Revista de dret històric català, Volum 14 (2015). Societat Catalana d’estudis jurídics. Filial de l’Institut d’estudis Catalans, Barcelona 2015. 366 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Die Schicksale einzelner Völker können vergleichbar individuell sein wie Leben verschiedener Menschen. Deswegen ist kaum sicher zu ergründen, weswegen die eine Gruppe von Menschen zu einem Volk erwächst, die andere dagegen nicht oder jedenfalls nicht vollkommen. Ein eindrucksvolles Beispiel dieser Ambivalenz sind die Katalanen innerhalb Spaniens, denen die volle Eigenständigkeit trotz vielfältiger Eigenheiten bisher versagt blieb.
Als Zeichen der auch rechtsgeschichtlichen Eigenständigkeit erscheint seit mehr als einem Jahrzehnt eine eigene Zeitschrift der katalanischen Rechtsgeschichte. Sie hat offensichtlich so viel Zuspruch und Interesse gefunden, dass seit dem Beginn des jetzigen Jahrtausends durchgängig Jahres bände vorgelegt werden konnten. Dementsprechend steht nunmehr der vierzehnte Band des Jahres 2015 in ansprechender Gestalt weltweit zur Verfügung.
Er enthält insgesamt 12 Studien. Sie betreffen etwa die Unterscheidbarkeit von öffentlichem Recht und privatem Recht, die Einheit Katalaniens, die Scheidung Spaniens und der Vereinigten Staaten von Amerika, Melchor de Macanaz, eine Karte des Jahres 1236, einen Kampf um die Hauptstadt, Don Luis de Haro, das Verhältnis von Einförmigkeit und Einheit in den Vorschlägen eines katalanischen Juristen von 1843/1844, Ramon Llull oder den Kodex des Kirchenrechts von 1917. Fünf Rezensionen einschlägiger Werke runden den vielseitig interessanten Band so vorteilhaft ab, dass ihm noch möglichst viele Nachfolger sehr zu wünschen sind.
Innsbruck Gerhard Köbler