6621 | Westarwald (Gau im Südosten der heutigen Provinz Groningen der Niederlande). S. Westerwolde. | Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1066; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 49, 71, 74, III, 10, Westarwald (Westwoldingerland), Westerwoude. |
6622 | Westerburg (Herrschaft). 1209 wird W. im Westerwald erstmals genannt. Es war Stammburg der Herren von W. und bereits im 12. Jahrhundert Sitz der Vögte des Stiftes Gemünden. Durch Heirat einer Gräfin von Leiningen erlangte Siegfried von Runkel W. und die Vogtei Gemünden. Eine aus der Stammburg Runkel im 13. Jahrhundert verdrängte Linie, der 1288 W. bestätigt wurde, nannte sich fortan W. Zur Herrschaft W., die im 14. und 15. Jahrhundert durch das Hochstift Trier und die Grafen von Nassau und Katzenelnbogen bedrängt wurde, kam 1467 über eine Erbtochter die Grafschaft Leiningen. Von der Herrschaft W. hatten am Ende des 18. Jahrhunderts die gräflichen Linien Leiningen-Westerburg-Altleiningen und Leiningen-Westerburg-Neuleiningen gemeinsam die Stadt W. und die Herrschaften Schadeck und Weltersbu... | Wolff 282; Zeumer 552ff. II b 60, 20, 60, 21; Wallner 698 OberrheinRK 40 a, b; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Wagner, E., Westerburg, (in) Berichte zur deutsche Landeskunde 33, 1 (1964), 134; Mehr, W., Kleine Stadtgeschichte, 1985; Gensicke, H., Westerburg, Nassauische Annalen 99 (1988). |
6623 | Westerburg, christophische Linie (Grafen). Die christophische Linie der Grafen von W. gehörte im deutschen Reichstag 1792 zu den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates. S. Leiningen-Westerburg, Leiningen-Westerburg-Altleiningen. | Zeumer 552ff. II b 60, 20. |
6624 | Westerburg, georgische Linie (Grafen). Die georgische Linie der Grafen von W. gehörte im deutschen Reichstag 1792 zu den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates. S. Leiningen-Westerburg, Leiningen-Westerburg-Neuleiningen. | Zeumer 552ff. II b 60, 21. |
6625 | Westergau, alemannischer (Gau am oberen Neckar bzw. im Schwarzwald, Westargouwe II) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, Westargouwe II, im Schwarzwald; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129 (Dornstetten, Ergenzingen, Rohrdorf). |
6626 | Westergau, bayerischer (Gau südlich Ingolstadts in Bayern, Westargouwe I). | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, Westargouwe I, in Bayern. |
6627 | Westergau, fränkischer (Gau zwischen Neustadt und Mellrichstadt, Westergau in Franken, Westargouwe III). | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 133 (zwischen Neustadt und Mellrichstadt). |
6628 | Westergo (Go bzw. Gebiet in Friesland um Harlingen, Franeker, Hindelopen, Staveren, Sloten), Westergoo, Westrahi) | Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1065; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 36, 38, 51, 46, 47, 94, III, 31, Westrahi (Westeraeche, Westroche, Westeriche, Westerriche, friesisch Westergo). |
6629 | Westermannmark (Mark westlich Regensburgs) pagus Uuestarmann | , Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 5, IV, 8, Westarmannomarcha (pagus Uuestarmann) |
6630 | Westernach (Freiherren, Reichsritter). Im 16. und frühen 17. Jahrhundert waren W. im Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. zum (Kanton) Hegau (bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1619 erworbenen Kronburg waren sie im Kanton Donau immatrikuliert. Außerdem gehörten sie dem Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen Bächingen von 1560 bis 1576 auch dem Kanton Kocher an. | Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch Anhang 82; Hellstern 217; Riedenauer 128; Schulz 274. |
6631 | Westerried (Herrschaft). Die Herrschaft W. bei Kempten zählte am Ende des 18. Jahrhunderts über die Fürstabtei Kempten zum schwäbischen Reichskreis. Über Kempten gelangte W. 1803 zu Bayern. | Wolff 158; Wallner 685 SchwäbRK 7. |
6632 | Westerstetten (Reichsritter). Seit 1264 erscheinen Herren von W., die vom 13. bis zum 15. Jahrhundert W. innehatten, sich im 14. Jahrhundert in mehrere Linien teilten und unter anderem um Drackenstein, Dunstelkingen, Dillingen und Ellwangen Güter erwarben. Von etwa 1562 (Ulrich Dietdegen von W. zu Lautlingen und Margrethausen) bis etwa 1624 waren die W. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und von 1542 bis 1637 wegen Ballhausen, Dunstelkingen und Katzenstein Mitglied des Kantons Kocher. 1637 starb die Familie aus. Das Dorf W. wurde 1432 vom Kloster Elchingen erworben und fiel über ein Kondominat mit Ulm (bis 1773) 1803 an Bayern und 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Hellstern 217; Schulz 274; Heisler, E., Westerstetten, Chronik eines Dorfes der Ulmer Alb, 1974. |
6633 | Westerun (Gau zwischen Werra und Unstrut, Westargouwe IV). S. Westgau. | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Tennstädt bzw. Tennstadt, Behringen bzw. Großberingen, Wolfsbehringen bzw. Wolfsberingen, Osterberingen, Beuernfeld bzw. Beurenfeld, Hörschel, Aspach bzw. Aschbach, Eckardtsleben bzw. Eckartsleben, Aschara, Langensalza, Oberdorla, Niederdorla, Görmar bzw. Germar, Barchfeld, Frauenbreitungen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 154 (Aschara, Aspach, Behringen bzw. Großenbehringen, Oesterbehringen bzw. Osterbehringen, Wolfsbehringen, Oberdorla, Eckardtsleben, Görmar, Heroldishausen, Hörschel, Langensalza, Zimmern); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, 33, 36, IV, 13, Westerun, pagus, s. Westargouwe IV. |
6634 | Westerwolde (Gau im Südosten der heutigen Provinz Groningen der Niederlande, Westarwald). | Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1066; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 49, 71, 74, III, 10, Westarwald (Westwoldingerland), Westerwoude. |
6635 | Westfalahun s. Westfalen | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 10, 12, III, 10, s. Astfalahun; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Westfalen (Gemen, Eickel, Havixbrock, Dolberg, Mengede, Brackel, Dortmund, Steinen, Stiepel, Herbede, Calle). |
6636 | Westfalen bzw. Westfalengau (Gau rechts des Rheines) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Vuestfala, Westfalo, Westfalon, Vuestfalon, pagus Wesualorum, Saxonicus Westfala, Gau rechts des Rheins, Brakel, Dortmund, Stiepel, Gemmen, Herbede, Drebber, Steinen). |
6637 | Westfalen (Herzogtum, Provinz, Landesteil). 775 werden die W. (Westfalai) als Teil der Sachsen neben Engern und Ostfalen erstmals erwähnt. Nach ihnen wurde das seit Beginn des letzten vorchristlichen Jahrtausends von Germanen und seit dem Abzug der in den Franken aufgehenden Stämme nach Westen von Sachsen besetzte Gebiet zwischen unterer Hunte und Ruhr, Senne und Issel benannt. Im 12. Jahrhundert wurde der Name W. wiederbelebt und auf das Land zwischen Weser und Rhein ausgedehnt, wobei gleichzeitig Engern als Gebietsbezeichnung schwand. Beim Sturz Heinrichs des Löwen 1180 wurde aus dem südwestlichen Teil Sachsens (östliches Sauerland mit nördlich angrenzenden Gebieten südlich der Lippe) das Herzogtum W. mit dem Mittelpunkt Arnsberg gebildet, das (als Herzogtum in W. und Engern) an das Erzs... | Wolff 86; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Seibertz, J., Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, Bd. 1f. 1839; Seibertz, J., Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, Bd. 1ff. 1839ff.; (Kleinschmidt, A., Geschichte des Königreichs Westphalen, 1893;) Hammerschmidt, W., Die provinziale Selbstverwaltung Westphalens, 1909; Hartmann, J., Geschichte der Provinz Westfalen, 1912; Der Raum Westfalen, hg. v. Aubin, H./Philippi, F., Bd. 1ff. 1931ff.; Trende, A., Aus der Werdezeit der Provinz Westfalen (1933); Braubach, M./Schulte, E., Die politische Neugestaltung Westfalen... |
6638 | Westfälischer Reichskreis s. Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis. | Wolff 310. |
6639 | Westfälisches Reichsgrafenkollegium (Grafenkollegium). Zu dem 1653 aus dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium mit Genehmigung des Fürstenrats entstehenden W. gehörten schließlich Sayn-Altenkirchen (1741 Ansbach bzw. 1791 Preußen), Sayn-Hachenburg (Burggraf von Kirchberg, danach [1799] Nassau-Weilburg), Tecklenburg (Preußen), Wied, Schaumburg (Hessen-Kassel und Schaumburg-Lippe), Oldenburg (Gottorp, Gottorf) (Delmenhorst, [Gottorp, Gottorf]) Lippe, Bentheim, (Steinfurt,) Hoya (Hannover), Diepholz, Spiegelberg, Virneburg (Löwenstein-Wertheim), Rietberg (Kaunitz), Pyrmont (Waldeck), (Gronsfeld) Gronsveld (Törring-Jettenbach), Reckheim (Aspremont), Anholt (Salm-Salm), Winneburg und Beilstein (Metternich), Holzappel (Anhalt-Bernburg), Blankenheim und Gerolstein (Sternberg [Sternberg-Mandersch... | Zeumer 553 II b 63; Kesting, H., Geschichte und Verfassung des niedersächsisch-westfälischen Reichsgrafenkollegiums, Westfäl. Zs. 106 (1956); Arndt, J., Hochadel in Nordwestdeutschland. Die Mitglieder des niederrheinisch-westfälischen Reichsgrafenkollegiums zwischen individuellem Aufstieg und korporativer Selbstbehauptung (1653-1806), Bll. f. dt. LG. 126 (1990), 185ff.; Arndt, J., Das niederrheinisch-westfälische Reichsgrafenkollegium und seine Mitglieder 1653-1806, 1991. |
6640 | Westgau (Gau zwischen Werra und Unstrut, Uestgeuue, Westergowi, Uuesterun, Vuestergouue) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Tennstedt bzw. Tennstadt, Behringen bzw. Großberingen, Wolfsbehringen bzw. Wolfsberingen, Oesterbehringen bzw. Osterberingen, Beuernfeld bzw. Beurenfeld, Hörschel, Aspach bzw. Aschbach, Eckardtsleben bzw. Eckartsleben, Aschara, Langensalza, Oberdorla, Niederdorla, Görmar bzw. Germar, Barchfeld, Frauenbreitungen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 154 (Aschara, Aspach, Behringen bzw. Großenbehringen, Oesterbehringen bzw. Osterbehringen, Wolfsbehringen, Oberdorla, Eckardtsleben, Görmar, Heroldishausen, Hörschel, Langensalza, Zimmern); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, 33, Westargouwe IV (pagus Uuesterun) in Thüringen, 36, IV, 13 Westerun, pagus. |