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#ZWERGLiterature
6981Reichsdienstmann ist der in dem Dienst des →Reiches stehende Dienstmann oder Ministeriale. Seit der karolingischen Zeit steigt er aus der Unfreiheit in den niederen Adel (14. Jahrhundert) auf. 1128 wird er erstmals als (lat.) ministerialis (M.) regni ausdrücklich genannt.Köbler, DRG 98; Weimann, K., Die Ministerialität im späten Mittelalter, 1924; Segner, U., Die Anfänge der Reichsministerialität, 1938; Bosl, K., Die Reichsministerialität, Bd. 1f. 1950f.; Wadle, E., Reichsgut und Königsherrschaft, 1969
6982Reichsdorf ist das reichsunmittelbare Dorf. Aus dem umfänglichen Reichsgut lassen sich später noch etwas mehr als 100 Reichsdörfer (120 Reichsflecken und Reichshöfe) sichern. Sie sind frei von grundherrlichen Lasten und Träger von gerichtlichen Rechten. Bis zu dem Jahre 1803 geraten sie auf Grund ihrer wirtschaftlichen und politischen Bedeutungslosigkeit außer Gochsheim, Sennfeld, Sulzbach, Soden und den freien Leuten auf der Leutkircher Heide, 1806 auch in den verbliebenen Resten unter eine Landesherrschaft.Köbler, Historisches Lexikon; Köbler, DRG 110; Hugo, G., Verzeichnis der freien Reichsdörfer, Z. f. Archivkunde 2 (1836), 446; Weber, F., Geschichte der fränkischen Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld, 1913; Kaufmann, E., Geschichte und Verfassung der Reichsdörfer Soden und Sulzbach, Diss. phil. Frankfurt am Main 1951, Neudruck 1984; Kegel-Schorer, C. de, Die Freien auf Leutkircher Heide, 2007; Kümin, B., Imperial Villages, 2019 (behandelt aus etwa 300 ermittelten Einheiten genauer Gochsheim, Sennfeld, Soden, Sulzbach und Gersau)
6983Reichserbhofgesetz ist das die Testierfreiheit des Eigentümers eines Erbhofs zugunsten der Wirtschaftsfähigkeit einschränkende deutsche Reichsgesetz von dem 1. 10. 1933 (1939 rund 700000 Erbhöfe, 21,6 % der Höfe in dem deutschen Reich [40 Prozent der gesamten land- und forstwirtschaftlichen Betriebsfläche] und 27,9 Prozent der Höfe in Bayern sind Erbhöfe), das von den Betroffenen trotz mehr als 100000 Einsprüchen insgesamt wohl angenommen wird, seine ideologischen Ziele aber letztlich nicht erreicht.http://www.koeblergerhard.de/Fontes/Reichserbhofgesetz1933.pdf; Kroeschell, DRG 2, 3; Köbler, DRG 239; Grundmann, F., Agrarpolitik im „Dritten Reich“, 1979; Schliepkorte, J., Entwicklungen des Erbrechts zwischen 1933 und 1953, 1989; Weitzel, J., Sonderprivatrecht aus konkretem Ordnungsdenken, (in) ZNR 14 (1992), 55; Schobert, G., Die Anwendung des Reichserbhofgesetzes im ehemaligen Amtsgerichtsbezirk Pfaffenhofen, 2007; Böse, C., Die Entstehung und Fortbildung des Reichserbhofgesetzes, 2008
6984Reichsexekution ist die Vollstreckung von Urteilen des Reichskammergerichts und des Reichshofrats sowie die Sicherung des Landfriedens im Heiligen Römischen Reich. Die Ordnung der R. ist in verschiedenen Reichsabschieden des 16. Jahrhunderts behandelt (vor allem 1555). Die rechtstatsächliche Bedeutung der R. ist gering.Kroeschell, DRG 2, 3; Kroeschell, 20. Jahrhundert; Ernst, V., Die Entstehung der Exekutionsordnung von 1555, (in) Württemberg. Vjh. f. LG. N.F. 10 (1901), 1; Laufs, A., Der schwäbische Kreis, 1971
6985Reichsfahne ist die vor allem als Kriegsfahne als Symbol des Reiches verwendete →Fahne. Ihre anfängliche Farbe ist streitig (rot?, gold?, gold und silbern?, gold und rot?, weiß und rot?). In dem 12. Jahrhundert wird der →Adler in sie aufgenommen. 1848 werden Schwarz-Rot-Gold, 1871 Schwarz-Weiß-Rot und 1919 Schwarz-Rot-Gold als Farben festgelegt. Das Hakenkreuz des Deutschen Reiches bleibt kurzes Zwischenspiel von 1933 bis 1945.Buschkiel, L., Die deutschen Farben, 1935; Schramm, P., Herrschaftszeichen und Staatssymbol, Bd. 2 1955, 643
6986Reichsfarbe(n) →ReichsfahneWentzcke, P., Die deutschen Farben, 1927, 2. A. 1955
6987Reichsfinanzen sind die Einkünfte des →Reiches. Sie bestehen in dem Mittelalter vor allem aus den Erträgnissen der Königshöfe, aus jährlichen Gaben und aus Bannabgaben, Friedensgeldern, Zöllen und Münzabgaben. Durch umfangreiche Vergabung des Königsguts werden sie geringer. In dem zweiten Deutschen Reich stehen dem Reich die Zölle und Verbrauchsabgaben bis zu der Höhe von 130 Millionen Mark, die Posteinkünfte und Beiträ-ge der Einzelstaaten (Matrikularbeiträge) zu. Seit 1881 werden zu der Verbesserung der bedrängten Finanzlage besondere Reichssteuern festgesetzt.Köbler, DRG 196, 233; Troe, H., Münze, Zoll und Markt, 1937; Isenmann, E., Reichsfinanzen und Reichssteuern, ZHF 7 (1980), 1; Schulze, W., Reichskammergericht und Reichsfinanzverfassung, 1989
6988Reichsfinanzhof ist das mit Gesetz von dem 26. 7. 1918 geschaffene, in München zu dem 1. 10. 1918 eingerichtete oberste deutsche Gericht in Finanzstreitigkeiten bzw. Steuersachen. Sein Nachfolger ist der Bundesfinanzhof.
6989Reichsfiskal →FiskalKroeschell, DRG 2
6990Reichsforst →Forst
6991Reichsfürst ist der sich in dem 12./13. Jahrhundert aus dem Reichsadel aussondernde reichsunmittelbare Fürst (um 1190 92 geistliche und 22 weltliche Reichsfürsten). Er kann weltlicher Reichsfürst (Herzog oder herzogsgleich) oder geistlicher Reichsfürst (Erzbischof, Bischof, Abt, Äbtissin) sein. Mehr als einfacher Reichsfürst ist der durch das Wahlrecht für den König besonders ausgezeichnete →Kurfürst. In dem Hochmittelalter beträgt die Zahl der Reichsfürsten etwa 110 bis 120, von denen drei Viertel geistliche Reichsfürsten sind. Es gibt weder landrechtlich noch lehnrechtlich eindeutige rechtliche, die Reichsfürsten von anderen hochadeligen Geschlechtern abhebende Voraussetzungen.Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 110, 135, 148, 153; Ficker, J.(/Puntschart, P.), Vom Reichsfürstenstand, Bd. 1f. 1861ff., Neudruck 1961; Schönherr, F., Die Lehre vom Reichsfürstenstande, 1914; Moeller, R., Die Neuordnung des Reichsfürstenstandes, ZRG GA 39 (1918), 1; Stengel, E., Land- und lehnrechtliche Grundlagen des Reichsfürstenstandes, ZRG GA 66 (1948), 294; Engelbert, G., Die Erhebungen in den Reichsfürstenstand, Diss. phil. Marburg 1948 (masch.schr.); Hinz, G., Territorialstaatsbewusstsein und Reichsgedanke, 1956; Schubert, E., König und Reich, 1979; Klein, T., Die Erhebungen in den weltlichen Reichsfürstenstand 1500-1806, (in) Bll. f. dt. LG 122 (1986), 137ff.; Vom Reichsfürstenstande, hg. v. Heinemeyer, W., 1987; Arnold, B., Princes and Territories, 1991; Willoweit, D., Fürst un...
6992Reichsfürstenrat ist der seit dem 15. Jahrhundert (1471, 1486) von den →Reichsfürsten, reichsständischen Grafen und Herren und den nicht gefürsteten Prälaten gebildete Rat innerhalb des Reichstags. Er besteht aus einer geistlichen, von dem Herzog (Pfalzerzherzog) von Österreich angeführten Bank und einer weltlichen, von dem Herzog von Bayern angeführten Bank. 1582 kommen 53 Virilstimmen den weltlichen Fürsten, 46 Stimmen den geistlichen Fürsten zu. Es besteht eine katholische Mehrheit der Stimmen (alle geistlichen Stimmen und 22 Stimmen von 64 weltlichen Stimmen). 1792 weist der Reichsfürstenrat 94 (35 geistliche und 59 weltliche) Virilstimmen und 6 (2 geistliche und 4 weltliche) Kuriatstimmen auf (37 geistliche Fürsten, 63 weltliche Fürsten), 1803 127 Virilstimmen und 4 Kuriatstimmen....Domke, W., Die Virilstimmen im Reichsfürstenrat, 1882; Schubert, E., König und Reich, 1979
6993Reichsgebiet ist das Gebiet des →Reiches.Köbler, Historisches Lexikon; Kirn, P., Politische Geschichte der deutschen Grenzen, 4. A. 1958; Deutschlands Grenzen in der Geschichte, hg. v. Demandt, A., 1990, 3. A. 1993
6994Reichsgericht ist allgemein das für das →Reich zuständige Gericht. Dies ist für das fränkisch-deutsche Reich das Gericht des Königs, seit 1495 das →Reichskammergericht und danach neben ihm der →Reichshofrat. 1848 geplante Reichsgerichte scheitern mit den Verfassungen. Für das zweite Deutsche Reich wird an dem 1. 10. 1879 ein neues Reichsgericht mit fünf (1893 6) Zivilsenaten und drei (1893 4) Strafsenaten in Leipzig eröffnet (1893 81 Richter), das dem Reichsoberhandelsgericht bzw. dem Bundesober-handelsgericht nachfolgt. Es ist hauptsächlich Revisionsgericht. Ihm organisatorisch einge-gliedert und personell mit ihm verknüpft sind Staatsgerichtshof und Reichsarbeitsgericht. Sein zweiter Senat ist für das rheinische Recht zuständig und orientiert sich in seinen (bis 1900 rund 1000) Entscheid...Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 195, 200, 215, 218, 231; Fünfzigjahrfeier des Reichsgerichts, 1929; Die Reichsgerichtspraxis, hg. v. Schreiber, O., Bd. 1ff. 1929; Kern, E., Geschichte des Gerichtsverfassungsrechts, 1954; Schwind, H., Die römischen Rechtsquellen in den Entscheidungen des Reichsgerichts seit Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs, Diss. jur. Erlangen 1954 (masch. schr.); Schorn, H., Der Richter im Dritten Reich, 1959; Hertz, F., Die Rechtsprechung der höchsten Reichsgerichte, MIÖG 69 (1961), 331; Kaul, F., Geschichte des Reichsgerichts, 1971; Hafke, H., Zuständigkeit in geistlichen Streitigkeiten, 1972; Kolbe, D., Reichsgerichtspräsident Dr. Erwin Bumke, 1975; Schubert, W., Die Aufhebung des Berliner Obertribunals, (in) Wege europäischer Rechtsgeschichte, hg. v. Köbler, G...
6995Reichsgesetz ist das von dem →Reich geschaffene bzw. für das Reich geltende →Gesetz. In dem Heiligen römischen Reich entsteht das Reichsgesetz auf Vorschlag (Proposition) des Kaisers durch Zustimmung der drei Kurien Kurfürstenkollegium, Reichsfürstenrat und Städtekollegium (Reichsgutachten) und des Kaisers (Reichsschluss). Wegen des ver-wickelten Verfahrens ist das Reichsgesetz, von einigen Ausnahmen abgesehen (beispielsweise Constitutio Criminalis Carolina 1532, Reichskammergerichtsordnung ab 1495, Reichspolizeiordnung), nicht sehr bedeutsam. Dagegen wird in dem zweiten Deutschen Reich durch Reichsgesetz das deutsche Reichsrecht auf fast allen Gebieten vereinheitlicht (→Strafgesetzbuch, →Strafprozessordnung, →Zivilprozessordnung, →Bürgerliches Gesetzbuch). Seit dem 19. Jahrhundert wird da...Köbler, DRG 148; Zeumer, K., Studien zu den Reichsgesetzen des 13. Jahrhunderts, ZRG GA 23 (1902), 61; Hartz, W., Die Gesetzgebung des Reichs, 1931; Klingelhöfer, E., Die Reichsgesetze, 1955; Ebel, W., Geschichte der Gesetzgebung in Deutschland, 1956, 2. A. 1958, Neudruck 1988; Diestelkamp, B., Die deutsche Reichsgesetzgebung im 19. und 20. Jahrhundert, (in) Särtryk ur Rättshistoriska studier (Serien II) Bd. 7 1982, 206
6996Reichsgesetzgebung →Reichsgesetz
6997Reichsgraf ist seit der frühen Neuzeit der zu dem →Reich in unmittelbarer Beziehung ste-hende →Graf.Böhme, E., Das fränkische Reichsgrafenkollegium im 16. und 17. Jahrhundert, 1989; Schmidt, G., Der Wetterauer Grafenverein, 1989; Arndt, J., Das niederrheinsch-westfälische Reichsgrafenkollegium, 1991; Krieger, K., König, Reich und Reichsreform, 1992; Busch, T., Herrschen durch Delegation, 2008
6998Reichsgut ist in dem Mittelalter das dem →Reich zustehende Gut (Eigen, Lehen u. s. w.). Die Abgrenzung des Reichsguts von dem Hausgut ist kaum sicher durchzuführen. Seit dem Spätmittelalter ist das alte Reichsgut dem König verloren. Er muss sich allein auf sein Hausgut stützen.Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 112, 150; Niese, H., Die Verwaltung des Reichsgutes im 13. Jahrhundert, 1905; Kraft, R., Das Reichsgut im Wormsgau, 1934; Rotthoff, G., Studien zur Geschichte des Reichsguts in Niederlothringen und Friesland, 1953; Mascher, K., Reichsgut und Komitat am Südharz, 1957; Metz, W., Das karolingische Reichsgut, 1960; Metz, W., Staufische Güterverzeichnisse, 1964; Landwehr, G., Die Verpfändung der deutschen Reichsstädte, 1967; Faußner, H., Herzogsgut und Reichsgut, ZRG GA 85 (1968), 1; Wadle, E., Reichsgut und Königsherrschaft, 1969; Boshof, E., Königtum und Königsherrschaft, 1993
6999Reichshaftpflichtgesetz ist das vor allem die →Gefährdungshaftung für Personenschäden bei dem Betrieb einer Eisenbahn anordnende Gesetz des zweiten Deutschen Reiches von 1871.Kroeschell, 20. Jahrhundert; Köbler, DRG 216; Schubert, W., Das Reichshaftpflichtgesetz ZRG GA 100 (1983), 238
7000Reichsheer →HeerKroeschell, DRG 2; Frauenholz, E. v., Entwicklungsgeschichte des deutschen Heerwesens, Bd. 1ff. 1935ff.; Huber, E., Heer und Staat in der deutschen Geschichte, 1938, 2. A. 1943; Conrad, H., Geschichte der deutschen Wehrverfassung, Bd. 1 1939; Huber, E., Heer und Staat in der deutschen Geschichte, 1938, 2. A. 1943
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