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1161Bürgerbuch (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen an acht Stellen ab 1398 belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist das die →Bürger der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadt verzeichnende, älteren Listen (beispielsweise Köln 1130-1140, Rostock 1258, Lübeck 1259) folgende besondere Buch (beispielsweise Frankfurt am Main 1311, Cölln 1508, Hersfeld 1587, insgesamt 228 Bürgerbücher aus dem Heiligen römischen Reich bekannt, dazu 82 Bürgerlisten).Kroeschell, DRG 2; Andernacht, D./Stamm, O., Die Bürgerbücher der Reichsstadt Frankfurt, 1955; Das älteste Bürgerbuch der Stadt Soest, hg. v. Rothert, H., 1958; Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung, hg. v. Ribbe, W., 12. A. 2001, 186ff.; Neubürger im späten Mittelalter, hg. v. Schwinges, R., 2002; Morita, N., Wie wurde man Stadtbürger?, 2008
1162Bürgerlehen (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F nicht bezeugt und ab 1300 an fünf Stellen in älteren deutschen Rechtsquellen belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist das →Lehen eines →Bürgers. Es entsteht meist durch Verkauf durch den Adel. Der älteste Beleg für das Bürgerlehen reicht bis in das 11. Jahrhundert (Regensburg 1072/1073). Bis in das 15. Jahrhundert nimmt die Zahl der Bürgerlehen zu, dann infolge des Widerstands des landständigen Adels ab. Zumindest in dem Nordosten des Heiligen römischen Reiches scheint das Bürgerlehen dem ritterlichen Lehen nicht völlig gleichwertig gestellt zu sein. Die in der Neuzeit noch bestehenden Bürgerlehen gleichen sich an Miete und Pacht an.Frensdorff, F., Die Lehnsfähigkeit der Bürger, 1895; Grabscheid, D., Die Bürgerlehen im altdeutschen Reichsgebiet, Diss. phil. Frankfurt am Main 1957; Krieger, K., Die Lehnshoheit der deutschen Könige im Spätmittelalter, 1979; Schwarz, U., Bürgerlehen und adelige Lehen der Herzöge von Braunschweig-Grubenhagen, Braunschweigisches Jahrbuch 66 (1985), 9ff.
1163bürgerlich (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F vor 1363 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1338 belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, Adj.) Bürger betreffend
1164Bürgerlicher Tod ist der rechtliche Tod (zivile Tod, fingierte Tod, lat. mors ([F.] civilis, Johannes Teutonicus [vor 1245], Glosse mortuus zu C 16 q. 1 c. 8) in Gegensatz zu dem natürlichen Tod. Er bewirkt den Verlust der bürgerlichen Rechtsfähigkeit (Fähigkeit, Eigentümer zu sein, eine Ehe einzugehen oder aufrechtzuerhalten, zu schenken, zu testieren, Vormund zu sein, Zeuge zu sein u. s. w.). Er ist wohl aus unterschiedlichen Wurzeln (Acht, Exkommunikation, Infamie) entstanden (16. Jahrhundert [franz.] mort civile als Bezeichnung bestimmter Kapitalstrafen mit Bürgerrechtsverlust). In dem 17. Jahrhundert ist er die Folge des Gerichtsungehorsams, in dem 18. Jahrhundert die Folge jedes Urteils auf Todesstrafe und vieler lebenslänglicher Strafen (vgl. § 7 StGB Bayern 1813). In der Mitte des ...Hübner 56; Weithase, F., Über den bürgerlichen Tod als Straffolge, Diss. jur. Berlin (FU) 1966; Borgmann, B., Mors civilis, 1969; Borgmann, B., Mors civilis, Ius commune 4 (1972), 81; Hubmann, V., L’image de la mort, 1990
1165Bürgerliches Gesetzbuch (Wortfolge 1786 belegt, N., Wortfolge bürgerliches Recht 1349, Adjektiv bürgerlich ab 1338) ist allgemein das von dem politischen Bürgertum in dem 18. Jahrhundert für die gesetzliche Regelung des Privatrechts geforderte Gesetzbuch. Es wird in Frankreich 1804 (Code civil), in Österreich 1811/1812 (Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch) und in Sachsen 1863 (Bürgerliches Gesetzbuch) verwirklicht, während es andernorts nur zu Entwürfen kommt (Preußen 1842, Hessen-Darmstadt 1842, Bayern 1861/1864). In Deutschland erreichen nach dem Ende des Hiligen römischen Reiches und des Deutschen Bundes nach vergeblichen Gesetzgebungsanträgen der Jahre zwischen 1867 und 1872 die nationalliberalen Abgeordneten Miquel und Lasker an dem 20. 12. 1873 (mittels der [lat.] lex [F.] Miquel-Las...http://www.koeblergerhard.de/Fontes/BGBDR18961900.htm; Söllner §§ 1, 16, 25; Kroeschell, DRG 2, 3; Kroeschell, 20. Jahrhundert; Köbler, DRG 181, 182, 207, 212; Motive zu dem Entwurfe eines Bürgerlichen Gesetzbuchs für das deutsche Reich, Bd. 1ff. 1888; Zusammenstellung der gutachtlichen Äußerungen zu dem Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuches, gefertigt im Reichsjustizamt, Bd. 1ff., 1890f.; Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstags . 1895/1996; Protokolle der Kommission für die zweite Lesung des Entwurfs des Bürgerlichen Gesetzbuchs, Bd. 1ff. 1897ff.; Gradenwitz, O., Wörterverzeichnis zum bürgerlichen Gesetzbuche, 1902; Bürgerliches Gesetzbuch, hg. v. Palandt, O., 1939, 75. A. 2016, 76. A. 2017, 80. A. 2021; Wieacker, F., Das Sozialmodell der klassischen Privatrechtsg...
1166Bürgerliches Recht (Wortfolge 1349 belegt, N.) ist das von den Bürgern in der Französischen Revolution (1789) als Recht einer egalitären Gesellschaft errungene Privatrecht. Es leitet sich sprachlich von (lat.) ius (N.) civile, bürgerliches Recht (eigentlich der römischen Bürger in Gegensatz zu dem prätorischen Recht), Zivilrecht, allgemeines Privatrecht ab. Neben ihm steht beispielsweise das Handelsrecht als Sonderprivatrecht (wie in Frankreich neben dem Code civil der Code de commerce).Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010; Schack, H. u. a., Das Bürgerliche Recht, 2011; Pokrovskij, Josif A., Grundprobleme des bürgerlichen Rechts (1917), hg. v. Avenarius, M. u. a., 2015
1167Bürgermeister (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1258 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen 1244 [Regensburg] belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische und das Lateinische des Altertums teilweise mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) ist seit der Mitte des 13. Jahrhunderts (Köln 1258, Basel 1261) der Vorsitzende des kollegialen Verwaltungsorgans und Repräsentant der Gemeinschaft zunächst in der →Stadt, später auch an anderen Orten, dem ein etwas älterer lateinischer →magister (M.) civium (Köln) bzw. magister civilis (Hildesheim-Dammstadt 1196) vorausgehen. Der Bürgermeister wird teils gewählt, teils eingesetzt. Er hat sowohl verwaltende wie auch richterliche Aufgaben und Befugnisse. An vielen Orten gelingt ihm ein allmählicher Ausbau s...Kroeschell, DRG 2, 41; Köbler, DRG 111, 198; Planitz, H., Die deutsche Stadt im Mittelalter, 1954, 5. A. 1980, 323; Rabus, K., Der Ulmer Bürgermeister bis 1548, Diss. jur. Tübingen 1952; Rörig, W., Die Entwicklung der rheinischen Bürgermeistereiverfassung, Diss. jur. Mainz 1957; Stemmler, G., Die Amtskette des Bürgermeisters, 2002; Weil, F., Entmachtung im Amt, 2004
1168Bürgerrecht (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1272 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1275 belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist die Mitgliedschaft in der Gemeinschaft der →Bürger. Schon in Rom vermittelt die in erster Linie durch Geburt erlangbare Stellung als civis (M.) Romanus ([lat.] römischer Bürger) ein Bündel von Rechten (Stimmrecht in der Volksversammlung, passives Wahlrecht für Ämter, Berufungsrecht gegen Todesstrafe, gültige Ehe, Rechtsgeschäfte nach Zivilrecht, Legisaktionenverfahren) und Pflichten (Steuerpflicht, Wehrdienstpflicht), weil nur für den civis Romanus das römische (lat.) →ius (N.) civile gilt. In gleicher Weise sondert das Bürgerrecht den Bürger zunächst der →...Kaser §§ 3, 13, 58; Söllner § 12; Kroeschell, DRG 1, 2; Erler, A., Bürgerrecht und Steuerpflicht, 1939, 2. A. 1963; Köbler, G., Civis und ius civile, Diss. jur. Göttingen 1964; Hartung, F./Commichau, G., Die Entwicklung der Menschen- und Bürgerrechte, 5. A. 1985; Julen, T., Das Bürgerrecht im Oberwallis, Diss. jur. Freiburg im Üchtland 1978; Deeters, J., Das Bürgerrecht der Reichsstadt Köln, ZRG GA 104 (1987), 1; Menschen- und Bürgerrechte, hg. v. Klug, U., 1988; Dilcher, G., Bürgerrecht und Stadtverfassung, 1996; Migration und Bürgerrecht in der hellenistischen Welt, hg. v. Günther, L., 2012; Citizenship and Empire in Europe 200-1900 – the Antonine Constitution after 1800 years, hg. v. Ando, C., 2016
1169Burgfriede (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1287 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F. [Burgfried um 1150]) ist in dem Hochmittelalter der in einer Burg zu wahrende Friede.Die Burgen im deutschen Sprachraum, hg. v. Patze, H., 1976
1170Burggraf (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F um 1000 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab dem Althochdeutschen belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, seit 10./11. Jahrhundert) ist der eine Burg (und damit anfangs auch eine Stadt) verwaltende Graf (beispielsweise Regensburg 970, Köln, Mainz, Trier, Straßburg, Worms, Speyer, Utrecht, Toul, Cambrai, Augsburg, Würzburg, Magdeburg, Burggraf von Nürnberg), der auch gerichtliche Aufgaben haben kann.Rietschel, S., Das Burggrafenamt und die hohe Gerichtsbarkeit, 1905; Peterka, O., Das Burggrafentum in Böhmen, 1906; Brünneck, W. v., Das Burggrafenamt und Schultheißentum in Magdeburg und Halle, 1908; Sander, P., Stadtfestungen und Burggrafenamt im früheren Mittelalter, HV 13 (1910), 70ff.; Eckhardt, K., Präfekt und Burggraf, ZRG GA 46 (1926), 163; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1955, 204
1171BurghausenLeidl, G., Rechtsgeschichte der Stadt Burghausen an der Salzach, 1960
1172Burglehen (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1220 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1220 belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist das eine Burg betreffende Lehen, das den Burgmann zu der Burghut verpflichtet. Es findet sich von dem 12. bis zu dem 15. Jahrhundert Der sich festigende Territorialstaat drängt das Burglehen zurück.Klebel, E., Studien zum mittelalterlichen Lehnswesen, 1960; Spiess, K., Lehnsrecht, Lehnspolitik und Lehnsverwaltung, 1978
1173Burgrecht (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F vor 1022 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen vor 1022 belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) erscheint seit der ersten Jahrtausendwende als Lehnübersetzung (ahd. burgreht) des lateinischen ius (N.) civile (Recht der römischen Bürger). In Süddeutschland bezeichnet es seit 1167 eine Landleihe zu freiem Erbzins (und in Österreich auch den Rentenkauf). Daneben findet es sich etwas später als Benennung des →Stadtrechts und des →Bürgerrechts.Köbler, DRG 104; Winiarz, A., Erbleihe und Rentenkauf in Österreich im Mittelalter, 1906; Fischer, H., Burgbezirk und Stadtgebiet im deutschen Süden, 1956; Köbler, G., Civis und ius civile, Diss. jur. Göttingen 1964; Illichmann, E., Recht und Besitz der Bauern und Hintersassen des Mittelalters in Österreich, 1983; Speich, H., Burgrecht – Von der Einbürgerung zum politischen Bündnis im Spätmittelalter, 2019
1174Bürgschaft (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F um 1000 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab dem Althochdeutschen 950 belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F., Verb bürgen um 1275) ist der einseitig verpflichtende Vertrag zwischen einem Gläubiger eines Dritten und einem →Bürgen, in dem sich der Bürge gegenüber dem Gläubiger des Dritten (akzessorisch) verpflichtet, für die Erfüllung der Verbindlichkeit des Dritten einzustehen. Bei den Römern ist die Bürgschaft das wichtigste Mittel zu der Sicherung einer Forderung. Vermutlich verbürgen sich dabei (lat. [M.]) vas bzw. praes (Bürge) zunächst noch nicht für die Leistung des Schuldners, sondern übernehmen nur eine Haftung dafür, den Schuldner (oder ei...Kaser §§ 50, 57; Hübner 508; Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 44, 74, 128; Beyerle, F., Der Ursprung der Bürgschaft, ZRG GA 47 (1927), 567; Kaufmann, E., Die Bürgschaft im Recht des Ingelheimer Oberhofes, ZRG GA 74 (1957), 199; Martin, R., Das Bürgschaftsrecht Nord- und Ostdeutschlands, Diss. jur. Frankfurt am Main 1960; Eggert, R., Die Bürgschaft im süddeutschen Recht, Diss. jur. Frankfurt am Main 1962; Mückenheim, U., Die Bürgschaft in den Lübecker Ratsurteilen, Diss. jur. Hamburg 1964; Ogris, W., Die persönlichen Sicherheiten im Spätmittelalter, ZRG GA 82 (1965), 140ff.; Reimer, K., Treu-handbürgschaft und Sicherungsbürgschaft, ZRG GA 85 (1968), 194; Les sûretés personelles, 1971; Walliser, P., Das Bürgschaftsrecht in historischer Sicht, 1974; Feenstra, R., Die Bürgschaft, Rec. Soc. J....
1175Burgund (franz. Bourgogne) ist zunächst die von den ostgermanischen →Burgundern in der Völkerwanderung besiedelte Landschaft (zwischen 400 und 436 Mainz bis Worms, nach 436 [Niederlage gegen Römer oder Hunnen?] bzw. 443 um Genf und Lyon). 534 gelangt Burgund an die Franken und ist zweitweise ein fränkisches Teilreich. 843 wird das Gebiet entlang der Saône zwischen westfränkischem Reich und lotharischem Reich geteilt. 879 entsteht ein Königreich Burgund (Niederburgund), das von dem 888 errichteten Königreich Burgund (Hochburgund) um 931/933 bzw. 950 aufgesogen wird und mit diesem einschließlich der Grafschaft Burgund (Franche-Comté) 1032/1033 an das deutsche Reich/Heilige römische Reich fällt. Das westlich der Saône entwickelte, 963 an die →Kapetinger gelangte Herzogtum Burgund gewinnt in d...Köbler, DRG 95, 76, 129; Köbler, Historisches Lexikon; Seignobos, C., Le régime féodal en Bourgogne, 1882; Stouff, L., Les origines de l’annexion de la Haute-Alsace à la Bourgogne en 1469, 1901; Poupardin, R., Le royaume de Bourgogne (888-1038), 1907; Walther, A., Die burgundischen Zentralbehörden, 1909; Chaume, M., Les origines du duché de Bourgogne, Bd. 1ff. 1925ff.; Richard, J., Les ducs de Bourgogne, 1954; Hoke, R., Die Freigrafschaft Burgund, ZRG GA 79 (1962), 106; Vaughan, R., Philip the Bold, 1962, 2. A. 1979, 3. A. 2002; Vaughan, R., Philip the Good, 1970, 2. A. 2002; Boehm, L., Geschichte Burgunds, 1971, 2. A. 1979 bzw. 1998; Vaughan, R., Charles the Bold, 1973, 2. A. 2002; Rompaey, J. van, De grote raad van de hertogen van Borgondië, 1973; Die Urkunden der burgundischen Rudolfing...
1176Burgunde → Burgunder
1177Burgunder oder Burgunde (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F in besonderer Bedeutung 1751 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen - als Ansatz - nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar) ist der Angehörige eines (vielleicht) von der Ostsee (möglicherweise Bornholm) über die Oder und Weichsel (um 57 n. Chr. bei Plinius dem Älteren und um 150-170 n. Chr. bei Ptolemäus erwähnt) an den mittleren Rhein gelangten ostgermanischen Volkes. Das Recht der Burgunder ist in der (lat. [F.]) →Lex Burgundionum (Recht der Burgunder) bzw. →Lex Romana Burgundionum (römisches Recht der Burgunder) überliefert. Von der vielleicht in dem 7. oder 8. Jahrhundert untergegangenen Sprache ist anscheinend außer dem Namen nichts ...Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 57, 75, 86; Jahn, A., Geschichte der Burgundionen und Burgunder, 1874; Saleilles, R., De l’établissement des Burgundes, 1891; Kienast, W., Studien über die französischen Volksstämme des Frühmittelalters, 1968, 23; Perrin, O., Les Burgondes, 1968; Favrod, J., Les Burgondes, 2002; Kaiser, R., Die Burgunder, 2004
1178Burgundio von Pisa ist ein seit 1136 erwähnter Übersetzer griechisch geschriebener Digestenstellen.Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 242
1179Burgus (M.) bezeichnet als lateinisches Lehnwort wohl aus dem Germanischen (str.) seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. ein kleines Kastell, danach (5. Jahrhundert) allgemeiner eine Siedlung. In dem frühen Mittelalter ist es teils die an eine (lat. [F.]) civitas, Stadt angelehnte, teils die davon unabhängige Siedlung. In dem Heiligen römischen Reich erscheint burgus 1120 (Mühldorf an dem Inn). Der Bewohner heißt (lat. [M.]) burgensis (Frankreich 10. Jahrhundert, Spanien 11. Jahrhundert, Freiburg im Breisgau 1120). Streitig ist, inwieweit burgus oder burgum die besondere Marktsiedlung und burgensis eine besondere Art von →Bürger anzeigt. In dem 14. Jahrhundert schwindet burgus wieder.Beyerle, F., Zur Typenfrage in der Stadtverfassung, ZRG GA 50 (1930), 1ff.; Ennen, E., Frühgeschichte der europäischen Stadt, 1953, 3. A. 1981; Schlesinger, W., Burg und Stadt, (in) Mitteldeutsche Beiträge zur deutschen Verfassungsgeschichte, Bd. 2 1963, 124; Köbler, G., Civis und ius civile, Diss. jur. Göttingen 1964; Werveke, H. van, Burgus, 1965
1180Burgward (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F nicht bezeugt, lat. burgwardium, burgwardum 961, M.) ist vor allem in der frühhochmittelalterlichen Zeit der Ostsiedlung das Gebiet um die befestigte Siedlung (→Burg) als Verteidigungsbereich und Verwaltungsbereich (beispielsweise Biederitz, Möckern, Magdeburg, Frohse, Barby, Calbe an der Saale, Haldensleben, Wanzleben, Unseburg, erste Hälfte 11. Jahrhundert Merseburg, Ritteburg, Wallhausen, Sulza).Knüll, B., Die Burgwarde, Diss. phil. Tübingen 1895; Schlesinger, W., Burgen und Burgbezirke, (in) Mitteldeutsche Beiträge zur deutschen Verfassungsgeschichte, 1961, 158; Billig, C., Die Burgwardorganisation im obersächsisch-meißnischen Raum, 1989
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