Staatsrechtslehrer des 20. Jahrhunderts. Deutschland – Österreich – Schweiz, 2. Aufl. hg. v. Kilian, Michael/Wolff, Heinrich Amadeus/Häberle, Peter. De Gruyter, Berlin 2018. XXXV, 1316 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

2015 erschien, herausgegeben von Peter Häberle, Michael Kilian und Heinrich Amadeus Wolff, die erste Auflage eines „in der Wahlverwandtschaft zu dem von Grundmann, Stefan/Riesenhuber, Karl herausgegebenen Band Deutschsprachige Zivilrechtler des 20. Jahrhunderts in Berichten ihrer Schüler und dem von Eric Hilgendorf verantworteten Band Die deutschsprachigen Strafrechtswissenschaftler in Selbstdarstellungen“ das Sammelwerk Staatsrechtslehrer des 20. Jahrhunderts. Deutschland – Österreich – Schweiz. Als Geehrte fiel die Wahl auf solche Staatsrechtslehrer, deren Wirken in das 20. Jahrhundert fällt, die mittlerweile verstorben sind und deren Wirken vornehmlich auf wissenschaftlichem Gebiet liegt. Die Verfasser wurden zunächst formal danach ausgewählt, ob sie unter die Kategorie der Schülerin oder des Schülers, des Staatsrechtslehrers oder einer sonstigen wissenschaftlichen Verbindung fielen.

 

Dem waren bereits Anregungen Peter Häberles seit 1983 vorausgegangen. Da der Band sich auf maximal siebzig Öffentlichrechtler der drei Länder beschränken sollte, war eine Auswahlentscheidung unumgänglich, wobei der Staatsrechtslehrer Roman Schnur von Michael Kilian besonders gewürdigt wurde. In dem Ergebnis wurden 67 namhafte Staatsrechtslehrer der Schweiz, Österreichs und Deutschlands in zeitlicher Reihenfolge des Geburtsjahrs zwischen 1838 und 1937, beginnend mit Paul Laband und schließend mit Klaus Schlaich, aufgenommen und sachkundig gewürdigt.

 

Auf Grund der freundlichen Aufnahme der ersten Auflage und der tatkräftigen Unterstützung des Verlags war es nach kurzer Zeit möglich, den informativen Sammelband über die deutschsprachigen Staatsrechtswissenschaftler des 20. Jahrhunderts in der Form einer zweiten Auflage zu aktualisieren, um „anhand von Porträts ausgewählter Staatsrechtslehrer des letzten Jahrhunderts einen Einblick in den Einfluss der Staatsrechtswissenschaft auf die staatliche Entwicklung des 20. Jahrhunderts zu werfen“ und das Schaffen und den Einfluss der deutschsprachigen  Staatsrechtslehrer zu verdeutlichen. Neu aufgenommen wurden Willibalt Apelt (1877-1965), Edmund Bernatzik (1854-1919), Winfried Brugger (1950-2010), Martin Drath (1902-1976), Kurt Eichenberger (1922-2005), Albert Hänel (1833-1918), Erwin Jacobi (1884-1965), Otto Kirchheimer (1905-1965), Hans Klecatsky (1920-2015), Alfred Kölz (1944-2003), Peter Lerche (1928-2016), Fritz Morstein-Marx (1900-1969), Helmut Steinberger (1931-2014) und Hans F. Zacher (1928-2014), während für die kürzlich verstorbenen Staatsrechtslehrer Horst Ehmke, Roman Herzog, Dietrich Schindler jun., Yvo Hangartner und Karl Korinek (jedenfalls vorläufig) auf die jeweiligen Nachrufe  in der staatsrechtlichen Fachpresse verwiesen wird. Insgesamt sind damit 81 deutschsprachige Staatsrechtslehrer in den staatsrechtlichen Wissenschaftsolymp aufgenommen, wobei ein alphabetisches Personenregister und ein Bildnachweis sowie eine Reihenfolge nach dem Alphabet von Abendroth bis Zacher das nunmehr mit Albert Hänel beginnende und mit Winfried Brugger chronologisch endende, von 75 Bearbeitern erstellte Werk benutzerfreundlich abrunden.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler