Anzahl der Suchtreffer: 7773
# | ZIEL |
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6661 | Strafvereitelung ist die Verhinderung der Bestrafung eines Straftäters. Lit.: Ebert, U., Die Strafvereitelung, ZRG GA 110 (1993), 1; Wolff, B., Begünstigung, Strafvereitelung und Hehlerei, 2002 |
6662 | Strafverfahren →Strafprozess Lit.: Köbler, DRG 20, 34, 56, 117, 138, 156, 181, 202, 235, 263; Kleinheyer, G., Untersuchungsrecht und Entschädigungspflicht in der Geschichte des Strafverfahrens, ZRG GA 108 (1991), 61; Weitzel, Strafe und Strafverfahren in der Merowingerzeit, ZRG GA 111 (1994), 66; Schulz, L., Normiertes Misstrauen, 2001; Frenz, B., Frieden, Rechtsbruch und Sanktion in deutschen Städten vor 1300, 2003; Hirte, M., Papst Innozenz III., das IV. Lateranum und die Strafverfahren gegen Kleriker, 20 05 |
6663 | Strafverteidiger ist der Rechtsanwalt im Strafprozess. →Verteidiger Lit.: Weißler, A., Geschichte der Rechtsanwaltschaft, 1905; Henschel, F., Die Strafverteidigung im Inquisitionsprozess, Diss. jur. Freiburg im Breisgau 1972; Hettinger, M., Das Fragerecht der Verteidigung, 1985; König, S., Vom Dienst am Recht, 1987 |
6664 | Strafvollzug ist die Vollstreckung der →Strafe. Der S. erfolgt seit dem Hochmittelalter durch den Richter und den →Henker oder →Scharfrichter als seinen Vollstreckungsgehilfen. Seit dem 16. Jh. wird das besondere →Zuchthaus eingerichtet. Im 19. Jh. werden zunächst zwecks Verwaltungsvereinfachung besondere Strafanstalten für Frauen errichtet, wobei Frauen insgesamt nur etwa 5 Prozent der Straftäter ausmachen. Im 20. Jh. wird der S., ausgenommen die nationalsozialistische Zeit, in der die Zahl der Inhaftierten (von 1928 rund 50000) bis 1944 auf rund 200000 steigt, mehr und mehr verrechtlicht (Deutschland 16. 3. 1976). Lit.: Köbler, DRG 203, 265; Deutsches Gefangenenwesen, hg. v. Bumke, E., 1928; Gernhuber, J., Strafvollzug und Unehrlichkeit, ZRG GA 74 (1957), 119; Appenzeller, G., Strafvollzug und Gefängniswesen im Kanton Solothurn, 1957; Gernhuber, J., Strafvollzug und Unehrlichkeit, ZRG GA 74 (1957), 119; Schmidt, E., Einführung in die Geschichte der deutschen Strafrechtspflege, 1947, 3. A. 1965; Hänsel-Hohenhausen, M., Strafvollzug im Jahre 1848, ZRG GA 104 (1987), 283; Strafvollzug und Schuldproblematik, 1988; Strafvollzug im Dritten Reich, hg. v. Jung, H. u. a., 1996; Walz, K., Soziale Strafrechtspflege in Baden, 1999; Humaner Strafvollzug und politischer Missbrauch, hg. v. Fricke, K., 1999; Krause, T., Geschichte des Strafvollzugs, 1999; Schenk, C., Bestrebungen zur einheitlichen Regelung des Strafvollzugs in Deutschland, 2001; Brennpunkt Strafvollzug, hg. v. Baechtold, A., 2002; Strafvollzug und Straffälligenhilfe in Europa, 2003; Riemer, L., Das Netzwerk der Gefängnisfreunde, 2005; Beiträge zur Geschichte des Strafvollzuges und der politischen Strafjustiz in Mecklenburg-Vorpommern, hg. v. Politische Memoriale e. V., 2006; Vormbaum, T., Kriminologie- und Straf-vollzugsgeschichte, Juristische Zeitgeschichte 8 (2006/2007), 221ff.; Leukel, S., Strafanstalt und Geschlecht, 2010; Krüger, J., Systeme und Konzepte des progressiven Strafvollzugs, 2011; Friederich, M., John Howard und die Strafvollzugsreformen in Süddeutschland, 2013; Schreiter, F., Strafanstalt Waldheim, 2014 |
6665 | Strafzweck ist der von der →Strafe verfolgte Zweck. Im Mittelalter scheinen Vergeltung und Unschädlichmachung die hauptsächlichen Strafzwecke zu sein. Noch für →Kant im 18. Jh. (1797) und →Binding im 19. Jh. bildet allein die Straftat, deren Unrecht durch Vergeltung ausgeglichen werden muss, den Grund der Strafe (absolute Straftheorie). Demgegenüber stellen die relativen Straftheorien das Interesse der Allgemeinheit in den Vordergrund. Nach einer Ansicht geht es dabei um die Abschreckung des Straftäters (→Spezialprävention, v. →Grolman 1775-1829), nach anderer Ansicht auch um die Abschreckung Dritter (→neralprävention, →Feuerbach 1775-1833). Nach Franz von →Liszt (1851-1919, Marburger Programm 1882) ist der Täter für sein sozialschädliches Verhalten zu bestrafen, weshalb die Spezialprävention nach Tätertypen unterschieden werden soll. Augenblickstäter sollen einen Denkzettel für die Zukunft erhalten, verbesserliche Zustandstäter sollen durch Resozialisierung wieder in die Gesellschaft eingegliedert, unverbesserliche Zustandstäter sicher verwahrt werden. Hiervon dringt der Resozialisierungsgedanke im 20. Jh. weiter vor. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 158, 204, 264; Döring, W., Feuerbachs Straftheorie, 1907, Neudruck 1958; Henrici, A., Die Begründung des Strafrechts in der neueren deutschen Rechtsphilosophie, Diss. jur. Zürich 1960; Seelmann, K., Zum Verhältnis von Strafzweck und Sanktionen, Z. f. d. ges. StrafRWiss. 1989, 355; Telp, J., Ausmerzung und Verrat, 1999; Bastelberger, M., Die Legitimität des Strafrechts und der moralische Staat, 2006; Stübinger, S., Das idealisierte Strafrecht, 2008; Strafzweck und Strafform, hg. v. Schulze, R. u. a., 2008 |
6666 | Stralsund ist die der Insel Rügen südlich gegenüberliegende Hansestadt →lübischen Rechtes (1234), die ein bedeutsames Stadtbuch überliefert. Lit.: Ebeling, R., Das älteste Stralsunder Bürgerbuch (1319 bis 1348), 1926; Rehme, P., Neues über Stralsunder Stadtbücher, ZRG GA 58 (1938), 674; Koeppen, H., Führende Stralsunder Ratsfamilien, 1938; Der Stralsunder Liber memorialis, bearb. v. Schroeder, H., Bd. 1ff. 1964ff.; Langer, H., Stralsund 1600-1630, 1970; Ewe, H., Geschichte der Stadt Stralsund, 2. A. 1985; Schubel, C., Die Rechtsfähigkeit korporativer Verbände, ZRG 116 (1999); Berwinkel, R., Weltliche Macht und geistlicher Anspruch, 2008; Brunner, D., Stralsund, 2010 |
6667 | Strandrecht ist das Recht, sich das am Strand angeschwemmte Gut anzueignen. Es wird im Laufe der Zeit eingeschränkt (u. a. 1874 Strandungsordnung). Lit.: Kalthoff, H., Die rechtliche Behandlung des Strandgutes im römischen Recht, Diss. jur. Rostock 1910; Ebeling, H., Die Entwicklung des Strandrechts, Diss. jur. Frankfurt am Main 1931; Niitemaa, V., Das Strandrecht in Nordeuropa, 1955 |
6668 | Straßburg am Rhein, um 12 v. oder 16 n. Chr. als römisches Argentorate gegründet, ist seit dem 4. Jh. Sitz eines Bischofs, der 1146/1147 ein Stadtrecht gewährt, und die seit 1621 Sitz einer Universität (1792/1793 vorübergehend aufgelöst). 1681 wird die Reichsstadt S. von Frankreich besetzt. Mit dem Elsass ist sie von 1871 bis 1918 Teil des Deutschen Reiches und wird auch während des zweiten Weltkriegs vom Deutschen Reich besetzt und verwaltet (1941 Reichsuniversität mit Dulckeit, Dahm, Ernst Rudolf Huber, Schaffstein, Nikisch, Adalbert Erler, Rufablehnung Wieackers). Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Urkundenbuch der Stadt Straßburg, hg. v. Wiegand, W., Bd. 1 1879; Winter, G., Geschichte des Rates in Straßburg, 1878; Kiener, F., Studien zur Verfassung des Territoriums der Bischöfe von Straßburg, 1912; Meyer, O., La régence épiscopale de Saverne, 1935; Festschrift für die Reichsuniversität Straßburg, hg. v. Schmidt, R., 1941; Wittmer, C., Le livre de bourgeoisie, Bd. 1ff. 1948ff.; Streitberger, I., Der königliche Prätor von Straßburg, 1685 bis 1789, 1961; Wunder, G., Das Straßburger Gebiet, 1965; Wunder, G., Das Straßburger Landgebiet, 1967; Histoire de Strassbourg, hg. v. Livet, G. u. a., 1980ff.; Cornelissen, C. u. a., Grenzstadt Straßburg, 1997; Schäfer, H., Juristische Lehre und Forschung, 1999; Egawa, Y., Stadtherrschaft und Gemeinde, 2007; Schlüter, B., Reichswissenschaft, 2004; Roscher, S., Die Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg 1872-1902, 2006; Lutterbeck, K., Politische Ideengeschichte als Geschichte administrativer Praxis, 2011; Sauerbrey, A., Die Straßburger Klöster im 16. Jahrhundert, 2012 |
6669 | Straße ist der planmäßig angelegte, für Fahrzeuge geeignete Verkehrsweg. Im römischen Altertum besteht ein vielfach mittels großer Steinblöcke gepflastertes, natürliche Geländehindernisse überwindendes hervorragendes Straßensystem mit einer Länge von rund 85000 Kilometern (z. B. Via Appia, Via Claudia, Via Nova Traiana, Via Domitia). Nach dem Unter-gang Westroms (476 n. Chr. bzw. dem Tode Theoderichs des Großen 526 n. Chr.) verfällt es mangels ausreichender Pflege. Natürliche Hindernisse werden danach eher umgangen. Im Mittelalter erscheinen einzelne rechtliche Bestimmungen für Straßen erst im 13./14. Jh. Als Bezeichnung einzelner Straßen in Orten setzt sich oberdeutsch gasse, niederdeutsch strate durch, doch wird seit dem 19. Jh. Gasse weitgehend durch Straße ersetzt. Im absolutistischen Frankreich beginnt der Bau geplanter Chausseen, dem im Heiligen römischen Reich nach 1712 gefolgt wird. Seit dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts geht man zum systematischen Straßenbau mit Überwachung und Reparatur über. Eine Verdichtung erfährt das Straßenrecht seit dem 19. Jh. Seit 1840 leitet die Verwendung von Asphalt, Bitumen und Beton den modernen Straßenbau ein. Ab 1870 wird das Fahrrad (Niederrad 1877-1884), ab 1885 das Automobil zu einem wichtigen Fortbewegungsmittel, dessen Gefahren gesetzliche Regelungen erfordern (Frankreich Radfahrrecht 1896, preußische Radfahrordnung 1899, Allgemeine [deutsche] Straßenverkehrsordnung 1926). In Deutschland gibt es (2001) 396345 verschiedene Staßennamen, wobei von 1,2 Millionen Straßen 7630 Hauptstraße, 6988 Dorfstraße, 4979 Bahnhofstraße, 2248 Schillerstraße und 2172 Goethestraße heißen. Lit.: Köbler, DRG 176; Kroeschell, DRG 1; Gasner, E., Zum deutschen Straßenwesen, 1889; Zeumer, K., Straßenzwang und Straßenregal, ZRG GA 23 (1902), 101; Schrod, K., Reichsstraßen und Reichsverwaltung im Königreich Italien (754-1197), 1931; Leguay, J., La rue, 1984; Szabó, T., Die Entdeckung der Straße im 12. Jahrhundert, Studi in onore di C. Violante, 1994, 913; Lay, M., Die Geschichte der Straße, 1994; Auf den Römerstraßen ins Mittelalter, hg. v. Burgard, F. u. a., 1997; Müller, U., Infrastrukturpolitik in der Industrialisierung, 2000; Die Straße, hg. v. Jaritz, G., 2001; Rathmann, M., Untersuchungen zu den Reichsstraßen in den westlichen Provinzen des Imperium Romanum, 2003; Siedlung und Verkehr im römischen Reich, hg. v. Frei-Stolba, R., 2004; Schubert, W., Die Anfänge eines modernen Verkehrsrechts im Radfahrrecht um 1900, ZRG GA 122 (2005), 195; Asholt, M., Straßenverkehrsstrafrecht, 2007; Straßen- und Verkehrswesen im hohen und späten Mittelalter, hg. v. Schwinges, R., 2007; Heuser, R., Namen der Mainzer Straßen und Örtlichkeiten, 2008; Die Welt der europäischen Straßen, hg. v. Szabo, T., 2009; Riedi, B., Die Porten der Unteren Straße, 2009; Klee, M., Lebensadern des Imperiumns, 2010; Die moderne Straße, hg. v. Dienel, H u. a., 2010; Esch, A., Zwischen Antike und Mittelalter. Der Verfall des römischen Straßensystems in Mittelitalien, 2011 |
6670 | Straubing Lit.: Fraundorfer, W., Straubing, 1974; Forster, M., Die Gerichtsverfassung und Zivilgerichtsbarkeit in Straubing, 1999; Retzer, M., Das Patriziergeschlecht der Zeller von Straubing, 2007 |
6671 | Streik ist die gemeinsam und planmäßig durchgeführte, auf ein bestimmtes Ziel gerichtete Arbeitseinstellung einer verhältnismäßig großen Zahl von Arbeitnehmern. Der S. erscheint nach älteren Vorläufern im 18. Jh. (z. B. in Nürnberg zwischen 1790 und 1800, Bayreuth 1800) in England 1810 (Wort um 1850) und dringt von dort aus im 19. Jh. vor. Er verliert seine Bedeutung, sobald die Arbeitsbedingungen (Lohnhöhen) unter Kostengesichtspunkten nicht mehr verbessert werden können. Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Kalbitz, R., Die Arbeitskämpfe in der Bundesrepublik Deutschland, Diss. jur. Bochum 1972; Theorie und Geschichte des Streikrechts, hg. v. Germelmann, C., 1980; Streik, hg. v. Tenfelde, K. u. a., 1981; Schulz, K., Handwerksgesellen und Lohnarbeiter, 1985; Reith, R. u. a., Streikbewegungen deutscher Handwerksgesellen im 18. Jahrhundert, 1992; Clasen, C., Streiks und Aufstände, 1993; Althaus, H., Rechtsnormen und Rechtswirklichkeit, 1997; Kittner, M., Arbeitskampf, 2005 |
6672 | Streitbefestigung →litis contestatio Lit.: Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 117, 202 |
6673 | Streitgenossenschaft ist das Auftreten mehrerer Parteien oder Beteiligter auf einer Seite eines Rechtsstreits. Eine S. kennt bereits das römische Recht. Von dort aus wird sie auch im gelehrten Prozessrecht behandelt. Lit.: Kisch, W., Begriff und Wirkungen der besonderen Streitgenossenschaft, 1899; Sellert, W., Prozessgrundsätze und Stilus Curiae, 1973 |
6674 | stricti iuris (lat.) strengrechtlich, ohne Entscheidungsspielraum für den Richter Lit.: Köbler, DRG 42, 62 |
6675 | Stromregal ist im Hochmittelalter das Recht des Königs am schiffbaren Fluss (Roncaglia 1158). Es geht rasch auf die Landesherren über. Lit.: Hübner 297; Kroeschell, DRG 1; Gothein, E., Die Schiffahrt der deutschen Ströme, 1903; Rörig, F., Zur Rechtsgeschichte der Territorialgewässer, Abh. d. Akad. d. Wiss. Berlin 1949 |
6676 | strudis (lat.-afrk. [F.]) Zwangsvollstreckung Lit.: Planitz, H., Die Vermögensvollstreckung, 1912 |
6677 | Struve, Georg Adam (Magdeburg 27. 12. 1619-Jena 16. 12. 1692), Gutseigentümerssohn, wird nach dem Studium von Philosophie, Politik, Geschichte und Recht in Jena und Helmstedt (Conring) 1645 Gerichtsbeisitzer in Halle und 1646 Professor in Jena (1667 Hofrat in Weimar, 1674 Professor des kanonischen Rechtes in Jena und Präsident des Jenenser Juristenkollegiums). 1670 veröffentlicht er (lat.) →Iurisprudentia (F.) romano-germanica forensis (Römisch-deutsche Gerichtsrechtswissenschaft, mit unverkennbaren Parallelen zu Hugo Grotius’ Inleydinge tot de Hollandsche Rechts-Geleertheyd [1621]) (31. A. 1771, [als eine gründlich neubearbeitete Auflage des lateinischen Vorbilds] Jurisprudenz oder Verfassung der landüblichen Rechte, 1689, 8. A. 1737, weiter Syntagma iurisprudentiae secundum ordinem pandectarum concinnatum, 1655ff.). Darin gibt er auf der Grundlage der Institutionen die für längere Zeit erfolgreichste Zusammenfassung des bei den einheimischen Gerichten angewendeten römischen Rechtes in vier Büchern (Personenrecht, Sachenrecht, Schuldrecht, Prozessrecht). Lit.: Köbler, DRG 114; Struve, B., Pii manes Struviani, 1705; Stintzing, R./Landsberg, E., Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft, Bd. 1ff. 1880ff., Neudruck 1957, 1978; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Finzel, J., Georg Adam Struve (1619-1692) als Zivilrechtler, 2003 |
6678 | Stryk, Samuel (Lentzen/Prignitz 22. 11. 1640-Halle 23. 7. 1710), Amtmannssohn, wird nach dem Studium von Theologie, Philosophie und Recht in Wittenberg (Ziegler) und Frankfurt an der Oder (Brunnemann) 1666 außerordentlicher Professor in Frankfurt an der Oder, 1668 ordentlicher Professor in Frankfurt an der Oder, 1690 in Wittenberg und 1692 in Halle. Seit 1690 veröffentlicht er einen Pandektenkommentar mit dem die zeitgenössische Haltung (als usus modernuns pandectarum) kennzeichnenden Titel (lat.) Spe-cimen (N.) usus moderni pandectarum (Beispiel des modernen Gebrauchs der Pandekten). Darin verbindet er das römische Recht mit teils ergänzenden, teils ausschließenden einheimischen Rechtssätzen. Lit.: Köbler, DRG 137, 144; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Wiegand, W., Plus petitio, 1974, 95; Luig, K., Samuel Stryk, FS S. Gagnér, 1991 |
6679 | Stuart ist das aus der Bretagne kommende, im 11. Jh. erscheinende schottische Geschlecht (Steward, →Seneschall), das 1371 das Königtum in →Schottland erlangt und 1603 den Tudors in →England nach-folgt. Die 1688/9 gestürzte Familie scheidet 1714 endgültig aus der englischen Königsherrschaft aus, besteht aber in Nebenlinien fort. Lit.: The Kingdom of the Scots, 1973; Schreiber, H., Die Stuarts, 1999; Eßer, R., Die Tudors und die Stuarts, 2004; Duchein, M., Les dernier Stuarts, 2006 |
6680 | Stück (Wort bereits für das Germanische zu erschließen) ist der einzelne abgegrenzte Gegenstand einer Gattung. Lit.: Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010 |