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#ZIEL
4121Litiskontestation (F.) Streitbezeugung s. litis contestatio
4122Litiskreszenz ist das Anwachsen des Streitgegenstands im römischen Verfahrensrecht. Bereits im altrömischen Recht kann ein gleichbegüterter Dritter für einen Ergriffenen als „Gewaltsager“ (lat. M. vindex) auftreten und die angelegte Hand wegschlagen, wodurch es zum Streit zwischen Verfolger und Drittem kommt, bei dessen Verlust durch den Dritten sich die Summe, gegen die der Ergriffene ausgelöst werden kann, verdoppelt. Die L. findet sich im klassischen römischen Recht bei der (lat.) actio (F.) iudicati und der (lat.) lex (F.) Aquilia. Als Eigentümlichkeit des römischen Rechtes wird sie bei der Aufnahme des römischen Rechtes seit dem Spätmittelalter nicht übernommen. Lit.: Kaser §§ 32 II 4c, 51 II 1, 81 III 1, 85 II 1; Söllner § 8; Köbler, DRG 20, 33, 49, 166
4123Littera (F.) Bononiensis (lat.) ist die (nicht völlig einheitliche) Bologneser Fassung (Vulgatafassung) der justianischen Rechts-texte.
4124littera (F.) Pisana (lat.) →Florentina
4125Litteralkontrakt (M.) →Litteralvertrag
4126Litteralvertrag (Litteralkontrakt) ist im klassischen römischen Recht eine nur kurze Zeit geübte Vertragsart, bei der die Verbindlichkeit (Obligation) durch einen einvernehmlichen Schriftakt (lat. F. transscriptio, Eintrag in den [lat.] codex [M.] accepti vel expensi des pater familias) entsteht (z. B. Umwandlung einer Kaufvertragsschuld in eine Darlehensschuld durch Eintragung einer Auszahlung). Lit.: Kaser § 7 II 2, 38 II 1c, 40 II; Söllner § 9; Köbler, DRG 42, 45, 62
4127Littleton, Sir Thomas (1402-23. 8. 1481) ist der englische Anwalt und Richter (1455), der das erste umfassende, in Rechtsfranzösisch (Law French) geschriebene, systematische Lehrbuch des englischen Rechtes (ein-schließlich des Lehnrechts) in drei Büchern verfasst (Of Tenures, 1481). Lit.: Wambaugh, E., Littleton’s Tenures, 1903; Levy-Ullmann, H., The English Legal Tradition, 1935
4128Livland ist das von (ostseefinnischen) Liven bewohnte, zu Anfang des 13. Jh.s vom Schwertbrüderorden (um 1202-1237) bzw. Deutschen Orden unterworfene Gebiet am Rigaischen Meerbusen, mit dem sich der dritte Bischof Livlands vom Reich belehnen lässt. 1207 tritt der Bischof dem Schwert-brüderorden ein Drittel des eroberten Gebiets ab, bleibt aber Lehnsherr bis 1356. 1526 wird der livländische Ordensmeister Reichsfürst, 1561 scheidet er aus dem Heiligen römischen Reich aus. 1629 kommt das auf seinen mittleren Teil verkleinerte Gebiet an Schweden(, das ein dem Vorbild der hohen Gerichte in Turku von 1623 und Stockholm von 1614 bzw. des Reichskammergerichts von 1495 folgendes Obergericht in Dorpat einrichtet), 1710/1721 an Russland. 1918/1820 wird L. zwischen Lettland und Estland geteilt. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Bunge, F., Das liv- und estländische Privatrecht, Bd. 1f. 2. A. 1847f.; Schmidt, O., Rechtsgeschichte Liv-, Est- und Curlands, 1894, Neudruck 1968; Transehe-Roseneck, A. v., Zur Geschichte des Lehnswesens in Livland, 1903; Die altlivländischen Bauerrechte, hg. v. Arbusow, L., Mitteilungen aus der livländischen Geschichte 23 (1924-1926), 1; Transehe-Roseneck, A. v., Die Entstehung der Schollenpflichtigkeit in Livland, Mitteilungen aus der livländischen Geschichte 23 (1924-1926), 485; Niitema, V., Die undeutsche Frage in der Politik der livländischen Städte im Mittelalter, 1949; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 2,2,545, 3,2,2076; Hellmann, M., Livland und das Reich, 1989; Enrico di Lettonia, Chronicon Livoniae, hg. v. Bugiani, P., 2005; Herzog Albrecht von Preußen und Livland (1557-1560). Regesten, bearb. v. Hartmann, S., 2006; Selart, A., Livland und die Rus’ im 13. Jahrhundert, 2007; Hormuth, D., Livonia est omnis divisa in partes tres, 2012
4129Livländischer Spiegel ist die von einem unbekannten Verfasser vermutlich im 14. Jh. geschaffene, ursprünglich mittelniederdeutsche Bearbeitung des Sachsenspiegels für Livland. Der l. S. sondert 95 Artikel des Landrechts des →Sachsenspiegels (1221-1224) ganz, 72 teilweise aus und belässt nur 34 Artikel unverändert. Der l. S. folgt dem waldemar-erichschen Lehnrecht für Estland und dem ältesten livländischen Ritterrecht nach und wird im wieck-öselschen Lehnrecht als Buch 1-3 aufgenommen. Im Übrigen wird er durch das mittlere livländische Ritterrecht verdrängt. Dieses geht über das livländische, estländische und kurländische Privatrecht von 1864 in das lettländische Zivilgesetzbuch von 1937 ein, das bis 1940 Geltung hat. Lit.: Bunge, G., Einleitung in die liv-, est- und kurländische Rechtsgeschichte, 1849; Bunge, G. v., Altlivlands Rechtsbücher, 1879, 95; Leesmant, L., Über das Alter des livländischen Rechtsspiegels, ZRG GA 50 (1930), 171
4130Livres de Jostice et de Plet sind eine französische →coutume aus der Gegend von Orléans um 1260, die bereits römisches Recht aufweist. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Rapetti, L., Li Livres de Justice et de Plet, 1850; Meijers, E., Études d’histoire du droit, Bd. 3 1959, 1
4131Lizentiat ist der wissenschaftlich Gebildete, der die Prüfung der (lat. F.) licentia bestanden hat. Der L. steht zwischen (lat. M.) →baccalaureus und (lat. M.) →doctor. Lit.: Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 106; Knapp, T., Die Lizenz des Lizentiaten, ZRG GA 51 (1931), 524; Willoweit, D., Das juristische Studium in Heidelberg, FS Universität Heidelberg, Bd. 1 1985, 85; Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 65
4132Locatio (lat. F.) conductio (lat. F.) ist im römischen Recht der Mietvertrag bzw. Pachtvertrag (l. c. rei, entgeltliche Überlassung einer unverbrauchbaren Sache zu Gebrauch bzw. Gebrauch und Fruchtziehung), der Dienstvertrag (l. c. operarum) und der Werkvertrag (l. c. operis). Die l. c. ist Konsensualvertrag und mit (lat. N.) →bonae-fidei-iudicium ausgestattet. Im spätantiken römischen Recht wird sie wegen des Kolonats bedeutungslos. Lit.: Kaser §§ 38, 42; Söllner §§ 9, 17; Köbler, DRG 44f., 64, 215; Mayer-Maly, T., Locatio conductio, 1956
4133Locator (lat. M.) ist im Hochmittelalter der Siedlungsunternehmer der Ostsiedlung, der später vielfach Gutsherr wird. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Kötzschke, R., Das Unternehmertum, 1894; George, R., Die Großunternehmer in der ostdeutschen Kolonisation, Diss. phil. Münster 1948
4134Loccenius, Johannes (1598-1677) wird nach dem Rechtsstudium in Helmstedt und Rostock 1625 Professor in Uppsala. In seiner (lat.) Synopsis (F.) iuris ad leges Sueticas accomodata (Zusammenschau des Rechtes unter Bezug auf die schwedischen Gesetze) (1648) stellt er das römische Recht in Beziehung auf Schweden dar. Lit.: Malmström, A., Juridiska fakulteten i Uppsala, 1985
4135Locke, John (Wrington 29. 8. 1632-Oates 28. 10. 1704) wird nach dem Studium von Philosophie und Medizin in Oxford Lehrer und Berater auf der Grundlage der Vorstellungen Francis →Bacons. Nach vierjährigem Aufenthalt in Frankreich und sechsjährigem Exil in den Niederlanden entwickelt er 1690 die Erkenntnistheorie des Empirismus, die aus vielen einzelnen Erfahrungen allgemeine Zusammenhänge folgert. In seinen Two treatises on government (Zwei Abhandlungen über die Regierung, 1690) fordert er die Beschränkung der Macht des (nicht von Gott ableitbaren absoluten) Monarchen und daraus folgend die Teilung der Gewalt im Staat zur Sicherung der persönlichen Freiheit und des Eigentums des Bürgers in Legislative (Gesetzgebung) und Exekutive (Ausführung). Allgemein setzt er sich für Freiheit, Toleranz und Aufklärung ein. Lit.: Köbler, DRG 148, 190; Euchner, W., Naturrecht und Politik bei John Jocke, 1969; Zwei Abhandlungen über die Regierung, hg. v. Euchner, W., 1977; Cranston, M., John Locke, 3. A. 1985; Ayers, M., Locke, 2002; Specht, R., John Locke, 2. A. 2007
4136Logik ist das möglichst vernünftige menschliche Erkenntnisverfahren. Lit.: Hruschka, J., Das deontologische Sechseck bei Gottfried Achenwall, 1986 (SB Göttingen); Wolff, M., Abhandlung über die Prinzipien der Logik, 2. A. 2009
4137Lohn (Wort bereits für das Germanische zu erschließen) ist das (vereinbarte) Entgelt für eine Tätigkeit (oder einen Erfolg). Der L. findet sich außerhalb von personenrechtlichen Abhängigkeitsverhältnissen. In der Geldwirt-schaft besteht er (vorwiegend) in Geld. Er kann von der Zeit oder von der Leistung abhängen. Besonders bedeutsam ist der L. im Arbeitsverhältnis. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Renzsch, W., Handwerker und Lohnarbeiter, Diss. Göttingen 1981; Kocka, J., Lohnarbeit und Klassenbildung, 1983; Schulz, K., Handwerksgesellen und Lohnarbeiter, 1985; Klippel, D., Der Lohnarbeitsvertrag in Naturrecht und Rechtsphilosophie, (in) Geschichtliche Rechtswissenschaft, hg. v. Köbler, G., 1990, 161; Wages and Currency, hg. v. Lucassen, J., 2007; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
4138Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist die Fortzahlung des Lohnes eines Bediensteten trotz Krankheit in der Bundesrepublik Deutschland seit der zweiten Hälfte des 20. Jh.s (27. 7. 1969, Entgeltfortzahlungsgesetz 1994). Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Köbler, DRG 273
4139Lohnkämpfer ist der gegen Lohn handelnde, in Früh- und Hochmittelalter auftretende Zweikämpfer (z. B. bei den Langobarden 731). Lit.: Kroeschell, DRG 1; Nottarp, H., Gottesurteilsstudien, 1956, 296
4140Lohnsteuer ist die den →Lohn des Arbeitnehmers erfassende →Steuer, deren erste Ansätze in Württemberg 1764 und in Preußen 1808 sichtbar werden. Lit.: Köbler, DRG 198; Baltl/Kocher H 6
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