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Birnhack, Michael D., Colonial Copyright. Intellectual Property in Mandate Palestine. Oxford University Press, Oxford 2012. XVI, 313 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Birnhack, Michael D., Colonial Copyright. Intellectual Property in Mandate Palestine. Oxford University Press, Oxford 2012. XVI, 313 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Seit dem Ausgang des Mittelalters wird das Urheberrecht stetig wichtiger und erlangt allmählich einen bedeutsamen Platz neben dem Recht der körperlichen Sachen. Eine führende Rolle hat auf diesem Wege das englische Recht gespielt, das in dieser Hinsicht auch bereits gut erforscht ist. Demgegenüber bestehen noch bedeutende Lücken in Bezug auf weniger fortschrittlich entwickelte Gebiete außerhalb Europas.

 

Der Verfasser möchte diese Lücke für das Mandatsgebiet Palästina des Völkerbunds schließen. Dieses entstand nach dem Zusammenbruch des osmanischen Reiches nach dem ersten Weltkrieg und wurde 1920 auf der Konferenz von San Remo an Großbritannien übertragen. Auf seinem Gebiet bildeten sich Israel, das 1923 abgetrennte und 1948 zu einem unabhängigen Königreich umgeformte Jordanien (Transjordanien), der Gazastreifen und das Westjordanland.

 

Während üblicherweise das von Großbritannien aus seinen Einflussgebieten übermittelte Urheberrecht im Mittelpunkt des Interesses steht, möchte der von seinem Tel-Aviver Universitätskollegen Assaf Likhovsski angeregte Verfasser die Sichtweise umkehren und von dem beherrschten Gebiet ausgehen. Dazu gliedert er seine sorgfältige weiterführende Arbeit nach einer kurzen Einleitung in insgesamt elf Kapitel etwa über die Beeinflussung der Kolonien insgesamt, das koloniale Copyright, das britische koloniale Copyright, die Copyrightgesetzgebung in Palästina seit 1910,  den Rundfunk, die Telegraphie, das arabische Copyright und vieles andere mehr bis zu dem heutigen jüdischen Copyright. Im Ergebnis kann er feststellen, dass am Ende des Tages, an dem die Mandatsmacht ihre Mandatsherrschaft aufgab, das bestehende Recht erhalten blieb, womit er die bisherige Forschungslücke in nicht völlig unerwarteter Weise geschlossen hat.

 

Innsbruck                                                                  Gerhard Köbler