Civilrecht (geschichtlicher Stand etwa 2008, nachträgliche Veränderungen können leider grundsätzlich nicht berücksichtigt werden)

ALBRECHT, Karl August; geb. 1799; gest. 1834; WG.: Jurist; Verö.: Die Stellung der römischen Aequitas in der Theorie des Civilrechts 1834, Praktische Anleitung zur Kenntnis der gesetzlichen Erbfolge 1829, Die Homöopathie von dem Standpunkte des Rechts und der Medizinpolizei erleuchtet 1829; Son.: Neuer Nekr., DBA 14,237-241, DBI 1, 26c, IBI 1, 16a

BARTH, Marquard; geb. Eichstätt 01. 09. 1809; gest. Würzburg 23. 05. 1885; WG.: Vater Bürgermeister, Studium Rechtswissenschaft Univ. München, 1832 Promotion Univ. München, 1837 Anwalt Kaufbeuren, 1848 Abgeordneter Paulskirche (kleindeutsche Lösung), 1865/1866 Leiter Gesetzgebungsausschuss Bayern, 1871 Reichstagsabgeordneter (Reichspartei), 1873 Reichsoberhandelsgerichtsrat Leipzig; Verö.: Kommentar zur neuen Zivilprozessordnung für das Königreich Bayern (Hg.) 1869ff., Sammlung auserlesener teils ursprünglicher teils aus dem Lateinischen übersetzte Dissertationen aus dem Gebiete des gemeinen Civilrechts oder Civilprozesses 1835f., Beiträge zur Lehre vom Haupt-Eid im Civilprozesse 1833, Zivilistisches Promptuarium 1837; Son.: Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 42, NDB, DBE

BÜLOW, Gottfried Philipp von; geb. Braunschweig 29. 09. 1770; gest. Braunschweig 26. 12. 1850; WG.: Studium Rechtswissenschaft Univ. Helmstedt, 1793 Justizdienst Braunschweig, 1799 Hofrat, Kanzleirat, 1812 Präsident Ziviltribunal Blankenburg, 1814 Vizepräsident LG Wolfenbüttel, 1817 Mitglied Oberappellationsgericht Wolfenbüttel, 1826-1830 Leiter Kammerkollegium (Willkürherrschaft); Verö.: Erläuterte Bermerkungen über das Verfahren in Strafsachen nach westphälischen Gesetzen 1811f., Französisches Civilrecht in Rechtssprüchen 1813, Abhandlungen zu einzelnen Materien des römischen bürgerlichen Rechts 1817ff., Beiträge zur Geschichte der braunschweig-lüneburgschen Lande und zur Kenntnis ihrer Verfassung und Verwaltung 1829, Zur Erläuterung der Landschaftsordnung des Herzogtums Braunschweig 1831, Beiträge zur neueren braunschweigischen Geschichte und Erinnerungen aus meinem Leben 1833, Mitteilungen zur Erläuterung der braunschweigischen Geschichte und Gesetzgebung 1839, Rückblicke auf mein Leben 1844; Son.: DBE, Niedersächsische Juristen 2003, 326f., IBI 1, 172a

DABELOW, Christoph Christian Freiherr von, Prof. Dr.; geb. Neu-Buckow bei Wismar 19. 07. 1767; gest. Dorpat 28. 04. 1830; WG.: Studium Rechtswissenschaft Univ. Rostock, Jena, Anwalt, 1789 Promotion Univ. Bützow, Habilitation Univ. Halle, 1791 ao. Prof., 1792-1809 o. Prof. Univ. Halle, 1811 Staatsrat, Staatsminister Herzogtum Anhalt-Köthen, 1816 Priv.-Doz. Univ. Halle, 1819 Prof. Univ. Dorpat, 1824 Kollegienrat, 1830 kaiserlich russischer Staatsrat; F.: römisches Recht, französisches Recht, weiter Rechtsgeschichte; Verö.: Frage - sind die Töchter eines verstorbenen Lehnsmannes befugt bei der Succession mit den Söhnen im väterlichen Allode die Conferirung des neu erworbenen Lehngutes zu verlangen 1791, Grundsätze des allgemeinen Eherechts der deutschen Christen 1792, Ausführliche Erläuterungen der Lehre vom Concurse der Gläubiger 1792ff., 2. A. 1801, Einleitung in die deutsche positive Rechtswissenschaft 1793, (Allgemeine Einleitung in das positive Recht der Deutschen) 2. A. 1796, Pandekten des gemeinen römisch-deutschen und forensischen Privatrechts 1794, 3. A. 1803, System der heutigen Civilrechtsgelahrtheit 1794, Lehrbuch des Staats- und Völkerrechts der Deutschen 1795, Methodologie und Encyklopädie des gemeinen positiven Rechts der Deutschen 1796, Geschichte sämmtlicher Quellen des gemeinen deutschen positiven Rechts 1797, (Römische Staats- und Rechtsgeschichte im Grundriss)  2. A. 1817, Versuch einer richtigen Theorie der Lehre von den Lehnsschulden 1799, Über die servitus luminum der Römer 1804, Über das sogenannte Directoriat der Römer 1804, Über die Verjährung 1806, Lehrbuch des gemeinen deutschen peinlichen Rechts 1807, Archiv für den Code Napoléon 1808ff., Das französische Zivilverfahren 1809, Archiv für den Code de procédure civile 1809, Ausführlicher theoretisch-praktischer Commentar über den Code Napoléon Teil 1f. 1810, Unterricht in dem Code Napoléon 1811, Vollständiges Repertorium des gesamten französischen Rechts 1811, Reprehensa Savignii capita 1811, Gedanken über den durch den Pariser Frieden verhießenen deutschen Staatenbund 1814, Handbuch des Pandectenrechts 1816ff., Über Souveränität Staatsverfassung und Repräsentationsform 1816, Historisch-dogmatische Institutionen des römisch-justinianischen Rechts 1817, Über den 13ten Artikel der deutschen Bundesakte 1818, Grundlinien seiner Pandecten-Vorlesungen 1819ff., Historisch-dogmatische Grundlinien des ursprünglichen deutschen Privatrechts 1821, Geist der schwedischen Vormünderordnung 1821, Ius antiquum Romanorum 1822, Tituli ex corpore Ulpiani 1823; Son.: ADB, IBI 1, 287a, DBEStühler Hans-Ulrich, Die Diskussion um die Erneuerung der Rechtswissenschaft von 1780-1815, 1978, 76ff. (Geburtsjahr hier 1768)

HEYDEMANN, Ludwig Eduard, Prof. Dr.; geb. Berlin 18. 05. 1805; gest. Berlin 11. 09. 1874; WG.: Bruder Lehrer (Albert Heydemann), Studium Rechtswissenschaft Univ. Berlin, Heidelberg, 1840 Promotion, Habilitation, 1845 ao. Prof. Univ. Berlin, 1858 geheimer Justizrat; F.: Zivilrecht, Naturrecht, Strafrecht; Verö.: De iure successionum ex statutis Marchicis antiquioribus 1840 (Dissertation), Sammlung der Gutachten des königlich-preußischen literarischen Sachverständigen-Vereins 1848, Grundriss des Systems des preußischen Civilrechts 1851, 2. A. 1861 (Einleitung in das System des preußischen Civilrechts), Anklänge des preußischen Landrechts an die deutsche Parentelordnung 1871, Über die Elemente der Joachimschen Konstitution vom Jahre 1527 1841, Über preußische Nachdruckgesetzgebung 1863, Heydemann L. E./Dambach O. Die preußische Nachdrucksgesetzgebung 1863, Anklänge des preußischen Landrechts an die deutsche Parentelordnung 1871; Son.: ADB, DBE, IBI 2, 526b

KREß, Hugo (Adam Hugo Otto), Prof. Dr.; geb. Haßfurt/Unterfranken 30. 10. 1874; gest. Siegertsbrunn bei München 23. 11. 1958; WG.: Latinschule Haßfurt, humanistisches Gymnasium Münnerstadt, 1893 Studium Rechtswissenschaft Univ. Würzburg, München, 1899 Promotion Univ. München (magna cum laude), 1901 zweite jur. Staatsprüfung (ausgezeichnet), Hilfsarbeiter des Justizministeriums Bayern, Mai 1903 Amtsgericht München, 08. 08. 1903 Habilitation Univ. München (deutsches Recht und bürgerliches Recht, 31. 12. 1909 römisches Recht), Januar 1908 zweiter Staatsanwalt Amtsgericht München, 1913 Landgerichtsrat, 1917 erster Staatsanwalt, 1919 Oberregierungsrat Justizministerium Bayern, Ministerialrat, 16. 10. 1919 o. Prof. Würzburg, 25. 09. 1945 auf Weisung der Militärregierung aus dem Dienst entlassen, 11. 06. 1948 in den Ruhestand versetzt, zum 06. 03. 1953 mit dem Rang eines emeritierten ordentlichen Professors entpflichtet; F.: deutsches bürgerliches Recht; Verö.: Zur Lehre von der Beweislast nach dem Bürgerlichen Gesetzbuche 1899 (Dissertation), Die Rechtsstellung der Miterben nach dem deutschen bürgerlichen Gesetzbuch 1903 (Habilitationsschrift), Die Erbengemeinschaft 1903, Besitz und Recht - eine civilrechtliche Abhandlung 1909, Die Erbengemeinschaft nach dem Bürgerlichen Gesetzbuche für das Deutsche Reich 1903, Lehrbuch des allgemeinen Schuldrechts 1929 (mit Handelsrecht Versicherungsrecht Verlagsrecht und Urheberrecht), Lehrbuch des besonderen Schuldrechts 1934; Son.: Hobbyjäger, 16. 01. 1917 ao. Prof. Univ. München, Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, 1935, 1940/1941, 1954, 1966, in Rektoratsrede vom 17. 01. 1931 Deutschland Deutschland über alles über alles in der Welt, Vorlesungen wahrscheinlich wegen der ruhigen Art des Vortrags nicht immer gut besucht

MEISTER, Georg Jacob Friedrich; geb. Göttingen 11. 10. 1755; gest. 25. 12. 1832; WG.: Vater Strafrechtsprofessor (Christian Friedrich Georg Meister), 1770 Studium Rechtswissenschaft Univ. Göttingen, 1778 Promotion, Dozent, ao. Beisitzender Spruchkollegium, 1782 ao. Prof., 1784 o. Prof. Univ. Göttingen, 1792 Hofrat, 1807 Ordinarius, 1816 geheimer Justizrat; F.: Strafrecht, Zivilrecht; Verö.: Versuch einer Bestimmung der Grundsätze wonach die Religionsbeschaffenheit der deutschen Reichtagsstimmen am richtigsten zu beurteilen ist 1780, De iure ergastula instituendi ex iurisdictione criminali 1784, Über den Einfluß des Standes des Verbrechers auf die Strafe 1784, Principia juris criminalis Germaniae communis 1789, 2. A. 1792, 3. A. 1798, 4. A. 1805, 5. A. 1811, 6. A. 1819, 7. A. 1828, Praktische Bemerkungen aus dem Straf- und Civilrechte 1791f.; Son.: ADB, Catalogus professorum Gottingensium 1962, 50 Meister Vater und Sohn, in Rechtswissenschaft in Göttingen 1987, 11 (Schaffstein Friedrich), Kleinheyer/Schröder, Stintzing/Landsberg Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft Abt. 3, Halbband 1 Noten 1898, 273, IBI 2, 733b

SAXL, Ignaz, Advokat Dr.; geb. Senftenberg/Böhmen 02. 05. 1847; WG.: Vater Kaufmann, 1866 Studium Rechtswissenschaft Univ. Wien, 1871 Promotion Univ. Wien, Advokat, 1902-1911 Mitglied des Ausschusses der Advokatenkammer Niederösterreich; Verö.: Über die Beziehungen des preußischen Landrechts zur Codification unseres Civilrechts 1893, Saxl/Kornfeld Quellenausgabe des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches samt vollständigem amtlichen Register 1906; Son.: Wesener, G., Anfänge und Entwicklung der österreichischen Privatrechtsgeschichte im 19. und frühen 20. Jahrhundert, (in) ZNR 2006, 381

ULBRICH, Franz Xaver, Prof.; geb. 1755; gest. 1823; WG.: Prof. Univ. Graz (Nachfolger v. Franz Aloys Tiller); Son.: Lehrkanzel Natur-, allgemeines Staats- und römisches Bürgerrechts, später Lehrkanzel römisches Civilrecht und Kirchenrecht, Wesener Gunter Österreichisches Privatrecht an der Universität Graz 2002, 12