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#ZIEL
7581Wiedervereinigung →Deutsche Demokratische Republik, Saar Lit.: Elzer, H., Die deutsche Wiedervereinigung an der Saar, 2007; Ritter, G., Die deutsche Wiedervereinigung, HZ 286 (2008), 289
7582Wie du mir, so ich dir. Lit.: Deutsche Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, hg. v. Schmidt-Wiegand, R., 1996, 350 (Körte 1837)
7583Wiek ist die Landschaft im Bistum Oesel in Livland, für die im 14. Jh. (1322-37?) aus dem livländischen Spiegel, dem Bauernrecht der Esten in der Wiek und dem ältesten livländischen Ritterrecht eine in hochdeutschen Handschriften seit dem 16. Jh. überlieferte Rechtssammlung hergestellt wird. Dieses wiek-oeselsche Recht mit dem wenig zutreffenden Titel Dies seindt die Lehen-Rechte, das in 5 Bücher zu 82, 70, 68, 12 und 67 Artikel gegliedert ist, findet teilweise Eingang in das mittlere livländische Ritterrecht (vor 1424), das systematische livländische Ritterrecht (vor 1450?) und in Philipp Crusius’ Des Herzogtums Esthen Ritter- und Landrechte. Lit.: Bunge, F. v., Altlivlands Rechtsbücher, 1879, 95; Arbusow, L., Die altlivländischen Bauernrechte, Mitt. a. d. Gebiete der Geschichte Livlands u. s. w. 23 (1924/26), 75; Amira, K. v./Eckhardt, K., Germanisches Recht, Bd. 1 4. A. 1960, 163
7584Wielant, Filips (1441-1520) wird nach dem Studium der (lat. F.Pl.) artes (Künste) in Paris und des weltlichen Rechtes in Löwen Anwalt und Hofratsmitglied in Flandern. In seinen Werken Corte instructie in materie civile (1508ff.) und Corte instructie in materie criminele (1510ff.) bietet er einen Überblick über den Verlauf eines Zivilverfahrens und eines Strafverfahrens. Er verarbeitet dabei das einheimische, flämische Gewohnheitsrecht zu einer an romanistischen Vorbildern ausgerichteten Ein-heit. Lit.: Juristen, hg. v. Stolleis, M., 1996
7585Wien an der Donau ist die auf keltischer (Vindobona) bzw. römischer Grundlage (Legionslager 89 oder 98 n. Chr., 433 aufgegeben) errichtete Siedlung (Wenia 881), die seit 1156 Sitz der →Babenberger wird. Nach der Gewährung eines Stadtrechts (1221) wird W. kurzzeitig reichsunmittelbar (1246-1250 bzw. 1237-1239, 1278-1288) und erhält (am 12. 3.) 1365 eine anfangs im Heiligen römischen Reich führende, dann zurückfallende Universität (zwischen Hofburg und Schottenstift), an der das Studium des römischen Rechtes aber eigentlich erst am Ende des 15. Jh.s möglich wird (zwischen 1451 und 1500 mehr als 19000 Studierende in Wien insgesamt). Wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 14. Jh.s wird unter Benutzung des Schwabenspiegels das in 24 Handschriften überlieferte Wiener Stadtrechtsbuch in 151 Artikeln aufgezeichnet (Gericht, Verfahren, Kauf, Miete, Erbe, Ehegüter, Bergrecht, Burgrecht, Bürgschaft, Pfand). Seit 1438/1439 wird W. zum Sitz des Kaisers des Heiligen römischen Reiches, 1469 Bischofssitz und 1722/1723 Erzbischofssitz. 1526 erhält es eine neue Stadtverfassung, 1529 und 1683 scheitern Belagerungen durch die Türken. In der Mitte des 18. Jh.s ordnet Maria Theresia den darniederliegenden provinziellen Rechtsunterricht. 1783 erlässt Joseph II. eine Magistratsverfasssung. Zu Beginn des 19. Jh.s wird im Studium das Schwergewicht auf das österreichiche Recht gelegt. Vom 18. 9. 1814 bis 9. 6. 1815 tagt in W. der sog. Wiener Kongress, auf dem Europa nach den napoleonischen Kriegen neu geordnet wird (Kräftegleichgewicht zwischen Russland [mit Kongresspolen], Großbritannien [mehr Kolonien], Österreich [Königreich Lombardo-Venetien, Sekundogenituren in Italien, Verzicht auf westeuropäische Güter], Preußen [Teile Sachsens, Gebiete am Rhein] und Frankreich, wichtige Grundsätze Restauration, monarchische Legitimität, Solidarität der Fürsten bei Abwehr revolutionärer Bewegungen) →Deutscher Bund). Später folgt die Wiener Schlussakte (15. 5. 1820) des Deutschen Bundes. 1857 wird die Niederlegung der Stadtmauern Wiens beschlossen. 1920 wird Wien Bundeshauptstadt der Bundesrepublik Österreich. Bis 1922 gehört W. dem Bundesland Niederösterreich an, von dem es sich verselbständigt. 1934 wird es bundesunmittelbare Stadt, 1939 Reichsgau W., 1945 wieder Bundesland und Bundeshauptstadt, die bis 1955 von allen vier Alliierten besetzt wird. Am 22. 5. 1969 wird in Wien von deiner Konferenz der Vereinten Nationen das (Wiener) Übereinkommen über das Recht der völkerrechtlichen Verträge angenommen. 1980 wird W. ein Sitz der Vereinten Nationen, 1995 Sitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Köbler, DRG 100, 150, 769; Baltl/Kocher; Kroeschell, DRG 3; Kink, R., Die Rechtslehre an der Universität Wien, 1853; Aegidi, L., Die Schlussakte, 1860; Das Wiener Stadtrechtsbuch, hg. v. Schuster, H., 1873; Die Rechte und Freiheiten der Stadt Wien, hg. v. Tomaschek, J., Bd. 1f., 1877ff.; Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. 1ff. 1895ff.; Quellen zur Geschichte der Stadt Wien – Die ältesten Kaufbücher, bearb. v. Staub, F., 1898; Geschichte der Stadt Wien, hg. v. Altertumsverein zu Wien (Bd. 1, 2 Schuster, Heinrich, Die Entwicklung des Rechtslebens, Verfassung und Verwaltung, 1897ff.); Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Grundbücher Bd. 2, bearb. v. Staub, F., 1911; Voltelini, H. v., Die Anfänge der Stadt Wien, 1913; Voltelini, H., Zur Rezeption des gemeinen Rechts in Wien, FS d. akad. Vereines dt. Historiker in Wien, 1914, 79; Luntz, I., Die allgemeine Entwicklung der Wiener Privaturkunde bis zum Jahre 1360, 1916; Luntz, I., Beiträge zur Geschichte der Wiener Ratsurkunde, 1916; Stowasser, O., Die Entstehungszeit des Eisenbuches der Stadt Wien, MIÖG Ergänzungsband 10, 1916, 19; Schalk, K., Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440-1463, 1919; Die Summa legum brevis, hg. v., Gal, A., 1926; Brunner, O., Die Finanzen der Stadt Wien, 1929; Sailer, L., Die Wiener Ratsbürger des 14. Jahrhunderts, 1931; Klebel, E., Zur Frühgeschichte Wiens, Festgabe für Hans Voltelini, 1932, 7; Lentze, H., Die rechtliche Struktur des mittelalterlichen Zunftwesens in Wien, Mitteilungen des Vereines für die Geschichte der Stadt Wien 15 (1935); Zatschek, H., Handwerk und Gewerbe in Wien, 1949; Lentze, H., Das Wiener Testamentsrecht des Mittelalters, ZRG GA 69 (1952) 103, 70 (1953), 159; Weizsäcker, W., Wien und Brünn in der Stadtrechtsgeschichte, ZRG GA 70 (1953), 125; Die Matrikel der Universität Wien, Bd. 1ff. 1954ff.; Trusen, W., Spätmittelalterliche Jurisprudenz, 1961; Benna, A., Wiener Recht in einer Sammelhandschrift des Stiftes Heiligenkreuz, ZRG GA 79 (1962), 248; Studien zur Geschichte der Universität Wien, Bd. 1f. 1965; Der Wiener Kongress 1814/5, hg. v. Dyroff, H., 1966; Demelius, H., Eheliches Güterrecht im spätmittelalterlichen Wien, 1970 (SB Wien); Hartl, F., Das Wiener Kriminalgericht, 1973; Baltzarek, F., Das Steueramt der Stadt Wien 1526-1760, 1971; Brauneder, W., Die Geltung obrigkeitlichen Privatrechts im spätmittelalterlichen Wien, ZRG GA 92 (1975), 195; Csendes, P., Wien in den Fehden der Jahre 1461-1463, 1974; Vetricek, A., Die Lehrer der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät, Diss. geisteswiss. Wien 1980; Wiener Ratsurteile des Spätmittelalters, hg. v. Demelius, H., 1980; Walter, G., Der Zusammenbruch des Heiligen römischen Reiches, 1980; Die Rechtsquellen der Stadt Wien, hg. v. Csendes, P., 1986; Das Wiener Stadtrechtsprivileg, hg. v. Csendes, P., 1987; Die Wiener Stadtbücher, Bd. 1ff. 1395-1400, hg. v. Brauneder, W. u. a., 1989ff.; Csendes, P., Geschichte Wiens, 2. A. 1990; Brauneder, W., Leseverein und Rechtskultur, 1992; Ogris, W., Vom Galgenberg zum Ringtheaterbrand, 1997; Festschrift 100 Jahre Wirtschaftsuniversität Wien, red. v. Rill, H., 1999; Opll, F., Das große Wiener Stadtbuch, 1999; Wien, hg. v. Csendes, P. u. a., Bd. 2f. 2003ff.; Opll, F., Wien im Bild, 2. A. 2004; Klaudy, K., Das Werden Wiens, 2004; Ubl, K., Anspruch und Wirklichkeit – Die Anfänge der Universität Wien, MIÖG 113 (2005), 63; Der Wiener Hof im Spiegel der Zeremonialprotokolle (1652-1800). hg. v. Pangerl. I. u. a., 2007; Mühlberger, K., Palace of Knowledge, 2008; Die Universität Wien im Konzert, hg. v. Mühlberger, K. u. a., 2010; ... daz si ein recht puech solten haben .., hg. v. Opll, F., 2010 (zum Wiener Eisenbuch des 14.-19. Jahrhunderts); Die Matrikel der Universität Wien, Bd. 1ff. 1954ff., hg. v. Mühlberger, K., 6, 1, 7 1715-1745/46, 2011 (6764 Besucher); Die Matrikel der Wiener rechtswissenschaftlichen Fakultät, hg. v. Mühlberger, K., Bd. 1 1402-1442; Schartner, I., Die Staatsrechtler der juridischen Fakultät der Universität Wien im Ansturm des Nationalsozialismus, 2011; Holzschuh, I., Wiener Stadtplanung im Nationalsozialismus, 2011; Waldstätten, A., Staatliche Gerichte in Wien seit Maria Theresia, 2012; Vertriebenes Recht - Vertreibendes Recht, hg. v. Meissel, F. u. a., 2012; Schaukästen der Wissenschaft, hg. v. Feigl, C., 2012; Denk, U., Alltasg zwischen Studieren und Betteln, 2013; Haider, E., Wien 1914, 2013; Lackner, C., Möglichkeiten und Perspektiven diplomatischer Forschung - Zum Privileg Herzog Albrechts III. für die Universität Wien vom Jahre 1384, 2013; Stauber, R., Der Wiener Kongress, 2014; Benesch, M., Die Wiener Christlichsoziale Partei, 2014
7586Wiesentheid Lit.: Domarus, M., Territorium Wiesentheid, 1956
7587Wigle van →Aytta
7588wik (M.) Dorf, Siedlung, →Weichbild Lit.: Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 78; Köbler, WAS; Köbler, G., Civitas und vicus, (in) Vor- und Frühformen der europäischen Stadt, hg. v. Jankuhn, H. u. a., 1973, 61; Planitz, H., Die deutsche Stadt im Mittelalter, 1954, 5. A. 1980; Schütte, L., Wik, 1976; Schmidt-Wiegand, R., Wik und Weichbild, ZRG GA 95 (1978), 121
7589Wikinger ist der Angehörige seefahrender Nordgermanen (Norweger, Dänen) im Frühmittelalter (793-1066). Um 850 entdecken die W. Island, um 900 Grönland und 986, 1001 Amerika. Als →Normannen dringen sie nach Frankreich, Sizilien und wohl auch nach Russland vor, gehen aber jeweils bald in der ansässigen Bevölkerung auf. Lit.: Kroeschell, DRG; Stemberger, M., Vikingar, 1935; Jänichen, H., Die Wikinger im Weichsel- und Odergebiet, 1938; Vernadsky, G., The Origin of Russia, 1959; Langenberg, I., Die Vinland-Fahrten, 1977; Boyer, R., Les Vikings, 1992; Simek, R., Die Wikinger, 1998; Sawyer, P., Die Wikinger, 2000; Sawyer, B./Sawyer, P., Die Welt der Wikinger, 2002; Magnusson, M., Die Wikinger, 2003; Forte, A. u. a., Viking Empires, 2005; Bauduin, P., Le monde franc et les Vikings, 2009; Seaver, K., Mit Kurs auf Thule, 2011; Findeisen, J., Vinland, 2011
7590Wilda, Wilhelm Eduard ([Seligmann, Wolf Ephraim] Altona 17. 8. 1800-Kiel 9. 8. 1856), Kaufmannssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Göttingen (Hugo, Eichhorn) und Heidelberg (Thibaut, Mittermaier) und dem Übertritt zum Christentum (1825) Advokat in Hamburg. 1831 wird er außerordentlicher Professor in Halle, 1842 ordentlicher Professor in Breslau und 1854 in Kiel. Seine wichtigsten Werke betreffen das Gildenwesen im Mittelalter (1831) und das Strafrecht der Germanen (1842) (bis zum Frühmittelalter). Lit.: Sinzheimer, H., Jüdische Klassiker der deutschen Rechtswissenschaft, 1938 bzw. 1953, 111; Rückert, J., August Ludwig Reyschers Leben, 1974; Kern, B., Georg Beseler, 1982
7591Wildbann (M.) Jagdregal Lit.: Haff, K., Die Wildbannverleihungen, ZRG GA 69 (1952), 301; Dasler, C., Forst- und Wildbann, 2001
7592Wilderei ist die Verletzung des Jagdrechts oder Fischereirechts eines anderen. Der W. folgt im Frühmittelalter meist die Buße von 60 Schillingen. Erst im Spätmittelalter wird eine peinliche Strafe üblich. Die Strafandrohung ist verschiedentlich sehr streng (Blenden, Hängen). Die Neuzeit behandelt die W. teilweise als einen Fall des Diebstahls, bis 1871 die W. wieder verselbständigt wird. Lit.: Marcus, J., Zur Lehre von der Wilderei, Diss. jur. Breslau 1917; Fösser, R., Das Jagdstrafrecht, Diss. jur. Bonn 1937; Löhr, U., Die Wilderei, Diss. jur. Frankfurt am Main 1969; Schindler, N., Wilderer im Zeitalter der französischen Revolution, 2001; Schennach, M., Jagdrecht, Wilderei und gute Policey, 2007
7593Wildfangrecht ist in Spätmittelalter und Frühneuzeit das Recht von Landesherren oder bestimmten Grundherren, Fremde für ihre Herrschaft in Anspruch zu nehmen. In der frühen Neuzeit ist das W. oft streitig. Im 18. Jh. läuft es allmählich aus. Lit.: Kolde, F., Über die Wildfänge, Diss. phil. Rostock 1898
7594Wilhelm →Ockham
7595Wilhelmus de Cabriano (bei Brescia) († 1201 als Erzbischof von Ravenna, Casus Codicis, Vorlesungsnachschrift wahrscheinlich auf der Grundlage der Vorlesungen des Bulgarus über den Codex, Mitte 12. Jh.s) Lit.: Lit.: Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 204; Wallinga, T., The Casus Codicis of Wilhelmus de Cabriano, 2005
7596Wille (Wort bereits für das Germanische zu erschließen) ist die Fähigkeit des Menschen, sich für ein bestimmtes Verhalten zu entscheiden. Der W. kommt in einem Verhalten (z. B. Sprechen, Schießen) zum Ausdruck. Bei dessen Bewertung wird teils nur auf die Erscheinungsform abgestellt, teils auch auf den ihr zugrundeliegenden Willen. Lit.: Hübner 489; Köbler, DRG 43; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967, 293; Köckritz, S. v., Die Bedeutung des Willens für den Verbrechensbegriff Carpzovs, 1955; Pleister, W., Persönlichkeit, Wille und Freiheit im Werk Iherings, 1982; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Babusiaux, U., Id quod actum est. Zur Ermittlung des Parteiwillens im klassischen römischen Zivilprozess, 2006; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
7597Willebrief ist seit dem 12. Jh. (1177) die Zustimmungsurkunde der Fürsten zu Erklärungen des Königs. Der W. kommt im 17. Jh. ab. Lit.: Kroeschell, DRG 2; Fritz, W., Kurfürstliche Willebriefe, DA 23 (1967), 171
7598Willenserklärung (Wort 1701) ist die private, auf einen rechtlichen Erfolg gerichtete Äußerung (lat. declaratio [F.], Erklärung) des →Willens (lat. voluntatis, z. B. Erklärung, ein Buch kaufen zu wollen). Sie wird für das Rechtsgeschäft vorausgesetzt. Als rechtswissenschaftliche Grundfigur wird sie erst im 17. oder 18. Jh. (Thomasius 1688, Höpfner 1743-1797) erkannt (vgl. aber bereits Connan, 1508-1551, Erstbeleg 1701/1705?). Die W. kann einen →Willensmangel enthalten. Lit.: Kaser §§ 5 I, 8 I 1; Köbler, DRG 140, 164, 208; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Störungen der Willensbildung bei Vertragsschluss, hg. v. Zimmermann, R., 2007; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010¸; Thomale, C., Leistung als Freiheit, 2012
7599Willensfreiheit ist die Unabhängigkeit des Willens von äußeren, die Willenshandlung zwangsweise bestimmenden Umständen. Ob W. besteht, ist in der menschlichen Geschichte (zeitweise) umstritten. Überwiegend wird, obwohl die Frage nach Freiheit oder Gebundenheit des menschlichen Willens (bisher) nicht eindeutig entschieden werden kann, von der vermuteten W. ausgegangen. Ein rechtsstaatliches Strafrecht setzt sie voraus. Lit.: Holzhauer, H., Willensfreiheit und Strafe, 1970; Postel, V., Arbeit und Willensfreiheit im Mittelalter, 2009
7600Willensmangel ist der den Willen oder allgemeiner die Willenserklärung betreffende Mangel. Einzelne Willensmängel berücksichtigt bereits das römische Recht (z. B. →Irrtum). Eine Verallgemeinerung findet erst in der späten Neuzeit statt. Lit.: Kaser § 8; Hübner; Coing, H., Europäische Rechtsgeschichte, Bd. 1f. 1985ff.
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