6861 | Wurm (Reichsritter). Im früheren 18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken. | Stieber; Riedenauer 128. |
6862 | Wurmbrand (Grafen). 1265 hatten Herren von W. Stuppach in Niederösterreich, das sie 1659 veräußerten. Die Grafen von W. (Wurmbrand-Stuppach) zählten 1792 zu den fränkischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. 1806 wurden die Grafen Wurmbrand-Stuppach in Österreich mediatisiert. | Zeumer 554 II b 62, 14. |
6863 | Wurmbrand-Stuppach (Grafen) s. Wurmbrand | |
6864 | Würmgau (Gau an der Würm rechts der Nagold, Wiringouwe). | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 311, II, 24. |
6865 | Wurmser von Vendenheim (Freiherren, Grafen, Reichsritter). 1773 zählten die im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Grafen W. mit dem 1612 erworbenen Sundhausen und dem 1456 erworbenen Vendenheim zum Ritterkreis Unterelsass. Mit Meißenheim (Meisenheim) waren sie außerdem Mitglied des Ortes (Bezirks) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Sie erloschen männlicherseits 1844 und weiblicherseits 1851. | Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 66, 67; Wolf, J., Familienarchiv v. Wurmser, Urkunden und Akten (Abt. B 23 und F 26) 1398-1843, 1988. |
6866 | Wursten (Land). Das Gebiet rechts der Weser nördlich Bremerhavens wurde seit dem 7./8. Jahrhundert durch auf Wurten (Erdhügeln) sitzende (wurtseten, wortsacia, 1202, terra Wortsacia 1238) Friesen aus Butjadingen links der Weser besiedelt. Sie entwickelten allmählich eine Bauernrepublik mit genossenschaftlicher Verfassung, die seit dem 11. Jahrhundert nur geringe Abgaben an das die Oberherrschaft beanspruchende Erzstift Bremen entrichtete. Unterstützt von Hamburg und Bremen behaupteten sie sich gegen das Erzstift Bremen und die Herzöge von Lauenburg. 1517/1524/1525 unterlagen sie dem Erzstift, das einen Obervogt in Dorum einsetzte. Über Hannover und Preußen (1866) kam das Gebiet 1946 an Niedersachsen. | Wolff 431; Osten, G. v. d., Geschichte des Landes Wursten, 2. A. 1932; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, III, 17, Wurtsetenaland (Wursatia), Land Wursten; Lehe, E. v., Die Geschichte des Landes Wursten, 1973; Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser, hg. v. Dannenberg, H./Schulze, H., Bd. 1f. 1995; Schmidt, H., Wursten, LexMA 9 1998, 373. |
6867 | Wurster von Kreuzberg, Creuzberg, Kreutzberg (Reichsritter). Die W. waren Mitglied des Ritterkreises Schwaben. Außerdem gehörten sie im 18. Jahrhundert dem Kanton Altmühl und dem Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken an. | Kollmer 312; Bechtolsheim 15, 21; Riedenauer 128. |
6868 | Württemberg (Grafen, Herzogtum, Königreich, Land, Landesteil). 1081/1083/1092 erscheint die neu errichtete Burg Wirtinisberc auf dem Rotenberg zwischen Esslingen und Cannstatt im alten Stammesherzogtum Schwaben. Nach ihr nannten sich (fränkische?, von dem salischen Herzog Konrad von Kärnten abstammende?) Herren von W. (1081/1083 Konrad, 1089/1092 Conradus de Wirtineberc), die seit 1135/1139 als Grafen (Grafschaft im Remstal) auftraten, zunächst im mittleren Neckartal und Remstal begütert waren und - vielleicht nach einer Unterbrechung um 1150 - zu Beginn des 13. Jahrhunderts das ganze mittlere und untere Remstal mit Waiblingen und Schorndorf erlangt hatten. Wichtigste Grundlagen der Herrschaftsbildung wurden Leibeigenschaft, Mannsteuer, Ortsherrschaft und Steuer. Durch Heirat erwarben sie ... | Wolff 159; Zeumer 553 II b 26; Wallner 684 SchwäbRK 1; Winkelmann-Holzapfel 169; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 168; Sattler, C., Geschichte des Herzogtums Würtenberg unter der Regierung der Graven und Herzöge, 1777; Stälin, C., Wirtembergische Geschichte, Bd. 1ff. 1841ff.; Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, 1844ff.; Gaisberg-Schöckingen, F. v., Das Königshaus und der Adel von Württemberg, 1910; Wirtembergisches Urkundenbuch, hg. v. königlichen Staatsarchiv in Stuttgart, Bd. 1ff. 1849ff.; Stälin, P., Geschichte Wirtembergs, Bd. 1f. 1882ff.; Württembergische Geschichtsquellen, hg. v. d. Komm.... |
6869 | Württemberg-Baden (Land). Nach der Besetzung Deutschlands wurde Württemberg im September/Oktober 1945 in die Länder Württemberg-Hohenzollern und W. geteilt. W. umfasste den amerikanisch besetzten Nordwesten Württembergs. Nach der Volksabstimmung vom 9. 12. 1951 gingen beide Länder 1951/1952 in Baden-Württemberg auf. | Metz, F., Ländergrenzen im Südwesten, 1951 (FDLK 60); Grube, W., Vogteien, Ämter, Landkreise in der Geschichte Südwestdeutschlands, hg. v. Landkreistag Baden-Württemberg, 1960, Neuauflage 1975; Historischer Atlas von Baden-Württemberg, hg. v. d. Kommission für gesch. Landeskunde, Gesamtleitung Miller, M./Schröder, K., 1972ff. |
6870 | Württemberg-Hohenzollern (Land). Nach der Besetzung Deutschlands wurde Württemberg im September/Oktober 1945 in die Länder W. und Württemberg-Baden geteilt. W. umfasste den französisch besetzten Süden Württembergs sowie den Regierungsbezirk Hohenzollern Preußens. Nach der Volksabstimmung vom 5. 12. 1951 gingen beide Länder 1952 in Baden-Württemberg auf. | Das Land Württemberg-Hohenzollern 1945-1952, hg. v. Gögler, M./Richter, G., 1982; Die Protokolle der Regierung von Württemberg-Hohenzollern, bearb. v. Raberg, F. u. a., Bd. 1ff. 2004ff.. |
6871 | Württemberg-Mömpelgard (Grafen). Die 1397/1409 durch Heirat von Württemberg erworbene Grafschaft Mömpelgard im Elsass bildete die Grundlage für die Nebenlinie W. (ab 1498, erneut 1617-1723). | |
6872 | Württemberg-Oels (Fürsten[, Fürstentum]). Über die Erbtochter des letzten Herzogs von Oels aus der Linie Münsterberg des Hauses Podiebrad fiel Oels als Lehnsfürstentum Österreichs 1647/1649 an eine Nebenlinie des Hauses Württemberg (Württemberg-Weiltingen), die sich daraufhin W. nannte. Sie gelangte 1742 unter die Landeshoheit Preußens. 1792 erlosch sie. Ihre Güter kamen 1792 in weiblicher Erbfolge an die Herzöge von Braunschweig und bei deren Aussterben an Sachsen. Die Lehen wurden als an Preußen heimgefallen erklärt und dem jeweiligen deutschen Kronprinzen zugeordnet. S. Oels. | Häusler, W., Geschichte des Fürstentums Oels, 1883. |
6873 | Würtzburg, Würzburg (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. zum Kanton Gebirg sowie am Ende des 18. Jahrhunderts zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. | Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 397; Riedenauer 128; Hölzle, Beiwort 55; Winkelmann-Holzapfel 169; Rahrbach 303. |
6874 | Wurzach (Grafschaft). Vermutlich erscheint W. bei Ravensburg bereits 819. Dort gründeten die reichsministerialischen Herren von Tanne bzw. Waldburg das 1273 erwähnte oppidum Wrzun. 1333 erhielt es das Stadtrecht Memmingens. 1429 kam W. an die georgische (Zeiler) Linie Waldburgs, 1601/1605 an die Linie Waldburg-Zeil (Zeil), 1675 als Grafschaft an die eigene, 1803 gefürstete Linie Waldburg-Zeil-Wurzach der Truchsessen von Waldburg, 1806 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Wolff 199; Kempter, R., Wurzach, 1949; Vogel, A., Bad Wurzach, 1959; Der Kreis Wangen, 1962. |
6875 | Würzburg (Hochstift, Großherzogtum, Residenz des Bischofs). 704 wird linksmainisch W. (Virteburh, um 700 Uburzis), dem bereits in vorchristlicher Zeit bedeutende keltische Siedlungen vorangehen, als Mittelpunkt eines fränkischen (thüringischen) Herzogtums bezeugt. 741/742 richtete Bonifatius einen in die rechtsmainische Talsiedlung gelegten Bischofssitz (Bischof Burchard) für Ostfranken ein, der Mainz unterstellt wurde. Die Diözese reichte vom Thüringer Wald (bzw. südlich von Hersfeld) bis zur Hohenloher Ebene (bzw. südlich von Schwäbisch Hall) und von Böhmen bis an Neckar und Spessart. Die Grundlage weltlicher Herrschaft bildeten reiche Schenkungen Karlmanns und König Pippins (752/753 Immunität). Um 800 ist W. als Königspfalz belegt. Vor allem von Kaiser Otto II. erhielt W. weitere Güter.... | Wolff 99; Zeumer 552 II a 7; Wallner 691 FränkRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, II 22 (1648) E3, III 38 (1789) D4; Riedenauer 129; Winkelmann-Holzapfel 169f.; Zimmermann, G., Franken, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 98; Neumaier 15, 19f., 24, 52, 87, 132; Monumenta Boica, Bd. 37ff. 1864ff.; Chroust, A., Geschichte des Großherzogtums Würzburg. Die äußere Politik des Großherzogtums Würzburg, 1932; Beck, M./Büttner, H., Die Bistümer Würzburg und Bamberg in ihrer politischen und wirtschaftlichen Bedeutung für die Geschichte des deutschen Ostens, 1937; Endrich, P./Dinklage, K., Vor- und Frühgeschichte der Stadt Würzburg, 1951; Herbipolis iubilans, 1200 Jahre Bistum Würzburg, 1952; Bosl, K., Würzburg als Reichsbistum, FS T. Mayer, 195... |
6876 | Würzburg, Domkapitel. Das Domkapitel zu W. zählte zum Kanton Baunach und wegen Braunsbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. | Winkelmann-Holzapfel 170; Riedenauer 129. |
6877 | Würzburg, Jesuiten-Administration. Um 1800 zählte die Jesuiten-Administration W. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. | Riedenauer 129. |
6878 | Würzburg, Julius-Hospital, Juliusspital Seit dem frühen 18. Jahrhundert zählte das Juliusspital (Julius-Hospital) W. wegen Geroldshausen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Im Kanton Rhön-Werra war es um 1790 wegen Platz, der Hälfte von Gräfendorf, Morlesau, Teilen von Ochsenthal (Ochsental), einem Viertel von Thüngen mit drei Vierteln Heßlar, der Hälfte von Völkersleier, einem Drittel Windheim und Wolfsmünster mit Aschenroth immatrikuliert. Zeitweise gehörte es auch dem Kanton Steigerwald an. | Winkelmann-Holzapfel 170; Riedenauer 129. |
6879 | Würzburg (Mark um Würzburg, Wirziburgo marcha) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 3, 4, 6, 7, Wirziburgo marcha, zum Ortsnamen Würzburg. |
6880 | Würzburg, Sankt Stephan (Kloster). Um 1790 war das Kloster Sankt Stephan zu W. wegen Teilen von Burglauer und Teilen von Poppenlauer Mitglied des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. | Winkelmann-Holzapfel 171; Riedenauer 129. |