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Keller, Alexandra, Schwarzbuch Tirol. StudienVerlag, Innsbruck 2012. 200 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Keller, Alexandra, Schwarzbuch Tirol. StudienVerlag, Innsbruck 2012. 200 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Berge um und in Tirol ändern sich nur langsam und an wenigen Stellen. Zwar gibt es hie und da einen Bergrutsch und nagt an allem ganz selbverständlich der Zahn der Zeit. In der Regel wird ein Landeshauptmann aber wiedergewählt und selbst, wenn er eine Koalition mit den Grünen schließen muss oder schließen will, muss sich erst noch zeigen, ob dadurch die Grünen schwärzer werden als bisher oder die Schwarzen wirklich etwas grüner, offener und freier.

 

Mit dieser Frage setzt sich auch Alexandra Keller in ihren verschiedenen Veröffentlichungen auseinander. Sie lebt nach den Verlagsangaben als freie Redakteurin in Innsbruck und leitet seit 1998 und damit schon 15 Jahre das Ressort Politik des Nachrichtenmagazins ECHO. Bereits 2009 legte sie im gleichen Verlag ein Schwarzbuch Tirol im Umfang von 135 Seiten vor.

 

Ihre Einleitung der neuen Ausgabe beginnt mit dem Wort unheimlich, mit die Verfasserin den Zustand, in dem sich das Land Tirol (seit Sommer 2008) befindet, im Gegensatz zu den gegensätzlichen Ausführungen der mächtigsten Landespolitiker beschreibt. In zehn Kapiteln bietet sie die Dimensionen, die Grundlagen,die Radikalen und die Schauplätze Mieders, Mustergemeinden, Gemeinderat, Politik, Osttirol und Zunkunft sowie eine Palette von aussagekräftigen Zitaten. Wo immer Menschen Macht und Geld sich zuwenden und anderen vorenthalten können, werden sie dies versuchen - davon ist Tirol keine Ausnahme, sondern nach den bewegten Worten der Autorin ein besonders auffälliges Beispiel dafür, an dem sich in den Bergen ganz unabhängig von höchstgerichtlichen Entscheidungen nicht leicht etwas ändern lässt, wenn die Macht an allen Stellen dem Recht vorgezogen und jeder Nachwuchs in dieser Richtung augenzwinkernd auch an den Stellen geschult wird, die öffentlich behaupten, dass in der Wahrheit die Freiheit liege.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler