7361 | Saínz de Andino, Pedro (1786-1863) wird nach dem Studium von Theologie und Recht in Sevilla Anwalt, Politiker und Staatsanwalt. Er verfasst nach französischem Vorbild das erste spanische Handelsgesetzbuch (Código de comercio 1829). | Rubio, J., Sainz de Andino y la codificación mercantil, 1950, 27 |
7362 | Saio ist in dem frühmittelalterlichen gotischen Recht der Beauftragte eines Herrn. | El Código de Eurico, hg. v. Ors, A. d’, 1960; Morosi, R., I saiones, (in) Athenaeum NS 59 (1981), 150; Köbler, G., Gotisches Wörterbuch, 1989, 459; Wolfram, H., Die Goten, 4. A. 2001 |
7363 | saisina (lat.-afrk. [F.]) Ergreifung | Buisson, L., König Ludwig IX., der Heilige, und das Recht, 1954 |
7364 | Sakebaro (lat.-afrk.) ist der königliche Amtsträger des fränkischen Frühmittelalters in dem Streitwesen („Streitmann“ als Helfer des Grafen). | Kögel, R., Sagibaro, (in) Z. f. d. A. 33 (1889), 13; Olberg, G. v., Freie, Nachbarn und Gefolgsleute, 1983 |
7365 | Sakralrecht ist in dem römischen Recht das von der Priesterschaft und von dem Zensor außerhalb der Gerichtsbarkeit gehandhabte Recht. | Kaser §§ 3 I 2b, 58 II 1, 60 I 2; Söllner § 5, 6; Sakralität zwischen Antike und Neuzeit, hg. v. Hamm, B. u. a., 2007 |
7366 | Sakrament (lat. [N.] sacramentum, heilige Handlung) ist in dem antiken Rom das an einem heiligen Ort zu hinterlegende Pfandgeld, in dem Christentum das in Christus gründende heilige Zeichen. In dem Hochmittelalter werden sieben Sakramente angenommen (Taufe, Firmung, Buße, Krankensalbung, Eheschließung, Priesterweihe und Eucharistie). Von ihnen anerkennt die protestantische Kirche nur Taufe und Abendmahl. | Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972; Erler, A., Kirchenrecht, 5. A. 1983 |
7367 | Sakrileg (N.) Tempelschändung | Glatthaar, M., Bonifatius und das Sakrileg, 2004 |
7368 | säkularisieren | |
7369 | Säkularisierung oder Säkularisation (zu lat. saeculum [N.] Geschlecht, Zeitalter, zuerst Säkularisierung als Wechsel eines Ordensgeistlichen in den Weltklerus, 8. Mai 1646 secularisieren als kirchliches Gut in weltliche Herrschaft bringen) ist die bereits in dem römischen Altertum sichtbare Verweltlichung kirchlicher Angelegenheiten, insbesondere die Verstaatlichung von Kirchengut (beispielsweise 1802 linksrheinisch nach französischem Recht bzw. in dem →Reichsdeputationshauptschluss von dem 25. 2. 1803, rund 10000 Quadratkilometer Gebiet mit 3161776 Untertanen betreffend) sowie die allgemeine Entkirchlichung (vor allem infolge der französischen Revolution von 1789). | Köbler, DRG 84, 132; Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 5 1984, 789; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg, 1902, Neudruck 1974; Die Säkularisation 1803, hg. v. Oer, R. Freiin v., 1970; Hömig, K., Der Reichsdeputationshauptschluss, 1969; Müller, M., Säkularisation und Grundbesitz, 1980; Christentum, Säkularisation und modernes Recht, hg. v. Lombardi-Vallauri, L. u. a., 1981; Hausberger, K., Staat und Kirche nach der Säkularisation, 1983; Schieder, W./Kuhe, A., Säkularisation und Mediatisierung, 1987; Zur Säkularisierung geistlicher Institutionen, hg. v. Crusius, I., 1996; Ziekow, J., Zur Geschichte der Säkularisationen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, (in) ZNR 18 (1996); Säkularisierung, hg. v. Lehmann, H., 1997; Säkularisation der Reichskirche 1803, hg. v. Decot, R., 2002; Kirche... |
7370 | sala (ahd. [F.]) Gabe, Übergabe, vgl. engl. sale | Köbler, DRG 90; Köbler, WAS |
7371 | Salamanca an dem Tormes ist seit 1134 (Erwähnung eines Scholasters) bzw. 1218/1219 Sitz einer Universität. In dem 16./17. Jahrhundert wird auf spätscholastischer Grundlage in der Schule von S. die Erkenntnis des →Naturrechts besonders gefördert. | Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Rechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff.; Köck, H., Der Beitrag der Schule von Salamanca zur Entwicklung der Lehre von den Grundrechten, 1987; Rodríguez Cruz, A., Historia de la universidad de Salamanca, 1990 |
7372 | Salbuch ist in dem Mittelalter das Güter betreffende Buch (Güterverzeichnis, Urbar). | Kroeschell, DRG 2; Metz, W., Zur Geschichte und Kritik der frühmittelalterlichen Güterverzeichnisse, (in) Archiv f. Diplom. 4 (1958), 183 |
7373 | Salbe | |
7374 | Salbung ist die Einreibung eines Menschen mit Salböl in dem Zuge einer symbolischen Handlung. Die Salbung stammt aus dem Orient. (751? bzw.) 754 salbt Papst Stephan II. den fränkischen König Pippin und seine Söhne Karl und Karlmann. | Kutsch, E., Salbung als Rechtsakt im Alten Testament, 1963; Jäschke, K., Bonifatius und die Königssalbung, Archiv f. Diplom. 23 (1977), 25; Angenendt, A., Rex et sacerdos, FS K. Hauck, 1982, 100; Enright, M., Iona, Tara and Soissons, 1985; Nehlson, J., Politics and Ritual, 1986; Semmler, J., Der Dynastiewechsel von 751, 2003 |
7375 | Sale of Goods Act (1893) ist das das Warenkaufsrecht ordnende Gesetz des englischen Rechtes. | Baker, J., An Introduction to English Legal History, 1971, 2. A. 1979, 3. A. 1990, 4. A. 2002 |
7376 | Salem | Das Zisterzienserkloster Salem im Mittelalter, hg. v. Rösener, W. u. a., 2014 |
7377 | Salerno in Kampanien wird 197 v. Chr. als römische Kolonie gegründet. Über Oströmer und Langobarden kommt es 1077 an die Normannen. In dem 11. Jahrhundert (995-1087) entsteht dort als möglicherweise erste Universität des europäischen Mittelalters eine berühmte Schule der Medizin. Nach deren Aufhebung (1812) wird 1944 eine Universität gegründet. | Amarotta, A., Salerno, 1989 |
7378 | Salfranke ist der dem salischen Teilstamm angehörende →Franke. →Pactus legis Salicae | Köbler, DRG 80 |
7379 | Salgut (N.) Herrengut | Kroeschell, DRG 2; Landau, G., Das Salgut, 1862; Kötzschke, R., Salhof und Siedelhof, 1953; Schmidt-Wiegand, R., Sali, 1968 |
7380 | Salicetus, Bartholomäus ist ein in Bologna zwischen 1330 und 1340 geborener, in Bologna ausgebildeter, vielleicht ab 1363 lehrender, an dem 28. 12. 1412 verstorbener Jurist (Commentaria in Codicem [Kommentare zu dem Codex], commentaria in Digestum vetus [Kommentare zu dem ersten Teil der Digesten], consilia [Gutachten], tractatus de mora [Abhandlung über Verzug], repetitiones [Wiederholungen], lecturae [Lesungen]). | Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 796 |