4021 | Lex Hortensia ist das römische Gesetz des Jahres 287 v. Chr., das den Entscheidungen der Plebsversammlung Gesetzeskraft gibt. Lit.: Söllner §§ 6, 8; Köbler, DRG 8 |
4022 | Lexikon ist das meist alphabetisch oder systematisch geordnete Wörterbuch. Es findet sich bereits im griechischen Altertum. Rechtskenntnisse vermitteln etwa die rund 7000 Begriffe umfassenden 20 Bücher Etymologien des Bischofs Isidor von Sevilla († 636), die ungedruckte (lat.) tabula (F.) utriusque iuris des Johannes von Erfurt, der (lat.) Vocabularius (M.) iuris utriusque des Jodocus (1452), (lat.) De copia verborum et rerum in iure civili Oldendorps (1542) oder das von Julius Weiske herausgegebene 15bändige Rechtslexikon (1839ff.). Die umfangreichste und wirkungsmächtigste Enzyklopädie des Mittelalters ist das wohl vor 1250 entstandene Werk (lat.) De proprietatibus rerum des Franziskaners Bartholomaeus Anglicus (mehr als 300 Handschriften, zwischen 1470 und 1609 52 Druckauflagen), eines der bedeutendsten Lexika der Neuzeit Johann Heinrich Zedlers (1706-1751) Großes vollständiges Universallexikon (1731ff., 64 Bände). Das deutsche Rechtschreibelexikon Konrad Dudens enthielt in der ersten Auflage (1880) 27000 Stichwörter und in der 26. Auflage (2013) 140000 Stichwörter. Lit.: Köbler, G., Lexikon, (in) HRG Bd. 2 1978, 1979; Murmellius, J., Pappa, 1513ff., Neudruck 2006; Zedler, J., Großes vollständiges Universallexikon, Bd. 1ff. 1732ff., Neudruck 1961ff.; Heumann, G./Seckel, E., Handlexikon zu den Quellen des römischen Rechtes, 10. A. 1958; Haberkern, E./Wallach, J., Hilfswörterbuch für Historiker, 2. A. 1964; Wörterbücher, hg. v. Hausmann, F. u. a., Bd. 1ff. 1989; Köbler, G., Juristisches Wörterbuch, 1978, 13. A. 2004, 14. A. 2007; Weijers, O., Dictionnaires et répertoires au moyen âge, 1991; Köbler, G., Etymologisches Rechtswörterbuch, 1995; Bierbach, M., Grundzüge humanistischer Lexikographie, 1997; Lexicon Juridicum Romano-Teutonicum, hg. v. Oberländer, S. (, 4. Aufl. 1753, Neudruck 2000), hg. v. Polley, R., 2000; Schlaefer, M., Lexikologie und Lexikographie, 2002, 2. A. 2009; Lexikologie, hg. v. Cruse, D. u. a., 2002; Wissenschaftliche Lexikographie im deutschsprachigen Raum, hg. v. Städtler, T., 2003; Bartholomaeus Anglicus, De proprietatibus rerun, hg. v. Meier, C. u. a., 2007; Erschließen und Speichern von Wissen in der frühen Neuzeit, hg. v. Grunert, F. u. a., 2010; Lexicon Monacense Anonymum, hg. v. Lunardini, V., 2009 (3 Handschriften des 12. Jh.s aus Schäftlarn); Hergemöller, B., Promptuarium ecclesiasticum medii aevi, 2011 (rund 4000 Ansätze); Ältere Konversationslexika und Fachenzyklopädien, hg. v. Koch, H. u. a., 2013 |
4023 | lex imperfecta (lat. [F.]) unvollkommenes Gesetz |
4024 | Lex Julia de adulteriis (julisches Gesetz über Ehebrüche) |
4025 | Lex Iulia de maritandis ordinibus (julisches Gesetz über die zu verheiratenden Stände) ist das römische Gesetz des Jahres 18 v. Chr., das Ehegebote und Eheverbote schafft. Lit.: Kaser § 58 IV 8; Söllner § 14; Köbler, DRG §6 |
4026 | Lex Iulia de dote fundali (julisches Gesetz über die Grundstücksmitgift) ist das römische Gesetz des Jahres 18 v. Chr., das die Veräußerung eines Mitgiftgrundstücks durch den Ehemann ohne Zustimmung der Frau verbietet. Lit.: Kaser § 59 II 5; Köbler, DRG 37 |
4027 | Lex Iulia iudiciorum privatorum (julisches Gesetz über die privaten Gerichte) ist das römische Gesetz des Jahres 17 v. Chr., das die einzelnen →Legisaktionenverfahren bis auf geringe Reste zugunsten des →Formularverfahrens abschafft. Lit.: Dulckeit/Schwarz/Waldstein § 32 III 2; Köbler, DRG 32 |
4028 | Lex Iulia iudiciorum publicorum (julisches Gesetz über die öffentlichen Gerichte) ist das römische Gesetz des Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.), das für die meisten Verbrechen öffentliche Gerichte schafft und damit das altrömische magistratisch-komitiale Verfahren weitgehend aufgibt. Lit.: Dulckeit/Schwarz/Waldstein § 12 IV 4; Köbler, DRG 34 |
4029 | Lex Laetoria ist das römische Gesetz von etwa 200 v. Chr., das den noch nicht 25jährigen (minor XXV annis „Minderjährigen“) (nicht durch Nichtigkeit des betreffenden Geschäfts, aber doch) durch (Klagansprüche und) Einreden gegen den schützt, der ihn übervorteilt. Lit.: Kaser § 14 II 3a |
4030 | Lex Langobardorum ist das hauptsächlich durch die Königsgesetze der Langobarden bekannte Volksrecht der →Langobarden. →Leges Langobardorum |
4031 | Lex legum ist die vielleicht im 9. oder 10. Jh. in Süditalien entstandene kleine Zusammenstellung von Ausschnitten aus dem Edictum Theoderici, dem Codex Justinianus, der Lex Visigothorum und dem lango-bardischen Recht. Lit.: Conrat, M., Die lex legum breviter facta, ZRG GA 10 (1889), 230 |
4032 | Lex Licinia ist das römische Gesetz des Jahres 367 v. Chr., das Plebejer als Konsuln zulässt. Lit.: Kaser §§ 23, 81; Köbler, DRG 18 |
4033 | Lex Licinnia ist das römische Gesetz, das den Gemeinschaftsteilungsklageanspruch eröffnet. Lit.: Kaser §§ 23 IV 2, 81 II 2; Köbler, DRG 25 |
4034 | Lex mercatoria Lit.: Meyer, R., Bona fides und lex mercatoria, 1994; Scherner, K., Lex mercatoria, ZRG GA 118 (2001), 148; Cordes, A., Auf der Suche nach der Rechtswirklichkeit der mittelalterlichen lex mercatoria, ZRG GA 118 (2001), 168 |
4035 | lex minus quam perfecta (lat. [F.]) weniger als vollkommenes Gesetz (z. B. lex Laetoria) |
4036 | Lex Miquel/Lasker ist das von den Abgeordneten Miquel und Lasker bewirkte Gesetz des Deutschen Reiches, das 1873 dem Reich die Zuständigkeit für die Gesetzgebung im Bereich des bürgerlichen Rechtes gewährt. Lit.: Kroeschell, DRG 3 |
4037 | Lex naturalis (Naturrecht) ist das Naturrecht, durch das der Mensch das auf Gott zurückgeführte ewige Recht (lat. lex F. aeterna) erkennen kann. Lit.: Köbler, DRG 145, Erler, A., Kirchenrecht, 5. A. 1983 |
4038 | Lex Ogulnia ist das altrömische Gesetz, das den Plebejern die Priesterämter eröffnet. Lit.: Dulckeit/Schwarz/Waldstein § 15 VI 2; Köbler, DRG 18 |
4039 | Lex Papia Poppaea (9. n. Chr.) ist das römische Gesetz unter Augustus über eherechtliche und erbrechtliche Fragen. Lit.: Kaser §§ 58 IV 8, 71 II 1, 76 III 1; Söllner § 14; Köbler, DRG 36 |
4040 | Lex Poetelia ist das römische Gesetz des Jahres 326, nach dem der Gläubiger den Schuldner als Schuldknecht die Schuld abarbeiten lassen kann. Lit.: Kaser §§ 39 I1, 81 III 1; Söllner § 8; Köbler, DRG 20 |