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Zweihundert (200) Jahre ABGB 1811-2011, hg. v. Barta, Heinz/Ganner, Michael/Voithofer, Caroline (= Innsbrucker Beiträge zur Rechtstatsachenforschung 4). Innsbruck Univ.-Presss, Innsbruck 2012. 224 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Zweihundert (200) Jahre ABGB 1811-2011, hg. v. Barta, Heinz/Ganner, Michael/Voithofer, Caroline (= Innsbrucker Beiträge zur Rechtstatsachenforschung 4). Innsbruck Univ.-Presss, Innsbruck 2012. 224 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Zu einem großen Feste kommen gerne viele Gäste. Sie wollen zum einen dem Gastgeber ihre Zuneigung durch ein möglichst interessantes Geschenk erweisen. Sie wollen aber zugleich meist auch selbst an dem Glanz und der Freude teilhaben, die von einem bedeutenden Ereignis ausgehen kann.

 

Im Jahre 2011 wurde das 1811 nach vielen Jahren trotz schwieriger Zeiten endlich in die erforderliche Fom gebrachte Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch Österreich zweihundert Jahre alt. Zur Würdigung dieses bewundernswerten Ereignisses sind zahlreiche glanzvolle Veröffentlichungen verfasst und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt worden. Zu ihnen gehören auch die von den Herausgebern vorgelegten Beiträge zur Rechtstatsachenforschung mit ihrem Band 4, der die Referate der in Innsbruck am 9./10. Juli 2011 abgehaltenen Tagung mit dem Stand vom April 2012 wiedergibt.

 

Er enthält nach einer sachkundigen Einleitung Heinz Bartas insgesamt zwölf Studien, die mit einem Überblick Thomas Raisers über die Rechtstatsachenforschung heute einsetzen. Dem folgen Arbeiten über Zivilprozesshäufigkeiten, die Unterscheidung von law in books und law in action am Beispiel des ABGB, die Sachwalterschaft im europäischen Vergleich, die Flüchtlingsbetreuung, Ratsprotokolle der obersten Justizstelle, die Testamentsvollstreckung, Schmerzengeld in Österreich, das kostenlose Beigeben eines Rechtsvertretere, Rechtstatsachen im Gegensatz zum Wohnungseigentumsrecht, europäisches Vertragsrecht sowie Rechtssoziologie, Rechtstaschenforschung und Rechtsphilosophie in den österreichischen Studienplänen. An viele dieser wichtigen Sachgegenstände dürften die Verfasser des gefeierten Werkes höchstens am Rande gedacht haben, doch kann der mit der Gegenüberstellung verbundene Erfahrungsgewinn zweifellos jeden Leser bereichern.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler