Haverkamp, Alfred, Neue Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte (2000-2011), hg. v. Cluse, Christoph/Müller, Jörg R. Hahn, Hannover 2012. X, 416 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Haverkamp, Alfred, Neue Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte (2000-2011), hg. v. Cluse, Christoph/Müller, Jörg R. Hahn, Hannover 2012. X, 416 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Der 1937 in Holdorf geborene Mediävist wurde nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie in Münster, Würzburg und München 1964 in München über die Regalien-, Schutz und Steuerpolitik in Italien unter Friedrich Barbarossa bis zur Entstehung des Lombardenbundes promoviert. Nach einer einjährigen Tätigkeit als Archivreferendar, in der er die 46 Seiten umfassenden Register für die Habilitationsschrift Friedrich Prinz’ anfertigte, wurde er 1969 mit einer Schrift über Herrschaftsformen der Frühstaufer in Reichsitalien habilitiert. Von 1970 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2005 wirkte er in Trier.
Seine vielfältigen und weiterführenden Forschungen galten außer der Verfassungsgeschichte, Sozialgeschichte, deutschen und italienischen Geschichte des Mittelalters vor allem der Geschichte der Juden. Zu diesem Zweck gründete er 1996 das Institut für Geschichte der Juden. In Anerkennung seines langjährigen Wirkens im Bereich der Erforschung der jüdischen Geschichte erhielt er 1995 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse und 2011 die Ehrendoktorwürde der hebräischen Universität Jerusalem.
Erfreulicherweise blieb ihm bis zur Gegenwart seine beeindruckende Schaffenskraft erhalten. Deswegen konnten die Herausgeber ihm zu seinem 75. Geburtstag eine dritte Festschrift mit gesammelten Forschungsbeiträgen zueignen, die elf Aufsätze an leicht zugänglicher Stelle vereint. Sie betreffen Europas Juden im Mittelalter (5) christliche Gemeinschaften und Gemeinden (3) und mediterrane und globale Horizonte und werden erfreulicherweise durch Literaturverzeichnis und Register abgerundet. Eine stattliche tabula gratulatoria zeugt von der weitreichenden Anerkennungen des Geehrten, dem noch viele weitere Ehrungen in gleicher beeindruckender Güte zu wünschen sind.
Innsbruck Gerhard Köbler