Suchtext: Erzstift

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Adenau, 13. Jh., Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinschaft - seit 1970 - bei Ahrweiler in der östlichen Hocheifel am Fuße der Hohen Acht, (in) Adenowe (1216), Flecken und Freiheit Adenauw (1601), an früherer röm. Straße, nach der Zerstörung der Nürburg Sitz eines Amtes des Erzstifts Köln, s. PN Ado, s. aha (3) 65, ahd., st. F. (ō), Ache, Fluss, Wasser?, s. ouwa, ahd., F., „Aue“, Wiese, Insel?, rund 14000 Einwohner mit 37 Gem., s. Rheinland-Pfalz 1, s. Don 20 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Alfter, 11. Jh., bei Bonn, F1-95 ALF2 (Pappel? bzw. Alf?) Alftre (1), Aluetre Lac. 4 Nr. 625 (1157), Knipping (1180), Alftre Lac. 1 Nr. 559 (1197), Alvetra bzw. Aluetra Lac. 1 Nr. 209 (1067), auch Halechtre bzw. Halechtern nach Erzd. Köln 24 (um 1116)?, Alftre (1126), s. Nordrhein-Westfalen 13, Donb24 frühe auch römische Besiedlungsspuren, 12. Jh. Augustinerinnenkloster, seit 1196 Ritter von Alfter Erbmarschälle des Erzbischofs von Köln genannt, Erzstift Köln, Preußen, vielleicht zu dem Baumnamen Alber, Suffix ter, s. Mürkens G. Die Ortsnamen des Landkreises Bonn 1961 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Altenahr, 8. Jh., bei Ahrweiler, Donb27 Gemeinde und seit 1970 Verwaltungsgemeinschaft mit zwölf Gemeinden in dem Ahrtal und in der Ahreifel, rund 11000 Einwohner, (ad) Ara (770), Are (1121), Aldenar (1336), Aldenair (1458), Aldenare (1506), s. *er- (3), *or-, *r̥-, idg., V., sich bewegen, erregen, wachsen (V.) (1), die Burg gehörte den auch die Nürburg errichtenden Grafen von Are, Altenahr zählte im Mittelalter zu den so genannten gefreiten Dörfern und wurde als Tal bezeichnet, Burg und Dorf wurden Sitz eines Amtes des Erzstifts Köln, 1806 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, „alte Siedlung am Fluss“, s. Donb435 (Neuenahr-Ahrweiler), Ara (1105), Are (1112), s. alt, mhd., Adj., alt, erwachsen (Adj.) (AAAGOLD20160518.doc)

 

Altenglan, 9. Jh., an dem in die Nahe fließenden Glan bzw. der in die Nahe fließenden Glon F1-1063f.), F1-86 ALD (alt) Aldenglane° AA 5 179 (992), s. Glon bzw. Glana (4), s. Glon (F.), 9. Jh., ein Nebenfluss der Nahe und Altenglan daran, F1-1063f. GLAN (glänzend) Glana (4), Donb29 Gemeinde und seit 1972 gleichnamige Verwaltungsgemeinschaft mit 16 teilweise zu dem so genannten Remigiusland gehörenden Gemeinden, rund 10000 Einwohner, Gleni (865/866) Abschrift 13. Jh., Glene (1124), Glana (1138), (zů) Alden Glane (1364), beruht auf einem alten kelt. Gewässernamen *Glanis, Alten- soll von einer gleichnamigen Siedlung an dem unteren Glan unterscheiden (Hundheim?), anfangs Teil des Erzstifts Reims, 1444 Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, Bayern, 1946 Rheinland-Pfalz, andere Orte Teil der Wildgrafschaft und Rheingrafschaft bzw. der Pfalz (Kurpfalz) (AAAGOLD20160518.doc)

 

Alzenau s. Willimundesheim“, 10. Jh., nach F2-1354 Alzenau in Unterfranken?, pag. Salag., F2-1354 WILJA (PN) Willimundesheim, Donb31 östlich Frankfurts am Main, Erstewähnungals Wilmundsheim 953, (in dem dorffe zu Wilmesheim under unsme nuwen sloße) Altzenahe (gelegen) (1349) (!), zwischen 1395 und 1399? baute der Erzbischof von Mainz gegenüber Willimundsheim die Burg Alzenau, Anfang 15. Jh. Willimundsheim bzw. Wilmundsheim zerstört und mit Alzenau verschmolzen, (Wolmetzheim vel ) Alzena (1515), Alzenaue (1529), Alzenau (1805), bis 1736 Gut des Erzstifts Mainz und der Grafen von Hanau, 1736 Erzstift Mainz, 1803 Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, 1945 Groß-Hessen, 1946 Hessen, aus „all zu nah“?, s. Reitzensteim 2009, vielleicht ein ursprünglicher Gewässername auf ahe, mhd., st. F., sw. F.: nhd. Ache, Fluss, Wasser (AAAGOLD20160518.doc)

 

Am Dobrock, 17. Jh., Samtgemeinde zwischen dem Höhenzug Wingst und der Oste bei Cuxhaven, rund 12000 Einwohner, um 1300 Wingst Gut des Erzstifts Bremen, 1301 Herren von Luneberg und von der Oste, 1337 Cadenberge Lehen der von Bremen bzw. Bremer, nach 1507 Erzstift Bremen, Dobrock (1626) Original, (im) Dohbruche bzw. uff der Wingst (1659) Original, 1946 Niedersachsen, 1965 Zusammenschluss der Gemeinden Cadenberge und Wingst und Oppeln , 1970 und 1972 erweitert um Bülkau, Oberndorf, Belum, Geversdorf und den Flecken Neuhaus an der Oste, s. brōk (1), brōke, bruk, mnd., N., Bruch (M.) (2), Sumpfland, Moorland, Bestimmungswort zu Ton (M.) 1, Ton, Lehm?, Wingster Chronik 1995, 850 Jahre Cadenberge 1998 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Asbach, 12. Jh., bei Neuwied, F1-208f. AS- (Esche?) Asbiki (18), Asbach Lac. 4 Nr. 635 (1183), Lac. 1 Nr. 421 (1166), s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., nhd. Bach, Donb39 Gemeinde und VG (1970), rund 22500 Einwohner in vier Gemeinden zwischen Westerwald und dem Bergischen Land, Reste einer fränkischen Wallanlage, Aspach (1166), Asbach (1180), Aspas (1250), Aspach (1275), Asbach (1420), seit dem 13. Jh. Teil des Amtes Altenwied des Erzstifts Köln, 1815 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, „Eschenbach“? oder vielleicht Espendickicht? (AAAGOLD20160518.doc)

 

Balve, 9. Jh., bei Arnsberg, F1-343 BAL (Scheiterhaufe) Ballevan (1)?, Ballofa Bertelsen 75, Ballova P. 2 423 Vita s. Liudgeri (9. Jh.), Ballevo Frek. (11. Jh.), s. Nordrhein-Westfalen 51, schwierig, zu as. hleo, Grab, Grabhügel?, s. *bhel-, *bhal-, idg., Adj., weiß, glänzend?, s. Holthausen Studien zur Hidriksage 40, Donb47, Stadt an der Hönne, rund 12000 Einwohner, Ballau (864), Ballaua (890), Pfarrort in der Grafschaft Arnsberg vor 1196, (parochia) Balleue (1197), Balve (1300), 1368 zu dem Erzstift Köln, 1430 Befestigung als Stadt, 1806 zu dem Großherzogtum Hessen, 1813 Preußen, 1946 Nordrhein-Westfalen, bis 1975 zu dem Kreis Arnsberg, schwierig, eher „schlechte Hütte“ als schlechtes Erbe (AAAGOLD20160518.doc)

 

Baumbach, 14. Jh., zwischen Koblenz und dem rechten Ufer des Rheines sowie dem Südrand des Westerwalds, Donb508, das Gebiet gehörte in der Mitte des 10. Jh.s zu einer (Ransbacher) Grundherrschaft, deren Grenzen 959 erwähnt werden, Babenbach (1376), Bombach (1727), mit Ransbach zunächst zu Niederisenburg, 1664 zu dem Erzstift Kurtrier, 1803 zu Nassau, 1866 zu Preußen (Unterwesterwaldkreis), 1946 Rheinland-Pfalz, 1975 Stadt (Ransbach-Baumbach) in dem Kreise Westerwald, s. PN Babo, s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., Bach, Wasserlauf, Quelle, „Babosbach“, s. a. Baumbach bei Rotenburg an der Fulda (AAAGOLD20160518.doc)

 

Bensheim, 8. Jh., an der Bergstraße bei Darmstadt in (dem früheren Großherzogtum) Hessen, pag. Rinens., F1-370 BAS (PN) Basinesheim, Basinesheim Laur. Nr. 71 (956), Nr. 132 (1071), Or. Guelf. 4 298 (1002), Basinsheim Laur. Nr. 10 (770), Nr. 232 (8. Jh.), Nr. 141 (1095) u. s. w., Besinsheim D. S. 34 (795), Wirt. UB. 4 355 (1148) u. ö. (Bensheim, Basinsheimer marcha, Basinsheimere marcha, Besinsheimer marca, Besensheim), s. PN, s. Hessen 41, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb56, rund 40000 Einwohner, frühe Gaben an Lorsch, Basinsheim (765) u. ö., Basinesheim (789) Abschrift, Besinsheim (795) Abschrift, 956 Marktrecht, Bensheim (1213), wohl frühes 13. Jh. Stadtrecht, seit 1232 bis 1806 Erzstift Mainz, 1320 Bestätigung des Stadtrechts durch Erzbischof von Mainz, 1461-1623 an den Pfalzgrafen bei Rhein (Kurpfalz) verpfändet, 1803 Hessen-Darmstadt, 1945 Groß-Hessen, 1946 Hessen, s. PN Baso, PN Basin ist nicht bezeugt, „Heim des Baso“, ein Geber Baso zur Zeit des Erstbelegs in dem Lorscher Codex bezeugt, Bensheim hg. v. Maaß R. u. a., 2006 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Biblis, 9. Jh., nach F1-445 wüst bei Wolfskehlen bei Großgerau bei Starkenburg (später Biblis) in einem Knie der Weschnitz, pag. Renensis, nach F2-1503 Bibifloz (836 und 846) Biblis bei Bensheim, F1-445 ### Bibiloz, Bibifloz Laur. Nr. 26 (836), Nr. 27 (846), Bibiloz Laur. Nr. 213 (8. Jh.), Nr. 53 (9. Jh.) Original, Bibiloz MGd. 3 (1002) Original u. ö. (Bibeloz, Bibloz), s. Württemberg. Vierteljahresschr. 12 (1998), 183 (kelt. bibel), s. Peters, J., Germania 17, 102, Förstemann erinnerte an bif, an., Sb., Bewegung, und an pifleoz, bifleoz, ahd., fretum, mare, lat., Graff 3, 743, Dg. A. Nr. 7 (859), F2-1503 weist auf biblosus, mlat., Adj., mit Binsen bewachsen (Adj.), Donb65, Gemeinde an der Bergstraße, rund 9000 Einwohner, Kaiser Ludwig der Fromme gab seinem Getreuen Werner 836 Gut in Biblis und Wattenheim, Weitergabe an das Klosterr Lorsch, Biblis (836), Bibifloz (846) Abschrift, Bibiloz (897), 1232 an das Erzstift Mainz, Bibles (1389), 1460-1623/1650 Pfand der Pfalz bzw. Kurpfalz, Bibliz (1507), 1650-1806 Erzstift Mainz, rekatholisiert, 1945 Groß-Hessen, 1946 Hessen, 1970 Eingliederung Nordheims und Wattenheims, 1974 Atomkraftwerk, s. biflioz* 3, ahd., st. M. (a?, i?), Meer, Meerenge, Strömung?, s. Gobs C. Biblis 836-1986 1986 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Bischofsheim, 12. Jh., Gemeinde an dem Main bei Großgerau bzw. Groß-Gerau, Donb 70, rund 13000 Einwohner, zunächst Gut (des Erzbischofs von Mainz? und dann) der Herren von Hagen-Münzenberg, Bissescheim (prope Menum) (1200) Abschrift, Biscovesheim (1211), Bischouisheim (1267), zahlreiche Herrschaftswechsel (u. a. Grafen von Wertheim, Grafen von Katzenelnbogen, Herren von Eppstein, Herren von Hattstein, Erzstift Mainz), Mainbischoffsheim (1569), 1579 Hessen-Darmstadt, 1930-1945 in die Stadt Mainz eingemeindet, 1945 Groß-Hessen, 1946 Hessen, s. bischof, bischolf, pischof, buschoff, mhd., st. M., Bischof, Priester, s. heim (3), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat (AAAGOLD20160518.doc)

 

Bischofshofen, 12. Jh., (Stadtgemeinde) in dem Pongau in Salzburg, Donb70, rund 10000 Einwohner, Bischof Rupert ließ hier die cella sancti Maximiliani errichten, erste urkundliche Erwähnung 1151, Houen bzw. Hofen (12. Jh.), von dem 13. Jh. an zu dem Erzstift Salzburg, im 13. Jh. Mensalgut des Bistums Chiemsee, Hoven episcopi (Chymensis) (1290/1291) herrschaftliche Siedlung im geistlichen Besitz des Bischofs von Chiemsee, s. , Bischolff Hof (1439), Pfarre zu dem heiligen Maximilian, 1808 mit Auflösung des Bistums salzburgisch, s. bischof, bischolf, pischof, buschoff, mhd., st. M., Bischof, Priester, s. hof, hob, mhd., st. M., Hof, Wohnstätte, Wohnsitz (AAAGOLD20160518.doc)

 

Blieskastel, 12. Jh., an der Blies östlich Saarbrückens und Zweibrückens in dem Bliesgau, Donb74, rund 22000 Einwohner, römerzeitliche Spuren, bis zu dem 13. Jh. Sitz der gleichnamigen Grafschaft, (Godfridus comes de) Castra (1126), 1337 Erzstift Trier, Castele uf der Bliessen (1350), Bliesencastel (1440), Blieskastel (1466), in dem 16. Jh. Zerstörrung der Burg durch Franz von Sickingen, Zerstörung der Stadt in dm Dreißigjährigen Krieg, Ende 17. Jh. Gut der von der Leyen, Residenzstadt, 1802 Zerstörung des Schlosses, 1918-1935 Saargebiet unter Völkerbundsmandat, 1947 Saarland (Frankreichs), 1957 Saarland der Bundesrepublik Deutschland, aus Gewässernamen Blies, s. kastel, kastēl, mhd., st. N., Burg, Schloss, Kastell, s. Spang R. Die Gewässernamen des Saarlandes aus geographischer Sicht 1982 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Boppard, 3. Jh.?, an dem Rhein oberhalb Koblenzs, pag. Trechira, F1-495 ### Bodibriga°, Bodbardum P. 2 678 (Transl. s. Alexandri), Boudobriga It. Ant., Bodobrica Not. dign., Boutobrice Tab. Peut., Boutobrica Meilenstein von Tongern Marjan 2 88 (brig, kelt., Sb., lat., collis, Hügel) u. ö. (Botbarta, Botbarton, Bootbarta, Bochbardun, Bochbardon, Bochbarda, Buhchard, Bogbardon, Pochpartun, Boppard, Bobardon, Popartum, Poparton, Boparda, Boparten, in Pobarto, Boparde, de Bobarden, Pogpardensis !, Bopardia, Bohepart, Poparto, Bochbarda, Bogbardon, Pochpartun, Bodfricensis terminus, Bodouilla, Bodibriginsis marca, Bodebrio, oder bezeichnen die letzten drei Formen einen anderen bei Boppard gelegenen Ort?), s. Rheinland-Pfalz 54, Donb81, verbandsfreie Stadt links des oberen Mittelrheintals, rund 16000 Einwohner, (Bo)vdrobriga (Ende 3. Jh.), Baudobrica bzw. Boudobrica (um 300) Abschrift, Bodobrica (395/425) Abschrift 9. Jh., Bontobrice (um 400) Abschrift 13. Jh., (in marcu) Bodobigrinse (754/768) Abschrift 9. Jh., Bodo(b)recas (um 800) Abschrift 13. Jh., Botbarta (803) Abschrift 9. Jh., Bodobrio (814) Abschrift 10. Jh., Bootbardun (10. Jh.), Boparton (992), Boparten (1074), 1123 Gründung eines Benediktinerinnenklosters, 1216 erstes Stadtsiegel, 1236 Siegel als reichsfreie Stadt, Bobard (1250), Weinbau, ab 1497 Unterwerfung durch Erzstift Trier, 1794 Besetzung durch Frankreich, 1815 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, s. PN kelt. Boudos, s. briga, kelt., F., befestigte Anhöhe, „befestigte Anhöhe des Boudos“ (AAAGOLD20160518.doc)

 

Bornheim, 10. Jh., bei Bonn, pag. Bunnechg., F1-602 BRUNN° (Brunnen) Bornheim (4), Brunheim Lac. 1 4, 761 (945), Brunnenheim Or. Guelf. 4 469 (993) Urkunde, Burnheim Lac. 1 Nr. 302 (1127), Brunonheim N. Archiv f. ält. dt. Gesch. 13 (9. Jh.), s. Nordrhein-Westfalen, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb83, (Stadt) zwischen Köln und Bonn links des Rheines bis zur Ville (mit 14 Stadtteilen), fränkische Besiedlung, 9. Jh. Gut des Cassiusstifts in Bonn, Brunonheim (nach 911), Brunheim (946) Original, Bruneheim bzw. Burneheim (1215), seit 14. Jh. Unterherrschaft des Erzstifts Köln, 1798 zu der Bürgermeisterei Waldorf, 1946 Nordrhein-Westfalen, 1969 Zusammenschluss mit Sechtem und Hersel, 1981 Stadt, s. PN Bruno?, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim (AAAGOLD20160518.doc)

 

Bottrop, 11. Jh., westlich Gelsenkirchens und nordwestlich Essens bei Recklinghausen, F1-541 ### Borthorpe, Borthorpe Kö 220 (1150), s. Nordrhein-Westfalen 108, s. thorp* 114, tharp*, throp*, as., st. N. (a), Dorf, Donb84, (kreisfreie Stadt), rund 118000 Einwohner, Borgthorpe (um 1092), (in) Borthorpe (um 1150), 1253-1809 Kommende Welheim des Deutschen Ordens, Bottrop (1630), Kirchspiel in dem Vest Recklinghausen des Erzstifts Köln, 1804 Herzogtum Arenberg, 1811 Großherzogtum Berg, 1816 Preußen, ab 1856 Bergbau, 1919 Stadtrecht, 1946 Nordrhein-Westfalen, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, „Burgdorf“ wegen erhöhter Lage gegenüber der Umgebung, s. Derks P. In pago Borahtron (in) Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 99 (1984) (AAAGOLD20160518.doc)

 

Brilon, 10. Jh., auf einer Hochebene nahe den Quellen der Möhne in Westfalen, F1-571 BRI (?) Brilon, Brilon Hf. 2 350 (973) Otto II. für Erzstift Magdeburg (wahrscheinlich Altenbrilon), später an Paderborn, Kö. 265 (13. Jh.), Briloin Sb. 1 Nr. 85 (1184),s. ON Hochsauerlandkreis 81 Brilon (973), (in) Brilon (2. Drittel 12. Jh.), Brilen (1184) Abschrift 16. Jh. u. ö., (de) Antiquo Brilon (1300) u. ö., schwierig, um 1220 an Köln, Stadt, 1784 2592 Einwohner, 1816 an Preußen, 1946 Nordrhein-Westfalen, s. Nordrhein-Westfalen 119, niederdeutsch Bruilon, „Ort wo Wasser emporströmt“?, as., Donb93, rund 27000 Einwohner, Brilon (973) Original, in der Mitte des 12. Jh.s Vorsiedlung mit Markt und Pfarrkirche bei einem Hof des Erzstifts Magdeburg (später Altenbrilon), im Norden der Stadt aufgegangen, Brilon (um 1150), Brilon (1220), 1220 Stadtrecht, nach der Soester Fehde (1111-1449) bedeutendste Stadt in dem Herzogtum Westfalen des Erzstifts Köln, Bergbau, Metallverarbeitung, bis 1975 Kreisstadt, s. *bʰer- (2), idg., V., aufwallen, sich heftig bewegen, kochen, Suffix l, Dat. Pl. zu dem in den Quellen der Möhne aufwallenden Wasser (AAAGOLD20160518.doc)

 

Brome, 13. Jh., nordöstlich Gifhorns, Donb94, (Flecken und Samtgemeinde), rund 15000 Einwohner, Brome (1202), Ersterwähnung 1202/1203 (zusammen mit der Burg) als urbs, (in) Brome (1295), (to) Brome (1451), dat Slot Brome, wechselndes Gut der Welfen, des Erzstifts Magdeburg, der Markgrafen von Brandenburg, später Gut des Fürstentums Lüneburg bzw. des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg, dann Königreich Hannover, 1866 Preußen, 1885 in dem Landkreis Gifhorn, 1946 Niedersachsen, schwierig, s. *bʰer- (2), idg., V., aufwallen, sich heftig bewegen, kochen?, s. Namen in sprachlichen Kontaktgebieten hg. v. Debus F. 2004 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Brühl, 12. Jh., südwestlich Kölns, Donb97 (Stadt in dem Rhein-Erft-Kreis), rund 44000 Einwohner, vorgeschichtliche und römische Besiedlung, in dem 12. Jh. in dem 973 bestätigten Wildbann des Erzstifts Köln angelegter Hof, (de) Brule (1159/1169) bzw. (1189-1190), Brůle (1217), 1285 Stadtrecht, Burg in Brühl bevorzugte Residenz des Erzbischofs Kölns bis in das 16. Jh., 1689 zerstört, 1725-1728 Barockschloss Augustusburg (Weltkulturerbe), vom späten 19.Jh. bis 1965 Braunkohleabbau, 1946 Nordrhein-Westfalen, s. brüel, brüegel, mhd., st. M., Aue, Brühl, eingefriedetes sumpfiges Wiesengelände (AAAGOLD20160518.doc)

 

Buchen, 8. Jh., zwischen Main und Jagst in dem Odenwald nordnordöstlich Mosbachs zwischen dem südöstlichen Odenwald und dem Bauland, pag. Wingarteiba, F1-523f. BOK (Buche) Bochaim (1), Bucheim Laur. Nr. 2814 (8. Jh.), 2844 (8. Jh.), Bocheim(er marca) Laur. Nr. 2876 (9. Jh.), Buohheim(er marca) Laur. Nr. 2800 (8. Jh.) u. ö. (Bucheimer marca, Burheimer marca falsch, ?Buchheim), s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, s. Baden-Württemberg 122, s. Donb98, (seit 1974 Stadt in dem Neckar-Odenwald-Kreis), rund 19000 Einwohner, Bucheim (773/774) Abschrift 12. Jh. Gabe an das Kloster Lorsch, Bocheim(er marca) (9. Jh.) Abschrift 12. Jh., Buchheim (1146), unter der Herrschaft der Herren von Dürn, 1255 Stadt, 1309 Gut des Erzstifts Mainz, Buchen (1395), 1806 Baden, 1951/1952 Baden-Württemberg, s. buohha 41, buocha, ahd., st. F. (ō)?, sw. F. (n), Buche, „Buchenheim“ (AAAGOLD20160518.doc)

 

Budenheim, 11. Jh., östlich Mainzs gegenüber Wiesbaden, F1-498 BOD3 (PN) Butenheim (1), Butenheim Laur. Nr. 2 (1077), Bůthenheim M. u. S. 1 Nr. 281 (um 1184), s. PN Bodo, s. heim (1), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat, s. Donb99, (Gemeinde in dem Landkreis Mainz-Bingen), rund 9000 Einwohner, bereits in spätröm. Zeit villae rusticae zur Versorgung der Garnisonsstadt Moguntiacum, seit dem 9. Jh. Gut des Altmünsterklosters in Mainz; Buodenheim (1057), Butenheim (1040-1140), 1563 an das Erzstift Mainz, 1781 Klostergut an die Universität Mainz, 1946 Rheinland-Pfalz, „Bodos Heim“ (AAAGOLD20160518.doc)

 

Calden, 12. Jh., nördlich Kassels bei Hofgeismar, F1-1625 KAL (kahl)? Caldene, Caldene bzw. Kalele Knipping Nr. 1596 (1188) Original, Chaldun W. 2 66 (um 1120), Chalden Böhmer 265 (1151), Kalde W. 2 73 (um 1120), Donb109, (Gemeinde in dem Landkreis Kassel), rund 8000 Einwohner, Chaldun (Anfang 12. Jh.), frühes Gut des Klosters Helmarshausen in Calden, Caldin (1180), Calde (1183-1190), Gut des Erzstifts Mainz gegenüber der Landgrafschaft Hessen, (Johann von) Colden (1290), Kaulden (1410), Calden (1469), 1526/1583 Hessen, 1753-1770 Schloss Wilhelmsthal erbaut, 1866 Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1970 Flughafen Kassel-Calden, nicht zu KAL, s. kalt 26, ahd., Adj., kalt?, der durch den Ort fließende Bach Calde steht in Gegensatz zu dem wenig westlicher fließenden Wermebach (AAAGOLD20160518.doc)

 

Coburg, 11. Jh., in Oberfranken, F1-1701f. KO2 (quetschen?) Coburg°, Coburg P. 13 406 Brunwilar. monast. fundat., Sch. S. 159 (1057), S. 195 (1074), S. 196 (1075), Koburg P. 13 407 Brunwilar. monast. fundat., Comburg = Coburg P. 14 186 Vita Wolfhelm. abb. Brunwilar., Chouburch (1182), Coberc in späten Urkunden, nach F1-1701 nach Hey G. Deutsche Erde 1908 4 S. 133f., chov, tschech., Sb., Sicherung, Verwahrung, altwendisch Khow, Coburg war Grenzfeste, nach Oelenheinz Zs. f. d. a. d. Sprv. 25 213 Ableitung von kaupe, Spitze, nach F2-1558 sieht Hey G. seine Vermutung durch weitere Argumente bestätigt, s. Bayern 157f., s. burg, ahd., (st. F. i, athem), Burg, Donb113, (kreisfreie Stadt), rund 41000 Einwohner, planmäßige Gründung des 11. Jh.s an der Straße von Bamberg nach Erfurt an der Iltz nahe der älteren vielleicht thüringischen Siedlung Trufalistat, durch Königin Richeza an das Erzstift Köln als Gründungsgut für das Chorherrenstift und spätere Benediktinerkloster Saalfeld, Coburg (1056) Abschrift 16. Jh., in dem 12. Jh. Verlegung der an dem Rande des Festungsbergs errichteten Propstei Saalfelds in das Tal unter Mitnahme des Namens, Koburk (1057) Fälschung des 13. Jh.s, Chorburch (1182) Abschrift 1421, Cob(urg) (1182) Original, Choburc (um 1186) Original, um 1200 unter der Obervogtei eines Grafen von Andechs-Dießen Bau einer neuen Burg auf dem Festungsberg, (in universo burgo) Choburg (quod antiquitus dicitur Trufalistat) (1217) Abschrift 1480, 1248 an die Grafen von Henneberg, 1331 Stadtrecht Schweinfurts und eigene Gerichtsbarkeit, Koburg (huse vnd stat) (1347), bis 1353 Neue Herrschaft Hennebergs, 1353 an Wettin (Sachsen) (Pflege Coburg), 1540 Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha, 1549 Bau des Schlosses Ehrenburg in der Stadt, 1918 Freistaat Coburg, 1920 durch Volksentscheid zu Bayern, s. kō* 10, as., st. F. (athem.), Kuh?, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg?, s. Graßmuck H. Die Ortsnamen des Landkreises Coburg 1955, Reitzenstein 2009 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Cochem (Kochem), 10. Jh., an der Mosel südwestlich Koblenzs, F1-1706 KOCH (kelt. rot) Cochomo, Cochomo P. 13 480 Vita Annon. episcopi, Chugomo bzw. Chuochomo Lac. 1 Nr. 186 (1051), Kǒchema Be. S. 528, Nr. 469 (1130), Cochema Be. Nr. 532 (1144), s. auch Cocheme P. 16 71 Ann. Palid., s. Rheinland-Pfalz 64f., Donb113, Cuchuma (866) Abschrift 12. Jh., Chůchomo bzw. Chochumo (1051) Abschrift 12. Jh., Kvchema bzw. Cocheme (1130), Cuchema (1139), bis 1224 Reichsgut und königliche Zollstätte, Cochme (1250), 1294-1794 Erzstift Trier, 1332 Stadtrecht, Cochem 1346, Cochem (1475), 1796 Besetzung durch Frankreich, 1815 Preußen, Weinbau und Tourismus, 1946 Rheinland-Pfalz, 1970 VG Cochem-Land, ursprünglich Name des in Cochem in die Mosel mündenden Endertbachs, s. *Kukama, kelt., F., Gebogene (AAAGOLD20160518.doc)

 

Darmstadt, 11. Jh., an dem Bach Darm, F1-688 DAR1 Darmundestat, F2-1517 Darmundestat Jaffé, Bibl. 3, 733 Necrol. Mogunt., von den ähnlichen Namen fehlen alte Formen, s. Hessen 79ff., s. stat 276, ahd., st. F. (i), Stätte, Stelle, Ort, Platz (M.) (1), Raum, Name nicht sicher geklärt (zu einem PN Darimund?, zu darre Tor und mund Schutz?, zu dar Eiche und mont Burg?, zu damunda Wildbach oder darmunda Moorbach?), vom Erzstift Mainz an Hessen, Donb119, (kreisfreie Wissenschaftsstadt – 1997 - und Verwaltungssitz des Landkreises Darmstadt-Dieburg sowie des Regierungbezirks Darmstadt), rund 142000 Einwohner, Darmundestat (spätes 11. Jh.) Abschrift, Darmenstat (1211), Darmistat bzw. Darmestat (1234), 13. Jh. Wasserburg (später Schloss des 17.-19. Jh.s), 1330 Marktprivileg und Stadtprivileg für die Grafen von Katzenelnbogen, Darmstad (1377), 1479 an die Landgrafen von Hessen, 1567 Hessen-Darmstadt, 1806-1918 Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, Künstlerkolonie des Jugendstils auf der Mathildenhöhe, 1877 Technische Universität, 1888 Bessungen eingemeindet, 1918 Hauptstadt des Volksstaats Hessen, 1937 Arheiligen und Eberstadt eingemeindet, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 Wixhausen eingemeindet, s. PN *Darmund?, zu tart 18, ahd., st. M. (a?, i?), Lanze, Spieß (M.) (1), Speer, s. Stadtlexikon Darmstadt 2006 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Datteln, 12. Jh., bei (bzw. in dem Landkreis) Recklinghausen, F1-691 DAT (?) bzw. DATT ### Dattilo, Dattilo Zs. f. westfäl. Gesch. 39 7 (1165), Dattile Lac. 4 Nr. 626 (1161), Datlen Philippi-D. Nr. 362 (1188), Lac. 1 Nr. 375 (1147), s. *lôh?, *lâ?, as., st. M. (a), „Loh“, Hain, Wald, nach F1-691 existieren das loh im Dorfe und ein Döttelbeck noch, Stadtmitte 5610 Einwohner, Ersterwähnung Datlern in einem Schreiben Papst Eugens für Abtei Sankt Heribert in Deutz (17. 06. 1147), Stadt Datteln gebildet aus den Bauerschaften Datteln, Pelkum bzw. Peluchem 890, Meckinhoven bzw. curia Meckinghofan 1188, Hagern bzw. Haginheim 1160, Sutum bzw. Suethem 1188, Wentrup bzw. Venninctorpe 1325) Hachhausen bzw. Hachhusin 1344, Drybern bzw. Driburi 14. Jh., Klostern bzw. Knostern 1541, 1975 eingemeindet Ahsen und Horneburg, Donb120, rund 36000 Einwohner, vor 1147 Kirchdorf auf Gut des Erzstifts Köln in dem Vest Recklinghausen, (in) Datlen (1147), (in) Datlen (1232), (in parrochia) Dathlen (1277), 1593 Marktrecht, 1803 Herzogtum Arenberg, 1806 Großherzogtum Berg, 1813 Preußen, 1936 Stadt, 1946 Nordrhein-Westfalen, Kohlebergbau bis 1972, bisher kaum erklärbar, s. Baader T. (in) Vestisches Jahrbuch 56 (1954) (AAAGOLD20160518.doc)

 

Delmenhorst, 13. Jh., in (dem früheren Großherzogtum) Oldenburg an dem Fuße der Delme, F1-699 ### Delmenhorst, Delmenhorst Fries. Arch. 2 270 (13. Jh.), s. Flurname uppe dem Delme Hd. Brem. Gesch. 2 133, s. Niedersachsen 109, s. hurst 1, horst*, as., st. F. (i), Horst, Gestrüpp, Donb121, (kreisfreie Stadt), rund 75000 Einwohner, in der Mitte des 13. Jh.s aus einer Ansiedlung in der Nähe einer von den Grafen von Oldenburg erbauten Wasserburg, Delmenhorst (1254), 1281 Gut der Grafen von Delmenhorst, Delmenhorst (1289), Delmendehorst (1294), 1371 Stadrecht (Bremens), zeitweise zu dem Erzstift Bremen, zeitweise Dänemark, zumeist Oldenburg, 1690 Marktrecht, 1815 Vereinigung mit dem Herzogtum Oldenburg zu dem Großherzogtum Oldenburg, 1902 kreisfreie Stadt, 1946 mit dem Freistaat Oldenburg zu Niedersachsen, zu dem Gewässernamen Delme, s. *dʰelbʰ-, idg., V., Sb., graben, aushöhlen, Stock?, s. Borchers U. Das Flussgebiet der Unterweser und der mittleren Weser 2005 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Deutschlandsberg bzw. Landsberg, 12. Jh., bei Wildon in der Steiermark, F2-43 LAUN (PN) Lonesperch (2), Lonisberch Zahn (1197), Lonsberch Zahn (1153), s. PN, s. Österreich 2 36, s. berc (1), perc, mhd., st. M., Berg, Donb124, (Stadt), rund 8000 Einwohner, (de) Lonsberch (1153), im 13. Jh. am Fuße der Bergfestung Markt planmäßig angelegt, Burg lange Gut des Erzstifts Salzburg, Lanndsperg (1416), 1820 von den Fürsten von Liechtenstein erworben, 1822 Zusatz Deutsch- amtlich beigefügt zwecks Unterscheidung von Windisch-Landsberg, 1918 Stadt, s. lōn, mhd., st. M., st. N., Lohn, Arbeitslohn, Entgelt, s. berc (1), perc, mhd., st. M., nhd., Berg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Dietesheim, 11. Jh., bei bzw. in Mühlheim am Main, Donb418f. (Mühlheim am Main,) Ditinesheim (1013) Abschrift, Dydensheim (1288), Dideßhaim (1564), in dem Erzstift Mainz, 1803 mit dem Amt Steinheim an Hessen-Darmstadt, 1939 in Mühlheim am Main eingemeindet, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, s. PN Dioting bzw. Dieting?, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim (AAAGOLD20160518.doc)

 

Dormagen, 3. Jh.?, bei Neuss, F1-778 ### Durnomagus, (archäologisch nicht nachgewiesenes oppidum) Durnomagus It. Anton. S. 250, Geogr. Rav. 4 24, Turremage Lac. 1 Nr. 384 1155, nach F1-778 zum lat. PN Durnus oder zum gallischen PN Turnus, s. Holder 1 1383, Donb6 kelt., s. Nordrhein-Westfalen 163, 15-12. v. Chr. römisches Kastell, vor 1374 Enklave Jülichs im Gebiet des Erzstifts Köln, 1794 von Frankreich besetzt, 1815 Preußen, 1946 Nordrhein-Westfalen, 1969 Stadtrecht, 1975 Dormagen und Zons mit Fohr und Nievenheim und Straberg zur Stadt Dormagen zusammengeschlossen. Donb133, (große kreisangehörige Kreisstadt in dem Rhein-Kreis Neuss), rund 63000 Einwohner, Dornomago bzw. Durnomago (um 300) Ablativ, römische Militärziegelei, 1946 Nordrhein-Westfalen, s. *dorn-, kelt., Sb., Faust, Kiesel, Kies?, s. *magos, kelt, M., Feld, Markt, *Durnómagus, „Kiesfeld“, s. Bayer W. Zu Ursprung und Bedeutung des Namens Dormagen/Durnomagus (in) BNF 27 (1992) (AAAGOLD20160518.doc)

 

Dorsten, 9. Jh., an der Lippe bei Coesfeld, F1-778 ### Durstinon, Durstinon Kö. 44 (890), Durstina Kö. 73 (11. Jh.), Durstene Kö. 252 (12. Jh.), s. Nordrhein-Westfalen 165, as., Donb135, (Stadt in dem Kreis Recklinghausen), rund 78000 Einwohner, Durstinon (um 900), Durstina (10. Jh.), Kirchdorf in dem 12. Jh. auf einem Hofe des Stiftes Xanten, Durstene (1251), 1251 befestigte Stadt in dem Vest Recklinghausen des Erzstifts Köln, Dorsten (1293), Mitglied der Hanse, 1803 zum Herzogtum Arenberg, 1811 Großherzogtum Berg, 1813 Preußen, 1946 Nordrhein-Westfalen, Kohlebergbau bis 2001, s. thurst 5, as., st. M. (i?), Durst?, Suffix ina (Gewässer?), Verkleinerungssuffix?, oder zwecks Adjektivbildung?, alteuropäischer Gewässername?, s. Krahe H. Über einige Gewässernamen mit st-Suffix (in) Beiträge zur Namenforschung 10 (1959) (AAAGOLD20160518.doc)

 

Dossenheim, 8. Jh., nördlich Heidelbergs und nordnordwestlich Sinsheims an den Rändern des oberrheinischen Tieflands und des Odenwalds an der Bergstraße, pag. Lobodung., F1-736 DOSO (PN) Dosenheim (2), Dossenheim Laur. Nr. 251 (8. Jh.), Nr. 40 (877), Nr. 259 (9. Jh.) u. s. w., Tr. W. 2 Nr. 117, Be. Nr. 58 (826), Tossenheim Laur. Nr. 630 (8. Jh.), Dassenheim Laur. Nr. 3659 u. ö. (Docesheim, Dohssenheim), s. PN, s. Baden-Württemberg 153, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb135, (Gemeinde in dem Rhein-Neckar-Kreis), rund 12000 Einwohner, in der Merowingerzeit entstanden, Dossenheim (766) Abschrift 12. Jh., Dossenheim (877) Abschrift 12. Jh., Dussinheim (1206) Original, 1319 an das Erzstift Mainz, Tossenheim (1396), 1460 in der Mainzer Stiftsfehde an die Pfalz, 1803 an Baden, 1951/1952 Baden-Württemberg, Schauenburg, s. PN Dosso, „Dossoheim“ (AAAGOLD20160518.doc)

 

Duderstadt, 10. Jh., östlich Göttingens, F1-758 DUDE (?) Tutersteti, Tutersteti Jf. Nr. 4 (929), Dudersteti p. Ws. 63 (927) Urkunde, Dudersteti E. S. 16 (974), Duntstedira (marcha) MGd. 2 (979), s. Dobenecker, Dudarstad Suhm Dänische Gesch. 5 44 (12. Jh.), s. Niedersachsen 123, s. stėdi 13, stadi*, stidi*, as., st. F. (i), Stätte, Ort, Donb138, (Stadt in dem Landkreis Göttingen), rund 22000 Einwohner, seit dem 10. Jh. Gut des Reichsstifts Quedlinburg, Dudersteti (927) Abschrift 17. Jh., Tutersteti (929), Duderstadt (1184-1203), in dem 13. Jh. an Thüingen, dann an die Welfen, 1334 an das Erzstift Mainz, 1802 Preußen, 1816 Hannover, 1866 Preußen, Hauptort des Untereichsfelds, 1946 Niedersachsen, s. *Dudra, germ., Sb. ein Gewässername, zu *dʰeu- (1), idg., V., laufen, rinnen, einer der durch den Ort fließenden Bäche könnte *Dudra geheißen haben, „Dudraort“, s. NOB4 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Elsenfeld, 13. Jh., bei Miltenberg an dem Einfluss der (ahd.) *Elisaffa in den Main, Donb154, (Markt in dem Landkreis Miltenberg in Unterfranken in Bayern), Haufendorf, seit 1232 zu dem Erzstift Mainz, (nach dem Gewässernamen) Elsaffe bzw. Elsaphe (1248/1249), Elsaffe (1325), Elsaf (1345), Eilsuf (1594), Elsenfeld (1625), 1814 an Bayern, 1. 7. 1971 Eingemeindung Eichelsbachs, Rücks und Schippachs, s. *alizō, germ., F., Erle, mhd. nur elsenboum, s. *affa (1)?, ahd., F., Wasser, Bach, nicht in mhd. WB, in dem 17. Jh. Feld, nhd., N., Feld neu angefügt, „Els-en-feld“ bzw. an der *Elisaffa (gelegenes Feld), s. Reitzenstein 1991, Greule DGNB (AAAGOLD20160518.doc)

 

Enger (10. Jh.), westlich Herfords, F1-152 ANGAR° (Anger) Angara (1), Angara Osnabrück. UB. (1094) Original, Erh. 2 Nr. 518 (1191), Angari Osnabrück. UB. (947) Original; Angare Osnabrück. UB. (965), (1002) und sonst, Angeri Osnabrück. UB. (804) Fälschung des 11. Jh., MGd. 3 (1009) Original, Erh. 1 Nr. 567 (948), 603 (966), Aggeri P. 8 621 (Annalista Saxo), 16 148 (Ann. Magdeb.), Angere Bhm. S. 13 (1074), Angerin Erh. 1 Nr. 608 (968), Aggerinensis P. 12 576 (Vita Mathild.), Aggeriensis P. 12 578 (Vita Mathild.), Angere MGd. 3 (1023) Original, Angre MGd. 2 (968), s. ON Herford 94 Angeri (804) Fälschung des 11. Jh. in Abschrift 15. Jh., Angeri (947), Angari (950) Fälschung? in Transsumpt von 1418 u. ö., die um 1285 erbaute und 1305 zerstörte wüste Burg Enger in Enger zwischen Burgstraße und Bäckerstraße, zu *angra-, westgerm., M., Anger, Grasplatz, angar, as., M., Platz, Grasplatz, Anger, um 800 Kirche mit Siedlung auf einem Hügel in der flachen Talmulde, Name germanischen Ursprungs, keine unmittelbare Beziehung zu dem Landschaftsnamen Engern und dem Volksnamen der Angrivarii, s. Nordrhein-Westfalen 205, as., Donb159, (Stadt in dem Kreis Herford), alte Siedlung in dem Bereich eines Villikationshofs, zwischen 930 und 940 Gründung eines Stiftes durch Königin Mathilde, (monasterium in loco) Angeri (947), Angare (965), (abbatiam cui nomen est) Angerin (968), nach Mathildes Tode 968 Gabe Ottos I. an das Erzstift Magdeburg, Stiftsvogt später Edelherr zur Lippe, Engere (1209), 13. Jh. Marktrecht, (in) Angara (1329), 1356 Weichbild, zumeist verpfändete Exklave Lippes um Enger, 1409 an die Grafschaft Ravensberg, Enger (1442), in dem 17. Jh. an Brandenburg, 1721 Stadt, 1813 Preußen, 1946 Nordrhein-Westfalen, entweder Name aus einem alten Gewässernamen oder s. angar* 1, as., st. M. (a), Anger, s. Schneider (AAAGOLD20160518.doc)

 

Eppstein, 12. Jh., in dem Main-Taunus-Kreis, Donb162, (Stadt in dem Main-Taunus-Kreis), rund 13000 Einwohner, Talsiedlung unter der 1122 erstmals urkundlich erwähnten Burg der in dem mittleren Rheingebiet in dem Mittelalter wichtigen Herren von Eppstein, (de) Ebbensten (1122) Original, (castrum) Epenstein (1124), seit dem 12. Jh. die Reichsburg Mainzer Lehen der Herren von Eppsteinm Ebbinstein (1229), 1318 Stadtrecht Frankfurts am Main, seit dem Spätmittelalter die Reichsburg Eppstein gemeinsam von den Landgrafen von Hessen (seit 1492) und dem Erzstift Mainz verwaltet, 1803 an das Herzogtum Nassau-Usingen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 Zusammenschluss Eppsteins mit Bremthal (seit 1971 mit Niederjosbach), Ehlhalten und Vockenhausen, s. PN Ebbo, zu einem PN mit Eber- im Erstglied, s. stein, mhd., st. M., Stein, Fels, Felsen, s. LAGIS, s. Schäfer Eppstein, s. Picard B. Burg Eppstein im Taunus 2. A. 1986 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Erkenschwick (Großerkenschwick und Kleinerkenschwick), 12. Jh., nördlich Recklinghausens, F1-830 ERKAN (behende bzw. PN) Erkeneswic, Erkeneswic Kö. 251 (1150), 255 (1150), s. PN, s. wīk* 3, as., st. M. (i), Wohnstätte, Dorf, Donb471 (Oer-Erkenschwick), Erkeneswic (um 1150), Erkenswic (1275), Bauerschaft in dem Vest Recklinghausen des Erzstifts Köln, 1806 Herzogtum Arenberg, 1811 Großherzogtum Berg, 1812 Preußen, 1899-1997 Kohlebergbau, 1926 Zusammenlegung mit Oer, 1946 Nordrhein-Westfalen, s. Oer-Erkenschwick, s. PN Erkan, „Erkanswik“, s. Derks Wesel, s. NOB3 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Erlenbach (Erlenbach am Main), 13. Jh., bei Miltenberg, Donb165, (Stadt in dem Landkreis Miltenberg in Unterfranken in Bayern), rund 10000 Einwohner, vorchristliche Besiedlung, die älteste Siedlungsstelle heißt noch Altdorf, am Endedes 12. Jh.s Ansiedlung von Reichsministerialen, um 1183 Marktrecht, Erlbach (1236), Erlebach (1248/1249), Erlenbach (1275), bis 1800 zu dem Erzstift Mainz, 1814 Bayern, s. erle, erl, mhd., sw. F., st. F.: nhd. Erle, s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., Bach, Wasserlauf, Quelle. „Erlenbach“ nach einem vielleicht ursprünglich hier mündenden Bach?, s. Reitzenstein 1991 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Erwitte, 9. Jh., südlich Lippstadts bei Soest an der Kreuzung zweier alter Fernwege, pag. Engere und pag. Westfalon, s. ON Soest 162 (in) Arwitti Trad. Corb. 121 § 226 (822-876), s. F1-187 (unzutreffend), F1-206 ### Aruitdi (mit zahlreichen Belegen) (zu witi Strafe, unzutreffend), schwierig, zu erwita, as., F., Erbse, Dentalsuffix, „Ort mit Erbsen“, s. Nordrhein-Westfalen 210, Donb165, (Stadt in dem Kreis Soest), rund 16000 Einwohner, frühmittelalterlicher Pfarrort mit Königshof, (in) Arwitti (822-876), Arueite (935), von 935 bis 1002 von den fränkisch-deutschen Königen besucht, Arwitdi (1002), Sitz mehrerer Rittergeschlechter zwischen dem Erzstift Köln und dem Hochstift Paderborn, Erwite (1433), 1927 Zementindustrie, 1936 Stadt, 1946 Nordrhein-Westfalen, Suffix germ. thja oder j, nicht zu ithi (AAAGOLD20160518.doc)

 

Eschborn, 8. Jh., bei Höchst, Nitachg., F1-217 ASK (Esche) Ascabrunno (1), Ascabrunno P. 7 107 (Herim. Aug. Chron.), Asgabrunno P. 1 388 (Ann. Fuld.), Ascobrunne Laur. Nr. 3326 (8. Jh.), Aschibrunnen Laur. Nr. 3319 (8. Jh.) u. ö. (Aschibrunen, Askebrunnen, Aschebrunne, Ascbrunnen, Aschenbrunne, Aschenbrunnen, Asceburne Axhenbrunnen), s. Hessen 113, s. brunno 58, ahd., sw. M. (n), Brunnen, Quelle, Donb165, (Stadt in dem Main-Taunus-Kreis), rund 21000 Einwohner, ab 766 mehrere Gaben in dem Ort an das Kloster Lorsch, Haschinbrunne (766) Abschrift, Aschinininbrunne(r marca) (767) Abschrift, Aschenbrunne (770) Abschrift, Askebrunnen (800) Abschrift, 1008 Königshof von Kaiser Heinrich II. getauscht, wechselnde Herrschaften der Herren von Eschborn, von Falkenstein, von Cronberg und von Eppstein, Escheborn (1274), 1389 Schlacht bei Eschborn im Städtekrieg gegen den Pfalzgrafen bei Rhein, an dem Anfang des 18. Jh.s an das Erzstift Mainz, 1803 an Nassau-Usingen, 1866 Preußen, 1939 Militärflugplatz, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1970 Stadtrecht, 1971 Eingemeindung Niederhöchstadts, s. *askīn, ahd., Adj., eschen, nicht in dem ahd. WB, „Eschenbrunnen“ (AAAGOLD20160518.doc)

 

Felsberg, 11. Jh., südlich Kassels an dem linken Ufer der Eder an dem Fuße eines Basaltfelsens (Burgruine Felsburg) bei Melsungen in dem Grenzgebiet zu dem Erzstift Mainz, F1-871 FELIS (Fels) Filisberg (2), Filisberg W. 3 Nr. 62 (1100), Vilsberg W. 3 Nr. 61 (1090), s. Hessen 120, s. berc (1), perc, mhd., st. M., Berg, Donb174, (Stadt in dem Schwalm-Eder-Kreis), rund 11000 Einwohner, Velisberg (1090) Original, Burganlage der Herren von Felsberg 1090-1286, Filisberg (1100), Veilsberg (1160), frühes 13. Jh. mutmaßlich landgräflich-hessische Stadtgründung, Velsberc (1247), 1247/1386-1809 Sitz einer Niederlassung des Deutschen Ordens, 1286 als Stadt bezeichnet, 14. Jh. Sitz eines Amtes, s. vels, fels*, mhd., st. M., Fels, Felsenschloss, Feste (F.), „Felsberg“ (AAAGOLD20160518.doc)

 

Flein, 12. Jh., bei Heilbronn, F1-910 ### Flina (pagus), Flina K. Nr. 136 (861), Würt. UB. 2 Nr. 457 (1188), Vlinebach Buck S. 20 (960) derselbe Ort?, Buck geht von einem behaupteten *flina, *flana, ahd., Sb., angeschwemmtes Land aus, Donb176 (Flein-Thalheim), Flina (1188), Fline (1222), zunächst Gut der Staufer, in dem 13. und 14. Jh. teilweise Gut der Schenken von Limpurg und des Erzstifts Mainz, 1802 Württemberg, 1951/1952 Baden-Württemberg, 1975 Flein-Thalheim aus Flein und Thalheim gebildet, s. *flīna, ?, Sb., kahler Fleck?, wegen des Nagelfluhfelsens des Kirchbergs (AAAGOLD20160518.doc)

 

Flörsheim, frühes 9. Jh. bzw. 8. Jh.?, bei Wiesbaden, F1-904 FLARID (PN) Flaridesheim (1), Flaridesheim Laur. Nr. 1130 (8. Jh.), Nr. 3660, Flaritesheim Dr. Nr. 375 (9. Jh.), hierfür Florlesheim Laur. Nr. 1957 (8. Jh.), Vluortesheim Scriba Nr. 1017 (1111) u. ö. (Fleredesheim. Flersheim), s. PN, s. Hessen 122f., s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, nach F1-904 s. Fletersheim, Donb177 (Flörsheim am Main), (Stadt in dem Main-Taunus-Kreis), rund 20000 Einwohner, (ad) Flaritesheim (frühes 9. Jh.) Abschrift, Flaradesheim (922), Flersheim (1184), zunächst Gut der Grafen von Rieneck als Vögte des Erzstifts Mainz, von den Herren von Eppstein 1270 an das Domkapitel des Erzstifts Mainz, 1765 Fayencemanufaktur (bis 1914), 1803 Nassau-Usingen, 1866 Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1953 Stadtrecht, 1972 Zusammenschluss mitWeilbach und Wicker, in Weilbach ein Schloss einer 1487 ausgestorbenen Adelsfamilie von Weilbach, s. PN *Flādrīt bzw. *Flādrāt, zu *fladi?, ahd., Sb. (ja), Schönheit?, Glanz? (AAAGOLD20160518.doc)

 

Frechen, 8. Jh., südöstlich Kölns, F1-939 ### Frekena, Frequana Wauters 1 453 (1015), Frekena Morand S. 68 (721) späte Abschrift, Frekene Mir. 3 24 (1107), Ureggana Erzd. Köln 5 252 (941), s. Nordrhein-Westfalen 229, nach Esser 1 38 vroikos, altirisch, Sb., Heide (F.)?, Donb182, (Stadt in dem Rhein-Erft-Kreis), rund 50000 Einwohner, römische Spuren, Frekena (721) Original, Frekena (877) Original Kirche erstmals bezeugt, Frekene (1107), Verchene (1134), 1257 Burg erstmals bezeugt, bis 1338 zu dem Amt Hülchrath des Erzstifts Köln, 1338 Unterherrschaft Jülichs in dem Amt Bergheim bis 1794, ab 1816 Bürgermeisterei, 1946 Nordrhein-Westfalen, 1951 Stadtrecht, 1975 Zusammenschluss mit den Orten Bachem, Buschbell, Königsdorf u. a., anfangs Gewässername (Frechener Bach), s. freh 15, ahd., Adj., gierig, habsüchtig, geizig, „Wildes“, kelt.-germ. Suffix ana, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)

 

Freigericht, 20. Jh., südsüdwestlich Gelnhausens in dem nordwestlichen Spessartvorland, Donb184, (Gemeinde in dem Main-Kinzig-Kreis), rund 15000 Einwohner, 1970 gebildet durch Zusammenschluss der Gemeinden Altenmittlau, Bernbach, Horbach, Neuses und Somborn, die zu einem 1309 erstmals bezeugten und nach dem Sitz Somborn benannten reichsunmittelbaren Gericht gehörten, vermutlich bereits im 13. Jh. mit drei benachbarten freien Gerichten zu einer Markgenossenschaft (Versammlungsort Wilmundsheim) verbunden, die seit dem 15. Jh. Freigericht genannt wurde, 1500 durch König Maximilian I. an den Erzbischof Mainzs und die Grafen von Hanau verlehnt, 1736 durch Teilung des Kondominats Gericht Somborn überwiegend an Hessen-Kassel, im Übrigen an das Erzstift Mainz, 1866 Hessen-Kassel an Preußen, 1945 Gebiet an Großhessen, 1946 an Hessen, der Anteil Mainzs 1803 an Hessen-Darmstadt, 1816 an Bayern, 1945 an Großhessen, 1946 an Hessen, Freigericht (1970), s. frei, nhd., Adj., frei, s. Gericht, nhd., N., Gericht, „freies gericht“ (AAAGOLD20160518.doc)

 

Friesach, 9. Jh., an der Metnitz in Kärnten, F1-947 FRIS (kraus? bzw. PN?)? Frisachum°, Frisacum P. 13 mehrmals, J. S. 262 (1074), Friesah J. S. 152 (928), Friesach J. mehrmals u. ö. (Friesacha, Fresacum, Friesach, Frisach), nach F1-947 ist der deutsche Ursprung des Ortsnamens höchst zweifelhaft, nach F2-1531 nach Hey G. zu brêza, slaw., F., Birke, s. Österreich (2, 227), s. Fresing, Donb189, (Stadt in dem Bezirk Sankt Veit an der Glan), Friesah (860), 860 Hof, später Markt des Erzbistums Salzburg, 1016 Grafschaft, lange zwischen dem Erzstift Salzburg und dem Hochstift Gurk umstritten, zunächst Teilung in einen Markt Salzburgs und einen Markt Gurks, 1180 ganz an Salzburg, ältestes Stadtsiegel 1. 3. 1265, Stadtbefestigungen, s. *brěžane bzw. *brěže, slow., M. Pl., Uferbewohner, zu brěgъ, slaw., Sb., Ufer, Rand?, oder zu brěza, slaw., F., Birke, s. ANB (AAAGOLD20160518.doc)

 

Fürth, 8. Jh., an der Weschnitz in dem Odenwald bei Heppenheim, F1-974 FURD (Furt) Furti (2), Furte D. S. 34 (795), Furde Laur. Nr. 137 (1023), Nr. 140 (11. Jh.), (ad) Furden (bzw. in Furden) Laur. Nr. 140 (11. Jh.), Donb191, (Gemeinde in dem Landkreis Bergstraße), rund 11000 Einwohner, früh Güter des Klosters Lorsch durch Gaben, (villa) Furte (795) Abschrift, Furde (1023) Abschrift, 1023 Bestätigung der von Lorsch an das Michaelskloster in Heidelberg gegebenen Güter durch den Kaiser, hier ein Haupthofdes Klosters, (ad curiam) Furde (11. Jh.) Abschrift, in dem Spätmittelalter Gut des Erzstifts Mainz und der Pfalzgrafen bei Rhein, 1356 kaiserliche Zustimmung zur Bildung einer Stadt (nicht verwirklicht), 1803 an Hessen-Darmstadt, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1970 Eingemeindung elfer Orte, s. furt, ahd., (st. M. (i?)), Furt (AAAGOLD20160518.doc)

 

Gaualgesheim (Gau-Algesheim), 8. Jh., bei Bingen südlich des Rheines in dem rheinhessischen Hügelland, F1-66 ALA2 (PN) Alagastesheim (1), Alagastesheim Laur. Nr. 1142 (8. Jh.), Nr. 2022 (8. Jh.), Algensheim p. Gaucgia Scriba Nr. 1012 (1108), Alengreheim Scriba Nr. 1042 (1130), Algesheim Me. u. S. 1 161 (1109), s. Rheinland-Pfalz 110, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb198 (Gau-Algesheim), (Stadt und seit 1972 VG mit acht Gemeinden – u. a. Bubenheim als eines der ältesten freien Reichsdörfer in Rheinland-Pfalz - in dem Landkreis Mainz-Bingen), Alagastesheim (766), Alginsheim (1034), Algensheim im gaw (1109), in dem Mittelalter wechselnde Herrschaften, Sitz eines Amtes des Erzstifts Mainz, 1332 Stadtrecht, 1355 Stadtrecht, Gauwealgesheim (1409), noch in dem 18. Jh. Algesheim im Gebrauch, 1818 Gau-Algesheim amtlich, 1946 Rheinland-Pfalz, s. PN Alagast bzw. Algin, „Alagast-hem“, Zusatz Gau (wegen des so genannten Alzeyer Gaues) zur Abgrenzung von dem nahen Waldalgesheim (AAAGOLD20160518.doc)

 

Gelnhausen, 12. Jh., in dem Kinzigtal vor dem südlichen Vogelsbergausläufer bei Frankfurt am Main, F1-986 GAIL (PN) Gailinhusin, Gailinhusin Hasse (1195) Original, Gelenhusin Lac. 1 Nr. 472 (12. Jh.), Gelenhusen Reimer Nr. 96 (1158) Original, Gelnusensis W. 2, s. Zs. f. hess. Gesch. 3, 122, nach F1-986 angeblich nach einer Geliebten Gela Kaiser Friedrichs I., s. PN, s. Hessen 164ff., s. hūs (1), hous, mhd., st. N., Haus, Donb202, (Stadt in dem Main-Kinzig-Kreis), rund 22000 Einwohner, wohl spätestens seit dem 9. Jh. bestehend, (de) Geilenhusen (1133) Original, Geilnhusen (1151) Abschrift 16. Jh., Gelenhusen (1158) Original, 1158 Burg an Erzstift Mainz, kurz danach an Friedrich I. Barbarossa, Pfalzbau, 1170 Stadt gegründet, Reichsstadt, Geilinhusin (1180) Original, 1803 an Hessen-Kassel, 1807 an Frankreich, 1810 an das Großherzogtum Frankfurt, 1866 an Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1971-1974 um 5 Gemeinden erweitert, Zusatz Barbarossastadt, s. PN Gaila bzw. Geila bzw. Gailo bzw. Geilo (AAAGOLD20160518.doc)

 

Gensingen, 8. Jh., bei Bingen, pag. Nachg., F1-997 GAND (PN)? bei Bingen in (dem früheren Großherzogtum) Hessen-Darmstadt, Gantsinger (marca) Laur. Nr. 2016 (8. Jh.), Genzingas Be. Nr. 111 (870), Jencingon Be. Nr. 120 (882) derselbe Ort, Genzingen Be. Nr. 552 (1148), nach F1-997 wohl zu GAND (PN), Suffix inga, Donb599 (Sprendlingen-Gensingen), Gantsingen (768), Genzingas (870), (in villa) Gencingo (1142); Gentzingen (1127), in dem Mittelalter zu der vorderen Grafschaft Sponheim, 1279 Auseinandersetzung zwischen dem Erzstift Mainz und den Grafen von Sponheim, 1815 an Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1972 s. Sprendlingen-Gensingen, s. PN Gandso, s. Kaufmann 1976 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Gernsheim, 9. Jh., bei Großgerau, pag. Renens., F1-1004 GAR (PN) Gerinesheim° (3), Gerenesheim K. Nr. 162 (888), Kerenesheim bzw. Kernesheim Laur. Nr. 53 (9. Jh.), Gerunesheim Laur. Nr. 30 (852) u. ö. (Gernesheim, Gernersheim, Gernesheim marcha, Gernesheim), s. PN, s. Hessen 169, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb205, (Schöffer-)(Stadt in dem Landkreis Großgerau), rund 10000 Einwohner, in dem 1. Jh. bis 3. Jh. römisches Kastell, fränkischer Königshof (später Wasserburg), Gabe an Kloster Lorsch, Gerunesheim (852) Abschrift, Gerinesheim (977), 1232 an Erzstift Mainz, Gernsheim (1283), 1336 Stadtrecht, Sitz eines Amtes des Erzstifts Mainz, Geburtsstadt des Buchdruckers Peter Schöffer (1430-1503), 1689 Ort durch Frankreich zerstört, in dem 18. Jh. Abbruch der Reste der Wasserburg, 1803 an Erzbistum Mainz, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1971 Eingemeindung der Orte Allmendfeld (1937 gegründet), Klein-Rohrheim bzw. Kleinrohrheim, 2003 Zusatz Schöfferstadt, in der Nähe Wallfahrtsstätte Maria Einsiedel, s. PN Gērini bzw. Gērin, s. 625 Jahre Stadt Gernsheim am Rhein hg. v. Magistrat der Stradt Gernsheim 1981 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Gieboldehausen, 11. Jh., zwischen Eller und Hahle östlich Göttingens bei Duderstadt in dem Eichsfeld, F1-1048 GIB (PN) Gebehildehuson, Gebehildehuson MGd. 3 (1003), s. PN, s. Niedersachsen 166, s. hūs 52, as., st. N. (a), Haus; hūs (1), ahd., (st. N. a), Haus, Donb207, (Flecken und Samtgemeinde in dem Landkreis Göttingen), rund 14000 Einwohner, Gebehildehuson (1003) Abschrift 14. Jh., Burg der Welfen, in dem 14. Jh. an Erzstift Mainz verfändet, Geueldehusen (1290), in dem 14. Jh. Sitz eines Amtes, 1450 Flecken, Giboldehausen (1462), bis 1802 Gut des Erzstifts Mainz, 1803 Preußen, 1816 Hannover, 1866 Preußen. 1946 Niedersachsen, s. PN (weiblich) Gevehild bzw. Gebehild, „Gevehildhaus“, s. NOB4, s. Wehking S. Chronik des Fleckens Gieboldehausen 2003 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Gladbeck, 10. Jh., bei Recklinghausen, F1-1061f. GLAD (glatt) Gladebac (4), Gladebeche Lac. 1 Nr. 153 (1019), Gladebach Lac. 4 Nr. 628 (1161), Gladbeki Kö. 27 855, s. *bėki?, *biki?, as., st. M. (i), Bach, Wasserlauf, Donb209, (Stadt in dem Kreis Recklinghausen), rund 76000 Einwohner, ursprünglich Gewässername, Gladbeki (nach) 900, Gladebeche (1020)?, Gladebach (um 1150), Gladbeke (1229), Kirchdorf in dem Vest Recklinghausen des Erzstifts Köln, 1803 Herzogtum Arenberg, 1811 Großherzogtum Berg, 1813 Preußen, 1919 Stadt, 1921-1975 kreisfrei, 1946 Nordrhein-Westfalen, bis 1971 Kohleabbau, 1975 kurzfristig Teil Bottrops, s. *glad?, as., Adj., froh, „glatter bzw. glänzender Bach“, s. Derks P. Zu den Ortsnamen Gladbeck und Gelsenkirchen (in) Vestische Zs. 82/83 (1983/1984) (AAAGOLD20160518.doc)

 

Goldbach, 14. Jh., bei Aschaffenburg, Donb212, (Markt in dem Landkreis Aschaffenburg), rund 10000 Einwohner, (zu) Golczbach (1354), Golpach (1380), (zu) Golppach (1397), ab der Mitte des 15. Jh. zu dem Erzstift Mainz, 1814 Bayern (Unterfranken), 1995 Marktgemeinde, s. PN *Golt (z. B. aus Herigolt), s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., Bach, Wasserlauf, Quelle, s. Sperber R. Das Flussgebiet des Mains 1970 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Großostheim, 8. Jh., an dem nördlichen Rande des Odenwalds südöstlich Aschaffenburgs in Unterfranken, Donb226, (Markt in dem Landkreis Aschaffenburg), rund 16000 Einwohner, jungsteinzeitlich besiedelt, römische Siedlung, in dem 5./6. Jh. Königshof der Franken, 8. Jh. Gut des Klosters Fulda, Ostheim (780/799) Abschrift 12. Jh., 1278 Erzstift Mainz, Groß Ostheim (1774), 1814 Bayern. s. ōst 1, ahd., Adv., im Osten, *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, „im Osten (des im Spätmittelalter wüst gewordenen Ringenheim?) gelegenes Heim“, groß in Gegensatz zu Kleinostheim, s. 1200 Jahre Großostheim hg. v. Klinksiek D. 1999 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Großzimmern (Groß-Zimmern), 13. Jh., südlich Dieburgs in der Gersprenzniederung, Donb228, (Gemeinde in dem Landkreis Darmstadt-Dieburg), rund 14000 Einwohner, (Georg von) Cymmere (1250) Abschrift 16. Jh., Zymmern (1276) Original, seit dem Hochmittelalter hat vor allem die Reichsabtei Fulda in Großzimmern (meist alte) Rechte, in Kleinzimmern das Erzstift Mainz, Obercymern (1333) Großzimmern oder Kleinzimmern? Original, (in villa) Cymmern superiori (1333) Original, Grozin Zymmerin (1380) Original, (zu) cleynen Zymern (1407) Original, seit dem Spätmittelalter sind mehr und mehr die weltlichen Territorialherren (oft in Kondominaten) an der Herrschaft beteiligt (die Herren von Bickenbach, die Grafen von Hanau, die Grafen von Erbach, die Pfalzgrafen bei Rhein und die Landgrafen von Hessen), 1803 Großzimmern und Kleinzimmern an Hessen-Darmstadt, 1918 an Hessen, 1945 an Großhessen, 1946 an Hessen, 1977 das südöstlich gelegene Kleinzimmern in Großzimmern eingemeindet, s. (in dem lokativen Dativ Plural) zimber, mhd., st. N., st. M., Bauholz, Bau, Gebäude, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Gudensberg, 12. Jh., südwestlich Kassels um den steilen Schlossberg (Obernburg) an dem Nordrand des Fritzlarer Beckens bei Fritzlar, F2-1417 WODAN (Wotan bzw. PN)? Wodenesberg (2), Wodenesberch W. 2 119 (1189), Wuodenesberg Ld. 2 S. 50 (1131), Wutensberc Dronke 2 410 (um 1170), Nr. 831 (1166) u. ö. (Guodanesberg, Utenesberg), s. Arnold 2 335, s. Hessen 192, s. berc (1), perc, mhd., st. M., Berg, Donb230, (Stadt in dem Schwalm-Eder-Kreis), (de) Gudensberch (1119) Original, Udenesberc (1121), zunächst Gut der Grafen Werner und der Gisonen, 1122 an die Landgrafen von Thüringen, Wothenesberc (1123), (de) Wuodesnberg (!) (1131), Stadtgründung wohl in dem letzten Drittel des 12. Jh.s, Wotensberg (1209), Guttensberg (1231), Gudinsberg (1236), 1247 an Hessen, seit dem 13. Jh. unter Ablösung des Gerichts Maden Amtssitz und Gerichtssitz, 1254 als Stadt bezeichnet, Gotesberg (1290), 1387 Stadt und Burg durch das Erzstift Mainz erobert, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, s. PN? (Gottesname?) Wuotan bzw. Wōden, s. Brunner H. Gudensberg 1922, s. Küther 1980, s. Udolph J. Kultische Namen (in) RGA 17 2001 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hachenburg, 13. Jh., in dem nordwestlichen Westerwald zwischen Koblenz und Siegen, Donb235, (Stadt und seit 1972 mit 33 Gemeinden VG,) rund 24000 Einwohner, an dem Ende des 12. Jh.s zum Schutz der Straße von Köln nach Thüringen Hachenburg errichtet, (de) Hakenburgh (1222), Hachenberg bzw. Hachenberch (1234), Hachenburg (1240), 1247 als Stadt bezeichnet, 1314 Stadtrecht, Residenz der Grafen von Sayn, zeitweise Gut des Erzstifts Köln und dessen Lehnsträgern, 1648 an Sayn, 1652 Hauptort der Nebenlinie Sayn-Hachenburg, 18. Jh. gegenwärtiges Schloss errichtet, 1815 Nassau, 1866 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, in dem Schloss Fachhochschule der deutschen Bundesbank, s. PN *Haggo bzw. *Hago bzw. *Hakko bzw. *Hahho, s. burc (1), burec, buric, purc, mhd., st. F., Burg, Schloss, Stadt, „Hahhosburg“, s. Kehrein J. Nassauisches Namenbuch 1891 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hadeln, 8. Jh., östlich Cuxhavens, Donb236, (Samtgemeinde in dem Landkreis Cuxhaven,) rund 10000 Einwohner, ursprünglich Name für den Geestrücken Hohe Lieth um die 30 Meter über dem Meeresspiegel liegende Holter Höhe zwischen Wesermündung Geeste Oste Moore und unterer Elbemündung, (de) Haduloha (797) Original, Hathalaon bzw. Hadalaon (10./11. Jh.) Original, 9.-11. Jh. Teil der Grafschaft Lesum, ab dem 11. Jh. Gut der Grafen von Stade und des Erzstifts Bremen, Deichbau durch Siedler aus Holland, Hathelen (12. Jh.) Original, 1180-1689 Herrschaft der Herzöge von Sachsen-Lauenburg bei eigenständigem Recht Hadelns, 15. Jh. Pfandgut Hamburgs, 1946 Niedersachsen, 1974 Zusammenschluss der Stadt Otterndorf mit den Gemeinden Neuenkirchen und Nordleda und Osterbruch, s. *hath- bzw. *hađ, idg.? bzw. germ., Sb., Neigung, Biegung, Abhang, nicht in idg. WB und nicht in germ. WB, s. *lôh?, *lâ?, as., st. M. (a), „Loh“, Hain, Wald, „Hügelwald“, s. Boeselager E. v. (in) Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser 2 hg. v. Dannenberg H. u. a. 1995, Udolph J. Haduloha RGA 3 1999 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hagen, 12. Jh., an dem Zusammenfluss von Volme und Ennepe, Donb236, (kreisfreie Stadt), rund 192000 Einwohner, entstanden in dem Bereich einer von Sankt Ursula in Köln abhängigen Pfarrkirche und eines Oberhofs des Erzstifts Köln, Hagene (Mitte 12. Jh.), Hage (1161), Hagen (1190), s. hagan (1) 1, as., st. M. (a), Dornstrauch, Dornhecke, s. Derks P. Asmeri – das älteste Hagen? (in) Jb. des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschat Mark (Witten) 98 1998, Berger (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hainstadt, 13. Jh., bei Offenbach, Donb239 (Hainburg), rund 15000 Einwohner, Heynstad (!) (1287) Original, Heinstad (1288), in dem Mittelalter Gut der Herren von Eppstein bzw. Falkenstein, 1425 an das Erzstift Mainz, Hainstadt (1569), 1803 mit der Amtsvogtei Steinheim an Hessen-Darmstadt, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 mit Kleinkrotzenburg zu Hainburg zusammmengeschlossen, s. hagen (1), hain, mhd., st. M., „Hagen“, Dornbusch, Dornenstrauch, s. stat, mhd., st. F., Ort, Stelle, Stätte, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hattersheim, 12. Jh., bei Höchst, F1-1167 HAID (PN) Heitresheim (2), Heidersheim Gud. 1 102 (1132), Hedersheim Gud. 1 123 (1140), ? Heideresheim et Hedderesheim M. u. S. 1 Nr. 216 (1145), s. PN, s. Arnold, s. heim (3), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat, s. Hessen 97 (Kloster Eberbach), Donb248 (Hattersheim am Main), (Stadt in dem Main-Taunus-Kreis,) rund 26000 Einwohner, Heideresheim (1132) Original, Hedersheim (1140), 1364 zu dem Erzstift Mainz, öfter Verpfändung, Hattersheim (1654), 1803 an Nassau-Usingen, 1866 Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1970 Stadtrecht, 1972 Eingemeindung Eddersheims und Okriftels, s. PN Heitari bzw. Heitar bzw. Heiter, zu heit (1), mhd., st. F., st. M., Person, Stand, Rang, zu her (2), mhd., st. N., Heer, Streitmacht, Verheerung, s. Sperber, s. Struck W. Geschichte von Hattersheim 1964 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hausen, 11. Jh., bei Offenbach, s. Obertshausen, 10. Jh., bei Offenbach, Donb468, (villa) Hvson (1069) Original, Husen (apud castrum Steyheim) (1223), Husin (hinter der Sonnen) (1339), 1664 von derm Erzstift Mainz mit Obertshausen an Graf Philipp Erwein von Schönborn als Amtmann von Steinheim verkauft, 1806 mit dem Amte Heusenstamm an Isenburg-Birstein, 1816 an das Großherzogtum Hessen, 1977 in Hessen Zusammenlegung mit Obertshausen als Hausen, 1978 in Obertshausen umbenannt, s. Obertshausen, 10. Jh., bei Offenbach, Donb468 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Heidesheim, 8. Jh.?, in dem Norden Rheinhessens westlich Mainzs an dem linken Ufer des Rheines bei Bingen, F1-1331 ### Heisenheim, Heisenheim Rossel 38 (1185), s. Rheinland-Pfalz 131, s. heim (3), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat, Donb252 (Heidesheim am Rhein), 8. Jh., (Gemeinde und seit 1972 VG mit Wackernheim in dem Landkreis Mainz-Bingen,) rund 10000 Einwohner, Hasinisheim bzw. Heisinisheim (762), Hesinesheim (1025-1051), Heissesheim (1454), bis zu dem Anfang des 17. Jh.s Vogtei des Frauenklosters Altmünster in Mainz, 1609 zu dem Erzstift Mainz, Heidesheim (1754),Hedesheim (1787), an dem Ende des 18. Jh.s Teil der Republik Mainz, dann Frankreich, dann Großherzogtum Hessen bzw. Hessen-Darmstadt, 1946 Rheinland-Pfalz, s. PN Hasso bzw. Haso, d ersetzt s, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, s. Christmann 1952, s. HSP (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hemsbach, 8. Jh., nördlich Heidelbergs in der Rheinebene an der Bergstraße zwischen Heppenheim und Weinheim in dem Odenwald, pag. Rinecg., F1-1194 HAIM (PN) Heimingesbach°, Heimingesbach Laur. Nr. 3669, (nach F1-1194 dafür auch) Heiminisbach Laur. Nr. 134 (1094), Hemmingisbach D. S. 34 (795), Hemmingesbach Laur. Nr. 67 (948), s. PN, s. Baden-Württemberg 327, s. bah (1), ahd., st. M. (i)?, Bach, Donb256, (Stadt und VVG mit Laudenbach,) rund 18000 Einwohner, in dem 6. Jh. entstanden, 773 durch Gabe an das Kloster Lorsch, 1313/1344 an das Erzstift Mainz verpfändet, 1705 an die Pfalz, 1803 Baden, 1951/1952 Baden-Württemberg, alte Synagoge, Sankt-Laurentius-Kirche, altes Rathaus, Rothschildschloss, Zehntscheuer, ursprünglich Gewässername, s. PN Hemming(?), „bei den Leuten des Hemming“, s. Hembach als Ortsteil Brombachtals, s. Krieger, s. LBW (AAAGOLD20160518.doc)

 

Heppenheim, 8. Jh., bei Lorsch, pag. Rinens., F1-1232 HAP (PN) Heppenheim (2), Hephenheim Laur. Nr. 6 (773), Nr. 429 (8. Jh.), Ephenheim D. Nr. 37 (1012), Hepphenheim(mere term.) Laur. Nr. 245 (8. Jh.), s. PN, s. Hessen 209, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb257 (Heppenheim), (Kreisstadt in dem Landkreis Bergstraße,) rund 25000 Einwohner, 755 in der Gabe eines Marcharius an die dort errichtete basilica sancti Petri erwähnt, Hepphenheim (755/756) Abschrift, Mittelpunkt einer großen Königsmark mit bereits in dem 8. Jh. beschriebenen Grenzen, Hepphenheim(mere termino) (773/774) Abschrift, Verwaltungsmittelpunkt des Klosters Lorsch, in dem 10. Jh. Marktrecht, 1065 oberhalb Heppenheims Starkenburg errichtet, in dem 12. Jh. Ummauerung, 1232 an das Erzstift Mainz, aus dem Erbe Lorschs Amt Starkenburg gebildet mit Sitz in Heppenheim, Heppenheim (1314), 1461an die Pfalz verpfändet, nach 1517 abwechselnd lutherisch bzw. calvinistisch, 1623/1650 an Mainz zurück, Rekatholisierung, 1803 an Hessen-Darmstadt, 1946 Großhessen, 1946 Hessen, s. PN Happo, s. 1200 Jahre Mark Heppenheim 1973, 1250 Jahre Heppenheim 2005, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Herford, 9. Jh., in einer Talmulde in dem Mündungsgebiet der Aa in die links in die Weser fließenden Werre in Westfalen (Altenherford lag zwischen Werre und Aa), F1-1248f. HARI (Heer) Heriuurth, Heriuurth Erh. 1 Nr. 356 (838) Original, Heriuurti MGd. 3 (1004) Original, Heriuurt Erh. 1 Nr. 421 (858) u. ö. (Herivurde, Herifurd, Herivorti, Herivordi, Herivordia, Hirivordi, Heriuordi, Heriford, Heriuort, Herivord, Heruuorde, Heriuurdensis, Herifordensis, Heriuirdensis, Herofordensis, Herivortensis, Heriuurtensis, Heriuortensis, Herfordiensis, Herivurda, Herevorde, Herfurđa?, Herfurda?), s. ON Herford 128 (Altenherford) (ad) Aldenhervorde (1188-1204) Abschrift Anfang-Mitte 13. Jh., Aldenhereuorde (Ende 12. Jh.), Allenhervorde (Ende 12./Anfang 13. Jh.) u. ö., (Herford Stadt) Heriuurte (9. Jh.), (monasterium) Heriuurth (838), Herifurd (851) u. ö, s. hėri 9, as., st. M. (ja), Heer, Menge, Volk, ford* 2, furd*, as., st. N. (a)?, st. M. (i)?, Furt, nach F1-1248 wohl eine (besonders breite) Heerfurt über die Aa aus fränkischer Zeit zwecks Verbindung zwischen Lügde/Schieder und Enger/Osnabrück, an deren Stelle im 9. Jh. das Frauenkloster Herford angelegt wurde, auch die ältere Form Harifurđ spricht nach F1-1248 für eine fränkische Anlage, Altenherford vielleicht schon eine vorsächsische Ansiedlung an der Straßenfurt oder Heeresfurt vor dem Zusammenfluss von Aa und Werre an der Ahmser Straße, s. Nordrhein-Westfalen 312, Klostergründung um 815, Donb258, (Kreisstadt in dem Kreise Herford,) rund 65000 Einwohner, um 789 Gründung des ersten sächsischen Frauenklosters bei dem fränkischen Königshof Odenhausen durch den sächsischen Adeligen Waltger, Anfang 9. Jh. Ausbau durch Adelhard und Wala zu einem Doppelkloster mit Corvey/Korvei, Reichsstift, ab dem 9. Jh. Siedlung neben dem Stift anzunehmen, 833 Marktrecht, Heriuurth (838), Herifurd (851), Heriford (859) Abschrift 10. Jh., 868 freie Wahl der Äbtissinnen (streitig bis 1803), seit 887 exempt (bis 1803), um 1000 Sankt Nikolai, Heriuurti (1004), 1147 Reichsabtei, um 1170 Stadtrecht, 1219/1226 eigenständige civitas, eidlich an die Abtei gebunden, westlicher Stadtteil Radewig (mit altem Hof Odenhausen), Altstadt südlich des Stiftsbereichs mit Kircheder Kaufleute, um 1219 Gericht und Rat, 1224 Gründung der Neustadt, 13. Jh. Kondominat zwischen Stadt und Stift, Heruord (1290), (de stad van) Hervorde (14. Jh.), um 1375 Stadtrecht (Herforder Rechtsbuch), 1382 Stiftsvogtei an Jülich, Erzstift Köln Schirmherr und Gerichtsherr, 1547 weltliche Rechte an der Stadt an den Herzog von Jülich-Kleve-Berg abgetreten, 1634 Vereinigung von Altstadt und Neustadt, 17. Jh. an Brandenburg, 1765 an Preußen, 1813 Preußen, 1946 Nordrhein-Westfalen, 1969 Zusammenschluss mit acht umliegenden Gemeinden und Eingliederung in den Kreis Herford, s. Schneider (AAAGOLD20160518.doc)

 

Heusenstamm, 13. Jh., bei Offenbach, Donb265, (Stadt in dem Landkreis Offenbach,) rund 18000 Einwohner, Ersterwähnung in Zusammenhang mit der Burg Heusenstamm bei Belehnung der Grafen von Eppstein durch den Kaiser, Husilenstam (1211) Original, Husinstam (1210-1220) Abschrift, die Grafen von Eppstein belehnten die Herren von Heusenstamm mit Burg und Ort, der zeitweise auch dem Erzstift Mainz gehörte, Heusenstamme (1529), 1665 Ort an die Grafen von Schönborn, die 1663 (!) bis 1668 dort ein Schloss errichteten, katholische Pfarrkirche Sankt Cäcilia 1739-1744 nach Plänen Balthasar Neumanns errichtet, 1806 an Isenburg-Birstein, 1816 an das Großherzogtum Hessen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1959 Stadtrecht, 1977 Eingemeindung Rembrückens, s. PN Hūso bzw. Hūsilo, s. stam, mhd., st. M., Stamm, „Husosstamm“, singulär, s. 750 Jahre Heusenstamm 1961, s. Knappe, s. Löffler Falkenstein, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hillesheim, 10. Jh.?, in der nordwestlichen Vulkaneifel bei Daun, pag. Mosalg., F1-1360 HILDI (PN) Hildinisheim (2), Hildenesheim H. Nr. 22 (675), P. dipl. 1 170 646 unechte Urkunde, s. PN, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb267, (Stadt und seit 1970 mit elf Gemeinden VG,) rund 9000 Einwohner, (in villa) Hillesheim bzw. (de) Hillenesheim (943), Hillensheim (1195), Hildesheym (1272), Hillesheym (1308), in der Mitte des 14. Jh.s Burg Hillesheim und die umliegenden Orte an das Erzstift Trier, Hillesheim Sitz eines Amtmanns, befestigt, vielfach beschädigt, 1794 zu dem Département Sarre Frankreichs mit Sitz in Trier, 1815 an Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, s. PN Hillo, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, „Hillosheim“, s. Meyer H. Hillesheim 1990 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hochheim, 8. Jh., an dem Main, pag. Salag., F1-1301f. HAUH1 (hoch) Hohheim (1), Hohheim P. 2 373 Vita s. Sturmi, Dr. Nr. 157 (800), Nr. 312 (815), Nr. 553 (845), 2, Nr. 12 (8. Jh.), Hocheim Dr. Nr. 158 (um 800), Hoheim Dr. Nr. 553 (845), Nr. 587 (864), Hohheim(ono fines) Dr. Nr. 587 (864), s. Hessen 225, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, s. Höchheim?, Donb269, (Stadt in dem Main-Taunus-Kreis,) rund 17000 Einwohner, Hohheim (754) Abschrift der Translation der Gebeine des Bonifatius von Mainz nach Fulda, wohl auf Königsgut entstanden ein Fronhof und ein Dorf mit mehreren Berechtigten (z. B. Domkapitel Erzbistum Köln), seit dem Spätmittelalter Erzstift Mainz gegenüber den Herren von Eppstein durchgesetzt, Sitz eines Smtes des Domkapitels, 1803 an Nassau-Usingen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 Massenheim eingemeindet, s. hōh (1) 196?, ahd., Adj., hoch, „hohes Heim“, s. Andrießen, s. Bethke, s. Keyser (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hochkelberg, 10. Jh., bei Adenau an der Grenze der Vulkaneifel zu der Osteifel, F1-1660 KELE (Kehle) Kelenberega°, Kelenberga bzw. Kelenberg G. Nr. 13 (10. Jh.) (meint den Hochkelberg in der Nähe), s. berc (1), perc, mhd., st. M., Berg, Donb309 (Kelberg), der bereits in römischer Zeit besiedelte Hochkelberg, (ad) Kelenberega (et sic) Kelenberega (usque ad fluvium Triera) (943), bis zu dem 18. Jh. Teil des Erzstifts Trier, 1815 mit dem Gericht Daun an Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, vielleicht s. *kelvos, kelt., Adj., verborgen, versteckt, s. *helwa-, *helwaz, germ.?, Adj., bedeckt, nebelig, s. berg (1) 167?, ahd., st. M. (a), Berg, Berggipfel, „Nebelberg“?, s. Jungandreas (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hofgeismar, 11. Jh., westlich des Reinhardswalds in dem Tal der Esse, Donb271, (Stadt in dem Landkreis Kassel,) 16000 Einwohner, alter Vorposten des Erzstifts Mainz in dem Gebiet an der Diemel, Hovegeismari (1082) Original, Geismare (1143), Chiesmare (1146), Hovegesmar (1183-1190), um 1220 Stadtrecht, 1462 Verpfändung an Hessen-Kassel, 1583 Hessen-Kassel, seit 17. Jh. Badebetrieb, 1686 Aufnahme von Hugenotten, 1821-1972 Kreisstadt, 1866 Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1971 Zusammenschluss mit sieben Umlandgemeinden, s. hof, hob, mhd., st. M., Hof, Wohnstätte, Wohnsitz, s. geiz, mhd., st. F., „Geiß“, Ziege, s. mar, Sb., sumpfiger feuchter Boden (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hofheim (Hofheim am Taunus), 13. Jh., an dem Taunus, Donb271, (Kreisstadt des Main-Taunus-Kreises,) rund 38000 Einwohner, trotz des ziemlich jungen Erstbelegs Pfarrkirche wohl alt, (de) Hoveheim (1263), Hobheim (1352), Mittelpunkt eines Gerichtsbezirks, 1352 Stadtrecht, Gut der Herren von Kronberg, von Eppstein, von Stolberg, in der frühen Neuzeit an das Erzstift Mainz, 1803 an Nassau-Usingen, 1866 Preußen, 1938 Eingemeindung Marxheims, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1972 Eingemeindung Diedenbergens, Langenhains und Lorsbachs, 1977 Wallaus und Wildachsens, 1980 Kreisstadt, s. hof, hob, mhd., st. M., Hof, Wohnstätte, Wohnsitz, s. heim (3), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat, s. Keyser, s. Löffler Falkenstein (AAAGOLD20160518.doc)

 

Honnef (Bad Honnef), 8. Jh., südlich Bonns an dem rechten Rheinufer an dem Siebengebirgshang an der Sieg, F1-1496 HÛN1 (Klotz) Hunnepe (2), Hunefe bzw. Gunh in einem Register N. Archiv für ältere deutsche Gesch. 13 (801) späte Abschrift, Hunefe Lac. 1 Nr. 291 (1120), Hunepho Lac. 1 Nr. 260 (1102), Hunapha Ann. Niederrhein 26 (922), s. Nordrhein-Westfalen 43, s. *apa?, as., st.? F. (ō)?, Bach, Fluss, *affa (1)?, ahd., F., Wasser, Bach, Donb277, (Stadt in dem Rhein-Sieg-Kreis,) rund 25000 Einwohner, Siedlungsspuren seit dem 6. Jh., Hunefe (8. Jh.) Dittmaier 801, Hunnapha (922), Hunefe (1120), Herrschaftsrechte und Gerichtsrechte in dem Mittelalter streitig zwischen Erzstift Köln und den Herren von Heinsberg, später den Herren von Löwenburg, Weinbau, ab1451 Sitz des Amtes Honnef Bergs, 1689 fast ganz zerstört, 1862 Stadtrecht, 1946 Nordrhein-Westfalen, 1961 Bad Honnef (Kurort mit Mineralquellen), 1969 Zusammenschluss mit Aegidienberg, s. *hun, ahd., Adj., geschwollen?, nicht in ahd. WB, oder zu *hun, ?, Adj., braun, morastig, s. Dittmaier 1955, s. Dittmaier 1956 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Hösbach, 12. Jh., an der Einmündung des Hösbachs in die Aschaff in dem Vorspessart auf einer Höhe von 144 Metern über Normalniveau, Donb280, (Markt in dem Landkreis Aschaffenburg,) rund 13000 Einwohner, Hostebach (1189), Hœstebach (1321) Abschrift 14. Jh., zu dem Erzstift Mainz gehörig, 1814 an Bayern, Hösbach (1831), s. hōch (1), hōh, hō, mhd., Adj., hoch, groß, bedeutend, Superlativ, s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., Bach, Wasserlauf, Quelle. „höchster Bach“, Benennungsmotiv unklar, s. Reitzenstein 2009, s. Sperber (AAAGOLD20160518.doc)

 

Inden, 13. Jh., westlich Dürens, Donb289, (kreisangehörige Gemeinde in dem Kreis Düren,) rund 7000 Einwohner, Inden (1226) Gut des Erzstifts Köln, Ynden (1336), Inden (1448), 1946 Nordrhein-Westfalen, an dem Ende des 20. Jh.s verschlingender Braunkohletagbergbau der RWE Power AG (Rheinbraun) mit Umsiedlungsmaßnahmen, Name von der voreinzelsprachlichen (idg.) Inde (AAAGOLD20160518.doc)

 

Jugenheim, 13. Jh., bei Bensheim, pag. Renens., Donb582 (Seeheim-Jugenheim), Siedlungsspuren seit der Jungsteinzeit, vielleicht in dem 6./7. Jh. von Franken neu gegründet?, 1241 erstmals genannt, Guginheim (1310) Original, Gugenheim (1335) Original, Gugenheim (1430) Original, in dem Spätmittelalter unter der Lehnshoheit des Erzstifts Mainz lange Gut der Schenken von Erbach, Jugenheim bzw. Gugenheim (1561) Original, 1711 an Hessen-Darmstadt, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 Seeheim-Jugenheim, s. PN Gǒgo aus Hugo?, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, s. Kaufmann 1968, s. Kaufmann 1976, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kaisersesch, 11 Jh.?, westlich Koblenzs in dem östlichen Teil der Eifel bei Cochem, F1-212f. ASK (Esche) Ascaha (2), Asche Lac. 1 Nr. 186 (1051), Be. Nr. 343 (1056), Nr. 385 (1088), Aske Lac. 1 Nr. 245 (1091), Asche Lac. 1 Nr. 240 (1088), Ascha Lac. 1 Nr. 123 (989), s. Rheinland-Pfalz 157. aha (3) 65, ahd., st. F. (ō), Ache, Fluss, Wasser, Donb301, (Stadt und seit 1970 VG mit 18 Gemeinden in dem Landkreis Cochem-Zell,) rund 13000 Einwohner, Spuren römischer Besiedlung, die Erwähungen in Urkunden Heinrichs III. und Heinrichs des IV. von 1051 und 1085 sind wohl unecht, Asche (1056), (in villa) Aske (1091), Asch (1140), seit 1294 zu einem Amte des Erzstift Triers unter dem Namen Esch, Esch (1321) Stadtrecht, kaiserliche Privilegien, Keisersesch (1493), 1794-1814 Kantonshauptstadt in Frankreich, 1815 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1970 VG, s. asch, mhd., st. M., Esche, Speer, Boot, Zusatz Kaiser seit Verleihung von Privlegien durch Kaiser Ludwig den Bayern, s. Jungandreas (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kärlich, 11. Jh., an dem östlichen Ausläufer der Eifel zwischen Rhein und Mosel nordwestlich Koblenz, Donb419 (Mülheim-Kärlich), Kerlich (1047), (curtim nostram) Kerleche (1191), (curiam in) Keliche (cum molendino) (1197), (in) Kerliche (1217), in dem Erzstift Trier mit Mülheim eine gemeinsame Gerichtsgemeinde, 1794 Teil des Départements Rhin-et-Moselle Frankreichs, 1815 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1969 Zusammenschluss mit Mülheim zu Mülheim-Kärlich, s. PN gallisch-kelt. Carillus, Suffix acum, „Carillisches“, s. Kaspers W. Die –acum-Orte des Rheinlandes 1921 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kassel, 10. Jh., bei Gelnhausen, Donb65, spätestens karolingische Gründung, 976 von Kaiser Otto II. an das Stift Aschaffenburg, später an das Erzstift Mainz, 1815 an Bayern, 1866 an Preußen, 1945 an Groß-Hessen, 1946 an Hessen, s. 1970 mit Wirtheim zu Biebergemünd zusammengeschlossen (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kelberg, 12. Jh., bei Adenau an der Grenze der Vulkaneifel zu der Osteifel, F1-1660 KELE (Kehle) Kelenberega°, Kelenberga bzw. Kelenberg G. Nr. 13 10. Jh.? (meint den Hochkelberg in der Nähe), s. berc (1), perc, mhd., st. M., Berg, Donb309, (Gemeinde und seit 1970 VG südlich des Nürburgrings mit 33 Gemeinden rund um den bereits in römischer Zeit besiedelten Hochkelberg,) rund 7000 Einwohner, Kelberg (1195), (in banno de) Keleberch (1215), Kelberch (1221), Kelberch (1221), Kelberg (1324), in dem Mittelalter Marktort mit eigenem Gericht, bis zu dem 18. Jh. Teil des Erzstifts Trier, 1815 mit dem Gericht Daun an Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, vielleicht s. *kelvos, kelt., Adj., verborgen, versteckt, s. *helwa-, *helwaz, germ.?, Adj., bedeckt, nebelig, s. Jungandreas (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kelkheim? (Kelkheim Taunus), 9. Jh., in dem Obertaunus?, F1-1620 KAD (PN) Kadelcamf, Kadelcamf Bhm. S. 4 (880) S. 6 (882), Cadelcanf MGd. 2 (977) Original, s. Khr. 221f., Kadelscamp M. u. S. 1 Nr. 68 (880), s. PN, s. kamp* 1, as., st. M. (a?), Kampf, Kamp, Feld, Donb309, (Stadt in dem Mainz-Kinzig-Kreis,) rund 27000 Einwohner, vom König in dem 9. Jh. an deas Bartholomäusstift in Frankfurt am Main, Kadelcamf (880) Original, von dem Bartholomäusstift in Frankfurt am Mainbis 1535 die Grafen von Eppstein belehnt, Kadelcamp (1228), Kalcamp (1355), Kalcheim (1369), nach dem Aussterben der Grafen von Eppstein (1535) die Grafen von Stolberg belehnt, seit 1594 Kelkheim Teil der Amtsvogtei Eppstein des Erzstifts Mainz, 1803 an Nassau-Usingen, 1866 Preußen, 1938 Stadt und Eingemeindung Hornaus( wo die Freiherren von Gagern von 1818 bis 1866 ein Hofgut hatten,) und Münsters, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 Zusammenschluss der Stadt Kelkheim mit Fischbach und Rossert (Ruppertshain und Eppenhain), s. PN Kadelo, s. kampf 5, kamph*, ahd., st. M. (a)?, Kampf, Einzelkampf, Zweikampf?, s. kamp* 1, as., st. M. (a?), Kampf, Kamp, Feld (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kirchheimbolanden, 8. Jh.?, in dem Nordpfälzer Bergland in (dem früheren) Rheinhessen, F1-607 BÛ (Bau) Boulanden, Boulanden Rossel 25 (1170), Bonlanden Be. 2 Nr. 155 (1196), s. lant (1), mhd., st. N., Land, bebautes Land, Ackerland, Donb315, (Kreisstadt und VG in dem Donnersbergkreis,) (in) Kircheim(er marca) bzw. (in) Kirchheim(er marca) (774-782) unsicher und Abschrift um 1190, spätestens seit 1220 Gut der Herren von Bolanden (Ministeriale des Erzstifts Mainz), 1368 Stadtrecht, Hauptort der Herrschaft, Kirchheim (by Bolanden) (1370), seit 1574 zu Nassau-Weilburg, neues Schloss 18. Jh., Kirchheimbolanden (1824), 1946 Rheinland-Pfalz, s. kirihha 47, kiricha, ahd., sw. F. (n), Kirche, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Zusatz Bolanden 19. Jh. zur Abgrenzung von Kirchheim an der Eck (Kirchheim an der Weinstraße), s. HSP, s. Puhl 2009 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kleinostheim, 8. Jh., westlich Aschaffenburgs am Main, Donb319, (Gemeinde in dem Landkreis Aschaffenburg in Unterfranken in Bayern,) rund 8000 Einwohner, Siedlung von Franken des 6. Jh.s?, Osenheim (750/802) Abschrift 12. Jh., seit dem 10. Jh. zu dem Erzstift Mainz, Ozenheim (975) Abschrift 13. Jh., Ozenheim (1112), 1814 Bayern, s. PN Ozo?, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Kleinostheim zur Unterscheidung von Ostheim (Großostheim)s. 1200 Jahre Großostheim 1999, Reitzenstein 2009 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kleinwallstadt, 10. Jh., südlich Aschaffenburgs am Main gegenüber Großwallstadt, Donb320, (Markt und VG in dem Landkreis Miltenberg in Unterfranken in Bayern,) rund 8000 Einwohner, Siedlungsfunde aus der Hallstattzeit, aus der römischen Kaiserzeit und aus der Völkerwanderungszeit, in dem Frühmittelalter von den Klöstern Lorsch und Amorbach aus betreut, zu dem Erzstift Main gehörig, die Belege Uualohostat (um 1000), Walenstat (1131), Walhestat (1181) können Kleinwallstadt oder Großwallstadt meinen, Walhestat (1184), Bischouis-Walstad (1306), (de) Walhestad minori (1310), cleyn Walstat (1458), Kleinwallstadt (1561), 1814 zu Bayern, s. Walah* 8, ahd., st. M. (a), Welscher, Fremder, Romane, s. stat 276, ahd., st. F. (i), Stätte, Stelle, Ort, „Walchenstatt“, erhielt der Ort noch während des Fortbestands von Walchen seinen Namen oder wirkte die Erinnerung an den dortigen Limes bis zur Jahrtausendwende nach?, s. Baatz D. Der römische Limes 2. A. 1975 S. 151, Reitzenstein 2009 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Koblenz, 2. Jh., an der Mündung der Mosel in den Rhein an dem so genannten deutschen Eck zwischen Bonn und Mainz, F1-1716 ### Confluentes, Confluentes Suet. Calig. 8, Not. dign., Amm. 16 3 1, It. Ant., Tab. Peut., Conbulantia Geogr. Rav., s. Rheinland-Pfalz 178, s. confluere, lat., V., zusammenfließen, Donb322, (kreisfreie Stadt,) rund 106000 Einwohner, früh wichtiger Stanort römischer Erdkastelle, Confluentes (2. Jh.)-4. Jh., um 500 Eroberung durch die Franken, Conbulantia (496/506) Abschrift, um 550 Königshof der Franken, 882 Zerstörung durch Normannen, Covelenze (893) Abschrift 1222, 1276 Stadtrat, Kovelenze (1323), Cobelenze (1336), Covelentze (1406), 1562 Landstadt des Erzstifts Trier, 1794 Einnahme durch Frankreich, 1801 Frankreich, 1815 Preußen, 30. 8. 1946 Rheinland-Pfalz, 7. 11. 1970 Auflösung des Landkreises Koblenz und Neugründung des Landkreises Mayen-Koblenz mit Geschäftsführung in Koblenz, Bundesarchiv der Bundesrepublik, s. Berger, s. Kaufmann 1973 (AAAGOLD20160518.doc)

 

König (Bad König), 9. Jh., an dem in die Mümling fließenden Fluss König bei Erbach in dem Odenwald, pag. Phlumg., F2-510 QUINT (Hervorsprudeln) Qunticha (?), Quinticha Laur. Nr. 3592 (9. Jh.), 3593 (9. Jh.), Cunticha Dr. Nr. 341 (9. Jh.), Laur. Nr. 141 (11. Jh.), Cuntichun D. S. 35 (1012), Quinteca Wagner (1113), s. Hessen 25, Simon 134, (nach F2-510) heißt (nach Simon) der Ort 1348 Kuntnich, 1349 Künnich, Donb324, (Stadt in dem Odenwaldkreis), rund 9000 Einwohner, in dem Ort erhielten zu Beginn des 9. Jh.s das Kloster Fulda und das Kloster Lorsch Gaben, (villa …) Cunticha bzw. Chunticha (806-815), (villa) Quinticha (847) Abschrift, Kinticha (9. Jh.) Abschrift, 1232 an das Erzstift Mainz, Küntich (1321), 1355 Verkauf des halben Dorfes an die Schenken von Erbach, Mittelpunkt eines kleinen Zentgerichts, Konich (1457), Ortsherrschaft bis 1806 bei den Schenken von Erbach, 1559 Schloss der Grafen von Erbach, 1806 an das Großherzogtum Hessen, Entwicklung zu einem Bad, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1948 Zusatz Bad, 1980 Stadtrecht, s. PN lat. Quintus?, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Königstein (Königstein im Taunus), 13. Jh., südlich des großen Feldbergs in dem Taunus in Spornlage, Donb327, (Stadt in dem Hochtaunuskreis,) rund 16000 Einwohner, Gründung der Staufer als Burg in der zweiten Hälfte des 12. Jh.s, Kunegistein (um 1215) Abschrift 13. Jh., Kuningestein (1225) Original, Ausbau durch die Herren von Münzenberg und dann die Herren von Falkenstein, 1313 Stadtrecht, Konigsteyn (1378) Original, 1581 zu dem Erzstift Mainz, 1803 an Nassau, 1866 an Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, s. künic, künec, kunic, kunec, künc, kunc, kuninc, koninc, mhd., st. M., König, s. stein, mhd., st. M., Stein, Fels, Felsen, „Königsstein“ wegen der Gründung durch die Staufer, s. Reimer 1891, s. Keunecke H. O. Die Münzenberger 1978 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Königswinter, 11. Jh., an dem östlichen Rheinufer an dem Fuße des Siebengebirges, Donb327, (Stadt in dem Rhein-Sieg-Kreis,) rund 41000 Einwohner, römische Steinbrucharbeiten (Trachyt) nachgewiesen, „fränkischer“ Grabstein in dem Ortsteil Oberdollendorf 680, Wintere (1015) Habe an das Kloster Dietkirchen in Bonn, Berechtigte auch das Stift Essen und das Kloster Heisterbach, , (in) Kunincswintre (1297), (zu) Coninxwinteren (1402), mit Drachenfels und Ittenbach zu dem Amt Wolkenburg des Erzstifts Köln, Preußen, 1889 Stadtrecht, Zahnradbahn zu dem Drachenfels, Petersberg, 1946 Nordrhein-Westfalen, s. vinitorium, lat., N., Winzerort, s. künic, künec, kunic, kunec, künc, kunc, kuninc, koninc, mhd., st. M., König, Belege in Winitorium von 882 und Wintre 893 sowie Lucelen Winteren 10. Jh. wohl auf Oberwinter an dem anderen Rheinufer zu beziehen, s. Dittmaier 1956, s. Berger, s. Wintere (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kriftel, 9. Jh., an dem Bache Kriftel bei Höchst an dem Main bei Frankfurt am Main, F1-1738 CRUFT (Gruft) Crufta (3), Cruft(ero marca) Dr. Nr. 635 (890), Crufth(ero marca) Dr. Nr. 365 (9. Jh.), Cruft(era) bzw. Cruft(ere) bzw. Crufd(era) bzw. Crifd(ere) Dr. tr. c. 42 u. ö. (Cruofdera fluvius, Croftele), Donb334, (Gemeinde in dem Main-Kinzig-Kreis,) rund 11000 Einwohner, Cruftera (780-802) Abschrift, (in) Cruft(ero madrcu) (890), Cruftila (1222), in dem Spätmittelalter in dem Erzstift Mainz, zeitwesie an die Herren von Eppstein bzw. die Grafen von Stolberg verpfändet, Reformation, seit 1559 Rekatholisierung, Crüfftel (1623), 1803 Nassau-Usingen, 1866 Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, schwierig, s. graban (1) 49, ahd., st. V. (6), graben, schnitzen, meißeln?, s. Reichhardt 1973, s. Petran M. BNF 1981 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kronberg (Kronberg im Taunus), 13. Jh., an einem Vorhügel des Altkönigs im Taunus, Donb335, wohl wie Königstein als Burg der Staufer durch die Reichsministerialen von Eschborn bzw. Kronberg gegründet, Kronenberc (1230) Original, 1330 Burgsiedlung Stadtrecht, Cronenburg (1364) Original, Cronberg (1481) Original, 1704 nach dem Aussterben der Herren von Kronberg an das Erzstift Mainz, 1803 an Nassau-Usingen, 1866 an Preußen, 1934 Kronberg amtliche Schreibweise, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, s. krōne, krōn, corōne, mhd., st. F., sw. F., Krone, jungfräulicher Kopfschmuck, Brautkrone, (wegen der königlichen Gründung), s. berc (1), perc, mhd., st. M., nhd., Berg, s. Reimer 1891, s. Clemm (AAAGOLD20160518.doc)

 

Künzelsau, 11. Jh., an dem Kocher östlich Heilsbronns, F1-1131 GUND1 (PN) Cunzelshowe°, Cunzelshowe CS. Nr. 15 (1098), s. PN, s. ouwe, mhd., F., Insel, Wasser, Aue, s. Baden-Württemberg 435, Donb337, (Stadt in dem Hohenlohekreis und mit der Stadt Ingelfingen VVG,) rund 15000 Einwohner, Cůnzelshowe (1098) Abschrift 12. Jh., Cuonzelesowa (1149) Original, nach 1250 bauten die Herren von Bartenau die nach ihnen benannte Burg, an der das Kloster Comburg, die Stadt Hall bzw. Schwäbisch Hall und die Herren von Stetten Anteile erwarben, 1482-1542 verkauften die Herren von Stetten ihren Anteil an Hohenlohe, das Erzstift Mainz und das Hochstift Würzburg, 1803 hatte das Hochstift Würzburg die alleinige Ortsherrschaft, 1806 an Württemberg, 1951/1952 Baden-Württemberg, altes Rathaus, früher Bahnhof, Museum Würth, Hirschwirtscheuer, s. PN *Cunzili, „Cunzilisaue“, s. LBW2, s. LBW4 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Kyllburg, 8. Jh., nördlich Bitburgs an der Kyll an dem südöstlichen Rand der Eifel, pag. Beding., F1-1671 KIL (?) Kiliberg°, (prope) Kilibergo Be. Nr. 13 (760) bzw. Kiliburg, s. Rheinland-Pfalz 190, s. berg (1) 167?, ahd., st. M. (a), Berg, Donb340, (Stadt und VG seit 1972 mit 21 Ortsgemeinden in dem Eifelkreis Bitburg-Prüm), rund 8000 Einwohner, Kilibergo (800) Abschrift Anfang 12. Jh., (castrum) Kiliburg (1106), (in monte qui appellatur) Kileburhc (1222), 1239 Bau der Kyllburg durch den Erzbischof von Trier als Grenzfeste, 1256 Errichtung einer festen Mauer für die anschließende Siedlung, bis 1797 Erzstift Trier, 1797 Teil des Saardepartements Frankreichs, Kantonshauptstadt mit Verlust der Stadtrechte, 1815 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1956 Stadtrecht, bis 2005 Luftkurort, benannt nach der Kyll, s. vielleicht s. *kelvos, kelt., Adj., verborgen, versteckt, s. *helwa-, *helwaz, germ.?, Adj., bedeckt, nebelig?, s. berg (1) 167?, ahd., st. M. (a), Berg, Berggipfel, s. Gysseling 1960/1961, s. Puhl 1999, s. Greule DGNB (AAAGOLD20160518.doc)

 

Lahnstein (Oberlahnstein und Niederlahnstein), 10. Jh., an der Mündung der Lahn in den Rhein südlich Koblenzs, pag. Einriche, F2-118 ### Logenstein, Logenstein Gud. 1 358 (978), Logunstein Tr. W. 2 Nr. 28, tr. W. 2 Nr. 311 (991), oder für Colungenstein?, Loinstein Fried. 443 (993) u. ö. (Lonstein, Logansten, Logenstein, Logensten, Lohinstein), s. Rheinland-Pfalz 264, 271, s. Lahn, s. stein, ahd., st. M. (a), Stein, Donb344 (Lahnstein), (große kreisangehörige und verbandsfreie Stadt in dem Rhein-Lahn-Kreis,) rund 18000 Einwohner, südwestlich des Limes und römischer Grenzbefestigungen, in dem 10. Jh. Besiedlung durch Franken und erste Kirchenbauten, Lohinstein (9./10. Jh.), Logunstein (991), 1018 fällt die auf einem früheren römischen Hof des 14. Jh.s errichtete Burg Lohenstein an das Erzstift Trier, Logenstein (10.-12. Jh.), 1245 Burg Lahneck erwähnt, Lonstein (1249), Lainstein (1263), Lansteyn (1300) u. s. w., 1324 Stadtrecht für das zu dem Erzstift Mainz gehörige Oberlahnstein, 1332 Stadtrecht für das zu dem Erzstift Trier gehörige Niederlahnstein, in dem 18. Jh. beide Städte mehrfach durch fremde Truppen besetzt, 1774 Goethe und Basedow und Lavater in Niederlahnstein, 1806 Oberlahnstein und Niederlahnstein zu dem Herzogtum Nassau, 1866 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1969 aus den Städten Oberlahnstein und Niederlahnstein und weiteren Gemeinden Stadt Lahnstein und Rhein-Lahn-Kreis, Lahnstein (1969), s. Faust M. Rechtsrheinische Zuflüsse zwischen den Mündungen von Main und Wupper 1965, s. Greule DGNB (AAAGOLD20160518.doc)

 

Langen, 9. Jh., bei Offenbach, pag. Renens., F2-25 LANG (lang) Langungon°, Langungon Laur. Nr. 25 (834), Langunga Laur. Nr. 3770 (10. Jh.), Wirt. UB. 4 Nr. 40 (1107), Suffix unga, Donb348, (Stadt in dem Landkreis Offenbach,) rund 35000 Einwohner, 834 Gabe durch Kaiser Ludwig den Frommen an das Kloster Lorsch, Langungon (834) Abschrift, Langunga (876-881) Abschrift, 1232 von dem Kaiser an das Erzstift Mainz übertragen, als Lehen weiter ausgegeben u. a. an die Herren von Münzenberg und die Herren von Falkenstein, Langen (1411), 1489 an die Grafen von Isenburg, 1600 als Teil des Amtes Kelsterbach an Hessen-Darmstadt verkauft, 1883 Stadtrecht, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, Erklärung schwierig, *Lang(feld)ungon?, s. Betzendörfer E. Geschichte der Stadt Langen 1961, s. Keyser, s. Löffler, s. Falkenstein, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Langenhain, 14. Jh., an dem Taunus, Donb271 (Hofheim am Taunus), in dem 14. Jh. von dem Erzstift Mainz angelegte Plansiedlung, Langenhayn (1309), 1972 Eingemeindung in Hofheim im Taunus, s. lanc (1), lank, lang, langk, lanch, mnd., Adj., lang, langgestreckt, lange andauernd, s. hagen (1), hain, mhd., st. M., „Hagen“, Dornbusch, Dornenstrauch, „bei dem langen Hain“ (AAAGOLD20160518.doc)

 

Lindau, 12. Jh., in Katlenburg-Lindau bei Northeim, s. F2-79, s. ON Northeim 244 (de) Lindaw Mainzer UB. 2, S. 762, Nr. 466 (1184, Abschrift 15. Jh.), Donb307 (Katlenburg-Lindau), (Werenherus de) Lindaw (1184) Abschrift 15. Jh., (in) Lindowe (nach 1212) Original, um 1322 auf älterer Anlage Errichtung einer Burg durch Bischof Otto II. von Hildesheim (Mushaus noch erhalten), 1496 Ort als oppidum erwähnt, 1521 zu dem Erzstift Mainz, 1946 Niedersachsen, , 1974 Zusammenschluss der Gemeinden Katlenburg-Duhm, Lindau, Gillersheim, Berka, Elvershausen, Wachenhausen und Suterode zu Katlenburg-Lindau, s. linda, as., F., Linde, s. *ôia?, as., st. F. (ō), Aue, s. ouwe, mnd., F., Aue, von Wasser umflossenes Land, feuchtes Wiesenland, Wasserlauf (AAAGOLD20160518.doc)

 

Lorsch, 8. Jh., bei Bensheim an der Weschnitz in (der früheren Provinz) Starkenburg, pag. Rhenens., F2-45 ### Laurishaim°, Laurishaim P. 1 296 Chr. Moissiac., Laurisheim P. 7 292 Bertholdi Annales, 16 496 Ann. Mosell., Laur. Nr. 615 (8. Jh.), 697 (8. Jh.), 707 (8. Jh.) u. s. w. u. ö. (Laureshaim, Lauresheim, Lauresham, Laurissam, Lauressam, Lorasham, Lorishaim, Lorisheim, Lorisham, Loresheim, Loresham, Loreshem, Laresheim, Laresham, Lorissam, Loressan, Loraszam, Lorsam, Lorsan, Larsem, Laurisanum!, Laurissa, Lauressa, Laureshamensis u. s. w. oft, Laurissamensis, Laurissatiensis, Lorsacensis, Laurensis), s. Hessen 309, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Gründung des Klosters in dem 7. Jh., Gründung der Abtei 764, s. Ebrard Missionskirche 334, Donb375, (Stadt in dem Landkreis Bergstraße,) rund 13000 Einwohner, Stiftung des Klosters durch den Rupertiner Graf Cancor und seine Mutter Williswind, Schutzpatron der Märtyrer Nazarius, Kloster an Bischof Chrodegang von Metz (als Eigenkirchenherrn) übertragen, Lauresham (764) Abschrift, Lauresham bzw. Laurisham (766) Abschrift, zahlreiche Gaben von Gütern, 772 an den König gegeben, Ende 8. Jh. Errichtung der kunstgeschichtlich bedeutsamen Torhalle, (ad) Lorsam (vor 917) Abschrift, Loresheim(ensis) (1008), Lorissa (1065), 1067 Münzrecht und Marktrecht für die Abtei, Laurissa (um 1190), 1232 Übergang an das Erzstift Mainz, 1248 Umwandlung in eine Prämonstratenserpropstei, 1461-1623/1650 Verpfändung an den Pfalzgrafen bei Rhein, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, schwierig, Lauris nicht befriedigend erklärt, ham sekundär?, PN *Laurus?, s. Die Reichsabtei Lorsch 1973, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Losheim (mit Mitlosheim und Niederlosheim) (bzw. Losheim am See), 9. Jh., nordöstlich Merzigs in dem Naturpark Saar-Hunsrück in dem Saar-Bergland nahe der Grenze zu Rheinland-Pfalz, F2-136 ### Losma, Losma bzw. Lohsma Be. Nr. 140 (896), 550 (1147), 2, 344 (10. Jh.), Lohsma Wauters 1, 620 (um 1100), Losema Be. Nr. 397 (1098), nach F2-136 liegen die Orte Losheim an einem durch ein bruchiges Wiesental fließenden Bache, zu LOH?, s. Rheinland-Pfalz 299, s. heim? (2) ahd., (st. N. a), Heim, Donb375, (Gemeinde in dem Landkreis Merzig-Wadern,) rund 17000 Einwohner, keltische Funde und römische Funde, 897 Gabe des Gebiets an den Erzbischof von Trier, (villa quoque) Losma (897) Abschrift 14. Jh., (in) Lohsome (nach 995) Abschrift, (in) Lohsma (Mitte 10. Jh.) Abschrift, Losema (1098), Loisme (um 1250), (prope villam) Loesme (1273) Abschrift 1488, (by) Lossem (1283) Abschrift 1485, (zu) Loissheim (1412) Original, (zue) Losheim (1414) Abschrift, (von) Losheim (1451-1452) Original, bis zu dem Ende des 18. Jh.s die Orte des gegenwärtigen Gemeindegebiets teils zu dem Erzstift Trier, teils zu dem Herzogtum Lothringen, teils zu einem Kondominium beider, dem historischen Bezirk Merzig/Saar, nach 1815 Orte um Losheim zu Preußen, die Bürgermeisterei Losheim und Britten aus der Bürgermeisterei Mettlach zählten 1920 zu dem Restkreis Merzig-Wadern, 1946 Rheinland-Pfalz, 1974 Zusammenlegung der ursprünglich selbständigen Gemeinde Losheim mit weiteren elf selbständigen Gemeinden zu der Großgemeinde Losheim, 1974 Stausee geschaffen, 1994 Zusatz am See, s. vorgerm. Gewässernamen *Lu-samā, zu *leu- (1), *leu̯ə-, *lū̆-, idg., Sb., V., Schmutz, beschmutzen, heim (3), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat sekundär angefügt, s. APSL, s. Buchmüller/Haubrichs/Spang, s. Gysseling 1960/1961, s. Spang 1982 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Lügde, 8. Jh., südöstlich (Bad) Pyrmonts an der Emmer in Lippe und südlich der in dem 14. Jh. wüsten Siedlung in dem Oldenlüder Feld westlich der Emmer, s. ON Lippe 334 (das wüste Oldenlude westlich der Emmer im Nordwesten Lügdes), (in villa) Liuhidi Ann. reg. Franc. S. 68 Hs. D 1 (zu 784) Abschrift 9. Jh., (Stadt) Lud(e) ci(vitas) Schlieker/Friese, Lügde S. 26, S. 262 (um 1195), zu *leuh-,*leuht-, germ., Adj. licht, Suffix ithi, „weite sich nach Norden öffnende Ebene“? (entlang der Emmer), Donb379, (Stadt in dem Kreise Lippe,) rund 11000 Einwohner, (villa) Liuhidi bzw. Liuchidi bzw. Liudihi u. s. w. (zu 784) Abschrift 9./10. Jh., Liuithi (826-876) Abschrift 1479, vermutlich seit dem 9. Jh. Pfarrkirche Sankt Kilian (außerhalb der späteren Stadt), Lud ci = Lude (civitas) (um 1195), Lugethe (Anfang 13. Jh.), um 1240 Gründung einer Stadt durch die Grafen von Pyrmont, 1255 zur Hälfte an das Erzstift Köln, (de) Lugde (1269), Lyvdhe (1314), 1360 Verkauf der zweiten Hälfte an das Hochstift Paderborn, 1372 erhält Paderborn auch den Anteil Kölns, 1494 erhebt nach Aussterben der Grafen von Pyrmont Paderborn Anspruch auf die Lehnshoheit über die Grafschaft, Lügde (1620), 1668 als Vogtei Lügde zu Paderborn, 1946 Nordrhein-Westfalen, 1969 Zusammenschluss mit acht weiteren Gemeinden des Kreises Detmold, später Kreis Lippe, s. lioht (2) 8, as., Adj., licht, glänzend, hell, s. WOB2 (Kreis Lippe) (AAAGOLD20160518.doc)

 

Mainflingen, 8. Jh., an dem Main unterhalb Aschaffenburgs, pag. Mainahg., F2-200 MAN2 (Mann bzw. PN) Manolfingen° (1), Manolvingen Laur. Nr. 3447 (8. Jh.), Manolfing(er marca) Laur. Nr. 3445f. (8. Jh.), Manolving(er marca) Laur. Nr. 3448 (8. Jh.), s. PN, Suffix inga, nach F2-200 eine bemerkenswerte Volksetymologie, Donb386 (Mainhausen), Manolfing(er marca) (775) Abschrift einer Gabe von Gütern an das Kloster Lorsch mit weiteren späteren Gütern, seit dem Hochmittelalter Gut des Erzstifts Mainz, Meinfelingen (1383), Meynflingen (1489), mit dem Amt Seligenstadt 1803 an Hessen-Darmstadt, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 Zusammenschluss der Orte Mainflingen und Zellhausen zu Mainhausen, s. Knappe, s. Müller Starkenburg, s. Reichardt 1998 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Marl, 9. Jh., bei Recklinghausen, F2-210 MAR1 (See bzw. Meer) Meronhlare, Meronhlare Kö. 43 (890), Marlere Frek. (1050), Trad. Westf. 1 91, Marlare Zs. f. westfäl. Gesch. 22 165 (1195), s. Nordrhein-Westfalen 493, s. *lāri? (1), as., st. N. (ja), Wohnung?, Weide? (F.) (2), Wald?, Donb325, (Stadt in dem Kreis Recklinghausen,) rund 89000 Einwohner, (in) Meronhlare (um 900), Marle (1228), Marlere (1244), Kirchdorf in dem Vest Recklinghausen des Erzstifts Köln, 1803 Herzogtum Arenberg, 1811 Großherzogtum Berg, 1813 Preußen, 1936 nach Eingemeindungen Stadt, 1946 Nordrhein-Westfalen, s. *marh?, as., st. M. (a?), „Mähre“, Ross, “Mährenhürde”? (AAAGOLD20160518.doc)

 

Medebach (ndd. dialektisch Mieweke), 12. Jh., in der Medebacher Senke bei Brilon zwischen Westfalen und Waldeck, F2-257 MEDE (Färberröte?) Medubeki (3), Medebike Sb. (1298), s. ON Hochsauerlandkreis 332 Medebeka (1144), (in) Madebach (1165), (de) Medebach (1165) u. ö., Midenbic (1444), s. Nordrhein-Westfalen 500, s. *mātha?, as., st. F. (ō), sw. F. (n), Mahd, Wiese, *bėki?, *biki?, as., st. M. (i), Bach, Wasserlauf,s. Grimme Sprickeln S. 18, Donb398f., (Stadt in dem Hochsauerlandkreis,) rund 8000 Einwohner, bei einer vielleicht schon karolingerzeitlichen Pfarrkirche entstanden, Gut des Erzstifts Köln, Medebeka (1144) Original, Madebach (1165), Medebach (1172), 1946 Nordrhein-Westfalen, „Mahdbach“, s. Westfälischer Flurnamenatlas, s. WOB1 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Meisenheim, 12. Jh., in dem Glantal bei (Bad) Kreuznach bei Koblenz an dem nördlichen Rande des Nordpfälzer Berglands, F2-262 ### Meisenheim (1), Meysinheim Ussermann Nr. 48 (1165), Mesenheim Scriba (um 1159), s. Rheinland-Pfalz 231, s. heim (3), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat, Donb401, (Stadt und VG mit 15 Gemeinden,) rund 8000 Einwohner, in dem 12. Jh. wohl Gut des Erzstifts Mainz, (Godefridus de) Meysinheim (1154), an die Grafen von Veldenz verlehnt, 1315 Stadtrecht, (stad zu) Mesinheym (1321), Hauptsitz der Grafen von Veldenz, Burg (Schlosskirche und Herzog-Wolfgang-Haus), Johanniterkomturei, Mitte 15. Jh. Gut des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken, 1815 mit dem nördlichen Teil des Gebiets zu Hessen-Homburg, 1866 Preußen, bis 1932 Kreissitz, 1946 Rheinland-Pfalz, 1970 Stadt, s. PN Megiso bzw. Meiso, „Megisosheim“, s. Kaufmann 1973 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Merzig, 9. Jh., an der Saar nordwestlich Saarbrückens in dem Naturpark Saar-Hunsrück, Donb406, (Kreisstadt in dem Landkreis Merzig-Wadern und Sitz der Kreisverwaltung,) rund 31000 Einwohner, Reste einer römischen Siedlung, Marciacum (802) Fälschung 10. Jh. oder Abschrift 14. Jh., 869 dem Erzbischof von Trier gegebenes Reichsgut, Merceche (1052) Original, Merciam (Ende 11. Jh.) Abschrift Ende 15. Jh., Marciche 1107 (Fälschung um 1140), Marceto (1138) Abschrift 14. Jh., (de) Marciaco (1140) Original, 12. Jh. Errichtung einer Propstei durch die Abtei Wadgassen, (de) Marceto (1152) Original, (de) Marceto (1157) Original, Merzig (um 1180), Marcei (1189) Original, (apud) Marcetum (1217-1218) Original, 13. Jh. romanische Kirche Sankt Peter, Merzich (1275), Mertzigen (1326) Abschrift 17. Jh., Mertzig (1334), nach Konflikt seit 1368 Merzig und der Saargau Kondominium des Erzstifts Trier und des Herzogtums Lothringen, 1794 an das Erzstift Trier, dann (1797) an Frankreich, 1815 Preußen, 1920 Völkerbundverwaltung für Frankreich, 1935 Deutsches Reich, 1947 Saarland Frankreichs, 1957 Saarland Bundesrepublik, 1974 Zusammenschluss der Ämter Hilbringen und Merzig-Land mit 16 weiteren Gemeinden, s. PN lat. Marcius, Suffix iacum, „Marciussches“, s. ASFSL, s. Buchmüller-Pfaff, s. Gysselng 1960/1961 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Miltenberg, 13. Jh., an der Südwestecke des Mainvierecks südlich Aschaffenburgs zwischen Spessart und Odenwald, Donb409, (Kreisstadt in dem Landkreis Miltenberg in dem Regierungsbezirk Unterfranken,) rund 9000 Einwohner, vorgeschichtliche Siedlungsspuren, ab der Mitte des 2. Jh.s n. Chr. Anschluss des vorderen Limes an dem Ostrand des späteren Miltenberg an den Main, spätmerowingisch-fränkisches Kleinkastell und salisch-staufische Turmburg, Burg des Erzstifts Mainz zur Sicherung der östlichen Grenze seines Gebiets, ab dem 13. Jh. Entwicklung der Stadt Miltenberg, Gut des Erzstifts Mainz, Miltinberg (1225) Abschrift 1276, Miltenberg (1261), bis 1803 bei dem Erzstift Mainz, 1816 Bayern, vielleicht zu milte (1), milde, mhd., Adj., mild, freundlich, liebreich?, s. berc (1), perc, mhd., st. M., nhd., Berg, s. Reitzenstein 2009 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Mömbris, 14. Jh., an der Kahl in dem Kahlgrund zwischen Schöllkrippen und Alzenau an dem Fuße des Vorspessarts, Donb414, (Markt in dem Landkreis Aschaffenburg,) rund 12000 Einwohner, Hemmelrisz (1340) ?, Memmelris (1361) Abschrift, zu dem Erzstift Mainz, Membris (1468), Meymelryß (1481), Membris bzw. Mömbris (1805), 1814 Bayern, Mem aus Memmel bzw. Memel?, ohne Anschlussmöglichkeit, s. riz (1), mhd., st. M., Riss, Ritz, Ritze?, s. Schumm A. Unterfränkisches Ortsnamenbuch 2. A. 1901, s. Reitzenstein 2009 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Morbach, 13. Jh., in dem Hunsrück bei Bernkastel bzw. Wittlich, Donb416, (Gemeinde in dem Landkreis Bernkastel-Wittlich mit 19 Gemeinden in der Mitte des Hunsrücks,) rund 11000 Einwohner, Morbach (1278), Moirbach (1396), Morbach (1446), in dem Mittelalter zugehörige Gemeinden teils in dem Amte Hunolstein des Erzstifts Trier, teils in dem Amte Baldenau (z. B. Morbach), 1797in dem Sarre-Département Frankreichs, 1815 Preußen (Regierungsbezirk Trier), 1946 Rheinland-Pfalz, 1974 Einheitsgemeinde aus Morbach und 12 früher selbständigen Gemeinden, danach Erweiterung auf 19 Gemeinden, s. muor (2), mhd., st. N., Sumpf, Morast, Meer, s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., Bach, Wasserlauf, Quelle, s. Toepfer F. Urkundenbuch für die Geschichte des gräflichen und freiherrlichen Hauses der Vogte von Hunolstein 1866, s. Jungandreas (AAAGOLD20160518.doc)

 

Mörlenbach, 8. Jh., bei Heppenheim in dem Odenwald, F2-253 MAUR2 (PN?)? Morlenbach° (1) Morlenbach D. S. 34 (795), Morlebach Laur. Nr. 3663, s. PN?, s. bah (1), ahd., st. M. (i)?, Bach, Donb417, (Gemeinde in dem Landkreis Bergstraße,) rund 10000 Einwohner, frühe Gaben in dem Orte an das Kloster Lorsch, an dem Ende des 8. Jh.s Teil der Mark Heppenheim, Morlenbach (795) Abschrift, Morlebach (10. Jh.) Abschrift, ab 1232 Gut des Erzstifts Mainz, Moerilbach (1283), 1461-1650 an Pfalzgrafen bei Rhein verpfändet, Mörlnbach (1610), 1803 an Hessen-Darmstadt, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1970/1971 Eingliederrung sechser Orte u. a. des 877 erwähnte Oberliebersbachs, in der Ortsmitte eine nicht mehr erhaltene Wsserburg, s. muor 2, ahd., st. M. (a?, i?), st. N. (a), Moor, Sumpf, Suffix il, *ze demo muorilin bah, an dem „Moorbach“, s. Mörlenbach bearb. v. Wagner O. 1983, s. Knappe, s. Müller-Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Mülheim, 12. Jh., an dem östlichen Ausläufer der Eifel zwischen Rhein und Mosel nordwestlich Koblenz, Donb419 (Mülheim-Kärlich), Molenheym (1162), Mulinheim (1242), Milinheym (1282), (in) Mulenheym (bei Kerliche) (1297), in dem Erzstift Trier mit Kärlich eine gemeinsame Gerichtsgemeinde, 1794 Teil des Départements Rhin-et-Moselle Frankreichs, 1815 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1969 Zusammenschluss mit Kärlich zu Mülheim-Kärlich (AAAGOLD20160518.doc)

 

Mülheim-Kärlich, 20. Jh., an dem östlichen Ausläufer der Eifel zwischen Rhein und Mosel nordwestlich Koblenzs, Donb419, (Stadt in dem Landkreis Mayen-Koblenz und Teil der VG Weißenthurm,) rund 11000 Einwohner, seit der Jungsteinzeit Besiedlung, zwischen Kärlich und Kettig ein keltisches Wagengrab gefunden, in römischer Zeit hier das so genannte Agrippalager und das Drususkastell sowie eine Siedlung, in dem Erzstift Trier bildeten Mülheim und Kärlich eine gemeinsame Gerichtsgemeinde, 1794 Teil des Départements Rhin-et-Moselle Frankreichs, 1815 Landkreis Koblenz in Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1969 Zusammenschluss zu Mülheim-Kärlich, 1996 Stadt, s. Mülheim, s. Kärlich (AAAGOLD20160518.doc)

 

Münster, 12. Jh., nordöstlich Dieburgs in der Gersprenzniederung (in dem früheren Nassau), F2-349 MUNSTAR (Münster) Munstre (2), Monasterium Khr. (1184), Monsterliederbach Khr. (1159), Maenstrborg (!) Bertelsen 2 328, Munstre W. 2 127 (1196), Donb422, (Gemeinde in dem Landkreis Darmstadt-Dieburg,) Monstre (um 1200) Lehen des Erzstifts Köln an die Herren von Eppstein Abschrift 1282/1283, Munstre (um 1290) Original, Lehen an die Herren von Münzenberg, dann an die Grafen von Hanau und die Herren von Falkenstein bzw. die Grafen von Sayn, Monster (1361) Original, Munster (1423) Original, 1486 erwerben die Grafen von Isenburg den größten Teil, Münster (1687) Original, 1706 erwerben die Grafen von Isenburg den Rest, 1816 an Hessen-Darmstadt, 1918 an Hessen, 1945 an Großhessen, 1946 an Hessen, 1972 Altheim eingegliedert, s. münster, munster, munister, mhd., st. N., Klosterkirche, s. Wagner, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Neckarsulm, 8. Jh., an der Mündung der Sulm in den Neckar nördlich Heilbronns, F2-925 SUL1 Sulmana (1), Sulmana Würt. (771), s. Baden-Württemberg 549, Donb431, (seit 1973 große Kreisstadt und VVG in dem Landkreis Heilbronn,) rund 36000 Einwohner, Sulmana (8. Jh.), Gut der Staufer, Sulmo (1212), Sulmen (1248), Sulme (1297), 1300 Stadtrecht, Neckersulm (1322), in dem 14. Jh. zu dem Erzstift Mainz, von dem 15. bis zu dem 18. Jh. Gut des Deutschen Ordens, Anfang 20. Jh. Fahrzeugbau (NSU, später Audi), 1951/1952 Baden-Württemberg, s. Sulm, s. Neckar, s. Krahe H. Der Ortsname Sulmo BNF 1 1949/1950, s. Greule DGNB (AAAGOLD20160518.doc)

 

Neuanspach (Neu-Anspach), 13. Jh.?, nördlich des östlichen Taunuskamms in dem oberen Usatal, Donb433, (Stadt in dem Hochtaunuskreis,) rund 15000 Einwohner, in dem Hochmittelalter Gut der Grafen von Diez, Anspach (1274) Original, seit dem 16. Jh.in dem Amte Wehrheim unter Zweiherrschaft des Erzstifts Trier und der Grafen von Nassau-Dillenburg, 1803/1806 Herzogtum Nassau, 1866 Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1971 Zusammenschluss mit zwei Nachbargemeinden zu Neu-Anspach, 1972 eine weitere Eingemeindung, s. PN (Arnold?), s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., Bach, Wasserlauf, Quelle, s. Kehrein J. Nassauisches Namenbuch 1970, s. Sauer, s. Bach DNK, s. Bach A. Die Siedlungsnamen des Taunusgebiets 1927 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Neuenahr, 13. Jh.?, an der Ahr westlich des Rheines und nördlich der Voreifel nahe der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, in der Mitte des 19. Jh.s Errichtung der Burg Neuenahr durch die Grafen von Are-Nürburg, 1246 Neuenahr an das Erzstift Köln, 1248 Bestätigung der Stadtrechte, 1685 an den Pfalzgrafen bei Rhein, 1797-1803 Frankreich, 1815 Preußen (Rheinprovinz), seit Mitte 19. Jh. Heilbad, 1946 Rheinland-Pfalz, 1969 Zusammenschluss mit Ahrweiler und weiteren Gemeinden zu Neuenahr-Ahrweiler, s. niuwe (1), nūwe, nīwe, niu, mhd., Adj., neu, s. Ahr (AAAGOLD20160518.doc)

 

Niederolm (bzw. Nieder-Olm), 10. Jh., in dem rheinhessischen Hügelland südlich Mainzs, Donb452 (Nieder-Olm), (Stadt und VG in dem Landkreis Mainz-Bingen,) rund 31000 Einwohner, (curtis) Ulmena (994), Ulme (1189-1190), (villa) Olmene (1191), (zu) Nyderin Ulmenen bzw. Nydern Olmen (1343), in dem Mittelalter Gut des Erzstifts bzw. Domstifts Mainz, 1503 Schloss erbaut, bis 1793 ein Amtssitz des Erzstifts Mainz, dann Teil der Republik Mainz, dann Frankreich, 1806 Schloss Ruine, 1814 in Rheinhessen zu dem Großherzogtum Hessen, 1946 Rheinland-Pfalz, 2006 Stadt, zu dem Gewässernamen *Ulmāna, s. *u̯el- (7), *u̯elə-, *u̯lē-, idg., V., drehen, winden, wälzen, wegen der Biegung der Selz nach Westen oder wegen eines alten Bachnamens, s. nidere (1), nider, mhd., Adj., niedere, untere, unterhalb befindlich, s. Kaufmann 1976 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Nienburg (bzw. Nienburg Saale), 10. Jh., an der Mündung der Bode in die untere Saale bei Bernburg an der Saale, pag. Nordthur. (ubi Sala et Boda se miscendo maritant), F2-393 NIUWI (neu) Niwanburg° (1), Niuwenburc Anh. Nr. 146 (1073), Niwenburg Anh. Nr. 83 (993), Niwenburc Anh. Nr. 93 (1004), Nianburg (961), Nigenburg (973) u. ö. (Nienburh, Niuenburg, Nuwanburg, Nuvenburc, Nigenburh, Nigenburch, Nuwenburg, Nigenburg, Nienburg, Nienburc, Nuenburg, Nuenburch, Nuenberc, Nuwenburgensis, Niwenburgensis, Nyenburch, Nienburgensis, Niuuenburc, Nianburg), s. Sachsen-Anhalt 350, 5693 Einwohner, s. Sachsen-Anhalt 481 Walternienburg S. 394, Zeile 1f., s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, Donb454 (Nienburg Saale), (Stadt und VG in dem Salzlandkreis,) rund 14000 Einwohner, seit dem 10. Jh. Burg, auch von dem arabischen Reisenden Ibrahim ibn Ya’qub bezeugt, Nianburg (961) Original, Nigenburg (975) Original und Burgwardmittelpunkt, 975 Verlegung des Klosters Thankmarsfelde aus dem Harz hierher, bedeutendes Reichskloster mit Gütern bis zur Neiße, Niuuenburg(ensis) (993) Original, Nienburg (1035) Original, 1166 gegen den eigenen Willen an das Erzstift Magdeburg, Bedeutungsverlust, 1233 Stadt, Eingliederung in die Landesherrschaft Anhalt, 1560 Säkularisation, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. niuwi* 4, nīgi*, as., Adj., neu, „(zur) neuen Burg“ in einem Gegensatz zu(r alten Burg) Grimschleben, s. SNB, s. Freydank/Steinbrück (AAAGOLD20160518.doc)

 

Oberroden (Ober-Roden), 8. Jh., an der Rodau bei Offenbach, ab 790 mehrere Gaben an das Kloster Lorsch, ein in dem 8. Jh. errichtetes und bis zu dem Beginn des 10. Jh.s nachweisbares Frauenkloster, (in) Rotahen (superiore et inferiore) (791) Abschrift, in dem Hochmittelalter Gut der Herren von Eppstein, Obir Rota (1303), Ober Roden (1550), während der frühen Neuzeit meist zu dem Erzstift Mainz, Unterroden 1706 an Isenburg-Büdingen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 s. Rödermark, 20. Jh., beiderseits der Rodau bei Offenbach, Donb530, (Stadt in dem Landkreis Offenbach,) rund 26000 Einwohner, s. Knappe, s. Müller Starkenburg, s. Schäfer Eppstein, s. Südhessisches Flurnamenbuch (AAAGOLD20160518.doc)

 

Obertshausen, 10. Jh., bei Offenbach, Donb468, (Stadt in dem Landkreis Offenbach in dem Regierungsbezirk Darmstadt,) rund 24000 Einwohner, Oberolueshuson (um 1000) in einem Zinsregister des Klosters Seligenstadt und Abschrift, Oberoldeshusen (1109-1137), eine in Resten ausgegrabene Burg wird 1130 unter Erzbischof Adalbert I. von Mainz genannt, später Gut der Herren von Eppstein, Oberoldeshusen (1282), 1425 wieder an das Erzstift Mainz, Obertshusen (1446), 1664 Verkauf des Ortes mit dem benachbarten Hausen an Graf Philipp Erwein von Schönborn als Amtmann zu Steinheim, 1806 mit dem Amt Heusenstamm an die Grafen von Isenburg-Birstein, 1816 an das Großherzogtum Hessen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 Zusammenlegung mit Hausen, zuerst als Hausen, 1978 umbenannt in Obertshausen, 1979 Stadtrecht, s. PN Oberolt (!), s. hūs (1) 328?, ahd., st. N. (a), Haus, Gebäude, s. Knappe, s. Müller/Starkenburg, s. Werner K. u. a. Chronik der Stadt Obertshausen 1996 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Oer, 12. Jh.?, bei Recklinghausen, F2-442 OR1 (Erz) Ore (a), Hore (1313), s. Nordrhein-Westfalen 588, Donb471 (Oer-Erkenschwick,) Ora (1160), Uore (1204) o zwischen U und r klein und hochgestellt, Hůre (1278), Ore (1281), Kirchdorf in dem Vest Recklinghausen des Erzstifts Köln, 1806 Herzogtum Arenberg, 1811 Großherzogtum Berg, 1813 Preußen, 1899-1997 Kohlebergbau, 1926 Zusammenlegung mit Erkenschwick zu Oer-Erkenschwick, 1946 Nordrhein-Westfalen, schwierig, s. ôra 7, as., sw. N. (n), Ohr?, wegen der Geländeform?, s. Oer-Erkenschwick, s. Derks Wesel, s. NOB3 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Oppenheim, 8. Jh., an dem Rhein (in dem früheren Großherzogtum Hessen) und Wiesoppenheim bei Worms, pag. Wormat., F2-1097f. UB (PN) Oppenheim°, Uppenheim Laur. Nr. 269 (9. Jh.), Oppinheim P. 5 132 Ann. August., 146 Ann. Einsidl., 7 286f. u. s. w. Bertholdi Ann., Opinheim P. 7 7 Ann. Ottenbur. u. ö. (Oppenheim, Openheim, Obbenheim, Opphenheim, Oppeheim, Oppenheim marca, Oppenheimer marca, Oppenheym), s. Rheinland-Pfalz 279, PN?, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb454 (Nierstein-Oppenheim), Oppenheim (765), Obbenheim (774), (nach Donb) entstand Oppenheim zu Füßen einer Reichsburg und wurde 1225 freie Reichsstadt bzw. Reichsstadt, in dem 14. Jh. Stadt an das Erzstift Mainz, dann an die Pfalzgrafen bei Rhein, 1816 Hessen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1972 mit Nierstein und elf weiteren Gemeinden Nierstein-Oppenheim, s. PN Obbo, Obo, Oppo, Opo, zu obaro* 51, ahd., Adj., höhere, obere, übergeordnet, „Obbosheim“, s. Kaufmann 1976, s. Puhl 2009 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Prüm, 5. Jh., Ort zwischen Aachen und Trier nördlich Bitburgs in der Eifel an der Grenze zu Belgien und Nordrhein-Westfalen, F2-498 Prumia°, Prumia P. 1, 2 oft, P. 3 517 Hlud. Germ. capit., P. 6 1 Folcuini Gesta abb. Lobiens., P. 7, 8, 10 mehrmals, H. Nr. 39 (720) u. s. w., G. Nr. 1 (762), Be. öfter, Pronea Ausonius Mosella, Promia P. 1 514 Hincmari Rem. Ann., P. 2 253 Chr. Aquita, P. 5 47 Lamberti Ann., P. 6 122 Ademari Histor., Mab. S. 563 (917), (in monasterio) Prumie Dr. Nr. 483 (831) u. ö. (Brumia, Prumiensis oft, Prummiensis, Prumiacensis bei H. öfter, Pyrumbach, Prumia fl., Pruomia, Pruinus, Pruena), Rheinland-Pfalz 294, (nach F2-498) aus prôna aqua, lat., F., abstürzendes Wasser (Flüsschen), s. pronus amnis bei Vergil, Prôm- statt prôn (nach brieflicher Mitrteilung Esser Qu.s) wegen des anlautenden Labials, Gründung der Abtei 720, Donb499, (Stadt und VG in dem Eifelkreis Bitburg-Prüm,) rund 21000 Einwohner, Prumia (720), 721 Gründung der Reichsabtei Prüm, 1016 Marktrecht, Prume (1195), 1222 Gebiet um Prüm zu einem Fürstentum erhoben, Proeme (1428), Prümb (16. Jh.), 1576 zu dem Erzstift Trier, Prumm (1747), 1794 von Frankreich besetzt, 1815 Preußen, Kreisstadt, 1946 Rheinland-Pfalz, s. *per- (1), *perə-, *prē-, idg., V., sprühen, spritzen, prusten?, s. Prüm (F.) (AAAGOLD20160518.doc)

 

Querfurt, 12. Jh., südwestlich Halles an der Weida in der Querfurter Börde bzw. westlich Halles (an der Saale), F1-1719 KORN (Mühle) Corenvorde, Corenvorde Mülv. Nr. 1215 (1147) Original, s. ford* 2, furd*, as., st. N. (a)?, st. M. (i)?, Furt, Donb503, (Stadt in dem Saalekreis,) rund 12000 Einwohner, seit dem 9. Jh. Markt an einer Straße von Westen über die Furt durch die Querne nach Merseburg und Halle sowie Naumburg in dem Schutze der auf dem Berge gelegenen Burg, Quernuordiburch (979), Quernevorde (1002), Querenforde bzw. Quernforde (1120), vor 1198 Stadtrecht, die mächtige Burg war Stammsitz der Edelherren von Querfurt, Querfurd (1320), 1496 die Burgherrschaft an das Erzstift Magdeburg, 1635 an das Herzogtum Sachsen, 1656-1744 reichsunmittelbares Fürstentum der Herzöge von Sachsen (Wettiner), 1835 Preußen, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. kwern* 1, quern*, as., st. F. (u), Mühle, „Mühlenfurt“, *Quernaha, as., F., Mühlenbach denkbar, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)

 

Radstadt (bzw. Radstatt), 11. Jh., an der Enns, F2-524 RAD2 (Sumpf?) Radestat (1), Radestat bzw. Rastat (!) J. S. 261 (1074), S. 281 (1093), s. Österreich 2 402, s. stat (1), state, mhd., st. F., „Statt“, Ort, Stelle, Stätte, Donb506, (Stadtgemeinde in dem Pongau in dem Polizeibezirk Sankt Johann in dem Pongau in dem Bundesland Salzburg,) rund 5000 Einwohner, Radistat bzw. Radestat bzw. Rastat (1090-1101) gemeint ist damit (bis 1289) Altenmarkt in dem Pongau, von dem 13. bis zu dem 18. Jh. zu dem Erzstift Salzburg, Rastat bzw. Radstat (1289), 1289 Neugründung, 1289 Stadtrecht, in dem 14. Jh. auch einfach Stat, ab Frühneuzeit Rastat bzw. Radstat, in dem frühen 19. Jh. kurz zu Bayern, 1816 Österreich, Stadtpfarre unserer lieben Frau Himmelfahrt, 1938 Zusammenschluss der Stadtgemeinde und Landgemeinde Radstadt, schwierig, s. PN slaw. Rad?, zu *radŭ, slaw., Adj., lieb, angenehm?, s. ANB, s. SOB, s. Reiffenstein I. (in) Zs. für Literatur und Linguistik 83 1991 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Ransbach, 14. Jh., zwischen Koblenz und dem rechten Ufer des Rheines sowie dem Südrand des Westerwalds, Donb508, das Gebiet gehörte in der Mitte des 10. Jh.s zu einer (Ransbacher) Grundherrschaft, deren Grenzen 959 erwähnt werden, Romespach (1346), Rainsbach (1371), Ransbach (1376), mit Baumbach zunächst zu Niederisenburg, 1664 zu dem Erzstift Kurtrier,1803 zu Nassau, 1866 zu Preußen (Unterwesterwaldkreis), 1946 Rheinland-Pfalz, 1975 Stadt (Ransbach-Baumbach) in dem Kreise Westerwald, s. PN Ramo? bzw. Ramis, s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., Bach, Wasserlauf, Quelle, „Ramosbach“ oder „Ramisbach“ (AAAGOLD20160518.doc)

 

Rhaunen, 9. Jh., bei Bernkastel, pag. Nahg., F1-1477 ### Hruna, Hruna Görz Reg. 1 15 (841), Runa AA. 5 147 (1086), (in) Runu Laur. Nr. 3660, s. Rheinland-Pfalz 306, s. Marjan 4 22, Donb521, (Gemeinde und seit 1971 VG mit 16 Ortsgemeinden zwischen Soonwald und Idarwald in dem Hunsrück,) (im Landkreis)?, rund 8000 Einwohner, in dem 8./9. Jh. Klostergut in Quellen Lorschs und Fuldas, (De) Runu bzw. (in) Runu (8./9. Jh.) Abschrift 12. Jh., (ad) Hruna (841) Abschrift um 1160, (de) Rune bzw. (in) Rune (1271), Sitz eines Hochgerichts der Wildgrafen, von dem 14. Jh. bis zu dem Ende des 18. Jh.s Gebiet zwischen den Wildgrafen und dem Erzstift Trier geteilt, Runen (1460), Raunen (1515), 1815 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, zu *Rūna für den über den Hahnenbach in die Nahe fließenden *Raunenbach bzw. Raunelbach, zu reu- (2)***, reu̯ə-***, rū̆-***, idg., V., reißen, graben, wühlen, Suffix n, nicht aus einer idg. Einzelsprache erklärbar, s. Greule DGNB (AAAGOLD20160518.doc)

 

Rheinbach, 8. Jh., südwestlich Bonns, an dem Mittelrhein, pag. Ripuar., F2-561f. REGIN (Rain bzw. PN?) Reginbach (2), Reginbach H. Nr. 45 (762), Be. Nr. 180 (943), Rembahc bzw. Reynbahc bzw. Renbahc Be. Nr. 135 (893), Reginbach Lac. 4 Nr. 619 (um 1120), Regenbach Lac. 4 Nr. 613 (1081), s. Nordrhein-Westfalen 634, s. bah (1), ahd., st. M. (i)?, Bach, s. F2-576, Donb522, (Stadt in dem Rhein-Sieg-Kreis,) rund 27000 Einwohner, vorrömische Siedlungsfunde, römische Siedlungsfunde, in dem siebten Jahrhundert gegründet, 762 als Gut des Klosters Prüm erstmals urkundlich bezeugt, Reginbach (762), (943), (1066), Reinbach (1140), 1178-1349 Ritter von Rheinbach auf der Burg Rheinbach, Amt Rheinbach des Erzstifts Köln, Stadtmauerreste, Hexenturm, Hexenverfolgung 1631-1636, 1862 Stadtrecht, , schwere Zerstörungen in dem zweiten Weltkrieg, 1946 Nordrhein-Westfalen, 1969 Zusammenschluss mit weiteren Orten, s. PN Rago, Rh neuzeitlich und eigentlich falsch, s. Berger, s. Kaufmann 1968 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Rüdesheim, , in dem östlichen Hunsrück an der Grenze zu Rheinhessen westlich Bad Kreuznachs, Donb537, (Gemeinde und VG seit 1970 mit siebenundzwanzig Gemeinden,) rund 25000 Einwohner, in dem Mittelalter Gut der so genannten vorderen Grafschaft Sponheim, (de) Rudensheim (1128), Rudensheim (1194-1198), Růdenksheim (1210), (von) Rudersheim (1210), (curtim in) Rudensheeym (1217), (hof te) Ruedesheym (1334), 1334 von dem Erzstift Trier zerstört, nach dem Aussterben der Grafen von Sponheim an Pfalzgrafen bei Rhein, 1794 Frankreich, 1814 kurze Zeit Bayern/Österreich, 1815 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1968 kurze Zeit in Bad Kreuznach eingemeindet, s. PN Ruodin?, s. heim (3), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat, „Ruodinsheim“?, s. Gysseling 1960/1961, Kaufmann H. Die Ortsnamen des Kreises Bad Kreuznach 1979 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Rüthen (mit Altenrüthen), 12. Jh., an der Möhne nordöstlich Warsteins in Rüthen bei Soest, F2-604 11. Jh. bei Lippstadt, F2-604 ### Riudun (4), Ruothino Sb. Nr. 30 (1072) Original, Rudin Sb. Nr. 50 (um 1101) Original, s. ON Soest 383 Ruothino Bauermann Stiftungsurkunden S. 12 (12. Jh.) zu 1072, s. *hriudi, *riudi, as., N., riedbewachsene Stelle(, nicht zu Rodung), s. Nordrhein-Westfalen 659, Donb539, (Stadt in dem Kreise Soest,) 11000 Einwohner, (in) Ruthe (zweites Drittel des 12. Jh.s) Original und ein kleines hochgestelltes e hinter u, Ruden (1200), um 1200 Stadtgründung durch den Erzbischof von Köln nahe Altenrüthens, eine der wichtigsten Städte des Herzogtums Westfalem des Erzstifts Köln, Beistadt Soests in der Hanse, Rüthen (1653), 1946 Nordrhein-Westfalen, Name von Altenrüthen übertragen, s. Blume H. (in) Sprache Sprechen Sprichwörter 2004, s. WOB1 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Saalfelden bzw. Salfelden (bzw. Saalfelden am steinernen Meer), 8. Jh., südlich Berchtesgadens an der in die Salzach fließenden Salach, pag. Pinutzg., F2-662 SAL1 (Saalweide) Salafelde (2), Salafelda J. S. 23 (798), Salaveldon J. W. 150 (927), MB. 28a 231 (979), Salvelt J. S. 39, 41 (8. Jh.) u. ö. (Salvelda pagus, ?Salfelden, Salvelt, Salaveldun), s. Österreich 2 405, s. feld, ahd., st. N. (a, iz/az), Feld, Ebene, Fläche, Donb543, (Stadtgemeinde in dem Pinzgau in dem Polizeibezirk Zell am See in dem Bundesland Salzburg,) rund 16000 Einwohner, Salafelda bzw. Saluelt (8./9. Jh.), Salveldon (ab dem 10. Jh.) Dativ Plural, anfangs zu dem Herzogtum der Bayern, von dem 14.-18. Jh. zu dem Erzstift Salzburg, 1805 Österreich, Dekanatsstadtpfarre zu den Heiligen Johannes Baptist und Evangelist, 2000 Stadtrecht, s. Saalach bzw Saale-ahe, s. feld, ahd., st. N. (a, iz/az), Feld, Ebene, Fläche, s. ANB, s. SOB, s. Lindner T. Die ältesten Salzburger Ortsnamen (in) Namen Sprachen und Kulturen hg. v. Anreiter P. u. a. 2002 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Salzkotten, 12. Jh., südöstlich Winkel der westfälischen Bucht an dem Hellweg bei Büren in dem Bürener Lande, F2-674 SALT (Salz) Saltkoten (1), Saltkoten Erh. 2 Nr. 431 (1183), s. Translatio Liborii, s. Nordrhein-Westfalen 660, s. *kot? (2), as., Sb., Häuschen, Kapelle, Donb548, (Stadt in dem Kreise Paderborn,) rund 25000 Einwohner, frühe Salzsiedesidlung (up den Küthen), (mansos tres ad coquendum in) Saltcoten (1160) Abschrift 17. Jh., Saltkoten (1183), Saltkoten (1217-1239), Salcotten (1247), 1247 Befestigung und Stadt durch den Bischof von Paderborn, bis etwa 1250 zu der Pfarre Vielsen, Salzcotten (1254), 1256 Teilung mit dem Erzstift Köln, Stadtricher Kölns und Paderborns, 1264 Stadtrat, 1273 Bürgermeister, 1294 an Paderborn, 1293-1307 Münze Paderborns, 1317 Markt, seit 1610 Tafelgradierung, seit 1658 Tröpfelgradierung, 1816 zu dem Landkreis Büren, 1836 revidierte Städteordnung, 1921 Ende der Salzherstellung, 1938 Amt Salzkotten-Boke, 1946 Nordrhein-Westfalen, 1975 Zusammenschluss mit neun Gemeinden, 24 paderbornische Salzwerke, s. salt 6, as., st. N. (a), Salz, s. Schneider (AAAGOLD20160518.doc)

 

Sankt Ingbert, 12. Jh., nahe Saarbrücken und dem östlichen Saarkohlewald, Donb601, (Stadt in dem Saarpfalz-Kreis,) rund 38000 Einwohner, römische Siedlungsspuren, merowingischer Einsiedler?, in dem 9. Jh. auf dem Gebiet Königsgut, später Gut der zu dem Bistum Verdun gehörigen Abtei Tholey, (in der merowingischen Zeit?) ursprünglich Lantolvinga (888), St. Ingberto (1179), Sant Ingebrecht (1264), Lendelvinga (1329), in dem 14. Jh. zu dem Erzstift Trier, Sanct Ingwert (1536), S. Ingebrecht (1554), seit dem 18. Jh. verstärkt Kohleförderung, 1816 zu Bayern, St. Ingbert (1828), Flurname Lendelfingen, 1918 zu dem Saargebiet, 1920 Völkerbundmandat Frankreichs, 1935 Heimkehr in das Deutsche Reich, 1945 bzw. 1947 zu dem Saarland Frankreichs, 1957 zu dem Saarland der Bundesrepublik, s. PN Landolf bzw. *Landawulfa (germ.), Suffix inga, „bei den Landolfsleuten“, s. sanctus, lat., Adj., heilig, s. PN Ingobertus, in dem 11. Jh.? erwähnt, s. Christmann (AAAGOLD20160518.doc)

 

Sankt Wendel, 12. Jh., an der Blies nordöstlich Saarbrückens, Donb602, (Kreisstadt in dem Landkreis Sankt Wendel und Sitz der Kreisverwaltung,) rund 27000 Einwohner, fränkische Siedlung Basonisvillare bzw. Basonis viillare (zu 630-648) 916/917 Original, Basenvillare (950) (in) basone villari (natale) sancti Uuandelini (confessoris) (10. Jh.), (presbiteri de) sancto Wandalino (1180), (curtis) s. Wandelini (um 1200), (in) sancto Wendelino (1292), 1326 Burg und Dorf Sankt Wendel an das Erzstift Trier, Unteramt Sankt Wendel, 1332 Stadtrecht, an dem Ende des 17. Jh.s und 1798 kurze Zeit zu Frankreich, 1815-1834 Hauptstadt des Fürstentums Lichtenberg Coburgs, 1834 Verkauf an Preußen, Kreishauptstadt in dem Regierungsbezirk Trier, 1920 zu dem Saargebiet Frankreichs, 1935 Heimkehr in das Deutsche Reich, 1947 zu dem Saarland Frankreichs, 1957 zu dem Saarland der Bundesrepublik, s. PN Baso, s. wīlāri* 6 und häufiger?, wīllari*, ahd., st. M. (ja), st. N. (ja), Hof, Siedlung, Weiler, s. sanctus, lat., Adj., heilig, s. PN Wandalinus, s. Haubrichs 1980, s. Pitz (AAAGOLD20160518.doc)

 

Sankt Ingbert, 12. Jh., nahe Saarbrücken und dem östlichen Saarkohlewald, Donb601, (Stadt in dem Saarpfalz-Kreis,) rund 38000 Einwohner, römische Siedlungsspuren, merowingischer Einsiedler?, in dem 9. Jh. auf dem Gebiet Königsgut, später Gut der zu dem Bistum Verdun gehörigen Abtei Tholey, (in der merowingischen Zeit?) ursprünglich Lantolvinga (888), St. Ingberto (1179), Sant Ingebrecht (1264), Lendelvinga (1329), in dem 14. Jh. zu dem Erzstift Trier, Sanct Ingwert (1536), S. Ingebrecht (1554), seit dem 18. Jh. verstärkt Kohleförderung, 1816 zu Bayern, St. Ingbert (1828), Flurname Lendelfingen, 1918 zu dem Saargebiet, 1920 Völkerbundmandat Frankreichs, 1935 Heimkehr in das Deutsche Reich, 1945 bzw. 1947 zu dem Saarland Frankreichs, 1957 zu dem Saarland der Bundesrepublik, s. PN Landolf bzw. *Landawulfa (germ.), Suffix inga, „bei den Landolfsleuten“, s. sanctus, lat., Adj., heilig, s. PN Ingobertus, in dem 11. Jh.? erwähnt, s. Christmann (AAAGOLD20160518.doc)

 

Schieder, 9. Jh., (Altschieder) wüst in Schieder-Schwalenberg in Lippe, Hewitago, F2-776 ### Scidere super fl. Embrine (Emmer), Schidara Erh. 1 Nr. 476 (889), Schideri MGd. III a (2009), Scidere Hf. 2 141 (1005), Scitrai Wg. tr. C. 227, (in) Scidirimariu Wg. tr. C. 33, Sidri pag. Angeri MGd. 2 (987) Original, (nach F2-1580) erinnert Hey G. zur Erklärung des schwierigen Namens an schîholz, mhd., skîdere Umzäunungsbaum, s. ON Lippe 422, Schidara MGH DArnolf S. 88, Nr. 60 (889), schwierig, „Siedlung an dem Fluss *Scidara“?, „Siedlung im Gebiet der Grenze“?, zu schir, mnd., Sb. Gebiet, schieren, V., aussondern?, s. Nordrhein-Westfalen 666, Donb558f., an dem Fuße einer mittelalterlichen Burganlage des 9./10.-11.-13. Jh.s an dem Westhang des Kahlenbergs, Scitrai (822-826) Abschrift 1479, Schidara (889), (in) Scidiri (marcu) (um 970-972) Abschrift 1479, (curtem) Sidri bzw.*Sigdri? (997), (civitatem) Scidere (1005), (de) Scithri (11. Jh.) dorsal, (de) Schitere (1250) Abschrift 15./16. Jh.), seit dem späten 13. Jh. Lehen der Grafen von Schwalenberg seitens des Erzstifts Magdeburg, 1350 Verkauf von Burg und Dorf und Hochwald sowie Barkhof an die Grafen zur Lippe, Schydere (1550) Abschrift, Schyder (1484) Schyer oder Schydra (1627), 1946 Nordrhein-Westfalen, 1970 Zusammenlegung mit Schwalenberg und fünf weiteren Gemeinden zu Schieder-Schwalenberg, amtlicher Doppelname seit 1975, schwierig, r-Ableitung, Skidrioburg bezieht sich vielleicht auf die eisenzeitliche Wallanlage der Herlingaburg südwestlich Lügdes und nordöstlich Schieders, davon zu trennen die vorkarolingische Wallanlage und mittelalterliche Befestigungsanlage (Altschieder) am Westhang des Kahlenbergs östlich Schieders und der frühere karolingische Königshof Scitrai, zu *skidra-, *skridraz, germ.?, Adj., locker, lückenhaft?, s. WOB2, s. Heidermanns F. Etymologisches Wörterbuch der germanischen Primäradjektive 1993 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Schöllkrippen, 13. Jh., nördlich Aschaffenburgs in dem oberen Kahlgrund an der Kahl an dem westlichen Rande des Spessarts, Donb566, (Markt und VG in dem Landkreis Aschaffenburg,) rund 14000 Einwohner, Ort aus einer Hofsiedlung mit Mühle unterhalb des Zusammenflusses von Kahl und Westernbach entstanden, Schelkrippen (um 1290) Abschrift 15. Jh., Schelkripfen (1400), Schelkropfen (1516), Schöllkrippen (1562), bis 1814 Gut des Erzstifts Mainz, 1814 Bayern, zu Scholle?, oder zu schelch (2), mhd., st. M., Flussspaltung, Nachen, s. krippe, mhd., st. F., sw. F., Krippe, Futterkrippe, in das Wasser eingeschlagenes Pfahlwerk?, nach Reitzenstein Hengstkrippe?, s. Reitzenstein 2009 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Schwalbach (Schwalbach am Taunus), 8. Jh., an dem Taunus, Donb575, (Stadt in dem Main-Taunus-Kreis,) rund 15000 Einwohner, viele Gaben an das Kloster Lorsch im Ort bereits in dem 8. Jh., Sualbach (781) Abschrift, (in) Sulbach(er marca) (782) Abschrift, später die Herren von Falkenstein und die Herren von Eppstein-Königstein begütert, Schwalbach (1300), seit dem späten 16. Jh. zu dem Erzstift Mainz, 1803 zu Nassau-Usingen, 1866 Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1956 3317 Einwohner, 1970 13868 Einwohner, 1970 Stadtrecht, s. *swal, ahd., Sb., Schwall, Quelle, nicht in dem ahd. WB, s. bah (1), ahd., st. M. (i)?, Bach, „Schwallbach“?, s. Andrießen, s. Bethke (AAAGOLD20160518.doc)

 

Schwalbach (Schwalbach Bad), 14. Jh., in dem hohen westlichen Hintertaunus in einem Seitental der nach Norden zu der Lahn fließenden Ahr an der hohen Straße, Donb575, (Kreisstadt des Rheingau-Taunus-Kreises und Sitz der Kreisverwaltung,) rund 12000 Einwohner, (de) Swaelbach (1315) Original, Langinswalbach (1352), Swalbach (1360), Langenschwalbach (Anfang 16. Jh.), als überhöhisches Dorf unter Hoheit des Erzstifts Mainz, 1569 Mineralquellen, 1818 amtlich Stadt, 1867 Kreisstadt, bis 1927 Langenschwalbach, Bad Schwalbach 1927, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, zu *su̯el-?, idg., V., in unruhiger Bewegung sein, plätschern, spülen?, (nicht in dem idg. WB), s. LAGIS, NOB5 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Seckach, 9. Jh., nordöstlich Mosbachs um die Quellbäche der Schefflenz und der Seckach nahe dem Odenwaldrand bei Adelsheim in (dem früheren Großherzogtum) Baden, pag. Wingarteiba, F2-690 SEG (Segge bzw. Riedgras) Seggaha (1), Seggaha Laur. Nr. 2883 (9. Jh.), Seccah(er marca) Laur. Nr. 2882 (9. Jh.), Seccah Heilig 88 (804), s. aha (3) 65, ahd., st. F. (ō), Ache, Fluss, Wasser, Donb582 (Seckachtal), (in) Secheim(er marca) (802) Abschrift 12. Jh., (in) Seccah(er) (805-813) Abschrift 12. Jh., Seggaha (835) Abschrift 12. Jh., Sekaha (996), ab dem 11. Jh. Gut des Klosters Amorbach, von 1276 bis zu dem 16. Jh. örtliches Niederadelsgeschlecht, (die bach genant) Seckach (1303), Secka (1387), Seckach (um 1526), ab 1568 zu dem Erzstift Mainz, seit 1806 Baden, 1951/1952 Baden-Württemberg, Wasserschloss, GV mit Adelsheim, s. *seigan, *sīgan, germ., st. V., sinken, s. aha (3) 65, ahd., st. F. (ō), Ache, Fluss, Wasser, s. Schmid A. Das Flussgebiet des Neckar 1962, s. Greule DGNB, s. LBW5 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Seekirchen, 8. Jh.?, an dem Wallersee nordöstlich Salzburgs, F2-705 SEW (See) Seuun° (4), ?Sewen J. S. 261 (1074), See J. S. 26 (798), s. K. St., s. F2-708, Donb583 (Seekirchen am Wallersee), (Stadtgemeinde in dem Flachgau in dem Polizeibezirk Salzburg-Umgebung/Flachgau,) rund 10000 Einwohner, 796 Urpfarre, (ecclesia ad See bzw. villa Uualarseo bzw. Uaualardorf) sē (2), mhd., st. M., st. F., See (M.) 8. Jh., Sechirichen bzw. Sechirchen (ab 12. Jh.), 1275 von Bayern zu dem Erzstift Salzburg, 1425 Marktgemeinde, 1803 Bayern, 1810 Österreich, 2000 Stadtrecht, s. kirche, kireche, mhd., sw. F., st. F., Kirche, s. ANB, s. SOB, s. Reiffenstein I. Romanische Orts- und Flurnamen im Salzburger Flachgau (in) Analecta homini universali dicata 2004 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Seligenstadt, 9. Jh., an dem Main bei Offenbach, pag. Meinahg., F2-668 ### Saligenstad (1), Saligenstat P. 20 792 Ann. Altah., Saligunsstad (!) P. 13 208 Wolfheri Vita Godehardi, Saligenstat Dr. Nr. 745 (1041), ebds. Hf. 2 1717 u. ö. (Seliganstadt, Seligunstat, Seligunstad, Seliginstat, Seligenstad, Selegonostat, Selechinstat, Selgenstad, Salingenstad, Selingestat, Selinganstat (!), Sliestat), s. Hessen 413, s. sālīg 177, ahd., Adj., selig, heil, heilbringend, s. stat 276, ahd., st. F. (i), Stätte, Stelle, Ort, Platz (M.) (1), nach F2-668f. Name aus Volksetymologie, weil nach Förstemann nach Steiner Das castrum Selgum 1858 nach einer römischen Inschrift des 3. Jh.s ein castrum Selgum an der Stelle des späteren Seligenstadt voranging, nach Sturmfels 76 zu selg, irisch, Sb., Jagd, nach Hey G. (lat.) locus beatorum, M., Statt der Seligen, s. Unselghensleden (12. Jh.), Donb585, (Stadt in dem Landkreis Offenbach,) rund 20000 Einwohner, schon in römischer Zeit in dem Bereich des Ortes ein Kohortenkastell zur Sicherung des obergermanischen Limes, superior Mulinheim (815) Abschrift und Gabe Kaiser Ludwigs des Frommen an Einhard, von Einhard 828 die zunächst nach Steinbach gebrachten Gebeine der Märtyrer Petrus und Marzellinus nach Obermühlheim überführt, Saligunstadt (um 836), (in superiori Mulinheim quod moderno tempore) Selgenstat (nuncupatur) (933), seit dem 11. Jh. ein Eigenkloster des Erzstifts Mainz, seit 1175 Seligenstadt als civitas bezeichnet, Reste einer Pfalz aus der Zeit der Staufer, 1803 der Mainzer Amtssitz Seligenstadt an Hessen-Darmstadt, 1946 Großhessen, 1946 Hessen, *ze dero saligun stat, s. Knappe, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Sobernheim (Sobernheim Bad), 11. Jh., südöstlich (Bad) Kreuznachs an dem linken Ufe der Nahe zwischen Pfalz und Hunsrück, F2-823 ### Soberenheim, Soberenheim Gud. 1 380 (1074), Be. Nr. 413 (1107), Sovernehem Be. Nr. 467 (1130), Sobernheim Gud. 1 69 (1128), Sovernheim Gud. 1 38 (1108), s. Rheinland-Pfalz 347, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb591, (Stadt und seit 1970 VG in dem Landkreis Bad Kreuznach,) rund 18000 Einwohner, (de curte) Suberenheim (1074), Soberenheim (1107), Sovernheim (1108), Sobernheim (1128), die Orte der VG gehörten in dem Mittelalter vor allem zu dem Erzstift Mainz, Sobernheim wurde zunächst von dem Kloster Disibodenberg verwaltet, erhielt 1292, 1324 und 1330 noch einmal von dem Erzbischof von Mainz Stadtrecht, ab 1400 auch eine Komturei der Johanniter, von dem 15. Jh. bis zu dem 18. Jh. zu der Pfalz, 1789 zu Frankreich, 1815 zu Preußen (Rheinprovinz), 1946 Rheinland-Pfalz, 1995 Titel Bad, s. PN Sobaro bzw. Subaro bzw. Swabaro, „Sobarosheim“, s. Gysseling 1960/1961, s. Kaufmann 1973 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Soden (Bad Soden bzw. Soden am Taunus Bad), 12. Jh., an dem linken Ufer der Salz bei Höchst bei Frankfurt am Main, F2-828 SOTH1 (Salzborn) Soden (2), Soden M. u. S. 1 Nr. 239 (1191), s. Hessen 31, Donb591 (Soden am Taunus Bad), (Stadt in dem Main-Taunus-Kreis,) rund 22000 Einwohner, Sode (um 1190) Abschrift, Soden (1191), Soten (1275), ein freies Reichsdorf unter dem Schutze Frankfurts am Main, das 1282 die Einwohner als concives (Mitbürger) anerkannte, seit 1657 gemeinsame Herrschaft Frankfurts am Main und des Erzstifts Mainz, 1803 an Nassau in dem Amte Höchst, 1866 Preußen, s. 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1947 Stadtrecht, s. sōte, mhd., sw. M., Wallen, Aufwallen, (in Bezug auf das Wallen der Salzsole in den Pfannen bei dem Sieden,) s. Bad Soden am Taunus hg. v. Magistrat der Stadt 1991, s. Bethke, s. Keyser (AAAGOLD20160518.doc)

 

Sottrum, 13. Jh.?, bei Marienburg, F2-939 SUND° (Süden) bzw. SUNDAR (Süd-) Sutherem (1), Sutherem Janicke Nr. 253 (1149), 333 (1162) Original, Sudheren bzw. Suthere Günther (1174), (1188), s. Sudhere, s. hêm 8, as., st. N. (a), Heim, Heimat, Donb596, (Gemeinde und Samtgemeinde in dem Landkreis Rotenburg an der Wümme,) rund 14000 Einwohner, Suthrem (1205), Sutherhem (1219), Sutterum (1335), Sottrum (1350), vielfach umstritten zwischen dem Erzstift Bremen und dem Hochstift Verden (noch erkennbar an den Ortsteilen Großsottrum und Kleinsottrum), seit 1558 Reformation, 1648 Schweden, bis 1679 zu dem Herzogtum Bremen und Verden, dann kurz zu Dänemark, 1715 Verkauf an das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, Vogtei um 1700 mit Fährhof, Hassendorff, Botersen, Jeerhof und Mulmshorn, 1815 Hannover, 1866 in den Regierungsbezirk Stade Preußens, 1929 Großsottrum und Kleinsottrum zu Sottrum zusammengelegt, 1946 Niedersachsen, Umnbildung der früheren Herzogtümer Bremen und Verden zu dem Regierungsbezirk Stade, 1969 Samtgemeinde Sottrum, 1974 Umbildung, 1978 zu dem Regierungsbezirk Lüneburg, s. sǖder, suder, mnd., Adj., südlich, im Süden befindlich, s. hēm (1), heim, mnd., N.: nhd. Heim, Wohnstätte, Hausgrundstück, „Südheim“, Gegenbezug Nartum?, s. Schermann 1975, s. Udolph 1998 (Nordheim?) (AAAGOLD20160518.doc)

 

Sprendlingen, 8. Jh., bei Alzey, F2-842 ### Sprendilingun (1), Sprendilinga Laur. Nr. 1907 (8. Jh.), Sprendelinga Oork. Nr. 20 (877), Sprendilinge(r marca) Laur. Nr. 1904 (8. Jh.), 1906 (8. Jh.), 1905 (9. Jh.), Sprendelinge(r marca) Laur. Nr. 1913 (8. Jh.), Spirendilinge(r marca) Laur. Nr. 2770 (8. Jh.), (nach F2-842) nach Hey G. zu sprenze, mhd., Sb., stolzierender Geck, als Spottname, (nach F2-842) denkt Sturmfels vielleicht mit Recht an den Personennamen Spiridio, (nach F2-1581) ist eher ein Personenname Sprendilo anzunehmen, s. PN, s. Rheinland-Pfalz 361, Suffix inga, Donb599 (Sprendlingen-Gensingen), Sprendilingen (8. Jh.), (villam) Sprendilingam (877), (in) Sprendelinge (1393), in dem Mittelalter zu der vorderen Grafschaft Sponheim, 1279 Auseinandersetzung zwischen dem Erzstift Mainz und den Grafen von Sponheim, 1707 an den Markgrafen von Baden, Amtssitz, 1815 an Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1972 s. Sprendlingen-Gensingen, s. PN Sprendilo, zu *Sprand?, „bei den Sprandleuten“, s. Kaufmann 1976 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Stade, 11. Jh., nordwestlich Hamburgs an der Schwinge westlich der unteren Elbe in (der früheren Provinz) Hannover, F2-854 STATH (Statt) Statho (1), Statho Lpb. Nr. 80 (1059), Statha Lpb. Nr. 118 (1091), Stadun MGd. 4 (1038) u. ö. (Stadhen, Stethu, Stetu, Stathua, Stathen, Stadhen, Stadium, Stadon, Staden, Stahden, Stöđborg im Itinerar des isländischen Abtes Nicolaus), s. Niedersachsen 432, as., Donb603, (Kreisstadt in dem Landkreis Stade,) rund 46000 Einwohner, Stethu (994) Zerstörung der Burg und Siedlung durch Wikinger, nach 1000 Sitz der Grafen von Stade, Stadun (1038), Stade (1041), in dem 12. und 13. Jh. zwischen den Herzögen von Sachsen bzw. Braunschweig-Lüneburg (Welfen) und dem Erzstift Bremen umstritten, seit dem 13. Jh. zunehmende Unabhängigkeit der Stadt und Mitglied der Hanse, aus dem Stadtrecht Hamburgs hergeleitetes Stadtrecht 1209 und 1259, 1652-1712 Sitz der Regierung Schwedens, 1712 Provinzialhauptstadt Hannovers und Sitz eines Regierungsbezirks sowie Kreisstadt, 1946 Niedersachsen, s. stath* 12, as., st. M. (a), Gestade, Küste, Ufer, beeinflusst durch stėdi 13, stadi, stidi, as., st. F. (i), Stätte, Ort, s. Bohmbach J. Stade 1994 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Starkenburg, 13. Jh., bei Heppenheim, Donb257 (Heppenheim), 1065 oberhalb Heppenheims errichtete Burg, Starkimberg (1206), 1232 an das Erzstift Mainz, das aus dem Erbe Lorschs das Amt Starkenburg mit Sitz in Heppenheim errichtete, 1680 zur Festung Mainzs ausgebaut, nach 1765 abgebrochen, 1803 an Hessen, 1930 Neubau des Bergfrieds an versetzter Stelle, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, s. starc, mhd., Adj., stark, gewaltig, kräftig, s. berc (1), perc, mhd., st. M., nhd., Berg, s. Müller Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Staßfurt (Stassfurt), 9. Jh., an der Bode südlich Magdeburgs in der Magdeburger Börde, F2-880 STAR (Stier?) Starasfurt°, Starasfurt P. 3 145 (806?) Kar. M. capit., MB. 11 100 (802), Wauters 1 127 (806), Stasfurdi Anh. Nr. 47 (970), Staswurde MGd. 4 (1035) Original u. ö. (Stesfordi, Stefforde falsch für Stesforde, Stasvurde, Stassforde, Stasuderte, Stasvorde, Stesforde), 3250 Einwohner, s. Dürre S. 51, s. Sachsen-Anhalt 443, s. ford* 2, furd*, as., st. N. (a)?, st. M. (i)?, Furt, (nach F2-880) noch 1505 im Album acad. Witeberg. Starsfort, 1512 Stasfart (!), Donb606, (Stadt in dem Salzlandkreis seit 1. 7. 2007,) Altstaßfurt entstand an dem nördlichen Bodeufer an dem Übergang der Straße zwischen Erfurt und Magdeburg über die Bode nahe Solequellen, Starasfurt (zu 805) 9. Jh., Stasfurdi (970), Stesfordi (983), Stesforde (997), Stesfordi (1024), Stasvurde (1035), Stasfurthe bzw. Stasforde (1174), in dem 12. Jh. entstand um die südlich der Bode liegende Burg eine neue Siedlung, Stasvorde (1230), 1265 Stadtrecht für die neue Siedlung, 1276 zu dem Erzstift Magdeburg, Stasfurt (1477), 1680 an Brandenburg, 1868 Altstaßfurt eingemeindet, ab 1875 Kaliindustrie, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, Bestimmungswort ungeklärt, s. ford* 2, furd*, as., st. N. (a)?, st. M. (i)?, Furt (AAAGOLD20160518.doc)

 

Sulzbach (Sulzbach Taunus), 11. Jh., in dem Taunus, Donb619, (Gemeinde in dem Main-Taunus-Kreis in dem Regierungsbezirk Darmstadt,) rund 8000 Einwohner, Sulzbach (1035) Abschrift einer Gabe Kaiser Konrads II. an das Kloster Limburg an der Haardt, Sulzbach (1191), ab dem 13. Jh. nahm die Reichsstadt Frankfurt am Main die Schirmherrschaft über das Reichsdorf wahr, seit dem 17. Jh. auch zu dem Erzstift Mainz, 1803 mit dem Reichsdorf Soden an Nassau-Usingen, 1866 Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, s. sulza 41, ahd., st. F. (ō), sw. F. (n), Salzwasser, Sülze, Salzlake, s. bah (1), ahd., st. M. (i)?, Bach ,s. Andrießen, s. Löffler, s. Falkenstein (AAAGOLD20160518.doc)

 

Swisttal, 20. Jh., südwestlich Bonns an dem Unterlauf der Swist auf einer fruchtbaren Hochfläche zwischen Eifelanstieg und Vorgebirgsabfall zu dem Rhein, Donb621, (Gemeinde in dem Rhein-Sieg-Kreis mit Sitz in Ludendorf,) rund 18000 Einwohner, 1969 aus den früheren Gemeinden Buschhoven, Essig, Heimerzheim, Ludendorf, Miel, Morenhoven, Odendorf, Ollheim und Straßfeld gebildet, vorgeschichtliche Besiedlungsspuren, römische Besiedlungsspurenn, in karolingischer Zeit Gut von Klöstern in Bonn und Köln und des Erzstifts Köln, größere Orte Heimerzheim, Odendorf und Bischhoven, s. Swist, zu zwist, mhd., M., Zwist, zu zwei, nhd., Num. Kard., zwei, s. Tal, nhd., N., Tal, s. Dittmaier 1979, s. Mürkens G. Die Ortsnamen des Landkreises Bonn 1961, s. Hofmann W. (in) Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises 66/67 1998/1999 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Tamsweg, 12. Jh., bei Salzburg, Donb623, (Marktgemeinde in dem Lungau und Polizeibezirk,) rund 6000 Einwohner, seit dem 8. Jh. zu Bayern, (predium ad) Tamswich (vor 1167), (capellam in) Taemswich (um 1231), (ecclesia in) Temswich (1246), (in foro) Tempsweich bzw. bzw. Temsweich (1280), Taemswich (1281), 1328-1803 Erzstift Salzburg, seit dem 15. Jh. Wallfahrtsort, spätestens seit (dem 13. oder) 16. Jh. Marktgemeinde, 1816 Österreich, s. PN slaw. Damešĭ, Suffix oviki, nachträglicher Bezug zu Weg, nhd., M., Weg, s. ANB, s. SOB (AAAGOLD20160518.doc)

 

Tauberbischofsheim (Bischofsheim an der Tauber), 10. Jh.?, an der Tauber, pag. Tuberg., F1-471 BISKOP (Bischof) Biscofesheim (3), Biscofesheim Dr. Nr. 158 um 800, Piscofesheim Gud. 1 358 (978), s. Baden-Württemberg 788, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb624, (Kreisstadt und VVG in dem Main-Tauber-Kreis in dem Reguierungsbezirk Stuttgart), rund 24000 Einwohner, in dem 8. Jh. gründete die heilige Lioba dort ein Frauenkloster, in dem 9. Jh. in ihrer Lebensbeschreibung erstmals erwähnt, Piscofesheim (978), Bischovesheim (1237), 1237 an das Erzstift Mainz, kurz danach wohl Stadtrecht, Bischoffesheim (1260-1266), 1346-1527 Mitglied des Mainzer Neunstädtebunds, Bischoffesheim (1367), Bischoffsheim (uff der Duber) (1383), Gyschofsheim (1414), 1803 an das Fürstentum Leiningen, 1806 an das Großherzogtum Baden, 1938-1973 Sitz des Landkreises tauberbischofsheim, 1951/1952 Baden-Württemberg, seit 1973 in dem Tauberkreis bzw. später Main-Tauber-Kreis, s. Tauber, s. biskof* 86, biscof, ahd., st. M. (a), Bischof, Priester, Hohepriester (AAAGOLD20160518.doc)

 

Trier, 1. Jh., an dem rechten Ufer der mittleren Mosel, Donb637, (kreisfreie Stadt und Verwaltungssitz des Landkreises Trier-Saarburg,) rund 105000 Einwohner, 17 v. Chr. Gründung der Stadt durch Kaiser Augustus, amtlicher Name (Colonia Augusta) Treverorum, (Augusta in) Treveris (1. Jh. n. Chr.), August(a) Trev(erorum) (212), 265 Residenzstadt des römischen Reiches, 293 Kaiserresidenz des Westreichs, (ad) Treveros (um 300), Treviri (4. Jh.), (in urbe) Treverica (um 575), (in) Treviris (633), Treveris (766), um 1131 Erzstift Trier (als Land?), Trevir (um 1225), Trieren (1248), Triere (1258), Trere (1337), Trire (1357), Trier (1443), Treir (1463), 1473 Universität, 1794 Frankreich, 1815 Preußen, 1824 Wiederherstellung des Bistums Trier, porta nigra, 1946 Rheinland-Pfalz, 1969 Großstadt, Universität, Fachhochschule, s. Jungandreas, s. Bergerr (AAAGOLD20160518.doc)

 

Unkel, 10. Jh., bei Neuwied rechts des Rheines zwischen Bonn und Koblenz, pag. Odangewe, F2-1135 UNK (Schlange)? Unchele°, Unkela Graff 4 1250, Unkolo Lac. 1 Nr. 192 (1057), Unkelo Lac. 1 Nr. 195 (1059), Nr. 220 (1075) u. ö. (Unckele, Unchele, Uncla, Oncale), s. Rheinland-Pfalz 382, Donb644, (Stadt und seit 1970 VG in dem Landkreis Neuwied,) rund 13000 Einwohner, Oncale (886), Úncule bzw. Unkule bzw. Unckele (893) 1222, Unchele (943), Uncla (1020), Unkolo (1057), Uncle (1174) ein kleines o über dem U, Unkele (1246), bis 1803 zu dem Erzstift Köln, 1803-1815 zu Nassau, 1815 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, s. wankal* 5, wancal*, ahd., Adj., wankend, schwankend, unstet, vielleicht bezogen auf den wankenden Verlauf des Rheines?, s. Jungandreas (AAAGOLD20160518.doc)

 

Unterroden (Unter-Roden), 8. Jh., an der Rodau bei Offenbach, Donb530 (Rödermark), (in) Rotahen (superiore et inferiore) (791) Abschrift, in dem Hochmittelalter Gut der Herren von Eppstein, während der frühen Neuzeit meist zu dem Erzstift Mainz, Unterroden 1706 an Isenburg-Büdingen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 s. Rödermark, 20. Jh., beiderseits der Rodau bei Offenbach, Donb530, (Stadt in dem Landkreis Offenbach,) rund 26000 Einwohner, s. Knappe, s. Müller Starkenburg, s. Schäfer Eppstein, s. Südhessisches Flurnamenbuch (AAAGOLD20160518.doc)

 

Vallendar, 11. Jh., an dem rechten Ufer des Rheines gegenüber Koblenz, F1-844 ### Valendre, Valentro Bode Nr. 67 (1057) Original, Valendre Bode Nr. 51 (1052), Be. Nr. 546 (1147), Valendren Be. Nr. 529 (1143), Bode S. 219 (1181) Original u. ö. (Valenderen, Valendra, Valendria), Bachname, s. Cramer 86, nach F1-844 angeblich vordeutschen Ursprungs, s. Rheinland-Pfalz 384, s. val „fließend“, s. ndar „sumpfiges Gelände“?, Donb649, (Stadt und VG in dem Landkreis Mayen-Koblenz,) rund 15000 Einwohner, Ualendre (1171), Ualendere (um 1187-1188), Ualendra (1189), (in) Valinderin bzw. (in) Valindrin (um 1170-1190), Valendre (1216), in dem Mittelalter zunächst zu dem Erzstift Trier, seit 1230 an den Grafen von Sayn, Burg Marienburg, 12.-16. Jh. Augustinerinnenkloster Schönstatt, Ende 17. Jh. wieder zu dem Erzstift Trier, 1802 an Nassau-Weilburg, 1815 an Preußen, 1856 Stadtrecht, 1932 Kurort, 1946 Rheinland-Pfalz, ursprünglich Name des in den Rhein fließenden Vallendarer Baches, zu *fal-, germ., ?, ?, Suffixe nd und ra, s. Greule A. Namentypen und Namenräume (in) Proceedings of the 21st International Congress of Onomastic Sciences Band 1 2005 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Viernheim, 7. Jh., bei Heppenheim bei Starkenburg, pag. Lobodung., F1-889 FIRN (fern bzw. vergangen) Firnheim, Firnheim Laur. Nr. 18 (815), Virnheim Laur. (777) Abschrift 12. Jh. Tegernseer Ausgabe S. 21, Firnunheim Laur. Nr. 57 (um 906) u. ö. (Virnunheim, Virninheim), s. Hessen 438, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb654, (Stadt in dem Landkreis Bergstraße,) rund 33000 Einwohner, früh Königsgut nachweisbar, (ad) Virnheim (777) Abschrift und Erlaubnis König Karls für das Kloster Lorsch auf Anlage eines Weges durch die Mark Viernheim, Uirninheim (898) Abschrift, Uirnunheim (902), (917) Abschrift über Königsgut an Lorsch, Ortsherren in dem Spätmittelalter und der Frühneuzeit die Pfalzgrafen bei Rhein und das Erzstift Mainz, 1803 an Hessen-Darmstadt, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1948 Stadtrecht, s. firni 4, ahd., Adj., alt, veraltet, hinfällig?, „bei dem alten heim“?, s. 1200 Jahre Viernheim 777-1977 hg. vom Magistrat 1977, s. Keyser, s. Müller-Starkenburg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Vilbel (Bad Vilbel), 8. Jh., an der Nidda nördlich Frankfurts am Main bei Friedberg an dem Südrand der Wetterau, pag. Nitachg., F1-882 FIL (Anhöhe?) Filwila, Filwila M. u. S. 1 Nr. 65 (864), Felwila Laur. Nr. 3372 (8. Jh.), Velewilre Reimer Nr. 79 (1143) Original u. ö. (Filwula, Velevuile), s. wīla* (2) 2?, wīlla*, ahd. st. F. (ō)?, sw. F. (n)?, Ort, Dorf, Siedlung, s. Hessen 35, Donb554, (Stadt in dem Wetteraukreis,) rund 31000 Einwohner, Besiedlung in der Jungsteinzeit, durch die Römer und in der Völkerwanderungszeit, Neuausbau wohl in der Landnahmezeit der Franken in dem 6./7. Jh., Feluuila (774) Abschrift Ende 12. Jh., frühes Gut des Klosters Lorsch, Velauuilre (830-850) Abschrift Ende 12. Jh., Feluuila Abschrift Ende 12. Jh., Velewilre (1143) Original, in dem hohen Mittelalterr Gut der Herren von Münzenberg, später geteilt zwischen den Grafen von Hanau und dem Erzstift Mainz, Velewile (1289) Original, Vilbel (1483) Original, 1803 bzw. 1816 an Hessen-Darmstadt, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, s. wīla* (2) 2?, wīlla*, ahd. st. F. (ō)?, sw. F. (n)?, Ort, Dorf, Weiler, s. wīlāri* 6 und häufiger?, wīllari*, ahd., st. M. (ja), st. N. (ja), Hof, Siedlung, Weiler, „Weidenweil“, s. Reimer 1891, s. Clemm, s. Eisenstuck O. Weil (in) BNF 4 (1953), s. Bach DNK, s. Debus/Schmitz (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wabern, 9. Jh., südöstlich Fritzlars zwischen Eder und Schwalm, F2-1258f. WAVER (sich hin bewegend und sich her bewegend) Wavera (5), Wabere Dr. tr. 697, s. Hessen 443, Donb659, (Gemeinde in dem Schwalm-Eder-Kreis,) rund 8000 Einwohner, (in) Wâbere (Anfang 9. Jh.) Abschrift, früh Gut Fuldas, (in) Waberen (1209), (in) Wabern (um 1255), Vogtei der von Löwenstein als Lehen des Erzstifts Mainz, (zu) Waberner (1438), Wawern (1494), 1701-1704 Bau des Jagdschlosses Karlshof der Landgrafen von Hessen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, s. wabern, nhd., V., wabern, schnell hinbewegen und herbewegen, s. Bach DNK2 (schwankender Wiesenboden, Morast), s. Küther 1980 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wadern, 10. Jh.?, an der bei Dagsthul in die Prim mündenden Wadrill bei Merzig in dem Hunsrück an dem Fuße des Schwarzwälder Hochwalds, F2-1169 WADEL (Furt bzw. kleine Furt) Waderola (a), Udera (12. Jh.), s. Wadrill, Donb660, (Stadt in dem Landkreis Merzig-Wadern,) rund 17000 Einwohner, 802 Erwähnung des späteren Ortsteils Büschfeld, (in villa) Waderella (Mitte 10. Jh.s) Abschrift, in dem Mittelalter gehörten Teile des Gebiets zu dem Erzstift Trier bzw. zu dem Herzogtum Lothringen bzw. zu der reichsfreien Herrschaft Dagstuhl, (in) Uuadre (1289) Abschrift, (de) Waedrella (1299) Abschrift 1488 u. ö., Wadern (1454) Abschrift um 1689, 1920 Verwaltungssitz des nach Abtretungen an das unter Mandat des Völkerbunds Frankreichs stehende Saargebiet verbliebenen Restkreises Merzig-Wadern, 1947 Saarland Frankreichs, 1957 Saarland der Bundesrepublik, 1974 Eingemeindung vierzehner früher selbständiger Gemeinden, 1978 Stadtrecht, 1990 Forschungszentrum für Informatik in Schloss Dagstuhl, aus vorgerm. Gewässernamen, s. *u̯od-, idg., V., benetzen, fließen, nicht in idg. WB, s. Suffix galloroman. ella, s. ASFSL, s. Buchmüller/Haubrichs/Spang, s. Spang 1982 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Waldbreitbach, 9. Jh., nördlich Neuwieds an der Wied an dem westlichen Rande des Westerwalds, Donb662, (Gemeinde und seit 1970 VG mit sechs Gemeinden,) rund 9000 Einwohner, in dem 9. Jh. hier Grenze eines Zehntbezirks des Castorstifts in Koblenz, (in) Breitbah (847-868), (villae) Breitbach (1219), Bretbach (1279), Grevenbreytbach (1429); (die beiden) Breytbach (ohne Jahr), in dem Wiedtal zwei Orte die oft unter dem Namen (Tal) Breitbach oder Grefenbreitbach (zu greffier, frz.?, M., Gerichtsschöffe) zusammengefasst wurden, wobei zunächst stets der Ort das Waltbreitbach war, in dem die Verwaltung bzw. das Hubgericht war, Komturei des Deutschen Ordens, seit dem Spätmittelalter Erzbergbau, zunächst Tal Gut des Landgrafen Thüringens, dann zu Sayn und danach hauptsächlich unter Oberhoheit des Erzstifts Köln, in dem 19. Jh. (1803) Nassau, 1866 Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, aus einem Gewässernamen, s. breit (1), preit, mhd., Adj., breit, ausgebreitet, weit, s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., Bach, Wasserlauf, kleiner Fluss, s. Vogt P. Die Ortsnamen im Engersgau 1890, s. Gensicke, s. Hardt A. Im Lande der Neuerburg an der Wied 1987 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Walldürn, 8. Jh., nordnordöstlich Mosbachs an dem Hang des oberen Marsbachs, Donb245 (Hardheim-Walldürn), (in GVV Hardheim-Walldürn), Siedlung in der Nähe eines Limeskastells, 795 Gabe an Kloster Lorsch, (in) Turninu (794) Abschrift 12. Jh., (in) Turninen (812) Abschrift 12. Jh., um 1170 Herrschaft der Edelherren von Dürne, Durne (1172) Original, um 1250 Stadtrecht, um 1270 an Erzstift Mainz, Waldthürn (1423), seit dem 15. Jh. Heiligblutwallfahrtsort, 1951/1952 Baden-Württemberg, Schloss, Rathaus, s. dorn (1) 70, ahd., st. M. (a), Dorn, Stachel, Dornstrauch, in dem 15. Jh. s. walt (1), mhd., st. M., Wald, Waldgebirge, Baumbestand, „(Wald)dorniges“, s. LBW2, LBW5 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wallmerod, 11. Jh., nordöstlich Koblenzs in dem östlichen Westerwald bei Westerburg, F2-1246 WARIN (PN) Wernbolderode°, Wernbolderode Khr. NB. 281 (1100) (nach Donb nicht hierher, sondern zu dem nahen Willmenrod), s. PN, s. rode 1, rot, mhd., st. N., st. M., Rodung, gerodetes Land, Donb668, (Gemeinde und VG seit 1972 in dem Westerwaldkreis,) rund 5000 Einwohner, als erste Herren Grafen von Katzenelnbogen  zu erschließen, Walminrode bzw. Wermelderoyde (1276), Walmenroyde (1313), Walmenrode (1465), Erzstift Trier, 1803 Herzogtum Nassau, 1831 Sitz eines Amtes, 1866 an Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, s. PN Walahelm, „Walahelmsrodung“ bzw. Walahosrode, Vogel Archiv der nassauischen Kirchen- und Gelehrtengeschichte 1 1818, s. Gensicke (in) Nassauische Annalen 63 1952 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Waltrop, 9. Jh.?, an der Emscher bei Recklinghausen, Donb668, (Stadt in dem Kreise Recklinghausen,) rund 30000 Einwohner, Uualthorpe (9. Jh.) (?), (in) Waltthorpe (um 1150), Woltthorpe (1274), Kirchdorf in dem Vest Recklinghausen des Erzstifts Köln, 1428 Freiheit, 1803 Herzogtum Arenberg, 1811 Großherzogtum Berg, 1813 Preußen, 1902-1979 Kohlebergbau, 1939 Stadt, 1946 Nordrhein-Westfalen, s. wald (1) 6 und häufiger, as., st. M. (a), Wald, s. thorp* 114, tharp*, throp*, as., st. N. (a), Dorf, “Walddorf” (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wehrheim, 11. Jh., bei Usingen in dem Taunus an dem Nordhang des östlichen Taunus, pag. Wetareiba, F2-1388 WIRI (?) Wirena°, Wirena Ww. 5 250 (1046), s. Ld. 54, s. Hessen 451, Suffix?, Donb673, (Gemeinde in dem Hochtaunuskreis,) rund 9000 Einwohner, Siedlungsspuren aus der Bronzezeit und aus der Eisenzeit, Gründung von Franken spätestens des 7./8. Jh.s, Wirena (1046) Original, Kaiser Heinrich III. gab das Königsgut (wohl altes Reichsgut) seiner Ehefrau, in dem Hochmittelalter Gut der Grafen von Diez,  (de) Wirhene (1216) Original, (de) Wirene (1220) Original, Weren (1339) Original, Werheim (1339) Original, Werhen (1353) Original, 1372 Stadtrecht, seit dem 16. Jh. Zweiherrschaft (Kondominat) des Erzstifts Trier und des Grafen von Nassau-Diillenburg, 1803/1806 zu dem Herzogtum Nassauu, 1866 zu Preußen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1972 Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu einer Grooßgemeinde, s. *u̯er- (10), *u̯ēr-, idg., V., Sb., fließen, Fluss, Wasser, Suffix ina bzw. na, später (1339) fälschlich als heim verstanden, s. Reimer 1891, s. Sauer, s. Bach DNK (AAAGOLD20160518.doc)

 

Weilerswist, 13. Jh.?, südwestlich Kölns an Swist und Erft, Donb676f., (Gemeinde in dem Kreise Euskirchen,) rund 16000 Einwohner, römische Matronensteine, Besiedlungsspuren von Franken, Swist (um 1180) Pfarre, Swisterberg (?) Pfarre, Wiilre (um 1300), 1302 Gut des Erzstifts Köln, mehrere Burganlagen, Wilrezwist (1310), 1946 Nordrhein-Westfalen, 1972 Gemeinde mit 14 Ortsteiilen gebildet, s. wīler, mhd., st. M., st. N., Weiler, Gehöft, Dorf, s. Gewässername Swist, zu zwei, s. *du̯is, idg., Adv.: nhd. zweimal, entzwei (AAAGOLD20160518.doc)

 

Weinheim, 8. Jh., südöstlich Lorschs in (dem früheren Großherzogtum) Baden, pag. Lobodung., F2-1359 WIN1 (PN) Winenheim, Winenheim D. S. 34 (795), Laur. Nr. 14 (790), Nr. 27 (846) u. s. w., Or. Guelf. 4 298 (1002), Vinenheim Be. Nr. 58 (826), Winnenheim Laur. Nr. 429 (8. Jh.) u. ö. (Vinnenheim, Winenheim), s. PN, s. Finenheim F1-885, s. Baden-Württemberg 870, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb678, (große Kreisstadt in dem Rhein-Neckar-Kreis,) rund 44000 Einwohner, Winenheim (755/756) Abschrift 12. Jh., Finenheim (764) Abschrift 12. Jh., 790 an Kloster Lorsch, 1080 Bau der Burg Windeck, 1301 Eroberung durch König Albrecht I., ab 1308 Gut der Pfalzgrafen bei Rhein, 1317-1340 als Pfand an das Erzstift Mainz, 1368 unveräußerlicher Teil der Pfalz, Wynheim (1381),  Weinheim (1446), 1803 Baden, 1951/1952 Baden-Württemberg, Burgruine Windeck und Wachenburg, Peterskirche, Weinheimer Schloss, s. PN Wino, „Winosheim“, s. Kaufmann 1968, s. Krieger, s. LBW5 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Weißenthurm, 14. Jh., an dem linken Ufer des Mittelrheins zwischen Andernach und Koblenz gegenüber Neuwied, Donb680, (Stadt und Sitz der VG Weißenthurm,) rund 33000 Einwohner, schon in römischer Zeit Siedlung an der Rheintalstraße mit einer Brücke über das Weißenthurmer Werth, Grenze zwischen den Erzstiften Trier und Köln mit einem Wachturm (Weißer Turm), (de) turri (1298), (quod nos mansionem nostram quae) turris (dicitur in) Kettiche (sitam) (1318), 1370 Turm durch Erzbischof Kuno von Falkenstein (Trier) zur Sicherung der Grenze gegen Köln errichtet, in dem 16. Jh. Ansiedlung, weiße Thorn (1663), 1663 Marktrecht, an dem Ende des 18. Jh.s zu Frankreich, Rheinübergang der Armee Frankreichs unter General Hoche, 1815 Preußen (Rheinprovinz), 1866 selbständige Gemeinde, 1923/1935 Rheinbrücke, 1946 Rheinland-Pfalz, 1966 Stadtrecht, s. turn, turm, tuorn, torn, mhd., torm, mmd., st. M., Turm, s. weiß, nhd., Adj., weiß, s. KD16, s. Kaufmann 1973 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wesseling, 9. Jh., südlich Kölns links des Rheines bei Bonn, F2-1254 ### Waslicia bzw. Wessena, Waslicia bzw. Wessena Erzd. Köln 24 322 (820), (1073), s. Nordrhein-Westfalen 776, Donb686, (Stadt in dem Rhein-Erft-Kreis,) rund 35000 Einwohner, römisches Auxiliarkastell, Niederwesseling (Nieder-Wesseling) in dem 9. Jh. Gut des Klosters Montfaucon (!) in Reims, Waslicia bzw. Weslec (820), Wessena (1073), Weslic (1266), ab 1459 Gut des Cassiusstifts in Bonn, später des Herzogtums Berg, Oberwesseling (Ober-Wesseling) ab 1249 Gut des Klosters Sion in Köln, später zu dem Amte Bonn des Erzstifts Köln, 1946 Nordrhein-Westfallen, 1972 Stadt, 1975 Stadtteil Kölns, 1976 selbständige Stadt, wohl ursprünglich Gewässername *Wāslikki, s. waso* 26, ahd., sw. M. (n), Wasen (M.), Erde, Schlamm?, s. *likki, ahd., Sb., bruchiger Bach, nicht in ahd. WB, zu *lekan, germ., st. V., „lecken“ (V.) (2), leck sein (V.), undicht sein (V.), unklar wann und wie daraus Wessling wurde, s. Kaufmann 1973, s. Kluge (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wildeshausen, 9. Jh., an der Hunte (in dem früheren Großherzogtum) Oldenburg, pag. Leri, F2-1323 WIG (PN) Wigaldinghus°, Wigaldinghus P. 2 619 Translatio s. Alexandri, Wigaltingohuson P. 8 179 Ekkehardi Chron. univ., Wigaldeshusen bzw. Wigaldighus Erh. 1 Nr. 441 (872) u. ö. (Wigildishusun, Wigildeshusun, Wigeldeshusen, Wialdeshusen, Wialteshus, Wildashusin, Wildishusin, Wildeshuson, Wildeshusen), s. PN, s. Niedersachsen 492, s. hūs 52, as., st. N. (a), Haus, Donb693, (Kreisstadt in dem Landkreis Oldenburg und Sitz der Kreisverwaltung – bis Ende 2004 in dem Regierungsbezirk Weser-Ems,) rund 19000 Einwohner, in dem 9. Jh. gegründetes Säkularkanonikerstift, Wigaldinghus (851) Original, 9. Jh. oppidum, Wialteshus (871) Abschrift 14. Jh., 10. Jh. villa, Uigildeshuson (980), Zollprivileg, seit dem 12. Jh. häufiger Wechsel der Herren (Welfen, Grafen von Oldenburg, Erzstift Bremen, Hochstift Münster), Wildeshusen (1209) Abschrift 15. Jh., 1270 Stadtrecht Bremens, 1826 zu Oldenburg, 1946 Niedersachsen, s. PN Wigbald, s. Eckhardt A. Wildeshausen 1999 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Winterberg, 13. Jh., in dem Hochsauerland auf der Wiinterberger Hochfläche in dem nordöstlichen Rothaargebirge an der Ostseite des Kahlen Asten (mit niedrigen Temperaturen und harten Wintern), s. ON Hochsauerlandkreis 499 (de ecclesia) Wynterbergh (1276) Abschrift 14. Jh., Wynterbergh (1293-1300), Wynterberg (um 1300), s. winter, mnd., M., Winter, berch, mnd., st. M. (a), Berg, „Winterberg bzw. Berg mit viel Winter“, Donb696, (Stadt in dem Hochsuerlandkreis,) rund 14000 Einwohner, zwischen 1263 und 1271 zur Sicherung des Herzogtums Westfalen des Erzstifts Köln gegen die Grafen von Waldeck erbaut, Wynterbergh (1276), Wyntergerg (!?) (1293), Winterberg (1326), 1946 Nordrhein-Westfalen, s. Hömberg (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wirges, 10. Jh., nordöstlich Koblenzs in dem Engersgau bei Montabaur in dem südöstlichen Westerwald bzw. Unterwesterwald, pag. Engrisgowe, F2-1315 WIDAR2 (PN) Widergisa° (a), Widherigis Be. Nr. 203 (958), s. Würges, s. PN, Donb697, (Stadt und seit 1972 mit 12 Gemeinden VG Wirges,) rund 19000 Einwohner, Uuidhergis (958), Gebiet in dem Mittelalter vor allem zu dem Erzstift Trier, (in) Widingis (1220), Widergis (1235), Wirgis (1607), in dem frühen 19. Jh. mit dem Amt Montabaur an das Herzogtum Nassau, seit dem 19. Jh. Industrie, 1866 an Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1975 Stadtrecht, schwierig, zu einem PN Withar, s. gisal 38, gīsal, ahd., st. M. (a), Geisel, Bürge, Unterpfand?, oder Gewässername zu gesan* 3, jesan*, ahd., st. V. (5), gären, schäumen, s. Bach A. Die Siedlungsnamen des Taunusgebiets 1927, s. Gensicke (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wirtheim, 10. Jh., östlich Gelnhausens an der Kinzig, Donb65, spätestens karolingische Gründung, 976 von Kaiser Otto II. an das Stift Aschaffenburg, später an das Erzstift Mainz, 1815 an Bayern, 1866 an Preußen, 1945 Groß-Hessen, 1946 Hessen, 1970 mit Kassel zu Biebergemünd zusammengeschlossen (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wissen, 11. Jh., an der Sieg in dem so genannten Altenburger Land, Donb698, (Stadt und VG in dem Landkreis Altenkirchen Westerwald,) rund 15000 Einwohner, Rodungssiedlung an dem Rande des Erzbistums Köln, Wisnerofanc (1048), in dem Mittelalter gehörte das linke Siegufer dem Erzstift Köln und das rechte Siegufer einer Nebenlinie der Grafen von Wildenburg, Wissene (1299), Wissen (1550), 1803 beide Hälften an Nassau, 1815 an Preußen, 1946 Rheinland-Pfalz, 1969 Stadtrecht, aus dem Namen des jetzt Wisserbach genannten in Wissen in die Sieg fließenden Gewässers Wissen, zu *u̯eis- (3), idg., V., zerfließen, fließen, Suffix n, s. Barth E. Die Gewässernamen im Flussgebiet von Sieg und Ruhr 968, s. Greule DGNB (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wittlich, 12. Jh., in der Südeifel bei Trier an der Grenze zur Moseleifel und nahe dem Tale der Mosel, F2-1406 Witelicha, Witelicha Be. Nr. 506 (1138), Witteliche Be. Nr. 428 (1144), Withelika Be. 2 172 (1193) Original, nach F2-1406 vom Personennamen lat. Vitellius, s. PN, s. Rheinland-Pfalz 407, Donb699, (Kreisstadt in dem Landkreis Bernkastel-Wittlich,) rund 18000 Einwohner, in römischer Zeit eine keltische Fliehburg der Treverer, bis etwa 350 n. Chr. einer der größten römischen Herrensitze in den Alpen, von dem 7. Jh. bis 1794 die daraus entstandene Siedlung Teil des Erzstifts Trier, (in marca) Uilliac(ensi super fluvium Lesuram) (1065), (in villa) Witeliche (1114), Wittlich (1171), 1300 Stadtrecht, 1815 Preußen, 1938 Garnisonsstadt, 1946 Rheinland-Pfalz, 1969 Landkreise Bernkastel und Wittlich zu Bernkastel-Wittlich mit Sitz in Wittlich vereinigt, s. PN röm. Vitelius, Suffix acum, „Viteliusort“, s. Kaspers W. Die -acum-Orte des Rheinlandes 1921, s. Gysseling 1960/1961, s. Kaufmann 1973 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Witzenhausen, 13. Jh.?, an der unteren Werra an dem Ostrand des Kaufunger Waldes, Donb700, (Stadt in dem Werra-Meißer-Kreis,) rund 16000 Einwohner, Wizzanhuson (um 850) Fälschung, Witczenhusin (1225), Lehen der Landgrafen von Thüringen, Wezenhusen (1231), 1231 in dem Streit zwischen dem Erzstift Mainz und den Landgrafen von Thüringen zerstört, seit 1264 Gut der Landgrafen  von Hessen, Wizinhusen (1270), Wittinhusin (1271), Wyssenhusen (1320), 1361 Amtssitz, Witzenhausen  (1575-1585), 1821 Kreis in Hessen, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1964 Landkreis Witzenhausen mit dem Landkreis Eschwege zu dem Landkreis Werra-Meißner-Kreis vereinigt, s. PN Wizzo bzw. Wizo, zu witu* 12?, ahd., st. M. (u), st. N. (u), Holz, s. hūs (1), hous, mhd., st. N., Haus, s. Eckhardt K. A: Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Witzenhausen  1954, s. Küther 1973 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wöllstein, 9. Jh., bei Alzey in (dem früheren) Rheinhessen, F2-1348 WILD (wild bzw. selten Wild)? Wildestein°, Wildestein Gud. 3 1041 (1048), Wieldistein H. Nr. 173 (962), Weildestein Be. Nr. 364 (1066), Welthistein (!) Laur. Nr. 1922 (9. Jh.) u. ö. (Veildestein !, Weldinstein, Weildistein, Weildestein, Weldesten, Wyldenstein, Waltstein dasselbe Wort?), s. stein, ahd., st. M. (a), Stein, Donb703, (Gemeinde und seit 1972 VG aus acht Gemeinden in dem so genannten Wonnegau bzw. Wangengau in dem Landkreis Alzey-Worms in dem Norden der so genannten rheinhessischen Schweiz vor den Toren Bad Kreuznachs,) rund 12000 Einwohner, in dem frühen Mittelalter Königshöfe der Franken, Welthistein (855) Abschrift 12. Jh., Weldinstein (1023), Wildestein (1140), Wellnstein (1375), Wellstein (1421), in dem Spätmittelalter zu unterschiedlichen, teilweise auch mehreren Herrschaften, vor allem zu dem Erzstift Mainz und zu den Pfalzgrafen bei Rhein, seit 1815 zu Rheinhessen, 1946 Rheinland-Pfalz, s. PN fränk. *Wilthio bzw. Wildo, zu wildi 125, ahd., Adj., wild, nicht angebaut, wild wachsend, unbebaut, s. stein, ahd., (st. M. a), Stein, „Wilthiosstein“, s. Kaufmann 1976, s. Puhl 2009 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Wörrstadt, 8. Jh., südlich Mainzs und des rheinhessischen Hügellands bei Oppenheim, pag. Wormat., F2-1252 WAS1 (Wasen bzw. grasbewachsene Erdfläche) Wasistat° (marca), Wasistat (marca) Laur. Nr. 1217 (8. Jh.), Wasistat(er marca) Laur. Nr. 1218f., Wesistat(er marca) Laur. Nr. 1220 (8. Jh.), 1221, 1222, Weristat W. 3 Nr. 33 (963), s. Rheinland-Pfalz 415, s. stat 276, ahd., st. F. (i), Stätte, Stelle, Ort, Platz (M.) (1), s. F2-1274 WERE (Wehr F.), Donb705, (Gemeinde und seit 1972 mit 13 Gemeinden VG in dem Landkreis Alzey-Worms,) rund 28000 Einwohner, Wesistat(er marca) (772), Werstat (774), Wasistat (788), Wesistat (784-804), Weristat (963), Werstat (1140), in dem Mittelalter weltliches Gut und kirchliches Gut belegt, Vogtei als nördlichster Ort der Wildgrafen, später der Rheingrafen, 1702 Gut des Erzstifts Mainz, 1798-1814 Frankreich (Kantonssitz), 1814 Großherzogtum Hessen, 1946 Rheinland-Pfalz, *Wasinstat zu PN *Wāso, „Wasosstatt“?, s. Kaufmann 1976 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Zell (Zell am See), 9. Jh.?, in dem Pinzgau, F2-1453f. CELLA (Zelle) Cella (9), Cella J. S. 24 788, 135 (926), s. zella* 4, ahd., st. F. (ō), Zelle, Kloster, Kammer, s. Österreich 2 430, Donb714, (Stadtgemeinde in dem Pinzgau in Salzburg,) rund 10000 Einwohner, zunächst zu Bayern, (in loco) Cella (926), seit dem 13. Jh. Celle, Zelle, Zell, seit Anfang 14. Jh. Zusatz am See, von dem 14. Jh. bis zu dem 18. Jh. zu dem Erzstift Salzburg, 1357 Marktgemeinde, seit 1816 zu Österreich, 1928 Stadt, Pfarre zu dem Heiligen Hippolyt, der Name Zell ursprünglich nur für die cella der Ortschaft, die (in loco) Bisontio hieß bzw. (in pago Pinuzgave loca) Pisonzio (et Salafelda) bzw. noch später Pisontia (was auf den alten Namen Isonta der Salzach zu beziehen sein dürfte), s, ANB, s. SOB, s. Reitzenstein W. Die Ortsnamen mit Zell in Bayern (in) Blätter für oberdeutsche Namenforschung 32/33 1995/1996 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Zell (Zell Mosel), 10. Jh., in einer Schleife (Zeller Hamm) der Mosel zwischen Koblenz und Trier, Donb714, (Stadt und seit 1972 VG in dem Landkreis Cochem-Zell,) rund 16000 Einwohner, um 940 Ersterwähnung, Zincella (1098) als zi in cella zu lesen, (in) cellis (1123), nach 1124 Errichtung eines Augustinerinnenklosters, Cella (1143), Cella (um 1200), 1222 Stadtrecht, Celle (1229), (zů) Celle (yn dem hamme) (1335) „am Steilhang“?, 1339 Verwaltungssitz eines Oberamts des Erzstifts Trier, (zu) Celle (in dem Hamme) (1469), Zelle (1503), Zell (im Hamm) (1761), 1794 zu Frankreich, 1816 Preußen, Kreisstadt, 1946 Rheinland-Pfalz, s. zella* 4, ahd., st. F. (ō), Zelle, Kloster, Kammer, s. Jungandreas, s. Kaufmann 1973 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Zellhausen, (14. Jh.), bei Offenbach, Donb386 (Mainhausen), Celhusen (1329) Original, Zelnhusin (1439), Zellnhaußen (1532), spät bezeugt  und dem Erzstift Mainz zugehörig wie Mainflingen, mit dem Amt Seligenstadt 1803 an Hessen-Darmstadt, 1945 Großhessen, 1946 Hessen, 1977 Zusammenschluss der Orte Mainflingen und Zellhausen zu Mainhausen, s. Knappe, s. Müller Starkenburg, s. Reichardt 1998 (AAAGOLD20160518.doc)

 

Zülpich, 2. Jh.?, bei Euskirchen in der niederrheinischen Bucht, F2-1006f. ### Tulpiacum°, Tulbiacum P. 2 279 Gesta abbatum Fontanell., 7 92 Herimanni Aug. Chron., 8 117 178 Ekkeh. Chron. univ., 10 337 Hugon. Chron., Tulpiacum P. 1 592 Regin. Chron., 5 375 Flodoardi Ann., 8, 585 Annalista Saxo, 10 166 Gesta Trever., Mrs. 1 3 (um 725), Tolbiacum Tacitus Hist. 4 79 (2. Jh.), Itin. Antonin. 373 u. ö. (Tulpiacensis, Zulpiacum, Zulpicha, Zulpiche, de Zulpigo, Zulpiacus pagus, Zulpihgowe pag., Zuolpihouue, Zulpikow pag., Cuelpekow pag.) bis hier Förstemann, vordeutsch, s. Ann. Niederrhein 43 1885 S. 123f., nach Joerres P. liegt in der Nähe Ülpenich, das auf den lat. Personennamen Ulpius zurückgeht, s. Nordrhein-Westfalen 812, Donb719, (Stadt in dem Kreise Euskirchen,) rund 20000 Einwohner, an einer Kreuzung römischer Fernstraßen entstanden, stetig besiedelt, Tolbiaci (in finibus Agrippinensium) (2. Jh.) Tacitus Historiae 4 79, Tolbiaco Itinerarium Antonini, römische Thermen, vielleicht 496 Ort der Schlacht der Franken gegen die Alemannen, 881 von Normannen zerstört, (in comitatu) Zulpiche (975) Abschrift 13. Jh., um 1280 Stadtwerdung abgeschlossen, zwischen dem Herzogtum Jülich und dem Erzstift Köln bis zu dem Ende des 15. Jh.s umstritten, dann Amt des Erzstifts Köln, Zuilch (1592) Original, 1946 Nordrhein-Westfalen, s. PN gallo-röm. *Tolbius bzw. *Tulfius, Suffix iacum bzw. acum, „Tolbiussches“ (AAAGOLD20160518.doc)