Staatsbürgerschaft und Teilhabe. Bürgerliche, politische und soziale Rechte im östlichen Europa, hg. v. Boeckh, Katrin/Busa, Krisztina/Himmelreich, Antje u. a.. De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2014. 335 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Am Anfang der menschlichen Geschichte bestand kein Staat, bis er sich allmählich durchsetzte und den Menschen von einem Mitglied der Gesellschaft zu seinem Untertanen werden ließ. Vielleicht seit der französischen Revolution hat er erfolgreich dagegen aufbegehrt. In der Folge ist der Staatsbürger mit bürgerlichen, politischen und sozialen Rechten des Einzelnen an die Seite des Staates getreten.

 

Mit dieser Thematik befasst sich der vorliegende Sammelband, der nach dem kurzen Vorwort auf einer Initiative einer Gruppe von an mehreren Instituten in Regensburg tätigen Wissenschaftler zurückgeht. Ihr Anliegen ist es, die in Regensburg bestehende Sachkompetenz in der Osteuropaforschung, der Ostmitteleuropaforschung und der Südosteuropaforschung sichtbar zu machen und ihr Potential aus multidisziplinärer Perspektive produktiv umzusetzen. Zu diesem Zweck wurde unter großzügiger Förderung durch die Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsforderung und durch die Universität Regensburg in Regensburg von dem 26. Januar bis zu dem 28. Januar 2012 eine internationale Fachtagung abgehalten, deren Referate das vorliegende Werk der Allgemeinheit zur Verfügung stellt.

 

Insgesamt enthält der vielfältige Band nach einem kurzen Vorwort rund 20 weiterführende Studien. Sie betreffen Institutionen – Kontinuitäten, koethnische Bevölkerungsgruppen im Ausland, Minderheitenstatus und universelle Rechte, Staatszerfall und Staatsgründung, Dissoziation und Reintegration sowie sozialökonomische Partizipation und Arbeitsrecht, setzen mit Dieter Gosewinkels Untersuchung der Staatsbürgerschaft als politischer Zugehörigkeit ein und enden mit Manuela Troschkes Überlegungen zu sozioökonomischen Partizipation in den ressourcenreichen Ländern der GUS. Ein Autorenverzeichnis und ein Personen- und Ortsverzeichnis schließen den interessanten Band, der auch ein Sachverzeichnis verdient hätte, für die Allgemeinheit auf.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler.