6741 | Windeck (Herrschaft). Nach der Burg W. (Kappelwindeck bei Bühl) nannten sich vermutlich seit dem 13. Jahrhundert Herren von W., die Ministeriale des Bischofs von Straßburg waren. 1309 mussten sie Stollhofen mit Söllingen und Hügelsheim an Baden verkaufen. 1592 starb die wohl zeitweise in die Linien Altwindeck und Neuwindeck gespaltete Familie im Mannesstamm aus. Die Herrschaft W. wurde im 17. Jahrhundert von Baden-Baden erworben. S. Baden-Württemberg. | Hölzle, Beiwort 39; Glaubitz, T. v., Die Burgen Alt- und Neuwindeck mit den Bühler Edelhöfen, 1960. |
6742 | Windeln zu Lauterbach (Reichsritter), Windeln zu Lautenbach. Im späteren 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. | Riedenauer 128. |
6743 | Winden (reichsunmittelbares Kirchspiel, Ganerbschaft). Das an der unteren Lahn nördlich Nassaus gelegene W. wurde 1250 durch das Prämonstratenserkloster Arnstein von der Gräfin von Sayn erworben. Es bildete den Mittelpunkt eines kleinen Herrschaftsgebiets (W.,Weinähr) mit voller Landeshoheit, an dem auch adlige Ganerben beteiligt waren. Der Abt von Arnstein war ohne Reichsstandschaft oder Kreisstandschaft reichsunmittelbar, geriet aber 1756 unter die Oberhoheit des Erzstifts Trier. 1792 gehörte das Kirchspiel W. zu den nicht eingekreisten Reichsteilen. 1803 wurde das Kloster aufgehoben und Nassau-Weilburg überlassen. Damit endete die Reichsunmittelbarkeit Windens. Über Nassau kam W. 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. | Wolff 493. |
6744 | Windhausen (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. | Riedenauer 128. |
6745 | Windisch-Matrei (Herrschaft), Matrei in Osttirol. Matrei bei Lienz wird erstmals 1160 genannt. Um 1200 ging die Herrschaft W. (so seit 1334 wegen der einstigen Zugehörigkeit zu Kärnten) an das Erzstift Salzburg über. Seit 1648 war sie an die Lasser verpfändet. 1810 kam sie an das Königreich Illyrien Frankreichs, 1813 an Tirol. | Wolff 133. |
6746 | Windische Mark (Mark, Markgrafschaft). Am Ende des 10. Jahrhunderts entstand auf dem Gebiet des karantanischen Herzogtums im Sanntal und Sotlatal im Osten Krains eine zweite ottonische Mark, die zuerst Saunien, später W. genannt wurde. Markgrafen waren die Grafen von Friesach. Bei ihrem Aussterben 1036 fiel die Mark an die Markgrafen von Krain. Später war sie Kernland der Grafen von Ortenburg (bis 1421) und der Grafen von Cilli und kam bei deren Erlöschen 1556 an Habsburg, das es an der Save zwischen Steiermark und Krain aufteilte, in der Titulatur aber bis 1918 fortführte. | |
6747 | Windischgrätz (Herren, Grafen, Reichsfürsten). 1218 erscheinen die aus Oberbayern stammenden und als Ministerialen der Grafen von Andechs in die Steiermark gelangten Herren von W. 1551 wurden sie in den Freiherrenstand, 1557 und 1658 in zwei Linien in den Reichsgrafenstand erhoben. Die erste Linie erlangte 1804/1805 für das von den Grafen von (Abensberg und) Traun gekaufte Reichsfürstentum Eglofs und Siggen in Oberschwaben den Reichsfürstenstand. (1806 kam Eglofs mit rund 35 Quadratkilometern und etwa 2000 Einwohnern an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.) | Zeumer 554 II b 62, 11. |
6748 | Windsheim(, Bad Windsheim) (Reichsstadt). W. bei Uffenheim kam 791 (Kopie des 12. Jahrhunderts, Winedesheim) von König Karl dem Großen an den Bischof von Würzburg. Die um 1200 planmäßig angelegte Marktsiedlung fiel um 1235 (1235/1237) an das Reich zurück und wurde um 1280 Stadt. Trotz wiederholter Verpfändungen an Würzburg und an die Hohenzollern erlangte W. 1295 die Befreiung von den benachbarten Landgerichten, 1433 die Bestätigung der Gerichtshoheit, 1464 die Bestätigung des Blutbannes und 1496 die Anerkennung der vollen Gerichtsbarkeit des Rates innerhalb der Mauern. Damit war sie vom 15. Jahrhundert bis 1802 Reichsstadt. Am Ende des 14. Jahrhunderts hatte sie zwischen 2500 und 3000 Einwohner. Von 1521 bis 1555 wurde die Reformation in der Stadt eingeführt. Sie zählte zum fränkischen Re... | Wolff 129; Zeumer 555 III b 21; Wallner 693 FränkRK 26; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Riedenauer 129; Schroeder 248ff.; Pastorius, M., Kurze Beschreibung der Reichsstadt Windsheim 1692, 1692, Neudruck 1980; Schultheiß, W., Die Entwicklung Windsheims vom Markt des Hochstifts zur Reichsstadt im 13. Jahrhundert, Jb. d. hist. Ver. f. Mittelfranken 73 (1953), 17; Hofmann, H., Neustadt-Windsheim, 1953, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken R I 2; Rößler, H., Die Reichsstadt Windsheim von der Reformation bis zum Übergang an Bayern, Zs. f. bay. LG. 19 (1956); Schultheiß, W., Urkundenbuch der Reichsstadt Windsheim 741-1400, 1963; Estermann, A., Bad Windsheim. Geschichte einer Stadt in Bildern, 1967; Schnelbögl, F., Die fränkischen Reic... |
6749 | Wingarteiba (Gau nördlich der Jagst zwischen Neckar und Tauber, Wingartuneiba, Wingarteiba) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Mosbach, Binau, Jagstfeld, Sulzbach, Dallau, Schefflenz, Lohrbach, Obrigheim, Haßmersheim bzw. Hassmersheim, Schweigern, Mühlhausen, Malsch, Babstadt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 92, 96, III, 16, 30, Wingartuneiba (Wingartuueiba). |
6750 | Winingaland s. Wangerland (Wanga) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 310. |
6751 | Winkler s. Winckler | |
6752 | Winneburg (reichsunmittelbare Herrschaft[, Fürstentum]). Nach der bei Cochem an der Mosel gelegenen Burg nannten sich die Herren von W., die um die Burg eine kleine Herrschaft errangen. Sie erbten 1362 in weiblicher Erbfolge die Herrschaft Beilstein nördlich Zells an der Mosel. 1637 zog das Erzstift Trier nach Auseinandersetzungen mit der Pfalz (1488 Beilsteiner Krieg) und dem Aussterben der Herren W. und Beilstein an sich. 1652 übertrug es sie mit 17 Orten als Reichsafterlehen an die Freiherren von Metternich, die 1679 in den Grafenstand erhoben wurden und sich deswegen von Metternich-Winneburg und Beilstein nannten. Sie besaßen bis 1780 den größten Teil ihrer Herrschaft als sog. Dreiherrisches auf dem Hunsrück zusammen mit dem Erzstift Trier und der Grafschaft Sponheim. 1792 gehörten die... | Wolff 361; Zeumer 554 II b 63, 19; Wallner 704 WestfälRK 34. |
6753 | Winneburg-Beilstein s. Winneburg, Beilstein | |
6754 | Winnenberg (Ganerben). Die nach W. bei dem Dorf Weinheim bei Alzey benannte Familie hatte 1440 bzw. 1354 Anteile an den Ganerbschaften Schornsheim und Nieder-Saulheim (Niedersaulheim). | Zimmermann 80f. |
6755 | Winnenden s. Rauch von W. | |
6756 | Winnenthal (Freiheit). Die Freiheit W. gehörte mit der Herrschaft Veen zum Herzogtum Kleve (weselscher landrätlicher Kreis). Veen kam über Preußen (Rheinprovinz) zu Nordrhein-Westfalen. | Wolff 317. |
6757 | Winterbach (Reichsgut). Das 1080 anlässlich der Übertragung an Speyer bezeugte Reichsgut W. an der mittleren Rems kam um 1250 von den Staufern an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Heimatbuch Winterbach, 1972. |
6758 | Winterhausen (Reichsdorf). Am 28. 8. 1297 verpfändete König Adolf (von Nassau) unter anderem die beiden Dörfer Sommerhausen (Bartholomäi-Ahausen) und W. (Nikolai-Ahausen) an den Bischof von Würzburg. | Dacheröden 220; Hugo 455. |
6759 | Winternheim (Reichsdorf), Großwinternheim, Groß-Winternheim. Am 25. 12. 1356 verpfändete Kaiser Karl IV. unter anderem W. (Groß-Winternheim) bei Mainz an die Stadt Mainz. 1375 kam der Ort zusammen mit Ingelheim als Reichspfandschaft an Kurfürst Ruprecht von der Pfalz. Später fiel er an Hessen-Darmstadt und 1946 an Rheinland-Pfalz. | Hugo 469, 467. |
6760 | Winterrieden (Burggrafschaft). Durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Graf von Sinzendorf für die Burggrafschaft Rheineck unter der Benennung einer Burggrafschaft das Dorf W. des Amtes Tannheim der Abtei Ochsenhausen. 1806 fiel W. an Bayern. S. Ochsenhausen. | Wolff 183. |