2013-08-10 |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist im Rahmen der Betriebsgefahr, die sich ein Kraftfahrzeughalter bei Geltendmachung eines Schadensersatzanspruchs entgegenhalten lassen muss, als ein die allgemeine Betriebsgefahr erhöhender Umstand auch das für den Unfall mitursächliche haftungsrelevante Verhalten des Kraftfahrzeugführers zu berücksichtigen (VI ZR 150/2012 11. Juni 2013). |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands kann ein Verbraucher mit Wohnsitz in Deutschland, der von einem Reiseveranstalter ein einem Dritten gehöriges Ferienhaus in einem anderen Mitgliedstaat gemietet hat, Ansprüche vor den Gerichten des Mitgliedstaats, in dessen Hoheitsgebiet der Reiseveranstalter seinen Sitz hat, oder vor dem deutschen Gericht seines Wohnsitzes geltend machen (X ZR 88/2012 28. Mai 2013). |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands kann sich eine gemeinsam mit den beruflich zusammengeschlossenen Rechtsanwälten wegen eines Beratungsfehlers auf Schadensersatz verklagte Rechtsanwaltsgesellschaft von einem dritten Rechtsanwalt vertreten lassen und bei Obsiegen die Erstattung der entstandenen Rechtsanwaltskosten in Höhe der gesetzlichen Gebühren und Auslagen verlangen (IX ZB 152/2011 16. Mai 2013). |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands kann ein Auftraggeber einer Tragwerksplanung wegen Verschuldens gegen sich selbst einen Teil des aus einem mangelhaften Tragwerk entstehenden Schadens tragen müssen und muss sich ein Verschulden des von ihm beauftragten planenden Architekten gemäß den §§ 254, 278 BGB zurechnen lassen (VII ZR 257/2011 15. Mai 2013). |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist nach der Anschließung des Beklagten ein einseitiger Widerruf einer Erledigungserklärung des Klägers nur bei Vorliegen eines Restitutionsgrunds möglich (II ZR 262/2008 14. Mai 2013). |
Nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts Deutschlands begründet ein Fahrradfahren im Straßenverkehr mit einer Blutalkoholkonzentration von 1,6 Promille oder mehr die Anordnung der Beibringung eines medizinisch-psychologischen Gutachtens über die Eignung zum Führen fahrerlaubnisfreier Fahrzeuge (3 B 102/2012 20. Juni 2013). |
Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts Deutschlands ist die nach § 199 I Nr. 2 BGB erforderliche Kenntnis des Gläubigers (z. B. eines Leiharbeitnehmers) vorhanden, wenn er auf Grund der ihm bekannten Tatsachen (z. B. Kenntnis von höheren Verdiensten von Stammarbeitnehmern) gegen eine bestimmte Person eine Klage erheben kann, die bei verständiger Würdigung so viel Erfolgsaussicht hat, dass sie dem Gläubiger zumutbar ist (5 AZR 424/2012 13. März 2013). |
Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Celle bewirkt bei einem privaten Krankenversicherungsvertrag bei gesetzlichem Wechsel in den Basistarif wegen Prämienzahlungsverzugs ein Ausgleich des Zahlungsrückstands nicht automatisch das Aufleben des ursprünglichen Versicherungsvertrags (8 W 13/2013 12. März 2013). |
Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts München kann ein auf einer informellen Verständigung außerhalb der Regeln nach § 257c StPO erlassenes Urteil ausnahmsweise nicht nur rechtsfehlerhaft, sondern sogar nichtig sein, wenn das Gericht allein auf der Grundlage einer erkennbar ungenügenden Erklärung des Angeklagten urteilt, ohne sich ein eigenes Urteil über deren sachliche Richtigkeit gebildet zu haben (2 Ws 1149/2012 17. Mai 2013 u. a.). |
Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts München kann und muss das (z. B. aus offensichtlichen internen Bindungsklauseln) sichere Kenntnis vom Missbrauch einer im Außenverhältnis unbeschränkten Vollmacht habende Grundbuchamt die Eintragung in das Grundbuch ablehnen (34 Wx 439/2012 (20. Februar 2013). |
Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Zweibrücken ist ein beisitzender Richter nicht schon deswegen befangen, weil er einer Klägerin in barschem Ton anbietet, ihr die Eigenschaften von Erde im Gerichtsgarten zu erklären (3 W 146/2012). |
*Vermögensverwaltende Personengesellschaften, hg. v. Haase, Florian/Dorn, Katrin, 2013 |
*Handbuch des Medizinschadensrechts, hg. v. Ratzel, Rudolf/Lissel, Patrick M., 2013 |
*Jacobs/Krause/Oetker/Schubert, Tarifvertragsrecht, 2. A. 2013 |
*Kroiß, Ludwig/Neurauter, Irene, Formelsammlung für Rechtspflege und Verwaltung 23. A. 2013 |
*Hauschka, Christoph E., Formularbuch Compliance, 2013 |
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2013-08-09 |
Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands kann die Bezeichnung einer Rechtsanwaltskanzlei in einem Zivilprozess als Winkeladvokatur auf Grund der Meinungsfreiheit rechtmäßig sein (1 BvR 1751/2012 2. Juli 2013). |
Nach einer Entscheidung des Finanzgerichts Münster bewirkt die Nutzung von durch eine Aktiengesellschaft verwalteten und nach einem besonders entwickelten Punkte- und Reservierungssystem den Aktionären überlassenen Ferienimmobilien Einkünfte aus Kapitalvermögen, deren Höhe sich nach der Miete für vergleichbare Ferienimmobilien richtet, wobei diese Vergleichsmiete nicht um die unabhängig von der konkreten Nutzung anfallenden Jahresbeiträge zu mindern sind, weil die Jahresbeiträge Werbungskosten sind, für die für das Jahr 2009 § 20 IX EStG (Abzugsbeschränkung) gilt (11 K 4508/2011 E 2. Juli 2013). |
Nach einer Entscheidung des Landgerichts München I darf die Bewertung in einem Arztbewertungsportal außer der ärztlichen Leistung auch andere Umstände einbeziehen, wenn der zughörige Kommentar die Gründe dafür enthält (25 O 9554/2013 28. Mai 2013). |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Koblenz muss ein Hauseigentümer zusätzlich zu einer Gebühr eines Feuerstättenbescheids auch die darauf entfallende Umsatzsteuer bezahlen (3 K 1111/2012 24. Juni 2013). |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln begründet die unterhalb des Siegfriedfelsens des Siebengebirges bestehende Steinschlaggefahr ein Beschäftigungsverbot in dortigen Weinbergen seitens der Bezirksregierung in Köln (19 L 1125/2012 7. August 2013). |
(19 L 1125/2013). |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts München ist ein Unfall (z. B. eines sich einen Mittelfinger in einer Toilettentüre einklemmenden Polizisten) in einem Toilettenraum kein Dienstunfall, weil nur der Weg zur Toilette oder auch zu einer Kantine durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt ist, nicht aber der dortige Aufenthalt (12 K 1024/2013 8. August 2013). |
Bast, Jürgen wechselt von Nimwegen nach Gießen. |
Glaser, Andreas (Heidelberg) wird außerordentlicher Professor in Zürich. |
Hoppe, Nils (Hannover) wird Professor (W2) in Hannover. |
Kau, Marcel wird in Konstanz für deutsches öffentliches Recht, ausländisches öffentliches Recht, Völkerrecht, Europarecht, Steuerrecht und Verfassungsgeschichte habilitiert. |
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2013-08-08 |
Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands ist das Therapieunterbringungsgesetz bei verfassungskonformer Auslegung verfassungsgemäß, wobei die Unterbringung nach Beendigung einer Strafhaft (z. B. im Saarland) nur dann angeordnet werden darf, wenn eine hochgradige Gefahr schwerster Gewaltstraftaten oder Sexualstraftaten aus konkreten Umständen in der Person oder dem Verhalten des Untergebrachten abzuleiten ist (2 BvR 1279/2012 11. Juli 2013, bei Sondervotum Huber). |
Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm ist, wenn ein ausländischer Straftäter, bei dem nach seiner Ausweisung gemäß § 456a StPO von der weiteren Strafvollstreckung abgesehen wurde, freiwillig erneut in die Bundesrepublik Deutschland einreist, die Vollstreckung der lebenslangen Freiheitsstrafe fortzusetzen (1 VAs 32/2013 18. Juni 2013). |
Nach einer Entscheidung des Landgerichts Berlin ist eine vom Gesellschafter Hans Barlach beantragte einstweilige Verfügung auf Absetzung der Geschäftsführer des Suhrkamp-Verlags abgelehnt. |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg kann ein Wohnungsberechtigungsschein für eine öffentlich geförderte Mietwohnung (ausnahmsweise) einer geduldeten abgelehnten Asylbewerberin erteilt werden, wenn sie zum Schutz ihres Familienlebens nicht abgeschoben werden darf (3 S 1514/2012 17. Juli 2013). |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg ist der häusliche Bereitschaftsdienst des Einsatzleiters vom Dienst einer Feuerwehr (z. B. in Ulm) Arbeit, wenn der Einsatzleiter außerhalb der regelmäßigen Arbeitszeit ein dienstliches Einsatzfahrzeug mitführen, ständig über einen Funkalarmempfänger einsatzbereit sein und regelmäßig jederzeit mit einer Alarmierung rechnen muss (4 S 94/2012 26. Juni 2013). |
Nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen ist ein Rechtsstreit zwischen dem Bund und einem Spediteur um die Rechtmäßigkeit der Mautsätze für Lastkraftwagen wegen des Inkrafttretens des Gesetzes zur Regelung der Mauthöhe einverständlich für erledigt erklärt (9 A 2054/2007 7. August 2013). |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Freiburg im Breisgau darf einem Verein (z. B. Tierschutzverein) die Aufstellung eines Informationsstands in der Fußgängerzone nicht mit der Begründung des Fehlens der Gemeinnützigkeit verwehrt werden (4 K 2412/2012 26. Juli 2013). |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Kassel können schwere sprachliche Mängel des Deutschen (z. B. bei einem Bewerber aus Kasachstan) das Nichtbestehen einer Prüfung für das Lehramt in Mathematik und Physik an Hauptschulen und Realschulen begründen (3 K 1407/2011 17. Juli 2013). |
Nach einer Entscheidung des zuständigen Gerichts Venezuelas ist die Wahl Nicolás Maduros zum Präsidenten am 14. April 2013 rechtmäßig. |
Wulffs verkaufen ihr Haus in Großburgwedel an eine Betreiberin einer Imbisskette zu einem (vielleicht wegen des staatlichen Einbaus besonderer Sicherheitsvorrichtungen) 235000 Euro über dem Einkaufspreis liegenden Verkaufspreis. |
Die Erste Bank Österreichs zahlt die staatlichen Hilfen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro vollständig zurück. |
Die größten Privatstiftungen Deutschland verfügen über ein Stiftungsvermögen von zwischen 5 Milliarden Euro und einer Milliarde Euro (Robert Bosch, Dietmar Hopp, Else Kröner-Fresenius, Klaus Tschira, Volkswagen, Baden-Württemberg, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Joachim Hetz, Software AG, Alfred Krupp). |
Die Zahl der Verkäufe von Personal Computern in Westeuropa sinkt im ersten Quartal 2013 von 13,5 Millionen auf 10,9 Millionen Geräte. |
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2013-08-07 |
Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands müssen Verfassungsbeschwerdeführer wegen der Subsidiarität der Verfassungsbeschwerde wegen Verletzung des rechtlichen Gehörs zunächst eine Anhörungsrüge erheben, wenn den Umständen nach ein Gehörsverstoß durch die Fachgerichte nahe liegt und zu erwarten wäre, dass vernünftige Verfahrensbeteiligte mit Rücksicht auf die geltend gemachte Beschwer bereits im gerichtlichen Verfahren einen entsprechenden Rechtsbehelf ergreifen würden (1 BvR 3057/2011 16. Juli 2013). |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist der Wert eines angemessenen selbst genutzten Grundstücks bei der Bemessung des Altersvermögens eines auf Elternunterhalt in Anspruch genommenen Unterhaltspflichtigen wegen Unzumutbarkeit der Verwertung grundsätzlich nicht zu berücksichtigen und braucht sonstiges Vermögen in einer Höhe, wie sich aus der Anlage von 5 Prozent des Jahresbruttoeinkommens ergibt, vor dem Bezug der Altersversorgung regelmäßig zur Zahlung von Elternunterhalt nicht eingesetzt zu werden (XII ZB 269/2012 7. August 2013). |
Nach einer Entscheidung des Bundesfinanzhofs Deutschlands trifft einen Steuerberater grobes Verschulden am nachträglichen Bekanntwerden von Tatsachen im Sinne des § 173 I Nr. 2 AO, wenn er seinem Mandanten lediglich eine komprimierte Elster-Einkommensteuererklärung zur Überprüfung aushändigt, ohne vorher den maßgebenden Sachverhalt vollständig zu ermitteln , und seinem Mandanten damit die Möglichkeit nimmt, die darin enthaltenen Angaben auf Vollständigkeit und Richtigkeit zu prüfen (III R 12/2012 16. Mai 2012). |
Nach einer Entscheidung des Landgerichts Düsseldorf ist Vodafone untersagt, Verbraucher zu Werbezwecken (z. B. für einen neuen Festnetzvertrag) ohne ausdrückliche (vorherige) Einwilligung anzurufen oder anrufen zu lassen (38 O 49/2012 19. Juli 2013). |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Freiburg im Breisgau hat ein Eigentümer eines Bachufergrundstücks nach Wegspülung des Ufers grundsätzlich keinen Wiederherstellungsanspruch (Folgenbeseitigungsanspruch) gegenüber der umgebenden Gemeinde (5 K 534/2012 18. Juni 2013). |
Nach einer Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts Weimar ist bei einem Nachfrageüberhang die vorrangige Berücksichtigung von Stadtkindern vor Landkreiskindern bei der Vergabe von Plätzen in einem Gymnasium im Rahmen des anzuwendenden Ermessens als sachgerechtes Auswahlkriterium rechtmäßig (1. August 2013). |
Nach einer Entscheidung des zuständigen Gerichts Österreichs ist ein betrunkener Bauarbeiter wegen Rufens von Sieg Heil und Heil Hitler in Gastwirtschaften in Reutte zu 15 Monaten Haft wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verurteilt und ein Widerruf einer bedingten Haftstrafe von 12 Monaten wegen Erhebens der Hand zum deutschen Gruß am Baggersee in Innsbruck erfolgt. |
Nach einer Entscheidung des zuständigen Gerichts ist ein in Bayern seinen Jagdfreund in 361 Metern Entfernung während einer Wildschweinjagd tötender Jäger wegen fahrlässiger Tötung zu 4500 Euro Geldstrafe verurteilt. |
Über das Vermögen des Suhrkampverlags ist ein Insolvenzverfahren eröffnet. |
Deutschland hebt am 6. August 2013 im Einvernehmen mit Frankreich auch die letzte Verwaltungsvereinbarung zum G10-Gesetz (mit Frankreich aus dem Jahr 1969) auf. |