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#ZIEL
6301Schwertmage ist der durch das →Schwert versinnbildlichte männliche Verwandte (Mage) im deutschen Mittelalter. Lit.: Hübner; Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 88; Kroeschell, K., Die Sippe im germanischen Recht, ZRG GA 77 (1960), 1
6302Schwur ist die Handlung und das Ergebnis der Leistung eines Eides. Lit.: Künßberg, E. Frhr. v., Schwurfingerdeutung und Schwurgebärde, Zeitschrift für schweizerisches Recht 39 (1920); Fritze, W., Die fränkische Schwurfreundschaft der Merowingerzeit, ZRG GA 71 (1954), 74
6303Schwurgericht ist die mit drei Richtern einschließlich des Vorsitzenden und zwei Schöffen (bis 30. 9. 1972 Geschworenen) besetzte Strafkammer bei bestimmten Strafsachen (z. B. Mord), im älteren und ausländischen Recht das mit (1 bzw.) 3 Richter(n) und 12 Geschworenen besetzte Gericht, bei dem die Geschworenen über die Frage der Schuld und der oder die Richter über die Frage der Strafe entscheiden. Das S. wird im linksrheinischen Deutschland 1798 unter dem Einfluss Frankreichs, im übrigen Deutschland meist nach 1848 (Westphalen 1809, Kurhessen 1848) eingeführt. 1877/1879 wird dies reichseinheitlich geregelt (1893 im Deutschen Reich 140 Schwurgerichte). Am 4. 1. 1924 wird das ältere S. aus finanziellen Gründen durch das jüngere, mit Schöffen besetzte S. ersetzt (Emmingersche Justizreform, lex Emminger, in Bayern durch Verordnung vom 14. 7. 1948 bis 1. 10. 1950 nochmals kurzfristig wiederbelebt). Eine unmittelbare Kontinuität des deutschen Schwurgerichts zu dem in karolingischer Zeit entstandenen Schöffengericht besteht nicht. Brunner leitet das S. von den Zeugen der fränkischen Zeit her, die der Richter zur Rüge bewegen kann. Vermutlich ist das spätantiken Vorläufern folgende fränkische Untersuchungsverfahren über Grundstücksverhältnisse über die Normandie nach England gelangt, wo es König Heinrich II. (1154-1189) für Güterstreitigkeiten allgemein eröffnet. Danach soll der Sheriff jeweils 12 Nachbarn auswählen, vereidigen und befragen. 1166 wird dies auf Verfahren wegen Unrechtstaten übertragen. Lit.: Söllner §§ 10, 17; Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 171, 202, 203, 234; Brunner, H., Die Entstehung der Schwurgerichte, 1872, Neudruck 1967; Plucknett, T., A Concise History of the Common Law, 1929, 2. A. 1936, 5. A. 1956; Schwinge, E., Der Kampf um die Schwurgerichte, 1926, Neudruck, 1970; Kern, E., Geschichte des Gerichtsverfassungsrechts, 1959, 114; Hahn, W., Die Entwicklung der Laiengerichtsbarkeit im Großherzogtum Baden, 1974; Böttges, W., Die Laienbeteiligung in der Strafrechtspflege, Diss. jur. Bonn 1979; Schubert, W., Die deutsche Gerichtsverfassung, 1981, 205; Reimann, M., Der Hochverratsprozess gegen Gustav Struve und Karl Blind. Der erste Schwurgerichtsfall in Baden, 1985; Landau, P., Schwurgerichte und Schöffengerichte, (in) The Trial Jury, hg. v. Schioppa, A., 1987, 241; Caenegem, R. van, The Birth of the English Common Law, 1973, 2. A. 1988; Reuber, I., Der Kölner Mordfall Fonk von 1816, 2002; Koch, A., Die Rückkehr der „Volksgerichte“, ZRG GA 122 (2005), 242; Pense, T., Das spanische Schwurgericht, 2006; Braun, M., Die Entwicklung der Schwurgerichtsfrage in Kurhessen bis zum Jahre 1851, 2011
6304Schwyz, um 730 Ort einer Kirche, ist der für die →Schweiz namengebende Urkanton. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Reichlin, M., Die schwyzerische Oberallmende, 1908; Steiner, H., Das eheliche Güterrecht des Kantons Schwyz, 1910; Styger, D., Die Beisassen des Landes Schwyz, 1914; Sidler, R., Die schwyzerische Unterallmeindkorporation, Diss. jur. Zürich 1956; Riggenbach, A., Der Marchenstreit zwischen Schwyz und Einsiedeln und die Entstehung der Eidgenossenschaft, Diss. phil. Zürich 1965; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 2,2,461; Carlen, L., Rechtsgeschichte der Schweiz, 1968, 2. A. 1978, 3. A. 1988; Wiget, J., Wasser und Wacht, 1988; Schwyz, 1991; Fassbind, J., Schwyer Geschichte, hg. v. Detting, A., 2004; Adler, B., Die Entstehung der direkten Demokratie, 2006
6305Scire leges non est verba eorum tenere sed vim ac potestatem (lat.). Die Gesetze zu kennen, heißt nicht, ihre Worte behalten, sondern ihre Macht und ihr Vermögen. Lit.: Liebs, D., Lateinische Rechtsregeln, 7. A. 2007 (Celsus, um 70-um 140, Digesten 1, 3, 17)
6306scultetus (lat.-afrk. [M.]) →Schultheiß
6307Seabra, António Luís Visconde de (1798-1895), Richterssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Coimbra Richter, Rechtslehrer und liberaler Rechtspolitiker. Er entwirft den 1867 in Kraft gesetzten Código civil portuguez. Lit.: Dias Ferreira, J., Elogio histórico do Visconde de Seabra, 1895; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973
6308Seckel, Emil (Neuenheim bei Heidelberg 10. 1. 1864-Todtmoos 26. 4. 1924), Schwiegersohn Hinschius’, wird 1898 Professor in Berlin. Lit.: Seckel, E., Paläographie der juristischen Handschriften des 12. bis 15. Jahrhunderts, ZRG RA 45 (1925), 1; Genzmer, E., Emil Seckel, ZRG RA 46 (1926), 216
6309Seckendorff, Veit Ludwig von (Herzogenaurach 20. 12. 1626-Halle/Saale 18. 12. 1692), aus fränkischem Adel, wird nach dem Studium von Philosophie, Geschichte und Recht in Straßburg Rat und Kanzler in Sachsen-Gotha und 1665 in Sachsen-Naumburg-Zeitz. Sein Hauptwerk ist der christlich idealisierende Teutsche Fürstenstaat (1656), der sich teilweise an den Fürsten, teilweise an dessen Amtsträger wendet. Lit.: Seckendorff, V., Teutscher Fürstenstaat, 1656, Neudruck 1972, 1976; Schmelzeisen, G., Der verfassungsrechtliche Grundriss in Veit Ludwig von Seckendorffs „Teutschem Fürstenstaat“, ZRG 87 (1970), 190; Staatsdenker im 17. und 18. Jahrhundert, hg. v. Stolleis, M., 1977, 2. A. 1987, 3. A. 1995
6310Securitas (lat. F., Sicherheit) ist im spätantiken römischen Recht die Quittung. Lit.: Kaser § 53 I 1; Köbler, DRG 62
6311SED ist die am 21. 4. 1946 aus zwangsweiser Vereinigung von Sozialdemokratischer Partei Deutschlands und Kom-munistischer Partei Deutschlands zwecks Ausschaltung der Sozialdemokratie hervorgehende Sozialistische Einheitspartei Deutschlands in der sowjetischen besetzten Zone des Deutschen Reiches, die in der Deutschen Demokratischen Republik die Politik entscheidend bestimmt und sich nach deren Scheitern am Ende der Deutschen Demokratischen Republik (1989) in Partei des demokratischen Sozialismus (PDS) umbenennt. Lit.: Köbler, DRG 245; Kroeschell, 20. Jh.; Dokumente zur Geschichte der SED, hg. v. Müller, E. u. a., Bd. 1ff. 2. A. 1981ff.; Das Ende der SED, hg. v. Hertle, H. u. a., 1997; Die SED, hg. v. Herbst, A. u. a., 1997; Schröder, K., Der SED-Staat, 1998; Anatomie der Parteizentrale, hg. v. Wilke, M., 1998; Die totalitäre Herrschaft der SED, hg. v. Friedrich, W., 1998; Schroeder, K., Der SED-Staat, 1998; Malycha, A., Die SED, 1999; Hört die Signale, hg. v. Hübsch, R., 2002; Großbölting, T., SED-Diktatur und Gesellschaft, 2002; Giese, D., Die SED und ihre Armee, 2002; Amos, H., Politik und Organisation der SED-Zentrale 1949-1963, 2003; Baron, U., Kalter Krieg und heißer Frieden, 2003; Die ersten und zweiten Sekretäre der SED, hg. v. Best, H./Mestrup, H., 2003; Niemann, M., Die Sekretäre der SED-Bezirksleitungen 1952-1989, 2007; Malycha, A. u. a., Die SED, 2009; Amos, H., Die Vertriebenenpolitik der SED 1949-1990, 2009; SED-Kader, hg. v. Niemann, M. u. a., 2010
6312Sedan ist von 1601 bis 1681 Sitz einer Universität.
6313Seedarlehen →fenus (N.) nauticum (lat.) Lit.: Schuster, S., Das Seedarlehen in den Gerichtsreden des Demosthenes, 2005
6314Seelbuch (N.) Totenbuch Lit.: Ziller, H., Private Bücher des Spätmittelalters, 1971
6315Seelgerät ist im mittelalterlichen Recht die zum Seelenheil (lat. salus N. animae) gestiftete Sache. Die Schaffung geschieht anfangs durch Gabe, seit dem Hochmittelalter auch durch →Testament. Lit.: Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 89; Mayer, E., Seelgerät und Besthaupt, ZRG GA 38 (1917), 301; Bruck, E., Totenteil und Seelgerät im griechischen Recht, 1926; Seelenheil und irdischer Besitz, hg. v. Herzog, M. u. a., 2007
6316Seelteil →Freiteil Lit.: Schultze, A., Augustin und der Seelteil des germanischen Erbrechts, 1928; Schultze, A., Nachträge zu „Augustin und der Seelteil“ S. 185ff., ZRG GA 50 (1930), 377
6317Seerecht ist das die See betreffende Recht. Es ist ein Teil des Völkerrechts, soweit die See nicht zum Hoheitsgebiet eines einzelnen Staates zählt. Bedeutsam ist insbesondere das Seehandelsrecht als Sonderprivatrecht der Seeschiffahrt. Dieses erscheint bereits im (lat.) →Codex (M.) Hammurapi (1728-1686 v. Chr.). Weit verbreitet ist im Altertum das nach der Insel Rhodos benannte griechische Seehandelsrecht (lat. lex F. Rhodia [de iactu], rhodisches Gesetz über den Wurf [von Gütern bei Gefahr in die See]), das die Römer übernehmen, so dass es im Osten bis in das 15. Jh. fortwirkt. Im Westen nimmt das S. des Mittelmeers seinen Ausgang von Amalfi (lat. Tabula [F.] de Amalfa, 12. Jh.), Pisa (lat. Constitutum [N.] usus, 12. Jh.), Venedig (1229ff.) und Genua (E. 13. Jh.). Eine private Rechtssammlung in Barcelona um 1350 (1348) ist das →Consolat del Mar, das bis ins 19. Jh. den Mittelmeerraum beherrscht. Für das nordwesteuropäische Gebiet sind die →Rôles d’ →Oléron (Mitte 13. Jh.s) besonders wichtig, deren flämische Übersetzung →Vonnisse van Damme genannt wird. Diese bildet zusammen mit der in der zweiten Hälfte des 14. Jh.s in Staveren oder Amsterdam entstandenen →Ordinancie die Grundlage für die im 15. Jh. verfasste Sammlung Waterrecht. Von den deutschen Seehandels-städten wirken vor allem Hamburg und Lübeck und ihre Tätigkeit in der Hanse prägend. Im 16. und 17. Jh. werden in den Niederlanden (1551ff., um 1700 etwa 50000 Seefahrer), in Dänemark (1561), Hamburg (1603), der Hanse (1614) und Schweden (1667) bedeutsame Regelungen erlassen, an die sich allmählich eine beachtliche wissenschaftliche Literatur anschließt (→Stracca, →Grotius, →Vinnius).→Preußen schafft 1727 ein 10 Kapitel mit 361 Artikeln umfassendes Seegesetz, dessen Inhalt in das →Allgemeine Landrecht (1794) Eingang findet. Frankreichs →Ordonnance de la marine (1681) erhält der →Code de commerce (1807) aufrecht, der sich auf Griechenland (1835), Rumänien (1863), die Türkei (1864), Spanien (1829), Portugal (1833), die Niederlande (1838), Belgien (1879) und Italien vollständig oder teilweise auswirkt. Die deutschen Staaten vereinheitlichen ihr S. im →Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuch (1861) bzw. im Handelsgesetzbuch (1897/1900). Lit.: Goldschmidt, L., Handbuch des Handelsrechts, 1864, 2. A. 1875, darin Universalgeschichte des Han-delsrechts, (Bd. 1 3. A.) 1891, Neudruck 1957, 335; Lewis, W., Das deutsche Seerecht, 2. A. 1883, Neudruck 2013; Lewis, W./Boyens, E., Das deutsche Seerecht 1897, Neudruck 2013; Rolin, H., L’abordage, 1899; Die altniederländischen Seerechte, hg. v. Telting, A., 1907; Sammlung älterer Seerechtsquellen, hg. v. Zeller, H., Heft 1ff. 1907ff.; Seerechtliche Forschungen, hg. v. Zeller, H., Heft 1 1915; Perels, L. El libro del consulado de mar, Revista juridica de Cataluña 23 (1917); Perels, L., Orden judicial del consulado de mar de Barcelona, Revista juridica de Cataluña 25 (1919); Pappenheim, M., Zur Geschichte des Seefrachtvertrags, ZRG GA 51 (1931), 175; Zeno, R., Documenti per la storia del diritto marittimo, 1936; Wüstendörfer, H., Neuzeitliches Seehandelsrecht, 1947; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 2,1,848, 2,2,675; Lau, G., Das hamburgische Seehandelsrecht im 18. Jahrhundert, Diss. jur. Hamburg 1975; Landwehr, G., Die hanseatischen Seerechte, (in) 1667 ars sjölag, hg. v. Institutet för rättshistorik forskning, 1984, 75; Frentz, E., Das hamburgische Admiralitätsgericht (1623-1811), 1985; Landwehr, G., Die Haverei in den mittelalterlichen deutschen Seerechtsquellen, 1985; Landwehr, G., Das preußische Seerecht vom Jahre 1727, ZNR 8 (1986), 113; Landwehr, G., Die Bedeutung des lübischen Seerechts, (in) Schiffe und Seefahrt, hg. v. Bei der Wieden, 1986, 129; Schulz, R., Die Entstehung des Seerechts des Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuches, 1987; Krieger, K., Die Anfänge des Seerechts, (in) Untersuchungen zu Handel und Verkehr, Bd. 4 1987, 246; Landwehr, G., Seerecht, HRG Bd. 4 1989; Osten, W., Das schwedische Seerecht, 1992; Ziegler, K., Völkerrechtsgeschichte, 1994, 2. A. 2007; Decken, J. v. d., Das Seearbeitsrecht im Hamburger Stadtrecht, 1995; Landwehr, G., Prinzipien der Risikotragung beim Seefracht-vertrag, FS K. Kroeschell, hg. v. Köbler, G. u. a., 1997; Rademacher, M., Die Geschichte des Hafen- und Schifffahrtsrechts in Hamburg, Bd. 4 1999 (Selbstverlag); Seerecht im Hanseraum des 15. Jahrhunderts, hg. v. Jahnke, C. u. a., 2003; Landwehr, G., Das Seerecht der Hanse, 2003; O’Sullivan, C., Die Ahndung von Rechtsbrüchen der Seeleute, 2005; Schweitzer, J., Schiffer und Schiffsmann in den Rôles d’Oléron, 2006; Ausschuss für Seerecht (1933-1942), hg. v. Schubert, W., 2012
6318Seesen Lit.: Tausend Jahre Seesen, hg. v. d. Stadt Seesen, 1974
6319Seeversicherung ist die Versicherung von Menschen und Sachen gegen die bei Fahrt oder Beförderung auf See bestehenden besonderen Gefahren. Sie erscheint erstmals 1319 und ist in Venedig bereits im 15. Jh. von großer tatsächlicher Bedeutung. Lit.: Goldschmidt, L., Handbuch des Handelsrechts, 1864, 2. A. 1875, darin Universalgeschichte des Han-delsrechts, (Bd. 1 3. A.) 1891, Neudruck 1957; Kiesselbach, A., Die wirtschafts- und rechtsgeschichtliche Entwickelung der Seeversicherung in Hamburg, 1901; Hammacher, W., Die Grundzüge des allgemeinen Seever-sicherungsrechts, Diss. jur. Bonn 1983; Nehlsen-von Stryk, K., Die venezianische Seeversicherung, 1986; Go, S., Marine Insurance in the Netherlands 1600-1870, 2009
6320Sefarde (M.) Jude im mittelalterlichen Spanien
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