Die Wiener Stadtbücher 1395-1430, Teil 5 1418-1421, hg. v. Jaritz, Gerhard/Neschwara, Christian (= Fontes iuris – Geschichtsquellen zum österreichischen Recht 10/5) Böhlau, Wien 2018. 464 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Das Stadtbuch als das von einer Stadt für wichtige rechtliche Geschehnisse geführte Buch erscheint seit dem 13. Jahrhundert. Es stand anfangs gegenüber dem Stadtrechtsprivileg als primär normativer Rechtsquelle eher in dem Hintergrund, weil es vorwiegend auf reale Einzelgeschehnisse bezogen ist. Zu den seit dem 20. Jahrhundert edierten Stadtbüchern ist nach Vorarbeiten seit 1975 1989 auch das Stadtbuch Wiens mit einem ersten von 1395 bis 1400 reichenden Teil hinzugekommen.
Die Edition beruht auf drei unter der Signatur A 285/1-3 in dem Wiener Stadt- und Landesarchiv aufbewahrten Foliobänden, die früher als Testamentsbücher bezeichnet wurden, obwohl sie keine letztwilligen Verfügungen mit Einsetzung eines Universalerben enthalten, sondern überwiegend sonstige letztwillige Verfügungen über einzelne Gegenstände. Unter langsamen Wechsel der Herausgeber wurde 1998 der zweite Teil (1401-1405), 2006 der dritte Teil (1406-1411) und 2009 der vierte Teil (1412 bis 1417) veröffentlicht. Ihm schließt sich der vorliegende fünfte Teil, der mit einem Geschäft des Heinrich Scheppach von dem 22. Januar 1418 bzw. dem 6. November 1417 einsetzt und mit einem Geschäft des Niklas Radawner von dem 22. November 1419 bzw. dem 18. Dezember 1421 endet, als vorletzter Band an.
Er entspricht nach dem Vorwort der Handschrift 285/2 fol. 254r-269v und 295/3 fol. 3r-96v. An den bisherigen Editionsgrundsätzen konnte dabei erfreulicherweise festgehalten werden. Im Vorgriff auf den zu erwartenden Abschluss wird ein erleichterter Zugang zu dem bisher 3194 Nummern umfassenden Material über die jedermann zugängliche Internetadresse http://www.imareal.oeaw.ac.at/wtb.html vorbereitet, wofür den Herausgebern sehr zu danken ist.
Innsbruck Gerhard Köbler