Albus-Kötz, Stefanie, Von Krautgärten, Äckern, Gülten und Hühnern. Studien zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Prämonstratenserstifts Adelberg im Mittelalter 1178-1535 (= Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde 73). Thorbecke, Ostfildern 2014. XI, 318 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Albus-Kötz, Stefanie, Von Krautgärten, Äckern, Gülten und Hühnern. Studien zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Prämonstratenserstifts Adelberg im Mittelalter 1178-1535 (= Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde 73). Thorbecke, Ostfildern 2014. XI, 318 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die Grundherrschaft ist wohl eine der wichtigsten Einrichtungen der mittelalterlichen Wirtschaft, die bereits vielfach betrachtet, aber noch keineswegs vollständig ausgelotet ist. Von daher kann jede weitere Einzeluntersuchung das Wissen mehren und fördern. Deswegen ist die Veröffentlichung der von Sönke Lorenz angeregten und betreuten, im Sommersemester 2010 bei der philosophischen Fakultät der Universität Tübingen eingereichten Dissertation der Verfasserin über die Gütergeschichte des 1178 gegründeten Prämonstratenserstifts Adelberg bei Göppingen sehr zu begrüßen.
Die mit einem blumigen Haupttitel ausgestattete Arbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine bislang fehlende Studie zu verfassen, in welcher der Besitz und die Besitzrechte des Stiftes aufgearbeitet und im Rahmen des Möglichen Verfassung und Verwaltung innerhalb der Grundherrschaft von der Gründung bis zur Aufhebung im Zuge der Reformation untersucht werden. Gegliedert ist das Werk insgesamt in vier Kapitel, von denen die Einleitung Ziel und Forschungsstand sowie Quellenlage beschreibt und einen ansprechenden geschichtlichen Überblick bietet. Danach wird die Güterentwicklung allgemein betrachtet, ehe die Verfasserin das gesamte Gut ganz detailliert von Adelberg bis Zillardtshof darlegt.
Dabei ergeben sich 204 Einzelpositionen, welche die Verfasserin zumindest mit einem Satz umreißt, wenn sie etwa festhält: 1439 verkauften Propst und Konvent von Adelberg den Hof zu Ranshofen für 510 fl. an die Pfleger der dortigen Frauenkapelle. Im Anschluss hieran werden als weitere wesentliche Quelle von Einkünften die Pfarrkirchen in Börtlingen, Kirchenkirnberg, Steinenberg, Süßen, Uhingen, Zell am Neckar, Oeffingen, Roßwälden, Dürnau, Schmiden, Kirchhausen, Weilheim an der Teck, Holzmaden, Oberwälden, Hohenstaufen, Zell unter Aichelberg und Niederwälden betrachtet. Karten veranschaulichen die von Klaus Graf (http://archiv.twoday.net/stories/1022426385/) sehr kritisch beurteilte Untersuchung, ein umfangreiches Orts- und Personenregister schließt sie in diesen Richtungen auf.
Innsbruck Gerhard Köbler