6101 | Tubargouwe (Taubergau) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 (Sonderhofen, Distelhausen, Bolzhausen, Oellingen, Baldersheim, Tauberbischofsheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Tubargouwe, ‚Taubergau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 119. |
6102 | Tübingen (Grafen, Pfalzgrafen, Residenz des Grafen bzw. Pfalzgrafen). In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts bestand an der Stelle von T. ein alemannisches Dorf. Ihm folgte ein Herrenhof mit Pfarrkirche. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurde eine 1078 Castrum Twingia genannte Burg errichtet, nach der sich die Grafen im Nagoldgau und Sülchgau am Ende des 11. Jahrhunderts Grafen von T. nannten. Sie waren um T., im Nagoldgau und um Blaubeuren begütert. Spätestens seit 1146 waren diese Grafen an Stelle der Grafen von Dillingen Pfalzgrafen von Schwaben. Um 1150/1167 beerbten sie die Grafen von Bregenz (Bregenzer Linie der Udalrichinger), von denen sie die Grafschaften Bregenz (überwiegend) und Churrätien (bis 1167?) erlangten, die aber am Beginn des 13. Jahrhunderts durch die Teilung in ein... | Wolff 161; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Schmid, L., Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen, 1853; Beschreibung des Oberamts Tübingen, 1867; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882; Haller, J., Die Anfänge der Universität Tübingen 1477-1537, 1927ff.; Eimer, M., Tübingen. Burg und Stadt bis 1600, 1945; Herding, O./Zeller, B., Grundherrn, Gerichte und Pfarreien im Tübinger Raum zu Beginn der Neuzeit, 1954; Seigel, R., Gericht und Rat in Tübingen, 1960; Huber, R., Die Universitätsstadt Tübingen, 3. A. 1968; Jänichen, H., Herrschafts- und Territorialverhältnisse um Tübingen und Rottenburg im 11. und 12. Jahrhundert, 1964; Der Landkreis Tübingen, Bd. 1ff. 1967ff.; Sydow, J., Geschichte der Stadt Tübingen, Bd. 1ff. 1974ff.; Festschrift 500 Jahre Eberhard-Karls-Universit... |
6103 | Tübingen (Reichsritter). Von 1640 bis etwa 1654 war Johann Georg von T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. | Hellstern 215. |
6104 | Tucharin (Gau um Teuchern südöstlich von Weißenfels) | Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 153 Tucharin (Gladitz, Groitzschen, Köpsen, Kretzschau, Krössuln, Lagnitz, Priesen, Streckau, Teuchern, Wernsdorf). |
6105 | Tucher (Reichsritter). Die T. zählten seit dem späten 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken. | Riedenauer 127. |
6106 | Tuizihgouwe (Gau um Deutz) s. Deutzgau | Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 266; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, S. 290, II, 30, 31, Tuizihgouwe, Deutzgau (; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 139); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Herler Mühle, Westhofen). |
6107 | Tullensis (Gau westlich der Mündung der Meurthe in die Maas). S. Toulgau. | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Gondreville); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 32, IV, 18, comitatus Tullensis, pagus Tillensis, zum Ortsnamen Toul; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 270 Toulois. |
6108 | Tullifeld, Tulliueld (Gau links der Werra, um Kaltennordheim) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 62, 96, III, 30, Tullifeld (Tollfeld), 307 Tollfeld; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 137. |
6109 | Tulpiacensis (pagus, Gau südwestlich Kölns) s. Zülpichgau | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Zulpihgoue, Zulpiki, Gau südwestlich Kölns); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 18, 19, comitatus Tulpiacensis, comitatus Tulpiacensis, zum Ortsnamen Zülpich, Zülpichgouwe; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 175(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 700); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Flittart, Grouven?, Langenich, Oberbolheim, Pingsheim, Gladbach, Mersheim, Vettweiß?, Soller, Lüssem, Floisdorf, Berg vor Floisdorf, Hergarten, Wichterich, Oberelvenich, Niederelvenich, Kessenich, Großbüllesheim, Euenheim?, Landskrone, Bouderath). |
6110 | Tüngen s. Thüngen | |
6111 | Türckh (Reichsritter). Von 1646 bis 1723 (zuletzt Carl Friedrich von T. zu Debingen [Täbingen] und Ramstein) waren die T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. | Hellstern 215. |
6112 | Türckheim s. Türkheim (Freiherren, Reichsritter) | |
6113 | Turegie s. Zürichgau | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 308, Turegie, provincia Turegie, Turicinus pagus, s. Zurihgouwe, Zürichgau. |
6114 | Turin (Markgrafschaft). Die am Zusammenfluss von Dora Riparia und Po angelegte römische Siedlung colonia Iulia Augusta Taurinorum wurde im späten 4. Jahrhundert Sitz eines im frühen 5. Jahrhundert von Vercelli verselbständigten Bischofs. Über Goten und Burgunder kam es 568 an die Langobarden und 773/774 an die Franken. 827 und 880 sind fränkische Grafen von T. nachgewiesen. Zunächst unter den Markgrafen von Ivrea wurde T. um 950 Mittelpunkt einer bis zum Tod des letzten Markgrafen (1091) bestehenden Mark. Danach traten Bischof und Stadt hervor (1147/1149 consules). 1280 kam T. an Savoyen (1418 endgültig eingegliedert). Nach 1418 wurde es Sitz der Hauptlinie der Grafen (1536 Vorherrschaft Frankreichs). 1861 gelangte es in Sardinien-Piemont zum neuen Königreich Italien. | Sergi, G., Potere e territorio, 1981; Storia di Torino, hg. v. Comba, R. u. a., Bd. 1ff. 1993ff.; Sergi, G., I confini del potere, 1995; Sergi, G., Turin, LexMA 8 1996, 1100.; Sergi, G., Storia di Torino, 1997; Storia di Torino 2 (1280-1536) hg. v. Comba, R., 1997. |
6115 | Türkenfeld (Herrschaft). Die Herrschaft T. im Herzogtum Bayern gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts den Grafen Fugger-Kirchheim und kam danach an Bayern. | Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a (fälschlich zum schwäbischen Reichskreis). |
6116 | Türkheim (Freiherren, Reichsritter), Türckheim. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von T. mit dem 1783 erworbenen Altdorf, dem 1773 gewonnenen und 1795 an das Hochstift Straßburg gelangten Bosenstein und der Rohrburger Mühle zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. | Hölzle, Beiwort 66. |
6117 | Türkheim (Reichsstadt), frz. Turckheim. 1312 wurde T. an der Fecht bei Colmar Reichsstadt. 1354 schloss diese sich dem elsässischen Zehnstädtebund an. 1648 fiel sie an Frankreich. Die Stadt wurde noch in der Reichsmatrikel von 1776 zum oberrheinischen Reichskreis gezählt. | Gumpelzhaimer 135; Wolff 298; Scherlen, A., Geschichte der Stadt Türkheim, 1925; Billich, A., Turckheim. Histoire d‘un vignoble, 1949; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 623. |
6118 | Türkstein (Herrschaft). Die Herrschaft T. gehörte dem Hochstift Metz, das 1789 in Frankreich säkularisiert wurde. | Wolff 301. |
6119 | Turnhout (Herzogtum). Das Herzogtum T. (Turnhout im Kempenland erstmals 1021 erwähnt) gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Herzogtum Brabant Österreichs zum burgundischen Reichskreis. | Wolff 54; Wallner 710 BurgRK 1; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 624. |
6120 | Türrigel zum Riegelstein (Reichsritter) s. Dürriegel von Riegelstein | |