Die physische Geographie Deutschlands, hg. v. Zöller, Ludwig. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2017. 208 S., Abb. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Jedermann kann seine Umwelt jederzeit mit seinen eigenen Sinnen erleben. Damit erfährt er aber jeweils nur einen einfachen subjektiven Ausschnitt aus der umfassenden Wirklichkeit, der in den verschiedensten Hinsichten sehr unvollkommen ist. Deswegen wird er erheblich bereichert, wenn er sich eines übergeordneten, wissenschaftliches Wissen in verständlicher Form vermittelnden Beraters bedient.

 

Der Herausgeber Ludwig Zöller wurde in Kirchen an der Sieg 1953 geboren. Nach dem Studium der Politikwissenschaft und der Geographie in Trier wurde er 1985 mit einer Dissertation über geomorphologische und quartärgeologische Untersuchungen i, Hunsrück-Saar-Nahe-Raum promoviert und wechselte nach einer Assistentenzeit an der Universität des Saarlandes an das Max-Planck-Institut für Kernphysik nach Heidelberg. Nach der Habilitation in dem Fach Geographie in Heidelberg (1995) wurde er 1997 Professor für physische Geographie in Bonn und 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Geomorphologie an der Universität Bayreuth.

 

Das vorliegende, reich mit farbigen Bildern und Übersichten ausgestattete, großformatige, nach langer Vorbereitung aus einer von Gerold Richter unterstützten Vorlesung hervorgegangene, von verschiedenen Kollegen durch eigene Beiträge bereicherte Werk gliedert sich nach einem kurzen Vorwort in zehn Abschnitte. Sie betreffen die Abgrenzung Mitteleuropas in geomorphologischer und geologischer Hinsicht, die naturräumliche Übersicht, die Morphotektonik im KTB-Umfeld in anderen Teilen Mitteleuropas, einen geologischen Überblick, nach dem Mitteleuropa als Flickenteppich entstand, einen geomorphologischen Überblick vom Tropenklima bis zu den Eiszeiten, eine Flussgeschichte (Rhein, Main, Neckar, Mosel, Maas, Elbe, Oder, Weichsel), den Löss in Mitteleuropa, einen klimatologischen Überblick mit der Unbeständigkeit als Beständigkeit und einem fragenden Blick in die Zukunft, einen bodengeographischen Überblick und einen biogeographischen Überblick. Durch Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse gelingt in anschaulicher Darstellung ein kompakter Überblick für jeden an der Physiogeographie der mitteleuropäischen Landschaft stärker interessierten Leser.

 

Innsbruck                                                       Gerhard köbler