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Altruppin (Alt Ruppin), 13. Jh., nordwestlich Berlins, Donb443 (Neuruppin), Muttersiedlung Ruppin mit einer frühmittelalterrlichen slawischen Burg auf einer Halbinsel in dem Ruppiner See, Vorort der Zamzizi, Mitte des 12. Jh.s deutsche Burg mit Burgflecken, 1840 Stadtrecht, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 1994 Altruppin Stadtteil Neuruppins, s. rupa, slaw., Sb., Grube, Wasserrgrube, Loch, Suffix ina, s. Büsching, s. BNB (AAAGOLD20160518.doc)
Brandenburg, 10. Jh., an der Havel, pag. Heveldun, F1-566 ### Brandanburg, erste urkundliche Erwähnung 948, Brandanburg P. 5 772 (Thietm. chr.) (10. Jh.), Brandanburg bzw. Brandinburgh P. 9 310 (Adam Bremensis), Brandomburg P. 7 5 (Ann. Ottenbur.), Brandaburg P. 5 774 (Thietmari Chron.) u. ö. (Brandeburg, Brandeburh, Brandenburg, Brendanburg, Brennanburg, Brennaburg, Brennaburch, Brennebrug, Brandenaburgensis, Brandenburgensis, Brandenburg, Brandeneborch, Brandinaborg, Brandunburg, Brandeburch), nach F2-1510 lag Brandenburg im pag. Nudici um Neutz bei Wettin, s. Böttger Gaugrenzen 4 29, nach Hey G. zu slaw. braň Wehr, später angepasst an brand, M., Schwert?, nach Sellmann W. S. 54 zu einem herulischen Stamm der Brenden oder Brandinge, in Forsch. z. d. Gesch. 17 1877 S. 466 wird an die angelsächsischen Brondingas gedacht, F2-1509f., Donb86, (kreisfreie Stadt), rund 73000 Einwohner, 948 gründete König Otto I. ein Bistum in Brandenburg, Brendanburg (948) Original, Brennaburg bzw. Brandenbur bzw. Brandanburg bzw. Brandeburh (um 967) zu 928/929 und zu 939, 983 Untergang des Bistums durch Aufstand der Heveller bzw. Stodoranen, auf der von der ruhigen Havel umflossenen Dominsel lag die spätslawische im slawischen Namen unbekannte Burganlage Prybislaw-Heinrichs, dem 1150 verstorbenen Fürsten der Heveller, auf dem Harlungerberg (Marienberg) befand sich das slawische Triglaw-Heiligtum, 1147 Niederlassung von Prämonstratensern aus Leitzkau in dem nordwestlich der Dominsel liegenden suburbium Parduin, 1157 eroberte Markgraf Albrecht der Bär die alte „Brandenburg“, nach der sein Herrschaftsbereich benannt wurde, Brandeneburg (1159), der gleichnamige Ort bestand im Mittelalter aus dem Dombereich, dem suburbium Parduin als Keimzelle der Altstadt und aus der Neustadt, 1165 Verlegung des Prämonstratenserklosters auf die Dominsel, Beginn des bis etwa 1190 dauernden Dombaus, 1715 Vereinigung von Altstadt und Neustadt, seit dem 19. Jh. Industrialisierung, Zuchthaus Görden, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik Deutschland, Bestimmungswort unerklärt, Donb434 (Neubrandenburg) noch nicht sicher gedeutet, zu brennen?, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Brandis, 12. Jh., (Stadt) bei Leipzig in dem Osten der Leipziger Tieflandbucht, Donb87, rund 10000 Einwohner, Brandeitz (1121), Rittersitz mit Dorf des 12. Jh.s, 1150 Marktrecht, (de) Brandez bzw. Brandeiz (1209), Brandis (1309), Sachsen, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik Deutschland, Name vielleicht von der erst 1212 erwähnten (?) Schlossruine Brandis bei Meran in Südtirol übertragen (?) (AAAGOLD20160518.doc)
Breitungen (Herrenbreitungen und Burgbreitungen und Frauenbreitungen), 10. Jh., an der Werra bei Meiningen, F1-552 BRAID (breit) Breidinge (3), Breitinga Henneb. UB. Nr. 1 (933), Breitingen Dr. Nr. 749 (1048), Bredingen P. 7 199 (Lamberti Ann.), Brahtingen ?(804) u. ö. (Bredingin, Breidingen, Bredingen, Breidingero marca, Bretinge, Breitungen, Brettingen, Bredinge, Brethingen, Breitingen, Breiding, Brittingen), s. Thüringen 56, Suffix inga, später unge, Donb90, erfüllende und große Dorfgemeinde an der Werra nördlich Schmalkaldens zwischen Thüringer Wald und Rhön, rund 8800 Einwohner, altthüringisches Dorf an alter Furt über die Werra, drei Siedlungskerne Altenbreitungen, Frauenbreitungen, Herrenbreitungen bzw. Burgbreitungen, in Burgbreitungen Gründung eines Benediktinerklosters Herrenbreitungen, Frauenbreitungen als fränkische villa Königsbreitungen gegründet, Bretinga (933), Breidingero (marca) (1016), Bretinge (1137), 1150 in Königsbreitungen Augustinerinnenkloster (bis 1528), weswegen Frauenbreitungen genannt, Breitingen (1350), Breytingen (1506), 1920 Thüringen, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1950 Vereinigung von Altenbreitungen und Frauenbreitungen und Herrenbreitungen, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik Deutschland, s. breit 37, ahd., Adj., breit, weit, groß, „bei den Leuten an der Breite“ (AAAGOLD20160518.doc)
Brück, 13. Jh., (Stadt und Amt mit 5 weiteren Gemeinden) in der Niederung der Plane südwestlich Potsdams, Donb96, rund 11000 Einwohner, frühere Burg auf einer flachen Bodenwelle in dem Sumpf der Plane, (Walterus de) Brugge (1249) Original, Brugge (1342), 1360/1374 erhielt die neben der Burg entstandene Siedlung Stadtrecht, Brügge (1459), Brück (1550), 1815 kam Brück mit dem Amte Belzig an Preußen, vielleicht durch niederländische Siedler von Brügge -1122- in Westflandern übertragen, vielleicht wegen eines Dammes durch einen Sumpf zu brugge; brügge, mnd., F., Brücke, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Land Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Deutschen Demokratischen Republik (AAAGOLD20160518.doc)
Burg, 10. Jh., bei Jerichow I, pag. Moriciani, F1-631 BURG1 (Burg) Burg (3), Burg Rm. Nr. 210 (965), Anh. Nr. 22 (948), Burch Mülv. Nr. 1555 (1176), s. Sachsen-Anhalt 59, 27646 Einwohner, as., Donb103, (Kreisstadt an dem Ostrand der Elbeniederung nordöstlich Magdeburgs an der Ihle und dem Elbe-Havel-Kanal), rund 24000 Einwohner, frühmittelalterliche Burganlage, in dem 10. Jh. Burgward mit Burgsiedlung, Burg (948) Original, (de) Burch (1176), seit dem 12. Jh. Oberstadt und Unterstadt beiderseits der Ihle unter getrennter Verwaltung, Aufschwung durch flämische Einwanderer, Borch (1285), mittelalterliche Befestigungen, in dem 15. Jh. drittgrößte Stadt des Gebiets nach Halle und Magdeburg, 1945 sowjetische Besatzungszone, Sachsen-Anhalt, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1950 Kreisstadt, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, Knäckebrotwerk, Walzwerk, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik Deutschland, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg (AAAGOLD20160518.doc)
Burg (Spreewald bzw. sorb. Bórkowy Błota), 14. Jh., an dem Mittellauf der hier sehr verzweigten Spree, Donb103 (Gemeinde und Amt mit sechs weiteren neusorbisch und deutsch zweisprachigen Gemeinden), rund 10000 Einwohner, vorgeschichtliche und frühgeschichtliche Anlage – 1787 als Schlossberg gezeichnet -, Borg (1315) Original, Borgk (1449), in dem 17. Jh. entstanden neben Burg-Dorf noch die etwas höher auf den hochwasserfreien Kaupen (kupa, neusorb., F., Erhöhung in dem Sumpf) gelegene Siedlung Burg-Kaupen und die Burg-Kolonie für preußische ausgediente Soldaten, Bórkowy (1761) sorbisch Mehrzahlform, Bórkowy (1843), 1945 sowjetische Besatzungszone, Brandenburg, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik Deutschland, s. bórk, neusorb., Sb. kleiner Kieferwald (AAAGOLD20160518.doc)
Burgstädt, 14. Jh., zwischen den Tälern der Zwickauer Mulde und der Chemnitz in dem mittelsächsischen Hügelland, Donb105, (Stadt und VG in dem Landkreis Mittelsachsen), rund 17000 Einwohner, um 1300 Marktort auf der Flur des in dem 12. Jh. entstandenen Dorfes Burkersdorf, Burkirstorff (vor dem Stetil) (1378), Burkerßdorf (1518), Burckstadt bzw. Borkstedt (1619), Sachsen, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik Deutschland, s. PN Burghart oder Burgwart, dorf später durch städt ersetzt, s. Historisches Ortsnamenbuch Sachsen Bamd 1 (AAAGOLD20160518.doc)
Bützow, 12. Jh.?, an der Warnow nordwestlich Güstrows, anfangs slawische Burg mit zugehöriger Siedlung, (terram que uocatur) Butissowe (1171), Botissi bzw. Botissiu (1181), Buttesou bzw. Butsowe (1189), Buzhiowe bzw. Buzhiow (1224), 1239-1540 Hauptsitz der Bischöfe bzw. des Hochstifts von Schwerin, seit der zweiten Hälfte des 13. Jh.s daneben deutsche Siedlung, Bützow (1346), ab 1648 Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, 1760-1789 Universität Fridericiana in Bützow, 1812 Kriminalkollegium in dem Schloss, 1945 sowjetische Besatzungszone, Land Mecklenburg-Vorpommern, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik Deutschland, s. PN *Butiš bzw. *Budiš, apolab., zu *byti, slaw., V., sein, Suffix ov bzw. ow, „Butiš Ort“, s. Trautmann Ortsnamen Mecklenburg (AAAGOLD20160518.doc)
Calau (sorb. Kalawa), 13. Jh., (Stadt in dem Landkreis Oberspreewald/Lausitz) in dem früheren sobischen Kerngebiet südlich des Spreewalds, Donb109, rund 9000 Einwohner, in der Nähe einer deutschen Burg entstand in einer sumpfigen Niederung die 1279 als civitas genannte Siedlung, Calowe (1279) Stadt?, Kalow (1300), Calawe (1497) Original, Sitz eines Archipresbyters, unter wechselnder Herrschaft, um 1900 noch 3,3 Prozent Sorben, s. *kal-, asorb., Sb., Sumpf, Suffix ov, „Sumpfiges“, Brandenburg, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik Deutschland (AAAGOLD20160518.doc)
Calvörde, 11. Jh., (Burg) auf einer leichten Erhöhung in der Ohreniederung bei Helmstedt, F1-1625 KAL (kahl) Callenuorde (1), Callenuorde Lpb. Nr. 1 (11. Jh.) Fälschung des 11. Jh.s, Kallenvorder Anh. Nr. 710 (1196), s. Sachsen-Anhalt 67, 1781 Einwohner, s. ford* 2, furd*, as., st. N. (a)?, st. M. (i)?, Furt, Donb470 (Oebisfelde-Calvörde), Callenuorde 786 Fälschung des 12. Jh.s, Kallenvorde (1196), Calvorde (1352), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. kā̆l (1), kael, kal, mnd., Adj., kahl, haarlos, ohne Haare seiend, fehlt in dem as. WB, „bei der kahlen Furt“, s. Oebisfelde-Calvörde, s. SNB, s. Udolph 2005 (AAAGOLD20160518.doc)
Chemnitz, 12. Jh., (kreisfreie Stadt und Verwaltungssitz eines Direktionsbezirks) an dem Nordrand des Erzgebirges an der Chemnitz, 1012/1018 (in) Caminizi (fluvium), um 1136 Gründung eines Benediktinerklosters am Übergang des alten Fernwegs nach Böhmen über die Chemnitz, 1143 Marktrecht, Kameniz (1143), nach 1170 stadtähnliche Siedlung, Kemeniz (1254), 1254/1308 Stadt in der Mark Meißen, 1280 (aqua) Kempnicz, 1280 Kemenitz, ab etwa 1470 Bergbau, seit dem 19. Jh. Maschinenbau, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Land Auflösung Sachsens, 1953-1990 Umbenennung in Karl-Marx-Stadt, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik Deutschland, s. *kamen, asorb., Sb., Stein, „Steinbach“ (AAAGOLD20160518.doc)
Coswig (in Anhalt), 12. Jh., (Stadt und VG) an der Elbe zwischen Wittenberg und Dessau, Donb 114, rund 14000 Einwohner, Cossewiz (1187 bzw. 12. Jh.), Cosswitz (1190), Cozwic (1213) Original, aus einem Burgward entstandene Landstadt Anhalts mit zeitweiser Bedeutung als Grablege und Witwensitz, 1945 Sachsen-Anhalt in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik Deutschland, s. *kos, asorb., Sb., Amsel?, Suffix ovik (AAAGOLD20160518.doc)
Coswig, 14. Jh., (große Kreisstadt) in dem dicht besiedelten Elbtal zwischen Meißen und Radebeul bzw. Dresden, Donb114, rund 22000 Einwohner, Koswik bzw. Koczwicz (1350), Kozwig (1378), Koßwigk (1469), bis 1939 dörfliche Siedlung mit früherer Wasserburg, 1939 Stadt, 1945 Sachsen in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik Deutschland, s. *kos, asorb., Sb., Amsel?, Suffix ovik (AAAGOLD20160518.doc)
Cottbus (sorb. Chośebuz), 12. Jh., (kreisfreie Stadt) an der Spree, Donb 114, rund 102000 Einwohner, slawischwe Befestuigungsanlage, deutsche Burg, auf einem künstlich erhöhten Schlossberg, Marktsiedlung am Fuße, (Heinricus castellanus de) Chotibuz (1156) Original, (Thimo de) Cothebuz (1208) Original, (tzu) Kothebuz (1336), Kotbuß (1571) Original, Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhalten, Chośebuz (1873) sorbisch, Tuchfabrikation, Brandenburg, 1908 Theater in dem Jugendstil, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik Deutschland s. PN Chotěbud, Suffix j, s. chotěti, urslaw., V., wollen, s. *byti, urslaw., V., sein (AAAGOLD20160518.doc)
Crimmitschau, 13. Jh., (große Kreisstadt in dem Landkreis Zwickau und Sitz der VG Crimmitschau-Dennheritz) an dem westlichen Ufer der Pleiße in dem Westen des Erzgebirgsbeckens, Donb115, rund 21000 Einwohner, deutsches Reihendorf mit Herrensitz des ausgehenden 12. Jh.s, Anfang des 13. Jh. Erweiterung zur Stadt, (de) Crematzowe bzw. Krimaschouwe (1212), Krimazchow (1306), Textilindustrie, Sachsen, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik Deutschland, s. PN *Krimaš bzw. Krimač sorb., bisher ungeklärt, Suffix ov (AAAGOLD20160518.doc)
Crivitz (Stadt und mit acht weiteren Gemeinden Amt in dem Landkreis Parchim), 13. Jh., südöstlich Schwerins und nordwetlich Parchims, Donb115, ursprünglich slawische Siedlung, Ende 12. Jh.s Errichtung einer Burg der Grafen von Schwerin, Criwitz bzw. Criwitze (zu 1251), 1302 als Stadt erwähnt, Criwisc (1329), Crywizse (1334), Krywetze (1356), 1357 an die Herzöge von Mecklenburg, später Mecklenburg-Schwerin, 1945 Mecklenburg-Vorpommern in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik Deutschland, s. *krivy, apolab., Adj., krumm, Suffix iza, „Krummes“ (Feld oder Wasser), s. Trautmann Ortsnamen Mecklenburg (AAAGOLD20160518.doc)
Dahme (Dahme/Mark), 12. Jh., (Stadt und Amt mit drei Gemeinden in dem Landkreis Teltow-Fläming) an dem Oberlauf der in die Spree fließenden Dahme am Rande des Flämings (in Brandenburg), Donb117, rund 7000 Einwohner, mittelalterliche Wasserburg mit Burgflecken, (ecclesia …) Dame (1186) Original, (provincia que dicitur) Dame (1166), 1265 civitas, (des wazzers tzu der) dame (1342) Original, 1348 zu Böhmen, Damm (1579), 1636 Sachsen, (die Stadt) Dahme (1658), sorb. Dabna bzw. Dubna (künstliche den Belegen nicht sntsprechende Form), 1815 Preußen, nach 1815 Zusatz /Mark, historischer Stadtkern, 1945 Brandenburg in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik Deutschland, Gewässername vorslawisch, *Dam-, germ., s. *dʰem-, *dʰemə-, idg., V., stieben, rauchen?, (Bedeutung dunkel, verschleiert) (AAAGOLD20160518.doc)
Damgarten, 13. Jh., südlich der Darß-Zingster Boddenkette und der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst östlich Rostocks und westlich Stralsunds, Donb524 (Ribnitz-Damgarten), 1258 gibt der Fürst Jaromar II. von Rügen auf der östlichen Seite der Recknitz mit der Absicht der Grenzbefestigung gegen Mecklenburg dem Ort Damgarten Stadtrecht, (villam) Dammechore (1225), (ab ipsa civitate) Damgur (1258), Dammae Gorae (1267), Dambagora (1286), (in) Damgar (1231), (in) Damgarden (1359), (to) Damgarten (1536), 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1950 Zusammenschluss mit Rybnitz in Mecklenburg zu Ribnitz-Damgarten, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. dąb, apolab., Sb., Eiche, s. *gora, apolab., Sb., Berg, „Eichenberg“, deutsch Damm und Garten eingedeutet, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner, s. Niemeyer 2007 (AAAGOLD20160518.doc)
Delitzsch, 13. Jh., (große Kreisstadt in dem Landkreis Nordsachsen) nördlich Leipzigs an dem Lober in der Leipziger Tieflandsbucht in Sachsen, Donb121, rund 27000 Einwohner, altsorb. Siedlungsmittelpunkt mit Burg, seit dem 10. Jh. deutsche Burg, um 1200 Landdingstätte, um 1200 Erweiterung, Dielicz (1207), Delcz (1222), um 1230 Stadterweiterung, Delz (1285), Deltsch (1400), Delizsch (1404), 1945 Sachsen in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 in der Deutschen Demokratischen Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. *děl’c, asorb., Sb., Hügel, s. děl’, westslaw., Sb., Hügel, Suffix c (AAAGOLD20160518.doc)
Demmin, (Kreisstadt und Hansestadt), 11. Jh., an der Mündung von Trebel und Tollense in die Peene südöstlich Greifswalds und nordöstlich des Kummerower Seees, Donb122, rund 12000 Einwohner, nachgewiesene vorslawische Besiedlung, danach slawische Besiedlung, 10. Jh. slaw. Burg, Dimine (1075), Dimin (1149), Demmyn (1189), erste Hälfte 13. Jh. Stadtrecht Lübecks, Demmin (1260), 1283 Mitglied der Hanse, Deymyn (1295), nach 1648 Schweden, 1720 Preußen, 1945 Mecklenburg-Vorpommern in sowjetischer Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, 1994 Zusatz Hansestadts. *dym, apolab. bzw. slaw., Sb., Rauch, Suffix in, „Rauchstätte“ (nach Rodung?), oder s. PN?, s. Trautmann ON Meckl. (AAAGOLD20160518.doc)
Dermbach,12. Jh., in (dem früheren Großherzogtum) Sachsen-Eisenach, liegt an einem in die Felde fließenden Bach, aus Darrenbach? „an dem (oft) dürren Bach“, Donb122, (Gemeinde und VG mit sieben weiteren Gemeinden in dem Wartburgkreis) in der Rhön Thüringens, rund 7000 Einwohner, Trinbach (1186), Theyrenbach (1317), Mittelpunkt eines Gerichts, 1317 an das Kloster Fulda, 1455-1483 an die Grafen von Henneberg, Ternbach (1481), Termbach (1549), Dermbach (1655), 1707 Sitz der Amtsverwaltung des Fürstabts Fuldas, 1730/1735-1818 Franziskanerkloster, 1850 an das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, 1920 Thüringen, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, 600-800 Jahre alter Eibenbestand, s. dürre, mhd., Adj., dürr, s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., Bach, Wasserlauf, Quelle, s. Mötzing H. Dermbach in dem Feldatal 2008 (AAAGOLD20160518.doc)
Dessau, 13. Jh., (Stadt) an der Mündung der Mulde in die Elbe, Donb123 (Dessau-Roßlau), wohl seit dem 12. Jh. Marktsiedlung an Übergang über Elbe und Mulde, (Bertoldus de) Dissowe (1213) Original, (oppidum) Dessouwe (1228) Original, Dissowe (1239) 1288, Burg erst 1346 bezeugt, seit dem 15. Jh. Sitz einer Linie Anhalts, 1570-1603 Sitz des Gesamtfürstentums Anhalt, in dem 18. Jh. viele Schlossanlagen und Parkanlagen Fürst Leopolds (Großer Dessauer), Dessau-Wörlitzer Gartenreich, 1863 Sitz des Gesamtfürstentums Anhalt, Landeshauptstadt, Flugzeugbau Junkers, 1925 Bauhaus, 1945 Sachsen-Anhalt in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, 2007 Zusammenlegung von Dessau und Roßlau, Name slawisch, s. PN? *Dyš, *Dyšs, *Des, Suffix ov (AAAGOLD20160518.doc)
Diehsa (bzw. obersorb. Dźěže), 14. Jh., (seit 1994 Verwaltungsverband in dem Landkreis Görlitz mit Verwaltungssitz in Waldhufen) zwischen den Königshainer Bergen und der Oberlausitzer Heidelandschaft in Sachsen, Deze (1380), (von der) Dezen (1422), (zur) Diese (1551), Diehsa (1791), 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. děža, asorb., F., Backtrog, Mulde, Talmulde (AAAGOLD20160518.doc)
Dingelstädt (bzw. Dingelstedt), 12. Jh., bei Heiligenstadt, F2-1028 THING1 (Ding) Dingilstat° (1), Dingilstat Dr. tr. c. 38 119, Dingested Bode Nr. 249 (1163) Original, Thingelstat Bode Nr. 354 (1188), s. Thüringen 77, s. stete, mhd., st. F., sw. F., Stätte, Stadt, Stelle, Donb128, (Stadt und Sitz einer VG in dem Landkreis Eichsfeld nordwestlich Mühlhausens in der Quellmulde der Unstrut), rund 8000 Einwohner, altthüringische Dorfsiedlung, Dingilstat (1150/1165) 9. Jh., Dingested (1163), Thingelstat (1188), Dingelstede bzw. Dingelstete (ab 1220), als Herrensitz seit 1300 bezeugt, 1309 Gerichtsort (in plebiscito), bis um 1540 Landgerichtssitz, in dem späten Mittelalter Marktflecken, 1889 Stadt, 1920 Thüringen, 1945 in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, katholische Wallfahrtskirche Sankt Maria im Busch, 1866 Franziskanerkloster Kerbscher Berg (Wüstung Kirchberg), s. ding 616?, ahd., st. N. (a), Versammlung, Gemeinde, Gericht (N.) (1)?, s. stat, mhd., st. F., Ort, Stelle, Stätte?, „Dingstatt“, l als Verkleinerungsform oder als Angleichung an Personennamen (z. B. Dingolg) zu erklären (AAAGOLD20160518.doc)
Dippoldiswalde, 13. Jh., in dem nördlichen Erzgebirge an der roten Weißeritz südlich Dresdens, Donb129, (große Kreisstadt in dem Landkreis sächsische Schweiz-Osterzgebirge), rund 10000 Einwohner, an dem Ende des 12. Jh.s deutsches Bauerndorf, nach 1200 Ausbau und Stadtanlage in dem Anschluss an die markgräflich-meißenische Burg, Dipoldiswalde (1218), Dippoldiswalde (1294), Dippelswalde (1453), umgangssprachlich Dips, 1945 Sachsen in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN Dietbald oder Dietwald, s. walt (2), mnd., M., Wald, s. Historischen Ortsnamenbuch Sachsen 1 (AAAGOLD20160518.doc)
Döbeln, 10. Jh., in dem mittelsächsischen Hügelland in einem Talkessel der Freiberger Mulde zwischen Chemnitz und Dresden und Leipzig, Donb130, (große Kreisstadt und VG in dem Landkreis Mittelsachsen), rund 22000 Einwohner, altsorbische Siedlung, seit der Mitte des 10. Jh.s mit deutscher Burg und Burgflecken, Doblin (981), (de) Dobelin bzw. Doblin (1197ff.), kurz nach 1200 Stadtanlage, Dobelin (1332) e über o, Sachsen, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN (asorb.) *Dobl bzw. *Dobel, Suffix in, „Dobl-gut“, s. Historisches Ortsnamenbuch Sachsen 1 (AAAGOLD20160518.doc)
Doberan (Bad Doberan), 12. Jh., westlich Rostocks und südlich der Ostsee, Donb130, (Kreisstadt des Landkreises), rund 11000 Einwohner, alte slawische Siedlung, Dobrum (1170/1171), in der Nähe 1171 ein Zisterzienserkloster gegründet, (villa Slavica) Doberan (1177), Dobbran (1178), seit 1218 Entstehung eines Marktfleckens, 1296 Weihe des gotischen Münsters, Dubbraan (1350), Verwüstung in dem Dreißigjährigen Kriege, 1793 Gründung des ersten deutschen Seebads Doberan-Heiligendamm, 1823 erste Galopprennbahn auf dem europäischen Festland, 1879 Stadtrecht, 1921 Zusatz Bad, 1945 Mecklenburg-Vorpommern in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN * Dobran (apolab.)? zu PN Dobroměr, zu *dobr-, slaw., Adj., gut, *mir, slaw., Sb., Friede?, Suffix j, „Dobranort, s. Trautmann Ortsnamen Mecklenburgs (AAAGOLD20160518.doc)
Döberitz, 13. Jh., östlich Berlins, Donb117 (Dallgow-Döberitz), (de) dobriz (1273) Original, Doberitz (1375), Döberitz (1861), Brandenburg 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik Deutschland, s. *dobry, apolab., Adj., gut?, s. PN?, *dobr, apolab., Sb., enges Tal? (AAAGOLD20160518.doc)
Doberlug-Kirchhain, 11. Jh., an der kleinen Elster in Brandenburg, Donb131, (Stadt in dem Landkreis Elbe-Elster), rund 9000 Einwohner, 1945 in der sowjetischen Besatzungszone Vereinigung der Städte Doberlug und Kirchhain, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik (AAAGOLD20160518.doc)
Döbern, 14. Jh., in dem äußersten Südosten Brandenburgs in dem Quellgebiet der Malxe, (in) Dober (1375) Original, (Heinrich von der) Dober (1466), Dobern (1579), sorbisch Derbno (1843), 1945 in Brandenburg in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Land Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 1992 Amt Döbern-Land mit der Stadt Döbern und sieben zweisprachigen Gemeinden, s. *debŕ bzw. dobŕ, slaw., Sb., Schlucht, Tal, n sekundär angefügt, ursprünglicher Flurname?, „Schluchtort“, s. HOLNL (AAAGOLD20160518.doc)
Dohna, 11. Jh., in dem Müglitztal in dem Erzgebirgsvorland südwestlich Pirnas, Donb131 (Dohna-Müglitztal), alter sorbischer Burgwall an der Straße von dem Elbtal nach Nordböhmen, Donin (zu 1040) Anfang 12. Jh., (oppidum) Donin (1107), (1121), seit Anfang des 12. Jh.s Sitz eines Reichsburggrafen, in dem späten Mittelalter zweitälteste Stadt Sachsens, Donen (1483), Donen bzw. Donnen (1501), Dohna (1569), wohl altsorbisch *Donin, s. PN Don?, Suffix in, „Don-ort“, 1945 in Sachsen in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1958 Auflösung Sachsens, Zusammenschluss zu VG Dohna-Müglitztal, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik (AAAGOLD20160518.doc)
Dömitz, 13. Jh., an dem rechten Ufer der Elbe nordöstlich Dannebergs und südwestlich Ludwigslusts, Donb131 (Dömitz-Malliß), slawische Vorbesiedlung, etwa seit Ende 12. Jh. bekannte deutsche Burganlage mit Siedlung, (de) Dumeliz (1230-1234), (civitas) Domeliz (1269), Domenitz (1308), Dömnitz (1334), Domenitze (1341), zu Mecklenburg, 1559-1565 Befestigung, Ausbau zur größten Festung Mecklenburgs, 1839/1840 dort Fritz Reuter in Haft, zu dem Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, bis 1894 in militärischer Verwaltung, 1945 Mecklenburg-Vorpommern in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, Amt Dömitz-Malliß, s. PN apolab. *Domal bzw. *Doman, zu *dom, slaw., Sb., Haus, Heim, Suffix ici, „Domalort bzw. Domanort“, s. Trautmann ON Meckl (AAAGOLD20160518.doc)
Dresden, 13. Jh., beiderseits der Delbe in der Dresdener Elbtalweitung zwischen den Ausläufern des Osterzgebirges und dem Steilabfallder Lausitzer Granitplatte und dem Elbsandsteingebirge, Donb137, (kreisfreie Stadt und Verwaltungssitz eines Direktionsbezirks und Landeshauptstadt Sachsens), rund 512000 Einwohner, frühmittelalterliche sorbische Schiffersiedlung und Fischersiedlung an der Elbefurt, seit etwa 1150 Burg der Markgrafen von Meißen mit Burgsiedlung, Stadtgründung um 1200/1210, Dresdene (1206), Dreseden (1216), Dresden (1324), seit dem 17. Jh. Ausbau von Dresden-Neustadt nördlich der Elbe, Residenzstadt der Kurfürsten und später Könige von Sachsen, 1945 in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik Deutschland, berühmte Barockbauten, Technische Universität, s. *Drežd’ane, asorb., M., Waldbewohner, zu*drezga, asorb., Sb., Wald, s. HONS (AAAGOLD20160518.doc)
Düben (Bad Düben), 11. Jh., an der Mulde an dem Südrand der Dübener Heide in der Leipziger Tieflandsbucht, Donb138, (Stadt in demLandkreis Nordsachsen), rund 8000 Einwohner, in altsorbischer Zeit Siedlung an dem Flussübergang, Schifferort und Fischerort, seit dem späten 10. Jh. Burg deutscher Markgrafen mit Burgflecken, (urbs) Dibni(1012/1018), Stadtanlage nach 1200, Dybene (1220), Diben (1347), Düben (18. Jh.), seit 1915 Moorbad, 1945 in Sachsen in sowjetischer Besatzungszone, 1948 Zusatz Bad, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, 2004 Kurort, s. *Dyb’no, asorb., Sb., Pfahlsiedlung, zu dyba, asorb., Sb., Pfahl, s. HONS1 (AAAGOLD20160518.doc)
Dürrenberg (Bad Dürrenberg), 18. Jh., südwestlich Leizigs, Donb140, (Stadt und VG in dem Saalekreis), rund 14000 Einwohner, Rittergut auf dem dürren Berg (1710), Dürreberg (1745), Siedlung bei einer 1763 erschlossenen Solquelle, wichtigste Saline Sachsens, Dürrenberg (1815), 1815 zu Preußen, Bad Dürrenberg (1938), 1945 in Sachsen-Anhalt zur sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. dürr, nhd., Adj., dürr, s. Berg, nhd., M., Berg, „(bei dem) dürren Berg“ (AAAGOLD20160518.doc)
Ebersbach (Eberbach in Sachsen bzw. osorb. Habrachtćicy), 15. Jh., südwestlich Löbaus in dem Lausitzer Bergland an der oberen Spree in Sachsen, Donb144, (Stadt in dem Landkreis Görlitz), rund 8000 Einwohner, in dem 13. Jh. gegründet als deutsches Waldhufendorf, Eberßbach (1419), Ebersbach (1546), an dem Ende des 18. Jh.s starkes Wachstum als Weberdorf, 1925 Stadt, 1945 in Sachsen in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN Eberhard oder Eberwin oder ähnlich, zu eber (2), mhd., st. M., Eber, Zuchteber, s. beke, bach, mnd., M., F., Bach, s. HONS1 (AAAGOLD20160518.doc)
Eberswalde, 13. Jh., an der Mündung der Schwärze in die Finow nordöstlich Berlins in Brandenburg, Donb144, (Stadt in dem Landkreis Barnim), rund 41000 Einwohner, an dem Anfang des 13. Jh.s Burg der Markgrafen von Brandenburg auf dem Schlossberg, Everswalde (1276) Original, 1300 Stadtrecht, s. (totus campus) Eversberch Original für die auf der Feldmark gelegene Burg Eversberg, (in nova civitate) Everswalde (1307) Original, seit 1317 führen Straßen von Süden nach Stettin über Eberswalde, Eberswalde vel nova civitas (1375), Name Neustadt-Eberswalde neben Eberswalde, (der stad) Euersvolde (anderss geheyten Nyenstad) (1421), seit dem 16. Jh. Kupferhämmer, Neustadt-Eberswalde (1861), 1945 in Brandenburg in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, Eberwalde (1993), s. ēver, mnd., M., Eber, s. PN?, s. walt (2), mnd., M., Wald, „Ebers-wald“, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Eggersdorf, 14. Jh., östlich Berlins in Brandenburg, Donb789, (Gemeinde Petershagen/Eggersdorf in dem Landkreis Märkisch-Oderland,) in dem 13. Jh.? entstandenes deutsches Angerdorf?, Ecbrechtsdorff (1323), Eggebrechtstorf bzw. Egbrechtstorp (1375), Eggersdorf (1775), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN Eggbrecht bzw. Egbrecht, zu egge, mnd., F., Ecke, Ende, Schneide, vgl. berht, pert, mhd., Adj., glänzend, strahlend, hell, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf; dorf, mhd., st. N., Dorf, Landgut, Einzelhof, „Eggbrechtsdorf“, s. Petershagen/Eggersdorf, s. Krabbo, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Eibenstock, 14. Jh., auf einer Hochfläche in dem oberen Westerzgebirge, Donb149, (Stadt und VG in dem Erzgebirgskreis), rund 8000 Einwohner, deutsches Bauerndorf von dem Ende des 12. Jh.s, Ibenstock bzw. Ybenstock (1378), 14./15. Jh. Marktflecken und Bergstädtceh, bedeutend durch Bergbau, Eybenstog (1464), 1560 freie Bergstadt, 1945 in Sachsen in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. īve, yue, iwe, mnd., F., Eibe, Efeu, s. stok, stock, mnd., M., Stock, Wanderstock, Gehstock, „Eibenstock“ bzw. Eibenholz, s. HONS, SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Eilenburg, 10. Jh., an der Mulde nordöstlich Leipzigs bei Delitzsch in dem Nordwesten Sachsens und südlich der Dübener Heide an dem Rande der Leipziger Tieflandsbucht, F1-1554f. IL1 (in Flussnamen) Ilburg, Ilburg P. 5 844, 852, 860 Thietm. Chron., Hf. 1 157 (1000), Hilburg P. 5 764 Thietm. chr., Ilburg MGd. 1 (961), Mülv. 1 Nr. 955 (1121) u. ö. (Hileburc, Ilburch, Ilburh), F2-1551 nach Hey G. ist der Anschluss an îl, Sb.Schilf abzulehnen und Ilburg eher in eine Reihe slawischer Plätze einzufügen, 21388 Einwohner, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, Donb150, (große Kreistadt in dem Landkreis Nordsachsen), rund 17000 Einwohner, slawischer Burggebietsort, seit dem 10. Jh. deutscher Burgward mit Burgsiedlung, Ilburg (981), Ilburg (1012/1018), Stadt um 1210, Ylinburch (1229), Ileborch (1314), Eylenburg bzw. Eylenberg 1482), Eulenburg (1589), 1945 in Sachsen in sowjetischer Besatzungszone, 1949 in Deutscher Demokratischer Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. *el- (6), *elə-,*lo-, idg., V., treiben, bewegen, sich bewegen?, vielleicht für einen Abschnitt der Mulde?, s. HONS1 (AAAGOLD20160518.doc)
Eisenach, 12. Jh., in (dem früheren Sachsen-Weimar in) Thüringen, F1-1594 IS1 (glänzen bzw. weiß in Flussnamen) ISAN Isinacha (2), Isinak Arn. Magn. Hs. 288 in Kopenhagen (12. Jh.) Original, Isinacha Dob. 1 34 (ohne Jahr), Ysenache Annal. Reinhardsbrunn. (1129), nach F2-1552 nach Müller 2 25 Eisenoxyd führender Bach, s. aha (3) 65, ahd., st. F. (ō), Ache, Fluss, Wasser, s. Cramer 10, s. Thüringen 88, Donb150, (kreisfreie Stadt westlich Erfurts an der Hörsel an dem Fuße der Wartburg an dem Nordwestrand des Thüringer Waldes), rund 43000 Einwohner, altthüringischesDorf im Bereich der späteren Altstadt in dem königlichen fiscus Lupentia (Großenlupnitz) an einem alten Verkehrsweg, in dem 12. Jh. Herrensitz , (Bertholdus de) Isinacha (um 1150), Isenacha (1180), seit dem 12. Jh. Entwicklung zur Stadt durch die Landgrafen von Thüringen, 1189 civitas, in dem 13. Jh. Fernhandelsstadt, Eyssenach bzw. Eyßenach (Ende 15. Jh.), Isennach (1506), Geburtsstadt Johann Sebastian Bachs, 19. Jh. Insdustrialisierung, 1920 Thüringen, 1945 in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, vielleicht idg. Wurzel „heftig bewegen“, *Isina, germ., F., sich heftig bewegendes Gewässer? als älterer bereits in germanischer Zeit verdrängter oder ersetzter Name der Hörsel?, s. ahe, mhd., st. F., sw. F., Ache, Fluss, Wasser, kein Bezug zu Eisen, s. Larenz J. Eisenach in Thüringen (in) Namenkundliche Informationen Nr. 73 1998 (AAAGOLD20160518.doc)
Eisenberg, 12. Jh., nordwestlich Geras zwischen Saale und weißer Elster an einer alten Straße von Jena nach Zeitz und Altenburg, Donb151, (Kreisstadt des Saale-Holzland-Kreises und erfüllende Gemeinde), rund 13000 Einwohner, in der ersten Hälfte des 12. Jh.s Kaufmannsniederlassung, um 1160 Eisenbergbausiedlung an der Stelle der späteren Altstadt, Isenberc (1190), an dem Ende des 12. Jh.s planmäßig angelegte Neustadt mit markgräflicher Burg, 1217 Zisterzienserinnenkloster, 1219 civitas, Isenberc (1219), in dem Mittelalter Eisengewinnung und Eisenverarbeitung, Eysenberg bzw. Eisenberg (ab 1467), Eysenbergk (1563), 1675 größte Barockkirche des Landes, 1920 Thüringen, 1945 in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 in der Deutschen Demokratischen Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. īsern (1), mhd., st. N., Eisen, Eisenwaffe, Rüstung, berc (1), perc, mhd., st. M., nhd., Berg, „Eisenberg“ bzw. Ort an einem Berg mit Eisen, s. Rosenkranz H. Ortsnamen des Bezirks Gera 1982 (AAAGOLD20160518.doc)
Eisleben, 8. Jh., westlich Halles an der Saale in dem östlichen Harzvorland in der Hügellandschaft der Mansfelder Mulde, F1-1603 ### Islevo, Islevo MGd. 2 (994), Isleiben Dr. tr. c. 38 75, Islebe Dr. tr. c. 38 81 u. ö. (Isleven, Eslebo statt Escebo zu lesen, Hislebo, Ysleve, Eislebin, Iesleve), s. Gisleva, s. Sachsen-Anhalt 103, s. C. 172, s. Zs. d. Harzvereins 2 1869 Heft 3 S. 108, s. F1-1061, s. lêva* 2, lêƀa*, as., st. F. (ō), Rest, Überbleibsel, Erbe (N.), s. lebenDonb152, (Stadt und VG in dem Landkreis Mansfeld-Südharz), rund 26000 Einwohner, altthüringische Siedlung, Isileiben (780-782), Islebe (9. Jh.),Islevo (994), in dem 11./12. Jh. Tafelgut des Königs und Burg, 1180 Stadt, Ysleiben (1362), Geburtsort und Sterbeort Martin Luthers, nach 1500 Anlage der Neustadt, Mittelpunkt des Kupferbergbaus, 1945 in Sachsen-Anhalt in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 in der Deutschen Demkratischen Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. PN Isi bzw. Iso, zu īsarn 2, as., st. N. (a), Eisen ?, s. leben bzw. lêva* 2, lêƀa*, as., st. F. (ō), Rest, Überbleibsel, Erbe (N.), s. leben, „Isis Erbe“, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Elsterwerda, 13. Jh., nahe der Einmündung der Pulsnitz in die schwarze Elster, Donb154, (Stadt in dem Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg), rund 9000 Einwohner, 11./12. Jh. zum Schutz des Elsterübergangs angelegte Burg mit Siedlung, (Rudolfus sacerdos de) Elsterwerde(n) (1211), (daz stetichen) Elstirwerde (1372), wechselnde Zugehörigkeiten, Elsterwerda (1752), vor 1815 Sachsen, 1945 in Brandenburg in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. Gewässername Elster, zu *el- (6), *elə-,*lo-, idg., V., treiben, bewegen, sich bewegen, s. werde, mnd.?, sw. M.?, Insel, „Elsterwerde“ bzw. Elsterinsel, s. DS 22 (AAAGOLD20160518.doc)
Erfurt, 8. Jh., an der in die Unstrut fließenden Gera in Thüringen an dem Südrand des Thüringer Beckens, F1-203 ARP2° (PN) (dunkel), Erpisford, Erpisford P. 6 826 (Mirac. s. Cunegund.), Erpesfurt P. 3 133 (Kar. M. capit.), 5 55 (Ann. Weissenb.), Dr. Nr. 678 (932), Erpesfordi P. 5 769 (Thietm. chr.) u. s. w., Erpfesfurt MG. Epist. 3 (742) u. ö. (Erpesford, Erpesfort, Erpesvord, Erfasfurt, Erfesfurd, Erfesfurt, Erphesfurd, Erphesfort, Erphesfurdt, Herphesfurt, Erfordia, Erfurt, Erphesfurt, Erpfersfurt, Erphesfurt, Erphisfurt, Erpesfurt, Erpesvord, Hersfordia), s. PN, Thüringen 100f., s. furt, ahd., (st. M. (i?)), Furt, s. Mitt. d. Ver. f. Geschichte von Erfurt 14 1890 S. 199, Landau Die Territorien 1854 S. 254f., Donb163, (Landeshauptstadt Thüringens), rund 203000 Einwohner, Siedlungsspuren seit der Altsteinzeit, sehr alter Zentralort, 742-755 Bischofssitz, (in loco) Erphesfurt (742), (in palatio publico) Erfesfurt (Königspfalz), frühes Fernhandelszentrum, 805 Grenzhandelsort mit dem slawischen Ostsaalegebiet, Erpesfurt (805), Erpesfurt (936), Stadtausbau in dem frühen 12. Jh., 1147 civitas, Erphort (1244), 1331 Messeprivileg, Erffurt bzw. Erfurt (1350), 1392-1816 Universität, Studienort Martin Luthers, 1920 Thüringen, 1945 mit Thüringen in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Rpublik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, 1994 Universität, Dom, Etymologie schwierig, vielleicht von einem Flussabschnittsnamen *Erpesa, as., F., Dunkle, zu erpf* 2, erph*, ahd., Adj., braun, dunkelbraun, dunkel, doch wurden Furten nur selten nach dem zugehörigen Gewässer bennant, vielleicht PN Erp, Erph Dunkler, Brauner, unbetonte Mittelsilbe verschliffen, s. Walther 1971 (AAAGOLD20160518.doc)
Erkner, 16. Jh., an der Spree südöstlich Berlins, Donb164, (Stadt in dem Landkreis Oder-Spree), rund 12000Einwohner, seit dem 16. Jh. einzelne Fischerhäuser, (ein Fischer im) Arckenow (1579), (aufn) Erknow (1680), in dem 18. Jh. eine Poststation und ein Kolonistendorf, Aufschwung durch Eisenbahnbau, Erkner (1861), 1945 in Brandenburg zu der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, ursprünglich Gewässername, s. arke, mnd., F., Arche, Gefäß, Schrein, s. ouwe, mnd., F., Land am Wasser, „Archenau“, zu Erkner, brandenburg., Sb., Erker umgedeutet, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Falkenberg (Falkenberg/Elster), 13. Jh., nahe der schwarzen Elster in dem Elbe-Elster-Urstromtal, Donb171, (Stadt in dem Landkreis Elbe-Elster), rund 7000 Einwohner, Valkenberch (1251), Falkenbergk (1438), Falkenberg/Elster 1938, 1945 in Brandenburg in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. valke, valk, falke*, mnd., sw. M., Falke, Jagdvogel, Bezeichnung des vornehmen streitbaren Mannes, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, „Falkenberg“ (obwohl dort ein Berg fehlt), s. DS 22 (AAAGOLD20160518.doc)
Falkensee, 20. Jh., nordwestlich Berlins in Brandenburg, Donb172, (Stadt in dem Landkreis Havelland) rund 40000 Einwohner, 1923 die Landgemeinden Falkenhagen und Seegefeld (unter Wegfall des intervokalischen g in der Mundart) zu der Gemeinde Falkensee vereinigt, 1945 in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1961 Stadt, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik,s. Falkenhagen, s. Seegefeld, s. BNB4 (AAAGOLD20160518.doc)
Falkenstein (Falkenstein/Vogtland), 13. Jh., an der Göltzsch in dem östlichen Vogtland in Sachsen, Donb172 (Falkenstein/Vogtland), (Stadt und VG in dem Vogtlandkreis), rund 12000 Einwohner, um 1200 deutsche Ritterburg mit Burgsiedlung, (de) Valkinstein (1267), Valkenstein (1447), 1460 Stadt, Textilindustrie, 1945in Sachsen in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. valke, valk, falke*, mnd., sw. M., Falke, Jagdvogel, Bezeichnung des vornehmen streitbaren Mannes, s. stēn (1), stein, stehen, stīn, mnd., M., Stein, Fels, felsiger Stein, „Falkenstein“, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Fehrbellin, 13. Jh., an dem Rhin nordwestlich Berlins in Brandenburg, Donb172, (Stadt in dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin), rund 9000 Einwohner, anfangs Hauptort des Ländchens Bellin, seit dem 12. Jh. deutsche Burg und Burgward mit Siedlung, Belin (1216) Original, (terram) Bellyn (cum civitate) Bellyn (1294), (vp dy fere tu) Bellyn (1402) Original, (Land Bellin …) Fehrbellin (1657), (1675 Schlacht gegen Schweden bei Hakenberg), 1945 in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, *Bělina, apolab., F., Weiße bzw. Schimmernde, zu *běl, apolab., Sb., Sumpf, Niederung, feuchte Wiese, zu *běly, apolab., Adj., weiß, schimmernd, s. vēr (3), fēr*, veer, vehr, feehr, vher, mnd., N., Fähre, Überfahrt, Fährboot (wegen der seit Anfang des 15. Jh.s bezeugten Fähre über den Rhin), s. BNB4 (AAAGOLD20160518.doc)
Finsterwalde, 13. Jh., in der Nähe der kleinen Elster in Brandenburg, Donb175, (Stadt in dem Landkreis Elbe-Elster), rund 18000 Einwohner, Vynsterwalde (1282), Dinsterwlde (1301) Original, bei der 1301 erwähnten Burg entstand eine Marktsiedlung, Vinsterwalde (1353), in dem Mittelalter wechselnde Rechtsverhältnisse, 1425 zu Sachsen, Finsterwald (1541), 1761 sorbisch Grabin, 1815 Preußen, 1945 in Brandenburg in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. vinster (3), finster*, mnd., Adj., finster, dunkel, s. *dinster, mnd., Adj., finster, düster, s. walt (2), mnd., M., Wald, „(Siedlung) in dem finsteren Wald“, s. grab, nsorb., Sb., Weißbuche, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Flöha, 14. Jh., an dem nördlichen Rande des Erzgebirges an dem Zusammenfluss der Flöha und Zschopau, Donb177, (große Kreisstadt und VG in dem Landkreis Mittelsachsen), rund 12000 Einwohner, in der Mitte des 12. Jh.s angelegtes deutsches Bauerndorf, (die) Flawe (1365), (czu der) Flaw (1399), Fleye (1445), Floye (1449), (die) Flewe (1497), (die) Flöhe (1539/1540), (die) Flöha (1728), 19. Jh. Industrialisierung, 1933 Stadt, 1945 in Sachsen in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. *flawjan, germ.?, sw. V., spülen, wegen der abgelegenen Lage kaum unmittelbarer Anschluss an *pleu-, idg., V., rinnen, fließen, schwimmen, s. Fley in Nordböhmen, s. HONS1, SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Forst (Forst Lausitz bzw. sorb. Baršč), 14. Jh., an der Lausitzer Neiße und der gegenwärtigen Grenze zu Polen, Donb179, (Stadt in dem Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg), rund 21000 Einwohner, bei der sorbischen Siedlung entstand eine deutsche Kaufmannssiedlung im Schutze einer den Übergang über die Neiße sichernden Burg, Vorst (1350) (den) Forst (1377) Original, Forst (1434) Original, Barchsz (1761) sorbisch, Tuchindustrie, 1945 in Brandenburg in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Land Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. vorst (2), vōrst, voerst, vurst, varst, forst*, mnd., M., Forst, Wald (AAAGOLD20160518.doc)
Frankenberg, 13. Jh., an der Zschopau in dem mittelsächsischen Hügelland bzw. Vorerzgebirge, Donb179, (Stadt in dem Landkreis Mittelsachsen), rund 16000 Einwohner, an dem Ende des 12. Jh.s als Waldhufendorf gegründet, (de) Frankenberc (1206), Vrankenberch (1214), 1282 Stadt, Franckinberg (1427), seit der frühen Neuzeit Weberei, in dem 19. Jh. Textilindustrie, 1945 in Sachsen in die sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. Vranke, Franke*, mnd., M., Franke, Angehöriger des fränkischen Stammes, s. berch (2), berich, berg, mnd., M., Berg, Vorgebirge, Gebirge, „Frankenberg“ (AAAGOLD20160518.doc)
Frankenhausen (Bad Frankenhausen), 9. Jh.?, östlich Sondershausens und südlich des Kyffhäusers bei Rudolstadt, F1-933 FRANK (frank bzw. Franke) Franconhusen (1), Franconhus Mt. 5 72 (998), Franchenhusen Dr. tr. c. 38 123, 207, 217, s. Thüringen 29ff., s. hūs (1), ahd., (st. N. a), Haus, Donb179 (Frankenhausen/Kyffhäuser Bad), (Stadt in dem Kyffhäuserkreis), rund 9000 Einwohner, Ansiedlung von Franken des 8./9. Jh.s neben einem altthüringischen Dorf, gegenwärtige Altstadt, (in villa) Franchenhusen (1150/1165) 802/815?, Yppanhhenhus (876) verderbt für Vrankkenhus?, in dem 10. Jh. Salzgewinnung, 998 loca patellarum in quibus sal efficitur, (apud) Franconhus (998), (salina) Frankenhusen (1074), Vrankenhusen bzw. Frankinhusen (ab 1120), am Ende des 12. Jh.s Stadtgründung, 1219 oppidum, Franckenhusen (1506), 1525 Bauernkriegsschlacht, 1818 Solbad, Kurort, 1920 Thüringen, 1927 Namenszusatz Bad, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. Franko 14, Franco*, ahd., sw. M. (n)=PN, Franke (AAAGOLD20160518.doc)
Frankfurt (Frankfurt Oder), 13. Jh., an der Oder an der Grenze zu Polen, Donb180, (kreisfreie Stadt), rund 61000 Einwohner, bereits vor der Gründung durch Markgraf Johann I. von Brandenburg gab es einen wohl um 1226 unter dem Einfluss des Piastenherzogs Heinrich des Bärtigen von Schlesien entstandenen Marktort um die Nikolaikirche, dann Neusiedler in der Oberstadt oder Marienstadt, Vrankenvorde (1253), by Stad Frankinfurd, zu Frankenvorde uff der Odir (1364), in dem 14./15. Jh. Hansestadt, Fernhandelsplatz mit Hafen an wichtigen Handelsstraßen, (zu) Frankenfordt (1476), 1506-1811 Universität, 1613 Übertritt des Markgrafen zu der reformierten Kirche, Frankfurth (an der Oder) (1745), Name durch fränkische Siedler aus Frankfurt (am Main) übertragen, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 1991 Universität (Europauniversität Viadrina), s. Franke (1), Vranke, mhd., M., Franke, s. vurt, vort, furt*, fort*, mhd., st. M., Furt, Flussbett, Bahn, urspr. M.?, später F., „Frankenfurt“ (AAAGOLD20160518.doc)
Franzburg, 16. Jh., südwestlich Stralsunds und nordwestlich Grimmens (in Mecklenburg-Vorpommern), Donb181 (Franzburg-Richtenberg), in dem 12./13. Jh. Zugehörigkeit des Gebiets zu dem Fürstentum Rügen, an dem Ort des früheren Zisterzienserklosters Neuencamp (1231-1531) wird 1587 (nach herzoglichem Schloss) Franzburg durch Bogislaw XIII. Franzburg als Stadt gegründet, Frantzburgk bzw. Frantzenburgk (1587), Fransborg bzw. Frantzburg (1618), 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, Franzburg-Richtenberg, 1990 Mecklenburg-Vorpommern Bundesrepublik, s. PN Franz (V. von Lüneburg als Schwiegervater Bogislaws XIII.), s. borch, mnd., F., Burg (AAAGOLD20160518.doc)
Fredersdorf, 14. Jh., östlich Berlins, Donb182 (Fredersdorf-Vogelsdorf), Friderichstorff bzw. Frederichstorff (1375), Frederickstorp (1480), (das dorff) Frederstorf (1536) Original, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 1993 mit Vogelsdorf zu Fredersdorf-Vogelsdorf vereinigt, s. PN Friedrich, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf (AAAGOLD20160518.doc)
Freiberg, 12. Jh., an dem Nordfuß des Osterzgebirges nahe der Freiberger Mulde in Sachsen, F1-940 FRI (1) (frei) Friberg (5), F2-1531 Vriberge P. Scr. 23, 166 (1195), s. Sachsen 99, s. berg (1)? 35, as., st. M. (a), Berg, Donb182, (große Kreisstadt und VG in dem Landkreis Mittelsachsen), rund 43000 Einwohner, älteste und bekannteste Bergstadt des Erzgebirges, entstanden aus dem Dorf Christiansdorf, nach reichen Silberfunden 1170 Anlage der Altstadt, Vriberge (1195), Friberch (1218), in dem Hochmittelalter größte Stadt der Mark Meißen, wichtiger Hendelsort, Vriberg (1319), Freiberg (1466), bis 1913 Silberbergbau, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. vrī (1), frī*, vrīg, vrig, vryg, frey, mnd., Adj., frei, frei geboren, unabhängig, wegen der Bergfreiheit (gegen eine Abgabe), s. berch (2), berich, berg, mnd., M., Berg, Vorgebirge, Gebirge, s. HONS1 (AAAGOLD20160518.doc)
Freienwalde (Oder) (Bad), 14. Jh., an der Kreuzung der alten Straßen von Frankfurt an der Oder nach Berlin und von der Neumark nach Pommern nahe dem Oderübergang in Brandenburg, Donb183, (Stadt in dem Landkreis Märkisch-Oderland), rund 12000 Einwohner, Vrienwolde (1316) Original, Vrienwalde (civitas) (1375), 1683 Heilquelle (Kurfürstenquelle) entdeckt, 1925 Bezeichnung Bad, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 2003 endgültige Anerkennung als Moorbad, s. vrī (1), frī*, vrīg, vrig, vryg, frey, mnd., Adj., frei, frei geboren, unabhängig, s. walt (2), mnd., M., Wald, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Friedersdorf, 15. Jh., östlich Königs Wusterhausens, Donb187, (Amt in dem Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg), rund 8000 Einwohner, 2003 aus 8 Gemeinden gebildet, Friedrichsdorff (1465), Fredersdorff (1492), Friedersdorf (1518), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesreublik, s. PN Friedrich bzw. Frederīk, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, „Friedrichsdorf“, s. BNB13 (AAAGOLD20160518.doc)
Friedland, 13. Jh., nordöstlich Neubrandenburgs, Donb188, (Stadt und Amt mit fünf weiteren Gemeinden in dem Landkreis Mecklenburg-Strelitz), rund 10000 Einwohner, slawische Vorbesiedlung, 1244 planmäßige Gründung einer benachbarten deutschen Siedlung durch die Markgrafen von Brandenburg, Vredelant (1244), Vredheland (1270), 1276 Zollrecht Neubrandenburgs, 1282 Friedländer Marktzoll, 1304 zu Meckenburg, Bestätigung des Rechtes, Fredelande (1320), Fridelan (1343), starke Zerstörung in dem Dreißigjährigen Krieg, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. vrēde, frēde, vrede, vredhe, vreyde, vride, mnd., M., Friede, Frieden, Befriedung, s. lant, land*, mnd., N., Land, Erde, Erdoberfläche, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Frohburg, 12. Jh., südlich Leipzigs an der Wyhra an dem Übergang der Leipziger Tieflandsbucht zu dem sächsischen Burgenland und Heideland, Donb190, (Stadt und VG in dem Landkreis Leipzig), rund 1100 Einwohner, deutsche Burg und Burgsiedlung um 1150, (de) Vroburg (1149), (1172), Froburg (1233), Frohburg (1453), offenbar übertragen von dem Burgnamen Frohburg bei Olten in dem Kanton Solothurn?, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. vrō (2), frō*, mhd., Adj., froh, fröhlich, glücklich, s. burc (1), burec, buric, purc, mhd., st. F., Burg, Schloss, Stadt, s. HONS1 (AAAGOLD20160518.doc)
Fürstenberg, 13. Jh., in der Oderaue, Donb151 (Eisenhüttenstadt in dem Landkreis Oder-Spree), gegründet durch Markgraf Heinrich den Erlauchten von Meißen, Forstenberg (1286), (civitas) Vurstenberg (1293) Original, Vorstenberch (1313) Original, später zu Kloster Neuzelle gehörig, mit der Lausitz zu Sachsen, 1815 zu Preußen, Industrialisierung, 1945 in Brandenburg zur sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1961 mit Stalinstadt zu Eisenhüttenstadt zusammengeschlossen, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. vörste, vorste, vürste, förste, vöreste*, mnd., M., Fürst, Reichsfürst, Herzog, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, „Fürstenberg“ (AAAGOLD20160518.doc)
Fürstenwalde (Fürstenwalde/Spree), 13. Jh., an der unteren Spree südöstlich Berlins, Donb191, (Stadt in dem Landkreis Oder-Spree), rund 33000 Einwohner, wohl eine Gründung der Herzöge von Schlesien, um 1250 bereits Gut der Markgrafen von Brandenburg, kleine slawische Siedlung westlich des Stadtkerns, Furstenwalde (1272), 1285 civitas (Stadt), Vorstenwalde (1348) Original, 1373 Residenz der Bischöfe von Lebus, von Hussiten zerstörte kleine Domkirche 1446-1470 als gotische Hallenkriche aufgebaut, Fürstenwalde (1528) Original, nach der Säkularisierung Amt der Markgrafen von Brandenburg, in dem 19. Jh. Industrialisierung unter Bau einer Eisenbahnlinie und des Oder-Spree-Kanals, Fürstenwalde/Spree (1932), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. vörste, vorste, vürste, förste, vöreste*, mnd., M., Fürst, Reichsfürst, Herzog, s. walt (2), mnd., M., Wald, „Fürstenwald“, s. BNB8 (AAAGOLD20160518.doc)
Gadebusch, 12. Jh., nordwestlich Schwerins in Mecklenburg, F1-1070 GOD1 (?) Godebuz, Godebuz Hasse (1194), F2-1537 nach Hey Slavische Siedlungen in Sachsen S. 87f. slawisch, Donb196, (Stadt und Amt mit sieben weiteren Gemeinden in dem Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern), rund 11000 Einwohner, in dem 8. Jh. slawische Burganlage mit Siedlung, daneben in dem 12. Jahrhundert deutsche Ansiedlung, Godebuz (1154) noch Flurname, Godebuz (1181), 1204 zu Mecklenburg, später Mecklenburg-Schwerin, (in) Godebuz (1210), 1225 Stadtrecht, Durchgangshandel, (prope) Ghodebusse (1327), (prope oppidum) Gadebusc (1337). (tho) Gadebusch (1348), 1712 schwerste Schlacht des nordischen Krieges, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns. 1990 Mecklenburg-Vorpommern in Bundesrepublik, s. PN apolab. *Chotěbud, possessiv. Suffix j, s. *chotěti, apolab., V., wollen, *bud zu *byti, slaw., V., sein (V.), s. Trautmann ON Meckl. (AAAGOLD20160518.doc)
Gardelegen, 11. Jh., in der südwestlichen Altmark an dem Nordrand der Colbitz-Letzlinger Heide, pag. Belxa, F1-1014 GARD1 (Garten) Gardeleve, Gardeleve Raumer 71 (um 1053), Langer Namen auf -ingen und -leben Prgr. Zeitz 1898 S. 19 (1121), (1190), (1196), Gardelege Anh. Nr. 710 (1196), Gardenleve Langer 19 (1160) (u. ö. Gardenlegh, Gardenloge, Gardeleben), s. Sachsen-Anhalt 130, 3570 Einwohner, s. lêva* 2, lêƀa*, as., st. F. (ō), Rest, Überbleibsel, Erbe (N.)?, s. leben, s. *lôh?, *lâ?, as., st. M. (a), „Loh“, Hain, Wald?, Donb197, (Stadt und VG in dem Altmarkkreis Salzwedel), rund 13000 Einwohner, frühmittelalterliches Dorf mit Burg des 10. Jh.s, Gardeleue (1050-1070), Gardeleve (1121), 1160/1180 zur Stadt erweitert, Gardelege (1197), (de) Gardelegin (1287), 1358 Mitglied der Hanse, 1816-1994 Kreisstadt, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, 2008 Zusatz Hansestadt, s. PN *Gardo, zu gardo* 1, as., sw. M. (n), Garten, s. lêva* 2, lêƀa*, as., st. F. (ō), Rest, Überbleibsel, Erbe (N.), s. leben, „Gardoleva“, s. SNB, s. Udolph 1994 (AAAGOLD20160518.doc)
Gartz (Gartz Oder), 13. Jh., an dem linken Ufer der Oder in dem Nationalpark unteres Odertal in der Uckermark in Brandenburg, Donb198, (Stadt und Amt mit insgesamt fünf Gemeinden in dem Landkreis Uckermark an den Grenzen zu Mecklenburg-Vorpommern und Polen), rund 7000 Einwohner, slawische Burg mit Burgort, (Retimarus de) Gardiz (1236), 1249 Stadtrecht, Garditz (1320), Gartz (1338), bis 1648 vorwiegend zu Pommern, 1679-1721 zu Schweden, seit 1721 zu Brandenburg-Preußen/Vorpommern, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik zugeteilt, Stadtbefestigung aus der zweiten Hälfte des 13. Jh.s erhalten, Stadtkirche Sankt Stephan 1945 zerstört aber teilweise mit Veränderungen wiederaufgebaut, s. *gardec, apolab., Sb., Burg, Befestigungsanlage (AAAGOLD20160518.doc)
Geisa s. Gaisa bzw. Geisa, 8. Jh., ein Nebenfluss der Fulda bei (Bad) Hersfeld und Ort Geisa, F1-1030 GEIS° (sprudeln?) Geisaha (1), Donb200, (Stadt mit den Ortsteilen Apfelbach, Borsch, Bremen, Geismar, Ketten, Otzbach/Geblar, Reinhards, Spahl, Walkes und Wiesenfeld und erfüllende Gemeinde für Buttlar und Schleid und Gerstengrund in dem Wartburgkreis an der Ulster in dem Norden der Rhön), rund 7000 Einwohner, (villa) Geisaha (744), Geisaha (814), 814/817 an das Kloster Fulda, Geysaha (1116), Geisa (13. Jh.), 1265 Befestigung zu einem Marktflecken, seit 1330 als stat (Stadt) bezeugt, 1815 an das Großherzogtum Sachsen-Weimar, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesreublik, 1974 Zusammenschluss der Orte Borsch, Bremen, Geisa und Otzbach zu der Einheitsgemeinde Geisa, s. *gais-, germ., Adj., angetrieben, lebhaft, bewegt, nicht in dem germ. WB, s. aha (3) 65, ahd., st. F. (ō), Ache, Fluss, Wasser, „sprudelnde Ache“, s. Haefs H. Ortsnamen und Ortsgeschichten aus der Rhön und dem Fuldaer Land 2001 (AAAGOLD20160518.doc)
Geithain, 12. Jh., bei Leipzig in der Lanschaft Kohrener Land in dem sächsischen Hügelland, Donb201, (Stadt und VG in dem Landkreis Leipzig aus den Gemeinden Narsdorf und Geithain), rund 8000 Einwohner, um 1160 altes deutsches Bauerndorf mit Burg bei altsorbischer Vorgängersiedlung, Chiten (1186), um 1200 Marktflecken, Giten (1205), Gytan (1361), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokraische Reublik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1952-1994 Kreisstadt, 1990 Sachsen in der Bundesreublik, s. PN asorb. Chytan?, Umgestaltung von an zu hain, s. HONS (AAAGOLD20160518.doc)
Genthin, 12. Jh., westlich Brandenburgs und nördlich des Fiener Bruches an dem Elbe-Havel-Kanal in Sachsen-Anhalt, Donb203, (Stadt und VG in dem Landkreis Jerichower Land), rund 16000 Einwohner, frühmittelalterliche slawische Siedlung Plote (Stadtteil Altenplathow) mit deutschem Rittersitz und Wasserburg, (de) Plote (1144), 1160 Marktgründung, (in) Plote (1171), Gentien (1171), Gentyn (1368), 1413 Marktflecken, vermutlich von Niederländern errichtet, Vlek (1413), Jentyn (1420), oppidum 1459, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1950-1994 Kreisstadt, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. *plot, apolab., Sb., Zaun, Genthin wohl Übertragung des Namens Gentinnes bei Ypern in Flandern, s. PN keltoroman., s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Gera, 10. Jh., Herrschaft und Fluss in dem Vogtland östlich Erfurts in dem Tal der weißen Elster in Thüringen, F1-1036 GER1 (?) Geraha° (3), Gera E. S. 28 (999), (Fluss) Gera P. dipl. 1 198 angeblich 708 unecht, Geraha pag. Btg. D. 4 306 (12. Jh.) und Dob. 1 Nr. 1160 (1121), (nach F1-1036) s. Flussnamen Gera (bei Erfurt), wobei nach F1-1036 der Deutung bei C. 2 S. 47f. schwerlich beizustimmen ist, s. Thüringen 134ff., s. aha (3) 65, ahd., st. F. (ō), Ache, Fluss, Wasser?, s. Donb201, (kreisfreie Stadt), rund 101000 Einwohner, in vorgeschichtlichem Siedlungsgebiet, (Landschaftsname terminus) Gera (995), (provincia) Gera (999), in slawischer und frühdeutscher Zeit Burgwardmittelpunkt, (provincia) Geraha (1121), Ortsname (Luph de) Ger (1125), (Sibertus de) Gera (1148), 12. Jh. Burg, städtische Anfänge, Gera (1201), Stadtanlage nach 1200, 1237 cives, oppidum, Residenz der Vögte von Weida, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Reublik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. *gera, germ., Sb., Wasserschall, nicht in germ. WB, s. *ger-, germ., V., schnarren, tönen?, welches Gewässer Gera bzw. Geraha hieß, ist nicht mehr feststellbar, vielleicht ein Zufluss der weißen Elster, „Rauschende“, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Gernrode, 10. Jh., an dem Nordrand des Harzes bei Ballenstedt, pag. Hassago, F1-1002 GAR (PN) Gerenrod°, Gerenrod P. 12 579 (Vita Mahthild.), Sch. S. 76 (962), Gerenrode Anh. Nr. 35 (961), Gerenrodun Anh. Nr. 88 (999) u. ö. (Gerenrodh, Gerenroth, Geronrod 961, Gerenroht, Gernrode, Geronisroth 961, Gheronis monasterium, Geronis saltus, Rode, Gerrode, Gerenroha, Gerenroth, Geronroth, Gerenrot, Gerinrode, Gerinrohde, Geronisrod), s. PN, s. Sachsen-Anhalt 136, 4088 Einwohner, s. *roda?, as., sw. F. (n)?, Rodung, um 961 durch Markgraf Gero entstanden, Donb204 (Gernrode/Harz), (Stadt und VG in dem Kreis Harz) (seit 2007), rund 9000 Einwohner, als Rodungssiedlung (in loco qui Rode dicitur) neben einer Burggründung des Markgrafen Gero mit Frauenstift bzw. Reichsabtei entstanden, (urbs) Geronisroth (961) latinisiert, Geronrod, (in) Gerenrodun (999), Geronrod (1049), Gerenroth (1060), vor 1207 Marktrecht, Ghernrode (1348), 1539 Stadtrecht, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in Bundesrepublik, s. PN (Markgraf) Gero, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Geyer, 14. Jh., nordwestlich Annabergs und südwestlich der Greifensteine in dem mittleren Erzgebirge, Donb207, (Stadt und VG in dem Erzgebirgskreis), als Bergbausiedlung für Zinn und Silber um 1350 entstanden, (zum) Gire (1395), (von dem) Gyher (1407), 1467 Stadt, (vom) Geyer (1488), Geier (1586/1587), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, vielleicht zu *g̑ʰēi-, *g̑ʰī-, *g̑ʰeh₁i-, idg., V., gähnen, klaffen, für ein gähnendes Loch?, in Zusammenhang mit dem nahen Geyersberg?, später Bezug zu dem Vogel Geier, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Glauchau, 13. Jh., an der Zwickauer Mulde an dem Rande des Erzgebirgsbeckens in Sachsen, Donb210, (große Kreisstadt in dem Landkreis Zwickau), rund 25000 Einwohner, um 1170 deutscher Rittersitz, (de) Gluchowe (1240), in der Mitte des 13. Jh.s planmäßig angelegte Stadt, Mitte der Herrschaften der Herren bzw. Grafen bzw. Fürsten von Schönburg bis 1918, Gluchow (1360), Glucha (1418), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. głuchy, asorb., Adj., still, Suffix ov, „Stilles“, s. HONS1, SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Glien, 19. Jh., nordwestlich Berlins, Donb570 (Schönwalde-Glien), Glien (1833) Vorwerk, s. *glin a, apolab., Sb., Lehm, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demookratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 2003 Schönwalde-Glien, s. Raumer, s. BNB4 (AAAGOLD20160518.doc)
Glienicke/Nordbahn, 15. Jh., nördlich Berlins bzw. in dem Norden Berlins, Donb210, (Gemeinde in dem Landkreis Oberhavel), rund 10000 Einwohner, in dem Ortskern ein Angerdorf, (czu) Glyneck (1412), Glinickow (1450), Glienicke (1624), 1879 Eröffnung Nordbahn Berlin-Oranienburg-Neustrelitz, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, zu *glina, apolab., Sb., Lehm, Suffix k, „Lehmiges“, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Gommern, 10. Jh., an dem Ostrand der Elbaue zwischen dem alten Lauf der Elbe und Ehle bei Jerichow 1, F1-1126 ### Gumbere (1), Gumbere Hf. 2 343 (965), Gummere Hf. 2 351 (973), Guntmiri Mülv. 1 (949), as., s. Sachsen-Anhalt 142, s. Gummern bei Lüchow, Gümmer bei Linden, Gumm (F.) ein Abzugsgraben bei Lüneburg, Donb214, (Stadt in dem Landkreis Jerichower Land), frühmittelalterlicher slawischer Burgstall und Burgbezirk, Guntmiri (948) Original, seit 948 deutscher Burgward mit Siedlung, Gummere (973), Gummern (1459), Gomern (1538), in dem 16. Jh. Marktflecken, 1713 Stadtrecht, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in Bundesreublik, mittelalterliche Wasserburg, s. PN as. Guntmar, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Görlitz (bzw. osorb. Zhorjelc), 11. Jh., an der Görlitzer Neiße und der Grenze zu Polen in der östlichen Oberlausitz, Donb214, (Kreisstadt des Landkreises Görlitz), rund 56000 Einwohner, altsorbische Siedlung an dem Übergang über die Neiße nach Schlesien, Goreliz (1071), Burg und Burgflecken Böhmens in dem 11./12. Jh., wichtige Kreuzung von Straßen von Norden nach Süden und von Osten nach Westen, Yzhorelik (1131), um 1200 planmäßige Stadtanlage im Bereich der jetzigen Altstadt, (de) Gorliz bzw. Zgorliz (1241), um 1200 Neustadt, Gorlicz (1319), Görlitz (1474), 1945 bzw. Stadtteil östlich der Neiße zu Polen, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, wertvolle Baudenkmäler, s. zgoreti, westslaw., V., ausbrennen, „Brandrodung“, s. HONS1, SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Gotha, 8. Jh., westlich Erfurts in Thüringen in dem Süden des Thüringer Beckens und hügeligen Vorlands des Thüringer Waldes, F1-1070 GOD1 (?) Gothaha, Gothaha W. 2 Nr. 1 (770) - nach 3 Nr. 1 so zu lesen statt Bothaha -, s. Sck. 2 49 (775), (in villa) Gothaho W. 2 Nr. 12 (8. Jh.), Gothaha Wern. 505 (1186), Gotaha Dob. 1 Nr. 1153 (1120), Godaha Wern. (1144), s. Thüringen 152ff., nach Wern. 9 ist dort die von einem Bache durchzogene Ebene „die Goth“, s. Mitt. d. h. Ver. zu Erfurt 14 1890 204, Donb215, (Kreisstadt des Landkreises Gotha), rund 46000 Einwohner, altthüringische Siedlung, Gotaha (775), in dem 8./9. Jh. Königsgut, (in villa) Gothaho (9. Jh.), 11. Jh. Burg, Entwicklung zu einem Marktort an einer Kreuzung alter Straßen, Gothaha (1120), 12. Jh. Stadtrecht, Godaha (1189), Gotha (1223), 1640-1918 Residenz des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha, Barockschloss Friedenstein, in Neuzeit Landkartenverlag, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik Deutschland, s. gota* 1, as., sw. F. (n), Gosse, althochdeutsche Lautverschiebung unterblieben, s. aha 2, ā*, as., st. F. (ō), Wasser, Fluss, „Gossenache“, s. SNB, s. Riese C., Ortsnamen Thüringens Landkreis Gotha 2010 (AAAGOLD20160518.doc)
Grabow, 12. Jh., an der in die Elbe fließenden Elde südöstlich Ludwigslusts, Donb216, (Stadt und mit 13 Gemeinden Amt in dem Landkreis Ludwigslust), rund 12000 Einwohner, in dem 12. Jh. slawische Burg mit Siedlung, Grabowe (1186), Grabow (1189), 1252 Stadtgründung durch die Grafen von Dannenberg, Graboye (1269), 1320 zu Mecklenburg, in dem 17./18. Jh. umgebautes Schloss als Witwensitz der Herzoginnen von Mecklenburg, seit Ende des 18. Jh.s Kleinindustrie, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. *grab, apolab., Sb., Hainbuche, Buche, Suffix ov bzw. ow bzw. o, „Hainbuchenort“, s. Trautmann ON Meckl. (AAAGOLD20160518.doc)
Gräfenhainichen, 13. Jh., zwischen Bitterfeld und Wittenberg in Sachsen-Anhalt, Donb212, (Stadt in dem Landkreis Wittenberg), rund 8000 Einwohner, hochmittelalterliche Gründung, zunächst unter Lehnshoheit Anhalts, (domino Burchardo de) Indagine (1285) Original, (mit deme) Hayn (1325) Original, Gravinalbrechtishayn (1381) Original, seit dem späten 14. Jh. zu Wettin, (czum) Grefinheynchin (1405) Original, seit dem späten 19. Jh. Braunkohlebergbau, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 in der Bundesrepublik Sachsen-Anhalt, Zusatz Grafen (wegen Graf Albrecht II. von Anhalt 1316-1362) von der Kanzlei der Wettiner zwecks Unterscheidung von Großenhain, s. hāgen, mnd., M., Hag, Hecke, Dornzaun, s. grēve (2), grāve, mnd., M., Graf, Vorsteher, Verweser, s. SNB, s. Schultheis J. (Mönche-)Nienburg (in) Onomastica Slavogermanica 19 1990 (AAAGOLD20160518.doc)
Gramzow, 12. Jh., westlich der Randow in der Uckermark, Donb217, (Gemeinde und Amt mit 6 Gemeinden in dem Landkreis Uckermark), rund 8000 Einwohner, (villa) Gramsowe (1168), 1177/1178 in dem Dorf Gramzow von Herzog Bogislav I. von Pommern ein Prämonstratenserkloster mit Konventualen aus Ratzeburg gestiftet, (in) Granzow (1263), Gramtzow (1375), Grampzo, in Gransow, 1536 Kloster infolge der Reformation in ein Amt umgewandelt, 1687 Klosterkirche an Hugenotten, 1714 Brandruine, Gramzow (1861), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN apolab., *Grąbaš bzw. *Grąboš, zu grąby, apolab., Adj., roh, grob, Suffix š (AAAGOLD20160518.doc)
Gransee, 13. Jh., westlich der Havel in dem Nordosten Brandenburgs an dem Gransee (1590 von dem Jaronschen see), Donb218, (Stadt in dem Landkreis Oberhavel), bei Gransee slawischer Burgwall und Vorburgsiedlung, (Stad) Gransoyge (1262), Granzoge (1301) Original, Gransowe (1333), Gransehe (1499/1500), Gransee (1755), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, guterhaltene mittelalterliche Befestigungsanlage, schwerig, s. *grąz, apolab., Sb., Sumpf, Schlamm, Morast?, Suffix ov?, oder zu grans, mnd., Sb., Schnabel, Sitze, Horn, nicht in mnd. WB bzw. nicht belegt, sê, mnd., M., F., See (M.), Landsee, Binnensee sekundär, s. SNB, BNB11 (AAAGOLD20160518.doc)
Greifswald, 13. Jh., an dem Greifswalder Bodden an der Ostsee, Donb219, (kreisfreie Stadt 1913-1950 und ab 1974), rund 54000 Einwohner, 1199 Gründung des Zisterzienserklosters Hilda bzw. später Eldena, ab 1209 mit Zustimmung des Fürsten von Rügen planmäßige neue Siedlung, 1248 oppidum, Gripheswald (1248) Original, Gripeswald (1249), Grifeswolde (1250), 1250 Stadtrecht Lübecks, Gripeswalt (1280), 1281 Mitglied der Hanse, Gripeswald (1298), 1456 Universität, Greifswald (1553), 1648 an Schweden, Geburtsort Caspar David Friedrichs, 1815 Preußen, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, 1990 Zusatz Hansestadt, 2005 Zusatz Universitäts- und Hansestadt, s. grīp, grīpe, mnd., M., Greif, ein Fabeltier, ein Wappentier (auch auf Münzen), s. walt (2), mnd., M., Wald, s. Witkowski 1978, s. Niemeyer 201b (AAAGOLD20160518.doc)
Greiz, 13. Jh., in dem Tal der weißen Elster an der Mündung der Göltzsch, Donb110, (Kreisstadt des Kreises Greiz und erfüllende Gemeinde), rund 23000 Einwohner, schon frühgeschichtliche Siedlungsstelle, slawische Siedlung mit Burg fraglich, deutsche Siedlung mit Burg 12. Jh., in dem 13. Jh. Stadtanlage, (prope) Graitz bzw. (in) Groytz (1209), Groiz (castrum) (1225), 1306-1918 Residenz einer Linie des Hauses Reuß, Greucz (1350), Graicz (1384), Graitz (1566), Greiz (1802), 1920 Thüringen, 1945 Thüringen in sowjetischer Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, oberes Schloss, unteres Schloss, s. *grod’c, asorb., Sb, kleine Burg, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Grevesmühlen, 13. Jh., südsüdwestlich der Mecklenburger Bucht der Ostsee und westlich Wismars, Donb221, (Kreisstadt des Landkreises Nordwestmecklenburg und Verwaltungssitz des Amtes Grevesmühlen-Land), rund 11000 Einwohner, slawische Siedlung, dann deutsche Siedlung, Gnewesmulne (1230), Gnewismulne (1237), 1262/1267 oppidum, Gneuesmholen (1267), Greuiszmhulenn (1297), 1369 Bestätigung des (früher verliehenen) Stadtrechts, Grevismühlen (1376), zu Mecklenburg-Schwerin, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN apolab. *Gněvomir bzw. *Gněv, zu *gněv-, apolab. Sb., Zorn, Wut, seit 14. Jh. Ersetzung durch grēve (2), grāve, mnd., M., Graf, Vorsteher, Verweser, s. mōle, möle, moele, moyle, molle, mnd., F., Mühle, s. Trautmann ON Meckl., s. OSE (AAAGOLD20160518.doc)
Grimma, 12. Jh., in dem nordsächsischen Plattenland und Hügelland südöstlich Leipzigs in dem Tal der Mulde, Donb222, (große Kreisstadt in dem Landkreis Leipzig), rund 19000 Einwohner, vor dem 12. Jh. slawische Fischersiedlung, Grimme bzw. unter lat. Einfluss Grimma (seit 1160), Ende 12. Jh. Stadtanlage, um 1330/1370 Burg der Markgrafen von Meißen mit Burgsiedlung, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. *grim, asorb., Sb., tiefgelegenes von Wasser und nassen Wiesen umgebenes Gelände, s. HONS 1, SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Grimmen, 13. Jh., südlich Stralsunds und westlich Greifswalds, Donb222, (Kreisstadt des Landkreises Nordvorpommern), rund 11000 Einwohner, frühe slawische Besiedlung, ab etwa 1220 deutsche Besiedlung, Grimme (tercio …) (1267), Grimmis (1278), (zu) Grimmenn (1279), spätestens 1287 Stadtrecht, zu dem Fürstentum Rügen, 14. Jh. an Pommern, Grimme (1304), Grimmen (1618), 1648 Schweden, 1815 Preußen, 1816 Kreisstadt, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpmmern in Bundesrepublik, s. *grim, asorb., Sb., tiefgelegenes von Wasser und nassen Wiesen umgebenes Gelände, Endung n wegen des deutschen Dativs des schwach deklinierten Femininums, s. Trautmann ON Meckl., s. Niemeyer 2007 (AAAGOLD20160518.doc)
Gröditz, 13. Jh.?, in der Röderaue zwischen Riesa und Elsterwerda an dem Floßgraben zwischen Elbe und schwarzer Elster, Donb223f., (Stadt und gleinamige VG in dem Landkreis Meißen), rund 8000 Einwohner, in slawischer Zeit Burgbezirk und Burgsiedlung, seit dem 12. Jh. deutscher Rittersitz und Flecken, Grodiz (1217) Zuweisung ungewiss, Grodis (1383), Groditz (1436), Grödiß (1464), in dem 19. Jh. Industrialisierung, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. grodišče, asorb., Burgstätte, befestigter Ort, zu *grod-, slaw., Sb., Burg, s. HONS1, SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Groß Kreutz (Groß Kreutz Havel), 13. Jh., westlich Potsdams, Donb224, (Gemeinde in dem Landkreis Potsdam-Mittelmark), rund 8000 Einwohner, (slavicam) Crucewitz (1275) Original, (minor) Crucewitz (1300) Original, (maior) Crucewicz (1300), bis zu dem 14. Jh. bestanden zwei Dörfer nebeneinander, bis die slawische Siedlung auf dem Wolfsberg in dem deutschen Kolonistendorf Groß Kreutz aufging, Grossen Crucewitz (1479), Großen Creuz (1640), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, *Kruševica, apolab. Sb., Birnbaumort, s. *kruša, apolab., F., Birne, Birnbaum, von den deutschen Siedlern an Kreuz angelehnt, s. Klein Kreuz (AAAGOLD20160518.doc)
Großenhain, 13. Jh., östlich der Mittelelbe an der großen Röder nördlich Meißens, Donb225, (große Kreisstadt in dem Landkreis Meißen), rund 15000 Einwohner, Burg mit Burgort aus slawischer Zeit, seit dem 12. Jh. Burg der Markgrafen von Meißen, um 1200 planmäßige Stadtanlage an Verkehrswegen, Ozzec (1207), (de) Hagen (1224), Indago (1235), (der) Hayn (1238), Hayn (ober Elbe) (1415), Großen Hayn (1663), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachen in der Bundesrepublik, s. *osěk, asorb., Sb. Verhau, in dem 13. Jh. in das Mnd. übersetzt, s. HONS1, SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Großräschen, 14. Jh., an dem Nordrand des Senftenberger Braunkohlegebiets an dem Flüsschen Rainitza an dem Ufer des künstlich angelegten Ilsesees, Donb226, (Stadt in dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz), rund 11000 Einwohner, Grosen Redschin (1370), Redschin (ambo) (1421), Grossen Retschen (1439), Groß Reschen (1529), Rań (1761) sorbisch, Rań (1843) sorbisch,1864 Braunkohlenindustrie, 1925 Zusammenlegung Großräschens und Kleinräschens, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Brandenburgs, 1965 Stadtrecht, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 1993 sieben Ortsteile, vielleicht PN *Radša bzw. Radši, zu *rad, asorb., Adv., gern?, sorbischer Name Rań unabhängig davon zu*rany, asorb., Adj., früh entstanden,Suffix j?, „(Siedlung des) *Radša bzw. Radši bzw. Rań“, s. DS 28 1, SO3, OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Großröhrsdorf, 14. Jh., westlich Bischofswerdas an dem Rande des Landschaftsschutzgebiets Westlausitz, Donb226, (Stadt und VG in dem Landkreis Bautzen), rund 10000 Einwohner, großes Bauerndorf, gegründet an dem Ende des 12. Jh.s, Großen Rudigerstorff (1350), Grosruerßdorff (1517), Grosrörsdorff (1584), seit dem 18. Jh. stark industrialisiert, 1924 Stadt, zusammengeschlossen aus Stadt Großröhrsdorf und Bretnig-Hauswalde, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN Rüdiger, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, groß zwecks Unterscheidung von Kleinröhrsdorf, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Großschönau, 14. Jh., westlich Zittaus an der Mandau an dem Zittauer Gebirge in Sachsen, Donb227 (Großschönau-Hainewalde), Waldhufendorf des 12. Jh.s mit Rittersitz und später auch Gut, Magnum Sonow (1352), Maior Schonow (1360), (zcu) Grossen Schone (1515), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, Zusammenschluss mit Hainewalde zu Großschönau-Hainewalde, s. grōz (1), mhd., Adj., groß, dick, schwanger, s. schône, schôn, mnd., Adj., schön, glänzend, strahlend, s. ouwe, mnd., F., Land am Wasser, s. HONS (AAAGOLD20160518.doc)
Grünheide (Grünheide Mark), 16. Jh., südöstlich Berlins, Donb229, (Gemeinde in dem Landkreis Oder-Spree), rund 8000 Einwohner, (zur) Grun Heyden (einn Jagd Hauß ann der Löcknitz) (1574), (in der) grünen Heiden (1606), Grüneheide (1861), in Brandenburg 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. grȫne (1), grȫn, mnd., Adj., grün, frisch, nicht zubereitet, s. hēide (1), hēde, heygde, mnd., F., Heide (F.) (1), unbebautes wildbewachsenes Land, Boden, „grüne Heide“, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Guben, 13. Jh., an der Mündung der Lubst in die Lausitzer Neiße an der Grenze zu Polen, Donb230, (Stadt in dem Landkreis Spree-Neiße), rund 20000 Einwohner, an dem Übergang über die Neiße slawische Burg und Siedlung, um 1200 Altstadt östlich der Neiße, Gubin (1211), in der Mitte des 13. Jh.s Benediktinerinnenkloster als Ansatz zu der späteren Klostervorstadt westlich der Neiße, Gubin (1295) Original, Gubbin (1347), Guben (1606), Gubin (1761), sorbisch Gubin (1761), 1945 bzw. 1990 Teilung der Stadt, die Altstadt zu Polen, westlicher Teil 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1961 Umbenennung zu Ehren des hier geborenen Wilhelm Pieck in Wilhelm-Pieck-Stadt Guben, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, Entfall des Zusatzes Wilhelm-Pieck-Stadt, s. asorb. *Gubina bzw. Gubin, zu *guba, asorb., Sb., Mund (Mündung), Suffix in bzw. ina (AAAGOLD20160518.doc)
Güstrow, 13. Jh., südlich Rostocks an der in die Warnow fließenden Nebel, Donb231, (Kreisstadt des Landkreises Güstrow und Verwaltungssitz des Amtes Güstrow-Land), rund 30000 Einwohner, slawische Besiedlung, 1226 Stiftung des Domes als Kollegiatkirche durch Heinrich Borwin II., Gustrow bzw. Gustrowe (1226), 1228 Stadtrecht Schwerins, 1229-1436 Residenz der Fürsten zu Werle, Gutztrowe bzw. Gutztrow (1233), Govsterov (1235), Guzstrowe (1248), Guzstrow (1305), 1556-1695 Residenz der Herzöge von Mecklenburg bzw. ab Landesteilung 1621 der Herzöge von Mecklenburg-Güstrow, 1701 zu Mecklenburg-Schwerin, 1910-1938 Arbeitsort Ernst Barlachs, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, 2005 Zusatz Barlachstadt, s. *Guščerov, apolab., Sb., „Eidechsenort“, Suffix ov, oder PN, jeweils zu *guščer, apolab., Sb., Eidechse, s. Trautmann ON Meckl., Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Hagenow, 12. Jh., südwestlich Schwerins in Mecklenburg, F1-1156f. HAGAN1 (Hagen) Haganowa (9), Hachenowe Hasse (1194), s. *ôia?, as., st. F. (ō), Au, Donb237, (Stadt in dem Landkreis Ludwigslust und Verwaltungssitz des Amtes Hagenow-Land in dem Westen Mecklenburg-Vorpommerns), rund 12000 Einwohner, an dem Ende des 12. Jh.s deutsche Burg mit Siedlung, zunächst an Grafen von Ratzeburg, (in) Hagenowe (1190-1195), (in) Hachenowe (1194), ab 1201 an Grafen von Schwerin, Hagenow (1267), 1358 an Herzöge von Mecklenburg (später Mecklenburg-Schwerin), 1370 oppidum, 1754 Stadtrecht, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenurg-Vorpommern in Bundesrepublik. Ortsname vielleicht aus der Übertragung aus der Altmark (z. B. Hagenau in Kalne an der Milde in dem Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt), s. hagan (1) 1, as., st. M. (a), Dornstrauch, Dornhecke, s. *ôia?, as., st. F. (ō), Aue, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Hainewalde, 14. Jh., westlich Zittaus an der Mandau an dem Zittauer Gebirge in Sachsen, Donb227 (Großschönau-Hainewalde), Waldhufendorf an der Mandau westlich Zittaus, (in) Heyninwalde (1326), Heinwald bzw. Heinwelde (1359-1399), Heinewalda (1609), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, Zusammenschluss mit Großschönau zu Großschönau-Hainewalde, s. hāgen, mnd., M., Hag, Hecke, Dornzaun; hagen (1), hain, mhd., st. M., „Hagen“, Dornbusch, Dornenstrauch, s. walt (1), mhd., st. M., Wald, Waldgebirge, Baumbestand walt (2), mnd., M., Wald, „Hagen in dem Wald“, s. HONS (AAAGOLD20160518.doc)
Hainichen, 13. Jh., nordöstlich Chemnitzs an der kleinen Striegis in dem mittelsächsischen Hügelland, Donb239, (Stadt in dem Landkreis Mittelsachsen,) rund 9000 Einwohner, an dem Ende des 12. Jh.s deutsches Bauerndorf an alter Straße von Böhmen nach Sachsen, nach 1200 Marktflecken, Heynichen (1276), 1282 Stadt, Heynchin (1335), Heynichen (1473), 1944 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952-1958 Auflösung Sachsens, 1952-1994 Kreisstadt, 1990 Sachsen in Bundesrepublik, Gellertstadt, s. hagen (1), hain, mhd., st. M., „Hagen“, Dornbusch, Dornenstrauch, hāgen, mnd., M., Hag, Hecke, Dornzaun, Suffix chen, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Halberstadt, 8. Jh., an der Holtemme in dem nördlichen Harzvorland (in Sachsen-Anhalt), pag. Harteg., F1-1207 Halberstat, Halberstat P. 2 246 Ann. Wirzib., 5 101 Ann. Hildesh., 7 183, 229 Lamberti Annales, 8 öfter, Halberstad P. 5 73, 86 Ann. Quedlinb., 362 Brun. de bell. Saxon., Halberstede P. 5 464, 468 Sigebert Vita Deoderici, Anh. Nr. 101 (1018) u. ö. (Halberestat, Halberstete, Halvarastat, Halverstede, Halverstidi, Halverstad, Halverstat, Harberstad!, Halberstedensis, Halberstatensis, Halberestetensis, Haluerstadensis, Haluerstedensis, Halberensis!, Alfurtestedensis, Alfureestedensis!, Alfurstedensis, Alverstedensis, Halversoethensis!, Halvertetensis!, Haluerstedi, Halberstat, Halberstatensis, Halverstadensis, Halverstedensis, Alverstetensis, Albirstetensis, Halberstat quasi Albe-Orestat), nach F1-1207 vielleicht Wohnort halb von Thüringern und halb von Sachsen, s. Sachsen-Anhalt 169, as., s. stat 276, ahd., st. F. (i), Stätte, Stelle, Ort, 46851 Einwohner, 804 Bischofssitz, 989 Marktrecht, Münzrecht und Zollrecht, an dem 8. 4. 1945 Innenstadt weitgehend zerstört, Donb239, (Kreisstadt in dem Kreis Harz seit 1. 7. 2007,) rund 39000 Einwohner, entstand an der Kreuzung der Fernstraßen von Goslar nach Magdeburg und von Halle nach Braunschweig, Halverstede (781), (ecclesie) Halberstad(ensis) (814), vor 827 Verlagerung des Bischofssitzes von Seligenstadt/Osterwieck nach Halberstadt, Alberstet(ensis civitas) (877), Halverstid(ensis ecclesie) (892), 989 Marktrecht, Münzrecht, Zollrecht, Halverstidi (993), vor 1105 Stadtrecht, 1387 Mitglied der Hanse, 1648 Brandenburg, 1818 zur Provinz Sachsen, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in Bundesrepublik, s. *Halvr als Flussabschnittsname oder älterer Name der Holtemme, bzw. s. half (2) 9, as., Adj., halb, s. stėdi 13, stadi*, stidi*, as., st. F. (i), Stätte, Ort, auch althochdeutsche Formen, „eingeschnittener Flussstätte bzw. Einschnittstätte“, s. Berger, Udolph 1994 (AAAGOLD20160518.doc)
Haldensleben bzw. Althaldensleben, 10. Jh., an dem Nordrand der Magdeburger Börde an der Ohre und an dem Mittellandkanal bei Neuhaldensleben, F1-1165 HAH (PN) Hahaldeslevo, Hahaldeslevo E. S. 915 (966), Haldesleva Sax. 2 1 Nr. 12 (983), Schmidt Nr. 40 (973), Haldeslebe P. 12 148 Chr. Gozec. u. ö. Hoddesleva, Haldesleva, Haldeslebe, Haldesleve, s. PN, s. Sachsen-Anhalt 174, s. lêva*, lêƀa*, as., st. F. (ō), Rest, Überbleibsel, Erbe (N.), s. leben, s. leben, Donb239f., (Kreisstadt in dem Landkreis Börde,) rund 19000 Einwohner, Althaldensleben frühmittelalterliches Dorf, seit dem 10. Jh. Grafenburg und Burgflecken, Hahaldesleben (966), Hooldesleva (968), Haldesleva (973), Haldesleva (1004/1012), 1012 civitas, um 1150 planmäßige Anlage der Stadt Neuhaldensleben nördlich Althaldenslebens durch Heinrich den Löwen, 1938 Vereinigung Althaldenslebens und Neuhaldenslebens zu Haldensleben, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in Bundesrepublik, s. PN Hāhald, zu dem Stammesnamen der Chauken, s. waldan* 3, as., red. V. (1), walten, s. lêva* 2, lêƀa*, as., st. F. (ō), Rest, Überbleibsel, Erbe (N.), s. leben, „Hahaldserbe“, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Hartha, 13. Jh., auf einer Anhöhe westlich der unteren Zschopau in dem mittelsächsischen Hügelland, Donb246, (Stadt in dem Landkreis Mittelsachsen,) rund 8000 Einwohner, an dem Ende des 12. Jh.s Bauerndorf mit Herrengut, (de) Hart bzw. Harth (1223ff.), in dem 13. Jh. und 14. Jh. Städtchen, (die) Harte (1404), seit dem 16. Jh. Weberei bzw. Textilindustrie, Hartta (1590), Hartha (1791), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungzone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. hart, mnd., M., Bergwald, waldige Anhöhe, hoher Wald, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Hecklingen, 12. Jh., in dem nördlichen Harzvorland in dem Südosten der Magdeburger Börde bei Bernburg, F1-1204 HAKUL (Mantel) Hakelinge, Hakelinge Anh. Nr. 550 (1176), Hekelinge Anh. Mitt. 6 20 (1182), Chakelingen Mülv. 1 Nr. 1202 (1145) u. ö. (Geclingen, Cakelingen, Kechelinge, Hakeligge, Chakelinge), Suffix, s. Sachsen-Anhalt 202, 3726 Einwohner, as., Donb250, (Stadt in dem Salzlandkreis seit 1. 7. 2007,) rund 9000 Einwohner, um 1160 an dem einstigen Ostrand des Hakelwaldgebiets Verlegung des in dem wüsten Nachbarort Kakelingen gegründeten und bis 1559 bestehenden Klosters nach Hecklingen, Hakeligge (1162), Hakelinge (1176), Hekelinge (1160/1180), Hekelingge (1182), Ecklingen (1209), Hekeling (1211), Hekelinghe (1258), Hecklingen (1563), ab 1571 Klosterland Gut der von Trotha, 1863 an Anhalt, Kaliindustrie, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. hakul* 1, as., st. M. (a?, i?), Mantel, Suffix ing, „bei den Leuten an dem Waldmantel“, s. Walther 1971, SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Heidenau, 14. Jh., in dem oberen Elbtal an der Mündung der Müglitz in die Elbe, Donb252 (Stadt in dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge,) rund 16000 Einwohner, mittelalterliches Dorf mit Herrengut, (in) Heydenowe (1347), Heidenaw (1445), Heydenau (1791), in dem 19. Jh. wegen Industrialisierung starkes Wachstum, 1924 Stadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachen in der Bundesrepublik, s. PN Heido, s. ouwe, mhd., F., Insel, Wasser, Aue, s. ouwe, mnd., F., Land am Wasser (AAAGOLD20160518.doc)
Heiligenbeil (bzw. russ. Mamonovo), 14. Jh., an dem Flusse Jarft bzw. Mamonovka südwestlich Königsbergs in Russland in dem früheren Ostpreußen in dem äußersten Südwesten des Gebiets an der Grenze zu Polen, Donb253, (Stadt in dem Kreise Bagrationovsk bzw. Preußisch Eylau,) rund 7000 Einwohner, in altpreußischer Zeit hier wohl die Kultstätte Swentomest, 1301 gründete der Deutsche Orden die Stadt zu dem Recht Kulms, Heylgenstatt bzw. Heylgenstat (1330) Original, Heiligenbil (1344) Original, in dem 14. Jh. Kirche und ein Kloster der Augustinereremiten erbaut, 1440 Mitglied des preußischen Bundes, Stadtbrand 1469, 1519, 1522 Handfeste, 1560 erneuert, Heiligenpeyhel (… Schwantomest das ist Heyligstet) (1595), Stadtbrand 1677, 1807, 1821/1824 Rathaus, 1891 katholische Kirche, Kreisstadt, 1939 rund 12000 Einwohner, in dem zweiten Weltkrieg stark zerstört, 1945 Sowjetunion, Mamonovo (1947) nach dem sowjetischen Oberstleutnant N. V. Mamonov, s. hillich, hêilich, mnd., Adj., heilig, s. bǖl, būl, mnd., M., Bühl, Hügel, s. swints, apreuß., Adj., heilig, s. mestan, apreuß., Sb., Stadt, oder zu poln. świety, miasto (AAAGOLD20160518.doc)
Heiligenstadt, 10. Jh.?, südöstlich Göttingens an dem Zusammenfluss von Leine und Geislede in dem Eichsfeld bzw. in der früheren Provinz Sachsen Preußens, F1-1173 HAILAG° (heilig?) Heiligenstat (1), Heiligenstat P. 7 219 Lamberti Annales, MB. 28a 212 (974), Helingunstat bzw. Heilegenstat P. 6 835 Vita Burchardi episcopi, Heliganstedi P. 5 101 Annales Hildesh. u. ö. (Heiligenstad, Heiligenstadt, Heilgenstat !, Heiligenstadensis, Heyligenstat, Helginstad, Heiligestat), s. Thüringen 186, s. stat 276, ahd., st. F. (i), Stätte, Stelle, Ort, Donb253, (Stadt in dem Landkreis Eichsfeld,) rund 17000 Einwohner, in fränkischer Zeit als Missionsstützpunkt um einen Herrenhof der Erzbischöfe von Mainz errichtet, Name der älteren bäuerlichen Vorgängersiedlung unbekannt, 960 Chorherrenstift, Heiligenstat (973), Heiligestat (990), in dem 10. bis 12. Jh. Königshof, Heliganstedi (1037), Heiligenstat (1070). seit Anfang 12. Jh. Straßenmarkt, seit 1123 Ministeriale des Erzbischofs (Arnold von Heiligenstadt), Helginstad (1138), (in loco sactorum virorum qui lingua vulgari) Heilingestat (nuncupatur) (1144), 1227 Stadtrecht, Helgenstad (1355), 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in Bundesrepublik, Heilbad, s. heilag 349?, heilīg, ahd., Adj., heilig , „Heiligenstätte“ wegen aus Mainz überführter Heiligenreliquien, s. Müller E. Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt 1958 (AAAGOLD20160518.doc)
Hennigsdorf, 14. Jh., an dem Oder-Havel-Kanal nordwestlich Berlins, Donb256, (Stadt in dem Landkreis Oberhavel,) rund 26000 Einwohner, in dem Mittelalter slawisches Fischerdorf, Heynekensdorp bzw. Henekendorf (1375), Hennyngestorff (1438), Hennigkstorff (1590), Hennigsdorff (1684), am Anfang des 20. Jh.s Industrialisierung, in Brandenburg 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1962 Stadtrecht, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN Heineke bzw. Hēneke, zu Heinrich bzw. Hēnrik, Suffix eke, Suffix ing, 1375 ein Henningh in dem Landbuch erwähnt, ein slawischer Name nicht belegt, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, s. Landbuch, s. Raumer1, s. BNB4 (AAAGOLD20160518.doc)
Heringsdorf, 19. Jh., in dem Südosten der Ostseeinsel Usedom an der Grenze zu Polen, Donb258, (Gemeinde in dem Landkreis Ostvorpommern,) rund 9000 Einwohner, um 1818 Fischersiedlung, 1825 Badebetrieb, Heringsdorf (1858), 1879 „Seebad“, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in Bundesrepublik, 2006 aus den selbständigen Gemeinden Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin amtsfreie Gemeinde Ostseebad Heringsdorf gebildet, s. Hering, nhd., M., Hering, s. Dorf, nhd., N., Dorf, Name vielleicht von Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) 1820 vergeben, s. Gadebusch W. Chronik der Insel Usedom 1863, Barner (in) Rolfs P. A. Die Insel Usedom 1933, Niemeyer 2001a (AAAGOLD20160518.doc)
Hermsdorf, 13. Jh., westlich Geras zwischen Saale und weißer Elster in dem Waldgebiet Thüringer Holzland, Donb259, (Stadt und VG in dem Saale-Holzland-Kreis,) rund 12000 Einwohner, in der Mitte des 12. Jh.s angelegte Rodungssiedlung des Klosters Lausnitz, Hermesdorp (1256) spätere Abschrift, Hermansdorff (1378), Hermeßdorff (1544), 1920 Thüringen, um 1935 Autobahnkreuz Hermesdorfer Kreuz, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Deokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1969 Stadt, 1990 Thüringen in Bundesrepublik, s. PN Hermann, s. dorf, mhd., st. N., Dorf, s. Rosenkranz H. Ortsnamen des Bezirkes Gera 1982, SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Herzberg (Herzberg Elster), 13. Jh., an der schwarzen Elster in Brandenburg, Donb261, (Stadt in dem Landkreis Elbe-Elster,) rund 10000 Einwohner, an dem Schnittpunkt zweier bedeutender Straßen und einem Übergang über die schwarze Elster unter der Herrschaft der Grafen von Brehna in der Mittedes 12. Jh.s eine Burg und eine Kaufmannsssiedlung, Hirtsbergh (1238) Original, Herczberch (1275), Hyrtzeberg (1343), Hertzberg (1361) Original, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. herte, mnd., M., Hirsch, s. berch (2), berich, berg, mnd., M., Berg, Vorgebirge, Gebirge, „Hirschberg“ (AAAGOLD20160518.doc)
Hettstedt, 11. Jh., an der Wipper an dem Ostrand des Unterharzes, in dem (früheren) Mansfelder Gebirgskreis, F1-1331 ### Heizstede, Heizstede Rm. Nr. 524 (1046) Grs. Heicstede, s. Sachsen-Anhalt 211, 21405 Einwohner, s. stėdi 13, stadi*, stidi*, as., st. F. (i), Stätte, Ort, Donb264, (Stadt und VG in dem Landkreis Mansfeld-Südharz,) rund 16000 Einwohner, altthüringisches Dorf, Heizstete (1046), (C. de) Heiksteten (1121), um 1200 Marktsiedlung, 1238 Stadt, seit dem frühen 13. Jh. Silberbergbau und Kupferbergbau, Hetstide (1241), in dem 12./13. Jh. mit Grafenburg und Burgflecken, Hetstet (1524), 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen in sowjetischer Besatzungszone, 1949 DDR, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, Einstellung des Bergbaus, schwierig, s. PN Heizo?, s. heizēn* 4, ahd., sw. V. (3), heiß sein (V.), heiß werden, glühen, s. stat 276, ahd., st. F. (i), Stätte, Stelle, Ort, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Hildburghausen, 13. Jh., südlich Suhls in dem Werratal zwischen dem Thüringer Wald in dem Norden und dem Grabfeld in dem Süden, Donb266, (Kreisstadt des Landkreises Hildburghausen,) rund 12000 Einwohner, frühmittelalterliche Siedlung vermutlich von Franken an einer alten Fernstraße von Franken nach Thüringen an einem Übergang über die Werra, Herrensitz, Hilteburgehusen (1234), in dem 13. Jh. Ausbau zur Stadt, Hilteborgehusen (1307), 1307 oppidum, Hilpurgehusen (1378), Hildburghausen (gegen 1500), 1680-1826 Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Hildburghausen, 1824-1874 Sitz von Meyers Bibliographischem Institut, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1956 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. PN Hiltiburg (F.), s. hūs (1), hous, mhd., st. N., Haus, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Hohen Neuendorf, 14. Jh.?, nördlich Berlins, Donb272, (Stadt in dem Landkreis Oberhavel,) rund 24000 Einwohner, in dem Mittelalter wechselnde Rechtsverhältnisse, Nygendorf (1349), Nyendorp bzw. Nyendorf (1375), Hogennyendorff (1450), Hogennigendorff (1608), in der Mitte des 17. Jh.s kauft Kurfürst Friedrich Wilhelm den Ort für seine Frau Luise Henriette von Oranien, Hohen Neuendorf (1861), seit 1904 selbständige Gemeinde, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 1993 bilden die Gemeinden Bergfelde, Borgsdorf und Hohen Neudorf die Großgemeinde Hohen Neuendorf, 1999 Stadt, 2003 Stolpe eingemeindet, s. houch, hō, hoe, hoy, hōge, mnd., Adj., hoch, hochgebaut, hochragend, s. nîe, nîwe, nüwe, mnd., Adj., neu, neugeschaffen, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Hohenmölsen, 11. Jh., südöstlich Weißenfels’, Donb273, (Stadt in dem Burgenlandkreis,) rund 9000 Einwohner, ab 1080 ein mit Wallanlagen befestigter Ort, (munitio) Milsin (1080), (de) Milsin (1164), (de) Milsin (1233), ab 1236 Stadt unter der Herrschaft der Wettiner, Sitz eines Gerichtsstuhls des Amtes Weißenfels des Herzogtums Sachsen, Melsen (1378), Mölßen (1616), Hohen-Mölßen (1709), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in Bundesrepublik, s. Milisa, germ., Sb., Gemahlenes, Sand, Kies?, nicht in germ. WB?, nur *mili-, *miliz, germ.?, Adj., zerrieben, gemahlen, umgedeutet zu milisna, asorb., Sb.?, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Hohenstein-Ernstthal, 19. Jh., an dem Nordrand des Erzgebirgsbeckens, Donb274, (große Kreisstadt in dem Landkreis Zwickau,) rund 16000 Einwohner, seit 1898 zu einer Doppelstadt vereinigt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. Hohnestein, s. Ernstthal, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Hoppegarten, 18. Jh., östlich Berlins an der Bundesstraße 1 nach Frankfurt an der Oder, Donb277, (Gemeinde in dem Landkreis Märkisch-Oderland,) rund 17000 Einwohner, rund 17000 Einwohner, Ende 18. Jh.s in Dahlwitz Vorwerk Hoppegarten, Hoppengarten (1797), Hoppengarten bzw. Hopfengarten (1805), 1867 Rennbahn, 1928 mit Dahlwitz vereinigt, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, seit 2003 Ortsteile Münchehöfe, Hohnow und Dahlwitz-Hoppegarten, nd. „Hopfengarten“, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Hoyerswerda (bzw. osorb. Wojerecy), 13. Jh., an dem südlichen Rande des Lausitzer Seenlandes an der schwarzen Elster, Donb280, rund 39000 Einwohner, um 1230/1250 deutsche Stadtgründung des 1241 bezeugten Edlen Hoyer von Friedeberg in sorbischer dörflicher Umgebung, Hoyerswerde (1268), 1371 Marktrecht, Hoierswerd (1399), 1423 Stadt, Hoierschwerda (1577), mit dem Ende des 19. Jh. Mittelpunkt des Braunkohlebergbaus, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1955 Kombinat Schwarze Pumpe, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN Hoyer (Hō-gēr), s. werde, mnd.?, sw. M.?, Insel, „Hoyerswörth“, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Ilmenau, 13. Jh., südlich Erfurts an dem Nordostabfall des Thüringerwalds an der Ilm, Donb287, (große kreisangehörige Stadt in dem Ilm-Kreis,) rund 26000 Einwohner, mittelalterlicher Herrensitz (Wasserburg) mit Burgflecken an alter Straße über den Thüringer Wald, Ilmenowe (1204), Ilmina (1273), um 1300 Stadt, Ilmena (1306), (in) Ilmene (1329), 1341 stet, 1444 Bergbau auf Kupfer und Silber, Ilmenau (1571), Ende 18. Jh. Porzellanherstellung, 1838 Luftkurort, 1852 Glasherstellung, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, Universität, zu dem Fluss Ilm, s. Fischer R. Ortsnamen der Kreise Arnstadt und Ilmenau 1956, s. SNB, s. Berger, s. Bichlmeier H. (in) Beiträge für oberdeutsche Namenforschung 2009, „Dahineilende“ (AAAGOLD20160518.doc)
Ilsenburg (Ilsenburg Harz), 10. Jh., an der Ilse bei Wernigerode in dem Nordharz, pag. Hardeg., F1-1558 ILS° (?) Ilsineburg, Ilsineburg P. 8 733 Annalista Saxo, Ilseneburg P. 5 90 Ann. Hildesh., 8 726 Annalista Saxo, Hsyneburgensis (!?) Anh. Nr. 154 (1086), 155 (1087), Elisenaburg (1003) u. ö. (Hilsineburgensis, Hilsyneburgensis, Hilsineburgensis, Ilsineburch, Hilisinneburch, Hilsinaburg, Hilsineburgensis, Heseneburgensis, Ilsedeborch, Ilsineburgensis, Ilseneburg, Illsinburch, Elysynoburg, Hilsiniburgensis, Hilsingeborch), s. Sachsen-Anhalt 225, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, erste Erwähnung (995), Donb288, (Stadt und VG in dem Kreis Harz,) rund 10000Einwohner, entstand bei einer seit dem späten 10. Jh. nachgewiesenen königlichen Burg über der Ilse, Elysynaburg (995), Elisenaburg (1003), 1003 Burg dem Hochstift Halberstadt übergeben und in ein Benediktinerkloster umgewandelt, in der Nähe Siedlung, Hilseneburg (1141), Ilseneburch (1187), Ylseneburc (1195), Ilseneborg (1413), Ylsenburg (1450), in dem frühen 16. Jh. Flecken, 1546 Hüttenwerk, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in Bundesrepublik, s. Flussname Ilse (linker Zufluss der Oker), s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Jarmen, an der in die Ostsee fließenden Peene südlich Greifswalds und nördlich Neubrandenburgs, Donb295 (Jarmen-Tutow,), frühe slawische Besiedlung, seit etwa 1250 planmäßige Stadtanlage, Germin (1269), Jermin (1277), Jermyn (1290) oppidum, ab dem 14. Jh. zu Pommern, 1648 unter Herrschaft Schwedens, 1720 Preußen, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in Bundesrepublik, 2004 Zusammenschluss der Stadt Jarmen mit dem früheren Amt Tutow zu Jarmen-Tutow, s. PN apolab. *Jaroma, Suffix in (AAAGOLD20160518.doc)
Jessen (Jessen Elster), 13. Jh., an der schwarzen Elster, Donb296, (Stadt in dem Landkreis Wittenberg,) rund 14000 Einwohner, Jezzant (1217) Original, erst Burg, dann Stadt, früh bezeugter Weinanbau, Jezant (1265), (zu dem) Jezzende bzw. (zu dem) Jessende (1317) Original, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1952-1994 Kreisstadt in dem Landkreis Jessen, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, *i̯es-, idg., V., wallen (V.) (1), schäumen, gären, Suffix nt, vorslawisch, vielleicht für einen Flussabschnitt der schwarzen Elster, s. SNB, s. SO1, die meisten anderen Jessen und Jeßnitz anders aus dem Altsorbischen zu erklären (AAAGOLD20160518.doc)
Jüterbog (F1-1618 Jüterbogk), 12. Jh., an der obereb Nuthe südwestlich Berlins bei Brandenburg, F1-1618 ### Juteburg, Juteburg Mülv. 1 Nr. 1674 (1184), nach F1-1618 slawisch, s. Brandenburg 229, Donb299, (Stadt in dem Landkreis Teltow-Fläming,) rund 13000 Einwohner, (ad locum qui) Iutriboc (appellabatur) (zu 1007), (de ipsa civitate) Juterbuck (1174), nach der Eroberung des Landes Jüterbog durch Erzbischof Wichmann von Magdeburg auf slawischem Burgwall eine deutsche Burg errichtet, daneben die slawische Siedlung Damm, östlich davon Kaufmannssiedlung, flämische Siedler, 1174 Stadtrecht, (in provincia) Iutterbogk bzw. (terra) Iuterbogk (1174), (in fluvium que dicitur) Juterboch (1307), (slos) Juterbok (in der stad) Jutirbok (1406) Jüterbog (1721), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, sehr schwierig, *jutri gegen Morgen bzw. Osten gerichtet?, s. Rozwadowski (AAAGOLD20160518.doc)
Kahla?, 9. Jh.? südlich Jenas in Thüringen (angeblich) in dem Tale der Saale und an der Mündung des Biberbachs, F1-1398 HOL (Höhle) Hole (2), Hol Dob. 1 Nr. 287 (9. Jh.), s. Thüringen (228), s. F1-1626, Donb301, (Stadt in dem Saale-Holzland-Kreis und Sitz der VG südliches Saaletal,) rund 7000 Einwohner, altthüringisches Dorf an alter Straße von Nürnberg über Saalfeld nach Norden, (in) Cale (1160/1165) zu 860?, Kale (1184), städtische Anfänge an dem Ende des 12. Jh.s, 1288 cives, Kayl (1290), Kahl (1486), Kala (1516), 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1942/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. kalo* 29, ahd., Adj., kahl, kahlköpfig, unbehaart?, oder zu kał, asorb., Sb., Sumpf, Morast?, s. Rosenkranz H. Ortsnamen des Bezirks Gera 1982 (AAAGOLD20160518.doc)
Kamenz (bzw. obersorb. Kamjenc), 13. Jh., in der westlichen Oberlausitz an der schwarzen Elster in dem Naturraum Westlausitzer Hügelland und Bergland, Donb303, (große Kreisstadt in dem Landkreis Bautzen,) rund 17000 Einwohner, altsorbische dörfliche Siedlung, nach 1160 deutscher Rittersitz, 1190 Stadtanlage und nach 1213 an einem alten Übergang der via regia über die schwarze Elster, (de) Kamenz (1220), Kamencz (1374/1382), 1739 Geburtsort G. E. Lessings, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. kameńc, altsorb., Sb., Steiniges, steiniger Ort, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Karstädt, 13. Jh.?, in der Prignitz in dem Nordwesten Brandenburgs, Donb306, (amtsfreie Gemeinde in dem Landkreis Prignitz,) rund 7000 Einwohner, Name von Kahrstedt in der Altmark in Sachsen-Anhalt übertragen, (Reinoldus de) Karstede (1271) Original, Karstede (1482), Kahrstedt (1652), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in Bundesrepublik, 2003 Amt Karstädt aufgelöst und amtsfreie Gemeinde mit 13 Ortsteilen gebildet, s. kār (2), kair, kare, mnd., N., Gefäß, Geschirr, Gefäßteil eines Kelches, s. stėdi 13, stadi*, stidi*, as., st. F. (i), Stätte, Ort, in der deutschen Siedlungszeit nicht mehr produktiv, „Karstätte“ bzw. Muldenort, s. BNB6 (AAAGOLD20160518.doc)
Kemberg, 14. Jh., südlich Wittenbergs an dem Rande der Dübener Heide, Donb310, (Stadt und VG in dem Landkreis Wittenberg,) rund 11000 Einwohner, anfangs zur Grafschaft Brehna, seit dem 13. Jh. bedeutender Propsteisitz des Erzbistums Magdeburg, 1290 mit der Grafschaft Brehna an die Askanier, (Johanne praeposito in) Kemerik (1332) Original, Kemerik (1337). spätestens 14. Jh. Stadtwerdung, Kemerich (1353) Original, 1423 Wettin, Kembergk (1528) Original, 1815 Preußen, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in Bundesrepublik, Nachbenennung zu der flämischen Namensform Kamerijk der Stadt Cambrai in Nordfrankreich, später sprachlich falsche Angleichung an berch (2), berich, berg, mnd., M., Berg, Vorgebirge, Gebirge, s. DS 38 s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Kirchberg, 14. Jh., in dem Rödelbachtal am Westrand des Erzgebirges zwischen sieben Bergen, Donb313, (Stadt und VG in dem Landkreis Zwickau in Sachsen), als Bergbauort in dem 13. Jh. entstanden, (das) kyrchleen uf dem berge (1317), Kyrchberg (1320), Kyrchperg (1533), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Rpublik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachen in der Bundesrepublik, s. kirche, kireche, mhd., sw. F., st. F., Kirche, s. berc (1), perc, mhd., st. M., nhd., Berg, „Kirchberg“, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Kleinen (Bad Kleinen), 12. Jh., südlich Wismars, Donb133 (Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen), (et villam) Cline (1178), Klinen (1186), (de) Clene (1260-1272), 1895 Kurbetrieb, 1915 Zusatz Bad, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 19452/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. Flurname Kliny (Plural), zu *klein, slaw., Sb., Keil, s. Trautmann Ortsnamen Mecklenburgs (AAAGOLD20160518.doc)
Kleinmachnow, 14. Jh., südlich Berlins in Brandenburg, Donb319, (Gemeinde in dem Landkreis Potsdam Mittelmark,) rund 19000 Einwohner, Machnow parva bzw. Machnaw bzw. Parva Machenow (1375), Otto Haken uffm Sande (1457), seit dem 15. Jh. Gut der von Hake, Lutken Machenow (1475), Sand-Machenow (1539), Klein Machnow (1828), 1920 Gutsbezirk Kleinmachnow in eine Landgemeinde umgewandelt, 1945 Kleinmachnow in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. *mach, asorb., Sb., Moos, Suffix ov, „Moosort“, wegen des sandigen Bodens Sandmachnow, zur Unterscheidung von Großmachnow Kleinmachnow, s. BNB3 (AAAGOLD20160518.doc)
Klingenthal, 16. Jh., in dem oberen Vogtland in dem so genannten Musikwinkel, Donb320, (Stadt und VG in dem Vogtlandkreis,), (im) Hehlegrundt (1542), seit 1591 Eisenhammersiedlung an der Zwota, Wachstum durch Bergbau, Klingenthal (1629), Ober Unt. Klingenthal (!) (1758), Klingenthal (olim Hellhammer) (1791), 1919 Stadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. klinge (2) 1 und häufiger?, mhd., sw. F., st. F., Gebirgsbach, Talschlucht, Bachtal, s. tal, mhd., st. M., st. N., Tal, „Gebirgsbachtal“, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Klosterlausnitz (Bad Klosterlausnitz), 12. Jh., auf der Hochebene zwischen Saale und weißer Elster, Donb320, (Gemeinde und erfüllende Gemeinde in dem Osten des Saale-Holzland-Kreises,) rund 9000 Einwohner, anfangs Gewässername. zunächst Einsiedelei, Lusenitz bzw. Lvsinici (1116), Anfang 12. Jh. Entwicklung zu Doppelkloster (1137), Cella sanctae Mariae (Einsiedelei der Heiligen Maria – am Bach) aqua Lusenize (1137), Lusiniz (1170), Luseniz (1181) Gewässername, Lusniz (1243), Laussnitz (1485), Kloster-Lausnitz (1868), 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in Bundesrepublik, s. ług, asorb., Sb., Wiese?, Suffix ica, „Bach im Wiesengrund“, s. Rosenkranz H. Ortsnamen des Bezirkes Gera 1982, s. SO2 (AAAGOLD20160518.doc)
Klötze, 13. Jh., in der westlichen Altmark, Donb321, (Gemeinde und VG in dem Altmarkkreis Salzwedel aus der Stadt Klötze und umgebenden Gemeinden,) rund 11000 Einwohner, Clotze (1311), Cloetz (1344), Klotze (1454), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, 1. 1. 2005 aus der Stadt Klötze und umgebenden Gemeinden gebildet, s. kłod, asorb., Sb., Balken? (wegen Rodung?), s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Kolkwitz (bzw. sorb. Gołkojce), 14. Jh., westlich Cottbus’, Donb323, (Gemeinde in dem Landkreis Spree-Neiße,) rund 10000 Einwohner, (de) Kolkwitz bzw. Kolkewitz (1350), Colckwitz (1459), Golkojze (!) (1761) sorbisch, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, seit 1993 16 frühere Gemeinden zu Kolkwitz, , s. PN asorb. Kolk zu PN *Kolimir, zu *koliti, asorb., V., stechen, „Kolksort“?, s. SO2, s. DS36 (AAAGOLD20160518.doc)
Kölleda (Cölleda), 9. Jh.?,südlich des bewaldeten Höhenzuges Schmücke in dem fruchtbaren Schwarzerdegebiet an dem Nordostrand des Thüringer Beckens bei Eckartsberga, pag. Englide, F1-1710 KOL1 (Kohle) Collithi°, Collithi W. 3 Nr. 42 (um 1010), 3 Nr. 54 (11. Jh.), Collide W. 2 Nr. 12 (8. Jh.), 2 Nr. 13 (802), s. Peters, J. (in) Germ. 12 471, von Köhlerei?, s. Sachsen-Anhalt 247, 6508 Einwohner, Suffix ithi, Donb323, (Stadt und seit 1994 Sitz der VG Kölleda in dem Landkreis Sömmerda), rund 12000 Einwohner, altthüringische Siedlung an alter Fernstraßenkreuzung, ab dem 8. Jh.? Sitz von Herren, (in villa) Collide (802) Mitte 12. Jh., Collithi (1050), Cullede (1160), Kullide (1195), Kollede (1282), 1392 Stadtrecht, Kolleda (1506), 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. kōli* 17, ahd., st. M. (ja), Kohl, Gemüsekohl?, kôl* 3, kôli, as., st. M. (a?) (i?), Kohl?, Suffix ithi?, “Kohlort”?, ein (Holz-)Kohlenort dürfte wegen Waldferne ausscheiden, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Königsbrück (bzw. obersorbisch Kinspork), 13. Jh., in der Königsbrücker Heide westlich Kamenzs an der Nordwestgrenze der Oberlausitz, Donb326, (Stadt und VG aus der Stadt Königsbrück und den Gemeinden Laußnitz und Neukirch in dem Landkreis Bautzen,) rund 8000 Einwohner, um 1200 an dem Übergang der alten West-Ost-Straße über die Pulsnitz als Grenzburg mit Burgsiedlung zwischen Oberlausitz (Böhmen) und Mark Meißen angelegt, Kůningesbruc (1248), Konigesbrucke (1268), Konigisbrucke (1318), 1331 Stadtrecht, Kungesprucken (1350), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. künic, künec, kunic, kunec, künc, kunc, kuninc, koninc, mhd., st. M., König, s. brucke, brücke, brugge, brügge, prugge, prügge, mhd., st. F., sw. F., Brücke, Zugbrücke, Holzgerüst?, „Königsbrücke“ als Brückenort des Königs von Böhmen, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Königstein (Königstein/Sächs. Schweiz), 13. Jh., an der Elbe in dem Elbsandsteingebirge nördlich der Grenze zu Tschechien, Donb327, (Stadt und VG mit vier weiteren umliegenden Gemeinden in dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge,) rund 9000 Einwohner, um 1200 Burg des Königs von Böhmen mit Burgsiedlung, lapis regis (1241), Chunigstein (1336), (der) Kunigstein (mit dem stetil) (1379), (stetlin) Konigstein (1445), Landesfestung und Amtssitz in Sachsen, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. kȫninc, könninc, kȫnnich, kȫnni, konink, konnink, mnd., M., König, Stadtkönig, Großfürst, s. stên, stein, mnd., M., Stein, „Königsstein“, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Königswusterhausen (Königs Wusterhausen), 14. Jh., an dem Zusammentreffen von Nottekanal und Dahme südöstlich Berlins in Brandenburg, Donb324f., (Stast in dem Landkreis Dahme-Spreewald,) rund 33000 Einwohner, slawische Vorbesiedlung, Burg zur Sicherung des Übergangs über die versumpfte Notteniederung, Wosterhusen (1320) Veste, wechselnde Rechtsverhältnisse, (ad castrum) Wusterhusen bzw. Wusterhuse (slavica) (1375), (das Dorf Wendischen) Wusterhausen (mit dem Schlosse) (1542), in der Mitte des 17. Jh.s erwerb durch den Markgrafen von Brandenburg, 1698 an Kronprinz Friedrich Wilhelm, 1717/1718 Burg von König Friedrich Wilhelm zu einem wasserumgebenen Jagdschloss umgebaut, Tagungsstätte des Tabakkollegiums, 1935 Stadt, Königs- oder Wendisch Wusterhausen (1775), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. *vostrog, apolab., Sb., Zaun, Pfahlzaun, Suffix n, Vorschlag v, umgedeutet in Richtung auf wüst, nhd., Adj., wüst, s. hūs, mnd., N., Haus, s. Krabbo, s. BNB3 (AAAGOLD20160518.doc)
Kösen (bzw. Bad Kösen), 11. Jh., westlich der Saale südwestlich Naumburgs, F1-1764 ### Kussenti, Cusenti Mt. 1 47 (1051), Cusane Wern. (1132), Cusne Wern. (1168), Chusinza Dg. A. Nr. 58 (1073) wohl derselbe Ort, slawisch, s. Keutschen, s. Sachsen-Anhalt 251, 5203 Einwohner, Donb330, (Stadt in dem Burgenlandkreis bis 2010,) 2004 rund 9000 Einwohner, altsorbische Fischersiedlung und Flößersiedlung, Kusenti (1040), Chusinza (1074), Kusenze (1145), Cusne (1300), (de) Kosene (1345), (zcu) Kosin (1047), Cösenn (1459), Koesen (1540), bis 1540 Gut des Klosters Schulpforta, 1543-1815 Herzogtum Sachsen, seit 1730 Solegewinnung, 1813 Solbad, Kösen (1749), 1846 Eisenbahnanschluss, 1868 Stadtrecht, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in Bundesrepublik, s. *kūs-, idg., V., wallen, wogen, nicht in idg. WB, sehr alte Bezeichnung für einen Abschnitt der Saale? (AAAGOLD20160518.doc)
Köthen (bzw. Köthen Anhalt), 10. Jh., zwischen der unteren Mulde und der Saale südlich Magdeburgs in Sachsen-Anhalt, (F1-1720 KOT - Kate -? Cotun 4a), Kietni (927), Kothen (986), nach F1-1720 wohl kaum deutsch, s. Schulze1, s. Sachsen-Anhalt 253, 33970 Einwohner, Donb330, (Kreisstadt in dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld,) rund 29000 Einwohner, Koten (986) 1482, Cothin (urbs) Original zu 1009, (oppidum) Kotene bzw. Cotene bzw. Cotine (1115), Residenz der Askanier, (Gunthere de) Kotene (1212), Fruchtbringende Gesellschaft, Johann Sebastian Bach, in dem 19. Jh. erster deutscher Eisenbahnknotenpunkt, Cöthen (1885-1927), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, Erklärung für *Kotene oder *Kotini schwierig, s. *kot, asorb., Sb., Kasten, Bude, Wehr (N.)?, s. SNB, s. SO (AAAGOLD20160518.doc)
Kötzschau, 12. Jh., südöstlich Merseburgs, Donb331, (Ortsteil Leuna-Kötzschaus in dem Saalekreis,) (2004) rund 9000 Einwohner, an dem Floßgraben, (Heinricus de) Cocsouhe (1174), Cotzowe (1205), vor 1250 bis 1304 Sitz der von Kotzowe, (in) Koczowe (1293), seit 1352 Sitz der von Bose, Kochschau (1428), 1518 Verkauf des Sitzes an Bischof Adolf von Anhalt, Kotzschau (1562), 1599-1856 Saline, Kötschau 1745, Kötschau bzw. Kötzschau (1818), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in Bundesrepublik Deutschland, 2004 selbständige Gemeinde und seit 31. 12. 2009 Ortsteil von Leuna-Kötzschau, s. PN asorb. *Choc, Suffix ov, „Chocsort“, s. DS 35 (AAAGOLD20160518.doc)
Krakow (Krakow am See), 13. Jh., südlich Güstrows an dem Naturpark Nossentiner-Schwinzer Heide, Donb331, (Stadt und mit fünf weiteren Gemeinden Amt in dem Landkreis Güstrow,) rund 10000 Einwohner, frühe slawische Besiedlung (mit Burgwall), in dem Mittelalter Mittelpunkt des Fürstentums Werle-Güstrow, (oppido) Cracowe (1298), Krakowe (1305), (in) Crakowe (1336), Krakow (1343), 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1956 Titel Kurort, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN apolab. Krak?, Suffix ow, zu *krak, apolab., Sb., Rabe, s. Trautmann ON Meckl., s. OSE, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Kyritz, 13. Jh., an der Jäglitz westlich Neuruppins, Donb340, (Stadt in dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin,) rund 10000 Einwohner, auf slawischer Vorgängeranlage hochmittelalterliche Burg, Kaufmannssiedlung, (Johanne advocato de) Kyrisz (1232), 1237 Stadtrecht Stendals, (tu der) Kyritz (1325) Original, (zu der) Kyricz (1425) Original, (thor) Kiritz (1541), Kyritz (1775), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. *Kyrica, apolab., F., Strauchort, s. *kъrъ, urslaw., Sb., Strauch, Gebüsch, Wurzel, Suffix ica, ursprünglicher Gewässername, s. BNB6 (AAAGOLD20160518.doc)
Laage, 13. Jh., südöstlich Rostocks und nordöstlich Güstrows, Donb341, (Stadt und mit vier weiteren Gemeinden Amt in dem Landkreis Güstrow,) rund 9000 Einwohner, an der via regia nach Rostock, slawische Burg mit Siedlung, seit dem Ende des 12. Jh.s deutsche Zusiedlung, (in) Lauena (1216), (cives nostros de) Lawe (1270), 1270 Stadt, (in oppido nostro) Laue (1309), (in platea) Laghen in Lawe (1336), zu Mecklenburg-Schwerin, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, um 1980 Flughafen, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, 2004 Zusammenschluss des Amtes Laage-Land mit der Stadt Laage, s. *lava, apolab., F., Bank, Steg, Endung na, wegen der Furt an der Recknitz?, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Langensalza (Bad Langensalza), 8. Jh., dicht vor der Mündung der Salza in die Unstrut nördlich Gothas in dem Westen des Thüringer Beckens an den Vorhöhen des Hainichs, F2-672 SALT (Salz) Salzaha (3), Salzaha W. 2 Nr. 12 (8. Jh.), Saltzaha W. 3 Nr. 29 (932), s. Thüringen 33, s. aha (3) 65, ahd., st. F. (ō), Ache, Fluss, Wasser, Donb349, (Stadt in dem Unstrut-Hainich-Kreis,) rund 18000 Einwohner, altthüringisches Dorf, 8./9. Jh. Reichsgut, Salzaha (775/786) 1150/1165, (in) Salzahu (876), Salczaha (932), Herrensitz, Salzaha (1130), Ende 12. Jh. Burg der Landgrafen von Thüringen, nach 1200 Stadt, Salzach (1212), 1222 oppidum, Salza bzw. Salcza (ab 13. Jh.), Langensalza (1579), 1811 Schwefelquellen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952 Zusatz Bad, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, 1997 Nationalpark Hainich, 2002 Rosenstadt, 2005 Schwefel-Sole-Heilbad, s. lanc (1), mhd., lang, s. salz 13, ahd., st. N. (a), Salz, s. aha (3) 65, ahd., st. F. (ō), Ache, Fluss, Wasser, s. Walther 1971, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Lauchhammer, 18. Jh., südwestlich Senftenbergs in dem Urstromtal der schwarzen Elster, Donb353, (Stadt in dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz,) rund 18000 Einwohner, 1725 wurde bei der Lauchmühle durch die Eigentümerin des Ritterguts Mückenberg ein Raseneisenwerk errichtet, 1729 entstanden ein Hochofen und eine Wohnkolonie für Arbeiter , in Lauchhammer Herstellung von Schmiedeeisen, 1776 erfolgte nach Eigentümerwechsel eine Spezialisierung auf Gebrauchsgegenstände aus Eisenguss, Lauchhammer (1786), Lauchhammer (1791), Bronzegießerei, 1883 Braunkohlebergbau, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1953 Stadt, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. *lug, asorb., Sb., Grassumpf, Wiesenland, Bruch (M.) (2), s. Hammer, nhd., M., Hammer, „Grassumpfeisenwerk“, s. DS 22, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Lausick (Bad Lausick), 11. Jh., bei Leipzig in dem sächischen Burgenland und Heideland an dem Rande des Landschaftsschutzgebiets Colditzer Forst in Sachsen, Donb55, (Stadt und VG in dem Landkreis Leipzig,) rund 10000 Einwohner, , in dem 10./11. Jh. altsorbischer Weiler mit deutschem Herrenhof, Luzke (11. Jh.), 1096 Gründung einer Mönchszelle des Klosters Pegau durch Wiprecht von Groitzsch, seit dem 12. Jh. Ausbau zu einem befestigten Ort und Marktflecken, Luzic (1181), Laussik (1497), 1821 Eröffnung des ersten Heilbads, seit 1913 Zusatz Bad, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, 1993 neue Kureinrichtungen, s. *lug, asorb., Sb., Grassumpf, Aue?, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Lauta (bzw. osorb. Łuty), 14. Jh., südlich der schwarzen Elster an dem südlichen Rande des Lausitzer Seenlands, Donb355, (Stadt in dem Landkreis Bautzen,) rund 10000 Einwohner, seit dem späten Mittelalter sorbisches Dorf, (in) Luthe (1374/1382), (zur) Lutte (1446), Lawthe (1495), in dem 19. Jh. Industrialisierung, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. łut, asorb., Sb., Lindenbast, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Lehnin (Kloster Lehnin), 12. Jh., links der Havel südöstlich Brandenburgs an der Havel, Donb320, (Gemeinde in dem Landkreis Potsdam-Mittelmark,) rund 12000 Einwohner, 1180 Gründung einer Zisterzienserabtei als Hauskloster der Askanier in Brandenburg durch Markgraf Otto I., (coenobium) Lenin (1193) Original, (claustro) Lenin (1204) Original, bis zum Aussterben 1317 Grablege, nach 1542 Klostergüter in Domänenamt umgewandelt, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in Bundesrepublik, 2002 schlossen sich 14 Gemeinden zu der Gemeinde Kloster Lehnin zusammen, s. PN Lěn, Suffix in, zu lěn, urslaw., Adj., faul, s. BNB1 (AAAGOLD20160518.doc)
Leinefelde, 13. Jh., östlich Heiligenstadts in dem Tale der oberen Leine zwischen den Muschelkalkschollen des Dün und des Ohmegebirges, Donb358 (Leinefelde-Worbis), (Stadt in dem Landkreis Eichsfeld,) in dem 11./12. Jh. als dörfliche Siedlung an einer Straße von Westen nach Osten nach Nordhausen entstanden, Loykenefelde bzw. Lockinefelde zw. Lokenvelt (1227), (in) Lokinevelde (1290), Leuckenefeld (1312), Leukenfelde (1534), Anfang 17. Jh. Leinefelde, Geburtsort des 1856 den Schädel des Neandertalers bei Neandertal findenden J. C. Fuhlrott (1804-1877 Begründer der Paläoanthropologie), 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1969 Stadt, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, 2004 Zusammenschluss mit Worbis zu Leinefelde-Worbis, s. *leug- (1), idg., V., biegen, winden, flechten, s. *Laukina, germ., F., Gebogene (für den Oberlaufbogen der Leine), s. velt, felt*, mhd., st. N., Feld, Land, Boden, s. Walther 1971, s. SNB, s. Berger, s. Greule DGNB (AAAGOLD20160518.doc)
Leipzig, 11. Jh., an dem Zusammenfluss der weißen Elster und Pleiße und Parthe in der Mitte der Leipziger Tieflandbucht, Donb359, (kreisfreie Stadt und Verwaltungssitz des Direktionsbezirks Leipzig,) rund 515000 Einwohner, seit etwa 800 altsorbische Auenrandsiedlung, seit dem 10. Jh. mit deutscher Burg und Burgflecken, (in urbe) Libzi (1012/1018), vor 1150 Niederlassung deutscher Kaufleute, Libiz (um 1150), um 1160/1170 planmäßige Stadtgründung durch den Markgrafen von Meißen, um 1165 Stadtrecht und Marktprivilegien, wichtiger Handelsort, (de) Libz (1185), (in) Lipz (1190) bzw. Lipzk, Lipz (1213), (de) Lipzik (1230), 1409 Universität, Leipczke (1430), Leipczigk (1459), Thomanerchor, Ort einer der ältesten Messen der Welt, Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs und F. M. Bartholdys, seit 1871 Entwicklung zur Großstadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. Gewässername *Lib-?, sekundär eingedeutet lipa, as., F., Linde, „Liindenort“, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Lengenfeld, 15. Jh., nordöstlich Plauens in einem Seitental der Göltzsch in dem nordöstlichen Vogtland, Donb360, (Stadt in dem Vogtlandkreis,) rund 8000 Einwohner, Waldhufendorf gegründet zwischen 1150 und 1230, Lengefeld (1419), 1430 Markt, Lengenfeld (Ende des 15. Jh.s), 1764 Städtchen, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, bis 1990 Textilindustrie, s. lanc (1), mhd., lang, s. velt, felt*, mhd., st. N., Feld, Land, Boden, „an dem langen Feld“, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Lichtenau, 14. Jh.?, nördlich Chemnitzs an der Chemnitz und der Zschopau in Sachsen, Donb363, (Gemeinde in dem Landkreis Mittelsachsen,) rund 8000 Einwohner, 1999 aus kleineren Gemeinden (u. a. Niederlichtenau und Oberlichtenau) gebildet, (in) Lichtenow inferiore bzw. (in) Lichtenow superiore (1380). Lichtenowe (1445), Vnder lichtenau bzw. Ober lichtenau (1548), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in Bundesrepublik, wirtschaftlich bedeutend durch Mineralquellen, s. lieht (2), līht, lēcht, lūcht, mhd., Adj., „licht“, hell, leuchtend, s. licht (2), lecht, legt, lücht, mnd., Adj., „licht“, leuchtend, hell, s. ouwe, mnd., F., Land am Wasser, „lichte Aue“ (AAAGOLD20160518.doc)
Lichtenstein (Lichtenstein Sachsen), 13. Jh., in dem unteren Westerzgebirge, Donb364, (Stadt in dem Landkreis Zwickau,) rund 13000 Einwohner, in dem 12. Jh. deutsche Burg mit Burgdorf, (A. de) Lychtenstein (1240), (H. de) Lichtinstein bzw. Lichtenstein (1266ff.), Lichtenstein (1350), in dem 15. Jh. Städtchen, 1708 Gründung der Neustadt Callnberg, 1920 Vereinigung beider, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. licht (2), lecht, legt, lücht, mnd., Adj., „licht“, leuchtend, hell , s. stên, stein, mnd., M., Stein, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Liebenwerda (Bad Liebenwerda), 13. Jh., an dem linken Ufer des Urstromtals der sich hier in mehrere Arme teilenden schwarzen Elster, Donb364, (Stadt in dem Landkreis Elbe-Elster,) rund 10000 Einwohner, die in dem 10./11. Jh. angelegte Burg sollte den Straßenübergang über die schwarze Elster schützen, Livenwerde (1231), Liebenwerda (1550), zwischen 1353 und 1364 an den Herzog von Sachsen, 1815 an Preußen, seit 1905 Kurbetrieb, 1924 Titel Bad, 1945 sowjetische Besatzungszone, 1947 zu Sachsen-Anhalt, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1952 Bezirk Cottbus, 1990 in Bundesrepublik Brandenburg, s. lēf (1), leef, leif, līf, lēve, mnd., Adj., lieb, wert, beliebt, s. wērder (1), werder, mnd.?, M., N., Werder, Insel, Halbinsel, s. DS22 (AAAGOLD20160518.doc)
Lieberose, 13. Jh., nördlich Cottbus’, Donb365 (Lieberose/Oberspreewald), um 1250 Gründung durch den Markgrafen von Meißen, Luberose (1272), Lyberacz (1300), Wasserburg der Herren von Strehla, Luberossen (1502), 1519 von den Brüdern von der Schulenburg erworben, denen es bis zu dem zweiten Weltkrieg gehörte, Lubrase (1550) neusorbisch, Libeross (1645), Luboras (1761) neusorbisch, 1815 Lieberose an Preußen, 1943 Außenlager eines Konzentrationslagers, deswegen bei Kriegsende zerstört, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN asorb. L’uborad, zu *l’uby, asorb. Adj., lieb, s. *rad, asorb., Adj., zufrieden, später an lieb, nhd., Adj., lieb und Rose, nhd., F., Rose angeglichen, s. SO2 (AAAGOLD20160518.doc)
Limbach, 14. Jh., bei Zwickau, Donb367 (Limbach-Oberfrohna,) Limpach (1356), Lymbach (1590), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, Limbach-Oberfrohna 1950 gebildet durch Zusammenlegung der Städte Limbach und Oberfrohna, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. linde (1), mnd., F., Linde, Lindenbaum, s. bēke (1), mnd., F., M., Bach, „Lindenbach“, s. Limbach-Oberfrohna (AAAGOLD20160518.doc)
Löbau (bzw. obersorb. Lubij), 13. Jh., an dem Löbauer Wasser und an dem Löbauer Berg an dem Ostrand des Lausitzer Berglands in der Oberlausitz in Sachsen, Donb371, (große Kreisstadt und VG in dem Landkreis Görlitz,) rund 22000 Einwohner, deutsches Bauerndorf an der Straße von Bautzen über Zittau nach Liberec, um 1200 Stadtgründung durch den König von Böhmen, Lubaw (1221), (de) Lubavia (1338), Lobaw (1306), Löbe (1458), Lobije bzw. Libije (1700) obersorbisch, Luby (1767), in dem 19. Jh. Textilindustrie, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN altsorbisch *L’ub bzw. *L’uba bzw. *L’uběj, zu l’ub-, altsorb., Adj., lieb, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Loburg, 12. Jh., bei Jerichow, F1-125f. LOH (Hain bzw. Gehölz bzw. Wald) Loborch (2), Louburg Mülv. 1 Nr. 1306 (1161), Lovburch Anh. Nr. 649 (1186), Luburch Mülv. 1 Nr. 911 (1114), Luburch Anh. Nr. 655 (1187), nach F2-1564 (nach Hey G.) nach Brückner Slav. Siedlungen der Altmark S. 40 im 11. Jh., Libur, zu dem slaw. Personennamen Ljubor, s. Sachsen-Anhalt 282, 2872 Einwohner, Donb411 (Möckern-Loburg-Fläming), Luborn (965), Louburg (1161), (Gero de) Luburc (1190), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, 1. 7. 2007 Möckern-Loburg-Fläming, s. vielleicht *L’ubomin?, asorb., aus lô, mnd., N., M., Gehölz, Busch, Wald, s. borne, born, mnd., M., Brunnen, Born, Quelle, „Lohborn“, s. SO, s. SNB, s. Bathe Herkunft (AAAGOLD20160518.doc)
Löcknitz-Penkun, 13. Jh., nordöstlich Prenzlaus und südöstlich Pasewalks an der Randow (bzw. bis 1700 Lochnitza) in dem äußersten Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns an der Grenze zu Polen, Donb371, (Amt in dem Landkreis Uecker-Randow mit der Stadt Penkun und der Gemeinde Löcknitz sowie elf anderen Gemeinden,) rund 11000 Einwohner, frühe slawische Besiedlung durch Ukranen mit Burg, Ausbau Löcknitzs um 1200, 1216 fluvius Locniza, (villa) Lokniz (1267), Lockenitz (1268), um 1400 aus der früher slawischen Holzburg eine deutsche Mauerburg, bis 1390 zu Brandenburg, 1390 zu Pommern, 1468 zu Brandenburg Locknitz (1472), Löcknitz 1563, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. lъkno, apolab., Sb., Seerose, Suffix ica, „Seerosenseeort“, s. Raumer, s. EO, s. Trautmann ON Mecklb., s. Eichler/Mühlner, s. Niemeyer 2003, s. Penkun (AAAGOLD20160518.doc)
Lößnitz, 13. Jh., in dem oberen Westerzgebirge an den Hängen des rechts in die Zwickauer Mulde fließenden Lößnitzbachs, Donb375, (Stadt in dem Erzgebirgskreis,) rund 10000 Einwohner, deutsches Bauerndorf zu Ende des 12. Jh.s, um 1250 Stadtgründung durch den Burggrafen von Meißen, Lesniz (1284), Lesnitz (1329), in dem 14./15. Jh. Bergbauort, Lößnitz (1791), um 1850 Industrialisierung, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, Umstrukturierung, s. *Lěśnica, asorb., Sb. Waldbach, zu lěs, slaw., Sb., Wald, Suffix, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Löwenberger Land, 13. Jh., nördlich Oranienburgs, Donb376, (Gemeinde mit 15 Ortsteilen in dem Landkreis Oberhavel,) rund 8000 Einwohner, in dem 13. Jh. an einer wichtigen Straßenkreuzung Städtchen Löwenberg angelegt und durch eine Burg gesichert, Lowenburg (1269), (oppidum) Leuwenberg bzw. Lewenberg (1270), (im Lande to) Lowenberghe (1304), Lowenberg (castrum et opidum) (1375), Löwenberg (1861), Amt, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. löuwe, lowe, lou, löe, louwe, lauwe, lowe, lewe, leuwe, mnd., M., Löwe, Löwenfigur, Löwenstandbild, s. borch, mnd., F., Burg, „Löwenburg“, s. BNB11 (AAAGOLD20160518.doc)
Lubmin, 13. Jh., nordöstlich Greifswalds an dem Greifswalder Bodden der Ostsee, Donb376, (Gemeinde und mit neun weiteren Gemeinden Amt in dem Landkreis Ostvorpommern,) rund 11000 Einwohner, Lubbenin (1271), Lubemyn (1273), 1309 an das Kloster Eldena bei Greifswald, nach 1648 an Schweden, Lubmin (1694), 1815 an Preußen, 1886 Seebad, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in Bundesrepublik, s. PN apolab. *L’ub…, zu *l’ub-, slaw., Adj., lieb, Suffix om diminutiv, s. Witkowski 1978, s. Niemeyer 2001b (AAAGOLD20160518.doc)
Lübstorf, 13. Jh., nördlich Schwerins, Donb381, Lubesdorf (1209), Lubesdhorp (1273), 1945 in Mecklenburg-Vorpommern in sowjetischer Besatzungszone, 1949 in Deutscher Demokratischer Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik,an dem 1. Januar 2005 Zusammenlegung der früheren Ämter Lützow und Lübstorf/Alt Meteln zu Lützow-Lübstorf, s. PN apolabisch, zu *l’ub, apolab., Adj., lieb, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, „Lubosdorf“, s. Trautmann ON Meckl. (AAAGOLD20160518.doc)
Lübz, 13. Jh., nordöstlich Parchims und westlich des Plauer Sees, Donb153 (Eldenburg Lübz), in dem Mittelalter zunächst slawischeSiedlung, dann deutsche Siedlung, Lubicz (1224), Loubze (1274), Lubcze (1322), Lubitze (1328), (zu) Luptz (1342), 1348 zu Mecklenburg, nach 1456 Stadtrecht, zu Mecklenburg-Stargard, dann Mecklenburg-Schwerin, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern in sowjetischer Besatzungszone, 1949 in Deutscher Demokratischer Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, 2004 Eldenburg Lübz, s. PN apolab. *L’ubek, Suffix j, zu *ub (!), slaw., Adj., lieb, Suffix ek als sekundäre Diminutivbildung, s. Schlimpert G. (in) Eichler E. Probleme der ältern Namenschichten 1991 (AAAGOLD20160518.doc)
Luckau, 13. Jhh., in dem Nordwesten der Niederlausitz an der Berste, Donb377, (Stadt in dem Landkreis Dahme-Spreewald,) rund 10000 Einwohner, deutshe Burg auf slawischem Burgwall mit Burgort und Marktsiedlung, um 1230/1240 Gründung eines Zisterzzienserinnenklosters, (in) Luckov (1275), Lukowe (1302), 1346/1495Luckaw, Lukow (1761) sorbisch, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburg, 1990 Brandenburg in Bundesrepublik, s. *luk, asorb., Sb., Lauch, Zwiebel, Suffix ov, „Lauchort“, s. UI, s. SO2, s. DS36 (AAAGOLD20160518.doc)
Luckenwalde, 13. Jh., an der Nuthe südwestlich Berlins bei Brandenburg, F1-709 DIK (Deich) Dica (3), Dike Mülv. 1 Nr. 1533 1173 Original, Dyke Anh. Nr. 545 1174, as., Donb377, (Stadt in dem Landkreis Teltow-Fläming,) rund 21000 Einwohner, altslawischer Burgwall in slawischem Siedlungsgebiet, Lukenwalde bzw. Lukenwolde (1217) Original, (oppidum et castrum) Luckenwalde (1285), Luckenwolde (1381), 1680 mit dem Herzogtum Magdeburg zu Brandenburg bzw. später Preußen, 1684 Gründung einer Faktorei und dann Ansiedlung von Webern aus Sachsen, Luckenwalde (1861), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in Bundesrepublik, schwierig, vielleicht zu luk, slaw., Sb., Lauch, s. walt (2), mnd., M., Wald, s. SNB, s. BNB7 (AAAGOLD20160518.doc)
Ludwigsfelde, 18. Jh., südlich Teltows, Donb377, (Stadt in dem Landkreis Teltow-Fläming,) rund 24000 Einwohner, 1750/1753 auf der wüsten Feldmark Damsdorf die Kolonien Ludwigsfelde und Damsdorf angelegt, Ludwigsfelde (1775) Col. Dorf, Ludwigsfelde (1805), 1928 Zusammenschluss der beiden zu verschiedenen Gutsbezirken gehörenden Vorwerke zu einer zunächst Damdorf, aber nach Errichtung eines Bahnhofs in Ludwigsfelde umbenannten Gemeinde, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in Bundesrepublik, s. PN des gründenden Kammerpräsidenten Wilhelm Ernst Ludwig von der Gröben (1703-1774), s. Feld, nhd., N., Feld, s. BNB3 (AAAGOLD20160518.doc)
Ludwigslust, 14. Jh.?, südlich Schwerins, Donb378, (Kreisstadt des Landkreises Ludwigslust,) rund 13000 Einwohner, slawische Ansiedlung, später entsteht das Rittergut Klenow, Clenow (1333), Klenow (1724), zu Beginn des 18. Jh.s lässt Herzog Christian Ludwig II. von Mecklenburg ein Jagdschloss errichten, das 1754 den Namen Ludwigslust erhält, 1765 Verlegung der Residenz des Großherzogs von Schwerin nach Ludwigslust, 1793 Marktfleckenrecht, 1837 Rückverlegung der Residenz nach Schwerin, 1876 Stadtrecht, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. *klen, apolab., Sb., Ahorn, Suffix ov, „Ahornisches“, s. PN Ludwig, s. Lust, nhd., F., Lust, s. EO, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Lugau, 13. Jh., nordwestlich Stollbergs an dem Südrand des erzgebirgischen Beckens, Donb381, (Stadt und VG in dem Erzgebirgskreis,) rund 12000 Einwohner, deutsches Bauerndorf des späten 12. Jh.s, Lugk (1286), (zum) Lug(e) (1438), Lugk (1482), Lugau (1498), in dem 19. Jh. starkes Wachstum wegen Steinkohlebergbau, 1924 Stadt, Zusammenschluss der Stadt Lugau/Erzgebirge mit den Gemeinden Erlbach/Kirchberg und Niederwürschnitz, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, Sitz der VG Lugau, s. *lug, asorb., Sb., Grassumpf, sekundäre Beziehung zu ouwe, mnd., F., Land am Wasser (AAAGOLD20160518.doc)
Lützow, 13. Jh., westlich Schwerins nahe dem Nordwestufer des Schweriner Seees, Donb381 (Lützow-Lünbstorf), Lvzowe (1230), Luthzowe (1271), 1945 in Mecklenburg Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN apolab. *L’utoš, zu *l’uty, aslaw., Adj., wild, streng, grausam, Suffix oš diminutiv, „Lutosort“, s. Lützow-Lübstorf, s. Trautmann ON Meckl. (AAAGOLD20160518.doc)
Magdeburg, 9. Jh., an der mittleren Elbean dem Ostrand der Magdeburger Börde, pag. Nordthur., F2-178 MAGAD (Magd bzw. Jungfrau)? Magathaburg°, Magathaburg P. 5 öfter, Dr. Nr. 682 (936), Magathaburch P. 8 348 Sigeberti Chron., MGd 2 (979), Magadaburg P. 1 308 Chron. Moissiac., P. 5 öfter, 7 190, 229 Lamberti Ann., 12 606 Ekkebert. Vita s. Haimeradi, Hf. 1 510 (966), 2 135 (973) u. s. w., MB. 28a 261 (995), Del. (1004), Rm. Nr. 160 (949), 183 (961) u. s. w., Nt. 1851 S. 227 (um 960), H. Nr. 186 (971), Anh. öfter, Jf. Nr. 9 (965), MGd. 2 (968) u. ö. (Magadaburch, Magadaburh, Magadaburc, Magadaburg, Magadoburg, Magatheburg, Magadeburg, Magadeburch, Magadeburc, Magadburg, Magadburc, Magidaburc, Magidiburg, Magidiburk, Magideburg, Magedaburg, Magedaburh, Magaedaburg, Magedoburg, Magetheburg, Magetheburg, Magedeburg, Magedeburc, Magedeburch, Magedeburgh, Magedburg, Magedunburg, Maegetheburg, Megetheburg, Megedeburc, Magdaburg, Magdaburc, Magdaburch, Magdaburh, Magdeburg oft, Magdeburch, Meitheburg, Meidiburch, Mainburc!, Magadaburgensis, Magadoburgensis, Magadaeburgensis, Magedeburgensis, Magathburgensis, Magidburiensis, in Magedeburgaramarco, in Magdeburgaromarco, bis hierher Förstemann, Magadeburgum, Magdaburh, Maggidiburco, Mainburc), s. Sachsen-Anhalt 288, 288355 Einwohner, s. Magdeburg. Geschichtsbl. 21 355, s. Rolevink W. De Westphalorum ritu 7 S. 94, Entzelt C. Altmärkische Chronik 1911 S. 161, dort zu pute, mnd., F., Hure?, nach F2-178 ist das ,ae’ aha, ahd., F., Ache, Gewässer, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, Deutung streitig, Donb386, (kreisfreie Stadt und Hauptstadt Sachsen-Anhalts,) rund 230000 Einwohner, alter Handelsort an altem Übergang über die Elbe, Magadoburg (805), 805 Burg und Sitz eines karolingischen Burgwards gegenüber den östlich der Elbe siedelnden Slawen, Magadaburg (806), in dem 10. Jh. unter den Ottonen Kaiserpfalz und Sitz des 968 gegründeten Erzbistums Magdeburg, 973 Ansätze zu einer Stadt?, 1035 „Messestadt“?, Magdeburch (1121), 1188 Stadtrecht mit Privilegien (des „Magdeburger Rechtes“), Maydenborgh (1290), 1295 Mitglied der Hanse, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1952-1990 Bezirkshauptstadt, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, 1993 Universität, s. *magath, as., Adj., groß, mächtig?, „mächtige Burg“, s. Bischoff Magdeburg, s. SNB, s. Udolph 2005 (AAAGOLD20160518.doc)
Malchin (Malchin am Kummerower See), 13. Jh., zwischen Kommerower See und Malchiner See nordwestlich Neubrandenburgs in dem Landkreis Demmin, Donb387, (Amt mit den Städten Malchin und Neukalen sowie weiteren sechs Gemeinden,) rund 14000 Einwohner, bei einer slawischen Fischersiedlung, Malekin (1215), 1220 Neuanlage einer deutschen Siedlung durch den Fürsten von Werle, (civitatis) Malchyn (1236), 1236 Stadtrecht, Malchin (1257), Malghyn (1300), Malkin (1316), zwischen 1621 und 1918 Versammlungsort der Landstände Mecklenburgs, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1952-1990 Kreisstadt des Kreises Malchin, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN *Malech bzw. Malach bzw. Maloch, Suffix in, zu *mal-, slaw., Adj., klein, Suffix ech bzw. ach bzw. och, „Kleinsleuteort“, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Malchow, (12. Jh.), in der mecklenburgischen Seenplatte zwischen der Müritz und dem Plauer See, Donb387f., (Stadt und mit acht weiteren Gemeinden Amt in dem Landkreis Müritz,) rund 11000 Einwohner, slawische Burg samt Siedlung, Malchou (1147), Malachou (1164), Malechowe (1170), um 1220 Anlage einer neuen Siedlung durch den Herzog Mecklenburgs, 1235 Stadtrecht für Neumalchow, Malchowe (1235), Malchow (1353), 1721 Errichtung einer Neustadt, dadurch bisheriges Neumalchow zu Altmalchow geworden, Mecklenburg-Schwerin, in Mecklenburg-Vorpommern 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN apolab. *Malech bzw. *Malach bzw. *Maloch, Suffix ov, zu *mal-, slaw., Adj., klein, Suffix ech bzw. ach bzw. och, „Kleinsleuteort“, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Malliß, 14. Jh., an dem rechten Ufer der Elbe nordöstlich Dannebergs und südwestlich Ludwigslusts, Donb131 (Dömitz-Malliß), (in villa) Melgoz (1230-1234), Melchist (1259), Melegiz (1384), in Mecklenburg-Vorpommern 1945 in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, Amt Dömitz-Malliß (mit der Stadt Dömitz und Malliß und fünf weiteren Gemeinden), s. PN *Miligost, zu *mil, slaw., Adj., lieb, teuer, *gost, slaw., M., Gast, Suffix j, „Miligost-ort“ , s. Trautmann ON Meckl (AAAGOLD20160518.doc)
Mansfeld, 10. Jh., in (dem früheren Mansfelder Gebirgskreis in) dem Südharz an dem Ostrand des Harzes, F2-198 MAN2 (Mann bzw. PN) Mannesfeld, Mannesfeld Dr. Nr. 714 (973), P. Scr. 6 750 (1113), Mannesvelt Hasse 85 (1145), s. Sachsen-Anhalt 243 (Klostermansfeld), 316, 4244 Einwohner, s. PN, s. feld* 11, as., st. N. (a), Feld, Donb390, (Stadt in dem Kreise Mansfeld-Südharz,) rund 8000 Einwohner, Mannesfeld (973), (Hogerus de) Mandesvelde (1133) Original, (Hogerus de) Mansfeld (1135), (in villa) Mansvelt (1286) Original, namengebend und Residenz für die Grafen von Mansfeld, 1780 ausgestorben, teilweise und 1780 ganz Preußen, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. man (1) 588, mann, as., st. M. (athem. bzw. a), Pron., Mann, Mensch, Jüngling, man 2010, ahd., st. M. (athem.), Mann, Mensch, Krieger, s. SNB, ss. Walther 1971, s. Freisleben A. Die Ortsnamen des Landkreises Mansfelder Land 2007 (Magisterarbeit Halle-Wittenberg) (AAAGOLD20160518.doc)
Marienberg, 16. Jh., in dem Erzgebirge, Donb392, (große Kreisstadt und VG in dem Erzgebirgskreis,) rund 16000 Einwohner, neben dem mittelalterlichen und später wüsten Dorf Schletta (Wüstenschletta) seit 1521 neu angelegte Bergbaugründung als Stadt, (neue Bergstadt zu) Schletten (1521), (Sankt) Marien Berg (1523), (Berg-Stadt) Marienberg (1530), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN Maria, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Markkleeburg, 13. Jh., beiderseits der Pleiße südlich Leipzigs, Donb393, (große Kreisstadt in dem Landkreis Leipzig,) (de) Cleberc (1212), Klebergk (1484), Marck Klebergk (1606), , 1934-1946 aus verschiedenen ländlichen Gemeinden gebildete Gartenstadt und Wohnstadt für Leipzig, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. klēver (1), klēiver, kleyver, klāveren, klē, mnd., M., Klee, Wiesenklee, Steinklee, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, s. Mark, nhd., F., Mark (F.), wegen der Lage in der Feldmark oder der Grenze des Amts Leipzig, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Markneukirchen, 13. Jh., in dem oberen Vogtland in dem Schwarzbachtal in dem Elstergebirge südwestlich Klingenthals nahe der Grenze zu den Tschechen, Donb393f., (Stadt in dem Vogtlandkreis,) rund 7000 Einwohner, um 1200 entstandenes deutsches Dof mit Herrensitz (ursprüngic?) benannt nach einem egerländischen Rittergeschlecht Nothaft, in dem 13. Jh. Marktflecken, (de) Newenkirchen (1274), Nuwenkirchen (dictum Nothaft) (1378), (des Marckts) Neukirchen (1582), Neukirch (1720), seit 1800 Musikinstrumentenbau, 1945 iin Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. nîe, nîwe, nüwe, mnd., Adj., neu, neugeschaffen, s. kirche, kireche, mhd., sw. F., st. F., Kirche; kerke, mnd., F., Kirche, s. Markt, nhd., M., Markt, s. HONs, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Markranstädt, 13. Jh., in der flachen Tieflandbucht Leipzig südwestlich der Mitte Leipzigs und westlich Leipzig-Grünaus, Donb394, (Stadt in dem Landkreis Leipzig,) rund 15000 Einwohner, in der Nähe des Dorfes Altranstädt um 1170/1180 angelegte Marktsiedlung des Markgrafen von Meißeen, Ranstede (1213), (in) Ranstete (forensi) (1287), Marktranstete (1335), 1354 Städtchen, 1791 Stadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PNRanno? bzw. zu rant (1), mnd., M., Rand, Kreis, Umkreis?, s. stede, stade, mnd., F., Stätte, Stelle, Ort stete, mhd., st. F., sw. F., Stätte, Stadt, Stelle, Platz, Ort, s. market, markt, mark, merket, mnd., M., N., Markt, Marktplatz, Ort mit Marktprivileg, s. HONS2, s. SNB, s. DS 39 (AAAGOLD20160518.doc)
Mecklenburg, 10. Jh., südlich Wismars nördlich Schwerins, F2-287 MIKIL° (groß) Mikilinburg°, Mikilinburg P. 21 öfter Helmold, Mekelenborch P. 6 786 Miracula s. Bernwardi mit dem Zusatz ducatus und damit wohl aus späterer Zeit, Michilinburg P. 9 347 (um 1075) Adam Bremensis, Michelinburc (1154) das Land u. ö. (Michilenburg, Michelenburg, Magnopolis, Mikelenburg, Mikelenborg), s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, Donb133 (Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen), apolabische in Wallresten noch sichtbare Burg, Michelenburg (995), 11./12. Jh. Bischofssitz, Michelinburc (1154), Übertragung des Ortsnamens auf Gebiet, Magnopolis (1166), Mikelenburg (1171), 1256 Abriss der slawischen Burganlage, Mekelingeborg (1275-1278), 1277 Neubau einer Burg für die Fürsten von Schwerin, 1322 Zerstörung der Burg, in der Mitte des 14. Jh.s gegenwärtige Siedlung, zu Mecklenburg-Schwerin, seit dem Ende des 16. Jh.s Zusatz Dorf zwecks Unterscheidung von dem Gebiet, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, vielleicht anfangs deutsche Übersetzung des unbekannten apolabischen Namens der ersten Burg (*Wiligrad?), s. mikil 131, as., Adj., groß, gewaltig, viel (AAAGOLD20160518.doc)
Meerane, 12. Jh., nordwestlich Glauchaus an östlichem Zufluss der oberen Pleiße, Donb399, (Stadt und VG in dem Landkreis Zwickau,) rund 17000 Einwohner, in der Mitte des 12. Jh.s Herrenburg mit Burgsiedlung und Bauerndorf, Mer (1174), (von dem) Mer (1189/1190), (latinisiert in) Mari (1270), Mare (1361), (zum) Mehr (1406), Meraw (1491), (latinisiert de) Merania (1511), (bey) Meran (1543), 1565 Stadt, Schreibung mit ee seit 1819, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. mėri 3, as., st. F. (i), Meer, See (F.)?, s. mer (1), mhd., st. N., Meer, Grenze, Mittelmeer?, ane beruht wohl auf Einfluss des Humanismus, (AAAGOLD20160518.doc)
Meiningen, 8. Jh., in breiter Talaue an der oberen Werra zwischen Rhön und Thüringer Wald in dem bergigen südlichen Vorland des Thüringer Waldes, pag. Grapfelt, F2-169 MAG (PN) Meinunga, Mimininga Jacob 80 (8.-9. Jh.), Meiningen Sch. S. 54 (933), Meinunga Jacob 80 (982) nach F2-1566 hat das Original Meiningera marca u. ö. (Maynunga, Meininga, Meiningun, Meiningeromarcha, Meinungun, Meiningeromarka, Meinunga, Meyningen), (nach F2-169) nach Jacob zum Personennamen Mimo, nach F2-169 vielleicht unmittelbar zu magin und zu unga „Aue“?, s. PN, s. Thüringen 269, Suffix inga, Donb400, (Kreisstadt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen und erfüllende Gemeinde,) rund 26000 Einwohner, alte Siedlung von Thüringern an Verkehrsknotenpunkt, in dem 8./9. Jh. Königshof der Franken und Vorort von Königsgut, Meininga (982) Abschrift 1293, (in vico) Meinungun (1007), Meinunga (1008), Anfänge zur Stadt in dem 11. Jh. bei einer Wasserburg des Bischofs von Würzburg, Meinunga (1108), Meiningen (1230) civitas, in dem 15. Jh. Mittelpunkt der Herrschaft Henneberg, 1583 zu Sachsen, 1680-1919 Residenz des Herzogs von Sachsen-Meiningen, 1831 Hoftheater, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN Magan bzw. Magano, Suffix, „Maganosleuteort“, s. Walther 19971, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Meißen, 11. Jh., an dem linken Ufer der Elbe an der Mündung der Triebisch an dem Fuße der Burg, Donb401, (große Kreisstadt und Verwaltungssitz des Landkreises Meißen,) rund 28000 Einwohner, in dem 10. Jh. deutsche Reichsburg auf dem Felsenplateau bei dem slawischen Dorf Meisa errichtet, seit 968 Bistumssitz, Residenz der Markgraen von Meißen (Wettiner) (bis gegen 1300), unterhalb der Felsenburg Wasserburg mit Burgsiedlung, Misni (1012/1018) mit Hinweis auf den Meisabach, Misni (11. Jh.), Misene (1046), vor 1150 Stadtgründung durch den Markgrafen von Meißen, (in) Missina (1160), Meissen (1426), 1710 Gründung der Porzellanmanufaktur Meißen, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, zu dem Bachnamen Meisa, zu *meig̑ʰ-, *h₃mei̯g̑ʰ-, idg., V., harnen?, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Mellingen, 12. Jh.?, südöstlich Weimars an der Ilm bei der Mündung der Magdel, pag. Altgawi, F2-292 MIL2 (PN bzw. mild) Milinga (1), Milinge W. sec. 8 2 Nr. 12 775, s. PN, Suffix, s. F2-194, Donb402, (Gemeinde und Sitz einer VG in dem Landkreis Weimarer Land,) rund 8000 Einwohner, Dorf von Thüringern, Meldingeun (1137), Herrensitz, Burg, Meldingen (1215,) Meldingen (1357), Meldingen (1506), Mellingen (1512), s. PN Maldo bzw. Mald, Suffix inge, „bei Maldos Leuten“, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. Walther 1971, s. Walther H. Die Ortsnamen Thüringens (Handschriftliche Sammlung Uniiversität Leipzig) (AAAGOLD20160518.doc)
Merseburg, 10. Jh., südlich Halles an dem Westufer der Saale, pag. Hassagoi, F2-234f. MARS (Meer?) Mersiburg, Merseburc Dr. tr. c. 41 71, Marsburg P. 12 164 Chron. episc. Merseb., Mersiburg P. 5 öfter, 8 204 Ekkeh. Chron. univ., 9 310 Adam Bremensis, 13 155 Vita Meinwerci episcopi, 199, 209 Wolfheri Vita Godehardi, Hf. 1 153 (974), 535 (933), Anh. Nr. 86 (997), MB. 11 144 (1019), Erh. 1 Nr. 986 (1033) u. ö. (Mersiburch, Mersaburg, Mersapurac (!), Mersinburg, Mersenburg, Meresburg, Meresburch, Meresborg, Meresburhc, Merseburg, Merseburgh, Merseburgk, Merseburc, Merseburch, Merseburh, Merszeburg, Mersburg, Mersburch, Mersburh, Mersburc, Merspurch, Mesaburh, Mesburh, Merseburgenses termini, Merseburgensis oft, Mesaburiorum legio, Mersburch qua et Martinopolis, Marsinopolis, Marsipolis, Martipolis, Martirburk civitas Marti dedicata, Mieseburch, Marcipolis, Mersebah falsch, Mersiburc, Meresburg, Mersaburg, Merseburc, Mersburg, Mersburgensis episc.), Grs.8 will den Namen aus Mareoseo und burg erklären, nach Hey G. zu meřza, tschech., Sb., Gitter, Flechtwerk, mřízivina, tschech., Sb., Gitter, Flechtwerk, von einer slawischen Grenzfeste, s. Sachsen-Anhalt 322, 44367 Einwohner, Donb406, (Stadt und VG sowie Verwaltungssitz in dem Saalekreis,) rund 36000 Einwohner, seit der Jungsteinzeit Nutzung zu Befestigungszwecken, seit Ende des 8. Jh.s eine Burg der Franken belegt, in dem frühen 10. Jh. Gut des späteren deutschen Königs Heinrich I., seit 932 als Grafschaft nachweisbar, Merseburc (932), Mersapurac (949), Merseburg (952), Merseburg (968), 968 Errichtung eines Bistums durch Kaier Otto I., Mersiburg (973), 1426 Hansestadt, 1517 Sachsen (Kursachsen), 1656-1738 Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Merseburg, 1815 Preußen, Sitz eines Regierungspräsidenten, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bunderepublik, schwierig und nicht sicher geklärt, s. mėri 3, as., st. F. (i), Meer, See (F.)?, zu *mairja-, *mairjam, germ., st. N. (a), Pfahl, Grenzpfahl, Grenzmark?, zu PN mit māri 58, mēri*, as., Adj., berühmt, bekannt, angesehen?, zu dem Volksnamen Marsi?, s. DS 35, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Miltzow, 14. Jh., an dem Strelasund (zur Ostsee) zwischen Greifswald und Stralsund, Donb410, (Gemeinde und seit 2008 mit acht weiteren Gemeinden Amt in dem Landkreis Nordvorpommern,) rund 7000 Einwohner, (in villa) Mildesouwe (1325), (in villa) Mildessowe (1329), Miltzowe (1285), Miltzow (1608), 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1961 Entdeckung eines Erdölvorkommens auf dem Gemeindegebiet, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN apolab. *Mileš bzw. *Miloš, zu *mil-, slaw., Adj., lieb, Suffix ov bzw. ow bzw. o, „*Milešsches“, s. Lubin E. Nova famigerabilis Insulae ac Ducatus Rugiae descriptio 1608, Niemeyer 2007 (AAAGOLD20160518.doc)
Mittweida, 13. Jh., auf der Westseite der unteren Zschopau südlich der Talsperre Kriebstein in dem mittelsächsischen Bergland, Donb411, (große Kreisstadt und VG in dem Landkreis Mittelsachsen,) rund 20000 Einwohner, deutsches Bauerndorf Altmittweida um 1160 entstanden, (de) Mideweide (1209), 1286 oppidum, Miteweide (1323), Methewed (1329) mundartlich, Mideweyde (1378), um 1550 eine der mittelgroßen Städte Sachsens, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. mitte (1), mhd., Adj., mittlere, mittel, in der Mitte von?., s. weide (1), weid, mhd., st. F., st. N., Futter (N.) (1), Nahrung, Weide (F.) (2)?, „Mitte der Weide“, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Möckern, 10. Jh. bzw. 12. Jh., bei Osterburg oder Jerichow, F2-310 ### Mokerne bzw. Mocernio, Mokerne bzw. Mocernio Anh. Nr. 649 (1186), 700 (1195), (nach F2-310 slawisch?), F2-1570 bei Brückner Slavische Ansiedlungen der Altmark 42 Mocernic (990), Hey G., s. Sachsen-Anhalt 231, as.?, Donb411 (Möckern-Loburg-Fläming), Mokrianici bzw. Mokranici (948), Mocornic (965), Mokernik (992), Mukerne (1161), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, 1. 7. 2007 Möckern-Loburg-Fläming, s. *Mokřnica, asorb., F., zu *mokry, asorb., Adj., nass, feucht, Suffix, „nasser Ort“ (AAAGOLD20160518.doc)
Moritzburg, 14. Jh., in dem Landschaftsschutzgebiet Friedewald und Moritzburger Teichgebiet, entstanden aus der Landgemeinde Eisenberg, der auch ein Ortsteil Moritzberg (Schloss Moritzburg mit Gutsbezirk) angehörte, Ysenberg (1358), Eyssenbergk (1541), 1934 in Moritzburg umbenannt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN Moritz (Moritz von Sachsen 1521-1553), s. borch (3), borg, mnd., F., Burg, Feste (F.), Schloss, s. HONS2 (AAAGOLD20160518.doc)
Mühlenbeck, 14. Jh., nördlich Berlins, Donb418 (Mühlenbecker Land), Mulebeke bzw. Molenbeke bzw. Molenbek (1375), (in) Mulenbeke (1416) Original, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Branenburg in der Bundesrepublik, 2003 mit Schildow und Schönfließ sowie Zühlsdorf Zusammenschluss zu Mühhlenbecker Land, s. mōle, möle, moele, moyle, molle, mnd., F., Mühle, s. beke, bach, mnd., M., F., Bach, „Mühlenbach“, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Mühlhausen (bzw. Mühlhausen/Thüringen), 8. Jh., nordwestlich Erfurts an dem Nordwestrand des Thüringer Beckens in Thüringen an der oberen Unstrut, F2-337f. MULI1 (Mühle) Mulihusa° (7), Mulinhuson E. S. 21f. (985), Mulinhusun P. 13 123, 129 Vita Meinwerci espiscopi, Mulinhusun Sch. S. 182 (1069), Rm. Nr. 389 (1006) u. ö. (Mulinhuson, Mulinhusin, Mulnhusun, Mülnhusen, Mulinhusen, Mulenhusa, Mulenhusen Laur. Nr. 2279 (8. Jh.), Mulnhusen, Molenhusen, ?Molinhuo, Melinhusa ubi Franci homines commanent 775, Molinhuson, Mjonhus, Mulehusin, Mulehuson, Mulenheim), s. Thüringen 286, s. hūs (1) 328?, ahd., st. N. (a), Haus, Gebäude, s. Aldinmulhusin, Donb418, (Kreisstadt des Unstrut-Hainich-Kreises,) rund 36000 Einwohner, planmäßige Ansiedlung von Franken an einer alten Fernwegekreuzung nahe dem Königsgut Görmar, Königshof bzw. Kaiserpfalz, (actum) Mulinhuson (967), Mulenhusa (974), Mulinhusun (1006), allmähliche Entwicklung zu einer Stadt, Mulehusen (1107), 1135 Stadtrecht (villa regia), Mulhusen (1199), 1286 Mitglied der Hanse, 1525 Mittelpunkt des Bauernaufstands (Thomas Müntzer), um 1800 19 Wassermühlen, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1975 Thomas-Müntzer-Stadt, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, 1991 Mühlhausen/Thüringen, s. mulīn 14, mulī, ahd., st. F. (ī), Mühle, Mühlstein , s. Walther 1971, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Mülsen, 13. Jh.?, entlang des Mülsenbachs in dem Mülsengrund östlich der Zwickauer Mulde, Donb420, (Einheitsgemeinde in dem Landkreis Zwickau und längste Gemeinde Sachsens,) rund 12000 Einwohner, (de) Milsin 1228 Sankt Jakob, Milssein (1343/1346), Milsen (1460), Mülsen Sankt Jakob (1720), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Sachsen ausglöst, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, 1999 aus verschiedenen Gemeinden in dem Mülsengrund durch Zusammenschluss entstanden wie Mülsen Sankt Niclas und Mülsen Sankt Jacob sowie Mülsen Sankt Micheln, s. *mel- (1), *smel-, *melə-, *mlē-, *melH-, idg., V., schlagen, mahlen, zermalmen, s. HONS2, s. DS39 (AAAGOLD20160518.doc)
Müncheberg, 13. Jh., in dem ostbrandenburgischen Heidegebiet und Seengebiet an der Straße von Berlin nach Küstrin östlich Berlins, Donb420, (Stadt in dem Landkreis Märkisch-Oderland,) rund 7000 Einwohner, um 1224 auf Anordnung des Herzogs von Schlesien von Mönchen des Zisterzienserklosters Leubus in Schlesien gegründet und mit seinem Namen versehen, mit der deutschen Ansiedlung setzte sich der Name Möncheberg durch, (civitati) Lubes (1232), Munchiberc (1233), Monichberch (1245), 1245 Stadt deutsches Recht verliehen, Müncheberg (1364), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. mȫnik (1), mȫnek, mȫnnik, mȫnnek, mȫnk, mnd., M., Mönch, Klostergeistlicher, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, „Mönchberg“, s. BNB8 (AAAGOLD20160518.doc)
Nauen, 12. Jh., an dem Südrand des havelländischen Luches nordwestlich Potsdams, Donb429, (Stadt in dem Landkreis Havelland,) rund 17000 Einwohner, slawische Siedlung mit Burgwall an einem Übergang über das Luch, Nauwen (1186) Original, Nowen (1195), Nauen (1208), Gründung einer Stadt durch den Markgrafen Brandenburgs in dem 13. Jh., 1826 Kreisstadt und Landratssitz für das Osthavelland, 1905/1906 erste Großfunkstation (durch Telefunken), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, Name vielleicht von Nauen bei Goslar übertragen, nicht sicher zu erklären, s. BNB 4, s. OBB, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Naumburg (bzw. Naumburg – an der - Saale), 9. Jh., an der Saale gegenüber der Einmündung der Unstrut, F2-393f. NIUWI (neu) Niwanburg° (6), Niuamburg P. 7 379 Brun. De bello Saxon., Nuwenburg Mt. 1 45 (1032), Nuwenburh P. 8 627 Annalista Saxo, Niwenburc 9. Jh.) u. ö. (Nuvenburg, Nvwenburc, Nienburch, Nuemburg, Nuenburg, Nuenburk, Nuenburg!, Neuberg, Numburgensis, Nuenburh, Niumburgensis, Niuburgensis, Ninenburgensis!, Nigenburgensis, Nuenburgensis), s. Sachsen-Anhalt 341, 30706 Einwohner, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, Donb430, (Stadt und Verwaltungssitz in dem Burgenlandkreis,) rund 29000 Einwohner, (in) Numburg (1021), (in) Nuemburgum (1028), 1028/1030 Bischofssitz von Zeitz auf die von den Ekkehardinern (Markgrafen von Meißen) erbaute Burg verlegt, Nuemburg(ensis civitas) (1030), ab 1033 Kaufmannssiedlung, Nivvenbvrch (1068), Niwenbvrch (1068), 1142 Stadtrecht, von dem 11. bis zu dem 13. Jh. entstanden zwei Klöster und der Dom, südöstlich davon in dem 12. Jh. eine besondere Marktstadt, Numburg (1378), Messestadt, (zur) Naumburg (1540), bis 1833 Messen, 1835 Marktstadt mit Domstadt vereinigt, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. niuwi* 134, ahd., Adj., neu, jung, frisch?, s. niuwi* 4, nīgi*, as., Adj., neu?, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg?, s. burg, ahd., (st. F. i, athem), Burg?, s. SNB, s. DS35 (AAAGOLD20160518.doc)
Naunhof, 13. Jh., in dem Osten der Leipziger Tieflandbucht an dem Übergang zu dem nordsächsischen Plattenland und Hügelland, Donb431, (Stadt und gleichnamige VG in dem Landkreis Leipzig,) rund 16000 Einwohner, Ort geht auf die planmäßige Anlage eines markgräflich-meißenischen Jagdhofs mit Dienstsiedlung in einem alten Forstgebiet um 1150 zurück, Nova curia (1210), Nuwinhoff (1222), Nuwenhof (1292), nach 1378 Wasserschloss und Dorf, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. niuwe (1), nūwe, nīwe, niu, mhd., Adj., neu, s. hof, hob, mhd., st. M., Hof, Wohnstätte, Wohnsitz, „Neuhof“, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Neubrandenburg, 13. Jh., an dem Tollensesee nördlich Neustrelitzs, Donb434, (kreisfreie Stadt,) rund 66000 Einwohner, 1170 Gründung eines Klosters in dem (gegenwärtigen) Ortsteil Broda, Brandenborch novam (1248) Gründung der Stadt mit einer Urkunde Markgraf Johanns I. von Brandenburg mit vier Toren und mehr als 50 gut erhaltenen Wiekhäusern, 1292 zu Mecklenburg, Hauptresidenz der Herzöge von Mecklenburg-Stargard, Nigenbrandenborch (1309), (to) Nigen Brandenborch (1315), Nyenbrandenborg (1339), später zu Mecklenburg-Strelitz, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. nîe, nîwe, nüwe, mnd., Adj., neu, neugeschaffen, s. Brandenburg, noch nicht sicher gedeutet, zu brennen?, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Neuenhagen (Neuenhagen bei Berlin), 14. Jh., östlich Berlins, Donb435, (Gemeinde in dem Landkreis Märkisch-Oderland,) rund 17000 Einwohner, wohl anfangs Gut des Klosters Lehnin, Nyenhoue (1367) Original, Nienhage (1459), Neuenhoff (oder) Neuenhagen (1704), Neuenhagen (1861), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. nîe, nîwe, nüwe, mnd., Adj., neu, neugeschaffen, s. hof, mnd., M. und N., Hof, s. hāgen, mnd., M., Hag, Hecke, Dornzaun, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Neuhaus (Neuhaus am Rennweg), 17. Jh.?, auf der Kammhöhe in dem östlichen Thüringer Wald an einer alten Weggabelung von Saalfeld nach Eisfeld und Sonneberg bei Sonneberg in (dem früheren Herzogtum) Meiningen, F2-399 NIUWI (neu) Niwinhusa (16), Nyhaussen (!) Jacob S. 87 1071, s. hūs (1), hous, mhd., st. N., Haus, Donb438, (Stadt und erfüllende Gemeinde in dem Landkreis Sonneberg,) rund 7000 Einwohner, 1607 Ansiedlungen von Kohlern Schmalenbuche und 1624 von Glasmachern Igelshieb mit Glashütte des 16. Jh.s, 1668-1673 herrschaftliches Jagdhaus, (das) Neue Haus (1673), um 1700 Ortsname, 1729 Marktrecht, Neuehauß (1731), Neuhauß (1740), Zusatz am Rennweg seit dem Anfang des 20. Jh.s, 1920 Thüringen, Orte 1923 als Neuhaus vereinigt, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. SNB, s. Berger, s. Schindhelm W. Die Ortsnamen des Sonneberger Landes 1998 (AAAGOLD20160518.doc)
Neuhausen (Neuhausen/Spree), 14. Jh.?, südlich Cottbus’, Donb438 (Neuhausen/Spree), (Gemeinde in dem Landkreis Spree-Neiße,) rund 5000 Einwohner, novum castrum (apud Kotebuz) (1301?) Original, Niehus (1356), Newenhawß (1461), Newhausen (1573), Kopańce (1761), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. nîe, nîwe, nüwe, mnd., Adj., neu, neugeschaffen, s. hūs, mnd., N., Haus, s. kopaś, nsorb., V., graben, hacken, s. DS36 (AAAGOLD20160518.doc)
Neukirchen (Neukirchen/Erzgeb.), 12. Jh., an der Würschnitz südlich Chemnitzs an dem Nordrand des Erzgebirges, Donb439, (Gemeinde in dem Erzgebirgskreis,) rund 7000 Einwohner, um 1200 deutsches Bauerndorf in den Würschnitzniederungen mit Kirche, nova ecclesia (um 1200), (zu) Newenkirchen (1331), Neunkirchen (1382), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1953/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. niuwe (1), nūwe, nīwe, niu, mhd., Adj., neu, s. kirche, kireche, mhd., sw. F., st. F., Kirche, s. HONS2 (AAAGOLD20160518.doc)
Neukloster, 13. Jh., südöstlich Wismars, Donb439 (Neukloster-Warin,) 1219 entstand neben einer slawischen Siedlung (Dorf Kutzin) das Kloster Campus solis als „neues Kloster“, (villam) Cuszin (… Campus solis) (1219), Novo claustro (1243), Newencloster (1306), s. 1555 aufgelöst, Gut an den Herzog von Mecklenburg, 1648 an Schweden, 1803 Verpfändung an Mecklenburg, 1938 Stadtrecht, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern, 2004 Zusammenschluss mit Warin zu dem Amte Neukloster-Warin, s. nîe, nîwe, nüwe, mnd., Adj., neu, neugeschaffen, s. klōster, mnd., M., Kloster, Klosterleben, Klostergebäude, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Neuruppin, 13. Jh., nordwestlich Berlins, Donb443, (Stadt in dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin,) rund 32000 Einwohner, planmäßige Stadtgründung auf de Ostseite Alt Ruppins durch die Grafen von Arnstein nach 1214, Rapin (1238), (civitatis nostrae) Ruppin bzw. Olden Ruppyn (1256), seit 1256 Stadtrecht, Novo Repyn (1272) Original, Nova Ruppyn (1362), Neuruppin (1775), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 1994 Altruppin Stadtteil Neuruppins, Geburtsort K. F. Schinkels und Theodor Fontanes, s. rupa, slaw., Sb., Grube, Wasserrgrube, Loch, Suffix ina, s. Büsching, s. BNB (AAAGOLD20160518.doc)
Neustadt (Neustadt Dosse). 14. Jh., an der Dosse nordwestlich Berlins, Donb444, (Stadt und Amt mit Kampehl und Plänitz-Leddin sowie Roddahn,) rund 8000 Einwohner, in dem Mittelalter Burg mit Burgflecken, Nůwestat (1375), (to der) nyen Stadt (1379), Neustadt (1379), Neustetlein (1540), 1664 auf Betreiben Landgrafs Friedrich von Hessen-Homburg zu Stadt erhoben, 1772/1777 Kolonisationsmittelpunkt für 15 Dörfer, 1787-1790 Gestüt angelegt, jährliche Hengstparade, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, in Kampehl Dorfkirche des 13. Jh.s mit (ungeklärtem) mumifiziertem Leichnam des 1703 verstorbenen Christian Friedrich von Kahlbutz, s. nîe, nîwe, nüwe, mnd., Adj., neu, neugeschaffen, s. stat (1), stāt, staet, mnd., F., Stätte, Stelle, Ort, s. Landbuch, s. BNB11 (AAAGOLD20160518.doc)
Neustadt an der Orla, 12. Jh.?, südöstlich Jenas in der Orlasenke, Donb446, (Stadt und erfüllende Gemeinde in dem Saale-Orla-Kreis,) rund 54000 Einwohner, an der Fernstraße von Saalfeld nach Gera um die Mitte des 12. Jh.s Kaufmannssiedlung neben einer dörflichen Neusiedlung, Nova villa (1120), nach 1200 planmäßige Stadtanlage, Nova civitas (1287), Nuenstat (1291), (bi der) Nuwenstad (1331), Nawenstad (1480), Newstat an der Orle(1523), 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. niuwe (1), nūwe, nīwe, niu, mhd., Adj., neu, s. stat, mhd., st. F., Ort, Stelle, Stätte, s. Eichler Beiträge, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Neustadt in Sachsen, 14. Jh., in dem Neustädter Tal zwischen Lausitzer Bergland und Elbsandsteingebirge, Donb447, (Stadt in dem Landkreis sächsische Schweiz-Osterzgebirge,) rund 14000 Einwohner, gegründet von Bergleuten aus Freiberg, nach 1300 Stadtgründung, (zuo der) Nuwenstad (1333) (die) Newenstat (1423), Nawstad (1446), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. niuwe (1), nūwe, nīwe, niu, mhd., Adj., neu, in einem Gegensatz zu Altenstadt an der Waldnaab, s. stat, mhd., st. F., Ort, Stelle, Stätte, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Neustadt-Glewe, 13. Jh.?, an der in die Elbe fließenden Elde und an dem Rande des Landschaftsschutzgebiets Lewitz südlich Schwerins und nordöstlich Ludwigslusts, (Stadt und mit Blievenstorf und Brenz Amt in dem Landkreis Ludwigslust,) rund 8000 Einwohner, an dem Anfang des 12. Jh.s slawisches Dorf, an dem Ende des 12. Jh.s Burg und Siedlung der Grafen von Schwerin belegt, (apud) Novam civitatem Chlewa (1248), (ad) Novam civitatem Chlewa (1253), (in) Nova civitate … Ghiwe (1265), um 1300 Stadtrecht und Siegelrecht, Nyenstat (1317), Nigestat (1317), in dem 16. Jh. Eisenschmelzhütte, 1717 Schloss, Mecklenburg-Schwerin, 1945 in Mecklenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auslösung Mecklenburgs, 1987/1988 Entdeckung von Thermalwasser, 1990 Mecklenburg in der Bundesrepublik, s. nîe, nîwe, nüwe, mnd., Adj., neu, neugeschaffen, s. stat (1), stāt, staet, mnd., F., Stätte, Stelle, Ort, s. *chlěv, apolab., Sb., Stall?, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Neustrelitz, 18. Jh., südlich Neubrandenburgs zwischen dem Müritz-Nationalpark und dem Naturpark Feldberger Seenlandschaft, Donb448, (Kreisstadt des Landkreises Mecklenburg-Strelitz,) rund 22000 Einwohner, nach Strelitz – 1349 Stadtrecht -, 1701 Residenzstadt mit Residenzschloss 1733 Neustrelitz als neue Residenzstadt gegründet, 1815 Residenzstadt des Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz, 1919 Landeshauptstadt des Freistaats Mecklenburg-Strelitz, 1931 Strelitz als Strelitz Alt in Neustrelitz eingemeindet, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. *strěci, slaw., Sb., Schützen, „Schützenort“, s. neu, nhd., Adj., neu, s. Trautmann ON Meckl., s. Lübke C. Arbeit und Wirtschaft 1991, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Neverin, 14. Jh., nordöstlich Neubrandenburgs, Donb449, (Gemeinde und mit elf weiteren Gemeinden Amt in dem Landkreis Mecklenburg-Strelitz,) rund 9000 Einwohner, (tho) Neueryn (1385), Neuerin (1469), Neverin (1652), zu Mecklenburg-Strelitz, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, in dem Ortsteil Trollenhagen der Flughafen Neubrandenburg, zu ne, slaw., Partikel, nicht, *věriti, slaw., V., glauben, Suffix in, „Nichtgläubigenort“?, s. Trautmann ON Meckl., Heinemann O. Geschichte des Geschlechts von der Lancken 1908, Neubrandenburger Mosaik 1975, Nauschütz S. Neverin-Glocksin 2000 (AAAGOLD20160518.doc)
Nienburg (bzw. Nienburg Saale), 10. Jh., an der Mündung der Bode in die untere Saale bei Bernburg an der Saale, pag. Nordthur. (ubi Sala et Boda se miscendo maritant), F2-393 NIUWI (neu) Niwanburg° (1), Niuwenburc Anh. Nr. 146 (1073), Niwenburg Anh. Nr. 83 (993), Niwenburc Anh. Nr. 93 (1004), Nianburg (961), Nigenburg (973) u. ö. (Nienburh, Niuenburg, Nuwanburg, Nuvenburc, Nigenburh, Nigenburch, Nuwenburg, Nigenburg, Nienburg, Nienburc, Nuenburg, Nuenburch, Nuenberc, Nuwenburgensis, Niwenburgensis, Nyenburch, Nienburgensis, Niuuenburc, Nianburg), s. Sachsen-Anhalt 350, 5693 Einwohner, s. Sachsen-Anhalt 481 Walternienburg S. 394, Zeile 1f., s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, Donb454 (Nienburg Saale), (Stadt und VG in dem Salzlandkreis,) rund 14000 Einwohner, seit dem 10. Jh. Burg, auch von dem arabischen Reisenden Ibrahim ibn Ya’qub bezeugt, Nianburg (961) Original, Nigenburg (975) Original und Burgwardmittelpunkt, 975 Verlegung des Klosters Thankmarsfelde aus dem Harz hierher, bedeutendes Reichskloster mit Gütern bis zur Neiße, Niuuenburg(ensis) (993) Original, Nienburg (1035) Original, 1166 gegen den eigenen Willen an das Erzstift Magdeburg, Bedeutungsverlust, 1233 Stadt, Eingliederung in die Landesherrschaft Anhalt, 1560 Säkularisation, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. niuwi* 4, nīgi*, as., Adj., neu, „(zur) neuen Burg“ in einem Gegensatz zu(r alten Burg) Grimschleben, s. SNB, s. Freydank/Steinbrück (AAAGOLD20160518.doc)
Niepars, 13. Jh., südlich der Darß-Zingster Boddenkette und der Halbinsel Zingst sowie westlich Stralsunds, Donb453, (Gemeinde und Amt mit weiteren neun Gemeinden in dem Landkreis Nordvorpommern,) rund 10000 Einwohner, (in) Nipriz (1282), (tů) Nipritze (1328), (in) Nipris (1337), (to) Nipertze (1536), Nipars (vermutlich 1618), Niepars (1695), ab 1695 zu dem Distrikt Barth, um 1800 aus dem Dorf ein Rittergut, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN *Nepor, apolab., Suffix ici, „Neporort“, s. ne, slaw., Partkel, nicht, s. perti, urslaw., V., drücken, „Starkenort“ oder „Schwachenort“?, s. Trautmann ON Mecklenb., s. Witkowski 1965, s. Niemeyer 2007 (AAAGOLD20160518.doc)
Niesky (bzw. sorbisch Niska), 18. Jh., nordwestlich Görlitzs in der nordöstlichen Oberlausitz an dem Südrand der Lausitzer Heide, Donb454, (große Kreisstadt in dem Landkreis Görlitz,) 1742 als Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine von Flüchtlingen aus Böhmen auf der Rittergutsflur Trebus gegründet, Nisky (1768), Nißky (1791), Niska (1835) sorbisch, durch Braunkohlenbabbau gewachsen, durch Waggonbau bedeutsam, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. nízká, tschech., F., Niedriggelegene, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Nordhausen, 10. Jh., südlich des Harzes an dem Westrand der goldenen Aue an der Zorge, F2-417 NORTH (Nord bzw. Norden) Nordhusa (1), Nordhusa E. S. 2 (929), Rm. Nr. 123 (934), Nordhuson MB. 28a 254, Northusa Sch. S. 92 (972), ?Northus in ducatu Toringorum (884?) u. ö. (Northusun 964, Northusen, Norhthusen!, Northuse, Northusen, Nortehusen, Northusa, Nordhuse), s. Thüringen 305, s. hūs 52, as., st. N. (a), Haus, Donb457, (Kreisstadt,) rund 44000 Einwohner, altthüringisches Dorf, seit dem 8. Jh. Königspfalz, in dem 10. Jh. unter König Heiinrich I. Königsburg erbaut, Northusa (927), Northusun (965), Northusun (1075), Northuson (1105), Nordhusen bzw. Northusen (seit 12. Jh.), 1180 imperatoris civitas (Reichsstadt), Northausen 1480, 1802/1803 mediatisiert, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. nord* (1) 5, ahd., st. N. (a), st. M. (a?), Norden, Nordwind, s. Berger, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Nossen, 12. Jh., an dem Südrand des mittelsächsischen Hügellands in dem Vorerzgebirge in dem Tale und an den Hängen der Freiberger Mulde, Donb460, (Stadt in dem Landkreis Meißen,) rund 7000 Einwohner, slawische Wallburg den dem Rande des altslawischen Siedlungsgebiets in dem Gau Daleminze bzw. der Pflege Lommatzsch, seit dem 12. Jh. deutsche Burg mit Burgsiedlung nahe dem Kloster Altzella, (de) Nozin bzw. Nozzin (1198), Nozzin (1224), in dem 13. Jh. Städtchen, Nuzzin (1263), Nossin (1432), 1664 Stadtrecht, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. *nos, asorb., Sb., Nase, für die steil vorspringende Felszunge an der Freiberger Mulde, Suffix in, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Nünchritz, 14. Jh., östlich der Elbe in der Elbaue an dem Rande des Naturraums Großenhainer Pflege, Donb460, (Gemeinde und VG mit der Gemeinde Glaubitz in dem Landkreis Meißen,) rund 8000 Einwohner, Nincharitz (1312), Nymchericz (1378), Nimchericz (1406), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, *Ninochorici, asorb., zu PN Ninochor, Suffix ici, „bei den Ninochorleuten“, s. HONS, s. SO (AAAGOLD20160518.doc)
Oberfrohna, 14. Jh., bei Zwickau, Donb367 (Limbach-Oberfrohna), Twerchfrone (um 1390), (dy) Twerichfrone (1431), Qwerchfrone (1459), Obir Frone (1501), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, Limbach-Oberfrohna 1950 gebildet durch Zusammenlegung der Städte Limbach und Oberfrohna, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. dwēr (1), mnd., Adj., quer, quer zu etwas liegend, s. ȫvere*, ȫver, oͤver, ōver, āver, mnd., Adj.: nhd. „obere“, äußere, ältere, s. vrōne (1), vrōn, frōne*, mnd., Adj., dem Herrn gehörend, herrlich, prächtig, das zu dem älteren Niederfrohna quere und obenliegende „Querherrische“, s. HONS1, SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Oberkrämer, 14. Jh., nordwestlich Berlins, Donb465, (Gemeinde in dem Landkreis Oberhavel,) rund 11000 Einwohner, ursprünglich ein großes Waldgebiet – das holtz 1355 - in der Nähe von Kremmen, Cremer (1355), Kremer (1438), Obercraemer (1881), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Buundesrepublik, als Kremmer (Wald) zu Kremmen, zu *kremen, slaw./altpolab., Sb., Kiesel, Kieselstein, s. BNB4 (AAAGOLD20160518.doc)
Oebisfelde, 13. Jh. an dem Südrand des Drömling, Donb470 (Oebisfelde-Calvörde), Owesuelde (1205-1215), (W. de) Ouesuede (1212), Oysuelt (1262), Oveszfelde (1475), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. PN?, zu *agwjō, germ., st. F. (jō), Au, zum Wasser Gehöriges?, s. velt, mnd., N., Feld; velt, felt*, mhd., st. N., Feld, Land, Boden, s. Oebisfelde-Calvörde, s. SNB, s. Udolph 2005 (AAAGOLD20160518.doc)
Oederan, 13. Jh., an dem Nordfuß des mittleren Erzgebirges, Donb470, (Stadt und VG in dem Landkreis Mittelsachsen,) rund 9000 Einwohner, vor 1150 Ort an alter Straße nach Böhmen, nach 1180 Siedlung deutscher Bauern und Bergleute, um 1250 Stadtgründung, Oderen (1286), Odren (1378), Odran (1404), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, schwierig, vielleicht zu *odrati, asorb., V., abreißen (Rodungssiedlung?). oder zu *odr, asorb., Sb., Pfahl, Gerüst?, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Oelsnitz (Oelsnitz/Erzgebirge), 13. Jh., an dem Südrand des erzgebirgischen Beckens westlich Stollbergs, Donb471, (Stadt in dem Erzgebirgskreis,) rund 12000 Einwohner, deutsches Bauerndorf des späten 12. Jh.s an dem Bach Oelsnitz mit Herrensitz, (de) Olsniz (1219), (de) Olsnicz (1297), Olsnicz (1438), seit 1843 mit Steinkohlenbergbau Entwicklung zu einer Stadt, 1923 Stadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1971 Ende der Kohleförderung, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. ol’śa, asorb., Sb., Erle, „Erlenbach“, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Oelsnitz (Oelsnitz/Vogtland), 12. Jh., südöstlich Plauens an der weißen Elster in dem oberen Vogtland, Donb471, (große Kreisstadt in dem Vogtlandkreis,) rund 16000 Einwohner, Olsniz (1200), deutsches Rodungsdorf bei der um 1240 erbauten Burg Voitsberg, Olzeniz (1328), zwischen 1327 und 1356 planmäßige Anlage der Stadt, 1357 Stadtrecht, Bergbau, Ölsnycz (1397), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. ol’śa, asorb., Sb., Erle, „Erlenbach“, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Ohrdruf, 10. Jh., südlich Gothas an dem Nordrand des Thüringer Waldes an der Ohra an einer alten Straße von Oberhof in das Gebiet der Werra in Thüringen, F1-178 ARA1° (Fluss) Orthorp (1), Orthorp P. 2 344 (Vita s. Bonif.), Ordorp Jf. Nr. 7 (961), Ordorph P. 6 227 (Mirac. S. Wigberhti), Ordorf P. 5 37, 65 (Lamberti Ann.), 13 177 (Wolfheri vita Godehardi), W. 2 Nr. 12 (8. Jh.), 3 Nr. 42 (um 1010), 3 Nr. 54 (11. Jh.), s. Thüringen 324, s. dorf, ahd., st. N. (a), Dorf, Donb474, (Stadt und erfüllende Gemeinde in dem Landkreis Gotha,) rund 12000 Einwohner, altthürngisches Dorf, 725 dort von Bonifatius eine cellula (Zelle) eingerichtet, (in loco que dicitur) Ordorf (725) Abschrift 11. Jh., (in) Ordorf (777), Ordorp (961), Ordorf (1137), in dem 12./13. Jh. Marktflecken mit Burg, Mitte 14. Jh. Stadterweiterung, Ohrdruf (1500), 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, „Ohradorf“, s. Ohra, s. Eichler Beiträge, s. SNB, s. Berger, s. Riese C. Ortsnamen Thüringens Landkreis Gotha 2010 (AAAGOLD20160518.doc)
Okrilla (Großokrilla und Kleinokrilla), 15. Jh., nordöstlich Dresdens an der Laußnitzer Heide an der großen Röder, Donb483 (Ottendorf-Okrilla), (die) Okryll (Heide) (1453), (der) Okrull (1528), Ockrylla (1683), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1949 Sachsen in der Bundesrepublik, s. okrugły, asorb., Adj., rund, ursprünglich eine Flurbezeichnung (z. B. Wiese, Feld, Hügel) (AAAGOLD20160518.doc)
Olbernhau, 15. Jh., in dem Tal der Flöha und ihrer (sechs) Nebentäler an dem Steinhübel an der Grenze zu Tschechien, Donb475, (Stadt in dem Erzgebirgskreis,) rund 10000 Einwohner, deutsches Bauerndorf des ausgehenden 12. Jh.s, Albernhau (1434), Olbernhaw (1497), seit dem 16. Jh. Bergbau, Ulbernhain (1555), Olbernau (1791), 1902 Stadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN Albero, s. houw (1), hou, how, mnd., M., Hieb, Schlag, Hau, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Olbersdorf, 14. Jh., bei Zittau bzw. Görlitz, Donb474, (Gemeinde und VG in dem Landkreis Görlitz,) rund 11000 Einwohner, Waldhufendorf, Albertsdorff (1323), Olbrechtsdorf (1346), Albrechtsdorf (1350), Olbersdorf (1791), Ende 18. Jh.-1991 Braunkohleabbau, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, in dem Jahre 2000 Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden, s. PN Albrecht, s. dorf, mhd., st. N., Dorf, „Albrechtsdorf“, s. HONS (AAAGOLD20160518.doc)
Oranienburg, 17. Jh.?, an der Havel und an dem Havelkanal nördlich Berlins, Donb477, (Kreisstadt in dem Landkreis Oberhavel,) rund 42000 Einwohner, ursprünglich slawisches Dorf Bötzow, seit etwa 1200 Burg des Markgrafen von Brandenburg, , Burgflecken, Bothzowe (1216), 1350 Städtchen (stedeken)(oppidum) Botzow (1450), Bötzow (1559), 1650 das Amt Bötzow an Luise Henriette von Oranien als Markgräfin Brandenburgs, Neubau eines Schlosses Oranienburg mit Stadterweiterung (Neustadt mit Neusiedlern), Oranienburg (1652), Industrialisierung, 1933-1945 Konzentrtionslager, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, Bötzow s. PN Bodeš bzw. Bodš, Suffix ow, s. Oranien, s. Burg, nhd., F., Burg, s. BNB5, s. SNB, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Oschatz, 12. Jh., an der Döllnitz östlich des Wermsdorfer Forstes, Donb478, (große Kreisstadt in dem Landkreis Nordsachsen,) rund 16000 Einwohner, vor 929 altsorbischer Burgwall mit Burgsiedlung, danach wohl deutscher Herrensitz, um 1150 Ansiedlung deutscher Kaufleute und Handwerker sowie Marktanlage, um 1200 Erweiterung durch den Markgrafen von Meißen, (de) Ozzetz (1200), Ozcethz (1219), Oschecz (1350), Oschacz (1358), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. *osěć, asorb., Sb., Verhau, durch Verhau geschützter Ort, Rodungssiedlung?, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Oschersleben (Großoschersleben und Kleinoschersleben bzw. Oschersleben an der Bode), 10. Jh., an der Bode bei Halberstadt in der Magdeburger Börde an dem Bodeknie und an dem Ostrand des großen Bruches, pag. Nordthur., F1-165 *ANS (Ase bzw. Gott bzw. PN) Oscherslevo*, Oscherslevo (palus que extenditur usque Hornaburhc) Janicke Quedl. 1 Nr. 7 (994) Original, Oskerslevo Rm. Nr. 402 (1010), Lpb. Nr. 94, 95 (1065), Anh. 1 Nr. 151 (1083), Oscherslove UB. d. Klost. Stötterling. 1874, 51 Nr. 5 (1184) Original, s. PN?, vgl. C. 185, Setzepfand Geschichtsbll. f. Stadt u. L. Magdeburg 33 (1898) 104f., s. lêva* 2, lêƀa*, as., st. F. (ō), Rest, Überbleibsel, Erbe (N.), s. leben, s. Sachsen-Anhalt 354, 3230 Einwohner, Donb478, (Stadt und VG in dem Landkreis Börde,) rund 21000 Einwohner, frühmittelalterliches Dorf an einem Übergang über die Bode, Oscheresleuo (994) Original, Oskeresleuo (1010), 1083 zwei Orte, 1211 parvo Oschersleve, Oschersleve (1234), 1235 Stadt, 1816-2007 Kreisstadt, 1956 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt, s. PN *Ansgēr, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Osterburg, 12. Jh.,an der Mündung der Uchte in die Biese in der Altmark in Sachsen-Anhalt, F1-281 AUSTAR (östlich) Ostarburge (2), Osterburch Jahresber. d. altmärk. Ver. 24 S. 28 (1151), Osterborch Anh. Nr. 710 (1196), s. Sachsen-Anhalt 356, s. burg, as., F., Burg, Donb479, (Stadt und an dem 1. 1. 2005 aus Osterburg und Gemeinden der Umgebung in der nordöstlichen Altmark und der südwestlichen Wische gebildete VG in dem Landkreis Stendal,) rund 11000 Einwohner, Anlage an einem alten Verkehrsknotenpunkt durch die Markgrafen von Brandenburg, mittelalterliche Burg mit Burgsiedlung und Burgbezirk, (de) Osterburch (1157), Osterburg (110), Osterborch (1196), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. ôstar (1) 3, as., Adj., östlich, ostwärts gerichtet, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, „Ostburg“, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Osternienburg, 13. Jh., westlich Dessaus und südöstlich Nienburgs an der Saale, Donb481, (Gemeinde und VG in dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld,) rund 10000 Einwohner, Hosternienburch (1205) Original, Osternyenburch (1331) 1355, Ostirnyginburg (1392) Original, Amtsdorf Anhalt-Köthens, 1875 Braunkohlenabbau, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. ôster, mnd., Adj., östlich, im Osten gelegen, s. nîe, nîwe, nüwe, mnd., Adj., neu, neugeschaffen, s. borch, mnd., F., Burg, „Ostneuburg“, s. Schultheis J. (Mänche-) Nienburg (in) Onomastica Slavogermanica 19 1990 (AAAGOLD20160518.doc)
Osterwieck, 8. Jh.?, an der Ilse in dem Harzvorland bei Halberstadt, F1-284 AUSTAR (östlich) Asterwic (1), Asterwic P. 8 560 (Annalista Saxo), Osterwic P. 23 88, 90 (Gesta ep. Halberst.), Hosterwich Schmidt Nr. 130 (1108) u. ö. (Osterwik, Osterwich, Osterwick, Ostirwich), s. Sachsen-Anhalt 359, s. wīk* 3, as., st. M. (i), Wohnstätte, Dorf, Donb481 (Osterwieck-Fallstein), Ort am der Straße von Braunschweig nach Halberstadt, von dem Ende des 8. Jh.s (als Saligenstede) kurz Bischofssitz, Saligenstede bzw. Salingenstede (780), an dem Anfang des 9. Jh.s Bischofssitz nach Halberstadt verlegt, Saligenstat (974), Saligestat (992), Saliganstedi (994), Saligestat (1002), Ostrewic (1073), Hosterwich bzw. Osterwich (1108), Osterwic (1112), Osterwic (1178), Ostirwich (1194), (in) Osterwich (1262), Oesterwieck (1564), 1648 zu Brandenburg, 1807 Königreich Westphalen, 1813 Preußen, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. sālig 45, sēlig*, as., Adj., gut, fromm, selig, s. stėdi 13, stadi*, stidi*, as., st. F. (i), Stätte, Ort, s. ôstar (1) 3, as., Adj., östlich, ostwärts gerichtet, „Seligenstaätte“ bzw. „Ostsiedlung“, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Ottendorf, 14. Jh., nordöstlich Dresdens an der Laußnitzer Heide an der großen Röder, Donb483 (Ottendorf-Okrilla), Ottindorf (1357), Ottendorf (1413), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1949 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN Otto, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf; dorf, mhd., st. N., Dorf, Landgut, Einzelhof, „Ottosdorf“, s. HONS2 (AAAGOLD20160518.doc)
Parchim, 12. Jh., an der Elde südöstlich Schwerins, Donb486, (Kreisstadt des Landkreises Schwerin und Sitz des Amtes Parchimer Umland,) rund 19000 Einwohner, slawische Besiedlung mit Burg, Parchim (1170), um 1200 bei der Burg eine Kaufmannssiedlung, 1225/1226 als Stadt genannt, Parchem (1225/1226), 1249 Neustadt, 1282 Vereinigung von Altstadt und Neustadt, Parcheim (1288), abwechselnd zu Mecklenburg, Sachsen, Brandenburg oder Schwerin, in Mecklenburg-Vorpommern 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN? *Parchom, Suffix j?, „Parchomsort“, s. Trautmann ON Meckl, s. Eichner/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Parey, 10. Jh., zwischen den Städten Burg und Genthin östlich der Elbe an dem Elbe-Havel-Kanal, Porei (946), Porei (1014), Poregi (1179), Parey (1521), 1945 in Sachsen-Anhalt in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, 2001 mit weiteren Gemeinden Elbe-Parey, wohl apolab. *Poraj, s. po, Präp. apolab., bei, *raj, apolab. Sb., Sumpf?, „Sumpfort“, s. Trautmanmn ON Meckl. (AAAGOLD20160518.doc)
Pasewalk, 12. Jh.?, östlich Neubrandenburgs und westlich der Grenze zu Polen, Donb486, (Kreisstadt des Landkreises Uecker-Randow und Verwaltungssitz des Amtes Uecker-Randow-Tal,) rund 12000 Einwohner, in dem 12. Jh. Burg von Pommern mit Siedlung, Posduwlc (um 1150) zu 1070?, in der Mitte des 12. Jh.s deutsche Kaufmannssiedlung, Pozdewolk (1168), Posdewolc (bzw. castro) Pozdewolk (1177), um 1230 Stadtanlage, 1250-1464 zu Brandenburg, Poswalc (1260), Poswalk (1276), Pozewalch (1288), Pasewalck (1302), 1464 zu Pommern, später zu Schweden, 1720 zu Preußen, seit 1721 Garnisonsstadt, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, vielleicht zu *volk, apolab., zu *velkti, urslaw., V., schleppen, ziehen?, pozde schwierig, zu *pos, idg., Präp., bei, nach, „bei dem Weg“?, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner, s. Niemeyer 2003 (AAAGOLD20160518.doc)
Pegau, 12. Jh.?, an der weißen Elster (in einer Biegung) in der Leipziger Tieflandsbucht bei Leipzig, F1-449 ### Bigaugia, Bigaugia P. Scr. 10 1882 (1133), s. Sachsen (272), as., Donb487, (Stadt und VG aus Pegau und zwei weiteren Gemeinden in dem Landkreis Leipzig,) rund 8000 Einwohner, um 1068 Dorf und Burg des Grafen Wiprecht von Groitzsch, Bigaugiensis (1080) um 1150, 1091/1092 Jacobskloster mit Bendediktinern, 1096 geweiht, seit Ende des 11. Jh.s Burgmarkt, Bigowia (1104), (de) Bigouwe (1153), um 1170/1190 Erweiterung um die Neustadt, 1172 Reichskloster, Pegow (1367), Pegawe bzw. Pegaw (1425), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, schwierig, s. *byg, asorb., Sb., Biegung?, s. HONS, s. SO, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Peitz (bzw. sorb. Picnjo), 14. Jh., in der Spreeniederung nördlich Cottbus’, Donb488, (Stadt und Amt in dem Landkreis Spree-Neiße,) rund 12000 Einwohner, altsorbische Siedlung mit Burgwall, Pizne (1301), nach 1300 Städtchen, Peicze (1399), Peyczin (1420) Original, Peitz (1495), historischer Altstadtkern, 1536 Eisenhüttenwerk erwähnt, 1658 erster Hochofen der Mark Brandenburg, Fischzucht, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. pica, asorb., Sb., Futter, „Futterort“, s. UI, s. DS, s. SO (AAAGOLD20160518.doc)
Penig, 13. Jh., in dem mittelsächsischen Bergland an dem Südhang der Zwickauer Mulde, Donb488, (Stadt in dem Landkreis Mittelsachsen,) rund 10000 Einwohner, altsorbische Fischersiedlung an einem alten Übergang über die Mulde, an dem Ende des 12. Jh.s Anlage des Dorfes Altpenig auf dem Norduferhang der Mulde, daneben deutsche Wasserburg in dem späteren Stadtgebiet, zwischen 1170 und 1329 planmäßige Stadtanlage durch die Burggrafen von Altenburg, 1227 Stadt, Penic bzw. Penik (1264), Penig (1314), Penek (1382), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. asorb. *Pěnik, zu *pěna, asorb., F., Schaum, (mit Bezug zu der Lage an der Mulde), s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Penkun, 13. Jh. , 13. Jh., nordöstlich Prenzlaus und südöstlich Pasewalks an der Randow (bzw. bis 1700 Lochnitza) in dem äußersten Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns an der Grenze zu Polen, Donb371 (Löcknitz-Penkun), (Amt in dem Landkreis Uecker-Randow mit der Stadt Penkun und der Gemeinde Löcknitz sowie elf anderen Gemeinden,) rund 11000 Einwohner, frühe slawische Besiedlung durch Ukranen, slawische Burg samt Siedlung, Pincu (vicus) (1240), Pinkun (1261), Penkun (1272), wechselnde Herrschaften von Pommern, Brandenburg, Schweden und Preußen, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN apolab. Peńkun, Suffix j, zu *peń, apolab., Sb., Baumstumpf, Baumstamm, s. Raumer, s. EO, s. Trautmann ON Mecklb., s. Eichler/Mühlner, s. Niemeyer 2003, s. Löcknitz (AAAGOLD20160518.doc)
Penzlin(er Land), 12. Jh., südwestlich Neubrandenburgs zwischen dem Tollensesee und dem Müritz-Nationalpark, Donb789, (Amt aus der Stadt Penzlin und weiteren elf Gemeinden in dem Landkreis Müritz,) rund 7000 Einwohner, slawische Vorbesiedlung, Pacelin (1170), Pentzelyn (1230), Pancirin (1244), in dem 13. Jh. Errichtung einer Burg, 1263 Stadtrecht durch den Fürsten von Werle, Pencelin (1283), Pentzlin (1327), seit 1414 Gut der von Maltzan, 1777 kaufte die Stadt einige Rechte zurück, 1918 wieder vollständiges Stadtrecht, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN *Pąčla bzw. *Pąčl, Suffix in, „Pąčlasort“, zwei Anknüpfungsmöglichkeiten, s, EO, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Perleberg, 13. Jh., an einem alten Übergang über die Stepnitz nordwestlich Berlins, Donb489, (Kreisstadt in dem Landkreis Prignitz,) rund 12000 Einwohner, in dem Mittelalter deutsche Burg mit Burgsiedlung, nach 1200 Stadtgründung (Johann Gans von Perleberg), 1239 civitas, Perleberge (1239) Original, 1275 Herrschaftsgebiet (terra Perleberge), Parleberch (1294) Original, Perleberg (1416), Rolandfigur 1546, s. 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. parle, perle, pērle, peerle, perlin, mnd., F., Perle, im Inneren der Perlmuschel gebildetes Kügelchen, Bestandteil von Schmuck, s. parle, perle, pērle, peerle, perlin, mnd., F., Perle, im Inneren der Perlmuschel gebildetes Kügelchen, Bestandteil von Schmuck, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, s. NBN6, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Petershagen/Eggersdorf, 14. Jh.?, östlich Berlins in Brandenburg, Donb789, (Gemeinde in dem Landkreis Märkisch-Oderland,) rund 14000 Einwohner, in dem 13. Jh. (?)entstandene deutsche Angerdörfer, Petirshayn (1367), Petirshagen bzw. Petershagen (1375), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN Peter (Petrus), s. hāgen, mnd., M., Hag, Hecke, Dornzaun, s. Eggersdorfs. Krabbo, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Pirna, 13. Jh., an dem oberen Beginn der Elbtalweitung an der Mündung der Wesenitz und der Gottleuba in die Elbe an dem Elbsandsteingebirge (Tor zu der sächsischen Schweiz), Donb493, (große Kreisstadt und VG sowie Verwaltungssitz des Landkreises sächsische Schweiz-Osterzgebirge,) rund 41000 Einwohner, altsorbischer Burgwall und Burgsiedlung an einer alten Furt über die Elbe, um 1100 an Böhmen, um 1200 planmäßige Stadtanlage durch die Markgrafen von Meißen, Perne (1233), Pirne (1245), um 1250 Stadtrecht, Pyrna (1413), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, zu *pyŕ?, asorb., Sb. Brandstelle, Kanzleiendung a, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Plau (Plau am See), 13. Jh., an dem Westufer des Plauer Seees südlich Güstrows, Donb494, (Stadt und Amt mit fünf weiteren Gemeinden in dem Landkreis Parchim,) rund 9000 Einwohner, slawische Vorbesiedlung mit nahegelegener Burg, um 1200 Gut des Fürsten von Werle, 1225 durch den Fürsten planmäßige Anlage einer neuen Siedlung, 1235 als Stadt bezeichnet, (cives in) Plawe (1235), Plawe (1254), (sito extra civitatem) Plauue (1296), Plawis (1323), seit dem 14. Jh. wechselnde Zugehörigkeit, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demookratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, 1994 Zusatz am See, 1998 Luftkurort, s. *plaw, apolab., V., schwemmen, flößen, „Flößplatz“, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner, s. Niemeyer 2003 (AAAGOLD20160518.doc)
Plauen, 12. Jh., an der Einmündung der Syra in die weiße Elster in dem mittelvogtländischen Bergland, Donb494, (Kreisstadt des Vogtlandkreises,) rund 67000 Einwohner, altsorbisches Dorf, 1122 deutsche Burg mit Burgsiedlung, Plawe (1122), Stadtgründung um 1220/1230 durch die Reichsvögte bzw. Vögte von Gera, Weida und Plauen, Plawe (13. Jh.), Plawen (1360), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. *płav, apolab., Sb., Schwemme (für Flöße?), , s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Plessa, 14. Jh., an der schwarzen Elster südwestlich Cottbus’, Donb495, (Gemeinde und Amt in dem Landkreis Elbe-Elster,) rund 7000 Einwohner, 1992 entstanden durch Zusammenschluss der Gemeinden Gorden-Staupitz, Hohenleipisch, Plessa und Schraden, Ples (1395), Blesße bzw. Plesse (1456), Blesse bzw. Plessaw (1540), Plessa (1583), in der Mitte des 19. Jh.s Braunkohlenbergbau, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. *Plesso bzw. *Ples, zu *plesso bzw. *ples, asorb., Sb, See, Untiefe?, s. DS22, s. SO3, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Pößneck, 13. Jh., an der Kotschau in der Orlasenke südlich Jenas und östlich Saalfelds, Donb497, (Stadt in dem Saale-Orla-Kreis,) rund 13000 Einwohner, altsorbisches Dorf in dem frühmittelalterlichen deutschen Königsgut Saalfeld 9.-11. Jh. mit der Altenburg und an alter Straße von Saalfeld nach Gera, in dem 12. Jh. Entwicklung zu einem Burgmarkt (alde stat 1425), Stadterweiterung in dem 13. Jh., (de) Pesnitz (1252), Pesnic (1303), 1324 stat und hus, Peznik (1354), Peßnig (1423), Pösneck (1725), 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, zu *pĕśnik, asorb., Sb., sandiger Ort, Sanggrube, s. Schultes, s. SNB, s. SO (AAAGOLD20160518.doc)
Potsdam, 10. Jh., südwestlich Berlins inmitten von Havelseen, Donb497, (kreisfreie Stadt und Hauptstadt des Landes Brandenburg,) rund 153000 Einwohner, in dem Frühmittelalter slawische Wallburg mit Fischersiedlung, später Burg der Markgrafen von Brandenburg, Poztupimi (993) Original, Anwachsen zu einem Städtchen, Postamp (1317) oppidum, 1323 städeken, Postam (1345) Original, Potstamp (um 1500) Original, in dem 18. Jh. Ausbau zu der Residenz der Könige von Preußen,und Anlage von Schloss und Park Sanssouci, 1721 Neustadt, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1945 Schloss Cecilienhof Tagungsstätte der Potsdamer Konferenz der Alliierten, Landeshauptstadt 1945-1952, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952-1958 Auflösung Brandenburgs, 1952 Kreishauptstadt und Bezirkshauptstadt, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, Universität, Fachhochschule, Stadtteil Babelsberg, Landeshauptstadt, Weltkulturerbe, schwierig, s. po, slaw., Präp., an, bei, s. stąp, slaw. V., treten?, s. pod, slaw., Präp., bei, s. stąp, slaw., Sb., Stampfe, „bei der Stampfe“?, s. BNB4, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Premnitz, 14. Jh., an der unteren Havel nordwestlich Potsdams, Donb498, (Stadt in dem Landkreis Havelland,) rund 9000 Einwohner, in dem Mittelalter zunächst Siedlung slawischer Fischer und Schiffer, seit dem Ende des 12. Jh.s auch deutsche Siedler, (Conrado) Predemiz (1336) Orginal, Predemisse bzw. Predemitz (1375), Predenitz (um 1500) Original, Premenitz (1610), Industrialisierung, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1962 Stadt, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN Predma. Suffix ici, „Predmasleuteort“, zu pred, slaw., Präp., vor, s. mir, slaw., Sb., Friede, s. BNB4, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Prenzlau, 12. Jh., nordöstlich Berlins an der Ucker und an dem unteren Uckersee, Donb498, (Kreisstadt in dem Landkreis Uckermark,) rund 20000 Einwohner, frühmittelalterliche slawische Burg mit Burgsiedlung, deutsche Burg mit Marktflecken (castrum cum foro), (Stephanus sacerdos) Prinzlau(iensis) (1187), Prenczlau (1188), (castrum cum foro) 1188, Prencelaw (1234), 1243 neue Stadtanlage, Premizlawe (1237), Premszlow (1432), Prenzlau (1706), 1945 Brandenburg in sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN Premylaw, Suffix j, s. pre, slaw., Präp., durch, aus, wegen, s. mysliti, slaw., V., denken, s. slava, slaw., F., Ruhm, Ehre, „Premyslavisches“, Assimilation von m an s, s. BNB9, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Pritzwalk, 13. Jh., in der Dömnitzniederung nordwestlich Berlins, Donb498, (Stadt in dem Landkreis Prignitz,) rund 13000 Einwohner, altslawisches Dorf, mit deutscher Zuwanderung allmählich Marktflecken, nach 1200 Stadtanlage durch die Herren von Putlitz, 1256 Stadtrecht durch den Markgrafen von Brandenburg, Pritzwalk (1256), Prizcewalc (1300) Original, Pristualke (1373), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, schwierig, wohl zu prestati, slaw., V., aufhören, volk, slaw., M., Wolf?, oder zu prez, slaw., Präp., durch, über, volk, slaw., Sb., Landzunge zwischen Flüssen, Schleifstelle?, s. BNB6, s. SNB, s. Witkowski T. Die Namen des Kreises Greifswald 1978 (AAAGOLD20160518.doc)
Pulsnitz (bzw. obersorbisch Połčnica), 13. Jh., an der Pulsnitz in dem Nordwesten des Lausitzer Berglands, Donb500, (Stadt und VG in dem Landkreis Bautzen,) rund 15000 Einwohner, um 1200 entstandenes deutsches Bauerndorf an der Pulsnitz mit Herrensitz, (de) Polseniz (1225), Gewässer Polsniza bzw. Polzniza (1228/1241), 1375 Stadtrecht, Gewässer Polseniz (1384), Ort (zu der) Pulsenicz (1399), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. *połzać, altsorb., V., schleichen, langsam fließen, an polca, osorb., Sb. Brett angeglichen?, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Quedlinburg, 10. Jh., an der Bode in dem nördlichen Harzvorland, bei Magdeburg, F2-507ff. QUID (PN) Quidilingaburg°, Quidilingaburg P. 5 436, 466 Widukind, 774, 779, 799 Thietmari chr., 8 mehrmals, 12, 578, 580, 591 Vita Mahthildae, 13 111 Vita Meinwerci episcopi, E. S. 5 (946), S. 8, 9 u. s. w. Anh. Nr. 31 (961) u. ö., Quidilingaburc E. S. 5 (944), Quidilingaburgh P. 17, 579 Vita Mahthildae u. ö. (Quidilingaburh, Quidiliggaburg, Quidiliggaburhc, Quidilingoburg, Quidilingiburch, Quidilingeburg, Quidilingburg, Quidilingonburch, Quidelingenburg, Quidelingoburg, Quidelingeburg, Quidelingeburch, Quidelingeburh, Quidelingeburc, Quideliggeburh, Quitilingaburh, Quitilingaburg, Quitilingaburch, Quitilingaburhc, Quitilingaborch, Quitiliggaburg, Quitilingoburg, Quitilingoburc, Quitilingunburch, Qhüitilingoburg, Quitilingiburch, Quitilincaburc, Quitilingeburc, Quitilongoburc, Quitelingaburg, Quidilingoburg, Quidelingeburg, Quidelingoburg, Quidelingenburch, Quiddelenburg, Quitiliniburg, Quitelineburch, Kwytelinggeburch, Chutelineburc, Quiddelinburch, Quitilingiburg, Quitelingeburg, Quitelingeburc, Quitelingburg, Quideligburg, Qwytelinggeburch!, Quedelingeburg, Quetalingeburg, Quedelingburg, Quictilingaburc!, Quidilineburg, Quidilinburg, Quidelinoburg !, Quidelineburg, Quidelinburg, Quidelinburc, Quidelenburg, Quidelenburc, Quitilinaburc. Quitilinaburc, Quitiliniburg, Quitiliniburch, Quitelineburg, Quitelineburch, Quitiline Burga!, Quitilinburg, Cuitelineburg, Quintilingaburg, Quintilingburg, Quindelincburg, Quindenlingenburgh, Quintilburg, Quinteleburg, Quiteleborg, Quitinaborch, Chutelingeburch, Chutelineburc, Gutelineburc, Chutelineburg, Chutelnburch, Kutiliburc, Kidilingaburc, Quitilinga cortis, Quitiling, Quintelingeborch, Quidelingeburh, Quitelineburc, Coteline aula, Quitilingaburgensis, Quitilinburgensis, Quidelingnensis, Quedelingnensis, Quedelingensis), a. PN, Suffix, s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, s. Sachsen-Anhalt 374, 29096 Einwohner, erste Erwähnung (922), s. Ranke C. Über den Ursprung Quedlinburgs 1833, Donb503, (Stadt in dem Kreise Harz seit dem 1. Juli 2007), rund 22000 Einwohner, ursprüngliche Quedlinburg ist die alte auf dem östlich gelegenen Burgberg befindliche 919 unter König Heinrich I. zur Königspfalz ausgebaute Burg, nach Heinrichs I. Tode von seiner Witwe Mathilde auf dem Burgberg ein bis 1803 bestehendes die Ortsherrschaft rasch übernehmendes Damenstift gegründet, drei Siedlungen bilden den Ort, Quitilingaburg (922), (927), (929), Quidilingaburc (944), (956), (curtis) Quitilinga (961), Quitiliniburg (995), Quitelineburch (1085), Quedlingeburch (1257), Quedlinburg bzw. Quedlinburgk (1320), 1384 Mitglied in dem niedersächsischen Städtebund, 1426 Hansestadt, 1698 Brandenburg, 1807 Kpnigreich Wesphalen Frankreichs, 1813 Preußen, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, zu kwidi* 4, quidi*, as., st. M. (i), Rede, Wort, Aussage, Suffix l, „Kwidilosburg“, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Querfurt, 12. Jh., südwestlich Halles an der Weida in der Querfurter Börde bzw. westlich Halles (an der Saale), F1-1719 KORN (Mühle) Corenvorde, Corenvorde Mülv. Nr. 1215 (1147) Original, s. ford* 2, furd*, as., st. N. (a)?, st. M. (i)?, Furt, Donb503, (Stadt in dem Saalekreis,) rund 12000 Einwohner, seit dem 9. Jh. Markt an einer Straße von Westen über die Furt durch die Querne nach Merseburg und Halle sowie Naumburg in dem Schutze der auf dem Berge gelegenen Burg, Quernuordiburch (979), Quernevorde (1002), Querenforde bzw. Quernforde (1120), vor 1198 Stadtrecht, die mächtige Burg war Stammsitz der Edelherren von Querfurt, Querfurd (1320), 1496 die Burgherrschaft an das Erzstift Magdeburg, 1635 an das Herzogtum Sachsen, 1656-1744 reichsunmittelbares Fürstentum der Herzöge von Sachsen (Wettiner), 1835 Preußen, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. kwern* 1, quern*, as., st. F. (u), Mühle, „Mühlenfurt“, *Quernaha, as., F., Mühlenbach denkbar, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Radeberg, 13. Jh., an dem Ostrand der Dresdener Heide an der großen Röder und an der schwarzen Röder, Donb505, (große Kreisstadt in dem Landkreis Bautzen,) rund 18000 Einwohner, an dem Ende des 12. Jh.s deutsches Bauerndorf mit Rittersitz, Radeberch (1221), 1344 Städtchen, Radeberg (1350), nach 1858 Industrialisierung, Bierbrauerei, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, schwierig, zu Rad?, zu Rodung?, s. berc (1), perc, mhd., st. M., nhd., Berg, berch, mnd., st. M. (a), Berg, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Radebeul, 14. Jh., in der Lößnitz an dem rechten Ufer des Elbtalkessels an der Elbe zwischen Dresden und Meißen, Donb505, aus mehreren Dörfern zusammengewachsene Siedlung, Radebul (1349), Radebule (1412), Radebeul (1528), 1923 Stadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN asorb. *Radobył, Suffix j, „Radobyłisches“, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Radeburg, 13. Jh., an dem Westrand der Laußnitz-Radeburger Heide an der oberen Röder, Donb505, (Stadt in dem Landkreis Meißen,) rund 8000 Einwohner, nach 1150 deutsches Bauerndorf mit einem Herrenhof an einer Furt durch die Röder, (de) Radeburch (1248), Radeburg (1289) oppidum, Geburtsort Heinrich Zilles, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, schwierig, zu Rad?, zu Rodung?, s. borch, mnd., F., Burg, s. burc (1), burec, buric, purc, mhd., st. F., Burg, Schloss, Stadt, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Raguhn, 13. Jh., nördlich Bitterfelds an der Mulde in dem Kern auf einer Insel zwischen zwei Armen der Mulde, Donb507. (Stadt und VG in dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld,) rund 10000 Einwohner, (domino Henrico plebano in) Ragun (1285), Raghun (1351) Original, seit dem ausgehenden 14. Jh. als Stadt genannt, Landstädtchen in Anhalt, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, schwierig, vielleicht aus PN (asorb.) *Ragun, Suffix j, un meist Personennamensuffix, s. DS38, s. SNB, s. SO3 (AAAGOLD20160518.doc)
Rangsdorf, 14. Jh., südlich Berlins, Donb508, (Gemeinde in dem Landkreis Teltow-Fläming,) rund 10000 Einwohner, in dem Mittelalter Siedlungsdorf, Rangenstorp bzw. Ranginstorff (1375), Rangenstorff bzw. Ragerstorff (1472), Rangensdorf bzw. Rangsdorf (1775), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN Rangher, zu rangen, mnd., sw. V., ringen, kämpfen, balgen, s. hēre (4), hēr, ēre, ēren, har, hare, herre*, mnd., M., Herr, Richter, Geistlicher?, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, s. Landbuch, s. Büsching, s. BNB3 (AAAGOLD20160518.doc)
Rathenow, 13. Jh., an dem Ostufer der unteren Havel nordwestlich Brandenburgs, Donb510, (Kreisstadt in dem Landkreis Havelland,) rund 26000 Einwohner, altslawischer Burgwall mit Burgsiedlung an einem Übergang über die Havel, Burg der Markgrafen von Brandenburg mit Burgflecken, Ratenowe (1216) Original, Ratenow (1288) Original, planmäßige Stadtanlage, 1288 civitas, , in dem 18. Jh. Neustadt, Stadtmauerreste mit Stumpf eines Rundturms, barocke Häuser an dem Schleusenplatz, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN apolab. Raten, Suffix ov, zu rat, apolab., Sb., Kampf, s. BNB4, s. SNB, „Ratenisches“ (AAAGOLD20160518.doc)
Rehna, 13. Jh., nördlich Gadebuschs und östlich Lübecks, Donb514, (Stadt und mit weiteren neun Gemeinden Amt in dem Landkreis Nordwestmecklenburg,) rund 10000 Einwohner, Anfang 12. Jh. slawische Burg mit Siedlung, um 1200 eingedeutscht, Rene (1230), 1236 Klostergründung, Reene (1365), Rena (1385), 1552 Kloster aufgehoben, zu Mecklenburg-Schwerin, in dem 18. Jh. hohe Einnahmen wegen Lage an dem Wasserweg Radegast nach Lübeck, 1791 Stadtrecht, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. *Rěny bzw. Rěn, apolab., Sb., Sandbank, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Reichenbach (Reichenbach/Oberlausitz bzw. osorb. Rychbach), 13. Jh., in dem Osten des Oberlausitzer Hügellands westlich Görlitzs, Donb515, (Stadt und – Sitz einer - VG in dem Landkreis Görlitz,) rund 9000 Einwohner, entstanden aus der Landstadt Reichenbach und drei weiteren Gemeinden, zu Beginn des 13. Jh.s gegründete Stadt mit Vogtei des Königs von Böhmen, Richenbach (1239), (stat) Richinbach (1346), Reichenbach (1400), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. rīche (1), rīch, mhd., Adj., vornehm, reich, s. bach, pach, mhd., st. M., st. F., Bach, Wasserlauf, Quelle, „wasserreicher Bach“, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Reinsdorf, 14. Jh., an dem Fuße des Westerzgebirges östlich Zwickaus, Donb517, (Gemeinde in dem Landkreis Zwickau,) rund 8000 Einwohner, mittelalterliches Waldhufendorf an frühdeutscher Wallanlage, Rywinsdorfdorff (1314), (von) Rybanstorff (1344), Reymerstorf (1445), Reinsdorf (1791), swit 1810 Bergbau, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN Rīchwin, s. dorf, mhd., st. N., Dorf, s. HONS2 (AAAGOLD20160518.doc)
Rheinsberg, 13. Jh., an dem Südostrand der mecklenburgischen Seenplatte und an dem Ausfluss des Rhins aus dem Rheinsberger See nordwestlich Berlins, Donb523, (Stadt in dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin,) rund 9000 Einwohner, von den Grafen von Ruppin zu dem Schutze der Grenze zu Mecklenburg vor der ersten Erwähnung angelegte Wasserburg mit Burgflecken, (Gerhardus de) Rynesberge (1291), Rynesperg (1335), Rynsberghe (1414), unbedeutende Landstadt in Brendenburg, Rheinsberg (1799), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. Rhin, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg (AAAGOLD20160518.doc)
Ribnitz, 13. Jh., südlich der Darß-Zingster Boddenkette und der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst östlich Rostocks und westlich Stralsunds, Donb4 1950, Donb524, bei einer slawischen Burg mit Burgflecken wurde durch die Fürsten von Mecklenburg an dem Anfang des 13. Jh.s planmäßig eine Stadt gegründet, die 1233 erstmals urkundlich erwähnt wird, Rybenitz (1210) Gewässer, Ribnice (1225) Gewässer, Rybeniz (1233) Stadt, (civitatis) Ribenitz (1274), Ribnitz (1286), 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1950 Zusammenschluss mit Damgarten in Vorpommern zu Ribnitz-Damgarten, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. Rybnica, apolab., ein Gewässername, zu rybny, apolab., Adj., fischreich, Fisch…, zu ryba, apolab., F., Fisch, Suffix ica bzw. itz, „Fisch…“ bzw. „Fischer…“, für den Ribnitzer See oder die Recknitz oder ein unbekanntes Gewässer, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner, s. Niemeyer 2007 (AAAGOLD20160518.doc)
Richtenberg, 13. Jh., südwestlich Stralsunds und nordwestlich Grimmens (in Mecklenburg-Vorpmmern), Donb181 (Franzburg-Richtenberg), in dem 12./13. Jh. Zugehörigkeit des Gebiets zu dem Fürstentum Rügen, deutsche Siedlung, (villam) Richeberg (1231), (de) Rychenberch (1242), (in) Rikenberghe (1263), 1297 Stadt, Pommern, Richtenberg (1618), 1648 Schweden, 1815 Preußen, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg Vorpommerns, Franzburg-Richtenberg, 1990 Mecklenburg-Vorpommern Bundesrepublik, s. PN Rīko bzw. Rīcho?, zu rīke (2), rīk, rīch, mnd., Adj., reich, reichlich, vermögend, s. berch (2), berich, berg, mnd., M., Berg, Vorgebirge, Gebirge (AAAGOLD20160518.doc)
Riesa, 12. Jh., an dem linken Hochufer der Elbe an der Mündung des Jahnabachs nordwestlich Meißens, Donb526, (Stadt in dem Landkreis Meißen,) rund 35000 Einwohner, Dorf auf der Elbterrasse, (in) Reszoa (1119), seit 1150 deutsche Zusiedlung, 1119/1170 Benediktinerkloster bzw. Augustinerkloster, Riezowe (1170), (de) Rezowe (1189/1190), (in) Ryzowe (1234), Rysa (1445), 16. Jh. Marktflecken, 1623 Stadt, 19. Jh. Hafen, Industriestadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, zu *Rězov-, asorb., zu *rěz, asorb., Sb. Einschnitt?, zu *rěz-, asorb., V., schneiden, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Röbel-Müritz (bzw. früher Röbel Müritz), 13. Jh., westlich Neustrelitzs an dem südwestlichen Ufer der Müritz, Donb528, (Stadt und mit weiteren 24 Gemeinden Amt in dem Landkreis Müritz,) rund 16000 Einwohner, in dem 12. Jh. slawische Burg mit Siedlung, an dem Ende des 12. Jh.s Altröbel (Alt-Räbel) bezeugt, Robele (1239), die auf der anderen Seite der Burg errichtete Kaufmannssiedlung (Neuröbel bzw. Neu-Röbel) erhielt durch die Grafen von Werle 1250 Stadtrecht, (tho) Robell (1255), 1261 Stadtrecht für die beiden vereinten Stadtteile, Röbel (1285?), Nova Robele (1330), Röbel (1335), bis 1362 Sitz der Herren von Werle, 1845 Stadthafenausbau, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN apolab. *Robol bzw. *Robola bzw. *Robla, Suffix j, s. *rob- bzw. *rab, apolab., M., Knecht, Diener, Mann, „Robolisches“, Müritz aus dem Gewässernamen *Morica, apolab. Meerchen, aus *more, apolab., Sb., See, Meer, Suffix ica bzw. itz, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Rochlitz, 10. Jh., in dem Tale der Zwickauer Mulde nördlich Chemnitzs in dem mittelsächsischen Hügelland, Donb528, (große Kreisstadt und VG in dem Landkreis Mittelsachsen,) rund 11000 Einwohner, früherer Mittelpunkt eines altsorbischen Kleingaus, seit der Mitte des 10. Jh.s mit deutscher Königsburg und Burgsiedlung, (ripa) Rochelinze (968) Fälschung 13. Jh., Rocholenzi bzw. Rochelinti (1012/1018), Rochlezi (1068), Rochelez (1289), Rochlicz (1300), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, vielleicht zu einem PN asorb. *Rocholęta, zu *rod-, slaw., Sb., Geschlecht, gekürzt mit dem Suffix ch und erweitert mit dem Suffix l und mit ęta, s. Thietmar, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Rodewisch, 12. Jh., in dem Göltzschtal in dem östlichen Vogtland, Donb530, (Stadt in dem Vogtlandkreis,) rund 7000 Einwohner, um 1200 angelegtes deutsches Bauerndorf, Redewisch (1411), Radewischs (1450), Rodwisch bzw. Radewisch (1531), 1834 Marktflecken, 1924 Stadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, vielleicht PN Radewig(s) bzw. Redewig(s) bzw. Redwig(s), früh roden, mhd., sw. V., roden, urbar machen, und wise, wisse, mhd., st. F., sw. F., Wiese eingedeutet?, s. HONS, s. SNB, s. DS41 (AAAGOLD20160518.doc)
Roßlau, 13. Jh., an der Mündung des Baches Rossel in die Elbe, Donb123 (Dessau-Roßla), (Albertus de) Rozelowe (1215) Original, (de) Roslowe bzw. (in) Roslowe (1305) Original, 1945 Sachen-Anhalt in der sowjetischen Besatzungszone, 1949 in der Deutschen Demokratischen Republik, 1952/1958 Land Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, 2007 mit Dessau zu Dessau-Roßla zusammengelegt, Ortsname *Rosłav (Akut über v) aus asorb. PN *Rosłav (Akut über v)?, zu *rosti, asorb. V., wachsen, und zu *słava, asorb., Sb., Ruhm?, oder Gewässername *Rosila, vorslaw., s. *rē̆s-, *rō̆s-, idg., V., fließen? (AAAGOLD20160518.doc)
Roßwein, 13. Jh., an der Freiberger Mulde in dem mittelsächsischen Bergland, Donb534. (Stadt und VG in dem Landkreis Mittelsachsen,) rund 8000 Einwohner, altsorbisches Fischerdorf des Frühmittelalterrs, seit dem 12. Jh. eingedeutscht, mit Herrensitz, Stadtanlage der Markgrafen von Meißen von dem Ende des 12. Jh.s, Rossewin (1220), Russewyn (1286), Russewein (um 1500), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. PN asorb. *Rusava, in dem Deutschen an Roß und Wein angelehnt, „Rusavaort“, s. HONS, s. SO, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Rostock (Hansestadt Rostock), 12. Jh., östlich und westlich der Warnow bis zur Mündung in die Ostsee in dem Ortsteil Warnemünde, Donb534f., (kreisfreie Stadt,) rund 201000 Einwohner, in dem 12. Jh. slawische Burg samt Siedlung östlich der Warnow, (urbem quoque) Rostock (1160), Rozstoc (um 1165), Rostoc bzw. Rozstoc (1177), Rotstoc bzw. Rotstock (1189), um 1200 auf der westlichen Seite der Warnow deutsche Ansiedlung mit Stadtrecht (1218) der Fürsten von Mecklenburg, Rodestock (1244), 1265 Vereinigung der inzwischen drei Teilstädte, Mitglied der Hanse, 1419 Universität, 1933-1945 Rüstungsindustrie, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, größter Ort Mecklenburg-Vorpommerns, s. *roz bzw. *ros, apolab., Präp., zer, s. *tekti, apolab., V., fließen, strömen, „Zerfließendes“ in Bezug auf die Mündung der Warnow über die Unterwarnow in die Ostsee, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Rothenburg (Rothenburg/Oberlausitz bzw. obersorbisch Rózbork), 13. Jh., in der waldreichen nordöstlichen Oberlausitz an dem westlichen Hochufer der Neiße an der Grenze zu Polen, Donb536, (Stadt und gleichnamige VG aus der Stadt Rothenburg und der Gemeinde Hähnichen in dem Landkreis Görlitz,) rund 7000 Einwohner, früherer deutscher Rittersitz mit Siedlung, um 1250 Stadtanlage, Rotenberg (1268), Rothenburch (1305), Rothinburg (1380), Rothenburg (1791), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. rōt (1), mhd., Adj., rot, rothaarig, falsch, s. burc (1), burec, buric, purc, mhd., st. F., Burg, Schloss, Stadt, „an dem roten Berg“ bzw. „an der roten Burg“, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Rüdersdorf (Rüdersdorf bei Berlin), 14. Jh., östlich Berlins, Donb537, (Gemeinde in dem Landkreis Märkisch-Oderland,) rund 15000 Einwohner, ursprünglich ein Klosterhof mit Kalksteibruch, Roderstorp (1308/1319), Ruderstorff (1375), Rüderstorp (1471), Rüdersdorf (1805), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, , Dorfkirche von 1598, Saalkirche von 1686 in dem Ortsteil Tassdorf, s. PN Rodher, zu *hrōth?, as., Sb., Ruhm, zu hėri 9, as., st. M. (ja), Heer, Menge, Volk, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, „Rodherisdorf“, s. Krabbo, s. Landbuch, s. Bratring, s. BNB (AAAGOLD20160518.doc)
Rudolstadt, 8. Jh., südlich Weimars in dem Tal der Saale zwischen bewaldeten Höhen nördlich des Thüringer Schiefergebirges in Thüringen, F1-1464 HROD (PN) Hrotholfstedi (1), Rudolfestat W. 2 Nr. 12 (8. Jh.), Dr. c. 38, 264 (9. Jh.), Rudolvestat Wern. (1154), Rudolfesdorf W. 2 Nr. 39, Rudolfosdorf Sch. S. 12 (800), s. Thüringen 360, s. PN, s. stat (st. F. i), ahd., Statt, Stelle, Stätte, Donb537, (Stadt in dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt,) rund 24000 Einwohner, altthüringische Siedlung, Rudolfestat (775/786?) 1150/1165, an der Straße von Nürnberg nach Naumburg, Rodolvestat (1154), seit dem 11./12. Jh. deutsche Burg mitBurgflecken, Rudolvestat (1217), um 1300 Neustadt, 1326 stat, Rudelstat (1348), seit dem 16. Jh. Residenz (bis 1918) Schloss Heidecksburg, Rudolstatt (1743), 1760 Porzellanmanufaktur, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. PN Rudolf, „Rudolfsstatt“, s. Fischer R./Elbracht K. Die Ortsnamen des Kreises Rudolstadt 2959, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Ruhla, 14. Jh., südwestlich Eisenachs an dem Rennweg in dem nordwestlichen Thüringer Wald in Thüringen, F2-638 Rulle (b), zu rvula, slaw., Sb., Grabestätte?, Donb539, (Stadt und erfüllende Gemeinde in dem Wartburgkreis,) rund 9000 Einwohner, erste Siedlungen die später wüsten Glasbach und Alte Ruhl, Rula (1360-1366), (in der) Rula (1378), (dorf) Rull (bzw. die) Rwhla (1512), zeitweilige Teilung des Ortes wegen Aufsplitterung Thüringens (1640-1920 zwischen Sachsen-Gotha und Sachsen-Eisenach), 1896 Stadt, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, 1994 Eingemeindung Thals und Kittelsthals, wohl zu rollen, mhd., sw. V., rollen, hin und her fahren, „an dem rollenden Bach“?, s. Eichler/Walther, s. Mötsch J. (in) Jb. des hennebergisch-fränkischen Geschichtsvereiens 17 2002, s. Kahl (AAAGOLD20160518.doc)
Ruhland, 14. Jh., in dem Urstromtal der schwarzen Elster südwestlich Cottbus’, Donb539, (Stadt in dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz,) rund 8000 Einwohner, in dem Mittelalter deutsche Burg und Dorfsiedlung, Rulant (1317), Ruland (1363), 1397 Stadtanlage (hus und stat), Ruelandt (1476), Roland (1511), 19./20. Jh. Arbeiterwohnsiedlungen für das Kraftwerk Lauchhammer und das Braunkohlengebiet Senftenberg, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösund Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, schwierig, „Roland“?, ungewöhnlich für Hochmittelalter, s. DS 28/29, s. SNB, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Salzungen (Bad Salzungen), 8. Jh., an der Werra bei Meinungen mit Salzquellen südlich Eisenachs zwischen Thüringer Wald und Rhön, F2-671 SALT (Salz) Salzunga, Salzunga Dr. Nr. 714 (973), Salzungun W. 2 Nr. 12 (8. Jh.), Dr. Nr. 675 (929), Salzhunga Dr. Nr. 537 (841) unecht u. ö. (Salzungen, Saltzungen !, Salsunga, Salissina, Salzungen!), Suffix unga, Donb549, (Kreisstadt des Wartburgkreises und erfüllende Gemeinde,) rund 18000 Einwohner, als germanische Siedlung an Salzquellen entstanden?, Salsunga (775) an das Kloster (Bad) Hersfeld, (villa) Salzhunga (841) an das Kloster Fulda, Salzungun (929), Salzungen (1155), vermutlich vor 1289 Stadtrecht, 1366 an die Markgrafen von Meißen (Wettin), 1645 an Sachsen-Gotha, 1680-1918 an Sachsen-Meiningen, seit 1821 Solbad, 1920 Thüringen, 1923 Namenszusatz Bad, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1950 Kreisstadt des Kreises Bad Salzungen, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, 1998 Kreisstadt des Wartburgkreises, s. Berger D. Duden Geographische Namen in Deutschland 1999, s. Haefs Ortsnamen und Ortsgeschichten aus der Rhön und dem Fuldaer Land 2001 (AAAGOLD20160518.doc)
Salzwedel, 12. Jh., an der Jeetze in dem Nordwesten der Altmark bei Altensalzwedel mit einer Furt an dem Salzweg und einer Salzquelle, F2-675 SALT (Salz) Saltwidele, Saltwidele Anh. Nr. 456 (1160) Original, Helm. 1 62, Hildesh. Ann. bei P. Scr. 3 S. 113 (1112), Eh. 2 Nr. 421 (1181), Saltwedele Anh. Nr. 710 (1196), Salzwitele Dob. 1 Nr. 1083 (1112), s. Sachsen-Anhalt 404, 23457 Einwohner, s. wido* 1, widu*, as., st. M. (u), st. N. (u), Holz, Wald?, Donb549, (Kreisstadt des Altmarkkreises Salzwedel,) rund 20000 Einwohner, dörfliche altsächsische Siedlung mit Burg seit dem 9./10. Jh. an alter Salzstraße von Lüneburg nach Magdeburg, Saltwidele (1112), Saltwidele (1160), um 1190 Stadt, Soltwedele (1219), 1247 Gründung der Neustadt, 1263-1518 Mitglied der Hanse, 1713 Altstadt und Neustadt vereinigt, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, 2008 Zusatz Hansestadt, s. salt 6, as., st. N. (a), Salz, (nhd. Salz,) s. *widila bzw. *widil, as., Sb., Furt, (nicht in as. WB,) zu *wad, as., st. N. (a), Furt, Watstelle, s. SNB, s. Udolph 1994 (AAAGOLD20160518.doc)
Sandersdorf, 14. Jh., nordwestlich Bitterfelds, Donb549, (Gemeinde in dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld,) rund 9000 Einwohner, Dorf, Sanderstorff (1382) Original, Sanderstorff (1436) Original, mit Industrialisierung große Arbeiterwohnsiedlung, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. PN Sandrat? oder Alexander?, s. dorf, mhd., st. N., Dorf; Dorf, N., Dorf?, s. DS14 (AAAGOLD20160518.doc)
Sassnitz, 17. Jh., auf der Halbinsel Jasmund in dem Nordosten der Insel Rügen an der Ostseeküste, Donb553, (Stadt in dem Landkreis Rügen,) rund 11000 Einwohner, ursoprünglich slawische Besiedlung in zwei Fischerdörfern (Crampas, Sassnitz), seit dem 13. Jh. eingedeutscht, Syrzycz? 1300?, Sassinitz (1654), Sassenitz (1695), Sassnitz (1777), 1889-1912 Ausbau des Hafens, 1906 Crampas mit Sassnitz als Sassnitz vereinigt, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1957 Stadtrecht, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, bis 1993 Saßnitz amtliche Schreibweise, 1998 Titel amtlich anerkannter Erholungsort. s. *sosna, apolab., F., Kiefer (F.), Föhre, Suffix ica bzw. itz, „Kiefernort°, oder zu sasse (1), mnd., M., Sachse, Stein?, s. Bilek J./Schall H. Slavische Ortsnamen aus Mecklenburg (in) Zs. für Slawistik 2 (1957), s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner, s. Niemeyer 2002 (AAAGOLD20160518.doc)
Schipkau, 14. Jh., südwestlich Cottbus’, Donb560, Tschipko (1332), Sczibekaw (1418), Schipko bzw. Zipko bzw. Schipka bzw. Schipicke (1551), bis 1937 amtlich Zschipkau, 1945in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. nicht sicher zu erschließender PN slaw./asorb. Šibek zu šibati, slaw./asorb., V., peitschen, werfen?, oder Čibek, zu *čъstiti, urslaw., V., ehren?, Suffix ek, s. DS 28/29, s. SO3, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Schirgiswalde (bzw. obersorbisch Šěrachow), 14. Jh., südlich Bautzens in dem Oberlausitzer Bergland an der Spree, Donb560, Scherigiswalde (1376), Scherygswalde (1487), Schirgißwalde (1491), ostsorbischer Ortsname seit der Mitte des 19. Jh.s überliefert, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, vielleicht ein PN zu scherge, scherige, scherje, mhd., sw. M., Gerichtsdiener, Gerichtsbote, Büttel, in dem Obersorbischen zu dem biblischen Personennamen Šěrach umgedeutet, s. walt (1), mhd., st. M., Wald, Waldgebirge, Baumbestand, walt (2), mnd., M., Wald, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Schkeuditz, 11. Jh., an der weißen Elster in der Tieflandbucht Leipzigs, Donb560, (große Kreisstadt in dem Landkreis Nordsachsen,) rund 18000 Einwohner, altsorbische Burgsiedlung und Burgwall an einer Furt durch die Elster, seit der Mitte des 10. Jh.s deutsche Burg, Scudici (1012/1018), (de) Zcudice (1118ff.), Stadtgründung um 1200, (de) Zcudiz (1220), Zkudiz (1269), Schkeitz (15. Jh.), Schkeuditz (1562), seit 19. Jh. Industrialisierung, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, zu einem PN *Skud bzw. *Skuda, zu skudy, asorb., Adj., dürftig, karg, ärmlich, s. Thietmar, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Schleiz, 13. Jh., südwestlich Geras an der Wisenta in dem östlichen Thüringer Schiefergebirge, Donb562 (Kreisstadt in dem Saale-Orla-Kreis,) rund 9000 Einwohner, altsorbisches Dorf des 10./11. Jh.s, in dem 12. Jh. städtische Anlage bzw. Altstadt an einer alten Straße, in dem 13. Jh. Burg und Neustadt, Slowicz (1232), Slowiz (1273), Slewicz (1284), Sleutz (1526), ettwas später Schlaitz, Schleitz, Schleiz, Konrad Duuden Gymnasialdirektor, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, asorb. ON *Słavici, zu PN Słava, Suffix ici, s. SNB, s. SO3 (AAAGOLD20160518.doc)
Schlotheim, 9. Jh.?, östlich Mühlhausens an der Notter in dem Nordosten des Thüringer Beckens zwischen Hainleite in dem Norden und Unstrut in dem Süden, Donb563, (Stadt und Sitz einer VG in dem Unstrut-Hainich-Kreis,) rund 8000 Einwohner, altthüringisches Dorf, Sletheim (802/817) 1150/1165, Sletheim (876), Sletheim (975), seit dem 9./10. Jh. Königshof, Anfang 13. Jh. östlich der Burg planmäßige Stadtanlage, 1277 Stadt (civitas), Slatheim (1174), Slatheym (1271), Schlotheym (1506), 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. *slāt, as.?, Sb., Sumpf?, nicht in as. WB, s. slāt (1), slaeth, slatt, mnd., Sb., moorige Vertiefung, sumpfiger Ort?, s. slāte, mhd., sw. F., Schilfrohr, Riedgras, Schilf, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim s. Walther 1971, s. SNB, s. F2-803 (AAAGOLD20160518.doc)
Schmalkalden, 9. Jh., Ort und Fluss an dem Südhang des Thüringer Waldes nördlich Meiniingens an dem Zusammenfluss von Schmalkade und Stille, pag. Grabfeld, F2-813 SMAL („schmal“ bzw. klein) Smalacalta°, Smalacalta Dr. Nr. 611 (874), Smalekaldun MB. 27 27 (?) (1057), Smellekallan P. 7 368 Bruno De bello Saxonico, 8 713 Annalista Saxo, Smalachaldon MGd. 4 (1039) Fälschung des 12. Jh.s, s. smal* 2, as., Adj.: nhd. klein, gering, s. Thüringen 387, s. kalt 26, ahd., Adj., kalt, kald 4, as., Adj., kalt, Donb564, (Stadt in dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen,) rund 20000 Einwohner, altthüringes Dor, (villa) Smalacalta (zu 874) 12. Jh., Smalecaldun (1057), Smalkalden bzw. Smalkaldin (1195ff.), Smalkalden (1519), Schmalkalden (1537), 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. smal 31, ahd., Adj., schmal, klein, dünn, „schmale Kalte“, Oberlauf wird noch als das kalte Wasser bezeichnet, s. Walther 1971, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Schmiedeberg (Bad Schmiedeberg), 14. Jh., südöstlich Wittenbergs an dem Rande der Dübener Heide, Donb565, (Stadt in dem Landkreis Wittenberg,) rund 9000 Einwohner, Gründung in dem 12. Jh. als Angeranlage, Smedeberg (1328), Smedeberg (1349), 1350 als civitas genannt, (civitas) Smedeberg(ensis) (1350) Original, Landstädtchen in dem Herzogtum Sachsen, Smedeberg (1361) Original, Smedeberg (1380), seit dem 15. Jh. Eisenverarbeitung, Smedeberg (1453/1454) Original, Smedeberch (1468/1469), Smydebergk (1503), 1813-1816 kriegsbedingter Ausweichort der Universität Wittenberg, 1878 Kurbetrieb als Eisenmoorbad, 1895 Namenszusatz Bad, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszonde, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt Bundesrepublik, s. smēde (1), smede, smedde, mnd., F., Schmiede, Münzschmiede, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, s. DS 38, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Schmölln, 11. Jh., in dem Tale der Sprotte südwestlich Altenburgs an dem südlichen Rande des alten Plisnigaus, Donb565, (Stadt in dem Landkreis Altenburger Land,) rund 12000 Einwohner, bronzezeitliche Siedlung (2008 entdeckt), bei altsorbischem Waldbauerndorf um 1040 Gründung eines Benediktinerklosters, (abbatia) Zmvlna (1066) Original, 1138/1140 Kloster nach Pforta bei Naumburg verlegt, (in loco qui dicitur) Zmolne (1147), um 1200 Burganlage und Stadtanlage an alter Straße, 1331 hus und stat, Smolne (1331), Smoln (1445), Schmöllen (1753), zu *smoła, asorb., Sb., Harz, Pech, Suffix ъno, „Harzort“, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. SNB, s. HONS (AAAGOLD20160518.doc)
Schneeberg, 15. Jh., an der Silberstraße in dem oberen Westerzgebirge an dem Schneeberg westlich der Zwickauer Mulde, Donb566, (Stadt in dem Erzgebirgskreis,) rund 16000 Einwohner, (uff dem) Sneberge (1453), 1471 gegründete Bergstadt, (auff dem) Sneeberg (1476), mons Nivis (1449), Schneberg (1529), Silberbergbau, seit der Mitte des 16. Jh.s Abbau von cobalt und bismut, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. snē, senē, mhd., st. M., Schnee, s. berc (1), perc, mhd., st. M., nhd., Berg, s. HONS, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Schönberg(er Land), 13. Jh., westlich Grevesmühlens und östlich Lübecks, Donb567, (Amt in dem Landkreis Nordwestmecklenburg mit Sitz der Amtsverwaltung für die Stadt Dassow und neun Gemeinden in der Stadt Schönberg,) rund 18000 Einwohner, um 1200 dörfliche Siedlung, (in) Sconenberge (1219), Sconeberg (1264), Schoneberch (1326), 1327 verlegten die Bischöfe von Ratzeburg ihren Sitz nach Schönberg und bauten eine Wasserburg, 1648 an Mecklenburg, 1701 Mecklenburg-Strelitz, 1822 Stadtrecht, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. schȫne (1), schȫn, schōne, schōn, mnd., Adj., schön, hell, klar, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Schönefeld, 14. Jh., südöstlich Berlins, Donb568, (Gemeinde in dem Landkreis Dahme-Spreewald,) rund 13000 Einwohner, Schönenuelt (1352), Schonenvelde (1375), Schönefeld (1775), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1955 Ausbau als Flughafeen Berlin-Schönefeld, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. schône, schôn, mnd., Adj., schön, glänzend, strahlend, s. velt, mnd., N., Feld, s. Landbuch, s. Büsching, s. BNB3 (AAAGOLD20160518.doc)
Schöneiche (Schöneiche bei Berlin), 14. Jh., östlich Berlins, Donb568, (Gemeinde in dem Landkreis Oder-Spre,) rund 13000 Einwohner, ursprünglich Dorf, Schoneyke bzw. Schoneyche (1375), Rittergut, Schöneiche (1541), 1765 barocker Schlossneubau mit Orangerie und Park, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, Schloss abgebrannt, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. schȫne (1), schȫn, schōne, schōn, mnd., Adj., schön, hell, klar, s. ēke (1), eike, ēk, eik, mnd., F., Eiche, „zu der schönen Eiche“, s. BNB5, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Schönwalde, 15. Jh., nordwestlich Berlins, Donb570 (Schönwalde-Glien), Schonenwalde (1437), Schonewalde (1540), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demookratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 2003 Schönwalde-Glien, , s. schȫne (1), schȫn, schōne, schōn, mnd., Adj., schön, hell, klar, s. walt (2), mnd., M., Wald, 2003, Siedlung „an dem schönen Walde“, s. Raumer, s. BNB4, s. Schönwalde-Glien (AAAGOLD20160518.doc)
Schulzendorf, 14. Jh., südöstlich Berlins, Donb573, (Gemeinde in dem Landkreis Dahme-Spreewald,) rund 8000 Einwohner, früheres ritterliches Landgut, Scultendorf bzw. Schultendorpp (1375), Schultzendorff (1624), neugotische Dorfkirche um 1865/1866, 1945 in Breandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. schulte, scholte, mnd., M., „Schulze“, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, s. BNB3 (AAAGOLD20160518.doc)
Schwaan, 13. Jh., an der Warnow südlich Rostocks und nördlich Güstrows, Donb573, (Stadt und Amt mit sechs weiteren Gemeinden), in dem Landkreis Bad Doberan, slawische Vorbesiedlung, um 1170 Burg des Fürsten von Werle, seit Ende des 12. Jh.s deutsche Besiedlung, (in) Syuuan (1232), Sywan (1243), (1269), 1276 Stadt, Suan (1279), Sowane (1329), Schwan (1333), 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN apolab. *Živan, Suffix j, zu životi, slaw., V., leben, „Živanisches“, s. EO, s. Trautmann ON Meckl., s, Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Schwarzenberg (Schwarzenberg/Erzgebirge), 13. Jh., in dem oberen Westerzgebirge an dem Schwarzwasser bei dessen Mündung in die Mittweida, Donb578, (große Kreisstadt in dem Erzgebirgskreis,) rund 19000 Einwohner, in dem 12. Jh. als Befestigung zu dem Schutze eines Handelswegs angelegt, Swartzenbergk (1282), um 1300 Stadt, Swartzenberg (1464), Swarczenburck (um 1460), Schwaczenbergk (1533), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepubik, s. swarz (1), mhd., Adj., schwarz, dunkelfarbig , Bezug zu dem dunklen Erzgebirgswald?, s. burc (1), burec, buric, purc, mhd., st. F., Burg, Schloss, Stadt, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Schwedt (Schwedt/Oder), 13. Jh., an dem Westrand der Oderniederung nordöstlich Berlins, Donb579, (Stadt in dem Landkreis Uckermark,) rund 35000 Einwohner, eine slawische (pommersche) Burg mit Burgsiedlung an einem alten Übergang über die Oder, 1256 Stadtgründung durch den Markgrafen Brandenburgs, Scwet (1265), Zweth (1321) Original, 1689 Residenz der Markgrafen von Brandenburg in dem Schloss Monplaisir, Schwedt (1775), 1946 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. svét, apolab., Sb., Licht, „helles (Gewässer?)“, s. Büsching, s. BNB9, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Schwerin, 11. Jh., in dem Westen Mecklenburg-Vorpommerns südlich der Ostsee, Donb580, (kreisfreie Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns,) rund 96000 Einwohner, in dem 11. Jh. slawische Besiedlung mit Burg, Zuarina (um 1018) Thietmar von Meerseburg, Suerin (1150), (in) Zwrin(ensem) (1154), 1160 Eroberung der Burg durch Sachsen und Gründung der Stadt mit anschließender Verlegung des Bischofssitzes in die Stadt, Zwerin (1170), Zvarin (1174), Schwerin (1237), 1348 Hauptstadt des Herzogtums Mecklenburg (1815 Großherzogtum), 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1952 Bezirkshauptstadt, 1972 Großstadt, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, Landeshauptstadt, zu zvěŕ, apolab., Sb, Tier, Suffix in, vielleicht wegen eines guten Jagdgrunds, s. EO, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlne (AAAGOLD20160518.doc)
Sebnitz, 13. Jh., Gewässer und Ort in dem Tale der Sebnitz zwischen der sächsischen Schweiz und dem Lausitzer Bergland, Donb582, (große Kreisstadt und VG in dem Landkreis sächsische Schweiz-Osterzgebirge,) rund 11000 Einwohner, deutsches Waldbauerndorf von dem Ende des 12. Jh.s, Sebniza bzw. Sabniza (1228/1241) Gewässername, planmäßige Stadtanlage um 1250, Sebnicz (1423), (zu der) Sebnicz (1430), Sebnitz (1791), seit 1854 Kunstblumenherstellung, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1952-1992 Kreisstadt, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, zu žaba, asorb., Sb., Frosch, Suffix, „Froschbach“, oder vielleicht zu zyba, obersorbisch, Sb., Fink, „Finkbach“?, s. HONS1, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Seehausen (Seehausen Altmark), 12. Jh., in der nordöstlichen Altmark an dem Rande der Wische an der Aland, Donb582 (Stadt und seit 2010 mit 22 Gemeinden und dem Zusatz Hansestadt VG in dem Landkreis Stendal,) rund 11000 Einwohner, altsächsisches Dorf an alter Kreuzung von Fernstraßen, seit dem 11. Jh. mit Burg und Burgsiedlung, 1170 Anlage einer neuen Siedlung durch den Markgrafen von Brandenburg, Sehusen (1174), 1196 oppidum, Sehuzen (1225), 1358 Mitglied der Hanse, Seehusen (1443), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1952-1965 Kreisstadt des Kreises Seehausen, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, seit 2010 Zusatz Hansestadt, s. sê, mnd., M., F., See (M.), Landsee, Binnensee, s. hūs, mnd., N., Haus, „Seehaus“ bzw. Siedlung in dem Sumpfland, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Senftenberg, 13. Jh., an dem rechten Ufer der schwarzen Elster südwestlich Cottbus’, Donb587, (Stadt in dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz,) 27000 Einwohner, mittelalterliche deutsche Burg in sorbischem Umland, in dem 13. Jh. Stadtanlage, Sennftenberc (1279) civitas, Semftenberch (1301), Senfftenbergk (1410), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. *senfte (1), mnd., Adj., sanft, leicht, bequem, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, „an dem sanften Berg“, s. DS 28/29, s. SNB, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Sohland (Sohland an der Spree bzw. obersorbisch Załom), 13. Jh., in dem Lausitzer Bergland, Donb593, (Gemeinde in dem Landkreis Bautzen,) rund 7000 Einwohner, mittelalterliches Bauerndorf an einem alten Handelsweg zwischen Oberlausitz und Böhmen, Solant (1222), (von dem) Soland (bzw.) Solande (1361), Soland (1495), in dem 18. Jh. in Mittelsohland, Niedersohland, Obersohland und Wendischsohland erweitert, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, zu sallant, mhd., st. N., „Salland“, Herrengut, Land das der Grundherr zum Eigenbau sich vorbehält?, die obersorbische Nebenform ist spät von Sohland am Rotstein in dem Landkreis Görlitz übernommen, s. HONS2 (AAAGOLD20160518.doc)
Sohland (Sohland am Rotstein), 13. Jh., bei Görlitz, Donb593 (Sohland an der Spree), Zalom (1241), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. załom, obersorb., Sb., Ort hinter dem Windbruch, s. HONS2 (AAAGOLD20160518.doc)
Sömmerda, 9. Jh., rechts der mittleren Unstrut nördlich Erfurts in dem flachen und fruchtbaren Thüringer Becken bei Weißensee (nach F2-932) nebst Wenigen-Sömmern, F2-932 SUMAR1 (Sommer) Sumeridi°, Sumeridi Dr. Nr. 610 (874), Sumerde Dr. Nr. 667, Dr. tr. öfter, Sumerde Dob. 2 Nr. 307 (12. Jh.), s. Thüringen 401, Suffix?, Donb594, (Kreisstadt des Landkreises Sömmerda,) rund 20000 Einwohner, altthüringischer Siedlungsort an einer alten Furt über die Unstrut, Sumiridi (876) 1150/1165, Sumerde (918), seit dem 11. Jh. Rittersitz (Burg) mit Burgflecken (Oberstadt), Sumirde (1191/1197), in dem 14. Jh. Erweiterung durch Unterstadt, Somerde (1379), 1459 Marktflecken, Sommerde (1506), 1523 oppidum (Städtchen), Sömerda (16. Jh.), 1591 Stadtrecht, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. sumar* 2, as., st. M. (a), Sommer, Suffix idi, „Sommergegend“ in dem Sinne einer sommerlichen bzw. warmen bzw. fruchtbaren Gegend, s. Walther 1971, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Sondershausen, 12. Jh., nördlich Erfurts und nördlich des Thüringer Beckens an der thüringischen Wipper zwischen Hainleite und Windleite in Thüringen, F2-942 SUNDAR2 (PN) Sůndershusen (1), Sůndershusen Dob. 1 S. 428, Sundreshusun Dob. 2 Nr. 497 (1175), Sundershusen Wern. (1144), s. PN, s. Thüringen 402, s. hūs (1) 328?, ahd., st. N. (a), Haus, Gebäude, s. Donb595, (Kreisstadt des Kyffhäuserkreises,) rund 24000 Einwohner, altthüringisches Dorf mit Zusiedlung von Franken in dem 8./9. Jh., Herrensitz, Sundershusen (1125), Sůndershusun (1144), Sundreshusun (1174), in dem 13. Jh. zur Stadt erweitert, 1304 oppidum, bis in das 18. Jh. Sundershusen, Sondershausen (1753), Bergstadt, 1892 Kalibergwerk, bis 1918 Residenz der Grafen bzw. Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen, 1920 Thüringen, in Thüringen 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, ältester noch befahrener Kalischacht der Welt, s. PN Sundar (z. B. Sundarbert) besondere, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Sonneberg, 12. Jh., südöstlich Suhls an der Steinach und Röthen an dem Südhang des Thüringer Schiefergebirges, in (dem früheren Herzogtum) Meiningen, F2-944 SUNNA1 (Sonne) Sunnenberg (5), Sunnenberg Jacob S. 111 (1181), Suinenburc Jacob (1144), Sueneburc Gud. 1 66 (1127), s. Thüringen 408, s. berc (1), perc, mhd., st. M., Berg, s. Sunnenpurch, Donb595, (Kreisstadt des Kreises Sonneberg,) rund 23000 Einwohner, in dem 12. Jh. Dorf Röthen, um 1200 Burg Sonnberg mit Burgflecken an der Straße von Coburg nach Saalfeld, Sunnenberg (1207), Sunnenberch (1232), (das hus zu) Sunnenberg (1317), (das stetelyn zu) Roetin (1317), Roten (vnder) Sunberg (1340), in dem 14. Jh. ging der Name der Burg auf den ursprünglich nach dem Bache Röthen benannten Ort über, Sonneberg (1735), 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. sunne, mhd., sw. F., st. F., st. M., sw. M., Sonne, (Burg an dem) „Sonnenberg“, s. rōt (1), mhd., Adj., rot, rothaarig, falsch, s. SNB, s. Schindhelm W. Die Ortsnamen des Sonneberger Landes 1998 (AAAGOLD20160518.doc)
Spreenhagen, 13. Jh., östlich Berlins, Donb598, (Gemeinde und 2002 aus den Gemeinden Hartmannsdorf, Margrafpieske, Braunsdorf und Spreenhagen gebildetes Amt in dem Landkreis Oder-Spree,) rund 8000 Einwohner, Sprewenheyne bzw. Spreenhaine (1285), Sprewenhagen (1435), Spreenhagen (1518), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Buundesrepublik, s. Spree, s. hāgen, mnd., M., Hag, Hecke, Dornzaun, s. Krabbom s. BNB12 (AAAGOLD20160518.doc)
Spremberg, (bzw. poln. Grodk), 13. Jh., an der mittleren Spree südöstlich Cottbus’, Donb599, (Stadt in dem Landkreis Spree-Neiße,) rund 25000 Einwohner, vermutlich von dem 10. bis 12. Jh. altsorbischer Burgbezirk an einem alten Übergang über die Spree, in dem 13. Jh. deutsche Burg, Sprewenberc (1272)?, (Spre)mberc (1292) Original, planmäßige Stadtanlage, 1301 oppidum et castrum, Sprewenberch (1301) Original, Spremberg (1347), Grodk (1761), seit dem Ende des 19. Jh.s Miittelpunkt des Braunkohlenbergbaus in der Niederlausitz (Schwarze Pumpe), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Buundesrepublik, s. Spree, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, Grodk zu grod, osorb., Sb., Burg, Stadt, s. SNB, s. UI, s. DS 36 (AAAGOLD20160518.doc)
Stadtroda, 13. Jh., in dem Tale der Roda südöstlich Jenas, Donb604, (Stadt und VG in dem Saale-Holzland-Kreis,) rund 8000 Einwohner, Rodungssiedlung von dem Ende des 12. Jh.s, Rittersitz und Zisterziensernonnenkloster mit Stadtanlage, (Probst de) Roda (1224), (monasterium) Rode (1247), 1310 Marktrecht, stad (czu) Rode (1333), 1340 Stadtrecht, seit dem 14. Jh. zur Unterscheidung von anderen Rode-Orten Zusatz stat (1), state, mhd., st. F., „Statt“, Ort, Stelle, Rode (dy) stat (1370), (in opidis Lobde et) Roda (1408), 1920 Thüringen, 1925 amtlich Stadtroda, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. rode 1, rot, mhd., st. N., st. M., Rodung, gerodetes Land, s. Rosenkranz H. Ortsnamen des Bezirkes Gera 1982, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Stahnsdorf, 13. Jh. östlich Potsdams, Donb605, (Gemeinde in dem Landkreis Potsdam-Mittelmark,) rund 14000 Einwohner, Teltowdorf mit Feldsteinkirche des 13. Jh.s, (Petrus de) Stanesdorp (1264) Original, Stanstorp (1375), Stanstorff (1450), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN apolab. Stan bzw. Staneš, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, s. Landbuch, s. BNB3, s. DS32 (AAAGOLD20160518.doc)
Stargarder Land, (12. Jh.?), zwischen Tollensesee und Feldberger Seenlandschaft südöstlich Neubrandenburgs, Donb605f., (Amt mit einer Stadt und sieben Gemeinden in dem Landkreis Mecklenburg-Strelitz mit Sitz der Verwaltung in der Stadt Burg Stargard,) rund 10000 Einwohner, slawische Burg mit Siedlung, Stargard (1170), um 1200 Stadt entstanden, zu Pommern, ab 1236 zu Brandenburg, Staregart (1244), in dem 13. Jh. zu Mecklenburg, 1259 Stadtrecht, Stargarden (1273), Stargard bzw. Strargard (1300), 1352-1471 Residenz des Herzogs von Mecklenburg-Stargard, 1929 erwarb die Stadt die Burg und nannte sich Burg Stargard, bis 1952 Kreisstadt, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. *stary gard, apolab., Adj. und Sb., alte Burg, s. EO, s. Eichler, Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Staßfurt (Stassfurt), 9. Jh., an der Bode südlich Magdeburgs in der Magdeburger Börde, F2-880 STAR (Stier?) Starasfurt°, Starasfurt P. 3 145 (806?) Kar. M. capit., MB. 11 100 (802), Wauters 1 127 (806), Stasfurdi Anh. Nr. 47 (970), Staswurde MGd. 4 (1035) Original u. ö. (Stesfordi, Stefforde falsch für Stesforde, Stasvurde, Stassforde, Stasuderte, Stasvorde, Stesforde), 3250 Einwohner, s. Dürre S. 51, s. Sachsen-Anhalt 443, s. ford* 2, furd*, as., st. N. (a)?, st. M. (i)?, Furt, (nach F2-880) noch 1505 im Album acad. Witeberg. Starsfort, 1512 Stasfart (!), Donb606, (Stadt in dem Salzlandkreis seit 1. 7. 2007,) Altstaßfurt entstand an dem nördlichen Bodeufer an dem Übergang der Straße zwischen Erfurt und Magdeburg über die Bode nahe Solequellen, Starasfurt (zu 805) 9. Jh., Stasfurdi (970), Stesfordi (983), Stesforde (997), Stesfordi (1024), Stasvurde (1035), Stasfurthe bzw. Stasforde (1174), in dem 12. Jh. entstand um die südlich der Bode liegende Burg eine neue Siedlung, Stasvorde (1230), 1265 Stadtrecht für die neue Siedlung, 1276 zu dem Erzstift Magdeburg, Stasfurt (1477), 1680 an Brandenburg, 1868 Altstaßfurt eingemeindet, ab 1875 Kaliindustrie, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, Bestimmungswort ungeklärt, s. ford* 2, furd*, as., st. N. (a)?, st. M. (i)?, Furt (AAAGOLD20160518.doc)
Stavenhagen, 13. Jh., nordöstlich Neubrandenburgs und südlich Demmins, Donb607, (Stadt und mit zwölf weiteren Gemeinden Amt in dem Landkreis Demmin,) rund 13000 Einwohner, slawische Vorbesiedlung, im dem 13. Jh. Bau einer Burg durch Ritter von Stove, (to deme) Stouenhaghen (1230), (Reimbertus miles de) Stouen (1252), Stowenhachen (1260), spätestens 1264 Stadtrecht, 1282 Bestätigung des Stadtrechts, bis 1317 zu Pommern, Stauenhagen (1317), ab 1317 zu Mecklenburg, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, zu stōve, stāve, stūve, stūbe, mnd., sw. M., Badestube, Einrichtung zu warmem Baden, heizbares Gemach, s. hāgen, mnd., M., Hag, Hecke, Dornzaun, s. OSE, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Stendal, 11. Jh., westlich der Elbe in der südöstlichen Altmark an einem Übergang alter Wege über die Uchte, pag. Belsheim, F2-865 STAIN (Stein) Steinedal (1), Steinedal Janicke Nr. 67 (1022), 69, Stendale Anh. Nr. 370 (1151), 710 (1196), N. M. 1834 S. 21 (1188), Steindale Bode Nr. 338 (1194), Stendele N. Vat. Archiv 1829 Nr. 44, s. Sachsen-Anhalt 447, nach F2-865 unbestimmt (?), s. dal* 6, as., st. M. (a), st. N. (a), Tal, Abgrund, Donb611, (Kreisstadt des Landkreises Stendal und Sitz der VG Stendal-Uchtedal,) rund 36000 Einwohner, altsächsische dörfliche Siedlung des frühen Mittelalters, Steinedal (1022), Stendale (um 1160), um 1160 Stadtrecht durch den Markgrafen von Brandenburg, Stendal (1215), Fernhandelsort, in dem 13. Jh. Gründung der Stendaler Seefahrergilde, 1350-1515 Mitglied der Hanse, Geburtsort J. J. Winckelmanns (1717), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. stên 33, as., st. M. (a), Stein, Fels, s. dal* 6, as., st. M. (a), st. N. (a), Tal, Abgrund, „Steintal“, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Stollberg (Stollberg/Erzgebirge), 13. Jh., an dem Nordrand des mittleren Erzgebirges in dem Tale der Gablenz südöstlich des erzgebirgischen Beckens, Donb613, (große Kreisstadt und VG Stollberg in dem Erzgebigskreis,) rund 13000 Einwohner, deutsches Bauerndorf mit Ritterburg an alter Straße nach Böhmen, (de) Staleburch (1210), Stalburch (1299), Marktflecken, nach 1300 planmäßig zu einer Stadt ausgebaut, 1343 civitas (Stadt), Stolbergk (1495), 1910 Kreisstadt, in Sachsen 1945 sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, Wachstum durch die Nähe des Kohlebergbaus in Oelsnitz-Lugau, s. stahel, stāl, mhd., st. N., st. M., Stahl, Rüstung, Stahlrüstung, s. burc (1), burec, buric, purc, mhd., st. F., Burg, Schloss, Stadt, „Stahlburg“, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Storkow (Storkow Mark), 13. Jh., südöstlich Berlins in dem Niederungsgebiet und Seengebiet zwischen unterer Spree und Dahme, Donb614, (Stadt in dem Landkreis Oder-Spree,) rund 9000 Einwohner, slawisch besiedelte Kleinlandschaft mit deutscher Burg , Ende 12. Jh. mit slawischer Burgsiedlung, Sturkuowe (1209), Storkow (1349) Original, Städtchen, 1450 Stadt, Storgkow (1450), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, zu stork, asorb., Sb., Anstoß, Pfahl, Stachel?, Suffix ov, kaum Storchaue, s. UI, s. BNB12, s. DS36 (AAAGOLD20160518.doc)
Stralendorf, 14. Jh., südwestlich Schwerins, Donb614, (Gemeinde und Amt mit acht weiteren Gemeinden in dem Landkreis Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern,) rund 12000 Einwohner, Stralendorff (1334), Stralendorff (1593), Stralendorf (1750), Rittergut, zu Schwerin, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. strāle, stral*, mnd., F., M., N., Strahl (ausgehend von einer Lichtquelle), Sonnenstrahl, Wetterstrahl, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, s. Buggenthin I. Stralendorf 675 Jahre 2009 (AAAGOLD20160518.doc)
Stralsund, 13. Jh., an der Ostsee an dem Strelasund gegenüber Rügen, Donb614, (kreisfreie Stadt und Hansestadt,) rund 58000 Einwohner, slawische Vorbesiedlung an der engsten Stelle zwischen Festland und Insel, um 1200 daneben deutsche Kaufmannssiedlung, (civitati nostrae) Stralowe (1234), 1234 Stadtrecht, (novae civitati in) Stralesund (1240), in der Mitte des 13. Jh.s zwei Klostergründungen, (de) Sundis (1261), Stralsund (1262), um 1293 Mitglied der Hanse, seit 1325 zu Pommern-Wolgast, Stralsundt (1525), nach 1648 zu Schweden, Verwaltungssitz Schwedens, 1815 Preußen, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, seit 1990 Zusatz Hansestadt, seit 2002 Weltkulturerbe der Unesco, s. strěla, apolab., Sb., Pfeil, (wegen der pfeilförmigen Gestalt der Insel in dem Strelasund?,), s. sunt (1), mnd., M., „Sund“, Meerenge, s. EO, s. Witkowski 1965, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner, s. Niemeyer 2007 (AAAGOLD20160518.doc)
Strausberg, 13. Jh., östlich Berlins an dem Südrand der märkischen Schweiz, Donb616, (Stadt in dem Landkreis Märkisch-Oderland,) rund 26000 Einwohner, um 1225 ein befestigter Hof (curia) des Markgrafen von Brandenburg, in dem Anschluss hieran Stadtanlage, Strutzberch (1240), Struceberch (1247), in der Mitte des 13. Jh. Pfarrkirche Sankt Marien, Stadtmauer, 1254/1256 Dominikanerkloster, Strucesberge (1268/1284) civitas (Stadt), 1284 (aquam) Struz (Straussee), Strausberg (1775), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 1994 Sitz der Akademie für Information und Kommunikation der Bundeswehr, wohl slawisch, unklar, s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, s. Krabbo, s. Büsching, s. BNB5, s. BNB10, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Straußfurt (!) (Straussfurt), 8. Jh.?, westlich Sömmerdas an der Unstrut in dem Thüringer Becken, bei Weißensee, in Thuringia, F2-916 ### Stuffesfurt, Stuffesfurt bzw. Stuhesfurti bzw. Stuchesfurte Dr. tr. öfter, Stuchesuurt W. 3 Nr. 30 (947), Anh. Nr. 21 falsch Stuchesfust, Stuckesfurit (!) Mülv. 1 Nr. 109 (949), Stuchsfurt Werneb. (!) S. 85 (1143), Stuchfůrte Dob. 1 Nr. 1057 (1109), (nach F2-916) Personenname Stuki, s. Förstemann Personennamen Band 1 S. 1366?, s. PN, s. Thüringen 425, s. furt, ahd., (st. M. i?), Furt, (nach F2-916) vielleicht von stûk, ein Ort, an dem Baumstümpfe, Büschel stehen?, Donb616, (Gemeinde und Sitz der VG Straußfurt in dem Landkreis Sömmerda,) rund 7000 Einwohner, altthüringische Siedlung an einer Furt der Straße zwischen Erfurt und Nordhausen, (in) Stuhesfurte (780/817) 1150/1165, (in) Stuchesfurtu (876), Stuchesuurt (948),später Herrensitz, Strusfurt (1506), 1735 Schloss der von Münchhausen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. PN Stuch, zu stūhha* 7, stūcha, ahd., sw. F. (n), Ärmel, Stauche, weiter Ärmel?, s. *stukka-, *stukkaz, germ., st. M. (a), Stock, Balken, Stumpf, „Stuchafurt“?, später an Strauß angeglichen, s. CE2, s. Walther 1971 (AAAGOLD20160518.doc)
Strelitz, 13. Jh., südlich Neubrandenburgs zwischen dem Müritz-Nationalpark und dem Naturpark Feldberger Seenlandschaft, Donb448, Strelitz (1278) Abschrift, Strelitz (1316), Streliz (1329), 1349 Stadtrecht, 1701 infolge Teilung Mecklenburgs Residenzstadt Mecklenburg-Strelitz, 1733 Residenz nach Neustrelitz verlegt, 1931 Strelitz als Strelitz Alt in Neustrelitz eingemeindet, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. *strěci, slaw., Sb., Schützen, „Schützenort“, s. Trautmann ON Meckl., s. Lübke C. Arbeit und Wirtschaft 1991, s. Eichler/Mühlner s. Neustrelitz (AAAGOLD20160518.doc)
Suhl, 13. Jh., südwestlich Erfurts an der Hasel und der Lauter in einem Talkessel an dem südwestlichen Rande des Thüringer Waldes, Donb618, (kreisfreie Stadt,) rund 40000 Einwohner, altthüringisches Dorf an alter Straße über den Thüringer Wald, Sule (zu 1238) spätere Niederschrift, (fratres de) Sulahe (1263), Salzgewinnung und Eisenabbau, (by) Sula (1318), Sull (1437), 1445 Flecken, Suhla (1527) Stadt, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1952 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, seit 2005 amtlich Waffenstadt Suhl, Wintersportort, s. sol (1), söl, mhd., st. M., st. N., Suhle, Sumpfland, Lache (F.) (1), s. ahe, mhd., st. F., sw. F., Ache, Fluss, Wasser, vielleicht ursprüglicher Name des Oberlaufs der Hasel, oder zu Sole?, s. Walther 1971, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Sulza (Bad Stadtsulza), 11. Jh., nördlich Jenas in einem Talkessel der Ilm (kurz vor der Einmüdung in die Saale) an der Ilm bei Apolda in dem Osten des Thüringer Beckens, F1-927f. SULTA (Salzwasser) Sulza (3) Sulze Sch. S. 144 (1029), 163 (1046), 175 (1062), 198 (1076), s. Thüringen 38, 428, Donb619 (Sulza Bad), (Stadt und erfüllende Gemeinde in dem Landkreis Weimarer Land,) rund 8000 Einwohner, altthüringische Siedlung bei Solequellen, in dem 11. Jh. Burg und Burgward, Svlza (1046), 1064? Burgflecken und Marktrecht?, Sulza (1155), Salzgewinnung, in dem 12./13. Jh. Entwicklung zu einer Stadt, 1267 cives (Bürger), Sulcza (1378), Sultza (1506), 1847 Solbad, seit 1907 Zusatz Bad, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. sulza 41, ahd., st. F. (ō), sw. F. (n), Salzwasser, Sülze, Salzlake, s. Walther 1971, s. SNB, s. Walther H. Die Ortsnamen Thüringens (handschriftliche Sammlung) Uniiv. Leipzig (AAAGOLD20160518.doc)
Tangerhütte-Land, 20. Jh., an dem Tanger in der südöstlichen Altmark an der Colbitz-Letzlinger Heide und von dem Landkreis Jerichower Land durch die Elbe abgetrennt, Donb623, (VG in dem Landkreis Stendal,) rund 12000 Einwohner, Vethene (1233), Veten (1375), Vethen (1488), 1842 wurde bei dem mittelalterlichen Dorf Väthen ein Eisenhüttenwerk errichtet, noch 1922 bis 1928 hieß der Ort Väthen-Tangerhütte, Tangerhütte (1928), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. *Větin, s. PN Věta, Suffix, s. Tanger, zu tanger, mnd., Adj., stark, kräftig, frisch, s. Hütte, nhd., F., Hütte (AAAGOLD20160518.doc)
Tangermünde, 11. Jh., an der Mündung der Tanger in die Elbe bei Stendal, F2-998 ### Tongeremuthi, Tongeremuthi P. 5 820 Thietmari Chron., Tongeremuth P. 8 660 Annalista Saxo, Tangermunde P. 16 236 Ann. Pegav. u. ö. (Tammremuthe, Taggermunde), s. Langer J. Mitt. des Ver. für Erdkunde 1901 S. 53ff. über den Namen, (nach F2-998) hält Langer das T auch für organisch, 1339 ist von einem nemus (Wald) Tanger die Rede, Langer erinnert an tanger, mnd., kräftig, tänger, ndd., Adj., eilig, die nach Lübben, Mittelniederdeutsche Grammatik S. 46 erfolgte Zuziehung des Namens zu Angara (F1-153) ist also wohl abzulehnen, s. Sachsen-Anhalt 458, 11944 Einwohner, s. muth, mund, as. st. M., Mund, Mündung, Donb623, (Stadt und VG in dem Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt,) rund 11000 Einwohner, vielleicht noch spätgermanische und jedenfalls frühmittelalterliche Siedlung an einer alten Furt über die Elbe, in dem 10.-12. Jh. Vorort eines Burgwards, Tongeremuthi (1012-1018), 1136 Zollstätte, Taggeremunde (1151), Tangeremunde (1188), 1200 Stadtgründung durch Markgrafen von Brandenburg, in dem 14. Jh. zeitweise Kaiserpfalz unter Kaiser Karl IV., seit dem 15. Jh. Neustadt, früher Mitglied der Hanse, Altstadt ein Denkmal der Backsteingotik, Stadtmauer fast ganz erhalten, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in Bundesrepublik, s. Tanger (M.), zu tanger, mnd., Adj., stark, kräftig, frisch, s. Thietmar, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Taucha, 11. Jh., an der Parthe in der Mitte der Leipziger Tielandsbucht bei Weißenfels, F2-1006 ### Tucha, Tucha MGd. 3 (1004), (nach F2-1006) slawisch, Donb 625f., Stadt in dem Landkreis Nordsachsen, frühe altsorbische Siedlung mit Burgwall an dem Übergang über die Parthe, seit der Mitte des 10. Jh.s deutsche Burg und Burgward, Cothug bzw. Cotuh (1012/1018) Thietmar von Merseburg, 1174 Stadt, Tuch (1174-1450), Tauch (1484), Taucha (1541), Taucha (1551), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, schwierig, s. kotuch, russ., Sb., Stall, Käfig?, Wegfall von co wegen Betonung?, s. Thietmar, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Teltow, 13. Jh., an alter Straßenkreuzung nahe Potsdam, Donb626, (Stadt in dem Landkreis Potsdam-Mittelmark,) rund 21000 Einwohner, Teltowe (terra) (1232), Teltowe (1265) civitas (Stadt) als planmäßige Gründung an einer alten Fernstraßenkreuzung, Teltow (1375), 1811/1812 Pfarrkirche nach Karl Friedrich Schinkel, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, sowjetischer Ehrenfriedhof, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenurg in der Bundesrepublik, Name wohl slawisch, unklar, Fluss (Telte) wohl nach der Stadt benannt, s. BNB3, s. BNB5, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Templin, 13. Jh., nördlich Berlins an einer alten Straße an das Oderhaff, Donb627, (Stadt in dem Landkreis Uckermark,) rund 17000 Einwohner, altslawische Fischersiedlung, Templyn (1270), Stadtgründung durch den Markgrafen von Brandenburg, Templyn (1308) stad, Templin (1320), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN apolab. Tąpla bzw. Tąpl, zu tąp-, apolab., Adj., stumpf, stumpfsinnig, Suffix in, s. BNB9, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Tennstedt (Bad Tennstedt), 8. Jh., nordöstlich (Bad) Langensalzas in dem Thüringer Becken in einem Seitental der Unstrut, pag. Altgawi, F1-683 (Tennstädt) DAN2 (PN)? Dannistath (1), Dannistath W. 3, Nr. 6 (775), Tennistat W. 3, Nr. 29 (932), Tenestete Dr. tr. c. 38, 196 u. ö. (Tenystede, Tennisteti), s. PN, s. Thüringen 39, s. stat 276, ahd., st. F. (i), Stätte, Stelle, Ort, Platz (M.) (1), Raum, Donb627 (Tennstedt Bad), (Stadt und Sitz der VG Tennstedt in dem Unstrut-Hainich-Kreis,) rund 7000 Einwoohner, altthüringes Dorf, in dem 8. Jh. Königsgut, Dannistath (775), Dennistede (zu 786) Abschrift um 1150, (villa) Tennisteti (877), Tennistedi (947), (in) Tenestede (1074), in dem 12. Jh. Herrensitz auf Wasserburg, Entstehung einer Kaufmannssiedlung, 1275 civitas (Stadt), (in) Tenstete bzw. Tennestete (1350), 1811 Entdeckung einer Schwefelquelle, seit 1812 Kurbetrieb, 1920 Thüringen, 1925 anerkanntes Heilbad, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. tenni 31, ahd., st. N. (ja), Tenne, Dreschplatz, s. stėdi 13, stadi*, stidi*, as., st. F. (i), Stätte, Ort?, s. Walther 1971, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Teterow, 13. Jh., östlich Güstrows, Donb628, (Stadt in dem Landkreis Güstrow und Verwaltungssitz des Amtes mecklenburgische Schweiz,) rund 9000 Einwohner, neben einer slawischen Siedlung mit Burgwall in dem Teterower See um 1200 deutsche Siedlung, um 1235 Stadtrecht, (in) Theterowe (1236), (in) Thiterow (oppido) (1272), Theterowe (1285), 1326 bis zu der Mitte des 16. Jh.s Gut der von Werle, Teterow (1350), in der Mitte des 16. Jh.s zu Mecklenburg-Schwerin, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, zu *teter, apolab., Sb., Wildhuhn, Auerhahn?, Suffix ov?, oder zu einem PN?, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner, s. OSE (AAAGOLD20160518.doc)
Thale, 13. Jh.?, an der Bode an dem Nordostrand des Harzes, Donb629, (seit 1. 7. 2007 Stadt in dem Kreise Harz,) rund 12000 Einwohner, geschichtlicher Ausgangspunkt der Siedlung ist das vor 840 in eiiner karolingischen Burganalage gegründete Frauenkloster an dem linken Bodeufer, das unter späterer Schutzherrschaft des spätereen Stiftes Quedlinburg bis 1525 bestand, Uuinedahusun 828, Vinithohus 840, (in) Winedhuson 1046, Wenedhuse 1181, in dem 13. Jh. Namenwechsel, Dal (1231), (villa) Vallis (1298), (in dem) Dale (1311), Dahl (1340), (thom) Dale (1501), Winedhausen (welches man itzo nennet) Thal (1544), Thall (1556), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. SNB, s. Berger, s. *Winoth?, as., st. M. (a), Wende (M.), s. hūs 52, as., st. N. (a), Haus, s. dāl (1), mnd., M., N., Tal (AAAGOLD20160518.doc)
Thalheim (Thalheim/Erzgebirge), 14. Jh., in dem Zwönitztal östlich Stollbergs in den unteren Höhenlagen des Erzgebirges, Donb629, (Stadt in dem Erzgebirgskreis,) rund 7000 Einwohner, an dem Ende des 12. Jh.s deutsches Bauerndorf, Thalheim (1368),Thalheim (1539/1540), 1925 Stadtrecht, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Sachsens, 1949 Sachen in der Bundesrepublik, s. tal, mhd., st. M., st. N., Tal, s. heim (3), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Torgau, 10. Jh., an der Mittelelbe nordöstlich Leipzigs in Anhalt, F2-1012 ### Turguostat°, Turguostat Hf. 2 351 (973), ebds. Anh. Nr. 52 wohl besser Torguostat, Torgua Hf. 1 371 (964), (nach F2-1012) nach Hey G. (brieflich) torg, altwendisch, Sb., Markt, Kaufplatz, targ, poln., s. Sachsen-Anhalt 467, 22742 Einwohner, Donb633, (große Kreisstadt und VG und Verwaltungssitz des Landkreises Nordsachsen,) rund 24000 Einwohner, seit der Mitte des 10. Jh.s deutsche Burg mit Burgflecken, Burgward, Turguo (973), in dem Frühmittelalter Marktort bzw. Handelsplatz an altem Fernstraßendurchgang durch die Elbe, Thurgowe (1119), an dem Ende des 12. Jh.s Stadt durch den Markgrafen von Meißen, Torgowe (1234), Turgow bzw. Torgow (1350), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik. s. *turg bzw. *torg, slaw., Sb., Marktort, Suffix, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Torgelow, 13. Jh., an der Uecker in der Ueckermünder Heide nördlich Pasewalks und südlich des Stettiner Haffes, Donb633, (Stadt in dem Landkreis Uecker-Randow und Sitz der Verwaltung des Amtes Torgelow-Ferdinandshof,) rund 10000 Einwohner, ursprünglich slawisches Fischerdorf, in der Mitte des 13. Jh.s deutsche Zusiedlung, zunächst zu Brandenburg, Turglowe (1261) Burgname, Turglowe (1270) Burgname, Turglowe (1281) Ortsname, Turiglow (1287), Thuriglovo (1288), (in antiquo) Turglow (1312), Torgelow (1315), 1493 zu dem Herzogtum Pommern, 1648 an Schweden, 1720 zu Preußen, seit der Mitte des 18. Jh.s Verarbeitung von Raseneisenerz, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, Stadtrecht, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. *tur, apolab., Sb., Auerochse?, s. *glova, apolab., Sb. Kopf?, „Auerochsenhügel“?, s. EO, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner, s, Niemeyer 2003 (AAAGOLD20160518.doc)
Trebbin, 13. Jh., an der Nutheniederung südwestlich Berlins, Donb635, (Stadt in dem Landkreis Teltow-Fläming,) rund 9000 Einwohner, altslawische Siedlung, um 1200 Bau einer deutschen Burg, (Arnoldus de) Trebin (1213), Trebin (1216) burgwardium, 13./14. Jh. Städtchen, Trebyn (1373) oppidum, Trebbin (um 1500), um 1740 Pfarrkirche Sankt Marien, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, schwierig, s. PN slaw. Treba, zu *terb-, urslaw., V., nötig sein?, oder zu trebiti, slaw., V., roden?, s. Landbuch, s. BNB3 (AAAGOLD20160518.doc)
Treuen, 14. Jh., östlich der Talsperre Pöhl in dem mittleren Vogtland, Donb637, (Stadt in dem Vogtlandkreis und Teil der VG Treuen/Neusalz,) rund 9000 Einwohner, um 1200 gegründetes deutsches Rodungsdorf, in dem 13. Jh. Burg der Vögte von Plauen, (zu) Druen (1320), Drewen (1329), (zcu) Drūn (1359), Drewen (1390), 1390 Stadtrecht, Druyne (1410), Druen 1441, Treuen (1558), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, zu *drevo, asorb., Sb., Holz, Wald, Baum, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Treuenbrietzen, 13. Jh., an der Nieplitz südwestlich Berlins, Donb637, (Stadt in dem Landkreis Potsdam-Mittelmark,) rund 8000 Einwohner, slawische Siedlung, Breszna (1209) Original, dann deutsche Burg mit Burgward, Stadtanlage durch den Markgrafen von Brandenburg, Bricene (1290), 1290 civitas (Stadt), (von der) getreven Brizen (1409), Truwenbriessen (1420), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1951/1952 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, zu breza, slaw., Sb., Birke, Suffix na bzw. n, „Birkiges“, Treuen s. trǖwe*, truwe, mnd.?, Adj., treu, getreu, zuverlässig, wegen der Treue gegennüber dem Landesherrn bei dem Auftreten des falschen Waldemar, s. BNB1, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Triebes, 12. Jh.?, südlich Geras in dem nordwestlichen Vogtland, Donb715 (Zeulenroda-Triebes), deutsches Rodungsdorf um 1200 in einem seit dem 9. Jh. schwach slawisch besidedelten Gebiet, Striboz (1122) ein Bachname, (de) Tribuz (1209), Tribis (1407), Triebes (1757), 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, seit dem 1. 2. 2006 mit Zeulenroda zu Zeulenroda-Triebes vereinigt, s. vielleicht Stribog, asorb., Sb., ein Göttername, Suffix j, s. Eichler E. Die slawischen Ortsnamen des Vogtlandes (in) Lětopis A 14 1967, s. Personennamen Südwestsachsens – Die Personennamen der Städte Zwickau und Chemnitz bis zum Jahre 1500 2007, s. SNB, s. Berger, s. Zeulenroda-Triebes (AAAGOLD20160518.doc)
Tutow, an der in die Ostsee fließenden Peene südlich Greifswalds und nördlich Neubrandenburgs, Donb295 (Jarmen-Tutow,) frühe slawische Besiedlung, Tuchow (1256)?, (in villa) Tvtin (1267)?, Tutow (1397), Tutow (1523), Tutow (1631), schwierig, slaw., s. PN Tuta, Suffix ov, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, Auflösung 1952/1958 Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in Bundesrepublik, 2004 Zusammenschluss der Stadt Jarmen mit dem früheren Amt Tutow zu Jarmen-Tutow, s. Trautmann ON Mecklenburg, Dassow H. Tutow 2. A. 1999, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Ueckermünde, 12. Jh., an dem Südufer des Stettiner Haffes westlich der Grenze zu Polen, Donb642, (Stadt in dem Landkreis Uecker-Randow,) rund 10000 Einwohner, slawische Vorbesiedlung, in der Mitte des 12. Jh.s Burg von Pommern samt Siedlung, (fluminis) Vcrensis (1178) Gewässername, Vcramund (1223), (in) Vkeremunde (1242), um 1260 Stadtrecht, Ukermunde (1266), Ükermünde (1335), 1546 Bau des Schlosses durch Philip I., 1648 an Schweden, 1720 an Preußen, Ueckermünde (1792), 1819 Kreisstadt, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, 2001 Titel anerkannter Erholungsort, s. *u̯eik- (4), *u̯eig-, idg., V., Sb., biegen, winden, sich wenden, s. münde, munde, mnd., F., Mündung eines Flusses, s. Udolph 1990, s. Eichler/Mühlner, s. Niemeyer 2003 (AAAGOLD20160518.doc)
Velten, 14. Jh., nordwestlich Berlins (an der Autobahn zwischen Berlin und Rostock), Donb651, (Stadt in dem Landkreis Oberhavel,) rund 12000 Einwohner, ursprünglich deutsches Dorf der Herrschaft Kremmern, Veltem (1350) Original, Velten (1355) 19. Jh. Industrialisierung, 1935 Stadt, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, Namensübertragung von Veltheim in Sachsen-Anhalt durch die Grafen von Veltheim?, s. velt, mnd., N., Feld, s. hēm (1), heim, mnd., N., Heim, Wohnstätte, Hausgrundstück, „Feldheim“, s. BNB4, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Vetschau (Vetschau/Spreewald bzw. sorbisch Wětošow/Błotow), 14. Jh., nordwestlich Cottbus’ in dem Oberspreewald, Donb652, (Stadt in dem Landkreis Oberspreewald/Lausitz,) rund 9000 Einwohner, ursprünglich deutsche Burg mit Burgsiedlung des 13. Jh.s in älterer sorbisch besiedelter Umgebung, Veczicz (1302) nicht sicher zuzuordnen, Feczschow (1346), Fetschow (1421), Stadtrecht 1548, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, vielleicht eine Namensübertragung von Vetschau bei Aachen, der sorbische Name ist entweder eine Sorabisierung des deutschen Namens oder eine ursprüngliche altsorbische Namenbildung zu dem PN Vetoš, Suffix ov, zu *vetъ, urslaw., Adj., alt, ehemalig, s. UI, s. DS36 (AAAGOLD20160518.doc)
Vogelsdorf, 14. Jh., östlich Berlins, Donb182 (Fredersdorf-Vogelsdorf), Vogelstorff bzw. Vogelstorp bzw. Vogilstorf (1375), Vogelstorf (1527), Vogelsdorf (1775), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, 1993 mit Vogelsdorf zu Fredersdorf-Vogelsdorf vereinigt, s. PN, zu vōgel, vogel, voggel, vāgel, vagel, vōgele, vögele, mnd., M., Vogel, Singvogel, Jagdvogel, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, „Vogeldorf“, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Waldenburg, 12. Jh., in dem westlichen mittelsächsischen Bergland in dem Tale der Zwickauer Mulde, Donb663, (Stadt und mit zwei weiteren Gemeinden VVG,) rund 7000 Einwohner, um 1170 durch den Reichsministerialen Hugo von Wartha/Waldenburg erbaute Burg als Mittelpunkt eines Neurodungsgebiets an einem alten Übergang der Fernstraße von Altenburg nach Prag über die Muulde, (de) Waldenberc (1200) Abschrift, Waldenberch (1291), Stadtenwicklung ab etwa 1300 in dem Westen der Burg als planmäßige Gründung, seit dem Spätmittelalter Schloss der Herren von Schönburg-Waldenburg, Waldinberg (stat vnd burg) (1336), Waldenburg (1791), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. HONS, s. SNB, s. DS39 (AAAGOLD20160518.doc)
Waldheim, 12. Jh., in einem Talkessel der unteren Zschopau in dem mittelsächsischen Bergland (unterhalb der späteren Talsperre Kriebstein), Donb664, (Stadt und VG in dem Landkreis Mittelsachsen,) rund 11000 Einwohner, an dem Ende des 12. Jh.s entstandene deutsche Burg mit Bauerndorf, Woltheim (1198) in dem altsächsischen Sprachgebiet ausgestellte Urkunde, 13.-15. Jh. stets Waltheim, nach 1200 Burg und Marktflecken an dem Übergang einer alten Straße nach Böhmen über die Zschopau, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. walt (1), mhd., st. M., Wald, Waldgebirge, Baumbestand, s. heim (3), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Waltershausen, 13. Jh.?, südwestlich Gothas an dem Nordfuß des Thüringer Waldes in einem Nebental der Hörsel in (dem früheren Herzogtum) Coburg-Gotha F2-1213 WALD2 (PN) Waltratehus° bzw. Waltratuhusun Dr. Nr. 597 867, die Berechtigte Waltrat Nr. 611 874, s. PN, Thüringen 460, s. hūs (1), hous, mhd., st. N., Ha, Donb668, (Stadt in dem Landkreis Gotha,) rund 11000 Einwohner, an einer Altstraße über den Thüringer Wald, seit dem frühen 12. Jh. Burgsiedlung, nahe dem Klosterr Reinhardsbrunn, Stadtanlage Ende 12. Jh., Walterishusin (1209) mit villicus, (in) Waltershusen (1289), Waltershausen (1514), 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demookratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Buundesrepulik, s. PN Walter, s. SNB, s. Berger, s. Riese C. Ortsnamen Thüringens Landkreis Gotha 2010 (AAAGOLD20160518.doc)
Wandlitz, 13. Jh., nördlich Berlins, Donb668, (Gemeinde in dem Landkreis Barnim mit weiteren acht selbständigen 2004 angeschlossenen Dörfern,) rund 11000 Einwohner, eine alte slawische Siedlung, Wandelitz (1242) stagnum bzw. See, Wandelitz (1375), Wandelicz (1441), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, seit etwa 1960 Regierungswohnsitz der Deutschen Demokratischen Republik, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, *Vądolica, zu vądol, apolab., Sb., Tal, Schlucht, Suffix ica, „Taliges“, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Wanzleben (Großwanzleben und Kleinwanzleben) (bzw. Wanzleben „Börde“), 9. Jh., an der Sarre in der Magdeburger Börde, pag. Nordthur., F2-1222 WAND2 (PN) Wandesleba°, (in) Wantesleibo Dr. tr. c. 38 212, Wantesleiben Dr. tr. c. 38 76, Wantesleba Rm. Nr. 130 (937), 143 (941), Wanzleva (9. Jh.) u. ö. (Wanzeleva, Wanzleve, Wansleva, Wanslva!, Wonclava, Mendesleuu, Mantesleba, Wanzlove, Wanzleva, Wetzesleva, Wansleve), s. PN, s. Sachsen-Anhalt 481, 6269 Einwohner, s. lêva* 2, lêƀa*, as., st. F. (ō), Rest, Überbleibsel, Erbe (N.), Donb669 (Wanzleben „Börde“), (VG in dem Landkreis Börde,) rund 15000 Einwohner, Uuanzleua (893), Uuanzleua (956) Original, Wonclava (1012-1018), Wantsleve (1324), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, an dem 1. 1. 2005 aus der Stadt Wanzleben und anderen Gemeinden der Umgebung gebildet, Burg Wanzleben mit Bergfried des 10. Jh.s, s. PN *Want bzw. *Wanzo, zu wantōn* 3, ahd., sw. V. (2), sich wandeln, sich wenden, verändern?, zu wanta* 1 und häufiger, lat.-ahd.?, Sb., Handschuh?, s. Bathe Hassegau, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Waren (Waren Müritz), 13. Jh., an der Nordspitze der Müritz (weit) nördlich Neubrandenburgs, Donb669, (Kreisstadt des Landkreises Müritz und Sitz der Verwaltung des Amtes Seenlandschaft Waren,) rund 21000 Einwohner, slawisches Fischerdorf, Warne (terrae) (1218) Flurname, (kerke to) Warne (1230), um 1250 eine Burg der Fürsten von Werle mit Siedlung, Warne (1278), Warenn (1315), in der ersten Hälfte des 14. Jh.s Vereinigung derr beiden Teile, Waren (1333), 1347-1426 Sitz der Herren von Werle-Waren, 1914 Zusatz Müritz, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1954 Luftkurort, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, 1991 staatlich anerkannter Luftkurort, s. *varna, apolab., F., Krähe, Pluralendung y?, oder zu *variti, apolab., V., kochen, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühler (AAAGOLD20160518.doc)
Warin, 12. Jh., an zwei Seeen südöstlich Wismars, Donb439 (Neukloster-Warin,) altslawisches Fischerdorf, Warin (1178) Abschrift 14. Jh., (in) Waryn (1229), 1233 deutsches Kirchdorf, kurzzeitig Sitz des Bischofs von Schwerin, 1648 an den Herzog von Mecklenburg, später an Mecklenburg-Schwerin, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern, 2004 Zusammenschluss mit Warin zu dem Amte Neukloster-Warin, schwierig, zu einem PN apolab. mit einem ungedeuteten *Var?, oder zu *Varina bzw. *Varin, zu *variti, apolab., V., kochen, Suffix in, „Ort mit wallendem Wasser“?, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner, s. OSE (AAAGOLD20160518.doc)
Wasungen (Wasungen-Amt Sand), 9. Jh., an der Mündung der Katz in die Werra nördlich Meiningens in dem mittleren Werratal zwischen dem Thüringer Wald im Norden und der Rhön im Süden, F2-1251 WAS1 (Wasen bzw. grasbewachsene Erdfläche) Wasunga°, Wasunga P. 6 827 Miracula Cunegund., Dr. Nr. 611 (874), s. Thüringen 468, s. Jacob S. 122, nach F2-1251 zu waso, ahd., sw. M. (n), Wasen (M.), Erde, Schlamm, Rasen (M.), weil sich der Werragrund, in dem die Stadt liegt, eben dort zu einem sehr schönen ovalen Wiesengrund ausbreitet, Suffix ung, Donb671 (Wasungen-Amt Sand), (VG in dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen,) rund 10000 Einwohner, altthüringische Siedlung, (villa) Uuasunga (zu 874) 12. Jh., in der Mitte des 12. Jh.s Herrenburg mit Burgflecken, (Poppo de) Wasinge (1184), 1190 castrum cum burgo, (Poppo de) Waisungen (1199), in dem 13. Jh. Stadt, (in) Wasungin (1289), 1301 oppidum, 1308 Stadtrecht, seit 1524 Wasunger Karneval nachweisbar, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, 1995 Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Wasungen-Amt Sand, Amt Sand schließt an den Namen für das Gerichtsamt der vorderen Rheindörfer von dem 16. bis 19. Jh. an, zu Sand, nhd., M., Sand, „bei den Wasenleuten“, s. Walther 1971, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Weida, 12. Jh., westlich der weißen Elster südlich Geras an der Mündung der Auma in die Weida, Donb674, (Stadt und erfüllende Gemeinde in dem Landkreis Greiz,) rund 8000 Einwohner, wohl zuerst ein slawisches Dorf, vielleicht in der Mitte des 11. Jh. deutsche Burg (Osterburg 17. Jh.) mit Burgflecken, (de) Withaa (1122), (territorium urbis) Wida (um 1150) zu 1080, nach 1160 Gründung der Altstadt, Wida (1209), um 1250 an dem Flussübergang Neustadt, seit 13. Jh. zwei Klöster, nova et antiqua civitas (1267), Wyda (1342), Weida (ab Ende 15. Jh.), 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, *Wīdaha?, zu wīde, mhd., sw. F., Weide (F.) (1), s. ahe, mhd., st. F., sw. F., Ache, Fluss, Wasser?, oder zu einem älteren nicht mehr erkennbaren slawischen Gewässernamen, zu witu* 12?, ahd., st. M. (u), st. N. (u), Holz?, oder zu hwīt* 12, as., Adj., weiß, glänzend, nicht ausgelassen?, dann aber spätestens in dem 12. Jh. wīde, mhd., sw. F., Weide (F.) (1) eingedeutet, „Weidenache“, s. Walther 1971, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Weimar, 9. Jh.?, in dem Südosten des Ettersbergs in dem Thüringer Becken in eiinem Bogen der miittleren Ilm in Thüringen, F2-1357 ### Wimari (1), Wimeri P. 5 969 Thietmari Chron., 792, Wimare P. 12 142 Chr. Gozec., Wimmeri P. 8 618 Annalista Saxo, 632 u. ö. (Wimmere, Wimmar), Wimares Dr. Nr. 716 (975) dafür Weimares (!) bei Schn. Nr. 589, Donb21 Wimaro (1097), Winmare (1146), Wimar (1209), Wimmare (1252), Wymor (1343), vielleicht zu mhd. *ze deme wīdinen mare „bei dem mit Weiden bestandenen Teich“, nach C. 2 S. 43 Weimar 1 s. Thüringen 322, Thüringen 473, Arnold 1 116 denkt (nach F2-1357) an vinja Weide (F.) (2), lat. pascuum, C. 2 S. 42f. nimmt von Weimar und Wechmar an, dass sie einen weichen Moorgrund bezeichnen, nimmt man WI (Sumpf?) als die ältere Form zu vy, mnd., an, so liegt nach F2-1357 freilich dieses Wort am nächsten, s. *mar, Sb., sumpfiger feuchter Boden?, s.), Donb677, (kreisfreie Stadt östlich Erfurts,) rund 65000 Einwohner, vorgeschichtliche Funde, frühgeschichtliche Funde, früh germanisch besiedelte Gegend, altthüringisches Dorf, karolingischer Herrensitz mit Burgflecken in dem 8.//9. Jh., (actum) Wimares (9. Jh.) 1150/1165, (in) Wimeri (1012/1018) zu 984, (Ulrich de) Wimare (1123/1137), vor 1250 Stadt, 1254 civitas, Wymar (1506), Weimar (1556), seit 1572 Residenz des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach (bis 1918), Stadt der deutschen Klassik (Goethe und Schiller), 1919 wegen Unruhen in Berlin Tagungsort der Nationalversammlung, 1920 Thüringen, 1920-1948 Landeshauptstadt Thüringens, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepubliik, zu wīh* (1) 46, as., st. M. (a), Heiligtum, Tempel, s. mėri 3, as., st. F. (i), Meer, See (F.), „Heiligtumsee“, s. Walther 1971, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Weinböhla, 14. Jh., in dem Elbtalkessel zwischen Meißen und Coswig, Donb678, (Gemeinde in dem Landkreis Meißen,) rund 10000 Einwohner, Bel (1350), Bele (1406), Weynbiele (1538), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. *běly, asorb., Adj., weiß, hell? oder s. *běl, asorb., Sb., feuchte Wiese, s. Wein, nhd., M., Wein, wegen des Weinanbaus, s. HONS, s. SO (AAAGOLD20160518.doc)
Weißenfels, 11. Jh.?, an der Saale südlich Merseburgs, F2-1412 WÎZ (weiß) Wyzinvels°, Wyzinvels Sch. S. 196 (1096) wohl unecht, Vyczenvelz Sch. S. 163 (1048) wohl unecht, Wizenvils Anh. Nr. 713 (1197) Original, s. felis* 18?, ahd., st. M. (a), Fels, Felsen, Stein, 38082 Einwohner, Donb679, (Stadt in dem Burgenlandkreis und Verwaltungssitz der VG Weißenfelser Land,) rund 29000 Einwohner, in dem späten 12. Jh. von dem Markgrafen von Meißen (Wettin) erbaute Burg, 1185 Stadtgründung, (comes Theodericus bzw. Ditericus in bzw. de) Wizenvels bzw. Wyzenvels (1190-1197), (de) Wizinvels (1203), Wizenveltz (1212), ab 1290 Stadtrat, ab 1428 mit Stadtgericht, (zcu) Weyssenuels (1445), 1485 Amtssitz des Herzogtums Sachsen (Kursachsens), Weissenfels (1562), 1656-1746 Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Weißenfels, 1815 Preußen, Weißenfels (1825), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. wīz, mhd., Adj., weiß, glänzend, s. fels*, mhd., st. M., Fels, Felsenschloss, Feste (F.), d. D35, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Weißwasser (Weißwasser O. L.) (bzw. obersorbisch Běla Woda), 14. Jh., in der südöstlichen Niederlausitzer Heide (Muskauer Heide) zwischen dem Lausitzer Seenland und der Grenze zwischen Polen und Deutschland an einem kleinen linken Zufluss der Neiße, Donb680, (große Kreisstadt und VG in dem Landkreis Görlitz,) rund 21000 Einwohner, spätmittelalterliches sorbisches Heidedorf, Wyzzenwazzer (1351), Weissenwasser (1459), Weißwasser (1552), Bjelawoda (1800) obersorbisch, Bjela Woda (1843), 1872 industrielle Glasproduktion, 1935 Stadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, Braunkohleindiustrie, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. wīz, mhd., Adj., weiß, glänzend, s. wazzer, mhd., st. N., Wasser, Meer, See (M.), Fluss, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Werdau, 14. Jh., an der Pleiße an dem Rande des Westerzgebirgs westlich Zwickaus, Donb683, (große Kreisstadt in dem Landkreis Zwickau,) rund 23000 Einwohner, an dem Ende des 12. Jh.s deutsches Bauerndorf, an dem Ende des 13. Jh.s Straßenmarktanlage, Werde (1304), in dem 14. Jh. Tuchmacherei, Werde (bis 1411), Werdaw (1474), Werdau (1551), seit dem 19. Jh. Industrialisierung, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. werde, mnd.?, sw. M.?, Insel, Auslaut nachträglich aufgekommen, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Werder (Werder Havel), 14. Jh., westlich Potsdams, Donb683, (Stadt in dem Landkreis Potsdam-Mittelmark,) rund 23000 Einwohner, altslawischer Burgwall auf einer Havelinsel, Burg der Markgrafen von Brandenburg mit Burgflecken, Werder (1317) oppidum bzw. Städtchen, Werder (1375), im frühen 19. Jh. ausgedehnte Gutsanlage, Schloss mit Wirtschaftsgebäuden durch P. J. Lenné, Ausflugsziel für Berlin, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. wērder (1), werder, mnd.?, M., N., Werder, Insel, Halbinsel, wegen der Lage an der Havel, s. BNB, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Werneuchen, 13. Jh., nordöstlich Berlins, Donb684, (Stadt in dem Landkreis Barnim,) rund 8000 Einwohner, (Johannes de) Warnowe (1247), Warnow (1300) Original und oppidum (Städtchen), Bernauiken (1541) Original, Berneuchen oder Werneuchen (1775), Flecken, 1865 Stadt, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN slaw. Varn, zu *varn, apolab., Sb., Rabe, Suffix ov, Suffix ken, als kleines Bernau verstanden, s. Büsching, s. NBN5 (AAAGOLD20160518.doc)
Wernigerode, 12. Jh., an der Holtemme an dem Nordrand des Harzes in Sachsen-Anhalt, F2-1245 WARIN (PN) Werniggerothe, Wernigerothe Anh. Nr. 692 (1194) Original, Werniggerode Anh. Nr. 190 (1121) Original, Wernigerothe Dob. 2 Nr. 15 (1187), (de) Werningerothe Erh. 2 Nr. 542 (um 1195) Original, s. Sachsen-Anhalt 493, 36778 Einwohner, s. PN, s. *roda?, as., sw. F. (n)?, Rodung, Rodungssiedlung, an dem Anfang des 12. Jh.s Gut von Grafen die sich seit 1121 nach Wernigerode nannten, Werniggerode (1121), Werningerode (1129), Wirnengerode (1133), Wereningeroth (1141), Wernigerode (1223), 1229 Stadtrecht, Wernigerode (1259), um 1270 Entstehung der nordöstlich gelegenen Neustadt (bis 1529 mit eigenem Rat und Markt), 1429 zur Grafschaft Stolberg, 1714 zu Brandenburg bzw. Preußen, Fremdenverkehrsort, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, s. PN Werin (Warne), s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Wildau, 19. Jh., südlich Berlins, Donb693, (Gemeinde in dem Landkreis Dahme-Spreewald,) rund 10000 Einwohner, aus einer Springziegelei entstanden, Wildau (1855), an dem Ende des 19. Jh.s von der Maschinenfabrik Schwartzkopf erworbenes Gut, Lokomotivfabrik, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. wild, nhd., Adj., wild, s. Aue, nhd., F., Aue, s. Boeckh, s. BNB3 (AAAGOLD20160518.doc)
Wilkau-Haßlau, 15. Jh.?, in einem Talkessel südlich Zwickaus an der Zwickauer Mulde, Donb694, (Stadt in dem Landkreis Zwickau,) rund 11000 Einwohner, um 1200 das deutsche Bauerndorf Wilkau in altsorbisch vorbesiedelter Gegend, Wilkaw (1432), Wilckaw (1551), seit dem 16. Jh. entstand dabei das Rittergut bzw. die Gutssiedlung Haßlau, Wilcka (1699), (die) Hasel (1540), (die) Haßel (1555), Nieder-Haßlau bzw. Ober-Haßlau oder Hasel (1791), vor 1850 Zusammenwachsen von Wilkau und Haßlau durch Steinkohlebergbau und Industrialisierung, 1934 Stadt, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, s. *vil’k, asorb., M., Wolf, Suffix ov, s. hasel (1), mhd., st. F., sw. F., Hasel (F.) (1), Haselstrauch, Haselwurz, s. Au, nhd., F., Au, Aue, s. HONS1, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Wilsdruff, 13. Jh., in dem östlichen mittelsächsischen Bergland an der wilden Sau westlich Dresdens, Donb695, (Stadt in dem Landkreis sächsische Schweiz-Osterzgebirge,) rund 14000 Einwohner, gegen Ende des 12. Jh.s deutsches Bauerndorf mit Herrensitz, Wilandesdorf (1259), um 1260 Stadtanlage, Wilansdorf (1298), Willissdorff (1428), Wilstorff (1466) Wilsdruff (1468), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Buundesrepublik, s. PN Wieland, s. dorf, mhd., st. N., Dorf, Landgut, Einzelhof, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Wismar (Wismar Hansestadt), 13. Jh.?, an der Südspitze der Wismarer bzw. Mecklenburger Bucht der Ostsee zwischen Lübeck und Rostock in Mecklenburg, F2-1401 ### Wissemara, Wissemara (aqua) Hasse 1167, s. Wislemara Lüneb. UB. 7 Nr. 23 (1167), Wissimarca Meckl. UB. 2 82, s. Marionis F2-219, (nach F2-1401) war ein älterer Name castrum Valen (13. Jh.), Zs. für lüb. Gesch. 10, 9, s. *mar, Sb., sumpfiger feuchter Boden?, as., Donb697, (kreisfreie Stadt,) rund 45000 Einwohner, vorslawische und slawische Besiedlung (in portu …) Wissemer (1211), Wissemar(iam) (1229), zu einer Stadt ausgebauter Marktort, 1257-1358 Residenzstadt Meckenburgs, Wismar (1258), 1266 Bestätigung des Stadtrechts, Mitglied der Hanse, Vysmar (1285), Huissemaire (1294), 1648 zu Schweden, 1672-1700 Ausbau zu der größten Festung Europas, 1803 für 100 Jahre an Mecklenburg-Schwerin verpfändet, 1903 volle Eingliederung in Mecklenburg-Schwerin, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1969 Gründung einer Ingenieurhochschule, 1988 Stellung einer Technischen Hochschule, 1990 Zusatz Hansestadt, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, 2002 Altstadt Unesco-Weltkulturerbe, schwierig, s. PN apolab. *Vyšeměr, Suffix j?, oder zu *wesu-, *wesuz, germ.?, Adj., gut, s. mere, mēre, mer, mnd., st. N., Meer (AAAGOLD20160518.doc)
Wittenberg (Wittenberg Lutherstadt), 12. Jh., an der Elbe zwischen Berlin und Leipzig, in (der Provinz) Sachsen Preußens bzw. in dem späteren Sachsen-Anhalt, F2-1405 WÎT (weiß), Wittenberg, Wittenberg Anh. Nr. 670 (1199), s. Anh. Nr. 670 (1199), s. Sachsen-Anhalt 504, 51754 Einwohner, s. berg (1)? 35, as., st. M. (a), Berg, Donb698, (Kreisstadt,) rund 46000 Einwohner. Entstehung von Burg und Siedlung wohl in dem 12. Jh., Wittenburg (1187) 12. Jh., Wittenberg (1190) Wittenberch (1292), 1293 Stadtrecht, seit dem 14. Jh. Residenzort der Herzöge von Sachsen (Askanier), später der Wettiner (Ernestiner), 1502 Universität, 1517 Reformation Martin Luthers, 1815 Preußen, ab 1873 Industriestadt, 1922-1952 kreisfrei, 1922/1938 Zusatz Lutherstadt), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, Unesco Weltkulturerbe, s. hwīt* 12, as., Adj., weiß, glänzend, nicht ausgelassen, wegen sandig-heller Ablagerungen der nahen Elbe?, s. DS 38, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Wittenberge, 13. Jh., an der Mündung der Stepnitz in die Elbe nordwestlich Berlins, Donb699, (Stadt in dem Landkreis Prignitz,) rund 19000 Einwohner, vordeutsche Burg an einem alten Übergang über die Elbe aus der Altmark nach Norden, deutsche Burg der Herren Gans von Putlitz, nach 1200 Stadtanlage durch den Markgrafen von Brandenburg, Wittenberge (1239), 1264 civitas (Stadt), Wittemberge (1375), Wittenberg, Burg in dem Dreißigjährigen Kriege zerstört, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. wit (1), mnd., Adj., weiß, fein (Silber), gar nicht oder nur gesetzmäßig beschickt (Silber), s. berch, mnd., st. M. (a), Berg, „Weibenberg“ in dem Sinne von „Weißenburg“, s. BNB6, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Wittenburg, 12. Jh., südwestlich Schwerins und südöstlich des Schaalsees in Mecklenburg, F2-1405 WÎT (weiß) Wittenburg, Wittenburg Hasse 1 188 (12. Jh.), Anh. Nr. 655 (1187), s. burg 53, as., st. F. (i, athem.), Burg, Donb699, (Stadt und mit Körchow und Lehsen sowie Wittendörp Amt Wittenburg in dem Landkreis Ludwigslust,) rund 9000 Einwohner, slawische Vorbesiedlung, ab etwa 1150 deutsche Burg mit Siedlung, (provinciis …) Wittenburg (1154) Landschaftsname, (de) Wittenburgh (1194), Witenburc (1226) Stadt, Wittenburg (1230), 1282 Sitz einer selbständigen Grafschaft für rund 70 Jahrem 1358 an Mecklenburg, in dem 16. Jh. Rasenerzesenschmezwerke, Hammerwerke, 1735-1768 an Braunschweig-Lüneburg verpfändet, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. wit (1), mnd., Adj., weiß, fein (Silber), gar nicht oder nur gesetzmäßig beschickt (Silber), ein Wunschname „Weißenburg“, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Wittstock (Wittstock/Dosse), 10. Jh., an dem Scharfenbergrand über der Dosseniederung nordwestlich Berlins an der Autobahn Berlin-Rostock, Donb700, (Stadt in dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin,) rund 16000 Einwohner, in dem 9./10. Jh. slawische Burg, Vorort des slawischen Stammes der Dossanen, Wizoka (948) 946, Wizoka (1150) Original, seit etwa 1150 Burg der Bischöfe von Havelberg (bis 1548), 13. Jh. Stadt, 1248 civitas (Stadt), Wizstoc (1271), Wittstock 1606, Stadtmauer mit Wiekhäusern, Pfarrkirche, Heiliggeist-Kapelle, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. vysoka, apolab., Adj. (F.), hohe (Siedlung), volksetymologische Angleichung an wit (1), mnd., Adj., weiß, fein (Silber), gar nicht oder nur gesetzmäßig beschickt (Silber), stok, mnd., M., Baumstumpf, Wurzelstock, Schaft, s. BNB6, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Woldegk, 13. Jh., südöstlich Neubrandenburgs und nordwestlich Prenzlaus, Donb701, (Stadt und mit weiteren neun Gemeinden Amt Woldegk in dem Landkreis Mecklenburg-Strelitz,) rund 7000 Einwohner, in der ersten Hälfte des 13. Jh.s planmäßige Stadtgründung durch den Markgrafen von Brandenburg, Woldegen (1230), 1292 zu Mecklenburg, Woldegh (1298), (stat tů) Woldekke (1304), Waldecke (1317), Woldegge (1317), 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. walt (2), mnd., M., Wald, s. egge, mnd., F., Ecke, Ende, Schneide, „Waldeck“, s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Wolgast, 12. Jh., an dem in die Ostsee fließenden Peenestrom nordwestlich der Insel Usedom und östlich Greifswalds, Donb702, (Stadt und Sitz der Verwaltung des Amtes am Peenestrom in dem Landkreis Ostvorpommern,) rund 12000 Einwohner, slawische Vorbesiedlung mit Burg und Kultstätte, 1123 Eroberung durch den Herzog der Pommern, Hologost (1127), um 1128 mit Christianisierung erste christliche Kirche, Wologost (1140), Wologastum (1184), Wolgast (1189), 1257 Stadtrecht, ab 1295 Sitz der Herzöge von Pommern-Wolgast, bis 1625 Bau des Herzogsschlosses, 1648 an Schweden, mehrere Zerstöungen durch Krieg, 1815 zu Preußen, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN apolab. *Vologost?, *Vologast?, Suffix j, „Vologostisches“, zu *vol’, apolab., Sb. Wille, *gost, apolab., M., Gast, s. Berghaus H. Landuch von Neu-Vorpommern und der Insel Rügen 4 2 1868, s. EO, s. Trautmann ON ;eckl., s. Eichler/Mühlner, s. Niemeyer 2001b (AAAGOLD20160518.doc)
Wolmirstedt, 11. Jh., an dem Südrand der Colbitz-Letzlinger Heide an der Ohre kurz vor deren Mündung in die Elbe nördlich Magdeburgs, F2-1197 WALAH2 (PN) Walmerstidi°, Walmerstidi P. 5 820 Thietmari Chron., 830, Walmarstide P. 8 660 Annalista Saxo, P5 820 steht bei diesem Namen slavonice Ustiure, P. 8 Usture, s. Sachsen-Anhalt 515, 12791 Einwohner, s. PN, s. stėdi 13, stadi*, stidi*, as., st. F. (i), Stätte, Ort, Donb703, (Stadt und VG in dem Landkreis Börde,) rund 11000 Einwohner, frühmittelalterlicher befestigter Ort an den Übergängen über Ohre und Elbe, 1009 deutsche Reichsburg zwecks Sicherung des Zugangs zu der Altmark, Walmerstidi (Sclavonice autem Ustiure eo quod Ara et Albis fluvii hic conveniunt) (1012-1018), (de) Wlmerstede (1159), (de) Wolmerstede (1217), Wolmirstede (1297), 1590 Stadtrecht, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, bis 1994 Kreisstadt, s. PN Waldemār bzw. Walahmār?, zu waldan* 3, as., red. V. (1), walten, s. māri 58, māri, mēri*, as., Adj., berühmt, bekannt, angesehen, „Waldemarsstätte“, s. ust’e, slaw., Sb., Mündung, s. Ure, slaw., Flussname, Ohre, s. SNB, s. Udolph 2005 (AAAGOLD20160518.doc)
Woltersdorf, 14. Jh., südöstlich Berlins. Donb703, (Gemeinde in dem Landkreis Oder-Spree,) rund 8000 Einwohner, in dem Mittelalter Dorf, Woltersdorf (slavica) bzw. Waladstorf (slavica) (1375), (czu Wendischen) Wolterstorp (1416), Woltersdorf bzw. Waltersdorf (ab 1624), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. PN Wolter bzw. Walter, zu waldan* 3, as., red. V. (1), walten, s. hėri 9, as., st. M. (ja), Heer, Menge, Volk, vielleicht in slawischer Form?, s. dorp, dörp, torp, mnd., N., Dorf, s. Landbuch, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Worbis, 12. Jh., nordöstlich Leinefeldes an der Wipper am Südfuß des Ohmgebirges, Donb358 (Leinefelde-Worbis), (Stadt in dem Landkreis Eichsfeld,) altthüringische Siedlung an alter Straße in das untere Eichsfeld, (in) Wurbeke (1162), um 1200 Marktort, (de) Wurbeze (1209), Worbeze (1238), Worbis (forense) (1238) mit Herrenburg bzw. Harburg, Worveze (1253), vor 1250 Städtchen, 1255 civitas Marchtworbize (1276), Worbis (1299), 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, 2004 Zusammenschluss mit Leinefelde zu Leinefelde-Worbis, s. wuor, wüer, mhd., st. M., st. N., „Wuhr“, Wasserdamm, Wasserwehr, s. *bėki?, *biki?, as., st. M. (i), Bach, Wasserlauf, „Wehrbach“ (Dammbach), Zetazismus (vor hellem Vokal), s. Walther 1971, s. SNB, s. Berger, s. Greule DGNB (AAAGOLD20160518.doc)
Wörlitzer Winkel, 11. Jh., östlich Dessaus südlich der Elbe, Donb704, (VG in dem Landkreis Wittenberg mit Sitz in Oranienbaum,) rund 9000 Einwohner, zunächst slawische Burg, Vuerlazi (1004) Original, seit dem 11. Jh. Gut der Askanier, Worgelez (1196) Original, (in) Worlicz (1323) Original, ab dem 15. Jh. Stadt, in dem 18. Jh. von Fürst Franz angeregte Parkanlagen (Landschaftsparks in dem englischen Stile), 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, schwierig, vielleicht zu *veŕch, asorb., Sb., Hügel?, oder zu *Verchlazy, asorb., Sb., „nach oben Kletternde“?, s. DS38, s. SNB, s. SO4, s. Wenzzel W. Treblitzsch und Wörlitz (in) BNF N. F. 45 (2010) Heft 2 (AAAGOLD20160518.doc)
Wriezen, 13. Jh., an dem Westrand des Oderbruchs, Donb706, (Stadt in dem Landkreis Märkisch-Oderland,) rund 8000 Einwohner, altslawische Siedlung Altwriezen an dem Übergang in den (bzw. das) Oderbruch, dabei Stadtanlage durch den Markgrafen von Brandenburg, 1247 oppidum, Wrecne (1247), Wricenne bzw. Wricna (1300), 1303 civitas (Burg), Wrycen (1343) Original, Wrietzen (1656), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. *Vres’na, slaw./apolab., zu vres, apolab., Sb., Heidekraut, s. BNB5 (AAAGOLD20160518.doc)
Wurzen, 10. Jh., an der Mulde an dem Wermsdorfer Forst, Donb708, (Stadt in dem Landkreis Leipzig,) rund 17000 Einwohner, vor 929 altsorbische Burg und Burgsiedlung, dann deutscher Burgward, Vurcine (961), Vurcin bzw. Vurzin (1012/1018), Wrcin (1050), Stadtanlage nach 1150, Worzin bzw. Wurzin (12.-13. Jh.), Wurzen (1539), seit dem 19. Jh. Industrialisierung, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1948 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, unklar und schwierig, bisher meist asorb. PN angenommen, s. HONS2, s. SNB302f. (AAAGOLD20160518.doc)
Wustermark, 13. Jh., nordwestlich Potsdams, Donb708, (Gemeinde in dem Landkreis Havelland zu der 2002 die zuvor selbständigen Gemeinden Buchow-Karpzow, Elstal, Hoppenrade und Priort kamen,) rund 8000 Einwohner, in dem Dorfe eine mittelslawische und spätslawische Wehranlage bezeugt, Wustermarke (1212), Wustermark (1412), 1906/1908 damals größter Verschiebebahnhof, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokraische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg, s. wōste, mnd., Adj., wüst, öde, s. marke, mark, mnd., F., Gebiet, Waldmark, Dorfmark, Einfügung er von niederländischen Siedlern?s. BNB4 (AAAGOLD20160518.doc)
Wutha-Farnroda, 14. Jh.?, in dem Vorland des Thüringer Waldes an dem Fuße der Hörselberge, Donb708, (Gemeinde in dem Wartburgkreis,) rund 7000 Einwohner, Wuathaha (1349) aus den Siedlungen Eichrodt und Wutha entstanden, (Helmericus de) Varnrod (1260), seit dem 15. Jh. Gut der Burggrafen von Nürnberg, Farnrodt (1524), 1572/1640 Farnroda mit Wutha an das Herzogtum Sachsen-Eisenach, 1799 an Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, 1920 Thüringen, 1922 Wutha nach Eisenach eingemeindet, 1924 ausgemeindet, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1987 Zusammenschluss von Wutha und Farnroda zu Wutha-Farnroda, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, s. Riemann R. Siedlungsgeschichte und Ortsnamen in Thüringen 1981, s. UB Kloster Frauensee 1202-1540 hg. v. Küther W. 1961, s. Kahl (AAAGOLD20160518.doc)
Zarrentin, 12. Jh., an der Südspitze des Schaalsees nordwestlich Wittenburgs an der Grenze Mecklenburg-Vorpommerns zu Schleswig-Holstein, Donb713, (Amt mit der namengebenden Stadt und vier weiteren Gemeinden in dem Landkreis Ludwigslust,) rund 9375 Einwohner, zunächst als Kirchdorf zu dem Bistum Ratzeburg, Zarnethin (1194), 1201 an die Grafen von Schwerin, Tsarnetin (1230-1234), 1246 Gründung eines Zisterziensernonnenklosters, (in) Tsernetin (1252), Tzarnetin (1279), Zarnetin (1282), in dem 17. Jh. Marktflecken, an dem Anfang des 20. Jh.s Luftkurort, 1938 Stadtrecht, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN *Čarnota, Suffix in, zu *čarny, apolab., Adj., schwarz, ota Diminutiv?, „Schwarzisches“, s. EO, s. Trautmann ON Meckl., s. Eichler/Mühlner (AAAGOLD20160518.doc)
Zehdenick, 13. Jh., an der oberen Havel an einem Havelübergang nördlich Berlins, Donb713, (Stadt in dem Landkreis Oberhavel,) rund 14000 Einwohner, altslawische Burg, Anlage einer Stadt durch den Markgrafen von Brandenburg, Cedenik (1216) Original, 1249 Zisterzienserkloster, 1251 civitas, Cedenik (1257), Schloss, Zehdenick (1653), seit dem 19. Jh. Industrialisierung, 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, Klosterruine, wohl zu *cěditi, urslaw., V., seihen, rinnen, sickern, vielleicht wegen der Lage an der Havel, s. BNB9, s. Rymut NMP (AAAGOLD20160518.doc)
Zeitz, 10. Jh., an der weißen Elster nördlich Geras in Anhalt, F2-1464 ### Citizi bzw. Citicensis, Citizi bzw. Citicensis Schmidt Nr. 40 (975), 47 (981), s. Sachsen-Anhalt 519, slawisch, 41467 Einwohner, Donb713f., (Stadt in dem Burgenlandkreis,) rund 27000 Einwohner, in der Mitte des 10. Jh.s die deutsche Königsburg Cici erbaut, Citice (968) Gründung eines Bistums der Sorben durch Kaiser Otto I., Itaca (civitas) (976), Zitizi (995), 1028 Bistumssitz nach Naumburg verlegt, Ziza (1172), Gerichtsbarkeit des Markgrafen von Meißen, 1268 Residenz des Bischofs von Naumburg nach Zeitz verlegt, Cice (1287), Cicz (1372), Czeicz (1468) mit Diphthong ei, Zeitz (1541), 1542 Nikolaus von Amsdorf erster evangelischer Bischof, ab 1564 Zeitz Teil des Herzogtums Sachsen, 1956-1718 Residenz des Herzogtums Sachsen-Zeitz, 1718 Sachsen, 1815 Preußen, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, schwierig, wohl zu sit, asorb., Sb. Binse?, (aber schwierig wegen s bzw. c/z, vorslawische Wurzel?), s. DS35, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Zella-Mehlis, 12. Jh., nördlich Suhls in einem Talkessel an dem Südhang des Thüringer Waldes, Donb714, (Doppelstadt in dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen), rund 12000 Einwohner, in dem 11. Jh. Bau einer Burg auf dem Ruppberg (nördlich des späteren Zella-Mehlis’), kurz nach 1100 von dort aus an einer alten Straße über den Thüringer Wald Errichtung einer Einsiedelei des Klosters Reinhardsbrunn (bei Friedrichroda), daneben Waldsiedlung und Bergbausiedlung Mehlis, Cella (sancti Blasii) (1111/1112), Elisis (1111) Wald, Mels (1210), Mels (1250), (zu der) Celle (sannct Plasius) (1357), Meles (1357), (zu) Mels (1440) Eisenhammer, Meliß (1512), Zella (1642), Melis (1642), 1645 Zella Marktflecken, 1894 Mehlis Stadtrecht, 1919 zu einer Doppelstadt erhoben, 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, Zella s. zelle, mhd., F., Zelle s. cella, calla, lat., F., Kammer, Zelle, Keller, Mehlis s. ze deme eli sizze, „zu dem fremden Sitze“, s. SNB, s. Berger (AAAGOLD20160518.doc)
Zepelin, 13. Jh., bei Güstrow, Donb439 (Neuisenburg), (Gemeinde in dem Landkreis Güstrow,) Cepelin (1246), s. czapla, poln., Sb., Reiher, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. Zeppelinheim (AAAGOLD20160518.doc)
Zerbst, 11. Jh., rechts der Elbe an dem Rande des Flämings zwischen Dessau und Magdeburg in (dem früheren Herzogtum) Anhalt, F2-1456 ### Cherewist, Cherewist Anhalt Nr. 718 (1191) Original, Zirwisti Thietmar von Merseburg (1008), nach F2-1456 slawisch, s. Sachsen-Anhalt 523, 18659 Einwohner, Donb714, (Stadt in dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld,) rund 15000 Einwohner, ursprünglich slawischer Siedlungsmittelpunkt, dann Burgward, Cieruisti (948) Original, Kiruisti (973) Original, (in territorio) Zerbiste (1003) Original, seit etwa 1300 unter der Herrschaft der Grafen von Anhalt, wichtigste Stadt Anhalts, zeitweise Residenz einer Linie Anhalts (Familie der späteren Zarin Katharina), 1850-2007 Kreisstadt, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachsen-Anhalt in der Bundesrepublik, zu *čirv (je ein kleiner Akut auf r und v), asorb., Sb., Schildlaus, Benennungsmotiv unklar, s. DS38, s. SNB, s. SO4 (AAAGOLD20160518.doc)
Zeulenroda, 14. Jh., südlich Geras in dem nordwestlichen Vogtland, Donb715 (Zeulenroda-Triebes), deutsches Rodungsdorf um 1200 in einem seit dem 9. Jh. schwach slawisch besidedelten Gebiet, (in) Zulenrode (1325), Czewlnrode (1387), (zcu) Czewlinrode (1415), Czeullenrode (1438), 1438 Stadt bzw. Marktort, Ulrenrode (1501), Zewlrode (1510), (zu) Zeilenrode (1438), Zeulroda (1627), 1920 Thüringen, 1945 in Thüringen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Thüringens, 1990 Thüringen in der Bundesrepublik, bis 1994 Kreisstadt, seit dem 1. 2. 2006 mit Triebes zu Zeulenroda-Triebes vereinigt, s. iule, mhd., sw. F., Eule, s. rode 1, rot, mhd., st. N., st. M., Rodung, gerodetes Land, „zu Eulenrode“, s. Eichler E. Die slawischen Ortsnamen des Vogtlandes (in) Lětopis A 14 1967, s. Personennamen Südwestsachsens – Die Personennamen der Städte Zwickau und Chemnitz bis zum Jahre 1500 2007, s. SNB, s. Berger, s. Zeulenroda-Triebes (AAAGOLD20160518.doc)
Zeuthen, 14. Jh., an dem Zeuthener See südlich Berlins, Donb715, (Gemeinde in dem Landkreis Dahme-Spreewald,) rund 10000 Einwohner, in dem Mittelalter Fischerdorf, Czyten bzw. Czuten (1375), Ziethen an der Spree oder Zeuthen (1775), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungzone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, vielleicht zu sito bzw. sit, apolab., Sb., Binse?, s. Landbuch, s. Büsching, s. BNB3 (AAAGOLD20160518.doc)
Ziesar, 10. Jh., in dem nördlichen Flämingvorland südwestlich Potsdams, Donb716, (Stadt und Amt in dem Landkreis Potsdam-Mittelmark,) rund 7000 Einwohner, in dem 10. Jh. slawischer Burgwall und Burgsiedlung, Ezeri (948), Segesere (1204), Jesere (1216) deutscher Burgward, Burgflecken, Seyezere (1254), seit etwa 1350 Bischofsresidenz, Vogtsitz der Markgrafschaft Brandenburg, Zisterziensernonnenkloster, Ziegesar bzw. Zieser (1459), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republiik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, spätromanische Stadtkirche Sankt Crucis, zu jesoro bzw. jesor, slaw. bzw. apolab., Sb., See, Suffix je hinter, „hinter dem See“ unter Bezug auf den seeartigen Fiener Bruch, s. SNB, s. OBB (AAAGOLD20160518.doc)
Zittau, 13. Jh., an der Mündung der Mandau in die Neiße an dem Fuße des Zittauer Gebirgs, Donb216, (große Kreisstadt in dem Landkreis Görlitz,) rund 29000 Einwohner, altsorbische Siedlung an dem Fernweg zwischen Böhmen und Ostsee mit Herrenburg Böhmens und Burgflecken, Sitavia (1238), Sittaw (1250), um 1250 Stadtgründung, (in der) Sytow (um 1326), (die) Sithe (1343), Zittae (1355), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, Abwanderung und Umstrukturierung, s. *żito, asorb., Sb., Getreide, Suffix, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Zörbig, 10. Jh., westlich Bitterfelds, Donb718, (Stadt in dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld,) rund 9000 Einwohner, slawische Burganlage, Zurbici (961) 11. Jh., Curbici (1015) Original, Zurbeke (1207) Original, wechselndes Gut, seit der Mitte des 14. Jh.s Gut Wettins bzw. der Wettiner, in dem 17./18. Jh. zeitweise Nebenresidenz und Witwensitz der Linie Sachsen-Merseburg, Landstädtchen, 1945 in Sachsen-Anhalt sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republiik, 1952/1958 Auflösung Sachsen-Anhalts, 1990 Sachen-Anhalt in der Bundesrepblik, zu *surb bzw. *sorb, sorb., Sb., Sorbe, „Leute des *Surb“, Suffix, Bewohner des Gebiets östliich der Saale, s. DS14, s. SO4, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Zossen, 14. Jh., an der Notteniederung südlich Berlins, Donb718, (Stadt in dem Landkreis Teltow-Fläming,) rund 17000 Einwohner, eine slawische Siedlung an dem Rande großer Heidewaldgebiete, an dem Anfang des 13. Jh.s mit deutscher Herrenburg, Sossen bzw. Szosne (1320), Zcossen (1349) Original, in dem 14. Jh. Städtchen, 1355 stat und hus, Czosen (1355), 1945 in Brandenburg sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Brandenburgs, 1990 Brandenburg in der Bundesrepublik, s. sosna, asorb., F., Kiefer (F.), Suffix je, „Kieferisches“, s. BNB3, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Zschopau, 12. Jh., an dem Mittellauf der Zschopau in dem Erzgebirge, Donb718, (große Kreisstadt und VG in dem Erzgebirgskreis,) rund 15000 Einwohner, seit der Mitte des 12. Jh.s Burg zu dem Schutz der Furt der Salzstraße zwischen Halle und Leizip sowie Böhmen und Prag, Scapha (1150) Gewässername, Scapa (1226), Schapa (1292), Ortsname Schape (1286), (1292), Czschapa (1383), Czschope (1406), Tzschopa (1495), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, schwierig und ohne unmittelbaren Anschluss an eine altsorbische Wurzel, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Zschorlau, 14. Jh., an dem Zschorlaubach in dem Westerzgebirge, Donb718, (Gemeinde und VG mit der Gemeinde Bockau in dem Erzgebirgskreis,) rund 8000 Einwohner, seit dem 13. Jh. Bergbau, Schorel (um 1460), (die) Scorle (1464), Schorlau (1553), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, schwierig, vielleicht zu einem Waldnamen Schorlholtz (1378), Zchorlin (!) (1395), zu schorre (1), mhd., st. M., sw. M., Felszacke, hohes felsiges Ufer, Suffix l, „Felssort“?, s. HONS, s. DS41 (AAAGOLD20160518.doc)
Züssow, 15. Jh., westlich Usedoms und südöstlich Greifswalds, Donb720, (Gemeinde und mit der Stadt Gützkow und vierzehn weiteren Gemeinden Amt Züssow in dem Landkreis Ostvorpommern,) rund 13000 Einwohner, slawische Vorbesiedlung, anfangs zu Pommern, (to) Sussow (1404), Tzissow (1472), (to) Zissow (1521), Süssow (1584), Züssow (1631), nach 1648 zu Schweden, ab 1815 Preußen, 1945 in Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Mecklenburg-Vorpommerns, 1990 Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik, s. PN apolab. *Suš, zu *suš, apolab., Sb., Dürre, Trockenheit, s. Dähnert J. Sammlung gemeiner und besonderer pommerscher und rügischer Landesurkunden 1786, s. Berghaus H. Landbuch von Neuvorpommern 4 2 1868, s. Witkowski 1978, s. EO, s. Trautmann ON Meckl., s. Niemeyer 201b (AAAGOLD20160518.doc)
Zwenkau, 10. Jh., in der Tieflandbucht Leipzigs zwischen weißer Elster und Pleiße an dem Landschaftsschutzgebiet Elsteraue, Donb720, (Stadt in dem Landkreis Leipzig,) rund 9000 Einwohner, altsorbischer Burgwall und Burgsiedlung, seit der Mitte des 10. Jh.s deutsche Burg und Burgflecken, Zuenkouua (974), Zuencua (1012/1018), (in) Zwencowe (1195) Markt, 1475 Stadtrecht erneuert, Braunkohletagebergwerkbau, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, Flutung des Braunkohletagebergwerkbaus zu dem Zwenkauer See, zu *zvêk (!), asorb., Sb., Laut, Geläut, Suffix ov, s. Thietmar, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Zwickau, 12. Jh., in dem nordwestlichen Erzgebirgsvorland an der Zwikauer Mulde, Donb721, (Kreisstadt in dem Kreise Zwickau,) rund 95000 Einwohner, in dem 10./11. Jh. Vorort eines sorbischen Kleingaus an einem alten Übergang einer Straße nach Böhhmen über die Zwickauer Mulde, Zcwickaw (1118) Landschaftsname, Zwiccowe (1121) Ortsname für Zollstätte, Burg und Burgmarkt, seit 1140/1150 Ausbau zu einer Stadt, zwischen 1192 und 1212 Stadtrecht, zu der Mark Meißen, Czwigke (1464) Mundartform, Steinkohleabbau, Geburtsort Robert Schumanns, 1904 Automobilbau (Horch, Audi, Trabant), 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 Deutsche Demokratische Republik, 1952/1958 Auflösung Sachsens, Uranerzaufbereitungsanlage bis 1989, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, zu kvičati bzw. cvikati, sorb., V., rauschen, (für einen Abschnittsnamen der Zwickauer Mulde?), s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)
Zwönitz, 14. Jh., in dem mittleren Erzgebirge an dem Bache Zwönitz und an dem Kühnhaider Wasser, Donb722, Bergstadt und VG in dem Erzgebirgskreis,) rund 13000 Einwohner, um 1200 angelegtes deutsches Bauerndorf an alter Straße nach Böhmen, 1286 Zwenicz Gewässername, , 1300 Stadtrecht, (B. v.) Zcwenica (1389) Ortsname, in dem 15. Jh. Bergbau mit Eisenerz, seit 1458 Bergstädtchen, Zewenicz (1475) Gewässername, 1545 Marktrecht, Zwenitz (1546), in dem 19. Jh. Industrialisierung, 1945 in Sachsen sowjetische Besatzungszone, 1949 sowjetische Besatzungszone, 1952/1958 Auflösung Sachsens, 1990 Sachsen in der Bundesrepublik, Zwönitz wohl der Name für den Oberlauf der Chemnitz, zu zvěneti, asorb., V., tönen, tosen, „Tönende“, s. HONS2, s. SNB (AAAGOLD20160518.doc)