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#ZIEL
2901Hohenstaufen →Staufer
2902Hohenzollern ist die nach der Burg Zollern bzw. H. in Schwaben (seit 1350) benannte gräfliche Familie, deren Stammgut 1849 an den 1411/1415/1417 als Markgrafen nach Brandenburg gelangten Zweig der zugehörigen Familie (1648 →Preußen) zurückfällt. Das Gebiet geht 1945/1951 im Zuge der Aufteilung Preußens in Baden-Württemberg auf. In Preußen nennt sich die Familie seit 1701 König. Im Deutschen Reich stellt sie von 1871 bis 1918 den Kaiser. Lit.: Köbler, DRG 131; Köbler, Historisches Lexikon; Hintze, O., Die Hohenzollern und ihr Werk (1415-1915), 1915, Neudruck 1980; Eisele, K., Studien zur Geschichte der Grafschaft Zollern, 1956; Ulshöfer, W., Das Hausrecht der Grafen von Zollern, 1969; Kirchherr, R., Die Verfassung des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen vom Jahre 1833, 1979; Sauer, P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Herm, G., Der Aufstieg des Hauses Hohenzollern, 1995; Stamm-Kuhlmann, T., Die Hohenzollern, 1995; Neugebauer, W., Die Hohenzollern, Bd. 1f. 1996ff.; Die Protokolle der Regierung von Württemberg-Hohenzollern, Bd. 1 bearb. v. Raberg, F., 2004; Bourée, K., Dienst, Verdienst und Distinktion, 2012; Schönpflug, D., Die Heiraten der Hohenzollern, 2013
2903Höhere Gewalt ist die vom Menschen nicht abwendbare Gewalt. Diese befreit den Schuldner schon im römischen Recht in bestimmten Fällen vom →Schadensersatz. In spätklassischer Zeit spricht man zusammenfassend von (lat.) →vis (F.) maior (vis cui resisti non potest, Gewalt der nicht widerstanden werden kann). Diese wird im Hochmittelalter im Reich aufgenommen. Sie verbindet sich mit dem Begriff der →echten Not, in der eine Fristversäumnis (mit höherer Gewalt) entschuldigt wird. Lit.: Kaser § 36 III; Hübner 563, 583; Exner, A., Der Begriff der höheren Gewalt, 1883, Neudruck 2007; Doll, A., Von der vis maior zur höheren Gewalt, 1989
2904Holdsworth, William Searle (Elmers End 7. 5. 1871-Oxford 2. 1. 1944), Rechtsanwaltssohn, wird nach dem Studium von Geschichte und Recht in Oxford und London 1897 Professor in Oxford. Mit seiner sechsbändigen History of English Law verfasst er ohne eigene Quellenstudien eine umfassende, die Grundlagen einbeziehende Darstellung des englischen Rechtes von den Anfängen bis zur Gegenwart. Lit.: Lawson, F., The Oxford Law School 1850-1965, 1968
2905Holland ist die seit dem 10. Jh. im Gebiet der Maasmündung bezeugte Grafschaft, die über Burgund (1433) und Habsburg (1477) 1579 in die Vereinigte Republik (1815 Königreich) der →Niederlande gelangt. Durch Ver-ordnung vom 13. 8. 1428 wird der Rat von Holland und Seeland als oberste Gerichtsbehörde und Verwaltungsbehörde eingesetzt und später vom Hof von Holland fortgesetzt. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; De oudste Rechten der stad Dordrecht, hg. v. Fruin, J., 1882; Memorialen van het Hof (den Raad) van Holland, Zeeland en West-Friesland van den secretaris Jan Rosa, hg. v. Blécourt, A. u. a., 1929; Jansma, T., Raad en Rekenkamer in Holland en Zeeland, 1932; Uit de practijk van het hof van Holland, hg. v. Apeldoorn, L. van, 1938; Oorkondenboek van Holland en Zeeland tot 1299, Bd. 1f. hg. v. Koch, A. u. a., 1970ff.; Lingbeek-Schalekamp, C., Overheid en Muziek in Holland tot 1672, 1984; Das römisch-holländische Recht, hg. v. Feenstra, R. u. a., 1992; Price, L., Holland, 1994; Israel, J., The Dutch Republic, 1995; Moorman van Kappen, O., Zur holländischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1795, ZRG GA 122 (2005), 318; Le Bailly, M. u. a., Hoge raad van Holland, 2006; Le Bailly, M., Hof van Holland, Zeeland en West-Friesland, 2008; Cox, J., Hebbende privilege van stede, 2011
2906Holmgangr ist der altnordische Zweikampf, der bereits um 1000 in Island (1004?) und Norwegen (um 1012) abgeschafft wird. Lit.: Heusler, A., Das Strafrecht der Isländersagas, 1911
2907Holocaust →Endlösung Lit.: Benz, W., Der Holocaust, 1995, 5. A. 2003, 7. A. 2008; Finkelstein, N., The Holocaust Industry, 2000; Benz, W., Lexikon des Holocaust, 2002; Die Täter der Shoa, hg. v. Paul, G., 2002; Berg, N., Der Holocaust und die westdeutschen Historiker, 2003; Tent, J., In the Shadow of the Holocaust, 2003; Mayer, E., Verfälschte Vergangenheit, 2003; Browning, C., Die Entfesselung der Endlösung, 2003; Freyhofer, H., The Nuremberg Medical Trial, 2004; Longerich, P., Davon haben wir nichts gewusst, 2006; Tent, J., Im Schatten des Holocaust, 2007; Dörner, B., Die Deutschen und der Holocaust, 2007; Al’tman, I., Opfer des Hasses, 2008; The Oyford Handbook of Holocaust Studies, hg. v. Hayes, P. u. a., 2010; Zayas, A. de, Völkermord als Staatsgeheimnis, 2011; Schneppen, H., Walter Rauff - Organisator der Gaswagenmorde, 2011; The Routledge History of the Holocaust, hg. v. Friedmann, J., 2011
2908holograph, holographisch (Adj.) ganz eigenhändig geschrieben (z. B. Testament)
2909Holschuld ist die Schuld, bei welcher der Handlungsort des Schuldners der Ort des Wohnsitzes des Schuldners ist. Im älteren Recht ist die Schuld grundsätzlich H. Im Mittelalter werden viele Schulden zu Bring-schulden. Nach dem preußischen Allgemeinen Landrecht (1794) ist die Schuld im Zweifel Bringschuld, nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (1900) H. Lit.: Hübner 556; Baltl/Kocher; Leonhard, F., Erfüllungsort und Schuldort, 1907
2910Holstein ist der um 800 erscheinende Name des nördlichen Stammesgebiets der Sachsen („Holzsassen“). 1110/1111 werden die von Schauenburg Grafen von H. Seit 1375/1386 sind H. und →Schleswig in fester staatsrechtlicher Verbindung, doch gelangt Schleswig erst 1865 unter die Herrschaft des Deutschen Bundes. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Das älteste Urteilsbuch des holsteinischen Vierstädtegerichts 1497-1574, hg. v. Gundlach, F., 1925; Kuhn, H., Zur Geschichte der Volksgerichte in Holstein, 1926
2911Holzding oder Holzgericht ist im Mittelalter in Norddeutschland das besondere Niedergericht in Waldnutzungsangelegenheiten. Es schwindet seit der frühen Neuzeit unter landesherrlichem Einfluss und geht spätestens 1877/1879 gänzlich unter. Lit.: Timm, A., Die Waldnutzung, 1960
2912Homagium (lat. [N.]) ist im Mittelalter die förmliche Ergebung des Lehnsmanns in die Gewalt des Lehnsherrn (Handgang). Das h. geht im Spätmittelalter im Lehnseid auf. Lit.: Mitteis, H., Lehnrecht und Staatsgewalt, 1933, Neudruck 1957, 1972, 27; Diestelkamp, B., Das Lehnrecht der Grafschaft Katzenelnbogen, 1970, 259
2913homagium (N.) pacis (mlat.) →Huldigung (des Lehnsmannes)
2914Homeyer, Carl Gustav (Wolgast 13. 8. 1795-Berlin 20. 10. 1874) wird nach dem Rechtsstudium in Berlin (Savigny, Eichhorn), Göttingen (Hugo) und Heidelberg (Thibaut) 1824 außerordentlicher Professor und 1827 ordentlicher Professor in Berlin. Seit 1827 veröffentlicht H. kritisch mittelalterliche Rechtsbücher und stellt die Handschriften übersichtlich zusammen (Des Sachsenspiegels erster Theil, oder das Sächsische Landrecht, 1827, 2. A. 1835, 3. A. 1861, Des Sachsenspiegels zweiter Theil, Bd. 1 1842, Bd. 2 1844, Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters, 1836). Lit.: Verzeichnis deutscher Rechtsbücher des Mittelalters und ihrer Handschriften (1836), 1856; Brunner, H., Abhandlungen zur Rechtsgeschichte, hg. v. Rauch, K., Bd. 2 1931, 433; Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1ff. 1990ff.
2915Hommel, Karl Ferdinand (Leipzig 6. 1. 1722-16. 5. 1781), Rechtsprofessorensohn, wird 1756 Professor in Leipzig und wirkt, beeinflusst von →Thomasius und →Beccaria, auf der Grundlage des Determinismus zugunsten der →Aufklärung im Strafrecht („Joch, A. v.“, Von Verbrechen und Strafe nach türkischen Gesetzen, 1770, Neudruck 1970). Lit.: Rosenbauer, A., Carl Ferdinand Hommel, Diss. jur. Berlin 1907; Zahn, K. v., Karl Ferdinand Hommel als Strafrechtsphilosoph und Strafrechtslehrer, 1911; Hommel, K., Über Belohnung und Strafe nach türkischen Gesetzen, 2. A. 1772, Neudruck, hg. v. Holzhauer, H. 1970; Polley, R., Die Lehre vom gerechten Strafmaß, 1972; Hommel, Karl Ferdinand, Principis cura leges, übers. v. Polley, R., 1975
2916homo (lat. [M.]) Mensch, Sklave
2917homo (M.) ecclesiae (lat.) (unfreier) Mann der Kirche
2918Homo (M.) ligius (lat.), Ledigmann, ist im mittelalterlichen Recht (seit dem 10. Jh.?) der eng an den Lehnsherrn gebundene Lehnsmann. Lit.: Mitteis, H., Lehnrecht und Staatsgewalt, 1933, Neudruck 1957, 1972, 434; Ganshof, F., Was ist das Lehnswesen?, 1961, 6. A. 1983
2919Homosexualität (Bezeichnung Karl Kertbeny 1869) ist die geschlechtliche Beziehung zu einem Menschen gleichen Geschlechts, insbesondere zwischen Männern. Sie ist dem griechischen Altertum vertraut. Das Judentum, die Römer und das Christentum lehnen die H. ab. Der Codex Theodosianus (Konstitution von 390) bedroht H. mit der Verbrennung. Nach Tacitus wird bei den Germanen der Unzüchtige im Moor versenkt. Das Mittelalter sieht die H. als Sünde. Die Constitutio Criminalis Carolina (1532) bedroht H. unter beiden Geschlechtern in Überein-stimmung mit dem gemeinen Recht mit dem Feuertod. Dagegen stellt der Code civil (1804) nur bestimmte Gestaltungen unter Strafe. In manchen deutschen Ländern ist H. unter Männern nicht strafbar, bis sie § 175 StGB (1871) mit einer Strafandrohung versieht. In Deutschland wird 1969 (nach rund 140000 Verurteilungen), in Österreich 1971 die homosexuelle Betätigung Erwachsener straflos. 1973 erfolgt eine weitere Reform, nach der nur noch homosexuelle Handlungen mit männlichen Jugendlichen unter 18 Jahren strafbar sind, während das Schutzalter bei lesbischen und heterosexuellen Beziehungen bei 14 Jahren liegt. Durch Gesetz vom 31. 5. 1994 wird § 175 StGB auf Grund liberaler Überlegungen zum 11. 6. 1994 aufgehoben. Lit.: Köbler, DRG 264; Kuster, H., Over Homoseksualiteit, Diss. Utrecht 1977; Sexual Practices, hg. v. Bullough, V. u. a., 1982; Boowell, J., Christianity, Social Tolerance and Homosexuality, 1980; Stümke, H., Homosexuelle in Deutschland, 1989; Jellonek, B., Homosexuelle unterm Hakenkreuz, 1990; Hundert Jahre schwul, hg. v. Kraushaar, E., 1997; Sommer, K., Die Strafbarkeit der Homosexualität, 1998; Hergemöller, B., Mann für Mann, 1998; Lutterbach, H., Gleichgeschlechtliches sexuelles Verhalten, HZ 267 (1998), 282; Hergemöller, B., Einführung in die Historiographie der Homosexualität, 1999; Taeger, A., Intime Machtverhältnisse, 1999; Bastian, T., Homosexuelle im Dritten Reich, 2000; Nationalsozialistischer Terror gegen Homosexuelle, hg. v. Jellonek, B. u. a., 2002; Müller, J., Ausgrenzung der Homosexuellen aus der Volksgemeinschaft, 2003; Homosexuelle im Nationalsozialismu, hg. v. Schwartz, M., 2013
2920honorarium (lat. [N.]) Ehrengabe als (freiwilliges) Entgelt für höhere Dienste im römischen Recht
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