Hilpert, Horst, Sport- und Spielregeln von der Urzeit der Menschheit bis zur Gegenwart. Boorberg, Stuttgart 2019. 252 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Der bekannte Verfasser beginnt das Vorwort seiner vorliegenden Veröffentlichung mit der Feststellung, dass dieses Buch keine Fortsetzung seiner 2010 in Kiel angenommenen und 2011 bei Boorberg erschienenen Dissertation über die Geschichte des Sportrechts und seines 2014 vorgelegten Buches über die olympischen Spiele in der Antike und Moderne im Rechtsvergleich und schon gar keine zweite Auflage dazu ist. Wie er bei einer Recherche in der Deutschen Nationalbibliothek ermittelte, sind dort unter dem Suchwort Sportrechtsgeschichte „null Werke“ zu finden. Eine Trennung der dreiteiligen Zusammensetzung in ihre Teile Sport einerseits und Recht und Geschichte andererseits ergab immerhin 39 Titel, von denen vier von ihm selbst stammen.

 

Damit ist der in Bexbach 1936 geborene Verfasser, der an dem Ende einer erfolgreichen juristischen Laufbahn von 1986 bis 1999 als Präsident des Landesarbeitsgerichts des Saarlands und von 1986 bis 1995 als Präsident des Verfassungsgerichtshofs des Saarlands amtierte, nicht nur als hervorragender Jurist, sondern auch als erfolgreicher Wissenschaftler erwiesen. Er hat zwar das Sportrecht wohl nicht selbst erfunden. Er hat sich aber um seine wissenschaftliche Durchdringung sehr verdient gemacht und wird voraussichtlich weitere Erfolge erzielen, wobei es in dem nunmehr vorgelegten Werk nach eignen Worten bereits darum ging, über die bisherige kompilatorische Aufbereitung des Sportrechts in Form einer Dokumentation hinaus den Gang ad fontes zu versuchen.

 

Gegliedert ist das vorliegende Werk nach einem siebenteiligen Vorwort in einen Allgemeinen Teil zum Sportrecht, seinem Sinn und seinen Zielen, in der Welt und zu allen Zeiten mit zehn Kapiteln von der Definition des Sportes und des Sportrechts (Fußballrecht) bis zu der positiven und negativen Kritik zum Sport. Es folgen sechs Hauptteile  (über das Sportrecht) von der Urzeit der Menschheit bis zur Zeitenwende, vom römischen Kaiserreich bis zum Ende der Renaissance, von der Renaissance bis zu der 1963 erfolgten Einführung der Bundesliga in der Bundesrepublik Deutschland, über die olympischen Spiele der Neuzeit, über die Spielregeln in der Jetztzeit auf Grund von zehn höchstrichterlichen Entscheidungen aus jüngerer Zeit sowie die Regeln, die Regeländerungen im Weltsport in alphabetischer Reihenfolge von 100 Sportarten von dem alpinen Sport über den Fußball mit dem Deutschen Fußballverband als Musterverband bis zu der ersten Mondlandung, woran sich als Epilog das Geschlecht als Zugangsregelung zum Sport, das visionäre Sportereignis auf dem Mond und der Sport, das Recht und die Zukunft anschließen. Möge es dem seine eigenen (acht) Veröffentlichungen an dem Ende in ihrer Gesamtheit darlegenden Verfasser gelingen, als bekannte Figur der Zeitgeschichte für seine teilweise visionären Sichten eines als interessantes Lesebuch bestimmten Werkes viele Leser zu gewinnen.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler