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#ZIEL
3721Kurbrandenburg →Brandenburg, Kurfürstentum
3722Kurfürst ist (im Heiligen römischen Reich [deutscher Nation]) seit dem 13. Jh. (→Sachsenspiegel) der den →König wählende Fürst (Wort 1298 belegt). An sich wird der König vom Volk gewählt. Für dieses handeln allgemein die Großen (Herzöge, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Grafen). Wie sich aus ihnen die Kurfürsten entwickelt haben, ist ungewiss (zeit-genössisch nie erwähnte Herkunft aus ottonischem Tochterstamm?, Träger eines Hofamts?, unterschiedliche Einzelursachen?, Wahlrechtsreduktion durch Hoftagsbeschluss im Jahre 1252?). Jedenfalls nennt bereits der →Sachsenspiegel (1221-1224) die Erzbischöfe von Mainz, Köln (bis 1803) und Trier (bis 1803), den Pfalzgrafen bei Rhein (Stammespfalzgrafen von Lothringen) (bis 1623 und ab 1648, Erzschatzmeister, bis 1777), den Herzog von Sachsen und den Markgrafen von Brandenburg sowie den (nicht deutschen) König von Böhmen als Königswähler. 1356 festigt die →Goldene Bulle die Stellung der Kurfürsten. Sie bilden gemeinsam einen Reichsstand (Kurfürstenkollegium, Kurfürstenrat, der als Führungsgruppe um einen Anteil an der Herrschaft im Heiligen römischen Reich ringt). Ihre Zahl steigt schließlich auf 10 (Bayern 1623/1648, Hannover 1692/1708, 1803 (ohne Auswirkung wegen fehlender Kaiserwahl) Hessen-Kassel, Baden, Württemberg, Salzburg), doch verringert sich ihre Bedeutung durch die Religionskriege, das Fehlen fester Verfahrensweisen und die Verlagerung der Interessen vom Reich auf die angehörigen Länder. 1806 endet mit dem Untergang des Reiches ihre Stellung. Lit.: Köbler, DRG 109, 110, 147, 148; Bloch, H., Die staufischen Kaiserwahlen und die Entstehung des Kurfürstentums, 1911; Buchner, M., Die Entstehung und Ausbildung der Kurfürstenfabel, 1912; Krammer, M., Das Kurfürstenkolleg von seinen Anfängen bis zum Zusammenschluss im Renser Kurverein des Jahres 1338, 1913; Quellen zur Geschichte der deutschen Königswahl und des Kurfürstenkollegs, hg. v. Krammer, M., 1911/2, Neudruck 1972; Stutz, U., Das Mainzer Erststimmrecht, ZRG GA 42 (1921), 466; Perels, E., Zur Geschichte der böhmischen Kur, ZRG GA 45 (1925), 83; Mitteis, H., Die deutsche Königswahl, 1938, 2. A. 1944, Neudruck 1965, 1981; Vogelgesang, G., Kanzlei und Ratswesen der pfälzischen Kurfürsten, 1939; Mess, F., Wartburgkrieg und Sachsenspiegel, ZRG GA 74 (1957), 241; Haan, H., Der Regensburger Kurfürstentag von 1636/1637, 1967; Becker, W., Der Kurfürstenrat, 1973; Mathies, C., Kurfürstenbund und Königtum in der Zeit der Hussitenkriege, 1978; Reuling, U., Die Kur, 1979; Hoffmann, P., Die bildlichen Darstellungen des Kurfürstenkollegiums, 1982; Luttenberger, A., Kurfürsten, Kaiser und Reich, 1994; Wolf, A., Königswähler in den deutschen Rechtsbüchern, ZRG GA 115 (1998), 150; Wolf, A., Die Entstehung des Kurfürstenkollegs 1198-1298, 1998, 2. A. 2000; Gotthard, A., Die Säulen des Reiches, 1999; Erkens, F., Kurfürsten und Königswahl, 2002; Königliche Tochterstämme, Königswähler und Kurfürsten, hg. v. Wolf, A., 2002; Deutscher Königshof, Hoftag und Reichstag im späteren Mittelalter, hg. v. Moraw, P., 2002; Begert, A., Böhmen, die böhmische Kur und das Reich, 2003; Ertl, T., Alte Thesen und neue Theorien zur Entstehung des Kurfürstenkollegiums, ZHF 30 (2003), 619ff ¸Erkens, F., Vom historischen Deuten und Verstehen, ZRG GA 122 (2005), 327; Landau, P., Eike von Repgow und die Königswahl im Sachsenspiegel, ZRG GA 125 (2008), 18; Begert, A., Die Entstehung und Entwicklung des Kurkollegs, 2010; Wolf, A., Wie kamen die Kurfürsten zu ihrem Königswahlrecht? ZRG GA 129 (2012), 340
3723Kurfürstenkollegium →Kurfürst
3724Kurfürstenrat →Kurfürst
3725Kurfürstentum ist das Herrschaftsgebiet eines →Kurfürsten. Lit.: Goldschmidt, H., Zentralbehörden und Beamtentum im Kurfürstentum Mainz, 1908; Dirks, M., Das Landrecht des Kurfürstentums Trier, 1965; Pelizaeus, L., Der Aufstieg Württembergs und Hessens zur Kurwürde 1692-1803, 2000
3726Kurhessen ist die 1803 zum →Kurfürstentum erhobene Landgrafschaft Hessen-Kassel. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Kulenkamp, E., Neue Sammlung der Landesordnungen, Bd. 1ff. 1828ff.; Probst, K., Die Entwicklung der Gerichtsverfassung und des Zivilprozesses in Kurhessen, 1911; Mayer-Edenhauser, T., Untersuchungen über Anerbenrecht und Güterschluss in Kurhessen, 1942; Frotscher, W., Die kurhessische Verfassung von 1831, ZNR 2008, 45
3727Kuriatstimme ist die im Reichstag des Heiligen römischen Reiches mehreren kleinen Reichsständen nur gemeinsam zustehende Stimme (Grafen und Herren, Prälaten). 1653 bestehen 4 weltliche Kuriatstimmen (für 99 Reichsstände) und 2 geistliche Kuriatstimmen (für 41 Reichsstände). Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Köbler, DRG 148; Meister, A., Entstehung der Kuriatstimmen, Hist. Jb. 34 (1913), 828
3728Kurie ist im römischen Recht eine Untergliederung der Volksversammlung (Kuriatkomitie), im katholischen Kirchenrecht die zentrale, aus mehreren Kardinalskongregationen bzw. Ämtern und Gerichtshöfen bestehende Verwaltungsbehörde des Papstes und im Heiligen römischen Reich die körperschaftlich organisierte Vertretung der Reichsstände (Kurfürsten, sonstige Reichsfürsten, Reichsstädte) und Landstände (Prälaten, Ritter. Städte und unter Umständen Bauern). Lit.: Dulckeit/Schwarz/Waldstein §§ 3, 7, 17; Schreiber, G., Kurie und Kloster im 12. Jahrhundert, Bd. 1f. 1910, Neudruck 1965; Rusch, B., Die Behörden und Hofbeamten der päpstlichen Kurie, 1936; Jordan, K., Die Entstehung der römischen Kurie, ZRG KA 28 (1939), 97; Schubert, F., Die deutschen Reichstage, 1966; Robinson, I., The Papacy, 1990
3729Kurienwahlrecht ist das Wahlrecht nach Kurien (z. B. in Österreich zwischen 1849/1850 und 1907/1918), das dem Grundsatz der Gleichheit aller Stimmen bei einer Wahl widerspricht. Lit.: Melik, V., Wahlen im alten Österreich, 1997
3730Kurköln →Köln, Kurfürstentum
3731Kurland ist das Land eines Kurfürsten, an dem das Wahlrecht haftet. Davon zu trennen ist K. als das ursprünglich von Kuren besiedelte Land am Rigaischen Meerbusen. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Schmidt, O., Rechtsgeschichte Liv-, Est- und Curlands, 1894, Neudruck 1968; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 3,2,2076; Kurland, hg. v. Oberländer, E. u. a., 2008; Mesenhöller, M., Ständische Modernisierung, 2009
3732Kurmainz →Mainz, Kurfürstentum
3733Kurmede ist eine mittelalterliche grundherrschaftliche Abgabe.→Besthaupt
3734Kurpfalz →Pfalz, Kurfürstentum
3735Kursachsen →Sachsen, Kurfürstentum
3736Kursächsische Konstitutionen sind die in Kursachsen (am 21. 4.) 1572 in einem längeren Anhörungsverfahren gesetzlich getroffenen Ent-scheidungen in 211 bzw. 249 bzw. 277 von den juristischen Fakultäten von Wittenberg und Leipzig ermittelten Streitfragen (Verfahren, Verträge, Erbrecht und Lehnsrecht, Strafrecht). Sie werden trotz ihres oft bewahrenden Zuges von den Zeitgenossen als Fortbildung des sächsischen Rechtes empfunden. 1661 und 1746 folgen 91 bzw. 40 weitere Entscheidungen. Lit.: Kroeschell, DRG 2; Schletter, H., Die Konstitutionen Kurfürst Augusts von Sachsen vom Jahre 1572, 1857: http://www.koeblergerhard.de/Fontes/KursaechsischeKonstitutionen1572.htm
3737Kurtrier →Trier, Kurfürstentum
3738kurulisch, Adj., zum Wagen (lat.] currus) gehörig (Kennzeichnung der für das Marktwesen zuständigen Ädile in Rom, auf deren Tätigkeit Wandelung [Rückgängigmachung] und Minderung (Preisherabsetzung] bei Sachmängeln eines Kaufgegenstands beruhen)
3739Kurverein ist ein vertragliches Bündnis von →Kurfürsten. Bedeutsam ist der K. von Rhens (1338). Der Inhalt dieses Bündnisses wird 1356 durch die →Goldene Bulle gefestigt. Lit.: Kroeschell, DRG 2; Krammer, M., Das Kurfürstenkolleg, 1913; Stengel, E., Avignon und Rhens, 1930
3740Kurwürde →Kurfürst
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