6001 | Roland ist der am 15. 8. 778 beim Rückzug Karls des Großen aus Spanien gefallene Markgraf der bretonischen Mark. Er ist die Hauptgestalt des wohl um 1080 von einem unbekannten Verfasser geschaffenen Rolands-liedes. Möglicherweise gehen auf ihn die Rolandssäulen zurück, die sich seit dem Hochmittelalter auf Marktplätzen vor allem Norddeutschlands (als Symbol der Kaiserrechte? oder des Rechtes allgemein ?) finden (z. B. in Bremen). Lit.: Kroeschell, DRG 1; Heldmann, K., Die Rolandsbilder Deutschlands, 1904; Heldmann, K., Rolandsspielfiguren, 1905; Jostes, F., Roland in Schimpf und Ernst, 1906; Puntschart, P., Der Roland von Ragusa, ZRG GA 30 (1909), 299; Mayer, E., Hansa, Schöffe, Pfahlbürger, Mulefe (Maulaffe), Jodute (Roland), ZRG GA 44 (1924), 291; Hoede, K., Deutsche Rolande, 1934; Goerlitz, T., Der Ursprung und die Bedeutung der Rolandsbilder, 1934; Gathen, A., Rolande als Rechtssymbole, 1960; Mitić, I., Die Rolandsäule in Ragusa, ZRG GA 82 (1965), 306; Siebs, B., Jedute und Roland, ZRG GA 84 (1967), 293; Ott-Meimberg, M., Kreuzzugsepos oder Staatsroman?, 1980; Köbler, G., Bilder aus der deutschen Rechtsgeschichte, 1988; Rempel, H., Die Rolandsstatuen, 1989; Munzel-Everling, D., Rolande der Welt. CD-ROM. 2004 (www.Munzel-Everling.de) |
6002 | Rolandus von Bologna Lit.: Jacobi, K., Der Ehetraktat des Magisters Rolandus von Bologna, 2004 |
6003 | Rôles d’Oléron →Oléron |
6004 | Rom ist die nach antiker Tradition 753 v. Chr. von Romulus gegründete Hauptstadt (um 500 v. Chr. 10000?, 25000? oder 50000? Einwohner, um 0 800000 oder 1000000 1790 große Privathäuser domus, 46602 große Mietshäuser insulae, , um 300 n. Chr. 500000, um 400 800000, um 500 100000, nach 550 rund 50000 Einwohner) des 509 v. Chr. vom Königreich zur Republik und 27 v. Chr. von der Republik zum Prinzipat gewordenen römischen Weltreichs. In ihr hat seit dem 1. Jh. n. Chr. der Papst seinen Sitz. 754/756 erhält er Rom durch den fränkischen König Pippin als Gabe. Während des Mittelalters krönt er dort den deutschen König (oft) zum Kaiser. Zwischen 1143 und 1155 richten die Bürger wieder einen Senat ein. 1526/1527 werden 53689 Einwohner gezählt. Am 6. 5. 1527 wird R. vom Heer Kaiser Karls V. erstürmt (sacco di Roma). 1870 fällt R. (mit rund 200000 Einwohnern, um 1930 eine Million) an Italien, 1871 wird es dessen Hauptstadt. Lit.: Köbler, DRG 16, 28, 51; Leopold, H., De spegel van het verleden, 1918; Schramm, P., Kaiser, Rom und renovatio, 2. A. 1957; Schneider, F., Rom und Romgedanke im Mittelalter, 2. A. 1959; Grandazzi, A., La fondation de Rome, 1991; Dahlheim, W., Stadt und Imperium, 1992; Storia di Roma, hg. v. Schiavone, A., 1993; Roma, hg. v. Hubert, E., 1993; Lunliffe, B., Rom und sein Weltreich, 4. A. 1994; Bellen, H., Grundzüge der römischen Geschichte, 1994; Bengtson, H., Römische Geschichte, 7. A. 1995; Kolb, F., Rom, 2. A. 2002; Christ, K., Geschichte der römischen Kaiserzeit, 4. A. 2002; Fuhrmann, F., Rom in der Spätantike, 2. A. 1995; Krautheimer, R., Rom, 2. A. 1996; Die römischen Kaiser, hg. v. Clauss, M., 1997; Schulz, R., Herrschaft und Regierung, 1997; Die späte römische Republik, hg. v. Bruhns, H. u. a., 1997; Flach, D., Römische Geschichts-schreibung, 3. A. 1998; Bellen, H., Grundzüge der römischen Geschichte, 1998; Heuß, A., Römische Geschichte, 9. A. 2003; Ausbüttel, F., Die Verwaltung des römischen Kaiserreiches, 1998; Bleicken, J., Geschichte der römischen Republik, 5. A. 1999; Strothmann, J., Kaiser und Senat, 1998; Witschel, C., Krise, Rezession, Stagnation, 1999; Dahlheim, W., An der Wiege Europas, 2000; Gatto, L., Storia di Roma nel Medioevo, 2. A. 2000; Ball, W., Rome in the East, 2000; Roma nell’alto medioevo, 2001; König, I., Kleine römische Geschichte, 2001; Carandini, A., Die Geburt Roms, 2001; Die frühen römischen Historiker, hg. v. Beck, H. u. a., Bd. 1f. 2001ff.; Fellmeth, U., Brot und Politik, 2001; Kuhoff, W., Diokletian und die Epoche der Tetrarchie, 2001; Bringmann, K., Geschichte der römischen Republik, 2002; Kolb, F., Rom, 2. A. 2002; Schuller, W., Das römische Weltreich, 2002; Roma fra Oriente e Occidente, 2002; Syme, R., Die römische Revolution, 2003; Bringmann, K., Römische Geschichte, 8. A. 2004; Bringmann, K., Krise und Ende der römischen Republik, 2003; Fugmann, J., Königszeit und frühe Republik in der Schrift De viris illustribus urbis Romae, Bd. II, 2 2003; Index numerorum. Ein Findbuch zum Corpus inscriptionum latinarum, hg. v. Fassbender, A., 2003; Weeber, K., Nachtleben im alten Rom, 2004; Hölkeskamp, K., Rekonstruktion einer Republik, 2004; Bauer, F., Das Bild der Stadt Rom im Frühmittelalter, 2004; Siedlung und Verkehr im römischen Reich, hg. v. Frei-Stolba, R., 2004; The Cambridge Companion to the Roman Republic, hg. v. Flower, H., 2004; Matyszak, P., Geschichte der römischen Republik, 2004; Hölkeskamp, K., Senatus populusque Romanus, 2004; Christ, K., Pompeius, 2004; Luik, M., Der schwierige Weg zur Weltmacht, 2005; Beck, H., Karriere und Hierarchie, 2005; Rüpke, J., Fasti sacerdotum, 2005 (mit etwa 4000 Biographien); Eich, P., Zur Metamorphose des politischen Systems in der römischen Kaiserzeit, 2005; Ward-Perkins, B., The Fall of Rome and the End of Civilization, 2005; Kunst, C., Leben und Wohnen in der römischen Stadt, 2006, 3. A. 2008; Heftner, H., Von den Gracchen bis Sulla, 2006; Dreyer, B., Die Innenpolitik der römischen Republik, 2006; Spielvogel, J., Septimius Severus, 2006; König, I., Der römische Staat, 2007; Langer, V., Declamatio Romanorum, 2007; Kolb, F., Das antike Rom, 2007; Heather, P., Der Untergang des römischen Weltreichs, 2007 (übersetzt aus dem Englischen); Rüpke, J., Römische Priester in der Antike, 2007; Brandenburg, H., Die frühchristlichen Kirchen in Rom, 2008; Römische Religion im Wandel, hg. v. Bendlin, A. u. a., 2008; Kreutz, P., Romidee und Rechtsbild in der Spätantike, 2008; Jördens, A., Statthalterliche Verwaltung in der römischen Kaiserzeit, 2009; Eine politische Kultur (in) der Krise?, hg. v. Hölkeskamp, K., 2009; Speidel, M., Heer und Herrschaft im römischen Reich, 2009; Die Verwaltung der kaiserzeitlichen römischen Armee, hg. v. Eich, A., 2009; Matyszak, P. u. a., Who is who im alten Rom, (aus dem Englischen) 2009; Reinhardt, V., Blutiger Karneval - Der Sacco di Roma 1527, 2009; The Cambrigge Companion to the Roman Historians, hg. v. Feldherr, A., 2009; Eine politische Kultur (in) der Krise, hg. v. Hölkeskamp, K, 2009; Bauer, F., Rom im 19. und 20. Jahrhundert, 2009; Grossmann, L., Roms Samnitenkriege, 2009; Sommer, M., Römische Geschichte, Bd. 2 2009; Meier, M./Patzold, S., August 410 - Ein Kampf um Rom, 2010; Die Verwaltung der kaiserzeitlichen römischen Armee, hg. v. Eich, A., 2010; Rom, hg. v. Johrendt, J. u. a., 2010; Goldbeck, F., Salutationes, 2010; Petersohn, J., Kaisertum und Rom, 2010; Hölkeskamp, K., Reconstructing the Roman Republic, 2010; Klingenberg, A., Sozialer Abstieg in der römischen Kaiserzeit, 2011; Cobet, J., Babylon, Jerusalem, Athen, Tom, GZ 293 (2011), 1; Sänger, P., Veteranen unter den Severern und frühen Soldatenkaisern, 2011; Lundgreen, C., Regelkonflikte in der römischen Republik, 2011; Hölkeskamp, K., Die Entstehung der Nobilität, 2. A. 2011; The Roman Empire in Context, hg. v. Arnason, J. u. a., 2011; Breeze, D., The Frontiers of Imperial Rome, 2011; Sivan, H., Galla Placidia, 2011, Von der militia equestris zur militia urbana, hg. v. Blösel, W. u. a., 2011; Ando, C., Law, Language and Empire in the Roman Tradition, 2011; Barnes, T., Constantine, 2012; Du Plessis, P., Letting and Hiring in Roman Legal Thought, 2012; Bleicken, J., Die römische Republik, 2012; Krüger, J., Nero, 2012; Rom in der Spätantike, hg. v. Behrwald, R. u. a., 2012; New Frontiers. Law and Society in the Roman World, hg. v. Du Plessis, P., 2012; Palast und Stadt im severischen Rom, hg. v. Sojc, A., 2013; Sommer, M., Römische Geschichte, Bd. 1 2013; Ando, C., Imperial Ideology and Provincial Loyalty in the Roman Empire, 2013; Börm, H., Westrom - Von Honorius bis Justinian, 2013; Geiger, M., Gallienus, 2013; Horst, C., Marc Aurel, 2013; Behrends, O., Zur römischen Verfassung, hg. v. Avenarius, M. u. a., 2014; Glas, T., Valerian, 2014 |
6005 | Roma (Sg. Rom, „Mann, Mensch“) oder auch Sinti) ist die Eigenbezeichnung für die früher meist als →Zigeuner benannten Angehörigen einer Volksgruppe. Lit.: Reemtsma, K., Sinti und Roma, 1996; Sinti und Roma in der deutschsprachigen Gesellschaft und Literatur, hg. v. Tebbutt, S., 2001; Bastian, T., Sinti und Roma im Dritten Reich, 2001; Weyrauch, W., Das Recht der Roma und Sinti, 2002; Rieger, B., Roma und Sinti in Österreich nach 1945, 2003 |
6006 | Roma locuta causa finita (lat.). Hat Rom gesprochen, ist die Angelegenheit beendet. Lit.: Adam, K., Causa finita est, FS A. Ehrhard, 1922, 1; Liebs, D., Lateinische Rechtsregeln, 7. A. 2007 (Augustus, 354-430, Sermones 131, 10) |
6007 | Romanist ist seit dem 19. Jh. der Vertreter des römischen Rechtes oder der vom Lateinischen abgeleiteten Sprachenfamilie im Gegensatz zum →Germanisten. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Schlösser, R., Die romanischen Sprachen, 2001 |
6008 | Romantik ist die geistige, sich von der Vernunft als allein bestimmendem Umstand abkehrende, das Gefühl, den Traum und das Irrationale betonende Bewegung in Europa zwischen 1790 und 1830. Sie beeinflusst die →historische Rechtsschule (Savigny, Grimm). Sowohl Märchen wie Liedgut und Recht werden auf das eigene Volk bezogen (→Volksgeist). Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 178; Busse, G., Die Romantik, 1982 |
6009 | Römer ist der Bewohner →Roms bzw. der Angehörige der das römische Weltreich tragenden Bevölkerung. Lit.: Köbler, DRG 16; Wieacker, F., Römische Rechtsgeschichte, Bd. 1 1988; Christ, K., Die Römer, 3. A. 1994; Fischer, T., Die Römer in Deutschland, 1999; Wolters, R., Die Römer in Germanien, 2000; Die Ursprünge des römischen Volkes – Origo gentis Romanae, hg. v. Sehlmeyer, M., 2004; Johne, K., Die Römer an der Elbe, 2006; Thiel, A., Die Römer in Deutschland, 2008 |
6010 | Römermonat ist die Bezeichnung für die 1541 auf 128000 Gulden berechneten Kosten der monatlichen Unterhaltung und Besoldung des Heeres im Heiligen römischen Reich , die mit Hilfe der →Reichsmatrikel auf die einzelnen Reichsstände verteilt werden. Lit.: Weigl, H., Die Kriegsverfassung des alten Deutschen Reiches, 1912, 15 |
6011 | Römerstadt ist die im römischen Reich zur →Stadt entwickelte Siedlung. Sie bildet auch nach Ende des weströmischen Reiches im Frühmittelalter vielfach den Ausgangspunkt für eine Stadt (z. B. Nyon, Augst, Trier, Köln, Neuss, Bonn, Xanten, Mainz, Straßburg, Augsburg, Kempten, Re-gensburg, Passau, Wien). Die Zusammenhänge sind im Einzelnen aber sehr unterschiedlich. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Planitz, H., Die deutsche Stadt im Mittelalter, 1954, 5. A. 1980 |
6012 | Römerstraße ist die von den Römern im Altertum angelegte, meist sehr gerade und gepflasterte Straße. Lit.: Pekáry, T., Untersuchungen zu den römischen Reichsstraßen, 1968; Bender, H., Römische Straßen, 1975 |
6013 | Römische Verträge sind die am 25. 3. 1957 in Rom zwischen Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden abgeschlossenen Verträge über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und die Europäische Atomgemeinschaft (zum 1. 1. 1958). Sie sind wesentliche Grundlagen der Europäischen Gemeinschaft bzw. der Europäischen Union. Sie werden 1986 durch die Einheitliche Europäische Akte und danach z. B. durch den Vertrag von Maastricht, den Vertrag von Amsterdam und den Vertrag von Lissabon angepasst bzw. umgewandelt. Lit.: Köbler, DRG 246; Schweitzer, M./Hummer, W., Europarecht, 5. A. 1996 |
6014 | Römischer König ist ein zeitweise vom deutschen König im Heiligen römischen Reich verwendeter Titel. Lit.: Beumann, H., Der deutsche König als „Romanorum rex“, 1981 |
6015 | Römisches Recht ist die Gesamtheit der von Römern geschaffenen Rechtssätze. Die wichtigsten römischen Rechtsquellen sind die →Zwölftafelgesetze (451/450 v. Chr., daneben z. B. 231 Gesetze zwischen 367 und 134 v. Chr.), die Werke der römischen →Jurisprudenz (3. Jh. v.-3. Jh. n. Chr.) und die Gesetzgebung (Codex, Institutionen, Digesten bzw. Pandekten, Novellen) des oströmischen Kaisers →Justinian (527-565). Sachlich ist das Privatrecht von besonderer Bedeutung. Das römische, im spätantiken römischen Reich nur in Rechtsschulen in Rom, Karthago, Konstantinopel, Beirut, Athen (bis 529), Alexandria und Caeserea (bis 533) gelehrte Recht wird auch nach dem Untergang Westroms (476 n. Chr.) in gewisser Weise fortgeführt sowie seit dem ausgehenden 11. Jh. wiederbelebt und danach in vielen Gebieten Europas in umfangreichen Teilen aufgenommen (rezipiert). Es gilt subsidiär als →gemeines Recht (lat. ius N. commune) bis zu den Kodifikationen der mittleren Neuzeit (Allgemeines Landrecht Preußens 1794, Code civil Frankreichs 1804, Allge-meines Bürgerliches Gesetzbuch Österreichs 1811) und hat auch im Zuge der europäischen Einigung in der zweiten Hälfte des 20. Jh.s noch gewisse Ausstrahlungskraft. Lit.: Kaser §§ 1ff.; Waldstein/Rainer §§ 1ff.; Söllner §§ 1ff.; Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 1, 16, 101, 137, 159; Savigny, F., Geschichte des römischen Rechtes im Mittelalter, Bd. 1ff., 2. A. 1834ff.; Savigny, F., System des heutigen römischen Rechtes, Bd. 1ff. 1840ff.; Dante dal Re, I precursori italiani di una nuova scuola di diritto romano nel secolo XV, 1878; Krüger, P., Geschichte der Quellen und Literatur des römischen Rechts, 1888, Neudruck 2013; Conrat, M., Geschichte der Quellen und Literatur des römischen Rechtes im früheren Mittelalter, Bd. 1 1891; Mommsen, T., Abriss des römischen Staatsrechts, 1893, Neudruck 2013; Halban, A. v., Das römische Recht in den germanischen Volksstaaten, Teil 1ff. 1899ff.; Vinogradoff, P., Roman Law in Medieval Europe, 1909; Kalb, W., Wegweiser in die römische Rechtssprache, 1912, Neudruck 1961; ; Goudy, H., Dreiteiligkeit im römischen Recht, übers. v. Ehrlich, E., 1914, Neudruck 2013; Engelmann, W., Die Wiedergeburt der Rechtskultur, 1938; Heumann, G./Seckel, E., Handlexikon zu den Quellen des römischen Rechtes, 10. A. 1958; Wengler, L., Die Quellen des römischen Rechtes, 1953; Schubart-Fikentscher, G., Römisches Recht im Brünner Schöffenbuch, ZRG GA 65 (1947), 86; Feine, H., Vom Fortleben des römischen Rechtes in der Kirche, ZRG KA 73 (1956), 1; Kaser, M., Römisches Privatrecht, 1960; Kaser, M./Knütel, R., Römisches Privatrecht, 19. A. 2008; Trusen, W., Anfänge des gelehrten Rechtes in Deutschland, 1962; Coing, H., Römisches Recht in Deutschland, (in) Ius Romanum medii aevi V 6, 1964; Koschaker, P., Europa und das römische Recht, 1947, 4. unv. A. 1966; Kaser, M., Der römische Anteil am deutschen bürgerlichen Recht, JuS 1967, 337; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Sturm, F., Das römische Recht in der Sicht von G. W. Leibniz, 1968; König, H., Pothier und das römische Recht, Diss. jur. Frankfurt am Main 1976; Wesener, G., Römisches Recht und Naturrecht, 1978; Bender, P., Die Rezeption des römischen Rechtes, 1979; Stelzer, W., Gelehrtes Recht in Österreich, 1982; Lamberg, P., Die Popularisierung des römischen Rechtes durch Oswald von Wolkenstein, ZRG GA 100 (1983), 213; Römisches Recht in der europäischen Tradition, 1985; Das römische Recht im Mittelalter, hg. v. Schrage, E., 1986; Wesener, G., Einflüsse und Geltung des römisch-gemeinen Rechts in den altösterreichischen Ländern in der Neuzeit, 1989; Zulueta, F., de/Stein, P., The Teaching of Roman Law, 1990; Kunkel, W., Römische Rechtsgeschichte, 12. A. 1990; Bretone, M., Geschichte des römischen Rechtes, 2. A. 1998; Liebs, D., Römisches Recht, 6. A. 2004; Hausmaninger, Casebook zum römischen Vertragsrecht, 5. A. 1993, 7. A. 2012; Hausmaninger, H., Casebook zum römischen Sachenrecht, 8. A. 1995, 11. A. 2012; Flach, D., Die Gesetze der frühen römischen Republik, 1994; Stein, P., Römisches Recht und Europa, 1996; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997; Hausmaninger, H./Selb, W., Römisches Privatrecht, 8. A. 1997; Stemmler, M., Eques Romanus, 1997; Honsell, H., Römisches Recht, 5. A. 2001, 7. A. 2010; Mayer-Maly, T., Römisches Recht, 2. A. 1999; Bürge, A., Römisches Privatrecht, 1999; Ermann, J., Strafprozess, öffentliches Interesse und private Strafverfolgung, Diss. jur. Saarbrücken 1998; Stein, P., Roman Law in European History, 1999; Manthe, U., Geschichte des römischen Rechtes, 2. A. 2003; Kunkel, W./Schermaier, M., Römische Rechtsgeschichte, 13. A. 2001, 14. A. 2005; Fögen, M., Römische Rechtsgeschichten, 2002; Elster, M., Die Gesetze der mittleren römischen Republik, 2003; Lokin, J. u. a., Roman-Frisian Law of the 17th and 18th Century, 2003; Spruit, J., Cunabula iuris, 2003; Börsch, M., Damit Übeltaten nicht ungestraft bleiben, 2003; Jacob, P., Reformbestrebungen Aurelians in Politik und Rechtsentwicklung, 2004; Behrends, O., Institut und Prinzip, 2004 (Gesammelte Aufsätze); Stein, P., Le droit Romain et l’Europe, 2. A. hg. v. Dunand, J. u. a. 2004; Meyer, E., Legitimacy and Law in the Roman World, 2004; Kienast, D., Römische Kaisertabelle, 3. A. 2004; Kirov, J., Die soziale Logik des Rechts, 2005; Usus antiquus iuris Romani, hg. v. Ernst, W. u. a., 2005; Hecht, B., Störungen der Rechtslage in den Relationen des Symmachus, 2006; Rainer, M., Römisches Staatsrecht – Republik und Kaiserzeit, 2006; Pichonnaz, P. u. a., Lexique de droit romain, 2006; Religion and Law in Classical and Christian Rome, hg. v. Ando, C. u. a. 2006; Tuori, K., Ancient Roman Lawyers and Modern Legal Ideals, 2007; Liebs, D., Vor den Richtern Roms, 2007; Langer, V., Declamatio Romanorum, 2007; Kaiser, W., Authentizität und Geltung spätantiker Kaisergesetze, 2007; Harke, J., Römisches Recht, 2008; Pichonnaz, P., Fondements romains du droit privé, 2008; Lhuillier-Martinetti, D., L’Individu dans la famille à Rome au 4ième siècle, 2008; Hermeneutik der Quellentexte des römischen Rechts, hg. v. Avenarius, M., 2008; Rüfner, T., Gerichtsstand und Ladungszwang, 2009; Mattiangeli, D., Vorteile der Romanitas im Bereich des Vertragsrechts, 2009; Neue Rechtsurkunden aus Pompeji, hg. v. Wolf, J., 2010, 2. A. 2011; Kaufmann, K. u. a., Bibliographischer Index zum römischen Staatsrecht von Theodor Mommsen, 2010 (mehr als 330 Autoren); Riggsby, A., Roman Law and the Legal World of the Romans, 2010; Die lex Irnitana - ein römisches Stadtrecht aus Spanien, hg. v. Wolf, J., 2011 (91 n. Chr.); Frakes, R., Compiling the Collatio Legum Mosaicarum et Romanorum, 2011; Michalsen, D., Englische und norwegische Römerrechtsideologie des 19. Jahrhunderts, ZRG GA 129 (2012), 316; Buckland, W., A Manual of Roman Private Law, 2. A. 2012; Facetten des römischen Erbrechts, hg. v. Harke, J., 2012; Fundamentals of Roman Private Law, 2012; Das Vermächtnis der Römer, hg. v. Fagnole, I. u. a., 2012; Buchwitz, W., Servus alienus heres, 2012; Das Vermächtnis der Römer, hg. v. Fargnoli, I. u.a., 2012; Wolf, J., Lex Irnitana, 2012 (Aufsätze); Apathy, P. u. a., Einführung in das römische Recht, 5. A. 2012; Harke, J., Studien zu Vertrag und Eigentumserwerb im römischen Recht, 2012; Harke, J., Der Eid im klassischen römischen Privat- und Zivilprozessrecht, 2013; Földi, A./Hamza, G., Histoire et enstitutes du droit Romain, 18. A. 2013; Kossarz, E. u. a., Casebook Römisches Recht, 2014 |
6016 | Römisches Recht in Deutschland ist das seit dem Mittelalter in Deutschland in einem Rationalisierungsvorgang (Rezeption) aufgenommene →römische Recht. Es wird damit ein Teil des →deutschen Rechtes. Lit.: Köbler, DRG 1ff.; Schaeffner, W., Das römische Recht in Deutschland, 1859; Trusen, W., Anfänge des gelehrten Rechtes in Deutschland, 1962; Coing, H., Römisches Recht in Deutschland, (in) Ius Romanum medii aevi V, 6, 1964; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff.; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Die Rolle des Juristen bei der Entstehung des modernen Staates, hg. v. Schnur, R., 1986; Wesener, G., Einflüsse und Geltung des römisch-gemeinen Rechts in den altösterreichischen Ländern, 1989; Stein, P., Römisches Recht und Europa, 1996 |
6017 | Römisches Reich ist das (seit 753 v. Chr.) um Rom entstehende Reich. Es wird nach Vertreibung des (etruskischen?) Königs (509 v. Chr.) Republik mit jährlicher Neubesetzung der wichtigsten Ämter (Magistrate wie Konsuln und Prätoren), Senat und Volksversammlungen. Durch Siege über seine Nachbarn (z. B. Samniten 327-290 v. Chr.) dehnt es sich allmählich in Italien und rund um das Mittelmeer bis weit nach Westeuropa (Spanien, Gallien, Britannien), Mitteleuropa (Rhein, Donau), Asien und Afrika aus. Nach langen Bürgerkriegen und der Diktatur Gaius Julius Caesars stellt Augustus 27 v. Chr. äußerlich die Republik wieder her, leitet aber unter Übergang von einer Milizarmee zu einer Berufsarmee sachlich zum Prinzipat über, das sich in Rom auf die Stellung als Volkstribun und in den Provinzen auf ein ehemaliges Konsulat stützt. Am Ende des 3. Jahrhunderts wandelt sich das römische Reich zu einer in eine westliche und eine östliche Hälfte (Konstantinopel) geteilten Monarchie (Dominat). Westrom fällt 476 n. Chr. an Germanen, das stetig zurückgedrängte Ostrom (Byzanz) 1453 n. Chr. an die Türken. Lit.: Mommsen, T., Römisches Staatsrecht, 1871ff. Stellenregister (bzw. Quellennachweise) von Malitz, J., 1979, bibliographischer Index v. Kaufmann, K. u. a. 2009; Bleicken, J., Römische Geschichte, 10. A. 2007; Bleicken, J., Die Verfassung der römischen Republik, 8. A. 1999; Rainer, J., Römisches Staatsrecht 2006; Grossmann, L., Roms Samnitenkriege, 2009; Rollinger, C., Solvendi sund Nummi - Die Schuldenkultur der späten römischen Republik, 2009; Speidel, M., Heer und Herrschaft im römischen Reich der hohen Kaiserzeit, 2009;;Le Bohec, Y., Das römische Heer in der späten Kaiserzeit, 2010; Fündling, J., Sulla, 2010; Anders, F., Flavius Ricimer, 2010; Arrizabalaga y Prado, L. de, The Emperor Elagabalus, 2010; Gering, H., Domitian, 2012; Rosa, A. Dalla, Cura et tutela, 2013 |
6018 | römisches Vulgarrecht →Vulgarrecht |
6019 | Römisch-kanonisches Verfahren ist das in Oberitalien im Hochmittelalter und Spätmittelalter auf der Grundlage des römischen Verfahrensrechts entwickelte, in Deutschland seit dem Spätmittelalter aufgenommene gelehrte Verfahren (→Prozess). Lit.: Köbler, DRG 117; Bethmann Hollweg, M. v., Der germanisch-romanische Zivilprozess im Mittelalter, Bd. 1ff. 1868ff., Neudruck 1959; Kaser, M., Das römische Zivilprozessrecht, 1966; Dick, B., Die Entwicklung des Kameralprozesses, 1981 |
6020 | Romulus Augustulus (* um 459-?) ist der am 4. 9. 476 von →Odowakar abgesetzte letzte weströmische Kaiser. Lit.: Söllner § 19; Dulckeit/Schwarz/Waldstein; Köbler, DRG 50, 67; Wes, M., Das Ende des Kaisertums, 1967; Henning, D., Periclitans res publica, 1999 |