Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG), begründet von Stammler, Wolfgang/Erler, Adalbert/Kaufmann, Ekkehard, 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, hg. v. Cordes, Albrecht/Haferkamp, Hans-Peter/Lück, Heiner/Werkmüller, Dieter und Bertelsmeier-Kierst, Christa als philologischer Beraterin. Band 4, Lieferung 27 Personalkredit, Realkredit-Precaria. Erich Schmidt, Berlin 2018. 481-736 Spalten, 128 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Mitte Mai 2018 konnten Verlag und Herausgeber die 27. Lieferung der zweiten Auflage des Handwörterbuchs zur deutschen Rechtsgeschichte veröffentlichen. Sie reicht von Personalkredit, Realkredit bis Precaria. Sie umfasst insgesamt 135 Absätze und vermehrt dementsprechend die 117 Absätze derselben Wortstrecke der ersten Auflage um mehr als zehn Prozent, wobei allerdings auch verschiedene abgeänderte Verweise wie z. B. Petrinische Glosse s. Glossen  zum Sachsenspiegel oder Pfandleihanstalt s. Leihhäuser oder Pirsch, freie s. Jagd- und Fischereirechte einbezogen sind.

 

Als neue Artikel sind anscheinend aufgenommen Pfälzer Landrecht (Ulrich-Dieter Oppitz), Pfalzkapelle (Ehlers, Caspar), Pflanzensymbolik (Heiner Lück), Philipp der Großmütige (1504-1567) (Manfred Rudersdorf), Philippe de Beaumanoir (um 1247-1296) (Theodor Bühler), Pilger (Wieland Carls), Plagiat (Jens Eisfeld), Poenitentiar (Mathias Schmoeckel), Polak, Karl (1905-1963) (Martin Otto), Polen (Andrzej Gudczyński), Policey (Karl Härter), Policeyordnungen statt Polizeiordungen (Karl Härter), Policeywissenschaft (Karl H#rter), Polizeistaat (Peter Collin), Poplau, Kaspar (um 1435-1499) (Wieland Carls), Populärjurisprudenz (Hiram Kümper), Portugal (Ricardo R. Campos), Potsdam (Stefan Christian Saar), Potsdamer Abkommen (Christoph Safferling) und Präsentation, Präsentationsrecht (Anja Amend-Traut). Einige wenige Artikel sind (zu Gunsten anderer) aufgegeben (z. B. Postglossator/Kommentator). In den meisten Fällen sind an die Stelle früherer Bearbeiter neue Bearbeiter getreten und nur wenige Bearbeiter wie Wolfgang Sellert oder Michael Stolleis konnten ihre Beiträge nach langer Zeit aktualisieren.

 

Insgesamt zeigt also auch die 27. Lieferung das bisher bereits gewohnte Bild. In dem Mittelpunkt steht die Verbesserung und Ergänzung der schon in der ersten Auflage als rechtsgeschichtlich bedeutsam angesehenen Stichwörter. Ein besonderes Verdienst kommt dabei wieder Heiner Lück zu, der in erster Linie die vielfältige Rolle des früheren Hauptherausgebers Adalbert Erler übernommen hat und in dieser Eigenschaft vielleicht sogar das Gesamtunternehmen mit vielen jüngeren Kräften einem glücklichen Ende entgegenführen kann.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler