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Das damit in seinen Grundzügen festgelegte «Historische Lexikon der deutschen Länder» will - ausgehend von der Reichsunmittelbarkeit im Heiligen Römischen Reich (deutscher Nation) - in erster Linie in notwendiger Kürze alle wichtigeren Länder und Herrschaften der Deutschen im Sinne historischer, in ihrem Gewicht ganz unterschiedlicher Bausteine der gesamtdeutschen Entwicklung erfassen. Es nimmt dabei als seinen Ausgangspunkt, wie schon der Titel zeigt, den Begriff des Landes, wie er das Verfassungsrecht der Gegenwart kennzeichnet. Schon die verhältnismäßig wenigen Länder aber beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland sind im Einzelfall in vielfacher Hinsicht ganz unterschiedlich. Diese Verschiedenheit nimmt zu, wenn man die weiteren deutschen oder deutschsprachigen Länder oder Staaten einbezieht und sie vervielfacht sich darüber hinaus, wenn man die tatsächliche geschichtliche Entwicklung berücksichtigt. Weil die gegenwärtigen Länder aus ganz unterschiedlichen, in mannigfaltiger Weise in der Dimension Zeit zugleich auch personengebundenen Ansatzpunkten (Herzogtümern, Fürstentümern, Grafschaften, Herrschaften, Herrlichkeiten, Gerichten, Städten, Dörfern, Tälern und Bünden) entstanden und von ganz verschiedenen Familien und Einzelmenschen geprägt sind, kann an dem formellen namengebenden Begriff des Landes nicht wirklich festgehalten werden. Vielmehr müssen inhaltlich zahllose weitere Gegebenheiten berücksichtigt werden, welche nicht selbst zum Land geworden, sondern in einem Land aufgegangen sind, ohne dass dies in jedem Zeitpunkt der geschichtlichen Entwicklung absehbar gewesen wäre. Über diesen noch immer engen und nicht immer leicht handhabbaren Rahmen hinaus sollen zahlreiche zusätzliche Artikel das Gesamtverständnis erleichtern. Bedeutsamere Einheiten sind dabei in der Regel ausführlicher, unbedeutendere kürzer beschrieben, gelegentlich sogar überhaupt nur ohne weitere Angaben aufgeführt, so unbefriedigend dies im Einzelfall auch sein mag. (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Am 6. 8. 1806 legte der habsburgische Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der nach dem Vorbild Napoleons 1804 für seine Erblande ebenfalls einen (zweiten) Kaisertitel angenommen hatte, auf politischen Druck Napoleons und der mit diesem verbündeten Fürsten des Rheinbunds die Krone des Reiches nieder. Bald stand fest, dass damit die noch bestehenden Reichsglieder selbständige Staaten geworden waren, mit denen Napoleon während der sieben verbleibenden Jahre seiner Machtausübung fast nach Belieben schaltete. Sie entschieden sich allerdings nach der Befreiung von der Herrschaft Napoleons (1813) gegen einen vor allem von liberalen Idealisten geforderten deutschen Nationalstaat und für einen von ihren Fürsten und von den nichtdeutschen Mächten Europas befürworteten, auf der Grundlage des vornapoleonischen Gebietsstandes die Souveränität der Einzelfürsten wahrenden deutschen Bund. Zu diesem 1815 entstandenen, bis 1866 währenden Staatenbund, der 1815 etwa 11495 Quadratmeilen umfasste und rund 32 Millionen Einwohner im Bundesgebiet zählte, gehörten folgende Staaten: Österreich (3480 Quadratmeilen 9765500 Einwohner, Preußen (3307 Quadratmeilen 8730000 Einwohner), Bayern (1499 Quadratmeilen 3630800 Einwohner), Sachsen (278 Quadratmeilen 1386900 Einwohner), Hannover (695 QM 1463700 Einwohner) (bis 1837 in Personalunion mit England bzw. Großbritannien), Württemberg, Baden, Kurhessen (Hessen-Kassel), Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt), Holstein (und Lauenburg) (Dänemark), Luxemburg (Niederlande), Braunschweig, Mecklenburg-Schwerin, Nassau, Sachsen-Weimar(-Eisenach), Sachsen-Gotha (1825 erloschen), Sachsen-Coburg (seit 1826 Sachsen-Coburg-Gotha), Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen (bis 1826), Sachsen-Altenburg (seit 1826), Mecklenburg-Strelitz, (Holstein-)Oldenburg, Anhalt-Dessau (seit 1863 Anhalt), Anhalt-Bernburg (1863 erloschen), Anhalt-Köthen (1847 erloschen), Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen (1849 an Preußen), Liechtenstein (2,45 Quadratmeilen 5800 Einwohner), Waldeck, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe (9,75 Quadratmeilen 25500 Einwohner), Lippe(-Detmold), Lübeck, Frankfurt, Bremen, Hamburg, Limburg (seit 1839, Niederlande) sowie Hessen-Homburg (7,84 Quadratmeilen 20400 Einwohner, seit 1817, 1866 erloschen). (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Die Bundesrepublik Deutschland (357092 Quadratkilometer, 82,4 Millionen Einwohner, davon mehr als ein Zehntel Ausländer) setzt sich aus den Bundesländern Baden-Württemberg (Stuttgart), Bayern (München), Brandenburg (Potsdam), Bremen (Bremen), Hamburg (Hamburg), Hessen (Wiesbaden), Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin), Niedersachsen (Hannover), Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf), Rheinland-Pfalz (Mainz), Saarland (Saarbrücken), Sachsen (Dresden), Sachsen-Anhalt (Magdeburg), Schleswig-Holstein (Kiel), Thüringen (Erfurt) sowie Berlin zusammen. Österreich (83871 Quadratkilometer, 8,26 Millionen Einwohner) besteht aus den 9 Bundesländern Niederösterreich (seit 1986 Sankt Pölten), Steiermark (Graz), Tirol (Innsbruck), Oberösterreich (Linz), Kärnten (Klagenfurt), Salzburg (Salzburg), Burgenland (Eisenstadt), Vorarlberg (Bregenz) und Wien (Wien). Die zu rund 75 % deutschsprachige Schweiz (41285 Quadratkilometer, 7,48 Millionen Einwohner) gliedert sich in die (bis 1999 23, seitdem) 26 Kantone (davon 6 Halbkantone) Aargau (Aarau), Appenzell-Außerrhoden (Herisau), Appenzell-Innerrhoden (Appenzell), Basel-Stadt (Basel), Basel-Land bzw. Basel-Landschaft (Liestal), Bern (Bern), Freiburg (Freiburg), Genf (Genf), Glarus (Glarus), Graubünden (Chur), Jura (seit 1979) (Delsberg/Delémont), Luzern (Luzern), Neuenburg (Neuenburg), Sankt Gallen (Sankt Gallen), Schaffhausen (Schaffhausen), Schwyz (Schwyz), Solothurn (Solothurn), Tessin (Bellinzona), Thurgau (Frauenfeld), Unterwalden nid dem Wald bzw. Unterwalden-Nidwalden (Stans), Unterwalden ob dem Wald bzw. Unterwalden-Obwalden (Sarnen), Uri (Altdorf), Waadt (Lausanne), Wallis (Sitten), Zug (Zug) und Zürich (Zürich). (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Bern (Reichsstadt, Kanton). B., dessen Name
wohl dem vorher zähringischen Verona nachgebildet ist, wurde 1160/1191 von
Herzog Berthold V. von Zähringen auf ursprünglich burgundischem, später
deutschem Königsgut gegründet. Nach dem Aussterben der Herzöge fiel es 1218 an
das Reich zurück und erlangte von Rudolf von Habsburg 1274 die Anerkennung der
Reichsunmittelbarkeit (Reichsstadt). Im 14. Jahrhundert erwarb die Stadt Güter
im Umland (1323 Thun, 1324 Laupen, 1334 Reichsvogtei über Hasli, außerdem durch
Schutzverträge 1265/1323 Interlaken, 1317 Sumiswald, 1329 Buchsee bzw.
Münchenbuchsee). 1353 verbündete sie sich in
einem ewigen Bund mit der innerschweizerischen Eidgenossenschaft. Vor allem im
15. Jahrhundert baute sie ihr Gebiet durch Kauf und Eroberung vom Oberland bis
zum Jurasüdfuß zum größten Stadtstaat nördlich der Alpen aus (1377 Aarberg,
1382/1384 Burgdorf und Thun, 1388 Nidau und Büren, 1400 Frutigen, 1406
Landgrafschaft Burgund, 1413 Bipp bzw. Oberbipp, 1415 Aargau, 1535/1536 von
Savoyen die Waadt [1564 Verzicht auf Gex und Thonon], insgesamt 100000
Untertanen bei 5000 Einwohnern). 1528 führte B. die Reformation ein. Sein
Gebiet umfasste schließlich mit 13000 Quadratkilometern rund ein Drittel der
heutigen Schweiz. 1798 verlor es Waadt, Aargau und Oberland an die Helvetische
Republik, wurde aber deren Hauptstadt. 1814/1815 erhielt B. als Entschädigung
für die Verselbständigung des Aargaus und der Waadt große Teile des Hochstifts
Basel. Seit 1848 ist die Stadt B. Hauptstadt der Schweiz.
L.: Wolff 519f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) C3; Die
Rechtsquellen des Kantons Bern, Bd. 1ff. 1902ff.; Rennefahrt, H., Grundzüge der
bernischen Rechtsgeschichte, Bd. 1ff. 1928; Strahm, H., Studien zur
Gründungsgeschichte der Stadt Bern, 1935; Feller, R., Geschichte Berns, Bd.
1ff. 1946ff.; Gmür, R., Der Zehnt im alten Bern, 1954; Planungsatlas Kanton
Bern. Historische Planungsgrundlagen, hg. v. Grosjean, G., 1963; Ortsnamenbuch
des Kantons Bern (Alter Kantonsteil), Bd. 1 Dokumentation und Deutung, T. 1f.,
hg. v. Zinsli, P. u. a., 1976ff.; Junker, B., Geschichte des Kantons Bern seit
1798, Bd. 1ff. 1982ff.; Gerber, B., Öffentliches Bauen im mittelalterlichen
Bern, 1994; Pfister, M., Im Strom der Modernisierung, 1995; Gerber, R., Gott
ist Burger zu Bern, 2001; Berns mutige Zeit, hg. v. Schwinges, R., 2003; Studer
Immenhauser, B., Verwaltung zwischen Innovation und Tradition, 2006.
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Bormio (Grafschaft), mhd. Worms. B. an der
oberen Adda war im Mittelalter Sitz einer Grafschaft und kam von 1512 bis 1797
an Graubünden, 1814 an Österreich und 1859 an
Italien.
L.: Wolff 535; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) I4.
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Chiavenna (Stadtkommune), mhd. Cleven. Das bereits
in römischer Zeit vorhandene (Clavenna), seit dem 10. Jahrhundert von den
Bischöfen von Como beherrschte C. an der Mera und am Treffpunkt des Bergell (Majolapass)
und der Val San Giacomo (Splügenpass) wurde am Ende des 11. Jahrhunderts freie
Kommune. 1335 fiel es an die Visconti (Herzogtum Mailand). 1512 wurde es von
Graubünden erobert. 1797 schloss es sich mit dem
Veltlin der zisalpinischen Republik an. 1815 kam es an Österreich, 1859 an
Italien.
L.: Wolff 535; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) G4; Heinemeyer,
W., Chiavenna, LexMA 2 1983, 1809; Becker, C., Die Kommune Chiavenna, 1995.
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Chur (Hochstift, Residenz). Der Ursprung von
C. (zu kelt. kora, korja, Stamm, Sippe) in Graubünden
liegt in vorrömischer Zeit. Nach 310 war C. Sitz des Präses der Provinz Raetia
prima. Um 300 entstand ein Römerkastell (Curia Raetorum), vermutlich seit dem
4. Jahrhundert war der Ort Sitz eines 451 erstmals sicher erwähnten Bischofs
(Asinio). Sein Sprengel gehörte bis zur Zuteilung an das ostfränkische Reich
843 zur Kirchenprovinz Mailand, dann bis 1803 zur Kirchenprovinz Mainz. Er
umfasste den rätischen Teil des heutigen Kantons Sankt Gallen, den nördlichsten
Teil von Glarus, fast ganz Graubünden, den
Vinschgau bis Meran, Liechtenstein und Vorarlberg (Anfang des 9. Jahrhunderts
etwa 230 Kirchen und Klöster). Die Bischöfe übten bis zur Trennung von Bistum
und Grafschaft durch König/Kaiser Karl den Großen (799/806/807) auch die
weltlichen Herrschaftsrechte des Gebiets, dessen Recht im 8. Jahrhundert in der
Lex Romana Curiensis aufgezeichnet wurde, aus. Im 10./11. Jahrhundert wurden
sie ihnen vom König erneut zugeteilt. 955 erhielt der Bischof den halben Ort
C., 958 das Münzrecht und 1055 die Reichsvogtei mit dem Blutbann. Seit dem 12.
Jahrhundert umfasste die Herrschaft des Bischofs C., die Talschaften „Vier
Dörfer“, Bergell, Oberhalbstein, Oberengadin, Domleschg und Münstertal sowie
die niedere Gerichtsbarkeit im Unterengadin und im Vinschgau. Im 15.
Jahrhundert wurden die bischöflichen Rechte durch Landesherren und vor allem
die freiheitliche Entwicklung der Drei Bünde
wieder eingeengt und im Gefolge der Reformation 1526 durch Graubünden aufgehoben. Zwischen 12991489 und 1526 verlor
der Bischof auch schrittweise die Herrschaft über die (Reichs-)Stadt C. Dessen
ungeachtet blieb er weiter, auch noch über 1648 hinaus, als Fürstbischof
Mitglied des Reichsfürstenrates.
L.: Wolff 533; Zeumer 552 II a 26; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
E5; Planta, Verfassungsgeschichte der Stadt Chur im Mittelalter, 1878; Mayer,
J., Geschichte des Bistums Chur, Bd. 1f. 1907ff.; Casparis, H., Der Bischof von
Chur als Grundherr im Mittelalter, 1910; Bündner Geschichte, 1945; Bistum Chur
1500 Jahre, 1950; Pieth, F., Helvetia Sacra, Bd. I, 1 1972, 449ff.;
Affentranger, U., Die Bischöfe von Chur in der Zeit von 1122 bis 1250, Diss.
Salzburg 1975; Sennhausen, H./Meyer-Marthaler, E., Chur, LexMA 2 1981, 2058;
Studien zur Geschichte des Bistums Chur, hg. v. Durst, M., 2002; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 522,
1, 2, 113; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische
Reich, 2007.
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Chur (Reichsstadt, Reichsvogteistadt). Der
Ursprung von C. (zu kelt. kora, korja, Stamm, Sippe) in Graubünden liegt in vorrömischer Zeit. Um 300 entstand
dort ein Römerkastell (Curia Raetorum). Der Ort war nach 310 Vorort der Provinz
Raetia prima. 614 wurde er erstmals als civitas bezeichnet. 831 erhielt der
Bischof von C. einen Immunitätsbrief, 951 Steuerrechte, 952 den Zoll von C.,
958 Münze und halbe civitas und 960 den Königshof. Die Stadt erwuchs unter der
Herrschaft des Bischofs. Seit 1299 befand sie sich in ständigem Streit mit dem
Bischof um die Selbständigkeit und löste sich allmählich aus der Herrschaft.
1489 erwarb sie mit der Reichsvogtei, die der Bischof 1299 vom König erlangt
hatte, die Stellung einer freien Reichsstadt bzw. verhielt sich jedenfalls
dementsprechend. 1498 verbündete sie sich als
zugewandter Ort mit der Eidgenossenschaft der Schweiz. Mit dem Übertritt zur
Reformation im Jahre 1526 löste sie sich völlig von der bischöflichen
Herrschaft.
L.: Wolff 533; Planta, P. C., Verfassungsgeschichte der Stadt Chur im
Mittelalter, 1878; Bernhard, H., Chur, 1937; Kellias, H., Zur Entstehung der
Churer Stadtverfassung, 1949; Simonett, C., Geschichte der Stadt Chur, Bd. 1
1976; Ludwig, A., Die deutsche Urkundensprache Churs im 13. und 14.
Jahrhundert, 1989.
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Churrätien, Churwalchen (Gau am Alpenrhein um Chur
in Graubünden in der heutigen Schweiz),
Curouualahon
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 23, 64, III, 27, 29, Churwalahun,
Bevölkerungsname, vallis Curualensis, Cornugallia, Retia Curiensis, Churrätien;
Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit,
1984, 219 Rätien.
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Cortona (Stadtkommune). C. am Ostrand des
Chianatals nahe dem Trasimenischen See war eine der ältesten etruskischen
Städte, die seit 310 v. Chr. mit Rom verbündet
war. Um 1300 gehörte die im 13. Jahrhundert zwischen Arezzo und Perugia
umstrittene Stadt zum Reich. Im 14. Jahrhundert kam sie unter die Herrschaft
der Casali und wurde 1411 von Ladislaus von Anjou-Durazzo bzw. Neapel, dem die
von den Casali beherrschten Einwohner 1409 die Stadt geöffnet hatten, an
Florenz verkauft.
L.: Großer
Historischer Weltatlas II 48 (1300) E3; Uccelli, P., Storia di Cortona, 1835;
Mancini, G., Cortona nel medioevo, 1897; Cardini, F., Cortona, LexMA 3 1984,
294; Pérol, C., Cortona, 2004. (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Crema (Stadtkommune, Stadtstaat). Vermutlich
bereits in der Spätantike wurde C. am Serio nördlich von Cremona gegründet. Im
elften Jahrhundert unterstand das castrum C. den Grafen von Bergamo. Seit 1098
war C. den Bischöfen von Cremona unterstellt. 1160 zerstörte Kaiser Friedrich
I. Barbarossa die mit Mailand verbündete Stadt,
doch erlangte sie wenig später die Anerkennung eigener Konsuln. 1338 kam C. an
Mailand, wurde 1403 aber wieder autonom. 1423 fiel es erneut an Mailand, 1449
an Venedig, bei dem es bis 1797 blieb. S. Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II (1300) 48 C2; Albini, G., Crema, LexMA 3
1984, 339. (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Cremona (Stadtkommune). C. am Po kam 218 v. Chr.
von den gallischen Cenomanen an Rom. 451 war es bereits Sitz eines Bischofs.
603 wurde es von den Langobarden erobert, geriet danach aber unter die
Herrschaft der Bischöfe. Im 12. Jahrhundert war es freie Kommune (1112-1166
consules). Im Kampf gegen Mailand war es mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa verbündet. 1334/1344 wurde es von den Visconti (Mailand)
unterworfen und gelangte 1441 an die Sforza. Mit dem Herzogtum Mailand kam es
1797 unter die Herrschaft Frankreichs. 1815 fiel es an Österreich, 1859 an
Sardinien (1861 Italien).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D2; Signori, E., Cremona, 1928;
Montorsi, W., Cremona. Dalla cittá quadrata alla città nova, 1981; Zumhagen,
O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung, 2001; Storia di Cremona, hg.
v. Andenna, G., 2004; Il codice diplomatico della cattedrale di Cremona, hg. v.
Leoni, V., 2010. (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Dietrichstein (Grafen, Reichsgrafen, Reichsfürsten).
1136 erscheint in Kärnten das Geschlecht der (Grafen von) D. Es teilte sich in
mehrere Linien (u. a. Dietrichstein-Dietrichstein,
Dietrichstein-Hollenburg,Dietrichstein-Nikolsburg [Dietrichstein-Niclasburg],
Dietrichstein-Rabenstein, Dietrichstein-Weichselstädt), die in der Steiermark,
in Niederösterreich und in Mähren begütert waren. 1506 stellten sie die
Erbmundschenken in Kärnten. 1514 wurden sie Freiherren, 1578 (Adam von D.) bzw.
1612 Reichsgrafen. In zwei Ästen der Linie Hollenburg wurden sie 1624 und 1648
in den Reichsfürstenstand erhoben. 1803 erhielt der Fürst von D. durch § 11 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 für die Herrschaft Tarasp
(Trasp) in Graubünden die Herrschaft
Neuravensburg. 1880 erlosch die Familie im Mannesstamm.
L.: Zeumer 553 II b 50; Klein 150.
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Disentis (Reichsabtei, reichsunmittelbares
Kloster, Residenz), rätoroman. Mustèr. Das im 7. Jahrhundert zur Sicherung des
Lukmanierpasses im Vorderrheintal in der Hochgebirgslandschaft Desertina von
dem Franken Sigisbert und dem Räter Placidus gegründete, 960 von Otto I.
erneuerte Benediktinerkloster D. kam 1020 durch Heinrich II. an das Hochstift
Brixen, erhielt aber 1048 von Heinrich III. die Reichsunmittelbarkeit, der Abt
die Reichsfürstenwürde. Dank kaiserlicher Verleihungen gewann es bis ins
Urserental ein großes reichsunmittelbares Herrschaftsgebiet. 1395/1424
beteiligte sich der Abt maßgeblich an der Stiftung des Grauen Bundes (Graubünden). 1472 wurde die Herrschaft Jörgenberg von den
Grafen von Hohenzollern gekauft. 1803 kam die Herrschaft D. an Graubünden.
L.: Wolff 533; Poeschel, E., Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. 5 1943; Müller, I., Geschichte der Abtei
Disentis, 1971; Müller, I., Ergänzungen der Disentiser Klostergeschichte, 1987;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 648, 1, 2, 146; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das
Heilige römische Reich, 2007, 322.
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Frankreich ist der aus den karolingischen Teilungen
(843/887) des in der Völkerwanderungszeit entstandenen fränkischen Reichs im
10. Jahrhundert erwachsende Staat westlich Deutschlands, der im
Hochmittelalter, unter König Ludwig XIV. und unter Napoleon Bonaparte kulturell
und politisch führend in Europa wird. Nach 1945 macht er den Oberrhein zur
Sprachgrenze. Seit 1951/1952 verbündet er sich
mit der Bundesrepublik Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und
Italien zur die deutsche Rüstungsindustrie kontrollierenden Gemeinschaft für
Kohle und Stahl (Montanunion), der eine europäische Atomunion und eine
europäische Wirtschaftsgemeinschaft folgen. 1993 erwächst hieraus die
Europäische Union mit (1995) 15 bzw. (2004) 25 bzw. (2007) 27 Mitgliedstaaten.
S. u. a. Andlau (Reichsabtei), Arenberg, Artois, Bar, Berg, Besançon, Bitsch,
Bremen, Burgund, Cambrai, Dauphiné, Elsass, Flandern, Freiburg im Breisgau,
Geldern, Germersheim, Hamburg, Hanau-Lichtenberg, Hannover, Homburg,
Kaiserslautern, Lauenburg, Lautern, Leiningen, Lothringen, Lübeck, Lützelstein,
Luxemburg, Metz, Mömpelgard, Murbach (Reichsabtei), Namur, Niederlande,
Oldenburg, Pfalz, Prüm (Reichsabtei), Provence, Rheingrafen, Saarbrücken, Salm,
Salm-Salm, Salm-Kyrburg, Savoyen, Simmern, Speyer, Sponheim, Straßburg, Toul,
Trier, Veldenz, Verdun, Westphalen, Zweibrücken.
L.: Sieburg, H., Grundzüge der französischen Geschichte, 1966; Sieburg, H.,
Geschichte Frankreichs, 4. A. 1989; Koeller, H./Töpfer, B., Frankreich. Ein
historischer Abriss, 3. A. Teil 1.2 1976; Bertier de Sauvigny, G. de, Die
Geschichte der Franzosen (Histoire de France), deutsche Übers. v. Sontheimer,
K., 1980; Mueller, B., Précis d'histoire de France. Abriss der französischen
Geschichte, 2. A. 1981; Sauvigny, G. de Bertier de, Die Geschichte der
Franzosen, 1986; Schreiber, H., Frankreichs große Jahrhunderte, 1986; Ehlers,
J., Geschichte Frankreichs im Mittelalter, 1987; Frankreich-Ploetz. Französische
Geschichte zum Nachschlagen, bearb. v. Loth, W., 2. A. 1988; Contamine, P.,
Frankreich, LexMA 4 1989, 747ff.; Grüner, S./Wirsching, A., Frankreich, 2003;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 469.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Gemeine drei Bünde.
Die gemeinen drei Bünde sind der 1367
entstandene Gotteshausbund, der 1424 gebildete graue Bund und der 1436
geschlossene Zehngerichtenbund. Diese drei Bünde
bzw. ihre Mitgliedsorte verbanden sich später untereinander und vereinigten
sich 1524 zum Freistaat der drei Bünde, für den
später der graue Bund namengebend wurde (Graubünden).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) G/H3; Plattner, W., Die
Entstehung des Freistaates der drei Bünde, 1895.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Genf (Hochstift). Gegen 400 erscheint in dem
ehemaligen Hauptort der keltischen Allobroger am Ausfluss der Rhone aus dem von
ihr gebildeten See ein seit 450 zur Erzdiözese Vienne gehöriger Bischof von G.,
dessen Diözese sich bis zum Mont Cenis, Großen Sankt Bernhard und Waadtland
erstreckte. Von 443 bis 461 war an seinem Sitz der Hauptort des Reiches der
Burgunder. 534 geriet das Gebiet unter die Herrschaft der Franken. Beim Zerfall
des karolingischen Reiches kam G. 887 zum Königreich Burgund und damit 1032 an
das deutsche Reich. Der Bischof galt als Reichsfürst. 1156 gelangte die Vogtei
über das Hochstift von den Grafen von G. durch Friedrich I. Barbarossa an die
Herzöge von Zähringen, welche die Rechte des Bischofs minderten. Seit dem 13.
Jahrhundert wirkten die Grafen von Savoyen in gleicher Richtung. 1365 erhob
Kaiser Karl IV. die Grafen zu Reichsvikaren und leitete damit die völlige
Lösung des Hochstifts vom Reich ein. Nachdem der Bischof, weil er die
Herrschaft über die seit 1526 mit Bern und Freiburg verbündete
Stadt an Savoyen übertragen wollte, 1533 zum Wechsel nach Annecy gezwungen
worden war, verlor das Bistum bzw. Hochstift seinen Sitz im Reichsfürstenrat.
L.: Wolff 538; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5; Geisendorf, P.,
Bibliographie raisonée de l'histoire de Genève, Paris 1967; Binz, L., Le
diocèse de Genève, 1980; Le diocèse de Genève-Annecy, hg. v. Baud, H., 1985;
Histoire de Genève, hg. v. Guichonnet, P., 3. A. 1986; Santschi, C., Genf,
LexMA 4 1989, 1228ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 537, 1, 2, 211.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Genf (Kanton). Nach der 1533 erfolgten
Vertreibung des Bischofs von G. aus der Stadt G. wurde in der seit 1526 mit
Bern und Freiburg (im Üchtland) verbündeten
Stadt die Reformation eingeführt. 1584 schloss sich G. mit Bern und Zürich,
später auch mit Frankreich gegen Savoyen zusammen, das 1603 Genfs Unabhängigkeit
anerkannte. Nach der vorübergehenden Eingliederung in Frankreich (1798-1815)
wurde G. nach gewissen gebietsmäßigen Abrundungen am 19. 5. 1815 als 22. Kanton
der Eidgenossenschaft der Schweiz aufgenommen.
L.: Wolff 538; Histoire de Genève, hg. v. d. Société d' Histoire, Bd. 1f. Genf
1951ff.; Geisendorf, P., Bibliographie raisonée de l'histoire de Genève, 1967;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 131 Genevois ;
Poncet, A., Châtelains et sujets dans la campagne genevoise (1536-1792), 1973;
Eidgenössische Grenzfälle, hg. v. Kaiser, W. u. a., 2001.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Gotteshausbund s. Graubünden
L.: Festschrift 600 Jahre Gotteshausbund, 1967.
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Graubünden
(Kanton). Das ursprünglich von den Rätern bewohnte Gebiet im Südosten der
heutigen Schweiz wurde 15 v. Chr. von den Römern unterworfen (Provinz Raetia
prima). Seit 536/539 gehörte es zum fränkischen Reich, seit 843 zu dessen
ostfränkischem Teil. Wichtigste Herren waren der Bischof von Chur und der Abt
von Disentis. Seit 1200 sind Gemeinden von Freien nachweisbar, zu denen freie
Rodungssiedler (Walser) kamen. Gegen Versuche der Grafen von Habsburg, ihre
Herrschaft auszudehnen, entstand 1367 der Gotteshausbund der Talschaften
Domleschg, Oberhalbstein, Bergell und Engadin sowie der Stadt Chur und des
Domkapitels. 1395 vereinigte sich u. a. das Vorderrheintal (Disentis, Rhäzüns,
Sax, 1395 Gruob, 1399 Hohentrins, 1406 Schams, 1441 Cazis, 1480 Misox, Calanca)
zum Oberen oder (vielleicht wegen der grauen Bekleidung der bäuerlichen
Einwohner seit 1442) Grauen Bund (1424 erneuert), am 8. 6. 1436 die ehemals
toggenburgischen Gemeinden im Prätigau (Prättigau) zum Zehngerichtenbund
(Belfort, Davos, Klosters, Castels, Schiers, Schanfigg, Langwies, Churwalden,
Maienfeld, Malans-Jenins). Diese Bünde bzw.
deren Orte verbanden sich 1471 untereinander. 1470 wurden sechs Gerichte im
Prättigau durch Kauf erworben. 1497/1498 gingen Gotteshausbund, Grauer Bund und
Zehngerichtenbund ein Bündnis mit den Eidgenossen der Schweiz ein. 1499 wurden
die Grafen von Tirol bzw. Erzherzöge von Österreich besiegt. 1512 eroberten die
Drei Bünde (Gemeine drei Bünde) Chiavenna, Veltlin und Bormio. Wenig später fand die
Reformation Eingang. Am 23. 9. 1524 schlossen sich die drei Bünde eng zum Freistaat der drei Bünde zusammen. Namengebend wurde dabei der Graue
Bund. Von 1649 bis 1652 wurden die letzten Rechte Österreichs im
Zehngerichtenbund und im Engadin abgelöst. Im Gegenzug gab der Bischof von Chur
seine Leute im Vinschgau an die Grafen von Tirol bzw. Erzherzöge von
Österreich. Im 17. Jahrhundert besetzten Frankreich und Österreich/Spanien
abwechselnd das Gebiet, doch gelang Georg Jenatsch die Sicherung der Unabhängigkeit.
1797 gingen Chiavenna, das Veltlin und Bormio an die Zisalpinische Republik
verloren. 1798/1799 wurde G. als Kanton Rätien mit der Helvetischen Republik
vereinigt, 1803/1815 fünfzehnter, um Tarasp vergrößerter Kanton der
Eidgenossenschaft. 1814 gab sich G. eine neue Verfassung.
L.: Wolff 533ff.; Plattner, W., Die Entstehung des Freistaates der drei Bünde, 1895; Heierli, J./Oechsli, W., Urgeschichte
Graubündens, 1903; Planta, P. v., Geschichte von
Graubünden, 3. A. 1913; Caliezi, B., Der Übergang
der Herrschaft Räzüns an den Kanton Graubünden,
1920; Heuberger, R., Raetien im Altertum und Frühmittelalter, 1932; Gillardon,
P., Geschichte des Zehngerichtenbundes, 1936; Müller, I., Die Entstehung des
Grauen Bundes, Zs. f. schweizer. Geschichte 21 (1941); Kern, W., Graubünden, Bd. 1f. 1944ff.; Pieth, F., Bündnergeschichte,
1945; Bündner Urkundenbuch, bearb. v. Meyer-Marthaler, E./Perret, F., 1947ff.;
Jenny, R., Historisches über den Freistaat Graubünden,
Bd. 1ff. 1964; Festschrift 600 Jahre Gotteshausbund, 1967; Bundi, M., Zur
Besiedlungs- und Wirtschaftsgeschichte Graubündens
im Mittelalter, 1982; Bischofberger, H., Graubünden,
LexMA 4 1989, 1659; Jahrzeitbücher, Urbare und Rödel Graubündens, Band 1 Die Kreise Disentis und Ruis, Band 2
Die Kreise Ilanz, Lugnez und Trins, bearb. v. Brunold, U. u. a., 1999ff.R;
athgeb, C., Die Verfassungsentwicklung Graubündens
im 19. Jahrhundert, 2003.
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Haigerloch (Herrschaft). 1095 wird die Burg H. an
der Eyach erstmals erwähnt. Die Grafschaft H. gehörte den um 1162 aussterbenden
Grafen von H., denen die um 1170 von den Grafen von Zollern abgespalteten
Grafen von Hohenberg nachfolgten. 1381 verkauften die Grafen die gesamte
Grafschaft Hohenberg mit H. an Habsburg, das die Herrschaft mehrfach
verpfändete. 1488 kam H. an die Grafen von Zollern, die es 1497 gegen die
Herrschaft Rhäzüns in Graubünden (an Österreich)
eintauschten. 1575/1576 wurde H. Sitz einer Linie der Zollern bzw. Hohenzollern
(Hohenzollern-Haigerloch). Nach dem Aussterben der Linie 1634 fiel die
Herrschaft an Hohenzollern-Sigmaringen. 1801 gehörte die Herrschaft
Haigerloch-Wehrstein (Haigerloch-Wöhrstein) mit 3 Quadratmeilen und 7000
Einwohnern unter den Hohenzollern zum schwäbischen Reichskreis. Mit
Hohenzollern-Sigmaringen kam H. am 7. 2. 1849 an Preußen, 1945 an
Württemberg-Hohenzollern und 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 168; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Hodler, F.,
Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928; Blessing, E., Stadt und Herrschaft
Haigerloch im Mittelalter, 1974; Bumiller, C., Historiographische Probleme um
die Grafen von Haigerloch und Wiesneck, ZGO 146 (1998), 1V 245.
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Haldenstein (Herrschaft eines zugewandten Ortes). H.
am Vorderrhein bei Chur war seit 1524 Sitz des Botschafters Frankreichs bei den
gemeinen drei Bünden. Die Inhaber (von
Schauenstein) wurden 1611 Reichsfreiherren. 1701 fiel H. an die von Salins. Es
unterstand der Herrschaft der gemeinen drei Bünde,
die der Eidgenossenschaft der Schweiz zugewandt waren und in Graubünden aufgingen.
L.: Wolff 535; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) H3; Marquardt,
B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 318.
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Hohenzollern (Grafen, gefürstete Grafschaft). 1061
erscheinen Burchard und Wezil de Zolorin, seit 1111 Graf Friedrich von Zollern
(Zolre), die sich nach der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burg Zollern
(seit 1350 H., aus lat. [mons] solarius?, Sonnenberg) bei Hechingen nannten und
vielleicht von den Burchardingern, die im 10. Jahrhundert das schwäbische
Herzogtum innehatten, abstammten. Graf Burchard eröffnete um 1170 eine 1486
erloschene Linie Hohenzollern-Hohenberg. Graf Friedrich III. erlangte 1191
durch Heirat mit Sophie von Raabs neben Gütern in Österreich die Burggrafschaft
Nürnberg. Seine Söhne teilten um 1204/1227 die Güter. Konrad erhielt die
Burggrafschaft Nürnberg und begründete die fränkische, später evangelische
Linie, Friedrich erhielt die schwäbischen Stammgüter und begründete die
schwäbische, katholisch bleibende Linie (Hechingen, Haigerloch, Sigmaringen).
Innerhalb der fränkischen Linie heiratete Konrad die Erbtochter der Grafen von
Abenberg und erwarb Friedrich III. († 1297) durch Heirat aus dem Erbe der
Herzöge von Andechs-Meranien Bayreuth und Kulmbach. Friedrich IV. († 1332)
kaufte 1331 Ansbach. Friedrich V. wurde 1363 in den Reichsfürstenstand erhoben.
1364 wurde Schwabach, 1368 Gunzenhausen erworben, um 1400 Wassertrüdingen,
Feuchtwangen, Uffenheim, Crailsheim und Erlangen. 1403 wurden die Güter in die
Gebiete auf dem Gebirg um Kulmbach, Bayreuth und Hof mit dem Vogtland sowie in
die Gebiete unter dem Gebirg um Ansbach geteilt, fielen 1420 aber wieder
zusammen. 1411/1415/1417 wurde außerdem von König Sigmund das Kurfürstentum
Brandenburg erlangt, womit zugleich der Rückzug aus Nürnberg begann. Kurfürst
Albrecht Achilles bestimmte 1473 durch die sog. dispositio Achillea die
fränkischen Fürstentümer zu einer Sekundogenitur Brandenburgs. 1791 fielen die
zwischenzeitlich mehrfach vereinigten und wieder verselbständigten fränkischen
Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth durch Abtretung seitens Markgraf Alexanders,
mit dem die fränkischen Nebenlinien 1806 erloschen, an Preußen. Die schwäbische
Linie erwarb 1497 durch Tausch gegen ihre erheiratete Herrschaft Rhäzüns in
Graubünden von Österreich die Herrschaft
Haigerloch, 1534 durch Erbschaft von den Grafen von Werdenberg Österreichs
Lehngrafschaften Sigmaringen und Veringen sowie 1552 die Herrschaft Wehrstein.
1576 wurden die Güter zwischen den Linien Hohenzollern-Hechingen (Eitel
Friedrich II.) und Hohenzollern-Sigmaringen (Karl II.) geteilt. Eitel Friedrich
IV. erhielt die alte Grafschaft Zollern (bzw. seit Mitte des 16. Jahrhunderts
H.) mit Hechingen und den Klöstern Rangendingen, Sankt Luzen (Sankt Lutzen) in
Hechingen und Stetten (Hohenzollern-Hechingen), Karl II. die Grafschaft
Sigmaringen mit den Klöstern Hedingen und Inzigkofen sowie die Grafschaft
Veringen, zu denen noch die Herrschaft Haigerloch mit Kloster Gruol und die
Herrschaft Wehrstein kamen (Hohenzollern-Sigmaringen). 1623 erlangten beide
Linien die Reichsfürstenwürde, 1653 Sitz und Stimme im Reichsfürstenkollegium.
1800 umfassten die zum schwäbischen Reichskreis zählenden Grafschaften ein
Gebiet von 4,5 Quadratmeilen mit 12000 Einwohnern. 1803/1806 blieben sie von
der Mediatisierung verschont und erlangten ihrerseits weitere Güter (Hirschlatt,
Glatt, Beuron u. a.). Am 7. 12. 1849 dankten die Fürsten beider Linien
zugunsten Preußens, mit dem seit 1695/1707 Erbverträge bestanden, ab
(preußischer Regierungsbezirk Sigmaringen bzw. hohenzollerische Lande). Die
Linie Hohenzollern-Hechingen starb 1869 aus. Seitdem nannte sich die Linie
Hohenzollern-Sigmaringen Fürsten von H. 1926 erhielten die H. als
Enteignungsentschädigung für alle ihre Güter rund 100000 Hektar Land, 15
Millionen Reichsmark und einige Schlösser. 1945 wurde der preußische Regierungsbezirk
Sigmaringen dem Land Württemberg-Hohenzollern zugeteilt. 1951/1952 kamen die
Kreise Hechingen und Sigmaringen mit 1142 Quadratkilometern und 86000
Einwohnern an Baden-Württemberg. S. Ansbach, Bayreuth, Brandenburg, Nürnberg,
Preußen, Württemberg-Hohenzollern, Baden-Württemberg.
L.: Wolff 167; Zeumer 553 II b 47, 554 II b 61,24; Wallner 687 SchwäbRK 30;
Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Faden, E.,
Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Monumenta Zollerana,
hg. v. Graf Stillfried, R./Märcker, T., Bd. 1ff. 1852ff.; Cramer, J., Die
Grafschaft Hohenzollern 1400-1850, 1873; Graf Stillfried, R., Stammtafel des
Gesamthauses Hohenzollern, 1879; Schmid, L., Die älteste Geschichte des
Gesamthauses der Hohenzollern, Bd. 1ff. 1884ff.; Hohenzollersche Forschungen,
hg. v. Meyer, C., Bd. 1ff. 1891ff.; Kessler, H., Beschreibung der
Hohenzollernschen Lande, 1893; Quellen und Forschungen zur deutschen,
insbesondere hohenzollernschen Geschichte, 1905ff.; Rogge, B., Fünf Jahrhunderte
Hohenzollernherrschaft in Brandenburg-Preußen, 1915; Hintze, O., Die
Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Hodler, F., Geschichte
des Oberamtes Haigerloch, 1928; Schwammberger, A., Die Erwerbspolitik der
Burggrafen von Nürnberg und Franken, 1932; Eisele, K., Studien zur Geschichte
der Grafschaft Zollern und ihrer Nachbarn, 1956; Kallenberg, F., Die
Fürstentümer Hohenzollern am Ausgang des alten Reichs, 1962; Bernhardt,
W./Seigel, R., Bibliographie der Hohenzollerischen Geschichte, 1975; Seyboth,
R., Die Markgrafentümer Ansbach und Bayreuth unter der Regierung Markgraf
Friedrichs des Älteren (1486-1515), 1985; Schuhmann, G., Residenzen der
fränkischen Hohenzollern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987) 67ff.; Sauer, P.,
Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Mast, P., Die
Hohenzollern in Lebensbildern, 1988; Kiel, R., Die Hauschronik der Grafen
Zollern. Eine Prachthandschrift im Bestand der Kanzleibibliothek Bayreuth,
1988; Bumiller, C., Studien zur Sozialgeschichte der Grafschaft Zollern im
Spätmittelalter, 1990; Massenbach, H. Frhr. v., Die Hohenzollern einst und
jetzt, 1990; Wendehorst, A., Hohenzollern, LexMA 5 1990, 83f.; Stamm-Kuhlmann,
D., Die Hohenzollern, 1995; Hohenzollern, hg. v. Kallenberg, F., 1996; Neugebauer,
W., Die Hohenzollern, Bd. 1ff. 1996ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 112, 117;
Spälter, O., Frühe Etappen der Zollern auf dem Weg zur Territorialherrschaft in
Franken, 2005; Schönpflug, D., Die Heiraten der Hohenzollern, 2013.
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Italien (Halbinsel, Königreich). Der 768 von
König Karl dem Großen den Langobarden abgewonnene Teil Italiens, den König bzw.
Kaiser Otto der Große 951/962 wieder an das deutsche Reich zog und in dem sich
seit dem 11. Jahrhundert nach Selbständigkeit strebende Kommunen entwickelten,
zerfiel seit dem hohen Mittelalter in zahlreiche Reichslehen (10 größere
Herzogtümer und 250 kleine Lehen). Nach dem Scheitern der Idee eines
einheitlichen Imperiums unter der Herrschaft der Staufer stand I. für drei
Jahrhunderte im Zeichen verhältnismäßig selbständiger Mittelstaaten mit teils
fürstlicher oder quasifürstlicher Spitze (Visconti, Este, Gonzaga), teils
republikanischer Gestaltung (Venedig, Genua, Lucca, Siena), denen der
Kirchenstaat und das Königreich (beider) Sizilien (mit Neapel) im Süden
gegenüberstanden. Als dem Heiligen Römischen Reich angehörige Teile Italiens
galten vor allem: Fürstentum Carrara, Fürstentum Castiglione, Fürstentum
Comacchio, Fürstentum Correggio, Fürstentum Doria, Herzogtum Ferrara, Herzogtum
Finale, Herzogtum Florenz (Toscana), Herzogtum Genua (leugnete
Reichszugehörigkeit wurde aber zu Reichssteuern herangezogen), Herzogtum
Guastalla, Lucca (leugnete die Reichszugehörigkeit, wurde aber zu Reichssteuern
herangezogen), Herzogtum Mailand (Modena-Reggio), Herzogtum Mantua, Herzogtum
Massa, Herzogtum Mirandola, Herzogtum Modena, Herzogtum Monaco, Herzogtum
Montferrat, Neapel, Herzogtum Novellara, Herzogtum Parma, Herzogtum Piacenza,
Savoyen (Savoyen-Piemont, Reichsstand, der nicht mehr zu den Reichstagen
erschien, weil er sich für souverän hielt), Sizilien, Soramo, Herzogtum
Spinola, Toscana/Toskana sowie Venedig. Mit dem Zug Frankreichs gegen die auf
die Anjou gefolgte aragonesische Seitenlinie in Neapel (1494) wurde I., in dem
es in der Neuzeit 137 Bistümer gab, zum Streitobjekt zwischen Frankreich und
Spanien/Habsburg, in dem Spanien/Habsburg die Vorherrschaft gewann. Nach dem
Aussterben der spanischen Habsburger (1700) erhielt nach dem spanischen
Erbfolgestreit (1701-1713/1714) die spanische Linie der französischen Bourbonen
den Süden (Neapel, Sizilien), Österreich den Norden (Mailand). Infolge des
Aussterbens einheimischer Dynastien fielen Toskana und Mantua an Österreich,
Parma-Piacenza dagegen an Frankreich. Die verbleibenden Herzöge von
Savoyen-Piemont gewannen 1713 den Königstitel mit Sizilien, das sie 1720 gegen
Sardinien tauschten (Königreich Sardinien). 1731 bestanden 13 lombardische Reichslehen
(u. a. Mailand, Mantua, Montferrat, Mirandola, Gonzagische Fürstentümer), 19
ligurische Reichslehen (u. a. Gebiete der Doria), 20 bononesische Reichslehen
(u. a. Modena, Ferrara, Gebiete der Spinola und der Doria), 10 toskanische
Reichslehen (u. a. Florenz, Piombino, Soramo, Comacchio) und 11 tirnisanische
Reichslehen (u. a. Fürsten von Massa, Malaspina). Zwischen 1734 und 1737 brach
die Reichsitalienpolitik zusammen (vgl. Calice, Veppo, Avulla, Spigno, Novi,
Gavi, Palladio, Val di Taro, Albano (bzw. Albanum), Pavia, Angleria, Castro,
Malgrate, Siena). Seit 1796 drang wiederum Frankreich in I. ein und errichtete
verschiedene Republiken, die später teils Frankreich eingegliedert wurden
(Doria, Ferrara, Finale, Lucca, Mirandola, Neapel, Novellara, Spinola, Soramo),
teils in französisch beherrschte Königreiche umgewandelt wurden. 1815 wurden
Österreich (Lombardo-Venetien, Toskana, Modena) und die Bourbonen
(Neapel-Sizilien, Lucca, 1847 Parma-Piacenza) wieder nach I. zurückgeführt.
Piemont-Savoyen gewann Genua. Als Folge des erwachenden Nationalgefühls und des
sog. risorgimento kam es 1859 zum sardinisch-piemontesisch-französischen
Feldzug gegen Österreich, das 1859 die Lombardei räumen musste. 1860 wurden
Toskana, Modena, Parma und die Romagna an Sardinien (Sardinien-Piemont,
Piemont) angeschlossen, das seinerseits Savoyen an Frankreich abgeben musste.
Danach wurden die Bourbonen aus Neapel-Sizilien vertrieben. Auch die Marken und
Umbrien wurden Sardinien (Sardinien-Piemont, Piemont) angegliedert. Viktor
Emanuel II. nahm 1861 den Titel eines Königs von I. an. 1866 wurde Venetien
(Österreichs) gewonnen und 1860/1870 der Kirchenstaat bis auf geringe Reste
eingezogen. Am 23. Mai 1915 erklärte I. seinem Verbündeten
Österreich-Ungarn den Krieg und gewann danach Südtirol. S. a. Lombardei.
L.: Aretin, Das alte Reich 2, 92ff.; Punti essenziali toccanti la Commissione
Imperiale in Italia im Akt Plenipotenz 3 des Haus-, Hof- und Staatsarchivs
Wien; Moser, J., Compendium juris publici moderni imperii Romani oder Grundriß
der heutigen Staatsverfassung des Römischen Kayserthums, 1729; Overmann, A.,
Die Besitzungen der Großgräfin Mathilde von Tuscien nebst Regesten ihrer
Urkunden, 1892 (Diss.); Croce, B., Storia dell‘età barocca in Italia, 1929;
Goez, W., Italien im Mittelalter, Bd. 1f. 1942; Pieri, P., Il Rinascimento e la
crisi militare italiana, 1952; Landogna, F., Storia d‘Italia, 1957; Waley, D.,
Die italienischen Stadtstaaten, 1960; Storia d‘Italia, ed. Valeri, N. F., 2. A.
Bd. 1ff. 1965ff.; Kramer H., Geschichte Italiens, Bd. 1f. 1968; Volpe, Storia
d‘Italia, Bd. 1f. 1968ff.; Haverkamp, A., Herrschaftsformen der Frühstaufer in
Reichsitalien, 1970f.; Storia d'Italia, Bd. 1ff. 197ff.; Keller, H.,
Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien (9.-12. Jahrhundert),
1979; Schumann, R., Geschichte Italiens, 1983; Goez, W., Grundzüge der
Geschichte Italiens in Mittelalter und Renaissance, 1984; Fellner, F., Die
österreichische Geschichtsforschung über Italien, 1985; Italien-Ploetz.
Italienische Geschichte zum Nachschlagen, bearb. v. Schwarzkopf, J., 1986;
Haverkamp, A., Italien im hohen und späten Mittelalter, 1056-1454, Handbuch der
europäischen Geschichte, 2. A. 1987; Lill, R., Geschichte Italiens in der
Neuzeit, 4. A. 1988; Seidlmayer, M., Geschichte Italiens, 2. A. 1989;
Haverkamp, A., Italien, LexMA 5 1990, 705ff.; Die großen Familien Italiens, hg.
v. Reinhardt, V., 1992; Indice biografico italiano, hg. v. Nappo, T., Bd. 2ff.
1993; Chielloni, C. u. a., Italien, 3. A. 1995; Italien-Lexikon, hg. v.
Brütting, R., 1995; Die deutsche und italienische Rechtskultur, hg. v.
Mazzacane, A. u. a., 1995; Chittolini, G., Città, comunità e feudi regali,
1996; Pauler, R., Die deutschen Könige und Italien, 1997; Jones, P., The
Italian city-State, 1997; Reinhardt, V., Geschichte Italiens, 2003; Italy in
the Central Middle Ages 1000-1300, hg. v. Abulafia, D., 2004; Weber, C.,
Episcopus et princeps- italienische Bischöfe als Fürsten, Grafen und Barone vom
17. bis zum 20. Jahrhundert, 2010. (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Lombardei (Landschaft). Das Gebiet der
nordwestlichen Poebene war ursprünglich von Kelten besiedelt, die seit 222 v.
Chr. allmählich in das römische Reich eingegliedert wurden. Nach dessen Zerfall
wurden Norditalien und Mittelitalien (einschließlich der nordwestlichen
Poebene) von den Langobarden erobert und erstmals 629 als Langobardia im
geographischen Sinn bezeichnet. 774 fiel das Gebiet der Langobarden an die
Franken. Am Ende des 11. Jahrhunderts erlangten die Städte der nordwestlichen
Poebene wie Pavia, Mailand, Como oder Cremona Selbständigkeit. In Städtebünden wandten sie sich gegen die Staufer. Nach langen
Kämpfen traten Signorien an die Stelle der Städte. Die Vormachtstellung gewann
Mailand. Den Osten erlangte Venedig. 1535 kam das 1395 zum Herzogtum erhobene
Mailand als Reichslehen an Spanien. 1714 fiel die L. nach dem spanischen
Erbfolgekrieg an Österreich. 1797 wurde sie von Frankreich besetzt (Teil der
Zisalpinischen Republik, seit 1805 des napoleonischen Königreiches Italien).
1815 wurde das Gebiet mit Venetien zum Lombardisch-Venezianischen Königreich
(Lombardo-Venetien) Österreichs vereinigt. 1859 verlor Österreich die Lombardei
an Sardinien, 1866 Venetien an das neue Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Rota, E., L'Austria in
Lombardia, 1911; Hochholzer, H., Das geschichtliche Raumgefüge der
Kulturlandschaft Oberitaliens, 1956; Arbinger, N., Komitat, Adel und städtische
Kommune in der Lombardei während des 11. und 12. Jahrhunderts, Diss. phil. Wien
1967; Dilcher, G., Die Entstehung der lombardischen Stadtkommune, 1967;
Margaroli, P., Lombardei, LexMA 5 1991, 2094; Mazohl-Wallnig, B.,
Österreichischer Verwaltungsstaat, 1993; Longobardia e longobardi nell’Italia
meridionale, hg. v. Andenna, G. u. a., 1996.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Luzern (Kloster, Stadt, Kanton). Am Ausfluss
der Reuß aus dem Vierwaldstättersee wurde wohl in der Mitte des 8. Jahrhunderts
(um 750) ein St. Leodegar geweihtes Kloster gegründet, das vor 840 (1100?) der
Abtei Murbach unterstellt wurde. 1178 erhob der Abt von Murbach den im
Anschluss hieran gewachsenen Ort zur Stadt, die 1274 den besonderen Schutz des
Reiches erhielt. 1291 verkaufte der Abt von Murbach seinen Anteil an L. an
König Rudolf von Habsburg. Am 13. 11. 1332 verbündete
sich L. mit Uri, Schwyz und Unterwalden und löste sich seitdem von Habsburg.
1370 erhielt es den Blutbann. 1380 kaufte es Weggis. 1386 gewann es die 1415
formell bestätigte Unabhängigkeit. Zugleich erwarb L. ein größeres
Herrschaftsgebiet, das später Kanton der Schweiz wurde. 1479 löste L., das um
1350 etwa 4200 Einwohner und 1487 etwa 2800 Einwohner hatte, die letzten Rechte
des Klosters (seit 1456 Chorherrenstifts) ab. Von 1798 bis 1803 war L.
Hauptstadt der Helvetischen Republik.
L.: Wolff 520f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) E2; Segesser,
A. v., Rechtsgeschichte der Stadt und Republik Luzern, Bd. 3 1857; Schnyder, W.
u. a., Geschichte des Kantons Luzern von der Urzeit bis zum Jahre 1500,
1932ff.; Schaffer, F., Geschichte der luzernischen Territorialpolitik bis 1500,
Geschichtsfreund 95 (1940/1941), 119; Luzern 1178-1978, 1978; Wicki, H.,
Bevölkerung und Wirtschaft des Kantons Luzern im 18. Jahrhundert, 1979; Dubler,
A., Geschichte der Luzerner Wirtschaft, 1983; Aufbruch in die Gegenwart, hg. v.
d. Jubiläumsstiftung, 1986; Marchal, G., Sempach 1386. Von den Anfängen des
Territorialstaates Luzern, 1986; Glauser, F., Luzern 1291, Jb. d. hist. Ges.
Luzern, 1991; Glauser, F., Luzern, LexMA 6 1992, 37.
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Maienfeld (Land). Das Land M. am Einfluss der
Landquart in den oberen Rhein war zugewandter Ort bzw. Herrschaft eines
zugewandten Ortes der Eidgenossenschaft der Schweiz. Es geht auf eine römische
Station Magia zurück, die in karolingischer Zeit Königsgut war. Die Stadt M.
wurde vermutlich von den Freiherren von Vaz errichtet. 1509 verkaufte der
letzte Reichsfreiherr von Brandis zu Vaduz seine Herrschaft M. für 20000 Gulden
an die gemeinen drei Bünde. Später kam M. zu
Graubünden.
L.: Wolff 534; Die Kunstdenkmäler der Schweiz 9 (1957); Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 327.
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Minden (Hochstift, Fürstbistum, Fürstentum,
Residenz). M. an einem wichtigen Übergang über die Weser wird erstmals 796
genannt (Minda). Um 803/804 (?) wurde dort durch Kaiser Karl den Großen unter
dem um 790 zum Bischof ernannten Erkanbert (von Fulda) ein Bistum mit der
Diözese zwischen Hunte und Aller (Hannover, Celle, Soltau, Dümmersee, Polle,
Nienburg) eingerichtet, das zur Erzdiözese Köln gehörte. 961 erhielt es die
Immunität, 977 Markt, Münze und Zoll. Vögte waren seit etwa 1073/1080 die
billungischen Herzöge von Sachsen bzw. seit etwa 1096 bis 1398 die Herren vom
Berge (Hausberge). M. gewann ein kleines Herrschaftsgebiet (etwa ein Viertel
der Diözese), für das es 1180 nach dem Sturz Herzog Heinrichs des Löwen die
Herzogsgewalt erhielt. Es entsprach nach dem vorübergehenden Erwerb Hamelns von
Fulda (1259-1277, dann an die Welfen) und der Grafschaft Stemwede (Stenvede),
dem Verlust Stolzenaus an die Grafen von Hoya (1336) sowie nach dem Anfall der
Herrschaft der Edlen von (Haus-)Berg (Hausberge) 1398 etwa den Kreisen Lübbecke
und M. (Schlüsselburg, Hausberge, Rahden, Bünde,
Oldendorf (Preußisch Oldendorf), Löhne) und war damit eines der kleinsten
geistlichen Fürstentümer des Reiches. Seine Vogtei stand bis 1397 den Edlen vom
Berge zu. Im Hochstift erlangte die Stadt M. schon in der ersten Hälfte des 13.
Jahrhunderts eine gewisse Selbständigkeit. Im 16. Jahrhundert kam das früh von
der Reformation erfasste, zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis
zählende M. unter den Einfluss der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1661
starb der letzte Bischof. 1648 wurde es gegen Abfindung der Lüneburger Welfen
mit Osnabrück als Entschädigung für Vorpommern Brandenburg zugesprochen, das es
in ein weltliches Fürstentum umwandelte und 1719 verwaltungsmäßig mit der Grafschaft
Ravensberg verband. Das Domkapitel bestand bis 1810 fort. Das Fürstentum
enthielt die beiden unmittelbaren Städte M. und Lübbecke und die Ämter
Hausberge, Petershagen, Reineberg, Rahden und Schlüsselburg. 1807/1808 ging es
im Königreich Westphalen auf, das 1811 die Teile links der Weser mit der Stadt
M. an Frankreich verlor. 1813/1814 nahm es Preußen wieder in Besitz und
gliederte es 1815 der Provinz Westfalen an. 1946 kam das Gebiet zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 330f.; Zeumer 553 II b 34; Wallner 702 WestfälRK 12; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1;
Ledebur, L. v., Das Fürstentum Minden und die Grafschaft Ravensberg, 1825,
Neudruck 2009; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Holscher, L., Beschreibung des vormaligen Bistums Minden nach
seinen Grenzen, Archidiakonaten, Gauen und alten Gerichten, 1877, Nachdruck o.
J.; Spannagel, K., Minden-Ravensberg unter brandenburgisch-preußischer
Herrschaft 1648-1719, 1894; Hoogeweg, H., Die Urkunden des Bistums Minden bis
1300, 1898; Frie, B., Die Entwicklung der Landeshoheit der Mindener Bischöfe,
1909; Mindener Geschichtsquellen, hg. v. Löffler, K., Bd. 1ff. 1917ff.;
Blotevogel, H., Die älteste brauchbare Karte des ehemaligen Fürstentums Minden.
Die Schloenbachsche Handschriftenkarte von 1772, Mindener Heimatblätter 6
(1937); Blotevogel, H., Studien zur territorialen Entwicklung des ehemaligen
Fürstentums Minden, Diss. phil. Münster 1939; Krieg, M., Kleine Chronik von
Minden, 1950; Dammeyer, W., Der Grundbesitz des Mindener Domkapitels, 1957;
Scriverius, D., Die weltliche Regierung des Mindener Stifts von 1140 bis 1397,
Bd. 1f. 1966ff.; Assmann, H., Beiträge zur Geschichte des Kreises Minden
1816-1945, (in) Mitt. des Mindener Geschichtsvereins 40 (1968), 79; Köbler, G.,
Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen,
1980, 172; Ausgrabungen in Minden, hg. v. Trier, B., 1987; Leutheusser, H.,
Rechtsanwaltschaft und Justiz in Minden, (1989); Brandt, H./Hengst, K., Victrix
Mindensis ecclesia, 1990; Hemann, F., Minden, LexMA 6 1992, 631; Linnemeier,
B., Jüdisches Leben im alten Reich, 2000: Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 570, 1, 2, 382;
Die Lehnsregister der Bischöfe von Minden bis 1324, bearb. v. Kemkes, H. u. a.,
2010 (768 Belehnungen); Sunderbrink, B., Revolutionäre Neuordnung auf Zeit,
2015. (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Monaco (Herrschaft, Fürstentum). M. östlich von
Nizza ist vermutlich eine von Massilia (Marseille) aus erfolgte phönikische
oder phokäische Gründung, die 154 v. Chr. den Römern als Herculis Monoeci
portus bekannt war. 1215 eroberte Genua M. Im späten 13. Jahrhundert (1297)
flüchteten dorthin die guelfischen Grimaldi. Sie wurden 1454 Herren des Ortes.
Sie verbündeten sich meist mit Frankreich, 1524
mit Kaiser Karl V. 1641 unterstellten sie sich Frankreich und wurden 1659 zu
Fürsten erhoben. 1793 wurde M. von Frankreich annektiert. 1815 erhielt
Sardinien die Schutzherrschaft über M. 1861 gingen Mentone und Roccabruna
(Roccabana) durch Verkauf an Frankreich verloren, wodurch das Fürstentum von
21,6 Quadratkilometern auf 1,5 Quadratkilometer und von 7400 auf 1500 Einwohner
verkleinert wurde. 1911 erhielt M. eine 1962 geänderte Verfassung. Nach dem
Schutzvertrag vom 17. 7. 1918 soll M. beim Aussterben der Dynastie als
Protektorat an Frankreich fallen.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) B3; Saige, G., Documents
historiques relatifs à la principauté de Monaco, Bd. 1ff. 1888ff.; Saige, G.,
Monaco, ses origines et son histoire, 1898; Labande, L., Histoire de la
Principauté de Monaco, 1934; Lamboglia, N., Il principato di Monaco, 1942;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 183 ; Robert, J.,
Histoire de Monaco, 1973; Pavoni, R., Liguria medievale, 1992; Petti Balbi, G.,
Monaco, LexMA 6 1992, 727; François, N., Introduction au droit monégasge, 1998.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Niederlande (Staat). Bei der karolinigischen
Reichsteilung 843 fiel Flandern westlich der Schelde an das westfränkische
Reich (Westfranzien, Frankreich), der übrige Raum um Maas, Schelde und Rhein an
das mittlere Reich Kaiser Lothars und 879/925 an das ostfränkische Reich.
1477/1493 kam das sich (seit etwa 1200 oder 1540?) sprachlich
verselbständigende Gebiet der späteren N. über Maria von Burgund von Burgund an
Habsburg, das die von Burgund zusammengefassten Gebiete hausmachtpolitisch
gegenüber dem Reich zu verselbständigen suchte. Kaiser Karl V. fügte durch Kauf
1524 Friesland, durch Säkularisation 1528 Utrecht und Overijssel mit Deventer
sowie 1538 Groningen und 1543 Geldern dem 1512/1548 gebildeten burgundischen
Reichskreis hinzu, so dass insgesamt ein Komplex von 17 Gebieten entstand
(Brabant, Limburg, Luxemburg, Geldern, Flandern, Artois [mit Arras], Hennegau,
Holland, Seeland, Namur, Friesland, Rijssel [Lille], Doornik [Tournai],
Mecheln, Utrecht, Overijssel und Groningen), und übertrug 1555 die Nachfolge an
Philipp II. von Spanien (spanische N.). Seit 1565 wehrten sich Adlige in dem
seit etwa 1540 zunehmend calvinisierten Gebiet gegen die von Philipp II. seiner
Statthalterin Margarete von Parma (1559) in Auftrag gegebene Steigerung der
königlichen Macht, mit der eine starke Erhöhung finanziellen wie religiösen
Druckes einherging. Nach Ablehnung einer Bittschrift bildeten sie einen Bund
des als Geusen verhöhnten Adels, der von den calvinistischen Religionsführern
unterstützt wurde. 1567 wurde Margarete von Parma durch Herzog Alba als
Statthalter abgelöst, der den Aufstand zunächst niederschlug. Am 1. 4. 1571
besetzten die Meergeusen Brielle (Briel) an der Maasmündung. Danach erhoben
sich Seeland und Holland. Am 18. 7. 1572 wählten zwölf Städte in Seeland und Holland
Wilhelm von Oranien zum königlichen Statthalter von Holland, Seeland und
Utrecht. Am 8. 11. 1576 schlossen sich weitere Gebiete an. Am 23. 1. 1579
einigte Oranien in der Union von Utrecht die sieben nördlichen Provinzen
Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Overijssel (mit Drente) und
Friesland, zu denen noch Flandern und Brabant kamen. 1581 setzte die Utrechter
Union Philipp II. ab und schloss sich in den Generalstaaten zu einem losen
Staatenbund zusammen (Republik der Vereinigten N.). Die südlichen N. wurden von
Spanien erneut unterworfen. Nach weiteren schweren Kämpfen, in denen die seit
1635 mit Frankreich verbündeten Generalstaaten
1629-1637 den nördlichen Teil Brabants als Generalitätslande eroberten, wurden
die Generalstaaten 1648 als eigener vom Reich gelöster Staat anerkannt. Ihr
Interesse verlagerte sich rasch vom Reich auf die überseeischen Kolonien. Von
1590 bis 1700 waren die von 1572 bis 1650, von 1672 bis 1702 sowie von 1742 bis
1795 unter einem Statthalter handelnden N. das am stärksten urbanisierte und
wirtschaftlich fortgeschrittenste Land Europas. Die südlichen (spanischen)
Niederlande (Hennegau, Flandern, Artois, Namur, Luxemburg) kamen nach dem
spanischen Erbfolgekrieg 1713/1714 von Spanien an Österreich. 1794 wurden sie von
Frankreich erobert. Sie blieben Teil des deutschen Reiches. 1797/1801 musste
Österreich sie an Frankreich abtreten. 1806 machte Napoleon die Generalstaaten
zum Königreich Holland und vereinigte dieses 1810 mit Frankreich. 1814 wurde
nach der Vertreibung der französischen Truppen die Vereinigung der nördlichen
und südlichen N. sowie Lüttichs als Königreich der Vereinigten N. beschlossen.
Dieses gehörte dem Deutschen Bund durch Personalunion mit Luxemburg an. 1830
wurde mittels der belgischen Revolution die Verbindung der sich benachteiligt
fühlenden südlichen N. mit den nördlichen N. gelöst und Belgien von den N.
getrennt. 1866 schieden Limburg und Luxemburg mit der Auflösung des Deutschen
Bundes aus diesem aus. S. Flandern, Brabant, Hennegau, Namur, Limburg, Lüttich,
Holland, Utrecht, Seeland, Geldern, Cambrai, Niederlothringen.
L.: Die Territorien des Reichs 3, 200; Blok, P., Geschichte des
niederländischen Volkes, Bd. 1ff. 1901ff.; Geschiedkundige Atlas van Nederland,
hg. v. Beekman, A., 1911ff.; Pirenne, H., Histoire de Belgique, Bd. 1ff. 1926;
Geschiedenis van Nederland, hg. v. Brugmans, H., Bd. 1ff. 1933ff.; Reese, W.,
Die Niederlande und das Reich, Bd. 1 3. A. 1943; Allgemene geschiedenis der
Nederlanden, hg. v. Niermeyer, J. u. a., Bd. 1ff. 1949ff., Neue Ausgabe
1980ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50; Buck, H.
de, Bibliografie der geschiedenis van Nederland, Leiden 1968; Prevenier,
W./Blockmans, W., Die burgundischen Niederlande, 1986; De Nederlanden in de
late middeleeuwen, hg. v. Boer, D. de/Marsilje, J., 1987; Schepper, H. de,
Belgium Nostrum, 1987; Schilling, J./Täubrich, R., Niederlande, 1988;
Blockmans, W., Niederlande, LexMA 6 1993, 1141; Lademacher, H., Die
Niederlande, 1993; North, M., Geschichte der Niederlande, 1997; Mörke, O.,
Stadtholder oder Staetholder?, 1997; Weis, M., Les pays-bas espagnols, 2003;
Seggern, H. v., Geschichte der burgundischen Niederlande, 2009; Verortete
Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 211.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Rheinischer Städtebund sind der von Mainz und Worms
ausgehende, vom 13. 7. 1254 bis 1257 bestehende, 59 rheinische Städte und
später auch Fürsten umfassende und der am 20. 3. 1381 gebildete, im gleichen
Jahr mit dem schwäbischen Städtebund zum süddeutschen Städtebund
zusammengeschlossene, 1389 aufgelöste Bund von Städten.
L.: Schaab, K., Geschichte des großen rheinischen Städtebundes, Bd. 1f.
1843ff.; Bielefeldt, E., Der rheinische Bund von 1254, 1937; Distler, E.,
Städtebünde im deutschen Spätmittelalter, 2006.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Rinck von Baldenstein, Reich von Baldenstein
(Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die aus der Burg Passel im Dorf
Ringgenberg bei Truns in Graubünden stammenden,
1383 erwähnten, 1412 durch Heirat des Symon Ringg mit Margaretha von Stein
Baldenstein erlangenden Freiherren R. zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80f.; Adelslexikon 11 (2000), 424. (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Rot (an der Rot), Roth, Münchroth
(Reichsstift, Reichsabtei). Um 1130 (1126?) wurde von Hemma von Wildenberg in
Graubünden, die vielleicht dem oberschwäbischen
Geschlecht der Herren von Wolfertschwenden entstammte, in R. (Rota) bei
Biberach das älteste Prämonstratenserkloster Schwabens gegründet, das
vermutlich von Anfang an dem Papst unmittelbar unterstellt und keinem Vogt
untergeben war (1140 Abtei), so dass es 1179 Kaiser Friedrich I. Barbarossa in
seine Vogtei nehmen konnte. Es war seit 1376 reichsunmittelbar (Reichsstift)
und erlangte 1619 auch die Hochgerichtsbarkeit. Es hatte Sitz und Stimme im
schwäbischen Reichsprälatenkollegium des Reichstags und im schwäbischen
Reichskreis. 1803 kam es mit Gütern in 15 Dörfern und Weilern und der 1604
erworbenen Herrschaft Kirchdorf (insgesamt 1,5 Quadratmeilen Gebiet und 2871
Einwohnern in 456 Familien und einem geschätzten Ertrag von 58000 Gulden
jährlich) an die Grafen von Wartenberg, welche die Abtei für ihre Grafschaft in
der Pfalz erhielten und das Gebiet zur Reichsgrafschaft Wartenberg-Rot
(Wartenberg-Roth) erhoben, 1806 an Württemberg (und 1909 im Erbgang an die
Grafen von Erbach) sowie 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44, 187; Zeumer 552 II a 36, 9; Wallner 689 SchwäbRK 65; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Erzberger, M., Die Säkularisation in
Württemberg von 1802-1810, 1902; Walser, A., Das Prämonstratenserkloster Rot,
1926; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Nuber, W., Studien zur Besitz- und Rechtsgeschichte des Klosters Rot an der
Rot, Diss. phil. Tübingen 1960; Tüchle, H./Schahl, A., 850 Jahre Rot an der
Rot, Geschichte und Gestalt, 1976; Eberl, I., Rot an der Rot, LexMA 7 1995,
1048. (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Sankt Gallen (Reichsstadt). Bei dem 612/613
gegründeten Kloster S. entstand im Frühmittelalter eine seit dem 10.
Jahrhundert bedeutsamer werdende Siedlung, die im 13. Jahrhundert Stadtrechte
(Handfeste von 1291) erlangte. Sie befreite sich (seit 1180) allmählich aus der
klösterlichen Herrschaft. 1454 verbündete sie
sich mit den Eidgenossen der Schweiz und nahm den zweiten Rang unter den
zugewandten Orten ein. 1457 löste sie sich gegen 7000 Gulden ganz von der Abtei
und wurde freie Reichsstadt.
L.: Wolff 532; Moser-Näf, C., Die freie Reichsstadt und Republik Sankt Gallen,
Bd. 1ff. 1931ff.; Ehrenzeller, W., Kloster und Stadt Sankt Gallen im
Spätmittelalter, 1931; Ehrenzeller, E., Geschichte der Stadt Sankt Gallen,
1988; Vogler, W., Sankt Gallen, LexMA 7 1995, 1155; Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Schweiz (Land). Nach der Aufteilung des
karolingischen Reiches gehörte das Gebiet der späteren S. im westlichen Teil zu
Burgund, im östlichen Teil zum deutschen Reich. 1032/1033 kam das Königreich
Burgund zum Reich. 1127 traten die Herzöge von Zähringen, die während des
Investiturstreites Zürich als Reichslehen gewonnen hatten, als Rektoren von
Burgund die Nachfolge der ausgestorbenen Grafen von Burgund an. Bei ihrem
Aussterben 1218 zerfiel ihr Herrschaftsgebiet in teilweise reichsunmittelbare
Teilherrschaften. 1231 kaufte König Heinrich (VII.) zur Sicherung des
Gotthardpasses den Grafen von Habsburg, die über die Grafen von Kiburg (Kyburg)
das Erbe der Herzöge von Zähringen erlangt hatten, die Leute von Uri ab und
versprach ihnen ewige Reichsunmittelbarkeit. 1240 erlangten die Leute von Schwyz
ein ähnliches Privileg von Kaiser Friedrich II., konnten sich aber gegen
Habsburg nicht durchsetzen. Am Anfang des Monats August 1291 schlossen sich
wenige Tage nach dem Tod Rudolfs von Habsburg die drei im ehemaligen Herzogtum
Schwaben gelegenen Landschaften (Waldstätte) Uri mit Altdorf, Schwyz mit Schwyz
und Unterwalden (Nidwalden mit Stans und Obwalden mit Sarnen) in einem ewigen
Bündnis gegen die Grafen von Habsburg und jede andere herrschaftliche
Einmischung zusammen. König Heinrich VII. dehnte am 3. 6. 1309 die
Reichsunmittelbarkeit auf Unterwalden aus. Das Gebiet der drei Bündnispartner
wurde ein einem Reichsvogt unterstellter Gerichtsbezirk. Als die Herzöge von
Österreich aus dem Hause Habsburg auf Grund eines Überfalles von Schwyz auf
Kloster Einsiedeln gegen die Schwyzer militärisch vorgingen, wurden sie am 15.
11. 1315 bei Morgarten besiegt. Als Eidgenossen bekräftigten Schwyz, Uri und
Unterwalden (Waldstätte), auf die bald auch der Name der Schwyzer (Switenses,
Swicenses, Anfang 14. Jahrhundert Sweizer) allgemein überging, daraufhin ihren
Bund. 1318 begaben sich die Herzöge ihrer gräflichen Rechte. Bald verlor der
Reichsvogt seine Bedeutung. 1332 schloss sich Luzern dem Bund an, 1351 die
freie Reichsstadt Zürich, 1352 Glarus und Zug, 1353 das 1218 Reichsstadt
gewordene Bern (achtörtiger Bund, Eidgenossenschaft der acht alten Orte,
Bezeichnung als Orte seit 1426). 1386 und 1388 wurde Habsburg bei Sempach und
Näfels erneut geschlagen. 1411 schloss sich Appenzell, das der Herrschaft Sankt
Gallens entkommen wollte, an, 1415 wurde der restliche Aargau als
Untertanenland einverleibt. Im Süden griff Uri nach dem Wallis, dem Urserental
und dem Tessin aus. 1450 wurde nach einer durch den Streit um Toggenburg
ausgelösten Entfremdung Zürich zurückgewonnen, 1460 dem habsburgischen
Erzherzog von Tirol der Thurgau entrissen. 1481 wurden Freiburg und Solothurn
aufgenommen, womit die Eidgenossenschaft erstmals über den deutschsprachigen
Raum hinausgriff. 1495 lehnten die Eidgenossen Beschlüsse des Reichstags, die
sie mit der Einführung des gemeinen Pfennigs und des Reichskammergerichts an
das Reich binden wollten, ab. 1499 lösten sie sich tatsächlich vom Reich. 1501
zwangen sie Basel und Schaffhausen zum Eintritt. 1513 wurde Appenzell als 13.
Ort aufgenommen. 1512/1526 wurde ein Teil der Lombardei (Tessin, Veltlin), 1563
von Bern das Waadtland gewonnen. Die durch die Reformation (Zwingli, Calvin)
drohende Spaltung konnte verhindert werden, doch wurde die S. konfessionell
gespalten, wobei sieben Orte katholisch blieben. 1648 schied die
Eidgenossenschaft mit 13 Orten und 10 zugewandten Orten (Reichsabtei und Stadt
Sankt Gallen, Biel, Rottweil, Mülhausen, Genf, Neuenburg, Hochstift Basel
[1579], Wallis, Graubünden) aus dem Reich aus,
dem seitdem aus dem betreffenden Gebiet nur noch der Reichsabt von Sankt Gallen
und der Bischof von Basel angehörten. Die einzelnen Orte entwickelten bis zum
17. Jahrhundert überwiegend eine aristokratische Verfassung und verwalteten
ihre Landgebiete wie die ihnen gemeinsam gehörenden Gebiete in deutlicher
Abhängigkeit. 1798 griff auf Ruf der Anhänger der revolutionären Ideen
Frankreich ein und errichtete die Helvetische Republik. Seitdem heißen die Orte
Kantone. Mülhausen, das Hochstift Basel, Biel, Neuenburg und Genf kamen zu
Frankreich, das Veltlin zur Zisalpinischen Republik. Auf Grund eines Aufstands
gab Napoleon am 19. 2. 1803 eine neue Verfassung für die 13 alten und 6 neuen
Kantone (Sankt Gallen, Graubünden, Aargau,
Thurgau, Tessin und Waadt). Wallis wurde verselbständigt und 1810 Frankreich
einverleibt, Neuenburg von 1806 bis 1813 ein Fürstentum des französischen
Marschalls Berthier. 1814 kamen die von Frankreich entrissenen Gebiete mit
Ausnahme Veltlins zurück. Das Hochstift Basel fiel an Bern. Genf, Wallis und
Neuenburg vermehrten die Zahl der Kantone auf 22. 1815 wurde die dauernde
Neutralität des am 7. 8. 1815 errichteten lockeren Staatenbundes anerkannt. Die
Verfassung vom 12. 9. 1848 machte die S. zu einem Bundesstaat. Die Verfassung
vom 29. 5. 1874 verstärkte die Bundesgewalt. 1978 spaltete sich von Bern der
Kanton Jura ab, so dass seitdem insgesamt 26 Kantone und Halbkantone bestehen.
Da die Halbkantone bei dem für Verfassungsabstimmungen erforderlichen sog.
Ständemehr (Mehrheit der Ständestimmen) nur eine halbe Stimme haben, setzt sich
die S. verfassungsrechtlich aus 23 Ständen zusammen. Zum 1. 1. 2000 wurde die
Verfassung überarbeitet (z. B. Streikrecht, Sozialziele, Recht des Kindes).
L.: Wolff 517; Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 278; Dierauer, J., Geschichte der
schweizerischen Eidgenossenschaft, Bd. 1ff. 4. A. 1912ff.; Heusler, A.,
Schweizerische Verfassungsgeschichte, Basel 1920; Gagliardi, E., Geschichte der
Schweiz, Bd. 1ff. 3. A. 1938; Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz,
hg. v. Türler, H. u. a., Bd. 1-8 1921ff.; Gasser, A., Die territoriale
Entwicklung der Schweizer Eidgenossenschaft 1291-1797, 1932; Quellenwerk zur
Entstehung der Schweizer Eidgenossenschaft, Abt. 1ff. 1933ff.; Näf, W., Die
Eidgenossenschaft und das Reich, 1940; Mayer, T., Die Entstehung der Schweizer
Eidgenossenschaft und die deutsche Geschichte, DA 6 (1943); Blumer, W.,
Bibliographie der Gesamtkarten der Schweiz von Anfang bis 1802, hg. v. d.
Schweizerischen Landesbibliothek Bern, 1957; Historischer Atlas der Schweiz,
hg. v. Ammann, H./Schib, K., 2. A. 1958; Pfister, R., Kirchengeschichte der
Schweiz, 1964; Handbuch der Schweizer Geschichte, Bd. 1f. 1971f.; Meyer, B.,
Die Bildung der Eidgenossenschaft im 14. Jahrhundert, 1972; Bohnenblust, E.,
Geschichte der Schweiz, 1974; Ruffieux, R., La Suisse de l’entre-deux-guerres,
e 1974; Im Hof, U., Geschichte der Schweiz, 5. A. 1991, 7. A. 2001, 8. A: 2007;
Peyer, H. C., Verfassungsgeschichte der alten Schweiz, Zürich 1978, Neudruck
1980; Braun, R., Das ausgehende Ancien Régime in der Schweiz, 1984;
Schuler-Adler, H., Reichsprivilegien und Reichsdienste der eidgenössischen Orte
unter König Sigmund 1410-1437, 1985; Mattmüller, M., Bevölkerungsgeschichte der
Schweiz, Bd. 1f 1987; Furrer, N., Glossarium Helvetiae Historicum, Ortsnamen
1991; Greyerz, H. v. u. a., Geschichte der Schweiz, 1991; Schweizer Lexikon,
Bd. 1ff. 1991ff.; Handbuch der historischen Stätten der Schweiz, hg. v.
Reinhardt, V., 1996; Böning, H., Der Traum von Freiheit und Gleichheit, 1998;
Kästli, T., Die Schweiz, 1998; Historisches Lexikon der Schweiz, hg. v. d.
Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 1ff. 2002ff.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Solothurn (Reichsstadt, Kanton). An der Stelle
einer bisher archäologisch nicht erwiesenen keltischen Siedlung errichteten die
Römer das keltisch bezeichnete Kastell Salodurum. Das danach im Osten von
Alemannen und im Westen von Burgundern besetzte Gebiet kam 888 an das Königreich
Burgund und 1032 mit diesem an das Reich. Seit 1127 unterstand es der Vogtei
der Herzöge von Zähringen und wurde nach deren Aussterben 1218 Reichsstadt. Von
1295 an verbündete diese sich mit Bern und
erwarb seit 1389 Gebiete im Aaretal und im Jura (Herrschaften Buchegg 1391,
Falkenstein 1402/1420, Olten 1426, Gösgen [Obergösgen, Niedergösgen] 1458),
nachdem sie von Kaiser Ludwig dem Bayern 1344 das Stadtschultheißenwahlrecht
und die Verfügung über Münze und Zoll sowie von Kaiser Karl IV. 1360 das
Stadtschultheißenamt und 1365 die Hochgerichtsbarkeit erworben hatte. 1481
wurde S. in die Eidgenossenschaft der Schweiz aufgenommen, nachdem es 1353
durch den Eintritt Berns in die Eidgenossenschaft bereits zugewandter Ort
geworden war. 1803 wurde das stets katholisch und aristokratisch-oligarchisch
gesinnte, territorial zerrissene S. Kanton der Schweiz (791 Quadratkilometer).
Verfassungsänderungen erfolgten 1814, 1830, 1856, 1875 und 1887.
L.: Wolff 525f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) D2; Meyer, K.,
Solothurnische Verfassungszustände zur Zeit des Patriziates, 1921; Amiet, B.,
Die solothurnische Territorialpolitik von 1344 bis 1532, 1929; Amiet, B.,
Solothurnische Geschichte, Bd. 1ff. 1952ff.; Solothurner Urkundenbuch, bearb.
v. Kocher, A., Bd. 1, 2 1952ff.; Sigrist, H. u. a., Solothurn, 3. A. 1972;
Solothurn, bearb. v. Schubinger, B., 1990; Noser, O., Solothurn, LexMA 7 1995,
2038f. (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Stadion (Herren, Freiherren, Grafen). Nach Oberstadion
(Stadegun) bei Ehingen nannten sich die aus der Reichsministerialität
hervorgegangenen, aus Graubünden (Prätigau)
stammenden schwäbischen Herren von S., die 1197 erstmals erscheinen (1270
Walter von S.) und deren Stammsitz 1352 zerstört wurde. 1392 entstanden durch
Teilung eine schwäbische und eine elsässische Linie, die um 1700 die Güter
vereinigte. 1488 waren die Herren von S. Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee. Von 1603 bis 1651 waren die S.
wegen Magolsheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
Sie wurden 1686 in den Reichsfreiherrenstand und 1693/1705 in den
Reichsgrafenstand erhoben. 1700 erwarben sie die Herrschaft Warthausen bei
Biberach. Wegen der 1708 erworbenen reichsunmittelbaren Herrschaft Thannhausen
zählten sie zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. Im 18. Jahrhundert teilte sich die wegen
Hallburg zum Kanton Steigerwald und wegen weiterer Güter zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken, im Übrigen zum Ritterkreis Schwaben zählende
Familie. Die ältere fridericianische Linie Warthausen verkaufte ihre 1806 von
Württemberg annektierten Güter an Württemberg, starb 1890 aus und wurde von der
jüngeren philippinischen Linie Thannhausen beerbt, die 1908 ausstarb und von
den Grafen von Schönborn-Buchheim beerbt wurde, die damit die Standesherrschaft
Thannhausen in Bayern, Oberstadion, Moosbeuren, Alberweiler und Emerkingen in
Württemberg (etwa 8000 Einwohner) und große Gebiete in Böhmen um Kauth bei Taus
erhielten. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Zeumer 553 II b 61, 16; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Winkelmann-Holzapfel 164; Bechtolsheim 16, 196; Schulz 271; Riedenauer 127;
Rössler, H., Graf Johann Philipp Stadion, Bd. 1f. 1966.
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Tarasp, Trasp, Trafft (Herrschaft). Die Burg T.
im Unterengadin stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie war Mittelpunkt der im 13.
Jahrhundert den Grafen von Tirol zugeordneten Herrschaft T. Sie gehörte nach
mehrfachem Herrschaftswechsel seit 1464 zu Tirol bzw. Österreich und kam mit
diesem zum österreichischen Reichskreis. 1684 erwarben die Fürsten von
Dietrichstein die 1,5 Quadratmeilen große, als reichsunmittelbar geltende,
katholisch gebliebene Herrschaft und erlangten für sie 1686 Sitz und Stimme auf
dem Reichstag. 1803 fiel T. von Österreich an Graubünden
in der Schweiz. Das Schloss T. gelangte 1916 nach dem Tode Karl August Lingners
an die Großherzöge von Hessen, die es abgeben wollen.
L.: Gumpelzhaimer 5; Wolff 49; Wallner 714 ÖsterreichRK 4; Großer Historischer
Weltatlas III 22 (1648) E5; Poeschel, E., Das Burgenbuch von Graubünden, 1929; Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 322. (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Toggenburg (Grafschaft). Nach der T. im Tal der
oberen Thur nannten sich seit 1044 Herren, seit 1209 Grafen, die am Ende des
12. Jahrhunderts Uznach erwarben. Sie erlangten durch Aneignung von Gütern der
Abtei Sankt Gallen und durch Heirat der Erbtöchter der Herren von Vaz (1323)
und der Vögte von Matsch (1391) bedeutende Güter im Gasterland, Rheintal,
Vorarlberg, Sankt Galler Oberland und Prätigau (Prättigau). Bei ihrem
Aussterben 1436 fiel das Stammgut an die Freiherren von Raron, die es 1468 an
die Abtei Sankt Gallen verkauften. Die Güter in Graubünden
und im Alpenrheintal gelangten an die Grafen von Montfort sowie die Herren von
Sax, von Brandis und Thüring von Aarburg. Um die Herrschaften Uznach, Gaster
und Obermarch entstand der Toggenburger Erbfolgekrieg. Danach wurden sie
1437/1438 gemeine Herrschaft mehrerer Orte der Eidgenossenschaft der Schweiz.
1802/1803 kam T. zum Kanton Sankt Gallen.
L.: Wolff 532; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) G2; Rothenflue,
E., Toggenburger Chronik, 1887; Kläui, P., Die Entstehung der Grafschaft
Toggenburg, ZGO 90 (1937); Edelmann, H., Geschichte der Landschaft Toggenburg,
1956; Büchler, H., Das Toggenburg, 1992; Bischofberger, H., Toggenburg, LexMA 8
1996, 840f. ; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige
römische Reich, 2007, 307.
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Trepievi (Land). T. am Comer See war von 1512 bis
1524 Herrschaft der Gemeinen drei Bünde (Graubünden).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) G4.
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Veltlin (Tal, Landschaft, Untertanenland), ital.
Valtellina. Das Tal der oberen Adda war nach königlichen Übertragungen im 10.
und 11. Jahrhundert zum großen Teil in den Händen der Bischöfe von Como, Pavia
und Chur. Im Streit zwischen Como und Mailand geriet es im 14. Jahrhundert
unter die Herrschaft der Visconti bzw. Mailands. 1500 fiel es an Frankreich und
1512 infolge Eroberung als Untertanenland an Graubünden.
Reformationsversuche wurden 1620 unterdrückt. 1799 wurde das V. Teil der
Zisalpinischen Republik. 1814/1815 kam es mit der Lombardei an Österreich, 1859
an Sardinien und damit an das neue Königreich Italien (1861).
L.: Wolff 535; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) H4; Camenisch,
E., Geschichte der Reformation und Gegenreformation in den italienischen
Südtälern Graubündens und den ehemaligen
Untertanenländern Chiavenna, Veltlin und Bormio, 1950; Besta, E., Storia della
Valtellina e della Val Chiavenna, Bd. 1, 2 Mailand 1955/1964.
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Zehngerichtenbund (Bund). Am 8. 6. 1436 schlossen sich
nach dem Tod des Grafen von Toggenburg elf (später zehn) Gerichte (Davos,
Schanfigg u. a.) zu einem Bund zusammen, dessen Gebiet 1477/1496 an Habsburg
bzw. Österreich kam (Auskauf 1649-1652), aber 1497/1498 zugewandter Ort der
eidgenössischen Orte Zürich, Bern und Glarus wurde. S. Graubünden
L.: Gillardon, P., Geschichte des Zehngerichtenbundes, 1936; Jenny, R., Der
traditionelle Vazeroler Bund, 1969; Bischofberger, H., Zehngerichtenbund, LexMA
9 1998, 498; Bündner Urkundenbuch, Bd. 2 (neu) (1200-1272, bearb. v.
Clavadetscher, O., 2004, Bd. 3 1997.
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Zugewandte Orte (verbündete
Städte und Landschaften). Z. waren die mit der Eidgenossenschaft der Schweiz oder
einem ihrer Orte verbündeten Städte und
Landschaften, die nicht die Rechte eines Ortes hatten. Allen dreizehn Orten
zugewandt waren die Bünde in Graubünden, das Wallis, das Hochstift Basel, Rottweil und
Mülhausen im Elsass. Mehreren Orten zugewandt waren Stadt und Stift Sankt
Gallen, Abtei Engelberg, Biel, Rapperswil, Genf und Neuenburg/Neuchâtel. Einem
einzelnen Ort zugewandt waren Gersau (Schwyz), die Freiherren von Sax (Zürich),
Payerne und das Münstertal (Bern). Die zugewandten Orte gingen mit Ausnahme
Rottweils und Mülhausens seit 1798 in den Kantonen der Schweiz auf.
L.: Oechsli, W., Orte und Zugewandte Orte, Jb. f. schweizer. Gesch. 13 (1888).
(AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Bergell Chur (Hochstift), Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Bormio* (Gt) Graubünden, Mailand (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Bünde Minden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Chiavenna* (SKom) Graubünden, Mailand (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Chur* (Hochstift, Residenz, RS, RVS) Graubünden, Kirchheim am Neckar, Mainz, Österreichischer Reichskreis, Pfäfers, Veltlin (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Churwalden Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Davos Graubünden, Zehngerichtenbund (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Disentis* (RAbtei, ruKl, Residenz) Graubünden, Urseren (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Domleschg Chur, Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Drei Bünde Graubünden, s. Gemeine drei Bünde (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Eidgenossenschaft Appenzell, Basel, Bern, Biel, Bollenz, Chur, Engelberg, Eschental, Genf, Gersau, Graubünden, Greyerz, Haldenstein, Haslital, Hohensax, Kiburg, Klettgau, Mülhausen, Neuenburg, Neuenstadt, Rheintal, Rottweil, Sankt Gallen, Sax, Schaffhausen, Solothurn, Toggenburg, Unterwalden, Urseren, Valangin, Waldstätte, Wallis, Zähringen, Zehngerichtenbund, Zug, Zugewandte Orte, Zürich (Ka), Zürich (RS), s. Eidgenossen,Schweiz (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Engadin Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Frankreich* Aachen, Aalst, Ahaus, Altkirch, Andechs, Anholt, Annweiler, Ansbach, Aosta, Arenberg, Arles, Artois, Asti, Bar, (Barbelstein bzw. Berwartstein), Barr, Basel (FBtm, Hochstift), Basel (RS), Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Beinheim, Belgien, Bellelay, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Bentinck, Berg, Bergzabern, Berwartstein, Besançon (EStift), Besançon (RS), Biel, Birkenfeld, Blankenberg, Blankenheim, Blieskastel, Bolchen, Bonn, Boppard, Bouillon, Brabant, Breisach, Bremen, Bretzenheim, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Cambrai, Chablais, Chalon, Chatillon, Clermont-en-Argonne, Cochem, Colmar, Cremona, Croy, Dagsburg, Dagstuhl, Dahn, Dann, Danzig, Daun, Dauphiné, Diedenhofen, Dillingen, Dörrenbach, Dreis, Dülmen, Düren, Düsseldorf, Echternach, Eilendorf, Elsass, Elsass-Lothringen, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy, Finstingen, Flandern, Fleckenstein, Florenz, Frankfurt, Freckenhorst, Freiburg, Freudenburg, Fulda, Geizkofler, Geldern, Gemen, Generalstaaten, Genf, Genua, Germersheim, Gerolstein, Giech, Görz, Graubünden, Gronsfeld (Gronsveld), Habondange bzw. Habudingen, Hagenau, Hamburg, Hanau, Hanau-Lichtenberg, Hannover, Helfedange bzw. Helflingen, Hessen, Hessen-Kassel, Hohlandsburg, Holland, Homburg, Horburg, Hörstgen, Hoya, Illyrien, Istrien, Italien, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jülich, Kaiserslautern, Kärnten, Kaysersberg, Kehl, Kempfer, Kerpen, Kleve, Kobern, Köln (EStift), Köln (RS), Koßweiler, Krain, Kranichfeld, Kriechingen, Kronenburg, Kulmbach (Ht, Gt), Küstenland, Laer, Landau in der Pfalz, Leiningen, Lichtenberg, Lingen, Lombardei, Looz-Corswarem, Lothringen, Lübeck, Lüttich, Lützelstein, Luxemburg, Mailand, Mainz, Manderscheid, (Manderscheid-Gerolstein,) Mantua, Mark, Marlenheim, Mechernich, Metz (Hochstift), Metz (RS), Michelbach, Millendonk (bzw. Myllendonk), Minden, Modena, Moers, (Moers-Saarwerden,) Mömpelgard, Monaco, Mühlhausen, Munster, Münster, Münzenberg, Myllendonk, Namur, Nassau, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Neuenburg, Neuwürttemberg, Niederlande, Nizza, Novara, Oberehnheim, Oberelsass, Oberstein, Oldenburg, Oranien, Ortenberg, Osnabrück, Österreich, Ostfriesland, Parma, Pfalz, Pfirt, Piemont, Piombino, Preußen, Provence, Püttlingen, Rappoltstein, Ravenna, Ravensberg, Reckenheim, Reichenweier, Reifferscheid, Reipoltskirchen, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck, Rheingrafen, Rheinischer Ritterkreis (Rhein RiKreis bzw. Ritterkreis Rhein), Rheinprovinz, Richold, Rochefort, Rosheim, Romansweiler (Rumolsweiler), Saarbrücken, Saarburg, Saargebiet, Saarwerden, Sachsen-Lauenburg, Sachsenburg, Saffenburg, Salm, Salm-Anholt, Salm(-Reifferscheid)-Krautheim, Savoyen, Schleiden, Schleithal, Schlettstadt, Schweiz, Sedan, Seeland, Selz, Spanien, Speyer, Stablo und Malmedy, Stein, Steinfeld, Steinfurt, Straßburg, Sundgau, Tecklenburg, Thüringen, Tirol, Toul, Tournai, Trier, Triest, Unterelsass (unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft), Utrecht (Ht), Utrecht (Hochstift), Venaissin, Venedig, Verdun, Vicenza, Vienne, Virneburg, Volterra, Vorderösterreich, Waldstädte, Wallis, Warspach, Wartenberg, Wasselnheim, Weilertal, Weißenburg (RS), Weißenburg (RPropstei), Werd, Westfalen, Westphalen, Wickisau (Willisau), Wickrath, (Wijlre,) Windisch Matrei, Windsheim, Winneburg, Wittem, Wolbeck, Worms, Württemberg, Wylre (Wijlre), Zürich (Ka), Zweibrücken (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Gemeine drei Bünde* (Ka) Graubünden, Haldenstein, Maienfeld, Trepievi (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Gotteshausbund Gemeine drei Bünde, Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Graubünden* (Ka) Bormio, Chiavenna, Chur, Dietrichstein, Disentis, Gemeine drei Bünde, Haigerloch, Haldenstein, Maienfeld, Schweiz, Tarasp, Toggenburg, Trepievi, Veltlin, Zugewandte Orte (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Grauer Bund Gemeine drei Bünde, Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Habsburg* (G, Residenz) Aach (Ach), Aalst, Achberg, Altkirch, Artois, Augsburg (HStift), Augsburg (RS), Baar, Babenberger, Baden (im Aargau), Bayern, Bayern-Straubing, Belgien, Bengel, Besançon, Blaubeuren, Bludenz, Böhmen, Bönnigheim, Brabant, Bregenz, Breisach, Breisgau, Breslau, Brieg, Brixen, Brugg, Buchhorn, Burgau, Burgdorf, Burgund, Burkheim, Bussen, Calw, Cilli, Dann, Den Haag, Deutscher Orden, Deventer, Dietenheim, Dietenhofen, Dillingen, Donauwörth, Dürmentingen, Egisheim, Ehingen, Einsiedeln, Eisenstadt, Elchingen, Elsass, Emerkingen, Engen, Ensisheim, Eppingen, Erbach, Erden (Erlen), Feldkirch, Flandern, Forchtenstein, Freiburg im Breisgau, Freistadt, Friaul, Fricktal, Friedberg-Scheer, Fürstenberg, Fürstenberg-Weitra, Gailingen, Germersheim, Gersau, Glarus, (Glogau-Sagan,) Görz, Gottschee, Graubünden, Graz, Grüningen, Hagenbach, Haigerloch, Hauenstein, Hegau, Hennegau, Hewen, Hohenberg, Hoheneck (Hohenegg), Holland, Homburg, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Innerösterreich, Italien, Kärnten, Kastelberg, Kerpen (Ht, RGt), Kiburg (Kyburg), Kinderbeuern, Kindheim, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Kobersdorf, Königsbronn, Konstanz, Königsfelden, Koßweiler, Krain, Kroatien, (Kufstein,) Kürnberg, Laax, Laufenburg, Lenzburg, Leoben, Limburg, Lommersum, Löwenstein, Lupfen, Luxemburg, Luzern, Mägdeberg, Mantua, Mengen, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münderkingen, Murbach, Namur, Nellenburg, Neuburg am Inn, Niederlande, Niederösterreich, Niederschwaben, Nivelles, Oberelsass, Oberlausitz, Obernau, Oberösterreich, Oberrheinischer Reichskreis, Oels, Oggelsbeuren, Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Overijssel, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfirt, Pleißen (Pleißenland), Přemysliden, Rann, Rapperswil, Ratibor, Rheinfelden, Riedlingen, Romansweiler (Rumolsweiler), Sachsen, Säckingen, Sagan, Salem, Sankt Blasien, Sankt Trudpert, Saulgau, Schaffhausen, Schelklingen, Schlesien, Schwarzenberg, Schweinfurt, Schweinhausen, Schweiz, Schwörstadt, Schwyz, Seeland, Siebenbürgen, Sigmaringen, Staufen, Steiermark, Sundgau, Teck, Tengen, Teschen, Thurgau, Tirol, Tournai, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Ungarn, Unterwalden, Urach-Freiburg, Uri, Urspring, Veluwe, Veringen, Vils, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer, Waldsee, Waldstätte, Wallsee, Warthausen, Wehr, Weilertal, Weitra, Werdenstein, Wettenhausen, Wien, Windische Mark, Winterthur, Wohlau, Zehngerichtenbund, Zips, Zug, Zürich, Zutphen, Zwickau, Zwiefalten (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Helvetische Republik Aargau, Appenzell, Basel, Basel-Land bzw. Basel-Landschaft, Bern, Breisgau, Gersau, Glarus, Graubünden, Luzern, Muri, Sankt Gallen, Schaffhausen, Schweiz Schwyz, Thurgau, Unterwalden, Uri, Waadt, Waldstätte, Zürich (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Maienfeld* (L) Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Malans-Jenins Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Münstertal (in Graubünden) Chur (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Oberhalbstein Chur, Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Österreich* (Mk, Hztm, Kaisertum, Rep) Angleria, Aquileja, Argen, Aschaffenburg, Auschwitz, Baden, Balzheim, Bärnegg, Bayern, Belluno, Berchtesgaden, Berg (Ht), Bergamo, Bergzabern, Bernau, Bernstein (Ht), Berwartstein, Bielitz, Böhmen, Bormio, Bregenz, Breisach, Brescia, Breslau (Hztm), Bretzenheim, Brieg, Brixen, Brochenzell, Bukowina, Burgau, Burgenland, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Burkheim, Buxheim, Castiglione, Castro, Castua, Chiavenna, Cilli, Colloredo, Cosel, Cremona, Dahn, Dalhem, Dalmatien, Daum, Deutscher Bund, Deutschösterreich, Dietenheim, Donaustädte, Eberhardzell, Ehingen, Eichstätt, Eisenstadt, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenstein (Ht, Gt), Feldkirch, Feltre, Fischbach, Flandern, Florenz, Forchtenstein, Freiburg (G, RS), Freie Land, Freising, Friaul, Friedberg-Scheer, Fulda, Fürstenberg (G), Gailingen, Galizien, Gams, Germersheim, Geroldseck (Gt), Görz, Görz-Gradisca, Görz und Gradisca, (Gradiska) Gradisca, Graubünden, Graz, Guastalla, Gutenstein, Habsburg, Haigerloch, Hardegg, Haunsberg, Hegau, Heitersheim, Hennegau, Herzegowina, Hesperingen, Hessen-Kassel, Hilzingen, Hohenems, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Holzappel, Hornstein (Ht), Hultschin (Hultschiner Ländchen), Illyrien, Immenstadt, Innsbruck, Innviertel, (Isenburg,) Isenburg-Birstein, Istrien, Italien, Jägerndorf, Jauer, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jugoslawien, Kärnten, Kaunitz, Kechler von Schwandorf, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Klagenfurt, Kobern, Kobersdorf, Königsegg, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (RVS), Krain, Kranzenau, Kreuzburg, Kroatien, Kuenringer, Kürnberg (Kirnberg), Küstenland, Lambach, Landau in der Pfalz, Lauenburg Hztm, Laupheim, Leyen, Liechtenstein (Ftm), Liegnitz, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Linz, Litschau, Lombardei, Loslau, Löwenberg, Lustenau, Luxemburg, Mägdeberg, Mähren, Mailand, Malgrate, Mantua, Mattsee, Mengen, (Menthor,) Metternich, Mindelheim, Mitterburg, Mondsee, Montfort, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Nassau, Neapel, Neiße, Nellenburg, Neuenburg (RS), Niederlande, Novara, Oberglogau, Oberlausitz, Obernau, Obernberg, Oberschwaben, Obersulmetingen, Oderberg, Oels, Offenburg (RS), Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Padua, Parma und Piacenza, Passau (Hochstift), Pfaffenhofen, Pfalz, Pfeddersheim, Piemont, Pinzgau, Plain, Pöchlarn, Polen, Pongau, Prag, Přemysliden, Preußen, Priebus, Raabs, Rannariedl, Ratibor, Rauchenkatsch-Gmünd, Rechnitz, Rheinbund, Riedlingen, Roggenburg, Rohrau, Rothenfels, Rottenburg, Sachsen, Sachsen-Teschen, Sachsenburg, Sagan, Salzburg (EStift), Sankt Blasien, Sankt Florian, Sankt Gerold, Sankt Pölten, Sardinien, Sargans, Saulgau, Savoyen, Schaffhausen (RS), Schaumburg, Schaunberg, Schirgiswalde, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schönborn, Schönburg, Schramberg, Schwaben (LV), Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenburg (Ht), Schweidnitz, Schweiz, Schwörstadt, Seefeld, Siebenbürgen, Siena, Sigmaringen, Singen, Sizilien, Slowenien, Spanien, Spitz, Sprottau, Staufen, Steiermark, Steinau, Sternberg-Manderscheid, Stockerau, Sudetenland, Südtirol, Tarasp, Teck, Tengen, Teschen, Tettnang, Thann, Thurgau, Tirol, Tittmoning, Toskana, Tournai, Traungau, Treffen, Treviso, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Tschechoslowakei, Turnhout, Ungarn, Veltlin, Venedig, Venetien, Veringen, Verona, Vicenza, Vils, Volterra, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldkirch, Waldsee, Waldstädte, Wallsee, Warthausen, Wasserburg, Waxenberg (Waxenberg-Ottensheim), Weingarten, Weissenau, Welden, Werenwag (Wehrwag), Wernstein, Wiblingen, Wien, Wiener Neustadt, Wildenegg, Wilhering, Winterstetten, Wohlau, Worms (RS), Wurmbrand, Württemberg, Württemberg-Oels, Zehngerichtenbund, Zell am Harmersbach, Zips, Zwiefalten (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Prätigau (Prättigau) Graubünden, Toggenburg (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Schanfigg Graubünden, Zehngerichtenbund (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Schiers Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Schweiz* (L) Appenzell, Baden, Basel, Bern, Biel, Blenio, (Bollenz, )Breisgau, Burgund, Chur, Echallens, (Eidgenossenschaft,) Engelberg, Eschental, Ettenheimmünster, Freiburg im Üchtland, Fricktal, Gams, Genf (Hochstift), Genf (Ka), Gersau, Glarus, Graubünden, Greyerz, Habsburg, Haldenstein, Haslital, Jura, Kiburg (Kyburg), Klettgau, Konstanz, Konzenberg, Kreuzlingen, Lausanne (Hochstift), Lausanne (RS), Liechtenstein (Ftm), Leventina (Livinen), Locarno, Lötschental, Lugano, Luzern, (Maggia) (Maeintal), Maienfeld, Maiental, Mailand, Mendrisio, Moutier, Mülhausen, Murbach. Muri, Neuenstadt (Neuveville), Neuenburg (Ka), Neuveville, Österreich, Pfäfers, Rheineck (RS), Rheinfelden, Rheintal, Riviera, Rottweil, Sankt Gallen (RAbtei), Sankt Gallen (RS), Sargans, Sax, Schaffhausen (RS), Sitten, Solothurn, Tarasp, Tessin (Ka), Thurgau, Toggenburg, Unterwalden, Unterwallis, Uri, Urseren, Valangin, Valle Maggia, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waadt, Waldstädte, Waldstätte, Wallis, Werdenberg, Wettingen, Zähringen, Zug, Zugewandte Orte, Zürich (Ka), Zürich (RS) (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Spanien* (KgR) Antwerpen, Asti, Besançon (freie RS), Burgund, Burgundischer Reichskreis, Generalitätslande, Generalstaaten, Graubünden, Groningen, Habsburg, Hennegau, Holland, Italien, Kerpen (Ht, RGt), Limburg (Hztm), Lingen, Lombardei, Mailand, Mantua, Neapel, Niederlande, Novara, Oranien, Österreich, Parma und Piacenza, Seeland, Sizilien, Thurn und Taxis, Veluwe, Wittem (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Tarasp* (Ht) Dietrichstein, Graubünden, Neuravensburg, Österreichischer Reichskreis, Sankt Gallen (RAbtei) (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Tirol* (Gt, BundesL) Andechs, Arco, Bayern, Bozen, Brixen, Chiemsee, Deutschösterreich, Eppan, Flavon, Freising, Görz, Graubünden, Habsburg, Hirschberg (G, Ht), Hörtenberg, Itter (Ht), Kärnten, (Kitzbühel,)(Kufstein,) Oberösterreich, Österreich, Österreich-Ungarn, Pustertal, (Rattenberg,) Schweiz, Sonnenberg, Steingaden, Südtirol, Tarasp, Trient, Vorarlberg, Welsche Konfinen, Werdenfels, Windisch Matrei, Würzburg (Hochstift), Zisleithanien (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Veltlin* (Tal, Lschaft) Chiavenna, Graubünden, Mailand, Schweiz (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Vinschgau* Chur, Graubünden, Tirol, Trient (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Wildenberg (bei Falera in Graubünden) Rot (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Zehngerichtenbund Gemeine drei Bünde, Graubünden (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)
Zisalpinische Republik Brescia, Carpi, Chiavenna, Este, Graubünden, Lombardei, Mailand, Mantua, Modena, Schweiz, Veltlin, Venedig (AAAAheld12aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20170719.docx)