Albu-Lisson, Diana Carmen, Von der k. u. k.. Armee zur Deutschen Wehrmacht. Offiziere und ihr Leben im Wandel politischer Systeme und Armeen. Lang, Frankfurt am Main 2011. 280 S., Abb., Tab., Graf. Besprochen von Gerhard Köbler.
Albu-Lisson, Diana Carmen, Von der k. u. k.. Armee zur Deutschen Wehrmacht. Offiziere und ihr Leben im Wandel politischer Systeme und Armeen. Lang, Frankfurt am Main 2011. 280 S., Abb., Tab., Graf. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die Arbeit ist die von Bertrand Michael Buchmann angeregte und betreute Dissertation der 1976 geborenen, nach dem Diplomstudium der Geschichte an der Universität Wien promovierten, danach als Autorin und Vertragsbedienstete des Bundesministeriums Österreichs für Landesverteidigung und Sport tätigen Historikerin. Sie erregte unmittelbar nach dem Erscheinen das Interesse dreier sachkundiger Rezensenten. Da der Verlag leider kein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellen konnte, muss der Herausgeber mit wenigen Worten auf das mit einem uniformierten Umschlagbild veranschaulichte Werk hinweisen.
Die dem ausgesprochen unkomplizierten und dadurch mütterliche Energie sparenden Sohn Flavio gewidmete Werk ist insgesamt in numerischer Gliederung in 27 Abschnitte geteilt. Nach Vorwort und Einleitung beginnt die Verfasserin auf der Grundlage des im österreichischen Staatsarchivs aufbewahrten Bestandes über die in die österreichische Wehrmacht von 1920 übernommenen k.u.k Offiziere (rund 1500 bzw. mehr als 1600 bzw. insgesamt 1642) mit dem Dienstgrad und unterscheidet nach Prinzipiellem zwischen Subalternoffizieren (Leutnant, Oberleutnant, Hauptmann/Rittmeister) und Stabsoffizieren (Major, Oberstleutnant, Oberst). Danach behandelt sie Geburtsjahrgänge (darin nach Ausweis des Inhaltsverzeichnisses nur 2.1 das Beförderungsalter), die Beförderung außer der Rangtour, Waffengattungen (darin nur 4.1 der Generalstab), die Namen der k.u.k. Offiziere, (Vornamen [am häufigsten anscheinend Karl, Rudolf, Johann, Josef oder Franz], Nachnamen), Geburtsorte (darin nur 6.2 nur Ethnien und Waffengattungen), das Regiment, Muttersprache bzw. Fremdsprache/Regimentsprache, Fronteinsätze, Verwundungen, Krankheiten, (detailliert) Dekorationen, das Leben außerhalb der Garnison, 1918, effektive Dienstzeit bis Ende 1919, die österreichische Wehrmacht von 1920, erste Ausscheidungen der Offiziere aus dem aktiven Militärdienst, in die österreichische Wehrmacht übernommene und 1928 noch im aktiven Militärdienst befindliche (k.u.k.) Offiziere, das Jahr 1938, (1600) österreichische Offiziere in der deutschen Wehrmacht und Conclusio.
Dabei stellt sie am Ende ihrer Auswertung der vielfältigen eingegebenen Daten fest, dass der österreichisch-ungarische Offizier zwar in der Gesellschaft hoch angesehen war, aber kaum über Geld und Zeit verfügte und (politische Abstinenz wie) Loyalität zum Kaiserhaus demonstrieren musste. Dafür wurde er 1918 nicht belohnt. 1938 wurden nationalsozialistisch interessierte Offiziere für die Übernahme in die deutsche Wehrmacht zwar relevant, aber teilweise dabei auch enttäuscht.
Innsbruck Gerhard Köbler