8001 | Stuhl ist die künstlich geschaffene Sitzgelegenheit. Sie ist vielfach ein Kennzeichen des Richters. | Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, Bd. 1f. 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994 |
8002 | Stuhlweißenburg (Székesfehervar) ist eine in dem 11. Jahrhundert erstmals erwähnte, in dem 18. Jahrhundert überwiegend deutschsprachige Stadt in Ungarn, deren Recht insbesondere in dem sog. Diploma Leopoldinum von dem 23. 10. 1703 greifbar ist. | Pavlakovich-Mosonyi, M., Das Stadtrecht von Stuhlweißenburg, Diss. jur. Mannheim 2000 |
8003 | Stundung ist die bereits dem römischen Recht bekannte zeitliche Hinausschiebung der →Fälligkeit einer →Forderung. | Kaser § 38 III 1 |
8004 | stuprum (lat. [N.]) Unzucht | Köbler, DRG 35 |
8005 | Sturm | |
8006 | Sturmabteilung (SA) ist die 1920 als Versammlungsschutz der →Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei gegründete uniformierte Kampftruppe mit 1933 etwa 700000 Mitgliedern. | Kroeschell, 20. Jahrhundert; Bürgerkriegsarmee, hg. v. Müller, Y./Zilkenat, R., 2013 |
8007 | Stuttgart in Württemberg ist von 1781 bis 1794 Sitz einer Universität. | Uhland, R., Geschichte der hohen Karlsschule in Stuttgart, 1953 |
8008 | Stutz, Ulrich (Zürich 5. 5. 1868-Berlin 6. 7. 1938) wird nach dem Rechtsstudium in Zürich und Berlin (Gierke, Hinschius) (ohne Habilitation) 1895 außerordentlicher Professor in Basel, 1896 ordentlicher Professor in Freiburg im Breisgau, 1904 in Bonn und 1917 in Berlin. Bereits in seiner Dissertation entwickelt er die Eigenkirche als Element des mittelalterlich-germanischen Kirchenrechts (1895). Auf dieser Grundlage setzt er sich für eine besondere kirchliche Rechtsgeschichte ein. | Schultze, A., Ulrich Stutz, ZRG GA 59 (1939), XVII |
8009 | Stüve, Johann Carl Bertram | Stüve, J., Briefe, hg. v. Vogel, W., 1959 |
8010 | Suárez, Francisco de (1548-Lissabon 1617) wird nach dem Rechtsstudium in Salamanca Jesuit und seit 1570 Lehrer der Philosophie und Theologie. In einzelnen Abhandlungen befasst er sich spätscholastisch mit Rechtsfragen, wobei er Gott als Gesetzgeber betrachtet. Seine Unterscheidung von (lat.) ius (N.) naturae (Naturrecht) und ius gentium (Völkerrecht) beeinflusst Hugo →Grotius. | Köbler, DRG 140; Rommen, H., Die Staatslehre des Francisco de Suárez, 1927; Sóla, F. de P., Suárez y las ediciones de sus obras, 1948; Giers, J., Die Gerechtigkeitslehre des jungen Suárez, 1962; Alexandrino Fernandes, J., Die Theorie der Interpretation des Gesetzes, 2005; Suárez, F., De Pace, hg. v. Kremer, M. u. a., 2013; Auctoritas omnium legum, Francisco Suárez De legibus, hg. v. Bach, O. u. a., 2013; Suárez, F., De legibus ac Deo legislatore, hg. v. Bach, O. u. a., 2019 |
8011 | Subinfeudation (F.) Unterbelehnung | |
8012 | Subjekt | |
8013 | subjektiv | |
8014 | Subjektives Recht ist das Recht des Einzelnen (beispielsweise Eigentum). Es steht in Gegensatz zu dem objektiven →Recht und zu dem bloßen Rechtsreflex. Gedanklich erkannt wird es an dem Ende des 18. Jahrhunderts (→Glück). Von dem Nationalsozialismus wird es bekämpft. Das subjektive öffentliche Recht ist das (einklagbare) subjektive Recht innerhalb des öffentlichen Rechtes, das Carl Friedrich Gerber (Über öffentliche Rechte, 1852) heraus-arbeitet. | Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 208, 238; Das subjektive Recht, hg. v. Coing, H. u. a., 1962, 29; Thoss, P., Das subjektive Recht in der gliedschaftlichen Bindung, 1968; Nörr, K., Zur Frage des subjektiven Rechts in der mittelalterlichen Rechtswissenschaft, FS H. Lange, 1992, 193 |
8015 | subpignus (lat. [N.]) Unterpfand | Kaser § 31 III 2a |
8016 | subreptio (lat. [F.]) Erschleichung durch Verschweigung | |
8017 | subsidium (lat. [N.]) Unterstützung, Hilfsleistung | Das Mainzer Subsidienregister für Thüringen von 1506, bearb. v. Bünz, E., 2004 |
8018 | subsidiär | |
8019 | Subsidiarität ist die Nachrangigkeit. Nach der neueren katholischen Soziallehre (1931) besteht bei einem Nebeneinander mehrerer Aufgabenträger Subsidiarität des umfassenderen (höheren) Aufgabenträgers gegenüber dem kleineren (sachnäheren) Aufgabenträger. Die Subsidiarität ist in dem Grundsatz aufgenommen in dem Grundgesetz Deutschlands (Art. 23 GG) und in der Europäischen Union. | Das Subsidiaritätsprinzip, hg. v. Utz, A., 1953; Schmitt, R., Die Subsidiarität der Bereicherungsansprüche, 1969; Subsidiarität, hg. v. Nörr, K. u. a., 1997; Subsidiarität als rechtliches und politisches Ordnungsprinzip in Kirche, Staat und Gesellschaft, hg. v. Blickle, P. u. a., 2002 |
8020 | Substanz (F.) selbständig Seiendes, Stoff | |