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Abs. 68 Hauptgegenstand ihrer Interessen war demgemäß nicht mehr das Reich. Vielmehr wurde die Mehrung ihrer eigenen Güter ihr wichtigstes Anliegen. Als bedeutsamste Entscheidungen in dieser Richtung erwiesen sich auf Dauer dabei die Belehnung der eigenen Söhne mit dem Herzogtum Österreich durch König Rudolf von Habsburg im Jahre 1282 und die Belehnung des königlichen Feldherren und Rates Burggraf Friedrich von Zollern (Hohenzollern) mit der kurberechtigten Markgrafschaft Brandenburg durch den habsburgischen König Sigmund im Jahre 1417, während der Übergang Thüringens von den Ludowingern (1247/1264) und Sachsens von den Askaniern (1423) an die Wettiner wegen deren zahlreichen Erbteilungen ohne allgemeinere Auswirkungen blieb. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 632 Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980 (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
1083 Albertiner s.
Sachsen, Wettiner
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, Teilband 1 Dynastien
und Höfe, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 19.
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Abs.
1108 Allstedt (Pfalz).
In A. bei Sangerhausen, aus dem schon Karl der Große den Zehnten an Hersfeld
gab und das am Ende des 9. Jahrhunderts an die Liudolfinger gekommen sein
dürfte, befand sich in ottonischer und salischer Zeit (935 Altsteti) eine Pfalz
mit zugehörigem Reichsgut. Sie wurde von Ludwig dem Bayern an die Grafen von
Anhalt bzw. die Grafen von Mansfeld als Reichslehen ausgetan. Von Karl IV.
wurde sie als Kern der Pfalzgrafschaft Sachsen 1363 an die Askanier (Herzöge
von Sachsen) gegeben, von denen sie 1423 an die Wettiner (seit 1554 endgültig
an die ernestinische Linie) fiel. Von 1369 bis 1469 war A. an die Herren von
Querfurt, von 1526 bis 1575 an die Grafen von Mansfeld weiterverliehen. Von
1741 bis 1920 war es bei Sachsen-Weimar, danach bei Thüringen. 1945 gelangte es
zu Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 396; Hartung, E., Die äußere Geschichte des Amtes Allstedt 1496-1575,
1931; Facius, F., Allstedt 1935; Grimm, P., Deutsche Königspfalzen 1965, 2,
277ff.; Die deutschen Königspfalzen, hg. v. Max-Planck-Institut für Geschichte,
Bd. 2 1984, 1ff.
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Abs.
1129 Altenburg
(Reichsstadt). In A. bei Leipzig wurde ein slawischer Rundwall (um 800)
festgestellt, an dessen Stelle im 10. Jahrhundert eine Burg errichtet wurde,
die Kaiser Otto II. 976 an den Bischof von Zeitz gab. Im 12. Jahrhundert war
die Pfalz A. Mittelpunkt des staufischen Reichsterritoriums Pleißenland und
erhielt Stadtrecht. 1290 wurde A. reichsunmittelbar, kam aber schon 1311/1328
unter die Herrschaft der Wettiner. 1485 fiel es an die ernestinische Linie. Von
1603 bis 1672 war es Residenz einer nach ihm benannten Linie der Ernestiner
(Sachsen-Altenburg). Zu Sachsen-Gotha bzw. Sachsen-Gotha-Altenburg gehörte es,
bis es von 1826 bis 1918 Residenz des jüngeren Herzogtums Sachsen-Altenburg
wurde. 1920 kam es im Freistaat A. (Sachsen-Altenburg) zum Freistaat Thüringen.
L.: Wolff 398; Schneider, K., Geschichte der Stadt Altenburg und ihrer nächsten
Umgebung, 1923; Altenburger Urkundenbuch 975-1350, bearb. v. Patze, H., 1955;
Fuchs, W., Heimatgeschichtliche Materialsammlung. Das Pleißener Land und die
Stadt Altenburg im Mittelalter, 1956; Gessner, A., Die Entwicklung der Stadt
Altenburg bis zum Ausgang des Mittelalters, 1925; Die deutschen Königspfalzen,
hg. v. Max-Planck-Institut für Geschichte, Bd. 2 1984, 39ff.
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Abs. 1449 Baudissin (Reichsgrafen). Das vermutlich aus der Ministerialität der Wettiner hervorgegangene, nach Bautzen benannte Geschlecht B. ist seit 1326 bezeugt. 1741 wurde es in den Reichsgrafenstand erhoben. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist es in die beiden, in Holstein ansässigen Linien Knoop und Rantzau geteilt, wobei zur letzten auch Baudissin-Zinzendorf gehörte. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
1493 Beichlingen
(Grafen). 1014 wird erstmals die Burg B. bei Kölleda erwähnt. Nach ihr nannte
sich ein Grafengeschlecht, das seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts in mehrere
Linien aufgespalten aus Alloden, Reichslehen und Landgrafenlehen ansehnliche
Güter zwischen Finne, Kelbra und Frankenhausen ansammelte (Kölleda, Kelbra,
Frankenhausen, Worbis, Brücken, Vogtei über Oldisleben), diese aber im 14.
Jahrhundert an die Grafen von Schwarzburg und die Wettiner verpfändete und
verkaufte. S. Thüringen.
L.: Wolff 377; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) F3; Leitzmann, L., Diplomatische Geschichte der Grafen von Beichlingen,
Zs. d. Vereins f. thür. Gesch. und Altertumskunde 8 (1871), 177ff.; Mascher,
K., Reichsgut und Komitat am Südharz, 1957; Kempen, W. van, Schlösser und
Herrensitze, 1961; Patze, H., Beichlingen, LexMA 1 1980, 1812.
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Abs.
1543 Berka (Grafen,
Herrschaft). Nach dem 1119 als Kirchdorf und 1414 als Stadt erwähnten B. an der
Ilm nannten sich im 12. Jahrhundert (1154) die Grafen von B. Kurz vor 1273
starben sie aus. Um 1300 gelangte B. im Erbgang an die Grafen von Orlamünde,
welche die Herren von Blankenhain (bis 1415) damit belehnten. Später stand B.
unter Oberherrschaft des Hauses Wettin. Seit
1605/1608 gehörte es durch Kauf zu Sachsen-Weimar, seit 1920 zu Thüringen.
L.: Wolff 396; Willrich, B., Berka bei Weimar, 1888; Elle, C./Mueller, A., Die
alte Herrschaft Berka an der Ilm, Zs. d. Vereins f. thür. Gesch. u.
Altertumskunde N.F. 16 (1906), 5ff., 261ff., 17 (1907), 193ff.
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Abs.
1797 Brehna (Grafen).
Vor 1053 ließ Graf Thiemo I. in B. bei Bitterfeld eine Burg errichten. Die
daneben vor 1274 entstandene Stadt und die Grafschaft B. wurden 1290 als
Reichslehen an das Herzogtum Sachsen-Wittenberg vergeben. Sie kamen 1423 an
Sachsen (Kursachsen, Wettin) und wurden 1815 an
Preußen abgetreten (Provinz Sachsen, s. Sachsen-Anhalt).
L.: Wolff 377; Schmidt, A., Bilder aus der Geschichte der Grafschaft und der
Stadt Brehna, 1931.
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Abs.
1910 Burgk (Burg,
Herrschaft). B. bei Schleiz wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet. 1365
war es unter der Lehnshoheit der Wettiner in den Händen der Vögte von Gera, in
die es wohl durch Heirat von den Herren von Lobdeburg gelangte. Zwischen 1366
und 1390 kam es durch Verkauf kurzzeitig an das Deutsche Haus in Schleiz. 1425
entstand durch Erbteilung die Herrschaft B. (bis 1452). Später kam B. unter der
Lehnshoheit Böhmens (1547) an die Linie Reuß-Lobenstein, 1550 an die Burggrafen
von Meißen und 1562/1590 an die Reuß von Plauen, 1594 mit Dörflas, Erkmannsdorf,
Crispendorf, Grochwitz, Mönchgrün, Möschlitz, Neundorf (Neuendorf),
Pahnstangen, Plothen, Remptendorf und Röppisch an Reuß-Greiz. Bis 1640 bestand
ein älteres Haus Reuß-Greiz-Burgk (Reuß-Greiz-Burg), bis 1697 ein jüngeres
Haus. Danach kam B. an Reuß-Obergreiz, seit 1748 Reuß ältere Linie. S.
Reuß-Burgk (Reuß-Burg), Thüringen.
L.: Wolff 419f.; Mendner, R., Die Herrschaft Burgk bis zu ihrer Angliederung an
das Haus Reuß-Greiz 1596/1616, Diss. phil. Erlangen, 2. A. 1917.
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Abs.
2048 Coburg (Stadt,
Residenz, Fürstentum). Die Veste C. liegt auf ursprünglichem Königsgut, das
seit 1012 in der Hand der rheinischen Ezzonen erkennbar ist. 1056 erhielt
Erzbischof Anno II. von Köln von Königin Richenza mit Präkarievertrag die C.
und übertrug sie an das Kloster Saalfeld. Danach gehörte C. den Grafen von
Andechs. Von ihnen gelangte es um 1230/1248 an die Grafen von Henneberg, die
auf der Veste ihren Sitz aufschlugen und den Ort um 1240 zur Stadt erhoben, die
1331 das Stadtrecht von Schweinfurt erhielt. 1347/1353 fiel es an die
Wettiner/Markgrafen von Meißen, die es zu einem Vorort ausbauten und nach 1543
zur Residenz machten. Von 1572 (1596) bis 1633/1638 residierte dort die Linie
Sachsen-Coburg-Eisenach bzw. Sachsen-Coburg, 1680/1681-1699 Sachsen-Coburg,
1735-1826 Sachsen-Coburg-Saalfeld, 1826-1918 Sachsen-Coburg und Gotha. Am Ende
des 18. Jahrhunderts umfasste das Fürstentum, das sich in der Hand der Herzöge
von Sachsen-Meiningen (die Städte und Ämter Schalkau, Sonneberg, Neuhaus,
Salzungen und das Amt Altenstein), Sachsen-Coburg-Saalfeld (Stadt und Amt
Coburg und die Gerichtsbezirke Gestungshausen, Unterlauter (Lauter), Rodach,
Neustadt an der Heide und Steinheid) und Sachsen-Hildburghausen (Städte und Ämter
Hildburghausen, Eisfeld, Heldburg, Königsberg und die Klosterämter Veilsdorf
[Weilsdorf] und Sonnefeld [Sonnenfeld]) befand, ein Gebiet von 23 Quadratmeilen
mit 75000 Einwohnern. 1918 trennte sich C. von Gotha und schloss sich 1920 nach
Volksentscheid an Bayern an. S. Sachsen-Coburg, Sachsen-Coburg und Gotha,
Sachsen-Coburg-Eisenach, Sachsen-Coburg-Saalfeld.
L.: Wolff 396f.; Wallner 709 ObersächsRK 12 a-c; Föhl, W., Geschichte der Veste
Coburg, 1954; Festgabe zum 900. Gedenkjahr der ersten Erwähnung der Ur-Coburg
und ihres Umlandes; Coburg mitten im Reich, hg. v. Schilling, F., Bd. 1, 2
1956, 1961; Hoech, F., Coburg. Eine fränkische Stadt, 2. A. 1965; Erdmann, J.,
Coburg, Bayern und das Reich 1918-1923, 1969; Lorenz, W., Urkundenstudien zur
Frühgeschichte der Coburg, Jb. d. Coburger Landesstiftung 1970, 317ff.; Das
älteste Coburger Stadtbuch, bearb. v. Andrian-Werburg, K. v., 1977; Wendehorst,
A., Coburg, LexMA 2 1983, 2195f.; Coburg 1353, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 115.
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Abs.
2052 Colditz
(Herrschaft, Herren, Residenz des Markgrafen von Meißen/Kurfürsten von
Sachsen). C. bei Grimma an der Freiberger Mulde ist aus einem 1046 genannten
Vorort eines Burgwards hervorgegangen. 1147 gelangte C. mit Leisnig und
Groitzsch an Herzog Friedrich von Schwaben. Dieser nahm als Kaiser Friedrich I.
Barbarossa die Burg C. mit 20 Dörfern als Teil des Pleißenlandes ans Reich und
übertrug sie dem Ministerialen Thimo. Die von ihm gegründete Familie spaltete
im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts die Nebenlinien Breitenhain und
Wolkenburg ab. Die Hauptlinie erwarb am Anfang des 14. Jahrhunderts die
Herrschaft Graupen in Böhmen, 1378 die Herrschaft Eilenburg, 1379 die
Pfandschaft Pirna und 1382 Neuseeberg in Böhmen. 1396 wurde die ausgedehnte
Herrschaft an das Haus Wettin verpfändet, 1404
verkauft. S. Sachsen.
L.: Wolff 379; Truöl, K., Die Herren von Colditz und ihre Herrschaft, Diss.
phil. Leipzig 1914; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1955, 307ff.; 700
Jahre Stadt Colditz, hg. v. Naumann, H., 1965; Blaschke, K., Colditz, 1984;
Patze, H., Colditz, LexMA 3 1986, 29f.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 117.
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Abs.
2069 Cottbus, Kottbus
(Herrschaft). C. wird erstmals 1156 als Burg an einem Spreeübergang erwähnt. Zu
Anfang des 13. Jahrhunderts erhielt der Ort wohl durch die Herren von C. das
Stadtrecht Magdeburgs. C. stand unter der Lehnshoheit der Wettiner (bis 1304),
der Askanier (bis 1319) und danach wechselnd Meißens, Sachsens, der
Wittelsbacher und der Luxemburger. 1445/1455 verkauften die Herren von C. die
Herrschaft C. an Markgraf Friedrich II. von Brandenburg, dessen Rechte unter
der Lehnshoheit Böhmens 1462 anerkannt wurden. Am Ende des 18. Jahrhunderts
zählte das zusammen mit Peitz ein Gebiet von 16 Quadratmeilen umfassende C. zum
obersächsischen Reichskreis. 1807 an Sachsen abgetreten, kehrte die Herrschaft
schon 1815 mit der gesamten Niederlausitz an Preußen zurück. Von 1949 bis 1990
gehörte D. (über Brandenburg) der Deutschen Demokratischen Republik an.
L.: Wolff 392; Wallner 708 ObersächsRK 1; Krüger, G., Die Geschichte der Stadt
Cottbus, 1930, 2. A. 1941; 800 Jahre Stadt Cottbus, 1956; Ribbe, W., Cottbus,
LexMA 3 1986, 304f.
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Abs.
2226 Döben
(Burggrafschaft). Vermutlich im ausgehenden 10. Jahrhundert wurde die 1117
erstmals erwähnte Burg D. an der Mulde bei Grimma errichtet, in der 1181/1185
ein Reichsburggraf eingesetzt wurde. Seit 1198 kam er aus der Familie der
Erkenbertinger (von Tegkwitz). Nach deren Aussterben fiel die Burggrafschaft
wohl schon 1286 an die Markgrafen von Meißen und als deren Lehen später an die
Burggrafen von Leisnig. S. Sachsen.
L.: Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980.
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Abs.
2232 Dohna
(Reichsburggrafschaft). 1040 wird die am Weg nach Böhmen auf einer
vorgeschichtlichen Anlage wohl schon im 10. Jahrhundert errichtete Burg D. bei
Dresden erstmals erwähnt. 1086 kam sie unter der Herrschaft Böhmens an Wiprecht
von Groitzsch. 1127 erscheint ein edelfreies Geschlecht von Rotowe bzw. Rötha
(Röda bei Altenburg?) im Pleißner Land, das (1144 oder) 1156 von Kaiser
Friedrich I. Barbarossa mit der Reichsburggrafschaft über das 1152 von Böhmen
an das Reich zurückgefallene Donin (seit dem 15. Jh. D.) als Reichslehen belehnt
wurde. Sich nach D. benennend breitete es sich im 13. und 14. Jahrhundert über
Böhmen, die Lausitz und Schlesien aus. 1402 wurde die Familie durch die
Markgrafen von Meißen gewaltsam aus der Burggrafschaft vertrieben. Die
Hauptlinie starb 1415 aus. 1423, 1558 und 1648 bestätigten die Kaiser
gleichwohl die Reichsunmittelbarkeit. Außerdem erhielt die Familie 1648 die
kaiserliche Anerkennung als Reichsburggrafen und Grafen, ohne dass dadurch
Reichsstandschaft verliehen worden wäre. Die in der Lausitz, in Schlesien,
Böhmen und Preußen begüterte Familie teilte sich seit 1649 in eine 1711
erloschene schlesisch-katholische Linie und eine ostpreußisch-protestantische
Linie mit den Zweigen Lauck, Reichertswalde, Schlobitten und Schlodien (seit
1619) sowie Dohna-Glodin und Dohna-Wartenberg.
L.: Wolff 378; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G3; Dohna, S. Graf
v., Aufzeichnungen über die erloschenen Linien der Familie Dohna, 1876; Dohna,
S. Graf v., Aufzeichnungen über die Vergangenheit der Familie Dohna, Bd. 1ff.
1877ff.; Kekulé v. Stradonitz, S., Die staatsrechtliche Stellung der Grafen zu
Dohna am Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts, 1896; Meiche, A.,
Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna, 1927;
Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
2309 Ebeleben (Herren).
Nach E. bei Sondershausen nannten sich seit dem 13. Jahrhundert Ministeriale
der Landgrafen von Thüringen. Ihre Güter waren zur Hälfte Lehen der Wettiner,
zur anderen Hälfte Lehen der Grafen von Schwarzburg. Diese erwarben 1616 die
protestantisch gewordene Herrschaft durch Kauf. Von 1651 bis 1681 war E. Sitz
der Linie Schwarzburg-Ebeleben. 1920 kam E. zu Thüringen.
L.: Wolff 378, 412.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
2382 Eilenburg
(Herrschaft), Eulenburg. Vermutlich ließ Heinrich I. an der Stelle einer
sorbischen Feste die 961 erstmals genannte Burg E. bei Leipzig errichten. Burg
und Umland kamen vor 1000 als Reichslehen an die Wettiner, von diesen im 12.
Jahrhundert an die 1170 erstmals erwähnten ministerialischen Vögte und Herren
von E. (Ileburg) bzw. Eulenburg. 1364 geriet die Herrschaft unter die
Lehnshoheit Böhmens, wurde aber 1402 vom Markgrafen von Meißen zurückgekauft.
1815 fiel E. an Preußen. S. Eulenburg.
L.: Wolff 378; Diplomatarium Ileburgense, hg. v. Mülverstedt, A. v., Bd. 1f.
1877ff.; Platen, P., Die Herrschaft Eilenburg von der Kolonisationszeit bis zum
Ausgang des Mittelalters, 1914; Büchting, W., Geschichte der Stadt Eilenburg,
1923. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
2500 Ernestiner (Linie).
Die E. sind die ältere, 1485 entstandene, nach Kurfürst Ernst benannte Linie
der Herzöge von Sachsen aus dem Hause Wettin,
die 1547 das Gebiet um Wittenberg an die Albertiner abgeben musste und auf den
Raum um Eisenach, Weimar, Jena und Gotha beschränkt wurde. S. Sachsen,
Sachsen-Coburg, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Weimar, Sachsen-Altenburg,
Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen,
Sachsen-Hilburghausen, Sachsen-Saalfeld, Thüringen.
L.: Posse, O., Die Wettiner, 1897; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 61.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
2647 Formbach (Grafen)
(, Vornbach). Im 9. bzw. 10. Jahrhundert erscheinen mit einem Meginhard Grafen
von F., die außer mit den Liutpoldingern bzw. Luitpoldingern, Brunonen und
Wettinern mit den Grafen von Wels-Lambach verwandt waren und die Grafschaft im
Traungau innehatten. 1158 erlosch die im 11. Jahrhundert in den Linien
Formbach-Neuburg (Ekbert), Vichtenstein und Windberg-Ratelberg bzw.
Windberg-Radlberg (Winzenburg) sichtbare Familie, die gestützt auf mehr als
hundert Edelfreienfamilien und Ministerialenfamilien zwischen Isar, Hausruck,
Rott und Böhmen begütert war und zeitweise die Grafschaft im Schweinachgau und
im Künzinggau (zwischen Isar und Vils) sowie die Vogtei über die Hochstifte
Regensburg, Passau und Bamberg und die Klöster Göttweig, Niederaltaich und
Sankt Nikola bei Passau innehatte und 1040/1094 das Kloster Vornbach (Formbach)
am Inn stiftete. Erben waren vor allem die Babenberger und Otakare sowie die
Grafen von Andechs, Bogen und Ortenburg.
L.: Lechner, K., Die Babenberger, 1976; Das babenbergische Österreich
(976-1246), hg. v. Zöllner, E., 1978; Jungmann-Stadler, F., Formbach, LexMA 4
1989, 645; Lashofer, C., Die Formbacher als Vögte des Stiftes Göttweig, (in)
Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens 106 (1995), 221;
Loibl, R., der Herrschaftsraum der Grafen von Vornbach, 1997.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
2892 Gera (Gau [999,]
Herren, Herrschaft). G. in Thüringen wird 995 erstmals als Bezeichnung eines
Gaues (terminus Gera) genannt, den Kaiser Otto III. 999 dem Stift Quedlinburg
gab. Vögte des Klosters wurden vermutlich am Ende des 12. Jahrhunderts die
Herren von Weida. Sie erhoben die Siedlung G. vor 1237 zur Stadt mit dem Recht
Magdeburgs. Seit 1238 benannte sich eine ihrer Linien nach G. Diese dehnte ihr
Herrschaftsgebiet durch Heiraten geschickt aus (Schleiz, Mühltroff, Lobenstein,
Saalburg). Infolge des vogtländischen Kriegs stand die Herrschaft G. seit 1358
unter der Oberhoheit des Hauses Wettin, an
welches das Stift Quedlinburg die Vogtei übertragen und die Herrschaft G.
verlehnt hatte. 1425 teilte sich G. in die Linien G., Schleiz und Lobenstein
(seit 1371 Lehen Böhmens), doch wurden die Güter 1497 wieder vereinigt. 1547 fiel
infolge Verzichts Sachsens zugunsten des Kaisers die Oberhoheit an Böhmen, 1550
bei dem Aussterben der Vögte die Herrschaft G. an die Burggrafen von Meißen,
1562 an die jüngere Linie des Hauses Reuß, die 1616 noch Schleiz erhielt und
bis 1918 in G. residierte. Seit 1920 gehörte G. zu Thüringen, seit 1945 zur
sowjetischen Besatzungszone und von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik. S. Reuß-Gera.
L.: Wolff 420; Wallner 709 ObersächsRK 7 b; Urkundenbuch der Vögte von Weida,
Gera und Plauen, bearb. v. Schmidt, B., Bd. 1f. 1885ff.; Kretzschmer, E.,
Geschichte der Stadt Gera und ihrer nächsten Umgebung, Bd. 1 1926; Beiträge zur
Geschichte der Stadt Gera. Festgabe zur 700-Jahrfeier, bearb. v. Auerbach, A.,
1937; Gerisch, P., Gera und Umgebung, 1956; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue
des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 122 (Cretzschwitz, Geißen, Groitschen,
Nauendorf, Negis, Röpsen, Roschütz, Söllmnitz); Gera, hg. v. Ebersmann, H.,
1987. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
2955 Glogau-Sagan,
(Sagan) (Herzogtum, Herrschaft). Sagan am Bober in Niederschlesien wird 1202
erwähnt. Vor 1280 wurde bei der dortigen Burg eine Stadt zu deutschem Recht
angelegt. Sie war von 1273/1397 bis 1472 Residenz eines Teilherzogtums der
schlesischen Piasten. 1329 kam G. unter die Lehnshoheit Böhmens. 1472 wurde
Sagan an das Haus Wettin verkauft. 1504 starben
die Herzöge von G. aus. 1549 kam G. an Habsburg, 1740 an Preußen. Von 1628 bis
1634 war die Herrschaft Sagan im Besitz Wallensteins, von 1646 bis 1786 der
Fürsten Lobkowitz. Nach dem Verkauf durch diese kam Sagan mit 20 Quadratmeilen
Gebiet (den Städten Sagan, Priebus, Naumburg und Freiwaldau) als preußisches
Lehnsfürstentum 1786 an Herzog Peter Biron von Kurland, über dessen Tochter
Dorothea an das Haus Talleyrand-Périgord. 1929 erlosch der Titel eines Herzogs
von Sagan. 1945 fiel Sagan unter die Verwaltung Polens und damit 1990 als
politische Folge der deutschen Einheit an Polen. S. Sagan
L.: Wolff 486; Leipelt, A., Geschichte der Stadt und des Herzogtums Sagan,
1853; Wolff, O., Kritische Sichtung der Geschichte der Stadt und des Herzogtums
Sagan, wie sie namentlich von A. Leipelt dargestellt worden ist, 1859;
Heinrich, A., Geschichte des Fürstentums Sagan, 1911; Sieber, H., Schlösser und
Herrensitze in Schlesien, 1957; Handke, K./Steller, G., Beschreibung der
schlesischen Kreise Sagan und Sprottau, 1968.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
3003 Gotha (Herren,
Residenz des Landgrafen von Thüringen). G. in Thüringen gehörte vermutlich zum
alten thüringischen, von den Franken übernommenen Königsgut. 775 (Gothaha) gab
es Karl der Große an das Stift Hersfeld. 1109 erscheinen Herren von G., die
Burgmannen der ludowingischen Landgrafen von Thüringen gewesen sein dürften.
1247 kam G. an die Markgrafen von Meißen, galt von 1287 bis ins 15. Jahrhundert
als Lehen Mainz´ und fiel 1640 an die ernestinische Linie des Hauses Wettin (Sachsen). 1640 wurde es Residenz des
Fürstentums Sachsen-Gotha. Das Gebiet des Fürstentums umfasste Stadt und Amt
Gotha, die Ämter Tenneberg, Reinhardsbrunn, Georgenthal, Schwarzwald oder
Zella, Wachsenburg, Volkenroda und Tonna, die obere Herrschaft Kranichfeld und
den unter gothaischer Oberhoheit stehenden Teil der Grafschaft Gleichen
(1681-1825 Sachsen-Gotha-Altenburg, 1826-1918 Sachsen-Coburg-Gotha). Es zählte
zum obersächsischen Reichskreis. 1920 kam G. zu Thüringen und damit von
1945/1949 bis 1990 zur sowjetischen Besatzungszone bzw. zur Deutschen
Demokratischen Republik. S. Sachsen-Gotha, Sachsen-Gotha-Altenburg,
Sachsen-Coburg und Gotha (Sachsen-Coburg-Gotha)
L.: Wolff 397f.; Beck, A., Geschichte der Stadt Gotha, 1870; Strenge, K.
v./Devrient, E., Stadtrechte von Eisenach, Gotha und Waltershausen, 1909;
Gotha. Das Buch einer deutschen Stadt, hg. v. Schmidt, K., Bd. 1f. 1927ff.;
Schmidt, K., Gotha im heimatkundlichen Schrifttum, 1939; Uhlig, L., Gotha.
Stadt und Umland. Ihr Struktur- und Funktionswandel, Diss. Leipzig 1967;
Steguweit, W., Geschichte der Münzstätte Gotha vom 12. bis zum 19. Jahrhundert,
1987; Raschke, H., Residenzstadt Gotha 1640-1918, 1990; Klinger, A., Der
Gothaer Fürstenstaat, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 218.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 3082 Groitzsch (Grafschaft). Die Grafschaft G. fiel 1143 an die Wettiner (Markgrafen von Meißen). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
3386 Henneberg
(Grafschaft). Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts (Juli 1096) nannte sich ein
aus dem Grabfeld stammendes, in enger Verbindung zur Abtei Fulda stehendes und
1037 (Poppo I. † 1078) erstmals urkundlich bezeugtes Geschlecht, das zwischen
Thüringer Wald, Rhön und Hassbergen begütert war, nach der Burg H. (Hainberg,
mit Laubwald bedeckter Berg) im Grabfeld zehn Kilometer südwestlich Meiningens.
Es trat nach schweren Niederlagen durch die Bischöfe von Würzburg, deren
Reichsvögte, Burggrafen (1091) und Marschälle das Geschlecht stellte, in deren
Lehnsdienst ein. 1230 verlor es das Burggrafenamt von Würzburg sowie Meiningen,
Mellrichstadt und Stockheim und wurde mit dem Kern seiner Herrschaft nach
Thüringen abgedrängt, 1310 aber in den gefürsteten Grafenstand erhoben. Im
thüringischen Erbfolgestreit erhielt es 1249 für seine Ansprüche Schmalkalden
(„neue Herrschaft“, die 1291 in weiblicher Linie vorübergehend an Brandenburg
fiel). 1274 erfolgte eine Teilung in die drei Linien Henneberg-Schleusingen
(bis 1583, 1310 Fürstengenossen), Henneberg-Aschach (bis 1549, 1486 in den
Reichsfürstenstand erhoben) und Henneberg-Hartenberg(-Römhild) (bis 1378/1379,
Güter durch Verkauf an Henneberg-Aschach). Die sog. „neue Herrschaft“ (Coburg,
Sonneberg), die Heinrich VIII. über Jutta von Brandenburg zurückgewonnen hatte,
ging 1353 über drei Erbtöchter als Frauenlehen größtenteils an das Haus Wettin (Sachsen), teilweise (um Königshofen) an
Würzburg verloren. 1542 wurde Meiningen im Tauschwege vom Hochstift Würzburg
erworben. Wilhelm V. schloss 1554 infolge Verschuldung eine Erbverbrüderung mit
dem Haus Wettin (Meißen, Sachsen). Nach dem Tode
des letzten Grafen (1583) verwalteten auf Grund der Erbverbrüderung von 1554
die beiden wettinischen Linien (Sachsen) die Güter gemeinsam bis 1660. Bei der
Teilung fiel der Hauptteil an das ernestinische Sachsen-Meiningen (bis 1920),
der Rest an (das albertinische) Sachsen (Kursachsen). Die Herrschaft
Schmalkalden musste Hessen-Kassel überlassen werden. Am Ende des 18.
Jahrhunderts war die ursprünglich 28 Quadratmeilen große, zum fränkischen
Reichskreis zählende Herrschaft H. mit etwa 74000 Einwohnern wie folgt
aufgeteilt: Sachsen hatte ein Gebiet von 8,5 Quadratmeilen mit 22000 Einwohnern
(die Ämter Schleusingen, Suhl, Kühndorf, Benshausen und die Kammergüter und
Vorwerke Veßra und Rohr [Rohra]), Sachsen-Weimar-Eisenach 5,3 Quadratmeilen mit
15000 Einwohnern (die Ämter Ilmenau, Lichtenberg oder Ostheim und
Kaltennordheim), Sachsen-Meiningen 10 Qadratmeilen mit 26000 Einwohnern (Stadt
Meiningen und die Ämter Meiningen und Untermaßfeld (Maßfeld), Wasungen, Sand,
Frauenbreitungen und Römhild), Sachsen-Coburg-Saalfeld 2,7 Quadratmeilen mit
7600 Einwohnern, Sachsen-Gotha-Altenburg 0,6 Quadratmeilen mit 1800 Einwohnern
(das Amt Themar) und Sachsen-Hildburghausen 0,75 Quadratmeilen mit 1800 Einwohnern
(das Amt Behrungen). Der kursächsische Teil kam 1815, der hessische 1866 an
Preußen. Sachsen-Meiningen ging 1920 in Thüringen auf.
L.: Wolff 114; Zeumer 553 II b 39; Wallner 691 FränkRK 6 a-f, 16, 21; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648) D2; Schultes, J. A., Die
Geschichte des gräflichen Hauses Henneberg, Teil 1f. 1788ff.; Hennebergisches
Urkundenbuch, hg. v. Schöppach, K./Brückner, G., Teil 1ff. 1842ff.; Füsslein,
W., Berthold VII. Graf von Henneberg, 1905, Neudruck 1984; Zickgraf, E., Die
gefürstete Grafschaft Henneberg-Schleusingen, Geschichte des Territoriums und
seiner Organisation, 1944; Hess, U., Die Verwaltung der gefürsteten Grafschaft
Henneberg, Diss. phil. Würzburg 1944 (ungedruckt); Henning, E./Jochums, G.,
Bibliographie zur Hennebergischen Geschichte 1976; Wendehorst, A., Henneberg,
LexMA 4 1989, 2130; Wölfling, G., Geschichte des Henneberger Landes zwischen
Grabfeld, Rennsteig und Rhön, 1992; Mötsch, J./Witter, K., Die ältesten
Lehnsbücher der Grafen von Henneberg, 1996; Wagner, H., Entwurf einer
Genealogie der Grafen von Henneberg, Jb. d. hennebergisch-fränk.
Geschichtsvereins 11 (1996), 33; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 96, 798; Regesten des Archivs
der Grafen von Henneberg-Römhild, hg. v. Mötsch, J., 2006.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
3392 Henneberg-Schleusingen
(gefürstete Grafen). Die Grafen von H. sind eine 1274 entstandene, 1310
gefürstete Teillinie (Fürstengenossen) der Grafen von Henneberg (mit Henneberg,
Wasungen, Themar [Jüchsen, Neubrunn], Dorfsuhl (= Suhlerneudorf), Schleusingen,
Kühndorf, Dornberg bei Groß-Gerau, Vieselbach, Isserstedt [,spätere Ämter
Kaltennordheim, Hutsberg und Henneberg/Maßfeld]), die rasch (1311-1316) viele
Güter erwarb (Belrieth 1323, Bettenhausen, Seeba, Friedelshausen 1297, Roßdorf
1317, Tambach, Schmalkalden, Barchfeld, Untermaßfeld (Maßfeld) 1325, Coburg),
aber 1347 bzw. 1353 wieder verlor. Ihre 1549 infolge Beerbung Henneberg-Römhilds
vermehrten Güter fielen bei ihrem Aussterben (1583) an Linien der Wettiner
(Sachsen u. a.) und an Hessen-Kassel (Herrschaft Schmalkalden). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die Grafschaft H. über Sachsen, Sachsen-Weimar und
Sachsen-Hildburghausen dem fränkischen Reichskreis an.
L.: Wallner 693 FränkRK 6 f; Zickgraf, E., Die gefürstete Grafschaft
Henneberg-Schleusingen, 1944; Henning, E., Die gefürstete Grafschaft
Henneberg-Schleusingen im Zeitalter der Reformation, 1981; Schlinker, S.,
Fürstenamt und Rezeption, 1999, 224; Mötsch, J., Das Urbar der Grafschaft
Henneberg-Schleusingen von 1360/66, Jb. d. hennebergisch-fränkischen
Geschichtsvereins 17 (2002), 97; Regesten des Archivs der Grafen von
Henneberg-Römhild, hg. v. Mötsch, J., 2006. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
3439 Hessen (Grafschaft,
Landgrafschaft, Land, Bundesland). In unsicherem Zusammenhang mit dem zwischen
Lahn, Main, Werra, Fulda und Eder bezeugten germanischen Stamm der
(fränkischen?) Chatten erscheint im 8. Jahrhundert für einen kleinen Stamm an
der unteren Fulda der Name Hessi (738). Unabhängig hiervon geriet dieser Raum
seit dem 4. Jahrhundert in den Einflussbereich der Franken, die seit dem 6.
Jahrhundert in das von ihnen bald dicht besiedelte Rhein-Main-Gebiet eindrangen
und anschließend unter Übernahme und Ausbau der Festungen Glauburg, Amöneburg,
Christenberg und Büraburg nach Nordosten gegen die Sachsen vorstießen. Durch
Bonifatius wurde das Gebiet seit der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts christianisiert
(723 Fällung der Donareiche bei Hofgeismar). Die drei wichtigsten Klöster
Fritzlar, Hersfeld und Fulda wurden noch im 8. Jahrhundert Reichsabteien. Das
den Rupertinern um die Mitte des 9. Jahrhunderts folgende Grafenhaus der
Popponen oder Konradiner stand so fest in karolingischer Tradition, dass es
nach erfolgreicher Auseinandersetzung mit den Babenbergern beim Aussterben der
Karolinger 911 mit Konrad I. für kurze Zeit zur Königswürde gelangte. Unter den
sächsischen Ottonen wurde das Gebiet durch Grafen verschiedener Herkunft im
Auftrag des Königs verwaltet und die konradinische Stellung vermindert. Unter
den Saliern hatten die aus dem schwäbisch-alemannischen Raum kommenden Grafen
Werner, die als Bannerträger des Reichsheeres eine hohe Reichsstellung
einnahmen, die Grafschaft inne (1024-1121). Seit Anfang des 12. Jahrhunderts
trat der Erzbischof von Mainz mit immer größeren Erwerbungen hervor, brachte
Amöneburg, Fritzlar und Hofgeismar an sich und war Lehnsherr der Grafschaft H.
1121 übernahmen als Erben der Grafen Werner die Gisonen (Grafen von
Gudensberg), 1122 über die gisonische Erbtochter Hedwig die Ludowinger die
Grafschaft. 1130 wurden die Ludowinger Landgrafen von Thüringen und behandelten
H. (Gebiet um Gudensberg südwestlich von Kassel und Maden, dem Sitz des
Hauptgerichts der Grafschaft H., im Gegensatz zum Gebiet um Marburg, das
zunächst Land an der Lahn hieß,) als Nebenland, so dass im Norden allmählich
eine Reihe verhältnismäßig selbständiger Herrschaften und Grafschaften entstehen
konnte (Ziegenhain, Waldeck, Wittgenstein, Nassau, Diez, Runkel, Limburg,
Katzenelnbogen, Eppstein), während im Rhein-Main-Gebiet die Staufer eine
unmittelbare Reichsherrschaft aufzubauen versuchten, die nach dem Interregnum
(1254-1273) in zahlreiche Kleinherrschaften zerfiel (u. a. Hanau, Solms,
Büdingen). 1247 starben die ludowingischen Landgrafen von Thüringen mit
Landgraf Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. Landgräfin Sophie (Tochter Landgraf
Ludwigs von Thüringen, Gemahlin Heinrichs von Lothringen und Brabant, Nichte
Landgraf Heinrich Raspes) vermochte im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg
(1247-1264) mit dem Hause Wettin (Markgrafen von
Meißen) und gegen den Widerstand des Erzbischofs von Mainz H. als eigene
Landgrafschaft mit Sitz in Kassel von Thüringen zu lösen und mit den
Werrastädten Eschwege und Witzenhausen für ihren 1244 geborenen Sohn Heinrich
das Kind zu behaupten, der 1265 zu den bisherigen Gütern zwischen Wolfhagen,
Zierenberg, Eschwege, Wanfried, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und Biedenkopf
einen Teil der Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen von Tübingen
erwarb und sich seinerseits in langen Kämpfen gegen den Erzbischof von Mainz
durchsetzte. Am 11. 5. 1292 wurden die Landgrafen von H. durch König Adolf von
Nassau auf Grund der Eschweger Güter in den Reichsfürstenstand erhoben. Nach
zahlreichen kleineren Erwerbungen im 13. Jahrhundert (1294 Schartenberg, 1297
Grebenstein) und im 14. Jahrhundert (1305 Trendelburg, 1306 Wanfried, 1330
(Hofgeismar) Geismar, 1350 Kirchhain, 1350 Spangenberg, 1358 Romrod, 1365
Tannenberg) erlitt der Aufstieg Hessens, das 1308 bis 1311 kurzfristig in
Oberhessen und Niederhessen geteilt war, im 14. Jahrhundert durch andauernde
Kämpfe mit dem Adel einen schweren Rückschlag, dem es durch die von Kaiser Karl
IV. bestätigte Erbverbrüderung mit den Markgrafen von Meißen (Kursachsen) vom
9. 6. 1373 begegnete, durch welche die ganze Landgrafschaft reichslehnbares
Fürstentum wurde. Zugleich wurden die H. durchsetzenden Gebiete der Grafen von
Dassel, Bilstein, Everstein und Itter und der Herren von Treffurt allmählich
aufgesogen. Unter Landgraf Ludwig I. (1413-1458) gelang es 1439, die
Erbvereinigung mit der Grafschaft Wittgenstein zu vollziehen, die Grafschaften
Waldeck (1431/1438), Lippe (1449) und Rietberg in Westfalen (1456) zu
hessischen Lehen zu machen, die Herrschaft Schöneberg zu erwerben sowie die
Grafschaft Ziegenhain an der mittleren Schwalm und der oberen Nidda, die
zwischen den hessischen Gütern (Oberhessen um Marburg, Niederhessen um Kassel)
gelegen hatte, zu erwerben (1437/1450). Nach der Mainzer Stiftsfehde von 1461
bis 1463 musste der Erzbischof von Mainz die mainzischen Güter (Hofgeismar,
Schöneberg, Gieselwerder, Battenberg, Kellerberg, Rosenthal (Rosental), Mellnau
(Melnau), halb Wetter) an H. verpfänden und 1583 außer Amöneburg-Neustadt und
Fritzlar-Naumburg aufgeben. 1432 geriet die Reichsabtei Hersfeld, 1438 Fritzlar
und 1434 Corvey unter hessische Schutzherrschaft. Bis ins 16. Jahrhundert kamen
auch Fulda und Arnsburg unter kaiserliche Vormundschaft. 1479 fiel durch Heirat
die Grafschaft Katzenelnbogen an, durch die H. den Rhein (Rheinfels, Sankt
Goar, Braubach) und den Main (Rüsselsheim, Darmstadt) erreichte. Die 1458
erfolgte Teilung Hessens in Hessen-Marburg und Hessen-Kassel, während der das
große hessische Landgesetz von 1497 (Hessen-Marburg) und 1500 (Hessen-Kassel)
aufgezeichnet wurde, war nur vorübergehend (bis 1500). 1524 trat Philipp der
Großmütige zum Luthertum über, 1526 wurde die Reformation eingeführt, 1527 die
Universität Marburg als erste protestantische Universität gegründet und wurden
zugleich die hessischen Klöster säkularisiert. Nach dem Tode Philipps des
Großmütigen (1567) wurde allerdings H. unter seine vier Söhne aufgeteilt.
Wilhelm IV. erhielt Hessen-Kassel mit rund 88 Quadratmeilen (etwa die Hälfte
Hessens), Ludwig IV. Hessen-Marburg (etwa ein Viertel Hessens), Philipp der
Jüngere mit ca. 1300 Quadratkilometern und 20000 Einwohnern Hessen-Rheinfels
und Georg I. Hessen-Darmstadt (etwa je ein Achtel Hessens). Philipp der Jüngere
starb 1583 erbenlos. Seine Güter wurden unter Hessen-Kassel (Niedergrafschaft
Katzenelnbogen), Hessen-Marburg (Lissberg, Ulrichstein, Itter) und
Hessen-Darmstadt (Schotten, Stornfels, Homburg vor der Höhe) aufgeteilt. 1604
starb Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Von seinen Gütern fiel nach langjährigen
Auseinandersetzungen 1648/1650 die nördliche Hälfte mit Marburg an
Hessen-Kassel, die südliche an Hessen-Darmstadt. Hessen-Kassel erhielt den
Vorrang im Reichstag. Hessen-Darmstadt, das 1607 die Landesuniversiät Gießen
gründete und von dem sich von 1609 bis 1643 Hessen-Butzbach und 1622 das 1866
erloschene Hessen-Homburg abzweigten, erwarb 1736 die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine
Mittel. 1803 erreichte es im Reichsdeputationshauptschluss zum Ausgleich des
Verlustes von Hanau-Lichtenberg (40 Quadratmeilen mit 100000 Einwohnern) Teile
des Erzstiftes Mainz und der Pfalz, das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum
Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) sowie Friedberg (insgesamt 100
Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das Land nunmehr 175
Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es Wimpfen
ein. 1806 fielen die Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an
das in die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte Land.
Der Beitritt zum Rheinbund brachte 1806 die Erhebung zum Großherzogtum. 1815
erhielt Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das Fürstentum
Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz.
Insgesamt umfasste das Land damit 152,75 Quadratmeilen mit 720000 Einwohnern.
Seit 1816 nannte sich der Landesherr Großherzog von H. und bei Rhein. 1866
musste Hessen-Darmstadt das seit 1622 einer Nebenlinie zugehörige
Hessen-Homburg sowie die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und
sich dem Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des
Deutschen Reiches. Von 1918 bis 1945 war Hessen-Darmstadt unter dem Namen
Volksstaat H. ein Freistaat, in dem 1933 die Nationalsozialisten die Macht
übernahmen. Das unter dem Sohn Wilhelms IV., Moritz, 1604 calvinistisch
gewordene Hessen-Kassel, von dem sich Hessen-Rotenburg, Hessen-Eschwege (bis
1655), Hessen-Philippsthal (1686-1713) und Hessen-Barchfeld abzweigten, erwarb
1647/1648 die Grafschaft Schaumburg, 1648 Hersfeld sowie 1736 die Grafschaft
Hanau-Münzenberg. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte es
außer der Kurfürstenwürde (Kurhessen) nur einzelne mainzische Güter. 1807 wurde
es mit 145 Quadratmeilen und 393000 Einwohnern von Frankreich besetzt und
weitgehend dem Königreich Westphalen einverleibt. 1813/1815 wurde es
wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen das
Hochstift Fulda und 1816 Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der
Landesherr trotz Untergangs des Heiligen römischen Reiches und der dazu
gehörigen Kaiserwahl bei. Am 1. 8. 1866 wurde Hessen-Kassel infolge seines
Übertritts auf die österreichische Seite von Preußen annektiert (Regierungsbezirk
Kassel der Provinz Hessen-Nassau). Am 19. 9. 1945 wurden die preußischen
Provinzen Nassau (Hessen-Nassau) und Kurhessen (ohne die Kreise Sankt
Goarshausen, Unterlahn [Unterlahnkreis], Unterwesterwald [Unterwesterwaldkreis]
und Oberwesterwald [Oberwesterwaldkreis], die zu Rheinland-Pfalz kamen,) auf
eigenen Wunsch durch Proklamation der amerikanischen Militärregierung mit den
rechtsrheinischen Teilen des Volksstaates H. zu Großhessen vereinigt.
Großhessen wurde am 1. 12. 1946 in Land H. umbenannt. Die Familie der
Landgrafen von Hessen erlosch 1875 im Zweig Hessen-Kassel und 1968 im Zweig
Hessen-Darmstadt, lebt aber in den Linien Hessen-Rumpenheim und
Battenberg/Mountbatten fort.
L.: Wolff 251ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66
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Reich (1806) 1815 bis 1945 Teilband 2 Berding, H., Die hessischen Staaten bis
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u. a., 2003, 1, 1, 108, 807; Franz, E., Das Haus Hessen, 2005; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 434; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im
spätmittelalterlichen Reich, 2005; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u.a.,2010;
Handbuch der hessischen Geschichte, Bd. 1 hg. v. Speitkamp, W., 2010; .
Gerichtsstätten in Hessen (http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/gst),
bearb. v. Eckhardt, Wilhelm A., 2012; Zusammenschlüsse und Neubildungen
deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a.,
2013, 255ff.; Das Land Hessen, hg. v. Röming, A. u. a., 2014; Handbuch der
hessischen Geschichte Band 3 Ritter, Grafen und Fürsten – weltliche
Herrschaften im hessischen Raum ca. 900-1806, hg. V. Speitkamp, W. , 1014.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
3487 Hildburghausen
(Herrschaft). H. an der Werra dürfte in fränkischer Zeit gegründet worden sein,
erscheint aber erstmals 1234 (Hilteburgehusin), als Graf Otto von
Henneberg-Bodenlauben (Henneberg-Botenlauben) seine Güter in H. an das
Hochstift Würzburg übertrug. Von 1270 bis etwa 1304 gab Würzburg es als Lehen
an die Herren von Wildberg. Danach kam es kurz an die Markgrafen von
Brandenburg und dann an die Herrschaft Coburg, die Berthold VII. von
Henneberg-Schleusingen 1316 erwarb. 1353 fiel H. an die Burggrafen von Nürnberg
und 1374 mit Heldburg durch Heirat an die Landgrafen von Thüringen. Innerhalb
des Hauses Wettin kam es 1572 an
Sachsen-Coburg-Eisenach (Sachsen-Coburg) 1638/1640 an Sachsen-Altenburg und von
1672 bis 1680 an Sachsen-Gotha. 1680 wurde es Sitz des (aus H., Heldburg,
Eisfeld, Veilsdorf, Schalkau, seit 1683 Königsberg, seit 1705 Sonnefeld und
seit 1714 Behrungen gebildeten) Herzogtums Sachsen-Hildburghausen. 1920
gelangte H. an Thüringen. S. Sachsen-Hildburghausen.
L.: Wolff 397; Human, A., Chronik der Stadt Hildburghausen, 1886.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
3972 Kirchberg
(Burggrafen). In der Zeit König Konrads III. erscheinen auf dem alten Königsgut
Kirchberg bei Jena edelfreie Burggrafen. Sie hatten Güter zwischen
Weimar-Apolda und Jena und gründeten 1253 das Kloster Kapellendorf. Seit 1304
verloren sie ihre älteren Güter und mussten 1398 die wettinische Landeshoheit
(der Markgrafen von Meißen) anerkennen. Im 14. Jahrhundert gewannen sie durch
Heirat Oberkranichfeld und im 15. Jahrhundert vorübergehend auch
Niederkranichfeld (Unterkranichfeld). 1714 erbten die Burggrafen von K. die
Grafschaft Hachenburg der Linie Sayn-Wittgenstein-Sayn. Ihretwegen gehörten die
Burggrafen von K. am Ende des 18. Jahrhunderts dem westfälischen Reichsgrafenkollegium
des Reichsfürstenrates des Reichstags an. (1799 kam Hachenburg an
Nassau-Weilburg, 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.)
L.: Zeumer 554 II b 63, 2; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens im
Mittelalter, 1962. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4085 Kranichfeld
(Herrschaft). K. im mittleren Ilmtal ist seit 1143 bezeugt. Es gehörte zunächst
den von den Grafen von Käfernburg abstammenden Herren von K. 1172 wurde die
zugehörige Herrschaft in die obere und die niedere Herrschaft geteilt. Das
größere Oberkranichfeld kam als Eigen beim Aussterben seiner Herren an die
Burggrafen von Kirchberg, die 1398 unter die Landeshoheit der Wettiner (Meißen)
gerieten, 1453 an die Herren Reuß von Plauen, 1615 an Sachsen-Weimar, 1620 an
die Grafen von Schwarzburg, 1663 an Sachsen-Gotha, 1704-28 an Sachsen-Weimar,
1728-1826 an Sachsen-Gotha-Altenburg (Sachsen-Gotha) und 1826-1920 an
Sachsen-Meiningen. Das kleinere Niederkranichfeld (Unterkranichfeld) unterstand
spätestens seit 1233 der Lehnshoheit des Erzstifts Mainz und geriet als Pfand
an die Grafen von Schwarzburg, die es auch nach dem Aussterben der Herren von
Niederkranichfeld (um 1310) behielten. 1412 kam es an die Burggrafen von
Kirchberg, 1455 an die Grafen von Gleichen-Blankenhain, 1631 an die Grafen von
Mörsberg und von 1675 bis 1794 an die Grafen von Hatzfeld. 1794 wurde es vom
Erzstift Mainz als erledigtes Lehen eingezogen. 1803 fiel es an Preußen, 1806
an Frankreich, 1813 an Preußen, 1815 an Sachsen-Weimar-Eisenach (Sachsen-Weimar)
und 1912 tauschweise an Sachsen-Meiningen, unter dem es mit Oberkranichfeld
wiedervereinigt wurde. 1920 kam es zu Thüringen und damit von 1949 bis 1990 zur
Deutschen Demokratischen Republik. Beide Herrschaften zählten bis 1806 zum
obersächsischen Reichskreis.
L.: Wolff 397; 399; Wallner 709 ObersächsRK 8 (Oberkranichfeld); Wallner 710
ObersächsRK 23 (Unterkranichfeld); Kleinteich, H., Kranichfeld und seine
Umgebung, Heft 1 1901, Supplement 1902.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4193 Landsberg (Mark,
Fürstentum, Residenz des Markgrafen von Meißen). Die Burg L. (1174 Landesberc)
am Strengbach an der Schnittstelle der Straßen Halle-Wittenberg und
Leipzig-Magdeburg wurde kurz nach der Mitte des 12. Jahrhunderts (1170) von
Graf (Markgraf) Dietrich von Meißen in dem 1156 durch Teilung erlangten Gebiet
auf einem Felsen, auf dem sich schon eine große slawische Wallanlage befunden
hatte, erbaut. Seit 1174 nannte er sich Graf oder auch Markgraf von L., wobei
L. nur einen Teil der Ostmark (Niederlausitz) umfasste. Nach seinem Tode wollte
Kaiser Friedrich I. Barbarossa die Ostmark mit L. einziehen, doch kaufte sie
der Wettiner Dedo V. 1261 gab Markgraf Heinrich der Erleuchtete von Meißen die
Mark L. (ein nicht zusammenhängendes Gebiet zwischen Saale und Mulde, dazu
Sangerhausen, Eckartsberga) ohne königliche Erlaubnis seinem Sohn Dietrich dem
Weisen als eigenes Fürstentum (Reichsfürstentum). Dessen nördliche Hälfte
(nördlich der Elster) wurde 1291 an die brandenburgischen Askanier verkauft,
von denen sie 1347 als Lehen des Hochstifts Magdeburg über eine Erbtochter an
Braunschweig fiel. Von Braunschweig kaufte Markgraf Friedrich der Ernsthafte
von Meißen († 1349) L. nach Streit noch im gleichen Jahr zurück. Im Hause Wettin (Sachsen) gehörte L. von 1657 bis 1731 zur
albertinischen Nebenlinie Sachsen-Weißenfels. Bis 1815 blieb es bei Sachsen
(Kursachsen), danach gehörte es zur preußischen Provinz Sachsen. S.
Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 378; Posse, O., Die Wettiner, 1897; Giese, W., Die Mark Landsberg bis
zu ihrem Übergang an die brandenburgischen Askanier im Jahre 1291,
Thüring.-sächs. Zs. f. Geschichte 8 (1918), 1ff., 105ff.; Helbig, H., Der
Wettinische Ständestaat, 1980; Blaschke, K., Landsberg, LexMA 5 1991, 1674;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 203.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 826, 1, 2, 316.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4307 Leisnig
(Burggrafschaft, Residenz des Markgrafen von Meißen bzw. Herzogs von Sachsen).
L. an der Freiberger Mulde erscheint erstmals 1046 als Burgward. Die vielleicht
schon im 10. Jahrhundert, jedenfalls vor 1081, auf einem Bergsporn errichtete
reichsunmittelbare Burg L. kam 1084 vom Kaiser an Wiprecht von Groitzsch, 1143
als Erbe an den bambergischen Stiftsvogt Rapoto von Abenberg und 1147 an
Friedrich I. Barbarossa (1158 Reichsgut). Unter ihm wurde sie Mittelpunkt einer
seit 1158 nachweisbaren Burggrafschaft L. Ihr unter edelfreien Burggrafen aufgebautes
Gebiet wurde 1329/1365 gewaltsam vom Haus Wettin
(Meißen, 1485 an ernestinische Linie) erworben (1365 Verkauf der Burggrafschaft
durch Burggraf Heinrich III. von L.). 1538 starb die damit bedeutungslos
gewordene Familie aus. Die Burggrafschaft zählte zum obersächsischen
Reichskreis. L. kam mit Sachsen von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik.
L.: Wolff 379; Wallner 708 ObersächsRK 2; Schellenberg, F., Chronik der Stadt
Leisnig und ihre Umgebung, 1842; Grimmer, M., Leisnig in 900jähriger
Geschichte, 1946; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980, 229ff.;
Blaschke, K., Leisnig, LexMA 5 1991, 1863; Lück, H., Die kursächsische
Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,334; Kunze, J.,
Das Amt Leisnig im 15. Jahrhundert, 2007.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4341 Leuchtenburg
(Herrschaft). Die Burg L. an der mittleren Saale gehörte seit Mitte des 12.
Jahrhunderts den Herren von Lobdeburg. Sie verpfändeten die zugehörige
Herrschaft 1332 an die Grafen von Schwarzburg, die sie von den Wettinern
(Meißen) unter Wiederkaufsvorbehalt zu Lehen nehmen mussten. 1389 mussten sie
die Herrschaft an den Erfurter Bürger Heinrich von dem Paradis
weiterverpfänden. Seit 1396 stand die Herrschaft den Markgrafen von Meißen
allein zu.
L.: Wolff 393; Träger, R., Das Amt Leuchtenburg im Mittelalter, 1941; Kaiser,
U., Das Amt Leuchtenburg 1479-1705, 2011; Kaiser, U., Das Amt Leuchtenburg, 2012.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4449 Lobdeburg
(Herrschaft). Die Herren von L. (Lobeda bei Jena) sind ein von den Herren von
Auhausen an der Wörnitz abstammendes, 1166 in Camburg/Saale genanntes
Adelsgeschlecht freier Herren. Dieses baute sich im 12. Jahrhundert zwischen
Saale und Elster in Thüringen eine Herrschaft auf (u. a. bis 1300 Triptis).
Später teilte es sich in mehrere Linien (um 1220 Saalburg, Berga? [in der Mitte
des 14. Jahrhunderts erloschen], Leuchtenburg, um 1250 Arnshaugk, Elsterberg
[1354 unter wettinischer Lehnshoheit]). Unter Verlust der Reichsunmittelbarkeit
kamen die Herren im 14. Jahrhundert unter die Herrschaft der Markgrafen von
Meißen bzw. Landgrafen von Thüringen. 1333 fielen Leuchtenburg, Roda
(Stadtroda) und Kahla an die Grafen von Schwarzburg, 1331 der Anteil an Jena an
die Landgrafen, nachdem bereits im 13. Jahrhundert Saalburg an die Vögte von
Gera gekommen war. 1920 gelangten die Güter zu Thüringen und damit von 1949 bis
1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Grosskopf, H., Die Herren von Lobdeburg bei Jena, 1929; Helbig, H., Der
wettinische Ständestaat, 2. A. 1980, 174ff.; Blaschke, K., Lobdeburg, LexMA 5
1991, 2063; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben,
hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 473.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4601 Mansfeld (Grafen,
Grafschaft). Um 1060 (1063) werden Grafen sichtbar, die sich bald nach der etwa
1075 erbauten, 1229 genannten Burg M. an der Wipper am Ostrand des Harzes
nannten und (als Nachfolger der Wettiner?) zwischen Wipper, Saale und Unstrut
(Hassegau bzw. Hosgau) in Eisleben, Hettstedt, Querfurt sowie Sangerhausen
begütert waren. Das Geschlecht verlor nach einer Niederlage 1115 erheblich an
Bedeutung und erlosch 1229 im Mannesstamm. Die Grafschaft kam durch weibliche
Erbfolge an die Herren (Burggrafen) von Querfurt, die sich seit 1262/1264
Grafen von M. nannten, die Güter erheblich vermehrten (u. a. Kupferbergbau) und
1432 in der Reichsmatrikel erschienen. Infolge starker Verschuldung wie
mehrfacher Teilung seit 1420/1475/1501 (1475 Mansfeld-Vorderort,
Mansfeld-Hinterort, hiervon Mansfeld-Mittelort [bis 1567]) ging die
Reichsunmittelbarkeit der Grafschaft zwischen Selke, Saale und unterer Helme im
15. Jahrhundert verloren. Die Grafschaft wurde 1484 hinsichtlich des
kaiserlichen Bergregals Lehen Sachsens (Kursachsens) (und hinsichtlich andere
Güter Lehen der Bischöfe von Halberstadt und Magdeburg). 1570/1573 kam M.
schuldenhalber unter die Verwaltung Sachsens und Magdeburgs (bzw. 1680
Brandenburgs bzw. Preußens [1716 aufgehoben]). Als die letzte der auf Grund der
seit 1420/1475 erfolgten Teilungen entstandenen Linien, die 1600 in den
Reichsfürstenstand erhobene, katholische, 1502 von Mansfeld-Vorderort
abgespaltete und seit 1710 allein bestehende Linie Mansfeld-Bornstedt 1738/1780
erlosch, wurde die 20 Quadratmeilen große, dem obersächsischen Reichskreis
angehörige Grafschaft zwischen Preußen (zwei Fünftel) und Sachsen (drei
Fünftel) geteilt. Der preußische Anteil der Grafschaft enthielt den Kreis M.
mit den Städten M. und Leimbach und den Ämtern Klostermansfeld (Kloster M.),
Unteramt Friedeburg (Unterfriedeburg), Gerbstedt (Gerbstädt), Großörner, Neu
Asseburg (Neuasseburg), Hedersleben, Leimbach, Helmsdorf, Burgörner, Polleben
und Helbra, und den Kreis Schraplau mit den Ämtern Friedeburg, Helfta,
Holzzelle, Schraplau, Bennstedt (Benstedt), Seeburg und Erdeborn. Der
sächsische Anteil umfasste die Städte Eisleben und Hettstedt und die Ämter
Eisleben, Wimmelburg, Bornstedt, Arnstein-Endorf, Walbeck, Oberwiederstedt,
Rammelburg, Leiningen-Morungen, Artern und Voigtstedt (Bockstedt). Die von der
Linie Bornstedt zwischenzeitlich erworbenen böhmischen Allodialgüter,
deretwegen sie als Fürsten von Fondi 1600 den Reichsgrafenstand erlangt hatten,
und der Name gingen über die Erbtochter Maria Isabella an das österreichische
Haus Colloredo (Colloredo-Mansfeld). Der preußische Anteil gehörte von 1807 bis
1813 zum Königreich Westphalen, kam dann aber wieder an Preußen zurück. Der
sächsische Anteil fiel 1815 ebenfalls an Preußen und wurde der Provinz Sachsen
eingegliedert. 1945 kam M. an die sowjetische Besatzungszone und damit von 1949
bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik. S. Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 413f.; Wallner 710 ObersächsRK 13 a, b; Großer Historischer Weltatlas
II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer, H.,
Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die
Territorien des Reichs 6, 78; Krumhaar, K., Die Grafen von Mansfeld und ihre
Besitzungen, 1872; Leers, R., Geschichtskunde der Grafen von Mansfeld,
Mansfelder Bll. 21 (1907); Möllenberg, W., Das Mansfelder Bergrecht und seine
Geschichte, 1914; Hempel, E., Die Stellung der Grafen von Mansfeld zum Reich,
1917; Schmidt, K., Die Grundlagen der Entwicklung des Territoriums der
Grafschaft Mansfeld, 1923, Mansfelder Blätter 36/37 (1930); Brandenburg, E.,
Die Ahnen Augusts des Starken, 1937; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat,
2. A. 1980, 114ff.; Mansfelder Land. Ergebnisse der heimatkundlichen
Bestandsaufnahme, bearb. v. Neuß, E./Zühlke, D., 1982; Blaschke, K., Mansfeld,
LexMA 6 1992, 201; Vötsch, J., Zwischen Reichsfreiheit und Landsässigkeit (in)
Hochadelige Herrschaft im mitteldeutschen Raum, hg. v. Rogge, J. u. a., 2003.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4705 Meißen
(Burggrafschaft). Die 929 von König Heinrich I. als Stützpunkt der deutschen
Herrschaft im eroberten Mittelelbegebiet angelegte Burg Misni auf einem Hügel
über der Elbe war seit 968 Sitz der Bischöfe von M. und eines Markgrafen, seit
1046 der Markgrafen von M. und seit 1086 der Burggrafen von M. Das Amt des
königlichen Burggrafen, der in einem weiteren Gebiet auch richterliche Aufgaben
hatte, wurde im 13. Jahrhundert unter den Meinheringern erblich. Diese
vermochten es nicht, aus den weit verstreuten Gütern ein geschlossenes
Herrschaftsgebiet zu bilden. Nach langem Streit mussten sie die Burggrafschaft
von den Markgrafen von M. zu Lehen nehmen. Nach ihrem Aussterben (1426) kam die
Burggrafschaft 1426 an die Vögte von Plauen, 1439 an das Haus Wettin.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G3; Das Burggrafenthum Meißen,
1842; Riehme, E., Markgraf, Burggraf und Hochstift Meißen, Diss. phil. Leipzig
1907; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 216; Höfe und Residenzen
im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 562.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4706 Meißen (Hochstift,
Residenz). Die 929 von König Heinrich I. als Stützpunkt der deutschen
Herrschaft im eroberten Mittelelbegebiet angelegte Burg Misni an der Einmündung
der Triebisch in die Elbe war Sitz des auf Vorschlag Kaiser Ottos I. 968 von
Papst Johannes XIII. gegen die Slawen eingerichteten Bistums M. (erster Bischof
Burkhard) zwischen Bober, Queis, Erzgebirge, Lausitzer Gebirge, Mulde und
mittlerer Spree, das dem gleichzeitig eingerichteten Erzbistum Magdeburg
unterstellt wurde. Die Bischöfe vermochten als Reichsfürsten (1230) ein kleines
Herrschaftsgebiet um das 1184 gegründete Stift Wurzen (Land Wurzen), Stolpen
(1222) und im sog. Eigenschen Kreis in der Oberlausitz zu bilden, gerieten aber
trotz der äußerlich weiter bestehenden Reichsunmittelbarkeit mehr und mehr in
Abhängigkeit der Markgrafen von M. bzw. des Hauses Wettin
(1485). Seit etwa 1400 hielt sich der Bischof meist in Stolpen, seit etwa 1500
meist in Wurzen auf. Das Bistum wurde 1399 dem Papst unmittelbar unterstellt
und nach der 1539 erfolgten Reformation faktisch 1581 aufgehoben. Das Hochstift
kam (zur Administration) an Sachsen (1587/1666). 1818 wurden die Stiftslande
dem Staatsgebiet Sachsens endgültig einverleibt. 1921 wurde das Bistum M. als
exemtes Bistum mit Sitz in Bautzen wiederhergestellt. Mit Sachsen fiel das
Gebiet von 1949 bis 1990 in die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 378; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G3; Codex
diplomaticus Saxoniae regiae II: Urkundenbuch des Hochstifts Meißen, hg. v.
Gersdorf, E., Bd. 1ff. 1864ff.; Kötzschke, R., Das Domstift Meißen in der
Landesgeschichte, (in) Der Dom zu Meißen, Festschrift des Hochstifts Meißen,
1929; Dittrich, P., Die Diözese Meißen unter der Kirchenpolitik der
Landesherren des 16. und 17. Jahrhunderts, 1961; Schlesinger, W.,
Kirchengeschichte Sachsens im Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Rittenbach,
R./Seifert, S., Geschichte der Bischöfe von Meißen 968-1581, 1965; Lobeck, A.,
Das Hochstift Meißen im Zeitalter der Reformation bis zum Tode Herzog Heinrichs
1541, 1971; Huth, J., Der Besitz des Bistums Meißen, (in) Jb. f. dt.
Kirchengeschichte 1973, 77ff.; Streich, B., Die Bistümer Merseburg, Naumburg und
Meißen zwischen Reichsstandschaft und Landsässigkeit, (in) Mitteldeutsche
Bistümer im Spätmittelalter, 1988; Blaschke, K., Meißen, LexMA 6 1992, 478;
Ludwig, T., DO I. 406 und die Zugehörigkeit der Niederlausitz zum Bistum
Meißen, DA 56 (2000), 171; Scharz, B., Die Exemtion des Bistums Meißen, ZRG KA
88 (2002), 294; Ludwig, T., Die Urkunden der Bischöfe von Meißen, 2005 (2008);
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 371; Wejwoda, M.Kirche und Landesherrschaft - das Hochstift Meißen
und die Wettiner im 13. Jahrhundert, 2007 (Magisterarbeit).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4707 Meißen
(Markgrafschaft). Die 929 von Heinrich I. als Stützpunkt der deutschen
Herrschaft im eroberten Mittelelbegebiet an der Einmündung der Triebisch in die
Elbe oberhalb des Meisabaches angelegte Burg Misni wurde 968 Sitz eines
Markgrafen, 1046 Sitz der Markgrafen von M. Die 1046 erstmals so genannte Mark
M. (marchia Misnensis) geht auf eine deutsche, nach dem Tod Markgraf Geros
(965) abgespaltete Markgrafschaft zurück, als deren erster Inhaber 968 Wigbert
erscheint. Sie hatte wechselnden Umfang (982 Markgrafschaft Merseburg, Zeitz
und M.) und unterstand Markgrafen aus den Häusern der Ekkehardiner (Ekkehardinger)
(985-1046), Weimar-Orlamünde (1046-1067), der Brunonen (1067-1088) und seit
1089/1125 zusammen mit M. der Eilenburger (Heinrich I. von Eilenburg) bzw.
Wettiner, die ursprünglich als Grafen im Schwabengau und Hosgau saßen und deren
Stammarkgrafschaft Wettin mit der gleichnamigen
Burg an der Saale lag. Sie gewannen bis 1156 Eilenburg (Eulenburg, Eilenberg)
und Camburg, die Mark Niederlausitz (sächsische Ostmark), das Land Bautzen, die
Gegend um Dresden, die Grafschaften Rochlitz und Groitzsch sowie die
Kirchvogteien über das Hochstift Naumburg (Naumburg/Zeitz) und die Klöster
Pegau, Chemnitz und Bosau. Der 1195 unternommene Versuch des Kaisers die Mark
als erledigtes Reichslehen einzuziehen scheiterte. Markgraf Heinrich III.
erwarb die Landgrafschaft Thüringen und die Pfalzgrafschaft Sachsen
(1247/1274), sein Sohn das Reichsland Pleißen (Pleißenland) mit Altenburg,
Chemnitz und Zwickau. Bei seinem Tode kam es zu Landesteilungen und
Familienzwisten, welche die Bedeutung der Markgrafschaft erheblich minderten.
1300 zog König Adolf von Nassau das Land als erledigtes Lehen ein, doch konnte
Markgraf Friedrich I. 1307 M. wie Thüringen zurückgewinnen. Unter den
Nachfolgern gelangen Erwerbungen im Reichsland Pleißen (Pleißenland) sowie um
Dohna und Pirna. Kernland der Markgrafen blieb das Gebiet um M. 1409 wurde von
Markgraf Friedrich dem Streitbaren die Universität Leipzig gegründet. 1422/1423
erlangten die Markgrafen von M. Land, Herzogstitel und Kurwürde der Herzöge von
Sachsen-Wittenberg. Damit trat die später zum obersächsischen Reichskreis
zählende Markgrafschaft M. gegenüber dem Herzogtum Sachsen in den Hintergrund
und wurde unter Sachsen mitverstanden. Sie umfasste das Gebiet der sogenannten
meißnischen, Leipziger und erzgebirgischen Kreise. Der meißnische Kreis
enthielt die Ämter M., Dresden, Dippoldiswalde, Pirna, Hohnstein (Hohenstein)
und Lohmen, Stolpen, Radeberg mit Laußnitz (Lausnitz), Großenhain mit
Moritzburg, Senftenberg, Finsterwalde, Mühlberg, Torgau und Oschatz. Der
Leipziger Kreis umfasste die Ämter Leipzig, Delitzsch, Zörbig, Eilenburg mit
Düben, Grimma, Mutzschen (Mutschen), Leisnig und Döbeln, Rochlitz, Colditz
(Kolditz), Borna, Pegau und das Stiftsamt Wurzen. Der erzgebirgische Kreis
zerfiel in die Ämter Freiberg, Augustusburg (Augustenburg), Chemnitz, Nossen,
Grillenburg mit Tharandt, Frauenstein, Altenberg, Lauterstein, Wolkenstein mit
Rauenstein, Grünhain mit Stollberg (Stolberg), Schwarzenberg mit Crottendorf
(Krottendorf), Wiesenburg und Zwickau mit Werdau (Werda). Bei späteren Teilungen
fiel der Hauptteil (Dresden, Freiberg, M.) an die albertinische Linie des
späteren Königreichs Sachsen. Sachsen kam von 1949 bis 1990 zur Deutschen
Demokratischen Republik.
L.: Wolff 378f.; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G3, II 66 (1378) G3; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen
und die Lausitzen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Posse, O., Die
Markgrafen von Meißen und das Haus Wettin bis zu
Konrad dem Großen, 1881; Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte,
Bd. 1, 2 1935, Neudruck 1965; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat bis 1485,
Bd. 1f. 2. A. 1980; Pannach, H., Das Amt Meißen vom Anfang des 14. bis zur
Mitte des 16. Jahrhunderts, 1960; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, III, 25, IV, 5, Misner Bevölkerungsname; Mark Meißen, hg. v. Weise, H.,
1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Blaschke, K.,
Meißen, LexMA 6 1992, 476ff.; Rupp, G., Die Ekkehardiner, 1996; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004; Urkunden der Markgrafen von Meißen und Landgrafen von
Thüringen 1196-1234, Register bearb. v. Baudisch, S. u. a., 2009.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4739 Merseburg
(Hochstift, Herzogtum, Residenz). Schon in karolingischer Zeit (um 850) war die
Burg M. (slaw. Mesibor, Mittenwalde) auf einem Hügel westlich der Saale Sitz
von Grafen (von M.). Sie fiel durch die Gemahlin (Hatheburg) König Heinrichs I.
an die Liudolfinger. Neben der von Heinrich I. errichteten Pfalz gründete
Kaiser Otto der Große (962/968) unter Auslösung aus der Diözese von Halberstadt
das Bistum M. (erster Bischof Boso von Sankt Emmeram in Regensburg), das zur
Erzdiözese Magdeburg gehörte. Bekanntester Bischof des von 981 bis 1004 aufgelösten,
ziemlich kleinen Bistums (Landschaft Chutizi zwischen Saale und Mulde mit einem
schmalen Streifen östlich der Mulde) war Thietmar von M. (1008-1018). Die
weltliche Herrschaft beschränkte sich auf die Stadt M. mit ihrer unmittelbaren
Umgebung, ein 974 von Kaiser Otto II. erhaltenes großes Waldgebiet zwischen
Saale und Mulde (Schkeuditz, Lützen) und die Lehnshoheit über Leipzig. Nach der
seit 1523 eindringenden Reformation brachte das Haus Wettin
(Sachsen, Albertiner) als Administrator ab 1545/1561 das zum obersächsischen
Reichskreis gehörige Stiftsgebiet, das die Ämter M., Lützen mit Zwenkau,
Schkeuditz und Lauchstädt (Lauchstedt) umfasste, in seine Gewalt. Dies wurde
1635/1648 anerkannt. Von 1657 bis 1731 bestand eine wettinische Nebenlinie der
Herzöge von Sachsen-Merseburg, bis 1815 eine besondere Verwaltung. 1815 kam das
Gebiet ganz überwiegend zu Preußen, 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und
damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik. S.
Sachsen-Merseburg.
L.: Wolff 380f.; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Württemberg, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Urkundenbuch des Hochstifts Merseburg,
hg. v. Kehr, P., Teil 1 (bis 1357), 1899; Bönhoff, L., Das Bistum Merseburg,
seine Diözesangrenzen und seine Archidiakonate, Neues Archiv f. Sächsische
Geschichte 32 (1911); Heckel, J., Die evangelischen Dom- und Kollegiatstifte
Preußens, insbesondere Brandenburg, Merseburg, Zeitz, 1924; Holtzmann, R., Die
Aufhebung und Wiederherstellung des Bistums Merseburg, Sachsen und Anhalt 2
(1926); Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens, Bd. 1f. 1962; Streich, B.,
Die Bistümer Merseburg, Naumburg und Meißen zwischen Reichsstandschaft und
Landsässigkeit, (in) Mitteldeutsche Bistümer im Spätmittelalter, 1988; Gemeinde
auf dem Weg durch die Zeit, hg. v. Steenhoff, T., 1989; Blaschke, K., Die
Christianisierung des Landes östlich des Saale, Jb. f. dt. Kirchengeschichte 17
(1989/90), 63ff.; Blaschke, K., Merseburg, LexMA 6 1992, 546; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 564,
1, 2378. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4884 Mühlhausen
(Reichsstadt). Das (775 anlässlich der Übertragung eines Zehnten an Hersfeld
oder) 967 erstmals erwähnte M. (Molinhusen) an der Unstrut in Thüringen (war
seit karolingischer Zeit?) Mittelpunkt eines fränkischen Reichsgutes mit franci
homines. Die zugehörige Pfalz wurde von den Kaisern und Königen des 10. und 11.
Jahrhunderts häufig besucht. Bei ihr entwickelte sich eine Siedlung, die schon
974 hervorgehoben wurde. 1188 wurde M. civitas imperatoris, 1206 civitas regia
und um 1220 des richis stad genannt. Um 1225 wurde ihr Recht im Mühlhäuser
Reichsrechtsbuch aufgezeichnet. 1231/1337 wurde die Gerichtsbarkeit des
Reichsburggrafen von der Stadt erworben. 1256 trat die Stadt dem rheinischen
Städtebund bei. Vor 1290 wurde die kaiserliche Burg zerstört. Ab 1311 wurden
Statuten aufgezeichnet. 1336 wurde das Reichsschultheißenamt erlangt. Seit 1348
galt M. als freie Reichsstadt., Bis 1370 gewann M. ein Herrschaftsgebiet mit 19
Dörfern sowie etwa 220 Quadratkilometern. 1418 trat die Stadt der Hanse bei.
Bis 1450 wuchs die Stadt auf rund 8000 Einwohner. 1483 wurde M. Schutzstadt des
Hauses Wettin. Zwischen dem Bauernkrieg
(1524/1525) und 1548 ging die Reichsfreiheit als Folge des Wirkens Thomas
Müntzers (1524) vorübergehend verloren zugunsten eines jährlich wechselnden
Regiments durch Sachsen und Hessen. 1542 wurde die Stadt gewaltsam reformiert.
1710 wurde das zum niedersächsischen Reichskreis zählende M. Schutzstadt
Braunschweig-Lüneburgs (Hannovers). 1802/1803 fiel es mit 4 Quadratmeilen
Gebiet und 9000 Einwohnern an Preußen (1807-1813 Teil des Harzdepartements des
Königreiches Westphalen). 1815 wurde M. der preußischen Provinz Sachsen
angeschlossen. Am 1. 7. 1944 wurde der Reichsstatthalter in Thüringen mit der
Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen
Verwaltung des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. Mit Thüringen kam M. 1945
zur sowjetischen Besatzungszone und von 1949 bis 1990 zur Deutschen
Demokratischen Republik. S. Thüringen.
L.: Wolff 457f.; Zeumer 554 III a 10; Wallner 707 NiedersächsRK 22; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, II 78 (1450) G3, III 22 (1648) E3, III
38 (1789) D2; Herquet, K., Urkundenbuch der ehemaligen Freien Reichsstadt
Mühlhausen, 1874; Jordan, R., Chronik der Stadt Mühlhausen, Bd. 1ff. 1900ff.;
Jordan, R., Der Übergang der Reichsstadt Mühlhausen an das Königreich Preußen
1802, 1902; Steinert, R., Das Territorium der Reichsstadt Mühlhausen in
Thüringen, 1910; Weißenborn, F., Mühlhausen in Thüringen und das Reich, 1911;
Bemmann, R., Die Stadt Mühlhausen im späteren Mittelalter, 1915; Das Mühlhäuser
Reichsrechtsbuch, hg. v. Meyer, H., 3. A. 1936; Günther, G., Mühlhausen in
Thüringen. 1200 Jahre Geschichte der Thomas-Müntzer-Stadt, 1975; Günther,
G./Korf, W., Mühlhausen Thomas-Müntzer-Stadt, 1986; Gockel, M., Mühlhausen oder
Mölsen, Mühlhauser Beiträge 11 (1988), 26; Blaschke, K., Mühlhausen, LexMA 6
1992, 891; Lau, T., Bürgerunruhen und Bürgerprozesse, 1999; Die Statuten der
Reichsstadt Mühlhausen in Thüringen, bearb. v. Weber, W., 2003.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4982 Naumburg
(Hochstift, Residenz). An der Mündung der Unstrut in die Saale erbaute
vermutlich Markgraf Ekkehard I. von Meißen in der Nähe slawischer Vorsiedlungen
um 1000 bzw. um 1010 die Burg N. (neue Burg). Um 1012 wurde das Hauskloster der
Markgrafen, zwischen 1028 und 1030 das 968 von Kaiser Otto dem Großen in Zeitz
gegründete Bistum (zwischen N., mittlerer und oberer Weißer Elster, oberer
Zwickauer Mulde, Plauen und Erzgebirge) und wenig später die in Kleinjena
bestehende Kaufmannsniederlassung nach N. verlegt. Die sich entwickelnde Stadt
stand unter der Herrschaft des Bischofs. Die Vogtei über N. hatten die
Markgrafen von Meißen, bis die Bischöfe in der zweiten Hälfte des 13.
Jahrhunderts die Landeshoheit erwerben konnten. Die Bischöfe wurden im 13.
Jahrhundert (1296) Reichsfürsten. Sie bildeten um N., Zeitz, Krossen (Crossen)
und Strehla an der Elbe ein eigenes Herrschaftsgebiet aus. Beginnend bereits zu
dieser Zeit gerieten sie zunehmend in Abhängigkeit des Hauses Wettin, das aus der Schirmvogtei Landesherrlichkeit
entwickelte. Schon vor 1541 drang die Reformation ein. 1564 wurde anlässlich
der Reformation das dem obersächsischen Reichskreis angehörige Stift N. in
einen Verwaltungsbezirk Sachsens umgewandelt, der bis 1718 unter der Nebenlinie
Sachsen-Zeitz stand. Das Hochstift umfasste die Ämter und Gerichtsbarkeiten des
eigentlichen Stiftes N. (Stadt und Amt N., Amt St. Georgenkloster, Justizamt
Haynsburg [Hainsburg] mit der Stadt Krossen [Crossen], Propsteigericht N. mit
der Stadt Osterfeld) und die Ämter und Gerichtsbarkeiten des zeitzischen
Anteils (Stadt und Amt Zeitz und Gericht Breitingen). 1815 wurde N. der neuen
Provinz Sachsen Preußens zugeschlagen und kam damit von 1949 bis 1990 zur
Deutschen Demokratischen Republik. S. Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 381; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G3; Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg, hg. v. Rosenfeld, F., Bd. 1
1925; Borkowsky, E., Naumburg an der Saale. Eine Geschichte deutschen
Bürgertums 1028 bis 1928, 1928; Mitteldeutscher Heimatatlas, 1935ff.; Kaiser,
B., Die Entstehung der Stadt Naumburg an der Saale, 1949 (Mskr.); Schlesinger,
W., Kirchengeschichte Sachsens, Bd. 1f. 1962; Steinberg, H., Funktionswandel
und räumliche Entwicklung der Städte im mittleren Saaletal bis zum Anfang des
19. Jahrhunderts, (in) Berichte zur deutschen Landeskunde 30 (1963), 256;
Blaschke, K. u. a., Die Kirchenorganisation in Naumburg um 1500, 1969; Hermann,
B., Die Herrschaft des Hochstifts Naumburg an der mittleren Elbe, 1970;
Streich, B., Die Bistümer Merseburg, Naumburg und Meißen zwischen
Reichsstandschaft und Landsässigkeit, (in) Mitteldeutsche Bistümer im
Spätmittelalter, 1988; Schubert, E./Hege, F., Naumburg, 1989; Wiessner, H., Die
Anfänge der Stadt Naumburg an der Saale und ihre Entwicklung im Mittelalter,
Bll. f. d. LG. 127 (1991), 115; Das Bistum Naumburg, bearb. v. Wiessner, H.,
Bd. 1 1993; Wiessner, H., Naumburg, LexMA 6 1992, 1055; Das Bistum Naumburg,
bearb. v. Wiessner, H., 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 577, 1, 2, 404.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5101 Niederlausitz
(Markgrafschaft, Markgrafentum, keine Reichsstandschaft). Die N. (zu sorb.
luzica, Sumpfland) um Cottbus zwischen Sorau, Schwielochsee, Fläming und Bober
war von den vielleicht um 600 eingewanderten, in der zweiten Hälfte des 9.
Jahrhunderts erstmals erwähnten Lusici bewohnt, kam zwischen 928 und 965 unter
deutsche Herrschaft und wurde Teil der sächsischen Ostmark (und 961 kirchlich
vielleicht Magdeburg zugeordnet, 1063/1064, endgültig 1137 Meißen). Von 1002
bis 1031 war sie Lehen Polens. 1034 kam sie an die Markgrafen von Meißen.
Erstmals von 1046 bis 1117 und dann wieder von 1136 bis 1304 gehörte sie fast
ohne Unterbrechung zum Haus Wettin (Meißen),
unter dessen Herrschaft die Einwanderung deutscher bäuerlicher Siedler
erfolgte. 1304 kam sie durch Kauf an Brandenburg. König bzw. Kaiser Karl IV.,
der das Gebiet seit 1346 schrittweise erwarb, unterstellte 1367/1370 die N. als
Markgrafschaft Lausitz Böhmen. In der Folge dehnte sich wegen der gleichen
Landesherrschaft Böhmens der Name Lausitz auf die Gebiete um Bautzen und
Görlitz aus. Seitdem nannte man Lausitz im Gegensatz hierzu N. und die neuen
Gebiete Oberlausitz. Seit etwa 1400 gewannen die Landstände zu Lasten des
Landesfürsten an Macht. 1445/1455/1462 fiel unter anderem das Gebiet um Cottbus
an Brandenburg. Auch die Wettiner erwarben einzelne Herrschaften. 1526 gelangte
die N. als Nebenland Böhmens an Österreich, welches das Land 1623/1635 an
Sachsen (Kursachsen) abtrat. Von 1657 bis 1738 gehörte die N. zum
Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Merseburg. Bis 1815 war sie als Markgrafschaft
rechtlich selbständig. Sie umfasste die Kreise Luckau (mit der gleichnamigen
Stadt, den Standesherrschaften Doberlug [Dobrilugk]), Drehna und Sonnewalde
[Sonnewaldeitse] und einigen ritterschaftlichen Orten), Guben (mit Stadt Guben,
den Herrschaften Abtei Neuzelle, Johanniterordensamt Schenkendorf, Forst
[Forsta], Pförten, Sorau, Triebel, Amtitz und einigen ritterschaftlichen
Orten), Lübben, auch krummspreescher Kreis genannt, (mit Stadt und Amt Lübben,
den Herrschaften Friedland [Johanniterordensamt], Librose/Lieberose, Straupitz,
Leuthen und mehreren ritterschaftlichen Orten), Calau (Kalau) (mit der Stadt
Calau [Kalau], der Herrschaft Lübbenau und ritterschaftlichen Orten) und
Spremberg, insgesamt ein Gebiet von 105 Quadratmeilen. Mit der Abtretung von
Sachsen an Preußen wurde sie der Provinz Brandenburg einverleibt. Seit 1945
standen die Gebiete östlich der Neiße unter der Verwaltung Polens und gelangten
1990 als politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 468, 470; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) G3, III 38
(1789) E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Scheltz, T., Gesamtgeschichte der Ober-
und Nieder-Lausitz, Bd. 1f. 1847ff.; Urkundenbuch zur Geschichte des
Markgraftums Nieder-Lausitz, Bd. 1ff. 1897ff.; Lehmann, R., Bibliographie zur
Geschichte der Nieder-Lausitz, Bd. 1f. 1928ff.; Lehmann, R., Geschichte des
Markgrafentums Niederlausitz, 1937; Lehmann, R., Geschichte der Nieder-Lausitz,
1963; Lehmann, R., Die Herrschaften in der Niederlausitz, 1966; Lehmann, R.,
Urkundeninventar zur Geschichte der Nieder-Lausitz bis 1400, 1968; Quellen zur
Geschichte der Niederlausitz, hg. v. Lehmann, R., 1972ff.; Lehmann, R.,
Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz, Bd. 1f. 1979; Schrage, G.,
Slaven und Deutsche in der Niederlausitz, 1990; Ludwig, T., DO I. 406 und die
Zugehörigkeit der Niederlausitz zum Bistum Meißen, DA 56 (2000), 171; Ludwig,
T., DIe Urkunden der Bischöfe von Meißen, 2008, 289.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5167 Nordhausen
(Reichsstadt). Bei einer um 910 an wichtigen Straßenkreuzungen errichteten Burg
erscheint 927 erstmals der Ort N. als Gut König Heinrichs I., der dieses 929
seiner Frau Mathilde als Wittum gab. 961 gründete sie in N. ein
Kanonissenstift, dem der Ort gehörte. 972 gab König Otto II. N. als Mitgift
seiner Gemahlin Theophanu. 1220 löste Kaiser Friedrich II. N. aus der
Abhängigkeit des in ein Domstift umgewandelten Stiftes. 1277 wurde der
Reichsvogt vertrieben und die Reichsburg zerstört. König Rudolf von Habsburg
stärkte gleichwohl 1290 die Stellung der Bürger. Von 1312 bis 1594 waren die
Grafen von Hohnstein, danach das Haus Wettin,
seit 1697 Brandenburg Reichsvogt. 1524 wurde die Reformation eingeführt. Von
1703 bis 1714 besetzte Brandenburg N. 1716 gewann die zum niedersächsischen
Reichskreis zählende Stadt das Amt des Reichsvogtes und Reichsschultheißen
gegen 50000 Taler für sich. 1802 kam N. an Preußen, wurde von 1807 bis 1813 dem
Harzdepartement des Königreichs Westphalen eingefügt und 1815 der Provinz
Sachsen Preußens eingegliedert. Am 1. 7. 1944 wurde der Reichsstatthalter in
Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten
in der staatlichen Verwaltung des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. Mit
Thüringen kam N. 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und fiel damit von 1949
bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik. S. Thüringen
L.: Wolff 458; Zeumer 554 III a 11; Wallner 707 NiedersächsRK 26; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E3; Silberlath, H.,
Geschichte der freien Reichsstadt Nordhausen, 1927; Das tausendjährige
Nordhausen, hg. v. Magistrat, Bd. 1f. 1927; Döring, O., Nordhausen, 1929;
Heineck, H., Chronik der Stadt Nordhausen, 1930; Nordhausener Urkundenbuch,
bearb. v. Lücke, G./Meissner, G., Bd. 1f. 1936ff.; Silberborth, H., Preußen und
Hannover im Kampf um die freie Reichsstadt Nordhausen, 1936; Blaschke, K.,
Nordhausen, LexMA 6 1993, 1236.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5196 Nostitz (Grafen).
Das wettinische, aus der Oberlausitz stammende Adelsgeschlecht wird 1280
erstmals erwähnt. Im 15. Jahrhundert verzweigte es sich nach Schlesien, Böhmen
und Polen. Eine Linie wurde 1708 in den Reichsfreiherrenstand, drei Linien von
1641 bis 1708 in den Reichsgrafenstand erhoben. Die böhmischen Grafen von N. zu
Falkenau gehörten 1792 wegen des 1673 vom Erzstift Mainz käuflich erworbenen
Teils der Grafschaft Rieneck den fränkischen Grafen des Reichsfürstenrates des
Reichstags an. 1803 ging die reichsständische Grafschaft Rieneck käuflich an
die Grafen Colloredo-Mansfeld über und wurde 1806 durch die Rheinbundakte unter
Karl Theodor von Dalberg mediatisiert. (1814/1815 kam Rieneck an Bayern.)
L.: Zeumer 552ff. II b 62, 6; Schecher, O., Die Grafen von Rieneck, Diss. phil.
Würzburg 1963. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5204 Nudzizi (Gau
westlich der Saale nördlich Halles, Nudzici) (961)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Rothenburg,
Löbejün, Trebnitz); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen
Mittelalters, 1957 (Beesenlaublingen, Löbejün, Rothenburg, Trebnitz, Wettin); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im
karolingischen Reich, 1963, 9. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5240 Oberlausitz
(Markgrafschaft, Markgrafentum [ohne Reichsstandschaft]). Die O. (zu sorb.
luzica, Sumpfland) um Bautzen zwischen Queis, Pulsnitz, Zittauer Bergland und
Niederlausitz war von den slawischen Milcanen (Milzenern) besiedelt und wurde
im 10./11. Jahrhundert von den Deutschen unterworfen. Sie wurde zunächst als
Land Budissin (Bautzen) bezeichnet, das meist zur sächsischen Ostmark gehörte.
1046 gelangte sie als Reichslehen an die wettinischen Markgrafen von Meißen.
1081/1158 kam dieses Land als Reichslehen an Böhmen. 1253 wurde das Gebiet zum
größten Teil an Brandenburg verpfändet. 1268 wurde in die Länder Bautzen und
Görlitz geteilt. Nach dem Aussterben der Askanier (1319) bemächtigte sich
Heinrich von Jauer des Landes Görlitz und Johann von Böhmen des Landes Bautzen.
Heinrich von Jauer trat seine angeblichen Rechte auf Bautzen an Johann von
Böhmen ab, der 1320 vom König mit Bautzen belehnt wurde. Mit dem Tod Heinrichs
von Jauer fiel auch Görlitz 1329/1346 an Böhmen. Von 1377 bis 1396 war es als
böhmische Sekundogenitur nochmals selbständig. 1414 kam Zittau hinzu. Im 15.
Jahrhundert trat dann nach der Ausdehnung des Namens Lausitz auf Bautzen und
Görlitz der Name O. für die Länder Bautzen und Görlitz auf. Diese O. wurde 1620/1635/1648
von Habsburg/Österreich, das sie einschließlich Zittaus 1526 mit Böhmen erlangt
hatte, als Mannlehen Böhmens an Sachsen (Kursachsen) abgetreten, genoss dort
aber bis 1919 eine Sonderstellung. Das 103 Quadratmeilen große Gebiet der O.
umfasste die Kreise Bautzen (mit den Städten Bautzen, Kamenz und Löbau, den
Herrschaften Hoyerswerda und Königsbrück, dem Stift Sankt Peter und dem Kloster
Marienstern und mehreren ritterschaftlichen Orte) und Görlitz (mit den Städten
Görlitz, Zittau und Lauban, den Herrschaften Muskau und Seidenberg, zwei
Klöstern und einigen ritterschaftlichen Orten). 1815 fiel der nordöstliche Teil
(mit Görlitz) an Preußen und wurde mit der Provinz Schlesien vereinigt. 1835
wurde der bei Sachsen gebliebene Rest (mit dem 1845 von Österreich erlangten
Schirgiswalde, 61 Quadratmeilen) unter Aufhebung seiner Provinzialverfassung
dem Königreich Sachsen eingegliedert.
L.: Wolff 468ff.; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) G3, III 38 (1789)
E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Scheltz, T., Gesamtgeschichte der Ober-
und Niederlausitz, Bd. 1f. 1847ff.; Codex diplomaticus Lusatiae superioris, Bd.
1ff. 1851ff.; Köhler, J., Geschichte der Oberlausitz, Bd. 1f. 1867ff.; Knothe,
H., Urkundliche Grundlagen zu einer Rechtsgeschichte der Oberlausitz, (in)
Lausitzisches Magazin 53 (1877); Schremmer, W., Die deutsche Besiedlung
Schlesiens und der Oberlausitz, 2. A. 1927; Die preußische Oberlausitz, hg. v.
Salomon, B./Stein, E., 1927; Reuther, M., Die Oberlausitz im Kartenbild des 16.
bis 18. Jahrhundert. Mit besonderer Berücksichtigung der deutsch-sorbischen
Sprachgrenzkarten von Scultetus bis Schreiber, 1954; Reuther, M., Die
Oberlausitz als Geschichtsraum, Bll. f. dt. LG. 93 (1957/1958), 102; Eichler,
E./Walther, H., Ortsnamenbuch der Oberlausitz, Bd. 1 Namenbuch, 1975; Die
Oberlausitz im frühneuzeitlichen Mitteleuropa, hg. v. Bahlcke, J., 2007; Salza
und Lichtenau, H. v., Die weltliche Gerichtsverfassung in der Oberlausitz bis
1834, 2013. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5352 Orlamünde (Grafen).
1071 wird erstmals eine an der Mündung der Orla in die Saale vielleicht um 900
erbaute Burg O. der Grafen von Weimar, die von 1046 bis 1067 auch Markgrafen
von Meißen waren, erwähnt. Beim Aussterben der Grafen 1060/1067/1112 gingen die
Güter (Weimar und O.) nach längeren Auseinandersetzungen an die Askanier über,
von denen Albrecht der Bär seinen zweiten Sohn Hermann, der sich Graf von O.
nannte, damit ausstattete. 1248 wurde das Grafenhaus in eine thüringische und
eine osterländische Linie geteilt. Die Grafschaft kam durch Kauf (1344) und
Krieg allmählich an die Landgrafen von Thüringen/Markgrafen von Meißen. Die
Weimarer Linie musste 1347 die Landesherrschaft der Landgrafen/Markgrafen
anerkennen. Um 1373 starb die Weimarer Linie, 1486 das Geschlecht aus. Zuletzt
gehörte das Gebiet bis 1920 zu Sachsen-Altenburg, das in Thüringen aufging.
Andere Güter, die durch Erbe der 1248 ausgestorbenen Herzöge von
Andechs-Meranien vermehrt wurden, gelangten 1341 an die Burggrafen von Nürnberg
(Kulmbach, Plassenburg).
L.: Wolff 398; Posse, O., Die Markgrafen von Meißen und das Haus Wettin, 1881; Lommer, V., Beiträge zur Geschichte der
Stadt Orlamünde-Naschhausen, 1906; Tille, A., Die Anfänge der Stadt Weimar und
die Grafen von Weimar-Orlamünde, 1939; Schlesinger, W., Die Entstehung der
Landesherrschaft, Bd. 1 1941; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A.
1980, 96ff.; Blaschke, K., Orlamünde, LexMA 6 1993, 1459.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5384 Osterland
(Landschaft, Landesteil). Seit dem (12. bzw.)14. Jahrhundert erscheint die
Bezeichnung O. für die um Leipzig an der unteren Elster und Pleiße liegenden,
an Pleißenland angrenzenden Gebiete der wettinischen Mark Landsberg. 1382 trat
das um das Pleißenland im Süden und Teile Thüringens im Westen vergrößerte O.
als eigener Landesteil neben Thüringen und Meißen. Es fiel an die Hauptlinie
der Wettiner. 1485 wurde es zwischen Thüringen und Meißen aufgeteilt. Als Folge
hiervon ging die Bezeichnung auf die zum Pleißenland gehörige Gegend um
Altenburg über. Seit 1547 wurde sie durch den Namen des Vorortes Leipzig
abgelöst.
L.: Das Lehnbuch Friedrich des Strengen 1349/50, hg. v. Lippert, W./Beschorner,
H., 1983; Blaschke, K., Osterland, LexMA 6 1993, 1517.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5552 Plauen
(Herrschaft). An dem Übergang alter Straßen über die Weiße Elster entstand
neben einer slawischen Siedlung Plawe (Ort der Überschwemmung) gegen 1220 die
Stadt P. sowie eine 1222/1224 bezeugte Burg der Grafen von Everstein. Nach P.
nannte sich dann bald eine Linie der Herren bzw. Vögte von Weida (Reuß), die
sich 1306 in die Linien P. und Plauen-Greiz teilte. 1466 fielen Stadt und
Herrschaft P. an das Haus Wettin (Markgrafen von
Meißen, Herzöge von Sachsen-Wittenberg). 1572 erlosch die Linie der Vögte von
P. Über Sachsen kam P. 1945 an die sowjetische Besatzungszone und von 1949 bis
1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 380; (Zeumer 552ff. II b 60, 22;) Bachmann, W., Das alte Plauen,
1954; Plauen. Ein kleines Stadtbuch, 1963.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5553 Pleißen bzw.
Pleißenland (Gau zwischen Weißer Elster bzw. weißer Elster und Mulde,
Reichsland). Aus älterem Reichsgut um die Reichsburg Altenburg und neu
erworbenen Gütern an der Mulde (Leisnig, Colditz, Laußig [Lausick]) bildete
Kaiser Friedrich I. Barbarossa um 1158 ein Reichsland (terra Plisnensis) zur
Stützung des Reiches im Osten, das von Reichsministerialen unter einem
Landrichter verwaltet wurde. 1195 wurde ihm vorübergehend die als erledigtes
Reichslehen eingezogene Mark Meißen zugeschlagen. Nach 1198 verselbständigten
sich verschiedene kleine Herrschaften. Versuche Kaiser Friedrichs II. und
später König Rudolfs von Habsburg, das Reichsland zu reorganisieren,
scheiterten. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts hatten die Markgrafen von
Meißen aus dem Hause Wettin Pfandrechte am
Reichsland P. (1243 Verpfändung für die Mitgift der mit Heinrich von Meißen
vermählten Tochter Friedrichs II., 1252). Im 14. Jahrhundert gliederten sie es
größtenteils (Altenburg, Chemnitz, Zwickau) ihrer Herrschaft ein (Belehnung
1310, endgültiger Übergang 1372/1373). Eigene Herrschaftsgebiete schufen sich
die Herren von Schönburg und einzelne Linien der Vögte von Weida (Reuß). Damit
endete das Reichsland P. S. Schönburg, Reuß, Sachsen, Thüringen.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Plisina,
Plisni, Gau zwischen Elster und Mulde, Zehma, Boderitz bzw. Böderitz, Drescha,
Großröda, Gödissa, Altenburg); Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische
Geschichte, Bd. 1 1935; Schlesinger, W., Egerland, Vogtland, Pleißenland, (in)
Forschungen zur Geschichte Böhmens und Sachsens, hg. v. Kötzschke, R., 1937;
Bosl, K., Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Bd. 1f. 1950f.;
Schlesinger, W., Die Landesherrschaft der Herren von Schönburg, 1954; Hessler,
W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, Plisni
(Altenburg, Altkirchen, Boderitz, Drescha, Gödissa, Kauritz, Leesen, Monstab,
Nobitz, Großröda, Schmölln, Zehma); Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 50; Rübsamen, D.,
Kleine Herrschaftsträger im Pleißenland, 1987; Blaschke, K., Geschichte
Sachsens im Mittelalter, 1990; Blaschke, K., Pleißenland, LexMA 7 1994, 18;
Billig, G., Pleißenland – Vogtland, 2002. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5650 Quedlinburg (Abtei,
Residenz). In Q. an der Bode im nordöstlichen Harzvorland bestand schon in
karolingischer Zeit neben einer vermutlich am Ende des 8. Jahrhunderts
errichteten Hersfelder Missionskirche eine Burg, die König Heinrich I. zu
seiner wichtigsten Pfalz ausbaute. 922 ist ein daran anschließender Ort mit
Königshof (Quitilingaburg) erstmals erwähnt. 936/7 gründete die Königinwitwe
Mathilde mit Zustimmung ihres Sohnes Otto des Großen auf der Burg das Kanonissenstift
Sankt Servatius, das mit bedeutenden Privilegien ausgestattet wurde (994
Marktprivileg, Münzprivileg und Zollprivileg für die Kaufleute, Güter bis ins
Eichsfeld, Vogtland und Havelland) und dem eine besondere Stellung als
fürstliche Reichsabtei zugedacht war. Der Ort Q. stand unter der Herschaft der
Äbtissin, die nach einem Verzicht auf die Herrschaftsrechte über die Stadt
(1358) 1477 den Versuch der zu dieser Zeit etwa 5000 Einwohner zählenden Stadt
vereitelte, die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen. Die Vogtei über das Stift
gewannen in der Mitte des 12. Jahrhunderts die Grafen des Harzgaus, 1273 die
Grafen von Regenstein und 1477 die Wettiner (Sachsen), deren albertinische
Linie 1485 die Schutzherrschaft erhielt. 1539 wurde Q., das zum obersächsischen
Reichskreis zählte, ein evangelisches freies weltliches Stift. 1697 trat
Sachsen (Kursachsen) die Rechte der Schutzvogtei an Brandenburg ab, an das 1648
das umgebende Hochstift Halberstadt gekommen war. 1803/1813 fiel das Fürstentum
Q., dessen Äbtissin zu den rheinischen Prälaten zählte, (mit der Stadt Q. und
dem Flecken Ditfurt bzw. Dithfurth ein Gebiet von 2 Quadratmeilen,) an Preußen.
Von 1807 bis 1813 gehörte Q., dessen Stift 1810 aufgelöst wurde, zum Königreich
Westphalen, nach 1815 zur preußischen Provinz Sachsen. Von 1949 bis 1990 kam es
damit in Sachsen-Anhalt zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 408f.; Zeumer 552ff. II a 37, 12; Wallner 710 ObersächsRK 24; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer,
H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Geschichte zur Tausendjahrfeier der Stadt Quedlinburg, Bd. 1f. 1922; Lorenz,
H./Kleemann, S., Quedlinburgische Geschichte, Bd. 1f. 1922; Lorenz, H.,
Werdegang der 1000jährigen Kaiserstadt Quedlinburg, 1925; Kleemann, S.,
Quedlinburg, 10. A. 1927; Weirauch, H., Der Grundbesitz des Stiftes Quedlinburg
im Mittelalter, Sachsen und Anhalt 14 (1938); Speer, E., Quedlinburg, 2. A.
1954; Speer, E., Quedlinburg und seine Kirchen, 3. A. 1972; Militzer,
K./Przybilla, P., Stadtentstehung, Bürgertum und Rat. Halberstadt und
Quedlinburg bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1980; Schauer, H., Quedlinburg.
Das städtebauliche Denkmal und seine Fachwerkbauten, 1990; Blaschke, K.,
Quedlinburg, LexMA 7 1994, 359; Deutsche Königspfalzen, Bd. 4, 1996; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 720,
1, 2, 469; Reuling, U., Quedlinburg, 2006; Kayserlich - frey - weltlich, hg. v.
Bley, C., 2009; Kasper, P., Das Reichsstift Quedlinburg (936-1810), 2014;
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5651 Querfurt
(Fürstentum). Q. an der Querne südwestlich Halles wird als Burg (Curnfurdeburg)
erstmals im Hersfelder Zehntverzeichnis von 880/9 erwähnt. Nach ihr nannten
sich seit etwa 1000 nachweisbare Herren von Q., die seit 1136 als Lehnsleute
der Erzbischöfe von Magdeburg Burggrafen waren, 1229 die jüngere Linie der
Grafen von Mansfeld (1262/1264) bildeten und deren Güter 1496 nach ihrem
Aussterben als erledigtes Lehen an das Erzstift Magdeburg fielen. 1635/48 kamen
Q. mit 8 Dörfern, Jüterbog mit 20 Dörfern, Dahme mit 12 Dörfern und Burg an
Sachsen. 1656 gelangte Q. an Sachsen-Weißenfels, 1687 kam Burg in einem
Vergleich wegen der 1648 nicht entschiedenen Landeshoheit über Q. an
Brandenburg zurück. Später wurde Heldrungen an der Unstrut gewonnen. Von 1663
bis 1746 bestand innerhalb Sachsens das reichsunmittelbare Fürstentum
Sachsen-Querfurt, dessen Verwaltung von Weißenfels aus geführt wurde und das
beim Aussterben der Linie (1746) an Sachsen zurückfiel. Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte es mit etwa 15 Quadratmeilen (Ämter Q., Heldrungen,
Jüterbog und Dahme) über Sachsen zum obersächsischen Reichskreis. Über die
Provinz Sachsen Preußens kam Q. 1945 an Sachsen-Anhalt und von 1949 bis 1990 an
die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 400f.; Wallner 710 ObersächsRK 16; Großer Historischer Weltatlas III
39 D2; Kretzschmar, H., Herrschaft und Fürstentum Querfurt 1496-1815, (in) FS
Tille, 1930; Ihle, E., Querfurt, Heimat- und Geschichtsbuch, 1938; Wäscher, H.,
Feudalburgen in den Bezirken Halle und Magdeburg, 1962; Glatzel, K., Burg
Querfurt, 1979; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980, 117ff.;
Blaschke, K., Querfurt, LexMA 7 1994, 376.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5817 Reuß (Grafen,
Fürstentum, Herrschaft). Die einst zu Thüringen zuzuordnenden
reichsministerialischen Herren von Weida, die von einem bei Mühlhausen
ansässigen Geschlecht abstammten, um 1180 mit der Verwaltung von Reichsgütern
an der Elster betraut wurden und vermutlich schon vor 1193, jedenfalls
nachweislich seit 1209 den Titel Vogt (advocatus) führten, der die Benennung
ihres Herrschaftsgebiets als Vogtland (mit Weida, Plauen, Voigtsberg
[Vogtsberg], Ziegenrück, Triptis, Auma, Hof, Ronneburg u. a.) begründete,
spalteten sich 1244 in die Vögte von Weida (bis 1531/1535), die Vögte von Gera
(1550 erloschen) und die Vögte von Plauen. Die Vögte von Plauen teilten sich
1306 in die Linien Plauen und Reuß von Plauen. Die ältere Linie der Vögte von
Plauen, die von 1426 bis 1439 als Lehen die Burggrafschaft Meißen und damit die
Reichsfürstenwürde erhielt und den Titel auch nach dem Verlust der Burggrafschaft
Meißen fortführte, erlosch 1572. Die jüngere Linie der Vögte von Plauen wurde
von dem 1292/1294 verstorbenen Henricus Ruthenus, deutsch Heinrich R., der eine
Enkelin König Daniels von Galizien in Russland geheiratet hatte und sich
deswegen R. nannte, begründet. Sie erwarb unter anderem 1451 Oberkranichfeld
und 1492 Zeulenroda. Insgesamt gehörten ihr Güter im Umfang von 21
Quadratmeilen, die aus einem südlichen, bei weitem größeren und einem
nördlichen, kleineren Teil bestanden. 1535 wurde die Reformation durchgeführt.
Die Linie teilte sich nach dem Verlust aller böhmischen und wettinischen Lehen
1535/1564 in eine ältere Linie Reuß-Untergreiz (mit der Hälfte von Greiz und
den Ämtern Untergreiz und Burgk [Burg]), eine mittlere, 1616 ausgestorbene Linie
Reuß-Obergreiz und eine jüngere Linie Reuß-Gera. 1572 fielen die Güter der
älteren Linie der Vögte von Plauen an. 1616 wurden Untergreiz und Obergreiz
vereint, woraus Reuß-Greiz entstand. Seit 1668 führten die R. die Bezeichnung
der Heinriche mit römischen Nummern ein. Reuß-Greiz und Reuß-Gera wurden 1673
in den Grafenstand (wetterauische Reichsgrafen) erhoben und 1778 (Reuß-Greiz)
bzw. 1790 (Reuß-Lobenstein) bzw. 1806 (Reuß-Schleiz) gefürstet. Reuß-Greiz
unterteilte sich weiter in Reuß-Greiz (Obergreiz und Untergreiz), Reuß-Burgk
(Reuß-Burg) und Reuß-Dölau und Rothenthal, doch fielen die Güter später wieder
an den sich seit 1616 Reuß-Greiz nennenden ursprünglichen Zweig Untergreiz
(1768). Reuß-Gera spaltete sich in Reuß-Gera (mit Gera, Langenberg [Längenberg],
78 Dörfern sowie dem Amt Saalburg) (bis 1802), (Reuß-Saalburg), Reuß-Schleiz
(mit Schleiz, Tanna und Reichenfels), Reuß-Köstritz (mit Reichenfels) sowie
Reuß-Lobenstein, das 1678 weiter zerfiel in Reuß-Hirschberg (bis 1711),
Reuß-Lobenstein (mit Lobenstein und Hirschberg) (bis 1824) und Reuß-Ebersdorf
(mit Ebersdorf) (bis 1853). Als Reuß-Gera 1802 erlosch, fielen die Güter zur
einen Hälfte an Reuß-Schleiz, zur anderen Hälfte an Reuß-Lobenstein und
Reuß-Ebersdorf, doch gelangten sie später überwiegend an Reuß-Schleiz. 1807
traten alle reußischen Linien dem Rheinbund bei. Reuß-Greiz (bzw.
Reuß-Untergreiz) (R. ältere Linie) schloss sich nach dem Untergang des
Deutschen Bundes 1866 dem Norddeutschen Bund an, erhielt 1867 eine Verfassung
und trat 1871 dem Deutschen Reich bei. Reuß-Schleiz und Reuß-Ebersdorf, das
1824 beim Erlöschen von Reuß-Lobenstein dieses beerbte, vereinigten sich nach
Abdankung des Fürsten von Reuß-Ebersdorf bzw. Reuß-Lobenstein am 1. 10. 1848 zu
Reuß jüngere Linie mit der Hauptstadt Gera. Dieses Fürstentum erhielt 1849 eine
1852 revidierte Verfassung und schloss sich 1866 Preußen an. 1902 übernahm Reuß
jüngere Linie die Vormundschaft über Reuß ältere Linie, das 1927 überhaupt
ausstarb. Am 10. 11. 1918 dankte Heinrich XXVII. von R. (R. jüngere Linie, seit
1930 R.) ab. Zusammen zählten die beiden verbleibenden Fürstentümer (317
Quadratkilometer, 827 Quadratkilometer) 212000 Einwohner. Am 4. 4. 1919 wurde
die Verwaltungsgemeinschaft beider Territorien zu einem Volksstaat
zusammengefasst, der am 30. 4./1. 5. 1920 im Land Thüringen aufging. Das Land
Thüringen kam 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und damit 1949 zur Deutschen
Demokratischen Republik. 1952 wurde es aufgelöst (str.), 1990 aber wieder
begründet.
L.: Wolff 417ff.; Zeumer 553 II b 60, 22; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E3, III 38 (1789) D2; Schmidt, B., Geschichte des Reußenlandes, Bd. 1f.
1923ff.; Flach, W., Die Urkunden der Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur
Mitte des 14. Jahrhunderts, 1930; Pasold, A., Geschichte der reußischen
Landesteilungen von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Einführung der
Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H. u.
a., Bd. 2,1 1974; Querfeld, W., Forschungen zur Geschichte des ehemaligen
Reußenlandes, FS H. Eberhardt, 1993, 93.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5970 Römhild (Ort,
Stadt, Herrschaft, Residenz des Grafen von Henneberg-Römhild bzw. des Herzogs
von Sachsen-Römhild). Im Jahre 800 gab Emhilt dem von ihr gestifteten Kloster
Milz Rotemulte („braunroter Mergel“, Altrömhild) bei Hildburghausen, 867
Adalolt einen dortigen Bifang an Fulda. Vermutlich gegen Ende des 13.
Jahrhunderts gründete Graf Heinrich IV. von Henneberg-Hartenberg die Stadt R.
Sie kam später an die 1274 entstandene Linie Henneberg-Aschach, die sich
seitdem nach R. nannte (Henneberg-Römhild) und zahlreiche Güter erwarb (1433
Lichtenberg, 1435 Fladungen, 1435/1444 Kühndorf, 1455 ein Viertel Fischberg).
1465/1502 verlor die Linie durch Teilung an Bedeutung. 1548 kamen die Güter
Graf Bertholds an die verschwägerten Grafen von Mansfeld und von diesen
teilweise an Henneberg-Schleusingen (ein Viertel Henneberg), im Übrigen 1555 an
die Ernestiner (Sachsen). Die Güter Graf Albrechts fielen an die verschwägerten
Grafen von Stolberg, im Übrigen ebenfalls an die Wettiner. 1572 gelangte R. an
Sachsen-Coburg-Eisenach (Sachsen-Coburg), 1640 an Sachsen-Altenburg, 1672 an
Sachsen-Gotha. Von 1680 bis 1710 war es Sitz von Sachsen-Römhild und fiel
danach zu einem Drittel an Sachsen-Coburg-Saalfeld und zu zwei Dritteln an
Sachsen-Meiningen. Das Sachsen-Coburg-Saalfelder Drittel kam 1805 durch Tausch
an Sachsen-Gotha, ganz R. 1826 an Sachsen-Meiningen, 1920 an Thüringen und
damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik. S. Henneberg,
Sachsen-Römhild.
L.: Wolff 115; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 2, 491.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6087 Saalfeld
(Reichsabtei?, Stadt). 899 gab König Arnulf dem Babenberger Poppo II. von
Thüringen S. an der Saale zurück. 1014 übertrug Kaiser Heinrich II. S. an
Pfalzgraf Ezzo von Lothringen. 1056 kam S. von dessen Tochter Richeza (von
Polen) an das Erzstift Köln, das 1074 in der ehemaligen ottonischen Reichsburg
auf dem Petersberg das Benediktinerkloster Sankt Peter in S. gründete. Dessen
Vogtei hatte vermutlich seit 1180 der König, seit 1208 der Graf von
Schwarzburg, danach auch der Graf von Orlamünde, seit 1344/1345 Wettin. Seit 1208 war die Rechtsstellung Saalfelds
unklar. 1475 und 1497 zählte der Abt zu den Reichsfürsten. 1536 wurde das im
Orlaland, Frankenwald und in Coburg reich begüterte Kloster dem Grafen von
Mansfeld übertragen, von dem es 1533 an Sachsen (Kursachsen) gelangte. S.
selbst wurde 1361 Lehen Böhmens der Grafen von Schwarzburg. 1389 verkauften sie
es an die Wettiner, innerhalb deren es 1485 an die Ernestiner, 1572 an
Sachsen-Weimar, 1603 an Sachsen-Altenburg, 1673 an Sachsen-Gotha, 1680 an
Sachsen-Saalfeld, 1735 an Sachsen-Coburg-Saalfeld und 1826 an Sachsen-Meiningen
kam. 1920 fiel es an Thüringen und mit diesem von 1949 bis 1990 an die Deutsche
Demokratische Republik. S. Sachsen-Saalfeld.
L.: Wolff 398; Schamelius, J. M., Historische Beschreibung der vormaligen Abtei
und des Benediktinerklosters zu Saalfeld, 1729; Krauß, E., Die städtebauliche
Entwicklung der Stadt Saalfeld an der Saale, 1934 (Diss. Braunschweig 1933);
Heinemeyer, K., Saalfeld, LexMA 7 1995, 1209; Civitas Salevelt. Geburt einer
Stadt6 (1180-1314), 2008.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6101 Sachsen (Herzogtum,
[Kurfürstentum,] Königreich, Land, Freistaat). Bei den wohl für das Gebiet
nördlich der unteren Elbe um 150 n. Chr. erstmals erwähnten, danach sich nach
Südosten und gemeinsam mit den Angeln auch nach Westen (Britannien)
ausbreitenden, von (König) Karl dem Großen (772-804) unterworfenen
westgermanischen S. (germ. *sahsaz, Schwert, Messer) in Nordalbingien,
Westfalen, Engern und Ostfalen gewannen im 9. Jahrhundert die zwischen Harz und
Weser begüterten Liudolfinger (Liudolf † 868) die Stellung eines Stammesherzogs
der Sachsen. Nach der Wahl der Liudolfinger zum sächsischen Königshaus des
Reiches (919, Heinrich I., 936ff. Otto I., Otto II., Otto III., Heinrich II.)
wurden 966 die Billunger (Hermann Billung † 973) mit der Wahrnehmung des von
der Elbe-Saale bis zum Rhein reichenden sächsischen Herzogtums betraut, doch
beherrschten sie nur die nördlichen Teile des Herzogtums wirklich. Im südlichen
Teil des Herzogtums richtete Otto I. die Pfalzgrafschaft S. ein, die 1088 bei
den Grafen von Sommerschenburg und 1180 bei den Landgrafen von Thüringen lag
und auch später häufig den Inhaber wechselte, bis sie 1356 zum Zubehör des
Herzogtums S. bestimmt wurde. Nach dem Aussterben der Billunger 1106 kam das
Herzogtum nicht an die askanischen bzw. welfischen Schwiegersöhne sondern an
Lothar von Süpplingenburg, dessen Macht auf dem ihm angefallenen Erbe der
Brunonen und Ottos von Northeim († 1083) beruhte, 1137 aber an die Askanier und
1142 an Lothars Schwiegersohn Heinrich den Stolzen aus dem Hause der Welfen,
neben denen jedoch vor allem der Erzbischof von Magdeburg und die Askanier
eigene Herrschaftsbereiche ausbauten. Der Welfe Heinrich der Löwe erweiterte
Sachsen um Mecklenburg und das westliche Pommern. Mit seinem Sturz 1180 endete
das alte Herzogtum der Sachsen. An seine Stelle trat neben dem Herzogtum
(Engern und) Westfalen der Erzbischöfe von Köln, dem Herzogtum
Braunschweig-Lüneburg (1235) der Welfen zwischen Elbe und Weser sowie den
Hochstiften Münster und Osnabrück und mehreren Grafschaften (Oldenburg, Hoya,
Diepholz, Schaumburg, Bentheim u. a.) im Westen das um diese Gebiete
verkleinerte, aus nicht zusammenhängenden Gebieten bestehende neue Herzogtum S.
der Askanier (Bernhard von Anhalt) in Ostsachsen (Ostfalen). Dieses gründete
sich auf das Land Hadeln zwischen Unterweser und Unterelbe, auf einst
billungisches Gebiet an der Unterelbe (Lauenburg) und Gebiete um Neuhaus sowie
altes askanisches Gut um Wittenberg an der mittleren Elbe. 1260/1296 teilte
sich dieses verbleibende Herzogtum S., das 1227 die Grafschaft Ratzeburg
erworben hatte, in die Linien Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg erlangte 1356 durch die Goldene Bulle die sächsische
Kurwürde. Nach dem Aussterben der Herzöge von Sachsen-Wittenberg fielen Land,
Herzogstitel und Kurwürde 1422/1423 für ihre Hilfe im Kampf gegen die Hussiten
als Lehen an die in der Markgrafschaft Meißen seit 1089/1125 herrschenden
Markgrafen von Meißen (Haus Wettin), die 1247
schon die Landgrafschaft Thüringen erlangt hatten. Damit wurde der Name S. auf
die wettinischen Gebiete (Meißen, Lausitz, Thüringen) übertragen (Obersachsen
im Gegensatz zu dem seitdem als Niedersachsen bezeichneten, ursprünglichen
sächsischen Stammesgebiet). 1423 wurde die Herrschaft Stollberg im Erzgebirge
gewonnen, 1427 die Herrschaft Weida in Thüringen. 1443 und 1451 wurden die
Herrschaften Hohnstein und Wildenstein gekauft. 1439 erwarb S. im
meißnisch-thüringischen Raum die Burggrafschaft Meißen, 1466 von den Grafen von
Reuß die Herrschaft Plauen und damit den Kern des Vogtlandes. Mit dem Kauf von
Finsterwalde 1425, Senftenberg 1448, Beeskow, Storkow 1477 (Wiederkauf) und
Sagan 1472 drang S. nach Osten vor. Von 1440 bis 1445 und von 1482 bis 1485
wurden die zwischenzeitlich entstandenen Teilherrschaften wieder
zusammengeführt. 1485 kam es zur Teilung in die ernestinische Linie und die
albertinische Linie, die nicht mehr rückgängig gemacht wurde. Kurfürst Ernst
(Ernestiner) erhielt das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg), kleine Teile der Mark
Meißen und des Osterlandes und Pleißenlandes (Eilenburg, Grimma, Borna,
Leisnig, Altenburg, Zwickau, Plauen, Schwarzenberg), den größten Teil
Thüringens (Weimar, Gotha, Eisenach) und die Pflege Coburg, das fränkische
Königsberg, die Schutzherrschaft über das Bistum Naumburg und die
Reichsgrafschaft von Gleichen, Kirchberg und Reuß sowie zum Teil Schwarzburg.
Herzog Albrecht (Albertiner) erlangte die Markgrafschaft Meißen mit den
Hauptorten Dresden und Freiberg, die Ämter Leipzig, Delitzsch-Landsberg,
Zörbig, die Pfalzgrafschaft S. nebst Sangerhausen, Ämter im nördlichen
Thüringen, die Schutzherrschaft über das Bistum Merseburg und über die
Reichsgrafen und Herren von Stolberg-Hohnstein, Mansfeld, Arnstein,
Beichlingen, Leisnig, Querfurt und Schönburg. Gemeinsam blieben die Herrschaft
in Schlesien und den Lausitzen sowie die Schutzherrschaft über Erfurt,
Nordhausen, Mühlhausen, Görlitz und das Hochstift Meißen. Die ernestinische
Linie stiftete 1502 für das verloren gegangene Leipzig die Universität
Wittenberg, von der die Reformation ihren Ausgang nahm und förderte Luther und
die Reformation. 1547 unterlag Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige Kaiser
Karl V., der daraufhin das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg) der albertinischen
Linie übertrug, die seitdem die Kurwürde führte. Die ernestinische Linie
behielt nur die Ämter Weimar, Jena, Saalfeld, Weida, Gotha und Eisenach sowie
Coburg und erhielt 1554 noch die Ämter Sachsenburg, Altenburg, Herbsleben und
Eisenberg. ----- Das 1531 einen Hof von schätzungsweise 500 Personen umfassende
ernestinische Herzogtum teilte sich 1572 weiter auf. Die zahlreichen
Erbteilungen zersplitterten es in eine Vielzahl kleiner Länder. Dabei
entstanden 1572 Sachsen-Coburg-Eisenach (1572-1596) und Sachsen-Weimar
(1572-1603). Sachsen-Coburg-Eisenach teilte sich 1596 in Sachsen-Coburg
(1596-1633) und Sachsen-Eisenach (1596-1638). Die Linie Coburg erlosch 1633 und
vererbte die Güter an Sachsen-Eisenach. Die Linie Eisenach endete 1638. Ihre
Güter fielen zu zwei Dritteln an die Linie Sachsen-Weimar und zu einem Drittel
an die Linie Sachsen-Altenburg, die 1603 durch Teilung aus Sachsen-Weimar
entstanden war(en). Sachsen-Weimar zerfiel weiter 1640(/1641) in die Linien
Sachsen-Weimar (1640-1672), Sachsen-Eisenach (1640-1644) und Sachsen-Gotha
(1640-1680). Hiervon starb Sachsen-Eisenach 1644 aus, wobei die Güter je zur
Hälfte an Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha kamen. Die Güter Sachsen-Altenburgs
fielen bei dessen Aussterben 1672 zu drei Vierteln (darunter Coburg) an
Sachsen-Gotha, zu einem Viertel an Sachsen-Weimar. Im gleichen Jahr teilte sich
Sachsen-Weimar in Sachsen-Weimar (1672-1918), Sachsen-Eisenach (1672-1741) und
Sachsen-Jena (1672-1690), wovon Sachsen-Jena 1690 erlosch und seine Güter an
Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach vererbte, Sachsen-Eisenach wiederum fiel
1741 an Sachsen-Weimar, das bald Mittelpunkt der klassischen deutschen
Literatur wurde, brachte. 1680/1681 zerfiel Sachsen-Gotha in die sieben Linien
Sachsen-Gotha-Altenburg (1681-1825), Sachsen-Coburg (1681-1699),
Sachsen-Meiningen (1681-1826), Sachsen-Römhild (ohne Landeshoheit) (1680-1710),
Sachsen-Eisenberg (ohne Landeshoheit) (1680-1807), Sachsen-Hildburghausen
(1680-1826) und Sachsen-Saalfeld (ohne Landeshoheit) (1680-1735,
Sachsen-Coburg-Saalfeld). Sachsen-Coburg erlosch 1699 und fiel an
Sachsen-Saalfeld und Sachsen-Meiningen, Sachsen-Eisenberg 1707 und gelangte an
Sachsen-Altenburg. Sachsen-Römhild endete 1710 und fiel an
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und
Sachsen-Hildburghausen. 1741 starb Sachsen-Eisenach aus und kam an
Sachsen-Weimar (Sachsen-Weimar-Eisenach), wobei die beiden Landesteile
verfassungsmäßig bis 1809, verwaltungsmäßig bis 1849 getrennt blieben. 1806
traten die sächsischen Herzogtümer dem Rheinbund bei. 1815 gewann
Sachsen-Coburg-Saalfeld das Fürstentum Lichtenberg an der Nahe, das es am 31.
5. 1834 an Preußen verkaufte. Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Großherzogtum,
erhielt einen Teil des Erfurter Gebiets, das vorher fuldische Amt Dermbach
(Dernbach) und die königlich-sächsischen Orte Weida und Neustadt an der Orla
(Neustadt-Orla) und gab sich 1816 eine Verfassung. Als 1825
Sachsen-Gotha-Altenburg ausstarb, wurden die vier Herzogtümer
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Saalfeld und
Sachsen-Meiningen am 12. 11. 1826 durch Schiedsspruch König Friedrich Augusts
I. von S. in die Herzogtümer Sachsen-Meiningen (1826-1918), Sachsen-Altenburg
(1826-1918) sowie Sachsen-Coburg und Gotha (1826-1918) neu gegliedert, wobei
der Herzog von Sachsen-Hildburghausen unter Verzicht auf dieses
Sachsen-Altenburg übernahm, Sachsen-Meiningen Sachsen-Hildburghausen und das zu
Sachsen-Coburg gehörige Sachsen-Saalfeld erhielt und Sachsen-Coburg mit
Sachsen-Gotha in Personalunion vereinigt wurde. Die(se) vier sächsischen
Herzogtümer (Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg,
Sachsen-Coburg und Gotha), von denen Coburg 1821, Meiningen 1829 und Altenburg
1831 eine Verfassung erhielten, traten 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867
dem Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. 1877/1903 wurde
Sachsen-Weimar-Eisenach in Großherzogtum S. umbenannt. Vom 9. bis 14. 11. 1918
dankten die Fürsten ab. Aus den damit entstandenen Freistaaten bildete sich von
1918 bis 1921 das Land Thüringen (so ab 1. 5. 1920). Lediglich Coburg fiel an
Bayern. ----- Das seit 1547 albertinische Kursachsen, das 1499 die
Primogeniturerbfolge einführte, Beeskow, Storkow und Sorau (1515 an
Brandenburg), Sagan (bis 1547) und Friedland (bis 1515) erwarb, 1547 einen
Großteil der Gebiete der ernestinischen Linie erhielt, 1539/1541 zur
Reformation übertrat und 1572 in den Kursächsischen Konstitutionen sein Recht
zu vereinheitlichen versuchte, erlangte 1559/1591 die evangelisch gewordenen
Hochstifte Meißen, Merseburg und Naumburg sowie 1556/1569 das Vogtland und
Teile der Herrschaft Schönburg sowie 1583 Teile der Grafschaft Henneberg,
näherte sich im Dreißigjährigen Krieg an Österreich/Habsburg an und erlangte
dafür 1620/1635 die Niederlausitz, die Oberlausitz und das Erzstift Magdeburg,
das 1648/1680 aber an Brandenburg kam. Von der Hauptlinie spalteten sich 1657
die Nebenlinien Sachsen-Weißenfels (bis 1746), Sachsen-Merseburg (bis 1738) und
Sachsen-Zeitz (bis 1718, Naumburg, Zeitz, Neustadt, Schleusingen, Suhl) ab,
fielen aber bis 1746 wieder zurück. Unter August dem Starken setzte sich der
Absolutismus durch. Dresden wurde als Hauptstadt ein Kulturzentrum. Der
Kurfürst trat zum Katholizismus über und gab die Rechte an Sachsen-Lauenburg an
Hannover, die Erbvogtei über Quedlinburg, das Reichsschulzenamt über Nordhausen
und die Ämter Lauenburg (Lauterberg), Seweckenberge (Sevenberg), Gersdorf
(Gersdorff) und Petersberg (bei Halle) an Brandenburg, um die Königskrone
Polens zu gewinnen (1697). Danach bestand eine Personalunion mit Polen bis
1763. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste S. 450 Quadratmeilen mit 1,35
Millionen Einwohnern. 1806 wurde Kurfürst Friedrich August III. Mitglied des
Rheinbunds, musste Gebiete an das Königreich Westphalen abtreten, erhielt dafür
den Königstitel und wurde 1807 in Personalunion Herzog des Herzogtums Warschau.
Nach der an der Seite Frankreichs erlittenen Niederlage in der Völkerschlacht
von Leipzig kam S. 1813 zunächst unter die Verwaltung eines russischen, dann
eines preußischen Gouverneurs. Am 12. 5. 1815 musste S. seine nördlichen
Gebiete ([Kurkreis mit Wittenberg, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg,
thüringischer Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Querfurt], insgesamt 20000
Quadratkilometer, 860000 Einwohner, 57,5 Prozent der Fläche und 42,2 Prozent
der Einwohner) an Preußen abtreten (Ämter Wittenberg [mit den Städten
Wittenberg, Kemberg, Zahna und Schmiedeberg], Gräfenhainichen, Belzig [mit den
Städten Belzig, Brück <Bruck> und Niemegk <Niemeck>], Gommern mit
Elbenau [Burggrafschaft Magdeburg mit der Stadt Gommern], Seyda, Annaburg,
Schweinitz [mit den Städten Schweinitz, Jessen, Schönewalde <Schönwalde>,
Herzberg und Prettin], Pretzsch, Schlieben [mit der Stadt Schlieben und den Herrschaften
Baruth und Sonnewalde], Liebenwerda und Bitterfeld). Dabei kam die
Ostoberlausitz (Görlitz, Lauban) zur preußischen Provinz Schlesien, die
Niederlausitz und der erst 1807 von Preußen übernommene Kreis Cottbus gelangten
zur Provinz Brandenburg und das Gebiet des ehemaligen Herzogtums
Sachsen-Wittenberg mit der Grafschaft Brehna, die Hochstifte Merseburg und
Naumburg (Naumburg-Zeitz), die Grafschaft Barby, der Thüringer Kreis, ein Teil
des Neustädter Kreises (Ziegenrück) sowie Teile der Grafschaft Henneberg bildeten
zusammen mit Altmark, Erzstift Magdeburg, Hochstift Halberstadt (mit
Aschersleben), den Grafschaften Hohnstein, Wernigerode, Stolberg, Querfurt und
Mansfeld, Stift Quedlinburg, Mühlhausen, Nordhausen, Erfurt und dem Eichsfeld
sowie der Ganerbschaft Treffurt die neue Provinz S. (1. 4. 1816, Verordnung vom
30. 4. 1815) mit der Hauptstadt Magdeburg, die den Rang eines Herzogtums hatte
(Gliederung in drei Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt, Sitz der
Provinzialselbstverwaltung in Merseburg). 1866 kamen Schmalkalden und Ilfeld
hinzu. Am 1. 4. 1944 wurde zum 1. 7. 1944 bezüglich dieser durch das Fürstentum
Anhalt in zwei Teile geteilten und durch mehrere Exklaven und Enklaven
aufgesplitterten Provinz S. mit den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und
Erfurt der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und
Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung des
Regierungsbezirks Erfurt beauftragt (nach der Kapitulation vom 8. 5. 1945 an
Thüringen) und die Provinz in die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg
aufgeteilt. 1945 gelangte nach dem Rückzug der Truppen der Vereinigten Staaten
von Amerika, die das Gebiet bis zur Elbe besetzt hatten, das Land Anhalt zu
diesen beiden Provinzen und bildete mit ihnen vom 5. 7. 1945 bis 1952 (str.)
das Land (Provinz) Sachsen-Anhalt, das vom 23. 7. 1952 bis 3.10.1990 auf die
Bezirke Magdeburg und Halle aufgeteilt, mit dem Beitritt der Deutschen
Demokratischen Republik zur Bundesrepublik aber wiederhergestellt wurde. ----- Das
1813/1815 nach der Abtretung des nördlichen Teiles an Preußen (Provinz Sachsen)
verbliebene Gebiet des Königreiches S. (Riesa, Löbau, Bautzen, Kamenz, Zittau,
Königstein, Marienberg, Plauen, Zwickau, Crimmitschau, Leipzig, Chemnitz,
Meißen, Dresden, Großenhain, Oschatz, Grimma, Borna, Rochlitz, Glauchau,
Auerbach, Oelsnitz, Schwarzenberg, Annaberg, Freiberg, Dippoldiswalde, Pirna,
Döbeln, Flöha, Stollberg) umfasste etwa 15000 Quadratkilometer mit 1183000
Einwohnern und wurde rasch zum ausgeprägten Industriestaat. 1831 erhielt er
eine Verfassung mit Zweikammersystem. 1848/1849 schlug S. mit Hilfe Preußens
einen Aufstand blutig nieder. 1863 gab es sich ein Bürgerliches Gesetzbuch.
1866 blieb S. trotz der Niederlage des Deutschen Bundes gegen Preußen auf Betreiben
Bismarcks erhalten, musste aber dem Norddeutschen Bund beitreten. 1903 errangen
die Sozialdemokraten fast alle sächsischen Reichstagssitze (rotes S.). Am 10.
11. 1918 wurde in Dresden von den Arbeiterräten und Soldatenräten die Republik
S. ausgerufen. Am 13. 11. 1918 verzichtete der König auf den Thron. Am 1. 11.
1920 wurde eine Landesverfassung des Freistaats S. in Kraft gesetzt. 1933
übernahmen die Nationalsozialisten die Macht. 1939 umfasste das Land S. 14995
Quadratkilometer mit 5230000 Einwohnern. 1945 kam auch der zuerst von
amerikanischen Truppen besetzte Westen Sachsens zur sowjetischen
Besatzungszone. Die westlich der Oder-Neiße liegenden Gebiete der preußischen
Provinz Niederschlesien (Hoyerswerda, Görlitz) wurden dem Land S. eingegliedert.
Die östlich der Neiße gelegene Hälfte des sächsischen Kreises Zittau mit
Kleinschönau, Reichenau, Zittau-Poritsch, Seitendorf, Weigsdorf und den später
im Tagebau untergegangenen Dörfern Reibersdorf und Friedersdorf kam unter die
Verwaltung Polens und damit 1990 an Polen. Am 28. 2. 1947 erließ der Landtag
eine Landesverfassung. 1949 wurde das Land ein Teil der Deutschen
Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 wurde es aufgelöst (str.) und auf die
Bezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig aufgeteilt, zum 3. 10. 1990
wiederbegründet (ohne die Kreise Altenburg und Schmölln, aber mit den Kreisen
Hoyerswerda und Weißwasser). Hauptstadt des rund 4900000 Einwohner zählenden
Landes wurde wieder Dresden. Am 1. 4. 1992 kamen zehn Gemeinden (Elsterberg,
Mühltroff, Pausa, Ebersgrün, Görschnitz, Langenbach [Lengenbach], Ranspach
[Ransbach], Thierbach, Unterreichenau, Cunsdorf) mit 12000 Einwohnern von
Thüringen wieder an Sachsen zurück.
L.: Wolff 374ff., 392ff.; Zeumer 552ff. I 6; Großer Historischer Weltatlas II
34 F3, II 66 (1378) F3, II 78 E2, III 21 (1648) F3, III 22 F3, III 38 (1789)
E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 8; Die
Territorien des Reichs 4, 8; Bauer 1, 569; Historischer Atlas von Sachsen
(950-1815), 1816; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von
Sachsen und Thüringen, 1861f.; Codex diplomaticus Saxoniae regiae, Bd. 1ff.
1864ff.; Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, hg. v.
d. hist. Komm. d. Provinz Sachsen 1870ff.; Oeder, M., Die erste
Landesvermessung des Kurstaates Sachsen, hg. v. Ruge, S., 1889; Kirchhoff, A.,
Karte der territorialen Zusammensetzung der Provinz Sachsen, 1891; Beschorner,
H., Denkschrift über die Herstellung eines historischen Ortsverzeichnisses für
das Königreich Sachsen, 1903; Hantzsch, V., Die ältesten gedruckten Karten der
sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593, 1906; Beschorner, H., Geschichte der
sächsischen Kartographie im Grundriss, 1907; Hänsch, E., Die wettinische
Hauptteilung von 1485 und die aus ihr folgenden Streitigkeiten bis 1491, Diss.
phil. Leipzig 1909; Bibliographie der sächsischen Geschichte, hg. v. Bemmann,
R./Jatzwauk, J., Bd. 1ff. 1918ff.; Friedensburg, W., Die Provinz Sachsen, ihre
Entstehung und Entwicklung, 1919; Treitschke, C., Die Landesaufnahmen Sachsens
von 1780-1921, Beiträge zur deutschen Kartographie, hg. v. Praesent, H., 1921;
Kessler, E., Die Ämter und Kreise im Gebiete des Kurfürstentums Sachsen mit
Einschluss der Lausitzen von den Anfängen bis 1815, 1921; Kretzschmar, H.,
Historisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Magdeburg, Bd. 1
1926; Meiche, A., Historisch-topographische Beschreibung der
Amtshauptmannschaft Pirna, 1927; Beschorner, H., Der geschichtliche Atlas von
Sachsen, 1931, Amt und Volk 5; Schnath, G., Hannover und Westfalen in der
Raumgeschichte Nordwestdeutschlands, 1932; Mörtzsch, O.,
Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain,
1935; Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1f. 1935,
Neudruck 1965; Mitteldeutscher Heimatatlas, hg. v. d. Hist. Kommission für die
Provinz Sachsen, 1935-1943; Mentz, G., Weimarische Staats- und
Regentengeschichte 1648-1750, 1936; Flach, W., Die staatliche Entwicklung
Thüringens in der Neuzeit, Zs. d. V. f. thür. G. N.F. 35 (1941); Freytag, H.,
Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, 1951; Brather, H., Die ernestinischen
Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Helbig, H., Der wettinische
Ständestaat, 1955; Blaschke, K., Historisches Ortsnamensverzeichnis von
Sachsen, 1957; Lütge, F., Die mitteldeutsche Grundherrschaft, 2. A. 1957;
Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957;
Hömberg, A., Westfalen und das sächsische Herzogtum, 1958; Atlas des Saale- und
mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August, O., 1959f.; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 51, 52, III, 30,
Sahsonolant, Saxonia, Saxones Volksname, Sachsen; Schnath, G./Lübbing, H./Möhlmann,
G./Engel, F., Geschichte des Landes Niedersachsen, 1962; Schlesinger, W.,
Kirchengeschichte Sachsens im Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Sächsische
Bibliographie, hg. v. d. Sächsischen Landesbibliothek, 1962ff.; Handbuch der
historischen Stätten, Bd. 8, hg. v. Schlesinger, W., 1965; Schmidt, G., Die
Staatsreform in Sachsen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1966;
Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.;
Blaschke, K., Sachsen im Zeitalter der Reformation, 1970; Klein, T., Provinz
Sachsen, (in) Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v.
Hubatsch, W., 1975f.; Klein, T., Sachsen, 1982; Geschichte Sachsens, hg. v.
Czok, K., 1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990;
Sachsen. Eine politische Landeskunde, hg. v. Gerlach, S., 1993; Sachsen und
Mitteldeutschland, hg. v. Hess, U. u. a., 1995; Meyn, J., Vom
spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum frühneuzeitlichen
”Territorialstaat”, 1995; Ehlers, J. u. a., Sachsen, LexMA 7 1995, 1231ff.;
Sachsen 1763-1832, hg. v. Schirmer, U., 1996; Schirmer, U., Das Amt Grimma,
1996; Becher, M., Rex, Dux und Gens, 1996; Lück, H., Die kursächsische
Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997; Landesgeschichte in Sachsen, hg. v. Aurig,
S. u. a., 1997; Geschichte des sächsischen Adels, hg. v. Keller, K. u. a.,
1997; Held, W., August der Starke und der sächsische Adel, 1999; Gross, R.,
Geschichte Sachsens, 1999; Sachsen in Deutschland, hg. v. Retallack, J., 2000;
Sächsische Parlamentarier, bearb. v. Dröscher, E. u. a., 2001; Historisches
Ortsnamenbuch von Sachsen, hg. v. Eichler, E. u. a., 2001; Sachsen in der
NS-Zeit, hg. v. Vollnhals, C., 2002; Keller, K., Landesgeschichte Sachsen,
2002; Vötsch, J., Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn des
18. Jahrhunderts, 2003; Diktaturdurchsetzung in Sachsen, hg. v. Behring, R. u.
a., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 446, 880; Richter, M., Die Bildung des Freistaates
Sachsen, 2004; Die Herrscher Sachsens, hg. v. Kroll, F., 2004; Hesse, C.,
Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Hädecke, W.,
Dresden, 2006; Geschichte der Stadt Dresden, hg. v. Blaschke, K. u. a., Bd.
1-3, 2006; Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006;
Krüger, N., Landesherr und Landstände in Kursachsen, 2007; Moritz von Sachsen,
hg. v. Blaschke, K., 2007; Ott, T., Präzedenz und Nachbarschaft. Das
albertinische Sachsen und seine Zuordnung zu Kaiser und Reich im 16.
Jahrhundert, 2008; Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen, hg. v. Bünz, E.,
2008; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20.
Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6102 Sachsen
(Pfalzgrafschaft). Im südlichen Teil des Herzogtums S. richtete König Otto I.
die Pfalzgrafschaft S. ein. Sie stand 1088 den Grafen von Sommerschenburg, 1180
den Landgrafen von Thüringen, 1247/1264 dem Haus Wettin,
1291 den Markgrafen von Brandenburg und 1347 dem Haus Wettin
zu. Sie umfasste zunächst das Gebiet um Lauchstädt, seit etwa 1350 auch das
Gebiet um Allstedt. Die Goldene Bulle von 1356 ordnete sie als Zubehör des
Herzogtums S. ein.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G3, III 22 (1648) F3; Starke, H.
D., Die Pfalzgrafen von Sachsen, Diss. phil. Kiel 1953; Starke, H., Die
Pfalzgrafen von Sachsen bis zum Jahre 1088, Braunschweig. Jb. 36 (1955), 24.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6104 Sachsen-Altenburg
(Herzogtum, Freistaat). Sachsen-Wittenberg, 1260 aus dem nach der Absetzung
Herzog Heinrichs des Löwen (1180) geschaffenen Herzogtum Sachsen gebildet,
spaltete sich 1485 in die albertinische Linie und die ernestinische Linie. Die
ernestinische Linie erhielt den größten Teil Thüringens und das Vogtland. Sie
splitterte ab 1572 in zahlreiche Teilherzogtümer auf. Dabei entstand 1572
Sachsen-Weimar und hieraus 1603 das nach dem bereits 976 als Ausstattungsgut
des Bistums Zeitz erwähnten, 1328 an die Wettiner gefallenen Altenburg an der
Pleiße nördlich von Zwickau benannte S. Dieses erlangte 1640 aus dem Erbe
Sachsen-Coburgs Coburg, Hildburghausen und Römhild, 1660 einige hennebergische
Ämter (u. a. Meiningen). Seine Güter kamen beim Aussterben der Linie 1672 zu
drei Vierteln an Sachsen-Gotha, zu einem Viertel an Sachsen-Weimar. 1680
zerfiel Sachsen-Gotha unter anderem in Sachsen-Gotha-Altenburg (daneben
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg, Sachsen-Römhild, Sachsen-Hildburghausen).
Später kamen die Ämter Altenburg und Ronneburg, die Städte und Ämter Eisenberg,
Camburg (Camberg) und Stadtroda (Roda) und das Amt Kahla an
Sachsen-Gotha-Altenburg und die Ämter Saalfeld, Gräfenthal und Probstzella an
Coburg-Saalfeld. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten S. und Sachsen-Gotha zur
weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags und zum obersächsischen
Reichskreis. 1825 erlosch das Haus. Am 12. 11. 1826 erfolgte durch
Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von Sachsen eine umfassende Neuordnung
in die Herzogtümer S., Sachsen-Coburg und Gotha und Sachsen-Meiningen. Herzog
Friedrich von Sachsen-Hildburghausen erhielt für seinen Verzicht auf
Sachsen-Hildburghausen das neue S. Dieses S. erlangte am 29. 4. 1831 eine
Verfassung und trat 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen
Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. 1910 umfasste es 1324 Quadratkilometer
mit 216100 Einwohnern. Im November 1918 dankte der Herzog ab. Der Freistaat S.
schloss sich dem Land Thüringen (1. 5. 1920) an, dessen Gebiet von 1949 bis
1990 zur Deutschen Demokratischen Republik gehörte.
L.: Wolff 398; Zeumer 553 II b 13; Wallner 709f. ObersächsRK 9, 18; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Schneider, F./Tille, A., Einführung in
die thüringische Geschichte, 1931; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze,
H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Roubitscheck, Die Altenburger
Landesvermessung und die von ihr abgeleiteten Kartenwerke, Wiss. Z. der
Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Math.-nat. Reihe 7 (1958); Wolfrum, A., Die
Sozialdemokratie im Herzogtum Sachsen-Altenburg zwischen 1848 und 1920, 2003.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6106 Sachsen-Coburg
(Herzogtum). 1353 erlangten die Wettiner (Markgrafen von Meißen) Coburg und
teilten es 1485 der ernestinischen Linie zu. S. entstand als sächsisches
Teilherzogtum aus Sachsen-Coburg-Eisenach 1596 und erlosch 1633. 1680/1681
teilte sich von Sachsen-Gotha erneut S. ab, das 1699 erlosch. Nach langwierigen
Erbstreitigkeiten fiel Coburg 1735 an Sachsen-Saalfeld unter der Landeshoheit
Sachsen-Gothas, womit Sachsen-Coburg-Saalfeld entstand. Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte S. der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des
Reichstags an. Um 1800 zählte S. (auch) zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken. Das durch zahlreiche Prozesse und Misswirtschaft hochverschuldete Land
trat 1806 dem Rheinbund und 1815 dem Deutschen Bund bei. 1826 gab der Herzog
Saalfeld und das Amt Themar an Sachsen-Meiningen ab und erhielt dafür
Sachsen-Gotha und die Ämter Königsberg und Sonnefeld. S. Sachsen-Coburg und
Gotha.
L.: Zeumer 553 II b 11; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2;
Riedenauer 129; Nicklas, C., Das Haus Sachsen-Coburg, 2003; Dressel, C. v., Die
Entwicklung von Verfassung und Verwaltung in Sachsen-Coburg 1800-1826, 2007.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6117 Sachsen-Hildburghausen
(Herzogtum). Hildburghausen an der Werra dürfte in fränkischer Zeit gegründet
worden sein und wird 1234 erstmals erwähnt. Über die Grafen von
Henneberg-Bodenlaube (Henneberg-Botenlauben) (bis 1234), das Hochstift Würzburg
(bis 1304), die Markgrafen von Brandenburg, die Herrschaft Coburg, die Grafen
von Henneberg-Schleusingen (1316) und die Burggrafen von Nürnberg (1353) kam es
1374 mit dem Amt Heldburg durch Heirat an die Landgrafen von
Thüringen/Markgrafen von Meißen. Hier fiel es 1572 innerhalb des Hauses Wettin/Sachsen an die Linie Sachsen-Coburg, nach deren
Aussterben 1638-1640 an Sachsen-Altenburg und 1672-1680 an Sachsen-Gotha. 1680
wurde es bei der Teilung nach Ernst dem Frommen Residenz des Herzogtums S. (aus
dem Bestand Sachsen-Coburgs Hildburghausen, Heldburg, Eisfeld, 1683 Königsberg
[1683] und die Klosterämter Veilsdorf, und 1705 Sonnefeld [1705], aus Henneberg
das Amt Behrungen [, 1714]), das zunächst unter der Aufsicht Sachsen-Gothas
stand, aber 1702 volle Landeshoheit erhielt. Infolge übergroßen Aufwands musste
1769 die kaiserliche Zwangsschuldenverwaltung hingenommen werden. Das in
weiblicher Erbfolge erlangte Cuylenburg bzw. Culemborg wurde 1720 an die
Generalstaaten der Niederlande verkauft. Um 1800 zählte S. zu den Kantonen
Rhön-Werra und Baunach des Ritterkreises Franken. 1826 kam bei der umfassenden
Neuordnung der sächsischen Herzogtümer die Linie S. nach Sachsen-Altenburg. Die
Güter Sachsen-Hildburghausens fielen bis auf die Ämter Königsberg und Sonnefeld
an Sachsen-Meiningen.
L.: Wolff 397; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Riedenauer 129;
Human, A., Chronik der Stadt Hildburghausen, 1886; Hildburghausen 1324-1924.
Festschrift zur 600-Jahr-Feier der Stadt, 1924; Kaiser, E., Südthüringen, 2. A.
1954; Heyn, O., Das Militär des Fürstentums Sachsen-Hildburghausen 1680-1806.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6119 Sachsen-Meiningen
(Herzogtum, Volksstaat). Das Dorf Meiningen an der Werra wird 982 erstmals
erwähnt. Es war Mittelpunkt der dem Reich gehörigen Meiningeromark
(Meiningermark) und kam zunächst an das Stift Sankt Peter und Alexander in
Aschaffenburg. 1007 gab es König Heinrich II. an das Hochstift Würzburg. Um die
Mitte des 12. Jahrhunderts gründeten die Bischöfe von Würzburg die Stadt
Meiningen. Sie kam 1434 als Pfand, 1542 als Lehen an die Grafen von
Henneberg-Schleusingen. Nach deren Aussterben (1583) fiel sie an das Haus Wettin (Sachsen) und wurde 1660 der ernestinischen
Linie (Sachsen-Altenburg) zugeteilt. Ab 1680 war Meiningen Residenz des aus der
Aufteilung Sachsen-Gothas entstandenen Herzogtums S. Zu ihm gehörten Meiningen
und mehrere vormals hennebergische Ämter. 1699 kamen Teile Sachsen-Coburgs
(Städte und Ämter Schalkau, Sonneberg, Neuhaus, Salzungen und das Amt
Altenstein), 1710 Teile Sachsen-Römhilds (mit dem Amt Römhild) hinzu. Um 1790
zählte S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1807 trat das im
ausgehenden 18. Jahrhundert abgerundete Herzogtum dem Rheinbund, 1815 dem
Deutschen Bund bei. 1823 erhielt das Land eine am 23. 8. 1829 verbesserte
Verfassung. Am 12. 11. 1826 erfolgte nach dem Aussterben der Linie
Sachsen-Gotha-Altenburg durch Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von
Sachsen eine umfassende Neuordnung der zersplitterten ernestinischen Linie in
die Herzogtümer Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha sowie S., zu dem
von Sachsen-Coburg-Saalfeld Saalfeld und das Amt Themar sowie von
Sachsen-Hildburghausen alle Güter ausgenommen Königsberg und Sonnefeld kamen.
S. trat 1867/1871 dem Norddeutschen Bund bzw. dem Deutschen Reich bei. Es
umfasste 1910 2468 Quadratkilometer mit 278800 Einwohnern. Am 10. 11. 1918
dankte der Herzog ab. Der am 5. 11. 1918 gebildete Volksstaat/Freistaat ging am
1. 5 1920 im Land Thüringen auf. Dieses kam 1945 zur sowjetischen
Besatzungszone und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik. Am 25. 7. 1952 wurde es aufgehoben (str.), am 3.10.1990 wieder
begründet.
L.: Wolff 397; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Riedenauer 129;
Bauer 1, 631; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die thüringische
Geschichte, 1931; Pusch, H., Meiningen. Aufsätze zur Stadtgeschichte, 1937; Das
Meininger Heimatbuch, hg. v. Ansorg, A. u. a., 1954; Geschichte Thüringens, hg.
v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Herzog Georg II. von
Sachsen-Meiningen (1826-1914), hg. v.Goltz, M. u. a., 2015.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6120 Sachsen-Merseburg
(Herzogtum). Ab 1545/1561 brachte das Haus Wettin
(Sachsen) als Administrator das Gebiet des Hochstifts Merseburg in seine Gewalt
und gründete unter Christian I. die von 1657 bis 1731 bestehende Nebenlinie S.
L.: Wolff 380; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens, Bd. 1ff. 1962.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6121 Sachsen-Römhild
(Fürstentum). Römhild im südlichen Vorland des Thüringer Waldes gehörte im 9.
Jahrhundert dem Kloster Fulda, später den Grafen von Henneberg (1274-1379
Henneberg-Hartenberg-Römhild). Beim Aussterben der Linie Henneberg-Aschach 1549
kam es durch Erbschaft an die Grafen von Mansfeld, die es 1555 an das Haus Wettin (Sachsen) vertauschten. 1680 wurde es nach der
Aufteilung Sachsen-Gothas Residenz des Fürstentums S. (ohne Landeshoheit), das
1710 unter Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Meiningen geteilt wurde, aber
1826 ganz an Sachsen-Meiningen kam. Um 1800 zählte S. zu den Kantonen
Rhön-Werra und Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129; Siegfried, A., Aus Römhilds vergangenen Zeiten, 1906.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6122 Sachsen-Saalfeld
(Fürstentum, Herzogtum). Saalfeld an der Saale wird 899 erstmals genannt. Es
war ursprünglich Königshof und wurde im 10. Jahrhundert zur Pfalz ausgebaut.
1014 kam es an Pfalzgraf Otto von Lothringen und über dessen Tochter Richenza
1056 an den Erzbischof von Köln. 1057 ist die Burg bezeugt. Sie und die zugehörige
Siedlung wurden 1167/1188 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zurückerworben.
1208 verpfändete König Otto IV. den Ort an die Grafen von Schwarzburg. 1389
kaufte ihn das Haus Wettin (Markgrafen von
Meißen). Seit 1680 bestand auf Grund der Aufteilung Sachsen-Gothas das zum
obersächsischen Reichskreis zählende Fürstentum S., seit 1735 das Herzogtum
Sachsen-Coburg-Saalfeld. 1826 kam es an Sachsen-Meiningen.
L.: Wallner 710 ObersächsRK 18; Wagner, C./Grobe, L., Chronik der Stadt
Saalfeld, 1874; Richter, R., Saalfeld und Umgebung, 1874; Krauß, E., Die
städtebauliche Entwicklung der Stadt Saalfeld an der Saale, 1934; Geschichte
Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6125 Sachsen-Weimar
(Fürstentum). 975 erscheint erstmals die Burg Weimar (ahd. wih heilig, mari
Wasser) an der Ilm bei Erfurt. Nach ihr nannten sich Grafen von Weimar. Nach
deren Aussterben kam Weimar an die Grafen von Orlamünde. Nach deren Aussterben
um 1373 fiel Weimar an das Haus Wettin
(Sachsen), 1485 an dessen ernestinische Linie. Nach Teilungen von 1572/1603,
1641 und 1672 war es Sitz des 1672 um Güter Sachsen-Altenburgs (Dornburg,
Allstedt, Rossla) erweiterten Herzogtums S., 1741 nach dem Anfall
Sachsen-Eisenachs Sitz des zum obersächsischen Reichskreis zählenden Herzogtums
Sachsen-Weimar-Eisenach (Weimarer Klassik mit Goethe und Schiller), 1815 des
Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Um 1800 umfasste das Gebiet des
Fürstentums Weimar ein Gebiet von 24 Quadratmeilen und hatte 64000 Einwohner.
Am 1. 5. 1920 ging der freie Volksstaat Sachsen-Weimar-Eisenach im Land
Thüringen auf, dessen Hauptstadt Weimar wurde. 1919 tagte die (Weimarer)
Nationalversammlung im ehemaligen Hoftheater in Weimar.
L.: Wolff 396; Zeumer 552ff. II b 9; Wallner 709 ObersächsRK 11; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Bauer, 1, 643; Tille, A., Die Anfänge
der Stadt Weimar, FS O. Dobenecker, 1929; Beiträge zur Geschichte der Stadt
Weimar, hg. v. Fink, F., Bd. 1ff. 1931ff.; Neue Beiträge zur Geschichte der
Stadt Weimar, hg. v. Fink, F., Bd. 1ff. 1934ff.; Mentz, G., Weimarische Staats-
und Regentengeschichte 1648-1750, 1936; Diezel, R., die Ämterbezirke in
Sachsen-Weimar seit dem 16. Jahrhundert, 1943; Patze, H., Bibliographie zur
thüringischen Geschichte, 1965; Geschichte der Stadt Weimar, hg. v. Günther,
G./Wallraf, L., 2. A. 1976.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6128 Sachsen-Weißenfels
(Herzogtum). Die Burg Weißenfels an der Saale kam 1136 an das Haus Wettin (Meißen), das dort eine deutsche Siedlung
einrichtete, die 1185 Stadtrecht erhielt. 1485 fiel Weißenfels an die
albertinische Linie. Diese spaltete von 1657 bis 1746 eine Linie S. ab
(Weißenfels, Freyburg, Eckartsberga, Heldrungen, Sachsenburg, Sittichenbach, Wendelstein,
Weißensee, Langensalza, Tennstedt, Sangerhausen). Bei ihrem Aussterben fiel
Weißenfels an Sachsen zurück, 1815 an Preußen (Provinz Sachsen). 1952 kam es in
der Deutschen Demokratischen Republik zum Bezirk Halle, 1990 zu Sachsen-Anhalt
zurück.
L.: Wolff 378; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2;
Gerhardt, F., Geschichte der Stadt Weißenfels an der Saale, 1907.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6129 Sachsen-Wittenberg
(Herzogtum, Kurfürstentum). 1180 erhielt der Askanier Bernhard nach dem Sturz
Heinrichs des Löwen Wittenberg und Lauenburg als Herzogtum Sachsen, wodurch
sich der alte Stammesname der Sachsen an die mittlere Elbe verlagerte.
1260/1296 entstanden durch Teilungen des Herzogtums Sachsen die Linien
Sachsen-Lauenburg und S. (zwischen dem Hohen Fläming um Belzig und der Elbe bei
Torgau, zwischen Bitterfeld an der Mulde und Schlieben und Liebenwerda). Zu S. kamen
1269 Gebiete der Burggrafschaft Magdeburg, 1288 die Pfalzgrafenwürde und 1290
der größte Teil der Grafschaft Brehna. 1319 scheiterte der Ausgriff auf die
Mark Brandenburg. Das 1369 verliehene Gebiet des älteren Hauses Lüneburg konnte
nicht bewahrt werden, sondern ging 1388 wieder verloren. 1356 erlangte das
Herzogtum durch die Goldene Bulle die sächsische, von Sachsen-Lauenburg
bestrittene Kurwürde (Erzmarschall, Reichsvikar). 1360 wurde die Herrschaft
Liebenwerda erworben. 1422 starb das Haus aus. Herzogtum und Kurwürde kamen
gegen Ansprüche Sachsen-Lauenburgs und Brandenburgs 1423 als Lehen des Reiches
an den Wettiner Friedrich den Streitbaren von Meißen. Damit verlagerte sich der
Name Sachsen elbaufwärts auf das Gebiet zwischen Erzgebirge, Thüringer Wald,
Harz und Fläming. Innerhalb der Wettiner fiel S. 1485 an die ernestinische
Linie, 1547 an die albertinische Linie. Es zählte zum obersächsischen
Reichskreis. 1815 kam es an Preußen (Provinz Sachsen), 1945 in die sowjetische
Besatzungszone(1947 Teil Sachsen-Anhalts und Brandenburgs) und damit von 1949
bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik. S. Sachsen, Sachsen-Anhalt.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 2; Blaschke, K., Sachsen-Wittenberg, LexMA 7 1995,
1235f.; Beck, L., Herrschaft und Territorium der Herzöge von Sachsen-Wittenberg
(1212-1422), 2000.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6137 Sagan (Herzogtum,
Residenz), Żagań. Durch Teilung des schlesischen Herzogtums Glogau
entstand von 1273/1274 bis 1304, von 1322 bis 1394 und von 1413 bis 1472 ein
selbständiges Fürstentum S. mit Sitz in dem 1252 zum Herzogtum Glogau
gelangten, vor 1260 um eine deutsche Stadt erweiterten S. Dieses stand seit
1329 unter der Lehnshoheit Böhmens. 1472 kam es durch Kauf an Wettin (Sachsen). 1504 starben die Herzöge von
Glogau-Sagan aus. 1549 wurde die Reformation eingeführt. 1549 gab es Moritz von
Sachsen gegen böhmische Exklaven an König Ferdinand I. (Habsburg). Von 1627 bis
1634 stand es Wallenstein zu und kam 1646 an die Fürsten Lobkowitz. 1742 musste
Österreich S. an Preußen abgeben. In Preußen wurde S. 1785 von Herzog Peter
Biron von Kurland gekauft und 1845 an seine mit Edmund von Talleyrand-Périgord
verheiratete Tochter Dorothea vererbt. 1945 kam S. unter die Verwaltung Polens
und damit 1990 als politische Folge der deutschen Einheit an Polen. S.
Glogau-Sagan.
L.: Wolff 486; Heinrich, A., Geschichte des Fürstentums Sagan, 1911; Sagan und
Sprottau, hg. v. Bein, W., 1992; Menzel, J., Sagan, LexMA 7 1995, 1254; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,
2, 507. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6356 Schleiz
(Herrschaft). Nach einer sorbischen Siedlung erscheint 1232 der deutsche Ort S.
(Slewitz) an der Wisenta nordwestlich von Plauen, der zunächst den Herren von
Lobdeburg zustand. Im Erbstreit zwischen Wettin
(Sachsen) und den Vögten von Gera kam er am Anfang des 14. Jahrhunderts an die
Vögte von Gera, in der Mitte des 16. Jahrhunderts an die Burggrafen von Meißen
aus dem Hause Plauen, 1590 an die Herren Reuß von Plauen und bei der Teilung
von 1616 an die (jüngere) Linie Reuß-Gera (Reuß). Seit 1666 war S. Sitz der zum
obersächsischen Reichskreis gehörigen Herrschaft Reuß-Schleiz, die 1806 zum
Fürstentum aufstieg. Dieses wurde 1848 mit Reuß-Ebersdorf-Lobenstein bzw.
Reuß-Lobenstein-Ebersdorf zum Fürstentum Reuß jüngere Linie vereinigt, das 1919
Volksstaat wurde und 1920 in Thüringen aufging. Damit kam S., dessen Schloss
mit Archiv und Bibliothek 1945 zerstört wurde, von 1945 bis 1949 zur
sowjetischen Besatzungszone und von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik.
L.: Wolff 420; Wallner 709 ObersächsRK 7 c; Schmidt, B., Geschichte der Stadt
Schleiz, Bd. 1ff. 1908ff.; Schmidt, B., Geschichte des Reußenlandes, 1923ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6379 Schleusingen (Burg,
Amt, Residenz des Grafen von Henneberg-Schleusingen). Das vermutlich weit
ältere S. an der oberen Schleuse erscheint erstmals 1232 (Slusungen). Bei der
Landesteilung der Grafen von Henneberg wurde es Sitz der von Graf Berthold V.
(† 1284) begründeten Linie Henneberg-Schleusingen (mit Henneberg, Wasungen,
Themar), die rasch viele Güter erwarb (Belrieth 1323, Bettenhausen, Seeba,
Friedelshausen 1297, Rossdorf 1317, Tambach, Schmalkalden, Barchfeld, Maßfeld
(Untermaßfeld) 1325, Coburg). 1310 wurden ihre Angehörigen zu gefürsteten
Grafen erhoben. 1583 kam S. an das Haus Wettin
(Sachsen, Kursachsen), 1920 an Thüringen und damit von 1949 bis 1990 zur
Deutschen Demokratischen Republik. S. Henneberg-Schleusingen.
L.: Wolff 115; Lorentzen, T., Ursprung und Anfänge der Stadt Schleusingen,
1932; Mauersberg, H., Besiedlung und Bevölkerung des ehemaligen hennebergischen
Amtes Schleusingen, 1938; Füßlein, W., Berthold VII. Graf von Henneberg. Ein
Beitrag zur Reichsgeschichte des 14. Jahrhunderts, 1983; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 519,.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6389 Schmalkalden
(Herrschaft). S. (Smalacalta) an der Schmalkalde in Thüringen wird 874
anlässlich der Übertragung an das Kloster Fulda erstmals erwähnt. 1057 gehörte
es zum Hochstift Würzburg, um 1100 den ludowingischen Landgrafen von Thüringen.
1247 fiel es bei deren Aussterben in weiblicher Erbfolge an die Grafen von
Henneberg (Henneberg-Schmalkalden)und von dort vorübergehend (1291-1311/1317)
an die Markgrafen von Brandenburg. 1353 gelangte es infolge einer Heirat über
eine hennebergische Erbtochter an die Burggrafen von Nürnberg, wurde aber 1360
von Elisabeth von Henneberg und dem Landgrafen von Hessen je zur Hälfte
zurückgekauft. 1544 wurde die Reformation in der in real nicht geteiltem
Gesamteigentum stehenden Herrschaft eingeführt. 1583/1619 fiel beim Aussterben
der Grafen von Henneberg auf Grund eines Erbvertrages die zweite Hälfte gegen
den Widerstand wettinischer Miterben an Hessen-Kassel. Von 1627 bis 1648
gehörte S. zu Hessen-Darmstadt. 1866 wurde es mit Hessen-Kassel (Kurhessen)Teil
Preußens (1867 Regierungsbezirk Kassel). Am 1. 4. 1944 wurde es zum 1. 7. 1944
dem Regierungsbezirk Erfurt eingegliedert und mit diesem dem Reichsstatthalter
in Thüringen unterstellt. Nach der Kapitulation am 8. 5. 1945 kam es zu
Thüringen und damit zur sowjetischen Besatzungszone. Am 25. 7. 1952 ging
Thüringen in der 1949 gegründeten Deutschen Demokratischen Republik auf (str.),
wurde aber am 3. 10. 1990 wieder begründet.
L.: Wolff 115; Wagner, J., Geschichte der Stadt und Herrschaft Schmalkalden,
1849; Geisthirt, J., Historia Schmalcaldica, 1881ff.; Lohse, H., Schmalkalden.
Die historische Konventsstadt, 1927; Heinemeyer, K., Schmalkalden, LexMA 7
1995, 1501. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6428 Schönburg (Herren,
Grafen, Fürsten). Im ehemaligen Reichsland an Pleiße und Mulde stieg das
ursprünglich edelfreie, dann reichsministerialische, aus dem Saalegebiet um
Naumburg stammende und 1166 erstmals erwähnte Geschlecht der Herren von S. zu
selbständiger Stellung empor. Um 1170 begründeten sie, vermutlich auf Grund des
Wild- und Forstbannes, die reichsunmittelbaren Herrschaften Glauchau,
Lichtenstein und Geringswalde. Später erwarben sie die Herrschaft Meerane (um
1300), die Herrschaft Waldenburg (1375/1378) und 1406/1439 die Reichsgrafschaft
Hartenstein. Um 1300/1305 trugen die Herren von S. ihre reichslehnbaren
Herrschaften Glauchau und Lichtenstein zum Schutz vor Wettin
(Meißen) als Reichsafterlehen an Böhmen auf. Die Ende des 13. Jahrhunderts
erworbene Herrschaft Crimmitschau ging 1413 mit dem Aussterben der dortigen,
1301 begründeten Seitenlinie an die Markgrafen von Meißen verloren. Später
beanspruchte Sachsen die Landeshoheit über die Herrschaften Glauchau,
Waldenburg, Lichtenstein und Hartenstein, ohne die Reichsstandschaft der zur
Reformation übergetretenen Grafen beseitigen zu können. 1543 erwarben diese
nach Aufgabe ihrer verstreuten Güter im Egerland und in der Lausitz von Sachsen
die Herrschaften Penig, Wechselburg, Remse (Remissau) und Rochsburg als Lehen,
wodurch sie unter verstärkten Druck Sachsens gerieten. 1559 mussten sie,
nachdem 1556 eine Teilung in die Linie Glauchau (1620 erloschen), die obere
Linie mit den Ästen Waldenburg (1700 Reichsgrafen, 1790 Reichsfürsten) und
Hartenstein sowie die untere Linie Penig (in der Hauptlinie 1900 erloschen)
erfolgt war, die obere Grafschaft Hartenstein an Sachsen verkaufen. 1740 traten
die Grafen die Landeshoheit (über die sog. Schönburgischen Lande) an das
Kurfürstentum Sachsen ab, das 1779 über Bayern von Österreich die
Oberlehnshoheit erhielt. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die Herrschaften
der Grafen von S., die ein Gebiet von 25 Quadratmeilen umfassten
(Schönburg-Waldenburg mit Waldenburg, Stein und Lichtenstein und der Grafschaft
Hartenstein, Schönburg-Glauchau mit den Herrschaften Glauchau, Remissau
[Remse], Penig, Rochsburg und Wechselburg), zum obersächsischen Reichskreis.
1792 zählten die Grafen zu den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. 1806 ging mit der Auflösung des Reiches die
Reichsstandschaft verloren, doch hatten die S. bis 1878 eine autonome
Gerichtsbarkeit und damit eine Sonderstellung innerhalb Sachsens. Von 1949 bis
1990 kamen die Güter mit Sachsen zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 421f.; Zeumer 553 II b 60, 23; Wallner 709 ObersächsRK 10 a, b;
Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G3; Posse, O., Die Urahnen des
fürstlichen und gräflichen Hauses Schönburg, 1914; Müller, K., Geschichte des
Hauses Schönburg bis zur Reformation, 1931; Schlesinger, W., Grundzüge der
Geschichte der Stadt Glauchau, 1940; Schlesinger, W., Die Landesherrschaft der
Herren von Schönburg, 1954; Blaschke, K., Schönburg, LexMA 7 1995, 1531.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6508 Schwarzburg
(Grafen, Fürsten). Vermutlich ursprünglich nach der Käfernburg bei Arnstadt,
seit 1123 nach der 1071 erstmals erwähnten Burg S. an der Schwarza in der
Landgrafschaft Thüringen benannten sich Grafen von S., die den seit Anfang des
11. Jahrhunderts auftretenden Sizzonen entstammten und seit 1059/1072 den
Grafentitel (des thüringischen Längwitzgaues) führten. Ihre Güter lagen um
Käfernburg, Remda, Ilmenau, Stadtilm und Plaue. Durch geschicktes Verhalten
nach der Doppelwahl von 1198 gewannen die Grafen zu ihren älteren Reichslehen
(S., Königsee, Ehrenstein) weitere Reichsgüter (1208-1389 Saalfeld, 1208/1212
Blankenburg, 1310-1383 Stadtroda). 1332 kauften sie den Anteil Hersfelds an
Arnstadt, 1333 erwarben sie die Herrschaft Leuchtenburg und erlangten 1334
Rudolstadt von den Grafen von Orlamünde, 1340 Frankenhausen von den verwandten
Grafen von Beichlingen sowie 1356 Sondershausen von den verwandten Grafen von
Hohnstein. Seit der Zeit Karls IV. bekleideten sie das Erzstallmeisteramt und
bis 1708 das Reichserbjägeramt. Allerdings kam es seit dem Ende des 12.
Jahrhunderts mehrfach zu Erbteilungen (1160/1184-1385 Schwarzburg-Käfernburg,
Güter dann an die Markgrafen von Meißen, an die Grafen von Weimar-Orlamünde
[1302] und an S. [1315], 1276/1349 Schwarzburg-Blankenburg). Außerdem galten
die Grafen von S. seit 1342/1344 als Vasallen des Hauses Wettin (Meißen) und waren damit von der
Reichsunmittelbarkeit bzw. vom Reichsfürstenstand ausgeschlossen. Seit dem 15.
Jahrhundert gliederte sich das Gebiet S. auf in die seit 1485 unter der
Oberhoheit der Albertiner stehende Unterherrschaft um Sondershausen und die
unter Oberhoheit der Ernestiner stehende, mit Reichsstandschaft begabte
Oberherrschaft am Thüringer Wald. 1564 erlosch Schwarzburg-Schwarzburg und
wurde von Schwarzburg-Blankenburg beerbt. 1571/1584/1599 entstanden nach kurzer
Vereinigung der gesamten Lande unter Graf Günther XL. († 1552) und Einführung
der Reformation (1535/1545) sowie dem Erwerb von Leutenberg (1564) die
Hauptlinien Schwarzburg-Arnstadt bzw. Schwarzburg-Sondershausen, das ein
Drittel der oberen südthüringischen Güter (Arnstadt) und zwei Drittel der
unteren Grafschaft (Sondershausen) erhielt, und Schwarzburg-Rudolstadt, das
unter anderem S., Rudolstadt, Blankenburg, das 1534 aufgehobene Kloster
Paulinzella und Frankenhausen gewann (1571-1594 Nebenlinie
Schwarzburg-Frankenhausen). Beide zählten zum obersächsischen Reichskreis. Sie
wurden unter Beseitigung der Oberherrschaft Sachsens (Kursachsens) 1697 bzw.
1710 in den jüngeren Reichsfürstenstand erhoben und 1754 zum Reichsfürstenrat
zugelassen. Beide Fürstentümer traten 1807 dem Rheinbund, 1815 dem Deutschen
Bund, 1866/1867 dem Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei.
1816/1821 erhielt Schwarzburg-Rudolstadt, 1841 auch Schwarzburg-Sondershausen
eine Verfassung. Nach dem Aussterben der Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen
1909 wurde Schwarzburg-Sondershausen mit Schwarzburg-Rudolstadt in
Personalunion vereinigt. Am 22. 11. 1918 dankte der Fürst ab. Die danach vorhandenen
beiden Freistaaten gingen am 1. 5. 1920 im Land Thüringen auf, das 1945 zur
sowjetischen Besatzungszone und von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik kam und am 25. 7. 1952 in dieser aufgelöst (str.), zum 3. 10. 1990
aber wieder begründet wurde.
L.: Wolff 410; Zeumer 553II b 59; Wallner 710 ObersächsRK 14, 15; Großer
Historischer Weltatlas II (1378) F3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2;
Heydenreich, L., Historia des ehemals Gräf. nunmehro Fürstl. Hauses
Schwarzburg, 1743; Dobenecker, O., Regesta Thuringiae, Bd. 1ff. (bis 1288)
1896ff.; Erichsen, J., Die Anfänge des Hauses Schwarzburg, 1909; Herrmann, K.,
Die Erbteilungen im Hause Schwarzburg, Diss. phil. Halle 1920; Lammert, F.,
Verfassungsgeschichte von Schwarzburg-Sondershausen, 1920; Rein, B., Die
Rudolstädter Fürsten im 19. Jahrhundert, Zs. d. Ver. f. thür. Gesch. u.
Altertumskunde, 1939; Schlesinger, W., Die Entstehung der Landesherrschaft, Bd.
1 1941; Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Thüringen, hg. v.
Patze, H., 1968, 2. A. 1989; Hess, U., Geschichte der Schwarzburg-Rudolstadt,
1994; Bünz, E., Schwarzburg, LexMA 7 1995, 1620.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6513 Schwarzburg-Käfernburg
(Grafen). Von 1160 bis 1385 bestand die bei Arnstadt begüterte Nebenlinie S.
der Grafen von Schwarzburg. Sie unterwarf sich 1249 dem Landgrafen von
Thüringen. Teile der Güter gingen 1302 an die Grafen von Weimar-Orlamünde,
weitere Teile 1315 durch Verkauf an Schwarzburg(-Schwarzburg). Der Rest wurde
Lehen Wettins.
L.: Herrmann, K., Die Erbteilungen im Hause Schwarzburg, Diss. phil. Halle
1920; Wittmann, H., Zur Frühgeschichte der Grafen von Käfernburg-Schwarzburg,
Zs. d. V. f. thür. Gesch. 51 (1997), 9.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6595 Senftenberg
(Herren). In S. an der Schwarzen Elster erscheint im 13. Jahrhundert eine Burg.
Sie war Sitz der Herren von S., deren Herrschaft rund 30 Dörfer umfasste. 1448
kam sie an das Haus Wettin, später von Sachsen
an Brandenburg Preußens und damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche
Demokratische Republik.
L.: Wolff 378; Lehmann, R., Bilder aus Senftenbergs Vergangenheit, 1932;
Lehmann, R., Senftenberg, 1986, Jb. f. brandenburgische Geschichte 37 (1986).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6674 Sommerschenburg
(Pfalzgrafen). Seit 1129 nannten sich die Pfalzgrafen von Sachsen nach der Burg
S. (Somerischenborg) südöstlich Helmstedts. Sie hatten Eigengut an der oberen
Aller und am Lappwald, Grafenrechte im Hosgau (Hassegau) und um Seehausen sowie
die Vogtei u. a. über Helmstedt (1145), Schöningen (1120), Quedlinburg (vor
1137-1179) und Gandersheim (nach 1152). Als Anhänger Heinrichs des Löwen
verloren die Pfalzgrafen 1180 ihre Rechte an Wettin
(Seehausen) und an die Landgrafen von Thüringen (Pfalzgrafschaft,
Hassegaugrafschaft) bzw. verkauften sie 1179 an den Erzbischof von Magdeburg
(S.).
L.: Wolff 428; Petke, W., Sommerschenburg, LexMA 7 1995, 2042.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6984 Tautenburg
(Herrschaft). Wohl im 12. Jahrhundert wurde inmitten ausgedehnter Wälder die
Burg T. bei Jena angelegt. 1243 belehnte Kaiser Friedrich II. die Schenken von
Vargula mit T. Seitdem nannte sich eine ihrer Linien wegen des thüringischen
Erbschenkenamtes Schenken von T. Sie erwarb im 13. und beginnenden 14.
Jahrhundert ansehnliche Güter an der mittleren Saale und der unteren Unstrut.
1343 musste T. von den Grafen von Schwarzburg, 1345 von den Markgrafen von
Meißen zu Lehen genommen werden. Nach dem Erlöschen der in T. verbliebenen
Linie 1640 zogen die albertinischen Wettiner die Herrschaft als erledigtes
Lehen ein. Nach der Reichsmatrikel von 1776 gehörte die Grafschaft T. zum
obersächsischen Reichskreis. 1815 kam die Herrschaft T. an Sachsen-Weimar. 1920
gelangte T. an Thüringen und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen
Demokratischen Republik.
L.: Gumpelzhaimer 171; Wolff 377.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7047 Thüringen
(Landgrafschaft, Land, Freistaat). Das Gebiet zwischen Harz, Thüringer Wald,
(Unstrut,) Werra und Saale wurde in der Nachfolge anderer germanischer
Völkerschaften im 5. Jahrhundert n. Chr. von den vielleicht im Namen an die
Hermunduren anknüpfenden Thüringern eingenommen, die erstmals im letzten
Drittel des 4. Jahrhunderts (um 400 bei Vegetius) als (von Grahn-Hoek auf die
gotischen Terwinger zurückgeführte) Toringi erscheinen. Ihr sich noch
darüberhinaus erstreckendes Reich zwischen Donau, Main, Werra und Elbe wurde
531/533/534 von den Franken und Sachsen vernichtet und seine Angehörigen unter
fränkische Herrschaft gebracht (634-717/719 Herzogtum) und christianisiert. Die
Klöster Fulda und Hersfeld sowie das Erzstift Mainz (Erfurt) erwarben
umfangreiche Güter. Mit dem Übergang des deutschen Königtums auf die
sächsischen Liudolfinger und der Bildung weiter östlich liegender Marken wurde
T. vom Grenzland zu einem Kerngebiet des Reiches mit Pfalzen in Nordhausen,
Merseburg, Arnstadt, Ohrdruf, Wechmar, Heiligenstadt, Mühlhausen?, Gebesee,
Saalfeld, Dornburg, Kirchberg (bei Jena), Erfurt, Tilleda, Wallhausen und
Allstedt. Unter den gräflichen Geschlechtern gewannen die aus einer Seitenlinie
der Grafen von Rieneck in Mainfranken stammenden, auf der 1044 erbauten
Schauenburg bei Friedrichroda ansässigen, am Pass der Hohen Sonne des
Thüringerwaldes sowie um Sangerhausen begüterten Ludowinger (1039 Ludwig der
Bärtige) die Vorherrschaft und wurden von König Lothar III. um 1130 (1130/1131)
mit dem Titel Landgrafen ausgezeichnet. 1122/1137 erlangten sie aus der Heirat
mit der Erbtochter (Hedwig) der Gisonen (Grafen von Gudensberg) Güter in Hessen
um Marburg und Gudensberg südwestlich von Kassel. 1180 erwarben sie beim Sturz
Heinrichs des Löwen zu ihren thüringischen und hessischen Gütern die
Pfalzgrafschaft Sachsen (Hosgau bzw. Hassegau) als Reichslehen und Güter an der
Werra, oberen Weser und Leine (bis 1247). Sie erbauten schon vor 1080 auf
fuldisch-hersfeldischem Gut die Wartburg, später die Neuenburg (Neuburg) an der
unteren Unstrut, die Runneburg (Weißensee) und die Marburg an der Lahn, doch
gelang ihnen die Zusammenfassung ihrer Güter nicht. 1247 starben sie mit
Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. T. fiel (endgültig 1263/1264) über eine
Schwester Heinrich Raspes auf Grund einer Eventualbelehnung von 1243 an die in
weiblicher Linie mit den Ludowingern verwandten wettinischen Markgrafen von
Meißen, Hessen über eine Erbtochter (Sophie) an die Grafen von Brabant
(Landgrafen von Hessen), womit einerseits die Trennung von Thüringen und Hessen
und andererseits die Aufgabe der selbständigen Einheit T. eingeleitet wurde.
1265 überließ der Wettiner Heinrich der Erlauchte T. an seinen Sohn Albrecht
den Entarteten. 1293/1294 verkaufte Markgraf Albrecht der Entartete von Meißen
T. an König Adolf von Nassau, doch konnten die Markgrafen von Meißen 1307 in
der Schlacht bei Lucka die Mark Meißen und T. zurückgewinnen. Seitdem
erweiterten sie ihre Herrschaft in T. zu Lasten der Grafen und des Reichs
(Vogtei über die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, Erwerb der Herrschaft
Coburg 1347/1353 sowie von fünf hennebergischen Ämtern mit Hildburghausen 1374
und des Pleißenlandes mit Altenburg 1310/1372/1373), doch blieben die
Herrschaftsgebiete von Schwarzburg, Henneberg, Gleichen und Reuß (Vögte von
Weida, Gera und Plauen), Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen sowie die Güter des
Deutschen Ordens bestehen. Dementsprechend hatten die Markgrafen von Meißen,
die von 1379 bis 1440 einen eigenen landgräflich-thüringischen Zweig abteilten,
im Norden einen langen Streifen von der Elster über Weißenfels und Freyburg bis
Langensalza, weiter ein Gebiet um Eisenach, Salzungen, Gotha und Zella-Mehlis
und schließlich fast den gesamten Süden des Landes. 1423 gewann die Meißener
Linie der Wettiner das Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die damit verbundene
Kurfürstenwürde. Seitdem nannten sich alle Wettiner Herzöge (von Sachsen), wie
dies auch Herzog Wilhelm tat, unter dem T. nochmals von 1445 bis 1482
eigenständig wurde. 1485 teilte das Haus Wettin
in die Kurlinie der Ernestiner, die das südliche Gebiet zwischen Eisenach,
Sonnewalde, Zwickau, Coburg und Wittenberg bzw. Buttstädt erhielt, und die
Linie der Albertiner, an die das nördliche Gebiet von Groitzsch bis Treffurt
(Weißensee, Freyburg, Sangerhausen, Langensalza, Tennstedt, Thamsbrück, Laucha,
Nebra) fiel. 1547 verlor die ernestinische Linie die Kurwürde an die
albertinische Linie und wurde auf das inzwischen zur Reformation übergetretene
Gebiet von T. beschränkt, für das sie 1548 die Universität Jena gründete. Seit
1572 wurde T. bzw. Sachsen immer weiter aufgeteilt und zersplitterte allmählich
vollständig. Nach dem Aussterben der verschuldeten Grafen von Henneberg
verwalteten die Albertiner und Ernestiner deren Gebiete zunächst gemeinsam,
teilten sie aber 1660 auf. Von 1657 bis 1746 bildete der sog. Thüringer Kreis
um Weißenfels den Hauptbestandteil von Sachsen-Weißenfels, von 1657 bis 1718
das 1564 gewonnene Hochstift Naumburg mit den ehemals hennebergischen Gütern
(Schleusingen, Suhl) den Hauptbestandteil von Sachsen-Zeitz. Am Ende des 17.
Jahrhunderts bestanden im Rahmen des obersächsischen Reichskreises zehn Linien
der Ernestiner, neun der Reuß und drei der Schwarzburg in T. Außerdem hatte das
Erzstift Mainz die Herrschaft über Erfurt und einen Teil des Eichsfeldes
gewonnen und war Brandenburg mit dem Saalkreis nach T. vorgedrungen. 1803
fielen Erfurt, das Eichsfeld, Nordhausen und Mühlhausen, 1806 die
albertinischen Teile an Preußen. 1807 verlor Preußen alle linkselbischen
Gebiete. Von 1807 bis 1813 gehörten Mühlhausen, Nordhausen und das Eichsfeld
zum Königreich Westphalen, Erfurt mit seinem Gebiet zu Frankreich. 1815
erlangte Preußen die verlorenen Gebiete zurück und gewann die albertinischen
Teile Thüringens, die es 1816 auf die Bezirke der Regierung in Thüringen zu
Erfurt (Weißensee, Langensalza, Tennstedt) und der Regierung des Herzogtums
Sachsen zu Merseburg (Weißenfels, Freyburg, Eckartsberga, Heldrungen,
Sachsenburg, Sittichenbach, Wendelstein, Sangerhausen) aufteilte (1. 4. 1816
preußische Provinz Sachsen mit Herzogtum Magdeburg, Altmark, Fürstentum
Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Nordhausen, Mühlhausen,
Eichsfeld, Erfurt, Wittenberg, Torgau, Merseburg, Naumburg-Zeitz, Stolberg,
Querfurt, Barby, Ziegenrück, Schleusingen, Heringen, Kelbra, Hauptstadt Magdeburg,
Sitz der Provinzialselbstverwaltung in Merseburg, Gliederung in die
Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt). Insgesamt bestanden 1815 im
thüringischen Raum neben umfangreichen Gütern Preußens und Exklaven und
Enklaven die zwölf kleinen Staaten Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen,
Sachsen-Coburg-Saalfeld, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen,
Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie zu Gera (Reuß-Gera), Ebersdorf (Reuß-Ebersdorf),
Schleiz (Reuß-Schleiz) und Lobenstein (Reuß-Lobenstein). Am 13. 11. 1826
erfolgte, nachdem Sachsen-Weimar-Eisenach bereits 1815 zum Großherzogtum
erhoben worden war (seit 1877 Großherzogtum Sachsen), durch Schiedsspruch König
Friedrich Augusts I. von Sachsen die Neugliederung in die sächsischen
Herzogtümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg sowie Sachsen-Coburg und
Gotha. Nach Abdankung der Fürsten im November 1918 entstanden acht Freistaaten
(vier der Ernestiner, zwei der Schwarzburg, zwei der Reuß). Sie schlossen sich
mit Ausnahme Coburgs, das zu Bayern kam, am 30. 4./1. 5. 1920 entgegen den
Wünschen Preußens zum Land T. mit der Hauptstadt Weimar zusammen, das sich am
11. 2. 1921 eine Verfassung gab. Der Name T. begann nunmehr über das ursprüngliche
Gebiet zwischen Werra, Saale, Harz und Thüringer Wald hinaus Gebiete östlich
der Saale und südlich des Thüringer Waldes zu umfassen (Herrschaftsgebiete der
ernestinischen Wettiner). 1933 wurde die Landesregierung einem
Reichsstatthalter unterstellt. Am 1. 7. 1944 wurde der bisher zur Provinz
Hessen-Nassau (Preußens) gehörige Kreis Schmalkalden in den Regierungsbezirk
Erfurt umgegliedert und der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung
der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung
des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. In diesem Umfang fiel T. im April 1945
unter amerikanische, am 1. 7. 1945 unter sowjetische Besatzungsverwaltung. Am
17. 9. 1945 kamen auf Grund des sog. Wanfrieder Abkommens zur Sicherung von Transporten
auf der Eisenbahnlinie Göttingen-Bebra die hessischen Dörfer Sickenberg,
Asbach, Vatterode, Weidenbach und Hennigerode östlich der Bahnlinie an die
sowjetische Besatzungszone (Thüringen), Werleshausen und Neuseesen westlich der
Bahnlinie samt einem östlich der Bahnlinie verlaufenden Geländestreifen an die
amerikanische Besatzungszone (Hessen). Am 20. 12. 1946 erhielt T. eine
Verfassung. 1948 wurde der Regierungssitz von Weimar nach Erfurt verlegt. Von
1949 bis 1990 war T. Teil der Deutschen Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952
ging es in den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl auf (str.), wurde aber am 3. 10.
1990 (mit rund 2700000 Einwohnern) wiederhergestellt (einschließlich der Kreise
Altenburg, Artern und Schmölln). Hauptstadt wurde Erfurt.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
G3, II 66 (1378) F3; Eberhardt, H., Thüringen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 8; Thüringische Geschichtsquellen,
Bd. 1ff. 1854ff.; Cassel, P., Thüringische Ortsnamen, 1856 und 1858, Neudruck
1983; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von Sachsen und
Thüringen, 1861f.; Werneburg, A., Die Namen der Ortschaften und Wüstungen
Thüringens, 1884, Neudruck 1983; Regesta diplomatica necnon epistolaria
historiae Thuringiae, bearb. v. Dobenecker, O., Bd. 1ff. 1896ff.; Hantzsch, V.,
Die ältesten gedruckten Karten der sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593,
1906; Beschorner, H., Oeder und Thüringen, Beitr. Thür.-sächs. Gesch., FS O. Dobenecker,
1929; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die thüringische Geschichte, 1931;
Kaiser, E., Landeskunde von Thüringen, 1933; Pasold, A., Geschichte der
reußischen Landesteilungen von der Mitte des 16. Jh. bis zur Einführung der
Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Mentz, G., Ein Jahrhundert thüringischer
Geschichtsforschung, 1937; Maschke, E., Thüringen in der Reichsgeschichte, Zs.
d. Ver. f. thür. Gesch. u. Altertumskunde 32 (1937); Lauter, K., Die Entstehung
der Exklave Ostheim vor der Rhön, 1941; Lehmann, J., Beiträge zu einer
Geschichte der thüringischen Kartographie bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts,
Diss. Greifswald 1932, und Jb. der Kartographie 1941 (1942); Brather, H., Die
ernestinischen Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Atlas des
Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August, O., Teil 1ff. 2.
A. 1959ff.; Koerner, F., Die Lage und die Besitzstetigkeit der Machtkerne in
Thüringen während des ausgehenden Mittelalters, 1960; Patze, H., Die Entstehung
der Landesherrschaft in Thüringen, 1962; Patze, H., Bibliographie zur
thüringischen Geschichte, Bd. 1f. 1965ff.; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze,
H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Handbuch der historischen Stätten:
Thüringen, hg. v. Patze, H., 1968; Klein, T., Thüringen, 1983; Geschichte
Thüringens. Politische Geschichte der Neuzeit, hg. v. Patze, H., 1984; Hess,
U., Geschichte Thüringens 1866-1914, hg. v. Wahl, V., 1991; Historische
Landeskunde Mitteldeutschlands – Thüringen, hg. v. Heckmann, H., 3. A. 1991; Bühner,
P., Kurzer Abriss über die Geschichte des albertinischen Thüringen, Mühlhäuser
Beiträge 14 (1991), 31; Petersohn, J., De ortu principum Thuringie, DA 48
(1992), 585; Hessen und Thüringen, 1992; Hess, U., Geschiche der
Behördenorganisation der thüringischen Staaten, 1993; Kleinstaaten und Kultur
in Thüringen, hg. v. John, J., 1994; Werner, M., Thüringen, LexMA 8 1996,
747ff.; Schildt, B., Bauer – Gemeinde – Nachbarschaft, 1996; Assing, H.,
Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter, 1997, Thüringen-Handbuch, hg.
v. Post, B. u. a., 1999; Grahn-Hoek, H., Stamm und Reich der frühen Thüringer,
Zs. d. Ver. f. thür. Geschichte 56 (2002), 7; Müller, C., Landgräfliche Städte
in Thüringen, 2003; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2005; Hoffmann, R.,
Die Domänenfrage in Thüringen, 2006; Landstände in Thüringen, hg, v. Thüringer
Landtag, 2008; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2008 (Herren von
Heldrungen, Grafen von Buch, Grafen von Wartburg-Brandenburg)Fleischhauer, M.,
Der NS-Gau Thüringen 1939-1945, 2009; .Zusammenschlüsse und Neubildungen
deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a.,
2013, 125ff. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7075 Torgau (Grafschaft,
Residenz des Markgrafen von Meißen bzw. Herzogs von Sachsen). In T.
(„Marktort“) an der mittleren Elbe wird 973 wohl eine zur Sicherung des
Elbübergangs angelegte deutsche Burg (Turguo) erwähnt. Die zugehörige
Grafschaft T. gehörte seit dem Ausgreifen der Wettiner in die Niederlausitz zum
Herrschaftsbereich der Markgrafen von Meißen. 1485 kam T. zur ernestinischen,
1547 zur albertinischen Linie Sachsens. 1815 fiel es an Preußen (Provinz
Sachsen), über das es in Sachsen von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik kam.
L.: Wolff 378; Urkundenbuch von Torgau, hg. v. Knabe, C., 1902; Henze, E.,
Geschichte der ehemaligen Kur- und Residenzstadt Torgau, 1925; Blaschke, K.,
Torgau, 1979; Blaschke, K., Torgau, LexMA 8 1996, 875; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,582.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7256 Uri (Kanton). Das
seit dem 7. Jahrhundert von Alemannen besiedelte Gebiet zwischen Sankt Gotthard
und Vierwaldstätter See war im 8. Jahrhundert, in dem U. 732 erstmals erwähnt
wird, Herzogsgut, das durch die Karolinger Königsgut wurde. 853 gab König
Ludwig der Deutsche Königsgut im Land an das Kloster Fraumünster
(Frauenmünster) in Zürich. Danach gehörte es zur Reichsvogtei Zürich, die seit dem
10. Jahrhundert die Grafen von Lenzburg, seit 1173 die Herzöge von Zähringen
und von 1218 bis 1226 pfandweise die Grafen von Habsburg innehatten, die danach
aber an das Reich zurückkam. 1231 bestätigte König Heinrich (VII.) die
Reichsunmittelbarkeit (Reichsvögte Grafen von Rapperswil?), die 1274 auch König
Rudolf von Habsburg anerkannte, nachdem U. im Interregnum infolge seiner
Abgelegenheit tatsächlich weitgehende Selbständigkeit erlangt hatte. 1291
schloss sich U. mit Schwyz und Unterwalden gegen Habsburg im Bund der
Waldstätte zusammen. Seit 1335 ist kein Reichsvogt in U. mehr nachweisbar. 1359
kaufte U. die Güter des von den Grafen von Rapperswil begünstigten Klosters
Wettingen und löste danach auch die Rechte des Fraumünsters (Frauenmünsters) in
Zürich ab. Darüber hinaus dehnte es sich auf Kosten von Glarus, der Abtei
Engelberg und von Schwyz aus. 1410 nahm U. die Reichsvogtei Urseren in ein
ewiges Landrecht auf und errang so die Herrschaft über die seit dem 13.
Jahrhundert erschlossene Straße über den Sankt Gotthard. 1441 erlangte es von
Mailand das Pfand an der Leventina, 1479/1480 diese selbst. Zusammen mit
Unterwalden und Schwyz gewann U. Blenio, Riviera und Bellinzona. 1516 wurde in
der Eidgenossenschaft der südliche und westliche Teil des Tessins erworben.
1798 kam der katholisch gebliebene Kanton mit Schwyz und Unterwalden zum Kanton
Waldstätte der Helvetischen Republik, wurde aber 1803 mit rund 1075
Quadratkilometern wiederhergestellt. 1928 wurde die Landsgemeinde durch
Urwahlen ersetzt.
L.: Wolff 521; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F3; Matt, L. v.
u. a., Uri, Basel 1946; Oechslin, M./Dahinden, H., Land am Gotthard, Zürich
1965; Innerschweiz und frühe Eidgenossenschaft, Bd. 2 1995; Hitz, F., Uri,
LexMA 8 1996, 1297. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7382 Vogtland
(Reichsland). Das Gebiet an der oberen Weißen Elster zwischen oberer Saale und
dem Quellgebiet der Zwickauer Mulde, das nach dem Abrücken der Germanen vom 6.
bis 9. Jahrhundert von Sorben besetzt wurde, wurde seit dem 10. Jahrhundert als
Teil des Reiches angesehen. 1122 wurde Plauen kirchlicher Mittelpunkt.
Vermutlich setzte bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa Vögte (Vogtei über
Kirchengut Quedlinburgs um Gera?) als Verwalter ein. Seit 1209 nannte sich ein
Geschlecht, das vielleicht aus der Gegend von Mühlhausen (oder aus der Gegend
von Zeitz) stammte, ursprünglich zur Ministerialität der Welfen gehörte und
bereits seit 1122 in Weida die Reichsrechte verwaltete, Vögte (advocati) von
Weida. Die von den Vögten geleitete Ansiedlung ostfränkischer, bayerischer und
thüringischer Bauern nahm die slawische Vorbevölkerung in sich auf. Den Vögten
gelang die allmähliche Umwandlung ihres Reichsamts in Reichslehen. Ihr
Herrschaftsgebiet um Pausa, Voigtsberg (Vogtsberg), Weida, Gera und Plauen
erhielt den Namen V. (1317 woyte lande, 1343 terra advocatorum). Es erstreckte
sich zwischen der oberen Saale (Ziegenrück, Saalburg, Lobenstein), der Regnitz
(Hof), dem Egerland (Asch, Selb, Adorf), der Pleiße (Werdau, Schmölln), Gera
und Ronneburg. In ihm lagen auch Güter etwa der Grafen von Everstein, der
Grafen von Lobdeburg, der Grafen von Orlamünde und der Markgrafen von Meißen.
Seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts strebten sowohl die Markgrafen von
Meißen wie auch die Könige von Böhmen nach der Herrschaft über das Gebiet. Seit
der Mitte des 14. Jahrhunderts gingen die Güter dem durch häufige Erbteilungen
geschwächten Geschlecht zunehmend verloren (Voigtsberg [Vogtsberg] 1357, Mylau
1367, Wiesenburg bis 1394, Schönfels-Werdau bis 1398, Weida 1404-1427). 1373
wurden Hof und das Regnitzland an die Burggrafen von Nürnberg verkauft,
1459/1466 nahmen die Wettiner (Kursachsen) das V. vom König von Böhmen zu
erblichem Lehen. 1466 zogen sie die Herrschaft Plauen von einer als Burggrafen
von Meißen titulierten Linie der Vögte an sich. 1485 kam das V. an die
ernestinische Linie der Wettiner. Nur Güter um Greiz, Schleiz und Lobenstein
blieben in der Hand der von den Vögten abstammenden Grafen von Reuß. 1547 musste
Plauen von der ernestinischen Linie mit anderen böhmischen Lehen an Burggraf
Heinrich IV. von Meißen aus dem Hause Plauen (Heinrich V. von Plauen, Kanzler
von Böhmen) zurückgegeben werden, fiel aber 1559 als Pfand, 1575 endgültig beim
Aussterben der Burggrafen an Sachsen (seit 1602 vogtländischer Kreis) und kam
damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) F/G3;
Biedermann, J., Geschlechts-Register der loeblichen Ritterschafft im
Voigtlande, 1752, Neudruck 1989; Vogel, W., Über den Titel ”Advocatus” der
Herren von Weida, Gera und Plauen, Diss. phil. Jena 1905; Schmid, B.,
Geschichte des Reußenlandes, Bd. 1f. 1923ff.; Leipoldt, J., Die Geschichte der
ostdeutschen Kolonisation im Vogtland, Diss. phil. Leipzig 1927, Mitt. d. Ver.
f. vogtländ. Gesch. und Altertumskunde 26 (1928); Flach, W., Die Urkunden der
Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1930;
Schlesinger, W., Egerland, Vogtland, Pleißenland, (in) Forschungen zur
Geschichte Sachsens und Böhmens, hg. v. Kötzschke, R., 1937; Kötzschke, R., Das
Vogtland als Grenzraum in der deutschen Geschichte, 1940; Wille, H./Pritsche,
W., Vogtland, 1961; Werner, M., Vogtland, LexMA 8 1996, 1815; Neumeister, P.,
Beobachtungen und Überlegungen zur Herkunft der Vögte, N. A. f. sächs. Gesch.
68 (1997), 1; Billig, G., Pleißenland – Vogtland, 2002; Das nördliche Vogtland
um Greiz, hg. v. Hempel, G. u. a., 2006.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7591 Weida (Vögte,
Herrschaft). 1122 wird die Burg W. (Withaa) an der Weida bei Gera erstmals
erwähnt. Sie war Sitz der von W. im Unstrutgebiet kommenden, bald aber an die
mittlere und obere Elster wechselnden, zunächst herzoglich-sächsisch-ministerialischen,
seit 1220 reichsministerialischen Herren von W., die sich seit 1209 wohl nach
Quedlinburger Vogteirechten um Gera als Vögte benannten, sich (1209 sowie) 1244
in die Vögte von W. mit Sitz in W. (bis 1531/1535), die Vögte von Gera (bis
1550) und die Vögte von Plauen teilten und deren sämtliche männliche
Abkömmlinge zu Ehren Kaiser Heinrichs VI. ausschließlich den Namen Heinrich
erhielten. 1329 bestätigte ihnen Kaiser Ludwig der Bayer Reichsunmittelbarkeit
und fürstengleichen Rang. Seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts begann
ein unaufhaltsamer Niedergang der Vögte von W. Dabei ging das Gebiet um Hof an
die Burggrafen von Nürnberg verloren (1373 Verkauf des nach 1193 erworbenen
Landes an der Regnitz). 1354 mussten die Vögte von W. die Lehnshoheit des
Hauses Wettin, an das dann Triptis, Ronneburg,
Werdau, Schmölln und andere Güter gelangten, für das Stammland anerkennen. 1427
kam die Herrschaft W. durch Verkauf an das Haus Wettin,
1485 an dessen ernestinische Linie, 1567/1571 an die albertinische Linie, 1815
an Preußen, 1816 an Sachsen-Weimar-Eisenach und 1920 an das Land Thüringen.
Dieses gehörte 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und wurde am 23. 7. 1952
innerhalb der 1949 entstandenen Deutschen Demokratischen Republik aufgelöst
(str.), zum 3. 10. 1990 mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik
zur Bundesrepublik Deutschland aber wieder begründet. Die übrigen Güter der
Vögte von W. fielen 1531 bei ihrem Aussterben an die Vögte von Gera und die
Vögte von Plauen.
L.: Wolff 380; Geschichte der Stadt Weida in Einzeldarstellungen, Bd. 1ff.
1926ff.; Flach, W., Die Urkunden der Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur
Mitte des 14. Jahrhunderts, 1930; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat,
1955; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H. u. a., Bd. 2,1 1974; Blaschke,
K., Geschiche Sachsens, 1990.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7603 Weimar (Grafen,
Fürstentum, Residenz des Markgrafen von Meißen bzw. des Herzogs von Sachsen).
Die Burg W. an der Ilm ist erstmals (899 Viugmara? oder) 975 erwähnt. Sie war
Sitz von nach ihr benannten Grafen im Dreieck zwischen Ilm und Saale, die 949
im Thüringgau erschienen, 1043 die Pfalzgrafschaft in Sachsen, 1046 die Mark
Meißen und das Osterland erhielten und auch die Markgrafschaft in Krain
verwalteten. Sie starben 1112 in männlicher Linie aus. Ihnen folgten über die
Erbtochter Adelheid die askanischen Grafen von Orlamünde, die nach 1247 die
inzwischen durch Heirat um Güter der Grafen von Andechs erweiterten Güter
teilten (osterländische Linie um Orlamünde, thüringische Linie um Weimar,
Rudolstadt und Kulmbach) und ihrerseits 1373 ausstarben. Damit kam W. (1346) an
das Haus Wettin und wurde 1382 Sitz einer Linie.
Seit 1485 gehörte es zur ernestinischen Linie und wurde 1552 wieder Residenz.
Das Fürstentum bestand aus Stadt und Amt W., den Ämtern Oberweimar, Kromsdorf
(Kramsdorf), Berka an der Ilm, Rossla, Brembach und Hardisleben, Kapellendorf,
Heusdorf (Häußdorf), Dornburg, Bürgel und Oldisleben, den adligen Pflegen
Denstedt, Schwerstedt, Neumark, Synderstedt, dem Amt Apolda und den Gerichten
Buttelstedt, Bösleben (Bößleben), Tannroda, Flurstedt (Fluhrstedt), Graitschen
(Groitschen), Wormstedt, Oßmannstedt (Ossmanstedt, Osmanstedt),
Guthmannshausen, Stedten, Wallichen (Walichen), Tromlitz und Mechelroda
(Michelroda). Um 1775 zählte die Stadt W. etwa 6000 Einwohner. 1920 kam W. zu
Thüringen. S. Orlamünde, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weimar-Eisenach.
L.: Wolff 396; Tille, A., Die Anfänge der Stadt Weimar, FS Dobenecker, O.,
1929; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die Geschichte Thüringens, 1931;
Beiträge zur Geschichte der Stadt Weimar, hg. v. Fink, F., Bd. 1ff. 1931ff.;
Neue Beiträge zur Geschichte der Stadt Weimar, hg. v. Fink, F., Bd. 1f.
1934ff.; Tille, A., Die Anfänge der Stadt Weimar und die Grafen von Weimar und
Orlamünde, 1939; Geschichte der Stadt Weimar, hg. v. Günther, G./Wallraf, L.,
2. A. 1976; Bibliographie zur Geschichte der Stadt Weimar, hg. v. Günter,
G./Wallraf, L., 1982; Gräbner, K., Die großherzogliche Haupt- und Residenzstadt
Weimar, 1988; Pretzsch, A./Hecht, W., Das alte Weimar skizziert und zitiert, 4.
A. 1990; Lange, P., Zur Geschichte der Grafschaft Weimar-Orlamünde, (in)
Thüringen im Mittelalter, 1995, 183; Bünz, E., Weimar, LexMA 8 1996, 2115f.;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 615; Freyer, S., Der We3imarer Hof um 1800, 2013.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7728 Wettin (Geschlecht bzw. Dynastie, zum
Personennamen Vit, an der Saale) Residenz der Grafen von Wettin 1034-1217) s. Wettiner
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 1, 213 1, 2, 623.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7729 Wettiner
(Geschlecht). Die W. stammen vielleicht von einem 822 genannten Grafen Rikbert
in Sachsen oder von Herzog Burchard (Burkhard) von Schwaben ab. Sie waren
vermutlich zuerst im Liesgau und im Harzgau (erster sicherer Ahnherr Graf
Friedrich im Harzgau 875, dessen Nachkommen mit den aus Schwaben stammenden
Burchardingern (Burkhardingern) im frühen 10. Jahrhundert in Verbindung
traten,) begütert, wechselten bis zur Jahrtausendwende aber in den Hosgau an
der Saale. Danach wurden Eilenburg an der Mulde, um 1030 als Lehen die Ostmark
(Niederlausitz) und um 1050 Camburg erlangt. Noch vor 1100 nannten sie sich
nach der Burg Wettin bei Halle an der Saale.
1089 erhielt Heinrich I. von Eilenburg die Markgrafschaft Meißen als Lehen.
Seit 1123 kam das Erbe des Hauses Groitzsch hinzu (Grafschaft Groitzsch 1143).
Nach der Teilung von 1156 in die fünf Teilherrschaften Niederlausitz (bis
1185), Wettin (bis 1217), Groitzsch (bis 1210),
Brehna (bis 1290) und Meißen wurden die meisten Güter bis 1290 in der Linie
Meißen wieder vereinigt, wobei die Grafschaft Brehna aber an Sachsen, die
Grafschaft Wettin 1217 an Brehna, 1288 an das
Erzstift Magdeburg und damit 1680 an Brandenburg und die Grafschaft Groitzsch
durch Verkauf an das Hochstift Merseburg kamen. Markgraf Heinrich III. gewann
im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg 1247/1264 Thüringen. 1307 konnte das
gesamte noch vorhandene Gebiet in der Schlacht bei Lucka gegen König Albrecht
von Habsburg verteidigt werden. 1344 wurde die Grafschaft Orlamünde erworben.
1379/1382 wurde vorübergehend in drei Teile geteilt (Osterland[, dazu 1353
Coburg], Thüringen[, dazu 1385 Grafschaft Käfernburg sowie durch Heirat
Hildburghausen und Heldburg], Meißen [dazu der größte Teil des Vogtlands]).
Hinzu kamen Gebiete in Böhmen und die Vogtei über Quedlinburg. Friedrich (IV.
bzw.) I. der Streitbare erhielt 1423 nach dem Aussterben der Askanier als Lohn
für seine Hilfe gegen die Hussiten das Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der
Kurwürde. 1446 kam es zu einer weiteren Teilung. 1485 wurde in die
ernestinische Linie und die albertinische Linie geteilt.
L.: Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Eberhardt, H., Thüringen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Hofmeister, G., Das Haus Wettin, 1889; Posse, O., Die Wettiner, 1897; Posse,
O., Die Wettiner Genealogie, erg. v. Kobuch, M., 1994; Helbig, H., Der
wettinische Ständestaat, 1980; Streich, B., Zwischen Reiseherrschaft und
Residenzbildung. Der wettinische Hof im späten Mittelalter, 1989; Sachsen, A.
Herzog zu, Die albertinischen Wettiner, Geschichte des sächsischen
Königshauses, 1763-1932, 1989; 900-Jahr-Feier des Hauses Wettin, Regensburg 26. 4.-1. 5. 1989, 1089-1989.
Festschrift des Vereins zur Vorbereitung der 900-Jahr-Feier des Hauses Wettin, hg. v. Polenz, H. v./Seydewitz, G. v., 1989;
Philippi, H., Die Wettiner in Sachsen und Thüringen, 1989; Blaschke, K.,
Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Pätzold, S., Die frühen Wettiner,
Diss. phil. Göttingen 1996; Pätzold, S., Die frühen Wettiner, 1997; Marquis,
B., Meißnische Geschichtsschreibung des späten Mittelalters, 1998; Blaschke,
K., Wettiner, LexMA 9 1998, 50; Leisering, E., Die Rechte der Wettiner als
Reichsfürsten, N. A. f. sächs. Gesch. 69 (1999), 233; Rogge, J.,
Herrschaftsweitergabe, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 213; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004; Rogge, J., Die Wettiner, 2005; Die Wettiner und ihre
Herrschaftsgebiete, bearb. v. Leisering, E., 2006; Gross, R., Die Wettiner,
2007; Wejwoda, M.Kirche und Landesherrschaft - das Hochstift Meißen und die
Wettiner im 13. Jahrhundert, 2007 (Magisterarbeit); Winkel, H., Herrschaft und
Memoria. Die Wettiner und ihre Hausklöster im Mittelalter, 2010; Kaiser, U.,
Das Amt Leuchtenburg 1479-1705, 2011.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7730 Wettingen
(Kloster). Um 1227 stiftete Heinrich von Rapperswil das Zisterzienserkloster W.
an der Limmat. Neben Gütern in W. und in Uri wurden Güter im Limmattal zwischen
Baden und Zürich erlangt. Seit dem 14. Jahrhundert stand W. unter der
Schirmherrschaft Habsburgs, seit 1415 unter dem Schirm der acht alten Orte der
Eidgenossenschaft. 1841 wurde es in der Schweiz aufgehoben.
L.: Wolff 529; Mittler, O., Kirche und Kloster, 1935; Kottmann, A., Die
Cistercienserabtei Wettingen 1768-1803, 1959; Hess, L., Wettingen, Dorf,
Kloster, Stadt, 1972; 750 Jahre Kloster Wettingen 1227-1977, hg. v.
Organisationskomitee des Klosterjubiläums, 1977; Kottmann, A./Hämmerle, M., Die
Zisterzienserabtei Wettingen, 1996; Gilomen-Schenkel, E., Wettingen, LexMA 9
1998, 52. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7856 Wittenberg (Burg,
Herrschaft, Stadt, Residenz des Herzogs von Sachsen). W. an der Elbe erscheint
1180 erstmals. Um 1200 kam es an die Askanier, von denen Albrecht II. († 1298)
1260 die Linie Sachsen-Wittenberg mit Sitz in W. begründete. Spätestens 1293
wurde es Stadt. Bis 1422 war es Sitz der Askanier, dann der Wettiner als
Herzöge von Sachsen-Wittenberg. 1485 kam es an die ernestinische Linie. 1502
gründete Kurfürst Friedrich der Weise die Universität W., an der Martin Luther
seine reformatorischen Thesen entwickelte. 1547 musste die ernestinische Linie
der Wettiner die östliche Hälfte ihres Landes an die albertinische Linie
abgeben, womit W. seine Stellung als Residenz zugunsten Dresdens verlor. 1815
fiel W. an Preußen (Provinz Sachsen) und von 1949 bis 1990 in Sachsen-Anhalt an
die Deutsche Demokratische Republik. Die Universität wurde 1817 mit der
Universität Halle vereinigt. S. Sachsen-Wittenberg.
L.: Wolff 377; Erfurth, R., Geschichte der Stadt Wittenberg, 1910; Junghans,
H., Wittenberg als Lutherstadt, (1979); Blaschke, K., Wittenberg, 4. A. 1983;
Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; 700 Jahre Wittenberg,
hg. v. Oehmig, S., 1996; Rogge, J., Wittenberg, LexMA 9 1998, 273; Beck, L.,
Herrschaft und Territorium der Herzöge von Sachsen-Wittenberg (1212-1422),
2000.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 634.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 8193 Albertiner* (Geschlecht) bzw. albertinische Wettiner Ernestiner, Merseburg, Schwarzburg, Thüringen, s. albertinische Linie Sachsen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 8196 Albertinische Linie Meißen, Albertiner, Meißen, Sachsen, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Wittenberg, Wettiner, Wittenberg, Zwickau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 8586 Askanier* (Gt) Allstedt (Altstadt), Altmark, Anhalt, Anhalt-Aschersleben, Anhalt-Köthen, Bayern, Brandenburg, Cottbus, Dannenberg, Diepholz, Friesack, Gernrode, Görlitz, Landsberg, Lauenburg, Lindau, Nordmark, Oberlausitz, Orlamünde, Prignitz, Ruppin, Sachsen, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Wittenberg, Wettiner, Wittenberg, Zerbst (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 8847 Bautzen* (L) Meißen (Hochstift), Meißen (MkGt), Niederlausitz, Oberlausitz, Oberlausitzer Sechsstädtebund, Sachsen (Hztm), Schirgiswalde, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 9302 Böhmen* (Hztm, KgR) Asch, Auschwitz, Bautzen, Bayern, Bayern-Deggendorf, Beeskow, Berg, Beuthen, Bleistein bzw. Pleystein, Bogen, Breitenstein, Breslau (Hzgt), Brieg, Burgk, Colditz, Cosel, Cottbus, Crossen, Dalberg, Dohna, Eger, Egerland, Eggenberg, Eilenburg bzw. Eulenburg, Falkenberg, Frankenberg (rriOrt), Frankenstein (Ftm), Friedland, Fürstenberg-Weitra, Galizien, Gera, Gerolstein, Giech, Glatz, Glogau, (Glogau-Sagan,) (Glogau-Steinau,) Görlitz, Greiffenstein, Habsburg, Harrach, Heideck, Heidingsfeld, Hohenems, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Hummel, Jauer, Kamenz (Stift), Kärnten, Kaunitz, Krain, Kurfürstenkollegium, Lehnhaus, Leuchtenberg, Lichtenberg, Liegnitz, Limpurg, Lobenstein, Loslau, Löwenberg, Luxemburg, Mähren, Mainbernheim, Militsch, Münsterberg, Muskau, Namslau, Neiße, Niederlausitz, Niederösterreich, Nostitz, Oberlausitz, Oberösterreich, Oberpfalz, Oels, Oppeln, Ortenburg, Ostein, Österreich, Österreichischer Reichskreis, Österreich-Ungarn, Passau (Hochstift), Pfalz, Pleystein, Pommerellen, Prag, Přemysliden, Priebus, Ratibor, Regensburg (Hochstift), Regensburg Sankt Emmeram, Rothenberg, Rüdt von Collenberg, Saalfeld, Sagan, Schirgiswalde, Schlackenwerth, Schlesien, Schönborn, Schönburg, Schwarzenberg (Gt), Schwarzenberg (Ht), Schweidnitz, Stadion, Steiermark, Steinau, (Sternstein,) Stollberg, Störnstein, Sulzbach (G), Teschen, Teupitz, Thüngen, Tost, Troppau, Tschechoslowakei, Ungarn, Vogtland, Waldsassen, Wartenberg, Wertheim, Wettiner, Wien (RS), Wohlau, Wolfstein, Württemberg, Zisleithanien, Zossen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 9424 Brandenburg* (Hochstift, Mk, MkGt, KFtm, Residenzen) Absberg, Ahrensberg, Altmark, Anhalt, Anhalt-Aschersleben, Ansbach, Arnstein-Barby, Barby, Bärwalde bzw. Bärenwalde, Bayern, Bayreuth, Beeskow, Blankenburg, Boitzenburg, Brnadenburg-Schwedt, Burgsinn, Cadolzburg, Cammin (Kammin), Cottbus, Crossen, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Dinslaken, Doberlug, Draheim, Duisburg, Eldenburg, Essen (RAbtei), Friesack, Gans von Putlitz, Gardelegen, Gimborn-Neustadt, Glogau, Görlitz, Grabow, Grumbach, Hadmersleben, Halberstadt, Havelberg, Herford, Hildburghausen, Hohenschwangau, Hohenzollern, Hohnstein, Hörde, Jägerndorf, Jerichow, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Klettenberg, Kleve, Kolberg, Königsbach, Königswusterhausen, Kulmbach, Kurfürstenkollegium, Kurland (Hochstift), Kurmark, Landsberg/Warthe, Lebus, Liegnitz, Lippehne, Lychen, Magdeburg, Mainz, Mansfeld, Mark, Mecklenburg, Mecklenburg-Stargard, Meyenburg, Minden, Naugard, Neumark, Niederlausitz, Niedersächsischer Reichskreis, Nordhausen (RS), Nordmark, Nürnberg (BgG), Oberlausitz, Obersächsischer Reichskreis, Oebisfelde, Österreichisch Schlesien, Ostfriesland, Ostpreußen, Peitz, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Pommern, Pommern-Wolgast, Potsdam, Preußen, Prignitz, Quedlinburg, Ratibor, Ravensberg (Gt), Regenstein, Rhinow, Ruppin, Sachsen,-Sachsen (PfGt), Sachsen-Hildburghausen, Samland, Sayn-Wittgenstein, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein, Schlesien, Schweden, Sechsämterland, Seefeld, Senftenberg, Serrey, Soest, Sonnewalde, Spandau, Stargard, Stendal, Sternberg, Stolp, Storkow, Tangermünde, Tauroggen, Tecklenburg, Teltow, Teupitz, Thüngen, Thüringen, Uckermark, Venningen, Vierraden, Vlotho, Vorpommern, Waldmannshofen, Werden, Werle, Wernigerode, Wesenberg, Westpreußen, Wettiner, Witten, Wredenhagen, Wusterhausen, Ziesar, Zossen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 9481 Brehna* (G) Sachsen, Sachsen-Wittenberg, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 9681 Burchardinger Hohenzollern, Lindau (RKl), Nellenburg, Schwaben (Hztm), Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 9804 Camburg Lobdeburg, Meißen, Sachsen-Altenburg, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 9935 Coburg* (S, Ftm, Residenz) Fränkischer Reichskreis, Henneberg, Hildburghausen, Sachsen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Schleusingen, Thüringen, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 10363 Dresden (Residenz) Meißen, Sachsen, Wettiner, Wittenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 10567 Eilenburg* (Ht) Colditz, Eulenburg, Meißen (MkGt), Sachsen, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 10798 Ernestiner* bzw. ernestinische Linie (Linie, Geschlecht) Altenburg, Sachsen, Sachsen-Coburg-Eisenach, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Eisenach, Römhild, Saalfeld, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Wittenberg, Thüringen, Vogtland, Wettiner, Wittenberg, Zwickau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 11798 Groitzsch* (Gt) Dohna, Leisnig, Meißen, Ranis, Thüringen, Wettiner, Zwickau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 12187 Harzgau* Blankenburg, Halberstadt, Hildesheim, Quedlinburg, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 12355 Heldburg* (Ht) Coburg, Hildburghausen, Sachsen-Hildburghausen, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 12577 Hildburghausen* (S, Ht) Coburg, Deutscher Bund, Sachsen-Altenburg, Thüringen, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 12933 Hosgau* Mansfeld, Sommerschenburg, Thüringen, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 13279 Käfernburg* (G) Arnstadt, Kranichfeld, Schwarzburg, Schwarzburg-Sondershausen, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 14260 Liesgau* Wettiner, s. a. Lisgau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 14284 Limmattal Wettingen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 14579 Magdeburg* (EStift, Hztm, Residenz, Prov, S) Altmark, Anhalt, (Arnstein-Barby), Barby, Berge, Brandenburg, Calbe, Gardelegen, Gera, Giebichenstein, Gnesen, Görlitz, Hadmersleben, Halberstadt, Halle an der Saale, Havelberg, Jerichow, Jüterbog, Landsberg, Lebus, Leiningen, Mainz (EStift), Mansfeld, Meißen (Hochstift), Merseburg, Niederlausitz, Niedersächsischer Reichskreis, Oebisfelde, Paderborn, Peitz, Posen, Preußen, Querfurt, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Wittenberg, Schraplau, Seehausen, Sommerschenburg, Stade, Sternberg (L), Stettin, Wernigerode, (Westfalen,) Westphalen, Wettiner, Wollmirstedt (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 14837 Meißen* (BgGt, MkGt, Hochstift, Residenz) Altzelle, Askanier, Babenberger, Bautzen, Burgk, Chemnitz (RS), Coburg, Colditz, Cottbus, Döben, Eilenburg, Einsiedel, Elchingen, Finsterwalde, Freiberg, Friedland, Gera, Gleichen, Gotha, Grimma, Hartenstein, Henneberg, Hessen, Kirchberg (BgGt), Köstritz, Kranichfeld, Landsberg, Lauenstein, Lauterstein, Leipzig, Leisnig, Leuchtenburg, Lobdeburg, Löbnitz, Magdeburg (EStift), Mügeln, Naumburg, Neschwitz, Niederlausitz, Nossen, Oberlausitz, Oppurg, Orlamünde, Osterland, Plauen, Pleißen (Pleißenland), Přemysliden, Reuß, Riesenburg, Rochlitz, Ronneburg, Saalburg, Sachsen (Hztm), Sachsen-Coburg, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Saalfeld, Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Zeitz, Sayda, Schellenberg, Schleiz, Schönburg, Schwarzburg, Schwarzenberg, Sonnewalde, Stein (Ht), Stollberg, Stolpen, Tautenburg, Teupitz, Thüringen, Torgau, Vogtland, Weesenstein, Weimar, Wettiner, Wolkenstein, Wurzen, Zossen, Zwickau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 14894 Merseburg* (Hochstift, Hztm), Residenz Halberstadt, Magdeburg, Meißen (MkGt), Paderborn, Preußen, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Merseburg, Thüringen, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 15311 Nassau* (Gt, Hztm) Alsenz, Altleiningen, Ansbach, Arnstein, Beilstein, Braubach, Breidenbacher Grund, Burgundischer Reichskreis, Camberg, Cleeberg, Commercy, Dannenfels, Dernbach, Deutscher Bund, Dietkirchen, Diez, Dillenburg, Dittelsheim, Eberbach, Eppstein, Esterau, Falkenstein (Ht, Ganerbschaft), Flach von Schwarzenberg, Franken (Hztm), Freusburg, Gemünden, Geuder von Heroldsberg, Greifenstein, Grenzau, (Großhessen,) Hachenburg, Hadamar, Hattstein, Heimbach, Heroldsberg, Hessen, Hessen-Nassau, Hohensolms, Hohlenfels, Holzappel, Idstein, Isenburg, Isenburg-Grenzau, Katzenelnbogen, Kehl, Kerpen (Ht, RGt), Königstein (Gt), Lahr, Leiningen, Leyen, Liebenscheid, Limburg an der Lahn, Lommersum, Luxemburg, Mahlberg, Mainz (EStift), Meudt, Molsberg, Nassau-Liebenscheid, Nassau-Oranien, Nassau-Siegen, Neubamberg bzw. Neu-Bamberg, Neuwied, Niederisenburg, Nievern, Oberrheinischer Reichskreis, Oberstein, Ortenberg, Osterspai, Pfalz, Preußen, Reichenstein, Reifenberg, Rheingau, Rheinland-Hessen-Nassau, Rieder zu Kornburg bzw. Rieter von Kornburg, Rüdesheim, Runkel, Saarbrücken, Sayn (Abtei)Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Schönau, Schönborn, Schweighausen, Siegen, Soden, Solms, Sporkenburg, Stein (ruHt), Sulzbach (RDorf), Thüringen, Trier (EStift), Usingen, Vallendar, Vetzberg, Vianden, Wehrheim, Weilburg, Weilnau, Weltersburg, Westerburg, Wetterau, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, (Wettiner,) Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Winden (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 15636 Niederlausitz* (MkGt) Amtitz, Doberlug, Drehna, Forst, Landsberg, Lausitz, Leuthen, Lieberose, Meißen (MkGt), Neuzauche, Neuzelle, Oberlausitz, Peitz, Pförten, Sachsen, Schenkendorf, Solms, Solms-Lich, Sonnewalde, Sorau, Straupitz, Torgau, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 16132 Orlamünde* (G) Andechs, Arnstadt, Berka, Kulmbach, Lichtenberg (Ht), Oppurg, Pfalz, Preetz, Ratzeburg, Rudolstadt, Saalfeld, Sachsen-Weimar, Schwarzburg, Schwarzburg-Blankenburg, Vogtland, Weimar, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 16183 Osterland* (Gebiet) Sachsen, Weimar, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 16209 Ostmark, sächsische Landsberg, Meißen (MkGt), Niederlausitz, Oberlausitz, Přemysliden, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 16655 Quedlinburg* (Abtei, Residenz) Arnstein-Barby (Barby), (Barby,)Blankenburg, Duderstadt, Eichsfeld, Falkenstein (Ht, Gt), Gera, Obersächsischer Reichskreis, Potsdam, Preußen, Rheinisches Reichsprälatenkollegium, Sachsen, Sommerschenburg, Weida, Westfalen, )Westphalen, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 16729 Rapperswil* (RS) Sankt Gallen (RAbtei), Uri, Wettingen, Zugewandte Orte (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 17490 Sachsen-Wittenberg* (Hztm, KFtm) Brehna, Kurfürstenkollegium, Kursächsische Lande, Lauenstein, Lüneburg, Meißen (MkGt), Plauen, Purschenstein (Porschenstein), Sachsen, Sachsen-Coburg und Gotha, Thüringen, Wettiner, Wiehe, Wittenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 18109 Schwaben* (Hztm) Bayern, Heidenheim, Metternich, Niederschwaben, Oberschwaben, Rot, Sankt Peter, Schwäbisch Hall, Schwäbisch-Österreich, Schweiz, Staufer, Weißenau, Wettiner, Wimpfen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 18203 Schweiz* (L) Appenzell, Baden, Basel, Bern, Biel, Blenio, (Bollenz, )Breisgau, Burgund, Chur, Echallens, (Eidgenossenschaft,) Engelberg, Eschental, Ettenheimmünster, Freiburg im Üchtland, Fricktal, Gams, Genf (Hochstift), Genf (Ka), Gersau, Glarus, Graubünden, Greyerz, Habsburg, Haldenstein, Haslital, Jura, Kiburg (Kyburg), Klettgau, Konstanz, Konzenberg, Kreuzlingen, Lausanne (Hochstift), Lausanne (RS), Liechtenstein (Ftm), Leventina (Livinen), Locarno, Lötschental, Lugano, Luzern, (Maggia) (Maeintal), Maienfeld, Maiental, Mailand, Mendrisio, Moutier, Mülhausen, Murbach. Muri, Neuenstadt (Neuveville), Neuenburg (Ka), Neuveville, Österreich, Pfäfers, Rheineck (RS), Rheinfelden, Rheintal, Riviera, Rottweil, Sankt Gallen (RAbtei), Sankt Gallen (RS), Sargans, Sax, Schaffhausen (RS), Sitten, Solothurn, Tarasp, Tessin (Ka), Thurgau, Toggenburg, Unterwalden, Unterwallis, Uri, Urseren, Valangin, Valle Maggia, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waadt, Waldstädte, Waldstätte, Wallis, Werdenberg, Wettingen, Zähringen, Zug, Zugewandte Orte, Zürich (Ka), Zürich (RS) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 19126 Thüringen* (LGt, L, FS) Allstedt, Altenburg (Ftm), Altenburg (RS), Arnstadt, Beichlingen, Beilstein (Ht), Berka, Bibra, Blankenburg, Blankenhain, Brandenburg (Ganerbschaft), Braunschweig-Lüneburg, Burgk, Deutsche Demokratische Republik, Duderstadt, Ebeleben, Ebersdorf, Eisenach, Erfurt, Ernestiner, Eschwege (RS), Farnroda, Gehren, Gera, Gotha, Greiz, Hartenberg, Heldburg, Heldrungen, Henneberg, Hersfeld (RAbtei), Hessen, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg, Hessen-Rotenburg, Hildburghausen, Hohnstein, Ilfeld, Jena, Käfernburg, Klettenberg, Kranichfeld, Lengsfeld (Stadtlengsfeld), Lobdeburg, Lobenstein, Lohra, Mainz (EStift), Meiningen, Meißen (MkGt), Mühlhausen, Münden, Nordhausen, Oppurg, Orlamünde, Osterland, Ostheim (Ganerbschaft), Paulinzella, Peitz, Pfersdorf (Pferdsdorf), Pleißen (Pleißenland), Preußen, Ranis, Reichenfels, Reinhardsbrunn, Reuß, Reuß-Gera, Reuß-Schleiz, Römhild, Ronneburg, Rossdorf, Rotenburg, Rudolstadt, Saalburg, Saalfeld, Sachsen, Sachsen (PfalzGt), Sachsen-Altenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weimar-Eisenach, Schleiz, Schlesien, Schleusingen, Schlotheim, Schmalkalden, Schwarzburg, Schwarzburg-Käfernburg, Schwarzburg-Sondershausen, Sommerschenburg, Sondershausen, Stadtlengsfeld, Staufer, Tautenburg, Träbes, Walldorf, Wartburg, Weida, Weimar, Wettiner, Wildungen (Bg) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 19699 Vogtland* (Reichsland) Egerland, Everstein, Hohenzollern, Quedlinburg, Reuß, Sachsen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha, Staufer, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 20323 Wettin* (Residenz) Berka, Brehna, Colditz, Ernestiner, Gera, Glogau-Sagan, Gotha, Henneberg, Hessen, Hildburghausen, Meißen (MkGt), Meißen (Hochstift), Merseburg, Mühlhausen (RS), Naumburg, Niederlausitz, Nordhausen, Plauen, Pleißen (Pleißenland), Saalfeld, Sachsen, Sachsen (PfGt), Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Römhild, Sachsen-Saalfeld, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weißenfels, Sagan, Schleiz, Schleusingen, Schönburg, Schwarzburg, Schwarzburg-Käfernburg, Senftenberg, Sommerschenburg, Thüringen, Weida, Weimar, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 20324 Wettiner* (Geschlecht) Allstedt, Altenburg, Baudissin, Beichlingen, Burgk, Coburg, Cottbus, Ebeleben, Eilenburg, Formbach, Groitzsch, Kranichfeld, Landsberg, Leuchtenburg, Mansfeld, Meißen (MkGt), Niederlausitz, Osterland, Quedlinburg, Römhild, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg, Tautenburg, Torgau, Vogtland, Wittenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 20325 Wettingen* (im Kanton Aargau) (Kl) Uri (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)