Suchoptionen
Suchart:
Ganzes Wort
Wortanfang
Wortteil
Andere Optionen:
nur zeichengetreue Treffer suchen
nur am Zeilenanfang suchen
Anzahl der Ergebnisse pro Seite:
10
20
50


Anzahl der Suchtreffer: 7773
PDF
#ZIEL
6581Standesherr ist im 19. Jh. der Angehörige eines der etwa 80 1803/1806 mediatisierten, ehemals reichsunmittelbaren Adelshäuser. Ihm werden 1815 geringe Vorrechte gesichert, die zwischen 1848 und 1918 aber weitgehend verschwinden. Lit.: Gollwitzer, H., Die Standesherren, 1957, 2. A. 1964; Neth, U., Standesherren und liberale Bewegung, 1970; Schier, R., Standesherren, 1977; Eltz, E., Die Modernisierung einer Standesherrschaft, 1980; Furtwängler, M., Die Standesherren in Baden, 1996; Pezold, U. v., Adelige Standesherrschaft im Vormärz, 2003
6582Ständestaat ist der durch die Teilhabe von Ständen an der Herrschaft gekennzeichnete Staat des 13. bis 19. Jh.s. Zwischen 1934 und 1938 versteht sich →Österreich nochmals als S. →Landstand, →Reichsstand Lit.: Christern, H., Deutscher Ständestaat und englischer Parlamentarismus, 1939; Ständische Vertretungen in Europa im 17. und 18. Jahrhundert, hg. v. Gerhard, D., 1969; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980; Städte und Ständestaat, hg. v. Töpfer, B., 1980; Kluge, U., Der österreichische Ständestaat, 1934-1938, 1984; Reichert, F., Landesherrschaft, Adel und Vogtei, 1985
6583Standgericht ist das im Stehen bzw. sofort abgehaltene Gericht im Heereswesen. Es findet sich bereits im römischen Altertum. In der frühen Neuzeit ist es sehr verbreitet. Das S. urteilt meistens nach dem beson-deren Standrecht. Lit.: Molitor, I. v., Die Kriegsrechte, 1855; Bothe, F., Der preußische Militärprozess, 1874; Bonin, B. v., Grundzüge der Rechtsverfassung in den deutschen Heeren, 1904
6584Ständiger internationaler Gerichtshof ist der 1919 in der Satzung des Völkerbunds vorgesehene, 1922 in Den Haag in den Niederlanden eingerichtete völker-rechtliche Gerichtshof, der 1945 im Internationalen Gerichtshof aufgeht
6585Standrecht →Standgericht
6586Stang, Friedrich (1867-1941), Ministerssohn, wird nach dem Rechtsstudium 1890 Anwalt und 1897 Universitätsprofessor. Nach einem Aufenthalt in Deutschland versucht er eine Darstellung des gesamten nor-wegischen Privatrechts. In der Rechtspolitik setzt er sich erfolgreich für den Erlass verschiedener Einzelgesetze (1907 Kaufgesetz, 1918 Abzahlungsgesetz, 1930 Versicherungsabzahlungsgesetz) ein. Lit.: Solem, E., Frederik Stang, Tidsskrift for Rettsvidenskap, 1942, 1
6587Stapelholm (östlich von Friedrichstadt) ist der seit 1232 zu Schleswig gehörende Ort der am 27. 1. 1623 unter Herzog Friedrich III. von Schleswig-Gottorp geschaffenen Stapelholmer Konstitution (Landesordnung) der durch weitgehende Selbstverwaltung unter einem Landvogt gekennzeichneten Land-schaft zwischen unterer Eider, Treene und Alten Schleswig. Lit.: Stegmann, D., Die Stapelholmer Konstitution von 1623, Diss. jur. Kiel 1967; Polizei- und Landesordnungen, hg. v. Kunkel, W. u. a., 1968
6588Stapelrecht ist seit dem Hochmittelalter das Recht eines Ortes, von Kaufleuten zu verlangen, ihre Waren am Ort zum Verkauf aufzustellen (zu stapeln). Lit.: Hafemann, M., Das Stapelrecht, 1910, Neudruck 2013; Gönnenwein, O., Das Stapel- und Niederlagsrecht, 1939
6589Stasi (F.) Staatssicherheitsdienst der →Deutschen Demokratischen Republik mit schätzungsweise (189000 bis) 109000 informellen Mitarbeitern Lit.: Kühn, D., Das gesamtdeutsche Institut im Visier der Staatssicherheit, 2001
6590Statistik ist die zahlenmäßige Erfassung häufiger oder massenhafter Gegebenheiten. Sie erfolgt in wissenschaftlicher Weise erst seit dem 19. Jh. (Preußen statistisches Büro 1805/1810, führender Direktor Ernst Engel 1860-1882) Lit.: Bevölkerungsstatistik an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, hg. v. Andermann, K. u. a., 1990; Grundlagen der historischen Statistik von Deutschland, hg. v. Fischer, W., 1991; Melchers, A., Kriminalstatistik im 19. Jahrhundert, Diss. jur. Frankfurt 1992; Reinke, H., Die Liaison des Strafrechts mit der Statistik, ZNR 1992, 169; Pfister, C., Bevölkerungsgeschichte und historische Demographie 1500-1800, 1994; Rothenbacher, F., Historische Haushalts- und Familienstatistik, 1997; Weber, D., Die sächsische Statistik im 19. Jahrhundert, 2003; Schneider, M., Wissensproduktion im Staat, 2013
6591Stat pro ratione voluntas (lat.). Der Wille steht für die Begründung. Lit.: Liebs, D., Lateinische Rechtsregeln, 7. A. 2007 (Juvenal, um 67-um 140, Satiren 6, 223)
6592Statthalter ist der Vertreter eines Herrschers (z. B. 1490 in Tirol in den →Maximilianischen Verwaltungsreformen, 1849-1918 in Österreich die Leiter der zentralstaatlichen Behörden auf Landesebene im Gegensatz zur autonomen Landesverwaltung durch Landesausschüsse unter Leitung von Landeshauptmännern. Lit.: Köbler, DRG 151; Baltl/Kocher; Mommsen, T., Römisches Staatsrecht, Bd. 1ff. 3. A. 1887, Neudruck 1963; Jördens, A., Statthalterliche Verwaltung in der römischen Kaiserzeit - Studien zum praefectus Aegypti, 2009
6593status (lat. M.) →Stand, Zustand (z. B. status libertatis [Freiheit], status civitatis [Stellung als Bürger] und status familiae [Stellung in der Familie] Lit.: Kaser § 13 I; Breuer, S., Stand und status, 1996
6594Statut ist das gesetzte Recht bzw. die im internationalen Privatrecht anwendbare Rechtsordnung. Statuten finden sich um 1140 in Oberitalien (Piacenza, Pisa, Como), wo sie seit der Mitte des 13. Jh.s ausführliche Zusammenfassungen erfahren. Im Verhältnis zum →gemeinen Recht gewähren die Juristen des 14. Jh.s den besonderen Statuten Vorrang. Weil die Statuten aber eng auszulegen sind (lat. statuta N.Pl. sunt stricte interpretanda), gewinnt in der frühen Neuzeit das gemeine Recht tatsächlich die Vermutung der Geltung für sich. Lit.: Köbler, DRG 104, 107, 137; Kamptz, K. v., Die Provinzial- und statutarischen Rechte der preußischen Monarchie, Bd. 1ff. 1826ff.; Neumeyer, K., Statutenkollision und persönliche Rechte, ZRG GA 39 (1918), 314; Bahmann, O., Die Statuten der Stadt Ölsnitz im Vogtland aus den Jahren 1604 und 1687, 1938; Thieme, H., Statutarrecht und Rezeption, FS G. Kisch, 1955, 69; Ebel, W., Geschichte der Gesetzgebung, 2. A. 1958, Neudruck 1988; Herrmann, G., Johann Nikolaus Hert und die deutsche Statutenlehre, 1963; Lorenz, E., Das Dotalstatut, 1965; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Nörr, K., Zur Stellung des Richters, 1967; Ebel, F., Statutum und ius fori, ZRG GA 93 (1976), 100; Wiegand, W., Studien zur Rechtsanwendungslehre, 1977; Nüwe Stattrechten und Statuten der loblichen Statt Fryburg, hg. v. Köbler, G., 1986; Keller, H., Oberitalienische Statuten, Frühmittelalterliche Studien 22 (1988), 286; Statuten, Städte und Territorien, 1992; Köbler, G., Etymologisches Rechtswörterbuch, 1995; Driever, R., Obrigkeitliche Normierung sozialer Wirklichkeit, 2000; Von der Norm zur Ordnung - Statuten, hg. v. Drossbach, G., 2009
6595Statuta sunt stricte interpretanda (lat.). →Statuten sind eng auszulegen. Lit.: Trusen, W., Römisches und partikuläres Recht, FS H. Lange, 1970, 97; Liebs, D., Lateinische Rechtsregeln, 7. A. 2007 (Hochmittelalter); Wiegand, W., Studien zur Rechtsanwendungslehre der Rezeptionszeit, 1977
6596Statutarstadt ist in Österreich die durch eigenes Stadtrecht (Statut) ausgezeichnete, keiner Bezirkshauptmannschaft unterstehende Stadt ([16. Jh. Eisenstadt, Rust,] 1850 Wien, Klagenfurt, insgesamt 15).
6597Statute law ist das vom König und dem Parlament vor allem im 13., 16./17. und 19. Jh. gesetzte Recht in England im Gegensatz zum common law (Richterrecht). Lit.: Baker, J., An Introduction to English Legal History, 1971, 2. A. 1979, 3. A. 1990, 4. A. 2002
6598Statutum (N.) in favorem principum (lat.) ist die wissenschaftliche Bezeichnung des 19. Jh.s für das bestätigende Privileg Kaiser Friedrichs II. vom Mai 1232 (in sechs Ausfertigungen überliefert) bzw./und das Privileg König Heinrichs (VII.) vom 1. 5. 1231 (in vier Ausfertigungen erhalten), in dem den Fürsten die rechtstatsächlich inzwischen erlangten Rechte zugesichert werden (z. B. Gewährleistung der Nichtanlage neuer Reichsstädte und Reichsburgen, Gewährleistung der landesherrlichen Gerichtsbarkeit, Gewährleistung von Abgaben). Lit.: Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 101; Klingelhöfer, E., Die Reichsgesetze, 1955; Stupor mundi, hg. v. Wolf, G., 2. A. 1982; Kaiser und Reich, hg. v. Buschmann, A., 1984; Engels, O., Die Staufer, 6. A. 1994, 8. A. 2005
6599Staub, Samuel (bzw. ab etwa 1882) Hermann (Nikolai/Ober-schlesien 21. 3. 1856-Berlin 2. 9. 1904), Sohn eines jüdischen Kaufmanns, wird nach dem Rechtsstudium in Breslau, Leipzig (Windscheid, Wächter, Binding, Wach), Berlin (Goldschmidt) Rechtsanwalt. Er tritt danach vor allem als Kommentator des Handelsrechts (seit 1893) und als „Entdecker“ der sog. →positiven Forderungsverletzung oder positiven Vertragsverletzung (1902) hervor. Lit.: Köbler, DRG 241; Deutsche Juristen jüdischer Abstammung, hg. v. Heinrichs, H. u. a., 1993, 385; Anwalt - Kommentator - Entdecker - Festschrift für Hermann Staub, hg. v. Henne, T. u. a., 2006
6600Staufer ist der Angehörige des in der ersten Hälfte des 11. Jh.s erkennbaren schwäbischen Geschlechts, das 1079 das Herzogtum Schwaben und 1138 (wegen der 1079 erfolgten Heiratsverbindung mit den →Saliern) (bis 1254) das deutsche Königtum (Konrad III. 1138-1152, Friedrich I. Barbarossa 1152-1190, Heinrich VI. 1169-1197, Philipp von Schwaben 1198-1208, Friedrich II. 1212-1250, Konrad IV. 1237-1254) hält und 1268 im Mannesstamm ausstirbt. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 93; Cohn, W., Das Zeitalter der Hohenstaufen in Sizilien, 1925; Franzel, E., König Heinrich VII. von Hohenstaufen, 1929; Sthamer, E., Bruchstücke mittelalterlicher Enquêten aus Unteritalien, 1933 (SB preußische Akademie); Mitteis, H., Zur staufischen Verfassungsgeschichte, ZRG GA 65 (1947), 316; Bosl, K., Die Reichsministerialen, Bd. 1f. 1950f., Neudruck 1968f.; Kirchner, G., Die Steuerliste von 1241, ZRG GA 70 (1953), 64; Metz, W., Staufische Güterverzeichnisse, 1964; Haverkamp, A., Herrschaftsformen der Frühstaufer in Italien, Bd. 1f. 1970f.; Appelt, H., Privilegium minus, 2. A. 1976; Stupor mundi, hg. v. Wolf, G., 2. A. 1982; Engels, O., Stauferstudien, 1988 (Aufsätze); Hauser, S., Staufische Lehnspolitik, 1998; Engels, O., Die Staufer, 8. A. 2005, 9. A. 2010; Von Schwaben bis Jerusalem, hg. v. Lorenz, S. u. a., 1995; Die Staufer im Süden, hg. v. Kölzer, T., 1996; Hechberger, W., Staufer und Welfen, 1996; Die Staufer, 2000; Stauferreich im Wandel, hg. v. Weinfurter, S., 2002; Meyer, B., Kastilien, die Staufer und das Imperium, 2002; Schütte, B., König Philipp von Schwaben. Itinerar – Urkundenvergabe – Hof, 2002; Haverkamp, A., Zwölftes Jahrhundert 1125-1198, 2003; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Busch, J., Administratio in der frühen Stauferzeit, ZRG GA 122 (2005), 42; Grafen, Herzöge, Könige, hg. v. Seibert, H. u. a., 2005; Bedürftig, F., Die Staufer, 2006; Görich, K., Die Staufer, 2006; Staufer & Welfen, hg. v. Hechberger, W. u. a., 2009; Verwandlungen des Stauferreichs, hg. v. Schneidmüller, B. u. a., 2009; Die Staufer und Italien, hg. v. Wieczorek, A. u. a., 2010; Akermann, M., Die Staufer, 2010; Kaiser- und Königsurkunden der Staufer (1138-1268), hg. v. Koch, W. u. a., 2010; Staufisches Kaisertum im 12. Jahrhundert, hg. v. Burkhardt, S. u. a., 2010; Die Urkunden Manfreds, bearb. v. Friedl, C., 2013
Erste | ... | 329 | 330 | 331 | ... | Letzte