4881 | Ritzebüttel (Herrschaft). Um 1300 errichteten die Herren Lappe an der Einmündung der Unterelbe in die Nordsee die Feste Steenborg in R. (heute Cuxhaven). 1393 wurde R. von Hamburg erobert. | Wolff 459; Reinecke, H., Das Amt Ritzebüttel, Diss. phil. Hamburg 1935. |
4882 | Ritzingengau s. Rizzigau | |
4883 | Riustringeland s. Rüstringen | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, S. 303. |
4884 | Riviera (Land), mhd. Reffier. 1403/1422/1500 wurde das Land R. am oberen Tessin nördlich von Bellinzona gemeine Herrschaft der Eidgenossen der Schweiz. | Wolff 530; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F/G4. |
4885 | Rixingen, Rikingen, Rützingen (Herrschaft). Die Herrschaft R. (Réchicourt-le-Château) war ein Lehen des Hochstifts Metz, das ursprünglich den Grafen von Leiningen und seit 1669 durch Kauf den Grafen von Ahlefeld gehörte. | Wolff 301. |
4886 | Rizzigau, Rizzigouwe (Gau benannt nach dem vicus Ricciacum (= Ritzingen östlich Siercks an der Mosel in Lothringen?), Ausdehnung ungewiss, Ritzingengau, Ritziggau) | Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek 848 Ritziggau um Ritzig bei Dalheim; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 30, 31, Rizzigouwe, pagus Rizogohensis, pagus Rezcensis; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 234; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 157 Rizzigau als Untergau des Woëvre; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 249 Rizzigau (938 pago Rizogohensi), benannt nach dem vicus Ricciacum, Ausdehnung ungewiss (Aspelt, Dalheim, Diekirch, Ewringen bzw. Evrange, Filsdorf, Frisingen bzw. Frisange, Preisch); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Diekirch, Brücherhof?, Dalheim, Filsdorf, Aspelt, Frisingen bzw. Frisange, Ewringen bzw. Evrange, Preisch bzw. Preiche, Wallerfangen... |
4887 | Robesreut (Reichsdorf) s. Raubersried | Hugo 459f. |
4888 | Rochefort (Herrschaft). Nach der von Ludwig III. von Löwenstein durch Heirat einer Gräfin von Stolberg erlangten Herrschaft R. nannte sich seit 1611 die Linie Löwenstein-Wertheim-Rochefort der Grafen von Löwenstein-Wertheim. Nach dem Verlust Rocheforts an Frankreich benannte sie sich nach der 1728/1730 gekauften Herrschaft Rosenberg Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. S. Löwenstein-Wertheim-Rochefort. | Wolff 57; Kienitz, O., Die Löwenstein-Wertheimischen Territorien und ihre Entwicklung, Jb. d. hist. Ver. Alt-Wertheim, 1919; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000. |
4889 | Rochlitz (Residenz des Markgrafen von Meißen) | Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 489. |
4890 | Rochsburg (Herrschaft). Die Herrschaft R. mit den Städten Lunzenau und Burgstädt (Burgstädtel) gehörte als Lehen Sachsens den Grafen von Schönburg-Glauchau. Bei der Mediatisierung kam sie an Sachsen. | Wolff 422. |
4891 | Rodamsdörfle (reichsritterschaftliche Herrschaft). R. zählte zum Kanton Kocher und kam zur Hälfte an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg. | |
4892 | Röddenau (Mark an der Eder südwestlich Frankenbergs, Rutene marcha) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 3f. Rutene marcha. |
4893 | Rödelheim (Herren). 788 wird R. im Niddagau erstmals genannt (Radilnheim). Seit etwa 1150 bestand dort eine Wasserburg, die König Rudolf von Habsburg von Ganerben erwarb und zur Reichsburg erhob. 1443 veräußerten die 1442 damit belehnten Herren von Praunheim ihre Rechte an die Kronberg und an Frankfurt am Main. Erben der Kronberg waren die Grafen von Solms, die 1569 Frankfurt durch drei Viertel von Niederrad abfanden. Innerhalb Solms’ wurde R. Sitz mehrerer von Solms-Lich bzw. Solms-Laubach abgespalteten Linien Solms-Rödelheim (erloschen 1640, 1722). 1806 kam R. an Hessen-Darmstadt, 1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S. Solms-Rödelheim. | Wolff 274. |
4894 | Rodemachern (Herrschaft). Die Herrschaft R. südlich Luxemburgs wurde 1492 von Baden (Baden-Baden) erworben. Im 16./17. Jahrhundert riss Frankreich die Landeshoheit an sich, obwohl die Herrschaft nur Lehen Luxemburgs war. Rechtlich wurde Frankreichs Stellung erst 1796 anerkannt. | Wolff 58, 305; Hölzle, Beiwort 40. |
4895 | Roden (Grafen). Die nach der Burg Lauenrode an der Leine als Grafen von R. oder nach anderen Gütern als Grafen von Limmer bzw. Grafen von Wunstorf bezeichnete, kurz nach 1100 nachweisbare Adelsfamilie hatte Vogtei- und Gerichtsrechte zwischen Hannover und der mittleren Weser. 1215 verlor sie die Grafschaft Nienburg an die Grafen von Hoya, 1241 Hannover und die Vogtei Lauenrode an die welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, 1446 durch Verkauf Wunstorf über das Hochstift Hildesheim ebenfalls an die Welfen. 1533 erlosch das Geschlecht. | |
4896 | Rodenheim, Kottenheim? (Reichsritter). Um 1550 sowie im späten 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Kottenheim. | Riedenauer 126; Stetten 33. |
4897 | Rodenstein s. Überbrick von R. | Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 Rodenstein (Rimborn 1550) |
4898 | Roder? (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. Rorer. | Riedenauer 126. |
4899 | Röder, Roeder (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die R. mit dem 1788 von den Schertel von Burtenbach (Schertlin von Burtenbach) erworbenen Mauren zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. | Hölzle, Beiwort 65. |
4900 | Röder von Diersburg (Freiherren, Reichsritter). Das Ministerialengeschlecht der Röder. aus der Ortenau erscheint am Ende des 12. Jahrhunderts erstmals im Umfeld der Markgrafen von Baden. 1455 kaufte Andreas Röder die Hälfte von Burg und Herrschaft Diersburg. Seitdem wirkte die Familie vor allem im Kinzigtal und im Schuttertal. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren R. mit Diersburg zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Philipp Ferdinand R., Philipp Friedrich Karl Ludwig August R., Georg R., Ludwig R., Egenolf Christian R., Herren zu Diersburg und Reichenbach). 1773 gehörten sie - als bereits im Stichjahr 1680 angesessen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikuliert - dem Ritterkreis Unterelsass an. | Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Burkhardt, M. u. a., Archiv der Freiherren von Diesburg, 2007. |