Wegner, Bernd, Das deutsche Paris. Der Blick der Besatzer 1940-1944. Schöningh, Paderborn 2019. 272 S., 40 Abb. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Der Mensch sieht die Welt jeweils mit seinen Augen, so dass das Weltbild verschiedener Menschen auch jeweils unterschiedlich aussieht oder aussehen kann. Das gilt insbesondere dann, wenn die Herkunft oder die Stellung der einzelnen Betrachter sich grundsätzlich unterscheiden. Dies ist beispielsweise dann sehr deutlich der Fall, wenn die eine Seite Besatzer ist und die andere Seite Besetzter, wie dies angesichts der egoistischen Aggressivität des Menschen spätestens seit den Hochkulturen des Altertums vielfache geschichtliche Wirklichkeit geworden und gewesen ist.
Mit einem besonderen Einzelfall dieser allgemeineren Problematik beschäftigt sich das vorliegende Werk des in Oberhausen-Sterkrade 1949 geborenen, in Tübingen, Wien und Hamburg in Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft ausgebildeten, 1980 mit der von Jürgen Müller betreuten, inzwischen in neunter Auflage veröffentlichten Dissertation über Hitlers politische Soldaten promovierten, 1995 in Hamburg mit einer habilitierten und seit 1997 am der Universität der Bundeswehr in Hamburg wirkenden Verfassers. Seine nach dem Vorwort aus Begeisterung für Paris und Interesse an der Geschichte des zweiten Weltkriegs auf Grund eher zufälliger Umstände entstandene Untersuchung gliedert sich in insgesamt neunzehn Abschnitte. Sie reichen von einer noch nicht erlebten Begeisterung bis zu einer Gefahr für die ganze innere Haltung und Einstellung.
Bei ihrem Erscheinen hat die das Bild deutscher Soldaten und ziviler Besatzer von Paris in den Jahren des zweiten Weltkriegs vermittelnde Studie die Aufmerksamkeit eines vielfältig interessierten Rezensenten erweckt. Deswegen genügt es an dieser Stelle, allgemein auf den Titel hinzuweisen. Ihre vielfältigen Aspekte werden dann genauer in einer späteren Rezension geschildert und beurteilt werden können.
Innsbruck Gerhard Köbler