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Zeitliche Anfangsgrenze dieser neuen, erstmals vom Territorium ausgehenden Übersicht war dabei fast ausnahmslos das Jahr 1180, in welchem durch den Sturz Heinrichs des Löwen und die grundsätzliche Auflösung des Stammesherzogtums die Territorialisierung des Reiches unübersehbar eingeleitet wurde, so dass die etwa 500 für die Zeit bis 1100 bezeugten und zu etwa einem Drittel mit dem Wort -gau gebildeten Landschaftsbezeichnungen (Gaunamen) bisher grundsätzlich ebenso wenig berücksichtigt wurden wie die bereits für die Karolingerzeit erarbeiteten 42 hochadeligen Familien, obgleich beide wichtige Wurzeln für die Entwicklung vieler Länder gebildet haben dürften. Bei dieser (für die Artikelauswahl verwendeten) strikten zeitlichen Grenzziehung, in deren Umfeld sich zwischen 1150 und 1230 der Reichsfürstenstand augenfällig aussondert, wurde zwar keineswegs übersehen, dass die Bestimmung an Hand einer einzigen genauen Jahreszahl, welche ein Zurückgehen innerhalb der ausgewählten Einheiten auf die älteren Verhältnisse keineswegs verbietet, der Komplexität eines derart vielfältigen Vorganges, wie ihn die allmähliche Verdichtung unterschiedlichster Rechte (Eigengut, Grundherrschaft, Gerichtsrechte, Regalien, Vogteien usw.) zur Landesherrschaft im späten Mittelalter und zur Landeshoheit in der frühen Neuzeit darstellt, nicht völlig gerecht werden kann, doch kann hierauf grundsätzlich nicht allgemein sondern nur im Rahmen der jeweiligen individuellen Einheit eingegangen werden. Die zeitliche Endgrenze ergab sich demgegenüber (trotz eines damit zwangsläufig verbundenen relativen Schematismus‘) naturgemäß aus der unmittelbaren Gegenwart, weil nur so eine vollständige Verknüpfung von Vergangenheit und eigener Zeit möglich erschien. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weniger bedeutsam waren gegenüber Kurfürsten, sonstigen Reichsfürsten und Reichsstädten die seit dem Spätmittelalter (1422, 1495) erkennbaren, seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem seit etwa 1540, deutlicher sichtbaren, zu einem großen Teil den Reichsdienstmannen entstammenden Reichsritter, denen allmählich die Errichtung einer eigenen Organisation neben der am Beginn der Neuzeit (1500 bzw. 1512) getroffenen Einteilung des Reiches in Reichskreise gelang. Innerhalb dieser umfasste der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkreis) mit Sitz in Ehingen die Kantone Donau (Ehingen), Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) mit Hegau bzw. Hegau-Bodensee (Radolfzell) und Allgäu bzw. Allgäu-Bodensee (Wangen), Neckar(-Schwarzwald, Ort Ortenau) bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher (Esslingen) und Kraichgau (Heilbronn), der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) die Kantone Odenwald (Heilbronn, dann Kochendorf), Steigerwald (Erlangen), Gebirg (Bamberg), Altmühl (Wilhermsdorf), Baunach (Nürnberg) und Rhön-Werra (Schweinfurt) sowie der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis) (am Rheinstrom) die Kantone Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz), neben denen sich auch die Ritter im Unterelsass und im Vogtland als zusammengehörig verstanden. Die nicht unbeträchtliche Bedeutung der Reichsritter lässt sich dabei daraus ersehen, dass in der erheblich fluktuierenden, literarisch noch nicht wirklich befriedigend aufgearbeiteten Reichsritterschaft, für die allein die Nennung der Familien schon über den allgemein bekannten Literaturstand hinausführt und die Aufführung aller territorialen Einheiten erstrebenswert erscheint, zum Jahre 1790 für Schwaben bzw. den schwäbischen Ritterkreis etwa 670 ritterschaftliche Territorien mit 140 Familien und 160000 Einwohnern sowie 70 Quadratmeilen, für Franken bzw. den fränkischen Ritterkreis etwa 700 ritterschaftliche Territorien mit 150 Familien und 200000 Einwohnern sowie 80 Quadratmeilen und für Rhein bzw. den rheinischen Ritterkreis etwa 360 ritterschaftliche Territorien mit 60 Familien und 90000 Einwohnern sowie 40 Quadratmeilen genannt werden, so dass auf der Grundlage dieser Zahlen insgesamt von etwa (1475 bis) 1730 Territorien mit etwa 450000 Einwohnern und knapp 200 Quadratmeilen Gebiet (nach anderer Schätzung: 200000 Einwohnern mit mehr als 100 Quadratmeilen) ausgegangen werden kann, die überwiegend erst 1805/1806 mediatisiert wurden. Sie alle bildeten trotz Fehlens der Reichsstandschaft eigene, dem Reich unmittelbar verbundene Herrschaftsgebiete, die - so unvollkommen dies auf der Grundlage der vorliegenden allgemeinen Literatur auch nur geschehen kann - es verdienen, in einer Übersicht über die deutschen Länder - sei es von territorialer Seite, sei es von personaler Seite her - aufgenommen zu werden. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogtherr, T., Die Reichsabteien der Benediktiner und das Königtum im hohen Mittelalter (900-1125), 2000 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Amorbach (Abtei) Vermutlich stiftete eine
fränkische Adelsfamilie aus dem Gebiet um Worms und Speyer im 8. Jahrhundert
(734?) das Kloster A. im Odenwald. 849 vermehrte Kaiser Ludwig der Deutsche die
vor allem im südlichen Odenwald gelegenen Güter um Rechte am Bach Mud und am
Wald Wolkmann. Die bis zum 10. Jahrhundert an den König gelangten Rechte über
die Abtei wurden 993 durch Urkundenfälschungen an das Hochstift Würzburg
gezogen. Im 12. Jahrhundert belehnte der König die Herren von Dürn (Durna) mit
der Vogtei. 1272 wurde Ulrich von Dürn
gezwungen, die Stadt A. an das Erzstift Mainz abzugeben. 1803 wurde die seit
1742 neu gebaute Abtei, die im späten 16. Jahrhundert auch Mitglied im Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken war und um das Jahr 1800 Güter in 100 Orten
hatte, säkularisiert und als Entschädigung an die Fürsten von Leiningen
übertragen. 1806 wurde das neue Fürstentum mediatisiert. A. kam an Baden,
Hessen und 1816 an Bayern.
L.: Wolff 80; Riedenauer 128; Amorbach, Beiträge zu Kultur und Geschichte von
Abtei, Stadt und Herrschaft, (in) Neujahrsbll. hg. v. d. Ges.f. fränk. Gesch.
25 (1953); Krebs, R., Amorbach im Odenwald, 1923; Schäfer, A., Untersuchung zur
Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der Benediktinerabtei Amorbach bis in die
Zeit nach dem 30jährigen Kriege, Diss. Freiburg 1955 masch.schr.; Die Abtei
Amorbach im Odenwald, hg. v. Oswald, F./Störmer, W., 1984; Andermann, K.,
Klösterliche Grundherrschaft und niederadelige Herrschaftsbildung - das
Beispiel Amorbach, (in) Siedlungsentwicklung und Herrschaftsbildung im Hinteren
Odenwald, 1988. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Andechs (Grafen, Herzöge). Die Grafen
von A. (um 1060 Andehsa „Platz, der sich aus dem Strauchwerk der Umgebung
abhebt“) am Ammersee sind ein Zweig der vielleicht von den Rapotonen stammenden
und mit einem Grafen Berthold um 990 an der oberen Isar bei Wolfratshausen
erstmals nachweisbaren Grafen von Dießen, die sich zunächst nach Dießen am
Ammersee (Berthold II. 1025-1060), unter Umwandlung der allodialen Stammburg in
ein Augustinerchorherrenstift aber seit 1132 nach A. benannten (1521 erscheinen
aber noch Grafen von Dießen in der Reichsmatrikel), in dessen Raum altes
Reichslehngut und Reichsvogtei sicher sind. Im 11. Jahrhundert griff das
Geschlecht nach Westen in den Augstgau zwischen Lech und Ammersee aus, gewann
die Isargrafschaft um Wolfratshausen mit den Klöstern Tegernsee und Schäftlarn,
die Grafschaft um den Würmsee (Starnberger See) sowie die Huosigaugrafschaft
der Sigimare. Mit dem Aussterben der jüngeren Markgrafen bzw. Grafen von
Schweinfurt (1058) erlangte Arnold von Dießen über seine Frau Gisela reiche
Güter am oberen Main (Kulmbach, 1135 Errichtung der Plassenburg, Ende des 12.
Jahrhunderts Gründung von Bayreuth, Vogtei der
Klöster Banz und Langheim), die durch die Ehen Bertholds II. mit einer Tochter
des Grafen von Weimar-Orlamünde und Boppos von A. mit Kunigunde von Giech
planmäßig erweitert wurden (Giech, Lichtenfels). Vom Hochstift Brixen erhielten
die Grafen am Ende des 11. Jahrhunderts die Grafschaften Unterinntal (1180
Gründung Innsbrucks) und Pustertal zu Lehen und hatten die Hochstiftsvogtei und
die Vogtei über Neustift. 1158 erbten sie von
den Grafen von Formbach die Grafschaften Neuburg am Inn, Schärding am Inn und
Windberg an der Donau. 1173 übertrugen ihnen die Staufer für treue Dienste die
Markgrafschaft Istrien zu Lehen. 1180/1181 wurden sie Herzöge von Meranien (am
Guarnero um Fiume) (Kroatien und Dalmatien), so dass sie neben den Welfen zum
bedeutendsten süddeutschen Geschlecht aufsteigen konnten. Von den Kindern
Herzog Bertholds heiratete Agnes den König von Frankreich, Gertrud den König
von Ungarn, Hedwig den Herzog von Schlesien, Otto die Erbin der Pfalzgrafschaft
Burgund und Heinrich Sophie von Weichselburg. Mechthild wurde Äbtissin von
Kitzingen, Berthold Patriarch von Aquileja und Ekbert Bischof von Bamberg. 1208
bereits verloren die Grafen von A. allerdings infolge angeblicher Beteiligung
an der Ermordung Philipps von Schwaben durch Otto von Wittelsbach ihre
oberbayerischen Güter mit A. an die wittelsbachischen Herzöge von Bayern, die
Markgrafschaft Istrien an Aquileja und die Hochstiftsvogtei Brixen an die
Grafen von Tirol. Andererseits gewann Graf Otto I. († 1234) durch Vermählung
mit einer Enkelin Kaiser Friedrich I. Barbarossas die Pfalzgrafschaft von
Burgund. 1248 erlosch der Mannesstamm mit Pfalzgraf Otto II. von Burgund. Das
Erbe fiel an die Herzöge von Bayern, die Grafen von Tirol, (über Graf Ottos II.
jüngere Schwester) an die Burggrafen von Nürnberg (Bayreuth), das Hochstift
Bamberg (Lichtenfels) sowie an die Grafen von Orlamünde und Truhendingen.
L.: Oefele, E., Frhr. v., Geschichte der Grafen von Andechs, 1877; Herlitz, G.,
Geschichte der Herzöge von Meran aus dem Hause Andechs, Diss. phil. Halle 1909;
Stolz, O., Geschichte des Landes Tirol, 1955, Neudruck 1973;Bosl, K.,
Europäischer Adel im 12./13. Jahrhundert. Die internationalen Verflechtungen
des bayerischen Hochadelsgeschlechts der Andechs-Meranier, Zs .f.bay.LG. 30
(1967), 20ff.; Tyroller, F., Die Grafen von Andechs, (in) Bayerische Streifzüge
durch 12 Jahrhunderte, hg. v. Fink, A., 1971, 19ff.; Auer, L., Andechs, LexMA 1
1980, 593f.; Fried, P./Winterholler, H./Mülbe, W. v. d., Die Grafen von
Dießen-Andechs, 1988; Holzfurtner, L., Die Grafschaft der Andechser, 1994;
Katalog der Ausstellung Die Andechs-Meranier, 1998; Hlawitschka,
E./Hlawitschka-Roth, E., Andechser Anfänge, 2000; Frenken, A., Hausmachtpolitik
und Bischofsstuhl, Z. f. bay. LG. 63 (2000), 711; Weller, T., Die Heiratspolitik,
2004. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Anhalt (Grafen, Fürstentum, Herzogtum,
Freistaat, Landesteil). Im 11. Jahrhundert beherrschte das seit etwa 1000
erkennbare Geschlecht der Askanier, das sich zeitweise Grafen von Ballenstedt
nannte, das Gebiet zwischen Harzvorland und Fläming. Dem 1170 verstorbenen
Albrecht dem Bären folgten die Söhne Otto und Bernhard. Von ihnen erlangte
Bernhard nach dem Sturz Heinrichs des Löwen den Titel Herzog von Sachsen sowie
den an der unteren Elbe bei Lauenburg befindlichen Teil des Herzogtums Sachsen
und gewann dazu das rechtselbische Gebiet um Wittenberg. Bei seinem Tode (1218)
erhielt sein ältester Sohn Heinrich I. (1212-1244) die eigentlichen Hausgüter
zwischen Ostharz (Unterharz) und Mittelelbe (unterer Elbe) (Aschersleben
[(Andersleben], Ballenstedt, Bernburg, Köthen, Dessau). Er nannte sich nach der
vielleicht um 1050 von Esiko von Ballenstedt nach der Umwandlung Ballenstedts
in ein Stift errichteten Burg über dem Selketal und gehörte als einziger Graf
seit 1218 dem Reichsfürstenstand an, wobei der Fürstentitel erstmals 1223
urkundlich erscheint, ohne dass Nachrichten über eine Verleihung vorliegen.
1252 entstanden nach seinem Tod durch Erbteilung im später stets von
Brandenburg-Preußen und Sachsen eingeengten Hause Anhalt die Linien
Anhalt-Aschersleben (bis 1315), Anhalt-Bernburg ältere Linie (bis 1468) und
Anhalt-Köthen (später Anhalt-Zerbst ältere Linie). Ansprüche auf askanisches
Erbe in Brandenburg und Wittenberg konnten 1319 bzw. 1422 nicht durchgesetzt
werden. Die Linie Aschersleben starb 1315 aus. Ihr Gebiet fiel 1322, soweit es
nicht wie Ascherleben selbst an das Hochstift Halberstadt (1648 an
Brandenburg-Preußen) verloren ging, an die Linie Anhalt-Bernburg. 1307/1319
erwarb die Linie Anhalt-Köthen von den Grafen von (Arnstein-)Barby die
Herrschaft Zerbst (ältere Zerbster Linie). 1396 zerfiel Anhalt-Köthen (bzw.
Zerbst, ältere Linie) in die Siegmundische Linie (rechtes Elbeufer, Zerbst) und
die Albrechtsche Linie (linkes Elbeufer, Köthen). Die Siegmundische Linie
erlangte Teilbesitz der Albrechtschen Linie sowie 1468 mit dem Aussterben der
Bernburger Linie deren Güter. 1474 spaltete sie sich erneut in die ältere
Köthener Linie (Anhalt-Köthen) und die ältere Dessauer Linie (Anhalt-Dessau).
Die ältere Köthener Linie erwarb 1508 einen Teil der Zerbster Lande. Ihre Güter
fielen bei ihrem Aussterben 1562 an die Dessauer Linie. Diese teilte sich 1546
in die Linien Zerbst, Plötzkau und Dessau. Infolge der seit 1526 in
Anhalt-Köthen, bis 1534 aber auch in Anhalt-Dessau eingeführten Reformation
konnten die Güter der unter anhaltischer Vogtei
stehenden Klöster Nienburg an der Saale, Gernrode und Hecklingen erworben
werden. 1547 gingen Zerbst und Köthen an Sigismund von Lodron ( Ladrona)
verloren, kamen aber nach Veräußerung an Reuß 1552 durch Vertrag zurück. 1570
vereinigte Fürst Joachim Ernst (1561-1586) aus der älteren Dessauer Linie
infolge verschiedener Erbfälle alle anhaltischen Gebiete mit einem Umfang von
40,8 Quadratmeilen vorübergehend und erließ für sie 1572 eine umfassende
Landes- und Kirchenordnung. 1603 entstanden nach vorübergehender gemeinsamer
Regierung der 5 Söhne durch Erbteilung die jüngere Linien Anhalt-Dessau (bis
1918), Anhalt-Bernburg (bis 1863), Anhalt-Köthen (bis 1665), Anhalt-Zerbst (bis
1793) und Anhalt-Plötzkau (bis 1818/1847). Seit 1635 wurde für gemeinsame
Angelegenheiten eine Senioratsverfassung eingeführt, wonach der jeweils älteste
die Mehrheitsbeschlüsse aller durchführte. Alle Fürsten hatten eine gemeinsame
Stimme im Reichsfürstenrat und vertraten außerdem die Stimme der Reichsabtei
Gernrode. Innerhalb der Reichskreise gehörten sie zum obersächsischen
Reichskreis. Von den fünf Linien erlosch Anhalt-Köthen 1665. Die Güter dieser
Linie wurden mit Anhalt-Plötzkau vereinigt, das sich seitdem Anhalt-Köthen
nannte. Anhalt-Zerbst erlangte 1667 durch Erbgang die Herrschaft Jever. Als die
Linie 1793 ausstarb, fielen ihre Güter an Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg und
Anhalt-Köthen. Jever kam an Katharina II. von Russland, die Schwester des
letzten Fürsten von Anhalt-Zerbst. Von Anhalt-Bernburg spaltete sich die Linie
Anhalt-Bernburg-Harzgerode ab, die bis 1709 bestand. 1707 kam es weiter zur
Abteilung der Nebenlinie Anhalt-Bernburg-Schaumburg, die das Erbe der Grafen
von Holzappel und Schaumburg erhielt. Ihre anhaltischen Landesteile fielen nach
ihrem Erlöschen 1812 an Anhalt-Bernburg zurück. Anhalt-Dessau war von 1632 bis
1643 geteilt. 1702 fiel Fürst Leopold, dem „alten Dessauer“, von seiner
oranischen Mutter eine reiche Erbschaft an. Von 1726 bis 1823 bestand die aus
einer heimlichen standeswidrigen Ehe hervorgegangene Linie der Grafen von
Anhalt. 1806 wurde Anhalt-Bernburg, 1807 auch Anhalt-Dessau und Anhalt-Köthen
(-Plötzkau), das 1808 den Code Napoléon einführte, mit dem Eintritt in den
Rheinbund Herzogtum. 1815 traten Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen und
Anhalt-Dessau, die zusammen um 1800 ein Gebiet von 48 Quadratmeilen mit 118000
Einwohnern umfassten, als souveräne Staaten dem Deutschen Bund bei. 1847 fiel
Anhalt-Köthen an Anhalt-Dessau. 1849 erhielt ganz Anhalt eine Verfassung. 1863
kam auch Anhalt-Bernburg an Anhalt-Dessau, so dass nunmehr alle sich auf
mehrere Landesteile an mittlerer Elbe, unterer Saale und im Unterharz
erstreckenden anhaltischen Lande vereinigt waren. Am 12. 11. 1918 dankte der
Herzog von Anhalt ab. Der neue Freistaat Anhalt umfasste 2326 Quadratkilometer
mit 432000 Einwohnern (1939) und erhielt am 18. 7. 1919 eine Verfassung.
Hauptstadt war Dessau. 1933 wurde A. mit Braunschweig einem gemeinsamen Reichsstatthalter
unterstellt. Am 9. 7. 1945 wurde A. innerhalb der sowjetischen Besatzungszone
mit den aus der Provinz Sachsen am 1. 7. 1944 gebildeten Provinzen Magdeburg
und Halle-Merseburg Preußens vereinigt und 1947 dem Land Sachsen-Anhalt
eingegliedert, das am 23. 7. 1952/8. 12. 1958 aufgelöst wurde (str.). Der
größere Teil kam zum Bezirk Halle, der kleinere zum Bezirk Magdeburg. Mit dem
Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland
entstand das Land Sachsen-Anhalt am 3.10.1990 wieder.
L.: Wolff 406; Zeumer 553 II b 38; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 88;
Heinemann, O. v., Codex diplomaticus Anhaltinus, 1867ff.; Weyhe, E.,
Landeskunde des Herzogtums Anhalt-Dessau, Bd. 1f. 1907; Wäschke, H.,
Anhaltische Geschichte, Bd. 1ff. 1912f.; Schröder, A., Grundzüge der
Territorialentwicklung der anhaltinischen Lande, Anhalt. Geschichtsbll. 2
(1926), Diss. phil. Berlin 1927; Specht, A., Bibliographie zur Geschichte von
Anhalt, 1930, Nachtrag 1935; Wütschke, J., Zur Territorialentwicklung Anhalts,
(in) Anhalt. Geschichtsbll. 13 (1937), 90; Handbuch der historischen Stätten
Deutschlands, Bd. 11 Provinz Sachsen/Anhalt, hg. v. Schwineköper, B., 1977;
Klein, T., Anhalt, 1981; Schlenker, G./Lehmann, G./Wille, M., Geschichte in
Daten, 1994; Assing, H., Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter,
1997; Partenheimer, L., Albrecht der Bär, 2001; Die Fürsten von Anhalt, hg. v.
Freitag, W., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 742; 800 Jahre Anhalt, hg. v. Anhaltischen Heimatbund,
2012. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ansbach, Brandenburg-Ansbach
(Fürstentum, Markgrafschaft). A. wird erstmals zum Jahre 786 erwähnt
(Onoldisbach). Das dort um 748 gegründete Benediktinerkloster kam an das
Hochstift Würzburg. 1228 gelangte A. von den Herren von Dornberg, ehemaligen
Untervögten der Staufer, an die Grafen von Oettingen. Die Vogtei über Stadt und Stift A. kauften 1331 die Grafen
von Hohenzollern/Zollern, die seit 1192 Burggrafen von Nürnberg waren und durch
Beerbung der Grafen von Abenberg (um 1199/1200) und Andechs-Meranien (1248)
reiche Güter (Abenberg-Cadolzburg, Neustadt an der Aisch, Windsheim, Creußen
[1251 Lehen], Bayreuth [1260]) erlangt hatten. Sie erwarben außerdem das
Sechsämterland im Fichtelgebirge (1292 Arzberg), Kulmbach [1338, Erbe der
Grafen von Weimar-Orlamünde], Erlangen, Uffenheim, Crailsheim, Feuchtwangen,
Wassertrüdingen [1368], Gunzenhausen, Schwabach [1364] und das seit 1323 den
Vögten von Weida zugeordnete Gebiet um Hof [Kauf 1373]. 1385 wurde A. Residenz.
1398 wurde die Herrschaft in das Gebiet „ob dem Gebirg“ (Kulmbach, seit
1604/1662 Bayreuth) und „unter dem Gebirg“ (A.) geteilt. 1411/1415 ging nach
dem Erwerb der Markgrafschaft Brandenburg der Titel Markgrafschaft auch auf die
Fürstentümer Ansbach-Bayreuth über. Von 1415 bis 1440 und von 1470 bis 1486
bestand eine Personalunion mit Brandenburg. 1486 kam A. an Markgraf Friedrich
VII., Bayreuth an Sigmund, fiel aber 1495 (bis 1515) an A. 1525 zwang der
Markgraf Rothenburg zur Abgabe zahlreicher Dörfer. Seit 1521 wurde die
Reformation eingeführt. 1557 kam das Fürstentum Kulmbach wieder zu A. 1603
traten beim Aussterben der älteren Linie der fränkischen Hohenzollern zwei
märkische Hohenzollern die vertragliche Erbfolge in den beiden Markgrafschaften
an, wobei Markgraf Christian seine Residenz von der Plassenburg nach Bayreuth
verlegte. 1741 fiel die Grafschaft Sayn-Altenkirchen an A. Seit 1769 wurden
nach dem Aussterben der Bayreuther Linie A. und Bayreuth von der Ansbacher
Linie regiert. 1791 wurden die wegen einiger 1783 von den Hutten erworbener
Güter (Asbachhof, Gollachostheim teilweise und Pfahlenheim teilweise) auch zum
Kanton Odenwald sowie außerdem zu den Kantonen Altmühl und Steigerwald des
Ritterkreises Franken zählenden Lande (A. 68 Quadratmeilen mit 195000/200000
Einwohnern, Bayreuth 72 Quadratmeilen mit 186000/250000 Einwohnern) an Preußen
verkauft, das die Rechte der Reichsritterschaft, des Deutschen Ordens und der
Hochstifte Bamberg und Eichstätt in den eingeschlossenen Gebieten aufhob und
den Reichsstädten Windsheim, Weißenburg und Nürnberg das Landgebiet entzog.
Durch (den Schönbrunner) Vertrag kam A. 1805 an Bayern, Bayreuth (Tilsiter
Frieden) 1807 an Frankreich, 1810 an Bayern, Sayn-Altenkirchen 1802 an Nassau
(Nassau-Usingen) und 1815 an Preußen (Rheinprovinz) (sowie 1946 an
Rheinland-Pfalz).
L.: Wolff 106; Zeumer 553 II b 14, 554 II b 63, 1; Riedenauer 128;
Winkelmann-Holzapfel, 141; Stetten 183; Die Territorien des Reichs 1, 10;
Meyer, C., Geschichte der Burggrafschaft Nürnberg und der späteren
Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth, 1908; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg in Franken, 1930; Herding, O., Die
Ansbacher Oberämter und Hochgerichte im 18. Jahrhundert, Jb. für fränk.
Landesforschung 5 (1939); Bergler, K. A., Das markgräfliche Oberamt
Gunzenhausen. Ein Beitrag zur Entstehung der Territorialhoheit im südlichen Franken,
Diss. phil Erlangen 1951; Hauck, K., J. Vetter (1681-1745). Der Schöpfer der
ersten Ansbachischen Oberamtsbeschreibungen und Landkarten, Jb. für fränk.
Landesforschung 12 (1953); Franken hg. v. Scherzer, C., 1959ff.; Endres, R.,
Ansbach-Bayreuth, (in) Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler,
M., Bd. 3,1 3. A. 1997; Foerster, R., Herrschaftsverständnis und
Regierungsstruktur in Brandenburg-Ansbach 1648-1703, 1975; Schuhmann, G., Die
Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, 1980; Seyboth, R., Die Markgraftümer
Ansbach und Kulmbach unter der Regierung Markgraf Friedrichs des Älteren
(1486-1515), 1985; Geschichte und ausführliche Beschreibung der
markgräflich-brandenburgischen Haupt- und Residenzstadt Anspach, hg. v.
Fischer, J., 1986; Schmid, A., Fränkisches Adelskloster – staufische
Territorialstadt – hohenzollersche Residenz, Jb. f. fränk. Landesforschung 59
(1999), 23; Nolte, C., Familie, Hof und Herrschaft, 2004; Jehle, M., Ansbach.
Die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das
Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach,
2009 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Appenzell (Kanton). A. wird erstmals 1071
erwähnt (Abbacella, abbatis cella). Der größte Teil des Landes stand im
Hochmittelalter unter der Herrschaft der Abtei Sankt Gallen, die 1345-1381 vom
Reich die Vogtei und damit die Landesherrschaft
erwarb, die sie rasch zu verstärken versuchte. Zusammen mit den Gemeinden
Hundwil, Urnäsch, Gais, Teufen, Speicher, Trogen und Herisau erreichte A. in
Bündnissen mit dem Schwäbischen Städtebund, der Stadt Sankt Gallen und mit
Schwyz durch Siege in den Appenzeller Kriegen zwischen 1377 und 1429 die
politische Unabhängigkeit. Seit 1411 war A. zugewandter Ort der Eidgenossenschaft
der Schweiz. 1442 erlangte es Reichsunmittelbarkeit, 1445/1460 erwarb es die Vogteien Rheintal und Rheineck (Rheinegg) (bis 1490)
und 1452 wurde es als Ort minderen Rechts in die Eidgenossenschaft aufgenommen.
Am 17. 12. 1513 wurde es vollberechtigtes dreizehntes Mitglied der
Eidgenossenschaft. Von 1522 bis 1530 traten die meisten äußeren Rhoden
(Gemeinden) der Reformation bei. Als Folge hiervon wurde 1597 in das
evangelische Appenzell-Außerrhoden und das katholische Appenzell-Innerrhoden geteilt,
die 1798 im Kanton Säntis der Helvetischen Republik vereinigt wurden, 1803/1815
als Halbkantone der Eidgenossenschaft der Schweiz aber wieder
auseinandertraten.
L.: Wolff 526f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) G2; Appenzeller
Urkundenbuch, Bd. 1 (bis 1513) 1913; Fischer, R./Schläpfer, W./Stark, F.,
Appenzeller Geschichte, 1964; Stark, F., 900 Jahre Kirche und Pfarrei St.
Mauritius Appenzell, 1971; Fischer, R., Appenzell, LexMA 1 1980, 806; Fuchs u.
a., Herisau, 1999; Die Appenzellerkriege, hg. v. Niederhäuser, P. u. a., 2006;
Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007,
276. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Are (Grafen, Grafschaft). Die Burg
A. bei Altenahr in der Eifel war der Sitz der Grafen von A., die um 1070 das
Kloster Steinfeld gründeten. Sie sind 1087 zuerst bezeugt und stammen aus dem
Hause Limburg. Sie hatten die Grafschaft im Zülpichgau und im Eifelgau, die Vogtei von Prüm sowie Allodialgut im nördlichen Limburg
und in der Eifel. Sie zerfielen seit etwa 1140 in die Linien Are-Hochstaden
(bis 1246) und Are-Nürburg, die sich um 1200 weiter aufspalteten (Are-Wickrath
und Are-Neuenahr). Von ihnen starb Are-Hochstaden 1246 und 1589 als letzte die
Linie Are-Neuenahr aus.
L.: Bader, U., Geschichte der Grafen von Are, 1979.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arenfels, Ahrenfels
(reichsritterschaftliche Herrschaft). Die Burg A. am rechten Rheinufer
gegenüber von Sinzig wurde 1258/1259 Sitz der Linie Isenburg-Arenfels in der Vogtei Hönningen. Nach dem Aussterben der Linie (1371)
erwarb das Erzstift Trier als Lehnsherr Burg und Herrschaft von den beiden
Schwiegersöhnen des letzten Herren (Graf Wilhelm von Wied und Salentin von
Isenburg). 1504 kamen Burg und Herrschaft wieder an Isenburg
(Isenburg-Grenzau). 1664 zog Trier A. nach dem Aussterben der Grafen von
Isenburg-Grenzau als heimgefallenes Lehen ein und gab es 1670 an die von der
Leyen als Unterherrschaft aus. A. steuerte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1815 kam A. zu Preußen, 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 515. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arnstein (Grafen, Herrschaft). 1135
errichteten die von dem schwäbischen Geschlecht der Herren von Steußlingen
abstammenden edelfreien Herren von Arnstedt bei Harkerode südöstlich von
Aschersleben die Burg A. und nannten sich seit dem 13. Jahrhundert Grafen von
A. Ihre zwischen 1080 und 1180 am Nordharz auf der Grundlage von Kirchenlehen, Vogteirechten, Rodungsrechten, Bergbaurechten,
Münzrechten und Gerichtsrechten aufgebaute Herrschaft gilt als typische
„Allodialgrafschaft“. Im 12. Jahrhundert bildeten sich mehrere Seitenlinien
aus. Die Hauptlinie erlosch um 1292/1296 mit dem Eintreten dreier Brüder in den
Deutschen Orden. Burg und Herrschaft A. kamen 1294 an die mit ihnen
verschwägerten Grafen von Falkenstein, in der Mitte des 14. Jahrhunderts an die
Grafen von Regenstein, 1387 an die Grafen von Mansfeld, 1786 an die Freiherrn
von Knigge. Die reichsunmittelbaren Linien Ruppin (Arnstein-Ruppin) und Barby
(Arnstein-Barby) starben 1524 bzw. 1659 aus.
L.: Wolff 414; Heinrich, G., Die Grafen von Arnstein, 1961.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arnstein-Barby (Grafen)(, Barby). Die Burg
Barby an der Elbe bei Magdeburg ist 814 erstmals erwähnt und 961 als Burgward
bezeugt. 974 gab Kaiser Otto II. die Burg an das Stift Quedlinburg. Das engere
Gebiet um Barby wurde spätestens am Ende des 12. Jahrhunderts durch Walther
III. von Arnstein (um 1150-nach 1196), der mit der Askanierin Gertrud von
Ballenstedt verheiratet war, unter Ausnutzung Quedlinburger Vogteirechte erworben. Er gründete die Linie der
Grafen von A. (Barby). Sein Sohn Walther IV. vereinigte Magdeburger, Nienburger
und askanische Lehen. Das engere Herrschaftsgebiet lag um Barby, Calbe,
Mühlingen (Grafschaft Mühlingen) und Schönebeck. Dazu kamen Rosenburg,
Walternienburg (Walter-Nienburg) und Zerbst (1264-1307). 1497 wurde die
Herrschaft durch König Maximilian I. zur Reichsgrafschaft erhoben. 1540 wurde
die Reformation eingeführt. Kurzzeitig gehörte die Familie dem westfälischen
Reichsgrafenkollegium an. 1659 starb die Familie aus. Sachsen-Weißenfels,
Anhalt-Zerbst und Magdeburg teilten sich das Gebiet. Das Amt Barby fiel als
erledigtes Lehen an Sachsen-Weißenfels, das Arnstein-Barbys (Barbys) Stimme im
Reichstag führte, 1746 an Sachsen (Kursachsen) und 1815 an Preußen. Rosenburg
kam als früheres Lehen Magdeburgs an Brandenburg, die übrigen Güter gelangten als
Lehen Sachsens an Anhalt-Zerbst. 1800 umfasste das Gebiet etwa 2 Quadratmeilen
(Stadt Barby und einige Dörfer). Das Amt Rosenburg gelangte als ehemals
magdeburgisches Lehen an Brandenburg, die Ämter Walternienburg
(Walter-Nienburg) und Mühlingen als sächsische Lehen an Anhalt-Zerbst. 1807
kamen die sächsischen und preußischen Teile zum Königreich Westphalen, 1815
wieder an Preußen. Barby gelangte von dort an Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 417f.; Wallner 710 ObersächsRK 26; Stegmann, E., Burg und Schloss
Barby, Magdeburger Geschichtsblätter 66/67 (1931/32), 40ff.; Heinrich, G., Die
Grafen von Arnstein, 1961; Heinrich, G., Barby, LexMA 1 1980, 1448.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Augsburg (Hochstift, Residenz). Das
Bistum A. wird, obwohl sichere Quellenbelege fehlen, für das 4. Jahrhundert als
bestehend angenommen. Es war der Kirchenprovinz Mailand (bis 539) und dann
Aquileja zugeordnet und könnte 450 nach Säben (bzw. später Brixen) verlegt
worden sein. Unter den Merowingern (709) könnte es neu gegründet (Bischof
Wicterp 738, Bischof Rozilo 745) und (spätestens 829) der Kirchenprovinz Mainz
angegliedert worden sein. Um 800 ging in ihm das 733-748 für seinen bayerischen
Teil gegründete Bistum Neuburg-Staffelsee auf. Es reichte von der Iller bis zu
Ilm und Walchensee sowie im Norden bis nach Feuchtwangen. Die an sich nicht
geringen, aber zerstreuten Güter des Hochstifts lagen vor allem im Oberallgäu
zwischen Iller und Lech. 1258 kam Dillingen hinzu und wurde zu seinem
Mittelpunkt bestimmt (seit Anfang des 15. Jh.s Residenz, 1544
theologisch-philosophische Universität). Allmählich löste sich das Hochstift
von der Vogtei, die im 12. Jahrhundert den
Herren von Schwabegg (Schwabeck) und nach 1167 den Staufern zustand und
schließlich 1273 König Rudolf von Habsburg überlassen wurde. Schon seit 1156
ging aber die Herrschaft über die Stadt A. verloren. 1802/1803 wurde das
Hochstift mit 43 Quadratmeilen (2365 Quadratkilometern), 100000 Einwohnern, 16
Pflegeämtern, 1 Rentamt, den Städten Dillingen und Füssen und 19 Ämtern des
Domkapitels sowie 450000 Gulden jährlichen Einkünften säkularisiert und ging
überwiegend in Bayern auf. Das Bistum wurde 1817 der Kirchenprovinz
München-Freising zugeordnet und 1821 im Verhältnis zu Rottenburg, Brixen und
Konstanz neu umschrieben.
L.: Wolff 156; Zeumer 552 II a 13; Wallner 689 SchwäbRK 2; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38 (1815-1866) D3; Die
Territorien des Reichs 6, 8; Steichele, A./Schröder, A./Zoepfl, A., Das Bistum
Augsburg, Bd. 1-10 1861ff.; Bauerreiss, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1ff.
1949ff., 2. A. 1958ff.; Zoepfl, F., Das Bistum Augsburg und seine Bischöfe,
1955; Fried, P., Augsburg, LexMA 1 1980, 1211ff.; Seiler, J., Das Augsburger
Domkapitel vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Säkularisation, 1989; Böhm, C.,
Die Reichsstadt Augsburg, 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 496, 1, 2, 22.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Augsburg (Reichslandvogtei). 1273 wurde Rudolf von Habsburg mit der Vogtei A. belehnt und wandelte sie in Reichsgut um. Im Anschluss hieran fasste er das Reichsgut im östlichen Schwaben (u. a. Gersthofen) in den Reichslandvogteien A. und Oberschwaben zusammen. Ab 1426 geriet die Reichsvogtei A. unter den Einfluss der Stadt A. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Augsburg (Reichsstadt,
Reichsvogteistadt). Nach der Eroberung Rätiens durch die Römer bestand zwischen
15 v. Chr. und 14-16 n. Chr. links der Wertach (in Augsburg-Oberhausen) an der
Kreuzung wichtiger Straßen ein römisches Legionslager. Um 45 n. Chr. wurde auf
einem Bergsporn zwischen Lech und Wertach Augusta Vindelicum als Vorort der römischen
Provinz Rätien gegründet, der nach der Teilung der Provinz Vorort der Provinz
Raetia secunda blieb. Die Christianisierung der Bewohner ist durch eine
frühchristliche Basilika beim Dom und den Märtyrertod der heiligen Afra
bezeugt. Eine gewisse Siedlungskontinuität kann angenommen werden. Bischöfe von
A. werden für das 4. Jahrhundert angenommen und sind seit 738 nachgewiesen. 807
wird der Dom geweiht, 933-973 die 832 Augustburc genannte Siedlung um den Dom
ummauert. 1156 grenzte eine Urkunde Kaiser Friedrich I. Barbarossas die Rechte
des Bischofs und die Rechte der Bürger von einander ab. 1167/1168 ließ sich
Friedrich I. Barbarossa die Hochstiftsvogtei und die Blutgerichtsbarkeit in A.
übertragen. 1250 erhoben sich die Bürger gegen den Bischof. Nach dem Untergang
der Staufer (um 1254) kam die Vogtei 1273 durch
König Rudolf von Habsburg an das Reich. 1276 schuf sich A. ein eigenes
Stadtrecht, das Rudolf von Habsburg bestätigte (Reichsstadt). 1316 sicherte
König Ludwig der Bayer, für den A. Partei ergriffen hat, volle Reichsfreiheit
zu. Das zur Reichsstadt gehörige Landgebiet blieb auffällig klein. 1368
erkämpften sich die Zünfte die Teilnahme am Stadtregiment. Gewerbe und
Fernhandel (Fugger, Welser) begünstigten Augsburgs Aufstieg zu einer der
wichtigsten europäischen Handelsstädte, die um 1500 etwa 18000 Einwohner
zählte, 1523/1524 zur Reformation überging und durch den Dreißigjährigen Krieg
schwer geschädigt wurde. 1803 noch als Reichsstadt erhalten und durch § 27 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 mit den Gütern des Hochstifts
und des Reichsstifts Sankt Ulrich und Afra entschädigt, ging das etwa 1
Quadratmeile große A. 1805/1806 an Bayern über.
L.: Wolff 210; Zeumer 555 III b 2; Wallner 689 SchwäbRK 76; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Schroeder 93ff.;
Die Territorien des Reichs 6, 8; Berner, E., Zur Verfassungsgeschichte der
Stadt Augsburg, 1879; Meyer, C., Geschichte der Stadt Augsburg, 1907; Eberlein,
H., Augsburg, 1939; Zorn, W., Augsburg. Geschichte einer deutschen Stadt, 1955,
2. A. 1972; Augusta 955-1955, hg. v. Rinn, H., 1955; Schleiermacher, W.,
Augusta Vindelicum, (in) Germania Romana 1, 1960; Batori, I., Die Reichsstadt
Augsburg im 18. Jahrhundert, 1969; Schröder, D., Stadt Augsburg, 1975, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben 10; Warmbrunn, P., Zwei
Konfessionen in einer Stadt. Das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten
in den paritätischen Reichsstädten Augsburg, Biberach, Ravensburg und
Dinkelsbühl von 1548-1648, 1983; Geschichte der Stadt Augsburg, hg. v.
Gottlieb, G., 1984; Fried, P., 2000 Jahre Augsburg, (in) Schwalbe,
Hauszeitschrift der BRZ und der BayWA, 1985; Augsburger Stadtlexikon.
Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Recht, Wirtschaft, hg. v. Baer, W. u. a.,
1985; Steuer, P., Die Außenverflechtung der Augsburger Oligarchie von 1500 bis
1620, 1988; Fassl, P., Konfession, Wirtschaft und Politik, 1988; Roeck, B.,
Eine Stadt in Krieg und Frieden. Studium zur Geschichte der Reichsstadt
Augsburg zwischen Kalenderstreit und Parität, 1989; Dietrich, R., Die
Integration Augsburgs, 1993; Augsburg in der frühen Neuzeit, hg. v. Brüning,
J., 1995; Böhm, C., Die Reichsstadt Augsburg, 1997; Möller, F., Bürgerliche
Herrschaft in Augsburg, 1998; Schorer, R., Die Strafgerichtsbarkeit in der
Reichsstadt Augsburg 1156-1548, 2000; Roeck, B., Geschichte Augsburgs, 2005;
Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baden (Markgrafschaft, Kurfürstentum,
Großherzogtum, Land, Landesteil, Residenz). Das römische Aquae Aureliae
(220/221 Civitas Aurelia Aquensis) im Oostal wurde im 3. Jahrhundert von den
Alemannen zerstört. Erst 987 erscheint dann wieder ein B., das zum
Stammesherzogtum Schwaben gehört. Die Familie der Markgrafen von B. wird
erkennbar mit Markgraf Hermann (1040-1074), einem Sohn Herzog Bertholds I. von
Zähringen und einem Enkel Herzog Hermanns IV. von Schwaben, eines nahen
Verwandten der Salier. Seine Güter im Nordschwarzwald hat er offenbar als Erbe
der Grafen von Calw erlangt. Der Markgrafentitel leitet sich von der Mark
Verona des Herzogtums Kärnten ab, in der Hermann I. vor 1072 als Markgraf
erscheint. Nach der von Markgraf Hermann I. erheirateten Burg B. (Baden-Baden)
nannte sich erstmals 1112 unter Fortführung des Markgrafentitels Hermanns
gleichnamiger Sohn Hermann II. (†1130). Er hatte die Grafschaften im Breisgau
und in der Ortenau inne und erlangte durch Heirat Güter um Backnang (um 1100).
Sein Sohn Hermann III. war vermutlich mit einer Tochter König Konrads III.
verheiratet und erlangte 1153 das ehemalige Königsgut Besigheim. Hermann V.
erbte 1219 Pforzheim und erwarb Durlach und Ettlingen sowie Pfandschaften über
Lauffen, Sinsheim und Eppingen. Mit dem Aussterben der Staufer (um 1254) rückte
die Familie im heutigen Mittelbaden in deren Stellung ein, die auf Lehnsgut des
Klosters Weißenburg im Elsass beruhte. Die Güter der 1190 von der Hauptlinie
der Markgrafen von B. (mit der Ortenau um Offenburg) abgespalteten Linie der
Markgrafen von Hachberg (Hochberg im Breisgau) und ihrer 1297 gebildeten
Nebenlinie Sausenberg kamen 1415 durch Kauf (Hachberg) bzw. 1503 durch Erbrecht
(Sausenberg) wieder an die Hauptlinie zurück, die zudem im 14. und 15.
Jahrhundert weitere Güter gewann (Sponheim, Lahr und Mahlberg [Lahr-Mahlberg]
zur Hälfte, 1387 die Grafschaft Eberstein zur Hälfte), im Raum um Stuttgart (u.
a. 1504/1595 Besigheim, Mundelsheim) aber den Grafen von Württemberg weichen
musste, so dass B. ein fast ausschließlich oberrheinisches Herrschaftsgebiet
wurde, das hinter Habsburg und Württemberg zurückstand. 1515 erhielt Bernhard
III. von B. die luxemburgischen und sponheimischen Güter (Baden-Baden), Ernst
die breisgauischen Güter (Hachberg bzw. Hochberg, Sausenberg, Rötteln,
Badenweiler, sog. Markgräflerland [Baden-Durlach]) und Philipp die restlichen
Güter. Dazu kamen 1535 aus dem Anteil Philipps Stadt und Schloss Baden, das
Gebiet südlich des Flusses Alb, die Herrschaft Beinheim und die Vogtei über Herrenalb und Frauenalb für Bernhard III.
sowie Pforzheim, Durlach, Altensteig, Liebenzell und das Gebiet nördlich der
Alb für Ernst, so dass sich (von 1515/1535 bis 1771) eine obere Markgrafschaft
Baden-Baden und eine untere Markgrafschaft Baden-Durlach (Residenz in
Pforzheim, seit 1724 in Karlsruhe) gegenüberstanden. Baden-Durlach wurde 1556
evangelisch, Baden-Baden nach 1555 (später aber rekatholisiert). Von 1594 bis
1622 besetzte Baden-Durlach Baden-Baden. Baden-Durlach trat zwecks Aufbringung
der bei der Besetzung entstandenen Kosten Besigheim, Mundelsheim, Altensteig
und Liebenzell an Württemberg ab, erwarb aber Malsch und Langensteinbach. Von
1635 bis 1648 kam Baden-Durlach vorübergehend an Baden-Baden. 1654 erließ
Baden-Durlach ein Landrecht und eine Landesordnung. 1666/1667 erwarb Baden-Baden
Teile der Grafschaft Eberstein. 1771 beerbte Baden-Durlach, das sich zum
Musterstaat des aufgeklärten Absolutismus entwickelt hatte, Baden-Baden. Um
1785 umfasste B. - das um 1780 mit Argenschwang und einem Teil Weilers auch
Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein und außerdem des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken war - 3500/3600 Quadratkilometer mit
etwa 174000/190000 Einwohnern. 1796 verlor es seine linksrheinischen Gebiete an
Frankreich (Amt Rhodt bei Landau [Baden-Durlach], Herrschaft Beinheim im
Unterelsass, Amt Gräfenstein bei Pirmasens, Herrschaften Hesperingen und
Rodemachern in Luxemburg und Teile der Grafschaft Sponheim im Hunsrück). Um
1800 umfasste B. ein Gebiet von 27 Quadratmeilen. Am 25. 2. 1803 wurde B. durch
§ 5 des Reichsdeputationshauptschlusses zum Kurfürstentum erhoben und durch die
rechtsrheinischen Teile der Pfalz (Heidelberg, Mannheim, Ladenburg, Bretten)
und die Hochstifte Konstanz, Basel (teilweise), Straßburg (teilweise), Speyer
(teilweise), die hanau-lichtenbergischen bzw. hessen-darmstädtischen Ämter
Lichtenau und Willstätt, die nassau-usingische Herrschaft Lahr, die
Reichsabteien Petershausen, Gengenbach, Odenheim und Salem (ohne Ostrach), die
Reichsstädte Offenburg, Pfullendorf, Gengenbach, Biberach (1806 an
Württemberg), Zell am Harmersbach, Überlingen, Wimpfen (später an Hessen), das
Reichstal Harmersbach und die Klöster Schwarzach, Frauenalb, Allerheiligen,
Lichtental, Ettenheimmünster, Öhningen und Reichenau sowie kleinere Güter
entschädigt, wodurch sich sein Umfang auf 7200 Quadratkilometer mit 445000
Einwohnern vermehrte (Februar-Mai 1803 13 Organisationsedikte Johann Niklas
Friedrich Brauers). 1805 erwarb es vom Herzog von Modena/Österreich den größten
Teil des Breisgaues, die Ortenau, die Baar mit Villingen, die Stadt Konstanz
und die Kommende Mainau des Deutschen Ordens mit insgesamt 2530
Quadratkilometern und 160000 Einwohnern. Durch den Beitritt zum Rheinbund 1806
wurde es Großherzogtum und erhielt die Fürstentümer Fürstenberg, Leiningen,
Krautheim (Salm-Krautheim), die Landgrafschaft Klettgau, die Reichsgrafschaft
Bonndorf, das Johanniterpriorat Heitersheim, die südlich des Mains gelegenen
Teile der Fürstentümer Wertheim und die eingeschlossenen Güter der
Reichsritterschaft. 1806 wurden einige Gebietsänderungen mit Württemberg
vereinbart. 1810 erhielt B. die seit 1805 württembergische Landgrafschaft
Nellenburg und obere Grafschaft Hohenberg gegen Randgebiete im Schwarzwald (an
Württemberg) und Amorbach (an Hessen-Darmstadt). Damit umfasste es etwa 15000
Quadratkilometer mit ungefähr 975000 Einwohnern. Zum 1. 1. 1810 übernahm B. den
Code Napoléon in der Form des Badischen Landrechts, der die Geltung des
baden-badischen Landrechts von 1588, des baden-durlachischen Landrechts von
1654, des kurpfälzischen Landrechts von 1610, der Solmser Gerichts- und
Landesordnung von 1571, des Mainzer Landrechts von 1755, zahlreicher
vorderösterreichischer Verordnungen und der Statuten Gengenbachs, Offenburgs,
Pfullendorfs, Überlingens und Zells am Harmersbach auf seinem Gebiet beendete.
1818 erhielt es eine Verfassung (konstitutionelle Monarchie). Zugleich musste
es an Bayern das Amt Steinfeld (bis 1810 Rothenfels [Rotenfels]) im Mainkreis
und Tauberkreis und Teile Leiningens abtreten, erhielt aber von Österreich das
Fürstentum von der Leyen. 1819 konnte es die Herrschaft Geroldseck
(Hohengeroldseck) erwerben. 1830 wurde der Abkömmling Leopold des Großherzogs
Karl Friedrich von B. mit Luise Geyer von Geyersberg (seit 1796 Reichsgräfin
von Hochberg) Großherzog in B., das allmählich zum liberalen „Musterländle“
wurde. 1870 trat B. in den Norddeutschen Bund bzw. das Deutsche Reich ein. Am
22. 11. 1918 dankte Großherzog Friedrich II. ab. Im März 1933 übernahmen die
Nationalsozialisten die Regierung. 1945 wurde B. in das amerikanisch besetzte
Nordbaden (wie Nordwürttemberg Teil Württemberg-Badens) mit Stuttgart als
Hauptstadt und das französisch besetzte Südbaden (B.) mit Freiburg als
Hauptstadt geteilt, 1951/1952 ging es im neuen Baden-Württemberg auf.
L.: Wolff 163; Winkelmann-Holzapfel 141; Riedenauer 128; Die Territorien des
Reichs 5, 124; Beschreibung des Oberamtes Besigheim, hg. v. kgl. stat.-top.
Bureau, 1853, Neudruck 1962; Heyck, E., Geschichte der Herzöge von Zähringen,
1891; Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, bearb. v. Fester,
R./Witte, H., 1892ff.; Fester, R., Markgraf Bernhard I. und die Anfänge des
badischen Territorialstaates, 1896; Krieger, A., Topographisches Wörterbuch des
Großherzogtums Baden, 1903-1905; Curtaz, L., Die Autonomie der standesherrlichen
Familien Badens in ihrer geschichtlichen Entwicklung und nach geltendem Recht,
Diss. jur. Heidelberg 1908; Gothein, E., Die badischen Markgrafschaften im 16.
Jahrhundert, 1910; Krieger, A., Badische Geschichte, 1921; Lautenschlager,
F./Schulz, W., Bibliographie der badischen Geschichte, Bd. 1ff. 1929ff.;
Gärtner, K., Heimatatlas der Südwestmark Baden, 1937; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Baden im 19. und 20. Jahrhundert,
1948; Haebler, R., Badische Geschichte. Die alemannischen und
pfälzisch-fränkischen Landschaften am Oberrhein in ihrer politischen,
wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung, 1951, Neudruck 1987; Arndt, E.,
Vom markgräflichen Patrimonialstaat zum großherzoglichen Verfassungsstaat Baden,
ZGO N.F. 62 (1953); Merkel, R., Studien zur Territorialgeschichte der badischen
Markgrafschaft in der Zeit vom Interregnum bis zum Tode Markgraf Bernhards I.
(1250-1431), Diss. phil. Freiburg 1953; Sütterlin, B., Geschichte Badens, 1967,
2. A. 1968; Jänichen, H./Schröder, K., 150 Jahre amtliche Landesbeschreibung in
Baden-Württemberg, Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 33 (1974);
Straub, A., Das badische Oberland im 18. Jahrhundert, 1977; Stiefel, K., Baden
1648-1952, Bd. 1, 2 1978; Wunder, G., Zur Geschichte der älteren Markgrafen von
Baden, Württembergisch-Franken 1978, 13ff.; Schwarzmaier, H., Baden, LexMA 1
1980, 1337f.; Das Großherzogtum Baden zwischen Revolution und Restauration
1849-1851, hg. v. Real, W., 1983; Das Land Baden-Württemberg. Amtliche
Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, hg. v. der staatlichen
Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1983; Müller, H., Das
Großherzogtum Baden und die deutsche Zolleinigung 1819-1835/36, 1984; Sauer,
P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Wunder, G.,
Die ältesten Markgrafen von Baden, ZGO 135 (1987); Schwarzmaier, H., Von der
Fürsten Tailung. Die Entstehung der Unteilbarkeit fürstlicher Territorien und
die badischen Teilungen des 15. und 16. Jahrhunderts, Bll. f. dt. LG. 126
(1990), 161ff.; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d.
Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.;
Hug, W., Geschichte Badens, 1992; Schmid, K., Baden-Baden und die Anfänge der
Markgrafen von Baden, ZGO 140 (1992), 1; Eibach, J., Der Staat vor Ort, 1994;
Furtwängler, M., Die Standesherren in Baden, 1996; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 208; Schnabel, T.
Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001; … so geht hervor’ ein
neue Zeit, hg. v. Kohnle, A. u. a, 2003; Andermann, K., Die Markgrafen von
Baden und der Adel im südlichen Ufgau und in der nördlichen Ortenau, ZGO 151 (2003),
93; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 1, 37, 748; Engehausen, F., Kleine Geschichte des
Großherzogtums Baden 1806-1918, 2005; Schwarzmaier, H., Baden, 2005; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 500, 2, 41; Kohnle, A., Kleine Geschichte
der Markgrafschaft Baden, 2006; Die Protokolle der Regierung von Baden, Bd. 1
bearb. v. Hochstuhl, K., 2006; 1806 – Souveränität für Baden und Württemberg.
Beginn der Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007; Weber-Krebs, F.,
Die Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487-1797), 2007; Laufs, A.,
Das Eigentum an badischen Kulturgütern aus der Zeit der Monarchie, 2008; Weber,
R., Kleine Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918-1945, 2008;
Regierunsakten dies Kurfürstentums und Großherzogtums Baden 1803-1815, bearb.
v. Schimke, M., 2012.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bamberg (Hochstift, Residenz). Das schon
in der Hallstattzeit und wieder seit dem 8. Jahrhundert besiedelte B., in dem
741/742 eine Missionskirche gegründet wurde, wird seit Beginn des 10.
Jahrhunderts als Castrum Bavenberg, Babenberg - auf dem Domberg - benannt (902
castrum Babenberh). Es war in karolingischer Zeit und nach dem Untergang der
nach ihm benannten, im Volkfeld begüterten Babenberger 906 Königsgut, kam von
Kaiser Otto II. 973 an Herzog Heinrich den Zänker von Bayern, von dessen Sohn
Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde, die es als Morgengabe erhalten
hatte, 1007 an die in B. seit 1002 errichtete Kirche, die 1007 zur
Bischofskirche der Slawenmission erhoben wurde. Das neue, bald dem Papst
unmittelbar unterstellte Bistum wurde kaiserliches Stift und erhielt vor allem
Würzburger und Eichstätter Gebiete (Fürth, Hersbruck, Erlangen, Vilseck,
Forchheim [1062], Höchstadt [1157], Reichenhall). Die Zahl der Pfarreien
vermehrte sich von etwa 30 bei der Gründung im Laufe des Mittelalters auf mehr
als 200, doch blieb das Bistum, eingeengt von Würzburg (Banz, Ebrach),
Eichstätt (Nürnberg) und Regensburg (Egerland), insgesamt klein. Die Grundlage
des Hochstifts bildeten reiche Gaben König Heinrichs II. im Volkfeldgau und
Radenzgau (u. a. Theres aus dem 906 von den älteren Babenbergern an das Reich
gelangten Gut), in Bayern und (vor allem zur Sicherung von Alpenübergängen in)
Kärnten, sowie auch der Steiermark, Oberösterreich und Tirol (Villach mit
Tarvis und Pontafel, Wolfsberg und Bleiberg, Sankt Veit an der Glan,
Rottenmann, Gleink, Kirchdorf, Schlierbach, Spital am Pyhrn, Windischgarsten,
Attersee, Frankenburg, Kammer, Kogl, Sankt Georgen im Attergau, Friedburg,
Mattighofen, Weilbach, Ebbs, Kitzbühel, Gais, Neuhaus, Sankt Georgen in Taufers
sowie Wiesing, Antiesenhofen, Aschach, Wiesenberg, Erding, Wien - unter - St.
Veit, Hainburg, Attegau – Hausruck, Geboldskirchen, Allhaming, Haag, Sankt
Georg am Ybbsfeld, Sankt Martin im Lungau, Kuenburg, Wasserleonburg, Villach –
Kanaltal, Feldkirchen, Lavanttal, Griffen, Mahrenberg., die danach noch
abgerundet werden konnten) und später auch im Westen des Reiches. Trotz etwa
der Verluste von Gütern im Nordgau (Hersbruck, Velden, Auerbach) gelang es den
Bischöfen, begünstigt durch das Aussterben der Grafen von Schweinfurt, der
Grafen von Abenberg, der die Vogtei innehabenden
Grafen von Andechs (1248 Lichtenfels) und der Herren von Schlüsselberg bis zum
Ende des 14. Jahrhunderts durch Erbschaft und Kauf ihre weltliche Herrschaft
auf etwa die Hälfte des Bistums auszudehnen, wobei sie sich auch auf mehrere
Grafschaften und seit 1248 auf das kaiserliche Landgericht B. stützen konnten.
1435 setzten sich die Bischöfe im Kampf um die Stadt B. gegen die Bürger durch.
1507 entstand die Bamberger Halsgerichtsordnung, die zum Vorbild für die
Constitutio Criminalis Carolina von 1532 wurde. In der Reformation verlor das
Bistum zwei Drittel aller Pfarreien, wurde aber teilweise rekatholisiert. 1631
wurde es durch Gustav Adolf von Schweden erobert und dem Herzogtum Franken
zugeteilt, 1648 aber wiederhergestellt. 1647 erhielt es eine Hochschule, die
1735/1772 Volluniversität wurde (bis 1803). 1759 kamen die Kärntner Güter durch
Kauf an Österreich. Am 9. 11. 1769 erlässt der Bischof ein Landrecht (nur Teil
1 Civil- oder sogenannte bürgerliche Sachen betreffend). Um 1800 war B.
Mitglied der Kantone Gebirg, Steigerwald und Baunach des Ritterkreises Franken.
1803 fiel das Fürstbistum mit etwa 65 Quadratmeilen bzw. 3580 Quadratkilometern
Fläche, 220000 Einwohnern und 1,5 Millionen Gulden Einkünften an Bayern. 1817
wurde eine neue Kirchenprovinz B. mit den Bistümern Würzburg, Eichstätt und
Speyer als Suffraganen geschaffen.
L.: Wolff 97; Zeumer 552 II a 6; Riedenauer 128; Die Territorien des Reichs 4,
146; Zöpfl, H., Das alte Bamberger Recht, 1839; Looshorn, J., Die Geschichte
des Bistums Bamberg Bd. 1ff. 1886ff., Neudruck 1967; Knochenhauer, T./Chroust,
A., Chroniken der Stadt Bamberg, 1907ff.; Wretschko, A. v., Skizzen zur
bambergischen Zentralverwaltung in Kärnten, FS Zeumer 1909; Guttenberg, E.,
Frhr. v., Die Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966; Guttenberg, E.
Frhr. v., Die Regesten der Bischöfe von Bamberg, 1932ff.; Hofmann, M., Die
Außenbehörden des Hochstifts Bamberg und der Markgrafschaft Bayreuth, Jb. für
fränk. Landesforschung 3, 4 (1937, 1938); Neukamm, W., Territorium und Staat
der Bischöfe von Bamberg, 84. Bericht d. Hist. Ver. Bamberg (1949);
Heinhold-Fichtner, K., Die Bamberger Oberämter Kronach und Teuschnitz, 1951,
Schr. des Inst. für fränk. Landesforschung, Hist. Reihe Bd. 3; Mayer, T., Die
Anfänge des Bistums Bamberg, FS Stengel, E., 1952; Kist, J., Fürst- und
Erzbistum Bamberg, 3. A. 1962; Henberg, E. Frhr. v./Wendehorst, A., Das Bistum
Bamberg, Bd. 1ff. Germania Sacra II, 1, 1, Neudruck 1963; Schimmelpfennig, B.,
Bamberg im Mittelalter, 1964; Guttenberg, E. Frhr. v./Wendehorst, A., Das
Bistum Bamberg 2, Germania Sacra II, 1, 2, 1966; Ragger, M., Die Organisation
der bambergischen Verwaltung in Kärnten, Diss. phil. Wien 1969 (masch.schr.);
Weiss, H., Bamberg, 1974, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken
Reihe I, 21; Berbig, H., Das kaiserliche Hochstift Bamberg und das Heilige
Römische Reich vom westfälischen Frieden bis zur Säkularisation, Bd 1f. 1976;
Caspary, H., Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg
(1672-1693), 1976; Schwarz, K./Geldner, F., Bamberg, LexMA 1 1980, 1394ff.;
Bibliographie zur Geschichte von Stadt und Hochstift Bamberg 1945-1975, hg. v.
Grimm, C., Bd. 1ff. 1985; Nöth, S., Urbare und Wirtschaftsordnungen des
Domstifts Bamberg, T. 2 Die Grundherrschaft des Domstifts Bamberg im späteren
Mittelalter, 1986; Rössler, W., Landkreis Bamberg, 1988; Zimmermann, G., Das
Hochstift Bamberg und seine Anrainer. Grundzüge der Territorialstruktur im
westlichen Oberfranken, (in) Weltbild und Kartographie im Hochstift Bamberg,
1988; Das Bistum Bamberg in Geschichte und Gegenwart, 1992; Urban, J.,
Pfarreien, Klöster und Stifte, 1994; Register zu Johann Looshorns Geschichte
des Bistums Bamberg, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 498, 1, 2, 31; Kropf, E., Spurensuche.
Bamberger Rechte und Einflüsse in Österreich, Italien, Slowenien und der
Schweiz, 2004; Pflefka, S., Das Bistum Bamberg, Franken und das Reich in der
Stauferzeit, 2005; Das Bistum Bamberg um 1007, hg. v. Urban, J., 2006;
Missionierung und Christianisierung im Regnitz- und Obermaingebiet, hg. v.
Bergmann, R. u. a., 2007; Bradford Smith, W., Reformation and the German
Territorial State Upper Franconia 1300-1630, 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bar (Grafen, Herzöge, Residenz). Das
Gebiet an der oberen Maas stand seit etwa 959 unter der Herrschaft der Herzöge
von Lothringen (Oberlothringen). Um 960 errichtete Herzog Friedrich I. an der
Grenze Lothringens zur Champagne die Burg Barrum Ducis (Bar-le-Duc). Die
umliegenden Güter fielen beim Tod Herzog Friedrichs II. 1033 über eine Tochter
an die späteren Grafen von B. Zu ihren Gütern gehörten Bar-le-Duc, Gondrecourt,
die Vogtei über Saint-Mihiel (Saint Mihiel),
Amance, Mousson an der Mosel sowie Briey mit Diedenhofen (Thionville), das
später an Luxemburg kam. Nachdem 1284 Frankreich die Champagne erlangt hatte,
musste Graf Heinrich III. 1301 die Güter links der Maas mit B. dem König von
Frankreich zu Lehen auftragen. Am 13. 3. 1354, an dem Luxemburg Herzogtum
wurde, fasste Karl IV. die beim Reich verbliebenen Gebiete der Grafschaft zur
Markgrafschaft Pont-à-Mousson zusammen, womit die Grafen von B. als Herren der
Stadt Pont-à-Mousson Reichsfürsten wurden. Noch im gleichen Jahr nahmen sie den
Herzogstitel an. 1415 fiel das Herzogtum an Ludwig, Bischof von Verdun, der
seinen Großneffen René d'Anjou adoptierte, so dass B. 1420 mit Lothringen
vereinigt wurde. Mit dem Reich war das Herzogtum B. nur nominell verbunden. In
Verfassung und Sprache neigte es Frankreich zu, von dem es 1634 besetzt wurde.
1659 wurde es Lehen Frankreichs. Am 5. 10. 1735 kam es (für den Verzicht auf
Polen) an Stanislaus Leszczynski, 1738 tatsächlich und 1766 auch formell an
Frankreich.
L.: Wolff 303; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4, II 78 (1450) F4,
III 22 (1648) B4; Servais, V., Annales historiques du Barrois de 1352 à 1411,
Bd. 1, 2 1865ff.; Grosdidier de Matons, M., Le Comté de Bar, 1921; Grosdidier
de Matons, M., Catalogue des actes de Bar de 1022 à 1239, 1922; Bichelonne, F.,
Le comté de Bar après le traité de Bruges, Diss. masch.schr. 1962 (Ec. de
Chartes); Actes des comtes de Bar, I, 1033-1190, hg. v. Parisse, M., 1972
(masch.); Thomas, H., Zwischen Regnum und Imperium. Die Fürstentümer Bar und
Lothringen zur Zeit Kaiser Karls IV., 1973; Poull, G., La maison de Bar, Bd. 1
(bis 1239), 1977; Thomas, H./Parisse, M., Bar, LexMA 1 1980, 1427f. ;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 156 (Pont-à-Mousson und Bar);
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a.,
2003, 1, 1, 43; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 458, 2, 43.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Basel (Fürstbistum, Hochstift,
Residenz). B. wird erstmals durch Ammianus Marcellinus zum Jahre 374 bezeugt,
ist aber sowohl urnenfelderzeitlich wie auch keltisch und römisch (ca. 15 v.
Chr.) besiedelt. Im 5. Jahrhundert erscheinen die ersten alemannischen, im 6.
Jahrhundert die ersten fränkischen Gräber. Um die Mitte des 8. Jahrhunderts
setzt mit Bischof Wala eine einigermaßen durchgehende Liste von in B.
residierenden Bischöfen ein, deren Bistum dem Erzbistum Besançon untersteht und
vielleicht am Anfang des 7. Jahrhunderts von (Basel-)Augst (Augusta Rauracorum)
nach B. übertragen wurde. 1033 wurde B. durch Eingliederung des Königreichs
Hochburgund, dem es seit 912 angehörte, in das Reich reichsunmittelbar. Die
weltliche Herrschaft der Bischöfe wurde vor allem durch die Schenkung
Moutier-Grandvals (Münster-Granfelden) seitens Rudolfs III. von Burgund
(999/1000) begründet. Dazu kamen verschiedenartige Rechte und Güter (Grafschaft
Härkingen bzw. Herkingen 1080, Herrschaft Rappoltstein im Elsass 1163), die
aber teilweise rasch wieder vorloren gingen (z. B. Vogtei
über die Stadt). Im 13. Jahrhundert wurden die Herrschaften und Vogteien Birseck (Reichslehen), Asuel, Ajoi (=
Elsgau), Sornegau, Saint-Ursanne (Saint Ursanne), Moutier-Grandval, Biel, La
Neuveville, Montagne de Diesse (Montagne de Disse, Tessenberg), Erguel und die
Grafschaften Homberg und Pfirt (bis 1324) erworben bzw. gesichert, im 14./15.
Jahrhundert die Herrschaften Chauvilier (Chauvelin), Hartmannsweiler, Buchegg
und Franquemont. Seit dem 13. Jahrhundert begann sich allerdings gleichzeitig
die Stadt aus der Herrschaft der bischöflichen Stadtherren, die seit 1395 meist
in Pruntrut oder Delsberg residierten, in B. selbst aber noch 1460 eine neue
Universität gründeten, zu lösen und eine eigene Herrschaft aufzubauen
(endgültige Ablösung der Ansprüche 1585). Der südliche Jura geriet seit der
Mitte des 14. Jahrhunderts allmählich unter den Einfluss der Eidgenossenschaft.
1528 verbot die Reichsstadt B. den Katholizismus und zog die hochstiftischen
Güter im Sornegau, Buchsgau, Sisgau und Frickgau an sich. Der Bischof verlegte
seinen Sitz bleibend nach Pruntrut (Porrentruy) und verband sich 1577 mit den
katholischen Kantonen der Eidgenossenschaft. Zum Hochstift gehörten schließlich
Biel, Neuenstadt und die Herrschaften Erguel, Ilfingen (Illfingen), Tessenberg,
Delsberg (Reichslehen), Pruntrut, Zwingen, Birseck (Reichslehen), Pfeffingen
(Reichslehen), Schliengen (Reichslehen) und Freibergen (Freienberge)
(Reichslehen) mit 20 Quadratmeilen und 60000 Einwohnern. 1792 besetzen
Revolutionstruppen Frankreichs die zum Reich gehörigen Teile Basels,
verwandelten sie in eine Raurakische Republik und gliederten sie am 23. 3. 1793
Frankreich ein (Departement du Mont Terrible). 1793 wurden die eidgenössischen
Teile Basels annektiert. Der kleine rechtsrheinische Teil des Hochstifts kam
1803 an Baden. Der Wiener Kongress (1815) bestätigte im Übrigen die
Zugehörigkeit zur Schweiz (Kantone Bern [als Ausgleich für die
Verselbständigung des Aargaus und der Waadt], Basel [Birseck] und Neuenburg)
und zu Frankreich.
L.: Wolff 237, 539; Zeumer 552 II a 21; Wallner 695 OberrheinRK 8; Zeumer 552ff.
II a 21; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5, II 72 (bis 1797) C1,
III 38 (1789) C5; Trouillat, J., Monuments de l'ancien évêché de Bâle, Bd. 1ff.
1825ff.; Vautrey, L., Histoire des évêques de Bâle, Bd. 1f. 1884ff.; Rohr, H.,
Die Entstehung der weltlichen Gewalt der Bischöfe von Basel, 1915; Gaus, K.,
Geschichte der Landschaft Basel und des Kantons Basel, 1932; Hieronymus, K.,
Das Hochstift Basel im ausgehenden Mittelalter, 1938; Mayer-Edenhauser, T., Zur
Territorialbildung der Bischöfe von Basel, ZGO N.F. 52 (1939); Seith, G., Die
rechtsrheinischen Gebiete des Bistums Basel und ihr Übergang an Baden, Diss.
jur. Freiburg 1950; Fellmann, R., Basel in römischer Zeit, 1955; Bühler, M.,
Gewohnheitsrecht und Landesherrschaft im ehemaligen Fürstbistum Basel, 1972;
Marchal, G. u. a., Basel, LexMA 1 1980, 1505ff.; Kümmell, J., Bäuerliche
Gesellschaft und städtische Herrschaft im Spätmittelalter. Zum Verhältnis von
Stadt und Land im Fall Basel/Waldenburg 1300-1535, 1983; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 503, 1, 2, 39;
Gröbli, F., Bibliographie von Basel, 2005; Meyer, W., Da verfiele Basel
überall, 2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bauerbach (Reichsdorf). B. bei Bretten ist
778/779 erstmals als Gut Lorschs genannt (Burbach). Von Lorsch ging es an das
Kloster Hirsau über. Vermutlich über die Staufer kam die Vogtei über den Ort an das Reich. 1305 gab König
Albrecht I. B. an Zeisolf von Magenheim. Am 18. 7. 1330 verpfändete Kaiser
Ludwig der Bayer dem Albrecht Hofwart von Kirchheim die Vogtei. Die Magenheim traten ihre Rechte an die Hofwarte ab, die B.
zeitweise weiterverpfändeten. Seit 1463 übernahm die Pfalz die Schirmhoheit und
ließ sich darin auch durch den Verkauf des Ortes samt Vogtei
durch Hirsau an das Domkapitel in Speyer (1511) nicht beeinträchtigen. 1803 kam
B. an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hugo 452, 460; Bickel, O./Bickel, B., Bauerbach. Vom Reichsdorf zum
Brettener Stadtteil, 1978. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baum von Baumsdorf (Ritter). Die B.
zählten zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bayern (Herzogtum, Kurfürstentum,
Königreich, Freistaat). Die B. (Baiern) werden erstmals um die Mitte des 6.
Jahrhunderts bei Jordanes (Getica c. 55 Baibari) erwähnt. Sie setzen sich vor
allem aus Germanen böhmischer, westlicher und östlicher Herkunft sowie Romanen
zusammen, wobei - vielleicht den Alemannen besonderes Gewicht zukommt, aber -
die aus Böhmen stammenden Einwanderer namengebend wurden (Boio-varii,
Baju-warii) und der neue Stamm im Gebiet der römischen Provinz Noricum ripense
und im Flachland der Raetia secunda im Wesentlichen zu Beginn des 6.
Jahrhunderts entstand. An seiner Spitze stehen die seit dem Tode Theoderichs
des Großen (526) von dem Merowingerkönig Theudebald eingesetzten und von den
Franken abhängigen (fränkischen?, burgundischen?) Agilolfinger (Garibald I.
550-590, Sitz in Regensburg), von denen nach dem Aufbau eines Königreichs
(regnum) Tassilo III. 788 von Karl dem Großen abgesetzt wurde. Der
Siedlungsraum reichte vom Lech bis zur Enns und von
Premberg(/Burglengenfeld)/Nabburg bis zu den Alpen (Bozen). Das Recht des zu
Beginn des 8. Jahrhunderts christianisierten Stammes wurde in der Lex
Baiwariorum aufgezeichnet (vor 743). Am Ende der Karolingerzeit erscheint
erneut ein Herzog der bis zur Raab und bis Friaul, Istrien und Dalmatien
ausgreifenden B. (rex in regno Teutonicorum Arnulf 907-937, Sohn des Markgrafen
Liutpold, Luitpold). Kaiser Otto I. entsetzte 947 die Familie der Liutpoldinger
(Luitpoldinger) des Herzogtums und übertrug es mit Friaul seinem mit der
Liutpoldingerin (Luitpoldingerin) Judith verheirateten Bruder Heinrich. Unter
dessen Sohn Heinrich (II.) dem Zänker erhielt B. seine größte Ausdehnung (952
Markgrafschaft Verona, Marken Krain und Istrien bis 976). Kaiser Otto II.
setzte aber Heinrich den Zänker 976 ab und trennte die bayerische Ostmark, den
Nordgau und Kärnten mit den italienischen Marken von B., das Heinrich 985
wieder erhielt, ab. Unter den Saliern wurde B. meist an Familienmitglieder
gegeben, von 1070 bis 1139 an die Welfen (1070 Welf I., 1101 Welf II., 1120
Heinrich der Schwarze, 1126 Heinrich der Stolze, der zugleich Sachsen erbte),
1139 an die Babenberger und von 1156 bis 1180 unter Abtrennung der den
Babenbergern verbleibenden Mark an der Donau (Ostmark, Herzogtum Österreich)
erneut an die Welfen (Heinrich den Löwen). 1180 gelangte mit der Absetzung
Heinrichs des Löwen das noch um Oberösterreich, Traungau und Steiermark
verkleinerte bayerische Herzogtum an Otto von Wittelsbach, einen Nachkommen der
seit der Mitte des 11. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Grafen von
Scheyern(-Wittelsbach), die seit etwa 1120 das bayerische Pfalzgrafenamt
innehatten. Die mit der Belehnung durch das Herzogtum B. neu begründete
Dynastie der Wittelsbacher, die eine straffe Verwaltung in B. ausbildete (34
Landgerichte bzw. Pflegämter), wurde rasch in Auseinandersetzungen mit den
bayerischen Großen verstrickt. Stadt und Hochstift Regensburg lösten sich
ebenso wie das Erzstift Salzburg vom Herzogtum. Landesfürsten wurden auch die
Bischöfe von Bamberg, Brixen, Freising und Passau sowie die Grafen von Tirol,
das die Herzoginwitwe Margarethe 1363 an Herzog Rudolf IV. von Österreich
übergeben hatte, und die Landgrafen von Leuchtenberg. Umgekehrt erhielt der
Herzog 1208 die Bestätigung der Erblichkeit des Herzogtums und die Reichslehen
des Pfalzgrafen Otto VIII. und des Andechser Grafen Heinrich von Istrien, 1214
die Belehnung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein und etwa gleichzeitig weitere
Güter (u. a. Aibling). 1240 erlangte er die vordem freisingische Stadt München.
1242 beerbte er die Grafen von Bogen, 1248 die Grafen von Andechs und die
älteren Grafen von Ortenburg und vertrieb den letzten Grafen von Wasserburg.
1254/1255 wurde B. dann in einen kleineren westlichen Teil („Oberbayern“, zu
dem der Nordgau und die Pfalzgrafschaft bei Rhein sowie die Kurwürde kamen,) und
einen größeren östlichen Teil („Niederbayern“ zwischen Reichenhall, Cham,
Freising und Landshut) geteilt. 1268 erhielt es das konradinische Erbe in der
Oberpfalz und am Lech (Landsberg), was besonders Oberbayern (Amberg,
Hohenstein, Vilseck [Vogtei], Auerbach, Plech,
Hersbruck, Neuhaus, Neumarkt in der Oberpfalz, Berngau, Donauwörth, Mering,
Schwabegg, Schongau) und nur in geringem Ausmaß auch Niederbayern (Floß,
Parkstein, Weiden, Adelburg [Adelnburg]) zugute kam. 1289 verlor B. die
Kurwürde an Böhmen. 1294 wurde die Pfalz von Oberbayern gelöst. 1314 wurde
Ludwig IV. (von Oberbayern) zum deutschen König gewählt (1328 Kaiser). Er
verlieh 1323 seinem Sohn Ludwig V. die durch das Aussterben der Askanier
erledigte Mark Brandenburg. 1340 erlosch die 1331 dreigeteilte niederbayerische
Linie. Ihre Güter fielen an Oberbayern, für das Kaiser Ludwig 1335/1346 ein
Landrecht erließ, zurück. Schon 1329 hatte Ludwig selbst im Hausvertrag von
Pavia den Söhnen seines Bruders die Pfalz (Rheinpfalz) und einen Teil des Nordgaus,
die Oberpfalz, abgetreten (einschließlich der Kurwürde). Gegen Ludwigs des B.
Pläne teilten dann seine sechs Söhne 1349/1351/1353 B. und weitere
hinzuerworbene Güter (1346-1433 Grafschaften Holland, Seeland, Friesland,
Hennegau, außerdem Tirol [1342-1363]) auf. Ludwig V. (Bayern-München) erhielt
Oberbayern mit Tirol, Ludwig VI. und Otto V. gemeinsam die Mark Brandenburg,
Stephan II. fast ganz Niederbayern, Wilhelm I. und Albrecht I. das Gebiet um
Straubing (Bayern-Straubing) sowie die Niederlande. Hiervon fiel 1363
Oberbayern an Stephan II. von Niederbayern, der aber 1369 Tirol, das die
Herzoginwitwe Margarethe (1363) an Herzog Rudolf IV. von Österreich übergeben
hatte, an Habsburg abtreten musste. Brandenburg musste 1373 an Karl IV.
abgegeben werden. 1392 wurde B. zum drittenmal geteilt (Teilherzogtümer
Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt). Herzog Johann II.
erhielt den südwestlichen Teil Oberbayerns und den südlichen Nordgau
(Bayern-München), Herzog Friedrich Niederbayern (Bayern-Landshut), Herzog
Stephan III. Streubesitz an der oberen Donau und im Alpenvorland
(Bayern-Ingolstadt). 1425 erlosch die in der zweiten Teilung 1349ff.
entstandene Straubinger Linie im Mannesstamm. Nach dem Pressburger Schied von
1429 fiel das 1425 rasch vom Kaiser an Habsburg verliehene Straubinger Land zur
Hälfte an die beiden Münchener Herzöge (Bayern-München) und zu je einem Viertel
an Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. 1433 musste die Herrschaft über die
Niederlande an den Herzog von Burgund abgetreten werden. 1445/1447 starb mit
Ludwig dem Buckligen die Linie Bayern-Ingolstadt aus. Ihre Güter fielen an
Heinrich XVI. von Bayern-Landshut, der nunmehr zwei Drittel Bayerns beherrschte
und dessen Nachfolger Ludwig der Reiche 1472 die Universität Ingolstadt gründete.
1450 trat Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut im Erdinger Vertrag seinem
Münchener Vetter einen kleinen Teil des Erbes ab. Gleichzeitig gewann
Bayern-Landshut die Herrschaften Heidenheim, Heideck, Wemding und Weißenhorn.
1485 zog Albrecht IV. von Bayern-München die Grafschaft Abensberg ein. Von 1487
bis 1492 unterstellte sich die verschuldete Reichsstadt Regensburg seiner
Landeshoheit. Am 1. 12. 1503 starb die Linie Bayern-Landshut mit Georg dem
Reichen in männlicher Linie aus. Zwischen dem mit der Georgstochter Elisabeth
verheirateten Ruprecht von der Pfalz und Albrecht IV. von Bayern-München kam es
zum Erbfolgekrieg, da Georg Elisabeth zur Erbin eingesetzt hatte, obwohl nach
dem Teilungsvertrag von 1392 und dem Erdinger Vertrag von 1450 beim Aussterben
der Linie Bayern-Landshut Bayern-München das Erbe erhalten sollte. Gegen das
Versprechen von Gebietsabtretungen erhielt Albrecht IV. die Unterstützung König
Maximilians. Im Kölner Schied König Maximilians vom 30. 6. 1505 wurde das
Landshuter Erbe dann dem Münchener Gebiet zugefügt und damit die Einheit
Bayerns wiederhergestellt. Albrecht IV. musste aber 1505 verstreute Gebiete
zwischen Fichtelgebirge und oberer Donau (Neuburg, Hilpoltstein, Heideck,
Burglengenfeld, Sulzbach) zur Bildung des für die Kinder Ruprechts geschaffenen
Fürstentums der „Jungen Pfalz“ (Pfalz-Neuburg) sowie andere Güter an den Kaiser
(Gerichte Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel, das Zillertal sowie Kirchberg und
Weißenhorn,), an die Reichsstadt Nürnberg (Altdorf, Hersbruck) und an
Württemberg (Heidenheim) abtreten. 1506 wurde ein Primogeniturgesetz in Kraft
gesetzt, das die Einheit des Landes sichern sollte. Dieses so gefestigte Land
erhielt 1516 eine Landesordnung, 1518 ein reformiertes Landrecht, 1520 eine
Gerichtsordnung und 1616 durch Herzog Maximilian (1597-1651) erneut ein
Landrecht. 1623 gewann der Herzog den Kurfürstenstand, 1607 Donauwörth, 1616
Mindelheim und 1628 die Oberpfalz. Maximilian II. Emanuel wurde 1691
Statthalter der spanischen Niederlande, verlor aber von 1704 bis 1714 B. an
Österreich. Karl VII. Albrecht erwarb 1734 und 1740 die Herrschaften
Hohenwaldeck, Wartenberg, Sulzbürg und Pyrbaum und erhielt 1742 die
Kaiserkrone. Unter Maximilian III. Joseph öffnete sich B. der Aufklärung. 1758
stiftete er auf Betreiben Ickstatts und Loris die Akademie der Wissenschaften
in München. Zugleich wurde durch Ickstatt die völlig zersplitterte
Staatsverwaltung neu organisiert und durch Kreittmayr das bayerische Recht
kompiliert bzw. kodifiziert (Codex Juris Bavarici Criminalis 7. 10. 1751, Codex
Juris Bavarici Judiciarii (1753), Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis 2. 1.
1756). 1777 starben die bayerischen Wittelsbacher aus und wurden durch die
wittelsbach-pfälzischen Kurfürsten (Karl Theodor) beerbt, so dass - abgesehen
von Pfalz-Zweibrücken(-Birkenfeld) - erstmals seit 1329 die getrennten
wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg, Pfalz-Neuburg,
Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt wurden. 1779 ging das bayerische Innviertel an
Österreich verloren, 1797/1801 das linksrheinische Gebiet an Frankreich. Beim
Tod des kinderlosen Karl Theodor gelangte Maximilian IV. Josef von der Linie
Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld an die Herrschaft und vereinigte so die gesamten
wittelsbachischen Lande. Maximilian IV. Joseph (1799-1825), seit 1806 König
Maximilian I., und sein Minister Freiherr Maximilian Joseph von Montgelas
(1799-1817) schufen dann den modernen Staat B. 1801 umfasste das Herzogtum B.
mit den Reichsgrafschaften Valley, Hals bei Passau, Cham und Hohenschwangau
sowie der Reichspflege Donauwörth (Wörth) 590 Quadratmeilen mit 880000
Einwohnern. 1803 gewann B. durch § 2 des Reichsdeputationshauptschlusses als
Entschädigung für die linksrheinischen Güter (Pfalz [Rheinpfalz],
Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Simmern, Jülich, Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz,
Bergen-op-Zoom [Bergen op Zoom], Ravenstein) in Franken die Hochstifte Würzburg
und Bamberg sowie die Reichsstädte Rothenburg, Weißenburg, Windsheim und
Schweinfurt, die Abteien Waldsassen und Ebrach, die Reichsdörfer Gochsheim und
Sennfeld sowie aus dem Hochstift Eichstätt die Ämter Sandsee, Wernfels-Spalt,
Abenberg, Arberg-Ornbau und Wahrberg (/Vahrnberg)-Herrieden, in Schwaben das
Hochstift Augsburg, eine Reihe von Klöstern (Kempten, Irsee, Wengen, Söflingen,
Elchingen, Ursberg, Roggenburg, Wettenhausen, Ottobeuren, Kaisheim, Sankt
Ulrich und Afra in Augsburg) und die Reichsstädte Dinkelsbühl, Kaufbeuren,
Kempten, Memmingen, Nördlingen, Ulm, Bopfingen, Buchhorn, Wangen, Leutkirch
sowie vor allem in Altbayern selbst die Hochstifte Freising und Passau
diesseits von Inn und Ilz. Die rechtsrheinische Pfalz kam aber an Baden. 1805
erlangte B. in den Verträgen von Brünn und Pressburg die Reichsstadt Augsburg,
die Markgrafschaft Burgau, habsburgische Güter in Oberschwaben, Vorarlberg,
Passau, Eichstätt und Tirol mit Brixen und Trient (im Austausch gegen
Würzburg). Am 1. 1. 1806 stieg es zum Königreich auf. Nach dem Beitritt zum
Rheinbund am 12. 7. 1806 gewann es Ansbach (im Austausch gegen Berg) und
zahlreiche kleine Herrschaften, die Reichsstadt Nürnberg sowie Gebiete des
Deutschen Ordens. 1809/1810 erlangte es auf Kosten Österreichs das Innviertel
und das Hausruckviertel, Salzburg und Berchtesgaden, außerdem Bayreuth und
Regensburg, musste aber Südtirol an Italien und einen Teil Mainfrankens an das
Großherzogtum Würzburg abgeben. Ein Vertrag mit Württemberg ließ im Westen die
Iller zur Grenze werden und Ulm an Württemberg übergehen. 1808 wurde eine
Konstitution erlassen. 1815/1816 (14. 4. 1816) musste B. Tirol, Vorarlberg,
Salzburg, das Innviertel und das Hausruckviertel an Österreich zurückgeben,
erhielt aber seinerseits das Maingebiet von Würzburg bis Aschaffenburg und dazu
die linksrheinische Pfalz zurück. Das 1805/1806 erlangte Vils im Außerfern
wurde 1816 gegen Marktredwitz an Österreich gegeben. Die verschiedenen
verbliebenen, zwischen 1803 und 1816 die Länder von etwa 230 ehemaligen
Reichsständen aufnehmenden Gebiete wurden unter dem leitenden Minister
Montgelas zu einer straff verwalteten Einheit vereinigt, die am 10. 6. 1815 als
drittgrößter Staat widerstrebend dem Deutschen Bund beitrat, 1808 eine
Konstitution bzw. am 26. 5. 1818 eine Verfassung und 1813 ein einheitliches
modernes Strafrecht (Kriminalgesetzbuch) erhielt und die Universitäten Bamberg,
Altdorf, Dillingen, Innsbruck und Salzburg aufhob. Alleiniger Mittelpunkt wurde
München, das 1826 auch die 1800 schon von Ingolstadt nach Landshut verlegte
Universität gewann. 1837 wurde das Land neu in sieben Regierungsbezirke
(Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken
Unterfranken) gegliedert, zu denen noch die Pfalz als achter Regierungsbezirk
trat. Durch preußisches Gesetz vom 24. 12. 1866 wurde das bisherige bayerische
Bezirksamt Gersfeld, das aus Orten der früheren Herrschaft Gersfeld und der
ehemals fuldischen Ämter Weyhers, Bieberstein und Oberamt Fulda bestand, und
der bisher bayerische Landgerichtsbezirk Orb mit Orten, die 1815 aus dem
Großherzogtum Frankfurt an B. gelangt waren, mit Preußen vereinigt. Am 20./23.
11. 1870 schloss B. als letzter süddeutscher Staat in Versailles den Vertrag
über den Eintritt in das Deutsche Reich ab, bei dem es nach der Verfassung von
1871 als Reservatrechte eigene Diplomatie, Post, Eisenbahn, Bier- und
Branntweinsteuer sowie beschränkte Wehrhoheit behielt. Im November 1918 rief
der Führer der Unabhängigen Sozialdemokratie Eisner in B. die Republik aus.
König Ludwig III. ging außer Landes, verweigerte aber jede Abdankung.
Gleichwohl wandelte sich das Königreich zum Freistaat (Verfassung vom 12./19.
8. 1919). Auf Grund der neuen Verfassung verlor B. im Deutschen Reich fast alle
Sonderrechte. Ein Teil der Pfalz Bayerns kam zum Saargebiet. Am 1. 7. 1920
wurde Sachsen-Coburg mit B. vereinigt. Am 9. 3. 1933 wurde die Regierung des
Ministerpräsidenten Held (Bayerische Volkspartei) durch die Nationalsozialisten
verdrängt. 1934 verlor B. seine Eigenstaatlichkeit und wurde bis 1945
Gebietskörperschaft des Reiches. 1945 kam es zur amerikanischen Besatzungszone,
doch wurden Lindau und die Pfalz der französischen Besatzungszone zugeteilt.
Umgekehrt kam das zuvor thüringische Ostheim zu B. Die Pfalz wurde von (dem
wiederbegründeten) B. getrennt und 1946 dem Land Rheinland-Pfalz eingegliedert.
Lindau kam 1956 zu B. zurück. Am 1. 12. 1946 erhielt B. eine neue Verfassung.
1949 lehnte der Landtag Bayerns das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
wegen unzureichender Berücksichtigung bayerischer Sonderrechte ab, doch wurde
B. Land der Bundesrepublik Deutschland. S. Pfalz, Wittelsbach.
L.: Wolff 134; Zeumer 553 II b1, II b 61, 6; Wallner 711 BayRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 78 (bis 1450) G4, II 22 (1648)
F4, III 38 (1789) D3; Die Territorien des Reichs 1, 56; Monumenta Boica, ed.
Academia Scientiarum Boica, Bd. 1ff. 1763ff.; Buchner, A., Geschichte von
Bayern, 1820-1855; Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen
Geschichte, hg. v. d. hist. Komm. bei der bay. Akad. d. Wiss. Bd. 1ff. 1856ff.;
Riezler, S. v., Geschichte Bayerns, 1878ff., z. T. 2. A. 1927ff., Neudruck
1964; Rosenthal, E., Geschichte des Gerichtswesens und der
Verwaltungsorganisation Bayerns, Bd. 1, 2 1889ff., Neudruck 1968; Götz, W.,
Geographisch-historisches Handbuch von Bayern, Bd. 1-2, 1895ff.; Doeberl, M.,
Entwicklungsgeschichte Bayerns, Bd. 1 1906, 3. A. 1916, Bd. 2 2. A. 1928, Bd. 3
1931; Ortsbuch von Bayern 1932, hg. v. Reichspostzentralamt, 1932, mit Nachtrag
von 1933; Spindler, M., Die Anfänge des bayerischen Landesfürstentums, 1937;
Kornrumpf, M., Atlas Bayerische Ostmark, 1939; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches
Städtebuch 1939-1974, Bd. 5; Bauerreiß, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1-7,
1949ff. z. T. 3. A.; Historischer Atlas von Bayern, hg. von der Kommission für
bayerische Landesgeschichte, 1950ff. (Verzeichnis der bis 1980 erschienenen
Hefte in Zs. f. bay. LG. 43 (1980), 799ff.); Hiereth, S., Die bayerische
Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert, 1950; Simon,
M., Evangelische Kirchengeschichte Bayerns, 2. A. 1952; Rall, H., Kurbayern in
der letzten Epoche der alten Reichsverfassung 1745-1801, 1952; Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. von der Kommission für bayerische
Landesgeschichte, 1952ff.; Zimmermann, W., Bayern und das Reich 1918-23, 1953;
Reindel, K., Die bayerischen Luitpoldinger, 1953; Historisches
Gemeindeverzeichnis von Bayern, Beiträge zur Statistik Bayerns 192 (1954);
Schwend, K., Bayern zwischen Monarchie und Diktatur 1918-33, 1954;Schmidt,
W./Reng, A., Straubinger Atlas, Straubinger Hefte 8 (1958); Bosl, K.,
Bayerische Geschichte, 7. A. 1990; Hubensteiner, B., Bayerische Geschichte, 10.
A. 1985; Historischer Atlas von Bayerisch-Schwaben, hg. v. Zorn, W., 2. A.
1985ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 51,
52, 91, 94, III, 18, 19, 26, 27, Peiera, Volksname, Peigirolant, Landname,
Baivarii, Baioaria, Beiaro riche, Beireland; Werner, H., Die Herkunft der
Bajuwaren und der „östlich-merowingische“ Reihengräberkreis, FS Wagner, F.,
1962; Fried, P., Herrschaftsgeschichte der altbayerischen Landgerichte Dachau
und Kranzberg im Hoch- und Spätmittelalter sowie in der frühen Neuzeit, 1962;
Hubensteiner, B., Bayern, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Finsterwalder, R., Zur Entwicklung der bayerischen Kartographie von ihren
Anfängen bis zum Beginn der amtlichen Landesaufnahme, 1967; Apian, P., 24 baierische
Landtafeln von 1568, hg. v. Fauser, A./Stetten, G., 1968; Handbuch der
bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1ff. 1968ff., 2. A. 1981ff.,
z. T. 3. A. 1995ff.; Bayerischer Geschichtsatlas, hg. v. Spindler, M., 1969;
Buzas, L./Junginger, F., Bavaria Latina. Lexikon der lateinischen
geographischen Namen in Bayern, 1971; Weis, E., Montgelas, Bd. 1f. 1971f.;
Altbayern im Frühmittelalter bis 1180, hg. v. Ay, K., 1974; Rall, H.,
Zeittafeln zur Geschichte Bayerns, 1974; Riedenauer, E., Das allgemeine
Ortsregister zum Historischen Atlas von Bayern, Z. f. bay. LG. 39 (1976);
Schwaben von 1268-1803, bearb. v. Blickle, P./Blickle, R., 1979; Wittelsbach
und Bayern, hg. v. Glaser, H., Bd. 1ff. 1980; Fried, P., Vorstufen der
Territorienbildung in den hochmittelalterlichen Adelsherrschaften Bayerns, (in)
FS Kraus, A., 1982, 33ff.; Demel, W., Der bayerische Staatsabsolutismus 1806/08
bis 1817, 1983, Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 76; Handbuch
der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980, hg. v. Volkert, W.,
1983; Land und Reich, Stamm und Nation. Probleme und Perspektiven bayerischer
Geschichte, FS Spindler, M., 1984; Die Bayern und ihre Nachbarn, hg. v.
Wolfram, H. u. a., 1985; Hausberger, K./Hubensteiner, B., Bayerische Kirchengeschichte,
1985; Reitzenstein, W. Frhr. v., Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und
Bedeutung, 2. A. 1991; Zorn, W., Bayerns Geschichte im 20. Jahrhunderts, 1986;
Ay, K., Land und Fürst im alten Bayern, 16.-18. Jahrhundert, 1988; Bosl, K.,
Die bayerische Stadt in Mittelalter und Neuzeit. Altbayern, Franken, Schwaben,
1988; Bosls Bayerische Biographie, 1980ff., Ergbd. 1000 Persönlichkeiten aus 15
Jahrhunderten, hg. v. Bosl, K., 1988; Neuanfang in Bayern, 1945-1949. Politik
und Gesellschaft in der Nachkriegszeit, hg. v. Benz, W., 1988; Handbuch der
bayerischen Geschichte, Bd. 2 Das alte Bayern, hg. v. Kraus, A., 2. A. 1988;
Volkert, W., Die bayerischen Kreise. Namen und Einteilung zwischen 1808 und
1838, (in) FS Bosl, K., Bd. 2, 1988; Lieberich, H., Die bayerischen Landstände
1313-1807, Einleitung und Verzeichnisse, 1988; Wolff, H., Cartographia
Bavaricae. Bayern im Bild der Karte, 1988; Riepertinger, R., Typologie der
Unruhen im Herzogtum Bayern 1525, Zs. f. bay. LG. 51 (1988); Hartmann, P.,
Bayerns Weg in die Gegenwart. Vom Stammesherzogtum zum Freistaat heute, 2. A.
1992; Franz, E. u. a., Gerichtsorganisation in Baden-Württemberg, Bayern und
Hessen im 19. und 20. Jahrhundert, 1989; Kremer, R., Die Auseinandersetzungen
um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt 1438-1450, 1989; Liebhart, W., Bayern zur
Zeit König Ludwigs, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 185ff.; Störmer, W:, Die
oberbayerischen Residenzen der Herzöge von Bayern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987),
1ff.; Ziegler, W., Die niederbayerischen Residenzen im Spätmittelalter, Bll. f.
dt. LG. 123 (1987), 25ff.; Götschmann, D., Altbayern vor 1806, 1979-1986
(Sammelbericht), Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 711ff.; Jahn, J., Ducatus
Baiuvariorum. Das bairische Herzogtum der Agilolfinger, 1991; Typen der
Ethnogenese unter besonderer Berücksichtigung der Bayern, hg. v. Wolfram,
H./Pohl, W., 1993; Kraus, A., Geschichte Bayerns, 3. A. 2004; Tremel, M.,
Geschichte des modernen Bayern, 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern,
Österreich, 1996; Regierungsakte des Kurfürstentums und Königreichs Bayern, hg.
v. Schimke, M., 1996; Prinz, M., Die Geschichte Bayerns, 1997; Handbuch der
bayerischen Kirchengeschichte, hg. v. Brandmüller, W., 1998; Seitz, J., Die
landständische Verordnung in Bayern, 1998; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Kremer, R., Die
Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt 1438-1450, 2000;
Volkert, W., Geschichte Bayerns, 2001; Bayern im Bund, hg. v. Schlemmer, H. u.
a., 2001ff.; Franz, M., Die Landesordnungen von 1516/1520, 2003; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 752;
Krey, H., Herrschaftskrisen und Landeseinheit, 2005; Kummer, K., Landstände und
Landschaftsverordnung unter Maximilian I. von Bayern (1598-1651), 2005; Körner,
H., Geschichte des Königreichs Bayern, 2006; Handbuch der historischen Stätten,
Bayern, 3. A., hg. v. Körner, H. u. a., 2006; Die Protokolle des bayerischen
Staatsrats 1799 bis 1817, bearb. v. Stauber, R., Bd. 1f. 2006ff.; Deutsches Verfassungsrecht
1806-1918, hg. v. Kotulla, M., Bd. 2, 2007 (z. B. 1042 Besitzergreifungspatent
zur Vollziehung des mit der Krone Württemberg abgeschlossenen Grenzvertrags vom
2. November 1810); Grundlagen der modernen bayerischen Geschichte, hg. v.
Willoweit, D., 2007; Paulus, C., Das Pfalzgrafenamt in Bayern im frühen und
hohen Mittelalter, 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bebenhausen (Reichskloster). Kurz vor 1187
gründete Pfalzgraf Rudolf von Tübingen auf vom Hochstift Speyer eingelöstem
Grund und Boden in B. nördlich von Tübingen ein Prämonstratenserkloster, das
1190 mit Zisterziensern besetzt wurde. Von 1280 bis zum Verkauf der Stadt
Tübingen 1342 versuchten die Pfalzgrafen entgegen der Stiftungsurkunde des
Klosters, dieses ihrer Herrschaft zu unterwerfen. Im 14. Jahrhundert kam die Vogtei an das Reich. In der zweiten Hälfte des 15.
Jahrhunderts erwarb Württemberg als Nachfolger der Pfalzgrafen von Tübingen
allmählich die Herrschaft über das Reichskloster. Seit 1498 besuchte der Abt
den württembergischen Landtag. 1535 wurde die Reformation eingeführt. 1623
gehörten zum Kloster noch 14 Dörfer und Weiler, acht Höfe, ein Schloss, ein
Burgstall und 876 Untertanen. 1807 wurde die Klosterverwaltung aufgelöst. S.
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 162; Großer Historischer Weltatlas II 66 E4; Paulus, E., Die
Cisterzienserabtei Bebenhausen, 1886; Brand, H./Krins, H./Schiek, S., Die
Grabdenkmale im Kloster Bebenhausen, 1989; Köhler, M., Die Bau- und
Kunstgeschichte, 1994. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beichlingen (Grafen). 1014 wird erstmals die
Burg B. bei Kölleda erwähnt. Nach ihr nannte sich ein Grafengeschlecht, das
seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts in mehrere Linien aufgespalten aus
Alloden, Reichslehen und Landgrafenlehen ansehnliche Güter zwischen Finne,
Kelbra und Frankenhausen ansammelte (Kölleda, Kelbra, Frankenhausen, Worbis,
Brücken, Vogtei über Oldisleben), diese aber im
14. Jahrhundert an die Grafen von Schwarzburg und die Wettiner verpfändete und
verkaufte. S. Thüringen.
L.: Wolff 377; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) F3; Leitzmann, L., Diplomatische Geschichte der Grafen von Beichlingen,
Zs. d. Vereins f. thür. Gesch. und Altertumskunde 8 (1871), 177ff.; Mascher,
K., Reichsgut und Komitat am Südharz, 1957; Kempen, W. van, Schlösser und
Herrensitze, 1961; Patze, H., Beichlingen, LexMA 1 1980, 1812.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Benkendorf (Ritter), Beneckendorff,
Benekendorf. Die B. zählten zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berg (Grafen, Herzöge, Grafschaft,
Herzogtum, Großherzogtum). In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erscheint
am Niederrhein ein Geschlecht mit den Leitnamen Adolf, Eberhard und Engelbert,
das sich nach dem Stammsitz B. an der Dhün (Altenberg, vor 1152 als
Zisterzienserabtei gestiftet) benannte, um 1150 ansehnliche Güter (Allod, Vogtei über die Klöster Werden, Deutz, Siegburg)
zwischen Sieg und Lippe innehatte und in enger Verbindung zum Erzstift Köln
stand. Um 1100 erwarb es Güter aus dem Erbe der Grafen von Werl. Seit 1101
führte es den Grafentitel. Von 1133 bis 1288 war der Hauptsitz B. (= Burg an
der Wupper), das bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts Residenz blieb.
1160/1161/1163 teilten sich die Grafen von B. in eine rheinische (B.) und eine
westfälische Linie (Berg-Altena[-Mark], Altena), diese sich am Ende des 12.
Jahrhunderts in einen märkischen und einen isenbergischen Zweig, von denen
Isenberg rasch bedeutungslos wurde, die Grafen von Mark dagegen erhebliches
Gewicht gewannen. Die Grafen von B., die 1176 Güter um Hilden und Haan und
vielleicht um Duisburg und 1189 um Düsseldorf erwarben und mehrfach den Kölner
Erzbischofsstuhl besetzten, starben 1225 in der Hauptlinie (rheinische Linie)
aus. Sie wurden über Irmgard von B. von dem Haus Limburg beerbt, dessen
Angehörige Güter um Duisburg, Mettmann und Remagen gewannen (Hauptort war seit
1280 Düsseldorf). Diese wurden 1348 über die Schwestertochter Margarete von B.
und Ravensberg von dem Haus Jülich beerbt, das die letzten fremden Exklaven
beseitigte (1355 Hardenberg, 1359 Solingen). Seit 1380 war B. Herzogtum. Ihm
wurde die von Margarete von B. vom Vater ererbte Grafschaft Ravensberg
angegliedert. 1423 vereinigte sich B. durch Erbfall mit dem Herzogtum Jülich.
1427 wurde Elberfeld gewonnen. 1511 starb das Haus Jülich (Jülich-Hengebach)
aus und wurde durch die Grafen von der Mark beerbt, die seit 1368 auch in Kleve
(Herzöge von Kleve) herrschten (Vereinigung von Jülich-Berg-Ravensberg mit dem
Herzogtum Kleve-Mark). 1609 erlosch der märkische Zweig (Kleve-Mark) des alten
bergischen Grafenhauses. Nach dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit kam 1614
(endgültig 1666) das katholisch gebliebene B. (mit den Städten Düsseldorf,
Lennep, Wipperfürth, Ratingen,Radevormwald [Rade vor dem Wald], Solingen,
Gerresheim, Blankenberg und Elberfeld, den Ämtern Düsseldorf, Angermund und
Landsberg, Mettmann, Elberfeld, Barmen und Beyenburg, Solingen und Burg,
Schöller, Hilden und Haan [Hahn], Bornefeld und Hückeswagen, Monheim, Mieseloh
[Meiseloh], Porz und Mülheim [Mühlheim], Odenthal [Odendahl], Scheiderhöh
[Scheidenhöh], Lülsdorf [Lüstorf], Steinbach, Löwenburg bzw. Löwenberg
[Leuenberg], den freien Herrschaften Hardenberg und Broich [Bruck] und der
Herrschaft Schöller) mit Jülich an Pfalz-Neuburg, 1685 an Kurpfalz, womit B.
Nebenland wurde, und 1777 mit der Pfalz an Bayern. 1805/1806 an Napoléon I. abgetreten
wurde B. unter dessen Schwager Joachim Murat zusammen mit nassauischen und
preußischen Gebieten Großherzogtum (mit Herzogtum Münster, Grafschaft Mark,
Tecklenburg, Lingen, Reichsabtei Essen, Elten und Werden, insgesamt 315
Quadratmeilen mit 878000 Einwohnern). Dieses wurde in die vier Departements
Rhein, Sieg, Ruhr und Ems eingeteilt und erhielt Verfassung und Verwaltung nach
dem Muster des napoleonischen Frankreich. Auch der Code Napoléon wurde in Kraft
gesetzt. 1809 wurde B. praktisch ein Teil Frankreichs, an das am 10. 12. 1810
Münster, Bentheim, Tecklenburg und Rheda mit insgesamt 87 Quadratmeilen ganz
abgetreten werden mussten. 1813/1814 wurden die französischen Einrichtungen
aufgehoben. 1815 kam B. an Preußen (Rheinprovinz), 1946 das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 323ff.; Wallner 701 WestfälRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3; Die Territorien des Reichs 3, 86;
Goecke, R., Das Großherzogtum Berg 1806-13, 1877; Hengstenberg, H., Das ehemalige
Herzogtum Berg und seine nächste Umgebung, 2. A. 1897; Ilgen, T., Die ältesten
Grafen von Berg und deren Abkömmlinge, die Grafen von Altena (Isenberg-Limburg
und Mark), Zs. d. Berg. Geschichtsvereins 36 (1903), 14ff.; Schönneshofer, B.,
Geschichte des Bergischen Landes, 2. A. 1912; Melchers, B., Die ältesten Grafen
von Berg bis zu ihrem Aussterben, Zs. d. Berg. Geschichtsvereins 45 (1912),
5ff.; Somya, J., Die Entstehung der Landeshoheit in der Grafschaft Berg bis zum
Ende des 14. Jahrhunderts, 1926; Lülsdorff, J. v., Zur Entwicklung der
Landeshoheit in den einzelnen Teilen des Herzogtums Berg, Zs. d. Berg.
Geschichtsvereins 70 (1949), 255ff.; Hömberg, A., Geschichte der Comitate des
Werler Grafenhauses, WZ 100 (1950), 9ff.; Hashagen, J. u. a., Bergische
Geschichte, 1958; Wisplinghoff, E./Dahn, H., Die Rheinlande, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Schmale, F., Die Anfänge der Grafen von Berg, FS
Bosl, K., 1974; Kraus, T., Die Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von
Berg bis zum Jahre 1225, 1981; Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer
Jülich, Kleve, Berg, 3. A. 1985; Regierungsakte des Großherzogtums Berg, hg. v.
Rob, K., 1992; Lohausen, H., Die obersten Zivilgerichte im Großherzogtum, 1995;
Engelbrecht, J., Das Herzogtum Berg, 1996; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schmidt, C., Das
Großherzogtum Berg, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 162;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 814 (Jülich und Berg); Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1,
422; Severin-Barboutie, B., Französische Herrschaftspolitik und Modernisierung,
2008; Geschichte des Bergischen Landes, hg. v. Gorißen, S. u. a., 2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bering (Reichsritter). In der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 122. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bernlohe (Reichsritter). In der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 122. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beulwitz, Beulbitz (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert gehörten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Pfeiffer 208, 209; Riedenauer 122.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beuron, Biron (Kloster, Stift, Abtei
[1687], Grundherrschaft). Im 861 erstmals genannten B. an der oberen Donau
errichtete der Edelfreie Peregrin ein 1097 vom Papst bestätigtes Kloster, das
seit 1253 unter der Vogtei der Grafen von
Zollern (Hohenzollern) und von 1409 bis 1615 der Herren von Enzberg zu Mühlheim
stand. Im Donautal und Bäratal sowie auf dem Heuberg gewann das Stift eine
ansehnliche Grundherrschaft, die 1802 an Hohenzollern-Sigmaringen kam. S.
Württemberg-Hohenzollern, Baden-Württemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C3; Zingeler, K., Geschichte
des Klosters Beuron, 1890; Engelmann, U., Beuron. Die Benediktinerabtei im
Donautal, 1957; 250 Jahre Abteikirche Beuron. Geschichte, geistliches Leben,
Kunst, hg. v. Schöntag, W., 1988.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Blâmont, Blankenberg bzw. Blankenburg
(Herrschaft, Grafen). Der Ort B. (Blankenberg) kam im 12. Jahrhundert
wahrscheinlich durch die Heirat Konrads von Salm mit Hadwid von Türkstein an
die Grafen von Salm. 1225 beauftragte Heinrich II. von Salm seinen Sohn
Friedrich mit der Verwaltung Blâmonts (Blankenbergs). 1247 erreichte dieser die
Belehnung mit diesen Gütern durch den Bischof von Metz. Im Laufe der Zeit
entstand aus der Vogtei über Güter der Abtei
Senones und Metzer wie Lothringer Lehen eine reichsunmittelbare Herrschaft über
rund ein Dutzend Dörfer. Ehe das Geschlecht der Grafen bzw. Herren von B. 1506
ausstarb, verkaufte Ulrich von B. 1499 eine Hälfte der Güter dem Herzog von
Lothringen und vermachte ihm 1504 die zweite Hälfte. 1546 und 1561 verzichteten
die Bischöfe von Metz zugunsten der Herzöge von Lothringen auf ihre
Lehnsherrschaft. S. Frankreich.
L.: Wolff 304; Großer Historischer Weltatlas II 66 D4; Martimprey de Romecourt,
E. Comte de, Les sires et comtes de Blâmont, Mémoires de la Société
d'Archéologie Lorraine 1890, 76ff.; Dedenon, A., Histoire du Blamontois des
origines à la renaissance, 1931; Herrmann, H., Blâmont, LexMA 2 1983, 256f.;
Blâmont et les Blâmontois, hg. v. Andriot, C. u. a., 2009.
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Bolanden (Herren, Reichsgrafen). Die
Herren von B. sind ein vermutlich aus der Dienstmannschaft des Erzstifts Mainz
hervorgegangenes, seit 1128 mit Werner I. nachweisbares Geschlecht von
Reichsministerialen im rheinhessisch-pfälzischen Raum. Zentren der verstreuten
Güter waren Lehen - 45 verschiedener Herren - und Vogteien
der Reichsgutsbezirke um die Stammburg Donnersberg, um Nierstein, Gernsheim und
Ingelheim. Die Familie erlangte 1212 die Reichstruchsessenwürde, 1246 die
Reichskämmererwürde. Zugleich spaltete sie sich in die Linien B., Hohenfels und
Falkenstein auf. Die Hauptlinie erlosch im Mannesstamm 1376, die 1199/1241
abgespaltete, in Reipoltskirchen ansässige Seitenlinie Hohenfels 1602, die 1241
gebildete Seitenlinie Falkenstein, die 1255/1288 die Ministerialen von
Münzenberg beerbte, die Landvogtei der Wetterau und die Reichsvogtei im Forst
Dreieich innehatte und 1398 in den Reichsgrafenstand aufstieg, bis 1407/1418.
Das 1333 erstmals erwähnte Dorf B. kam 1709 von der Pfalz durch Tausch an
Nassau-Weilburg, danach über Bayern 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Jacob, E., Untersuchungen über Herkunft und Aufstieg des
Reichsministerialengeschlechtes Bolanden, Diss. phil. Gießen 1936; Engels, O.,
Bolanden, LexMA 2 1983, 356f.; Dotzauer, W., Geschichte des
Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001.
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Bolchen (Herrschaft, Grafschaft). Im 12.
Jahrhundert erscheint B. als Lehnsgut der Herren von Fels (Feltz) von Seiten
der Herren von Finstingen, nach dem sich die Herren von Feltz benannten. Sie
bildeten durch Erwerb von Vogteien und
Pfandschaften eine ansehnliche, aber nicht zusammenhängende Herrschaft. Im 14.
Jahrhundert begegnet B. als Burglehen von Falkenberg (bis 1342), später als
Lehen des Herzogs von Luxemburg (nach 1384). Zu Anfang des 15. Jahrhunderts
fiel B. über Irmgard von B. an die Familie von Rodemachern, vor 1462 über
Elisabeth von Rodemachern an Friedrich Graf von Moers. 1492 zog König
Maximilian alle Rodemachernschen Güter wegen Felonie ein. Zwischen 1488 und
1503 kaufte der Herzog von Lothringen alle Rechte an B. auf. S. Frankreich.
L.: Wolff 305; Guir, F., Histoire de Boulay, 1933; Hermann, H., Bolchen, LexMA
2 1983, 357. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bouillon (Herrschaft, Herzogtum). B. an
der Semois in Lothringen (Niederlothringen) wird 988 erstmals erwähnt (Bullio).
Die zugehörige, vielleicht auf einer älteren Befestigungsanlage um 1100
errichtete Burg wurde Mittelpunkt einer Herrschaft aus Gütern des Hauses
Ardenne (Paliseul, Jéhonville, Fays-les-Veneurs, Sensenruth [Sensenstruth]), zu
denen Reimser Vogteilehen um Douzy kamen. 1096
verpfändete Gottfried von B. zur Finanzierung eines Kreuzzuges die Herrschaft
an das Hochstift Lüttich. Seit 1330 wurde die Herrschaft wegen des
Herzogstitels des Hauses Ardenne in Lothringen in offiziellen Quellen als
Herzogtum bezeichnet. Seit 1430 gewannen die Grafen von der Mark (de la
Marck-Arenberg) in B. an Bedeutung. 1482 entriss der Graf von der Mark dem
Hochstift Lüttich das Land und übte von 1483 bis 1529 die Herrschaft aus. 1521
gab Kaiser Karl V. das Herzogtum an Lüttich zurück, doch nannten sich die
Grafen weiter Herzöge von B. Seit 1548 hatten die Grafen von der Mark erneut
das Herzogtum inne. Ihre Rechte gingen 1591 durch Heirat an das Haus Latour
d'Auvergne über. 1672 wurde B. von Frankreich erobert, 1678 aber den Latour
d'Auvergne zuerkannt. 1693 kam es unter den Schutz Frankreichs, 1814/1821 als
Standesherrschaft der Fürsten Rohan an Luxemburg (Niederlande), 1830/1837 an
Belgien.
L.: Wolff 307; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4, III 38 (1789) A3;
Ozeray, Histoire de la ville et du duché de Bouillon, Bd. 1f. 2. A. 1864;
Vannerus, H., Le château de Bouillon, quelques pages de son histoire, Ardenne
et Gaume 10 (1955) 5ff.; Muller, J., Bouillon. Duché-Ville-Chateau, 1974;
Petit, R., Bouillon, LexMA 2 (1982), 496ff. ; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 81
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenstein (Freiherren, Reichsritter). Bis
etwa 1650 zählten die thüringischen, nach der Stammburg B. bei Pössneck
benannten B. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten
die B. mit dem Gut Wüstenstein in der Fränkischen Schweiz zum Kanton Gebirg und
zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 65; Riedenauer 122. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Breisgau (Gau, Grafschaft,
Landgrafschaft, Landvogtei). Der aus dem Keltischen kommende Name der
Landschaft zwischen Oberrhein und Schwarzwald wird um 400 erstmals genannt (7.
Jh. Brisachgowe). Die karolingische Grafschaft des alemannisch besiedelten
Breisgaues ist seit dem 11. Jahrhundert in den Händen der Zähringer belegt.
1064 ging sie an die verwandten Markgrafen von Baden, 1190 an deren Teillinie
der Markgrafen von Hachberg. Nach dem Untergang der Staufer erlangten die
Grafen von Habsburg einen Teil der Güter. 1269 fielen ihnen weitere Teile durch
das Erlöschen der Grafen von Kiburg (Kyburg) zu, die 1218 einen Teil der Güter
der Herzöge von Zähringen geerbt hatten. Während der südliche Teil des Breisgaus
bei den Markgrafen verblieb (Markgräfler Land) und am Beginn der Neuzeit aus
dem B. ausschied, wurde der nördliche „niedere“ B. als Landgrafschaft 1318 an
die Grafen von Freiburg (Urach-Freiburg) verpfändet und kam durch Erwerb der
Landgrafschaft und der Schirmherrschaft über Freiburg 1368 von den Grafen von
Freiburg überwiegend an Habsburg, das 1331 Breisach und Neuenburg sowie 1365
Kirnberg (Kürnberg) mit Kenzingen gewonnen hatte. Von 1469 bis 1474 wurde der
B. von dem Habsburger Sigmund von Tirol an Burgund verpfändet. 1478 ließ sich
Habsburg mit der Landgrafschaft im Breisgau belehnen. Seit dieser Zeit hatte
der B. (mit Freiburg, Breisach, Villingen, Neuenburg, Burkheim [Burgheim],
Waldkirch, Fricktal und Grafschaft Hauenstein) eigene Verwaltung (in Ensisheim)
und Landstände. Im Frieden von Lunéville des Jahres 1801 bzw. dem
Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 fiel er an den Herzog von Modena,
1803 als Erbe an Österreich-Este, 1805 an Baden und Württemberg. 1810 trat
Württemberg seinen Anteil an Baden ab. Das Fricktal (Herrschaften Rheinfelden
und Laufenburg) kam 1801 an Frankreich, 1802 an die Helvetische Republik und
1815 an die Schweiz. Der übrige B. fiel 1951/1952 mit Baden an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 40; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D5, III 22 (1648) C5, III 38 (1789) B4; Fehr, H., Die Entstehung der
Landeshoheit im Breisgau, 1904; Windelband, W., Der Anfall des Breisgaus an
Baden, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 ([Brisehguue,
Prisekeuue, Prisecgeuue, Brisiggouue, Brisachgowe, Prisagouue, Brisikgowe,
Brisikgouui, Brysichkowe, Brisihgowi, Prisgauue, Prisegouue, Brisiggowe,
Brisichgowe, Prisichgowe, in Mittelbaden,] Sulzburg, Waldkirch,
Königschaffhausen bzw. Königsschaffhausen, Riegel, Endingen, Wendlingen,
Kenzingen, Teningen bzw. Theningen, Bahlingen, Burkheim bzw. Burgheim,
Oberrotweil bzw. Rottweil, Betzenhausen, Oberbergen, Vogtsburg,
Kirchzarten, Liel, Tutschfelden, Oberbirken, Unterbirken, Haslach, Bellingen bzw.
Bad Bellingen, Opfingen, Kirchen, Malterdingen, Ihringen, Wyhl bzw. Wyl,
Richtlingen, Mauracherhof, Neuershausen, Buggingen); Der Breisgau, hg. v.
Busse, H. u. a., 2. A. 1941; Stolz, O., Geschichtliche Beschreibung der ober-
und vorderösterreichischen Länder, 1945; Bader, K., Der deutsche Südwesten in
seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 1950, Neudruck 1978; Creutzburg, N.
u. a., Freiburg und der Breisgau, 1954; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 1, 8, II, 16, 30, 31, 32, III, 31, IV, 8, S. 263,
Brisihgouwe, pagus Brisiaguensis, pagus Brisacensis, finis Prisegauginsis,
Brisigavi; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 66 Brisgau;
Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Wogau, K. v., Die landständische Verfassung des vorderösterreichischen
Breisgaues 1679-1752, 1973; Zotz, T., Der Breisgau und das alemannische
Herzogtum, 1974; Kageneck, A. Graf v., Das Ende der vorderösterreichischen
Herrschaft im Breisgau, 1981; Zotz, T., Breisgau, LexMA 2 1983, 601f.;
Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit,
1984, 56, 111 (Binzen, Rümmingen, Steinenstadt, Tumringen, Wollbach, Haltingen,
Eimeldingen) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 531. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Breuberg (Herrschaft). B. an der unteren
Mümling wurde im 12. Jahrhundert als Vogteiburg
der Abtei Fulda gegründet. Vögte waren bis 1323 die im späten 12. Jahrhundert
erscheinenden, dem Stande nach reichsministerialischen Herren von B. Bei ihrem
Aussterben 1323 folgten allmählich die Grafen von Wertheim, die 1497 die
Alleinherrschaft bei fuldischer Lehnshoheit erreichten. Bei ihrem Aussterben
1556 fiel das Erbe mit den drei Zenten Höchst, Lützelbach und Kirch-Brombach
(Kirchbromberg) und dem Gericht Neustadt je zur Hälfte an die Grafen von Erbach
und von Stolberg-Königstein bzw. am Anfang des 17. Jahrhunderts die Grafen von
Löwenstein. Das nur in den Nutzungen geteilte Kondominium, aus dem 1790 die
Grafen von Löwenstein-Wertheim-Virneburg zum fränkischen Kreis steuerten, kam
1806 an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt und damit 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 121, 123; Wallner 692 FränkRK 10, 11; Hölzle, Beiwort 50; Weber,
H./Röder, A., Burg Breuberg, 1951; Wackerfuß, W., Kultur-, Wirtschafts- und
Sozialgeschichte des Odenwaldes, 1991; Das Zinsbuch der Herrschaft Breuberg von
1426, bearb. v. Wackerfuß, W., 2004; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 161.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Büdingen (Herren, Grafen). In B.
bestanden in fränkischer Zeit ein Königshof und danach im 12. Jahrhundert
(1180/1190) eine Wasserburg der erstmals 1131 als Verwalter des mehr als 10000
Hektar umfassenden Reichswaldes zwischen Kinzig, Salz, Nidder und dem
ehemaligen Limes genannten Familie der edelfreien Herren von B. In der Mitte
des 13. Jahrhunderts (um 1245)/1327 ging es nach dem Aussterben der Herren von
B. an die vielleicht stammesgleichen Grafen von Isenburg über, die bis 1376 den
gesamten Reichswald, 1377 Wächtersbach, 1420/1433 aus der Erbschaft der
Falkensteiner unter anderem die Hälfte von Offenbach erhielten, die Burg
Birstein und die Vogtei Reichenbach von Fulda
kauften und 1442 den Reichsgrafentitel erlangten. 1517/1521 wurde das
geschlossene isenburgische Territorium vom Vogelsberg bis über den Main
geteilt. B. war von 1517 bis 1806 mit Unterbrechungen Sitz der Linie
Isenburg-Büdingen. 1684 erfolgte dabei erneut eine Aufteilung in die Linien
Birstein (Isenburg-Birstein) und B. (Isenburg-Büdingen) B.(Isenburg-Büdingen)
teilte sich 1687 in B. (Isenburg-Büdingen-Büdingen) (bis 1941), Wächtersbach
(Isenburg-Büdingen-Wächtersbach), Meerholz (Isenburg-Büdingen-Meerholz) (bis
1929) und Marienborn (Isenburg-Marienborn) (bis 1725). 1806 fiel es an
Isenburg-Birstein (Isenburg-Offenbach-Birstein), das 1812 den Büdinger
Reichswald allodifizierte, 1816 an Hessen-Darmstadt. 1945 kam B. zu Hessen. S.
Isenburg-Büdingen (Isenburg-Büdingen-Büdingen), Isenburg-Büdingen-Meerholz,
Isenburg-Büdingen-Wächtersbach.
L.: Wolff 277; Simon, H., Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und
Büdingen, Bd. 1ff. 1864ff.; Nieß, P., Büdingen, 1951; Philippi, H.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Büdingen, 1954; Demandt, K., Die Herren
von Büdingen und das Reich in staufischer Zeit, Hess. Jb. f. LG. 5 (1955), 49;
Kreis Büdingen. Wesen und Werden, 1956; Fahlbusch, F., Büdingen, LexMA 2 1983,
904; Bilder erzählen aus der Vergangenheit, hg. v. Heuson, H., 1988; Decker,
K./Großmann, G., Schloss Büdingen, 1999; Handbuch der hessischen Geschichte Bd.
3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 291.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burtscheid (Reichsabtei, Reichsstift). Die
Abtei B. bei Aachen wurde nach 996 und vor 1000 (997 ?) durch Otto III. als
benediktinisches Reichskloster gegründet und 1018 durch Heinrich II. aus
Aachener Reichsgut ausgestattet. 1138 beurkundete Konrad III. ihre
Reichsunmittelbarkeit. 1220 wurde B. in ein Zisterzienserinnenstift
umgewandelt. B. beherrschte ein kleines Gebiet. Vögte waren die Herren von
Merode, bis 1649 die Äbtissin die Vogtei erwarb.
B. hatte zwar Reichsstandschaft, war aber keinem Reichskreis eingegliedert.
1802 wurde das Stift aufgehoben. Über Preußen kam B. 1946 zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 495; Zeumer 553 II a 37, 17; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) B2; Germania Benedictina VIII, 1980, 232ff.; Wurzel, T., Die Reichsabtei
Burtscheid von der Gründung bis zur frühen Neuzeit, 1985; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 108.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Calw (Grafen, Herrschaft). C. wird
erstmals 1075 erwähnt. Nach ihm nennen sich die 1037 nachweisbaren Grafen von
C., die im Murrgau, Zabergau, Ufgau, Enzgau, Glemsgau und Würmgau begütert
waren (Zentren in Ingersheim, Löwenstein und Sindelfingen, Vogtei über Hirsau, Lorsch und Sindelfingen) und
verwandtschaftliche Beziehungen zu den Saliern gehabt haben dürften. Um die Mitte
des 11. Jahrhunderts verlegten sie ihren Sitz nach C. 1113 gewannen sie die
Pfalzgrafschaft bei Rhein. Nach 1131 kam es zu Erbstreitigkeiten und
Güterverlusten. Der Hauptzweig der Familie erlosch vor 1282. Ihre Güter kamen
vor allem an die Pfalzgrafen von Tübingen. Die Linie Calw-Löwenstein erlosch
nach 1277. Ihre Güter gingen kaufweise an die mittleren Grafen von Löwenstein,
eine nichteheliche Nebenlinie der Grafen von Habsburg. Die weitere Seitenlinie
der Grafen von Calw-Vaihingen starb 1361 aus. Ihre Güter kamen an die Grafen
von Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Rheinwald, E./Rieg, G., Calw, 1952; Jänichen, H., Herrschafts-
und Territorialverhältnisse um Tübingen und Rottenburg im 11. und 12.
Jahrhundert, 1964; Greiner, S., Beiträge zur Geschichte der Grafen von Calw,
Zs. f. württemberg. LG. 25 (1966), 35ff.; Quarthal, F., Calw, LexMA 2 1983,
1404f.; Der Kreis Calw, hg. v. Zerr, H., 1986.; Bergmann, H., Der Löwe von
Calw, 2006 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Castell (Grafschaft). C. bei Gerolzhofen
wird 816 erstmals genannt. Seit 1091 ist der Ort namengebend für ein ab 1057
erkennbares edelfreies fränkisches Geschlecht (Berthold 1059?), das 1202
erstmals den Grafentitel führte. Zwischen Steigerwald und Main gewann es bis
zum Beginn des 14. Jahrhunderts ein ausgedehntes Herrschaftsgebiet (Vogtei über einzelne Güter der Abteien Ebrach und
Münsterschwarzach), das aber nach der Teilung um 1260 allmählich an Umfang
wieder verlor und 1457 dem Hochstift Würzburg, dessen Erbschenken die Grafen
waren, zu Lehen aufgetragen werden musste, ohne dass allerdings dadurch die
Reichsstandschaft der Grafen aufgehoben wurde. Seit 1528 war die Grafschaft
wieder in einer Hand vereint. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die
Reformation eingeführt. 1556 erbten die Grafen von Seiten von Wertheim die
Herrschaft Remlingen. 1597 erfolgte eine Teilung in die Linien
Castell-Remlingen und Castell-Rüdenhausen. Mit Rücksicht auf angekaufte oder
heimgefallene Lehen ließen sich die Grafen seit 17851794 mit einem Vertreter
bei der fränkischen Reichsritterschaft aufschwören. Im 18. Jahrhundert zählten
sie mit Breitenlohe samt Buchbach sowie Gleißenberg mit Frickenhöchstadt
(Frickenhöchstadt, Frickenhochstadt) zum Kanton Steigerwald, mit Urspringen zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1806 wurde die Grafschaft mit 4
Quadratmeilen, 3 Flecken, 28 Dörfern und rund 10000 Einwohnern mediatisiert und
fiel an Bayern, teilweise bis 1814 auch an das Großherzogtum Würzburg. 1803
starb die Linie Castell-Rüdenhausen aus, worauf die neuen Linien
Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen begründet wurden, die 1901/1913 nach
dem Erstgeburtsrecht in den bayerischen Fürstenstand erhoben wurden.
L.: Wolff 119f.; Zeumer 554 II b 62, 2; Wallner 692 FränkRK 14 a, b; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 38 (1789) D3; Winkelmann-Holzapfel
144; Bechtolsheim 2; Monumenta Castellana, hg. v. Wittmann, P., 1890; Stein,
F., Geschichte der Grafen und Herren von Castell, 1892; Castell-Castell, P.
Graf zu, Die Mediatisierung der Grafschaft Castell, Mainfrk. Jb. 2. (1950);
Castell-Castell, P., Graf zu/Hofmann, H., Die Grafschaft Castell am Ende des
alten Reiches (1792), 1955, (in) Histor. Atlas von Bayern, Teil Franken II/3;
Meyer, O./Kunstmann, H., Castell, 1979; Endres, R., Castell, LexMA 2 1983,
1557; Kemper, T. u. a., Castell. Unsere Kirche. Festschrift aus Anlass des
200jährigen Kirchenbaujubiläums, 1988; Büll, F., Die Grafen von Castell, (in)
Das Land zwischen Main und Steigerwald, hg. v. Wendehorst, A., 1998; Bachmann,
M., Lehenhöfe von Grafen und Herren im ausgehenden Mittelalter. Das Beispiel
Rieneck, Wertheim und Castell, 2000; Wagner, H., Miszellen zur Geschichte der
Castell, Mainfränkisches Jb. 55 (2003), 13; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 449.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Chiemgau (Gau um den Chiemsee,
Chimengouue, Chiemihgovue, Chiemichouve,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Vogtareuth, Grabenstätt bzw. Grabenstädt); Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, 33, 34, 40, Chiemingouwe.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Coburg s. Vogt von C. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Comburg, Komburg (Abtei). Die
Benediktinerabtei C. bei Schwäbisch Hall am Kocher wurde 1079 an Stelle einer
gräflichen Burg gegründet. Von den Gründern kam die Vogtei
an die Staufer. Von 1265 bis 1317 war das Kloster ohne Vogt.
Danach gab der König die Vogtei an die Stadt
Schwäbisch Hall. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert verlor die zeitweise völlig
darniederliegende Abtei einen großen Teil ihrer beträchtlichen Güter. 1488
wurde sie weltliches Chorherrenstift, das 1521 in der Reichsmatrikel aufgeführt
wird, und kam 1541 unter die Hoheit des Bischofs von Würzburg. Das Ritterstift,
das ein Gebiet von 1,5 Quadratmeilen mit 3700 Einwohnern hatte, fiel 1802 an
Württemberg. Zu seinen Gütern gehörten die Dörfer Steinbach, Großallmerspann
und Hausen an der Rot, das Amt Gebsattel bei Rothenburg ob der Tauber,
Lehnsgüter in Ingersheim, Enslingen und Reinsberg, Vasallenlehen und
Rittermannslehen in Michelbach, im Hardter Holz oberhalb des Weilers Klingen
bei Steinbach (Vorderholz ob Klingen), Anteile an Schloss Bartenau (Bardenau)
in Künzelsau, die Obermühle in Jagstheim, ein Anteil an Nagelsberg, Morsbach
(Moosbach) und Künzelsau, Heimbach, Tüngental (Thüngental), Blindheim,
Untermünkheim, Arnsdorf (Arndorf) und Neunkirchen, 295 Erblehen, in 70 Orten
die Zehntrechte sowie 30-40000 Morgen Waldungen. Mit Teilen von Enslingen und
von Künzelsau war es um 1800 Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Wolff 101; Winkelmann-Holzapfel 155; Riedenauer 129; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg von 1802 bis 1810, 1902; Lamey, B., Die Comburg
in Geschichte und Gegenwart, 2. A. 1956; Krüger, E., Comburg. Ein Gang durch
Geschichte und Kunst, 1967; Germania Benedictina 5 1975, 351ff.; Jooss, R.,
Kloster Komburg im Mittelalter. Studien zur Verfassungs-, Besitz- und
Sozialgeschichte einer fränkischen Benediktinerabtei, 2. A. 1987; Schraut, E.,
Die Comburg, 1989; Eberl, I., Komburg, LexMA 5 1990, 1275f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dagsburg (Grafschaft). Um die kurz vor
1000 durch Heirat erworbene Burg D. (frz. Dabo) in Lothringen lag die
Grafschaft D. der Grafen von D., die auf die Etichonen (und Eberhardiner)
zurückgehen und außer dem Erbe der 1144 ausgestorbenen Grafen von Egisheim an
der oberen Saar ansehnliche Güter hatten (Moha, Waleffe, Stadtgrafschaft Metz, Vogtei über das Hochstift Metz). Sie starben 1225 aus.
Ihre Güter (11 Burgen, Vogtei über 9 Klöster)
fielen 1241 über die Erbtochter teilweise (um D.) an Leiningen, waren zeitweise
aber mit den Bischöfen von Straßburg, denen die Markgrafen von Baden als
Miterben ihre Rechte überlassen hatten, umstritten. Der Bischof von Metz zog
die heimgefallenen Lehen ein. Moha und Waleffe kamen an das Hochstift Lüttich.
Von 1317 bis 1467 bestand eine besondere Linie Leiningen-Dagsburg. 1792/1801
kam das Gebiet an Frankreich. S. Leiningen-Dagsburg,
Leiningen-Dagsburg-Hartenburg., Leiningen-Hardenburg-Dagsburg.
L.: Wolff 282; Legl, F., Studien zur Geschichte der Grafen von
Dagsburg-Egisheim, 1998.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Diepholz (Herren, Grafschaft). Edelfreie
Herren von D., die aus dem Land Hadeln stammen, sind erstmals 1085 belegt. Sie
erbauten zwischen 1120 und 1160 an der oberen Hunte eine 1160 erstmals bezeugte
Burg, die zum Vorort ihrer von Mooren geschützten, zwischen den Hochstiften von
Minden, Osnabrück und Münster gelegenen Herrschaft zwischen Wildeshausen und
Bassum bzw. Levern und Rahden wurde. Wichtige Rechte gingen um 1300 von den
Welfen bzw. den Askaniern sowie den Grafen von Ravensberg zu Lehen. Weitere
Rechte bestanden im friesischen Küstenraum (Midlum), doch blieb das
Herrschaftsgebiet insgesamt bescheiden. 1512 nahmen die Herren zum Schutz gegen
Minden die Lehnshoheit des Reiches, 1531 der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg
an. 1521 trugen sie das Amt Auburg im Südwesten den Landgrafen von Hessen als
Mannlehen auf. 1531 erwarben sie (wohl zusammen mit der Reichslehnbarkeit) den
Grafenrang. 1585 starb das Geschlecht aus. Die Grafschaft fiel auf Grund einer
Anwartschaft von 1517 an Braunschweig-Lüneburg (bis 1665 Braunschweig-Celle,
dann Calenberg), Auburg (trotz eines 1606 vor dem Reichskammergericht
angestrengten, zweihundert Jahre währenden Rechtsstreits mit den Welfen) an
Hessen. 1593 wurden die Welfen vom Kaiser belehnt. Die Grafschaft gehörte dem
westfälischen Reichsgrafenkollegium an. 1685/1723 ging sie, um 9 (bzw. 11,5)
Quadratmeilen groß, mit den Ämtern D. (mit den Vogteien
Barnstorf und Drebber) und Lemförde (mit dem Flecken Lemförde und acht Dörfern)
in Hannover auf (1823 zusammen mit der Grafschaft Hoya Landdrostei Hannover).
1816 kam nach Abfindung der Freiherren von Cornberg auch Auburg an Hannover.
Über Hannover fiel D. 1866 an Preußen und 1946 an Niedersachsen. S.
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis.
L.: Wolff 356; Zeumer 554 II b 63, 11; Wallner 703 WestfälRK 18; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F.,
Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Moormeyer, W., Die
Grafschaft Diepholz, 1938; Guttzeit, E., Geschichte der Stadt Diepholz, Teil 1
1982; Dienwiebel, H., Geschichtliches Ortsverzeichnis der Grafschaften Hoya und
Diepholz, A-K, 1989; Die Grafschaften Bruchhausen, Diepholz, Hoya und Wölpe,
2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dietkirchen (Kollegiatstift). An der
mittleren Lahn erscheint 841 erstmals das Kollegiatstift D. Seine Vogtei hatten zumindest seit der ersten Hälfte des 13.
Jahrhunderts die Grafen von Nassau inne. 1564 fiel es an das Erzstift Trier,
1802/1803 unter Säkularisierung an Nassau-Oranien (Nassau). Über Preußen kam D.
1945 zu Hessen.
L.: Struck, W., Erzbistum Trier, Bd. 4 Das Stift St. Lubentius in Dietkirchen,
1986. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dobeneck (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Riedenauer 123. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Donauwörth (Reichspflege). Zur staufischen Vogtei D. gehörte als Reichspflege D. ein mit
Hochgerichtsbarkeit verbundener Bezirk südlich der Donau. Die Pflege kam aus
dem Erbe der Staufer an die Herzöge von Pfalz und Oberbayern, musste aber als
Reichsgut an König Rudolf von Habsburg herausgegeben werden. 1608 vollstreckte
Bayern die Reichsacht gegen die Reichsstadt Donauwörth und erzwang für die
Vollstreckungskosten die Verpfändung.
L.: Dacheröden 133; Wolff 136; Wallner 711 BayRK 1; Wöhrl, J., Die Reichspflege
Donauwörth, 1928f; Pfister, D., Donauwörth, 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Donauwörth (Reichsstadt). D. wurde
vermutlich nach 900 von den Grafen von Dillingen gegründet. 1030 wird D.
(Weride) anlässlich der Bestätigung und Erweiterung der Verleihung des Markt-,
Münz- und Zollrechts an die Herren von Werde (Mangolde) durch König bzw. Kaiser
Otto III. erstmals genannt. Nach deren Aussterben fiel es zwischen 1147 und 1156
an das Reich heim. Von 1156 bis 1183 unterstand es den Grafen von Wittelsbach.
1191 wurde es von den Staufern als Reichsgut eingezogen und Sitz einer
staufischen Vogtei. Nach längeren
Auseinandersetzungen mit Bayern wurde D. 1301 Reichsstadt (meist Schwäbisch
Wörth genannt). Von 1376 bis 1434 war es an Bayern verpfändet, das 1462 auf
alle Ansprüche verzichtete. In der Reformationszeit wurde es mehrheitlich
protestantisch. Da die protestantische Bevölkerung von den Regeln des
Augsburger Religionsfriedens von 1555 durch Störung katholischer Prozessionen
abwich, wurde 1607 über sie die Reichsacht verhängt, die 1608 durch Besetzung
von Bayern vollstreckt wurde. Im Dreißigjährigen Krieg war es hart umkämpft,
blieb aber auf Dauer bayerisch und katholisch, da die 1705 erfolgte
Wiederherstellung der Reichsunmittelbarkeit durch Kaiser Joseph I. bereits 1714
wieder aufgehoben wurde.
L.: Wolff 136; Stieve, F., Der Ursprung des 30-jährigen Krieges, Bd. 1 1875;
Stenger, H., Verfassung und Verwaltung der Reichsstadt Donauwörth (1193-1607),
1909; Grohsmann, L./Zelzer, M., Geschichte der Stadt Donauwörth, Bd. 1f.
1958ff.; Landkreis Donauwörth. Werden und Wesen eines Landkreises, 1966.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Drechsel (Reichsritter). Um 1700 zählten
die D. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 123.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Egerland (Reichsland). Eger an der Eger
wird 1061 erstmals erwähnt. Die historische Landschaft E. ist der nördliche
Teil des mittelalterlichen Banngebiets auf dem bayerischen Nordgau mit
Fichtelgebirge und Egerer Becken. Im frühen 12. Jahrhundert wurde es von der
bayerischen Besiedlung erfasst (Bau einer Burg durch den Diepoldinger
Markgrafen Diepold III. von Vohburg) und erscheint seit 1135 als Region Eger.
Sie wurde nach 1146 und vor 1167 auf Grund der Heirat Kaiser Friedrichs I.
Barbarossa mit Adela von Vohburg dem Reich unmittelbar unterstellt und von
Friedrich I. Barbarossa zu einer straff organisierten Herrschaft mit dem Vorort
Eger ausgebaut (provincia Egrensis, 1261 Egerlant). Nach dem Sturz der Staufer
(um 1254) wurde das bis 1266 reichsunmittelbare Land aufgeteilt. Der Süden
wurde vom Kloster Waldsassen zum Stiftland (Stiftsland) zusammengefasst, das
1411 unter den Schutz, in der Mitte des 16. Jahrhunderts unter die Landeshoheit
der Pfalz und 1628 unter die Landeshoheit Bayerns kam. Den Westen zogen die
Burggrafen von Nürnberg an sich und bildeten vom 15. Jahrhundert an um
Wunsiedel die sechs Ämter auf dem Gebirg (Sechsämterland), die mit der
Markgrafschaft Bayreuth 1810 an Bayern kamen. Im Norden fielen Teile an das
meißnische Vogtland, wobei die Reichsherrschaft
Asch entstand. Den Rest erwarb Böhmen, das den Erwerb aber 1276 dem Reich
zurückgeben musste. 1322 gewann Johann von Luxemburg dieses Gebiet als
Gegenleistung für die böhmische Stimme bei der Wahl Ludwigs des Bayern zum
König (neben 20000 Mark Silber) als Reichspfandschaft Eger. Diese wurde bis
1806 nicht eingelöst und erst in diesem Zeitpunkt staatsrechtlich Böhmen
eingegliedert. 1945 wurde die fast rein deutsche Bevölkerung aus der 1918
entstandenen Tschechoslowakei weitgehend ausgewiesen. S. Tschechien.
L.: Wolff 465; Gradl, H., Geschichte des Egerlandes bis 1437, 1893; Bergmann,
A., Das heutige Egerland, 1957; Käubler, R., Das Alter der deutschen Besiedlung
des Egerlandes, 1958; Sturm, H., Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder,
Bd. 2 1967f.; Sturm, H., Districtus Egranus, Historischer Atlas von Bayern,
Altbayern 2,2 1981; Pscheidt, E., Eger. Ehemals eine freie Reichsstadt,
Ausstellungskatalog o. J. (1984); Ambronn, K./Hlavácek, I., Eger, LexMA 3 1986,
1604ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ehrenburg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde am
Ehrbach bei Brodenbach die E. erbaut, die das Erzstift Mainz den Pfalzgrafen
bei Rhein zu Lehen gab. Nach der E. nannten sich seit 1189 Ritter von E., die
Lehnsleute der Pfalz waren. Um 1399 zog die Pfalz die Herrschaft als erledigtes
Lehen ein, teilte aber 1413 mit Schönenburg und Pyrmont. 1426 erbte Pyrmont den
Anteil Schönenburgs. 1545 kamen die Güter durch Erbfolge von Pyrmont-Ehrenburg
an Eltz-Pyrmont, 1561 an Quadt von Landskron, 1668 an die Freiherren Clodt zu
Ehrenberg (E.) und 1789 an den Freiherren vom Stein. Die aus den Dörfern
Brodenbach und Karbach und der Vogtei Hirzenach
(Oberhirzenach) bestehende Herrschaft zählte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Über Preußen gelangten die Gebiete 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 515; Skiba, W., Die Burg in Deutschland. Aufzeichnung und Analyse der
Ehrenburg auf dem Hunsrück, Darmstadt 1962 (masch. schr.).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Einsiedeln (Reichsabtei, Residenz). Um die
Zelle des 861 ermordeten Einsiedlers Meinrad wurde zu Beginn des 10.
Jahrhunderts eine Klausnergemeinde gegründet, die 934 Benediktinerabtei wurde.
947 stattete König Otto I. das Kloster mit Immunität und freier Abtwahl aus
(Reichsabtei). Seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts stand (Maria) E. im Streit
mit Schwyz um seine südlichen Güter (Marchenstreit). 1283 kam die Vogtei an Habsburg, 1286/1294/1424 an Schwyz, das 1350
die streitigen Güter gewann. Damit unterfiel die Abtei der Herrschaft von
Schwyz.
L.: Wolff 522; Ringholz, O., Geschichte des fürstlichen Benediktinerstifts
Einsiedeln, Bd. 1 1904; Kläui, P., Untersuchungen zur Gütergeschichte des
Klosters Einsiedeln vom 10. bis zum 14. Jahrhundert, Festgabe H. Nabholz, 1934,
78ff.; Kälin, W., Einsiedeln, 1958; Corolla Heremitana. Neue Beiträge zur Kunst
und Geschichte Einsiedelns und der Innerschweiz, hg. v. Schmid, A., 1964;
Keller, H., Kloster Einsiedeln im ottonischen Schwaben, 1964; Gilomen-Schenkel,
E., Einsiedeln, LexMA 3 1986, 1743f.; Böck, H., Einsiedeln, 1989; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 652,
1, 2, 164; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische
Reich, 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elchingen (Reichsabtei, Reichsstift). Kurz
nach 1100 gründeten Graf Albert von Ravenstein (Graf von Dillingen ?) und seine
Gattin (?) Bertha auf dem Grund der Burg E. bei Neu-Ulm ein
Benediktinerkloster. Nach einem Brand von 1134 wurde es vor 1142 von Berthas
Tocher Luitgard und ihrem Gemahl Markgraf Konrad von Meißen neugegründet. 1225
kam es unter den Schutz des Papstes. Die Vogtei
gelangte links der Donau 1396 an die Reichsstadt Ulm, rechts der Donau über die
Markgrafen von Burgau an Habsburg. 1484/1495 wurde E. zum freien Reichsstift
erhoben, das dann dem schwäbischen Reichskreis angehörte. 1802 wurde es
säkularisiert, sein weitgehend geschlossenes Stiftsgebiet (Oberamt E. und
Pflegämter Fahlheim, Stoffenried und Tomerdingen, insgesamt 2,5 Quadratmeilen
und 4200 Einwohnern) kam 1803 an Bayern. Mit der Abtretung des größten Teil des
Ulmer Gebiets 1810 an Württemberg fiel der von diesem Gebiet eingeschlossene
nördliche Teil von E. ebenfalls an Württemberg und gelangte damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 184; Zeumer 552 II a 36, 4; Wallner 688 SchwäbRK 48; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Dirr, A., Die Reichsabtei Elchingen,
1926; Hagel, F., Kloster Elchingen, 1928; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Konrad, A., Die Reichsabtei Elchingen, 1965;
Hemmerle, J., Die Benediktinerklöster in Bayern, 1970.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ellwangen (Fürstpropstei, fürstliche
Propstei, Fürstentum, Residenz). Das Benediktinerkloster E. („Elch-wangen“) an
der Jagst wurde um 764 (750 ?) im Grenzwald Virgunna zwischen Franken und
Schwaben von den fränkischen Herren Hariolf und Erlolf (Bischof von Langres)
gegründet. Seit 817 erschien das 812 erstmals genannte Kloster unter den
Reichsabteien. Seine staufertreuen Äbte waren seit 1215 Reichsfürsten. Die Vogtei hatten zuerst die Grafen von Oettingen, seit
etwa 1370 die Grafen von Württemberg. 1460 wurde es in ein exemtes weltliches
Chorherrenstift mit einem Fürstpropst und einem Stiftskapitel (12 adlige
Kanoniker, 10 Chorvikare) umgewandelt. Zu den 1337 bestehenden Ämtern E.,
Tannenburg und Kochenburg kamen 1471 Rötlen, 1545 Wasseralfingen und 1609 Heuchlingen.
Um 1800 war es im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. E.
stellte die bedeutendste geistliche Herrschaft in Württemberg dar, die bei der
Säkularisation 1802 etwa 20000 Menschen umfasste. Das Herrschaftsgebiet von
etwa 500 Quadratkilometern (7 Quadratmeilen) gliederte sich in die sechs
fürstlichen Oberämter und ein Oberamt des Stiftskapitels. 1802/1803 kam E. an
Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 157; Zeumer 552 II a 29; Wallner 686 SchwäbRK 17; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Riedenauer 129;
Beschreibung des Oberamts Ellwangen, 1886; Die Ellwanger und Neresheimer
Geschichtsquellen, 1888, Anhang zu Württemberg. Vierteljahreshefte; Hutter, O.,
Das Gebiet der Reichsabtei Ellwangen, 1914 (Diss. phil. Tübingen); Häcker, E.,
Ellwangen an der Jagst, 1927; Schefold, M., Stadt und Stift Ellwangen, 1929;
Hölzle, E., der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Pfeifer,
H., Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Fürstpropstei Ellwangen, 1959;
Ellwangen 764-1964. Beiträge und Untersuchungen zur 1200-Jahrfeier, hg. v.
Burr, V., Bd. 1f. 1964; Ellwangen, Germania Benedictina V: Baden-Württemberg,
1975; Seiler, A., Ellwangen. Von der Klostersiedlung zur modernen Flächenstadt,
1979; Fahlbusch, F., LexMA 3 1986, 1850; Schulz, T., Das Fürststift Ellwangen
und die Ritterschaft am Kocher, 1986, Ellwanger Jb. 31 (1986); Stievermann, D.,
Das geistliche Fürstentum Ellwangen im 15. und 16. Jh., Ellwanger Jb. 32 (1988);
Pfeifer, H., Das Chorherrenstift Ellwangen, FS H. Maurer, 1994, 207; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 654,
1, 2, 173; Das älteste Urbar der Abtei, bearb. v. Häfele, H., 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elsass (Gau?, Landschaft,
Landgrafschaft), frz. Alsace. Das etwa 190 Kilometer lange und 50 Kilometer
breite, rund 8280 Quadratkilometer umfassende, zunächst keltisch besiedelte E.
(ahd. ali-saz, Fremdsitz) zwischen Oberrhein und Vogesen (Wasgenwald), das nur von
640 bis 740, von 1680 bis 1789, von 1871 bis 1918 und ab 1973 eine politische
Einheit bildet(e), wurde 58 v. Chr. von Cäsar erobert (82/90 n. Chr. Germania
superior, Obergermanien). Von 260 n. Chr. an wurde es allmählich von Alemannen
besetzt, die 496 den Franken unterlagen. Zum Jahre 610 (um 613) erscheint bei
Fredegar der Name Alesaciones. Bis 740 war das Gebiet zeitweise eigenes
fränkisches Herzogtum der Etichonen (Herzog Eticho 673), das nach der
Wiedereingliederung des alemannischen ostrheinischen Herzogtums in das
Frankenreich nicht wieder besetzt wurde. E. wird in die Grafschaften Nordgau
und Sundgau geteilt. 843 kam E. zu Lotharingien, 870 zum ostfränkischen Reich.
925 wurde es Teil des Herzogtums Schwaben. Von der Mitte des 11. Jahrhunderts
an wurde es zunächst ein Kerngebiet der königlichen Herrschaft, kam 1079 an
Friedrich von Staufen, zerfiel aber nach dem Untergang der Staufer um 1254 in
zahlreiche einzelne Herrschaften. Der 1273 zum König gewählte Rudolf von
Habsburg richtete zur Wiedergewinnung und Verwaltung des Reichsgutes unter
anderem die Reichslandvogteien Oberelsass und Unterelsass (Niederelsass) ein,
die noch zu seinen Lebzeiten (vor 1291) in Hagenau zusammengelegt wurden. Die
Landgrafschaft im Oberelsass (Sundgau), die seit 1135/1268 den Grafen von
Habsburg zustand, ließ Habsburg zum wichtigsten weltlichen Landesherren werden.
Ausgangspunkt waren dabei Güter um Ottmarsheim, zu denen 1130 Güter um Landser
und Ensisheim kamen, sowie die Vogtei über
Murbach. 1224 erwarb Habsburg die Herrschaft Rothenberg bzw. Rotenberg
(Rougemont), 1283 die Herrschaft Dattenried (Delle) von den Grafen von
Mömpelgard, 1324 durch die Heirat mit der Erbtochter der Grafen von Pfirt die
Grafschaft Pfirt mit den Herrschaften Altkirch, Pfirt, Blumenberg (Florimont),
Thann und Sennheim, 1347 die Herrschaft Rosenfels (Rosemont), 1350/1361 die
Herrschaft Belfort. 1354 schlossen sich die zehn elässischen Reichsstädte zum
Zehnstädtebund (Dekapolis) zusammen. Die Landgrafschaft im Unterelsass
(Niederelsass), dem früheren Nordgau, die zuerst von den Grafen von Hünenburg,
dann von den Grafen von Werd ausgeübt wurde, kam 1359/1362 an das Hochstift
Straßburg. 1469 verpfändete die Tiroler Linie Habsburgs ihre elsässischen
Gebiete an Burgund, doch wurden die burgundischen Herrscher 1475 vertrieben und
fiel Burgund seinerseits über Maria von Burgund an Habsburg zurück, das 1504
die Reichslandvogtei (in Hagenau) von der Pfalz zurückgewinnen konnte. Bei der
Einteilung in Reichskreise kam das habsburgische Oberelsass zum österreichischen
Reichskreis, das Unterelsass zum oberrheinischen Reichskreis. Wichtige Herren
neben Habsburg waren die Pfalz (Grafschaft Rappoltstein, Herrschaft
Rappoltsweiler), Württemberg (Grafschaft Horburg, Herrschaft Reichenweier)
sowie die Reichsgrafen von Hanau-Lichtenberg, Leiningen und Salm.
1648/1684/1697 wurden der Sundgau Habsburgs und die Vogtei
über die zehn in der Reformation protestantisch gewordenen, 1674 besetzten
Reichsstädte Weißenburg, Hagenau, Rosheim, Oberehnheim, Schlettstadt,
Kaysersberg, Türkheim, Colmar (Kolmar), Münster, Landau und Straßburg an
Frankreich abgetreten. 1681 wurde Straßburg von Frankreich besetzt und bis 1697
verleibte sich Frankreich den größten Teil des restlichen E. ein. Der Conseil
Souverain d'Alsace trat als oberste Behörde Frankreichs an die Stelle der
Regierung Österreichs in Ensisheim. Gleichwohl blieb das E. bis 1789/1790, als
die Provinz E. durch die Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin ersetzt wurde und
Frankreich die deutschen Reichsgesetze offiziell aufhob und die Reichsgrafschaften
und Reichsherrschaften annektierte, deutschsprachig und geistig-kulturell (mit
wachsendem Abstand) dem Reich verbunden. Danach wurde es vor allem durch
Napoleon, dessen Regelungen bis 1982 Bestand behielten, zunehmend in Frankreich
integriert, wobei ein einflussreicher frankophoner Bevölkerungsteil einem
konservativem deutschsprachigen Bevölkerungsteil gegenübertrat. Nach 1918 trieb
die Verwaltung Frankreichs 110000 Menschen unter Beschlanahme ihres Vermögens
aus dem Lande. Zu Beginn des zweiten Weltkriegs wurde ein Drittel der
Bevölkerung nach Südwestfrankreich evakuiert, wovon zwei Drittel 1940 in das
von Deutschland besetzte Land zurückkehrten. Am Ende des 20. Jh.s spricht
weniger als ein Drittel der Schüler noch Elsässisch und die deutsche Sprache
verschwindet aus dem öffentlichen Leben. S. a. Elsass-Lothringen.
L.: Wolff 293ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Stoffel,
G., Topographisches Wörterbuch des Oberelsass, 2. A. 1876; Clauss, J.,
Historisch-topographisches Wörterbuch des Elsass, Lief. 1-15 (A-St) 1895ff.;
Die alten Territorien des Elsass nach dem Stand vom 1. Januar 1648, 1896
(Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 27); Jacob, K., Die
Erwerbung des Elsass durch Frankreich im Westfälischen Frieden, 1897; Jacob,
K., Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 1ff. 1898ff.; Die alten Territorien
des Bezirks Lothringen nach dem Stande vom 1. Januar 1648, Teil 1 1898 (
Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 28); Berthaut,
H./Berthaut, A., La carte de France 1750-1848, 1899; Becker, J., Geschichte der
Reichslandvogtei im Elsass 1273-1648, 1905; Müller, F., Die elsässischen
Landstände, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6
(Alsatia, Alsaciensis, Helisaze, Elisadiun, Colmar, Hüttenheim, Selz,
Sermersheim, Lupstein, Schweighausen, Wittersheim, Reichshofen, Altdorf bzw.
Altorf, Brumath, Ebersheim, Andlau, Schlettstadt, Künheim bzw. Kühnheim,
Winzenheim, Morschweiler, Balzenheim, Hindisheim, Illkirch bzw. Illenkirchen,
Offenheim, Hessenheim bzw. Heßheim, Ostheim, Feldkirch[, nicht Badelsbach bzw.
Bohlsbach in Baden]); Vildhaut, H., Politische Strömungen und Parteien im
Elsass von 1871 bis 1911, 1911; Schott, K., Die Entwicklung der Kartographie
des Elsasses, Mitt. d. Ges. für Erdkunde und Kolonialwesen zu Straßburg, 1913;
Wackernagel, R., Geschichte des Elsass, 1919; Elsass-Lothringen-Atlas, 1935;
Büttner, H., Geschichte des Elsass, Bd. 1 1939; Marichal, P., Dictionnaire
topographique du département des Vosges, comprenant les noms de lieu anciens et
modernes, Paris 1941; Fallex, M., L'Alsace, la Lorraine et les Trois-Evêchés,
du début du 18. siècle à 1789, Paris 1941; Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 313; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I,
9, II, 9, 13, 21, 22, 23, 41, III, 11, 14, 16, 30, Elisazun, Elisaz, Alisatia,
pagus Alisacensis, Helisaze, Hillisazaas, Illisacia, Alesaciones, Alisanzgouwe,
Elisgaugium, Elsass; Himly, F., Atlas des villes médievales d'Alsace, 1970;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 11 Alsace;Histoire de
l’Alsace, hg. v. Rapp, F., Bd. 1ff. 1976ff.; Paroisses et communes de France.
Dictionnaire d'histoire administrative et demographique: Kintz, J., Bas-Rhin,
1977; Duranthon, M., La carte de France, son Histoire 1678-1979, 1978; Dreyfus,
F., Histoire de l'Alsace, 1979; Seidel, K., Das Oberelsass vor dem Übergang an
Frankreich. Landesherrschaft, Landstände und fürstliche Verwaltung in
Alt-Vorderösterreich (1602-1638), 1980; Dollinger, P., Histoire de l'Alsace, 4.
A. 1984; Encyclopédie de l’Alsace, Bd. 1ff. 1982ff.; Dollinger, P., Elsass,
LexMA 3 1986, 1852ff.; Hiery, H., Reichstagswahlen im Reichsland, 1986; Vogler,
B., Das Elsass zur Zeit des französischen Ancien Régime (1648-1789),
Alemannisches Jb. 1987/88 (1988); Ebert, K., Das Elsass, 1989; Das Elsass und
Tirol, hg. v. Thurnher, E., 1994; Seiler, T., Die frühstaufische
Territorialpolitik im Elsass, 1995; Das Elsass, hg. v. Erbe, M., 2002; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 528 (Unterelsass), 530 (Oberelsass);
Hummer, H., Politics and Power in Early Medieval Europe, 2005; Bornert, R., Les
monastères d’Alsace, Bd. 1ff. 2009; Igersheim, F., L’Alsace et ses historiens
1680-1914, 2006; Vogler, B., Geschichte des Elsass, 2012. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elten (Stift, Damenstift, Frauenstift,
Reichsstift, Residenz). 967 gründete Graf Wichmann von Hamaland auf den
Eltenberg bei E. am Niederrhein, auf dem 944 erstmals eine Burg erwähnt wird,
ein adliges Damenstift. Dieses wurde 968 von Kaiser Otto I. bestätigt und
erhielt 973 von Kaiser Otto II. königlichen Schutz. Bald ging es an das Reich
über. 1473 überließ der Herzog von Burgund den Herzögen von Kleve die Vogtei über E. und seine umfangreichen Güter (1469 Hektar).
1802 wurde E. von Preußen in Besitz genommen. 1806/1807 kam es an das
Großherzogtum Berg, 1815 erneut an Preußen, 1946 zu Nordrhein-Westfalen. Am 23.
4. 1949 wurde es mit etwa 20 weiteren deutschen Gemeinden (rund 70
Quadratkilometer mit etwa 10000 Bewohnern) bis zu einer endgültigen
Friedensregelung mit dem Deutschen Reich vorläufig dem Hoheitsgebiet der
Niederlande zugeschlagen, am 1. 8. 1963 aber wieder zurückgeführt. Der Ort E.
wurde 1975 in Emmerich eingemeindet.
L.: Wolff 494f.; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Gies, L.,
Elten, 1958; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen
(1815-1945), FS Schmelzeisen, G., 1980, 177; Binding, G., Hochelten, LexMA 5
1990, 57; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 706, 1, 2, 176.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Engelberg (Abtei). In einem Talkessel der
Unterwaldener Alpen gründete 1120 Konrad von Sellenbüren (Selenbüren) das
Benediktinerkloster E. Ab 1124 stand es unter päpstlichem und kaiserlichem
Schutz. Aus der Ausstattung in Streulage wurde rasch ein geschlossenes Gebiet
im Engelbergertal zwischen Grafenort und Stierenbachfall. Zu Beginn des 13.
Jahrhunderts übertrug der Abt die Vogtei dem
König. Der Abt war Inhaber der hohen und niederen Gerichtsbarkeit in der
nächsten Umgebung des Klosters. Nach 1415 entfiel der kaiserliche Schutz und
die Abtei wurde nicht selten durch die Vogtei
der Eidgenossenschaft der Schweiz bedrängt. Nach dem Umsturz von 1798 kam E.
zum Kanton Waldstätte, 1803 zu Nidwalden, 1815 zu Obwalden.
L.: Wolff 531; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5, II 72 b (bis
1797) E3; Güterbock, F., Engelbergs Gründung und erste Blüte, 1120-1223, 1946;
Reznicek, F. v., Das Buch von Engelberg, 1964; Hunkeler, L., Benediktinerstift
Engelberg, 3. A. 1968; Heer, G., Aus Vergangenheit von Kloster und Tal
Engelberg, 1975; Abendländische Mystik im Mittelalter, hg. v. Ruh, K., 1986;
Gilomen-Schenkel, E., Engelberg, LexMA 3 1986, 1914. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eppan (Grafen), ital. Appiano. Nach
der südwestlich von Bozen in Südtirol gelegenen Burg Hocheppan nannten sich die
1116 erstmals erwähnten Grafen von E., die mit den Welfen verwandt waren und um
1165 die Grafen von Morit-Greifenstein beerbten und damit die Vogtei der Bischöfe von Brixen gewannen. Sie hatten
den nördlichen Teil der Grafschaft Trient bis Marling (Merling) bei Meran. Nach
dem Ableben des letzten Familienmitgliedes weltlichen Standes (1248) verloren
sie 1253 die Grafschaft E. an die Grafen von Tirol und starben nach 1250 im
Mannesstamm und insgesamt um 1300 aus.
L.: Buch, A., Eppaner Höhenburgen und Schlösser und Begebenheiten um und in
Eppan aus der Geschichte Tirols, 1903; Mahlknecht, B., Burgen, Schlösser und
Ansitze in Eppan, 1980; Nössing, J., Eppan, LexMA 3 1986, 2091; Riedmann, J.,
Geschichte Tirols, 3. A. 2001; Eppan - Geschichte und Gegenwart, hg. v.
Mahlknecht, B., 1990; Mahlknecht, B., Die Grafen von Eppan, Der Schlern 72
(1998), 675; Landi., W., Die Grafen von Eppan, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Erbach (Herrschaft, Grafschaft,
Reichsgrafschaft). E. im Odenwald wird erstmals zu 1148 (Eberhard von Ertbach)
erwähnt. Etwa gleichzeitig wird in einer Lorscher Handschrift von 1165/1170 ein
rheinfränkisches, möglicherweise auf die Reichsministerialen von
Hagen-Arnsburg-Münzenberg zurückführbares Ministerialengeschlecht sichtbar, das
Vogteirechte (?) der Reichsabtei Lorsch wahrnahm
bzw. als villici Güter Lorschs in der Mark Michelstadt verwaltete und um
1218/1220 das Schenkenamt König Heinrichs (VII.) innehatte. 1223 überantwortete
der König sie an die Pfalzgrafen bei Rhein. Vermutlich zwecks Verhinderung des
Aufstiegs in die Reichsministerialität erhielt es um 1226 oder um die Mitte des
13. Jh.s das Erbschenkenamt der Pfalzgrafen bei Rhein. Im späten 12. oder
frühen 13. Jahrhundert entstand dann in E. eine Burg, die als Lehen der Pfalz
im Besitz der Schenken zu E. war. Die Herrschaft E. beruhte im Übrigen
weitgehend auf Gütern des 1232 an das Erzstift Mainz fallenden Klosters Lorsch
im östlichen Odenwald um Michelstadt, dazu Beerfelden (Lehen der Pfalz) und
Reichelsheim. Um 1270 entstanden durch Teilung die Linien Erbach-Erbach (bis
1503), Erbach-Michelstadt und Erbach-Fürstenau (bis 1534). Bis 1307/1311 musste
das Geschlecht alle Güter der Pfalz zu Lehen auftragen. Eine Aufteilung der
Nutzung in die Linien Erbach und Reichenberg mit der Nebenlinie Michelstadt war
nur vorübergehend von Bedeutung, da die Güter 1503 bzw. 1531 in der Linie
Reichenberg wiedervereinigt wurden. 1422 (Reichstag von Nürnberg) wurde die
Reichsstandschaft erlangt. Die im 15. Jahrhundert erworbene Herrschaft
Bickenbach wurde 1704 wieder verkauft und dafür Rothenberg erworben. 1531 wurde
die Gerichtsexemtion, 1541 das Münzrecht gewonnen. 1529 wurde das Landrecht der
Grafschaft aufgezeichnet, 1532 wurden die Schenken von E. zu Reichsgrafen. Etwa
gleichzeitig wurde die Reformation eingeführt. 1556 erlangten die Grafen durch
Heirat wichtige Güter aus dem Erbe der Grafen von Wertheim (u. a. Breuberg).
Georg Albrechts († 1647) Söhne teilten die Nutzung unter den Hauptlinien
Erbach-Erbach und Erbach-Fürstenau. Nachdem Erbach-Erbach 1721 erloschen war,
teilte sich die Familie 1717/1719/1748 in die Linien Erbach-Erbach und
Erbach-Fürstenau und die von dieser abgespaltete Linie Erbach-Schönberg. 1801
gehörte die Reichsgrafschaft samt Herrschaft Breuberg mit 10,5 Quadratmeilen
und 24000 Einwohnern dem fränkischen Reichskreis an. 1804 übernahm die Linie
Erbach-Erbach durch Adoption Namen und Gut der aussterbenden Grafen von
Wartenberg-Rot (Wartenberg-Roth). 1806 kam E. mit 526 Quadratkilometern und
rund 33000 Einwohnern an Hessen-Darmstadt, das 1560 erworbene Amt Wildenstein
an Bayern. Die Reichsgrafschaft Wartenberg-Rot (Wartenberg-Roth) wurde an
Württemberg veräußert und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 123; Zeumer 552 II b 62, 3; Wallner 692 FränkRK 11; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Simon, G., Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach, 1858; Mornewag,
K., Stammtafeln des mediatisierten Hauses Erbach, 2. A. 1908; Müller, C.,
Geschichte des Hauses Erbach-Erbach von 1818 bis zur Gegenwart, 1955;
Kleberger, E., Territorialgeschichte des hinteren Odenwaldes, 1958, Neudruck
1987; Erbach im Odenwald, 1959; Landkreis Erbach im Odenwald, hg. v. Mushake,
A., 1960; Berichte zur deutschen Landeskunde 37, 1 (1966); Fahlbusch, F.,
Erbach, LexMA 3 1986, 2100; Das Landrecht oder die eigentümlichen bürgerlichen
Rechte und Sitten der Grafschaft Erbach, hg. v. Beck, F., 1989; Steinmetz, T.,
Die Schenken von Erbach, 2000; Scholz, S., Die Schenken von Erbach, Archiv f.
hess. Gesch. N. F. 62 (2004), 27ff.; Grafen und Herren in Südwestdeutschland,
hg. v. Andermann, K u. a., 2006; Steiger, U., Die Schenken und Herren von
Erbach, 2007; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 173.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Esterau (Reichsherrschaft). 1643 kaufte
der kaiserliche Feldmarschall Peter Eppelmann (Melander) aus Hadamar von den
Fürsten von Nassau-Hadamar die unmittelbare Reichsherrschaft E. an der Lahn und
die Vogtei Isselbach, die Kaiser Ferdinand III.
daraufhin zur Reichsgrafschaft Holzappel erhob. 1806 kam sie an Nassau und
damit 1866 an Preußen (Hessen-Nassau). 1946 gelangte das Gebiet zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 362. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Everstein (Grafen). Nach der Burg E.
(Eversten) bei Holzminden nannten sich seit 1116/1126 Edelherren/Grafen von E.
Die Familie, die sich seit etwa 1200 in mehrere (1217 vier) Linien teilte,
baute sich zwischen Höxter/Holzminden und Hameln eine Herrschaft auf, zu der
noch Güter an der Diemel, im Eichsfeld, Vogtland
sowie in Pommern kamen. Nach dem Untergang der Staufer erzwangen die Welfen
1284 den Verkauf der Burg. Die Linien Ohsen (bei Hameln) und Holzminden starben
im 14. Jahrhundert aus, eine weitere Linie in ihrem niedersächsischen Zweig am
Ende des 14. Jahrhunderts, in ihrem dänischen Zweig 1453. 1408 fiel das
verbliebene Gebiet durch Heirat mit der Erbtochter der vor 1429 ausgestorbenen
Poller Linie an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. 1663 starb die Familie
auch in ihrer pommerischen Seitenlinie aus. 1946 kam E. zu Niedersachsen.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2/3; Spilcker, B. v.,
Geschichte der Grafen von Everstein, Beiträge zur älteren deutschen Geschichte
2 (1883); Schnath, G., Die Herrschaften Everstein, Homburg und Spiegelberg,
1922, Studien und Vorarbeiten zum hist. Atlas von Niedersachsen 7; Fahlbusch,
F., Everstein, LexMA 4 1989, 142; Wieden, H. bei der, Die Grafen von Everstein,
FS R. Schmidt, 1995, 269; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 28 (mit
genealogischer Übersicht).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Falkenstein (Herrschaft, Grafschaft). Um
1120 gründeten die Edlen von Konradsburg nach Umwandlung ihrer Stammburg in ein
Kloster auf einem Felsen über dem Selketal am Rand des Harzes die Burg F. Seit
1155 nannten sie sich Grafen von F. Um 1200 erhielten sie die Vogtei über Quedlinburg. Graf Hoyer von F. (†
1250/1251) veranlasste um 1220 die Abfassung des Sachsenspiegels durch Eike von
Repgow. Durch Heirat wurde um 1292 die Grafschaft Arnstein erworben. 1386/1437
kam F., das 1332 an das Hochstift Halberstadt gelangt war, von diesem als Lehen
bzw. durch Verkauf an die Herren von Asseburg. S. Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 440; Ledebur, L. v., Die Grafen von Valkenstein, 1847; Wäscher, H.,
Die Baugeschichte der Burg Falkenstein im Selketal, 1955.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Feilitzsch (Reichsritter), Feilitsch. Im
16. (und 18.) Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken sowie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 208; Riedenauer 123.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Feuchtwangen (Reichsabtei). Das
wahrscheinlich im 8. Jahrhundert von einem Grundherren gegründete und dann an
Karl den Großen gegebene Benediktinerkloster F. (fiuhtin-wang) bei Ansbach wird
817 erstmals erwähnt. Es wurde zur Reichsabtei, erscheint aber ab 1197 nur noch
als ein Kollegiatstift. Die Vogtei verlieh der
Bischof von Augsburg im Namen des Königs, unter anderem an die Grafen von
Oettingen. 1376 verpfändete Kaiser Karl IV. Stift und Vogtei
an die Burggrafen von Nürnberg. 1563 wurde das Stift aufgehoben.
L.: Schaudig, W., Geschichte der Stadt und des ehemaligen Stiftes Feuchtwangen,
1927; Ramisch, H., Landkreis Feuchtwangen, 1964. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Finstingen (reichsunmittelbare Herrschaft),
frz. Fénétrange. Die Herren von F. stammen von den Herren von Malberg in der
Eifel ab. Aus Vogteigütern der Abtei Remiremont
und Lehen des Hochstifts Metz entstand um F. in Lothringen im 12. Jahrhundert
eine reichsunmittelbare Herrschaft. Die Rechte an ihr waren später stark
aufgesplittert. Seit 1751 standen sie Lothringen und damit Frankreich zu. Die
Familie erlosch 1467/1500 im Mannesstamm.
L.: Wolff 305; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Herrmann, H.,
Finstingen, LexMA 4 1989, 485.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fork, Vorkene? (Reichsritter). Bis
1650 zählten die F. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Vogt von Wallstadt.
L.: Stetten 32; Riedenauer 123; Ulrichs 209.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Formbach (Grafen) (, Vornbach). Im 9.
bzw. 10. Jahrhundert erscheinen mit einem Meginhard Grafen von F., die außer
mit den Liutpoldingern bzw. Luitpoldingern, Brunonen und Wettinern mit den
Grafen von Wels-Lambach verwandt waren und die Grafschaft im Traungau
innehatten. 1158 erlosch die im 11. Jahrhundert in den Linien Formbach-Neuburg
(Ekbert), Vichtenstein und Windberg-Ratelberg bzw. Windberg-Radlberg
(Winzenburg) sichtbare Familie, die gestützt auf mehr als hundert
Edelfreienfamilien und Ministerialenfamilien zwischen Isar, Hausruck, Rott und
Böhmen begütert war und zeitweise die Grafschaft im Schweinachgau und im
Künzinggau (zwischen Isar und Vils) sowie die Vogtei
über die Hochstifte Regensburg, Passau und Bamberg und die Klöster Göttweig,
Niederaltaich und Sankt Nikola bei Passau innehatte und 1040/1094 das Kloster
Vornbach (Formbach) am Inn stiftete. Erben waren vor allem die Babenberger und
Otakare sowie die Grafen von Andechs, Bogen und Ortenburg.
L.: Lechner, K., Die Babenberger, 1976; Das babenbergische Österreich
(976-1246), hg. v. Zöllner, E., 1978; Jungmann-Stadler, F., Formbach, LexMA 4
1989, 645; Lashofer, C., Die Formbacher als Vögte des Stiftes Göttweig, (in)
Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens 106 (1995), 221;
Loibl, R., der Herrschaftsraum der Grafen von Vornbach, 1997.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Frauenalb (Kloster). 1180/1185 gründeten
die Grafen von Eberstein das Benediktinerinnenkloster F. (Cella sanctae Mariae)
bei Herrenalb. Die Vogtei über das Kloster, das
die Orte Schielberg, Metzlinschwand (Mentzlinschwand), Muggensturm, Pfaffenrot,
Völkersbach, Burbach, Spessart, Sulzbach, Ersingen, Bilfingen und
Unterniebelsbach erwarb, kam seit dem Ende des 13. Jahrhunderts an die
Markgrafen von Baden, 1535 an Baden-Baden. 1803 fiel das 1598-1631 aufgehobene
F. an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 203; Thoma, A., Geschichte des Klosters Frauenalb, 1898.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Freiburg ([Grafen,] Stadt, Reichsstadt,
Residenz Habsburgs), Freiburg im Breisgau. Vermutlich 1120 gründeten die
Herzöge Berthold III. und Konrad II. von Zähringen am Handelsweg von Schwaben
nach Burgund im Anschluss an ältere Siedlungen den Marktort Freiburg. Nach
ihrem Aussterben fiel er 1218 an die Grafen von Urach, die sich seitdem Grafen
von F. (Urach-Freiburg) nannten und auf der vielleicht von Berthold II. am Ende
des 11. Jahrhunderts erbauten Burg auf dem Schlossberg saßen (Egino I. bis
1236/1237, Konrad I. 1236/1237-1271, Egino II. 1271-1316, Konrad II. 1316-1350,
Friedrich 1350-1356, Egino III. 1358-1385, Konrad III. 1385-1424, Johann
1424-1444). 1368 unterstellte sich F. im Kampf mit seinen Grafen Habsburg.
Unter dessen Herrschaft hatte es von 1415 bis 1427 während der Reichsacht
Herzog Friedrichs die Stellung einer Reichsstadt und erwarb später die Dörfer
Herdern, Betzenhausen, Lehen, Zarten, Kirchzarten, Horben sowie die Güter und
die Vogtei des Klosters Sankt Märgen im
Schwarzwald. Die Grafen von F. herrschten nur noch auf ihren südlich Freiburgs
gelegenen Gütern auf Burg Neuenfels in Badenweiler. Der letzte Graf gab 1444
seine Herrschaft Badenweiler an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, die
durch den Zusammenschluss der Herrschaftsgebiete Rötteln, Sausenberg und
Badenweiler das Markgräflerland entstehen ließen. F. kam 1678 an Frankreich,
1697 wieder an Österreich und 1805 an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. a. Urach-Freiburg.
L.: Wolff 41; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5; Schreiber, H.,
Geschichte der Stadt und Universität Freiburg im Breisgau, Bd. 1ff. 1857ff.;
Bader, J., Geschichte der Stadt Freiburg, Bd. 1f. 1882ff.; Albert, P., 800
Jahre Freiburg, 1920; Hefele, F., Freiburger Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1938ff.;
Freiburg im Breisgau. Stadtkreis und Landkreis. Amtliche Kreisbeschreibung, Bd.
1 1965; Freiburg im Mittelalter, hg. v. Müller, W., 1970; Freiburg in der
Neuzeit, hg. v. Müller, W., 1970; Diestelkamp, B., Gibt es eine Freiburger
Gründungsurkunde aus dem Jahre 1120?, 1973; Keller, H., Über den Charakter
Freiburgs in der Frühzeit der Stadt, (in) FS Schwineköper, B., hg. v. Maurer,
H./Patze, H., 1982; Scott, T., Die Territorialpolitik der Stadt Freiburg im
Breisgau im ausgehenden Mittelalter, Schauinsland 102 (1983), 7ff.; Schott, C.,
Die Zugorte des Freiburger Oberhofes, FS Thieme, H., 1986, 157; Nüwe
Stattrechten und Statuten der loblichen Statt Fryburg im Pryszgow gelegen, hg.
v. Köbler, G., 1986; Blattmann, M., Die Freiburger Stadtrechte zur Zeit der
Zähringer, Diss. Freiburg 1988; Boehm, L., Freiburg im Breisgau, LexMA 4 1989,
888ff.; Nassall, W., Das Freiburger Stadtrecht von 1520, 1989; Geschichte der
Stadt Freiburg, hg. v. Haumann, H. u. a., Bd. 2 1994; Freiburg 1091-1120, hg.
v. Schadek, H. u. a., 1995; Kälble, M., Zwischen Herrschaft und bürgerlicher
Freiheit, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 192; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 204. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Freising (Hochstift, Residenz). Auf dem
Boden des heutigen F. bestand vermutlich schon eine römische Siedlung. Um 700
erbauten die agilolfingischen Herzöge auf dem Domhügel links der Isar eine 744
erstmals erwähnte Burg (castrum Frigisinga zu dem Personennamen Frigis). 724
rief Herzog Grimoald den heiligen Korbinian († 725) nach F., der dort die
Anfänge des 1020 erneuerten Klosters Weihenstephan begründete. Um 738/739
errichtete der heilige Bonifatius das Bistum F. (Bischof Erimbert), welches das
obere Isargebiet (Landshut, Inn, Ammersee, Werdenfels) umfasste und zunächst
Mainz, seit 798 Salzburg unterstellt war. Vermutlich hat gegen 765 Bischof
Arbeo von F. das lateinisch-lateinische Synonymenlexikon mit dem Anfangswort
Abrogans ins Althochdeutsche übertragen lassen (erstes erhaltenes
althochdeutsches Buch). Das zum späteren bayerischen Reichskreis gehörige
Hochstift hatte grundherrschaftliche, unter Vogtei
der Grafen von Wittelsbach stehende Güter in Bayern, Tirol (Pustertal),
Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain, erlangte im Ringen mit den Herzögen
von Bayern die Landesherrschaft (1220 Reichsunmittelbarkeit) aber nur für das
Kerngebiet um F. (F., Grafschaften Ismaning [um 1294], Werdenfels mit Garmisch,
Herrschaft Burgrain). 1156 entriss Heinrich der Löwe dem Hochstift die
Zollstelle in Oberföhring (Föhring) zugunsten Münchens. Die 973 erlangte
Grafschaft Cadore im Osten der Dolomiten wurde 1510 von Venedig annektiert.
Seit dem 13. Jahrhundert zählten die Bischöfe zu den Reichsfürsten. 1802/1803
fielen die Güter an Bayern (mit Reichsgrafschaft Ismaning, Werdenfels
[einschließlich Reichsgrafschaft Partenkirchen-Mittenwald] und der Herrschaft
Burgrain bei Wasserburg, 15 Quadratmeilen, 11919 Einwohner).
L.: Wolff 138; Zeumer 552 II a 16; Wallner 712 BayRK 7; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) F4; III 38 (1789) D3; Meichelbeck, C.,
Historia Frisingensis, Bd. 1f. 1724ff.; Deutinger, M. v., Beiträge zur
Geschichte, Topographie und Statistik des Erzbistums München und Freising, Bd.
1-13 1850ff.; Mayer, A./Westermayer, G., Statistische Beschreibung des
Erzbistums München-Freising, Bd. 1ff. 1874ff.; Bitterauf, T., Die Traditionen
des Hochstifts Freising, Bd. 1f. 1905ff.; Ammer, A., Der weltliche Grundbesitz
des Hochstiftes Freising, (in) FG zum zwölfhundertjährigen Jubiläum des
heiligen Korbinian, hg. v. Schlecht, J., 1924, 299ff.; Kriechbaum, E., Zur
Kulturgeographie des Freisinger Landes, Dt. Archiv f. Landes- u. Volksforschung
6 (1942), 310; Albrecht, D., Hochstift Freising. Die Grafschaft Werdenfels,
(in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, 1955; Alckens, A.,
Freising, Geschichte einer altbayerischen Bischofsstadt, 1964; Stahleder, H.,
Hochstift Freising, Freising, Ismaning, Burgrain, (in) Historischer Atlas von
Bayern, Teil Altbayern, 1974; Beitrag zur Geschichte, Topographie und Statistik
des Erzbistums München und Freising, hg. v. Verein für Diözesangeschichte
München und Freising, 1988; Maß, J., Das Bistum Freising im Mittelalter, 1988;
Das Bistum Freising in der Neuzeit, hg. v. Schwaiger, G., 1989; Das Erzbistum
München und Freising im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Schwaiger, G., 1989;
Stahleder, H., Freising, LexMA 4 1989, 903ff.; Freising, hg. v. Fahr, F., 1989;
Festschrift aus Anlass der Einweihung des Ämtergebäudes für das Amtsgericht und
das Vermessungsamt am Domberg in Freising, hg. v. Gössl, H, 1989; Hagen, D.,
Herrschaftsbildung zwischen Königtum und Adel, 1995; Bauer, R., Monachium
Frisingense, Oberbayerisches Archiv 126 (2002), 1; http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/hsta-freisingertraditionen/
(Cozroh-Codex); Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 535, 1, 2, 194.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fronhausen (Ganerbschaft). F. zwischen
Gießen und Marburg ist 1159 als Gut des Stiftes Essen bezeugt. Die Vogtei hatte seit 1199 eine Linie der Schenken zu
Schweinsberg. Nach deren Aussterben kam die Oberburg an die Schenken von
Schweinsberg. Die 1367 erbaute Unterburg wurde Hessen zu Lehen aufgetragen, an
verschiedene Familien vererbt und 1589 von Hessen als erledigtes Lehen
eingezogen.
L.: Wolff 255; Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33; Schenk zu
Schweinsberg, G., Aus der Geschichte der Fronhauser Burg 1367-1917, 1917;
Schröder, F., Der Oberhof Fronhausen an der Lahn, 1931; Fronhausen an der Lahn,
1989. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fürstenberg (Reichsritter). Seit dem 13.
Jahrhundert ist eine im Sauerland beheimatete Ministerialenfamilie des
Erzstifts Köln nachweisbar. Sie nannte sich seit 1295 nach der an der Ruhr
gelegenen, im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts erbauten, aber wohl kurz
nach 1326 wieder zerstörten Burg F. bei Neheim. Sie stammte wahrscheinlich von
dem Geschlecht der Binolen ab. Am Anfang des 15. Jahrhunderts hatte sich die
Familie in die drei Hauptlinien Waterlappe, Höllinghofen-Hörde-Livland und
Neheim-Neufürstenberg verzweigt. Güter hatte sie vor allem im nordwestlichen
Teil des Herzogtums Westfalen, aber auch im südwestlichen Sauerland, im
Märkischen, Münsterischen, Paderbornschen, am Nieder- und Mittelrhein (Geldern,
Mainz) und in Livland. Sie war Mitglied des Ritterkreises Rhein. Seit 1572
hatte sie die Vogtei über Kloster Grafschaft
inne.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Klocke, F. v., Fürstenbergsche Geschichte,
Bd. 1 1939; Klocke, F. v. u. a., Fürstenbergische Geschichte, Bd. 1ff. 1971ff.;
Fürstenberger Skizzen, hg. v. Gosmann, M., 1995.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geilber (Reichsritter). Vielleicht
zählten die G. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 123.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geisenfeld (Kloster). In G. an der Ilm
wurde um 1030 von den Grafen von Ebersberg ein Benediktinerinnenkloster
gestiftet, dessen Vogtei 1045 die Grafen von
Scheyern bzw. Wittelsbach erwarben. 1803 wurde es in Bayern aufgehoben.
L.: Jaeger, H., Die Traditionsnotizen des Benediktinerinnenklosters Geisenfeld,
Diss. phil. München, 1948.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geldern (Grafschaft, Herzogtum,
Residenz). Am Ende des 11. Jahrhunderts (Gerhard Flamens 1033-1057, Graf
Gerhard 1061-1067, nach Lieven Gerhard I. † nach 1033, Gerhardus Flamens †
1082, Gerhard I. von Wassenberg-Geldern um 1060-um 1129) erscheinen im Raum des
Herzogtums Niederlothringen als Nachkommen der Konradiner die Grafen von G.
(1085-1118 auch von Wassenberg bei Erkelenz) mit Sitz in der Burg G. (1096 de
Gelre) an der Niers. Sie hatten Vogteien in G.,
Erkelenz und Roermond sowie Eigengut östlich der unteren Maas (Obergeldern). Um
1120 erheiratete Graf Gerhard II. über Irmgard von Zutphen die durch die
Grafschaft Kleve hiervon getrennte Grafschaft Zutphen an der Yssel/Ijssel und
die Herrschaft Arnheim. Später erlangten die Grafen die Vogtei des Utrechter Marienstifts. 1247 erzwangen sie gegenüber
König Wilhelm von Holland die Verpfändung der Reichsvogtei Nimwegen mit der
Reichsstadt Nimwegen (Nijmwegen) (sog. Nimwegener Reich) und Emmerich, so dass
die Grafen ein bedeutendes Herrschaftsgebiet zwischen Maas und Roer bis zur
Zuidersee hatten. Nach der im Kampf um das schwiegerväterliche Herzogtum
Limburg gegen Brabant 1288 erlittenen Niederlage von Worringen wurden die
Grafen von den Ständen abhängig. 1339 erhielt Graf Reinald II. den
Herzogstitel. 1371 starb das Geschlecht im Mannesstamm aus. Im geldrischen
Erbfolgekrieg (1371-1379) fiel G. (1377/1379) an die durch Heirat verbundenen
Grafen bzw. Herzöge von Jülich, wurde nach dem Erlöschen Jülich-Gelderns im
Mannesstamm im Erbwege 1423 unter den von den Ständen gewählten Grafen von
Egmond/Egmont aber wieder selbständig. 1472 verpfändete Arnold von Egmond das
Herzogtum an Karl den Kühnen von Burgund, der es 1473 eroberte, vom Kaiser
belehnt wurde und Teile Gelderns an Kleve (u. a. Goch [1614 Preußen]) gab. Mit
Burgund fiel G. nach dem Aussterben der 1492 wieder selbständig gewordenen
Grafen von Geldern (1538) mit den vier Quartieren Arnheim, Roermond, Zutphen
und Nimwegen letztlich an Habsburg, das G. 1543 nach zeitweiliger Lösung (seit
1538 unter Jülich-Kleve-Berg) den habsburgischen Niederlanden im burgundischen
Reichskreis einverleibte und 1548 dem burgundischen Reichskreis zuteilte.
1578/1579 löste sich unter dem Statthalter Johann von Nassau der größte Teil
Gelderns (Nimwegen, Zutphen, Arnheim) von Habsburg und schloss sich den
Generalstaaten als Provinz Gelderland an (Utrechter Union). Der südliche Teil
(Oberquartier G. südlich von Kleve um G. und Venlo, Obergeldern) fiel nach dem
1702 erfolgten Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von
England) als Ersatz für Oranien) 1713 im Frieden von Utrecht an Preußen (G.,
Straelen, Wachtendonck bzw. Wachtendonk, Kessel, Kriekenbeck [Kriekenbeek]).
1715 erwarben die Generalstaaten noch Venlo, Stevensweert und Montfoort
(Montfort), 1719 nahm Pfalz-Neuburg Erkelenz, so dass bei den österreichischen
Niederlanden nur Roermond und die Herrschaften Daelenbroeck (Dalenbroek),
Swalmen, Wessem und Elmpt verblieben. Der österreichische Teil wurde 1801, der
preußische Teil 1795/1801 an Frankreich abgetreten. 1815 kam der
österreichische Teil an die Niederlande. Der preußische Teil ging bis auf
einige Stücke, die an die Niederlande fielen (Kessel, alles Land eine halbe
Meile landeinwärts vom Maasufer), 1946 in Nordrhein-Westfalen auf.
L.: Wolff 66; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 6 (1378)
C2, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) B2; Nettesheim, L., Geschichte von Stadt und
Amt Geldern, 1863, Neudruck 2. A. 1963; Sloet v. de Beele, L., Oorkondenboek
der graafschappen Gelre en Zutfen, Teil 1ff. 1872ff.; Heidrich, P., Der
geldrische Erbfolgestreit 1537-43, 1896; Gouda Quint, P./Gouda Quint, S.,
Bibliographie van Gelderland, Bd. 1ff. 1910ff.; Holthausen, H., Verwaltung und
Stände des Herzogtums Geldern preußischen Anteils im 18. Jahrhundert, Diss.
phil. Bonn 1916; Heimatbuch des Landkreises Geldern, 1964; Ebe-John, E.,
Geldern, eine niederrheinische Festung, 1966; Jappe Alberts, W., Geschiedenis
van Gelderland, 1966; Der Landkreis Geldern, hg. v. Ebbert, F., 1967; Nikolay,
W., Die Ausbildung der ständischen Verfassung in Geldern und Brabant während
des 13. und 14. Jahrhunderts, 1985; Frankewitz, S., Die geldrischen Ämter
Geldern, Goch und Straelen im späten Mittelalter, 1986; Hövelmann, G., Geldern
- Preußens Maasprovinz (1713-1794), Rhein. Vjbll. 50 (1986); Schiffer, P., Die
Grafen von Geldern im Hochmittelalter (1085-1229), 1988; Venner, G., Die
Grafschaft Geldern vor und nach Worringen, Bll. f. dt. LG. 124 (1988), 267ff.;
Herborn, W., Geldern, LexMA 4 1989, 1198 ff; Nijsten, G., Het hof van Gelre,
Diss. phil. Nimwegen 1992; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 130;
Gelre - Geldern - Gelderland, hg. v. Stinner, J. u. a., 2001; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 71, 793, 1, 2, 207; Nijsten, G., In the Shadow of Burgundy, 2004; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 401, 2, 217; Geldern, hg. v.
Landschaftsverband Rheinland, 2006; Lieven, J., Adel, Herrschaft und Memoria, 2008;
Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 289.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gemen, Gehmen (Herrschaft). Mit dem
Königshof bei G. nahe Borken stattete Königin Mathilde (in Engern um
895-Quedlinburg 968) das Stift Nordhausen aus. Edelherren von G. werden 1092
erstmals genannt. Um ihre um 1250 dem Herzog von Kleve aufgetragene Burg
entstand eine kleine Herrschaft. 1492 starb das Geschlecht, das als Lehen
Kleves auch die Vogtei über das Stift Vreden
innegehabt hatte und weitere zwischenzeitlich erworbene Güter (Bredevoort,
Pfandschaft an Recklinghausen) nicht hatte halten können, aus. Es folgten in
weiblicher Linie die Grafen von Holstein-Schaumburg, nach 1635 die Grafen von
Limburg-Styrum. Ihnen gelang vor allem gegen das Hochstift Münster die
Durchsetzung der Reichsunmittelbarkeit (1700) und die Aufnahme in das
westfälische Reichsgrafenkollegium. 1733 erbten sie die südlich gelegene
Herrschaft Raesfeld. 1784 umfasste die 1560 protestantisch gewordene Herrschaft
Burg und Ort G. sowie zwei Bauerschaften mit insgesamt 0,5 Quadratmeilen. Sie
gehörte zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis, ihre Inhaber zu den
westfälischen Reichsgrafen. 1801 kam sie an die Reichsfreiherren von
Boyneburg-Bömelberg. Am 12. 7. 1806 fiel sie mediatisiert an die Fürsten von
Salm-Kyrburg. Am 13. 12. 1810 erfolgte der Anschluss an Frankreich, 1815 an
Preußen. 1822 wurde G. von der Familie Landsberg-Velen erworben. 1946 kam G. zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 364; Zeumer 554 II b 63, 23; Wallner 705 WestfälRK 54; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Landsberg-Velen, F. Graf v.,
Geschichte der Herrschaft Gemen, 1884; Köbler, G., Gericht und Recht in der
Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G., 1980, 171. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gemünden (Reichsstift). Das vom Grafen
des Niederlahngaus 845 in Kettenbach gegründete und bald darauf nach G. im
Westerwald verlegte Stift kam vermutlich noch im 10. Jahrhundert von den
Konradinern an das Reich. Die Vogtei gelangte
von den Konradinern vermutlich über die Grafen von Gleiberg an die Grafen von
Leiningen, vor 1221 an Runkel-Westerburg und dann an die Herren von Westerburg
und die Herren von Runkel, wobei die Bindung an das Reich seit 1336 verloren
ging. Den Herren von Westerburg folgten die Grafen von Leiningen-Westerburg,
unter denen das Stift 1566/1568 die Reformation annahm und die 1599 auch den
Anteil der Grafen von Wied-Runkel erwarben. 1806 fiel G. mit Westerburg an
Berg, 1815 an Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 282. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Genf (Hochstift). Gegen 400 erscheint
in dem ehemaligen Hauptort der keltischen Allobroger am Ausfluss der Rhone aus
dem von ihr gebildeten See ein seit 450 zur Erzdiözese Vienne gehöriger Bischof
von G., dessen Diözese sich bis zum Mont Cenis, Großen Sankt Bernhard und
Waadtland erstreckte. Von 443 bis 461 war an seinem Sitz der Hauptort des
Reiches der Burgunder. 534 geriet das Gebiet unter die Herrschaft der Franken.
Beim Zerfall des karolingischen Reiches kam G. 887 zum Königreich Burgund und
damit 1032 an das deutsche Reich. Der Bischof galt als Reichsfürst. 1156
gelangte die Vogtei über das Hochstift von den
Grafen von G. durch Friedrich I. Barbarossa an die Herzöge von Zähringen,
welche die Rechte des Bischofs minderten. Seit dem 13. Jahrhundert wirkten die
Grafen von Savoyen in gleicher Richtung. 1365 erhob Kaiser Karl IV. die Grafen
zu Reichsvikaren und leitete damit die völlige Lösung des Hochstifts vom Reich
ein. Nachdem der Bischof, weil er die Herrschaft über die seit 1526 mit Bern
und Freiburg verbündete Stadt an Savoyen übertragen wollte, 1533 zum Wechsel
nach Annecy gezwungen worden war, verlor das Bistum bzw. Hochstift seinen Sitz
im Reichsfürstenrat.
L.: Wolff 538; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5; Geisendorf, P.,
Bibliographie raisonée de l'histoire de Genève, Paris 1967; Binz, L., Le
diocèse de Genève, 1980; Le diocèse de Genève-Annecy, hg. v. Baud, H., 1985;
Histoire de Genève, hg. v. Guichonnet, P., 3. A. 1986; Santschi, C., Genf,
LexMA 4 1989, 1228ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 537, 1, 2, 211.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gera (Gau [999,] Herren, Herrschaft).
G. in Thüringen wird 995 erstmals als Bezeichnung eines Gaues (terminus Gera)
genannt, den Kaiser Otto III. 999 dem Stift Quedlinburg gab. Vögte des Klosters
wurden vermutlich am Ende des 12. Jahrhunderts die Herren von Weida. Sie
erhoben die Siedlung G. vor 1237 zur Stadt mit dem Recht Magdeburgs. Seit 1238
benannte sich eine ihrer Linien nach G. Diese dehnte ihr Herrschaftsgebiet
durch Heiraten geschickt aus (Schleiz, Mühltroff, Lobenstein, Saalburg). Infolge
des vogtländischen Kriegs stand die Herrschaft G. seit 1358 unter der
Oberhoheit des Hauses Wettin, an welches das Stift Quedlinburg die Vogtei übertragen und die Herrschaft G. verlehnt
hatte. 1425 teilte sich G. in die Linien G., Schleiz und Lobenstein (seit 1371
Lehen Böhmens), doch wurden die Güter 1497 wieder vereinigt. 1547 fiel infolge
Verzichts Sachsens zugunsten des Kaisers die Oberhoheit an Böhmen, 1550 bei dem
Aussterben der Vögte die Herrschaft G. an die Burggrafen von Meißen, 1562 an
die jüngere Linie des Hauses Reuß, die 1616 noch Schleiz erhielt und bis 1918
in G. residierte. Seit 1920 gehörte G. zu Thüringen, seit 1945 zur sowjetischen
Besatzungszone und von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik. S.
Reuß-Gera.
L.: Wolff 420; Wallner 709 ObersächsRK 7 b; Urkundenbuch der Vögte von Weida,
Gera und Plauen, bearb. v. Schmidt, B., Bd. 1f. 1885ff.; Kretzschmer, E.,
Geschichte der Stadt Gera und ihrer nächsten Umgebung, Bd. 1 1926; Beiträge zur
Geschichte der Stadt Gera. Festgabe zur 700-Jahrfeier, bearb. v. Auerbach, A.,
1937; Gerisch, P., Gera und Umgebung, 1956; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue
des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 122 (Cretzschwitz, Geißen, Groitschen,
Nauendorf, Negis, Röpsen, Roschütz, Söllmnitz); Gera, hg. v. Ebersmann, H.,
1987. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gersau (freier Ort, zugewandter Ort,
Republik). 1064 wird der Hof G. am Vierwaldstätter See als Gut des Klosters
Muri erstmals erwähnt. Die Vogtei hatten
zunächst die Grafen von Habsburg, seit Ende des 13. Jahrhunderts durch
Verpfändung Luzerner Patrizier und seit 1390 durch Kauf G. selbst, das sich
bereits 1332/1359 als zugewandter Ort der Eidgenossenschaft der Schweiz
angeschlossen hatte. 1433 erlangte es die Anerkennung der
Reichsunmittelbarkeit. 1798 ging es im Kanton Waldstätte der Helvetischen
Republik auf und kam 1817 mit etwa 1000 Einwohnern und 15 Quadratkilometern
Gebiet zum Kanton Schwyz.
L.: Wolff 531; Camenzind, D., Geschichte der Republik Gersau, 1863. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gleichen (Grafen). Die Grafen von G. bei
Erfurt in Thüringen sind 1099 als Grafen von Tonna erstmals nachweisbar (Graf
Erwin I.). Im Dienst der Erzbischöfe von Mainz erlangten sie die Vogtei über Erfurt (1120) und umfangreiche Güter im
Eichsfeld. Seit 1162 nannten sie sich nach der Burg G., die Graf Erwin II. als
Lehen von Mainz erhalten hatte, an das sie von den Askaniern gelangt war. 1290
verkauften sie die Vogtei über Erfurt an die
Stadt, 1294 die Güter im Eichsfeld an das Erzstift Mainz. 1342 wurde Ohrdruf
erworben, dessen Vogtei die Grafen seit 1170
innehatten. Zur selben Zeit wurden die Grafen Lehnsleute der Markgrafen von
Meißen, doch erschienen sie bis 1521 in der Reichsmatrikel. 1550 verlegten sie
die Residenz nach Ohrdruf. 1631 starben die dem obersächsischen Reichskreis
angehörigen Grafen völlig verschuldet aus. Von den verbliebenen Gütern kam die
Obergrafschaft (Ohrdruf, Emleben, Schwabhausen, Petriroda, Wechmar,
Pferdingsleben, Werningshausen) an die Grafen von Hohenlohe-Langenburg, die 2,5
Quadratmeilen große Untergrafschaft (G., Wandersleben, Günthersleben,
Sülzenbrücken, Ingersleben, Stedten) an die Grafen von
Schwarzburg-Sondershausen (Schwarzburg-Arnstadt), die Herrschaft Tonna an den
Schenken von Tautenburg, 1638/1640 an Waldeck und 1677 durch Kauf an
Sachsen-Gotha, das auch die Landeshoheit über die gesamte Grafschaft
behauptete. Die Burg G. wurde 1639 den Grafen von Hatzfeld verliehen (seit 1640
Hatzfeld-Gleichen).
L.: Wolff 398f.; Wallner 710 ObersächsRK 8; Großer Historischer Weltatlas III
38 (1789) D2; Tümmler, H., Die Geschichte der Grafen von Gleichen von ihrem
Ursprung bis zum Verkauf des Eichsfeldes (1100-1294), 1929; Zeyß, E., Beiträge
zur Geschichte der Grafen von Gleichen und ihres Gebiets, 1931; Gauß'sche
Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v. Engel, F., 2.
Gericht Gleichen, 1977; Gleichen, hg. v. Janner, O., 1988; Plümer, E.,
Gleichen, LexMA 4 1989, 1494f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Göler von Ravensburg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die G. mit Sulzfeld und Teilen von Kieselbronn zum
Kanton Kraichgau sowie 1651 mit einem Viertel Beihingen zum Kanton Kocher,
beide im Ritterkreis Schwaben. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts waren sie im
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert, um 1750 im Kanton
Gebirg. Außerdem zählten sie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Riedenauer
123; Schulz 262.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Görz (Grafschaft). 1101 gab Kaiser
Otto III. G. (ital. Gorizia) am Isonzo in Oberitalien an Aquileja. Seit 1107
erscheinen aus der Familie der Meinhardiner (?) (Stammvater Meginhard
[Meinhard] von Gilching ?, Vogt des Bischofs von
Brixen, † 1011) Grafen von G., die ihre teilweise von den um 1125
ausgestorbenen Lurngaugrafen ererbten Güter um Lienz in Osttirol (Pustertal,
Gailtal, Mölltal und Drautal) mit Vogteirechten
des Patriarchats Aquileja am Isonzo, die sie (um 1122) als Lehnsleute der
Grafen von Peilstein erlangten, vereinigten (um 1120 Görz?, 1146/1147 Benennung
nach Görz). Im 13. Jahrhundert vergrößerten sie die Grafschaft zu Lasten des
Patriarchats von der Wippach bis zum Isonzo. 1249/1253 erbten sie über die
Tochter Albrechts III. von Tirol die südliche Hälfte der Grafschaft Tirol
(Etschtal und Eisacktal) und im späten 13. Jh. erlangten sie die
Pfalzgrafenwürde von Kärnten. 1267/1271 wurden die Güter in die 1335/1363
ausgestorbene Tiroler (Meinhard) und die Görzer Linie (Albert) geteilt. Die
Görzer Linie erhielt die Grafschaft G., Gebiete in Istrien und Friaul sowie
Allod im Pustertal von der Haslacher Klause abwärts und in Oberkärnten (vordere
Grafschaft G.), vermochte aber infolge starker Schwächung durch weitere
Teilungen von 1303 und 1323 die 1335/1363 beim Aussterben der Tiroler Linie
entstandenen Ansprüche auf Tirol nicht gegen Habsburg durchzusetzen, sondern
verlor trotz der 1365 erfolgten Anerkennung als Reichsfürsten schon 1374 auch
Gebiete in Inneristrien (Grafschaft Mitterburg), in der Windischen Mark und um
Möttling an Habsburg. 1500 erlosch die Görzer Linie. Ihre Güter (Lienz,
Pustertal) kamen auf Grund von Erbverträgen an Habsburg und damit zum österreichischen
Reichskreis. 1754 erfolgte die Vereinigung von G. mit Gradisca zu einer
gefürsteten Grafschaft. Von 1809 bis 1814 war G. bei Frankreich. 1816 wurde
nach der Rückkehr zu Österreich aus Görz, Triest und Istrien die
Verwaltungseinheit Küstenland geschaffen. 1861 erhielt das Kronland Görz und
Gradisca innerhalb Österreichs eigene Verwaltungszuständigkeit. 1919 fiel G. an
Italien. Nach dem zweiten Weltkrieg (1947) musste Italien einen Teil des
Gebiets an Jugoslawien abtreten.
L.: Wolff 34; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G6, III 22 (1648) F5; Czoernig, C. v., Das Land Görz und Gradiska, Bd.
1f. 1873ff.; Mell, A., Görz, (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der
österreichischen Alpenländer, 1914; Leicht, P., Breve storia del Friuli, 2. A.
1930; Klebel, E., Die Grafen von Görz als Landesherren in Oberkärnten,
Carinthia 125 (1935); Wiesflecker, H., Die politische Entwicklung der
Grafschaft Görz und ihr Erbfall an Österreich, MIÖG 56 (1948); Wiesflecker, H.,
Die Regesten der Grafen von Görz und Tirol, Bd. 1f. 1949ff.; Weingartner, J.,
Die letzten Grafen von Görz, 1952; Gorizia nel medioevo, Görz 1956; Bozzi, C.,
Gorizia e la provincia isontina, Görz 1965; Pizzinini, M., Die Grafen von Görz
in ihren Beziehungen zu den Mächten im nördlichen Italien 1264-1358, Diss.
Innsbruck 1968 masch.schr.; Dopsch, H., Görz, LexMA 4 1989, 1564; Stih, P.,
Studien zur Geschichte der Grafen von Görz, 1996; Wiesflecker, H., Die
Grafschaft Görz und die Herrschaft Lienz, Veröff. Des Tiroler Landesmuseums 78
(1998), 131; Härtel, R., Görz und die Görzer im Hochmittelalter, MIÖG 110
(2002), 1; Dopsch, H. u. a., Von Bayern nach Friaul, Z. f. bay. LG. 65 (2002),
293; Da Ottone III a Massimiliano I. Gorizia e i conti die Gorizia nel
Medioevo, hg. v. Cavazzo, S., 2004.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Goslar (Reichsstadt). G. am Harz an der
Straße vom Rhein zur mittleren Elbe wird 922 erstmals erwähnt, reicht aber
vielleicht noch in karolingische Zeit (karolingisches Lager von 802). 965/968
begann der Silberbergbau auf dem nahen Rammelsberg. Um 1005/1015 verlegte
Heinrich II. die vorher in Werla an der Oker befindliche Pfalz nach G., das in
der Salierzeit beliebter Aufenthaltsort deutscher Herrscher und bis ins 13.
Jahrhundert Stätte vieler Reichstage war. Etwa 1073 wurde die Reichsvogtei G.
zur Verwaltung des umliegenden Reichsgutes geschaffen, die von 1152 bis 1168 an
Heinrich den Löwen gelangte. 1219 verlieh Kaiser Friedrich II. der Stadt einen
umfangreichen Freiheitsbrief. 1290/1340 errang, beginnend mit dem Erwerb der Vogtei, G. die Stellung einer Reichsstadt
(Reichsunmittelbarkeit). Im 14. Jahrhundert, in dessen Mitte das Stadtrecht in
den goslarischen Statuten aufgezeichnet wurde, gelang die Gewinnung der
Pfandschaft am Rammelsberg. Mit dem Einlösen der Pfandschaft Rammelsberg durch
Braunschweig-Wolfenbüttel 1526/1552 setzte ein wirtschaftlicher Niedergang der
1528 protestantisch gewordenen Stadt ein. 1802/1803 kam G. mit 8500 Einwohnern
an Preußen, 1807 zum Königreich Westphalen, 1814 an Hannover, danach an
Preußen, 1816 wieder an Hannover, 1866 mit Hannover an Preußen und 1941 an
Braunschweig. Am 1. 11. 1946 ging Braunschweig in Niedersachsen auf.
L.: Wolff 456f.; Zeumer 554 III a 7; Wallner 707 NiedersächsRK 27; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378), III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2;
Urkundenbuch der Stadt Goslar, hg. v. Bode, G./Hölscher, U., Bd. 1ff. 1893ff.;
Frölich, K., Gerichtsverfassung von Goslar im Mittelalter, 1910; Hoelscher, U.,
Die Kaiserpfalz Goslar, 1927; Frölich, K., Verfassung und Verwaltung der Stadt
Goslar im späten Mittelalter, 1921; Wiederhold, W., Goslar als Königsstadt und
Bergstadt, 1922; Bruchmann, K., Goslar, 1952; Goslar, hg. v. Hillebrand, W., 2.
A. 1965; Ebel, W., Das Stadtrecht von Goslar, 1968; Wilke, S., Das Goslarer
Reichsgebiet und seine Beziehungen zu den territorialen Nachbargewalten, 1970;
Schuler, P., Goslar, LexMA 4 1989, 1568ff.; Graf, S., Das Niederkirchenwesen
der Reichsstadt Goslar, 1998; Goslar im Mittelalter, hg. v. Engelke, H., 2003;
Kelichhaus, S., Goslar um 1600, 2003; Der Goslarer Ratskodex, hg. v. Lehmberg,
M., 2013. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Goslar (Reichsvogtei). 1073 erscheint
erstmals ein prefectus Bodo, der vermutlich einen G. und weitere Reichsgüter
umfassenden, von der Grafengewalt befreiten Bezirk leitete. Seit dem 12.
Jahrhundert ist die Tätigkeit anscheinend auf das Gebiet G. und die Verwaltung
der Reichsgüter beschränkt. Von 1152 bis in die sechziger Jahre (1168) hatte
Herzog Heinrich der Löwe diese Vogteirechte als
Reichslehen inne. 1290 erwarb die Reichsstadt G. die Reichsvogtei und damit vor
allem das Recht, den Vogt einzusetzen.
L.: Wilke, S., Das Goslarer Reichsgebiet und seine Beziehungen zu den
territorialen Nachbargewalten, 1970.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gräfenberg (Grafen). Seit dem 12.
Jahrhundert erscheint die Burg G. an der Straße von Nürnberg nach dem Vogtland, nach der sich die Grafen von G. benennen. Im
16. Jahrhundert erlangte die Reichstadt Nürnberg G. 1806 fiel es an Bayern.
L.: Wolff 128; Breuer, T., Stadt- und Landkreis Forchheim, 1961.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Grafenhausen (Herrschaft). G. nördlich von
Waldshut wurde zusammen mit umfangreichen Gütern 1095 durch die Grafen von
Nellenburg an das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen gegeben. Die Vogtei über eine 1096 genannte Benediktinerabtei kam
von den Grafen von Nellenburg über die schaffhausischen Patrizier von Roth 1341
an das Kloster Allerheiligen (in Schaffhausen) und 1344 an die Landgrafen von Stühlingen.
1609 ging die Herrschaft G. von dem Marschall von Pappenheim an das nahe
Kloster Sankt Blasien (Herrschaft Bonndorf). Mit diesem kam sie 1805 an
Württemberg, 1806 an Baden und damit G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Kürzel, A., Der Amtsbezirk Bonndorf, 1861; Hölzle, Beiwort 82.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Greiz (Burg, Herrschaft). Die Burg G.
(zu slaw. grad Burg) an der Weißen Elster erscheint 1209, dürfte aber als
deutsche Siedlung nach slawischen Vorgängern im 12. Jahrhundert angelegt worden
sein. Sie unterstand den Vögten von Weida, von denen sich Heinrich V. seit 1238
Vogt von G. nannte. 1240 kam G. an Heinrich I.
von Plauen. Heinrich II. begründete 1306 die Linie Reuß von Plauen, die ihren
Sitz in G. nahm. Seitdem war G. bis 1918 Sitz einer Linie des Hauses Reuß und
gelangte 1920 an Thüringen. S. Reuß-Greiz.
L.: Wolff 419; Thoß, A., Die Geschichte der Stadt Greiz bis zum Ausgang des 17.
Jahrhunderts, 1933; Werner, M., „pars nemoris prope Graitz“, 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Großgartach (Reichsdorf). G. bei Heilbronn
erscheint erstmals 765 anlässlich einer Übertragung an Lorsch. 1122 kam der Ort
von den Grafen von Lauffen an deren Hauskloster Odenheim. Am 18. 7. 1330
verpfändete Kaiser Ludwig der Bayer dem Albrecht Hofwart von Kirchheim die Vogtei über das Kloster zu Odenheim, über die Dörfer
Odenheim, Tiefenbach, G. und Bauerbach. Seit 1376 erwarb Württemberg allmählich
ein Viertel der Vogtei und die hohe Obrigkeit.
Über Württemberg kam G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Dacheröden 140; Hugo 452; 1200 Jahre Großgartach, 1965.
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Gutenzell (reichsunmittelbare Abtei). G.
bei Biberach an der Riss in Oberschwaben wurde um 1230 vielleicht von zwei
Schwestern der Herren von Schlüsselberg als Zisterzienserinnenkloster gegründet
und 1237 erstmals erwähnt. 1238 stellte es der Papst unter seinen besonderen
Schutz. Das Kloster blieb ohne Vogt. Seit dem
späten Mittelalter war es reichsunmittelbar und gewann landesherrliche Rechte
über 11 Dörfer. Bis 1753 stand es unter der geistlichen Aufsicht des Abtes von
Salem, danach des Abtes von Kaisheim. Durch § 24 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 fiel es mit 43
Quadratkilometern und rund 1500 Einwohnern an die Grafen von
Törring-Jettenbach, 1806 an Württemberg. 1851 stirbt die letzte Konventualin.
1951/1952 gelangte G. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 192; Zeumer 552 II a 36, 19; Wallner 689 SchwäbRK 68; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Erzberger, M., Die Säkularisation in
Württemberg von 1802-1810, 1902; Beck, P., Kurze Geschichte des Klosters
Gutenzell, 1911; Pöllmann, L., St. Kosmas und Damian Gutenzell, 1976;
Rheden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen
Reichsprälaten im Zeitalter des Barock, 1982; Gutenzell, hg. v. Beck, O., 1988;
Maegraith, J., Das Zisterzienserinnenkloster Gutenzell, 2006.
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Gymnich (Herren). Die in dem 1120 erstmals genannten G. bei Euskirchen ansässigen Herren von G. hatten die Vogtei der Güter des Klosters Siegburg in G. Das halbe Dorf war Unterherrschaft Kölns der Herren von G. Über Preußen kam G. 1946 zu Nordrhein-Westfalen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hadamar (Herrschaft, Grafschaft). H. bei
Limburg erscheint erstmals 832 und dürfte wohl zu einem Reichsgutsgebiet um
Limburg gehört haben. Vermutlich als Erben der Grafen von Leiningen und als
Lehnsträger der Wormser Vogtei über das Stift
Dietkirchen brachten die Grafen von Nassau im 13. Jahrhundert H. an sich. Von
1303 bis 1394 spalteten sie eine Linie Nassau-Hadamar ab. 1405 hatten die
Grafen von Katzenelnbogen zwei Drittel, seit 1443 die Hälfte der Herrschaft H.,
die von ihnen 1479 an Hessen gelangte. Dieses verpfändete den Anteil von 1492
bis 1557 an die Herren von Eppstein und gab ihn nach der Wiedereinlösung an
Nassau-Dillenburg. Von 1607 bis 1711 war H. Sitz der jüngeren, 1650 gefürsteten,
zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählenden Linie Nassau-Hadamar.
Über Nassau und Preußen (1866) kam H. 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 337; Wallner 703 WestfälRK 23.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hagenbach (Reichsstadt). H. bei
Germersheim wird erstmals in einer Urkunde König Ludwigs des Deutschen erwähnt.
Später stand die Vogtei über das Reichsgut dem
Kloster Weißenburg im Elsass zu. 1281 erteilte König Rudolf von Habsburg
Stadtrechte. 1353 überließ Kaiser Karl IV. Burg, Stadt, Kellerei und Vogtei der Pfalz. 1358 wurde H. der Landvogtei H.
zugeteilt. Die Vogtei Weißenburgs kam 1361/1384
an die Pfalz. 1768 trat die Pfalz das 1674 von Frankreich besetzte Amt H. an
Zweibrücken ab. Dieses erhielt 1774 von Frankreich zur Sicherung seiner Rechte
einen offenen Brief. 1815 kam H. zu Bayern und 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; Landwehr, G., Die Verpfändung der deutschen Reichsstädte, 1967,
101. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hamburg (freie Reichsstadt, freie Stadt,
Land, Bundesland). H. erscheint erstmals anlässlich des karolingischen
Vorstoßes in das nordelbingische Sachsen. Nach Ausgrabungen der Jahre 2005f.
könnte die Hammaburg im 8. Jahrhundert auf dem späteren Domplatz zwischen Elbe
und Mönckebergstraße am Übergang von der Marsch zur Geest mit einem Durchmesser
von 50 Metern errichtet worden sein. Vermutlich ordnete schon Kaiser Karl der
Große 804 die Anlegung eines Königshofes und 811 nahe der Mündung der Alster in
die Elbe die Errichtung einer Taufkirche (in Holz) an. Um 825 ließ Kaiser
Ludwig der Fromme das Kastell Hammaburg (auf dem heutigen Domplatz?) erbauen.
831 wurde H. Bischofssitz, 834 Erzbischofssitz des heiligen Ansgar. 845/847
wurde der Sitz des Erzbistums nach verschiedenen Brandschatzungen durch die
Wikinger von H. nach Bremen verlegt. Im 11. Jh. wurde ein Dom aus Stein
errichtet. Unter den Grafen von Schauenburg (Schaumburg), die 1111 durch Herzog
Lothar von Süpplingenburg bzw. Sachsen mit der Grafschaft Holstein und der
Grafschaft Stormarn belehnt wurden, erfolgte der Ausbau zu einem wichtigen
Handelsplatz. Am 7. 5. 1189 erhielt die seit 1188 von Wirad von Boizenburg als
Leiter einer Siedlergruppe planmäßig errichtete, 1216 mit der Altstadt
vereinigte Neustadt H. um St. Nikolai Handelsrechte, Zollrechte und
Schifffahrtsrechte durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa bestätigt. Etwa zur
gleichen Zeit erscheint in H. erstmals ein Rat. 1228 übertrug der Erzbischof
von Bremen seine Rechte an der Altstadt auf den Grafen von Schaumburg
(Schauenburg). Unter seiner Herrschaft entwickelte sich H. rasch zu einem
großen Ausfuhrhafen und zeichnete 1270 sein Stadtrecht im sog. Ordeelbook auf.
Um 1300 war bei einer Einwohnerzahl von etwa 5000 Personen weitgehende
Unabhängigkeit vom gräflichen Stadtherren, der 1292 der Stadt das Recht der
eigenen Rechtssetzung (kore) verliehen hatte, erreicht. Im 14. Jahrhundert
errang die Stadt besonderen Ruhm im Kampf gegen die Seeräuberei auf der Nordsee
(1400 Hinrichtung Klaus Störtebekers) und wurde als eines der ersten Mitglieder
der Hanse zu deren wichtigstem Umschlagplatz zwischen Nordsee und Ostseeraum
(um 1430 etwa 16000 Einwohner). 1392 gelang zunächst pfandweise der Erwerb der Vogtei über die Stadt. 1375 wurde im Zuge einer
selbständigen planmäßigen Territorialpolitik die Moorburg und 1393 die Feste
Ritzebüttel (Cuxhaven) mit der Insel Neuwerk erlangt. 1420 musste Herzog Emil
von Sachsen-Lauenburg Bergedorf und die Vierlande an H. und Lübeck abgeben, die
das Gebiet bis 1868, als es H. durch Vertrag allein übernahm, gemeinsam
verwalteten. Unter Kaiser Sigmund wurde die Stadt erstmals als
reichsunmittelbar bezeichnet. Seit 1460, als die Könige von Dänemark an die
Stelle der Grafen von Schauenburg traten, galt sie als Reichsstadt. 1510 wurde
sie auf dem Reichstag zu Augsburg für eine Reichsstadt im niedersächsischen
Reichskreis erklärt. 1618 bestätigte das Reichskammergericht Hamburgs
Selbständigkeit und 1768 erkannte auch der König von Dänemark H. als
kaiserliche Reichsstadt an. 1528/1529 wurde in H. die Reformation eingeführt.
Zugleich kam es zu einem neuen wirtschaftlichen Aufschwung. 1603 wurde das
schon 1497 in einer Bilderhandschrift neu gefasste Recht unter Verwendung der
Reformation der Stadt Nürnberg und verschiedener anderer Quellen reformiert. Im
Schutze einer starken Befestigung blieb die Stadt vom Dreißigjährigen Krieg
weitgehend verschont. Seit 1770 hatte H. Sitz und Stimme im Städtekolleg des
Reichstags. § 27 des Reichsdeputationshauptschlusses erhielt sie 1803 als
Reichsstadt. Die Besetzung durch Dänemark (1801-1806) und durch Frankreich
(1806) und die Kontinentalsperre führten zu einem gewichtigen Rückschlag für
die sich seit 1806 als freie Hansestadt bezeichnende Stadt, die wenig später
ihren Dom abriss. Von 1810 bis 1814 war die Stadt als Hauptstadt des
Elbe-Departements in das französische Reich eingegliedert. 1813/1814 verstand
sich H. als selbständiger Einzelstaat. 1815 trat es als Freie und Hanse-Stadt
dem Deutschen Bund bei. Am 28. 9. 1860 gab es sich – nach älteren Rezessen
zwischen Rat und Bürgerschaft von 1410, 1529 und 1712 und einem gescheiterten
Verfassungsversuch vom 11. 7. 1849 – eine Verfassung mit Senat und
Bürgerschaft. 1867 trat es dem Norddeutschen Bund bei und übertrug 1868 die
Wehrhoheit auf Preußen, doch erst 1881/1888 wurde es Mitglied im deutschen
Zollverein. 1871 schloss es sich dem Deutschen Reich an. 1919 gründete H. eine
Universität. 1921 erhielt es eine neue Verfassung. 1933 wurde die Bürgerschaft
aufgelöst und wurde ein Reichsstatthalter eingesetzt. Am 16. 1./9. 12. 1937
wurden die preußischen Städte Altona mit Blankenese, Wandsbek und
Harburg-Wilhelmsburg sowie 27 Landgemeinden im Austausch gegen Cuxhaven (mit
der Insel Neuwerk), Geesthacht und einige kleinere Orte eingegliedert. Nach dem
Gesetz über die Verfassung und Verwaltung der Hansestadt H. stellte diese einen
staatlichen Verwaltungsbezirk mit einer Einheitsgemeinde als
Selbstverwaltungskörperschaft dar. Am 3. 5. 1945 wurde H. von Großbritannien
besetzt und der britischen Besatzungszone zugeteilt. Am 6. 6. 1952 erhielt die
seit 1949 der Bundesrepublik Deutschland zugehörige Freie und Hansestadt
Hamburg (Stadtstaat) eine neue Verfassung. 1969 erlangte H. durch Vertrag mit
Niedersachsen zur Schaffung eines Vorhafens wieder einen Teil des Elbemündungsgebiets
mit der Insel Neuwerk.
L.: Wolff 458; Zeumer 554 III a 9; Wallner 707 NiedersächsRK 18; Großer
Historischer Weltatlas II 78 (1450) F/G3, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) C/D1;
Kellenbenz, H., Die Hanse und die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Schroeder 89ff.; Bauer 1, 177; Die
Territorien des Reichs 6, 114; Anderson, C., Hamburgisches Privatrecht, Teil
1ff. 1782ff.; Hamburgisches Urkundenbuch, Bd. 1 (786-1300), hg. v. Lappenberg,
J., 1842, Bd. 2 (1301-1336), hg. v. Stadtarchiv Hamburg, Bd. 3 (Register zu Bd.
2), bearb. v. Nirrnheim, H., 1953, Bd. 4 (1337-1350), bearb. v. Reetz, J.,
1967; Lappenberg, J., Die ältesten Stadt-, Schiff- und Landrechte Hamburgs,
1845; Westphalen, N., Hamburgs Verfassung und Verwaltung in ihrer allmählichen
Entwicklung bis auf die neueste Zeit, Bd. 1f. 2. A. 1846; Baumeister, H., Das
Privatrecht der freien und Hansestadt Hamburg, Bd. 1f. 1856; Stubbe, E.,
Verfassung und Verwaltung der hamburgischen Marschgemeinden, Diss. jur. Hamburg
1922; Baasch, E., Geschichte Hamburgs 1814-1918, Bd. 1f. 1924f.; Wölfle, K.,
Hamburger Geschichtsatlas, 1926; Schöffel, J., Kirchengeschichte Hamburgs, Bd.
1 1929; Reincke, H., Hamburgs Geschichte, 1933; Reincke, H., Das Amt
Ritzebüttel, Diss. phil. Hamburg 1935; Bolland, G., Hamburg, 1938; Bücherkunde
zur hamburgischen Geschichte, hg. v. Möller, K./Tecke, A. Teil 1,2 1939, 1956;
Studt, B., Hamburg 1951; Reincke, H., Forschungen und Skizzen zur hamburgischen
Geschichte, 1951 (mit Karte der mittelalterlichen Stadtentwicklung); Drexelius,
W./Weber, R., Die Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg vom 6. 6. 1952,
1953; Bolland, J., Das hamburgische Ordeelbook von 1270 und sein Verfasser, ZRG
GA 72 (1956), 83ff.; Ipsen, H., Hamburgs Verfassung und Verwaltung von Weimar
bis Bonn, 1956; Johansen, P., Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung der
Freien und Hansestadt Hamburg, 2. A. 1967; Bolland, J., Die Hamburger
Bürgerschaft in alter und neuer Zeit, 1959; Hamburgische Burspraken 1346 bis
1594, bearb. v. Bolland, J., 1960; Die Bilderhandschrift des Hamburger
Stadtrechts 1497, erl. v. Reincke, H., 1968; Grundmann, G., Hamburg gestern und
heute, 1972; Hamburg, Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner, 1888-1980, hg.
v. Jochmann, W., Bd. 1f. 1982ff.; Hanf, M., Hamburgs Weg in die praktische
Unabhängigkeit vom schauenburgischen Landesherrn, 1986; Postel, R., Die
Reformation in Hamburg, 1986; Stadt und Hafen, hg. v. Ellermeyer, J., 1986;
Hamburg im Zeitalter der Aufklärung, hg. v. Stephan, J./Winter, H., 1989; Das
alte Hamburg (1500-1848/49), hg. v. Herzig, A., 1989; Seegrün, W.,
Hamburg-Bremen, LexMA 4 1989, 1885ff.; Stadtgeschichte Hamburg, red. v.
Schöller, A., 1990; Postel, R., Hamburg-Bremen 1974-1989 (Sammelbericht), Bll.
f. dt. LG. 126 (1990), 625ff.; Klessmann, E., Geschichte der Stadt Hamburg, 7.
A. 1994; Die Stadt im westlichen Ostseeraum, Bd. 1 1995, 93; Hamburg-Lexikon,
hg. v. Kopitzsch, F. u. a., 1998; Krieger, M., Geschichte Hamburgs, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hanau (Grafen). H. wird erstmals 1143
als Wasserburg der Herren von Buchen (Stammburg Wachenbuchen [Wasserbuchen] bei
H.), die Vögte des Mariengredenstifts in Mainz waren, auf einer Kinziginsel
erwähnt (Hagenowa). 1166/1168 erscheint als Erbe eine Adelsfamilie, die sich
zunächst nach ihrer Stammburg Dorfelden bei Frankfurt am Main, 1191 nach der
Burg H. benannte und Mainz rasch weitgehend aus dem Gebiet der unteren Kinzig
verdrängte. Im 13. Jahrhundert erwarb sie zu ihrer gräflichen Stellung und zu Gütern
um Schlüchtern durch Heirat und Erbschaft Güter in der Wetterau (Beerbung
Ulrichs II. von Münzenberg 1255, ein Sechstel Münzenberg, ein Sechstel
Assenheim), im Rhein-Main-Gebiet (Babenhausen) und im Spessart (kurz nach 1272
Steinau). Im 14. Jahrhundert gewann sie die Vogtei
Schlüchtern und war mehrfach Inhaber der Reichslandvogtei in der Wetterau.
1320/1364 erlangte sie die Pfandschaft des Gerichts Bornheimerberg (Bornheimer
Berg), 1429 die Reichsgrafenwürde. 1436 erhob sie H. zur ständigen Residenz. 1458
wurde in die Linien Hanau-Münzenberg (mit dem Sitz Hanau und den Gütern
nördlich des Mains) und Hanau-Babenhausen (mit den Gütern südlich des Mains)
geteilt. 1480 fiel der Linie Hanau-Babenhausen die halbe Grafschaft Lichtenberg
mit Gütern im Unterelsass sowie um Kehl (Hanauer Land) an. Seitdem nannte sie
sich Hanau-Lichtenberg. Um 1530 traten die Grafen zur Reformation über. 1570
beerbten die Grafen von Hanau-Lichtenberg die Grafen von Zweibrücken-Bitsch,
1642 die Grafen von Hanau-Münzenberg. Zweifelhaft ist, ob sie 1696 die seit
1685 angestrebte Erhebung in den Reichsfürstenrat gewannen. 1697 fielen die
elsässischen Güter an Frankreich. Nach dem Aussterben Hanau-Lichtenbergs 1736
kam Hanau-Münzenberg mit H. durch Erbvertrag an Hessen-Kassel, Hanau-Lichtenberg
(unter Landeshoheit Frankreichs) an Hessen-Darmstadt. Von 1806 bis 1810 war H.
von Frankreich besetzt und wurde dann mit Ausnahme der Ämter Rodheim, Dorheim,
Ortenberg, Babenhausen und des Dorfes Heuchelheim, die an Hessen-Darmstadt
gelangten, zu dem neugegründeten Großherzogtum Frankfurt geschlagen. 1815 fiel
die Grafschaft an Hessen-Kassel, 1866 an Preußen (Provinz Hessen-Nassau) und
damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 270f.; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789)
C2; Rathgeber, J., Die Grafschaft Hanau-Lichtenberg, 1876; Reimer, H.,
Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz
Hanau, Bd. 1ff. 1891ff.; Suchier, R., Genealogie des Hanauer Grafenhauses,
1894; Zimmermann, J., Hanau. Stadt und Land, 2. A. 1920; Cramer, K.,
Landesgeschichte der Obergrafschaft Hanau, Diss. phil. Marburg 1944; Lübbeck,
F., Hanau, Stadt und Grafschaft, 1951; Hanau, Stadt und Land. Ein Heimatbuch,
1954; Schwind, F., Die Landvogtei in der Wetterau, 1972; 675 Jahre Altstadt Hanau,
hg. v. Hanauer Geschichtsverein, 1978; Schwind, F., Hanau, LexMA 4 1989, 1893;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 248; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 198.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Harburg (Reichsstadt/Reichsdorf). H. an
der Wörnitz wird als Burg erstmals 1093 erwähnt. 1150 war es in den Händen der
Staufer. Die unter der Burg gelegene Siedlung wurde vor 1250 Markt. Am 7. 10.
1251 verpfändete König Konrad IV. die Städte H. und Dinkelsbühl, die Burg
Gosheim (Sorheim) und die Vogtei des Klosters
Mönchsroth (Rot) sowie den Zehnten zu Aufkirchen an den Grafen von Oettingen.
1295 wurden Burg und Ort vom Reich erneut an die Grafen von Oettingen verpfändet,
die von 1493 bis 1549 dort residierten. In einer Bestätigung König Ruprechts
vom 24. 2. 1407 wird H. Markt genannt. 1731 kam H. an Oettingen-Wallerstein.
1806 fiel es an Bayern.
L.: Hugo 452; Wolff 177; Rieser Kirchenbuch, 1954. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hauenstein (Grafschaft). An einem alten
Rheinübergang bei Laufenburg erlangten die Grafen von Habsburg als Nachfolger
der Grafen von Lenzburg (1173) bzw. Kiburg (Kyburg) 1264 mit der Vogtei über Sankt Blasien die Burg H. (Houwinstein),
die sie zeitweilig an die Herren von Schönau zu Lehen gaben bzw. der Linie
Habsburg-Laufenburg überließen. Nach deren Aussterben 1408 kam die Herrschaft,
seit 1562 Grafschaft H. an Habsburg zurück. 1806 fiel sie mit rund 500 Quadratkilometern
und etwa 25000 Einwohnern an Baden, 1951/1952 H. mit diesem an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heggbach, Hegbach, Hepbach
(reichsunmittelbare Abtei). In H. (Hecchibach) bei Biberach wurde vermutlich in
Anlehnung an eine ursprünglich adlige, dann über König Heinrich (VII.) an die
Linzgauzisterze und von dort an einen zunächst bei Maselheim angesiedelten Konvent
von Beginen gelangte Eigenkirche vor 1231 ein Zisterzienserinnenkloster
gegründet. Es erlangte 1429 die niedere Gerichtsbarkeit für sein Gebiet und war
seit dem späten Mittelalter, weil es nie einen Vogt
hatte, reichsunmittelbar. In geistlicher Hinsicht unterstand es der
Oberaufsicht des Abtes von Salem. Die Herrschaft des zum schwäbischen
Reichskreis zählenden Klosters umfasste die fünf Dörfer Baustetten, Bronnen,
Maselheim, Mietingen und Sulmingen, insgesamt ein Gebiet von 1,5 Quadratmeilen
bzw. 80 Quadratkilometern mit 3000 Einwohnern. Durch § 24 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 kam es (bis 1873) an die Grafen
Waldbott von Bassenheim bzw. (von) Waldbott-Bassenheim, die Dörfer Mietingen,
Sulmingen sowie der Zehnt von Baltringen an die Grafen von Plettenberg, 1806 an
Württemberg. Bibliothek und Archiv wurden 1820 nach Buxheim gebracht. 1875/1884
ersteigerten die Franziskanerinnen von Reute (Reutte) das Klostergelände. Über
Württemberg kam H. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Gumpelzhaimer 67; Wolff 192; Zeumer 552 II a 36, 18; Wallner 689 SchwäbRK
67; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C3; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902; Mayer, F., Geschichte des
vormaligen Reichsstifts und Gotteshauses Heggbach, 1917, Neudruck 1981; Beck,
O., Die Reichsabtei Heggbach, 1980; 750 Jahre Kloster Heggbach (1231-1981), hg.
v. Haas, L., 1981; Rheden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und
Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter des Barock,
1982. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heilbronn (Reichsstadt). H. am Neckar
erscheint nach älteren Siedlungsspuren als fränkisches Königsgut, dessen Kirche
und Zehnt dem 742 gegründeten Bistum Würzburg übertragen wurden (822 Heilibrunna).
Um die Mitte des 11. Jahrhunderts unterstand es den Grafen von Calw, die es
1146 an Hirsau gaben. Später war es zwischen den Herren von Dürn, dem Hochstift
Würzburg und den Staufern umstritten. Spätestens im 13. Jahrhundert kam es an
die Staufer. 1215/1225 wurde es oppidum genannt. Das erste erhaltene Stadtrecht
stammt von 1281. Vielleicht schon seit dem Interregnum (1254-1273), jedenfalls
seit dem 14. Jahrhundert (1322 Blutbann, 1334 Nichtevokationsprivileg, 1360
Erwerb des Schultheißenamtes, 1464 Erwerb der Vogtei)
war es Reichsstadt. Zu ihr gehörten das Reichsdorf Böckingen sowie drei weitere
Dörfer. Um 1790 war H. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. 1802 fiel das zum schwäbischen Reichskreis zählende H. mit
Böckingen, Flein, Frankenbach, Neckargartach und Lautenbacher Hof (Lauterbacher
Hof), insgesamt 1 Quadratmeile bzw. rund 55 Quadratkilometer Gebiet, und rund
9400 Einwohnern an Württemberg, über das es 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 215; Zeumer 555 III b 12; Wallner 689 SchwäbRK 77; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Riedenauer 129; Schroeder 346ff.; Jäger, K., Geschichte der Stadt Heilbronn und
ihrer ehemaligen Gebiete, 1828; Knapp, T., Über die vier Dörfer der Reichsstadt
Heilbronn, (in) Erinnerungsschrift des herzogl. Karls-Gymnasiums in Heilbronn,
1894; Beschreibung des Oberamtes Heilbronn, Bd. 1f. 1901ff.; Urkundenbuch der
Stadt Heilbronn, Bd. 1ff. 1904ff.; Gauss, W., Heilbronn, die Stadt am heiligen Brunnen,
1956; Hempe, L., Die Stadtgemeinde Heilbronn, 1959; Weingärtner, K., Studien
zur Geschichtsschreibung der Reichsstadt Heilbronn am Neckar, 1962; Hellwig,
H., Der Raum um Heilbronn, 1970; Stadt- und Landkreis Heilbronn, 1973; Aus der
Heilbronner Geschichtsschreibung, hg. v. Schrenk, C., 1988; Schuler, P.,
Heilbronn, LexMA 4 1989, 2013f.; Jäschke, K., Heilbronn, 1991; Schrenk, C., Von
Helibrunna nach Heilbronn, 1998.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heiligenberg (Grafen, Grafschaft,
Landgrafschaft). Nach der Burg H. bei Überlingen nannten sich die im 10.
Jahrhundert erwähnten Grafen von H., welche die Vogtei
über das Hochstift Konstanz hatten. Die räumlich dem vorangehenden Linzgau
entsprechende Grafschaft kam 1277 durch Verkauf seitens des letzten Grafen an
die Grafen von Werdenberg und 1534 im Erbgang an die Grafen von Fürstenberg.
1664 wurde sie gefürstete Grafschaft. Innerhalb Fürstenbergs gehörte sie von
1562 bis 1716 zur Linie Heiligenberg, dann zu den Linien Messkirch und
Stühlingen und seit 1744 zur Linie Messkirch. Sie zählte zum schwäbischen
Reichskreis. 1806 fiel sie mit rund 5 Quadratmeilen bzw. 270 Quadratkilometern
an Baden. Damit gelangte ihr Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 172; Zeumer 553 II b 61, 1; Wallner 687 SchwäbRK 28; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Berenbach, E., 800 Jahre Grafen von
Heiligenberg, 1936; Überlingen und der Linzgau am Bodensee, hg. v. Schleuning,
H., 1972; Himmelheber, G., Schloss Heiligenberg, 14. A. 1977; Himmelheber, G.,
Schloss Heiligenberg, 5. A. 1986.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heiligkreuztal, Heiligenkreuztal (freies?
Stift). 1227 erwarben mehrere fromme Frauen von Werner von Altheim das Gut
Wasserschaff und errichteten dort unter dem Namen H. 1231/1233 ein
Zisterzienserinnenkloster, das päpstlichen und kaiserlichen Schutz erlangte,
aber der Oberaufsicht des Abtes von Salem unterstand. Es erwarb vor allem von
den Justingen und den Grafen von Grüningen-Landau ein kleines Herrschaftsgebiet
von 8 Dörfern. Nach langem Rechtsstreit konnte 1719 die Vogtei der Grafen von Hohenzollern-Sigmaringen abgelöst werden.
1750 wurde das Kloster innerhalb Schwäbisch-Österreichs dem Oberamt Nellenburg
unterstellt. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste es ein Gebiet von 1,5
Quadratmeilen mit 3200 Einwohnern. Dazu gehörten die Dörfer und Weiler H.,
Andelfingen, Binzwangen, Beuren, Ertingen, Friedingen, Hundersingen und
Waldhausen, die Höfe Landauhof (Landau), Talhof (Thalhof) und Dollhof, mehrere
auswärtige Güter und Gefälle und Weinberge in Markdorf und Hechingen. 1803 fiel
das Stift an Württemberg. Mit diesem kam H. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902;
Urkundenbuch des Klosters Heiligkreuztal, 1910ff.; Kögel, M., Rechts- und
Besitzverhältnisse des Klosters Heiligkreuztal, Diss. phil. Tübingen, 1973; Der
Kreis Biberach, 1973; Heiligenkreuztal 1277-1977, 2. A. 1978.
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Heitersheim (Johanniterpriorat, Fürstentum,
Residenz). H. südwestlich von Freiburg erscheint erstmals 777 in Lorscher
Urkunden. 1272 gelangte es an den Johanniterorden. 1276 gab Markgraf Heinrich
II. von Hachberg die Gerichtsrechte und Vogtrechte.
Von 1428 (auf Dauer seit 1505) bis 1806 war der reichsunmittelbare Ort Sitz des
Johanniter-Großpriors (Johannitermeisters) von Deutschland. Dieser erhielt 1546
Fürstenrang mit Sitz und Stimme auf dem Reichstag. Das 4 Quadratmeilen bzw.
(ohne die 1803 erworbene Grafschaft Bonndorf) 50 Quadratkilometer große, etwa
5000 Einwohner umfassende, dem oberrheinischen Reichskreis angehörige
Fürstentum H. kam allmählich faktisch unter Landeshoheit Österreichs, fiel 1797
mit dem Breisgau an den Herzog von Modena und 1805/1806 an Baden. Damit
gelangte H. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Johanniterorden (
Johannitermeister).
L.: Wolff 240; Wallner 697 OberrheinRK 28; Schneider, W., Das Fürstentum und
Johannitergroßpriorat Heitersheim und sein Anfall an Baden, Diss. jur Freiburg
im Breisgau 1950; Kraus-Mannetstätter, K., Heitersheim, die Malteserstadt,
1952; Heitersheim, hg. v. Hecht, J., 1972; Die Heitersheimer
Herrschaftsordnung, hg. v. Barz, W., 1999; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 264;
Heitersheim 1806, hg. v. Barz, W., 2007.
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Helmstadt, Helmstatt, Helmstädt
(Reichsritter, Grafen). Vom frühen 16. Jahrhundert bis zum frühen 18. Jahrhundert
zählten die von den Göler von Ravensburg abstammenden H. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Um 1790 waren die Grafen von H. mit Berwangen,
Hochhausen, Neckarbischofsheim mit Hasselbach, einem Drittel Kälbertshausen und
Oberbiegelhof Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Von
1603 bis 1629 waren die H. wegen Dunstelkingen, Ebersberg und Talheim im Kanton
Kocher immatrikuliert. 1581 zählten die H. zum Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Sie gehörten auch zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Stetten 32;
Winkelmann-Holzapfel 152; Schulz 264; Riedenauer 124; Neumaier 73, 150.
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Herbrechtingen (Reichsstift). 774 gab König
Karl der Große das auf altem Siedlungsland errichtete H. (Hagrebertingas) an
die dort durch Fulrad von Saint-Denis (Saint Denis) gegründete Kirche. Im
frühen 10. Jahrhundert zog Herzog Burchard von Schwaben das daraus erwachsene
Stift als Erbgut seiner Gemahlin Reginlind an sich. Kaiser Friedrich II.
übertrug die Vogtei über das nunmehrige
Augustinerchorherrenstift an die Herren von Wolfach, die sie 1227 an die Grafen
von Dillingen verkauften. 1258 bemächtigte sich Graf Ulrich von Helfenstein als
Schwiegersohn des letzten Grafen von Dillingen des Stiftes und zog es zur
Grafschaft Helfenstein bzw. Herrschaft Heidenheim. 1531/1536 wurde die
Reformation eingeführt. 1648 kam das Stift endgültig an Württemberg und H.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: 1200 Jahre Herbrechtingen, 1974.
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Hersfeld (Reichsabtei, Fürstentum,
Residenz). Nach 769 gründete Erzbischof Lull von Mainz an der Einmündung von
Haune und Geis in die Fulda und an der Straße von Frankfurt in den Osten auf
eigenem Boden die Benediktinerabtei H. (Haireulfisfelt), der bereits eine
Einsiedelei (cella) Sturmis von 736 vorausgegangen war. Sie wurde 775 durch
Schutzprivileg König Karl des Großen Reichsabtei. Sie war vor allem in
Thüringen und Sachsen begütert (u. a. Niederaula) und zeichnete die ersten
Erwerbungen im sog. Breviarium Lulli des 9. Jahrhunderts auf. Ihre Bibliothek
bewahrte eine 1470 in Italien gedruckte Handschrift der Germania des Tacitus
auf. 968 wurde H. von Mainz getrennt. Kaiser Heinrich II. gab ihm Forstrechte
und Wildbannrechte. 1073 ging der mit dem Erzstift Mainz geführte Streit um die
Zehnten in Thüringen verloren. Etwa in dieser Zeit verfasste der Mönch Lambert von
Hersfeld († 1082) seine Annales. Im 13. Jahrhundert gewann die Abtei ein
kleines Herrschaftsgebiet, das sie gegen ihre Vögte, die Landgrafen von
Thüringen und seit 1247 die Landgrafen von Hessen, erfolgreich verteidigte. Die
schweren Kämpfe der Stadt H. gegen die Abtei im 14. und 15. Jahrhundert führten
1432 durch Abt Albrecht zur Schutzherrschaft Hessens über Stadt und Abtei. Seit
1606 hatte Hessen einen Administrator in H. 1648 kam die zum oberrheinischen
Reichskreis zählende Reichsabtei als Fürstentum zur Landgrafschaft
Hessen-Kassel. Um 1800 umfasste sie ein Gebiet von 7 Quadratmeilen (nämlich die
Stadt H., das Dechaneigericht und Amt Hersfeld, die Ämter Niederaula, Obergeis
[Obergeisa], Hauneck, Landeck und Frauensee, das Amt oder Buchenauische Lehngericht
Schildschlag, die Gerichte und ehemaligen Propsteien Johannesberg
[Johannisberg] an der Haune und Petersberg und die Vogtei
Kreuzberg). Mit Hessen-Kassel gelangte H. 1866 zu Preußen und 1945 zu Hessen.
L.: Gumpelzhaimer 1776, 113; Wolff 259; Zeumer 553 II b 43 (Hirschfeld);
Wallner 696 OberrheinRK 18; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III
22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Hafner, P., Die Reichsabtei Hersfeld, 2. A.
1936; Ziegler, E., Das Territorium der Reichsabtei Hersfeld von seinen Anfängen
bis 1821, 1939; Neuhaus, W., Geschichte von H. von den Anfängen bis zur
Gegenwart, 2. A. 1954; Struwe, T., Hersfeld, LexMA 4 1989, 2182f.; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 664,
1, 2, 268; Urkunden 56 Reichsabtei Hersfeld, Stiftisches Archiv. Orts- und
Personenindex, bearb. v. Braumann, U., 2014.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hessen-Philippsthal (Landgrafschaft). In
Philippsthal an der Werra wurde vermutlich kurz vor 1191 das
Benediktinerinnenkloster Kreuzberg gegründet. Im Bauernkrieg wurde es zerstört.
Nach Abfindung des letzten Propstes gelangten die Einkünfte an Hessen. 1686
übertrug Landgraf Karl von Hessen-Kassel seinem jüngeren Bruder Philipp die aus
den Klostergütern gebildete Vogtei Kreuzberg.
Landgraf Philipp erbaute das Schloss Philippsthal und verwandte es als Sitz der
Nebenlinie H. der Landgrafschaft Hessen-Kassel, bei der die Landeshoheit
verblieb und an die die Güter 1713 wieder zurückfielen. Von H. spaltete sich
noch Hessen-Barchfeld ab.
L.: Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen,
1961; Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980.
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Hirschberg I (Reichsritter), Hirsberg. Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die (von den Grafen Hirschberg verschiedenen)
Reichsritter H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland,
Ritterschaft).
L.: Riedenauer 124(; Neumaier 67, 72).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hirschlatt (Herrschaft). H. bei
Friedrichshafen am Bodensee wird 1074 erstmals erwähnt. Um 1150 gelangte es an
das Augustinerchorherrenstift Kreuzlingen. Die Vogtei
über die um H. gebildete Herrschaft hatten zunächst die Welfen, dann die
Staufer und seit etwa 1300 pfandweise die Grafen von Montfort. 1659 erwarb das
Kloster die Vogtei, 1749 die hohe
Gerichtsbarkeit. 1803 gelangte die Herrschaft an Hohenzollern-Hechingen, 1813
durch Kauf an Württemberg und damit H. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 80; Der Kreis Tettnang, 1969.
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Hohenaschau (reichsfreie Herrschaft). In der
zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichteten die mit den Grafen von
Falkenstein im Inntal verwandten Herren von Hirnsberg die Burg H. im Priental.
Sie wurde Sitz einer auf die Vogteirechte der
Grafen von Falkenstein über Güter des Erzstifts Salzburg gestützten Herrschaft,
die auch nach dem Sturz der Lehnsherren Bestand behielt. 1276 erkannten die
Herzöge von Bayern proprietas, feodum, advocatia, districtus (Eigen, Lehen, Vogtei und Bann) als bestehend an. Zu Beginn des 14.
Jahrhunderts kam die Herrschaft an die mit den Herren von Aschau verschwägerte
Familie Mautner, 1400 an die Herren von Freyberg (Freiberg), die 1529 Lehen des
Erzstifts Salzburg zu allodifizieren vermochten, 1610 durch Heirat an das Haus
Preysing. Danach gelangte H. 1805/1808 an Bayern. 1848 fiel auch die mit der
Burg verbundene Gerichtsbarkeit an Bayern.
L.: Wolff 136; Wallner 712 BayRK 1; Beckmann, G., Die Herrschaften Aschau und
Hirnsberg-Wildenwart bis zum Aussterben der Freyberg (1276-1603), Zs. f. bay.
LG. 1 (1928), 14; Sandberger, A., Die Entstehung der Herrschaft Aschau,
Wildenwart, Zs. f. bay. LG. 11 (1938), 362; Sandberger, A., Die Herrschaften
Hohenaschau und Wildenwart, (in) Diepolder, G. u. a., Rosenheim, 1978, 119ff.;
Kellner, S., Die Hofmarken Jettenbach und Aschau in der frühen Neuzeit, 1985; Breit,
S., Polizeigesetzgebung in einer adeligen Herrschaft (in) Landesordnung und
gute Policey in Bayern, 2008, 229.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenburg (Kloster, königliches Kloster,
Residenz), Sankt Odilienberg-Hohenburg. Das urkundlich seit 783 bezeugte
Nonnenkloster H. auf einem die Hochebene beherrschenden 763 Meter hohen Berg im
Elsass (seit dem 17. Jahrhundert Odilienberg) geht vielleicht (auf die heilige
Odilia, eine Tochter des Herzogs Eticho, und damit auf das 8. Jahrhundert oder)
auf Herzog Eticho und damit das Ende des 7. Jh.s zurück. 839 stellte es Kaiser
Ludwig der Fromme unter seinen Schutz. Im Hochmittelalter stand es unter der Vogtei der Staufer. 1246 oder 1249 wurde die Äbtissin
erstmals als Prinzessin tituliert. Das Kloster war sehr begütert, hatte aber
keine eigentliche Territorialherrschaft. In der Reformationszeit verfiel es
weitgehend. 1546 brannten die Konventsgebäude ab. Die Gemeinschaft wurde
aufgelöst. Ihre weltlichen Güter fielen an den Bischof von Straßburg.
L.: Albrecht, D., History von Hohenburg oder Sankt Odilien, 1751; Barth, M.,
Die heilige Odilia, 1938; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique,
1972, 143; Fischer, M., Treize siècles d’histoire au Mont Sainte-Odile, 2001;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 725, 1, 2,547.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlohe-Waldenburg (Reichsgrafen). An einer
wichtigen Fernstraße vom Rhein zur Donau erscheint 1253 die vermutlich in
staufischer Zeit als Reichsburg ausgebaute Burg Waldenburg als Lehen des
Hochstifts Regensburg der Herren von Hohenlohe, welche die Vogtei über Öhringen hatten. 1551/1555 wurde
Waldenburg Sitz der 1551 entstandenen Hauptlinie H., die 1615 in die Linien
Hohenlohe-Pfedelbach (bis 1728), Hohenlohe-Waldenburg (bis 1679) und
Hohenlohe-Schillingsfürst weiter aufgeteilt wurde. Die Linie H. wurde 1667
rekatholisiert und (1679) von Hohenlohe-Schillingsfürst beerbt, das sich in
Hohenlohe-Bartenstein und Hohenlohe-Schillingsfürst teilte. 1744 wurden die
Grafen zu Reichsfürsten erhoben. Um 1800 umfasste H. mit
Hohenlohe-Schillingsfürst etwa 12 Quadratmeilen. 1806 kam Waldenburg an
Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Hohenlohe.
L.: Wolff 119; Schumm, K., 700 Jahre Stadt Waldenburg, 1954.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenwaldeck (Reichsherrschaft). Nach Waldeck
am Ostende des Schliersees nannte sich ein Freisinger Ministerialengeschlecht,
das seit dem 13. Jahrhundert auf der Grundlage der zu Erbrecht gehaltenen Vogtei über Freisings Güter an Schlierach, Mangfall
und Leitzach eine Herrschaft aufbaute, die der Gerichtsbarkeit der Herzöge von
Bayern weitgehend entzogen werden konnte. 1476 erkannte Kaiser Friedrich III.
die Reichsunmittelbarkeit dieser Herrschaft (mit dem Hauptort Miesbach) an.
Über die Höhenrain (1483) und Sandizeller (1487) kam H. durch Kauf an die
Herren (seit 1548 Reichsfreiherren) von Maxlrain, denen 1523 die Ablösung der
Lehnsherrlichkeit des Hochstifts Freising gelang. Die Einführung der
Reformation wurde von Bayern vertraglich (1559) und militärisch (1583)
verhindert. Beim Aussterben der Reichsfreiherren von Maxlrain, die 1636 vom
Kaiser zu Grafen von H. erhoben worden waren, in männlicher Linie fiel die zum
bayerischen Reichskreis zählende, nur einige Dörfer umfassende Herrschaft 1734
an Bayern.
L.: Wolff 150; Wallner 712 BayRK 12; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E5; Riezler, S., Zur Geschichte der Herrschaft Hohenwaldeck, SB d. bay.
Ak. d. Wiss. 1890; Knappe, W., Wolf Dietrich von Maxlrain und die Regulierung
in der Herrschaft Hohenwaldeck, 1920; Vogel, H., Schliersee, seine
Grundherrschaft und Vogtei, Diss. phil. München
1939; Andrelang, F., Landgericht Aibling und Reichsgrafschaft Hohenwaldeck,
1967. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenzollern (Grafen, gefürstete Grafschaft).
1061 erscheinen Burchard und Wezil de Zolorin, seit 1111 Graf Friedrich von
Zollern (Zolre), die sich nach der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burg
Zollern (seit 1350 H., aus lat. [mons] solarius?, Sonnenberg) bei Hechingen
nannten und vielleicht von den Burchardingern, die im 10. Jahrhundert das
schwäbische Herzogtum innehatten, abstammten. Graf Burchard eröffnete um 1170
eine 1486 erloschene Linie Hohenzollern-Hohenberg. Graf Friedrich III. erlangte
1191 durch Heirat mit Sophie von Raabs neben Gütern in Österreich die
Burggrafschaft Nürnberg. Seine Söhne teilten um 1204/1227 die Güter. Konrad
erhielt die Burggrafschaft Nürnberg und begründete die fränkische, später
evangelische Linie, Friedrich erhielt die schwäbischen Stammgüter und
begründete die schwäbische, katholisch bleibende Linie (Hechingen, Haigerloch,
Sigmaringen). Innerhalb der fränkischen Linie heiratete Konrad die Erbtochter
der Grafen von Abenberg und erwarb Friedrich III. († 1297) durch Heirat aus dem
Erbe der Herzöge von Andechs-Meranien Bayreuth und Kulmbach. Friedrich IV. (†
1332) kaufte 1331 Ansbach. Friedrich V. wurde 1363 in den Reichsfürstenstand
erhoben. 1364 wurde Schwabach, 1368 Gunzenhausen erworben, um 1400
Wassertrüdingen, Feuchtwangen, Uffenheim, Crailsheim und Erlangen. 1403 wurden
die Güter in die Gebiete auf dem Gebirg um Kulmbach, Bayreuth und Hof mit dem Vogtland sowie in die Gebiete unter dem Gebirg um
Ansbach geteilt, fielen 1420 aber wieder zusammen. 1411/1415/1417 wurde
außerdem von König Sigmund das Kurfürstentum Brandenburg erlangt, womit
zugleich der Rückzug aus Nürnberg begann. Kurfürst Albrecht Achilles bestimmte
1473 durch die sog. dispositio Achillea die fränkischen Fürstentümer zu einer
Sekundogenitur Brandenburgs. 1791 fielen die zwischenzeitlich mehrfach
vereinigten und wieder verselbständigten fränkischen Markgrafschaften Ansbach
und Bayreuth durch Abtretung seitens Markgraf Alexanders, mit dem die
fränkischen Nebenlinien 1806 erloschen, an Preußen. Die schwäbische Linie erwarb
1497 durch Tausch gegen ihre erheiratete Herrschaft Rhäzüns in Graubünden von
Österreich die Herrschaft Haigerloch, 1534 durch Erbschaft von den Grafen von
Werdenberg Österreichs Lehngrafschaften Sigmaringen und Veringen sowie 1552 die
Herrschaft Wehrstein. 1576 wurden die Güter zwischen den Linien
Hohenzollern-Hechingen (Eitel Friedrich II.) und Hohenzollern-Sigmaringen (Karl
II.) geteilt. Eitel Friedrich IV. erhielt die alte Grafschaft Zollern (bzw.
seit Mitte des 16. Jahrhunderts H.) mit Hechingen und den Klöstern
Rangendingen, Sankt Luzen (Sankt Lutzen) in Hechingen und Stetten
(Hohenzollern-Hechingen), Karl II. die Grafschaft Sigmaringen mit den Klöstern
Hedingen und Inzigkofen sowie die Grafschaft Veringen, zu denen noch die
Herrschaft Haigerloch mit Kloster Gruol und die Herrschaft Wehrstein kamen
(Hohenzollern-Sigmaringen). 1623 erlangten beide Linien die Reichsfürstenwürde,
1653 Sitz und Stimme im Reichsfürstenkollegium. 1800 umfassten die zum
schwäbischen Reichskreis zählenden Grafschaften ein Gebiet von 4,5
Quadratmeilen mit 12000 Einwohnern. 1803/1806 blieben sie von der
Mediatisierung verschont und erlangten ihrerseits weitere Güter (Hirschlatt,
Glatt, Beuron u. a.). Am 7. 12. 1849 dankten die Fürsten beider Linien
zugunsten Preußens, mit dem seit 1695/1707 Erbverträge bestanden, ab
(preußischer Regierungsbezirk Sigmaringen bzw. hohenzollerische Lande). Die
Linie Hohenzollern-Hechingen starb 1869 aus. Seitdem nannte sich die Linie
Hohenzollern-Sigmaringen Fürsten von H. 1926 erhielten die H. als Enteignungsentschädigung
für alle ihre Güter rund 100000 Hektar Land, 15 Millionen Reichsmark und einige
Schlösser. 1945 wurde der preußische Regierungsbezirk Sigmaringen dem Land
Württemberg-Hohenzollern zugeteilt. 1951/1952 kamen die Kreise Hechingen und
Sigmaringen mit 1142 Quadratkilometern und 86000 Einwohnern an
Baden-Württemberg. S. Ansbach, Bayreuth, Brandenburg, Nürnberg, Preußen,
Württemberg-Hohenzollern, Baden-Württemberg.
L.: Wolff 167; Zeumer 553 II b 47, 554 II b 61,24; Wallner 687 SchwäbRK 30;
Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Faden, E.,
Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Monumenta Zollerana,
hg. v. Graf Stillfried, R./Märcker, T., Bd. 1ff. 1852ff.; Cramer, J., Die
Grafschaft Hohenzollern 1400-1850, 1873; Graf Stillfried, R., Stammtafel des
Gesamthauses Hohenzollern, 1879; Schmid, L., Die älteste Geschichte des
Gesamthauses der Hohenzollern, Bd. 1ff. 1884ff.; Hohenzollersche Forschungen,
hg. v. Meyer, C., Bd. 1ff. 1891ff.; Kessler, H., Beschreibung der
Hohenzollernschen Lande, 1893; Quellen und Forschungen zur deutschen,
insbesondere hohenzollernschen Geschichte, 1905ff.; Rogge, B., Fünf
Jahrhunderte Hohenzollernherrschaft in Brandenburg-Preußen, 1915; Hintze, O.,
Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Hodler, F.,
Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg und Franken, 1932; Eisele, K.,
Studien zur Geschichte der Grafschaft Zollern und ihrer Nachbarn, 1956; Kallenberg,
F., Die Fürstentümer Hohenzollern am Ausgang des alten Reichs, 1962; Bernhardt,
W./Seigel, R., Bibliographie der Hohenzollerischen Geschichte, 1975; Seyboth,
R., Die Markgrafentümer Ansbach und Bayreuth unter der Regierung Markgraf
Friedrichs des Älteren (1486-1515), 1985; Schuhmann, G., Residenzen der
fränkischen Hohenzollern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987) 67ff.; Sauer, P.,
Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Mast, P., Die
Hohenzollern in Lebensbildern, 1988; Kiel, R., Die Hauschronik der Grafen
Zollern. Eine Prachthandschrift im Bestand der Kanzleibibliothek Bayreuth,
1988; Bumiller, C., Studien zur Sozialgeschichte der Grafschaft Zollern im
Spätmittelalter, 1990; Massenbach, H. Frhr. v., Die Hohenzollern einst und jetzt,
1990; Wendehorst, A., Hohenzollern, LexMA 5 1990, 83f.; Stamm-Kuhlmann, D., Die
Hohenzollern, 1995; Hohenzollern, hg. v. Kallenberg, F., 1996; Neugebauer, W.,
Die Hohenzollern, Bd. 1ff. 1996ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 112, 117;
Spälter, O., Frühe Etappen der Zollern auf dem Weg zur Territorialherrschaft in
Franken, 2005; Schönpflug, D., Die Heiraten der Hohenzollern, 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohnstein, Hohenstein, Honstein
(Grafschaft). Nach der vielleicht schon vor dem 12. Jahrhundert bei Neustadt
bei Nordhausen errichteten, 1130 erstmals genannten Burg H. nannten sich seit
1182/1188 die seit 1154 (comes Adalger) nachweisbaren, vielleicht von König
Lothar von Süpplingenburg (1125-1137) mit Reichsgut ausgestatteten, mit den
ludowingischen Landgrafen von Thüringen verwandten Grafen von Ilfeld (dort vor
1190 ein Stift). Sie gewannen rasch umfangreiche Güter zwischen Wipper und
Oberharz, verloren aber den Osten des Gebiets, als sich um 1200 (1201) die
Linie der Grafen von Stolberg abzweigte. Die vielleicht schon von König Lothar
III. von Süpplingenburg eingerichtete Grafschaft H. erwarb zwischen 1238 und
1267 stückweise als Lehen Halberstadts die Grafschaft Klettenberg mit der Vogtei über Kloster Walkenried, 1268 Sömmerda und im
14. Jahrhundert die Grafschaft Lohra. Die 1289 abgetrennte Linie Sondershausen
drang nach Thüringen vor und wurde 1356 von den Grafen von Schwarzburg beerbt.
Eine weitere Teilung erfolgte 1315. Ein Zweig erhielt 1481 die Herrschaft
Schwedt an der Oder als Lehen, starb aber 1609 aus. Die Hauptlinie Klettenberg
starb nach verschiedenen Teilungen 1593/1633 aus. Von den Gütern ging die nach
1253 erlangte Reichsvogtei über Nordhausen an Sachsen-Weimar, andere Teile an
Braunschweig sowie vor allem an das Hochstift Halberstadt und damit 1648 an
Brandenburg, das sie von 1653 bis 1702 an die Grafen von
Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein (Sayn-Wittgenstein) gab. Um 1800 umfasste die
zum obersächsischen Reichskreis zählende Grafschaft ein Gebiet von 5 bzw. 7
Quadratmeilen, die sich wie folgt aufteilten: Um 1 bzw. 2 Quadratmeilen
gehörten dem König von Großbritannien, 3 Quadratmeilen den Grafen
Stolberg-Stolberg und 1 bzw. 2 Quadratmeilen den Grafen Stolberg-Wernigerode.
Das über Braunschweig an Hannover gelangte Gebiet fiel 1866 an Preußen. S.
Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 422ff.; Wallner 711 ObersächsRK 22, 27, 28; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2;
Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Meyer, K., Die Grafen von Hohnstein, Zs. d. Harzvereins 28
(1895); Meyer, K., Die Burg Hohnstein, 1897; Reichardt, R., Die Grafschaft
Hohenstein im 16. und 17. Jahrhundert, 1900; Mascher, K., Reichsgut und Komitat
am Südharz im Hochmittelalter, 1957; Blaschke, K., Hohnstein, LexMA 5 1990, 86;
Casemir, K./Ohainski, U., Das Territorium der Wolfenbütteler Herzöge um 1616,
1996. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holzappel (Reichsgrafschaft). 1643 erwarb
der aus armer reformierter westerwäldischer Bauernfamilie stammende, 1641 in
den Reichsgrafenstand erhobene kaiserliche Feldmarschall Peter Melander
(gräzisiert aus Eppelmann) von den Grafen von Nassau-Hadamar, die seit dem 10.
Jahrhundert den Herren von Laurenburg, den späteren Grafen von Nassau, gehörige
Grundherrschaft Esterau an der Lahn mit der Ruine Laurenburg und der Vogtei Isselbach und Eppenrod mit insgesamt 16
Ortschaften (Hauptort Esten), auf Grund deren Kaiser Leopold I. die
Reichsgrafschaft H. mit Sitz und Stimme im westfälischen Grafenkolleg des
Reichstags bildete. Melanders Witwe erlangte dazu durch Kauf 1656 Burg und
Herrschaft Schaumburg von Leiningen-Westerburg. Die reichen Güter kamen durch
die Ehe der Tochter mit einem Grafen von Nassau-Dillenburg an Nassau
(Nassau-Schaumburg) und in weiblicher Erbfolge 1707 an Anhalt-Bernburg
(Anhalt-Bernburg-Schaumburg), von 1812 bis 1867 an eine erzherzogliche Linie
des Hauses Österreich, dann an Oldenburg und 1888 an Waldeck. Mit Waldeck kam
das 1806 in Nassau mediatisierte H. am 1. 4. 1929 an Preußen (Provinz
Hessen-Nassau).
L.: Wolff 361f.; Zeumer 554 II b 63, 20; Wallner 704 WestfälRK 35; Laut, R.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt den Herrschaften Limburg,
Schaumburg und Holzappel, 1943; Weiler, C., (in) Nassauische Annalen 63 (1952).
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Homburg (Herrschaft, Reichsherrschaft).
Vor 1259 erlangte Gottfried von Sayn durch Heirat Juttas von Isenberg
(Isenburg) Güter im Oberbergischen, die er durch die Burg H. bei
Marienberghausen sicherte. 1276 übertrug er sie als Eigengut an König Rudolf
von Habsburg und erhielt sie als Lehen zurück. 1385 wurde die Vogtei Wiehl hinzuerworben. 1361 gewann Sayn durch
Heirat die Grafschaft Wittgenstein. Den Grafen von Sayn-Wittgenstein gelang auf
Dauer die Behauptung der Herrschaft, obwohl diese von Gütern Bergs
eingeschlossen war. 1635 wurde H. für ein Jahrhundert Sitz einer Seitenlinie
Sayn-Wittgenstein-Berleburgs. 1815 kam es an Preußen, 1946 an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 285, 499f.; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Heckmann,
K., Geschichte der ehemaligen Reichsherrschaft Homburg an der Mark, 1938.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hönningen (Herrschaft). Die Herrschaft H. gehörte im 11. Jahrhundert dem Stift Sankt Simeon in Trier. Dessen Vögte waren die Herren von Isenburg. Sie legten auf dem Gebiet der Vogtei die Burg Arenfels an und gewannen volle Landeshoheit. Über Preußen gelangte H. 1946 zu Rheinland-Pfalz. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hoßkirch (Reichsdorf). H. zwischen
Saulgau und Pfullendorf erscheint 1083 als Sitz der Edelfreien von H., die im 12.
Jahrhundert den Ort dem Kloster Weingarten gaben. Sie erloschen noch im 12.
Jahrhundert. Danach unterstand H. den Herren von Fronhofen als königlichen
Vögten. 1286 kam die Vogtei an die Herren von
Königsegg. Am 18. 10. 1403 bestätigte König Ruprecht den Gebrüdern Hans,
Ulrich, Albrecht und Eck von Königsegg die Reichspfandschaft H. 1527/1535
erlangten die Königsegg die Grundherrschaft, 1806 fiel H. an Württemberg und
kam damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hugo 453; Der Kreis Saulgau, 1971; Der Kreis Ravensburg, 1976.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hoya (Grafschaft). Nach der Burg H.
(urspr. Hoch) an der Weser nannten sich seit 1202 Grafen (de Hogen), die sich
zuvor als Edelherren von Stumpenhausen bezeichnet hatten oder aus dem
Friesischen zugewandert waren. Sie bauten von dieser Burg aus eine Grafschaft
auf (1215 Grafschaft Nienburg, 1326/1384 Grafschaft Bruchhausen). 1302
erlangten sie von Braunschweig das Amt Drakenburg und die Vogtei zu Bücken als Lehen. Vielleicht von 1299 bis
1311 und 1343/1346 wurde das Gebiet in eine obere Grafschaft (um Nienburg) und
eine niedere Grafschaft mit Sitz in H. aufgeteilt. Von 1345 bis 1503 war H.
Sitz der Niedergrafschaft H., nach dem Aussterben ihrer Linie Residenz der
Obergrafschaft. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts waren die Grafen zur Anerkennung
der Lehnshoheit Braunschweig-Lüneburgs gezwungen. Beim Aussterben der Grafen
(H. 1503, Nienburg 1534/1582) wurde die Grafschaft als Reichslehen unter die
Linien des welfischen Hauses (Calenberg, Wolfenbüttel und Celle) aufgeteilt.
Calenberg und Wolfenbüttel erhielten die obere Grafschaft mit den Ämtern
Stolzenau, Ehrenburg (Ehrenberg), Syke, Steyerberg (Steierberg), Siedenburg,
Diepenau, Harpstedt und Barenburg und dem Stift Bassum. Celle erlangte die
untere Grafschaft mit den Ämtern H., Nienburg, Liebenau, Westen,
Altbruchhausen, Neubruchhausen und Thedinghausen. Diese Güter fielen 1584 an
Wolfenbüttel allein und 1634 an Celle. Die Ämter Uchte mit den Vogteien Uchte und Kirchdorf und Freudenberg mit den
Flecken Bassum, Freudenberg und Loge und siebzehn Dörfern, die 1526/1527 an
Hessen zu Lehen aufgetragen worden waren, waren als hessische Lehnsstücke
(1582) an Hessen-Kassel zurückgefallen. 1705, nach Aussterben der Häuser
Calenberg und Wolfenbüttel, war Celle (Hannover) im Besitz der gesamten, zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum westfälischen
Reichsgrafenkollegium zählenden Grafschaft. Um 1800 umfasste sie ein Gebiet von
etwa 45 Quadratmeilen mit 60000 Einwohnern. Von 1810 bis 1813 fiel ^pIH. an
Frankreich, danach (einschließlich Uchtes und Freudenbergs) an Hannover, 1866
an Preußen und damit 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 354f.; Zeumer 554 II b 63, 10; Wallner 702 WestfälRK 8, 704, 31;
Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378), III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1;
Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Hoyer Urkundenbuch, hg. v. Hodenberg, W. v., Teil 1-8 1855ff.;
Gade, W., Historisch-statistisch-topographische Beschreibung der Grafschaften
Hoya und Diepholz, Bd. 1f. 1901; Hellermann, F., Die Entstehung der
Landeshoheit der Grafen von Hoya, 1912; Erler, G., Das spätmittelalterliche
Territorium Grafschaft Hoya (1202-1582), Diss. Göttingen 1972; Dienwiebel, H.,
Geschichtliches Ortsverzeichnis der Grafschaften Hoya und Diepholz, A-K, 1989;
Fahlbusch, F., Hoya, LexMA 5 1990, 143f.; Hucker, B., Die Grafen von Hoya,
1993; Casemir, K./Ohainski, U., Das Territorium der Wolfenbütteler Herzöge um
1616, 1996; Hucker, B., Der Ursprung der Grafen von Hoya, (in) Die Grafschaften
Bruchhausen, Diepholz, Hoya und Wölpe, 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Huckarde-Dorstfeld (Herrschaft). König Ludwig der Deutsche (806-876) übergab den Hof Huckarde (heute in Dortmund) dem Stift Essen. Zusammen mit dem Nachbardorf Dorstfeld bildete Huckarde dann eine vom übrigen Stiftsgebiet abgesonderte besondere Herrschaft des Stiftes, deren Vogtei 1288 den Grafen von der Mark übertragen wurde und zuletzt Preußen zustand. Mit Essen fiel die Herrschaft 1802/1803 an Preußen. Nach zwischenzeitlicher Zugehörigkeit zum Großherzogtum Berg (1808-1813/1815) wurde H. 1929 nach Dortmund eingemeindet und fiel bei der Aufteilung Preußens 1946 an Nordrhein-Westfalen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hunolstein, Hunoltstein s. Vogt von (und zu) H. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ilfeld (Kloster). Seit 1154 erscheint
eine vielleicht von (Kaiser) Lothar von Süpplingenburg (1125-1137) mit
Reichsgut ausgestattete Adelsfamilie, die sich nach der Burg I. bei Nordhausen
nannte. 1190 gründete sie dort ein Stift, das 1247 in Appenrode, Auleben,
Girbuchsrode, Niederspier, Wasserthalleben (Thalleben), Otterstedt,
Westerengel, Niedersachswerfen (Sachswerfen), Baldenrode, Woffleben
(Wolffleben), Espe, Kirchengel und Oberilfeld begütert war. 1252 erklärte König
Wilhelm von Holland, I. sei von den Grafen von Hohnstein, die auch die Vogtei hatten, auf Reichsboden gegründet worden. Über
Hohnstein und Preußen (1866 Provinz Hannover, 1932 Provinz Sachsen) gelangte I.
1946 zur Provinz Sachsen-Anhalt bzw. 1947 zum Land Sachsen-Anhalt. Der südliche
Teil des Landkreises I. fiel zum 1. 10. 1932 an den Landkreis Grafschaft
Hohenstein.
L.: Wolff 424; Meyer, K., Kloster Ilfeld, 1897; Köhler, C., Ilfelder Regesten,
Bd. 1 1932; Mascher, K., Reichsgut und Komitat am Südharz im Hochmittelalter,
1957. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenberg (Grafen). Bei Hattingen an der Ruhr
erbaute Graf Arnold von Altena vor 1200 die Burg I. und nannte sich nach ihr.
Seine Nachfolger hatten die Vogtei über die
Güter des Stiftes Essen. Nach einem Überfall auf den Erzbischof von Köln 1225
wurde Graf Friedrich hingerichtet. Seinem Sohn Dietrich blieb nach 13jährigem
Kampf gegen die Grafen von Altena-Mark ein etwa 120 Quadratkilometer großes
Gebiet. Seit 1247 nannte er sich Graf von Limburg. S. Altena, Limburg.
L.: Der Ennepe-Ruhr-Kreis, 1954.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isny (Sankt Georg bzw. Sankt Jörgen)
(Reichsabtei). In dem vielleicht zu 1042 oder 1096 erstmals erwähnten I. im
Allgäu (villa Isinensis) stiftete Graf Wolfrad von Veringen-Altshausen 1042
eine Jakobus und Georg geweihte Pfarrkirche. 1096 übergab sie Graf Mangold
Mönchen aus Hirsau zur Gründung eine Benediktinerklosters, in dem neben dem
Männerkloster auch ein Frauenkonvent eingerichtet wurde. Dieser wurde 1189 nach
Rohrdorf verlegt, dessen Pfarrei kurz vorher Kaiser Friedrich I. Barbarossa an
I. gegeben hatte, und hatte bis zum 15. Jahrhundert Bestand. Das 1106 vom Papst
bestätigte Kloster kam 1306 an die Truchsessen von Waldburg. Sie erweiterten
ihre Vogteirechte allmählich zur völligen
Herrschaft über das Kloster und seine Güter. Seit 1693 gelang der Abtei die
Einschränkung dieser Rechte und am 4. 10. 1781 die vollständige Ablösung. Damit
war I. reichsunmittelbar. Der Abt von Sankt Georg in I. zählte am Ende des 18.
Jahrhunderts zu den rheinischen Prälaten der geistlichen Bank des Reichsfürstenrates,
die Äbtissin von St. Jörgen zu den schwäbischen Prälaten. Die Güter der Abtei
umfassten die vier Pfarreien Unterreitnau, I., Rohrdorf und Menelzhofen und die
Filialkirche Weiler. Ein eigenes Herrschaftsgebiet bestand nicht. 1803 kam die
Abtei zusammen mit der Reichsstadt I. als Grafschaft I. an die Grafen von Quadt
(Quadt-Wickrath), 1806 an Württemberg.
L.: Zeumer 552ff. II a 36, 23/37, 7; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) D4; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902;
Kammerer, I., Isnyer Regesten, 1953; Kammerer, I., Isny im Allgäu. Bilder aus
der Geschichte einer Reichsstadt, 1956; Eisele, K., Stadt- und Stiftsgebiet
Isny in den Jahren 1803-10, Ulm und Oberschwaben, 38 (1967); Isny, 1975, (in)
Germania Benedictina Bd. 5 Baden-Württemberg; Reichsabtei St. Georg in Isny,
hg. v. Reinhardt, R., 1996.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jülich (Grafschaft, Markgrafschaft,
Herzogtum[, Residenz?]). J. bei Düren ist im Anschluss an die römische
Zivilsiedlung Juliacum an einer wichtigen Straßenkreuzung entstanden. Im 9.
Jahrhundert kam der Ort an das Erzstift Köln. Als dessen Vögte wirkten die
Grafen des schon in fränkischer Zeit J. umgebenden Jülichgaus. Seit dem frühen
11. Jahrhundert erscheinen Grafen mit dem Leitnamen Gerhard, die sich bald nach
J. benannten (1081 comes de Julicho). Sie erwarben am Ende des 12. Jahrhunderts
durch Heirat (1177) die Waldgrafschaft am Nordrand der Eifel und die Grafschaft
Nörvenich. Sie starben 1207 aus und wurden über die Schwester des letzten
Grafen von den in der Nordeifel begüterten Herren von Heimbach (Hengebach)
beerbt, die sich nunmehr nach J. benannten. Sie gewannen die Belehnung mit der Vogtei über Aachen, die Reichsabtei Kornelimünster und
die linksrheinischen Güter Essens. Zusammen mit Berg, Kleve und Brabant
besiegten sie 1288 bei Worringen den Erzbischof von Köln und brachen die
Vorherrschaft des Erzstifts Köln am Niederrhein. 1304/1307 wurden Teile der
Grafschaft Kessel (Kassel) mit Grevenbroich, Gladbach (Mönchengladbach) und
Brüggen gekauft. 1312 kam das Amt Münstereifel von einer Nebenlinie zurück.
1336 wurden die Grafen von J., die 1346 durch Heirat Ravensberg und 1348 auch
Berg, das bis 1423 einer Jülicher Nebenlinie zugeteilt wurde, sowie 1335 die Vogtei über Aachen gewannen, zu Markgrafen, 1356 zu
Herzögen erhoben. Für kurze Zeit wurde auch Geldern gewonnen (bis 1423). Weiter
erwarben die Herzöge Monschau (1435), Euskirchen und Heinsberg sowie
Geilenkirchen, Millen, Wassenberg und Löwenburg. Residenz wurde Düsseldorf.
1511 wurden beim Aussterben des Geschlechts im Mannesstamm die zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählenden Herzogtümer
Jülich-Berg-Ravensberg und Kleve-Mark durch Heirat in Personalunion vereinigt.
1538 konnte Geldern erworben werden, ging aber 1543 wieder verloren. 1614
fielen J. und Berg im jülich-klevischen Erbfolgestreit (1614/1666) an
Pfalz-Neuburg (Wittelsbach). Seit 1777 war J. (mit Berg) durch Pfalz-Sulzbach
in Personalunion mit Bayern vereinigt. Zu dieser Zeit umfasste es 75 bzw. 129
Quadratmeilen mit 400000 Einwohnern und war in 19 bzw. 33 bzw. 44 Ämter
aufgeteilt. Von 1794 bis 1814 war es bei Abfindung Bayerns durch Ansbach (1806)
und Bayreuth (1810) von Frankreich, das es 1801 vertraglich erlangte, besetzt. 1814
wurde seine Aufteilung auf Preußen und die Niederlande vorgesehen. 1815 kam es
an Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 321ff.; Wallner 701 WestfälRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Die Territorien
des Reichs 3, 86; Mirbach, W. v., Zur Territorialgeschichte des Herzogtums
Jülich, 1874ff.; Kuhl, J., Geschichte der Stadt Jülich, Bd. 1ff. 1891ff.;
Landtagsakten von Jülich-Berg 1400-1610, hg. v. Below, G. v., Bd. 1f. 1895ff.; Redlich,
O. R., Jülich-Bergische Kirchenpolitik am Ausgang des Mittelalters, Bd. 1f.
1904ff.; Geschichte des Rheinlandes, hg. v. Aubin, H./Frings, T. u. a., Bd. 1f.
1922; Güthling, O., Jülich-Bergische Landesaufnahmen im 18. Jahrhundert,
Düsseldorfer Jb. 1938; Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am Rhein,
Mittel- und Niederrhein, bearb. v. Nießen, J., 1950; Theunert, F., Kreis und
Stadt Jülich, 1951ff.; Corsten, S., Die Grafen von Jülich unter den Ottonen und
Saliern, Beiträge zur Jülicher Geschichte 45 (1978), 3ff.; Walz, J., Stände und
frühmoderner Staat: Die Landstände von Jülich-Berg im 16. und 17. Jahrhundert,
1982; Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, 3.
A. 1985; Jülich und das Jülicher Land im Bild, hg. v. Mainz, A. (o. J.); Kraus,
T., Jülich, Aachen und das Reich, 1987; Bers, G., Studien zur Jülicher
Stadtgeschichte, 1989; Herborn, W., Jülich, LexMA 5 1990, 803ff.; Repertorium
der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 115; Höfe und Residenzen
im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 134,
814 (Jülich und Berg), 1, 2, 286; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005,
1, 407, 2, 286. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kaisheim, Kaisersheim (Reichsstift). 1133
(bzw. 1135) gründeten die Grafen von Lechsgemünd (Lechsgemünd-Graisbach) auf
ihrem Familiengut das Zisterzienserkloster K. (Kegesheim) bei Donauwörth. 1135
bestätigte der König, 1147/1185 der Papst die Stiftung. Obwohl Kaiser Karl IV.
1363 die Reichsunmittelbarkeit gewährte und 1370 die Vogtfreiheit
bekräftigte, konnte die sich zur Festigung ihrer Stellung auch Kaisersheim
nennende Abtei nur nach langem Ringen (1656/1757) die Reichsunmittelbarkeit
gegenüber dem seit 1342 den Grafen von Graisbach (bzw. Lechsgemünd-Graisbach)
folgenden Herzog von Bayern (1505 Pfalz-Neuburg) durchsetzen. Das Gebiet des
Stiftes (3-6 Quadratmeilen Streubesitz mit 9537 Bewohnern) umfasste unter
anderem die Pflegeämter Biberachzell mit den Herrschaften Biberachzell
(Biberach Zell), Biberberg und Oberhausen, Lauingen, Nördlingen und Stotzingen.
1802/1803 kam K. zu Bayern und wurde säkularisiert.
L.: Wolff 186; Zeumer 552ff. II a 36, 7/37, 1; Wallner 687 SchwäbRK 41; Reindl,
L., Geschichte des Klosters Kaisheim, 1926; Huber, K., Die Zisterzienserabtei
Kaisheim, Diss. Erlangen 1928; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des
alten Reiches, 1938; Hoffmann, H., Die ältesten Urbare des Reichsstiftes
Kaisheim 1319-1352, 1959; Morimond et son Empire, 1994, 175; Maier, B., Kloster
Kaisheim, 1999. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kallstadt s. Vogt zu K. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kaltenburg (reichsritterschaftliche Burg). Die Burg K. am Übergang einer Römerstraße über die Lone bei Niederstotzingen wird um 1240 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich ministerialische Herren von K. Um 1349 saß auf der Burg ein Vogt der Grafen von Helfenstein. Graf Ulrich der Jüngere verkaufte K. als Inhaber der Herrschaft Heidenheim an die Riedheim, die sie 1393 Bayern-Ingolstadt zu Lehen auftrugen. Von 1496 bis 1821 war die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Burg in Händen der Riedheim-Remshart. 1806 kam sie an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Katzenelnbogen (Grafschaft). Um 1095 wurde
südwestlich von Limburg an der Lahn auf Bleidenstädter Vogteigut
die Burg K. (1102 Cazeneleboge, sichere Deutung fehlt) erbaut. Nach ihr nannten
sich möglicherweise im Zusammenhang mit dem Kraichgau südlich des Neckars seit
1138 die Grafen von K., die vielleicht aus dem Erzstift Köln stammen (Diether
1066), zunächst als nobiles oder liberi bezeichnet wurden (Edelfreie) und um
1130 in verwandtschaftliche Beziehung zu den Staufern traten. Sie hatten
anfangs die Vogteien der Klöster Prüm, Siegburg
und Bleidenstadt sowie des Erzbistums Mainz im Gebiet südlich der Lahnmündung.
Die Grafschaft im Kraichgau verloren sie, erwarben aber um 1160 mit den Grafen
von Nassau die Grafschaft auf dem Einrich, um 1185 St. Goar mit dem Rheinzoll
sowie seit dem 12. Jahrhundert Lehen Würzburgs um Darmstadt und Groß-Gerau bzw.
Großgerau. Sie eigneten sich im Interregnum umfangreiches Reichsgut (1249 bei
Trebur, nach 1255 Dreieich) an. Danach erstreckte sich ihr seit etwa 1260 an
auf zwei Linien verteiltes, 1402 aber wieder vereinigtes Herrschaftsgebiet vom
Odenwald bis zur unteren Lahn. Es bestand aus der Niedergrafschaft am Nordhang
des Taunus um Rheinfels (Braubach, Sankt Goar, Bad Schwalbach, Burgschwalbach)
und der Obergrafschaft um Darmstadt (Rüsselsheim, Groß-Gerau bzw. Großgerau,
Darmstadt, Zwingenberg), die durch Mainzer und Nassauer Gebiet von einander
getrennt waren, sowie verstreuten Gütern in der Wetterau, im östlichen Taunus,
auf dem Westerwald, an der unteren Lahn und zahlreichen Rheinzöllen vom
Oberrhein bis Holland. Hiervon waren nur geringe Güter allodial, doch gelang
auch auf der Grundlage der durch Pfandrecht und Lehnrecht gebotenen rechtlichen
Möglichkeiten die Entstehung von Landesherrschaft. Die wachsenden Gegensätze zu
den Grafen von Nassau führten um 1400 zu einem Bündnis mit den Landgrafen von
Hessen und 1457 zur Heirat der Erbtochter Anna mit Landgraf Heinrich III. 1479
fiel beim Aussterben der Familie in männlicher Linie das später zum
oberrheinischen Reichskreis zählende Gut an Hessen (nach langem Streit mit
Jülich-Berg [bis 1520] und Nassau [, das den hessischen Anteil an der
Grafschaft Diez und 450000 Gulden erhielt,] endgültig 1557). 1567 kam die
Obergrafschaft, zu der die Ämter Darmstadt, Kelsterbach, Rüsselsheim, Dornberg,
Jägersburg, Zwingenberg und Lichtenberg, die Gemeinschaft Umstadt, der
hessen-darmstädtische Anteil an der Herrschaft Eppstein, das Amt Braubach und
das eigentlich zur niederen Grafschaft gehörige, aber von Hessen-Darmstadt
erworbene und zur oberen Grafschaft geschlagene Kirchspiel K. gehörten, an
Hessen-Darmstadt. Die Niedergrafschaft, welche die Ämter Rheinfels, Reichenberg
und Hohenstein, das Amt oder die Vogtei
Pfalzfeld auf dem linken Rheinufer mit acht Dörfern und die Hälfte des so
genannten Vierherrischen umfasste, wurde Teil von Hessen-Rheinfels und fiel bei
Aussterben des Hauses 1583 an Hessen-Kassel. 1648 wurde dessen Nebenlinie
Hessen-Rotenburg mit ihr ausgestattet. 1815 kam die Niedergrafschaft an das
Herzogtum Nassau und fiel 1866 mit Nassau an Preußen und 1945 an Hessen. S.
Nassau-Katzenelnbogen.
L.: Wolff 255; Wallner 694 OberrheinRK 1, 2; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) D3, III 38 (1789) B2; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Landrecht der oberen Grafschaft
Katzenelnbogen (von 1591), o. J. (1795, Verlag Stahl-Caselmann); Selchow, C.
v., Magazin für die deutschen Rechte und Geschichte, Bd. 1 (1779) 475ff.
(Erstdruck des Landrechts); Meinardus, O., Der Katzenelnbogener Erbfolgestreit,
1899ff.; Sponheimer, M., Landesgeschichte der Niedergrafschaft Katzenelnbogen,
1932; Demandt, K., Die Anfänge des Katzenelnbogener Grafenhauses und die
reichsgeschichtlichen Grundlagen seines Aufstieges, Nassauische Annalen 63
(1952), 17; Demandt, K., Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1060-1486, Bd.
1ff. 1953ff.; Demandt, K., Die letzten Katzenelnbogener und der Kampf um ihr
Erbe, Nassauische Annalen 66 (1955), 98ff.; Demandt, K., Die Grafschaft
Katzenelnbogen und ihre Bedeutung für die Landgrafschaft Hessen, Rhein. Vjbll.
29 (1964) 73ff.; Diestelkamp, B., Das Lehnrecht der Grafschaft Katzenelnbogen,
1969; Maulhardt, H., Die wirtschaftlichen Grundlagen der Grafschaft
Katzenelnbogen im 14. und 15. Jahrhundert, 1980; Reichert, W., Finanzpolitik
und Landesherrschaft. Zur Entwicklung der Grafschaft Katzenelnbogen vom 12. bis
14. Jahrhundert, 1985; Demandt, K., Katzenelnbogener Urkunden, 1989; Gerlich,
A., Katzenelnbogen, LexMA 5 1990, 1080; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 481; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 128. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kaysersberg, Kaisersberg (Reichsstadt). Am
Eingang des Weißtals im Elsass erwarb der Hagenauer Schultheiß im Namen
Heinrichs (VII.) 1227 Land von den Herren von Horburg und von Rappoltstein zur
Errichtung einer Burg. 1247 kam der vor 1230 civitas genannte Ort an die Gegner
der Staufer und war seit dem Untergang der Staufer Reichsstadt. Als solche
gehörte K. 1354 dem elsässischen Zehnstädtebund und später dem oberrheinischen
Reichskreis an. 1648 gelangte es unter die Vogtei
Frankreichs und mit dem Elsass an Frankreich.
L.: Wolff 298; Becker, J., Geschichte der Reichsvogtei Kaysersberg, 1902;
Maier, W., Stadt und Reichsfreiheit. Entstehung und Aufstieg der elsässischen
Hohenstaufenstädte, 1972; Sittler, L., Kaysersberg, 1979; Rapp, F.,
Kaysersberg, LexMA 5 1990, 1092; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005,
2, 299. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kempten (gefürstete Abtei, Fürststift,
Residenz). K. an der Iller wird erstmals als spätkeltische Siedlung Cambodunum
(um Christi Geburt) von Strabo erwähnt. 15 v. Chr. wurde es von den Römern
erobert, die dort eine Siedlung mit Markt, Tempeln und Thermen errichteten, die
ihrerseits im 3. Jahrhundert von den Alemannen zerstört wurde. 742/743 gründete
vielleicht das Kloster Sankt Gallen in Kempten eine Zelle und 752 ein
Benediktinerkloster, das karolingisches Eigenkloster wurde. 1062 bestätigte
König Heinrich IV. seine durch mehrfache Vergabungen (vor 963 Augsburg, 1026
Schwaben, 1065 Rheinfelden) bedrohte Reichsunmittelbarkeit. 1348 wurde der Abt
als Fürstabt betitelt, 1360 wurde das Kloster von Kaiser Karl IV. zum
Fürststift erhoben, das 1419 exemt wurde. Sein Herrschaftsgebiet entwickelte
sich aus einer dem Kloster durch Kaiser Karl dem Großen im 9. Jahrhundert
verliehenen Immunität, die zwischen 1062 und 1213 zur Grafschaft erhoben wurde.
1213 gingen durch Verleihung König Friedrichs II. die zuletzt von den Staufern
ausgeübten Grafenrechte und Vogteirechte an den
Abt über. Weitere Käufe rundeten im 17. und 18. Jahrhundert das Gebiet ab. Bis
1803 war dann das Fürststift nach dem Hochstift Augsburg das größte geistliche
Herrschaftsgebiet in Ostschwaben. Es gehörten bei der Säkularisation (1803) zum
Stift die 1728 mit Stadtrecht ausgestattete sogenannte Stiftsstadt unmittelbar
vor den Toren der Reichsstadt K. und die Marktflecken Sulzberg, Unterthingau
(Thingau), Günzburg (Obergünzburg), Ronsberg, Dietmannsried, Grönenbach, Legau,
Altusried und Buchenberg sowie Martinszell (Sankt Martinszell) und die
Herrschaften Wagegg, Westerried, Rothenstein, Kalden (Calde),
Theinselberg-Hetzlinshofen-Herbishofen (Teisselberg-Hetzlingshofen-Erbishofen),
Hohenthann (Hohentann) und Kemnat (Kemnath) Das Gebiet war in die acht
Pflegämter Sulzberg und Wolkenberg, Unterthingau, Kemnat, Liebenthann oder
Günzburg (Obergünzburg), Falken, Grönenbach, Hohentann oder Lautrach und das
Pflegamt diesseits der Iller gegliedert. Als Exklave unterstand dem Abt auch
die Obervogtei Binswangen. Wegen Lautrach (Lauterach) und Langenegg zählte der
Abt zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des
Ritterkreises Schwaben. Für einen Teil der Eingesessenen war er gegenüber den
Kantonen Hegau und Donau steuerpflichtig.1803 fiel das Stift mit 18 Quadratmeilen
weitgehend geschlossenem Gebiet und 40000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 2158; Zeumer 552 II a 28; Wallner 685 SchwäbRK 7; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 38 (1789) D4; Ruch Anhang 82; Wagner, F., Die
Römer in Bayern, 4. A. 1928; Rottenkolber, J., Geschichte des hochfürstlichen
Stiftes Kempten, 1933; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Weitnauer, A., Kempten 1949; Schwarzmaier, H., Königtum, Adel
und Klöster im Gebiet zwischen Iller und Lech, 1961; Dertsch, R., Stadt- und
Landkreis Kempten, 1966; Blickle, P., Kempten, 1968: (in) Historischer Atlas
von Bayern, Teil Schwaben; Hermann, N., Kempten und das Oberallgäu, 2. A. 1984;
Geschichte der Stadt Kempten, hg. v. Dotterweich, V., 1989; Böck, F., Kempten
im Umbruch, 1989; Fahlbusch, F., Kempten, LexMA 5 1990, 1103; Walter, M., Das
Fürststift Kempten, 1995; Bürgerfleiß und Fürstenglanz, hg. v. Jahn, W. u. a.,
1998; Petz, W. Zweimal Kempten, 1998; Böck, F., Ein Einzelfall? (in) Suevia
Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a., 2001; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 666, 1, 2,292.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kempten (Reichsstadt). K. wird erstmals
als spätkeltische Siedlung Cambodunum (um Christi Geburt) von Strabo erwähnt.
Seit 15 v. Chr. bestand eine römische Siedlung, die im 3. Jahrhundert von den
Alemannen zerstört wurde. 752 gründete vielleicht das Kloster Sankt Gallen nach
einer Zelle der Jahre 742/3 in K. ein Benediktinerkloster, das karolingisches
Eigenkloster und 1360 Fürststift wurde. Die bei ihm angelegte Siedlung erhielt
1289 Reichsfreiheit. 1310 gelangte die Vogtei
über die Stadt wieder an das Kloster. 1340 hatte sie das Stadtrecht Ulms. 1361
wurde die Vogtei erneut vom Stift gelöst. 1525
kaufte sich K. nach jahrhundertelangem Streit mit dem Fürststift ganz von ihm
frei und wurde 1527 protestantisch. Die Stadt zählte zum schwäbischen
Reichskreis. 1803 kam sie mit 0,8 Quadratmeilen Gebiet und etwa 3500 Einwohnern
an Bayern.
L.: Wolff 219; Zeumer 555 III b 20; Wallner 689 SchwäbRK 79; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) E5; Schroeder 199ff.; Haggenmüller, J.,
Geschichte der Stadt und der gefürsteten Grafschaft Kempten, 1840/1847; Wagner,
F., Die Römer in Bayern, 4. A. 1928; Rottenkolber, J., Geschichte des
hochfürstlichen Stifts Kempten, 1933; Weitnauer, A., Kempten 1949; Dertsch, R.,
Stadt- und Landkreis Kempten, 1966; Blickle, P., Kempten, 1968, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Schleiermacher, W., Cambodunum,
Kempten: eine Römerstadt im Allgäu, 1972; Hermann, N., Kempten und das
Oberallgäu, 2. A. 1984; Haggenmüller, J., Geschichte der Stadt und der
gefürsteten Grafschaft Kempten, 1988; Geschichte der Stadt Kempten, hg. v.
Dotterweich, V., 1989; Fahlbusch, F., Kempten, LexMA 5 1990, 1103; Bürgerfleiß
und Fürstenglanz, hg. v. Jahn, W. u. a., 1998; Petz, W. Zweimal Kempten, 1998.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kitzingen (Kloster, Reichsabtei?). Das
Kloster K. (748 Chittzinga) wurde vielleicht schon in vorbonifatianischer Zeit
auf Reichsgut gegründet. 1007 war es eine Abtei königlichen Rechts, die von
König Heinrich II. dem Hochstift Bamberg gegeben wurde. Die Vogtei übten seit dem elften Jahrhundert die späteren
Grafen von Hohenlohe aus. Im 14. Jahrhundert teilten sich Bischof von Würzburg
und Burggrafen von Nürnberg (später die Markgrafen von Ansbach bzw.
Brandenburg-Ansbach) die Herrschaft. 1521 erscheint K. in der Reichsmatrikel.
1544 wurde die Reformation eingeführt und 1802/1803 kam K. von Würzburg an
Bayern.
L.: Wolff 100; Bachmann, L., Kitzinger Stadtgeschichte, 1929; Apud Kizinga
monasterium, hg. v. Walter, H., 1995.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kleve (Grafschaft, Herzogtum, Residenz).
Wahrscheinlich im 9. Jahrhundert wurde auf einer beherrschenden Anhöhe im
niederrheinischen Tiefland die Burg K. (Clive, Kliff) errichtet. Sie war
infolge der Gründung einer Grafschaft am linken Rheinufer durch Kaiser Heinrich
II. (um 1020) ab der Mitte des 11. Jahrhunderts Sitz der Grafen von K., deren
älteste Grafen zugleich auch Grafen von Teisterbant, das im 11. Jahrhundert an
Utrecht fiel, gewesen sein sollen. Als erster der Grafen ist (nach Rutger I. †
1051 und Rutger II. von Tomburg 1051-1075) 1092 ein comes Thiedericus de Cleve
(Dietrich I. von Tomburg-Kleve bis1118 urkundlich) belegt. Die Grafen
erweiterten den im südlichen Teil des Nimwegener Reichswaldes gelegenen Kern
der ursprünglichen Grafschaft (K., Kalkar, [Monreberg] Monterberg) auf Kosten
des Reiches und des Erzstifts Köln. Spätestens im 13. Jahrhundert griffen sie
auf das rechte Rheinufer über (Wesel [1233], Duisburg, Herrschaft Dinslaken),
im 14. Jahrhundert nach Emmerich. Zugleich betrieben sie mit großem Eifer die
Binnensiedlung. Nach dem Aussterben der Grafen 1368 setzte sich Graf Adolf III.
von der Mark, der die Nichte des letzten Grafen geheiratet hatte, durch. Er
gewann 1392 Rees und Aspel, verlor aber Linn bei Krefeld an Köln. 1398 wurde
die Herrschaft über K. und Mark sowie Ravensberg und Ravenstein in einer Hand
vereinigt. 1417 wurde das bis 1461 in seinen beiden Teilen getrennt verwaltete
K. zum Herzogtum erhoben. 1424 wurde Gennep, 1429 Emmerich und der östliche
Teil des Reichswaldes gewonnen. Die enge Verbindung mit Burgund im 15.
Jahrhundert ermöglichte Gebietsgewinne auf Kosten Gelderns (1473 Goch,
Aspenden, Weeze, Wachtendonk, Düffel, Vogtei
über Elten). In der Soester Fehde erwarb K. Soest und Xanten (1444-1449) vom
Erzstift Köln. 1521 wurden die Herzogtümer K. (Mark) und
Jülich(-Berg-Ravensberg) infolge der 1496 erfolgten Heirat Johanns III. mit der
Erbin von Jülich(-Berg-Ravensberg) in Personalunion vereinigt. Kleves
Landstände gingen früh zum Luthertum und später teilweise zum Calvinismus über.
1609 starb das Grafenhaus aus. 1614 fielen K. und Mark im Jülicher
Erbfolgestreit an das calvinistische Brandenburg. Im 18. Jahrhundert umfasste
K. etwa 40 Quadratmeilen mit rund 100000 Einwohnern. Das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende Herzogtum enthielt den so
genannten steuerrätlichen Städtekreis und den landrätlichen Kreis. Ersterer
bestand aus dem Städtekreis westseits des Rheines unterwärts mit den Städten
K., Emmerich, Kranenburg (Cranenburg), Zevenaar, Huissen, Gennep, Griethausen
und Goch, dem Städtekreis westseits des Rheines oberwärts mit den Städten
Xanten, Orsoy, Kalkar, Sonsbeck, Uedem, Büderich, Kervenheim und Grieth und dem
Städtekreis ostwärts des Rheines mit den Städten Wesel, Duisburg, Rees,
Dinslaken, Ruhrort, Schermbeck, Holten und Isselburg. Letzterer umfasste den
klevisch landrätlichen Kreis (die Richterämter K., Kleverhamm [Kleverham,
Kleveham], Kalkar, Grieth, Goch, Asperden, Gennep, Kranenburg [Cranenburg],
Düffel [Duiffeld], Uedem, Sonsbeck, Schravelen, die Jurisdiktionen Huisberden,
Halt, Hoennepel [Hönnepel, Hennepel], Niedermörmter, Moyland, Till, Heyen,
Mook, Kessel, Mörmter und die adligen Herrlichkeiten Appeldorn, Weeze [Wees],
Zyfflich-Wyler und Wissen), den weselschen landrätlichen Kreis (Richterämter
Wesel, Brünen, Bislich, Büderich, Wallach, Xanten, Winnenthal, Dinslaken,
Götterswickerhamm [Götterwickerhamm, Gotteswickerham], Spellen, Holten, Beeck,
Schermbeck und die adligen Herrlichkeiten Hamminkeln, Meiderich, Diersfordt
[Diersfort], Gahlen, Bühl, Hünxe [Hünke], Voerde, Haffen, Mehr, Borth, Veen mit
der Freiheit Winnenthal) und den emmerichschen landrätlichen Kreis (Ämter
Emmerich, Lobith, Rees, Hetter, Grietherbusch [Grieterbusch], Lymers bzw.
Lijmers, Huissen und Malburgen [Malburg], Jurisdiktionen Millingen und Hurl,
Sonsfeld, Haldern [Halderen], Offenberg, Bienen, Wehl [Weel], Hüllhausen bzw.
Hulhuizen und Groin). 1795 verzichtete Preußen im Frieden von Basel zugunsten
Frankreichs auf das linksrheinische K., 1805 verlor es den Rest an Frankreich,
welches das Gebiet mit dem Großherzogtum Berg vereinigte und Wesel zu
Frankreich schlug. 1815 erhielt Preußen den größten Teil zurück (Provinz
Jülich-Kleve-Berg 1816-1821, 1822 Rheinprovinz), während Zevenaar, Huissen und
Malburgen (Malburg) an die Niederlande kamen. Von Preußen gelangten die Güter
1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 314ff.; Wallner 710 WestfälRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 78
(1450) F3; Die Territorien des Reichs 3, 86; Char, Geschichte des Herzogtums
Cleve, 1845; Schottmüller, K., Die Organisation der Zentralverwaltung in
Cleve-Mark vor der brandenburgischen Besitzergreifung 1609, 1897; Beiträge zur
Geschichte des Herzogtums Kleve, hg. v. Herrmann, A., 1909; Quellen zur inneren
Geschichte der rheinischen Territorien. Herzogtum Kleve, hg. v. Ilgen, T., Bd.
1ff. 1921ff.; Geschichte des Rheinlandes, hg. v. Aubin, H./Frings, T., Bd. 1f.
1922; Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am Rhein, Mittel- und
Niederrhein, bearb. v. Niessen, J., 1950; Oediger, F., Die ältesten Grafen von
Cleve, Ann. d. hist. Vereins f. d. Nied.Rhein 153/154 (1953); Rheinischer
Städteatlas I, H. 1 Kleve, 1952-1956; Kastner, D., Die Territorialpolitik der
Grafen von Kleve, 1972; Flink, K., Kleve im 17. Jahrhundert. Studien und
Quellen, 1979; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen
(1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980, 176; Glezerman, A./Harsgor, M., Cleve -
ein unerfülltes Schicksal. Aufstieg, Rückzug und Verfall eines
Territorialstaates, (o. J.); Kraus, T., Studien zur Frühgeschichte der Grafen
von Kleve und die Entstehung der klevischen Landesherrschaft, Rhein. Vbjll. 46
(1982), 1ff.; Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer Jülich, Kleve,
Berg, 3. A. 1985; Schleidgen, W., Das Kopiar der Grafen von Kleve, 1986;
Aymans, G., Das Clevische Kataster der Jahre 1731-1738, 1986; Klevische
Städteprivilegien (1241-1609), hg. v. Flink, K., 1989; Die klevischen
Hofordnungen, hg. v. Flink, C., 1997; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Schlinker, S.,
Fürstenamt und Rezeption, 1999, 168; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 820 (Kleve und
Mark), 1, 2, 297; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 405, 2, 308;
Lieven, J., Adel, Herrschaft und Memoria, 2008; Verortete Herrschaft, hg. v.
Lieven, J., 2014, 289.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Köhrscheidt, Röhrscheid? (Reichsritter). Die
K. gehörten vielleicht dem Kanton Gebirg (Vogtland)
des Ritterkreises Franken und der vogtländischen Ritterschaft (Vogtland) an.
L.: Riedenauer 125.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königsbronn (Kloster). Die um 1240 erstmals
erwähnte Burg Herwartstein an der Brenz war Mittelpunkt einer ursprünglich
staufischen Herrschaft. Sie gelangte später an die Grafen von Helfenstein, die
sie 1302 an König Albrecht verkauften. Er ließ 1308 dort ein Kloster gründen,
das nach schwierigen Anfängen allmählich ein kleineres Herrschaftsgebiet erwarb
(Oberkochen, Schnaitheim, Albuch, Söhnstetten). 1353/1425 erlangten die Grafen
von Helfenstein die Vogtei. 1552/1553 wurde
durch Württemberg die Reformation eingeführt. Die Anspüche Habsburgs wurden
abgegolten. Noch 1776 erscheint K. innerhalb des schwäbischen Reichskreises in
der Reichsmatrikel. Über Württemberg kam der Ort K. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Gumpelzhaimer 1776, 62; Wolff 162; Heusel, K., Königsbronn, Das Kloster und
die Eisenwerke, 1937.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Konstanz (Reichsvogteistadt). K. war
bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Unter Tiberius (14-37 n. Chr.) wurde an
dem verkehrsgünstig liegenden Ort am Ausfluss des Rheins aus dem Bodensee ein
römischer Stützpunkt angelegt, vermutlich nach 300 ein Kastell, dessen im 6.
Jahrhundert überlieferter Name Constantia war. Vielleicht zwischen 550 und 590
wurde K. Bischofssitz (bis 1821), um 900 erhielt es vom Bischof Marktrecht.
1192 wird in einem Privileg Kaiser Heinrichs VI. die Ablösung der Herrschaft
des Bischofs sichtbar. Im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts erscheint der
Rat. (Kaiser) Friedrich II. wandelte die Vogtei
über K. in eine Reichsvogtei um. 1237 wurde K. als Reichsstadt bezeichnet und
führte seit 1388 den Bund der Reichsstädte am Bodensee an. Von 1414 bis 1418
war es Sitz des 16. allgemeinen Konzils zur Überwindung des abendländischen
Schismas. 1417 gelang die Pfandnahme des Landgerichts im Thurgau aus der Hand
König Sigmunds, doch musste 1460/1499 der Thurgau den Eidgenossen der Schweiz
überlassen werden. 1510/1511 wurde K. zum Abschluss eines Schirmvertrages mit
Habsburg gezwungen. Durch den Schmalkaldischen Krieg verlor die 1526
protestantisch gewordene Stadt, aus welcher der Bischof 1527 nach Meersburg
übersiedelte, die Reichsfreiheit und kam von 1548 bis 1805 unter die Herrschaft
Österreichs, unter der sie wieder katholisch wurde. 1805/1806 fiel sie an Baden
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Marmor, J.,
Geschichtliche Topographie der Stadt Konstanz, 1860; Konstanzer Häuserbuch, hg.
v. Hirsch, F./Beyerle, K./Maurer, A., Bd. 1f. 1906ff.; Laible, J., Geschichte
der Stadt Konstanz und ihrer nächsten Umgebung, 1921; Hofmann, A. v., Die Stadt
Konstanz, 1922; Rüster, Die Steuerbücher der Stadt Konstanz, Bd. 1ff. 1958ff.;
Feger, O., Konstanz, 1961; Der Landkreis Konstanz. Amtliche Kreisbeschreibung,
Bd. 1 1968ff.; Feger, O., Kleine Geschichte der Stadt Konstanz, 3. A. 1972;
Maurer, H., Konstanzer Stadtgeschichte im Überblick, 1979; Maurer, H., Konstanz
im Mittelalter, Bd. 1f. 1989; Stahter, H., Das römische Konstanz und sein
Umfeld, 1990; Maurer, H., Konstanz, LexMA 5 1991, 1399ff.; Burkhardt,
M./Dobras, W./Zimmermann, W., Konstanz in der frühen Neuzeit, 1991; Burkhardt,
M., Konstanz im 18. Jahrhundert, 1997; Schuster, P., Eine Stadt vor Gericht,
1999; Seuffert, R., Konstanz, 2003, 2. A. 2013; Crivellari, F. u. a., Vom
Kaiser zum Großherzog, 2007; Zang, G., Kleine Geschichte der Stadt Konstanz,
2010; Rügert, W., Konstanz zur Zeit des Konzils, 2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Koßpoth, Kospoth (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert die K. im Vogtland
zum Ritterkreis Franken und zur vogtländischen Ritterschaft.
L.: Riedenauer 125. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kotzau (Herren, Reichsritter). Nach der
1234 erstmals erwähnten Burg K. in Oberfranken nannten sich seit 1172
erscheinende Herren. Im 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Gebirg, zum
Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken sowie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). Als sie
um die Mitte des 17. Jahrhunderts ausstarben, fielen ihre Güter an die
Markgrafschaft Bayreuth (Brandenburg-Bayreuth). 1810 kam Oberkotzau mit der
Markgrafschaft Bayreuth an Bayern.
L.: Stieber; Pfeiffer 209; Riedenauer 125; Sieghardt, A., Die Herren von Kotzau
und ihr Schloss, (in) Siebenstern, 1936; Gebessler, A., Stadt und Landkreis
Hof, 1960. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Krenkingen (Herrschaft). K. nordöstlich
Waldshuts wird 1152 erstmals erwähnt. Nach ihm nannten sich Herren von K., die
nach 1100 (1102) im Alpgau (Albgau) und Klettgau erscheinen und die im Albgau
die vier Burgen Weißenburg bei Weisweil, Neukrenkingen bei Riedern (zu Eigen)
und Schwarzwasserstelz und Weißwasserstelz (zu Lehen) und im Albgäu die Burgen
Krenkingen, Gutkrenkingen, Isnegg, Gutenburg, Steinegg und Roggenbach sowie
außerdem die Vogtei über Sankt Blasien, Rheinau,
Reichenau, Berau und Riedern innehatten. Sie eigneten sich die Güter Rheinaus
im Klettgau und Thurgau an. Sie teilten sich spätestens im 13. Jahrhundert in
zwei Linien. Bald nach 1260 musste die Gutenburg verpfändet und verkauft
werden. 1275 kamen Gutkrenkingen und Isnegg an die Abtei Sankt Blasien, die bis
1480 alle albgauischen Güter der Herren erwarb, deren ältere Linie am Anfang
des 15. Jahrhunderts (1414/1418) und deren jüngere Linie 1508 ausstarb. 1803
fiel Sankt Blasien an den Malteserorden (Johanniterorden), 1806 an Baden und
damit K. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 82; Mayer, H., Heimatbuch für den Amtsbezirk Waldshut,
1926; Maurer, H., Die Herren von Krenkingen und das Land zwischen Schwarzwald
und Randen, 1967. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kröv (Reichsdorf), Cröwe. K. an der
Mosel war seit karolingischer Zeit Mittelpunkt eines ausgedehnten
Königsgutsbezirks bzw. Reichsgutsbezirks (K., Reil [Reitzel], Kinheim,
Kinderbeuern [Kinheimerburen], Bengel, Erden), der im Mittelalter als Kröver
Reich bezeichnet wurde. 1274 verpfändete es König Rudolf von Habsburg an die
Grafen von Sponheim. Am 11. 11. 1374 erlaubte Kaiser Karl IV. dem Erzbischof
von Trier, der 1355 die Vogteirechte erworben
hatte, die Auslösung. Bis ins 18. Jahrhundert war K. zwischen den Grafen von
Sponheim und dem Erzstift Trier umstritten. 1784 erhielt das Erzstift Trier die
Landeshoheit zu einem Drittel. 1815 kam K. an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Hugo 461; Wolff 261; Schaaf, E., Zur Herrschaftsstruktur des Kröver
Reiches, Landeskundliche Vjbll. 41 (1995), 181.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lebus (Land, Hochstift, Residenz). Das
Land zu beiden Seiten der unteren Oder bewohnten nach dem Abzug der Germanen in
der Völkerwanderung zunächst die slawischen Leubuzzi. Zwar übertrug Kaiser
Heinrich V. 1110 die spätestens im 9. Jahrhundert errichtete, gerade eroberte
altslawische Burg L. an den Erzbischof von Magdeburg, doch kam das Gebiet
vermutlich bald an Polen, für das Herzog Boleslaw III. wohl 1123/1124 in L. ein
bis 1424 Gnesen unterstelltes, vielleicht von Rotrussland (Güter um Lemberg,
Przemysl und Halitsch) hierher verlegtes Bistum errichtete, 1230 an den Herzog
von Schlesien, um 1250 (1249/1250) durch Eroberung an den Erzbischof von
Magdeburg und die Markgrafen von Brandenburg, die es spätestens 1287 allein
erlangten. 1276 wurde der Sitz des Bischofs nach Göritz verlegt (bis 1326),
1373/1376 nach Fürstenwalde. In der Mitte des 14. Jahrhunderts drückten die
Markgrafen von Brandenburg das in Schlesien, Großpolen und Kleinpolen begüterte
Hochstift in die 1447 anerkannte Landsässigkeit hinab. 1424 wurde das Bistum
Magdeburg unterstellt. 1518 wurde für 45000 Gulden die Herrschaft Storkow
gekauft, 1566/1567 vom Administrator des Hochstifts aber wieder an Markgraf
Johann von Küstrin verkauft. Unter Bischof Georg von Blumenthal (1524-1550)
wurde die Reformation eingeführt, 1555/1598 wurde das Hochstift in Brandenburg
säkularisiert und auch das Domkapitel aufgelöst.
L.: Wolff 388; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) H2; Wohlbrück, S.,
Geschichte des ehemaligen Bistums Lebus, Bd. 1ff. 1829ff.; Historischer Atlas
der Provinz Brandenburg. Kirchenkarten 1 und 2, bearb. v. Wentz, G., 1929ff.;
Fischer, G., Das Land Lebus, 1936; Ludat, H., Bistum Lebus, 1942; Ludat, H.,
Das Lebuser Stiftsregister von 1405, 1965; Unverzagt, W., Ausgrabungen in der
Burg von Lebus/Oder, (in) Ausgrabungen und Funde 3 (1956), 7 (1962), 13 (1968),
14 (1969); Bohm, E., Das Land Lebus und seine Vogteien
westlich der Oder, JGMODtl 25 (1976), 42ff.; Bohm, E., Lebus, LexMA 5 1991,
1783; Willich, C., Die Ortsnamen des Landes Lebus, 1994; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 558, 1, 2 325.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leiningen (Grafen, Grafschaft,
Fürstentum). Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts (1086 Emich I. Graf im
Wormsgau) sind fränkische Grafen nachgewiesen, die sich möglicherweise von
einem Ahnherren Amicho (780, Emichonen) herleiten lassen und im Wormsgau und
Nahegau begütert waren (Landgerichte auf dem Stahlbühl [Stahlbühel] bei
Frankenthal, auf dem Kaldenberg [Kaltenberg] bei Wachenheim an der Pfrimm und
auf dem Stamp). Ihre Hauptburg (Alt-Leiningen) entstand zwischen 1110 und 1120.
1128 wird Graf Emich II. als erstes gesichertes Mitglied der Grafen von L.
genannt. 1204 erlangten die Grafen die Landvogtei über den Speyergau und die Vogtei über Kloster Limburg an der Haardt. Als sie
1220 in männlicher Linie ausstarben, fielen die Güter über die Erbtochter
Liutgard (Lukardis) erbweise an den Schwestersohn des letzten Grafen, an Graf
Friedrich von Saarbrücken, der Namen und Wappen der Grafen von L. annahm und
aus den Saarbrücker Gütern die Herrschaft Hardenburg (Hartenburg) erhielt. Das
neue Haus erwarb durch mütterliche Erbschaft (Mitgift) zu Beginn des 13.
Jahrhunderts (1224/1234) die Reichsgrafschaft Dagsburg in den Vogesen als Lehen
des Bischofs von Straßburg, 1242 Ormes und Rixingen (Rickingen, Rikingen,
Réchicourt) sowie 1312 das Amt des Landvogts im Unterelsass und teilte sich
1317/1318 in eine 1467 erloschene ältere landgräfliche Linie (Leiningen-Dagsburg,
friedrichsche Linie mit Oggersheim, Gräfenstein [Grevenstein), Madenburg
[Magdeburg], Dürkheim [zur Hälfte], Grünstadt [Grünheim], Herxheim [Hornheim],
Freinsheim, Sülzen [Salzen], Tiefenthal, Lautersheim, Asselheim, Ebertsheim,
Boßweiler [Bossweiler], Niefernheim, Dagsburg und Ormes) und eine jüngere Linie
(gottfriedische Linie) Leiningen-Hardenburg (Leiningen-Dagsburg-Hardenburg)
(Herrschaft Hardenburg im Wormsgau, Guttenburg [Gutenburg], Falkenburg,
Guntersblum).-----Der größere Teil der Güter (Altleiningen zur Hälfte,
Neuleiningen zu einem Viertel, Grünstadt, Asselheim, Sausenheim, Obrigheim,
Kirchheim, Tiefenthal, Ebertsheim, Lautersheim, Boßweiler [Bossweiler],
Albsheim, Bissersheim, Hertlingshausen, Wattenheim, Seckenhausen, Wachenheim an
der Pfrimm, Mertesheim [Mertelsheim], Quirnheim) der älteren Hauptlinie, die
1444 von König Friedrich III. die Würde eines Landgrafen im Elsass erlangt
hatte, gelangte 1467/1468 beim Aussterben der Linie über die Schwester
(Margarethe) des letzten Grafen an die verschwägerten Herren von (Runkel-)
Westerburg (und Schaumburg), die sich darauf Grafen zu Leiningen-Westerburg
(und Landgrafen im Elsass) nannten. Sie mussten zur Durchsetzung ihrer Rechte
23 Orte an die Pfalz abtreten. Ein kleinerer Teil der Güter mit Dagsburg fiel
an Emich VII. aus der gottfriedischen Linie, die sich seitdem
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg nannte. Die Grafen von Leiningen-Westerburg
spalteten sich 1695/1705 in die Linien Leiningen-Westerburg-Altleiningen und
Leiningen-Westerburg-Neuleiningen. 1801 gingen alle linksrheinischen Güter an
Frankreich verloren. Leiningen-Westerburg-Altleiningen wurde 1803 mit der Abtei
Ilbenstadt in der Wetterau entschädigt, Leiningen-Westerburg-Neuleiningen mit
der Abtei (Engeltal) Engelthal in der Wetterau. Diese Güter kamen 1806 an die
Großherzogtümer Berg, Hessen-Darmstadt und die Fürstentümer Nassau-Weilburg und
Nassau-Usingen.-----Die jüngere gottfriedische Linie teilte sich 1343 in Linien
zu Leiningen-Rixingen (Rickingen) (Rixingen), das 1506 an Zweibrücken und
später an Leiningen-Westerburg fiel, und Leiningen-Hardenburg. Diese jüngere
Linie Leiningen-Hardenburg erwarb 1466 die Herrschaft Apremont (Aspremont) in
Lothringen, erhielt 1467 erbweise Dagsburg und nannte sich seitdem
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg (Leiningen-Dagsburg). Weiter erlangte sie im
15./16. Jahrhundert Weißenburger Lehen mit Grünstadt, die Herrschaft Pfeffingen
mit Kallstadt und Ungstein sowie das Amt Hassloch. 1560 teilte sie sich in die
zwei Zweige Leiningen-Hardenburg-Dagsburg (Leiningen-Dagsburg-Hardenburg)
(Hardenburg, Hausen, Dürkheim, Kallstadt, Ungstein, Pfeffingen, Herxheim,
Leistadt [Leystadt], Weisenheim [Weißenheim], Bobenheim, Battenberg,
Kleinkarlbach, Erpolzheim u. a.) und Leiningen-Dagsburg-Falkenburg (Falkenburg,
Eischweiler (Thaleischweiler), Einöd (Höheinöd), Herschberg, Werschhausen,
Horstal [Horsel], Mühlhausen [Mülhausen], Reinheim, Heidesheim, Kindenheim,
Büdesheim, Guntersblum). Der ältere Zweig Leiningen-Dagsburg-Hardenburg geriet
mit der Grafschaft Dagsburg 1681 unter die Hoheit Frankreichs, verlegte 1725
die Residenz von der Hardenburg nach Dürkheim und wurde 1779 (ohne Virilstimme)
in den Reichsfürstenstand erhoben. 1803 erhielt er durch § 20 des
Reichsdeputationshauptschlusses für seine 1801 verlorenen linksrheinischen
Güter (Fürstentum L., Grafschaft Dagsburg, Herrschaft Weyersheim [Weikersheim],
Ansprüche auf Saarwerden, Lahr und Mahlberg, insgesamt 2,5 Quadratmeilen) die
mainzischen Ämter Miltenberg, Buchen, Seligental, Amorbach und Bischofsheim
(Tauberbischofsheim), die würzburgischen Ämter Grünsfeld, Lauda, Hardheim und
Rippberg/Rückberg sowie die pfälzischen Ämter Boxberg und Mosbach und die
Abteien Gerlachsheim (Würzburg) und Amorbach (Mainz), die zu dem neuen
rechtsrheinischen Fürstentum L. mit der Residenz in Amorbach sowie (25
Quadratmeilen bzw.) 1600 Quadratkilometern Fläche und etwa 85000 bis 90000
Einwohnern zusammengefasst wurden. Unter dessen Landeshoheit bekamen die Grafen
von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum die zuvor mainzische Kellerei Billigheim,
die Grafen von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim die zuvor mainzische
Kellerei Neudenau. Das Fürstentum L. fiel 1806 mit den Grafschaften
Leiningen-Billigheim und Leiningen-Neudenau an Baden. Der Zweig
Leiningen-Dagsburg-Heidesheim-Falkenburg blieb gräflich. Er spaltete sich 1657
in die Zweige Dagsburg (bis 1706), Heidesheim (bis 1766) und Guntersblum (bis
1774, Anfall Dagsburgs an Leiningen-Dagsburg-Hardenburg). Davon erwarb
Heidesheim im Erbgang die Herrschaften Broich, Oberstein und Reipoltskirchen
(Reichholdskirchen). Bei seinem Aussterben fielen die Güter 1766 an
Leiningen-Guntersblum, 1774 an Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Beim Aussterben
der Linie Guntersblum Leiningen-Dagsburg-Falkenburgs 1774 kam Dagsburg an
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Die übrigen Güter fielen 1774/1787 an zwei
Nebenlinien (Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum,
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim), die ihre Güter 1801 an Frankreich
verloren. Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum bzw. Leiningen-Guntersblum
und Leiningen-Heidesheim erhielten Sitz und Stimme im wetterauischen
Grafenkollegium. 1810 fielen im Pariser Vertrag die Ämter Amorbach und
Miltenberg von Baden an Hessen-Darmstadt, das sie 1816 zum überwiegenden Teil
Bayern abtrat. 1910 bzw. 1935 starb Leiningen-Dagsburg-Falkenburg mit den Ästen
Leiningen-Neudenau und Leiningen-Billigheim aus.
L.: Wolff 280ff.; Wallner 698 OberrheinRK 35 a, b, 40 a, b; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Lehmann, J., Urkundliche
Geschichte des gräflichen Hauses Leiningen-Hardenburg und -Westerburg in dem
ehemaligen Wormsgau, 1865; Brinckmeier, E., Genealogische Geschichte des Hauses
Leiningen und Leiningen-Westerburg, Bd. 1. 1890ff.; Kind, K., Fürst Karl
Friedrich Wilhelm zu Leiningen als Landesherr 1803-06, Diss. phil. Erlangen
1949 (masch.schr.); Wild, G., Das Fürstentum Leiningen vor und nach der
Mediatisierung, Diss. jur. Mainz 1954; Vocke, R., Die Entwicklung der
herrschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse im Landkreis Miltenberg bis zum
Übergang an Bayern, Diss. phil. Würzburg 1959 (masch.schr.); Kaul, T., Das
Verhältnis der Grafen von Leiningen zum Reich und ihr Versuch einer
Territorienbildung im Speyergau im 13. Jahrhundert, Mitt. d. hist. Vereins
Pfalz 68 (1970); Toussaint, I., Die Grafen von Leiningen, 1982; Zotz, T., Die
Grundherrschaft der Grafen von Leiningen, (in) Die Grundherrschaft im späten
Mittelalter, hg. v. Patze, H., 1983; Toussaint, I., Die Grafschaften Leiningen,
(in) Pfalzatlas Karten 67, 68, Textband 2 1056ff.; Herrmann, H., Leiningen,
LexMA 5 1991, 1860.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lenzburg (Grafen). Von den Grafen des
Aargaus fiel die L. 976 an den Reichsvogt von Zürich, dessen Familie sich
später nach der L. nannte. Sie hatte die Vogtei
über Schänis (Schännis), Beromünster, Zürich, Säckingen und Einsiedeln und die
Grafschaft im Zürichgau. Die 1101 durch Teilung entstandene, 1172 ausgestorbene
Linie Baden der Grafen von L., die von den Staufern die Grafschaften Blenio und
Leventina erhalten hatten, vererbte ihre Güter (Reichsvogtei von Zürich,
Grafschaft im Zürichgau) über die Erbtochter Richenza an die Grafen von Kiburg
(Kyburg) die 1173 ausgestorbene Linie L. durch Testament an Kaiser Friedrich I.
Barbarossa, der Teile der Reichslehen an die Grafen von Habsburg und an seinen
Sohn Pfalzgraf Otto sowie an die Herzöge von Zähringen (Kirchenvogtei in
Zürich) gab. Von ihm kamen die Güter an die Grafen von Habsburg und Kiburg
(Kyburg).
L.: Wolff 519; Attenhofer, E., Die Grafen von Lenzburg, Lenzburger
Neujahrsblätter 1943, 5ff.; Kläui, H., Das Aussterben der Grafen von Lenzburg
und die Gründung der Stadt Winterthur, Winterthurer Jb. 1973, 39ff.; Eberl, I.,
Lenzburg, LexMA 5 1991, 1874.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lichtenberg (Herrschaft, Grafschaft). Nach
der 1286 erneuerten Burg L. in den Nordvogesen benannte sich eine Familie, die
um Buchsweiler im Unterelsass eine Herrschaft ausbildete. Seit 1249 hatte sie
die Vogtei des Hochstifts Straßburg. Nach 1250
erwarb der ihr entstammende Straßburger Bischof Konrad von L. das ursprünglich
zur alemannischen Grafschaft Mortenau (Ortenau) gehörige rechtsrheinische
Gebiet zwischen Lichtenau und Willstätt mit insgesamt 26 Dörfern, das 1299 an
seine Familie zu Lehen gegeben wurde. 1458 wurde die Herrschaft zur Grafschaft
erhoben. Als die Familie 1480 in männlicher Linie ausstarb, fielen die Güter an
die Gatten der Nichten des letzten Grafen, die Grafen von Hanau (Amt Willstätt)
und die Grafen von Zweibrücken-Bitsch (Amt Lichtenau). Sie wurden überwiegend
von Hanau aus als Kondominat verwaltet. Beim Aussterben der Grafen von
Zweibrücken-Bitsch kamen ihre Güter 1570 an die Grafen von Hanau-Lichtenberg.
(Sie tauschten 1606 von Lothringen ein Gebiet um Pirmasens ein. 1680/1697 kamen
die elsässischen Güter [Buchsweiler, Pfaffenhofen, Westhofen, Wolfisheim,
Offendorf] an Frankreich, so dass die Grafen ihren Sitz von Buchsweiler nach
Rheinbischofsheim verlegen mussten. Um 1800 war die zum oberrheinischen
Reichskreis zählende Herrschaft 5 Quadratmeilen groß und hatte 15000 Einwohner.
S. Hanau-Lichtenberg.)
L.: Wallner 697 OberrheinRK 26; Rathgeber, L., Die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, 1876; Eyer, F., Das Territorium der Herren von Lichtenberg
1202-1480, 1938; Weber, P., Lichtenberg - eine elsässische Herrschaft auf dem
Weg zum Territorialstaat, 1993.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg an der Lahn (Herrschaft). An der
Kreuzung der Straßen Frankfurt-Siegen und Koblenz-Wetzlar sowie dem Übergang
über die Lahn befand sich wohl schon in merowingischer Zeit eine Siedlung. 910
wird L. anlässlich der Errichtung des Kollegiatstiftes Sankt Georg durch die
Grafen des seit 821 genannten Niederlahngaus aus dem Geschlecht der Konradiner
erstmals erwähnt. Das Stift erhielt reiche Schenkungen der sächsischen und
salischen Könige und wurde aus der Grafschaft eximiert. Stiftsvögte waren nach
dem Erlöschen der Konradiner die Pfalzgrafen bei Rhein und seit etwa 1180 die
Grafen von Leiningen. Um 1220 übernahmen die Herren von Isenburg als Erben der
Grafen von Leiningen die Vogtei und die
Herrschaft L. (Burg und Stadt zu je einem Drittel vom Reich, vom Erzstift Mainz
und von den Landgrafen von Hessen zu Lehen). Seit 1232 nannten sie sich
Isenburg-Limburg. Zwischen 1322 und 1332 erlangte das Erzstift Trier die
Lehnshoheit über die Vogtei und kaufte 1344 die
Hälfte der Herrschaft L. Nach 1420 errang es die Landesherrschaft. 1624 erwarb
es von Hessen die zweite Hälfte. 1802/1803 fiel L. bei der Säkularisierung des
Erzstifts Trier an Nassau (Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg), wobei 1821 für
die Katholiken des Herzogtums das Bistum L. errichtet wurde, und mit Nassau
1866 an Preußen. Am 19. 9. 1945 kam es zu Groß-Hessen, das sich am 1. 12. 1946
in Land Hessen umbenannte. S. Isenburg-Limburg.
L.: Wolff 84; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Hillebrand,
A., Zur Geschichte der Stadt und Herrschaft Limburg, 1883ff.; Höhler, J.,
Geschichte der Stadt Limburg an der Lahn, 1935; Laut, R., Territorialgeschichte
der Grafschaft Diez samt den Herrschaften Limburg, Schaumburg, Holzappel, 1943;
Schirmacher, E., Limburg an der Lahn, Enstehung und Entwicklung der
mittelalterlichen Stadt, 1963; Füldner, E., (in) Berichte zur deutschen
Landeskunde 37 (1966); Großmann, G., Limburg an der Lahn, 1987; Wolf, K.,
Privatrecht, Prozessrecht und Notariat der Stadt Limburg im Mittelalter, Diss.
jur. Gießen 1988; Struck, W., Zur Verfassung der Stadt Limburg an der Lahn im
Mittelalter, Nassauische Annalen 99 (1988); Schwind, F., Limburg a. d. Lahn,
LexMA 5 1991, 1989; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 347;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 104.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lindau (Reichsstadt). L. am Bodensee
erscheint erstmals 822 als Damenstift, das vermutlich von Graf Adalbert von
Rätien aus der Familie der Burcharde (Burchardinger) im frühen 9. Jahrhundert
gegründet wurde. Um 1079 verlegte das Reichsstift den Markt vom gegenüberliegenden
Festland auf die Bodenseeinsel. Vor 1216 wurde L. Stadt. Bereits um 1240 galt
diese als reich. Infolge der wirtschaftlichen Notlagen des Reichsstifts
verstärkte sich im 13. Jahrhundert die allmähliche Loslösung aus der Herrschaft
des Stiftes. Unter König Rudolf von Habsburg erlangte die Stadt (1264
Ratsherren) die Stellung einer Reichsstadt (1274/1275 Freiheit von fremden
Gerichten, Schutz vor Verpfändung der Vogtei).
In den Auseinandersetzungen mit dem Kloster vermochte sie bis zur Mitte des 14.
Jahrhunderts im Wesentlichen sich durchzusetzen. 1396 erlangte sie den Blutbann
und die Befreiung vom stiftischen Hochgericht. 1430/1648 gewann sie die
Pfandschaft der Reichsvogtei über die Kelhöfe des Stifts. Kurz vor 1530 trat
sie zur Reformation über. 1803 kam die zum schwäbischen Reichskreis zählende
Stadt mit 1,5 Quadratmeilen Gebiet und 5000-6000 Einwohnern an die Fürsten von
Bretzenheim (Fürstentum L.), dann an Österreich, 1805 an Bayern. Zwischen 1945
und 1955 nahm L. wegen seiner Zugehörigkeit zur französischen Besatzungszone
einerseits und zu Bayern andererseits eine Sonderstellung ein.
L.: Wolff 217; Zeumer 555 III b 15; Wallner 689 SchwäbRK 71; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Schroeder 427ff.; Wolfart, K.,
Geschichte der Stadt Lindau, 1909, Neudruck 1979; Müller, K., Die
oberschwäbischen Reichsstädte, 1912; Cranach-Sichart, E. v., Lindau, 1929;
Horn, A./Meyer, W., Stadt- und Landkreis Lindau, 1954; Schneiders, T., Lindau
im Bodensee, 4. A. 1965; Rieger, I., Landschaft am Bodensee, 1967; Ott, M.,
Lindau, 1968, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Eitel, P., Die
oberschwäbischen Reichsstädte im Zeitalter der Zunftherrschaft. Untersuchungen
zu ihrer politischen und sozialen Struktur unter besonderer Berücksichtigung
der Städte Lindau, Memmingen, Ravensburg und Überlingen, 1970; Dobras, W.,
Bibliographie zur Geschichte der Stadt Lindau, 1972, Neujahrsbl. des
Museumsvereins Lindau 22; Burbach, R., Die Reformation in den freien
Reichsstädten Lindau und Konstanz, 1983; Niederstätter, A., Kaiser Friedrich
III. und Lindau, 1986; Tönsing, M., Lindau, LexMA 5 1991, 1998; Burmeister, K.,
Die Lindauer Stadtrechtsfamilie, Der Geschichtsfreund 152 (1999), 85.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe (Grafschaft, Fürstentum). 1123
erscheint im alten Stammesherzogtum Sachsen ein westfälisches Adelsgeschlecht,
das die Vogtei über Kloster Geseke und die
Grafschaftsrechte im Hafergau bzw. Havergau, Limgau, Aagau und Thiatmelligau
innehatte und sich nach seinem Allodialgut an der oberen L. edle Herren zur L.
nannte. Als Anhänger Herzog Heinrichs des Löwen vermehrten sie ihre Güter (um
1184/1185 Gründung Lippes bzw. Lippstadts um 1190 Lemgos, 1192 Falkenbergs).
1190 erheirateten sie die Herrschaft Rheda. Weiter erlangten sie Rechte über
das Stift Enger und östlich des Osnings bzw. Öslings. 1323/1325/1358 gewannen
sie durch Heirat einen Großteil der Grafschaft Schwalenberg (Ämter Schwalenberg
und Oldenburg, Kloster Falkenhagen), 1323 durch Kauf das spätere Amt Varenholz
und 1399/1400/1405 als Pfand die Grafschaft Sternberg mit Salzuflen. 1365 ging
Rheda als Folge der Landesteilung von 1344 an Tecklenburg verloren, 1376 musste
die Stadt L. (später Lippstadt) verpfändet werden, woraus sich 1445 eine
Gemeinschaftsherrschaft mit Kleve-Mark, später Preußen (bis 1850) ergab. 1449
erlangte Hessen über verschiedene, 1517 über alle Gebiete die Lehnsherrschaft,
1528/1529 erhielten die seit 1413 nachweisbar reichsständischen, seit 1512 dem
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugehörigen Edelherren den
Reichsgrafenstand. 1530/1536 schloss sich das 1448 etwa 21000 und 1590 etwa
35000 Einwohner zählende Land unter dem Einfluss Hessens der Reformation, 1605
dem Calvinismus an. 1614/1621 entstanden durch Bildung von Nebenlinien die
gräflichen Linien Lippe-Detmold (mit Detmold, Sternberg, Enger, Sassenberg,
Aholz, Schwalenberg, Stoppelberg, Oldenburg, Varenholz, Falkenberg, die Hälfte
Lippstadts]), Lippe-Brake und Lippe-Alverdissen (in der Herrschaft Sternberg
mit Lipperode und Alverdissen), das 1640 über Graf Philipps von der
Lippe-Alverdissen Schwester, die Mutter des letzten, 1640 verstorbenen Grafen
von Schaumburg einen Teil der Grafschaft Schaumburg erlangte und die Grafschaft
Schaumburg-Lippe begründete. Von Lippe-Detmold zweigte sich 1671 ohne
Landeshoheit die Nebenlinie Lippe-Biesterfeld, von dieser 1736/1762
Lippe-Weißenfeld ab. 1687 wurde durch Heirat die Herrschaft Ameiden erworben.
Lippe-Brake erlosch 1709 und fiel an Lippe-Detmold. Die Grafen von
Lippe-Detmold, die dem westfälischem Reichsgrafenkollegium angehörten, wurden
(1720) in den Reichsfürstenstand erhoben, führten diesen Titel aber erst seit
1789. 1763 erwarb Lippe-Detmold durch Kauf die Herrschaften Lippe-Biesterfeld
und Lippe-(Biesterfeld-)Weißenfeld. 1806 und 1815 konnte die Mediatisierung
verhindert werden. Am 8. 6. 1815 trat (Lippe-Detmold als) L. dem Deutschen Bund
bei. 1819/1820 scheiterte der Versuch einer Verfassungsgebung am Widerstand der
Stände. Ein erstes landständisches Grundgesetz kam 1836 zustande, wurde 1849
liberalisiert, 1853 restauriert und 1876 und 1912 modernisiert. 1866 trat L.
dem Norddeutschen Bund bei. Nach dem Aussterben der Detmolder Linie (20. 7.
1895) folgte 1905 nach zehnjährigem Erbfolgestreit mit Schaumburg-Lippe die
verwandtschaftlich nähere Linie Lippe-Biesterfeld. Am 12. 11. 1918 dankte der
Fürst des um 1900 etwa 1215 Quadratkilometer und 138000 Einwohner umfassenden
Staates ab. Am 21. 12. 1920 erhielt L. eine neue Verfassung. 1933 wurde es dem
Gauleiter von Westfalen-Nord unterstellt. Am 21. 1. 1947 wurde es von der
britischen Besatzungsmacht Nordrhein-Westfalen zugeteilt. In dem am 12. 10.
1949 in Detmold eingerichteten Landesverband L. blieb ein Rest lippescher
Eigenstaatlichkeit erhalten.
L.: Wolff 348ff.; Zeumer 554 II b 63, 8; Wallner 702 WestfälRK 11; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) B3;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 6, 152; Bauer 1, 293;Lippische
Regesten, bearb. v. Preuss, O./Falkmann, A., Bd. 1ff. 1860ff.; Kiewning, H.,
100 Jahre lippische Verfassung 1819 bis 1919, 1935; Henkel, W., Die Entstehung
des Territoriums Lippe, 1937; Kiewning, H., Lippische Geschichte, 1942; Ebert,
B., Kurzer Abriss einer lippischen Rechtsgeschichte, Mitt. aus der lippischen
Geschichte und Landeskunde 25 (1956), 12ff.; Kittel, E., Geschichte des Landes
Lippe, 1957; Lippesche Bibliographie, hg. v. Landesverband Lippe, 1957;
Hömberg, A., Die Entstehung der Herrschaft Lippe, Lipp. Mitt. 29 (1960);
Reichold, H., Der Streit um die Thronfolge im Fürstentum Lippe 1895-1905, 1967;
Wieder, H. bei der, Schaumburg-Lippesche Genealogie, 1969; Der Anschluss Lippes
an Nordrhein-Westfalen, bearb. v. Niebuhr, H./Scholz, K., 1984; Tewes, L.,
Mittelalter an Lippe und Ruhr, 1988; Wehlt, H., Lippische Regesten, N.F., 1989;
Hemann, F., Lippe, LexMA 5 1991, 2004; Die Grafschaft Lippe im 18. Jahrhundert,
hg. v. Bulst, N., 1993; Bartels-Ishikawa, A., Der Lippische Thronfolgestreit,
1995; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 86 (mit genealogischer Übersicht) ;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 430; Schaletzki, A.,
Pragmatismus und Beständigkeit. - Die Verfassung. Diss. jur. Würzburg 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Looz (Grafschaft). Die Grafschaft L.
(1040?) oder Loon lag nordwestlich Lüttichs. Nach ihr nannten sich seit 1015
urkundlich nachweisbare Grafen, die von den Grafen von Hennegau abstammten. Im
12. Jahrhundert teilte sich das Geschlecht, das u. a. die Herrschaft
Kolmont-Bilzen, den Fiskus Maastricht, die Grafschaft Duras, die Grafschaft
Chiny und die Vogtei über die Stadt Lüttich
hatte. Die Linien L. und Horn (Looz und Horn) (Horne) links der Maas bei
Roermond starben 1367 bzw. 1541 aus, wobei ihre Güter als erledigte Lehen an
das Hochstift Lüttich heimfielen. Die Linie Agimont-Chiny erlosch im 15.
Jahrhundert. Dagegen bestand die Linie Looz-Corswarem fort.
L.: Wolff 327; Wallner 702 WestfälRK 4; Baerten, J., Het graafschap Looz (11de-14de
eeuw), 1969; Herborn, W., Looz (Loon), LexMA 5 1991, 2109; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 1, 448.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Loßburg (Herrschaft). Die Herrschaft L.
bei Alpirsbach gehörte zunächst den Geroldseck. 1501 wurde sie vom Kloster
Alpirsbach erworben, dessen Vogtei seit Anfang
des 15. Jahrhunderts Württemberg innehatte. Damit kam L. zu Württemberg und
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 30. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Löw von Steinfurth (Reichsritter),
Löw von und zu Steinfurt. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren L. mit
Steinfurth (Steinfurt) und der Vogtei zu
Oberstraßheim, Staden, Florstadt, Stammheim und Wisselsheim zum Kanton Mittelrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 547; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 155; Löw, W. Frhr. v., Notizen über die Familie derer
Freiherrn Löw von und zu Steinfurth, 1868; Handbuch der hessischen Geschichte
Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 (Steinfurth,
Staden). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Luxemburg (Grafschaft, Herzogtum,
Großherzogtum, Residenz). Der nacheinander keltisch, römisch und fränkisch
besiedelte Raum an der Mosel kam 843 zum Reich Kaiser Lothars I. und 959 zum
Herzogtum (Ober-)Lothringen. 963 erwarb Graf Siegfried I. († 997/998) aus dem
an der Mittelmosel beheimateten Adelsgeschlecht der Herzöge von Lothringen
(vielleicht Vater der Kaiserin Kunigunde) von der Trierer Abtei Sankt Maximin
die Lucilinburhuc, nach der sich die Familie (1060/)1083 (Konrad I.) als Grafen
von L. (bis ins 19. Jahrhundert Lützelburg) benannte. 1019 spaltete dieses
Geschlecht die Linien Gleiberg (im 12. Jahrhundert erloschen) und Salm ab. 1136
erloschen die Grafen im Mannesstamm. Ihre Güter kamen an den verwandten Grafen
Heinrich von Namur († 1196). Luxemburg, La Roche, Durbuy und die Vogteien über Echternach und Stablo fielen an seine
spätgeborene Tochter Ermensinde, die 1214 Theobald von Bar und 1226 Walram III.
von Limburg heiratete. Durch die Ehe Ermensindes von Luxemburg gelangten Ort
und Markgrafschaft Arlon (Arel) als Mitgift an Luxemburg. Wenig später kam
durch Heirat die Grafschaft Ligny hinzu. 1270 wurde Sankt Vith gekauft. Als im
Erbfolgestreit um das Herzogtum Limburg 1288 Heinrich VI. bei Worringen fiel,
ging Limburg an Brabant und mussten sich die Grafen auf L. und Arlon
beschränken. Gleichwohl wurde Heinrich VII. 1308 König und 1312 Kaiser. 1310
trat er die Grafschaft an seinen Sohn Johann den Blinden ab, der gleichzeitig
durch Heirat das Königreich Böhmen erwarb. Sein Sohn, Karl IV., verpfändete
sein Stammland 1349 an Trier, übertrug die Grafschaft L. 1353 seinem Bruder
Wenzel und erhob sie 1354 zum Herzogtum. 1355 vereinigte Wenzel L. durch Heirat
mit Brabant, Limburg und der Markgrafschaft Antwerpen, erwarb 1364 durch Kauf
die Grafschaft Chiny und löste die verpfändeten Gebiete wieder ein. Nach seinem
Tod 1388 wurden Brabant, Limburg und Antwerpen wieder von L. getrennt. Als
Herzog in L. folgte König Wenzel, der L. 1388 an seinen Vetter Jobst von Mähren
verpfändete, über den das Pfandrecht an Elisabeth von Görlitz und Herzog Anton
von Brabant und Limburg kam, die es aus Geldnot 1443 an Philipp von Burgund
verkauften, wobei es als Reichslehen im Reich verblieb. Die Familie der Grafen
bzw. Herzöge von L. starb 1437 im Mannesstamm aus. Es folgte der mit König
Sigmunds Tochter Elisabeth verheiratete Habsburger Albrecht (V. bzw.) II., der
1437 König von Ungarn und Böhmen und 1438 König des Heiligen Römischen Reichs
wurde. 1477/1493 kam L. über die Heirat Marias von Burgund mit Maximilian von
Habsburg mit Burgund an Habsburg bzw. Österreich, 1555 an die spanischen
Habsburger, blieb aber als Teil des burgundischen Reichskreises beim Reich.
1659 fiel Südluxemburg von Diedenhofen bis Montmédy an Frankreich, das 1684
auch das restliche Gebiet besetzte. Dieses kam 1714 wieder an Österreich,
1795/1797 aber erneut an Frankreich. 1814 wurde das Gebiet östlich von Mosel,
Sauer und Our Preußen zugeteilt (Bitburg, Sankt Vith). 1815 wurde L.
Großherzogtum und Mitglied des Deutschen Bundes, blieb jedoch bis 1890 als
Entschädigung für den Verlust der nassauischen Erblande mit dem Königreich der
Niederlande in Personalunion verbunden und wurde trotz seiner Souveränität wie
eine niederländische Provinz regiert. Mit L. wurden Teile des früheren
Hochstifts Lüttich und 1821 das Herzogtum Bouillon vereinigt. 1830/1839 wurde
im Gefolge der belgischen Revolution, der sich L. anschloss, der westliche
größere (wallonische) Teil Luxemburgs mit Arel bzw. Arlon an Belgien
abgetreten, das östliche deutschsprachige Gebiet im Vertrag von London als
Großherzogtum wiederhergestellt. 1841 erhielt L. eine landständische, am 9. 7. 1848
eine 1856 und 1868 revidierte demokratische Verfassung. 1866 schied L., das von
1842 bis 1919 dem Deutschen Zollverein angehörte, aus dem Deutschen Bund aus.
1867 wurde L. unter Zustimmung der europäischen Mächte gänzlich unabhängiger
Staat. 1890 starb die ottonische Linie des Hauses Nassau-Oranien aus. Es folgte
Großherzog Adolf aus der 1866 in Nassau entthronten walramischen Linie
Nassau-Weilburg, womit die Personalunion mit den Niederlanden beendet war. 1912
erlosch auch die walramische Linie im Mannesstamm, doch hatte ein Hausgesetz
von 1907 bereits die weibliche Erbfolge eröffnet (Großherzogin Maria Adelheid,
Großherzogin Charlotte verheiratet mit Prinz Felix von Bourbon-Parma). Seit
1918 verstärkte sich der Einfluss Frankreichs zusehends.
L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK1; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789)
F3, II 66 (1378) C/D 3/4, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) A/B3; Faden, E.,
Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Vekene, E. van der,
Les Cartes géographiques du Duché de Luxembourg, o. J.; Schötter, J.,
Geschichte des Luxemburger Landes, 1882ff.; Hansen, J., Carte historique du
Luxembourg, Paris 1930; Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der
altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, hg. v. Wampach, C.,
Bd. 1-10 Luxemburg 1935ff.; Renn, H., Das erste Luxemburger Grafenhaus
963-1136, 1941; Weber, P., Geschichte des Luxemburger Landes, 3. A. 1948;
Schoos, J., Le développement politique et territorial du pays de Luxembourg
dans la premiére moitiè du 13e siècle, 1950; Meyers, J., Geschichte Luxemburgs,
Luxemburg 1952; Uhlirz, M., Die ersten Grafen von Luxemburg, Deutsches Archiv
12 (1956); Gerlich, A., Habsburg - Luxemburg - Wittelsbach im Kampf um die
deutsche Königskrone, 1960; Weber, P., Histoire du Grand-Duché de Luxembourg,
1961; Goedert, J., La formation territoriale du pays de Luxembourg, 1963; Atlas
du Luxembourg, hg. v. Nationalen Erziehungsministerium, 1971; Ternes, C., Das
römische Luxemburg, 1974; Dostert, P., Luxemburg zwischen Selbstbehauptung und
nationaler Selbstaufgabe, 1985; Festschrift Balduin von Luxemburg, 1985; Hamer,
P., Überlegungen zu einigen Aspekten der Geschichte Luxemburgs, 1986; Calmes,
C., Die Geschichte des Großherzogtums Luxemburg, 1989; Pauly, M., Luxemburg im
späten Mittelalter, Diss. phil. Trier 1990; Twellenkamp, M., Das Haus der
Luxemburger, (in) Die Salier, Bd. 1 1991, 475ff.; Margue, M., Luxemburg, LexMA
6 1992, 28; Pauly, M., Luxemburg im späten Mittelalter, 1992ff.; Reichert, W.,
Landesherrschaft zwischen Reich und Frankreich, 1993; Schlinker, S., Fürstenamt
und Rezeption, 1999, 151; Hoensch, J., Die Luxemburger, 2000; Franz, N., Die
Stadtgemeinde Luxemburg, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 154, 839, 1, 2, 351; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 453, 2, 373; Weber-Krebs, F., Die
Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487-1797), 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Manderscheid (Herren, Grafen[, Herrschaft,
Grafschaft]). In M. bei Wittlich in der Eifel gab es eine Oberburg, die vor
1147 an das Erzstift Trier kam, und eine Unterburg, die Sitz der Herren von M.
war. Die Herren von M. hatten die Vogtei des
Klosters Echternach und waren Lehnsleute der Grafen von Luxemburg. Ihre
Herrschaft fiel nach dem Aussterben der Familie um 1200 an die Herren von
Kerpen bei Daun, die um 1250 eine besondere Linie Manderscheid-Kerpen
gründeten. Die Herren von Kerpen beerbten im 15. Jahrhundert die Familien
Schleiden (1435/1450 bzw. um 1440, Gewinn u. a. Jünkeraths) und Blankenheim
(1468/1469, Gewinn u. a. Gerolsteins). 1457 wurde M. Reichsgrafschaft. 1487
erlangten die Herren seitens Virneburgs Neuerburg und Kronenburg, um 1500 Teile
von Kerpen, Virneburg und Dollendorf. 1488 teilte sich das Haus M. (und
Blankenheim) in den Zweig Manderscheid-Blankenheim (Blankenheim), den Zweig
Manderscheid-Schleiden ( Schleiden) und den Zweig Manderscheid-Kail (Kail). Der
Zweig Manderscheid-Blankenheim zerfiel 1524 in die Linien Manderscheid-Blankenheim
(mit Blankenheim, Jünkerath und einem Anteil an der Herrschaft Mechernich) und
Manderscheid-Gerolstein (mit Gerolstein [bis 1697]). Zu Manderscheid-Schleiden
gehörten Kasselburg, Kerpen (1525), M., Schleiden und Kronenburg sowie
Neuerburg und seit 1545/1554 die Grafschaft Virneburg und die Herrschaft
Saffenburg. Der Zweig Manderscheid-Kail hatte Dorf Salm, Vogtei Lüxem (Luxem) und seit 1527 die Herrschaft
Dollendorf in der Eifel sowie seit 1593 Neuerburg. Nach dem Aussterben der
Linie Manderscheid-Schleiden kam es zu langwierigen Erbstreitigkeiten. Der 1780
erlöschenden Linie Manderscheid-Blankenheim, die 1742 die Linie
Manderscheid-Kail beerbt hatte, folgten die Grafen von Sternberg. 1794 wurde M.
von Frankreich besetzt. 1814 kam es an Preußen, 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 83; Neu, P., Geschichte und Struktur der Eifelterritorien des Hauses
Manderscheid, Rhein. Archiv 80 (1972); Neu, P., Manderscheid und das Reich,
Rhein. Vjbll. 36 (1972), 53ff.; Die Manderscheider, 1990 (Katalog); Janssen,
W., Manderscheid, LexMA 6 1992, 186.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mariaberg (Kloster). Das
Dominikanerinnenkloster M. bei Sigmaringen wurde wahrscheinlich von den Grafen
von Gamertingen im 13. Jahrhundert gegründet. Ihm gehörte die Vogtei über das Dorf Bronnen. 1802 kam es an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C3; Wittmann, W./Wacker, K.,
Mariaberg als Kloster und Anstalt, 1937. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Marienschloss (Kloster). Das Kloster M. bei
Friedberg in Hessen wurde vor 1337 von den Bellersheim genannt Rockenberg
gegründet. Die Vogtei ging 1336 auf die den
Stiftern verwandten Herren von Stockheim über. 1803 fiel M. an Hessen-Darmstadt
und damit 1945 an Hessen.
L.: Gesser, J., Rockenberg, 1950.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mark (Grafschaft, Grafen). Um 1160
(1161?) spaltete sich von den Grafen von Berg eine mit deren Allodialgut im
westlichen Sauerland an der mittleren Ruhr (einschließlich Hamm) ausgestattete
Linie ab, die sich nach der Burg Altena an der Lenne Grafen von Altena nannte.
Seit 1202 wurde zur Unterscheidung von der um 1175 abgespalteten Linie
Isenberg-Limburg die 1198 erworbene Burg M. bei Hamm namengebend. Diese Grafen
von der M. schufen aus verschiedenartigen Bestandteilen (Vogtei über Essen [1288] und Werden, 1243 Königshof
Unna) und in Auseinandersetzung vor allem mit dem Erzstift Köln (1288 Schlacht
von Worringen) ein geschlossenes Herrschaftsgebiet von Lippe und Emscher bis
zum Ebbegebirge und Rothaargebirge (1318 Herrschaft Ardey), wobei sich das
1226/1227 gegründete Hamm allmählich zum Vorort entwickelte (bis 1809). 1368
misslang der Erwerb der Grafschaft Arnsberg. 1392 kam es zur durch Heirat
Adolfs III., der deswegen 1364 das Amt des Kölner Erzbischofs aufgab,
ermöglichten Vereinigung mit der Grafschaft Kleve am Niederrhein. 1444 schloss
sich in der Soester Fehde Soest mit der Soester Börde der Grafschaft an.
Andererseits verlor die Grafschaft die Herrschaft Bilstein und Fredeburg an
Köln. Seit 1461 wurden M. und Kleve gemeinsam verwaltet. 1511 wurden sie durch
Heirat in Personalunion mit Jülich, Berg und Ravensberg verbunden. Im nach
Aussterben der Grafen 1609 ausbrechenden jülich-klevischen Erbfolgestreit
(1609-1614) wurden diese Länder wieder getrennt, wobei Kleve und M. (mit 50
Quadratmeilen und den Kreisen Hamm, Altena, Hörde und Wetter sowie der Stadt
Soest, der Reichsgrafschaft Limburg und der Hälfte von Lippstadt) an
Brandenburg fielen. Brandenburg überließ 1630 die 1614 erlangte Herrschaft
Gimborn-Neustadt den Grafen von Schwarzenberg. Seit 1705 beantragte Preußen
wegen M. die Aufnahme in das westfälische Reichsgrafenkollegium. 1807 wurde die
Grafschaft M. mit rund 100000 Einwohnern und einer seit 1750 stark geförderten
Industrie an Frankreich abgegeben und 1808 dem Großherzogtum Berg zugeschlagen,
1813 aber wieder von Preußen besetzt. 1815 bezog Preußen M. in die Provinz
Westfalen ein. 1946 kam das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen. Den Titel Grafen von
der Mark erhielten zwei Nachkommen Friedrich Wilhelms II. von Preußen und der
Gräfin von Lichtenau.
L.: Wolff 318f.; Zeumer 554 II b 63, 28, 31; Wallner 701 WestfälRK 3; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III
38 (1789) B2; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Drachenhausen, A. Frhr., Stammtafeln der Grafen von
der Mark, 1908; Die Grafschaft Mark. Festschrift, hg. v. Meister, A., Bd. 1f.
1909; Rothert, H., Kirchengeschichte der Grafschaft Mark, 1913; Frisch, M., Die
Grafschaft Mark. Der Aufbau und die innere Gliederung, 1937; Zeittafel der
Grafschaft Mark, 1948; Vahrenhold-Huland, U., Grundlagen und Entstehung des
Territoriums der Grafschaft Mark, 1968; Stoob, H., Westfälische Beiträge zum
Verhältnis von Landesherrschaft und Städtewesen, Westfäl. Forsch. 21 (1969), 6;
Reimann, N., Die Grafen von der Mark und die geistlichen Territorien der Kölner
Kirchenprovinz (1313-1368), 1973; Schleidgen, W., Kleve-Mark. Urkunden
1223-1368, 1983; Timm, W., Schatzbuch der Grafschaft Mark 1486, 1986; Der Tag
bei Worringen, hg. v. Janssen, W./Stehkämper, H., 1988, 407ff.; Kupper, J.,
Mark, LexMA 6 1992, 297; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit,
hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Ribhegge, W., Die Grafen von der
Mark, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 160, 820 (Kleve und Mark); Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 1, 431; Bochum, der Hellwegraum und die Grafschaft
Mark im Mittelalter, hg. v. Pätzold, S., 2009. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mengen (Herrschaft, reichsstadtähnliche
Stadt). M. nahe der Mündung der Ablach in die Donau wird anlässlich der
Übertragung durch Kaiser Ludwig den Frommen an Buchau 819 erstmals erwähnt. Vor
1257 wurde vermutlich von den Staufern eine neue Siedlung errichtet. Von 1285
bis 1312 hatten die Habsburger die Vogtei.
Danach wurde M. an habsburgische Amtleute und 1384 an die Truchsessen von
Waldburg verpfändet. Es zählte zum österreichischen Reichskreis. 1680 löste es
sich an Österreich zurück und kam 1805 an Baden, dann an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub, J., Geschichte der vormaligen
fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich,
Diss. phil. Tübingen 1955; Mayer, D., Die Grafschaft Sigmaringen und ihre
Grenzen im 16. Jahrhundert, 1959; Der Kreis Saulgau, 1971; Das alte Mengen, hg.
v. Bleicher, W., 1988.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Menzingen, Mentzingen (Freiherren,
Reichsritter). Die noch in Menzingen im Kraichtal bei Karlsruhe ansässige
Adelsfamilie Mentzingen erscheint im 13. Jahrhundert. Ihre Angehörigen waren im
14. und 15. Jahrhundert vor allem bei den Pfalzgrafen bei Rhein und an den
Domkirchen von Worms und Speyer tätig. Im 18. Jahrhundert gehörten die
Freiherren von M. mit M. und Gondelsheim (Gundelsheim) zum Kanton Kraichgau des
Ritterkreises Schwaben. Von 1681 bis 1731 waren sie wegen des ererbten
Bodelshofen Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Außerdem
zählten sie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
Der Ort M. gelangte über Baden 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Hölzle, Beiwort 37, 63; Winkelmann-Holzapfel 157; Schulz 267; Archiv der
Freiherren von Mentzingen, Schlossarchiv Mentzingen. Urkundenregesten
1351-1805, bearb. v. Armgart, M., 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Merenberg (Herren). Die im Auftrag des
Reichs errichtete Burg M. bei Weilburg an der Straße von Köln nach Frankfurt
wird 1129 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich die nach 1050 als Vögte des
Stiftes Limburg zu Neunkirchen und Camberg nachweisbaren Herren von M. Ihre um
M. und Gleiberg südlich der unteren Lahn und um Wetzlar gelegenen, durch die Vogtei über Wetzlar ergänzten Güter fielen bei ihrem
Aussterben (1328) über eine Erbtochter gegen die Heiratsansprüche der Herren
von Westerburg an die Grafen von Nassau-Weilburg (Nassau-Weilburg-Merenberg)
und kamen 1355 an Nassau-Weilburg. Die Herrschaft zählte zum oberrheinischen
Reichskreis. Über Nassau fiel M. 1866 an Preußen und 1945 an Hessen. Von 1868
bis 1965 nannte sich eine Nebenlinie der Herzöge von Nassau Grafen von M.
L.: Wolff 265; Wallner 696 OberrheinRK 12; Handbuch der hessischen Geschichte
Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 122.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mergentheim (Meistertum des Deutschen Ordens,
Residenz), Bad Mergentheim. Das wahrscheinlich im 8. Jahrhundert entstandene
und vermutlich 720/750 mit einer Kirche ausgestattete M. an der Tauber wird
1058 erstmals als Sitz einer Grafschaft im Taubergau erwähnt. 1219 gaben die
Grafen von Hohenlohe (als Nachfolger der Grafen von Lauda?) M. an den Deutschen
Orden. Von 1525/1526 bis 1809 war M. nach der Zerstörung Hornecks Sitz des
Deutschmeisters, der nach dem Übertritt des Hochmeisters Albrecht von Preußen
zur Reformation auch das Amt des Hochmeisters des Deutschen Ordens übernahm.
Das Meistertum umfasste die Stadt M., die Vogtei
Hüttenheim, die Pflegen Hilsbach, Heuchlingen (Heuchelheim), Kürnbach
(Kirnbach), Stupferich und Weingarten, die Ämter Weinheim, Neckarsulm,
Kirchhausen, Stocksberg, die Kommentureien Horneck am Neckar, Frankfurt, zu
Mainz und zu Speyer, die Kammerkommenturei zu Weißenburg im Elsass und die
Herrschaften Freudenthal in Oberschlesien und Busau (Baussau) in Mähren. 1809
fiel M. an Württemberg und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 113; Beschreibung des Oberamts Mergentheim, hg. v. d.
Statist.-Topograph. Bureau, 1880, Neudruck 1968; Carlé, W., Bad Mergentheim,
1957; Diehm, F., Geschichte der Stadt Bad Mergentheim, 1963; Hermes, G.,
Mergentheim und Umgebung, 1967; Horneck, Königsberg und Mergentheim. Zu Quellen
und Ereignissen in Preußen und im Reich vom 13. bis 19. Jahrhundert, hg. v.
Arnold, U., 1980; Sperling, F., Gerichtsorganisation und Prozesspraxis des
Mergentheimer Stadtgerichts, 1981; Ulshöfer, K., Mergentheim, Stadt in der
Geschichte 9 (1982), 26; Fahlbusch, F., Mergentheim, LexMA 6 1992, 537; Klebes,
B., Der Deutsche Orden in der Region Mergentheim im Mittelalter, 2002; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,
376. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meschede (Kloster). In karolingischer
Zeit wurde in M. an der Ruhr von der vermutlich mit Graf Ricdag verwandten
Emhildis ein Kanonissenstift gegründet, das schon vor König Konrad I. (vor 913)
in königlichen Schutz aufgenommen wurde. Mit über 400 Bauernhöfen zählte M.
bald zu den reichsten Klöstern Westfalens, blieb aber unter der Vogtei der Grafen von Werl und Arnsberg. 1810 wurde es
von Hessen aufgehoben. Über Preußen kam M. 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Göbel, B., 1000 Jahre Meschede, 1959; Quellen zur Geschichte von Stift und
Freiheit Meschede, hg. v. d. Stadt Meschede, 1981.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Minden (Hochstift, Fürstbistum, Fürstentum,
Residenz). M. an einem wichtigen Übergang über die Weser wird erstmals 796
genannt (Minda). Um 803/804 (?) wurde dort durch Kaiser Karl den Großen unter
dem um 790 zum Bischof ernannten Erkanbert (von Fulda) ein Bistum mit der
Diözese zwischen Hunte und Aller (Hannover, Celle, Soltau, Dümmersee, Polle,
Nienburg) eingerichtet, das zur Erzdiözese Köln gehörte. 961 erhielt es die
Immunität, 977 Markt, Münze und Zoll. Vögte waren seit etwa 1073/1080 die
billungischen Herzöge von Sachsen bzw. seit etwa 1096 bis 1398 die Herren vom
Berge (Hausberge). M. gewann ein kleines Herrschaftsgebiet (etwa ein Viertel
der Diözese), für das es 1180 nach dem Sturz Herzog Heinrichs des Löwen die
Herzogsgewalt erhielt. Es entsprach nach dem vorübergehenden Erwerb Hamelns von
Fulda (1259-1277, dann an die Welfen) und der Grafschaft Stemwede (Stenvede),
dem Verlust Stolzenaus an die Grafen von Hoya (1336) sowie nach dem Anfall der
Herrschaft der Edlen von (Haus-)Berg (Hausberge) 1398 etwa den Kreisen Lübbecke
und M. (Schlüsselburg, Hausberge, Rahden, Bünde, Oldendorf (Preußisch
Oldendorf), Löhne) und war damit eines der kleinsten geistlichen Fürstentümer
des Reiches. Seine Vogtei stand bis 1397 den
Edlen vom Berge zu. Im Hochstift erlangte die Stadt M. schon in der ersten Hälfte
des 13. Jahrhunderts eine gewisse Selbständigkeit. Im 16. Jahrhundert kam das
früh von der Reformation erfasste, zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis zählende M. unter den Einfluss der Herzöge von
Braunschweig-Wolfenbüttel. 1661 starb der letzte Bischof. 1648 wurde es gegen
Abfindung der Lüneburger Welfen mit Osnabrück als Entschädigung für Vorpommern
Brandenburg zugesprochen, das es in ein weltliches Fürstentum umwandelte und
1719 verwaltungsmäßig mit der Grafschaft Ravensberg verband. Das Domkapitel
bestand bis 1810 fort. Das Fürstentum enthielt die beiden unmittelbaren Städte
M. und Lübbecke und die Ämter Hausberge, Petershagen, Reineberg, Rahden und
Schlüsselburg. 1807/1808 ging es im Königreich Westphalen auf, das 1811 die
Teile links der Weser mit der Stadt M. an Frankreich verlor. 1813/1814 nahm es
Preußen wieder in Besitz und gliederte es 1815 der Provinz Westfalen an. 1946
kam das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 330f.; Zeumer 553 II b 34; Wallner 702 WestfälRK 12; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Ledebur, L. v.,
Das Fürstentum Minden und die Grafschaft Ravensberg, 1825, Neudruck 2009;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Holscher, L., Beschreibung des vormaligen Bistums Minden nach
seinen Grenzen, Archidiakonaten, Gauen und alten Gerichten, 1877, Nachdruck o.
J.; Spannagel, K., Minden-Ravensberg unter brandenburgisch-preußischer
Herrschaft 1648-1719, 1894; Hoogeweg, H., Die Urkunden des Bistums Minden bis
1300, 1898; Frie, B., Die Entwicklung der Landeshoheit der Mindener Bischöfe,
1909; Mindener Geschichtsquellen, hg. v. Löffler, K., Bd. 1ff. 1917ff.;
Blotevogel, H., Die älteste brauchbare Karte des ehemaligen Fürstentums Minden.
Die Schloenbachsche Handschriftenkarte von 1772, Mindener Heimatblätter 6
(1937); Blotevogel, H., Studien zur territorialen Entwicklung des ehemaligen
Fürstentums Minden, Diss. phil. Münster 1939; Krieg, M., Kleine Chronik von
Minden, 1950; Dammeyer, W., Der Grundbesitz des Mindener Domkapitels, 1957;
Scriverius, D., Die weltliche Regierung des Mindener Stifts von 1140 bis 1397,
Bd. 1f. 1966ff.; Assmann, H., Beiträge zur Geschichte des Kreises Minden
1816-1945, (in) Mitt. des Mindener Geschichtsvereins 40 (1968), 79; Köbler, G.,
Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen,
1980, 172; Ausgrabungen in Minden, hg. v. Trier, B., 1987; Leutheusser, H.,
Rechtsanwaltschaft und Justiz in Minden, (1989); Brandt, H./Hengst, K., Victrix
Mindensis ecclesia, 1990; Hemann, F., Minden, LexMA 6 1992, 631; Linnemeier,
B., Jüdisches Leben im alten Reich, 2000: Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 570, 1, 2, 382;
Die Lehnsregister der Bischöfe von Minden bis 1324, bearb. v. Kemkes, H. u. a.,
2010 (768 Belehnungen); Sunderbrink, B., Revolutionäre Neuordnung auf Zeit,
2015. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Molsberg (Herrschaft). Die Burg M. im
Westerwald an der Straße von Köln nach Frankfurt wird 1116 erstmals genannt.
Sie gehörte Edelherren, die bereits vor 1048 die Vogtei
von Sankt Maximin zu Trier um Niederbrechen innehatten. 1273 trugen sie ihren
ausgedehnten Streubesitz dem Erzstift Trier zu Lehen auf. 1364 verpfändeten und
1365 verkauften sie die Güter an Trier, das 1657 den Walderdorff die Güter als
trierische Unterherrschaft überließ. Über Nassau-Weilburg (Nassau) (1803) und
Preußen (1866) kam M. 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Müffling genannt Weiß, Muffling
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 125.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mühlenbach (Herrschaft). 868 gab König
Ludwig der Deutsche M., Arenberg und Immendorf bei Koblenz an das Kloster
Herford. 1226 erwarben die Herren von Helfenstein das Erbmeieramt. Sie
entwickelten aus der Vogtei und dem Meieramt die
Herrschaft M. 1579 erbten die Rollshausen (Rolshagen), die von Steinkallenfels
(Stein-Kallenfels), die Vogt (bzw. Vögte) von
Hunolstein und die Wrede die Herrschaft. Seit 1715 hatten die Wrede allein die
Herrschaft. Das Schutzrecht übte seit 1465/1470/1692 das Erzstift Trier aus.
1946 kam M. zu Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987, 326.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mühlheim (an der Donau) (Herrschaft). 790
wird M. am Platz einer römischen Siedlung erstmals erwähnt. Die Neugründung
durch die Grafen von Zollern (Hohenzollern) vor 1241 wurde Mittelpunkt einer
Herrschaft, die 1391 mit Bronnen, Kolbingen, Beuron, Irndorf, Buchheim,
Worndorf, Königsheim, Mahlstetten, Böttingen und Stetten sowie der Vogtei über Kloster Beuron an die Herren von Weitingen
und von diesen 1409 samt Nendingen an die Herren von Enzberg verkauft wurde.
Seit 1544 stand vertraglich die hohe Obrigkeit der Grafschaft Hohenberg und
damit Habsburg/Österreich zu. 1806 kam die Herrschaft Enzberg an Württemberg
und damit M. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Bauser, F., Mühlheim und die Herren von Enzberg, 1909; Blessing,
E., Mühlheim an der Donau, 1985.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Murbach (reichsunmittelbares Kloster,
Reichsabtei, Residenz [auch Schloss Hugstein und Gebweiler/Neuenburg]).
Vermutlich (um) 727 gründete der irische Wanderbischof Pirmin auf Eigengut des
Herzogs Eberhard aus dem Geschlecht der Etichonen nordwestlich von Gebweiler im
Elsass die Benediktinerabtei M., in der wenig später die althochdeutschen
Murbacher Hymnen entstanden. Sie erhielt früh bedeutende königliche Privilegien
(727 Immunität) und gewann reiche Güter vom Breisgau bis zur Schweiz. Nach der
Zerstörung durch die Ungarn (926) wurde sie 959 erneuert. 1228 ist der
reichsfürstliche Rang des königlich gewordenen Klosters erstmals bezeugt. Er
blieb trotz der zeitweilig von Habsburg beanspruchten Vogtei
bewahrt. 1214 gingen Mainzer Güter verloren, 1291 Luzerner Güter, 1456 das
Kloster Luzern und dann auch das Kloster Sankt Amarin, doch wurde 1554 Kloster
Lure (Lüders, Luders) gewonnen. 1536 musste sich M. dem Schutz Habsburgs
unterstellen, wodurch es die Reichsstandschaft verlor. Obwohl 1648 die
Reichszugehörigkeit bekräftigt wurde, ging M. an Frankreich über, das es
1759/1764 in ein weltliches Ritterstift in Gebweiler umwandelte und 1789
aufhob. Die Abtei bestand aus den drei Vogteien
Gebweiler (mit der Stadt Gebweiler und 5 Dörfern), Wattweiler (Watweiler) (mit
der Stadt Wattweiler [Watweiler] und dem Flecken Uffholz [Ufholz]) und Sankt
Amarin (mit der Stadt Sankt Amarin und 14 Dörfern).
L.: Wolff 297; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5, III 22 (1648) C5;
Gatrio, A., Die Abtei Murbach im Elsass, 1895; Büttner, H., Murbacher Besitz im
Breisgau, Els.-lothring. Jb. 18 (1939); Beyerle, F., Bischof Pirmin und die
Gründung der Abteien Murbach und Reichenau, Zs. f. schweizer. Geschichte 27
(1947); Barth, M., Handbuch der elsässischen Kirchen im Mittelalter, 1960;
Bischoff, G., Recherches sur la puissance temporelle de l’abbaye de Murbach
(1229-1525), 1975; Seibert, H., Murbach, LexMA 6 1992, 939; Höfe und Residenzen
im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 679, 1, 2, 401.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Muri (Abtei). Um 1027 wurde M. an der
Bünz als Eigenkloster der Grafen von Habsburg gegründet und von Einsiedeln aus
besetzt. Güter lagen in Muri, Hermetschwil, Küssnacht, Gersau, Buochs, Thalwil,
Rufach (Ruoffach) und Bellingen (Breisgau). 1415 kam die Vogtei von Habsburg an die Eidgenossen der Schweiz
(gemeine Herrschaft). 1622/1649 wurde das Kloster exemt und 1701 zur Fürstabtei
erhoben. 1706 erwarb es die Herrschaft Glatt. 1798 fielen seine Güter in der
Schweiz an die Helvetische Republik, im Übrigen 1802/1803 an Württemberg und
Hohenzollern-Sigmaringen. 1803 erneuert, wurde es 1841 aufgehoben und 1843/1845
nach Gries bei Bozen verlegt.
L.: Wolff 529; Das Kloster Muri im Kanton Aargau, hg. v. Kiem, M., 1883; Kiem,
M., Geschichte der Benedictinerabtei Muri-Gries, Bd. 1,2 1888, 1891; Rösener,
W., Grundherrschaft im Wandel, 1991; Gilomen-Schenkel, E., Muri, LexMA 6 1992,
943. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Murrhardt (Kloster). In M. an der Murr bestand
in römischer Zeit ein Limeskastell. In dessen Nähe erwuchs im 7. Jahrhundert
eine fränkische Siedlung, die vor 750 eine Holzkirche erhielt. In dem
vermutlich 788 erstmals als Murrahart genannten Ort gründete der einer
Hochadelsfamilie angehörige, wahrscheinlich mit Bischof Megingoz von Würzburg
und vielleicht auch mit Kaiser Ludwig dem Frommen verwandte Waltrich am Anfang
des 9. Jahrhunderts das Benediktinerkloster St. Januarius, dessen Ausstattung
auf Königsgut beruhte (verschollene echte Dotationsurkunde Ludwigs des Frommen
von mutmaßlich 816, gefälschte Gründungsurkunde von angeblich 817). 993 errang
das Hochstift Würzburg die Eigenklosterherrschaft. Die Vogtei
über das Kloster stand als Reichslehen den hessonischen Herren bzw. seit 1180
Grafen von Wolfsölden und seit 1230 über die Erbtochter den Grafen von
Löwenstein zu, deren Rechte 1277 durch Verkauf an das Hochstift Würzburg, 1281
aus Geldmangel über König Rudolf von Habsburg an die neuen Grafen von
Löwenstein und 1388/1395 an Württemberg kamen. Im späten 15. Jahrhundert wurde
M. in Württemberg landsässig. 1525 gingen die Urkunden durch Plünderung
verloren. 1552 wurde die Reformation durchgeführt. Das Kloster wurde
aufgehoben. 1808 gingen Stadt M. und das Kloster M. im Oberamt Backnang
Württembergs auf. 1951/1952 kam M. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Schöpfer, R., Geschichte Murrhardts bis 1900, (in) Backnanger
Heimatbuch 2 (1936); Jäger, G., Murrhardt einst und jetzt, 1955; Störmer, W.,
Schäftlarn, Murrhardt und die Waltriche des 8. und 9. Jahrhunderts, (in) Zs. f.
bay. LG. 28 (1965); Fritz, G., Kloster Murrhardt im Früh- und Hochmittelalter,
1982; Fritz, G., Stadt und Kloster Murrhardt im Spätmittelalter und in der
Reformationszeit, 1990; Eberl, I., Murrhardt, LexMA 6 1992, 994; Wagner, H., Die
Privilegierung des Klosters Murrhardt durch Ludwig den Frommen, DA 57 (2001),
421. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Namur (Gau, Grafschaft,
Markgrafschaft), fläm. Namen. Im Gebiet der Mündung der Sambre in die Maas lag
wahrscheinlich schon im ersten vorchristlichen Jahrhundert das oppidum
Aduatucorum bzw. Aduaticorum. Im 7. Jahrhundert erscheint hier die Münzstätte
N. Um die Burg entwickelten sich Stadt und Grafschaft (832 Gau Namucensis). Die
um 930 den Grafen von Lomme (um 1150 Heinrich der Blinde Graf von Namur,
Laroche, Durbuy, Longwy und Luxemburg, Vogt von
Stablo, Sankt Maximin und Echternach) und 1188 den verwandten Grafen bzw.
Markgrafen von Hennegau (und Flandern) zustehende Grafschaft fiel 1213 an die
Courtenay und durch Verkauf 1263 an die Grafen von Flandern, 1421/1429 durch
Verkauf seitens des erbenlosen Grafen Johann III. an Philipp von Burgund. Mit
Burgund kam sie 1477/1493 an Habsburg und zählte zum burgundischen Reichskreis.
1692 wurde N. von Ludwig XIV. von Frankreich, 1695 von Wilhelm von Oranien
erobert. Von 1715 bis 1781 gehörte N. zu den Barrierefestungen der
(österreichischen) Niederlande. 1815 fiel es an die Niederlande. 1830/1831 kam
es bei der Lösung Belgiens vom Königreich der Niederlande an Belgien.
L.: Wolff 63; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
C3, II 78 (1450) E3; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908,
15 Namucensis (Brogne); Vanderkindere, L., La formation territoriale des
principautés belges, Bd. 1f. 1909; Actes des comtes de Namur, hg. v. Rousseau,
1936f.; Brouette, E., Introduction aux études historiques, archéologiques et
folkloriques du Namurois, 1947; Balon, J., La maison de Namur sur la scène de
la grande histoire, 1950; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961,
II, 18, 32, IV, 18, pagus Namurensis, pagus Namucensis; Genicot, L., Le
Namurois politique, 1964; Genicot, L., Études sur les principautés
lotharingiennes, 1975; Bovesse, J., La maison comtale namuroise (Xe s.-1429),
1979; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 147, 205 ?;
Namur. Le site, les hommes. De l’époque romaine au XVIIIe siècle, 1988;
Genicot, L., Namur, LexMA 6 1992, 1011; Schlinker, S., Fürstenamt und
Rezeption, 1999, 53; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 452, 2,
448. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau (Grafschaft, Herzogtum). Nach
der um 1125 von den Grafen von Laurenburg an der unteren Lahn erbauten,
lehnshoheitlich im 12. Jahrhundert von Trier auf das Reich übergehenden Burg N.
(Ort 915 erstmals erwähnt) nannte sich seit 1159/1160 ein Grafengeschlecht, das
sich von dem Vogt Mainzs in Siegen Ruppert
(1079-1089) und dessen Sohn Graf Dudo von Laurenburg herleitete (1117 erstmals
sicher bezeugt), 1122/1124 den Grafen Udalrich von Idstein-Eppstein beerbte und
nach 1124 Vogt des Hochstifts Worms in Weilburg
wurde. Durch gezielte Erwerbspolitik gewann es zwischen Main, Mittelrhein, Sieg
und Wetterau ein schmales Herrschaftsgebiet (um 1160 zusammen mit den Grafen
von Katzenelnbogen von den Grafen von Isenburg die ursprünglich den Grafen von
Arnstein zustehende Grafschaft auf dem Einrich, Herborner Mark, Kalenberger
Zent, Westerwald, Lipporn, Miehlen, Marienfels, Idstein, Bleidenstadt, Ems,
Wiesbaden um 1200) mit den Erzstiften Mainz und Trier sowie den Landgrafen von
Hessen als Nachbarn. Am 16. 12. 1255 teilten die Grafen von N. die Güter längs
der Lahn in die nördlich der Lahn gelegenen, wertvolleren Gebiete mit Siegen,
Herborn und Dillenburg sowie den Vogteien
Dietkirchen und Ems (ottonische [jüngere] Linie) und in die südlich der Lahn
gelegenen Gebiete mit den Herrschaften Wiesbaden und Idstein sowie den Vogteien Weilburg und Bleidenstadt (walramische
[ältere] Linie). Gemeinsam blieben die Burg N., der Einrich zwischen unterer
Lahn und Taunus, die Laurenburg, die Pfandschaften und die Lehen. ----- Die
jüngere ottonische Linie, die unter Heinrich († 1343) die Vogteien und Gerichte Dernbach, Eibelshausen
(Eibelsberg, Haiger und Ewersbach [Ebersbach]) hinzuerwarb, spaltete sich 1303
in die Linien Nassau-Hadamar (ältere Linie, bis 1394), Nassau-Siegen und
Nassau-Dillenburg. Nassau-Dillenburg fiel 1328 an Nassau-Siegen, doch blieb
Dillenburg Hauptort. Die Linie teilte sich 1343 in Nassau-Dillenburg und
Nassau-Beilstein (ältere Linie bis 1561). Nassau-(Siegen-)Dillenburg beerbte
1394 Nassau-Hadamar und gewann durch Heiraten 1376/1378 die Reichsgrafschaft
Diez, 1403/1404 Polanen, Leck, Breda und weitere Güter im Gebiet der heutigen
Niederlande sowie 1416/1420 die gemeinsam mit Brüdern beherrschte Grafschaft
Vianden im Herzogtum Luxemburg. Diese Gebiete wurden im 15. Jahrhundert
mehrfach geteilt (1416 vier Linien, 1425 drei Linien: Nassau-Dillenburg-Diez
[bis 1443], Nassau-Haiger-Siegen [bis 1429] und Nassau-Herborn-Breda), doch
waren die nassau-dillenburgischen Güter von 1451 bis 1472 und von 1504 bis 1516
wieder vereinigt. Seit 1507 nannte sich die Linie wegen ihrer vergeblich
geltend gemachten Erbansprüche auf Katzenelnbogen auch Nassau-Katzenelnbogen
und wegen der Heirat mit der Erbtochter des Prinzen/Fürsten von Chalon und
Oranien am Unterlauf der Rhone (1515, Erbfall 1530) auch Nassau-Oranien. Etwa
gleichzeitig wurde die Reformation (zunächst das Luthertum, dann der
Calvinismus) eingeführt. 1559 erfolgte eine erneute Teilung in die
linksrheinischen (Nassau-Oranien) und die rechtsrheinischen (Nassau-Dillenburg)
Güter. 1561 beerbte Nassau-Dillenburg Nassau-Beilstein. 1601/1607 erfolgte eine
Teilung in die Linien Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Beilstein,
Nassau-Siegen (1652 in den Reichsfürstenstand erhoben) und Nassau-Diez.
Nassau-Dillenburg mit Dillenburg, Haiger und Herborn wurde 1620 von
Nassau-Beilstein beerbt, das sich seitdem nach Dillenburg Nassau-Dillenburg
nannte (1652 in den Reichsfürstenstand erhoben). Nassau-Hadamar (1650 in den
Reichsfürstenstand erhoben) mit Hadamar und Rennerod kam 1711/1717 an Nassau-Diez.
1739 fiel Nassau-Dillenburg mit der Herrschaft Schaumburg an Nassau-Diez.
Nassau-Siegen gelangte 1742/1743 an Nassau-Diez, das damit alle
rechtsrheinischen Güter der nassau-ottonischen Linie in sich vereinigte. Weil
Nassau-Diez außerdem 1702 die linksrheinischen Güter der Linie Nassau-Oranien
erlangt hatte, nannte sich die Linie Fürsten von Nassau-Oranien. 1747 verlegte
sie ihre Residenz nach Den Haag und regierte das Stammland über das deutsche
Kabinett in Dillenburg. 1795/1797/1801 verlor sie alle linksrheinischen Güter
an Frankreich und erhielt hierfür das Hochstift Fulda, das Schloss Johannisberg
(Vollrads bei Östrich-Winkel), Corvey und Höxter, Dortmund, Weingarten, Sankt
Gerold (in Vorarlberg), Hofen (bei Friedrichshafen), Dietkirchen und Bendern
(in Liechtenstein) als neues Fürstentum Oranien (insgesamt 46 Quadratmeilen mit
120000 Einwohnern). 1806 verlor es durch die Rheinbundakte auch die
rechtsrheinischen Güter, vor allem das Fürstentum Diez an das Herzogtum Nassau
und das Großherzogtum Berg. Nach dem Ende der französischen Vorherrschaft
ergriff der Prinz von Nassau-Oranien am 20. 12. 1813 von seinen Ländern wieder
Besitz. Am 14. 7. 1814 gab das Herzogtum Nassau an Nassau-Oranien das
Fürstentum Diez und weitere Güter zurück. Durch Vertrag vom 31. 5. 1815 trat
der Fürst von Nassau-Oranien, der 1815 König der Niederlande geworden war, alle
deutschen Gebiete an Preußen als Gegenleistung für das ihm durch den Wiener
Kongress zugesprochene Großherzogtum Luxemburg ab. Preußen gab seinerseits einen
Teil der Gebiete (Fürstentum Diez, Hadamar, Dillenburg) an das Herzogtum Nassau
(1806-1866) weiter. 1890 erlosch mit König Wilhelm III. von den Niederlanden
die ottonische Linie im Mannesstamm.-----Die ältere walramische Linie, aus der
König Adolf von N. (1292-1298) stammte, gewann 1328/1333 die Herrschaft
(Reichsgrafschaft) Merenberg, die Herrschaft Lichtenstein und weitere Güter
(pfandweise Neuweilnau, Burg und Stadt Katzenelnbogen, Altenkirchen,
Dietenhausen [Diedenshausen]). 1355 teilte sie sich in die Linien
Nassau-Idstein (mit Idstein und Wiesbaden) und Nassau-Weilburg (1366 gefürstete
Grafen) mit Weilburg und Bleidenstadt. 1381 erlangte die Linie Nassau-Weilburg
infolge Heirat die Grafschaft Saarbrücken, 1393 die Herrschaft Kirchheim und
Stauf, 1405 Neuweilnau (Kauf), Bingenheim, Reichelsheim, Elkerhausen und Teile
von Homburg, Löhnberg, Sonnenberg, Cleeberg bzw. Kleeberg und Mensfelden.
1429/1442 teilte sie sich in die Linien Nassau-Saarbrücken und die Neue Linie
Nassau-Weilburg, wobei die Linie Nassau-Saarbrücken die meisten
linksrheinischen Güter erhielt. Sie erwarb außerdem 1527 die Grafschaft
Saarwerden und das Oberamt Lahr und Mahlberg. Nach ihrem Aussterben (1574)
kamen ihre Güter an die 1561 in Nassau-Weilburg und Nassau-Weilnau geteilte neue
Linie Nassau-Weilburg. Nassau-Weilnau wurde 1602 von Nassau-Weilburg beerbt.
1605 kam es durch Aussterben der Linie Nassau-Idstein zur Wiedervereinigung
aller nassau-walramischen Güter in der Linie Nassau-Weilburg. Diese wurde
1629/1651 aufgeteilt in Nassau-Idstein mit Idstein, Wiesbaden und Lahr,
Nassau-Weilburg mit Weilburg, Merenberg und Kirchheim und Nassau-Saarbrücken
(mittlere Linie, 1659 dreigeteilt, mit Saarbrücken, Saarwerden und Usingen).
1688/1737 wurden die Grafen zu Reichsfürsten erhoben. Von den verschiedenen
Linien starb Nassau-Idstein 1721 aus und vererbte die Güter an Nassau-Usingen
(Nassau-Saarbrücken-Usingen), das außerdem 1723 Nassau-Saarbrücken
(Nassau-Saarbrücken-Saarbrücken) und 1728 Nassau-Ottweiler
(Nassau-Saarbrücken-Ottweiler) beerbte. Nassau-Weilburg erheiratete 1799 den
größten Teil der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg. 1801 verlor es alle
linksrheinischen Gebiete an Frankreich, wurde aber dafür mit Gütern aus dem
Erzstift Trier entschädigt. Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie) teilte sich
1659 in die Linien Nassau-Ottweiler, Nassau-Saarbrücken und Nassau-Usingen.
Dieses beerbte 1723 Nassau-Saarbrücken, 1721 Nassau-Idstein und 1728
Nassau-Ottweiler. 1735 wurde es erneut in Nassau-Saarbrücken (jüngere Linie)
und Nassau-Usingen, das 1744 die Residenz von Usingen nach Biebrich und die
Regierung nach Wiesbaden verlegte, geteilt. Nassau-Saarbrücken wurde 1797 von
Nassau-Usingen beerbt. 1793/1801 verlor Nassau-Usingen seine linksrheinischen
Güter, von denen die alte Grafschaft Saarbrücken 1815 an Preußen kam, erhielt
dafür aber Entschädigung vor allem aus dem Erzstift Mainz im Rheingau und am
unteren Main, aus dem Erzstift Trier (Montabaur, Limburg), aus dem Erzstift
Köln (u. a. Deutz, Königswinter), aus Hessen-Darmstadt (Anteil an der Niedergrafschaft
Katzenelnbogen um Braubach), aus Sayn-Altenkirchen und verschiedenen Klöstern
und Stiften sowie Virilstimme im Reichsfürstenrat.----- Am 30. 8. 1806
schlossen sich die am 31. 7. 1806 dem Rheinbund unter Erhöhung zu Herzögen
beigetretenen Fürsten von Nassau-Weilburg und Nassau-Usingen, das 1816
ausstarb, zu einem vereinten, für unteilbar und souverän erklärten Herzogtum N.
zusammen. Sie bekamen die Grafschaft Wied-Runkel, die Grafschaft Wied-Neuwied,
das Fürstentum Nassau-Oranien mit Grafschaft Diez, die Grafschaft
Solms-Braunfels und andere Güter (Bassenheim, Grafschaft Holzappel, Herrschaft
Schaumburg, Herrschaft Reifenberg, Herrschaft Kransberg, Gebiete der
Reichsritterschaft), mussten aber die ehemals kölnischen Gebiete an das
Großherzogtum Berg sowie Kastel (Mainz-Kastel) und Kostheim an Frankreich
abtreten (Gesamtgebiet 103 Quadratmeilen mit 270000 Einwohnern). 1813 mussten
sie Güter an Nassau-Oranien zurückgeben. Am 1./2. 9. 1814 erhielt das
Herzogtum, um den Widerspruch verschiedener mediatisierter Familien (Ostein,
Schönborn, Waldbott von Bassenheim [Waldbott-Bassenheim], von der Leyen) und
des Freiherren vom Stein zu beseitigen, vor allen anderen deutschen Staaten
eine landständische Verfassung. 1815 tauschte das Herzogtum N. mit Preußen
umfangreiche Gebiete (ehemals hessen-kasselische Niedergrafschaft
Katzenelnbogen, Diez, Dillenburg, Hadamar [gegen die späteren Kreise Neuwied,
Altenkirchen, Wetzlar und den rechtsrheinischen Teil des Kreises Koblenz]).
Seit 1815 war das Herzogtum Mitglied des Deutschen Bundes. Seit 1816 regierte
Nassau-Weilburg allein. 1836 trat N. dem Deutschen Zollverein bei. Am 28. 12.
1849 wurde eine liberale Verfassung erlassen, die im November 1851 aber wieder
aufgehoben wurde. Am 8. 10. 1866 wurde N. wegen seiner Unterstützung
Österreichs von Preußen (in die Provinz Hessen-Nassau) einverleibt und durch
8,5 Millionen Taler und die Schlösser Weilburg und Biebrich
(Wiesbaden-Biebrich) abgefunden. Herzog Adolf von Nassau (aus der walramischen
Linie) wurde 1890 Großherzog von Luxemburg. 1912 starb das Haus N. aus. 1945
kam der größte Teil Hessen-Nassaus an Hessen.
L.: Wolff 263, 336; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, II 78 (1450)
F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 234; Arnoldi, J., Geschichte der
oranien-nassauischen Länder, Teil 1ff. 1799ff.; Vogel, C., Beschreibung des
Herzogtums Nassau, 1843; Schliephake, F./Menzel, K., Geschichte von Nassau
walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.; Roth, F., Fontes rerum Nassoicarum, Bd.
1ff. 1880ff.; Codex diplomaticus Nassoicus, hg. v. Menzel, K./Sauer, W., Bd.
1ff. 1885ff., Neudruck 1969; Düssell, H., Rechtskarte des Oberlandesgerichts
Frankfurt am Main, hg. v. Sayn, O., 1902; Spielmann, C., Geschichte von Nassau,
Bd. 1ff. 1909ff.; Renkhoff, O., Die Grundlagen der nassau-dillenburgischen
Territorialentwicklung, Korr. Bl. Gesamtverein. 80 (1932); Kleinfeldt,
G./Weirich, H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im
oberhessisch-nassauischen Raum, 1937; May, K., Territorialgeschichte des
Oberlahnkreises, 1939; Fritzemeyer, J., Die Ausbildung einer zentralen
Behördenorganisation der Grafen bzw. Fürsten von Nassau, Diss. phil. Frankfurt
am Main 1943; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987;
Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980;
Oestreich, G., Grafschaft und Dynastie Nassau im Zeitalter der konfessionellen
Kriege, (in) Bll. f. dt. LG. 96 (1960); Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 9, Territorialname; Demandt, K., Schrifttum zur
Geschichte und geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965f.; Sante,
G. W., Strukturen, Funktionen und Wandel eines historischen Raumes: Nassau,
(in) Nassauische Annalen 85 (1974), 151ff.; Herzogtum Nassau: 1806-1866.
Politik, Wirtschaft, Kultur. Eine Ausstellung des Landes Hessen und der
Landeshauptstadt Wiesbaden (Katalog), Neudruck 1981; Gerlich, A., Nassau in
politischen Konstellationen am Mittelrhein von König Adolf bis Erzbischof
Gerlach (1292-1346), Nassauische Annalen 95 (1984), 1ff.; Renkhoff, O.,
Nassauische Biographie, 1986; Steubing, J., Kirchen- und Reformationsgeschichte
der Oranien-nassauischen Lande, 1987; Faber, R., Die Bemühungen im Herzogtum
Nassau um die Einführung von Mündlichkeit und Öffentlichkeit im
Zivilprozessverfahren, 1990; Treichel, E., Der Primat der Bürokratie, 1991;
Gerlich, A., Nassau, LexMA 6 1992, 1035; Jäger, W., Staatsbildung und Reformpolitik,
1993; Nassauische Parlamentarier, hg. v. Rösner, C., 1997; Schlinker, S.,
Fürstenamt und Rezeption, 1999, 232; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 166;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 479; Schüler, W., Das Herzogtum
Nassau 1806-1866, 2006; Menk, G., Das Haus Nassau-Oranien in der Neuzeit, 2009;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 3 (mit Übersichtskarte Nassau im 18. Jh.). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Naumburg (Hochstift, Residenz). An der
Mündung der Unstrut in die Saale erbaute vermutlich Markgraf Ekkehard I. von
Meißen in der Nähe slawischer Vorsiedlungen um 1000 bzw. um 1010 die Burg N.
(neue Burg). Um 1012 wurde das Hauskloster der Markgrafen, zwischen 1028 und
1030 das 968 von Kaiser Otto dem Großen in Zeitz gegründete Bistum (zwischen
N., mittlerer und oberer Weißer Elster, oberer Zwickauer Mulde, Plauen und
Erzgebirge) und wenig später die in Kleinjena bestehende Kaufmannsniederlassung
nach N. verlegt. Die sich entwickelnde Stadt stand unter der Herrschaft des
Bischofs. Die Vogtei über N. hatten die
Markgrafen von Meißen, bis die Bischöfe in der zweiten Hälfte des 13.
Jahrhunderts die Landeshoheit erwerben konnten. Die Bischöfe wurden im 13.
Jahrhundert (1296) Reichsfürsten. Sie bildeten um N., Zeitz, Krossen (Crossen)
und Strehla an der Elbe ein eigenes Herrschaftsgebiet aus. Beginnend bereits zu
dieser Zeit gerieten sie zunehmend in Abhängigkeit des Hauses Wettin, das aus
der Schirmvogtei Landesherrlichkeit entwickelte. Schon vor 1541 drang die
Reformation ein. 1564 wurde anlässlich der Reformation das dem obersächsischen
Reichskreis angehörige Stift N. in einen Verwaltungsbezirk Sachsens
umgewandelt, der bis 1718 unter der Nebenlinie Sachsen-Zeitz stand. Das
Hochstift umfasste die Ämter und Gerichtsbarkeiten des eigentlichen Stiftes N.
(Stadt und Amt N., Amt St. Georgenkloster, Justizamt Haynsburg [Hainsburg] mit
der Stadt Krossen [Crossen], Propsteigericht N. mit der Stadt Osterfeld) und
die Ämter und Gerichtsbarkeiten des zeitzischen Anteils (Stadt und Amt Zeitz
und Gericht Breitingen). 1815 wurde N. der neuen Provinz Sachsen Preußens
zugeschlagen und kam damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik. S. Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 381; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G3; Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg, hg. v. Rosenfeld, F., Bd. 1
1925; Borkowsky, E., Naumburg an der Saale. Eine Geschichte deutschen
Bürgertums 1028 bis 1928, 1928; Mitteldeutscher Heimatatlas, 1935ff.; Kaiser,
B., Die Entstehung der Stadt Naumburg an der Saale, 1949 (Mskr.); Schlesinger,
W., Kirchengeschichte Sachsens, Bd. 1f. 1962; Steinberg, H., Funktionswandel
und räumliche Entwicklung der Städte im mittleren Saaletal bis zum Anfang des
19. Jahrhunderts, (in) Berichte zur deutschen Landeskunde 30 (1963), 256;
Blaschke, K. u. a., Die Kirchenorganisation in Naumburg um 1500, 1969; Hermann,
B., Die Herrschaft des Hochstifts Naumburg an der mittleren Elbe, 1970;
Streich, B., Die Bistümer Merseburg, Naumburg und Meißen zwischen
Reichsstandschaft und Landsässigkeit, (in) Mitteldeutsche Bistümer im
Spätmittelalter, 1988; Schubert, E./Hege, F., Naumburg, 1989; Wiessner, H., Die
Anfänge der Stadt Naumburg an der Saale und ihre Entwicklung im Mittelalter,
Bll. f. d. LG. 127 (1991), 115; Das Bistum Naumburg, bearb. v. Wiessner, H.,
Bd. 1 1993; Wiessner, H., Naumburg, LexMA 6 1992, 1055; Das Bistum Naumburg,
bearb. v. Wiessner, H., 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 577, 1, 2, 404.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neresheim (reichsunmittelbare Abtei,
Reichsabtei). 1095 gründeten die Grafen von Dillingen in dem sehr alten Dorf N.
zwischen Heidenheim und Nördlingen ein Chorherrenstift, das wenig später in ein
mit Mönchen aus Petershausen (Petersberg) besetztes Benediktinerkloster
umgewandelt wurde. Nach dem Aussterben der Grafen 1258 kam die Vogtei über das seit dem 13. Jahrhundert recht
begüterte Kloster (1298 sieben Dörfer und Einkünfte in 71 Orten) an das
Hochstift Augsburg und nach Beanspruchung wegen einer Schuld und
anschließendem, aber streitig bleibendem Vergleich 1263 an die Grafen von
Oettingen, die deswegen einen Rechtsstreit vor dem Reichskammergericht
begannen., während der Abt eine Klage vor dem Reichshofrat erhob. 1764 löste
der Abt unter weitreichenden Zugeständnissen die zur Landesherrschaft
ausgebauten Rechte Oettingens ab, wurde reichsunmittelbar und trat den
schwäbischen Reichsprälaten bei. Das Gebiet der zum schwäbischen Reichskreis
zählenden Abtei umfasste 1,5 Quadratmeilen bzw. 80 Quadratkilometer mit 2500
Einwohnern. Es gehörten dazu Stadt und Kloster N., Auernheim, Ebnat, Elchingen,
Großkuchen, Ohmenheim, Ziertheim, die Mariabuchkapelle bei N. (Mariabuch, die
Kapelle bei N.), Dehlingen, Ballmertshofen, Dischingen und Trugenhofen, die
Hofmark Ziertheim und bedeutende Waldungen. Am 25. 2. 1803 fiel N. an Thurn und
Taxis, 1806 an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. 1920 wurde die Abtei wieder errichtet.
L.: Wolff 177, 194; Zeumer 552 II a 36, 17; Wallner 689 SchwäbRK 66; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Erzberger, M., Die Säkularisation in
Württemberg 1802-1810, 1902; Weißenberger, P., Neresheim, 1958; Neresheim,
1975, (in) Germania Benedictina Bd. 5 Baden-Württemberg; Reden-Dohna, A. v.,
Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im
Zeitalter des Barock, 1982; Eberl, I., Neresheim, LexMA 6 1992, 1094;
Müller-Ueltzhöffer, B., Der 500jährige Rechtsstreit des Klosters Neresheim um
die Erlangung der Reichsunmittelbarkeit, 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuenheerse (Kloster). Um 868 gründete
Bischof Liuthard von Paderborn das Kanonissenstift Heerse an der Nethequelle.
871 nahm König Ludwig der Deutsche die Stiftung in seinen Schutz. Die Vogtei hatten im 12. Jahrhundert die Edelherren von
Eberschütz-Schöneberg als Lehen des Stiftes inne. Bei ihrem Aussterben 1429
ging sie auf einen Herzog von Braunschweig-Lüneburg und 1438 auf die Landgrafen
von Hessen über. 1810 wurde das 1803 in Preußen umgewandelte Stift im
Königreich Westphalen aufgehoben. 1815 kam N. an Preußen und 1946 an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Gemmeke, A., Geschichte des adeligen Damenstifts zu Neuenheerse, 1931.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nievern (Herrschaft). In der Sponheimer Vogtei N. bei Ems (Bad Ems) an der Lahn am Westerwald
setzten die von der Arken und ihre Ganerben zu Ende des 14. Jahrhunderts
Landeshoheit durch. Später kam das zum Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein zählende N. an Nassau und damit 1866 an Preußen
(Hessen-Nassau) und 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 516; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987,
327. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Northeim (Grafen). In N. an der Mündung
der Rhume in die Leine bestand schon an der Zeitenwende und in frühmerowingischer
Zeit eine Siedlung. Um 800 gab der edle Nidhart Güter an Fulda. Ein
Grafengeschlecht von N. wird im 10. Jahrhundert (982) erkennbar. Graf Otto (um
1025-1083) wurde 1061 Herzog von Bayern (bis 1070). Die Güter der Grafen von N.
an der oberen Leine, Werra, Weser, Diemel, Nethe und der unteren Elbe
(Boyneburg, Vogtei über Corvey, Gandersheim,
Helmarshausen, Hausklöster Northeim, Bursfelde, Amelungsborn, Oldisleben
(Oldesleben) kamen nach dem Tod der Kaiserin Richenza (1141) und Siegfrieds IV.
von Boyneburg (1144) bzw. Hermanns von Winzenburg (1152) auf Grund der Heirat
Gertruds von Süpplingenburg, der Tochter König Lothars von Süpplingenburg und
Richenzas von N., mit Heinrich dem Stolzen an die Welfen (Heinrich den Löwen).
L.: Wolff 437; Lange, K., Der Herrschaftsbereich der Grafen von Northeim, 1969;
Pischke, G., Herrschaftsbereiche der Billunger, der Grafen von Stade, der
Grafen von Northeim und Lothars von Süpplingenburg, 1984; Hindte, H. v.,
Northeim, LexMA 6 1993, 1253; Pischke, G., Die Grafen von Northeim, Z. d. V. f.
hess. Gesch. 103 (1998), 3; Borchert, S., Herzog Otto von Northeim (um
1025-1083), 2005; Borchert, S., Herzog Otto von Northeim (um 1025-1083), 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberländer (Reichsritter). Im späteren 18.
Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Vielleicht gehörten sie auch dem Kanton Gebirg sowie der vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland) an.
L.: Stieber; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 125.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ochsenhausen (Reichsabtei, reichsunmittelbare
Abtei[, Reichsfürstentum]). Um 1093 stiftete der welfische Ministeriale von
Wolfertschwenden das Benediktinerkloster O. (um 1100 Ohsinhusin) bei Biberach
in Oberschwaben, das vom Kloster Sankt Blasien aus besetzt und ihm als Priorat
unterstellt wurde. 1388 löste es sich von Sankt Blasien, wurde 1391 Abtei,
erlangte 1397 die freie Vogtwahl und 1488 den
Blutbann und damit Reichsunmittelbarkeit. Es hatte Sitz und Stimme im
schwäbischen Reichsprälatenkollegium und im schwäbischen Reichskreis. Sein
Herrschaftsgebiet umfasste im 18. Jahrhundert das Oberamt O., die Pflegämter
Sulmetingen (1699/1735), Tannheim (freie Reichsherrschaft) und Ummendorf (1565)
sowie Schloss Hersberg am Bodensee mit 3,5 Quadratmeilen und 6000 bzw. 11000
Einwohnern. 1802/1803 wurde die Reichsabtei säkularisiert. Durch § 24 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 kam O. an den Fürsten
Metternich als Fürstentum Winneburg (Metternich-Winneburg), das Amt Tannheim
ohne Winterrieden an die Grafen von Schaesberg und das Dorf Winterrieden als
Burggrafschaft an die Grafen von Sinzendorf(-Rheineck). 1806 fielen die Anteile
Metternich und Schaesberg an Württemberg, Sinzendorf an Bayern. O. wurde 1825
an Württemberg verkauft und kam damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 182; Zeumer 552 II a 36, 3; Wallner 687 SchwäbRK 33; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Geisenhof, G., Kurze
Geschichte des vormaligen Reichsstifts Ochsenhausen, 1829, Neudruck 1975;
Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902; Hölzle, E.,
Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Gruber, E., Geschichte
des Klosters Ochsenhausen, Diss. phil. Tübingen 1956; Ochsenhausen, 1975, (in)
Germania Benedictina Bd. 5 Baden-Württemberg; Das Nekrolog des Klosters
Ochsenhausen von 1495, red. v. Bigott, B., 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Odenheim (Reichsdorf). Am 18. 7. 1330
verpfändete Kaiser Ludwig der Bayer dem Albrecht Hofwart von Kirchheim unter
anderem die Vogtei über das Kloster O. und das
Dorf O. bei Bruchsal. S. a. Odenheim und Bruchsal.
L.: Hugo 263, 462, 452. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Odenheim (bzw. Odenheim und Bruchsal)
(Reichspropstei). In O. (Otenheim) bei Bruchsal war früh das Kloster Lorsch
begütert. Zu Anfang des 12. Jahrhunderts stiftete der den Grafen von Lauffen
zugehörige Erzbischof Bruno von Trier auf Erbgut das Kloster Wigoldisberg. Nach
dem Aussterben der Grafen von Lauffen gelangte die Vogtei
über das Kloster 1219 an die Staufer und danach an Speyer. 1494 wurde das
Kloster in ein Kollegiatstift umgewandelt. 1507 verlegte der Konvent des
Ritterstifts O. aus Sicherheitsgründen seinen Sitz nach Bruchsal. Am Ende des
18. Jahrhunderts gehörte das etwa 1 Quadratmeile mit sieben bzw. acht Dörfern
(Odenheim, Eichelberg, Tiefenbach, Landshausen, Rohrbach a. G., Kondominat in
Waldangelloch, Großgartach) umfassende O. (und Bruchsal) zu den rheinischen
Prälaten der geistlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags und hatte
Sitz und Stimme im oberrheinischen Reichskreis. 1803 fiel O. (und Bruchsal) an
Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 242; Zeumer 552 II a 37, 4; Wallner 699 OberrheinRK 51; Rössler, A.,
Geschichte der Stadt Bruchsal, 2. A. 1894; Herzer, F./Maas, H., Bruchsaler
Heimatgeschichte, 1955; Hodecker, F., Odenheimer Geschichte, 1962; Fetzer, R.,
Untertanenkonflikte im Ritterstift Odenheim, 2002.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oettingen (Grafen, Fürsten). 987 wird ein
Fridericus comes und 1007 dessen Sohn Sigehardus comes in pago Riezzin
(Riesgau) erwähnt. Von ihnen leiten sich möglicherweise Grafen von O. ab, die
1147/1150 (um 1140) als staufische Grafen im Eichstätter Bannforst erstmals
genannt wurden. Vielleicht sind sie aber auch von den Riesgaugrafen
verschiedene edelfreie Amtsträger der Staufer. Sie gewannen mittels des
Landgerichts im Riesgau und des Erwerbs wichtiger Regalien vom 12. bis 14.
Jahrhundert das größte weltliche Herrschaftsgebiet in Ostschwaben, das sie
zeitweise bis an den oberen Main auszudehnen vermochten. 1418 schwächte eine
Teilung (Oettingen-Wallerstein [bis 1486], Oettingen-Flochberg [bis 1549],
Oettingen-Oettingen) das politische Gewicht, doch gelang im Zuge der
reformatorischen Säkularisation die vorteilhafte Abrundung der Güter. 1442 und
1485 wurde ebenfalls geteilt. 1522 erfolgte die Teilung der zum schwäbischen
Reichskreis zählenden Grafen in die evangelische Linie Oettingen-Oettingen
(sieben Zwölftel der Güter) und die katholische Linie Oettingen-Wallerstein
(fünf Zwölftel der Güter und das Erbe von Oettingen-Flochberg). 1623/1694
teilte sich Oettingen-Wallerstein in Oettingen-Spielberg (1734 gefürstet),
Oettingen-Wallerstein (1774 gefürstet) und Oettingen-Baldern (bis 1798). Nach
dem Aussterben Oettingen-Oettingens (1731) fielen dessen Güter überwiegend an
Oettingen-Wallerstein sowie zu einem Drittel an Oettingen-Spielberg, das durch
Heirat 1689 auch die Herrschaft Schwendi erwarb. Weitere Erwerbungen waren die
Herrschaften Bissingen (1661), Burgberg, Seifriedsberg (Seifridsberg) (1667)
und Diemantstein (1777) (Vorderösterreich, österreichischer Reichskreis,
Reichsritterschaft), Hochaltingen (1764) und Altenberg (1799). 1764
verzichteten die Fürsten auf die Vogtei über
Kloster Neresheim. Oettingen-Wallerstein erlangte 1798 auch die Güter der Linie
Oettingen-Baldern. Oettingen-Spielberg kam 1796 zu einem Gebietsausgleich mit
Preußen in Franken und erhielt 1802 fünf Klöster als Entschädigung für seine
verlorenen elsässischen Güter. 1806 fiel O. mit insgesamt 17 Quadratmeilen (850
Quadratkilometern) und rund 60000 Einwohnern an Bayern. Bayern musste 1810 den
westlichen Teil (Grafschaft Baldern und weitere Teile) an Württemberg abtreten,
der damit 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangte.
L.: Wolff 176; Zeumer 553 II b 61, 4; Wallner 685 SchwäbRK 8, 11; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4; Lang, K., Beiträge
zur Kenntnis des öttingischen Vaterlands, 1786; Löffelholz von Kolberg,
Oettingiana, 1883; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reichs,
1938; Grünenwald, E., Oettingen, 1962; Hofmann, H., Territorienbildung in
Franken im 14. Jahrhundert, Z. f. bay. LG. 31 (1968); Hopfenzitz, J., Kommende
Öttingen Teutschen Ordens, Diss. Würzburg 1973 (masch.schr.); Grünenwald, E.,
Das älteste Lehenbuch der Grafschaft Oettingen, Einleitung, 1975; Kudorfer, D.,
Die Grafschaft Oettingen, 1985; Kudorfer, D., Die Entstehung der Grafschaft
Oettingen, (in) Rieser Kulturtage, Dokumentation 6,1, 1987; Wendehorst, A.,
Oettingen, LexMA 6 1993, 1365; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte,
Bd. 2 1995, 395; Die ländlichen Rechtsquellen aus der Grafschaft Oettingen, hg.
v. Kiessling, R. u. a., 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Öhringen (Stift). In der schon
vorgeschichtlich besiedelten Hohenloher Ebene im oberen Ohrntal errichteten die
Römer 150 n. Chr. den vicus Aurelianus mit zwei Kastellen. Im Mittelalter
erscheint O. erstmals 1037 (Orengowe), als die Mutter Kaiser Konrads II. die
Pfarrkirche in ein Kollegiatstift umwandeln ließ. Über die Vogtei erlangten die Herren von Hohenlohe um 1250 den
1253 als Stadt bezeichneten Ort. Nach der Reformation fiel das Stift an die
Grafen. Nach 1551/1555 stand O. den beiden Hauptlinien Hohenlohe-Neuenstein und
Hohenlohe-Waldenburg gemeinsam zu. 1677 wurde es Residenz einer eigenen Linie.
1782 kam es ausschließlich an Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen. 1806 gelangte es
an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Hohenlohe-Öhringen.
L.: Wolff 119; Mattes, W., Öhringer Heimatbuch, 1929, Neudruck 1987; Schumm,
K., Geschichte der städtischen Verfassung in Öhringen, 1953; Knoblauch, E., Die
Baugeschichte der Stadt Öhringen bis zum Ausgang des Mittelalters, 1970; Der
Landkreis Öhringen. Amtliche Kreisbeschreibung, Bd. 1, 2 1961ff.; Öhringen, hg.
v. d. Stadt Öhringen, 1988.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oldenburg (Grafschaft, Herzogtum,
Großherzogtum). Bereits um 800 bestand eine Siedlung im heutigen Stadtkern von
O. 1108 wird O. (urspr. Ommeresburg, Ammerburg) erstmals erwähnt (str., erste
Hälfte 12. Jh. Burg entstanden?). Im Schutze der Burg entstand eine um das Jahr
1270 ummauerte Siedlung, die 1345 Stadtrecht von Bremen erhielt. Seit der Mitte
des 12. Jahrhunderts war O. Mittelpunkt der im alten Stammesherzogtum Sachsen
gelegenen Grafschaft O., die sich in Kämpfen mit den Friesen allmählich erweiterte.
Die Grafen selbst stammten möglicherweise von der Familie Widukinds von Sachsen
ab. Viele ihrer später sichtbaren Güter lagen im Osnabrücker Nordland. Ihr
erster bekannter Vertreter (Egilmar um 1091-1108) erscheint um 1100 (1108) als
comes in confinio Saxoniae et Frisiae. Seit dem (frühen) 12. Jahrhundert hatten
die Grafen vielleicht aus widukindischem Erbe die Vogtei
ihres Hausklosters Rastede (1124) und des Stiftes Wildeshausen (um 1100) inne.
1180 erhielten sie die Grafschaft als umstrittenes Reichslehen. Vielleicht
schon um 1150 wurde die Linie Oldenburg-Wildeshausen mit Wildeshausen, Gütern
im östlichen Lerigau und Ammerland, Friesland und der Vogtei
Rastede (1388 erloschen) von der Hauptlinie (mit O., Landwürden und Gütern im
westlichen Lerigau und im Hasegau, 1180 Grafenrechte im Ammergau) abgetrennt,
von der sich um 1220 Grafen von Oldenburg-Bruchhausen abspalteten. Ihre später
mehrfach geteilten Güter kamen 1252 an das Hochstift Münster (Vechta),
1270/1355/1384 an das Erzstift Bremen (Wildeshausen), die Grafen von
Tecklenburg (Altbruchhausen) und die Grafen von Hoya. Das im Kampf mit den
Stedinger Bauern eroberte, 1247/1259 durch die Burg Delmenhorst gesicherte Land
(Süderbrok [Söderbrok], Holle, Berne, Hammelwarden, Elsfleth/Weser) fiel
1278/1281 an die Seitenlinie Oldenburg-Delmenhorst, kam aber 1436/1447 beim
Erlöschen der Linie trotz kurzfristiger Übertragung an das Erzstift Bremen
(1421-1434) bzw. Braunschweig-Lüneburg an die Hauptlinie zurück. In dieser
hinterließ Graf Dietrich 1440 aus seiner Ehe mit Herzogin Hedwig von Holstein
drei Söhne, von denen der älteste (Christian) 1448 König von Dänemark, Norwegen
und Schweden wurde und 1459 das Herzogtum Schleswig und die Grafschaften
Schleswig und Holstein erbte, während der jüngste die Grafschaft O. erlangte.
Die Linie verlor 1482 Delmenhorst an Münster (bis zur Eroberung von 1547) und
1500 Dithmarschen, gewann bis 1514/1523 Stadland-Butjadingen und 1517 die
Herrschaft Jever, die aber bis 1575 wieder Ostfriesland überlassen werden
musste. 1531 wurde O. geringeres Reichslehen. Graf Anton I. (1529-1573) führte
die Reformation ein. 1667 kam die zum westfälischen Reichsgrafenkollegium
zählende Grafschaft beim Tod des ohne erbberechtigte Nachkommen verstorbenen
Grafen Anton Günther durch Erbvertrag von 1649 unter Aufgabe von O. als
Residenz an Dänemark (und bis 1676 Holstein-Gottorp [Gottorf] dann Abfindung
durch das Amt Traventhal [Travendahl]), doch fiel die 1575 erworbene Herrschaft
Jever an Anhalt-Zerbst und über Katharina II. (1793) an Russland und gingen
Delmenhorst, Varel sowie die 1623/1624 durch Kauf erlangte Herrschaft
Kniphausen als Fideikommiss an den Sohn Anton Günthers, den bis dahin
illegitimen Reichsgrafen von Aldenburg, 1733 durch Heirat an die Grafen von
Bentinck. 1774 wurde O. (unter Holstein-Gottorp [Gottorf] in den
Reichsfürstenstand erhoben. O. umfasste zu dieser Zeit die beiden im
Reichsfürstenrat vertretenen Reichsgrafschaften O. und Delmenhorst mit rund
70000 Einwohnern. Durch Ländertausch im Hause Gottorp (Gottorf) kam die von Statthaltern
Dänemarks regierte Grafschaft O. 1773/1777 von Dänemark an Holstein-Gottorp
(Gottorf), das 1762 den Thron in Russland bestiegen hatte, und innerhalb dieses
Hauses an (die jüngere Linie bzw.) das reformierte Fürstbistum Lübeck(-Eutin),
wofür Holstein-Gottorp an Dänemark abgegeben wurde. 1774 wurde die Grafschaft
Herzogtum. Von 1774 bis 1918/1919 war wieder die Stadt O. Residenz. 1803
erhielt O. durch § 8 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 für
den verlorenen, 1623 gegen Bremen eingerichteten Elsflether Weserzoll und
einige Dörfer (das Erbfürstentum Lübeck) die Ämter Cloppenburg und Vechta aus
dem Niederstift Münster und das seit 1700/1719 hannoversche Wildeshausen. Am
10. 12. 1810 wurde es bis auf das Fürstentum Lübeck von Frankreich annektiert
(bis 1813). 1815 stieg es zum Großherzogtum auf und wurde geringfügig um die
Ämter Damme und Neuenkirchen vergrößert. Mit dem ihm danach überlassenen
Fürstentum Birkenfeld an der Nahe (20000 Einwohner) trat es in Personalunion,
so dass das Land nunmehr aus drei Teilen bestand. 1818/1823 erlangte es durch
Abtretung die Herrschaft Jever von Russland zurück. Am 18. 2. 1849 erhielt es
eine Verfassung. Am 1. 12. 1853 wurde das Gebiet um Wilhelmshaven an Preußen
veräußert, umgekehrt 1854 die Herrschaft Kniphausen erworben. 1864 verzichtete
O. auf seine 1866 gegen Abtretung von Ahrensbök und Zahlung von 1 Million Taler
abgefundenen Erbansprüche in Holstein, 1867 beim Eintritt in den Norddeutschen
Bund gegen Gebietserweiterung und Geldausgleich auf die Elbherzogtümer. 1918
wurde O. Freistaat. 1932 erhielten die Nationalsozialisten die Mehrheit. Das
Fürstentum Birkenfeld kam 1937 an Preußen (Rheinprovinz). Ebenso gelangte
Lübeck an Preußen, das seinerseits das 1853 erhaltene Wilhelmshaven abgab. Der
Freistaat O. ging 1946 als Verwaltungsbezirk in Niedersachsen auf. S. a.
Holstein-Oldenburg, Holstein-Gottorp-Oldenburg.
L.: Wolff 341ff.; Zeumer 554 II b 63,7; Wallner 702 WestfälRK 9; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) D2, III
38 (1789) C1; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 6, 130; Bauer 1, 409;
Corpus constitutionum Oldenburgicarum, hg. v. Oetken, J. v./Schloifer, H., Bd.
1ff. Oldenburg 1792ff.; Halen, G. v., Geschichte des Herzogtums Oldenburg, Bd.
1ff. 1794ff., Neudruck 1974; Rüthning, G., Oldenburger Geschichte, Bd. 1f.
1911ff.; Oldenburger Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1914ff.; Sello, G., Die
territoriale Entwicklung des Herzogtums Oldenburg, 1923; Kohl, D., Geschichte
der Stadt Oldenburg, 1925; Kohl, D., Das Oldenburger Stadtrecht, (in)
Oldenburger Jahrbuch 34 (1930); Niedersachsen um 1780, Lief. 1 u. a.
Emden-Oldenburg, hg. v. Prinz, J., 1938; Lübbing, H., Oldenburgische
Landesgeschichte, 1953; Boy, H., Die Stadtlandschaft Oldenburg, 1954; Wietek,
G., Oldenburger Land, 1956; Hannemann, M., Der Landkreis Oldenburg, 1956;
Oldenburgische Städte, A1-5 Oldenburg, (in) Niedersächsischer Städteatlas, hg.
v. Lübbing, H./Harms, O., 1960-1968; Hanisch, W., Südoldenburg, 1962;
Knollmann, W., Das Verfassungsrecht der Stadt Oldenburg im 19. Jahrhundert,
1969; Last, M., Adel und Grafen in Oldenburg während des Mittelalters, 1969;
Hülle, W., Geschichte des höchsten Landesgerichts von Oldenburg (1573-1935),
1974; Seeber, E., Die Oldenburger Bauerbriefe. Untersuchungen zur bäuerlichen
Selbstverwaltung in der Grafschaft Oldenburg von 1518-1810, 1975; Historisches
Gemeindeverzeichnis für das Oldenburger Land, bearb. v. Raykowski, H., 1981;
Parteien und Wahlen in Oldenburg, hg. v. Günther, W., 1984; Rössler, L., Die
Entwicklung der kommunalen Selbstverwaltung im Großherzogtum Oldenburg, 1985;
Koolman, E., Oldenburgische Bibliographie (16. Jh.-1907), 1987; Geschichte des
Landes Oldenburg, hg. v. Eckhardt, A. u. a., 3. A. 1988; Hinrichs, E., Die
Wirtschaft des Landes Oldenburg in vorindustrieller Zeit, 1988; Die
Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst nach der Steuererhebung von 1744, hg. v.
Krüger, K., 1988; Hummerich, A., Historische Streifzüge durch das Ammerland,
1989; Friedl, H., Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg,
1992; Schmidt, H., Oldenburg, LexMA 6 1993, 1390; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 170;
Harms, H., Oldenburgische Kartographie, 2004; Pauly, M., Stammtafeln der
Großherzöge von Oldenburg und verwandter Fürstenhäuser in Europa, 2004;
Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte
Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487; Schmidt, H., Oldenburg 1108,
Oldenburger Jb. 107 (2007), 11ff. (Aldenburg 1108 auf eine Wallanlage in
Drielake bezogen?); Dee Gerichtsbarkeit wird ausgeübt durch Amtsgerichte - 150
Jahre Amtsgerichte im Oldenburger Land, red. v. Welp, J., 2008; Steinwascher,
G., Das Haus Oldenburg, 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oldenburg-Wildeshausen (Grafen). Wildeshausen am
Übergang einer Straße von Westfalen nach Bremen über die Hunte wird 851
erstmals erwähnt (Wigaldinghus). Graf Waltbert, Enkel des sächsischen Herzogs
Widukind, gab den Ort 872 an das von ihm dort gegründete Alexanderstift. Im 11.
Jahrhundert unterstand der Ort den Billungern, welche die Vogteirechte um 1100 den Grafen von Oldenburg
übertrugen, während die Welfen dem Domkapitel von Bremen das Propsteigut
überließen. Um 1150 gründete Graf Heinrich von Oldenburg die Burg Wildeshausen.
Eine der Linien der Grafen wurde in Wildeshausen ansässig und verband mit ihrem
Amt Wildeshausen vorübergehend die Grafschaften Vlotho und Tecklenburg. Nach
dem Aussterben der Grafen 1270/1335/1384 ergriff das Erzstift Bremen 1270
Besitz von Wildeshausen, während andere Güter an die Grafen von Hoya fielen. W.
zählte zum niedersächsischen Reichskreis. Im Dreißigjährigen Krieg kam es an
Schweden, 1700 an Hannover, 1803 mit 2,3 Quadratmeilen Gebiet an Oldenburg und
1946 mit diesem zu Niedersachsen. S. Wildeshausen.
L.: Wallner 707 NiedersächsRK 25; Haase, C., Mittelalterliche Rechtsquellen der
Stadt Wildeshausen, 1953; 1270-1970. 700 Jahre Stadt Wildeshausen, hg. v.
Boning, H., 1970; Lübbing, H./Jäkel, W., Geschichte der Stadt Wildeshausen,
1970. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oppurg (Herrschaft). 1074 gab
Erzbischof Anno von Köln unter aus Reichsgut stammenden Ländereien O. (Opult)
bei Pössneck an die Abtei Saalfeld. Über weitergegebene Vogteirechte der Grafen von Schwarzburg und der Grafen von
Orlamünde über die Abteigüter erlangten die Ritter von Brandenstein die
Herrschaft O. Da sie infolge zahlreicher Erbteilungen und sonstiger Umstände im
17. Jahrhundert verarmten, musste die Herrschaft 1672 an Graf Johann Albrecht
von Ronow verkauft werden. 1703 kam sie an die Familie Einsiedel, 1745 an die
Grafen Hoym, 1782 erbweise an die Fürsten von Hohenlohe-Ingelfingen. Sie
gehörte über die Markgrafschaft Meißen Sachsens dem obersächsischen Reichskreis
an. Über Thüringen (1920) fiel O. von 1949 bis 1990 an die Deutsche
Demokratische Republik.
L.: Wolff 380; Wallner 708 ObersächsRK 2; Dedié, F., Oppurg und seine Besitzer
im Laufe der Jahrhunderte, 1939.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Osnabrück (Hochstift, Residenz). In O. an
der Hase wurde im Zuge der Christianisierung Sachsens vor 787 (780?, 785?) eine
dem Bistum Lüttich unterstehende Kirche und vor 803 (?) ein der Erzdiözese Köln
zugehöriges, 803 erstmals genanntes Bistum (Bischof Wiho) gegründet, das
zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald von der Ems bis zur Hunte und von
Oldenburg bis zum Weserbergland reichte (Tecklenburg, Ravensburg, Niederstift
Münster) und das besonders durch den Streit mit Corvey und Herford um den
Zehnten (1068) und die hierfür erstellten Urkundenfälschungen hervortrat. 1236
gelang dem Bischof der Rückkauf der Vogtei über
das Kirchengut einschließlich der Stadt O. von den Grafen von Tecklenburg, die
seit etwa 1180 die Vogtei innegehabt hatten. Die
weltliche Herrschaft erlangten die Bischöfe vor allem im frühen 13. Jahrhundert
in der Umgebung Osnabrücks, im sog. Osnabrücker Nordland mit Fürstenau und
Bersenbrück sowie um Iburg und Wiedenbrück (Amt Reckenberg). Gegenüber dem
größten Umfang um 1250 traten Verluste des um 1400 in die Ämter Fürstenau,
Vörden, Hunteburg, Wittlage, Grönenberg (Grönenburg), Iburg und Reckenberg
gegliederten Hochstifts dadurch ein, dass das Niederstift Münster (1667) an
Münster fiel und Grafschaften unabhängig wurden. Die Stadt O. löste sich
teilweise aus der Herrschaft des Bischofs und konnte bis in das 17. Jahrhundert
ihre Stellung einer fast reichsunmittelbaren Stadt bewahren. Im Wesentlichen
verblieb dem Hochstift der südöstliche Teil der Diözese (Osnabrück,
Bersenbrück, Melle, Wittlage sowie die Exklave Reckenberg). 1543 führte der
Bischof eine lutherische Kirchenordnung ein, Residenz wurde Fürstenau. 1559
wurde die Diözese durch Zuweisung der Grafschaft Lingen an das Bistum Deventer
und 1667 durch Abtrennung der zum Niederstift Münster gehörigen Gebiete
verkleinert. Auf Grund des westfälischen Friedens wurden die Pfarreien des
Hochstifts 1650 auf die lutherische (20 Pfarreien) und die katholische (30
Pfarreien und 6 Klöster) Konfession verteilt. Im Hochstift, das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählte, regierten seit 1648
abwechselnd ein katholischer Fürstbischof und ein lutherischer Prinz aus dem
Hause Braunschweig-Lüneburg. 1802/1803 fiel das Hochstift mit 56 Quadratmeilen
und 116000 Einwohnern an Hannover, das Bistum wurde aufgelöst, 1824/1857 in
größerem Umfang neu errichtet und 1929 Köln unterstellt. 1807 kam O. an das
Königreich Westphalen und am 10. 12. 1810 zu Frankreich. 1813/1815 fiel es
wieder an Hannover zurück (1823 Landdrostei O. einschließlich der ehemals
münsterischen Güter im Emsland, der Grafschaft Bentheim und der Niedergrafschaft
Lingen). Mit Hannover kam O. 1866 an Preußen, das 1885 einen Regierungsbezirk
O. bildete. Dieser ging 1946 im Land Niedersachsen auf. 1824 wurde erneut ein
Bistum O. eingerichtet, das 1929 Köln unterstellt wurde.
L.: Wolff 329; Zeumer 552 II a 23; Wallner 702 WestfälRK 7; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) C/E3, III 38 (1789) B/C1; Schnath,
G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 130; Bauer 1, 429; Möser, H.,
Osnabrücksche Geschichte, fortges. v. Stüve, C., (unter dem Titel) Geschichte
des Hochstifts Osnabrück, Bd. 1ff. 1853ff., Neudruck 1970; Osnabrücker
Geschichtsquellen, hg. v. hist. Verein zu Osnabrück, Bd. 1-15 1891ff.;
Osnabrücker Urkundenbuch, hg. v. Philippi, F./Bär, M., Bd. 1ff. 1892ff.;
Düring, A., Ortschaftsverzeichnis des ehemaligen Hochstifts Osnabrück, Mitt.
Ver. Gesch. Osnabrück 21 (1897); Hoffmeyer, L., Chronik der Stadt Osnabrück,
Bd. 1ff. 1918ff.; Prinz, J., Das Territorium des Bistums Osnabrück, 1934; Bär,
M., Abriss einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirkes Osnabrück, 1934;
Rothert, H., Geschichte der Stadt Osnabrück im Mittelalter, Bd. 1f. 1937ff.;
Niedersachsen um 1780, Lief. 1, Prinz, J., Bentheim-Osnabrück u. a., 1938; König,
J., Das fürstbischöfliche Osnabrückische Amt Reckenberg in seiner territorialen
Entwicklung, 1939; Berning, W., Das Bistum Osnabrück vor Einführung der
Reformation, 1940; Schröder, A., Geschichte der Stadt Fürstenau, 1951;
Niedersächsischer Städteatlas, Abt. 2, Einzelne Städte, u. a. Osnabrück, 1953;
Du Plat, J., Die Landesvermessung des Fürstentums Osnabrück 1784-1790, hg. v.
Wrede, W., 1955ff.; Das Osnabrücker Land in alten Karten, Plänen und Bildern.
Katalog Städt. Museum Osnabrück, 1959; Hillebrand, W., Die Besitz- und
Standesverhältnisse des Osnabrücker Adels 800-1300, 1962; Jäschke, K., Studien
zu Quellen und Geschichte des Osnabrücker Zehntstreits unter Heinrich IV., DA
9/10 (1963/1964), 112ff., 11/12 (1965/19666), 280ff.; Hoffmeyer, L./Bäte, L.,
Chronik der Stadt Osnabrück, 4. A. 1982; Handbuch des Bistums Osnabrück, 1968;
Hirschfelder, H., Herrschaftsordnung und Bauerntum im Hochstift Osnabrück im
16. und 17. Jahrhundert, 1971; Wrede, G., Fürstbistum Osnabrück, 2 Teile, (in)
Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen 1975-1977; Heuvel, Chr. van
den, Beamtenschaft und Territorialstaat: Behördenentwicklung und Sozialstruktur
der Beamtenschaft im Hochstift Osnabrück 1550-1800, 1984; Schindling, A.,
Westfälischer Frieden und Altes Reich. Zur reichspolitischen Stellung
Osnabrücks in der frühen Neuzeit, Osnabrücker Mitteilungen 90 (1985); Haack,
G., Das Landgericht Osnabrück, 1989; Boeselager, J. Frhr. v., Die Osnabrücker
Domherren des 18. Jahrhunderts, 1990; Fahlbusch, F., Osnabrück, LexMA 6 1993,
1509; Rudolph, H., Eine gelinde Regierungsart, 2001; Steinert, M., Die
alternative Sukzession im Hochstift Osnabrück, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 582, 1, 2, 436;
Der Dom als Anfang, hg. v. Queckenstedt, H., 2005; Heuvel, G. van den, Adlige
Herrschaft, bäuerlicher Widerstand und territorialgeschichtliche Souveränität,
2011 (Freiheit Gesmold).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum,
Republik). Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn und March
bzw. Leitha) wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern
(Noricum), seit dem 5. Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen,
dann zumindest teilweise von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von
den 788 unter die Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um 660 im
Wienerwald) beherrscht. Nach dem Tod des bayerischen praefectus Gerold 799
wurde der Kern des späteren Ö. (zwischen Enns und Wienerwald) als Mark
eingerichtet, neben der es eine Mark Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9.
Jahrhunderts (881) wurden die karolingischen Marken im Südosten von den Ungarn
angegriffen und beseitigt (907). Nach der Schlacht gegen die Ungarn auf dem
Lechfeld (955) erscheint 970 erneut ein Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark
(Markgrafschaft) den Babenbergern gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III.
vom 1. 11. 996 für das Hochstift Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998
Ostarriche) erstmals als Name für ein um Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht
sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“, Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11.
Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya und Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch
als Austria bezeichnet. Hauptort wurde zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog
der 1138 im Wettbewerb mit dem welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum
deutschen König gewählte Staufer Konrad III. den übermächtigen Welfen (Heinrich
dem Stolzen) das Herzogtum der Bayern mit der Begründung, dass kein Herzog zwei
Herzogtümer gleichzeitig haben könne, und gab es als Lehen an seinen
Stiefbruder, den babenbergischen Markgrafen Leopold IV., der damit vom Grafen
einer Mark zum Herzog des gesamten Herzogtums (Stammesherzogtums) der Bayern
aufstieg. Als sich der seinen Vater Heinrich den Stolzen beerbende Welfe
Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht abfinden wollte, gab sein um
Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, 1156 das Herzogtum
Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste aber im seit dem 19. Jahrhundert
so genannten privilegium minus die Mark vom Herzogtum Bayern und erhob sie zum
eigenen, dadurch von Bayern getrennten Herzogtum (Territorialherzogtum) Ö.
(Weiberlehen), in dem der Herzog die grundsätzlich oberste Gerichtsgewalt
innehatte. 1180 wurde auch die karantanische Mark ein Herzogtum (Steiermark).
1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger Handfeste) von 1186 das Herzogtum
Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an die Babenberger. 1246 starben die
Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer Erbtochter verheiratete Ottokar
II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten sich 1254 das Erbe. Dabei
gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa dieser Zeit (1252/1254/1264)
wurde von der provincia super Anasum (Land ob der Enns) oder von der Austria
superior gesprochen, von wo aus es allmählich zur Benennung des Herzogtums Ö.
als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam, obwohl beide Länder bis 1806
nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und weitgehend gemeinsame Wege
gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang Ottokar II. von Böhmen 1260 die
Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain, nachdem schon 1192 und 1198 unter den
Babenbergern eine Personalunion zwischen Ö. und Steiermark bestanden hatte.
Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278 belehnte König Rudolf von Habsburg 1282
seine Söhne mit Ö., das während des 13. Jahrhunderts zwei eigene Landrechte
erhielt, Steiermark und Krain, von denen Krain aber bis 1335/1374 als
Pfandschaft an die in Friaul, Istrien und Krain sowie in Tirol (1248) begüterten
Grafen von Görz kam, die auch das Herzogtum Kärnten erhalten hatten. Von diesen
übernahmen die Herzöge von Ö., die (durch Rudolf IV.) 1358/1359 zwecks
Angleichung ihrer minderen Rechtsstellung an diejenige der Kurfürsten das im
19. Jahrhundert sog. privilegium maius als Fälschung herstellen ließen und 1365
in Wien eine Universität gründeten, 1335 Kärnten, Teile Krains und der
Windischen Mark, 1363/1364 Tirol, 1374 Istrien und weitere Teile Krains sowie
1500 schließlich die vordere und hintere Grafschaft Görz. Dazu kamen 1368 der
Breisgau mit Freiburg sowie die Reichslandvogtei in Schwaben und die
Reichsgrafschaft Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des Arlbergs (Feldkirch,
Bregenz), 1382 Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume). 1379 wurden diese Gebiete
zwischen Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns, außer
Pitten-Wiener Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige Länder
Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die
leopoldinische Linie wurde ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für
Tirol (und das Gebiet westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die
schwäbisch-alemannischen Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438]
Albrecht II.) erlangte als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter
und den Königsthron. Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des
gefälschten privilegium maius Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam
das albertinische Erbe an die Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im
Süden (Friaul) und vorübergehend im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien
und Niederösterreich) Güter verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien
vereinigte die leopoldinische Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften
(einschließlich Burgunds mit rund 2000 Quadratmeilen), die nunmehr in
”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns,
Steiermark, Kärnten, Krain) und ”oberösterreichische” Länder (Tirol,
Vorderösterreich) eingeteilt wurden, mit denen Württemberg (von 1519 bis 1534) und
das 1477 erworbene Burgund in Personalunion verbunden waren. Dazu kamen 1500
Görz, um 1505 als Gewinn aus dem bayerischen Erbfolgekrieg die drei
unterinntalischen Gerichte Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau
und Ortenau (1551/1556 Lösung des Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische
Gebiete (Ampezzo, Rovereto u. a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex
dieses Hauses Ö. (Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten,
Krain, Tirol, Vorderösterreich, Württemberg), der im Wesentlichen den 1512
geschaffenen österreichischen Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an
Ferdinand I. Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix
Austria nube (Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem
Tod des Königs von Ungarn 1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern
sowie einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine
oberösterreichische Ländergruppe (mit Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz
Innsbruck, eine innerösterreichische Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain)
mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen
und dem restlichen Ungarn und der Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das
Elsass an Frankreich und die Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben
der jüngeren Tiroler Linie, die in der oberösterreichischen Ländergruppe
nachgefolgt war, kamen deren Güter 1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr
gelangen in den Türkenkriegen 1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen
(Ungarn, Siebenbürgen, Banat, Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am
Ende des um das Erbe der spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11. 1700)
geführten spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei Verzicht
auf Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der) spanischen
Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia und Angleria und den
Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und Sardinien,
das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war, tauschte. 1735/1738
wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729 eingezogenen
Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das Herzogtum
Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht hatte, gegen
die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die
Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete
(beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena, Finale, Piombino mit Elba,
Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich angehörten. 1713 erhielt die sog.
monarchische Union in der Pragmatischen Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das
die unteilbare Einheit (unio indivisibilis et inseparabilis), die
Primogeniturnachfolge und die subsidiäre weibliche Erbfolge festschrieb. Erster
gemeinsamer Landesfürst war Karls VI. Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter
der als Auswirkung des Absolutismus das Behördenwesen in der Form sachlich
gegliederter Zentralbehörden reformiert wurde, zugleich aber im schlesischen
Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren
ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II., wurde aus der
monarchischen Union, die vor allem als Folge der Aufteilung Polens 1772 um
Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das Innviertel und
1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des aufgeklärten
Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte Hoheitsrechte der
Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf Zentralbehörden übergingen.
Folgerichtig entstanden ein einheitliches Strafgesetzbuch (1787) und ein für
die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (1811).
1804 erhielt der Staat nach dem Vorbild Frankreichs auch durch die Annahme des
Titels eines erblichen Kaisers von Ö. einen einheitlichen, in seinem Umfang
aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen. Infolge der Kriege mit Frankreich gingen
1797 die (verbliebenen) österreichischen Niederlande und die Lombardei
verloren, doch wurden von der 1797 durch Frankreich aufgelösten Republik
Venedig Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien erworben. Im § 1
des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die
Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer Trient und Brixen und die in
beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster. Weiteres kam an
Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische Küstenland und
Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet werden, doch
konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit Berchtesgaden
eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile Österreichs ob
der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest abgegeben werden.
1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der Niederlande, Vorderösterreichs
und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich begann die Mitgliedschaft
Österreichs mit seinen ehemaligen Reichsländern im Deutschen Bund als
Präsidialmacht. 1816 wurde von Bayern gegen Marktredwitz Vils im Außerfern
gewonnen. Im Gefolge der Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848 eine vom
Kaiser durch Oktroi in Kraft gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am 31. 12.
1851 unter Rückkehr zum Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder aufgehoben wurde.
Nach § 1 der österreichischen oktroyierten Verfassung vom 4. 3. 1849 bestand zu
dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden Kronländern: Erzherzogtum Ö. ob der
Enns, Ö. unter der Enns, Herzogtum Salzburg, Herzogtum Steiermark, Königreich
Illyrien (Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, gefürstete Grafschaft Görz und
Gradisca [Gradiska], Markgrafschaft Istrien und Stadt Triest mit ihrem Gebiet),
gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg, Königreich Böhmen, Markgrafschaft
Mähren, Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien (Schlesien), (Königreich
Galizien und Lodomerien [mit den Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem
Großherzogtum Krakau], Herzogtum Bukowina, Königreich Dalmatien, Kroatien,
Slawonien, Ungarn, Großfürstentum Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke,
lombardisch-venetianisches Königreich (lombardo-venezianisches Königreich),
wobei nach dem 5. 3. 1860 diese strikte Terminologie zugunsten von Königreichen
und Ländern aufgegeben wurde. 1859 ging infolge der Niederlage gegen Sardinien
und Frankreich die Lombardei an Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde
erneut eine wenig eindrucksvolle Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der
Niederlage gegen Preußen und Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu
entstandene Italien. Außerdem musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und
der Begründung des Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog.
Ausgleich Ungarn besondere Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum
Ö. die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (Transleithanien und
Zisleithanien, seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine
Verfassung hatte, führte dies im Dezember 1867 zugleich in Erweiterung der
Reichsverfassung von 1861 zu einer konstitutionellen Verfassung. Die weitere
Entwicklung wurde von den Nationalitätenproblemen bestimmt. Die sich aus der fehlenden
Übereinstimmung von Staat und Nation ergebenden Spannungen verschärften sich
durch die Okkupation (1878) und die Annexion (1908) Bosniens und der
Herzegowina aus dem zuvor osmanisch-türkischen Herrschaftsbereich. Sie führten
schließlich in den durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger
Franz Ferdinand (Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten Weltkrieg. Nach der
militärischen Niederlage und nach dem missglückten Versuch der Umwandlung
Zisleithaniens in einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918) verzichtete der
Kaiser von Ö. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Schon
zuvor hatten sich nichtdeutsche nationale Bestandteile von Ö. abgelöst
(Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien). Neben Tschechen, Südslawen und
Ukrainern begründeten am 21. 10. 1918 auch die deutschen Abgeordneten des
Reichsrates als provisorische Nationalversammlung den eigenen Staat
Deutschösterreich (Deutsch-Österreich), in den die deutschen Siedlungsgebiete
Österreich-Ungarns einbezogen werden sollten, dem Deutsch-Böhmen, Sudetenland,
Südtirol sowie kleinere Teile Kärntens und Deutsch-Westungarns aber verloren
gingen und der auf Druck der nichtdeutschen Mächte auf die Verbindung mit dem
Deutschen Reich verzichten und den Namen Ö. annehmen musste. Am 1. 10. 1920
erhielt die neue Republik Ö. eine Verfassung. 1933/1934 kam es in ihr zu einem
schrittweisen Staatsstreich durch das Kabinett Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine
neue Verfassung (ständischer Bundesstaat) erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918
von den Alliierten verwehrten, von dem in Braunau am Inn in Oberösterreich
geborenen deutschen Reichskanzler Adolf Hitler ultimativ geforderten Anschluss
an das Deutsche Reich, dem in einer Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der
Österreicher zustimmten. Durch das Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis
1945 in die sieben Reichsgaue Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg,
Steiermark und Tirol gegliedert. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö.
wiederhergestellt und wurde durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945
am 19. 12. 1945 die Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete
mit dem Abschluss eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten
Siegermächten gegen Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit.
Wirtschaftlich an Deutschland orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der
Neutralität zum 1. 1. 1995 der Europäischen Union bei. S. a. Habsburg,
Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK
1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78
(1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wurzbach, K. v., Biographisches
Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60 1856ff.; Huber, A./Redlich, O.,
Geschichte Österreichs (bis 1740), Bd. 1ff. 1885ff., Neudruck 1968; Werunsky,
E., Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte, Wien 1894-1938
(Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte.
Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts,
Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen
Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff.,
Neudruck 1968; Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.;
Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche,
Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,] Nöchling, Neuhofen an der Ybbs,
nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A., Handbuch der österreichischen Rechtsgeschichte,
Bd. 1 Österreichische Reichsgeschichte des Mittelalters, 2. A. 1914; Stolz, O.,
Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte Österreichs, 1951;
Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94, IV, 5,
Ostarrichi, Oriens, orientales partes, orientalis plaga, terra australis;
Goldinger, W., Geschichte der Republik Österreich, Wien 1962; Mitterauer, M.,
Karolingische Markgrafen im Südosten, 1963; Brunner, O., Land und Herrschaft.
Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter,
6. A. 1973; Hohenecker, L./Otruba, G., Von Saint Germain zum Staatsvertrag.
Österreich 1918-1955, Wien 1967; Lhotsky, A., Geschichte Österreichs seit der
Mitte des 13. Jahrhunderts, 1967; Grass, N., Der Wiener Dom, die Herrschaft zu
Österreich und das Land Tirol, 1968; Österreich im Jahre 1918, hg. v. Neck, R.,
1968; Bauer, R., Österreich. Ein Jahrtausend Geschichte im Herzen Europas,
1970; Walter, F., Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte von
1500-1955, 1972; Hellbling, E., Österreichische Verfassungs- und
Verwaltungsgeschichte, 2. A. Wien 1974; Lechner, K., Die Babenberger.
Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Wien 1976; Weltin, M., Das
österreichische Land des 13. Jahrhunderts im Spiegel der
Verfassungsentwicklung, (in) Vorträge und Forschungen 23, hg. v. Classen, P.,
1977, 381ff.; Sturmberger, H., Land ob der Enns und Österreich, 1979; Zöllner,
E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990;
Autriche (Österreich), bearb. v. Grass, N., 1979, (in) Introduction
bibliographique à l’histoire du droit et à l’ethnologie juridique, hg. v.
Gilissen, J., D/4; Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A.
2005; Simon, W., Österreich 1918-1938, 1984; Bibliographie zur Geschichte der
Städte Österreichs, hg. v. Rausch, W., 1984; Reichert, F., Landesherrschaft,
Adel und Vogtei. Zur Vorgeschichte des
spätmittelalterlichen Ständestaates im Herzogtum Österreich, 1985; Österreich
im Europa der Aufklärung, Bd. 1, 2 hg. v. Plaschke, R./Klingenstein, G., 1985;
Bruckmüller, E., Sozialgeschichte Österreichs, 1985; Baltl, H./Kocher, G.,
Österreichische Rechtsgeschichte, 10. A. 2004; Dieman, K., Geschichten vom
”Haus Österreich”, 1986; Good, D., Der wirtschaftliche Aufstieg des
Habsburgerreiches 1750-1914, 1986; Glatz, F./Melville, R., Gesellschaft,
Politik und Verwaltung in der Habsburgermonarchie, 1830-1918, 1987; Wolfram,
H., Die Geburt Mitteleuropas, 1987; Zöllner, E., Der Österreichbegriff, 1988;
Hödl, G., Habsburg und Österreich 1273-1493, 1988; Bihl, W., Von der
Donaumonarchie zur Zweiten Republik, 1989; Dienst, H., Regionalgeschichte und
Gesellschaft im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs, 1990; Dienst, H.,
Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs,
1990; Österreich im Hochmittelalter, hg. v. Drabek, A., 1991; Rauchensteiner,
M., Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der erste Weltkrieg, 1993;
Scheibelreiter, G., Österreich, LexMA 6 1993, 1520; Österreichische Geschichte
in 10 Bänden, hg. v. Wolfram, H., 1994ff.; Brunner, K., Österreichiche
Geschichte 907-1156, 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996;
Dopsch, H., Die Länder und das Reich, 1999; Österreichische Wirtschafts- und
Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P. u. a., 1999;
Wiesflecker, H., Österreich im Zeitalter Maximilians I., 1999; Scheuch, M.,
Österreich im 20. Jahrhundert, 2000; Brauneder, W., Deutschösterreich 1918,
2000; Urban, O., Der lange Weg zur Geschichte, 2000; Vocelka, K., Geschichte
Österreichs, 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 846; Kulenkampff, A., Österreich und das alte Reich,
2005; Beller, S., Geschichte Österreichs, 2007; Die Geburt Österreichs, hg. v.
Schmid, P. u. a., 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Osterspai (reichsritterschaftliche
Herrschaft). In O. südöstlich von Koblenz hatte im 10. Jahrhundert das Kloster
Oeren in Trier Güter, daneben das Stift Sankt Kunibert in Köln und Sankt Florin
in Koblenz. 1227 hatten die Herren von Isenburg die Vogtei
O. Sie kam erbweise über das Haus Bolanden an Graf Heinrich von
Sponheim-Dannenfels, der 1294 und 1295 je eine Hälfte als Lehen Triers an die
Sterrenberg verkaufte. Von 1470 bis 1631 hatten die Liebenstein drei Viertel
und Nassau-Saarbrücken ein Viertel von O. 1637 kam das Lehen an die Waldenburg
gen. Schenkern, 1793 an die ritterschaftlichen Freiherren von Preuschen. 1806
fiel O. an Nassau, 1866 an Preußen (Hessen-Nassau) und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Karte 18.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ottobeuren (Abtei, Reichsstift). Das Benediktinerkloster
O. südöstlich Memmingens wurde vielleicht 764 als Familienstiftung begründet.
Durch Kaiser Otto I. wurde das Stift 972 von allen Reichslasten befreit. 1152
wurde es unter den Schutz des Papstes gestellt. 1299 wurde der Abt Reichsfürst,
verlor diesen Rang aber im 15. Jahrhundert, nachdem 1356 das Hochstift Augsburg
die Vogtei erworben hatte. 1626 verzichtete der
Bischof von Augsburg auf Grund eines Spruches des Reichskammergerichts von 1624
auf seine Ansprüche und veräußerte 1710 die noch verbliebenen
Schirmgerechtigkeiten an den Abt, der zwar dem Reichsfürstenrat angehörte, aber
weder beim schwäbischen Reichskreis noch im schwäbischen
Reichsprälatenkollegium Sitz und Stimme hatte. 1802/1803 kam O. mit einem
weitgehend geschlossenen Stiftsgebiet (3,3 Quadratmeilen, 12000 Einwohner) und
Anteilen an den Herrschaften Stein, Ronsberg und Erkheim an Bayern.
L.: Wolff 227; Wallner 687 SchwäbRK 38; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) D4; Schwarzmaier, H., Königtum, Adel und Klöster im Gebiet zwischen
oberer Iller und Lech, 1961; Ottobeuren 764-1964, 1964; Kolb, Ä./Tüchle, H.,
Ottobeuren, Festschrift, 1964; Blickle, P., Memmingen, 1967, (in) Historischer
Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Ottobeuren, hg. v. Kolb, A., 1986; Die
Urkunden des Reichsstiftes Ottobeuren 764-1460, bearb. v. Hoffmann, H., 1991;
Sreenivasan, G., The Peasants of Ottobeuren 1487-1726, 2004; Faust, U., Zur
Reichsunmittelbarkeit Ottobeurens und Buxheims (in) Suevia Sacra, hg. v.
Liebhart, W. u. a. 2001. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Paderborn (Hochstift, Fürststift,
Residenz). An den mehr als 200 Quellen der Pader am Eggegebirge befand sich
(neben Keramikscherben wohl des 4. Jh.s in einer Schwemmsandschicht des
westlichen Kirchenvorplatzes der späteren Klosterkirche Abdinghof) eine
sächsische Siedlung, die nach ihrer Eroberung durch König Karl den Großen seit
777 Ort mehrerer Reichstage war. Um 800 (799?, 806?) wurde der ursprünglich
Würzburger Missionsstützpunkt (beim Zusammentreffen von Karl dem Großen und
Papst Leo III. 799) zum Bischofssitz (Bischof Hathumar 806-815) erhoben. Das
Bistum wurde der Kirchenprovinz Mainz zugeordnet. Dem bedeutenden Bischof
Meinwerk (1009-1036) gelang der Erwerb fast aller Grafenrechte in der sich von
der Diemel bis zur Werre längs der Weser erstreckenden Diözese (spätere Gebiete
von Lippe, Waldeck, Ravensberg, Hessen und Braunschweig). Danach standen die
Welfen und die Erzbischöfe von Köln weiteren Erwerbungen im Wege. Im 14.
Jahrhundert wurden Teile der Grafschaften Everstein und Schwalenberg
(1325/1358) sowie der Herrschaft Büren (1335/1660) gewonnen, doch blieb das (um
Brakel und die Grafschaft Dringen erweiterte) weltliche Herrschaftsgebiet um P.
(Büren, Warburg und Höxter) insgesamt bescheiden. Der Übergang zum Luthertum
durch Bischof Erich von Braunschweig-Grubenhagen (1508/1532) wurde 1601-1604
rückgängig gemacht, doch verlor das Bistum in der Reformationszeit die
Grafschaft Ravensberg und weitgehend alle Gebiete rechts der Weser. 1614
gründete der die Gegenreformation erfolgreich als Kampf um die Landesherrschaft
verwendende Bischof (Dietrich von Fürstenberg) eine bis 1844 bestehende
Universität in P. 1802/1803 fiel das zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis zählende Hochstift mit 54 Quadratmeilen, 96000 Einwohnern, 23
Städten und 150 Dörfern (Ämter Schloss Neuhaus, Delbrück, Boke [Böke],
Lichtenau, Wewelsburg [Wevelsburg], Wünnenberg [sogenannter vorwaldischer oder
unterwaldischer Distrikt] und der oberwaldische Distrikt mit dem Oberamt
Dringenberg, der Frei- und Gaugrafschaft Warburg, der Gaugrafschaft Brakel, der
Landvogtei Peckelsheim, den Städten und Richtereien Borgentreich [Borgentrick],
Borgholz [Borchholz], Nieheim [Neheim], der Vogtei
Driburg, den Ämtern Steinheim, Beverungen, Lügde [Lüdge], [gemeinsam mit
Lippe], die Ämter Oldenburg, Stoppelberg [Stapelberg], Schwalenberg, die
Gerichte Hagedorn [Hagendorf] und Ottenhausen [Odenhausen] und die Propstei
Sankt Jakobsberg, die dem Domkapitel gehörigen Städte Lippspringe und
Bredenborn und das adlige Gericht Holzhausen und Erwitzen) an Preußen. Von 1807
bis 1813 wurde es vorübergehend in das Königreich Westphalen einbezogen. 1946
kam es von Preußen (Provinz Westfalen) an Nordrhein-Westfalen. Das Bistum wurde
1821 um Minden, Halberstadt, Magdeburg, Merseburg und Naumburg vergrößert und
der Erzdiözese Köln unterstellt sowie 1929 zum Erzbistum mit den Diözesen
Hildesheim und Fulda erhoben. 1992/1994 wurden Erfurt, Fulda und Magdeburg
Diözesen.
L.: Wolff 325; Zeumer 552 II a 15; Wallner 702 WestfälRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Richtering,
H./Kittel, F., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Die Territorien des Reichs 3, 148; Bauer 1, 451; Bessen, G., Geschichte des
Bistums Paderborn, Bd. 1f. 1820; Holscher, L., Die ältere Diözese Paderborn
nach ihren Grenzen, 1886; Rechter, W., Geschichte der Stadt Paderborn, 1889ff.;
Tenckhoff, F., Die Paderborner Bischöfe von Hathumar bis Rethar, 1900; Schultz,
F., Beiträge zur Geschichte der Landeshoheit im Bistum Paderborn bis zur Mitte
des 14. Jahrhunderts, 1903; Aubin, H., Die Verwaltungsorganisation des
Fürstbistums Paderborn im Mittelalter, 1911; Deppe, H., Die Paderbornschen
Besitzungen in Südhannover, Westfäl. Zs. 90/2 (1934), 171ff.; Die Erzdiözese
Paderborn, 1930; Jacobs, F., Die Paderborner Landstände im 17. und 18.
Jahrhundert, 1937; Klasen, T., Die territorialen Beziehungen zwischen Paderborn
und Köln im Mittelalter, Diss. phil. Münster 1940; Schoppe, K., Das
karolingische Paderborn, 1967; Schoppmeyer, H., Der Bischof von Paderborn und
seine Städte, 1968; Leesch, W. u. a., Heimatchronik des Kreises Paderborn,
1970; Winkelmann, W., Die Königspfalz und die Bischofspfalz des 11. und 12.
Jahrhunderts in Paderborn, Frühmittelalterliche Studien 4 (1970), 398ff.;
Paderborn, hg. v. Spörhase, R. u. a., 1972; Heggen, Staat und Wirtschaft im
Fürstentum Paderborn im 18. Jahrhundert, 1978; Westfälisches Urkundenbuch, Bd.
(1, 2, 4, 5, 1,) 9: Die Urkunden des Bistums Paderborn 1301-1325, bearb. v.
Prinz, J., Lief. 3 1982; Schoppmeyer, H., Die Entstehung der Landstände im
Hochstift Paderborn, Westf. Zs. 136, (1986); Meier, G., Die Bischöfe von
Paderborn und ihr Bistum im Hochmittelalter, 1987; Brandt, H. u. a., Das
Erzbistum Paderborn, 1989; Schoppmeyer, H., Paderborn, LexMA 6 1993, 1613;
Paderborn, hg. v. Jarnut, J., 1999; Paderborn, hg. v. Göttmann, F. u. a., Bd.
1ff. 1999; Splendor palatii, hg. v. Fenske, L. u. a., 2002; Brandt, H. u. a.,
Das Bistum Paderborn im Mittelalter, 2002; Lotterer, J., Gegenreformation als
Kampf um die Landesherrschaft, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 587, 1, 2, 439;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 427, 2, 484.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Paulinzella (Kloster). Vor 1106 gründete
Paulina, die Tochter des Reichsministerialen Moricho im nördlichen
Thüringerwald das Benediktinerkloster P., dessen erster Vogt Ludwig der Springer war (1108). 1525 wurde das Kloster aufgehoben.
1920 kam der Ort P. zu Thüringen.
L.: Wolff 397, 412; Urkundenbuch des Klosters Paulinzelle, hg. v. Anemüller,
E., Bd. 1,2 1889ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pfalz (Pfalzgrafschaft bei Rhein,
Kurfürstentum, Regierungsbezirk, Landesteil). Die P. (Kurpfalz, Rheinpfalz,
untere Pfalz) entstand durch die Verlagerung der wohl spätestens im 10.
Jahrhundert entstandenen, fränkischen Pfalzgrafschaft Lothringen vom
Niederrhein (Aachen, Köln, mit Gütern bei Bacharach und Vogteirechten über Trier und Jülich) über die Mosel zum Mittelrhein
und Oberrhein. 1093 wird Heinrich von Laach, der dritte Gatte der Witwe
(Adelheid von Orlamünde) des letzten lothringischen Pfalzgrafen aus dem Haus
der Hezeliniden (Hermann), nach kaiserlicher Übertragung des Pfalzgrafenamtes
(1085) als comes palatinus Rheni (Pfalzgrafschaft bei Rhein) erstmals genannt.
Mit dieser an wechselnde Familien gelangten Pfalzgrafschaft belehnte 1155/1156
Kaiser Friedrich I. Barbarossa seinen Stiefbruder Konrad von Staufen und erhob
ihn zum Reichsfürsten. Zur Pfalzgrafschaft kamen Hausgut, Lehnsrechte und Vogteirechte über Speyer, Worms und Lorsch sowie
zunächst auch Trier. 1195 fiel die P. über Konrads Tochter Agnes vorübergehend
an die Welfen. 1214 übertrug sie König Friedrich II. nach dem kinderlosen Tod
des Welfen Heinrich des Jüngeren (1213) an Ludwig I. von Bayern, dessen Sohn
(Otto II.) über die welfische Erbtochter Agnes auch die Eigengüter der
Pfalzgrafen erwarb. (Pforzheim gelangte über eine weitere Erbtochter an Baden.)
Schwerpunkte des Gutes waren Bacharach (12./13. Jahrhundert) und Alzey (1214
vom König erhalten). Vom Bischof von Speyer nahm der Pfalzgraf Neustadt, vom
Bischof von Worms Heidelberg (1225) zu Lehen. Weiter erlangte er die Herrschaft
über die Klöster Schönau und Otterberg. Andere Güter wurden nach der Aufhebung
Lorschs (1232) 1247/1344 gewonnen. 1255 kamen durch Teilung Oberbayern
(westliche Teile mit München) und die P. an Herzog Ludwig von Bayern, während
Niederbayern mit Landshut an Heinrich XIII. fiel. 1266/1268 wurden die
staufischen Güter um Sulzbach, 1277/1289 Kaub mit dem dortigen Rheinzoll
erworben. Ludwig II. war somit angesehenster Reichsfürst und wirkte bereits
1257 als Kurfürst mit. 1329 bestimmte der wittelsbachische Hausvertrag von
Pavia die Trennung der (unteren) P. und der oberen P. im bayerischen Nordgau
(Oberpfalz) zwischen Regensburg und Fichtelgebirge, die der älteren pfälzischen
Linie zugesprochen wurden, von Bayern, das an die jüngere bayerische Hauptlinie
kam, wobei die Kurwürde zwischen P. und Bayern wechseln sollte, was die Goldene
Bulle 1356 zugunsten der P. aufhob. Unter Kurfürst Ruprecht I. gewann die
Pfalz, die 1329 die Pfandschaft der Stadt Mosbach (1330 Mosbach, Eberbach,
Sinsheim, Neckargemünd, Germersheim, Annweiler, Trifels) erlangt hatte, unter
anderem 1349 Bretten, 1354 Simmern, 1375 Ingelheim, Kaiserslautern, Odernheim,
Nierstein und Oppenheim sowie 1385 die Grafschaft Zweibrücken mit Bergzabern,
gab aber 1355 Teile der Oberpfalz für einige Zeit an Böhmen (Neuböhmen). 1386
wurde die Universität Heidelberg gegründet. Ruprecht II. strebte in der sog.
Rupertinischen Konstitution die Unteilbarkeit der Pfalz an. Nach dem Tod des
1400 zum König gewählten Ruprecht III. (1410), der die an Böhmen gegebenen
Teile der Oberpfalz zurückgewann und die Grafschaften Kirchberg am Hunsrück
sowie (die Vordere Grafschaft) Sponheim (zu einem Fünftel) und die Reichsvogtei
im Elsass (1408) erlangte, wurde die P. in die vier Linien Kurpfalz
(Heidelberg, Amberg, Nabburg), Pfalz-Neumarkt (restliche Oberpfalz),
Pfalz-Simmern (bzw. Pfalz-Zweibrücken-Simmern) (bis 1685) mit der Nebenlinie
Pfalz-Zweibrücken (bis 1731) und Pfalz-Mosbach geteilt. Von diesen Linien starb
die Linie Pfalz-Neumarkt (Oberpfalz) 1443 aus und wurde von Pfalz-Mosbach und
Pfalz-Simmern beerbt. 1499 erlosch die Linie Pfalz-Mosbach und wurde von der
Kurpfalz beerbt. Unter Friedrich I. (1449-1476) wurde die Vormacht der P. am
Oberrhein (Erwerb der Reichsgrafschaft Lützelstein [1492] und Rappolstein, der
Reichslandvogtei Hagenau, von Bischweiler, Selz, Kleeburg und Gebieten an Nahe
und Bergstraße [1462], der Grafschaft Löwenstein [1461/1464]) begründet und die
Kurpfalz modern organisiert. 1503 gingen im bayerischen Erbfolgekrieg die Güter
im Elsass an Habsburg, die Grafschaft Löwenstein an Württemberg und Lauf,
Hersbruck und Altdorf an Nürnberg verloren, doch wurde die neue Linie
Pfalz-Neuburg 1508 noch mit Gütern Bayern-Landshuts ausgestattet. 1556 führte
Otto Heinrich (Ottheinrich) die Reformation in seinem sehr zersplitterten
Herrschaftsgebiet ein. 1559 starb mit Ottheinrich von Pfalz-Neuburg die alte
Linie Kurpfalz aus und wurde (1556) in Pfalz-Neuburg von Pfalz-Zweibrücken
(Wolfgang) und in den Kurlanden von Pfalz-Simmern (Friedrich III.) als
mittlerer Kurlinie beerbt. Der neue Kurfürst führte dort sofort den Calvinismus
ein. Infolge der Wahl zum König des aufständischen Böhmen (1619) verlor
Friedrich V. Land und Kurwürde 1623 an Herzog Maximilian von Bayern, wobei
weitere Güter an Habsburg und Hessen-Darmstadt kamen. Friedrichs Sohn erhielt
1648 die P. und eine neue achte Kurwürde, während die Oberpfalz und die alte
Kurwürde bei Bayern verblieben. 1685 erlosch die Linie Pfalz-Simmern. Ihr
folgte die aus Pfalz-Zweibrücken hervorgegangene katholische Linie
Pfalz-Neuburg. Da auch König Ludwig XIV. von Frankreich für die Frau seines
Bruders, Liselotte von der P., Erbansprüche auf Simmern, Kaiserslautern,
Germersheim und Sponheim erhob, kam es zum pfälzischen Erbfolgekrieg
(1688/1697) und der Verwüstung der Pfalz (1697) durch Frankreich, das Straßburg
und Saarlouis behielt, Lothringen aber verlor. Pfalz-Neuburg vermochte sich -
mit Ausnahme Germersheims - zu behaupten. Vorübergehend wurden die alten
Kurrechte und die Oberpfalz zurückgewonnen. Zeitweise gehörte die P. dem Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken an. 1720 wurde die Residenz von Heidelberg
nach Mannheim verlegt und zwischen 1743 und 1748 eine Sommerresidenz in dem
1200 erlangten Schwetzingen eingerichtet. 1742 erlosch die Linie Pfalz-Neuburg.
Sie wurde von Karl Theodor aus der Linie Pfalz-Sulzbach beerbt, der durch
Tausch die Herrschaften Zwingenberg und Ebernburg erlangte und zur Finanzierung
seiner Hofhaltung die Industrie förderte. Wegen Udenheim gehörte unter ihm die
P. seit 1788 zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1777 fiel ihm
Bayern an. Als Folge hiervon wurde der Hof von Mannheim 1778 nach München
verlegt. Der Versuch, Bayern gegen die habsburgischen Niederlande an Österreich
abzugeben, scheiterte 1778/1779 und 1784/1785 an dem Widerstand Preußens. Am
Ende seines Bestehens umfasste das niemals geschlossene, in bunter Gemengelage
mit anderen Herrschaften liegende, von Germersheim bis Bacharach und von
Kaiserslautern bis Mosbach reichende Gebiet der zum kurrheinischen Reichskreis
zählenden P. 8200 Quadratkilometer (bzw. 76 Quadratmeilen) mit rund 300000
Einwohnern. 1801 musste Maximilian I. Joseph aus der 1799 erbenden Linie
Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld die Abtretung der linksrheinischen, seit 1792
besetzten Gebiete an Frankreich (Departement Donnersberg) anerkennen. Das
rechtsrheinische Gebiet wurde 1803 an Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau-Usingen
(Nassau) und Leiningen verteilt. 1815 kamen die linksrheinischen Teile von
Frankreich zurück und fielen 1816 weitgehend und um Gebiete Sickingens, Nassaus,
von der Leyens, Leiningens usw. erweitert als Ersatz für Salzburg, Innviertel
und Hausruckviertel an Bayern, im Übrigen an Hessen und Preußen. Der bayerische
Teil bildete zunächst die königlich bayerischen Lande am Rhein, seit 1836 den
bayerischen, von Speyer aus verwalteten Regierungsbezirk P. (seit 1838
Rheinpfalz). Von Dezember 1918 bis Juni 1930 war die Pfalz von Frankreich
besetzt. (1919 bzw.) 1920 gelangten Teile der Westpfalz (Homburg, Sankt
Ingbert, Blieskastel, insgesamt 418 Quadratkilometer mit 100000 Einwohnern) zum
Saargebiet. Bereits 1940 wurde die P. aus der Verwaltung Bayerns gelöst und kam
nicht mehr zurück. 1945 gehörte die P. zur französischen Besatzungszone und
wurde 1946 wie Rheinhessen und Koblenz-Trier Teil des Landes Rheinland-Pfalz,
wobei sie bis 1968 eigener Regierungsbezirk war (seit 1968 Rheinhessen-Pfalz).
L.: Wolff 88; Zeumer 552 I 5; Wallner 699 KurrheinRK 4; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38
(1789) C3; Winkelmann-Holzapfel 158; Riedenauer 129; Neumaier 49f., 125, 127,
140; Haselier, G./Sante, G., Die Pfalz - Das Saarland, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 8; Tolner, C., Codex
diplomaticus palatinus, 1700; Widder, J., Versuch einer vollständigen
geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstlichen Pfalz am Rheine,
1786ff.; Frey, M., Versuch einer geographisch-historisch-statistischen
Beschreibung des königlich baierischen Rheinkreises, Bd. 1ff. 1836ff.; Häusser,
L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 1845, 2. A. 1856, Neudruck 1970;
Koch, A. u. a., Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd. 1f. 1894ff.; Haberle,
D., Pfälzische Bibliographie, Bd. 1ff. 1907ff.; Schreibmüller, H., Bayern und
Pfalz 1816-1916, 1916; Raumer, K. v., Die Zerstörung der Pfalz 1689, 1930;
Pfälzischer Geschichtsatlas, hg. v. Winkler, W., 1935; Stamer, C.,
Kirchengeschichte der Pfalz, Bd. 1ff. 1936ff.; Zimmermann, F., Die Weistümer
und der Ausbau der Landeshoheit in der Kurpfalz, 1937; Gerstner, R., Die
Geschichte der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft von ihren
Anfängen bis zur Ausbildung des Kurterritoriums Pfalz, 1941; Christmann, E.,
Die Siedlungsnamen der Pfalz, Bd. 1ff. 1952ff.; Schütze, C., Die territoriale
Entwicklung der rheinischen Pfalz im 14. Jh., Diss. phil. Heidelberg 1955; Vogt, W., Untersuchungen zur Geschichte der Stadt
Kreuznach und der benachbarten Territorien im frühen und hohen Mittelalter,
1956; Böhm, G. F., Beiträge zur Territorialgeschichte des Landkreises Alzey,
1956; Weizsäcker, W., Pfälzische Weistümer, 1957ff.; Trautz, F., Die Pfalz am
Rhein in der deutschen Geschichte, 1959; Karst, T., Das kurpfälzische Oberamt
Neustadt an der Haardt, 1960; Schmidt, H., Die Kurpfalz unter den Kurfürsten
der Häuser Neuburg und Sulzbach 1665-1799, (in) Mannheimer Hefte 1962;
Hess-Gotthold, J., Hausmacht und Politik Friedrich Barbarossas im Raume des
heutigen Pfälzer Waldes, 1962; Pfalzatlas, hg. v. Alter, W., 1963ff. (u. a.
Schaab, M./Moraw, P., Territoriale Entwicklung der Kurpfalz von 1156-1792);
Cohn, H., The Government of the Rhine Palatinate in the 15th century, 1965;
Territorialverhältnisse der Gemeinden in Rheinland-Pfalz von 1789 bis zur
Bildung des Landes, Statistik von Rheinland-Pfalz 172 (1967); Haas, R., Die
Pfalz am Rhein, 1967, 2. A. 1968; Weiden, A. v. d., Erste Landesaufnahme in
unserem Landesgebiet und Veröffentlichung des danach gefertigten
topographischen Kartenwerks aus den Jahren 1804-1820, Nachrichtenblatt der
Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz 12 (1969); Press, V.,
Calvinismus und Territorialstaat. Regierung und Zentralbehörden der Kurpfalz
1559-1619, 1970; Topographische Aufnahme pfälzischer Gebiete durch Offiziere
des kgl. bayerischen Generalstabes 1836-1837, hg. v. Landesvermessungsamt des
Saarlandes, 1973-197474; Spieß, K., Lehnsrecht, Lehnspolitik und
Lehnsverwaltung der Pfalzgrafschaft bei Rhein im Spätmittelalter, 1978; Spieß,
K., Das älteste Lehnsbuch der Pfalzgrafen bei Rhein vom Jahr 1401, 1981; Haas,
R./Probst, H., Die Pfalz am Rhein, 4. A. 1984; Moersch, K., Geschichte der
Pfalz, 1987; Schaab, M., Geschichte der Kurpfalz, Bd. 1f. (Mittelalter)
1988ff.; Hesse, W., Hier Wittelsbach, hier Pfalz. Die Geschichte der
pfälzischen Wittelsbacher von 1214 bis 1803, 1989; Handbuch der baden-württembergischen
Geschichte, hg. v. d. Komm.f. gesch. Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff.
1990ff.; Maier, F., Die baierische Unterpfalz, 1990; Heimann, H., Hausordnung
und Staatsbildung, 1993; Schaab, M., Pfalzgrafschaft bei Rhein, LexMA 6 1993,
2013; Kurpfalz, hg. v. Schweickert, A., 1997; Ausgewählte Urkunden zur
Territorialgeschichte der Kurpfalz 1156-1505, hg. v. Schaab, M., 1998;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Die Pfalz im 20. Jahrhundert, hg. v.
Schwarzmüller, T. u. a., 1999; … so geht hervor’ ein neue Zeit, hg. v. Kohnle,
A. u. a, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 440; Kohnle, A., Kleine Geschichte der Kurpfalz, 2005;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 497; Reinhardt, C., Fürstliche
Autorität versus städtische Autonomie, 2012; Peltzer, J., Der Rang der
Pfalzgrafen bei Rhein, 2013; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter,
Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 156.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Philippsthal (Schloss, Herrschaft). In P. an der Werra wurde vermutlich kurz vor 1191 das Benediktinerinnenkloster Kreuzberg gegründet, das im Bauernkrieg (1526/1527) zerstört wurde. Seine Güter gelangten nach Abfindung des letzten Propstes an den Landgrafen von Hessen. 1686 gab Landgraf Karl von Hessen-Kassel die aus den Gütern des zerstörten Klosters Kreuzberg an der Werra gebildete Vogtei Kreuzberg seinem Bruder Philipp, der das Kloster zum Schloss P. umbaute. Es wurde Sitz der Linie Hessen-Philippsthal. S. Hessen-Philippsthal. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Plain (Grafschaft). Nach der um 1000
erbauten Burg P. östlich Salzburgs nannten sich seit 1108 Grafen von P. Sie
hatten als Nachfolger der Peilsteiner Vogteirechte
(Frauenchiemsee, Michaelbeuern [Michaelbeuren]) und Grafschaftsrechte
(Kuchltal, Chiemgau, Unterpinzgau) inne. Bei ihrem Aussterben fiel 1260 die
Grafschaft an das Erzstift Salzburg und über dieses 1805 an Österreich. Ein
Teil der Erbgüter kam an die Schaunberger.
L.: Thaller, C., Die Grafen von Plain und Hardeck, (in) Genealogisches Handbuch
zur bairisch-österreichischen Geschichte, 1931, 66ff.; Gründler, J., Die
Herkunft der Grafen von Plain, Unsere Heimat 57 (1986), 219ff.; Dopsch, H.,
Plain, LexMA 6 1993, 2195.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pleißen bzw. Pleißenland (Gau zwischen
Weißer Elster bzw. weißer Elster und Mulde, Reichsland). Aus älterem Reichsgut
um die Reichsburg Altenburg und neu erworbenen Gütern an der Mulde (Leisnig,
Colditz, Laußig [Lausick]) bildete Kaiser Friedrich I. Barbarossa um 1158 ein
Reichsland (terra Plisnensis) zur Stützung des Reiches im Osten, das von
Reichsministerialen unter einem Landrichter verwaltet wurde. 1195 wurde ihm
vorübergehend die als erledigtes Reichslehen eingezogene Mark Meißen
zugeschlagen. Nach 1198 verselbständigten sich verschiedene kleine
Herrschaften. Versuche Kaiser Friedrichs II. und später König Rudolfs von
Habsburg, das Reichsland zu reorganisieren, scheiterten. Seit der Mitte des 13.
Jahrhunderts hatten die Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin Pfandrechte
am Reichsland P. (1243 Verpfändung für die Mitgift der mit Heinrich von Meißen
vermählten Tochter Friedrichs II., 1252). Im 14. Jahrhundert gliederten sie es
größtenteils (Altenburg, Chemnitz, Zwickau) ihrer Herrschaft ein (Belehnung
1310, endgültiger Übergang 1372/1373). Eigene Herrschaftsgebiete schufen sich
die Herren von Schönburg und einzelne Linien der Vögte von Weida (Reuß). Damit
endete das Reichsland P. S. Schönburg, Reuß, Sachsen, Thüringen.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Plisina,
Plisni, Gau zwischen Elster und Mulde, Zehma, Boderitz bzw. Böderitz, Drescha,
Großröda, Gödissa, Altenburg); Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische
Geschichte, Bd. 1 1935; Schlesinger, W., Egerland, Vogtland,
Pleißenland, (in) Forschungen zur Geschichte Böhmens und Sachsens, hg. v.
Kötzschke, R., 1937; Bosl, K., Die Reichsministerialität der Salier und
Staufer, Bd. 1f. 1950f.; Schlesinger, W., Die Landesherrschaft der Herren von
Schönburg, 1954; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen
Mittelalters, 1957, Plisni (Altenburg, Altkirchen, Boderitz, Drescha, Gödissa,
Kauritz, Leesen, Monstab, Nobitz, Großröda, Schmölln, Zehma); Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II,
50; Rübsamen, D., Kleine Herrschaftsträger im Pleißenland, 1987; Blaschke, K.,
Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Blaschke, K., Pleißenland, LexMA 7
1994, 18; Billig, G., Pleißenland – Vogtland,
2002. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pöllnitz, Pölnitz (Freiherren,
Reichsritter). In der Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die Freiherren von P.
mit Teilen von Bullenheim, Teilen von Frankenberg und Geckenheim zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Weiter waren sie mit Aschbach, Hohn
(Hanbuch) und Wüstenbuch in dem Kanton Steigerwald (seit dem frühen 17. Jahrhundert),
mit Hundshaupten und Heyda in dem Kanton Gebirg (seit dem früheren 18.
Jahrhundert) und außerdem in dem Kanton Altmühl (um 1800) des Ritterkreises
Franken immatrikuliert und gehörten zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). (Frankenberg fiel 1806 an Bayern.)
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534, 540; Stieber; Winkelmann-Holzapfel 158;
Pfeiffer 197, 199; Stetten 36, 183; Riedenauer 126; Bechtolsheim 12, 63, 196;
Rahrbach 174. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pölnitz, Pöllnitz (Freiherren,
Reichsritter) In der Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die Freiherren von P.
mit Teilen von Bullenheim, Teilen von Frankenberg und Geckenheim zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Weiter waren sie mit Aschbach, Hohn (Hanbuch)
und Wüstenbuch in dem Kanton Steigerwald (seit dem frühen 17. Jahrhundert), mit
Hundshaupten und Heyda in dem Kanton Gebirg (seit dem früheren 18. Jahrhundert)
und außerdem in dem Kanton Altmühl (um 1800) des Ritterkreises Franken
immatrikuliert und gehörten zuzr vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). (Frankenberg fiel 1806 an Bayern.)
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534, 540; Stieber; Winkelmann-Holzapfel 158;
Pfeiffer 197, 199; Stetten 36, 183; Riedenauer 126; Bechtolsheim 12, 63, 196;
Rahrbach 174. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Quedlinburg (Abtei, Residenz). In Q. an der
Bode im nordöstlichen Harzvorland bestand schon in karolingischer Zeit neben
einer vermutlich am Ende des 8. Jahrhunderts errichteten Hersfelder
Missionskirche eine Burg, die König Heinrich I. zu seiner wichtigsten Pfalz
ausbaute. 922 ist ein daran anschließender Ort mit Königshof (Quitilingaburg)
erstmals erwähnt. 936/7 gründete die Königinwitwe Mathilde mit Zustimmung ihres
Sohnes Otto des Großen auf der Burg das Kanonissenstift Sankt Servatius, das
mit bedeutenden Privilegien ausgestattet wurde (994 Marktprivileg, Münzprivileg
und Zollprivileg für die Kaufleute, Güter bis ins Eichsfeld, Vogtland und Havelland) und dem eine besondere Stellung
als fürstliche Reichsabtei zugedacht war. Der Ort Q. stand unter der Herschaft
der Äbtissin, die nach einem Verzicht auf die Herrschaftsrechte über die Stadt
(1358) 1477 den Versuch der zu dieser Zeit etwa 5000 Einwohner zählenden Stadt
vereitelte, die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen. Die Vogtei
über das Stift gewannen in der Mitte des 12. Jahrhunderts die Grafen des
Harzgaus, 1273 die Grafen von Regenstein und 1477 die Wettiner (Sachsen), deren
albertinische Linie 1485 die Schutzherrschaft erhielt. 1539 wurde Q., das zum
obersächsischen Reichskreis zählte, ein evangelisches freies weltliches Stift.
1697 trat Sachsen (Kursachsen) die Rechte der Schutzvogtei an Brandenburg ab,
an das 1648 das umgebende Hochstift Halberstadt gekommen war. 1803/1813 fiel das
Fürstentum Q., dessen Äbtissin zu den rheinischen Prälaten zählte, (mit der
Stadt Q. und dem Flecken Ditfurt bzw. Dithfurth ein Gebiet von 2
Quadratmeilen,) an Preußen. Von 1807 bis 1813 gehörte Q., dessen Stift 1810
aufgelöst wurde, zum Königreich Westphalen, nach 1815 zur preußischen Provinz
Sachsen. Von 1949 bis 1990 kam es damit in Sachsen-Anhalt zur Deutschen
Demokratischen Republik.
L.: Wolff 408f.; Zeumer 552ff. II a 37, 12; Wallner 710 ObersächsRK 24; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer,
H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Geschichte zur Tausendjahrfeier der Stadt Quedlinburg, Bd. 1f. 1922; Lorenz,
H./Kleemann, S., Quedlinburgische Geschichte, Bd. 1f. 1922; Lorenz, H.,
Werdegang der 1000jährigen Kaiserstadt Quedlinburg, 1925; Kleemann, S.,
Quedlinburg, 10. A. 1927; Weirauch, H., Der Grundbesitz des Stiftes Quedlinburg
im Mittelalter, Sachsen und Anhalt 14 (1938); Speer, E., Quedlinburg, 2. A.
1954; Speer, E., Quedlinburg und seine Kirchen, 3. A. 1972; Militzer,
K./Przybilla, P., Stadtentstehung, Bürgertum und Rat. Halberstadt und
Quedlinburg bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1980; Schauer, H., Quedlinburg.
Das städtebauliche Denkmal und seine Fachwerkbauten, 1990; Blaschke, K.,
Quedlinburg, LexMA 7 1994, 359; Deutsche Königspfalzen, Bd. 4, 1996; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 720,
1, 2, 469; Reuling, U., Quedlinburg, 2006; Kayserlich - frey - weltlich, hg. v.
Bley, C., 2009; Kasper, P., Das Reichsstift Quedlinburg (936-1810), 2014;
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Raab von Schönwald (Reichsritter).
Die R. gehörten der vogtländischen Ritterschaft an. S. Vogtland.
L.: Stieber. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ratiborski von Sechzebuhs (Reichsritter).
Vielleicht zählten die R. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken sowie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 126.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Raubersried, Robesreut (Reichsdorf). Kaiser
Karl IV. versprach 1360 den Gebrüdern Vogt von
Wendelstein vermutlich, die in das Dorf Wendelstein gehörigen verpfändeten
Dörfer Nerreth (Nuwenreuthe), Dürrenhembach (Dornhennebach) und R. (Robesreut)
nur zusammen einzulösen. Später gelangte das Gebiet zu Bayern.
L.: Hugo 460, 459f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Regensburg (Hochstift, Residenz).
Vermutlich war das 179 n. Chr. an der Mündung von Regen (und Naab) in die Donau
errichtete römische Castra Regina bzw. Reginum bereits Sitz eines Bischofs, der
zur Erzdiözese Aquileja gehörte. In den ersten Jahrzehnten des 8. Jahrhunderts
ließ sich dann in R. ein Landesbischof für Bayern nieder (Emmeram, Rupert u.
a.). Bonifatius erneuerte 739 das Bistum, das 798 der Erzdiözese Salzburg
zugeordnet wurde und seinen Sprengel von Niederbayern über das Egerland bis
Böhmen ausdehnte, allerdings durch die Gründung des Bistums Prag 972/973 Böhmen
verlor. Das Hochstift R., dessen 810 bezeugte und um die Mitte des 11.
Jahrhunderts erblich gewordene Vogtei bis 1148
bei den Grafen von Bogen lag, war eines der kleinsten Bayerns. In der Stadt
gehörte zu ihm nur der Dombezirk, im Land vor allem die reichsunmittelbare
Herrschaften Donaustauf (von 1481 bis 1715 an Bayern verpfändet), seit dem 10.
Jahrhundert Wörth sowie Hohenburg auf dem Nordgau (1248), wozu als mittelbare
Güter noch die Herrschaften Hohenburg/Inn, Pöchlarn (seit 832) und andere
kamen. Durch die Reformation erlitt es Verluste, die teilweise später wieder
ausgeglichen wurden. Das Hochstift hatte Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat
und beim bayerischen Reichskreis. 1802/1803 wurde es (mit 330 Quadratkilometern
und 11000 Einwohnern) mit der Reichsstadt Regensburg und den Klöstern und
Reichsstiften Sankt Emmeram, Obermünster und Niedermünster unter Fürstprimas
Karl Theodor von Dalberg zum Fürstentum Regensburg vereinigt und das Erzbistum Mainz
nach R. übertragen. 1810 kam es, nachdem 1809 der Code Napoléon eingeführt
worden war, an Bayern. Das Bistum wurde 1817/1821 in neuer Umgrenzung Suffragan
der Erzdiözese München-Freising.
L.: Wolff 142; Zeumer 552 II a 17; Wallner 712 BayRK 10; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) G4, III 22 (1648) F4, III 38 (1789) D3; Die Territorien
des Reichs 6, 36; Janner, F., Geschichte der Bischöfe von Regensburg, Bd. 1ff.
1883ff.; 1200 Jahre Bistum Regensburg, hg. v. Buchberger, M., 1939; Widemann,
J., Die Traditionen des Hochstifts Regensburg und des Klosters St. Emmeram,
1943; Staber, I., Kirchengeschichte des Bistums Regensburg, 1966; Hausberger,
K., Geschichte des Bistums Regensburg, Bd. 1f. 1989; Ratisbona sacra. Das
Bistum Regensburg im Mittelalter, hg. v. Morsbach, P., 1989; Schmidt, A.,
Regensburg, 1995; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 602, 1, 2, 474.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Regensburg, Niedermünster (gefürstete
Abtei, Reichsstift, Residenz). An der Stelle einer vorkarolingischen Kirche
wird erstmals um 890 die Abtei Niedermünster in Regensburg genannt. Sie erhielt
auf Veranlassung der Herzogin Judith von Bayern vor allem durch Kaiser Otto I.
reiche Güter. Das Damenstift Niedermünster war seit 1002 reichsunmittelbar
(Immunität, Königsschutz, Vogtwahlrecht) und
stand seit 1229 unter dem Schutz des Papstes. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts
wurde die Äbtissin gefürstet. Nach 1654 gehörte sie den rheinischen Reichsprälaten
im Reichstag an und war im bayerischen Reichskreis vertreten. 1802/1803 wurde
das im Regensburger Burgfrieden gelegene reichsunmittelbare Stiftsgebiet mit
der Reichsstadt Regensburg, dem Hochstift Regensburg, den Reichsstiften Sankt
Emmeram und Obermünster zum Fürstentum R. vereinigt. 1810 kam es an Bayern.
1821 wurde es Residenz des Bischofs.
L.: Wolff 148; Zeumer 553 II a 37, 15; Wallner 713 BayRK 20; Die Territorien
des Reichs 6, 36; Schönberger, A., Die Rechtsstellung des Reichsstifts
Niedermünster zu Papst und Reich, Bischof, Land und Reichsstadt Regensburg,
Diss. phil. Würzburg 1953; Schlaich, H., Das Ende der Regensburger Reichsstifte
Sankt Emmeram, Ober- und Niedermünster, Verh. d. hist. Ver. f. Oberpfalz und
Regensburg 97 (1956); Wanderwitz, H., Die Reichsstifte Nieder- und Obermünster
bis ins 11. Jahrhundert, FS Kraus, A., 1992, 51; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 716, 1, 2, 421;
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Regensburg, Obermünster (gefürstete Abtei,
Reichsstift, Residenz). Das im Südwesten des ehemaligen römischen Legionslagers
nahe dem Benediktinerkloster Sankt Emmeram gelegene Frauenstift Obermünster in
Regensburg wurde vermutlich im 8. Jahrhundert gegründet und ist 866 erstmals
sicher bezeugt. Nach 1002 erhielt es Königsschutz, 1229 päpstlichen Schutz. In
der Mitte des 12. Jahrhunderts stand die Vogtei
den Grafen von Scheyern-Wittelsbach zu. Nach 1654 gehörte die Fürstäbtissin zu
den rheinischen Reichsprälaten und zum bayerischen Reichskreis. 1802/1803 wurde
das im Burgfrieden Regensburgs gelegene reichsunmittelbare Gebiet des
Reichsstifts mit der Reichsstadt Regensburg, dem Hochstift Regensburg. und den
Reichsstiften Sankt Emmeram und Niedermünster zum Fürstentum Regensburg
vereinigt. 1810 kam es an Bayern.
L.: Wolff 149; Zeumer 553 II a 37, 16; Wallner 713 BayRK 21; Die Territorien
des Reichs 6, 36; Schlaich, H., Das Ende der Regensburger Reichsstifte Sankt Emmeram,
Ober- und Niedermünster, Verh. d. hist. Ver. f. Oberpfalz und Regensburg 97
(1956); Hable, G., Geschichte Regensburgs, 1970; Hausberger, K., Geschichte des
Bistums Regensburg, Bd. 1f. 1989; Wanderwitz, H., Die Reichsstifte Nieder- und
Obermünster bis ins 11. Jahrhundert, FS Kraus, A., 1992, 51; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 719,
1, 2, 428; Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reitzenstein (Reichsritter). Die R. zählten
zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken, zeitweise auch zum Kanton
Steigerwald (frühes 16. Jahrhundert, spätes 18. Jahrhundert), vielleicht zum
Kanton Baunach sowie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 126; Rahrbach 186.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reuß (Grafen, Fürstentum,
Herrschaft). Die einst zu Thüringen zuzuordnenden reichsministerialischen
Herren von Weida, die von einem bei Mühlhausen ansässigen Geschlecht
abstammten, um 1180 mit der Verwaltung von Reichsgütern an der Elster betraut
wurden und vermutlich schon vor 1193, jedenfalls nachweislich seit 1209 den
Titel Vogt (advocatus) führten, der die
Benennung ihres Herrschaftsgebiets als Vogtland
(mit Weida, Plauen, Voigtsberg [Vogtsberg],
Ziegenrück, Triptis, Auma, Hof, Ronneburg u. a.) begründete, spalteten sich
1244 in die Vögte von Weida (bis 1531/1535), die Vögte von Gera (1550
erloschen) und die Vögte von Plauen. Die Vögte von Plauen teilten sich 1306 in
die Linien Plauen und Reuß von Plauen. Die ältere Linie der Vögte von Plauen,
die von 1426 bis 1439 als Lehen die Burggrafschaft Meißen und damit die
Reichsfürstenwürde erhielt und den Titel auch nach dem Verlust der
Burggrafschaft Meißen fortführte, erlosch 1572. Die jüngere Linie der Vögte von
Plauen wurde von dem 1292/1294 verstorbenen Henricus Ruthenus, deutsch Heinrich
R., der eine Enkelin König Daniels von Galizien in Russland geheiratet hatte
und sich deswegen R. nannte, begründet. Sie erwarb unter anderem 1451
Oberkranichfeld und 1492 Zeulenroda. Insgesamt gehörten ihr Güter im Umfang von
21 Quadratmeilen, die aus einem südlichen, bei weitem größeren und einem
nördlichen, kleineren Teil bestanden. 1535 wurde die Reformation durchgeführt.
Die Linie teilte sich nach dem Verlust aller böhmischen und wettinischen Lehen
1535/1564 in eine ältere Linie Reuß-Untergreiz (mit der Hälfte von Greiz und den
Ämtern Untergreiz und Burgk [Burg]), eine mittlere, 1616 ausgestorbene Linie
Reuß-Obergreiz und eine jüngere Linie Reuß-Gera. 1572 fielen die Güter der
älteren Linie der Vögte von Plauen an. 1616 wurden Untergreiz und Obergreiz
vereint, woraus Reuß-Greiz entstand. Seit 1668 führten die R. die Bezeichnung
der Heinriche mit römischen Nummern ein. Reuß-Greiz und Reuß-Gera wurden 1673
in den Grafenstand (wetterauische Reichsgrafen) erhoben und 1778 (Reuß-Greiz)
bzw. 1790 (Reuß-Lobenstein) bzw. 1806 (Reuß-Schleiz) gefürstet. Reuß-Greiz
unterteilte sich weiter in Reuß-Greiz (Obergreiz und Untergreiz), Reuß-Burgk
(Reuß-Burg) und Reuß-Dölau und Rothenthal, doch fielen die Güter später wieder
an den sich seit 1616 Reuß-Greiz nennenden ursprünglichen Zweig Untergreiz
(1768). Reuß-Gera spaltete sich in Reuß-Gera (mit Gera, Langenberg
[Längenberg], 78 Dörfern sowie dem Amt Saalburg) (bis 1802), (Reuß-Saalburg),
Reuß-Schleiz (mit Schleiz, Tanna und Reichenfels), Reuß-Köstritz (mit
Reichenfels) sowie Reuß-Lobenstein, das 1678 weiter zerfiel in Reuß-Hirschberg
(bis 1711), Reuß-Lobenstein (mit Lobenstein und Hirschberg) (bis 1824) und
Reuß-Ebersdorf (mit Ebersdorf) (bis 1853). Als Reuß-Gera 1802 erlosch, fielen
die Güter zur einen Hälfte an Reuß-Schleiz, zur anderen Hälfte an
Reuß-Lobenstein und Reuß-Ebersdorf, doch gelangten sie später überwiegend an
Reuß-Schleiz. 1807 traten alle reußischen Linien dem Rheinbund bei. Reuß-Greiz
(bzw. Reuß-Untergreiz) (R. ältere Linie) schloss sich nach dem Untergang des
Deutschen Bundes 1866 dem Norddeutschen Bund an, erhielt 1867 eine Verfassung
und trat 1871 dem Deutschen Reich bei. Reuß-Schleiz und Reuß-Ebersdorf, das
1824 beim Erlöschen von Reuß-Lobenstein dieses beerbte, vereinigten sich nach
Abdankung des Fürsten von Reuß-Ebersdorf bzw. Reuß-Lobenstein am 1. 10. 1848 zu
Reuß jüngere Linie mit der Hauptstadt Gera. Dieses Fürstentum erhielt 1849 eine
1852 revidierte Verfassung und schloss sich 1866 Preußen an. 1902 übernahm Reuß
jüngere Linie die Vormundschaft über Reuß ältere Linie, das 1927 überhaupt
ausstarb. Am 10. 11. 1918 dankte Heinrich XXVII. von R. (R. jüngere Linie, seit
1930 R.) ab. Zusammen zählten die beiden verbleibenden Fürstentümer (317
Quadratkilometer, 827 Quadratkilometer) 212000 Einwohner. Am 4. 4. 1919 wurde
die Verwaltungsgemeinschaft beider Territorien zu einem Volksstaat
zusammengefasst, der am 30. 4./1. 5. 1920 im Land Thüringen aufging. Das Land
Thüringen kam 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und damit 1949 zur Deutschen
Demokratischen Republik. 1952 wurde es aufgelöst (str.), 1990 aber wieder
begründet.
L.: Wolff 417ff.; Zeumer 553 II b 60, 22; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E3, III 38 (1789) D2; Schmidt, B., Geschichte des Reußenlandes, Bd. 1f.
1923ff.; Flach, W., Die Urkunden der Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur
Mitte des 14. Jahrhunderts, 1930; Pasold, A., Geschichte der reußischen
Landesteilungen von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Einführung der
Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H. u.
a., Bd. 2,1 1974; Querfeld, W., Forschungen zur Geschichte des ehemaligen
Reußenlandes, FS H. Eberhardt, 1993, 93.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reutlingen (Reichsstadt). Das auf altem
Siedlungsland erbaute R. nahe der unter Friedrich II. beim Reich befindlichen
Burg Achalm an der Echaz wird 1089/1090 erstmals erwähnt. Um 1182 wurde R.
Markt. Es lag auf Reichsgut und erhielt durch Kaiser Otto IV. (um 1209) und
Kaiser Friedrich II. (zwischen 1215 und 1240) Stadtrechte (1250 civitas).
Zunächst ernannte der Vogt der Reichsburg Achalm
den Schultheißen und verwaltete die Reichsrechte. Nach 1268 wurde R.
Reichsstadt und wehrte sich erfolgreich gegen Württemberg, das von 1335 bis
1360 und von 1376 bis 1500 das Pfandrecht der Reichsburg Achalm erlangte. 1456
erhielt die Stadt, die um 1400 etwa 4000 Einwohner hatte, die Pacht und 1500
das Pfand dieser Rechte. 1519 führte R. die Reformation ein. 1726 wurde es
durch Brand weitgehend zerstört. R. hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag und
beim schwäbischen Reichskreis. 1803 fiel es mit 0,7 Quadratmeilen bzw. 44
Quadratkilometern Gebiet (Betzingen, Herrschaft Alteburg, Spitaldörfer
Ohmenhausen, Stockach und Wannweil) und etwa 10500 Einwohnern an Württemberg,
innerhalb dessen es Sitz eines Oberamts wurde. Mit Württemberg kam es 1951/1952
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 212; Zeumer 555 III b 6; Wallner 689 SchwäbRK 83; Großer Historischer
Weltatlas III 22 (1648) D4; Schroeder 350ff.; Jäger, W., Die freie Reichsstadt
Reutlingen, 1940; Schwarz, P., Die Grundherrschaft der freien Reichsstadt
Reutlingen, Diss. phil. Tübingen 1953; Rommel, K., Reutlinger Heimatbuch, 6. A.
1954; Fischer, G., Die freie Reichsstadt Reutlingen. Die Verfassung ab 1500 und
das Strafrecht, Diss. jur. Tübingen 1959; Kopp, H., Die Anfänge der Stadt
Reutlingen, 1961; Jänichen, H., Zur Frühgeschichte der Stadt Reutlingen, Z. f.
württemberg. LG. 22 (1961); Reutlingen. Aus der Geschichte einer Stadt, 1973;
Der Kreis Reutlingen, hg. v. Müller, G., 1975; Stähle, S., Verfassung und Verwaltung
der Reichsstadt Reutlinger zwischen 1740 und 1770, Reutlinger Gbll. N.F. 23
(1984); Reutlingen 1930-1950, hg. v. Böttcher, K. u. a., 1995; Fahlbusch, F.,
Reutlingen, LexMA 7 1995, 769.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheda (Herrschaft). Die um R. (Burg im
11. Jahrhundert?) an der Ems südwestlich Bielefelds gebildete Herrschaft kam
nach 1190 erbweise von den um 1170 erscheinenden Herren von R., die das
Freigericht bei R. und die Vogtei über die
Klöster Freckenhorst und Liesborn hatten, an Bernhard II. zur Lippe. 1365 fiel
sie über die Erbtochter an die Grafen von Tecklenburg. Durch Heirat Everwins
III. von Bentheim (1562) kam die Herrschaft R. wie Tecklenburg 1557 an die
Grafen von Bentheim. 1565 gewannen die Grafen nach langem Grenzstreit die
Herrschaft über das vorher fürstbischöflich-osnabrückische Gütersloh. 1606/1609
fiel R. der Linie Bentheim-Tecklenburg(-Rheda) zu. Diese erbte 1618 die
Grafschaft Limburg, verlor aber um 1700 Tecklenburg. Am Ende des 18. Jahrhunderts
gehörte R., für das die Inhaber 1770 die Aufnahme in das westfälische
Reichsgrafenkollegium beantragten, mit einem Gebiet von 3 Quadratmeilen (160
Quadratkilometer, 1786 mit 9674 Einwohnern, Kirchspiele Rheda, Clarholz,
Herzebrock, Gütersloh, Lette) zu den nicht eingekreisten Reichsteilen des
Heiligen Römischen Reiches. 1808 wurde R. dem Großherzogtum Berg einverleibt.
1813/1815 kam R. an Preußen (Provinz Westfalen), 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
Das Grafenhaus gewann 1817 den Fürstenstand in Preußen.
L.: Wolff 495; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789) B3;
Eickhoff, H., Der Kreis Wiedenbrück in Vergangenheit und Gegenwart, 1921;
Richter, H., Chronik der Stadt Gütersloh, 1933; Aders, G., Urkunden und Akten
der Neuenahrer Herrschaften und Besitzungen Alpen, Bedburg, Hackenbroich,
Helpenstein, Linnep, Wevelingshoven und Wülfrath sowie der Erbvogtei Köln,
1977; Meier, J./Ossenbrink, J., Die Herrschaft Rheda, 1999; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 500; Schaub, H., Die Herrschaft Rheda und ihre
Residenzstadt, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rhodt (Herrschaft). R. bei Landau war
seit dem 14. Jahrhundert eine Vogtei
Württembergs. 1603 kam die Herrschaft an Baden-Durlach und nach der Herrschaft
Frankreichs an Bayern (Rhodt unter Rietburg). 1946 gelangte das Gebiet zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 165; Runck, H., Geschichte Rhodts, 1889.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rieneck s. Vogt (Voit) von R. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Roden (Grafen). Die nach der Burg Lauenrode an der Leine als Grafen von R. oder nach anderen Gütern als Grafen von Limmer bzw. Grafen von Wunstorf bezeichnete, kurz nach 1100 nachweisbare Adelsfamilie hatte Vogtei- und Gerichtsrechte zwischen Hannover und der mittleren Weser. 1215 verlor sie die Grafschaft Nienburg an die Grafen von Hoya, 1241 Hannover und die Vogtei Lauenrode an die welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, 1446 durch Verkauf Wunstorf über das Hochstift Hildesheim ebenfalls an die Welfen. 1533 erlosch das Geschlecht. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Roggenburg (reichsunmittelbare Abtei,
Reichsstift). Vielleicht 1126 wurde das Prämonstratenserkloster R. bei
Messhofen südöstlich Ulms im bayerischen Schwaben von den Herren von Bibereck
(bzw. Biberegg) als Doppelkloster (bis 1178) gestiftet, wohl um 1130 von
Ursberg aus gegründet und mit den Orten Messhofen, Breitenthal, Ebershausen,
Ingstetten und Schießen ausgestattet. Von den Stiftern kam die Vogtei als Reichslehen an die Reisensburg, dann an die
Reichsstadt Ulm (1412), nach 1477 zeitweise an Bayern und nach 1548 an
Österreich. Das Kloster wurde 1444 Abtei, gewann 1406 die niedere
Gerichtsbarkeit und 1513 die hohe Gerichtsbarkeit (Blutbann) und war von 1544
an reichsunmittelbar. Es gehörte den schwäbischen Reichsprälaten des Reichstags
und dem schwäbischen Reichskreis an und gewann ein eigenes Herrschaftsgebiet
mit vier Ämtern (R., Breitenthal, Nordholz und Wiesenbach). 1803 kam es mit
2-2,5 Quadratmeilen Gebiet im Bibertal und im Günztal und 3500-5000 Einwohnern
an Bayern.
L.: Wolff 186; Zeumer 552 II a 36, 8; Wallner 688 SchwäbRK 49; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Groll, E., das Prämonstratenserstift
Roggenburg im Beginn der Neuzeit (1450-1600), 1944; Tuscher, F., Das
Reichsstift Roggenburg im 18. Jahrhundert, 1976; Kießling, R., Roggenburg,
LexMA 7 1995, 946.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rot (an der Rot), Roth, Münchroth
(Reichsstift, Reichsabtei). Um 1130 (1126?) wurde von Hemma von Wildenberg in
Graubünden, die vielleicht dem oberschwäbischen Geschlecht der Herren von
Wolfertschwenden entstammte, in R. (Rota) bei Biberach das älteste
Prämonstratenserkloster Schwabens gegründet, das vermutlich von Anfang an dem
Papst unmittelbar unterstellt und keinem Vogt
untergeben war (1140 Abtei), so dass es 1179 Kaiser Friedrich I. Barbarossa in
seine Vogtei nehmen konnte. Es war seit 1376
reichsunmittelbar (Reichsstift) und erlangte 1619 auch die Hochgerichtsbarkeit.
Es hatte Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsprälatenkollegium des Reichstags
und im schwäbischen Reichskreis. 1803 kam es mit Gütern in 15 Dörfern und
Weilern und der 1604 erworbenen Herrschaft Kirchdorf (insgesamt 1,5
Quadratmeilen Gebiet und 2871 Einwohnern in 456 Familien und einem geschätzten
Ertrag von 58000 Gulden jährlich) an die Grafen von Wartenberg, welche die
Abtei für ihre Grafschaft in der Pfalz erhielten und das Gebiet zur
Reichsgrafschaft Wartenberg-Rot (Wartenberg-Roth) erhoben, 1806 an Württemberg
(und 1909 im Erbgang an die Grafen von Erbach) sowie 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44, 187; Zeumer 552 II a 36, 9; Wallner 689 SchwäbRK 65; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Erzberger, M., Die Säkularisation in
Württemberg von 1802-1810, 1902; Walser, A., Das Prämonstratenserkloster Rot,
1926; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Nuber, W., Studien zur Besitz- und Rechtsgeschichte des Klosters Rot an der
Rot, Diss. phil. Tübingen 1960; Tüchle, H./Schahl, A., 850 Jahre Rot an der
Rot, Geschichte und Gestalt, 1976; Eberl, I., Rot an der Rot, LexMA 7 1995,
1048. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rothenburg, Rothenburg ob der Tauber
(Reichsstadt). Auf der Bergnase oberhalb des 970 von den Grafen von Comburg
(Komburg) mit einer Kirche versehenen Dorfes Detwang (Dettwang) im Taubertal
errichteten die Grafen von Comburg (Komburg) die rothe Burg, nach der sie sich
im 11. Jahrhundert ebenfalls benannten. Beim Aussterben der Grafen von
Rothenburg-Comburg (Rothenburg-Komburg) 1116 fiel sie zusammen mit dem
Herzogtum Franken und der Grafschaft im Kochergau an die Staufer, als deren Gut
sie 1144 erstmals genannt wird (Reichsburg nach 1142?). Vor 1241 erhielt der
sich anschließende Ort Stadtrecht (1172?). 1273 zog König Rudolf von Habsburg
ihn an das Reich. Ab 1274 war er Reichsstadt und löste sich von der
Reichslandvogtei. R. gewann trotz zeitweiliger Verpfändung an die Herren von
Hohenlohe vom 14. bis zum 16. Jahrhundert ein ansehnliches, auf drei Seiten
eingezäuntes und befestigtes Landgebiet (Landhege), wurde aber wegen des
Widerstands des Patriziats nie Fernhandelsstadt. 1355 gab Kaiser Karl IV. das
Privileg der Unverpfändbarkeit. 1544 wurde die Reformation eingeführt. Die
Herrschaft der mit Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsstädtekollegiums des
Reichstags und im fränkischen Reichskreis vertretenen Stadt umfasste am Ende
des 18. Jahrhunderts die Landvogtei im Gau rechts der Tauber und die kleine
Landvogtei links der Tauber (Teile von Gebsattel, Herrschaft Nordenberg mit
Reichsamt Detwang [Dettwang] und der Hinterburg, Bannerschaft Endsee, Burgen
Gammesfeld [Gammersfeld] und Insingen [Inzingen] mit Zubehör, Burg und
Herrschaft Lichtel [Liental], Burg und Vogtei
Seldeneck, Burg und Herrschaft Gailnau mit Vogtei
Wettringen und Gericht zu Brettheim, Oberstetten, Oestheim, Teile von
Archshofen, Burg Diebach und das Deutschordenshaus Rothenburg mit Gütern). Mit
Teilen von Pfahlenheim war R. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. 1802/1803 kam es mit 5 Quadratmeilen bzw. 370 Quadratkilometern
Gebiet, 180 Ortschaften und 24000 Einwohnern an Bayern, 1810 der westliche Teil
des Landgebiets an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 128; Zeumer 555 III b 8; Wallner 693 FränkRK 18; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3;
Winkelmann-Holzapfel 160; Riedenauer 129; Schroeder 241ff.; Bensen, W.,
Beschreibung und Geschichte der Stadt Rothenburg, 1856; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Bosl, K., Rothenburg im
Stauferstaat, 1947; Holstein, K., Rothenburger Stadtgeschichte, 1953;
Woltering, W., Die Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und ihre Herrschaft
über die Landwehr, Bd. 1 1965, Bd. 2 1971; Schnelbögl, F., Die fränkischen
Reichsstädte, Zs. f. bay. LG. 31 (1968); Schnurrer, L., Rothenburg im
schwäbischen Städtebund, 1969, Esslinger Studien 15; Ziegler, P., Die
Dorfordnungen im Gebiet der Reichsstadt Rothenburg, Diss. jur. Würzburg, 1977;
Fränkische Reichsstädte, hg. v. Buhl, W., 1987, 187; Borchardt, K., Die
geistlichen Institutionen in der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und dem
zugehörigen Landgebiet von den Anfängen bis zur Reformation, 1988; Wendehorst,
A., Rothenburg, LexMA 7 1995, 1050.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rottenbuch (Reichsstift). Am 27. 12. 1075
begründeten Herzog Welf IV. von Bayern und seine Gemahlin Judith südlich
Peitings im Ammergau an der Stelle einer wenig älteren Einsiedelei das
Augustinerchorherrenstift R. 1090 wurde es dem heiligen Petrus in Rom
übergeben. 1191/1192 hatten die Staufer die Vogtei.
1268 entstand hieraus eine Reichsvogtei. Ludwig der Bayer zog R. an Bayern.
L.: Rottenbuch, hg. v. Pörnbacher, H., 1980; Weinfurter, S., Rottenbuch, LexMA
7 1995, 1055. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saalfeld (Reichsabtei?, Stadt). 899 gab
König Arnulf dem Babenberger Poppo II. von Thüringen S. an der Saale zurück.
1014 übertrug Kaiser Heinrich II. S. an Pfalzgraf Ezzo von Lothringen. 1056 kam
S. von dessen Tochter Richeza (von Polen) an das Erzstift Köln, das 1074 in der
ehemaligen ottonischen Reichsburg auf dem Petersberg das Benediktinerkloster
Sankt Peter in S. gründete. Dessen Vogtei hatte
vermutlich seit 1180 der König, seit 1208 der Graf von Schwarzburg, danach auch
der Graf von Orlamünde, seit 1344/1345 Wettin. Seit 1208 war die Rechtsstellung
Saalfelds unklar. 1475 und 1497 zählte der Abt zu den Reichsfürsten. 1536 wurde
das im Orlaland, Frankenwald und in Coburg reich begüterte Kloster dem Grafen
von Mansfeld übertragen, von dem es 1533 an Sachsen (Kursachsen) gelangte. S.
selbst wurde 1361 Lehen Böhmens der Grafen von Schwarzburg. 1389 verkauften sie
es an die Wettiner, innerhalb deren es 1485 an die Ernestiner, 1572 an
Sachsen-Weimar, 1603 an Sachsen-Altenburg, 1673 an Sachsen-Gotha, 1680 an
Sachsen-Saalfeld, 1735 an Sachsen-Coburg-Saalfeld und 1826 an Sachsen-Meiningen
kam. 1920 fiel es an Thüringen und mit diesem von 1949 bis 1990 an die Deutsche
Demokratische Republik. S. Sachsen-Saalfeld.
L.: Wolff 398; Schamelius, J. M., Historische Beschreibung der vormaligen Abtei
und des Benediktinerklosters zu Saalfeld, 1729; Krauß, E., Die städtebauliche
Entwicklung der Stadt Saalfeld an der Saale, 1934 (Diss. Braunschweig 1933);
Heinemeyer, K., Saalfeld, LexMA 7 1995, 1209; Civitas Salevelt. Geburt einer
Stadt6 (1180-1314), 2008. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saarbrücken (Grafschaft). Die im ersten
nachchristlichen Jahrhundert an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen an einem
Saarübergang beginnenden Siedlungsspuren (vicus Saravus) endeten im 5.
Jahrhundert. 999 wurde die Burg S. anlässlich der Übertragung durch Kaiser Otto
III. an das Hochstift Metz erstmals erwähnt. Sie war seit dem 12. Jahrhundert
Sitz der mit ihr durch die Bischöfe von Metz belehnten, 1080 anlässlich des
Empfanges des Königshofs Wadgassen erstmals genannten Grafen (Graf Sigibert im
Saargau). Sie nannten sich, nachdem 1120 die Güter im Elsass von den Gütern an
Saar und Rhein getrennt worden waren, seit 1123 nach S. Sie waren mit den
Staufern verschwägert, hatten zeitweise die Vogtei
über das Hochstift Worms inne und waren vor allem zu beiden Seiten der Saar
sowie im Elsass begütert. 1180/1190 wurden die Güter an Saar und Rhein auf die
Linien S. und Zweibrücken verteilt. Von der Linie S. spaltete sich 1214
Leiningen ab, von Zweibrücken (1385/1394 an die Pfalzgrafen) 1297 die Linie
Bitsch (1570 an Lothringen). Die dadurch auf Güter um S. beschränkten Grafen
von S. starben 1274 aus und wurden infolge Verheiratung Mathildes von S. mit
Simon von Commercy von den Grafen von Saarbrücken-Commercy beerbt. Bei deren Aussterben
fiel die Grafschaft in weiblicher Erbfolge 1381 an die walramische Linie
Nassau-Weilburg der Grafen von Nassau, welche die Güter an Saar und Blies mit
den nassauischen Gütern an Lahn und Main verband. 1442 wurde in eine
linksrheinische Linie (Nassau-Saarbrücken) und eine rechtsrheinische Linie
(Neue Linie Nassau-Weilburg) geteilt. 1527 erbte Nassau-Saarbrücken die
Grafschaft Saarwerden und die Herrschaft Lahr von den Grafen von
Moers-Saarwerden. 1574 zog Lothringen die Grafschaft Saarwerden als wegen
Einführung der Reformation (1. 1. 1574) erledigtes Lehen ein. Ebenso gingen die
Lehen des Hochstifts Metz verloren. Von 1574 an war die seit 1442 abgeteilte
Grafschaft wieder mit Nassau-Weilburg vereinigt. Danach kam sie an die Linie
Ottweiler (Nassau-Ottweiler). 1629 wurde erneut geteilt. Nach vorübergehender
Besetzung von 1681 bis 1697 und Grenzbereinigungen von 1766 kam S. 1793/1801 an
Frankreich, 1815/1816 zu Preußen (Rheinprovinz), 1919 und 1945/1946 zum
Saargebiet sowie 1957 zum Saarland. S. Nassau-Saarbrücken.
L.: Wolff 265; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) C4; Ruppersberg, A.,
Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrücken, Teil 1ff. 2. A. 1908ff.;
Werke, H., Die Machtstellung des Saarbrücker Hauses am Mittel- und Oberrhein im
12. Jahrhundert, Saarbrücker Hefte 5 (1957); Festschrift zur 650jährigen
Verleihung des Freiheitsbriefes an Saarbrücken und St. Johann, hg. v. Herrmann,
H./Klein, H., 1971; Geschichtliche Landeskunde des Saarlands, Bd. 2 1977;
Thomes, P., Kommunale Wirtschaft, 1995; Herrmann, H., Saarbrücken, LexMA 7
1995, 1210; Burg, P., Saarbrücken 1789-1860, 1999; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 535.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saarwerden (Grafschaft), frz. Sarre-Union.
Die kleine Grafschaft S. an der oberen Saar war zunächst in den Händen der 1131
erstmals nachweisbaren Grafen von S., einer Zweiglinie der Grafen von
Metz-Lunéville bzw. der Grafen von Blieskastel. Sie bestand aus dem Reichslehen
Kirkel, S. und Bockenheim als Lehen des Bischofs von Metz und der Vogtei über Klostergut von Weißenburg und Herbitzheim
an der oberen Saar. Vom Anfang des 13. Jahrhunderts bis 1251 nannten sie sich
nach der Burg Kirkel, dann nach S. 1397/1399 kam die Grafschaft über die
Schwester des letzten Grafen an die Herren von Moers, welche die Linie
Moers-Saarwerden (1418-1527) begründeten. Als 1527 die Grafen von
Moers-Saarwerden ausstarben, fielen die Grafschaft Saarwerden und ihre
Herrschaft Lahr (ohne Finstingen und die niederrheinischen Gebiete) als Erbteil
aus einer Heirat des Jahres 1507 (Katharina von Moers-Saarwerden mit Johann
Ludwig I. von Nassau-Saarbrücken) an Nassau-Saarbrücken. Beim Aussterben
Nassau-Saarbrückens (1574) zog Lothringen S. als wegen Einführung der
Reformation (zum 1. 1. 1574) erledigtes Lehen ein. Auf Grund eines Urteils des
Reichskammergerichts erhielt Nassau-Weilburg als Erbe Nassau-Saarbrückens 1629
die Grafschaft S. (verkleinert um die bei Lothringen verbleibenden Dörfer
Saarwerden und Bockenheim sowie das Schloss S.) zurück. 1745 kam das Dorf
Herbitzheim dazu. Ebenfalls bereits im 18. Jahrhundert gehörten Diemeringen mit
Altmatt, Neumatt und dem Eisenhammer des Dorfes Griesbach zu S. Innerhalb
Nassaus erhielt 1629 die Linie Nassau-Weilburg ein Drittel, die Linie Nassau-Usingen
zwei Drittel. 1793 wurde die dem oberrheinischen Reichskreis angehörige
Grafschaft von Frankreich besetzt und durch Aufsplitterung ihrer Bestandteile
aufgelöst. S. Moers-Saarwerden.
L.: Wolff 265; Wallner 696 OberrheinRK 12; Herrmann, H., Geschichte der
Grafschaft Saarwerden bis 1527, 1957; Herrmann, H., Saarwerden, LexMA 7 1995,
1211. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen (Herzogtum, [Kurfürstentum,]
Königreich, Land, Freistaat). Bei den wohl für das Gebiet nördlich der unteren
Elbe um 150 n. Chr. erstmals erwähnten, danach sich nach Südosten und gemeinsam
mit den Angeln auch nach Westen (Britannien) ausbreitenden, von (König) Karl
dem Großen (772-804) unterworfenen westgermanischen S. (germ. *sahsaz, Schwert,
Messer) in Nordalbingien, Westfalen, Engern und Ostfalen gewannen im 9.
Jahrhundert die zwischen Harz und Weser begüterten Liudolfinger (Liudolf † 868)
die Stellung eines Stammesherzogs der Sachsen. Nach der Wahl der Liudolfinger
zum sächsischen Königshaus des Reiches (919, Heinrich I., 936ff. Otto I., Otto
II., Otto III., Heinrich II.) wurden 966 die Billunger (Hermann Billung † 973)
mit der Wahrnehmung des von der Elbe-Saale bis zum Rhein reichenden sächsischen
Herzogtums betraut, doch beherrschten sie nur die nördlichen Teile des
Herzogtums wirklich. Im südlichen Teil des Herzogtums richtete Otto I. die
Pfalzgrafschaft S. ein, die 1088 bei den Grafen von Sommerschenburg und 1180
bei den Landgrafen von Thüringen lag und auch später häufig den Inhaber wechselte,
bis sie 1356 zum Zubehör des Herzogtums S. bestimmt wurde. Nach dem Aussterben
der Billunger 1106 kam das Herzogtum nicht an die askanischen bzw. welfischen
Schwiegersöhne sondern an Lothar von Süpplingenburg, dessen Macht auf dem ihm
angefallenen Erbe der Brunonen und Ottos von Northeim († 1083) beruhte, 1137
aber an die Askanier und 1142 an Lothars Schwiegersohn Heinrich den Stolzen aus
dem Hause der Welfen, neben denen jedoch vor allem der Erzbischof von Magdeburg
und die Askanier eigene Herrschaftsbereiche ausbauten. Der Welfe Heinrich der
Löwe erweiterte Sachsen um Mecklenburg und das westliche Pommern. Mit seinem
Sturz 1180 endete das alte Herzogtum der Sachsen. An seine Stelle trat neben
dem Herzogtum (Engern und) Westfalen der Erzbischöfe von Köln, dem Herzogtum
Braunschweig-Lüneburg (1235) der Welfen zwischen Elbe und Weser sowie den
Hochstiften Münster und Osnabrück und mehreren Grafschaften (Oldenburg, Hoya,
Diepholz, Schaumburg, Bentheim u. a.) im Westen das um diese Gebiete
verkleinerte, aus nicht zusammenhängenden Gebieten bestehende neue Herzogtum S.
der Askanier (Bernhard von Anhalt) in Ostsachsen (Ostfalen). Dieses gründete
sich auf das Land Hadeln zwischen Unterweser und Unterelbe, auf einst
billungisches Gebiet an der Unterelbe (Lauenburg) und Gebiete um Neuhaus sowie
altes askanisches Gut um Wittenberg an der mittleren Elbe. 1260/1296 teilte
sich dieses verbleibende Herzogtum S., das 1227 die Grafschaft Ratzeburg
erworben hatte, in die Linien Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg erlangte 1356 durch die Goldene Bulle die
sächsische Kurwürde. Nach dem Aussterben der Herzöge von Sachsen-Wittenberg
fielen Land, Herzogstitel und Kurwürde 1422/1423 für ihre Hilfe im Kampf gegen
die Hussiten als Lehen an die in der Markgrafschaft Meißen seit 1089/1125
herrschenden Markgrafen von Meißen (Haus Wettin), die 1247 schon die
Landgrafschaft Thüringen erlangt hatten. Damit wurde der Name S. auf die
wettinischen Gebiete (Meißen, Lausitz, Thüringen) übertragen (Obersachsen im
Gegensatz zu dem seitdem als Niedersachsen bezeichneten, ursprünglichen
sächsischen Stammesgebiet). 1423 wurde die Herrschaft Stollberg im Erzgebirge
gewonnen, 1427 die Herrschaft Weida in Thüringen. 1443 und 1451 wurden die
Herrschaften Hohnstein und Wildenstein gekauft. 1439 erwarb S. im
meißnisch-thüringischen Raum die Burggrafschaft Meißen, 1466 von den Grafen von
Reuß die Herrschaft Plauen und damit den Kern des Vogtlandes.
Mit dem Kauf von Finsterwalde 1425, Senftenberg 1448, Beeskow, Storkow 1477
(Wiederkauf) und Sagan 1472 drang S. nach Osten vor. Von 1440 bis 1445 und von
1482 bis 1485 wurden die zwischenzeitlich entstandenen Teilherrschaften wieder
zusammengeführt. 1485 kam es zur Teilung in die ernestinische Linie und die
albertinische Linie, die nicht mehr rückgängig gemacht wurde. Kurfürst Ernst
(Ernestiner) erhielt das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg), kleine Teile der Mark
Meißen und des Osterlandes und Pleißenlandes (Eilenburg, Grimma, Borna,
Leisnig, Altenburg, Zwickau, Plauen, Schwarzenberg), den größten Teil
Thüringens (Weimar, Gotha, Eisenach) und die Pflege Coburg, das fränkische
Königsberg, die Schutzherrschaft über das Bistum Naumburg und die
Reichsgrafschaft von Gleichen, Kirchberg und Reuß sowie zum Teil Schwarzburg.
Herzog Albrecht (Albertiner) erlangte die Markgrafschaft Meißen mit den
Hauptorten Dresden und Freiberg, die Ämter Leipzig, Delitzsch-Landsberg,
Zörbig, die Pfalzgrafschaft S. nebst Sangerhausen, Ämter im nördlichen
Thüringen, die Schutzherrschaft über das Bistum Merseburg und über die
Reichsgrafen und Herren von Stolberg-Hohnstein, Mansfeld, Arnstein,
Beichlingen, Leisnig, Querfurt und Schönburg. Gemeinsam blieben die Herrschaft
in Schlesien und den Lausitzen sowie die Schutzherrschaft über Erfurt,
Nordhausen, Mühlhausen, Görlitz und das Hochstift Meißen. Die ernestinische
Linie stiftete 1502 für das verloren gegangene Leipzig die Universität
Wittenberg, von der die Reformation ihren Ausgang nahm und förderte Luther und
die Reformation. 1547 unterlag Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige Kaiser
Karl V., der daraufhin das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg) der albertinischen
Linie übertrug, die seitdem die Kurwürde führte. Die ernestinische Linie
behielt nur die Ämter Weimar, Jena, Saalfeld, Weida, Gotha und Eisenach sowie
Coburg und erhielt 1554 noch die Ämter Sachsenburg, Altenburg, Herbsleben und
Eisenberg. ----- Das 1531 einen Hof von schätzungsweise 500 Personen umfassende
ernestinische Herzogtum teilte sich 1572 weiter auf. Die zahlreichen
Erbteilungen zersplitterten es in eine Vielzahl kleiner Länder. Dabei
entstanden 1572 Sachsen-Coburg-Eisenach (1572-1596) und Sachsen-Weimar
(1572-1603). Sachsen-Coburg-Eisenach teilte sich 1596 in Sachsen-Coburg
(1596-1633) und Sachsen-Eisenach (1596-1638). Die Linie Coburg erlosch 1633 und
vererbte die Güter an Sachsen-Eisenach. Die Linie Eisenach endete 1638. Ihre
Güter fielen zu zwei Dritteln an die Linie Sachsen-Weimar und zu einem Drittel
an die Linie Sachsen-Altenburg, die 1603 durch Teilung aus Sachsen-Weimar
entstanden war(en). Sachsen-Weimar zerfiel weiter 1640(/1641) in die Linien
Sachsen-Weimar (1640-1672), Sachsen-Eisenach (1640-1644) und Sachsen-Gotha
(1640-1680). Hiervon starb Sachsen-Eisenach 1644 aus, wobei die Güter je zur
Hälfte an Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha kamen. Die Güter Sachsen-Altenburgs
fielen bei dessen Aussterben 1672 zu drei Vierteln (darunter Coburg) an
Sachsen-Gotha, zu einem Viertel an Sachsen-Weimar. Im gleichen Jahr teilte sich
Sachsen-Weimar in Sachsen-Weimar (1672-1918), Sachsen-Eisenach (1672-1741) und
Sachsen-Jena (1672-1690), wovon Sachsen-Jena 1690 erlosch und seine Güter an
Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach vererbte, Sachsen-Eisenach wiederum fiel
1741 an Sachsen-Weimar, das bald Mittelpunkt der klassischen deutschen
Literatur wurde, brachte. 1680/1681 zerfiel Sachsen-Gotha in die sieben Linien
Sachsen-Gotha-Altenburg (1681-1825), Sachsen-Coburg (1681-1699),
Sachsen-Meiningen (1681-1826), Sachsen-Römhild (ohne Landeshoheit) (1680-1710),
Sachsen-Eisenberg (ohne Landeshoheit) (1680-1807), Sachsen-Hildburghausen
(1680-1826) und Sachsen-Saalfeld (ohne Landeshoheit) (1680-1735,
Sachsen-Coburg-Saalfeld). Sachsen-Coburg erlosch 1699 und fiel an
Sachsen-Saalfeld und Sachsen-Meiningen, Sachsen-Eisenberg 1707 und gelangte an
Sachsen-Altenburg. Sachsen-Römhild endete 1710 und fiel an
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und
Sachsen-Hildburghausen. 1741 starb Sachsen-Eisenach aus und kam an
Sachsen-Weimar (Sachsen-Weimar-Eisenach), wobei die beiden Landesteile verfassungsmäßig
bis 1809, verwaltungsmäßig bis 1849 getrennt blieben. 1806 traten die
sächsischen Herzogtümer dem Rheinbund bei. 1815 gewann Sachsen-Coburg-Saalfeld
das Fürstentum Lichtenberg an der Nahe, das es am 31. 5. 1834 an Preußen
verkaufte. Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Großherzogtum, erhielt einen Teil des
Erfurter Gebiets, das vorher fuldische Amt Dermbach (Dernbach) und die
königlich-sächsischen Orte Weida und Neustadt an der Orla (Neustadt-Orla) und
gab sich 1816 eine Verfassung. Als 1825 Sachsen-Gotha-Altenburg ausstarb,
wurden die vier Herzogtümer Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Hildburghausen,
Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Meiningen am 12. 11. 1826 durch
Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von S. in die Herzogtümer
Sachsen-Meiningen (1826-1918), Sachsen-Altenburg (1826-1918) sowie
Sachsen-Coburg und Gotha (1826-1918) neu gegliedert, wobei der Herzog von
Sachsen-Hildburghausen unter Verzicht auf dieses Sachsen-Altenburg übernahm,
Sachsen-Meiningen Sachsen-Hildburghausen und das zu Sachsen-Coburg gehörige
Sachsen-Saalfeld erhielt und Sachsen-Coburg mit Sachsen-Gotha in Personalunion
vereinigt wurde. Die(se) vier sächsischen Herzogtümer (Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha), von denen
Coburg 1821, Meiningen 1829 und Altenburg 1831 eine Verfassung erhielten,
traten 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen Bund und 1871
dem Deutschen Reich bei. 1877/1903 wurde Sachsen-Weimar-Eisenach in
Großherzogtum S. umbenannt. Vom 9. bis 14. 11. 1918 dankten die Fürsten ab. Aus
den damit entstandenen Freistaaten bildete sich von 1918 bis 1921 das Land
Thüringen (so ab 1. 5. 1920). Lediglich Coburg fiel an Bayern. ----- Das seit
1547 albertinische Kursachsen, das 1499 die Primogeniturerbfolge einführte,
Beeskow, Storkow und Sorau (1515 an Brandenburg), Sagan (bis 1547) und
Friedland (bis 1515) erwarb, 1547 einen Großteil der Gebiete der ernestinischen
Linie erhielt, 1539/1541 zur Reformation übertrat und 1572 in den
Kursächsischen Konstitutionen sein Recht zu vereinheitlichen versuchte,
erlangte 1559/1591 die evangelisch gewordenen Hochstifte Meißen, Merseburg und
Naumburg sowie 1556/1569 das Vogtland und Teile
der Herrschaft Schönburg sowie 1583 Teile der Grafschaft Henneberg, näherte
sich im Dreißigjährigen Krieg an Österreich/Habsburg an und erlangte dafür
1620/1635 die Niederlausitz, die Oberlausitz und das Erzstift Magdeburg, das
1648/1680 aber an Brandenburg kam. Von der Hauptlinie spalteten sich 1657 die
Nebenlinien Sachsen-Weißenfels (bis 1746), Sachsen-Merseburg (bis 1738) und
Sachsen-Zeitz (bis 1718, Naumburg, Zeitz, Neustadt, Schleusingen, Suhl) ab,
fielen aber bis 1746 wieder zurück. Unter August dem Starken setzte sich der
Absolutismus durch. Dresden wurde als Hauptstadt ein Kulturzentrum. Der
Kurfürst trat zum Katholizismus über und gab die Rechte an Sachsen-Lauenburg an
Hannover, die Erbvogtei über Quedlinburg, das Reichsschulzenamt über Nordhausen
und die Ämter Lauenburg (Lauterberg), Seweckenberge (Sevenberg), Gersdorf
(Gersdorff) und Petersberg (bei Halle) an Brandenburg, um die Königskrone
Polens zu gewinnen (1697). Danach bestand eine Personalunion mit Polen bis
1763. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste S. 450 Quadratmeilen mit 1,35
Millionen Einwohnern. 1806 wurde Kurfürst Friedrich August III. Mitglied des
Rheinbunds, musste Gebiete an das Königreich Westphalen abtreten, erhielt dafür
den Königstitel und wurde 1807 in Personalunion Herzog des Herzogtums Warschau.
Nach der an der Seite Frankreichs erlittenen Niederlage in der Völkerschlacht
von Leipzig kam S. 1813 zunächst unter die Verwaltung eines russischen, dann
eines preußischen Gouverneurs. Am 12. 5. 1815 musste S. seine nördlichen
Gebiete ([Kurkreis mit Wittenberg, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg,
thüringischer Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Querfurt], insgesamt 20000
Quadratkilometer, 860000 Einwohner, 57,5 Prozent der Fläche und 42,2 Prozent
der Einwohner) an Preußen abtreten (Ämter Wittenberg [mit den Städten
Wittenberg, Kemberg, Zahna und Schmiedeberg], Gräfenhainichen, Belzig [mit den
Städten Belzig, Brück <Bruck> und Niemegk <Niemeck>], Gommern mit
Elbenau [Burggrafschaft Magdeburg mit der Stadt Gommern], Seyda, Annaburg,
Schweinitz [mit den Städten Schweinitz, Jessen, Schönewalde <Schönwalde>,
Herzberg und Prettin], Pretzsch, Schlieben [mit der Stadt Schlieben und den
Herrschaften Baruth und Sonnewalde], Liebenwerda und Bitterfeld). Dabei kam die
Ostoberlausitz (Görlitz, Lauban) zur preußischen Provinz Schlesien, die
Niederlausitz und der erst 1807 von Preußen übernommene Kreis Cottbus gelangten
zur Provinz Brandenburg und das Gebiet des ehemaligen Herzogtums
Sachsen-Wittenberg mit der Grafschaft Brehna, die Hochstifte Merseburg und
Naumburg (Naumburg-Zeitz), die Grafschaft Barby, der Thüringer Kreis, ein Teil
des Neustädter Kreises (Ziegenrück) sowie Teile der Grafschaft Henneberg
bildeten zusammen mit Altmark, Erzstift Magdeburg, Hochstift Halberstadt (mit
Aschersleben), den Grafschaften Hohnstein, Wernigerode, Stolberg, Querfurt und
Mansfeld, Stift Quedlinburg, Mühlhausen, Nordhausen, Erfurt und dem Eichsfeld
sowie der Ganerbschaft Treffurt die neue Provinz S. (1. 4. 1816, Verordnung vom
30. 4. 1815) mit der Hauptstadt Magdeburg, die den Rang eines Herzogtums hatte
(Gliederung in drei Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt, Sitz der
Provinzialselbstverwaltung in Merseburg). 1866 kamen Schmalkalden und Ilfeld
hinzu. Am 1. 4. 1944 wurde zum 1. 7. 1944 bezüglich dieser durch das Fürstentum
Anhalt in zwei Teile geteilten und durch mehrere Exklaven und Enklaven
aufgesplitterten Provinz S. mit den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und
Erfurt der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und
Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung des
Regierungsbezirks Erfurt beauftragt (nach der Kapitulation vom 8. 5. 1945 an
Thüringen) und die Provinz in die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg
aufgeteilt. 1945 gelangte nach dem Rückzug der Truppen der Vereinigten Staaten
von Amerika, die das Gebiet bis zur Elbe besetzt hatten, das Land Anhalt zu
diesen beiden Provinzen und bildete mit ihnen vom 5. 7. 1945 bis 1952 (str.)
das Land (Provinz) Sachsen-Anhalt, das vom 23. 7. 1952 bis 3.10.1990 auf die
Bezirke Magdeburg und Halle aufgeteilt, mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen
Republik zur Bundesrepublik aber wiederhergestellt wurde. ----- Das 1813/1815
nach der Abtretung des nördlichen Teiles an Preußen (Provinz Sachsen)
verbliebene Gebiet des Königreiches S. (Riesa, Löbau, Bautzen, Kamenz, Zittau,
Königstein, Marienberg, Plauen, Zwickau, Crimmitschau, Leipzig, Chemnitz,
Meißen, Dresden, Großenhain, Oschatz, Grimma, Borna, Rochlitz, Glauchau,
Auerbach, Oelsnitz, Schwarzenberg, Annaberg, Freiberg, Dippoldiswalde, Pirna,
Döbeln, Flöha, Stollberg) umfasste etwa 15000 Quadratkilometer mit 1183000
Einwohnern und wurde rasch zum ausgeprägten Industriestaat. 1831 erhielt er
eine Verfassung mit Zweikammersystem. 1848/1849 schlug S. mit Hilfe Preußens
einen Aufstand blutig nieder. 1863 gab es sich ein Bürgerliches Gesetzbuch.
1866 blieb S. trotz der Niederlage des Deutschen Bundes gegen Preußen auf
Betreiben Bismarcks erhalten, musste aber dem Norddeutschen Bund beitreten.
1903 errangen die Sozialdemokraten fast alle sächsischen Reichstagssitze (rotes
S.). Am 10. 11. 1918 wurde in Dresden von den Arbeiterräten und Soldatenräten
die Republik S. ausgerufen. Am 13. 11. 1918 verzichtete der König auf den
Thron. Am 1. 11. 1920 wurde eine Landesverfassung des Freistaats S. in Kraft
gesetzt. 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht. 1939 umfasste das
Land S. 14995 Quadratkilometer mit 5230000 Einwohnern. 1945 kam auch der zuerst
von amerikanischen Truppen besetzte Westen Sachsens zur sowjetischen
Besatzungszone. Die westlich der Oder-Neiße liegenden Gebiete der preußischen Provinz
Niederschlesien (Hoyerswerda, Görlitz) wurden dem Land S. eingegliedert. Die
östlich der Neiße gelegene Hälfte des sächsischen Kreises Zittau mit
Kleinschönau, Reichenau, Zittau-Poritsch, Seitendorf, Weigsdorf und den später
im Tagebau untergegangenen Dörfern Reibersdorf und Friedersdorf kam unter die
Verwaltung Polens und damit 1990 an Polen. Am 28. 2. 1947 erließ der Landtag
eine Landesverfassung. 1949 wurde das Land ein Teil der Deutschen
Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 wurde es aufgelöst (str.) und auf die
Bezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig aufgeteilt, zum 3. 10. 1990
wiederbegründet (ohne die Kreise Altenburg und Schmölln, aber mit den Kreisen
Hoyerswerda und Weißwasser). Hauptstadt des rund 4900000 Einwohner zählenden
Landes wurde wieder Dresden. Am 1. 4. 1992 kamen zehn Gemeinden (Elsterberg,
Mühltroff, Pausa, Ebersgrün, Görschnitz, Langenbach [Lengenbach], Ranspach
[Ransbach], Thierbach, Unterreichenau, Cunsdorf) mit 12000 Einwohnern von
Thüringen wieder an Sachsen zurück.
L.: Wolff 374ff., 392ff.; Zeumer 552ff. I 6; Großer Historischer Weltatlas II
34 F3, II 66 (1378) F3, II 78 E2, III 21 (1648) F3, III 22 F3, III 38 (1789)
E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 8; Die
Territorien des Reichs 4, 8; Bauer 1, 569; Historischer Atlas von Sachsen
(950-1815), 1816; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von
Sachsen und Thüringen, 1861f.; Codex diplomaticus Saxoniae regiae, Bd. 1ff.
1864ff.; Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, hg. v.
d. hist. Komm. d. Provinz Sachsen 1870ff.; Oeder, M., Die erste
Landesvermessung des Kurstaates Sachsen, hg. v. Ruge, S., 1889; Kirchhoff, A.,
Karte der territorialen Zusammensetzung der Provinz Sachsen, 1891; Beschorner,
H., Denkschrift über die Herstellung eines historischen Ortsverzeichnisses für
das Königreich Sachsen, 1903; Hantzsch, V., Die ältesten gedruckten Karten der
sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593, 1906; Beschorner, H., Geschichte der
sächsischen Kartographie im Grundriss, 1907; Hänsch, E., Die wettinische
Hauptteilung von 1485 und die aus ihr folgenden Streitigkeiten bis 1491, Diss.
phil. Leipzig 1909; Bibliographie der sächsischen Geschichte, hg. v. Bemmann,
R./Jatzwauk, J., Bd. 1ff. 1918ff.; Friedensburg, W., Die Provinz Sachsen, ihre
Entstehung und Entwicklung, 1919; Treitschke, C., Die Landesaufnahmen Sachsens
von 1780-1921, Beiträge zur deutschen Kartographie, hg. v. Praesent, H., 1921;
Kessler, E., Die Ämter und Kreise im Gebiete des Kurfürstentums Sachsen mit
Einschluss der Lausitzen von den Anfängen bis 1815, 1921; Kretzschmar, H.,
Historisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Magdeburg, Bd. 1
1926; Meiche, A., Historisch-topographische Beschreibung der
Amtshauptmannschaft Pirna, 1927; Beschorner, H., Der geschichtliche Atlas von
Sachsen, 1931, Amt und Volk 5; Schnath, G., Hannover und Westfalen in der
Raumgeschichte Nordwestdeutschlands, 1932; Mörtzsch, O., Historisch-topographische
Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain, 1935; Kötzschke,
R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1f. 1935, Neudruck 1965;
Mitteldeutscher Heimatatlas, hg. v. d. Hist. Kommission für die Provinz
Sachsen, 1935-1943; Mentz, G., Weimarische Staats- und Regentengeschichte
1648-1750, 1936; Flach, W., Die staatliche Entwicklung Thüringens in der
Neuzeit, Zs. d. V. f. thür. G. N.F. 35 (1941); Freytag, H., Die Herrschaft der
Billunger in Sachsen, 1951; Brather, H., Die ernestinischen Landesteilungen des
16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1955;
Blaschke, K., Historisches Ortsnamensverzeichnis von Sachsen, 1957; Lütge, F.,
Die mitteldeutsche Grundherrschaft, 2. A. 1957; Hessler, W., Mitteldeutsche
Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957; Hömberg, A., Westfalen und das
sächsische Herzogtum, 1958; Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v.
Schlüter, O./August, O., 1959f.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, I, 12, II, 22, 51, 52, III, 30, Sahsonolant, Saxonia, Saxones Volksname,
Sachsen; Schnath, G./Lübbing, H./Möhlmann, G./Engel, F., Geschichte des Landes
Niedersachsen, 1962; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens im
Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Sächsische Bibliographie, hg. v. d. Sächsischen
Landesbibliothek, 1962ff.; Handbuch der historischen Stätten, Bd. 8, hg. v.
Schlesinger, W., 1965; Schmidt, G., Die Staatsreform in Sachsen in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1966; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze,
H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Blaschke, K., Sachsen im Zeitalter der
Reformation, 1970; Klein, T., Provinz Sachsen, (in) Grundriss der deutschen
Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Klein, T.,
Sachsen, 1982; Geschichte Sachsens, hg. v. Czok, K., 1989; Blaschke, K.,
Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Sachsen. Eine politische Landeskunde,
hg. v. Gerlach, S., 1993; Sachsen und Mitteldeutschland, hg. v. Hess, U. u. a.,
1995; Meyn, J., Vom spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum frühneuzeitlichen
”Territorialstaat”, 1995; Ehlers, J. u. a., Sachsen, LexMA 7 1995, 1231ff.;
Sachsen 1763-1832, hg. v. Schirmer, U., 1996; Schirmer, U., Das Amt Grimma,
1996; Becher, M., Rex, Dux und Gens, 1996; Lück, H., Die kursächsische
Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997; Landesgeschichte in Sachsen, hg. v. Aurig,
S. u. a., 1997; Geschichte des sächsischen Adels, hg. v. Keller, K. u. a.,
1997; Held, W., August der Starke und der sächsische Adel, 1999; Gross, R.,
Geschichte Sachsens, 1999; Sachsen in Deutschland, hg. v. Retallack, J., 2000;
Sächsische Parlamentarier, bearb. v. Dröscher, E. u. a., 2001; Historisches
Ortsnamenbuch von Sachsen, hg. v. Eichler, E. u. a., 2001; Sachsen in der
NS-Zeit, hg. v. Vollnhals, C., 2002; Keller, K., Landesgeschichte Sachsen, 2002;
Vötsch, J., Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn des 18.
Jahrhunderts, 2003; Diktaturdurchsetzung in Sachsen, hg. v. Behring, R. u. a.,
2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 446, 880; Richter, M., Die Bildung des Freistaates Sachsen, 2004;
Die Herrscher Sachsens, hg. v. Kroll, F., 2004; Hesse, C., Amtsträger der
Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Hädecke, W., Dresden, 2006;
Geschichte der Stadt Dresden, hg. v. Blaschke, K. u. a., Bd. 1-3, 2006;
Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006; Krüger, N.,
Landesherr und Landstände in Kursachsen, 2007; Moritz von Sachsen, hg. v.
Blaschke, K., 2007; Ott, T., Präzedenz und Nachbarschaft. Das albertinische Sachsen
und seine Zuordnung zu Kaiser und Reich im 16. Jahrhundert, 2008; Ostsiedlung
und Landesausbau in Sachsen, hg. v. Bünz, E., 2008; .Zusammenschlüsse und
Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar,
R. u. a., 2013, 51ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen-Altenburg (Herzogtum, Freistaat).
Sachsen-Wittenberg, 1260 aus dem nach der Absetzung Herzog Heinrichs des Löwen
(1180) geschaffenen Herzogtum Sachsen gebildet, spaltete sich 1485 in die
albertinische Linie und die ernestinische Linie. Die ernestinische Linie
erhielt den größten Teil Thüringens und das Vogtland.
Sie splitterte ab 1572 in zahlreiche Teilherzogtümer auf. Dabei entstand 1572
Sachsen-Weimar und hieraus 1603 das nach dem bereits 976 als Ausstattungsgut
des Bistums Zeitz erwähnten, 1328 an die Wettiner gefallenen Altenburg an der
Pleiße nördlich von Zwickau benannte S. Dieses erlangte 1640 aus dem Erbe
Sachsen-Coburgs Coburg, Hildburghausen und Römhild, 1660 einige hennebergische
Ämter (u. a. Meiningen). Seine Güter kamen beim Aussterben der Linie 1672 zu
drei Vierteln an Sachsen-Gotha, zu einem Viertel an Sachsen-Weimar. 1680
zerfiel Sachsen-Gotha unter anderem in Sachsen-Gotha-Altenburg (daneben
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg, Sachsen-Römhild, Sachsen-Hildburghausen).
Später kamen die Ämter Altenburg und Ronneburg, die Städte und Ämter Eisenberg,
Camburg (Camberg) und Stadtroda (Roda) und das Amt Kahla an
Sachsen-Gotha-Altenburg und die Ämter Saalfeld, Gräfenthal und Probstzella an
Coburg-Saalfeld. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten S. und Sachsen-Gotha zur
weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags und zum obersächsischen
Reichskreis. 1825 erlosch das Haus. Am 12. 11. 1826 erfolgte durch
Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von Sachsen eine umfassende Neuordnung
in die Herzogtümer S., Sachsen-Coburg und Gotha und Sachsen-Meiningen. Herzog
Friedrich von Sachsen-Hildburghausen erhielt für seinen Verzicht auf
Sachsen-Hildburghausen das neue S. Dieses S. erlangte am 29. 4. 1831 eine
Verfassung und trat 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen
Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. 1910 umfasste es 1324 Quadratkilometer
mit 216100 Einwohnern. Im November 1918 dankte der Herzog ab. Der Freistaat S.
schloss sich dem Land Thüringen (1. 5. 1920) an, dessen Gebiet von 1949 bis
1990 zur Deutschen Demokratischen Republik gehörte.
L.: Wolff 398; Zeumer 553 II b 13; Wallner 709f. ObersächsRK 9, 18; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Schneider, F./Tille, A., Einführung in
die thüringische Geschichte, 1931; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze,
H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Roubitscheck, Die Altenburger
Landesvermessung und die von ihr abgeleiteten Kartenwerke, Wiss. Z. der
Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Math.-nat. Reihe 7 (1958); Wolfrum, A.,
Die Sozialdemokratie im Herzogtum Sachsen-Altenburg zwischen 1848 und 1920,
2003. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen-Coburg und Gotha (Herzogtum, Freistaat).
Sachsen-Wittenberg, 1260 aus dem nach der Absetzung Heinrichs des Löwen
geschaffenen Herzogtum Sachsen entstanden, spaltete sich 1485 in die
albertinische Linie und in die ernestinische Linie, die den größten Teil
Thüringens und das Vogtland erhielt. Sie
zersplitterte ab 1572 in zahlreiche Teilherzogtümer. Dabei entstand 1572
Sachsen-Coburg-Eisenach und 1596 Sachsen-Coburg, das 1633 erlosch, wobei die
Güter an Sachsen-Weimar und Sachsen-Altenburg fielen. Aus den Gütern
Sachsen-Altenburgs kam 1672 Coburg an Sachsen-Gotha. Dieses zerfiel 1680 in
Sachsen-Gotha-Altenburg und Sachsen-Coburg, das 1699 erlosch. Nach dem
Erlöschen Sachsen-Eisenbergs und Sachsen-Römhilds entstanden unter anderem
Sachsen-Gotha-Altenburg und Sachsen-Coburg-Saalfeld. Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten Sachsen-Gotha und Sachsen-Coburg der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrates des Reichstags an. Am 12. 11. 1826 erfolgte durch
Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von Sachsen eine umfassende Neuordnung
in die Herzogtümer Sachsen-Altenburg, S. und Sachsen-Meiningen. S. bestand
unter Personalunion aus den beiden Herzogtümern Sachsen-Coburg und
Sachsen-Gotha. 1833/1834 trat es dem Deutschen Zollverein bei, erhielt am 3. 5.
1852 eine Verfassung (Landesgrundgesetz) und wurde 1867/1871 Mitglied des
Norddeutschen Bundes bzw. des Deutschen Reiches. 1893 trat die englische Linie
des Hauses Coburg die Nachfolge an. Am 14. 11. 1918 dankte der Herzog ab. Der
Freistaat Gotha ging am 1. 5. 1920 im Land Thüringen auf. Der Landesteil Coburg
kam durch Volksabstimmung am 1. 7. 1920 zu Bayern. 1945 gehörte Thüringen zur
sowjetischen Besatzungszone und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen
Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 wurde es aufgelöst (str.), am 3. 10.
1990 wieder begründet.
L.: Zeumer 552ff. II b 11, 12; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die
thüringische Geschichte, 1931; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze,
H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen-Zeitz (Herzogtum). Die ursprünglich
slawische Burg Zeitz an einem alten Übergang über die Weiße Elster wird
erstmals 967 genannt. 968 gründete Kaiser Otto I. in Zeitz ein Bistum für die
Slawenmission. 1228/30 wurde dessen Sitz nach Naumburg verlegt. 1140 kam die Vogtei über Zeitz an die Markgrafen von Meißen. 1286
nahmen die Bischöfe von Naumburg ihren Sitz in Zeitz. Von 1663 bis 1718 war
Zeitz Residenz der albertinischen, zum obersächsischen Reichskreis zählenden
Linie S. (1657-1718, Naumburg, Zeitz, Neustadt, Schleusingen, Suhl). 1815 fiel
Zeitz an Preußen und damit innerhalb Sachsen-Anhalts (1947) von 1949 bis 1990
an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 381; Wallner 708 ObersächsRK 2; Gringmuth-Dallmer, H.,
Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wilcke, M.,
Zeitzer Heimatbuch, Bd. 1f. 1925; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens
im Mittelalter, Bd. 1ff. 1962; Müller, A., Geschriebene und gedruckte Quellen
zur Geschichte von Zeitz, 1967; Pappe, O., Tausend Jahre Stadt und Kirche Zeitz,
1967. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Säckingen (Abtei, Residenz). 522 (?, 7.
Jh.?) gründete der irische Mönch Fridolin auf einer später abgegangenen Insel
des Hochrheins nördlich Basels auf altem Siedlungsboden eine klösterliche, wohl
von Poitiers beeinflusste Zelle, die älteste mönchische Niederlassung bei den
Alemannen. 878 erscheint die Frauenabtei Seckinga. Ihre Laienäbte erweisen S.
zu dieser Zeit als Königskloster. Umfangreiche Güter bestanden in Churrätien
und in Glarus. Im 11. Jahrhundert wurde S. Kanonissenstift. 1173 kam S. nach
dem Aussterben der Grafen von Lenzburg unter die Oberherrschaft (Vogtei) der Grafen von Habsburg. Die 1307 gefürstete
Äbtissin blieb aber Herrin des Ortes, der vor 1250 Stadtrecht erhalten hatte.
Bis 1805 war S. eine der vier vorderösterreichischen Waldstädte. 1805/1806
wurde die Abtei aufgehoben und S. kam an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Waldstädte.
L.: Wolff 41; Malzacher, J., Geschichte von Säckingen, 1911; Vorderösterreich,
hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Jehle, F., Die Geschichte des Stiftes Säckingen,
2.A 1984; Zotz, T., Säckingen, LexMA 7 1995, 1244f. ; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 723, 1, 2, 503;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 542.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saffenburg (Herren, Herrschaft,
Reichsherrschaft). Um die wohl am Ende des 11. Jahrhunderts (um 1080) erbaute
Burg S. an der Ahr bei Ahrweiler bildete sich eine aus wenigen Orten (u. a.
Mayschoß) bestehende Reichsherrschaft der Herren von S., die sich bis in die
zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts (1081, 1094 Grafen) zurückverfolgen lassen
und die bis 1172 die Vogtei über das Erzstift
Köln innehatten. Nach deren Aussterben wurde die Herrschaft geteilt. Am Ende
des 12. Jahrhunderts gehörte die Burg je zur Hälfte Albert II. und seiner Base
Agnes. Über ihre Tochter Adelheid kam die eine Hälfte an die Grafen von
Sponheim und von diesen infolge Verheiratung an Dietrich VI. von Kleve bzw.
Mark. Die andere Hälfte gelangte infolge Verheiratung über die Herren von
Heinsberg an Wilhelm von Arenberg, danach an Johann von Neuenahr. 1424 fiel die
Herrschaft an die Herren bzw. Grafen von Virneburg, um 1546 an das Haus
Manderscheid-Schleiden, 1593 an die Grafen von der Mark (Mark-Schleiden) und
1773 an die Herzöge von Arenberg, wobei die Burg bereits 1704 geschleift wurde.
Am Ende des 18. Jahrhunderts ergriff Frankreich den Besitz der Herrschaft,
wegen der die Grafen von der Mark (Mark-Schleiden) und später Arenberg zu den
westfälischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags
zählten. 1815 kam das Gebiet an Preußen (Rheinprovinz), 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 500; Zeumer 554 II b 63, 31; Möller, W., Stammtafeln westdeutscher
Adelsgeschlechter im Mittelalter, Bd. 2 1933; Walter, H., Saffenburg, LexMA 7
1995, 1250. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salzburg (Ganerbschaft). Die Burg S.
östlich Bad Neustadts ist erstmals 1161 bezeugt. Sie war von Lehnsleuten des
Hochstifts Würzburg besetzt, die eine Ganerbschaft bildeten. Unter ihnen hatten
die Voite von S. als Vögte der S. und des Salzforstes die größte Bedeutung. S.
Voit von Salzburg, Vogt von und zu Salzburg.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 34.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Blasien (Reichsabtei, gefürstete
Abtei). Das Benediktinerkloster S. südlich des Feldbergs im Hochschwarzwald,
das vermutlich von Rheinau aus im 9. Jahrhundert als Cella Alba gegründet
wurde, wird 858 erstmals greifbar. Am Ende des 9. Jahrhunderts erhielt es die
Reliquien des heiligen Blasius. 983 wurde es selbständig, erwarb reiche Güter
bis zur Albquelle am Feldberg und zum Schluchsee (u. a. von den Herren von
Krenkingen), erlangte 1065 ein Immunitätsprivileg König Heinrichs IV. und kam
1218, nach dem Aussterben der nach Lösung aus der Vogtei
des Bischofs von Basel seit 1125 amtierenden zähringischen Schutzvögte, unter
die Schutzherrschaft des Reiches, das sie unter Konrad IV. an Habsburg
(Schutzvogtei und Kastvogtei) verpfändete. Bemühungen um die
Reichsunmittelbarkeit blieben erfolglos. 1361 fiel S. unter die Landeshoheit
Österreichs. Wegen der 1613 gekauften Herrschaft Bonndorf zählte der Abt zu den
schwäbischen Reichsgrafen. 1729 wurden Oberried und Kappel (bei Freiburg)
erworben, daneben als Lehen Österreichs die Herrschaft Staufen und Kirchhofen
in der Oberrheinebene. 1746 wurde der Abt in den Reichsfürstenstand erhoben.
Durch § 26 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 kam die Abtei an
den Johanniterorden (Malteserorden). Nach der Säkularisation fiel S. 1806 an
Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. Der größte Teil der Mönche
übersiedelte nach Sankt Paul in Kärnten.
L.: Wolff 41; Zeumer 553 II b 61, 15; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) C4; Rieder, K., Die Aufhebung des Klosters Sankt Blasien, 1907;
Schmieder, J., Das Benediktinerkloster Sankt Blasien, 2. A. 1936; Hölzle, E.,
Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Büttner, H., Sankt
Blasien und das Elsass, 1939; Ott, H., Studien zur Geschichte des Klosters
Sankt Blasien im hohen und späten Mittelalter, 1963; Ott, H., Die
Klostergrundherrschaft Sankt Blasien im Mittelalter, 1969; Ott, H., Sankt
Blasien, 1975, (in) Germania Benedictina V: Baden-Württemberg; Ott, H., Sankt
Blasien, LexMA 7 1995, 1136f.; Urkundenbuch des Klosters St. Blasien im
Schwarzwald, hg. v. Braun, J., 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Florian (Stift). Das im 8.
Jahrhundert von Passau aus im Traungau entstandene Kloster (Eigenstift des
Bischofs) bei Linz wurde 1071 in ein Chorherrenstift umgewandelt. Die
Hauptvogtei übten nach den Herren von Perg die Herzöge von Österreich aus.
L.: Wolff 27; Kirchner-Doberer, E., Stift Sankt Florian, 1948; Erbe und
Vermächtnis, 1971; Reichert, F., Landesherrschaft, Adel und Vogtei, 1985; Haider, S., Sankt Florian, LexMA 7 1995,
1151f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Gallen (Reichsabtei, Kanton;
Residenz). 612/613 gründete der heilige Gallus eine Niederlassung
iroschottischer Mönche im Steinachtal, die 719/720 in ein Kloster verwandelt
wurde (Neugründung, 747/748 Benediktinerkloster). 818 löste Kaiser Ludwig der
Fromme das Kloster vom Hochstift Konstanz (endgültige Zinsfreiheit 854) und
erhob es unter Verleihung der Immunität zum königlichen Kloster. Dieses wurde
eine der wichtigsten Stätten früher deutscher Kultur (Notker von S., umfassende
Bibliothek), der reiche Güter zuflossen (160000 Morgen Land). Seit 1180 hatte
das Reich die Vogtei. 1206 wurde der Abt zum
Reichsfürsten erhoben. In der Folge gewann die Abtei ein ansehnliches
Herrschaftsgebiet mit der Stadt S., dem sog. Fürstenland und Appenzell (bis zum
Anfang des 15. Jahrhunderts), wozu 1468 durch Kauf noch die Grafschaft
Toggenburg kam. 1345/1379 erwarb sie die Vogtei
in den Niedergerichtsbezirken des Klosters. Zwischen 1401 und 1408/1411
errangen die Untertanen in Appenzell mit Unterstützung der Eidgenossen der Schweiz
ihre Unabhängigkeit. 1437 schloss der Abt ein Landrecht mit Schwyz. 1451 wurde
der Fürstabt durch Vertrag mit Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus zugewandter
Ort der Eidgenossenschaft. 1457 verzichtete er auf die Herrschaft in der Stadt
S. 1521 verlegte er seinen Sitz nach Rorschach. In der seit 1524 eindringenden
Reformation erwarb die Stadt S. rechtswidrig (von Zürich und Glarus) alle
Klosterrechte und verlor Toggenburg, doch wurde das damit säkularisierte
Kloster 1531/1532 mit Toggenburg wiederhergestellt. 1798 wurde das Stift,
dessen Abt an der Stellung als Reichsfürst festhielt und das wegen Mooweiler
(Untermooweiler, Unter-Mooweiler, Mohweiler) zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben
zählte, säkularisiert und zur Helvetischen Republik geschlagen (Kantone Säntis,
Linth). Die Herrschaft Neuravensburg in Oberschwaben, über die das Kloster 1699
den Blutbann erlangt hatte, fiel 1803 als Entschädigung für Tarasp an den
Fürsten Dietrichstein und kam 1806 an Württemberg und das Gebiet damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg. Am 3. 5. 1805 wurde das Kloster vom großen Rat
(Parlament) des 1803(/1815) gebildeten Kantons S. aufgehoben. Der Kanton S.
bestand aus den Herrschaftsgebieten der Abtei S., der Stadt S., den gemeinen
Herrschaften bzw. Landvogteien Uznach und Gaster mit Gams (gemeine Herrschaft
von Schwyz und Glarus seit 1436), Sargans (gemeine Herrschaft von Zürich,
Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus seit 1482/1483 sowie von Bern
seit 1712), Werdenberg mit Wartau (Herrschaft von Glarus seit 1517), Sax
(Herrschaft Zürichs seit 1615), Rheintal mit Rheineck (gemeine Herrschaft von
Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus seit 1491 sowie von
Appenzell seit 1500 und Bern seit 1712) sowie der autonomen Stadt Rapperswil,
die seit 1464 unter der Schutzherrschaft von Uri, Schwyz, Unterwalden und
Glarus sowie seit 1712 von Glarus, Zürich und Bern gestanden hatte.
L.: Wolff 532; Ruch Anhang 82; Urkundenbuch der Abtei Sankt Gallen, hg. v. Wartmann,
H. u. a., Bd. 1ff. 1863ff.; Die Rechtsquellen des Kantons Sankt Gallen, hg. v.
Gmür, M. u. a., Bd. 1ff. 1903ff.; Ehrenzeller, W., Sankt Galler Geschichte,
Spätmittelalter und Reformation, Bd. 1f. 1931ff.; Thürer, G., Sankt Galler
Geschichte, Bd. 1f. 1953ff.; Duft, J., Die Stiftsbibliothek Sankt Gallen, 1961;
Chartularium Sangallense, hg. v. d. Herausgeber- und Verlagsgemeinschaft
Chartularium Sangallense, bearb. v. Clavadetscher, O., Bd. 3 1983; Duft,
J./Gössi, A., Die Abtei St. Gallen, 1986; Rösener, W., Der Strukturwandel der
St. Galler Grundherrschaft vom 12.-14. Jahrhundert, ZGO 137 (1989); Ziegler,
E., Sitte und Moral in früheren Zeiten, 1991; Die Kultur der Abtei Sankt
Gallen, hg. v. Vogler, W., 1993; Robinson, P., Die Fürstabtei St. Gallen und
ihr Territorium 1463-1529, 1995; Vogler, W., Sankt Gallen, LexMA 7 1995,
1153ff.; Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, hg. v. Ochsenbein, P., 1999;
St. Gallen, hg. v. Wunderlich, W., 1999; Schaab, R., Mönch in Sankt Gallen,
2003.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 689, 1, 2, 545; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das
Heilige römische Reich, 2007; Vita sancti Galli vetustissima, hg. v. d.
Stiftsbibliothek, 2012. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Georgen (im Schwarzwald)
(Reichskloster). Die Adligen Hezelo (Vogt
Reichenaus), Hesso und Konrad gründeten 1083 ein Benediktinerkloster in
Königseggwald bei Saulgau (Walda), verlegten es aber auf Verlangen des Hirsauer
Abtes 1084 nach S. im Quellgebiet der Brigach. Vögte des Klosters waren (nach
einem päpstlichen Privileg der freien Vogtswahl
von 1095) spätestens seit 1104 die Herzöge von Zähringen. Nach ihrem Aussterben
war S. reichsunmittelbar. Danach wurden die Herren von Falkenstein von König
Friedrich II. mit der Vogtei belehnt. Sie
verkauften einen Teil ihrer Rechte 1444 an die Grafen von Württemberg und
vererbten den anderen Teil an Hans von Rechberg, dessen Erben ihn 1532 an König
Ferdinand, den damaligen Herrn Württembergs, gaben. Ungeachtet einer
Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit durch Kaiser Karl V. von 1521 führte
Württemberg 1536 die Reformation durch und wandelte die Vogtei in Landeshoheit um. Die Mönche zogen 1536 nach Rottweil und
danach nach Villingen. 1548 kehrten sie zurück, zogen aber 1648 erneut nach
Villingen. 1810 kam S. an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 162; Kalchschmidt, K., Geschichte des Klosters Sankt Georgen, 1895;
Heinemann, B., Geschichte von Sankt Georgen im Schwarzwald, 1939; Ruhrmann, J.,
Das Benediktinerkloster Sankt Georgen 1500-1655, Diss. phil. Freiburg 1961;
Wollasch, H., Die Anfänge des Klosters Sankt Georgen im Schwarzwald, 1964;
Stockburger, E., Sankt Georgen, 1972; Zettler, A., Sankt Georgen, LexMA 7 1995,
1158f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Pölten (Bistum). S. geht auf ein
im Gebiet des römischen municipium Cetium (erste Hälfte des 2. Jahrhunderts) um
800 (?) von Tegernsee aus gegründetes Kloster (11. Jahrhundert Kollegiatstift,
um 1081 Augustinerchorherren) zurück. Seit etwa 1120 hatten die Babenberger die
Vogtei über das Eigenkloster des Bischofs von
Passau. Seit 1494 galt die Stadt Sankt Pölten als den Herzögen von Österreich
gehörig. Am 28. 1. 1785 wurde an Stelle des aufgehobenen Bistums Wiener
Neustadt das Bistum S. errichtet.
L.: Wolff 26; Kerschbaumer, A., Geschichte des Bistums Sankt Pölten, 1875/1876;
Wodka, J., Das Bistum Sankt Pölten, 1950; Schragl, F. Geschichte der Diözese
St. Pölten, 1985; Beiträge zur Geschichte der Diözese Sankt Pölten, Jahrbuch
für Landeskunde von Niederösterreich N.F. 52 (1986); Gutkas, K., Sankt Pölten,
LexMA 7 1995, 1194f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Trudpert (Kloster). S. südlich
Freiburgs im Breisgau wurde vermutlich 643 vom heiligen Trudpert als ältestes
rechtsrheinisches Kloster gegründet. Um 900 wurde das Kloster dem Grafen des
Elsass unterstellt. Die Vogtei war seit Anfang
des 13. Jahrhunderts in den Händen der Herren von Staufen, die von 1277 bis zu
ihrem Aussterben 1602 Untervögte der Grafen von Habsburg waren. 1806 fiel das
Kloster, das durch geschicktes Vorgehen die Grundherrschaft über das ganze
Münstertal erlangte, an Baden, von dem es aufgehoben wurde. 1951/1952 kamen die
Gebiete zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Großer Historischer Weltatlas III 39 (1803) B4; Mayer, T., Beiträge
zur Geschichte von Sankt Trudpert, 1937.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saulgau (Herrschaft, reichsstadtähnliche
Stadt). 819 gab Kaiser Ludwig der Fromme die Kirche von S. im oberschwäbischen
Alpenvorland an das Reichsstift Buchau. Ab 1171 erscheinen Herren von S. als
Reichsministeriale, deren Rechte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an
die Herren von Sießen-Strahlegg gefallen sein dürften. Vermutlich über die
Staufer kam die Vogtei zu Beginn des 13. Jahrhunderts
an die Truchsessen von Waldburg, die den Ort um 1230/1239 zur Stadt erhoben
(1288 Stadtrecht von Lindau). 1299 fiel S., das im 14./15. Jahrhundert die
Gerichtshoheit, das Ammannsamt und die Herrschaft über drei Dörfer erwarb, an
Habsburg, das die Herrschaft nach mehreren Verpfändungen 1386 an die
Truchsessen von Waldburg verpfändete. Mit Mengen, Munderkingen, Riedlingen und
Waldsee (Donaustädte) kaufte sich das zum österreichischen Reichskreis zählende
S. 1680 an Österreich zurück. 1806 kam es an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub, J., Geschichte der vormaligen
fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in
Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen, 1955; Vorderösterreich, hg. v.
Metz, F., Bd. 1, 2 3. A. 1978; Der Kreis Saulgau, hg. v. Steuer, W./Theiss, K.,
1971. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sayn (Grafen, Grafschaft). Nach der
im 10./11. Jahrhundert erbauten Burg S. bei Bendorf nannten sich aus dem
Auelgau erwachsene, seit 1139 belegte Grafen von S. Von S. aus erwarb die
Familie Güter im Westerwald, an der Sieg (Herrschaft Freusberg) und am
Niederrhein (spätestens 1174 Vogtei über Bonn).
Nach dem Aussterben der älteren Grafen von S. (1246) kamen die meisten Güter
über Adelheid von S. 1247 an die Grafen von Sponheim, die sie teilten. Dabei
erhielten die jüngeren Grafen von S. vor allem Güter im Westerwald und im
bergischen Land (Homburg). 1294 wurde weiter geteilt. Eine Linie (Engelbertlinie)
beerbte infolge Heirat 1357/1358/1361 die Grafschaft Wittgenstein an der oberen
Lahn (Sayn-Wittgenstein). 1605/1607 teilte sich das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende Haus Sayn-Wittgenstein in
die drei Hauptlinien Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Sayn und
Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein). 1606 beerbte die
Engelbertlinie auch die andere Linie (Johannlinie) des Hauses S.
L.: Wolff 345ff.; Zeumer 554 II b 60, 14, 15; Wallner 703 WestfälRK 28 a, b;
Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789)
B2; Dahlhoff, M., Geschichte der Grafschaft Sayn, 1874, Neudruck 1972; Wrede,
G., Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein, 1927; Gensicke, H.,
Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Sayn-Wittgenstein-Sayn, A.,
Fürst zu, Sayn, 1979; Spies, H., Sayn, LexMA 7 1995, 1423f.; Halbekann, J., Die
älteren Grafen von Sayn, 1997; Bohn, T., Gräfin Mechthild von Sayn
(1200/03-1285), 2002; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 478.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sayn-Hachenburg ([Grafen,] Grafschaft).
Vermutlich am Ende des 12. Jahrhunderts errichteten die Grafen von Sayn zum
Schutz einer alten Handelsstraße die 1222 erstmals genannte Burg Hachenburg im
Westerwald. Sie war bald Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft. Nach dem
Erlöschen der älteren Linie der Grafen 1606 kam Hachenburg über eine Erbtochter
an die stammverwandten Grafen von Sayn-Wittgenstein-Sayn. Bei deren Aussterben
im Mannesstamm 1636 fiel es nach langem Streit mit dem Erzstift Köln 1649/1652
über eine Erbtochter an die Grafen von Manderscheid-Blankenheim, von dort über
eine Erbtochter 1714 an die Burggrafen von Kirchberg und 1799 über eine
Erbtochter an Nassau-Weilburg. Um 1800 umfasste die zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum westfälischen
Reichsgrafenkollegium zählende Grafschaft S. zusammen mit Sayn-Altenkirchen ein
Gebiet von 5 Quadratmeilen und hatte 12000 Einwohner. Das Gebiet von S.
enthielt die Stadt Hachenburg, die Vogtei
Roßbach (Rossbach, Rosbach), die Kirchspiele Alpenrod, Kirburg, Altstadt,
Birnbach, Kroppach, Flammersfeld, Hamm, Höchstenbach, Schöneberg, den
sogenannten Bann Maxsain (Maxsayn), den mit Nassau-Siegen gemeinschaftlichen
Grund Burbach (Freier Grund, Hickengrund) und die Zisterzienserabtei
Marienstatt. Über Nassau kam Hachenburg 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346f.; Zeumer 554 II b 63, 2; Wallner 703 WestfälRK 28 b; Söhngen,
W., Geschichte der Stadt Hachenburg, 1914; Gensicke, H., Landesgeschichte des
Westerwaldes, 2. A. 1987; 650 Jahre Stadt Hachenburg, Festschrift 1964; Müller,
M., Gemeinden und Staat in der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg 1652-1799,
2005. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein (Grafen, Fürsten). 1605/1607
entstand durch Teilung der Grafschaft Sayn-Wittgenstein die Linie
Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein. Wegen der von 1649 bis 1699 als Lehen
Brandenburgs innegehabten Herrschaften Lohra und Klettenberg innerhalb der
Grafschaft Hohnstein am Harz nannte sie sich auch Sayn-Wittgenstein-Hohenstein.
Mit Teilen der Reichsgrafschaft Wittgenstein zählte sie zum wetterauischen
Reichsgrafenkollegium und wurde 1801 in den Reichsfürstenstand erhoben. Das
Gebiet des fürstlichen Hauses S. umfasste drei Fünftel der Grafschaft
Wittgenstein mit Schloss Wittgenstein, die Stadt Laasphe, vier Viertel Banfe
bzw. Banf, Feudingen (bzw. Faidingen), Arfeld (bzw. Altfelden) und Vogtei Elsoff (bzw. Elhoff) und die unter Oberhoheit
Triers stehende Herrschaft Vallendar. S. Sayn-Wittgenstein,
Sayn-Wittgenstein-Hohenstein.
L.: Wolff 285. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaffhausen (Kanton). Nach dem Übergang der
Güter des Klosters Allerheiligen, des Kloster Sankt Agnes und des
Franziskanerklosters an die Stadt S. 1529 ließ diese sie durch Landvögte
verwalten. Nach der französischen Revolution wurde die Stadt der Helvetischen
Republik einverleibt. 1803 wurde der aus drei nicht zusammenhängenden Teilen
bestehende Kanton S. mit der Hauptstadt S. gebildet. S. Schaffhausen
(Reichskloster), Schaffhausen (Reichsstadt).
L.: Wolff 526; Urkundenregister für den Kanton Schaffhausen 987-1530, Bd. 1,2
1906; Hedinger, G., Landgrafschaften und Vogteien
im Gebiet des Kantons Schaffhausen, 1922; Bächtold, K., Beiträge zur Verwaltung
des Stadtstaates Schaffhausen von der Reformation bis zur Revolution, 1947;
Schib, K., Geschichte der Stadt und Landschaft Schaffhausen, 1972; Schulthess,
M., Institutionen und Ämterorganisation in der Stadt Schaffhausen 1400-1550,
2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaffhausen (Reichsstadt). An wichtigen
Handelswegen entstand um 1045 der Handelsplatz S. am Rhein. 1080 wurde der Ort
dem 1049/1050 von Graf Eberhard von Nellenburg auf Eigengut gegründeten
Benediktinerkloster Allerheiligen übertragen, dessen Vogtei
seit 1198 die Herzöge von Zähringen und seit 1218 als deren Nachfolger die
Staufer innehatten. 1190 bzw. 1218 erlangte der zur Stadt gewordene Ort
Reichsunmittelbarkeit, 1277 eigene Gerichtsbarkeit. Von 1330 bis 1415 war S.,
das 1407 vom Kloster das Schultheißenamt erwarb, an Habsburg verpfändet, kaufte
sich aber nach dem Zunftaufstand von 1411 im Jahre 1415 wieder frei. 1454
schloss es sich der Eidgenossenschaft der Schweiz als zugewandter Ort an und
trat ihr 1501 als zwölfter Ort bei. 1491 erwarb die Stadt von den Landgrafen im
Klettgau die Blutgerichtsbarkeit über die meisten Vogteien
im Mundat am Randen (Mundat von Randen) und 1525 vom Hochstift Konstanz die
Herrschaft Neunkirch-Hallau. 1529 wurde die Reformation eingeführt und das
Kloster Allerheiligen, das seine Herrschaftsrechte im 15. Jahrhundert an die
Stadt abgetreten hatte, säkularisiert. 1656/1657 gewann S. von den Grafen von
Sulz die Hochgerichtsbarkeit über den oberen Klettgau, 1651/1723 von Österreich
die Hochgerichtsbarkeit über einige Vogteien im
Hegau. 1798 wurde S. Teil der Helvetischen Republik, 1803/1815 Hauptstadt des
neuen Kantons S. S. Schaffhausen (Kanton), Schaffhausen (Reichskloster).
L.: Wolff 526; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) F1; Früh, K.,
Beiträge zur Stadtgeographie Schaffhausens, Diss. phil. Zürich 1950; Schib, K.,
Geschichte der Stadt und Landschaft Schaffhausen, 1972; Zotz, T., Schaffhausen,
LexMA 7 1995, 1434f.; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 546;
Schultheiss, M., Institutionen und Ämterorganisation der Stadt Schaffhausen
1400-1550, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaumburg (Grafschaft). Die Burg S. oder
Schauenburg bei Rinteln an der mittleren Weser wurde am Anfang des 12.
Jahrhunderts von einem vielleicht aus dem Magdeburger Raum (Sandersleben)
stammenden Grafengeschlecht erbaut, das um 1030 mit der Grafschaft zwischen
Rinteln und Hameln belehnt war und sich nach der Burg nannte, jedenfalls
bereits seit Jahren bzw. Jahrzehnten im Mindener Raum bzw. an der Mittelweser
verwurzelt erscheint. 1110 (1111) wurden die Grafen von S. nach dem gewaltsamen
Tode des Grafen Gottfried von dem sächsischen Herzog Lothar von Süpplingenburg
mit der Grafschaft Holstein und Stormarn (Nordalbingien) belehnt. Zwischen
1201/1205 und 1224/1247 mussten die Grafen zugunsten Dänemarks auf Holstein
verzichten. 1241/1273 teilte sich das Haus in eine Kieler, vor allem in
Holstein und Stormarn begüterte, 1315 ausgestorbene Linie und eine Itzehoer
Linie. 1295/1297 wurden die Grafschaften S. und Holstein der Itzehoer Linie auf
zwei Linien verteilt, neben denen noch eine 1390 ausgestorbene Linie Plön
bestand. Die holsteinische bzw. Rendsburger Linie (Herzogslinie) vereinigte
nach und nach alle Güter mit Ausnahme der Stammgrafschaft S. und der Herrschaft
Pinneberg und erwarb zeitweise Schleswig tatsächlich, 1375/1386 als Lehen
Dänemarks. Bei ihrem Aussterben 1459 kamen Schleswig und Holstein auf Grund des
Vertrages von Ripen an das Haus Oldenburg, das 1448 den Thron in Dänemark
bestiegen hatte. Die Schauenburger (Schaumburger) bzw. Holstein-Schauenburger
(Holstein-Schaumburger) Linie (jüngeres Haus S.), welche die zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende, sich am Ende des 14.
Jahrhunderts zwischen Steinhuder Meer, Weserbergland, Weser und Deister
erstreckende Stammgrafschaft S. und 1307/1314 die holsteinische Herrschaft
Pinneberg erhalten, 1377 die seit 1399 an Lippe verpfändete, im 16. Jahrhundert
endgültig verlorene Grafschaft Sternberg, 1492 durch Heirat bzw. Erbfall die
bis 1635 gewahrte Herrschaft Gemen mit dem Pfand am Vest Recklinghausen (bis
1573) und 1573 durch Erbfall die Herrlichkeit Bergen in Nordholland erworben
hatte (1641 verkauft), starb 1622 in der Hauptlinie und 1640 in der Nebenlinie
Gemen kurz nach der Gründung der Universität Rinteln (1619 Stadthagen, 1621
Rinteln, 1810 aufgehoben) und der Verlegung der Residenz nach Bückeburg aus.
Ihre Ansprüche auf die Güter der 1390 ausgestorbenen Linie von Plön bzw. auf
Holstein waren 1459 durch Geldleistungen und den Behalt von Pinneberg
abgefunden worden. (Die neben dem Herzogtum H. bestehende Grafschaft Holstein
wurde nach dem Aussterben der Grafen von Holstein und Stormarn 1640 an den
König von Dänemark verkauft). 1643 kam die Herrschaft Pinneberg an die
Landesherren von Holstein, König Christian IV. von Dänemark und Herzog
Friedrich III. von Holstein-Gottorp (Gottorf). Die Grafschaft S. wurde
1647/1648 aufgeteilt, wobei Braunschweig-Lüneburg einige Vogteien mit Lauenau und Bokeloh, Hessen-Kassel als in
Personalunion verbundene Grafschaft S. die Ämter S., Rodenberg und das halbe
Amt Sachsenhagen (insgesamt 8,5 Quadratmeilen Gebiet) sowie das Haus
Lippe-Alverdissen (Lippe) über die Mutter des letzten Grafen von S. die übrigen
Gebiete (Bückeburg, Stadthagen, Hagenburg, Arensburg und das halbe Amt
Sachsenhagen, insgesamt 8 Quadratmeilen mit 20000 Einwohnern) unter nomineller
Oberhoheit Hessen-Kassels erhielt (Schaumburg-Lippe). Der hessische Anteil mit
Rinteln, der seit 1821 als Exklave der Provinz Niederhessen zugeteilt war, kam
1866 an Preußen (Provinz Hessen-Nassau, 1932 Provinz Hannover) und 1946 an
Niedersachsen. Schaumburg-Lippe bestand bis 1946. Zum 1. 11. 1946 ging das
Gebiet der gesamten alten Grafschaft S., die dem westfälischen
Reichsgrafenkollegium angehört hatte, über Preußen in Niedersachsen auf.
L.: Wolff 347f.; Zeumer 554 II b 63, 6; Wallner 703 WestfälRK 19, 22; Schnath, G./Lübbing,
H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789)
C1; Die Territorien des Reichs 6, 152; Schmidt, G., Die alte Grafschaft
Schaumburg, 1920; Möller, H., Studien zur Rechtsgeschichte der
„Schauenburgischen Lande“ in Holstein, 1939; Engel, F., Geschichte der
Grafschaft Schaumburg, (in) Geschichte des Landes Niedersachsen, ein Überblick,
1962; Busch, F., Schaumburgische Bibliographie, 1964; Maack, W., Die Grafschaft
Schaumburg, 2. A. 1964; Wieden, H. bei der, Schaumburgische Genealogie, 1966;
Maack, W., Die Geschichte der Grafschaft Schaumburg, 1986; Steinwascher, G.,
Die frühe Geschichte des Klosters Rinteln und ihre Bedeutung für den Aufbau der
Grafschaft Schaumburg, Niedersächs. Jb. f. LG. N.F. 58 (1986); Laur, W., Die
Ortsnamen in Schaumburg, 1993; Hemann, F., Schaumburg, LexMA 7 1995, 1443;
Husmeier, G., Geschichtliches Ortsverzeichnis für Schaumburg, 2008; Eick, S.,
Die Kanzlei und das Urkundenwesen der Grafen von Holstein-Schaumburg zwischen
1189 und 1209, 2008; Schaumburg im Mittelalter, hg. v. Brüdermann, S., 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Scheyern (Kloster). Nach der Burg S. im
Hügelland der Ilm nannten sich seit 1079 Grafen von S., die in der zweiten
Hälfte des 11. Jahrhunderts die Vogtei über das
Hochstift Freising erhielten. Seit 1115 gab die Burg Wittelsbach ihnen den
Namen. 1119/1123 wurde S. Benediktinerkloster. Dieses wurde 1803 aufgehoben,
1838 aber wiederhergestellt.
L.: Hartig, M., Scheyern, 1939; Stephan, M., Die Traditionen des Klosters
Scheyern, 1986; Stephan, M., Die Urkunden und die ältesten Urbare des Klosters
Scheyern, 1988; Reichhold, A., Das Kloster Scheyern als Grundherr, (in) Studien
und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens 106 (1995), 247;
Störmer, W., Scheyern, LexMA 7 1995, 1452.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schirnding, Scherending, Schürtinger
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert und in der Mitte des 18. Jahrhunderts
zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken sowie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Pfeiffer 209; Riedenauer 127. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schlesien (Herzogtum, Kronland). Das
Gebiet an der mittleren und oberen Oder zwischen Sudeten, Mährischer Pforte,
Beskiden, der Wasserscheide zwischen Oder und Warthe sowie der
Bartsch-Obra-Niederung war zunächst von Skythen und Kelten besiedelt, wurde
aber schon vor der Zeitenwende von den germanischen Vandalen eingenommen. Deren
links der Oder um den Zobten ansässiger Teilstamm der Silingen wurde in
allmählicher Ausdehnung namengebend für das gesamte Gebiet. Nach dem Abzug der
Germanen im 5. Jahrhundert drangen Slawen ein. Im 10. Jahrhundert unterstand S.
Böhmen, seit etwa 990 (bis auf das Glatzer Land) Polen, wobei Polen eine Art
Oberhoheit des Reichs anerkannte, wodurch S. in eine mittelbare Verbindung zum
deutschen Reich kam. Im Jahre 1000 wurde unter Mitwirkung Kaiser Ottos III. das
Bistum Breslau gegründet und dem Erzbistum Gnesen unterstellt. 1138 entstand
durch Erbteilung der Piasten (Polen) das piastische Teilfürstentum (Krakau mit)
S. mit einem eigenen Herzog, der allerdings schon 1146 zu seinen staufischen
Verwandten vertrieben wurde. Von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zurückgeführt,
teilte sich das Herzogshaus 1173/1202 in die zwei Linien Breslau (mit
Liegnitz;, Breslau, Oppeln, Niederschlesien;, Mittelschlesien und teilweise
Oberschlesien) bzw. Schlesien bzw. Niederschlesien und das unbedeutendere
restliche Oberschlesien (mit Ratibor, Beuthen, Teschen und Pless, 1201 Oppeln)
bzw. Oppeln, wobei beide, seit 1202 unabhängige Teile dem Reich tributpflichtig
waren (und König Rudolf von Habsburg 1280 sogar die vasallitische Huldigung,
die Schlesien unter die Reichsfürstentümer einfügte, erreichte). Zahlreiche
Einwanderer aus Sachsen und Thüringen verstärkten die Beziehungen zum Reich.
Seit 1249 bzw. 1251 entstanden durch Erbteilungen in Niederschlesien die
Teilherzogtümer Breslau, Liegnitz und Glogau, 1278 Jauer, 1281 Schweidnitz.
Glogau seinerseits zerfiel in Sagan, Steinau und Oels. Dazu kamen Brieg und
Münsterberg. In Oberschlesien entstanden 1281 die Herzogtümer Oppeln, Ratibor
und Teschen. Weitere Teilungen und Vereinigungen folgten ([Cosel] Kosel,
Beuthen, Falkenberg, Groß Strehlitz [Strehlitz] [1313-1460], Troppau). Daneben
besaß der Bischof von Breslau das Fürstentum Neiße. 1327/1329 unterstellten
sich, nachdem schon Wenzel III. seit 1300 über sämtliche oberschlesische
Herzogtümer hatte verfügen können, alle oberschlesischen und bis auf
Schweidnitz-Jauer, die 1353 durch Heirat Annas von Schweidnitz-Jauer an Kaiser
Karl IV. kamen, alle niederschlesischen Herzöge, die insgesamt alle die
deutsche Zuwanderung förderten, zum Schutz vor Polen der Lehnshoheit der zum
deutschen Reich gehörigen Krone von Böhmen, die 1306/1310 an das Haus Luxemburg
gekommen war (1327 Teschen, Falkenberg, Cosel-Beuthen, Auschwitz, Ratibor,
Oppeln und Breslau, 1329 Sagan, Oels, Steinau, Liegnitz-Brieg, 1331 Glogau,
1336 Münsterberg [, 1342 das Bistumsland Neiße-Ottmachau]). Umgekehrt
verzichteten die Könige von Polen 1335, 1339, 1356 und 1372 auf ihre Ansprüche
auf S., das nunmehr nicht mehr über Polen, sondern - neben den Akten von 1163
und 1280 - über Böhmen dem Reich verbunden war. Im Verhältnis zu Böhmen standen
dabei lehnsrührige schlesische Herzöge neben eigenen Erbfürstentümern der Krone
Böhmens (1462 Troppau, Münsterberg, Oels, Glatz, 1475 Sagan, 1523 Jägerndorf,
1551 Beuthen). Im 15. Jahrhundert fielen Teile Oberschlesiens an Polen, 1482
Crossen an Brandenburg und 1472 Sagan an Sachsen (bis 1549). Dagegen wurde
Troppau neu zu S. gezählt. 1526 gelangte ganz S. mit Böhmen im Erbwege an
Habsburg bzw. Österreich, das seit 1570/1621 die Gegenreformation des von 1522
bis 1555 zu neun Zehnteln protestantisch gewordenen Landes durchführte. Dabei
waren Schweidnitz-Jauer, Glatz, Breslau, seit 1532 Oppeln-Ratibor, Teschen,
Neiße und seit 1544 Glogau Erbfürstentümer Österreichs, während die übrigen
Herzogtümer nur in Lehnsabhängigkeit standen. Brandenburg erhob auf Grund eines
1537 geschlossenen, 1546 aber für nichtig erklärten Erbvertrags Ansprüche auf
Liegnitz, Brieg, Wohlau und das 1621 in Vollstreckung der Reichsacht Georg von
Brandenburg entzogene Jägerndorf, wurde 1686 durch Überlassung des Kreises
Schwiebus zur Aufgabe seiner Ansprüche veranlasst, gab den Kreis aber 1695
gegen Geldentschädigung zurück. Nach dem auf dieser Grundlage zwischen König
Friedrich dem Großen von Preußen und Erzherzogin Maria Theresia von Österreich
geführten ersten schlesischen Krieg kamen (1742/1744) Niederschlesien, große
Teile Oberschlesiens und die Grafschaft Glatz Böhmens an Preußen, während die
südwestlichen Teile der Fürstentümer Neiße, Troppau und Jägerndorf und die
Fürstentümer Teschen und Bielitz (etwa ein Sechstel) bei Österreich blieben und
zunächst als Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien eingerichtet und von
1782 bis 1849 mit Mähren vereinigt wurden, aber ab 1849 als Herzogtum S. ein
durch einen Landespräsidenten in Troppau verwaltetes österreichisches Kronland
S. (Österreichisch-Schlesien) mit der Hauptstadt Troppau bildeten. Die
Teilungen Polens brachten eine Verbreiterung der Landbrücke zu den anderen
preußischen Ostprovinzen. 1815 wurde die aus den 1742 erworbenen schlesischen
Gebieten und der Grafschaft Glatz gebildete Provinz S. Preußens um Teile der
Oberlausitz erweitert. Durch die Industrialisierung wurde sie eine der
reichsten Provinzen und wurde 1919 in Oberschlesien und Niederschlesien
geteilt. 1918/1919 kam das Kronland S. Österreichs (Österreichisch-Schlesien),
vergrößert um das bis dahin preußische Ländchen Hultschin (Hultschiner
Ländchen) und verkleinert um den 1922 an Polen fallenden Ostteil des Teschener
Gebiets (Ostoberschlesien) an die Tschechoslowakei, 1938 zum Gau Sudetenland.
An Polen fielen Gebiete der niederschlesischen Kreise Guhrau, Militsch, Groß
Wartenberg (Großwartenberg) und Namslau (512 Quadratkilometer mit 26000
Einwohnern) und Teile Oberschlesiens. 1934/1938 wurden die seit 1919
bestehenden preußischen Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien (26981
Quadratkilometer, 3,204 Millionen Einwohner, Regierungsbezirke Breslau und
Liegnitz) vereinigt. 1939 wurden Ostoberschlesien, das Olsagebiet und weitere
Grenzgebiete Polens S. eingegliedert. 1941 wurde S. wieder in die Provinzen
Oberschlesien und Niederschlesien geteilt. 1945 kam S. mit Ausnahme des kleinen
Gebiets westlich der Lausitzer Neiße (Hoyerswerda, Görlitz, Rothenburg), das
von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik fiel, unter die
Verwaltung Polens und damit 1990 als politische Folge der deutschen Einheit an
Polen. Die deutsche Bevölkerung wurde überwiegend vertrieben. S. a. Beuthen, Bielitz,
Breslau, Brieg, Falkenberg, Glatz, Glogau, Goschütz, Hultschin (Hultschiner
Ländchen), Jägerndorf, Jauer, Kosel (Cosel), Liegnitz, Militsch, Münsterberg,
Neiße, Niederschlesien, Oberschlesien, Oels, Oppeln, Pless, Ratibor, Sagan,
Schweidnitz, Steinau, Strelitz, Teschen, Trachenberg, Troppau, Wartenberg,
Wohlau.
L.: Wolff 472ff.; Birke, E., Schlesien, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) I3, III 22 (1648) H3; Die
Territorien des Reichs 2, 102; Scriptores rerum Silesiacarum, Bd. 1ff. 1835ff.;
Codex diplomaticus Silesiae, Bd. 1ff. 1857ff.; Triest, F., Topographisches
Handbuch von Oberschlesien, 1864, Neudruck 1984; Grünhagen, C., Geschichte
Schlesiens, Bd. 1ff. 1884ff.; Schlesische Landeskunde, hg. v. Frech,
F./Kampfers, F., Bd. 1ff. 1913; Kutscha, A., Die Stellung Schlesiens zum
deutschen Reich im Mittelalter, 1922; Loewe, V., Bibliographie zur schlesischen
Geschichte, 1927; Kartographische Denkmäler der Sudetenländer, hg. v. Brandt,
B., 10 He. 1930ff.; Gierach, K./Schwarz, E., Sudetendeutsches Ortsnamenbuch,
1932ff.; Holtzmann, R., Schlesien im Mittelalter, (in) Deutschland und Polen,
hg. v. Brackmann, A., 1933; Geschichtlicher Atlas von Schlesien, hg. v. d.
hist. Kommission für Schlesien, 1933; Geschichte Schlesiens, hg. v. Aubin, H.,
Bd. 1 1938; Bellée, H./Belée-Vogt, L.,
Oberschlesische Bibliographie, Bd. 1ff. 1938; Deutsches Städtebuch, hg. v.
Keyser, E., Bd. 1 1939; Grögler, A., Das Landkartenwesen von Mähren und
Schlesien seit Beginn des 16. Jahrhunderts, 1943; Kaps, J., Die Tragödie
Schlesiens 1945-46, 1952; Rister, E., Schlesische Bibliographie, Bd. 1ff.
1953ff.; Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost- und Mitteleuropa,
hg. v. Bundesministerium für Vertriebene, Bd. 1 1953; Sudetendeutscher Atlas,
hg. v. Meynen, E., 1954; Kuhn, W., Siedlungsgeschichte Oberschlesiens, 1954;
Krallert, W., Atlas zur Geschichte der deutschen Ostsiedlung, 1958; Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 27; Schlesisches Urkundenbuch,
hg. v. Appelt, H., 1963ff.; Niederschlesien unter polnischer Verwaltung, hg. v.
Bahr, E./König, K., 1967; Rückert, H., Entwurf einer systematischen Darstellung
der schlesischen Mundart im Mittelalter, 1971; Bahr, E. u. a., Oberschlesien
nach dem Zweiten Weltkrieg. Verwaltung, Bevölkerung, Wirtschaft, 1975;
Stüttgen, D., Schlesien, (in) Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte
1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Schlesien im 18. Jahrhundert (Karte
1:500000); Menzel, J., Formen und Wandlungen der mittelalterlichen
Grundherrschaft in Schlesien, (in) Die Grundherrschaft im späten Mittelalter,
Bd. 1 hg. v. Patze, H., 1983; Geschichtlicher Atlas von Schlesien, hg. v.
Petry, L./Menzel, J., 1985; Loebel, H., Schlesien, 1987; Sommer, F., Die
Geschichte Schlesiens, 1987; Trux, E., Schlesien in der Biedermeierzeit, 1987;
Geschichte Schlesiens, Bd. 1 Von der Urzeit bis zum Jahre 1526, hg. v. Petry,
L., 5. A. 1988, Bd. 2 Die Habsburger Zeit 1526-1740, hg. v. Petry, L., 2. A.
1988, Bd. 3 Preußisch-Schlesien 1740-1945, Österreichisch-Schlesien
1740-1918/45, hg. v. Menzel, J., 1999; Weber, M., Das Verhältnis Schlesiens zum
Alten Reich in der frühen Neuzeit, 1989; Kontinuität und Wandel, hg. v.
Baumgart, P., 1990; Weber, M., Das Verhältnis Schlesiens zum Alten Reich, 1992;
Schlesien, hg. v. Conrads, N., 1994; Schlesisches Städtebuch, hg. v. Johanek,
P. u. a., 1995; Menzel, J., Schlesien, LexMA 7 1995, 1481ff.; Schlesien und die
Schlesier, hg. v. Bahlcke, J., 1996; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption,
1999, 205; Hofmann, A., Die Nachkriegszeit in Schlesien, 2000; Bartosz,
J./Hofbauer, H., Schlesien, 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 895; Filip, V. u. a., Schlesien, Georg
von Podiebrad und die römische Kurie, 2005; Rüther, A., Region und Identität,
2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schlüchtern (Kloster, Grafschaft).
Vermutlich im frühen 9. Jahrhundert wurde in S. (993 Sluohderin) an der oberen
Kinzig ein wohl mit Fulda verbundenes Kloster gegründet. 993 ließ sich das
Hochstift Würzburg von König Otto III. Ansprüche auf S. bestätigen. Würzburgs
Einfluss wurde seit dem 12. Jahrhundert durch die Vogtei
der Herren von Grumbach zurückgedrängt. 1243 kam die nördliche Hälfte des Vogteigebiets an die Herren von Trimberg, die südliche
Hälfte an die Herren von Steckelberg, 1307 an die Grafen von
Rieneck-Rothenfels. 1316 erlangten die Herren bzw. Grafen von Hanau die
südliche und 1371 auch die nördliche Hälfte (Grafschaft S.). 1656 verzichtete
Würzburg auf seine Rechte, nachdem das Kloster 1539 zur Reformation übergeführt
worden war. 1609 wurde die Klosterverfassung aufgehoben. Über Hanau kam S. an
Hessen-Kassel, Preußen (1866) und Hessen (1945).
L.: Wolff 270; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3; Schiele, F., Die
Reformation des Klosters Schlüchtern, 1907; Zimmermann, E., Hanau, Stadt und
Land, 2. A. 1917; Nistahl, M., Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern
im Mittelalter, 1986; Müller, H., Geschichte und Geschichten aus Schlüchtern, 1994.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schmidt auf Altenstadt (Reichsritter). Die S. zählten zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schönau (Kloster). 1117/1126 gründete
der Graf von Laurenburg unter Mitwirkung des Klosters Allerheiligen in
Schaffhausen auf seinem Eigengut Lipporn eine Benediktinerabtei bei Strüth und
übertrug 1132 das Kloster unter dem Namen S. dem Erzstift Mainz unter Vorbehalt
der Vogtei. 1803 wurde das Kloster zugunsten von
Nassau-Weilburg (Nassau) aufgehoben. 1866 kam S. zu Preußen, 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Heinemeyer, K., Schönau, LexMA 7 1995, 1530f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schönstätt (Reichsritter). Im frühen 17.
Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken und
außerdem vielleicht zum Kanton Gebirg sowie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schöntal (reichsunmittelbare Abtei,
Reichsabtei). Nach der Mitte des 12. Jahrhunderts (1153?, vor 1157) gründete
der fränkische Ritter Wolfram von Bebenburg auf seinem Gut Neusaß an der Jagst
das Zisterzienserkloster Neusaß, das vor 1163 nach S. (Hoefelden) verlegt und
dementsprechend umbenannt wurde. 1157 erhielt es die Bestätigung des Kaisers
und 1176/1177 die des Papstes. 1418 erlangte es die Reichsunmittelbarkeit,
wurde aber 1495 durch Übertragung der Vogtei
seitens Königs Maximilian dem Erzstift Mainz unterstellt. 1671 erwarb S. die im
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikulierte
reichsritterschaftliche Herrschaft Aschhausen mit Teilen von Bieringen und
Teilen von Sershof, gewann jedoch weder Reichsstandschaft noch
Kreisstandschaft. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste das unmittelbare Gebiet
der Abtei 0,5 Quadratmeilen mit 300 Einwohnern. Sie hatte insgesamt noch
folgende Güter: S., Aschhausen, Bieringen mit Weltersberg, Diebach, Oberkessach
mit Hopfengarten und Weigental (Weigenthal), Westernhausen, halb Berlichingen,
die Höfe Büschelhof, Eichelshof, Halberg, Halsberg, Muthof, Neuhof, Neusaß,
Sershof, Schleierhof, Spitzenhof, den Propsteihof zu Mergentheim, den
Schöntaler Hof in Heilbronn und über 4500 Morgen Land. Um 1800 zählte S. zum
Kanton Odenwald. 1802/1803 kam es mit sieben Dörfern und etwa 3100 Einwohnern
an Württemberg und wurde aufgehoben. 1951/1952 fiel S. über Württemberg an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 101, 493; Winkelmann-Holzapfel 162; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) E4; Riedenauer 129; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg
von 1802-1810, 1902; Betzendörfer, W., Kloster Schöntal, 1937; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Die Kunstdenkmäler in
Württemberg. Ehemaliges Oberamt Künzelsau, bearb. v. Himmelheber, G., 1962;
Mellentin, E., Kloster Schöntal, 1964; 825 Jahre Kloster Schöntal, 1982; Eberl,
I., Schöntal, LexMA 7 1995, 1539f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwaben (Herzogtum, Reichslandvogtei
Oberschwaben und Niederschwaben). Das nach der germanischen Völkerschaft der
Sweben bezeichnete S. umfasste ursprünglich die (spätere) deutsche Schweiz, das
Elsass, Südbaden, Südwürttemberg und das Gebiet bis zum Lech und wurde zunächst
von den swebischen Alemannen besiedelt und nach ihnen benannt. Das ältere, seit
dem 6. Jahrhundert ausgebildete Herzogtum der Alemannen wurde 746 von den
Franken beseitigt. 843 kam Alemannien zum ostfränkischen Reich, in dem es zunehmend
als S. bezeichnet wurde. Mehrere Geschlechter rangen miteinander um die Macht
(Hunfridinger, Alaholfinger). Nach dem Aussterben der ostfränkischen Karolinger
wechselte die Würde des Herzogs von S. zwischen verschiedenen Familien
(Hunfridinger/Burchardinger, Konradiner, Babenberger/Liudolfinger). Heinrich
IV. übertrug sie 1079 seinem Schwiegersohn Friedrich von Büren bzw. Staufen,
dessen Geschlecht die durch Anfall welfischer, Pfullendorfer, Lenzburger und
zähringischer Güter vermehrte Würde bis 1268 (Herzog Konradin) innehatte. Nach
Aussterben der Familie bereicherten sich die Großen des Landes, vor allem die
Grafen von Württemberg, am Reichsgut und Herzogsgut und verhinderten die
Wiederherstellung des Herzogtums S. durch König Rudolf von Habsburg, der zwar
das Herzogtum seinem Sohn Rudolf († 1290) verlieh, unter dessen Enkel Johann
Parricida aber der Titel erlosch. Immerhin vereinigte Rudolf von Habsburg die
Reste des Reichsgutes in Reichslandsvogteien. Von diesen verlor die nördlich
der Donau gelegene Reichslandvogtei Niederschwaben rasch an Bedeutung. Dagegen
vermochte die südlich der Donau gelegene Reichslandvogtei Oberschwaben,
gestützt auf ursprünglich welfisch-staufische Rechte um Ravensburg und seit
1415 auf das Gebiet der sog. Freien auf der Leutkircher Heide, sich zu
behaupten. 1378 wurde ihr die Reichslandvogtei Niederschwaben zugeschlagen.
Sitz der Landvogtei (Reichslandvogtei in Oberschwaben und Niederschwaben) war
die Ravensburg, seit 1647 Altdorf (Weingarten). Eine umfassende Wiedergewinnung
der alten Reichsrechte gelang freilich nicht. Lediglich um Altdorf (Weingarten)
blieb ein bescheidenes Herrschaftsgebiet bestehen. Die Landvogtei wurde
mehrfach verpfändet. 1541 kam sie als Reichspfandschaft endgültig an Österreich
(Schwäbisch-Österreich). Ihre Landeshoheit erfasste rund 25000 Einwohner, doch
bestanden Geleitsrechte, Forstrechte, Gerichtsrechte und Vogteirechte auch gegenüber vielen anderen
oberschwäbischen Reichsständen. 1805 kam die zum österreichischen Reichskreis
zählende Vogtei an Württemberg. Das Gebiet der
Freien auf der Leutkircher Heide (Amt Gebrazhofen) fiel 1805 an Bayern und 1810
an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43, 136; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II
34 (1138-1254) F4; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Baumann, F.,
Forschungen zur schwäbischen Geschichte, 1898; Schröder, A./Schröder, H., Die
Herrschaftsgebiete im heutigen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg nach dem
Stand von Mitte 1801, Z. hist. Ver. Schwaben und Neuburg 32 (1906); Schröder,
A., Die staatsrechtlichen Verhältnisse im Bayerischen Schwaben um 1801, Jb.
Hist. Ver. Dillingen 19 (1906); Weller, K., Die freien Bauern in Schwaben, ZRG
54 (1934); Ernst, F., Zur Geschichte Schwabens im ausgehenden Mittelalter, (in)
Festgabe Bohnenberger, 1938; Weller, K./Weller, A., Besiedlungsgeschichte
Württembergs vom 3. bis 13. Jahrhundert, 1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten
in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Tüchle, H.,
Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1f. 1950ff.; Historisches Ortsnamenbuch von
Bayern, hg. v. der Komm. f. bay. LG. (1952ff.), Teil Schwaben; Zorn, W.,
Historischer Atlas von Schwaben, Schwäbische Bll. 4 (1953); Historischer Atlas
von Bayerisch Schwaben, hg. v. Zorn, W., 1955; Gönner, E./Müller, M., Die
Landvogtei Schwaben, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 51, 52, 94, III,
27, Swabun, Volksname, Landname, Swabolant, Svavaland, Swabo richi, Suevia,
Schwaben; Lautenbacher, G., Bayerisch Schwaben, 1968; Weller, K./Weller, A.,
Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum, 8. A. 1975; Maurer, H.,
Der Herzog von Schwaben, 1978; Blickle, P./Blickle, R., Schwaben von 1268 bis
1803, 1979; Hofacker, H., Die schwäbischen Reichslandvogteien im späten
Mittelalter, 1980; Fried, P./Lengle, P., Schwaben von den Anfängen bis 1268,
1988; Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern, hg. v.
Eberl, I., 1988; Graf, K., Das Land Schwaben im späten Mittelalter, (in)
Regionale Identität und soziale Gruppen im deutschen Mittelalter, 1992, 127;
Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Zotz, T., Schwaben, LexMA 7
1995, 1598ff.; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3,
3 3. A. 1997; Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, hg. v.
Kraus, A., 2001; Zettler, A., Geschichte des Herzogtums Schwaben, 2003; Das
Reich in der Region während des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, hg. v.
Kießling, R. u. a., 2005; Adel im Wandel, hg. v. Bumiller, C. u. a., 2006; Die
Integration in den modernen Staat, hg. v. Hoffmann, C. u. a., 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwalenberg (Grafen, Grafschaft). Nach der
von Oldenburg an die obere Weser verlegten, 1225 zuerst genannten Burg S.
nannte sich seit 1127 ein seit 1101 fassbares Adelsgeschlecht (Widukind I.),
das vermutlich aus einem engrischen Grafengeschlecht hervorging. Es hatte Eigen
und Lehen zwischen Herford und Höxter sowie um Korbach und Waldeck. Es erwarb
neben anderen Rechten die Vogtei über das
Hochstift Paderborn (1124-1189), die Vizevogtei über das Stift Corvey und die Vogtei über Höxter. Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen
1180 gewann es eine beherrschende, fast reichsunmittelbare Stellung zwischen
Herford und Höxter. Wenig später spaltete es die Linien Pyrmont (1194-1494),
Waldeck (1219 bzw. 1228/1229 bzw. vor 1231) und Sternberg (um 1240, 1243-1377)
ab. Das gegen 1300 in zwei Teile zerfallene restliche Herrschaftsgebiet (u. a.
Schieder) gelangte 1365 nach dem Aussterben des Hauses an Lippe (drei Viertel)
und Paderborn (ein Viertel). Bis 1762 wurde S. von lippischen Nebenlinien genutzt.
1808 kam S. an Lippe, Oldenburg und Stoppelberg an das Königreich Westphalen
als Nachfolger des Hochstifts Paderborn. Mit Lippe fiel S. 1947 an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 326,349; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789)
B3; Rasch, H., Stadt und Land Schwalenberg, 1957; Forwick, F., Die
staatsrechtliche Stellung der ehemaligen Grafen von Schwalenberg, 1963;
Johanek, P., Schwalenberg, LexMA 7 1995, 1610; Zunker, D., Adel in Westfalen,
2003, 146 (mit genealogischer Übersicht). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seck (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken sowie
zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seinsheim, Saunsheim (Herrschaft,
Freiherren, Grafen). S. bei Kitzingen wird 1155 (Sovensheim) erstmals erwähnt.
Es war Sitz der seit 1172 bezeugten ministerialischen, westlich Ochsenfurts
begüterten Herren von S., die von den Hochstiften Bamberg und Würzburg Lehen
hielten und den Herren von Hohenlohe sowie den Grafen von Castell dienten. 1420
erwarb Erkinger von S. die Burg Schwarzenberg bei Scheinfeld, trug sie 1428 dem
Reich zu Lehen auf und wurde 1429 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ein
Zweig sind die späteren Fürsten zu Schwarzenberg, denen Freiherr Ludwig von S.
die Güter 1655 überlassen hatte, nachdem die 1573 gekaufte, innerhalb Bayerns
landsässige Herrschaft Sünching an der Großen Laaber neuer Stammsitz geworden
war. Die S. gehörten im frühen 16. Jahrhundert mit Seehaus, Hohenkottenheim,
Erlach, Schwarzenberg, Hohenlandsberg und Marktbreit dem Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken an. Weiter waren sie im 18. Jahrhundert zeitweise in den
Kantonen Odenwald und Gebirg immatrikuliert. Sie zählten seit 1590 zur
Grafenbank des fränkischen Reichskreises und seit 1598 zum fränkischen
Reichsgrafenkollegium, doch gingen diese Rechte bis 1655 durch Verkauf an die
Schwarzenberg über. Ohne Reichsstandschaft wurden die Freiherren von S. 1705 in
den Reichsgrafenstand erhoben. Um 1800 umfasste die Herrschaft S. ein Gebiet
von 3 Quadratmeilen (Verwalterämter Wässerndorf und Gnötzheim und Vogtamt Hüttenheim). 1912 starb die Familie aus. S.
Bayern.
L.: Stieber; Wolff 125; Zeumer 554 II b 62, 7; Wallner 693 FränkRK 20; Pfeiffer
198, 213; Bechtolsheim 2, 14; Riedenauer 127; Neumaier 48, 51, 54, 69, 96, 98,
100, 102, 107, 160, 192, 194, 195, 199, 202; Fugger, E. v., Die Seinsheims und
ihre Zeit, 1893; Schwarzenberg, K. Fürst zu, Geschichte des reichsständischen
Hauses Schwarzenberg, 1963; Wendehorst, A., Seinsheim, LexMA 7 1995, 1721;
Rahrbach 237. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Soden, (Reichsdorf) (seit 1947 Bad
Soden am Taunus). 1035 gab Kaiser Konrad II. dem Kloster Limburg an der Haardt
(Hardt) den königlichen Hof zu Sulzbach mit Teilen des Gebiets der später zur Vogtei Sulzbach gehörenden Dörfer Altenhain,
Neuenhain, Schneidhain (Schneidenhain) und S. Die freien Bauern wurden hiervon
nicht betroffen. 1191 wird S. am Taunus erstmals erwähnt. 1282 stellten sich
die freien Bauern von S. und Sulzbach unter den Schutz der Stadt Frankfurt am
Main und verpflichteten sich dafür zur Heeresfolge. Die Dörfer Neuenhain,
Altenhain und Schneidhain (Schneidenhain) gerieten dagegen unter die Herrschaft
der Vögte des Klosters Limburg für die Güter der Vogtei
Sulzbach, nämlich der Herren von Eppstein, später der Grafen von
Stolberg-Königstein. 1450 gelangten S. und Sulzbach auf Grund eines Frankfurter
Darlehens pfandweise ganz unter die Herrschaft Frankfurts, das zeitweilig auch
den Limburger Fronhof erwarb. Als das Kloster Limburg 1561 an die Pfalz
(Kurpfalz) fiel, musste Frankfurt den Fronhof an die Pfalz herausgeben und in
eine Teilung der hohen Obrigkeit in den Dörfern einwilligen. 1613 gelang es S.
und Sulzbach, sich durch Rückzahlung von 800 Gulden rechtlich von der
Frankfurter Herrschaft zu befreien. 1650 trat die Pfalz die Vogtei Sulzbach an das Erzstift Mainz ab. 1656
einigten sich Frankfurt und das Erzstift Mainz über die Rechte der gemeinsamen
Herrschaft in Sulzbach und S. 1803 fielen Sulzbach und S. an Nassau-Usingen
(Nassau) und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Hugo 462; Wolff 506; Moser, K. v., Die Reichsfreiheit der Gerichte und
Gemeinden Sulzbach und Soden, 1753; Straub, V., Aktenmäßige Deduktion und
rechtsgründliche Widerlegung auf das Impressum: Die Reichfreiheit deren
Gerichten und Gemeinden in Sulzbach und Soden, 1754 ungedruckt; Kaufmann, E.,
Geschichte und Verfassung der Reichsdörfer Soden und Sulzbach, 2. A. 1981.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Söflingen (Reichsabtei). 1258 verlegte ein
um 1237 in Ulm gegründeter Klarissenkonvent seinen Sitz nach S. Die Vogtei über dieses vor allem von den Grafen von
Dillingen rasch Güter erwerbende Kloster gab Kaiser Karl IV. 1357 an die
Reichsstadt Ulm. Nach langen Auseinandersetzungen löste die Abtei 1773 durch
Güterabtretungen die Rechte Ulms ab und wurde reichsunmittelbar. Seit 1775
gehörte die Äbtissin des den Bettelorden zuzurechnenden Klarissenklosters zu
den schwäbischen Prälaten der geistlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags
und zum schwäbischen Reichskreis. Das Gebiet der Abtei umfasste 2 Quadratmeilen
bzw. rund 110 Quadratkilometer mit 4000 Einwohnern. Dazu gehörten die Orte S.,
Harthausen, Ermingen, Eggingen, Schaffelkingen, Burlafingen und einzeln
stehende Häuser und Höfe. 1802 kam es an Bayern, 1810 (bis auf Burlafingen) an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Zeumer 552 II a 36, 22; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C3;
Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Hölzle,
E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Miller, M., Die
Söflinger Briefe und das Klarissenkloster Söflingen bei Ulm im Spätmittelalter,
1940; Frank, K., Das Klarissenkloster Söflingen, 1980.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Solothurn (Reichsstadt, Kanton). An der
Stelle einer bisher archäologisch nicht erwiesenen keltischen Siedlung
errichteten die Römer das keltisch bezeichnete Kastell Salodurum. Das danach im
Osten von Alemannen und im Westen von Burgundern besetzte Gebiet kam 888 an das
Königreich Burgund und 1032 mit diesem an das Reich. Seit 1127 unterstand es
der Vogtei der Herzöge von Zähringen und wurde
nach deren Aussterben 1218 Reichsstadt. Von 1295 an verbündete diese sich mit
Bern und erwarb seit 1389 Gebiete im Aaretal und im Jura (Herrschaften Buchegg
1391, Falkenstein 1402/1420, Olten 1426, Gösgen [Obergösgen, Niedergösgen]
1458), nachdem sie von Kaiser Ludwig dem Bayern 1344 das
Stadtschultheißenwahlrecht und die Verfügung über Münze und Zoll sowie von
Kaiser Karl IV. 1360 das Stadtschultheißenamt und 1365 die Hochgerichtsbarkeit
erworben hatte. 1481 wurde S. in die Eidgenossenschaft der Schweiz aufgenommen,
nachdem es 1353 durch den Eintritt Berns in die Eidgenossenschaft bereits zugewandter
Ort geworden war. 1803 wurde das stets katholisch und
aristokratisch-oligarchisch gesinnte, territorial zerrissene S. Kanton der
Schweiz (791 Quadratkilometer). Verfassungsänderungen erfolgten 1814, 1830,
1856, 1875 und 1887.
L.: Wolff 525f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) D2; Meyer, K.,
Solothurnische Verfassungszustände zur Zeit des Patriziates, 1921; Amiet, B.,
Die solothurnische Territorialpolitik von 1344 bis 1532, 1929; Amiet, B.,
Solothurnische Geschichte, Bd. 1ff. 1952ff.; Solothurner Urkundenbuch, bearb.
v. Kocher, A., Bd. 1, 2 1952ff.; Sigrist, H. u. a., Solothurn, 3. A. 1972;
Solothurn, bearb. v. Schubinger, B., 1990; Noser, O., Solothurn, LexMA 7 1995,
2038f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sommerschenburg (Pfalzgrafen). Seit 1129 nannten
sich die Pfalzgrafen von Sachsen nach der Burg S. (Somerischenborg) südöstlich
Helmstedts. Sie hatten Eigengut an der oberen Aller und am Lappwald,
Grafenrechte im Hosgau (Hassegau) und um Seehausen sowie die Vogtei u. a. über Helmstedt (1145), Schöningen (1120),
Quedlinburg (vor 1137-1179) und Gandersheim (nach 1152). Als Anhänger Heinrichs
des Löwen verloren die Pfalzgrafen 1180 ihre Rechte an Wettin (Seehausen) und
an die Landgrafen von Thüringen (Pfalzgrafschaft, Hassegaugrafschaft) bzw.
verkauften sie 1179 an den Erzbischof von Magdeburg (S.).
L.: Wolff 428; Petke, W., Sommerschenburg, LexMA 7 1995, 2042.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Staufer (Geschlecht). Die Anfänge der
vielleicht im Ries beheimateten und zeitweilig mit der Würde der Pfalzgrafen
von Schwaben bekleideten (oder vielleicht auch aus dem Elsass stammenden) S.
reichen bis in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts zurück. Stammsitz war
zunächst Büren (Wäschenbeuren), nach dem sich Friedrich von Büren († 1055)
benannte, der durch seine Heirat mit Hildegard von Egisheim Güter im Elsass
(Schlettstadt, Teile des Hagenauer Forstes) gewann. Sein Sohn Friedrich (†
1105) erhielt als Schwiegersohn König Heinrichs IV. 1079 im Gefolge des
Investiturstreites das Herzogtum Schwaben und erbaute die namengebende Burg
Stauf auf dem Hohenstaufen bei Göppingen. 1125/1138 erlangten die S., die auch
die 1108 letztmals genannten Grafen von Comburg (Komburg) beerbten, das Erbe der
Salier, 1138 mit Konrad III. den deutschen Thron. Unter (Kaiser) Friedrich I.
Barbarossa wurden Schwaben, Elsass, das Rhein-Maingebiet, Ostfranken,
Oberpfalz, Egerland (Aussterben der Diepoldinger 1146), Vogtland, Pleißenland, das nördliche Thüringen und der Harzraum um
Goslar Königslandschaften. In Schwaben fielen zusätzlich die Güter Welfs VI.
(1179/1191) und der Grafen von Pfullendorf (1180) an. 1184/1186 gelang die
Eheverbindung Heinrichs VI. mit Konstanze von Sizilien, das 1189/1194 gewonnen
wurde. Der frühe Tod Heinrichs VI. (1197) und der Thronstreit Philipps von
Schwaben mit dem Welfen Otto IV. nach der Doppelwahl von 1198 erschütterten die
staufische Herrschaft dann allerdings zutiefst. Hinzu kam, dass Friedrich II.
zwar sein normannisches Erbgut in einen zentralistischen Beamtenstaat
umwandelte, in Deutschland aber durch die Fürstengesetze von 1220
(Confoederatio cum principibus ecclesiasticis) bzw. 1231/1232 (Statutum in
favorem principum) die Rechte der Landesherren festigte. Nach Friedrichs II. Tod
(1250) sowie seines Sohnes Konrad IV. Tod (1254) zerfiel die Herrschaft der
Staufer in Deutschland. Bei ihrem Aussterben 1268 (Enthauptung Konradins, des
Sohnes Konrads IV., in Neapel) fielen die Güter in verschiedene Hände.
L.: Weller, K., Die staufische Städtegründung in Schwaben, Württemberg. Vjh.
N.F. 1930; Diederich, A., Staufer und Welfen, 1938; Steuermann, H., Die
Hausmachtpolitik der Staufer von Herzog Friedrich I. bis König Konrad III.
1079-1152, 1939; Maschke, E., Das Geschlecht der Staufer, 1943; Bosl, K., Die
Reichsministerialität der Salier und Staufer, 1950/19511, Neudruck 1968/1969;
Engels, O., Die Staufer, 6. A. 1994; Schwarzmaier, H., Die Heimat der Staufer,
1976; Engels, O., Stauferstudien, 1988; Die Staufer im Süden, hg. v. Kölzer, T.,
1996; Hechberger, W., Staufer und Welfen, 1996; Engels, O., Staufer, LexMA 8
1996, 76; Staufische Stadtgründungen am Oberrhein, hg. v. Reinhardt, E. u. a.,
1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 1, 195; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 1, 505; Grafen, Herzöge, Könige, hg. v. Seibert, H.
u. a., 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steinfurt (Herrschaft, Grafschaft). Nach
der 1129 erwähnten Burg S. (Stenvorde, Burgsteinfurt) an der Aa im Norden der
Münsterschen Bucht nannten sich Edelherren von S., die eine aus Grundrechten, Vogteirechten und Gerichtsrechten bestehende
Herrschaft aufbauten (Kirchspiel Steinfurt, Vogtei
über Borghorst ab 1270, Freigrafschaft Laer, Amt Rüschau ab 1279, Gronau 1365).
1357 wurde Laer an das Reich aufgetragen. Nach dem Aussterben der Herren fiel
die Herrschaft S. über die Erbtochter 1421 an Everwin von Götterswick, der im
gleichen Jahr die Grafschaft Bentheim erbte, und damit an die Grafen von
Bentheim. 1454 wurden Bentheim und S. in zwei Linien verselbständigt. 1495
wurde S. zum Schutz vor dem Hochstift Münster dem Reich als Lehen aufgetragen
und zur Reichsgrafschaft erhoben. Sie zählte, vermindert um das im 16.
Jahrhundert an das Hochstift Münster gelangte Amt Rüschau, zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum westfälischen
Reichsgrafenkollegium. 1716 wurde sie nach einem 1547 eingeleiteten Prozess auf
Stadt und Kirchspiel Burgsteinfurt beschränkt. 1804 wurde Bentheim durch die
Linie S. (Bentheim-Steinfurt) wieder mit ihr vereinigt. 1806 kam sie mit 1,5
Quadratmeilen Gebiet zum Großherzogtum Berg, 1811 an Frankreich, 1815 an
Preußen. 1946 gelangte Burgsteinfurt an Nordrhein-Westfalen. S.
Bentheim-Steinfurt.
L.: Wolff 312, 351f.; Wallner 704 WestfälRK 41; Großer Historischer Weltatlas
III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die Territorien des Reichs 3, 182;
Castelle, F., Unse stat to Stenvorde, 1947; Köbler, G., Gericht und Recht in
der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1981, 171; Steinfurt.
Bibliographie, hg. v. Pries, H., 1989; Hemann, F., Steinfurt, LexMA 8 1996, 99.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steinkallenfels s. Vogt von Hunoltstein genannt von S. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Straßburg (Hochstift, Residenz des
Bischofs). Die Römer errichteten um 16 n. Chr. an der Mündung der Ill in den
Rhein das Lager Argentorate, aus dem sich ein bedeutender Handelsort
entwickelte, in dem seit dem 4. Jahrhundert, urkundlich seit 614, ein
Bischofssitz bezeugt ist. In fränkischer Zeit kam das Bistum, welches das
Unterelsass ohne Weißenburg, ein kleines Stück des Oberelsass um Rufach sowie
rechtsrheinisch das Gebiet zwischen Elz und Baden-Baden bis zum Schwarzwaldkamm
umfasste, zur Erzdiözese Mainz, bei der es bis 1801 verblieb (1822 Besançon,
1871 exemt). Zwischen 1223 und 1260 gelang den Bischöfen die Ausbildung eines
weltlichen, freilich sehr zersplitterten Herrschaftsgebiets zwischen Landau in
der Pfalz und dem Bieler See (Rufach, Zabern, Ettenheim [810 erstmals erwähnt,
bald Mittelpunkt der oberen bischöflichen Herrschaft rechts des Rheins],
Oberkirch [1303]), das in der Mitte des 14. Jahrhunderts etwa 1400
Quadratkilometer umfasste. 1262 verloren sie allerdings die 974/982 gewonnene
Herrschaft über die Stadt S. 1359 erhielt der Bischof, der seit 1444 meist in
Zabern, von 1789 bis 1803 in Ettenheim, das schon länger Sitz des bischöflichen
Amtes gewesen war, residierte, infolge Ankaufs der Landgrafschaft Elsass
(Unterelsass) den Titel Landgraf des Elsass. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts
standen nach einer Aufteilung von 1595 dem Domkapitel das Gebiet um die Burg
Frankenburg mit neun Dörfern, das Amt Börsch mit vier und das Amt Erstein mit
drei Dörfern zu, dem Bischof die Ämter Benfeld, Dachstein, Kochersberg,
Markolsheim, Schirmeck, Wanzenau (Wengenau) und Zabern im Unterelsass, das Amt
Rufach, die Vogtei Obersulz und die Lehen
Freundstein (Freudstein) und Herlisheim im Oberelsass sowie rechtsrheinisch die
Ämter Ettenheim, Oberkirch und die Herrschaft in der Oppenau. 1648 musste der
Bischof die Lehnshoheit Frankreichs über die linksrheinischen Gebiete des zum
oberrheinischen Reichskreis zählenden Hochstifts anerkennen, blieb aber
Reichsfürst. 1680 kamen die linksrheinischen Gebiete an Frankreich und wurden 1789/1792
säkularisiert. Die rechtsrheinischen Gebiete fielen 1803 an Baden (Fürstentum
Ettenheim mit 6,5 Quadratmeilen und 60000 Einwohnern) und von dort 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 235; Zeumer 552 II a 11; Wallner 697 OberrheinRK 21; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) D4, III 22 (1648) C4, III 38 (1789) C3; Die Territorien
des Reichs 5, 72; Fritz, J., Das Territorium des Bistums Straßburg, 1885;
Kiener, F., Studien zur Verfassungsgeschichte des Territoriums des Bistums
Straßburg, 1912; Meyer, O., La régence épiscopale de Saverne, 1935; Burg, A.
M., Histoire de l’Eglise d’Alsace, 1946; Wunder, G., Das Straßburger
Landgebiet, 1967; Strasbourg, hg. v. Rapp, F., 1982; Rapp, F., Straßburg, LexMA
8 1996, 213ff.; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 615,
1, 2, 564; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 494.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sulzbach (Grafen, Grafschaft). Zu Anfang
des 11. Jahrhunderts entstand auf einem felsigen Kalkberg die Burg S., nach der
sich seit 1071 Grafen von S. nannten, die von dem Babenberger Herzog Ernst I.
von Schwaben († 1015) und der Konradinerin Gisela abstammen und deren Stammvater
Berengar 1003 Graf im Nordgau war. Neben Eigen hatten sie Lehen Bambergs im
westlichen Nordgau und in Österreich sowie die Vogtei
über das Hochstift Bamberg. 1057 gewannen sie weitere Güter aus dem Erbe der
ausgestorbenen Grafen von Schweinfurt. 1071 wurden sie erstmals als Grafen
genannt. 1188 erlosch das Geschlecht. Seine Güter fielen an die Staufer und
verwandte bayerische Adelsgeschlechter, vor allem die Grafen von Hirschberg.
Die Grafschaft S. kam 1269 teilweise, nach dem Aussterben der Grafen von
Hirschberg 1305 vollständig an die wittelsbachischen Herzöge von Bayern, 1329
an deren pfälzische Linie. Von 1349/1353 bis 1373 war S. unter Karl IV.
Hauptort der luxemburgischen Güter der Krone Böhmens in der Oberpfalz
(Neuböhmen), kam dann aber wieder an Bayern zurück. 1505 wurde es nach dem
Landshuter Erbfolgekrieg Teil Pfalz-Neuburgs, von 1610/1616/1656 bis 1742 Sitz
des Fürstentums Pfalz-Sulzbach. Danach fiel das zum bayerischen Reichskreis
zählende) S. infolge (der Beerbung der Pfalz bzw. Pfalz-Neuburgs durch
Pfalz-Sulzbach 1742 und) der Beerbung Bayerns durch die Pfalz 1777
(Pfalz-Sulzbach) wieder mit Bayern zusammen. S. Pfalz-Sulzbach.
L.: Wolff 141; Wallner 712 BayRK 5; Gack, G., Geschichte des Herzogthums
Sulzbach, Neudruck 1988; Pfeiffer, R./Wiedemann, H., Sulzbach in der deutschen
Geschichte, 1965; Piendl, M., Herzogtum Sulzbach, Landrichteramt Sulzbach,
Oberpfälzer Heimat 14 (1970); Sturm, H., Das wittelsbachische Herzogtum
Sulzbach, 1980; Schmid, A., Sulzbach, LexMA 8 1996, 304; Dendorfer, J., Adelige
Gruppenbildung und Königsherrschaft, 2004; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sulzbach (Reichsdorf). 1035 gab Kaiser
Konrad II. dem Kloster Limburg an der Haardt (Hardt) bei Dürkheim (Bad
Dürkheim) an der Weinstraße den königlichen Hof zu S. mit Teilen des Gebiets
der später zur Vogtei S. gehörenden Dörfer
Altenhain, Neuenhain, Schneidhain und Soden im Taunus. Die freien Bauern wurden
hiervon nicht betroffen. 1282 stellten sich die freien Bauern von Soden und S.
unter den Schutz der Stadt Frankfurt am Main und verpflichteten sich dafür zur
Heeresfolge. 1450 gerieten Soden und S. auf Grund eines Frankfurter Darlehens pfandweise
ganz unter die Herrschaft Frankfurts. Als das Kloster Limburg 1561 an die Pfalz
(Kurpfalz) fiel, musste Frankfurt in eine Teilung der hohen Obrigkeit
einwilligen. 1613 gelang es Soden und S., sich durch Rückzahlung rechtlich von
der Frankfurter Herrschaft zu befreien. 1650 trat die Pfalz die Vogtei S. an das Erzstift Mainz ab. 1656 einigten sich
Frankfurt und das Erzstift Mainz über die Rechte der gemeinsamen Herrschaft in
S. und Soden. 1803 fielen S. und Soden an Nassau-Usingen (Nassau) und damit
1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Hugo 463; Wolff 506; Kaufmann, E., Geschichte und Verfassung der
Reichsdörfer Soden und Sulzbach, 2. A. 1981.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sundergau (Gau zwischen Inn und Isar, Sundergeuue,
Sundergouue, Sundargouwe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 (Oberhaching,
Unterhaching, Huppenberg, Hechenberg, Königsdorf, Karpfsee, Weidfilz bzw.
Weidfitze, Wolfratshausen, Vogtareuth, Neuching,
Tegernsee); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 37,
Sundargouwe. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Teck (Herzöge). Die Burg T. in der
Schwäbischen Alb ist erstmals 1152 bezeugt. Sie war Sitz einer vor 1187
entstandenen Nebenlinie der Herzöge von Zähringen, die sich seit (etwa 1186
bzw.) 1187 Herzöge von T. nannte, sich 1218 beim Aussterben der Herzöge von
Zähringen mit einer Geldabfindung zufriedengab und sich am Ende des 13.
Jahrhunderts in die Linien Oberndorf mit Gütern im Neckargau und Owen mit
Gütern um T. teilte. Schon früh musste die Vogtei
über das Reichsgut Rottweil an den König zurückgegeben werden. 1303 verkaufte
die Linie Oberndorf ihre Hälfte der Herrschaft an Habsburg bzw. Österreich. Im
Wettstreit mit Habsburg kauften die Grafen von Württemberg 1317 die Herrschaft
Rosenfeld von der Linie Oberndorf, die 1363 verarmt ausstarb, und gewannen von
1319 bis 1323 pfandweise und 1381/1386 endgültig das Gebiet um T. (T.,
Kirchheim, Verkauf der Hälfte der Herrschaft T. durch die jüngere Linie
1381/1385). Die Linie Owen erwarb 1365 die Herrschaft Mindelheim und veräußerte
1374 die 1363 ererbte Herrschaft Oberndorf an die Grafen von Hohenberg. Mit
Ludwig von T., Patriarch von Aquileja, starb das Geschlecht 1439 aus. 1495
verlieh König Maximilian I. wegen der von den T. stammenden Güter den Grafen
von Württemberg den Titel Herzog von T. Das Herzogtum Württemberg und T.
gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts zum schwäbischen Reichskreis. Der Sohn
Alexanders von Württemberg, Graf Franz von Hohenstein (1837-1900) erhielt 1863
den Titel Fürst von T., 1871 Herzog von T.
L.: Wolff 159; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Die schwäbische
Alb, hg. v. Wagner, G., 1958; Gründer, I., Studien zur Geschichte der
Herrschaft Teck, 1963; Wolf, A., König für einen Tag, 2. A. 1995; Wolf, A.,
Teck, LexMA 8 1996, 517f.; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 40;
Götz, R., Die Herzöge von Teck, 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tecklenburg (Grafschaft). Die Burg T.
südwestlich Osnabrücks im westlichen Teutoburger Wald wurde um 1100 vermutlich
von den Grafen von Zutphen erbaut. 1129 ist der vielleicht aus dem
Mittelrheingebiet stammende, aus der Familie der die Grafen von Zutphen
beerbenden Grafen von Saarbrücken kommende Graf Ekbert bzw. Egbert, 1184 der
Name T. bezeugt. 1184 wurde die Burg T. an das Erzstift Köln verkauft und als
Lehen zurückgenommen. Obwohl 1173 die Vogtei
über das Hochstift Münster und 1236 die seit etwa 1180 gehaltene Vogtei über das Hochstift Osnabrück aufgegeben werden
mussten, gewannen die Grafen eine ansehnliche Herrschaft zwischen Hunte und Ems
(1189 Ibbenbüren). 1248 wurden Güter um Vechta und im Emsland an das Hochstift
Münster verkauft. 1263 starben die ekbertinischen Grafen von T. aus. Ihre Güter
fielen über eine Erbtochter (Heilwig) an die jüngere Linie der Grafen von
Holland, die sich seit dem Erwerb der Obergrafschaft Bentheim 1154/1165 Grafen
von Bentheim nannte und vor 1309 das Recht ihrer Dienstmannen besonders
aufzeichnete. 1327/1328 kam T. an die landfremden verwandten Grafen von
Schwerin, die (zwischen 1343 und) 1358 Schwerin an Mecklenburg verkauften und
den Namen T. fortführten. Um 1375 umfasste das Herrschaftsgebiet neben der an
der oberen Ems gesondert liegenden, 1365 erworbenen Grafschaft Rheda
südwestlich Bielefelds einen breiten Streifen auf dem rechten Emsufer zwischen
Münster und Lingen und Gebiete des südlichen Oldenburg mit Cloppenburg,
Friesoythe einschließlich des Saterlandes und des Hümmlings. 1385 wurde Iburg
gewonnen. Um 1400 verlor T. in Auseinandersetzungen mit den Hochstiften Münster
und Osnabrück und dem Erzstift Köln mit Cloppenburg, Friesoythe und Bevergern
bei Rheine etwa die Hälfte seines Gebiets an Münster und wurde auf zwei nur
durch einen schmalen Landstreifen verbundene Teile um Lingen und um T.
beschränkt. 1493 wurde in T. (mit Rheda) und Lingen geteilt. 1548 wurde wegen
der Zugehörigkeit des letzten Grafen der Schweriner Linie zum Schmalkaldischen
Bund Lingen entzogen und an Kaiser Karl V. als Herzog von Geldern gegeben
(1632/1633 an Oranien, 1702 an Brandenburg). 1557 kam das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende T. (mit Rheda) über eine
Erbtochter wieder an Bentheim. Dieses wurde 1606/1610 in die Linien Bentheim-Tecklenburg
mit T., Rheda und Limburg (Hohenlimburg) und Bentheim und Steinfurt geteilt.
1696 kam es zur Wiederaufnahme von bereits 1576 vor dem Reichskammergericht
begonnenen Erbstreitigkeiten mit den Grafen von Solms-Braunfels, die durch
Urteil den größten Teil der Grafschaft T. erhielten. 1707/1729 fiel das zum
westfälischen Reichsgrafenkollegium zählende T. (Bentheim-Tecklenburg) unter
Abfindung der Grafen von Solms-Braunfels und der Grafen von
Bentheim-Tecklenburg, denen die Herrschaft Rheda verblieb, an Preußen.
1807/1808 kam T., das mit der Reichsgrafschaft Lingen ein Gebiet von 14
Quadratmeilen mit 45000 Einwohnern umfasste (die Städte T., Lengerich und
Kappeln (Westerkappeln) und die Kirchspiele Lengerich, Kappeln (Westerkappeln),
Lienen [Linen], Ladbergen, Wersen, Lotte, Leeden, Ledde und Schale), zum
Großherzogtum Berg, 1810-1813 zu Frankreich. Danach fiel es mit der
Obergrafschaft Lingen an Preußen (Provinz Westfalen) zurück und damit 1946 an
Nordrhein-Westfalen. Die Niedergrafschaft Lingen gelangte über Hannover 1866 an
Preußen (Provinz Hannover) und damit 1946 zu Niedersachsen.
L.: Wolff 352f.; Zeumer 554 II b 63, 3; Wallner 703 WestfälRK 16; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die
Territorien des Reichs 3, 182; Holsche, A. K.,
Historisch-topographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg,
1788; Reismann-Grone, T., Geschichte der Grafschaft Tecklenburg bis zum
Untergang der Egbertiner 1263, 1894; Fressel, R., Das Ministerialenrecht der Grafen
von Tecklenburg, Diss. jur. Münster 1907; Gertzen, B., Die alte Grafschaft
Tecklenburg 1400, 1939 (Diss. phil. Münster); Hunsche, F., 250 Jahre Landkreis
Tecklenburg, 1957; Hillebrand, W., Besitz- und Standesverhältnisse des
Osnabrücker Adels, 1961; Gladen, A., Der Kreis Tecklenburg an der Schwelle des
Zeitalters der Industrialisierung, 1970; Köbler, G., Gericht und Recht in der
Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G. 1980, 169; Köln Westfalen
1180-1980, 1980; Mersiowsky, M., Tecklenburg, LexMA 8 1996, 518; 850 Jahre
Ibbenbüren, 1996; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 198 (mit genealogischer
Übersicht). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Teufel von Pirkensee, Teufel von
Birkensee (Reichsritter). Vielleicht zählten die T. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Teufel von Pirkensee, Teufel von
Birkensee (Reichsritter). Vielleicht zählten die T. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127.
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Thüringen (Landgrafschaft, Land,
Freistaat). Das Gebiet zwischen Harz, Thüringer Wald, (Unstrut,) Werra und
Saale wurde in der Nachfolge anderer germanischer Völkerschaften im 5.
Jahrhundert n. Chr. von den vielleicht im Namen an die Hermunduren anknüpfenden
Thüringern eingenommen, die erstmals im letzten Drittel des 4. Jahrhunderts (um
400 bei Vegetius) als (von Grahn-Hoek auf die gotischen Terwinger
zurückgeführte) Toringi erscheinen. Ihr sich noch darüberhinaus erstreckendes
Reich zwischen Donau, Main, Werra und Elbe wurde 531/533/534 von den Franken
und Sachsen vernichtet und seine Angehörigen unter fränkische Herrschaft
gebracht (634-717/719 Herzogtum) und christianisiert. Die Klöster Fulda und
Hersfeld sowie das Erzstift Mainz (Erfurt) erwarben umfangreiche Güter. Mit dem
Übergang des deutschen Königtums auf die sächsischen Liudolfinger und der
Bildung weiter östlich liegender Marken wurde T. vom Grenzland zu einem
Kerngebiet des Reiches mit Pfalzen in Nordhausen, Merseburg, Arnstadt, Ohrdruf,
Wechmar, Heiligenstadt, Mühlhausen?, Gebesee, Saalfeld, Dornburg, Kirchberg
(bei Jena), Erfurt, Tilleda, Wallhausen und Allstedt. Unter den gräflichen
Geschlechtern gewannen die aus einer Seitenlinie der Grafen von Rieneck in
Mainfranken stammenden, auf der 1044 erbauten Schauenburg bei Friedrichroda
ansässigen, am Pass der Hohen Sonne des Thüringerwaldes sowie um Sangerhausen
begüterten Ludowinger (1039 Ludwig der Bärtige) die Vorherrschaft und wurden
von König Lothar III. um 1130 (1130/1131) mit dem Titel Landgrafen
ausgezeichnet. 1122/1137 erlangten sie aus der Heirat mit der Erbtochter
(Hedwig) der Gisonen (Grafen von Gudensberg) Güter in Hessen um Marburg und
Gudensberg südwestlich von Kassel. 1180 erwarben sie beim Sturz Heinrichs des
Löwen zu ihren thüringischen und hessischen Gütern die Pfalzgrafschaft Sachsen
(Hosgau bzw. Hassegau) als Reichslehen und Güter an der Werra, oberen Weser und
Leine (bis 1247). Sie erbauten schon vor 1080 auf fuldisch-hersfeldischem Gut
die Wartburg, später die Neuenburg (Neuburg) an der unteren Unstrut, die
Runneburg (Weißensee) und die Marburg an der Lahn, doch gelang ihnen die
Zusammenfassung ihrer Güter nicht. 1247 starben sie mit Heinrich Raspe im
Mannesstamm aus. T. fiel (endgültig 1263/1264) über eine Schwester Heinrich
Raspes auf Grund einer Eventualbelehnung von 1243 an die in weiblicher Linie
mit den Ludowingern verwandten wettinischen Markgrafen von Meißen, Hessen über
eine Erbtochter (Sophie) an die Grafen von Brabant (Landgrafen von Hessen),
womit einerseits die Trennung von Thüringen und Hessen und andererseits die
Aufgabe der selbständigen Einheit T. eingeleitet wurde. 1265 überließ der
Wettiner Heinrich der Erlauchte T. an seinen Sohn Albrecht den Entarteten.
1293/1294 verkaufte Markgraf Albrecht der Entartete von Meißen T. an König
Adolf von Nassau, doch konnten die Markgrafen von Meißen 1307 in der Schlacht
bei Lucka die Mark Meißen und T. zurückgewinnen. Seitdem erweiterten sie ihre
Herrschaft in T. zu Lasten der Grafen und des Reichs (Vogtei
über die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, Erwerb der Herrschaft Coburg
1347/1353 sowie von fünf hennebergischen Ämtern mit Hildburghausen 1374 und des
Pleißenlandes mit Altenburg 1310/1372/1373), doch blieben die
Herrschaftsgebiete von Schwarzburg, Henneberg, Gleichen und Reuß (Vögte von
Weida, Gera und Plauen), Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen sowie die Güter des
Deutschen Ordens bestehen. Dementsprechend hatten die Markgrafen von Meißen,
die von 1379 bis 1440 einen eigenen landgräflich-thüringischen Zweig abteilten,
im Norden einen langen Streifen von der Elster über Weißenfels und Freyburg bis
Langensalza, weiter ein Gebiet um Eisenach, Salzungen, Gotha und Zella-Mehlis
und schließlich fast den gesamten Süden des Landes. 1423 gewann die Meißener
Linie der Wettiner das Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die damit verbundene
Kurfürstenwürde. Seitdem nannten sich alle Wettiner Herzöge (von Sachsen), wie
dies auch Herzog Wilhelm tat, unter dem T. nochmals von 1445 bis 1482
eigenständig wurde. 1485 teilte das Haus Wettin in die Kurlinie der Ernestiner,
die das südliche Gebiet zwischen Eisenach, Sonnewalde, Zwickau, Coburg und
Wittenberg bzw. Buttstädt erhielt, und die Linie der Albertiner, an die das
nördliche Gebiet von Groitzsch bis Treffurt (Weißensee, Freyburg, Sangerhausen,
Langensalza, Tennstedt, Thamsbrück, Laucha, Nebra) fiel. 1547 verlor die
ernestinische Linie die Kurwürde an die albertinische Linie und wurde auf das
inzwischen zur Reformation übergetretene Gebiet von T. beschränkt, für das sie
1548 die Universität Jena gründete. Seit 1572 wurde T. bzw. Sachsen immer
weiter aufgeteilt und zersplitterte allmählich vollständig. Nach dem Aussterben
der verschuldeten Grafen von Henneberg verwalteten die Albertiner und
Ernestiner deren Gebiete zunächst gemeinsam, teilten sie aber 1660 auf. Von
1657 bis 1746 bildete der sog. Thüringer Kreis um Weißenfels den
Hauptbestandteil von Sachsen-Weißenfels, von 1657 bis 1718 das 1564 gewonnene
Hochstift Naumburg mit den ehemals hennebergischen Gütern (Schleusingen, Suhl)
den Hauptbestandteil von Sachsen-Zeitz. Am Ende des 17. Jahrhunderts bestanden
im Rahmen des obersächsischen Reichskreises zehn Linien der Ernestiner, neun
der Reuß und drei der Schwarzburg in T. Außerdem hatte das Erzstift Mainz die
Herrschaft über Erfurt und einen Teil des Eichsfeldes gewonnen und war
Brandenburg mit dem Saalkreis nach T. vorgedrungen. 1803 fielen Erfurt, das
Eichsfeld, Nordhausen und Mühlhausen, 1806 die albertinischen Teile an Preußen.
1807 verlor Preußen alle linkselbischen Gebiete. Von 1807 bis 1813 gehörten
Mühlhausen, Nordhausen und das Eichsfeld zum Königreich Westphalen, Erfurt mit
seinem Gebiet zu Frankreich. 1815 erlangte Preußen die verlorenen Gebiete
zurück und gewann die albertinischen Teile Thüringens, die es 1816 auf die
Bezirke der Regierung in Thüringen zu Erfurt (Weißensee, Langensalza, Tennstedt)
und der Regierung des Herzogtums Sachsen zu Merseburg (Weißenfels, Freyburg,
Eckartsberga, Heldrungen, Sachsenburg, Sittichenbach, Wendelstein,
Sangerhausen) aufteilte (1. 4. 1816 preußische Provinz Sachsen mit Herzogtum
Magdeburg, Altmark, Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld,
Nordhausen, Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt, Wittenberg, Torgau, Merseburg,
Naumburg-Zeitz, Stolberg, Querfurt, Barby, Ziegenrück, Schleusingen, Heringen,
Kelbra, Hauptstadt Magdeburg, Sitz der Provinzialselbstverwaltung in Merseburg,
Gliederung in die Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt). Insgesamt
bestanden 1815 im thüringischen Raum neben umfangreichen Gütern Preußens und
Exklaven und Enklaven die zwölf kleinen Staaten Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Gotha-Altenburg,
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Saalfeld,
Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ältere Linie, Reuß
jüngere Linie zu Gera (Reuß-Gera), Ebersdorf (Reuß-Ebersdorf), Schleiz
(Reuß-Schleiz) und Lobenstein (Reuß-Lobenstein). Am 13. 11. 1826 erfolgte,
nachdem Sachsen-Weimar-Eisenach bereits 1815 zum Großherzogtum erhoben worden
war (seit 1877 Großherzogtum Sachsen), durch Schiedsspruch König Friedrich
Augusts I. von Sachsen die Neugliederung in die sächsischen Herzogtümer
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg sowie Sachsen-Coburg und Gotha. Nach
Abdankung der Fürsten im November 1918 entstanden acht Freistaaten (vier der
Ernestiner, zwei der Schwarzburg, zwei der Reuß). Sie schlossen sich mit Ausnahme
Coburgs, das zu Bayern kam, am 30. 4./1. 5. 1920 entgegen den Wünschen Preußens
zum Land T. mit der Hauptstadt Weimar zusammen, das sich am 11. 2. 1921 eine
Verfassung gab. Der Name T. begann nunmehr über das ursprüngliche Gebiet
zwischen Werra, Saale, Harz und Thüringer Wald hinaus Gebiete östlich der Saale
und südlich des Thüringer Waldes zu umfassen (Herrschaftsgebiete der
ernestinischen Wettiner). 1933 wurde die Landesregierung einem
Reichsstatthalter unterstellt. Am 1. 7. 1944 wurde der bisher zur Provinz
Hessen-Nassau (Preußens) gehörige Kreis Schmalkalden in den Regierungsbezirk
Erfurt umgegliedert und der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung
der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung
des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. In diesem Umfang fiel T. im April 1945
unter amerikanische, am 1. 7. 1945 unter sowjetische Besatzungsverwaltung. Am
17. 9. 1945 kamen auf Grund des sog. Wanfrieder Abkommens zur Sicherung von
Transporten auf der Eisenbahnlinie Göttingen-Bebra die hessischen Dörfer
Sickenberg, Asbach, Vatterode, Weidenbach und Hennigerode östlich der Bahnlinie
an die sowjetische Besatzungszone (Thüringen), Werleshausen und Neuseesen
westlich der Bahnlinie samt einem östlich der Bahnlinie verlaufenden
Geländestreifen an die amerikanische Besatzungszone (Hessen). Am 20. 12. 1946
erhielt T. eine Verfassung. 1948 wurde der Regierungssitz von Weimar nach
Erfurt verlegt. Von 1949 bis 1990 war T. Teil der Deutschen Demokratischen
Republik. Am 23. 7. 1952 ging es in den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl auf
(str.), wurde aber am 3. 10. 1990 (mit rund 2700000 Einwohnern)
wiederhergestellt (einschließlich der Kreise Altenburg, Artern und Schmölln).
Hauptstadt wurde Erfurt.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
G3, II 66 (1378) F3; Eberhardt, H., Thüringen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 8; Thüringische Geschichtsquellen,
Bd. 1ff. 1854ff.; Cassel, P., Thüringische Ortsnamen, 1856 und 1858, Neudruck
1983; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von Sachsen und
Thüringen, 1861f.; Werneburg, A., Die Namen der Ortschaften und Wüstungen
Thüringens, 1884, Neudruck 1983; Regesta diplomatica necnon epistolaria
historiae Thuringiae, bearb. v. Dobenecker, O., Bd. 1ff. 1896ff.; Hantzsch, V.,
Die ältesten gedruckten Karten der sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593,
1906; Beschorner, H., Oeder und Thüringen, Beitr. Thür.-sächs. Gesch., FS O.
Dobenecker, 1929; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die thüringische
Geschichte, 1931; Kaiser, E., Landeskunde von Thüringen, 1933; Pasold, A.,
Geschichte der reußischen Landesteilungen von der Mitte des 16. Jh. bis zur
Einführung der Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Mentz, G., Ein Jahrhundert
thüringischer Geschichtsforschung, 1937; Maschke, E., Thüringen in der
Reichsgeschichte, Zs. d. Ver. f. thür. Gesch. u. Altertumskunde 32 (1937);
Lauter, K., Die Entstehung der Exklave Ostheim vor der Rhön, 1941; Lehmann, J.,
Beiträge zu einer Geschichte der thüringischen Kartographie bis zur Mitte des
19. Jahrhunderts, Diss. Greifswald 1932, und Jb. der Kartographie 1941 (1942);
Brather, H., Die ernestinischen Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts,
1951; Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August,
O., Teil 1ff. 2. A. 1959ff.; Koerner, F., Die Lage und die Besitzstetigkeit der
Machtkerne in Thüringen während des ausgehenden Mittelalters, 1960; Patze, H.,
Die Entstehung der Landesherrschaft in Thüringen, 1962; Patze, H.,
Bibliographie zur thüringischen Geschichte, Bd. 1f. 1965ff.; Geschichte
Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Handbuch der
historischen Stätten: Thüringen, hg. v. Patze, H., 1968; Klein, T., Thüringen,
1983; Geschichte Thüringens. Politische Geschichte der Neuzeit, hg. v. Patze,
H., 1984; Hess, U., Geschichte Thüringens 1866-1914, hg. v. Wahl, V., 1991;
Historische Landeskunde Mitteldeutschlands – Thüringen, hg. v. Heckmann, H., 3.
A. 1991; Bühner, P., Kurzer Abriss über die Geschichte des albertinischen
Thüringen, Mühlhäuser Beiträge 14 (1991), 31; Petersohn, J., De ortu principum
Thuringie, DA 48 (1992), 585; Hessen und Thüringen, 1992; Hess, U., Geschiche
der Behördenorganisation der thüringischen Staaten, 1993; Kleinstaaten und
Kultur in Thüringen, hg. v. John, J., 1994; Werner, M., Thüringen, LexMA 8
1996, 747ff.; Schildt, B., Bauer – Gemeinde – Nachbarschaft, 1996; Assing, H.,
Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter, 1997, Thüringen-Handbuch, hg.
v. Post, B. u. a., 1999; Grahn-Hoek, H., Stamm und Reich der frühen Thüringer,
Zs. d. Ver. f. thür. Geschichte 56 (2002), 7; Müller, C., Landgräfliche Städte
in Thüringen, 2003; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2005; Hoffmann,
R., Die Domänenfrage in Thüringen, 2006; Landstände in Thüringen, hg, v.
Thüringer Landtag, 2008; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2008 (Herren
von Heldrungen, Grafen von Buch, Grafen von Wartburg-Brandenburg)Fleischhauer,
M., Der NS-Gau Thüringen 1939-1945, 2009; .Zusammenschlüsse und Neubildungen
deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a.,
2013, 125ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tiefenbach (Reichsdorf). Am 18. 7. 1330
verpfändete Kaiser Ludwig der Bayer unter anderem die Vogtei
über T. bei Bruchsal an Albrecht Hofwart von Kirchheim. Später kam T. an Baden
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hugo 463, 452; Wolff 243.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tirol (Grafschaft, Bundesland). Das Einzugsgebiet von Lech, Inn, Drau und Etsch in den Alpen war zunächst von Kelten bewohnt. Seit 16/15 v. Chr. gliederten es die Römer den Provinzen Rätien, Noricum (östlich des Ziller) und Venetia et Histria ein. Später drangen Alemannen, Langobarden und Slawen ein, die aber im 6. bis 8. Jahrhundert von den Bayern verdrängt wurden. 788 kam das Gebiet bis Bozen und ins Pustertal mit Bayern an die Franken und wurde eingedeutscht. 952 schuf König Otto der Große die Mark Verona und unterstellte sie dem Herzog von Bayern, der sie 976 an das Herzogtum Kärnten verlor. Cadore fiel an das Hochstift Freising (973-1510), das Unterinntal an das Hochstift Regensburg. 1004/1027/1091 kamen die Grafschaften um den Brennerpass an die Hochstifte Brixen (oberes Eisacktal, Inntal, Pustertal, vorderes Zillertal) und Trient (Etschtal, Vinschgau, unteres Eisacktal). Die Bischöfe von Brixen und Trient galten im 13. Jahrhundert als Reichsfürsten, doch verloren sie zahlreiche Rechte an ihre Vögte. Von den miteinander konkurrierenden Adelsgeschlechtern der Grafen von Eppan, Andechs und T. (ab 1141) setzten sich die nach der Burg T. (ältester erhaltener Balken von 1106, Brand um 1300) bei Meran benannten, zunächst mit der Grafschaft im Vinschgau belehnten Grafen von T. durch und erlangten in der Mitte des 12. Jahrhunderts (um 1150) die Vogtei des Hochstifts Trient und damit seit dem 13. Jahrhundert allmählich Bozen, 1210 nach den Grafen von Andechs die Vogtei des Hochstifts Brixen sowie 1248 die Grafenrechte der Grafen bzw. Herzöge von Andechs-Meranien und nach 1250 der Grafen von Eppan. 1253 starben sie aus und vererbten über die Tochter Albrechts III. von T. die Grafschaft T. an die Grafen von Görz. Diese teilten 1267/1271 ihre Güter in eine Görzer und eine Tiroler Linie. In der Tiroler Linie sicherte Graf Meinhard II. (1249-1295) mit Gewalt, Geschick, Geld und Glück eine vergrößerte Grafschaft T. zwischen Ziller, Arlberg, Avisio und Mühlbacher Klause. 1363 gab Margarete Maultasch trotz je einer Heiratsverbindung mit den Luxemburgern und Wittelsbachern das vielerseits begehrte T., das seit 1330 als Reichslehen galt, an ihren Vetter Herzog Rudolf IV. von Österreich, der zugleich die Vogtei über das Hochstift Trient gewann. 1379 kam T., das durch Salzburg und Görz von den anderen habsburgischen Ländern getrennt war, an die leopoldinische Linie der Habsburger. 1373 wurde Primiero, 1396 Lodron, 1412 Valsugana und 1440 Arco gewonnen. Bereits 1379 bzw. von 1400 ab war Schloss Tirol Sitz einer Tiroler Nebenlinie Habsburgs. 1420 verlegte Herzog Friedrich IV. von Tirol bzw. Österreich die Residenz von Meran nach Innsbruck. König Maximilian (I.), der 1490 T. von der Seitenlinie zurückerlangt hatte, erwarb 1500 das Erbe der Grafen von Görz (vordere Grafschaft Görz, Osttirol), 1504/1505 von Bayern nach dem Landshuter Erbfolgekrieg die Landgerichte Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg sowie 1509/1511 und 1521/1523 von Venedig Ampezzo, Ala, Mori, Riva und Rovereto. Seit dem 16. Jahrhundert wurde T. vielleicht wegen des Alters seiner Grafschaften als gefürstete Grafschaft bezeichnet. 1564 bildete sich erneut eine tirolische Linie des Hauses Habsburg, die 1648 das Elsass an Frankreich verlor und bis zu ihrem Aussterben 1665, bei dem das zum österreichischen Reichskreis zählende T. wieder an die Hauptlinie Österreich bzw. Habsburg zurückfiel, in Innsbruck, das 1669 eine gegenreformatorische Universität erhielt, residierte. Im 17. Jahrhundert gab der Bischof von Chur seine Leute im Vinschgau an T. ab. Tarasp blieb bei T. (1684 Fürsten von Dietrichstein). 1803 wurden die Hochstifte Trient und Brixen säkularisiert und mit T. vereinigt. 1805 fiel T. an Bayern. Nach dem erfolglosen, in Absprache mit Habsburg erfolgten Freiheitskampf Andreas Hofers gegen Bayern und Frankreich 1809 wurde T. geteilt, wobei der Norden bis Meran und Klausen an Bayern kam, der Süden an das Königreich Italien, der Osten (östliches Pustertal, Lienz) zu den illyrischen Provinzen. 1814 fiel ganz T. wieder an Österreich. 1815 erhielt es die ehemaligen Gerichte Salzburgs im Zillertal, Brixental und Iseltal (mit Windisch-Matrei) (Matrei in Osttirol), wurde 1919 aber wieder geteilt, wobei Nordtirol und Osttirol (Lienz) zum österreichischen Bundesland T. wurden, das zu 97 % deutschsprachige Südtirol bis zum Brenner dagegen an Italien kam. Von 1938 bis 1945 umfasste der Reichsgau Tirol auch Vorarlberg und seit 1943 Bozen, Trient und Belluno, der Reichsgau Kärnten auch Osttirol. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tottenheim (Reichsritter). Vielleicht
zählten die T. zum Ritterkreis Franken. S. Vogt
von Rieneck, Voit von Rieneck, Kottenheim.
L.: Riedenauer 127.
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Toul (Hochstift, Residenz des
Bischofs). Vielleicht im späten 4. Jahrhundert wurde in T. (Tullum Leucorum) an
der oberen Mosel ein Bistum, das dem Erzbistum Trier unterstand, gegründet.
879/925 kam T. zum ostfränkischen Reich. Die Bischöfe wurden vielfach
privilegiert (927, 974). Das Bistum T. reichte von den Vogesen und Sichelbergen
bis in die Nähe der Marne. 1261 ging die Grafschaft T. an den Bischof über.
1286 erlangten die Herzöge von Lothringen durch den Bischof die Schirmvogtei
über das Bistum und beherrschten damit das weltliche Herrschaftsgebiet
weitgehend. Zugleich fiel das Besetzungsrecht des Bischofsstuhls bis zum Ende
des Mittelalters an den Papst. Nachdem sich die Stadt T. aus der bischöflichen
Herrschaft gelöst hatte, verlegte der Bischof seine Residenz nach Liverdun
(Liverdon). Unter Kaiser Maximilian I. leistete das Hochstift dann wieder
Abgaben an das Reich. 1552 besetzte der König von Frankreich T. als
Reichsvikar. 1648 trat das Reich das Hochstift an Frankreich ab. Das Bistum
bestand aus sechs Vogteien (u. a. mit Liverdun
[Liverdon] an der Mosel und Vicherey). 1801 wurde das Bistum aufgehoben, 1817
als neues Bistum mit dem 1777 abgetrennten Nancy vereinigt.
L.: Wolff 301f.; Die Territorien des Reichs 5, 96; Pimodan, G. de, La réunion
de Toul à la France et les derniers évêques-comtes souverains, 1885; Martin,
E., Histoire des diocèses de Toul, Nancy et St. Dié, Bd. 1ff. 1900ff.; Morret,
B., Stand und Herkunft der Bischöfe von Metz, Toul und Verdun im Mittelalter,
1911; Choux, J., Recherches sur le diocèse de Toul, 1952; Bönnen, G., Toul,
LexMA 8 1996, 906f.; Bauer, T., Lotharingien als politischer Raum, 1997;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 466; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 617, 1, 2, 584;
Petry, C., Faire des sujets du roi, 2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Trautenberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Gebirg und daneben vielleicht im 17.
Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken sowie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 127.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Truhendingen (Grafen), Trüdingen. 1248/1260
erlangten die im Schwäbischen begüterten Grafen (seit 1264) von T.
(Altentrüdingen), die möglicherweise am Ende des 11. Jahrhunderts auf Grund des
Hochstifts Eichstätt die Stammburg Hohentrüdingen bei Gunzenhausen erbauten und
seit 1129 in Eichstätter und Würzburger Urkunden häufig auftraten, beim
Aussterben der ihnen verschwägerten Herzöge von Andechs-Meranien das Gebiet um
Scheßlitz und Baunach am oberen Main (Giech, Staffelstein). 1390 wurden diese
Güter an das Hochstift Bamberg verkauft. Die Stammgüter an Altmühl und Wörnitz
(Altentrüdingen, Hohentrüdingen, Pfäfflingen, Dürrenzimmern, Wechingen), zu
denen noch die Vogtei über Solnhofen, über
Heidenheim und über Güter des Hochstifts Eichstätt und des Klosters Ellwangen
gekommen waren, wurden von den Burggrafen von Nürnberg gekauft, die schon Markt
Bergel (Marktbergel) und Burg Colmberg an sich gebracht hatten. Im 15.
Jahrhundert (1458) starb das Geschlecht aus. Die Güter kamen später zu Bayern.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3/4; Scherzer, C., Franken,
1959; Ruß, H., Die Edelfreien und Grafen von Truhendingen, 1992; Wendehorst,
A., Truhendingen, LexMA 8 1996, 1071.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Trütschler (Reichsritter). Vielleicht
zählten die T. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127.
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Tübingen (Grafen, Pfalzgrafen, Residenz
des Grafen bzw. Pfalzgrafen). In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts bestand
an der Stelle von T. ein alemannisches Dorf. Ihm folgte ein Herrenhof mit
Pfarrkirche. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurde eine 1078 Castrum Twingia
genannte Burg errichtet, nach der sich die Grafen im Nagoldgau und Sülchgau am
Ende des 11. Jahrhunderts Grafen von T. nannten. Sie waren um T., im Nagoldgau
und um Blaubeuren begütert. Spätestens seit 1146 waren diese Grafen an Stelle
der Grafen von Dillingen Pfalzgrafen von Schwaben. Um 1150/1167 beerbten sie
die Grafen von Bregenz (Bregenzer Linie der Udalrichinger), von denen sie die
Grafschaften Bregenz (überwiegend) und Churrätien (bis 1167?) erlangten, die
aber am Beginn des 13. Jahrhunderts durch die Teilung in eine pfalzgräfliche
Linie und eine Linie Montfort wieder getrennt wurden. Zu ihren weiteren Gütern
zählten außer T. Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen sowie der alte Reichsforst
Schönbuch, die Vogtei über Blaubeuren (bis 1277)
und außerdem auf Grund weiblicher Erbfolge Gießen, das 1265 an die Landgrafen
von Hessen verkauft wurde. Mit weiteren Teilungen nach 1219 (Linien Horb bis
1293 [um 1294], Herrenberg bis um 1391 bzw. 1667, Asperg bis nach 1357,
Böblingen bis 1377) kamen diese Güter an das Kloster Bebenhausen und vor allem
an die Grafen von Württemberg (Asperg 1308, Beilstein 1340). 1342 fiel T. durch
Kauf für 20000 Pfund Heller an Württemberg, das 1477 die
Eberhard-Karls-Universität in T. gründete. 1381 wurde die letzte der alten
Herrschaften (Herrenberg) veräußert. 1634 starb die letzte Linie auf der in der
Mitte des 14. Jahrhunderts erheirateten Burg Lichteneck im Breisgau aus. Von
1945 bis 1952 war T. Hauptstadt des Landes Württemberg-Hohenzollern, mit dem es
1951/1952 an Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 161; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Schmid, L.,
Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen, 1853; Beschreibung des Oberamts
Tübingen, 1867; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882; Haller, J.,
Die Anfänge der Universität Tübingen 1477-1537, 1927ff.; Eimer, M., Tübingen.
Burg und Stadt bis 1600, 1945; Herding, O./Zeller, B., Grundherrn, Gerichte und
Pfarreien im Tübinger Raum zu Beginn der Neuzeit, 1954; Seigel, R., Gericht und
Rat in Tübingen, 1960; Huber, R., Die Universitätsstadt Tübingen, 3. A. 1968;
Jänichen, H., Herrschafts- und Territorialverhältnisse um Tübingen und
Rottenburg im 11. und 12. Jahrhundert, 1964; Der Landkreis Tübingen, Bd. 1ff.
1967ff.; Sydow, J., Geschichte der Stadt Tübingen, Bd. 1ff. 1974ff.;
Festschrift 500 Jahre Eberhard-Karls-Universität Tübingen 1477-1977, hg. v.
Decker-Hauff, H. u. a., Bd. 1ff. 1977ff.; Sydow, J., Bilder zur Geschichte der
Stadt Tübingen, 1980; Die Pfalzgrafen von Tübingen. Städtepolitik,
Pfalzgrafenamt, Adelsherrschaft im Breisgau, hg. v. Decker-Hauff, H. u. a., 1981;
Tübingen 1995; Eberl, I., Tübingen, LexMA 8 1996, 1075ff.; Das älteste Tübinger
Ehebuch (1553-1614), hg. v. Schieck, S. u. a., 2000; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 592.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Überlingen (Reichsstadt). Vielleicht schon
am Anfang des siebten Jahrhunderts, jedenfalls aber 770 erscheint Ü.
(Iburingia) am Nordrand des Bodensees im Linzgau als Sitz eines alemannischen
Großen aus dem Geschlecht der Udalrichinger. 918 fiel es an das Herzogtum
Schwaben. Um 1200 wurde Ü., das wohl von den Grafen von Bregenz in der Mitte
des 12. Jahrhunderts an die Grafen von Pfullendorf und um 1180 von den Grafen
von Pfullendorf an Kaiser Friedrich I. Barbarossa kam, zur Stadt erhoben.
1241/1268 war es Reichsstadt und gehörte später zur schwäbischen Städtebank des
Reichstags und zum schwäbischen Reichskreis. Bis zum Ende des Mittelalters
erwarb Ü. Güter in nahezu 100 Orten. Im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert
erlangte Ü. pfandweise das Ammannamt und lehnweise den Blutbann sowie Münze und
Zoll. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste sein etwa 4,6 Quadratmeilen großes
Gebiet die städtischen Vogteien Hohenbodman und
Ramsberg, die spitalischen Ämter Bambergen, Deisendorf, Denkingen,
Ebratsweiler, Ernatsreute, Rickenbach und Sohl, Bonndorf mit Mahlspüren,
Nesselwangen, Seelfingen und Sernatingen. 1803 fiel Ü. an Baden und kam damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 214; Zeumer 555 III b 11; Wallner 687 SchwäbRK 31; Großer
Historischer Weltatlas II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4;
Schroeder 288ff.; Staiger, X., Die Stadt Überlingen, 1859; Schäfer, F.,
Wirtschafts- und Finanzgeschichte der Stadt Überlingen am Bodensee, 1893;
Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Semler, A.,
Bilder aus der Geschichte einer kleinen Reichsstadt, 1949; Ginter, H.,
Überlingen am Bodensee, 1950; Semler, A., Abriss der Geschichte der Stadt
Überlingen, 1953; Harzendorf, F., Überlinger Einwohnerbuch 1444-1800, Bd. 1ff.
1954ff.; Eitel, P., Die oberschwäbischen Reichsstädte im Zeitalter der
Zunftherrschaft, 1970; Überlingen und der Linzgau am Bodensee, 1972; Zotz, T.,
Überlingen, LexMA 8 1996, 1147.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Unterwalden (Kanton). Im Mittelalter
bestanden in den schon vorgeschichtlich besiedelten Gebieten südlich des
Vierwaldstätter Sees Grundherrschaften der Klöster Beromünster, Luzern, Muri
und Sankt Blasien, über die seit 1173 die Grafen von Lenzburg die Vogtei innehatten. 1240 schloss das Gebiet nid dem
Wald ([Kernwald,] U./Nidwalden) ein Bündnis mit Luzern, 1291 ein Bündnis (Bund
der Waldstätte) mit Uri und Schwyz, dem auch das Gebiet ob dem Wald
(U./Obwalden) beitrat, gegen die Grafen von Habsburg als Nachfolger der Grafen
von Lenzburg. 1309/1324 erhielt ganz U. die Anerkennung der
Reichsunmittelbarkeit, trennte sich aber wieder in Nidwalden und Obwalden, die
in der Eidgenossenschaft allerdings einheitlich auftreten mussten. 1432 löste
Nidwalden alle weltlichen Rechte auswärtiger Herren ab. Im 15. Jahrhundert nahm
U. an der Eroberung des Tessin durch Uri teil und gewann Mitherrschaft in
einigen Vogteien im Süden des Sankt Gotthard.
1798 wurden Uri, Schwyz, Zug und U. zum Kanton Waldstätte der Helvetischen Republik
vereinigt. 1803/1815 wurden Nidwalden und Obwalden als Halbkantone
wiederhergestellt. Dabei erhielt Nidwalden 1803 das Gebiet der Abtei Engelberg
südlich von Nidwalden, das aber 1815 an Obwalden gelangte. 1845 trat U. dem
katholischen Sonderbund bei. 1850 erlangten die Halbkantone neue Verfassungen,
die mehrfach geändert wurden (u. a. 1965/1968).
L.: Wolff 522f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) E3; Amrein, W.,
Urgeschichte des Vierwaldstätter Sees und der Innerschweiz, 1939; Vokinger, K.,
Nidwalden, Land und Leute, 1958; Innerschweiz und frühe Eidgenossenschaft, Bd.
2 1990; Hitz, F., Unterwalden, LexMA 8 1996, 1273; Garovi, A., Obwaldner
Geschichte, 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ursberg, Ursperg (Abtei, Reichsstift,
Kloster). Zwischen 1119 und 1125 gab Werner IV. von Schwabegg U. an der Mindel
bei Bayersried dem Prämonstratenserorden, der dort (als Doppelstift) sein
erstes, bereits 1143 in den Schutz des Königs aufgenommenes Kloster in
Deutschland gründete, in dem 1229/1230 Burchard von U. seine Chronik verfasste
und das um 1350 zur Abtei erhoben wurde. Die Vogtei
war seit dem 13. Jahrhundert Reichslehen. Seit 1301 gehörte U. zur
Markgrafschaft Burgau. 1792 zählte U., das ein geschlossenes Herrschaftsgebiet
mit 10 Dörfern (1775 Tiefenried) mit etwa 17,5 Quadratmeilen und 3500
Einwohnern hatte, zu den schwäbischen Prälaten der geistlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags und zum schwäbischen Reichskreis. 1802/1803
wurde U. von Bayern säkularisiert.
L.: Wolff 185; Zeumer 552 II a 36, 6; Prim, F., Das Reichsgotteshaus Ursberg,
1960; Peters, W., Die Gründung des Prämonstratenserstifts Ursberg, Zs. f. bay.
LG. 43 (1980), 575; Lohmüller, A., Das Reichsstift Ursberg, 1987; Seibert, U.,
Ursberg, LexMA 8 1996, 1329f.; Kreuzer, G., Das Prämonstratenserstift Ursberg
(in) Suevia Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a., 2001.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Urspringen s. Vogt von Rieneck zu U. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Veldenz (Grafen, Fürstentum). Nach V.
bei Bernkastel, einem Lehen des Hochstifts Verdun, nannte sich seit 1115
(1134?) ein um 1113/1134 gegründeter Zweig der Grafen des Nahegaus (bzw.
Wildgrafen, Emichonen). Ihm standen die Vogtei
über die Güter des Klosters Tholey und als Lehen der Pfalzgrafen bei Rhein die Vogtei über die Güter des Klosters Saint Remi in Reims
(Remigiusland bei Kusel) und über das Hochstift Verdun sowie Lehen des
Erzstifts Mainz und des Hochstifts Worms zu. Herrschaftsmittelpunkte waren die
Burg Lichtenberg bei Kusel und Meisenheim am Glan. Die Grafen von V. starben
1259 im Mannesstamm aus. Die Grafschaft V., die sich bis zu Nahe und Glan
erstreckte, fiel durch Heirat der Erbtochter Agnes 1268/1270 gegen Ansprüche
der Wildgrafen an die Herren von Geroldseck (Hohengeroldseck) (jüngere,
1343/1377, 1387/1393 mehrfach geteilte und wieder vereinte Linie der Grafen von
V.), die ihr Lehen zur Landesherrschaft erweitern und außerdem 1425/1437 noch
Anteile an der hinteren Grafschaft Sponheim gewinnen konnten, und
1419/1438/1444 über die Erbtochter Anna an Pfalz-Simmern bzw. 1444/1459
Pfalz-Zweibrücken. Von 1543 bis 1694 bestand die Linie Pfalz-Veldenz, deren
Burg V. 1680 von Frankreich, das alte Rechte Verduns aufgriff, zerstört wurde.
Die Güter von Pfalz-Veldenz kamen 1733 größtenteils an die Pfalz (Kurpfalz). Um
1800 war das Fürstentum etwa 5 Quadratmeilen groß. Über Bayern kam V. 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 246; Wallner 697 OberrheinRK 23; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D4, III 38 (1789) B3; Fabricius, W., Die Grafschaft Veldenz, ein Beitrag
zur geschichtlichen Landeskunde des ehemaligen Nahegaus, Mitt. d. hist. Ver. d.
Pfalz 33 (1913); Pöhlmann, C., Regesten der Lehensurkunden der Grafen von
Veldenz, 1928; Hübinger, P., Die weltlichen Beziehungen der Kirche von Verdun
zu den Rheinlanden, 1935; Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, Bd. 2
1977, 332; Andermann, K., Veldenz, LexMA 8 1996, 1450; Dotzauer, W., Geschichte
des Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Verden (Hochstift, Fürstentum,
Herzogtum, Residenz des Bischofs). V. an der Aller wird 810 erstmals als Ferdi
(Furt) erwähnt. Vielleicht wurde um 785 oder etwas später von König Karl dem
Großen dort ein Bistum gegründet. 985 erhielt der Mainz unterstellte und seit
849 nachweisbare Bischof die Grafenrechte im Sturmigau und das Marktrecht und
Münzrecht für V., das 1192 erstmals Stadt genannt wird. Die erst im 12.
Jahrhundert erkennbare Diözese reichte von V. bis in die Altmark. Das im 12.
und 13. Jahrhundert entstandene weltliche Herrschaftsgebiet der seit dem Ende
des 12. Jahrhunderts in Rotenburg residierenden Bischöfe war sehr klein und
umfasste an geschlossenem Gut nur V., einige Dörfer der Umgebung (1283/1288
Dörverden, Schneverdingen, Visselhövede, Scheeßel, Freibann in Neuenkirchen und
Hellwege) und die Herrschaft Rotenburg an der Wümme. 1566 wurde das Bistum
reformiert. Das Hochstift, das seit 1512 zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis gehörte, kam unter lutherische Administration erst
Braunschweig-Wolfenbüttels, später Dänemarks und Schwedens (1632). 1648 fiel es
als säkularisiertes, später mit Bremen verbundenes Herzogtum an Schweden, wurde
1712/1714 nach hannoverscher Eroberung von Dänemark an Hannover verkauft und
1719 von Schweden abgetreten. 1806 wurde es (mit 24 Quadratmeilen mit 20000
Einwohnern) von Preußen besetzt, 1807 von Frankreich, das es 1810 annektierte.
1813/1815 kam es wieder an Hannover und damit 1866 an Preußen und 1946 an
Niedersachsen.
L.: Wolff 331f.; Zeumer 553 II b 23; Wallner 702 WestfälRK 10; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1;
Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Wichmann, F., Untersuchungen zur ältesten Geschichte des Bistums
Verden, Diss. phil. Göttingen 1905; Siedel, A., Untersuchungen über die
Entwicklung der Landeshoheit und der Landesgrenzen des ehemaligen Fürstbistums
Verden bis 1586, 1915; Müller, E., Die Entstehungsgeschichte der sächsischen
Bistümer unter Karl dem Großen, Diss. phil. Göttingen 1938; Engelke, B., Die
Grenzen und Gaue der älteren Diözese Verden, Niedersächs. Jb. f. LG. 21 (1948);
Der Landkreis Verden, hg. v. Seedorf, H., 1962; Drögereit, R., Dom und Bistum
Verden, 1970; Dom und Bistum Verden an der Aller. Ergebnisse neuer Forschung,
bearb. v. Stellmann, M., 1970; Der Landkreis Verden, bearb. v. Berner, F.,
1972; Geschichte Niedersachsens, hg. v. Patze, H., Bd. 1 1977; Nerger, K., Verden
unter schwedischer Hoheit, 1986; Fiedler, B., Die Verwaltung der Herzogtümer
Bremen und Verden in der Schwedenzeit 1652-1712, 1987; Vogtherr,
D., Bistum und Hochstift Verden, (in) Geschichte des Landes zwischen Elbe und
Weser, Bd. 2 1995, 279; Schubert, E., Verden, LexMA 8 1996, 1499f.; Geschichte
Niedersachsens, hg. v. Schubert, E., Bd. 2,1 1997; Urkundenbuch der Bischöfe
und des Domkapitels von Verden, Bd. 1f., hg. v. Mindermann, A., 2001ff.;
Immunität und Landesherrschaft, hg. v. Kappelhoff, B. u. a., 2002; Drecktrah,
V., Die Gerichtsbarkeit in den Herzogtümern Bremen und Verden, 2002; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 627,
1, 2, 607. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Verdun (Hochstift, Residenz des
Bischofs), mhd. Virten. Um 350 gründete Sanctinus das stets klein bleibende
(ca. 3000 Quadratkilometer) Bistum V. an der Maas. Unter dem merowingischen
König Dagobert I. erhielt es reiche Güter. In der Mitte des 9. Jahrhunderts
wurde es dem Erzbistum Trier unterstellt. 879 kam es zu Ostfranken. 997
bestätigte Kaiser Otto III. dem Hochstift die Übertragung der Grafschaft V.
durch die bisherigen Grafen (Reichsunmittelbarkeit). Die Vogtei fiel in der Mitte des 12. Jahrhunderts von den
Grafen von Bar an die Stadt V. bzw. an das Patriziat. Das Bistum geriet danach
aber in starke Abhängigkeit vom Papst. Nach dem Aufstieg Verduns zur
Reichsstadt wählte der Bischof Hattonchâtel zum Verwaltungssitz seines nicht
sehr großen, im Kern der Diözese an der oberen Maas gelegenen weltlichen
Herrschaftsgebiets, das bald deutlich von Lothringen abhängig wurde. 1552
besetzte Frankreich, dem Moritz von Sachsen ohne Legitimation die
Schutzherrschaft über das Hochstift eingeräumt hatte, als Reichsvikar die
calvinistisch gewordene Stadt und später das Hochstift. 1648 kamen beide an
Frankreich. Bis 1711 blieb V. als Bistum Trier unterstellt.
L.: Wolff 302; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4; Die Territorien
des Reichs 5, 96; Roussel, N., Histoire ecclésiastique et civile de Verdun, Bd.
1f. 2. A. 1864/1865; Clouet, M., Histoire de Verdun et du pays Verdunois, Bd.
1ff. 1867ff.; Morret, B., Stand und Herkunft der Bischöfe von Metz, Toul und
Verdun, 1911; Hübinger, P., Die weltlichen Beziehungen der Kirche von Verdun zu
den Rheinlanden, 1935; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961,
309, Virdunensis, comitatus, pagus, territorium;) Histoire de Verdun, hg. v.
Girardot, 1982; Hirschmann, F., Verdun, LexMA 8 1996, 1505ff.; Bauer, T.,
Lotharingien als historischer Raum, 1997; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften
des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 369 (Verdungau) ; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 465; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 630, 1, 2, 607;
Petry, C., Faire des sujets du roi, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Verdun (Reichsstadt), mhd. Virten.
Bereits in keltischer Zeit bestand eine Siedlung Virodunum (Verodunum) (starke Festung)
an der Maas. Der Ort kam 880/925 an das ostfränkische Reich. V. stand zunächst
unter der Herrschaft des Bischofs von V. In der Mitte des 12. Jahrhunderts
wurde die Vogtei des Hochstifts nach schweren
Kämpfen in der Stadt dem Patriziat übertragen, womit der Anfang des Aufstiegs
zur Reichsfreiheit gelegt war. 1552 besetzte Frankreich die Reichsstadt. 1648
gliederte es sie sich ein.
L.: Wolff 309; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4; Clouet, M.,
Histoire de Verdun et du pays Verdunois, Bd. 1ff. 1867ff.; Hirschmann, F.,
Verdun im hohen Mittelalter, 1995; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005,
2, 633. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vetzberg (Ganerbschaft). Die Burg V. (d.
h. Vogtsberg) bei Gießen wird 1152 erstmals
erwähnt. Im 13. Jahrhundert verbanden sich die Burgmannen von V. zu einer
großen Ganerbschaft. 1765 bestand diese nur noch aus vier adligen Familien. Sie
verkaufte ihre Rechte an Nassau-Weilburg und löste sich auf. Über Nassau kam V.
1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Kellner, W., Der Vetzberg, (in) Heimatkalender des Kreises Wetzlar, 1952;
Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 34; Jendorff, A.,
Condominium, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Virneburg (Grafen, Grafschaft). Die nach
der Burg V. am Nitzbach benannte Grafschaft V. in der Eifel gehörte den
Pfalzgrafen. Die Pfalzgrafen gaben die Grafschaft den Grafen von Sayn zu Lehen.
Als Afterlehen übertrugen die Grafen von Sayn die Güter den seit der Mitte des
11. Jahrhunderts belegten Herren und späteren Grafen (um 1100) von V., welche
die Herrschaft im 13. Jahrhundert durch den Erwerb zahlreicher Vogteien erweiterten. 1445 kam es zu einer Teilung.
Nach dem Aussterben der Grafen von V. 1545 fiel die Grafschaft in weiblicher
Erbfolge an die Grafen von Manderscheid-Schleiden, die 1554 Monreal an der Elz
(Eltz) und die sog. große und kleine Pallenz bzw. Pellenz um Mayen an das
Erzstift Trier abgeben und das restliche Herrschaftsgebiet in der Eifel westlich
von Mainz als Lehen Triers nehmen mussten. 1600/1615/1623 kam die Grafschaft
erbweise an die Grafen von Löwenstein-Wertheim. Um 1790 war die im
westfälischen Reichsgrafenkollegium des Reichstags und im
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis vertretene Grafschaft 1,3
Quadratmeilen groß und hatte 2600 Einwohner. Mit der Besetzung durch Frankreich
ging sie 1794 unter. Die 1684 zerstörte Burg fiel 1815 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz. S. a. Löwenstein-Wertheim-Virneburg.
L.: Wolff 356; Zeumer 554 II b 63, 13; Wallner 705 WestfälRK 48; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Iwanski, W., Geschichte der Grafen von
Virneburg, Diss. phil. Bonn 1912; Klapperich, K., Die Geschichte des
Grafengeschlechtes der Virneburger, Diss. phil. Bonn 1920; Herborn, W.,
Virneburg, LexMA 8 1996, 1713; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000;
Löwenstein-Wertheim-Freudenbergsches Archiv, Grafschaft Virneburg, Inventar des
Bestands F US 6, bearb. v. Eder-Stein, I. u. a., 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt, Voytt (Reichsritter). S. Voit,
Woyda.
L.: Pfeiffer 211.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Coburg (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Hunolstein, Vogt von Hunoltstein genannt von Steinkallenfels
(Freiherren, Reichsritter). Der V. ist 1239 erstmals belegt, doch gingen die
bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gewonnenen Güter um die Burg Hunolstein durch
Fehden mit den Grafen von Salm, Sponheim und der Reichsstadt Speyer wieder
verloren. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren V. mit Abtweiler, drei
Achteln von Boos, Teilen von Staudernheim, Merxheim und Teilen von Weiler sowie
Dörrmoschel mit Teschenmoschel zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
Mit Nack und Nieder-Wiesen (Niederwiesen) waren sie im Kanton Oberrheinstrom
immatrikuliert. Außerdem gehörten sie im späteren 17. Jahrhundert zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken sowie 1802 zum Ort (Bezirk) Ortenau des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 166; Uhrmacher, M., dilecti fideles nostri? (in )
Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, hg. v. Henn, V. u. a.,
2001; Grimbach, J., Zur Territorialpolitik der Vögte von Hunolstein im
Spätmittelalter (in) Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, 2001.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Kallstadt, Vogt zu Kallstadt (Reichsritter). Im 16. und 17.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Rieneck (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Vom 16. bis 18. Jahrhundert waren sie mit Urspringen
Mitglied des Kantons Rhön-Werra. Im 17. und 18. Jahrhundert waren sie mit
Trunstadt, Traustadt und Fatschenbrunn im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
Außerdem erscheinen sie im 18. Jahrhundert im Kanton Gebirg und gegen Ende
dieses Jahrhunderts im Kanton Baunach. S. Vogt
von Rieneck zu Urspringen, Gmund, Voit von Rieneck.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 392; Pfeiffer 211;
Riedenauer 128; Stetten 33; Bechtolsheim 16, 196; Rahrbach 281; Ulrichs 209;
Neumaier 83, 148, 166.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Rieneck zu Urspringen, Voit
von Rieneck zu Erspringen (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die V. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Vogt
von Rieneck, Voit von Rieneck zu Urspringen.
L.: Pfeiffer 211. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von und zu Hunoltstein
(Reichsritter)s. Vogt von Hunolstein
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Winkelmann-Holzapfel 166; Riedenauer 124;
Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, hg. v. Henn, V. u. a.,
2001. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von und zu Salzburg, Voit von
Salzburg (Freiherren, Reichsritter). Bis ins ausgehende 18. Jahrhundert zählten
die Freiherren V. mit Nenzenheim und Ippesheim samt Reusch zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie seit dem frühen 16. Jahrhundert
im Kanton Rhön-Werra und am Ende des 18. Jahrhunderts im Kanton Baunach sowie
vielleicht im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Ippesheim fiel 1808 an Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 392f.; Winkelmann-Holzapfel
166; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 38, 183; Rahrbach 284; Neumaier 31,
83. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Wallstadt (Reichsritter), (Vogt zu Wallstadt). Im frühen 16. Jahrhundert zählten
die V. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Fork, Horkheim.
L.: Riedenauer 128; Ulrichs 209.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogtland (Reichsland). Das Gebiet an der oberen
Weißen Elster zwischen oberer Saale und dem Quellgebiet der Zwickauer Mulde,
das nach dem Abrücken der Germanen vom 6. bis 9. Jahrhundert von Sorben besetzt
wurde, wurde seit dem 10. Jahrhundert als Teil des Reiches angesehen. 1122
wurde Plauen kirchlicher Mittelpunkt. Vermutlich setzte bereits Kaiser
Friedrich I. Barbarossa Vögte (Vogtei über
Kirchengut Quedlinburgs um Gera?) als Verwalter ein. Seit 1209 nannte sich ein
Geschlecht, das vielleicht aus der Gegend von Mühlhausen (oder aus der Gegend
von Zeitz) stammte, ursprünglich zur Ministerialität der Welfen gehörte und
bereits seit 1122 in Weida die Reichsrechte verwaltete, Vögte (advocati) von
Weida. Die von den Vögten geleitete Ansiedlung ostfränkischer, bayerischer und
thüringischer Bauern nahm die slawische Vorbevölkerung in sich auf. Den Vögten
gelang die allmähliche Umwandlung ihres Reichsamts in Reichslehen. Ihr
Herrschaftsgebiet um Pausa, Voigtsberg (Vogtsberg),
Weida, Gera und Plauen erhielt den Namen V. (1317 woyte lande, 1343 terra
advocatorum). Es erstreckte sich zwischen der oberen Saale (Ziegenrück,
Saalburg, Lobenstein), der Regnitz (Hof), dem Egerland (Asch, Selb, Adorf), der
Pleiße (Werdau, Schmölln), Gera und Ronneburg. In ihm lagen auch Güter etwa der
Grafen von Everstein, der Grafen von Lobdeburg, der Grafen von Orlamünde und
der Markgrafen von Meißen. Seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
strebten sowohl die Markgrafen von Meißen wie auch die Könige von Böhmen nach
der Herrschaft über das Gebiet. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts gingen die
Güter dem durch häufige Erbteilungen geschwächten Geschlecht zunehmend verloren
(Voigtsberg [Vogtsberg] 1357, Mylau 1367,
Wiesenburg bis 1394, Schönfels-Werdau bis 1398, Weida 1404-1427). 1373 wurden
Hof und das Regnitzland an die Burggrafen von Nürnberg verkauft, 1459/1466
nahmen die Wettiner (Kursachsen) das V. vom König von Böhmen zu erblichem
Lehen. 1466 zogen sie die Herrschaft Plauen von einer als Burggrafen von Meißen
titulierten Linie der Vögte an sich. 1485 kam das V. an die ernestinische Linie
der Wettiner. Nur Güter um Greiz, Schleiz und Lobenstein blieben in der Hand
der von den Vögten abstammenden Grafen von Reuß. 1547 musste Plauen von der
ernestinischen Linie mit anderen böhmischen Lehen an Burggraf Heinrich IV. von
Meißen aus dem Hause Plauen (Heinrich V. von Plauen, Kanzler von Böhmen)
zurückgegeben werden, fiel aber 1559 als Pfand, 1575 endgültig beim Aussterben
der Burggrafen an Sachsen (seit 1602 vogtländischer Kreis) und kam damit von
1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) F/G3;
Biedermann, J., Geschlechts-Register der loeblichen Ritterschafft im
Voigtlande, 1752, Neudruck 1989; Vogel, W., Über den Titel ”Advocatus” der
Herren von Weida, Gera und Plauen, Diss. phil. Jena 1905; Schmid, B.,
Geschichte des Reußenlandes, Bd. 1f. 1923ff.; Leipoldt, J., Die Geschichte der
ostdeutschen Kolonisation im Vogtland, Diss.
phil. Leipzig 1927, Mitt. d. Ver. f. vogtländ. Gesch. und Altertumskunde 26
(1928); Flach, W., Die Urkunden der Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur
Mitte des 14. Jahrhunderts, 1930; Schlesinger, W., Egerland, Vogtland, Pleißenland, (in) Forschungen zur Geschichte
Sachsens und Böhmens, hg. v. Kötzschke, R., 1937; Kötzschke, R., Das Vogtland als Grenzraum in der deutschen Geschichte,
1940; Wille, H./Pritsche, W., Vogtland, 1961;
Werner, M., Vogtland, LexMA 8 1996, 1815;
Neumeister, P., Beobachtungen und Überlegungen zur Herkunft der Vögte, N. A. f.
sächs. Gesch. 68 (1997), 1; Billig, G., Pleißenland – Vogtland,
2002; Das nördliche Vogtland um Greiz, hg. v.
Hempel, G. u. a., 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogtland bzw. vogtländische Ritterschaft
(Ritterschaft). Seit 1615 stand die vogtländische Ritterschaft (Ritterschaft im
Vogtland) teilweise unter Landesherrschaft der
Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth (Bayreuth), bekam aber von diesen gewisse
Privilegien zugesichert. Seit 1626 war sie nach dem Vorbild der Ritterkantone
(Franken, Schwaben, Rheinstrom) organisiert. Ihre Mitglieder gehörten auch dem
Ritterkreis Franken an.
L.: May, H. Die vogtländische Ritterschaft. Eine verfassungsgeschichtliche
Studie, Diss. jur. Erlangen 1951 (masch.schr.)
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Voit s. Vogt (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Voit von Rieneck (Freiherren, Grafen,
Reichsritter, Vogt von Rieneck). Im 16. und 17.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Vom
16. bis 18. Jahrhundert waren sie mit Urspringen Mitglied des Kantons
Rhön-Werra. Im 17. und 18. Jahrhundert waren sie mit Trunstadt, Traustadt und
Fatschenbrunn im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Außerdem erschienen sie im
18. Jahrhundert im Kanton Gebirg und gegen Ende dieses Jahrhunderts im Kanton
Baunach. S. Voit von Rieneck zu Urspringen, Gmund.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein; Seyler 392; Pfeiffer 211; Riedenauer 128;
Stetten 33; Bechtolsheim 16, 196; Rahrbach 281, Ulrichs 209; Neumaier 83, 148,
166. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Voit von Rieneck zu Urspringen, Voit
von Rieneck zu Erspringen (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die V. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Vogt
von Rieneck, Voit von Rieneck.
L.: Pfeiffer 211.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Voit von Salzburg (Freiherren,
Reichsritter, Vogt von und zu Salzburg). Bis ins
ausgehende 18. Jahrhundert zählten die Freiherren V. mit Nenzenheim und
Ippesheim samt Reusch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem
waren sie seit dem frühen 16. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra und am Ende des
18. Jahrhunderts im Kanton Baunach sowie vielleicht im Kanton Steigerwald
immatrikuliert. Ippesheim fiel 1808 an Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 392f.; Winkelmann-Holzapfel
166; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 38, 183; Rahrbach 284; Neumaier 31,
83. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Voytt s. Vogt, Voit (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldeck (Grafschaft, Fürstentum,
Freistaat). Die Burg W. (1120 Waldekke) über der Eder im alten Stammesherzogtum
Sachsen kam vor 1180 vermutlich von den Grafen von Ziegenhain an die seit
Anfang des 11. Jahrhunderts nachweisbaren Grafen von Schwalenberg (südöstlich
Detmolds). Sie wurde Mittelpunkt von Gütern um Arolsen, die durch Heirat von
den Herren von Itter angefallen oder aus der Vogtei
des Hochstifts Paderborn gewonnen worden waren. Nach dem Sturz des Lehnsherren
Heinrich des Löwen 1180 nannten sich die Grafen auch Grafen von W. Für eine
Linie wurde 1219 bzw. 1228/1229 das Gebiet an der mittleren Eder um W. und
Korbach von der Grafschaft Schwalenberg (Schwalenberg-Sternberg) abgetrennt.
Umgeben von den Erzstiften Köln und Mainz sowie der Landgrafschaft Hessen gelang
den zum wetterauischen Reichsgrafenkollegium zugeordneten Grafen bis zur Mitte
des 14. Jahrhunderts der Ausbau der Herrschaft (1263/1294 Gericht Wildungen,
1288 Burg Lichtenfels mit Fürstenberg und Sachsenberg, 1414/1415 Gogericht
Flechtdorf von den Padberg). 1349 wurde W. Reichslehen und damit als
reichsunmittelbar anerkannt. 1431/1438 kam es in den 1397 entstandenen Linien
Landau (südöstlich Arolsens) und W. unter Landeshoheit und Lehnshoheit Hessens
(später Hessen-Kassels). 1495 beerbte die Linie W. die Linie Landau. Danach
wurde das seit 1525 allmählich lutherische W. mehrfach (1507 drei Linien, 1607
zwei Linien) (Eisenberg, Wildungen) geteilt, errang aber 1625 durch Erbvertrag
die zum westfälischen Reichsgrafenkollegium gehörige, ursprünglich schwalenbergische
Grafschaft Pyrmont an der mittleren Weser und 1639/1648 die Herrschaften
Cuylenburg (Kuilenburg, niederl. Culemborg) und Tonna sowie 1648 die
Landeshoheit und 1682 (Georg Friedrich v. W.)/1711 (Hauptlinie) die
Reichsfürstenwürde (1719 Virilstimme im Reichsfürstenrat) und wurde beim
Aussterben der Linie Eisenberg unter der Linie Wildungen 1692 vereinigt (seit
1728 Residenz in Arolsen). Das Haus kam nicht in den Reichsfürstenrat. Es
zählte zum oberrheinischen Reichskreis (Fürstenbank). Durch den Beitritt zum
Rheinbund erhielt es, ebenso wie das für die Zeit von 1805/1806-1813 für einen
Bruder des Fürsten geschaffene Fürstentum Waldeck-Pyrmont, 1807 die
Souveränität. Im Januar 1814 gab Fürst Friedrich dem Land eine Verfassung, die
jedoch infolge des Widerspruchs der Stände nicht in Kraft trat. Nach Beitritt
zum Deutschen Bund am 8. 6. 1815 erhielt W. am 19. 4. 1816 eine neue
Verfassung. Das Fürstentum umfasste die 13 Städte Korbach, Niederwildungen,
Mengeringhausen, Sachsenhausen, Rhoden, Sachsenberg, Landau, Freienhagen,
Waldeck, Züschen, Fürstenberg, Altwildungen und Arolsen und die Ämter
Eisenberg, Arolsen, Waldeck, Wildungen und Lichtenfels. 1847 wurde durch
Schiedsspruch des Deutschen Bundes endgültig Hessen-Kassels Lehnshoheit
aufgehoben. Im Krieg von 1866 unterstützte W. Preußen, auf das es in einem
Akzessionsvertrag 1867 zum 1. 1. 1868 auch die Verwaltung des Landes (z. B. der
Justiz mit Amtsgerichten in Arolsen, Bad Wildungen und Korbach sowie dem
zuständigen Landgericht und Oberlandesgericht in Kassel) übertrug, so dass
neben einem preußischen Landesdirektor der Fürst nur den Ertrag der Domänen,
das Begnadigungsrecht, das Kirchenregiment und ein Zustimmungsrecht zu Gesetzen
des fortbestehenden Landtags behielt. Prinzessin Emma von W. heiratete den
letzten König der Niederlande aus dem Hause Oranien. Am 13. 11. 1918 wurde W.
Freistaat (Waldeck-Pyrmont) mit einer vorläufigen Verfassung vom 15. 4. 1919.
1922 wurde Pyrmont mit der Provinz Hannover Preußens vereinigt, nach der 1926
seitens Preußens erfolgten Kündigung des Akzessionsvertrags am 1. 4. 1929 auf
Grund einer Volksabstimmung auch das Hauptland W. (mit drei Landkreisen und
rund 60000 Einwohnern) in die Provinzen Hannover bzw. Hessen-Nassau Preußens
eingegliedert. 1945 kam W. als Kreis zu Hessen.
L.: Wolff 268; Zeumer 554 II b 63, 15; Wallner 695 OberrheinRK 9; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Klein 160; Curtze, C., Geschichte und Beschreibung des Fürstentums Waldeck,
1850; Schultze, V., Waldeckische Landeskunde, 2. A. 1929; Bockshammer, U.,
Ältere Territorialgeschichte der Grafschaft Waldeck, 1958; Kissel, R. O.,
Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Engelhard,
K., Die Entwicklung der Kulturlandschaft des nördlichen Waldeck seit dem späten
Mittelalter, 1967; Waldeckische Landeskunde, hg. v. Martin, B./Wetekam, R.,
1971; Klein, T., Waldeck, (in) Mitteldeutschland, hg. v. Klein, T., 1981; Menk,
G., Grundzüge der Geschichte Waldecks in der Neuzeit, Perspektiven und Perseveranz
kleinstaatlicher Politik, Hess. Jb. für LG. 37 (1987); Murk, K., Vom
Reichsterritorium zum Rheinbundstaat, 1995; Murk, K., Waldeck, LexMA 8 1996,
1946; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 433; Menk, G., Waldeck im
Dritten Reich, 2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen
und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 425.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldkirch (Reichskloster). Zwischen 918
und 926 gründete Herzog Burchard I. von Schwaben im Elztal auf altem
alemannischem Herzogsgut das adlige Frauenkloster Sankt Margarethen in W.
Dieses wurde Reichskloster und hatte seit 994 das Recht der freien Vogtwahl. Bis 1212 waren die Herren von Schwarzenberg
Vögte, dann die ihren Namen übernehmenden Herren von Schnabelburg-Eschenbach.
Sie entzogen bis 1431 dem Kloster die Güter fast gänzlich. 1459 starben sie
aus. Ihre Güter kamen über die Rechberg und Ehingen 1567 an Österreich.
L.: Wolff 41; Hummel, P., Historisch-politische und kirchliche Beschreibung des
Amtsbezirks Waldkirch, 1878; Jörger, F., Aus Waldkirchs Vergangenheit und
Gegenwart, 1936; Rambach, H., Waldkirch und das Elztal, Geschichte in Daten,
Bildern und Dokumenten, o. J.; Rambach, H., Die Stadtgründungen der Herren von
Schwarzenberg. Waldkirch und Elzach, 1976; Rambach, H., Waldkirch, 1992;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 653.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldsassen (reichsunmittelbares Kloster).
Das Zisterzienserkloster W. bei Marktredwitz wurde (um) 1133 von Markgraf
Diepold III. von Vohburg auf ehemaligem Reichsland gegründet. Beim Tod des
Stifters kam es 1146 an den König. 1147 wurde es bei freier Vogtwahl unter königlichen Schutz gestellt und
jedenfalls 1214 reichsunmittelbar. Im Interregnum (1254-1273) ging die
Schirmherrschaft auf die Přemysliden (Przemysliden) über, 1414 auf die
Wittelsbacher (Pfalz). Das Kloster konnte seine Güter rasch vermehren und hatte
in der Mitte des 14. Jahrhunderts die Herrschaft über das sog. Stiftland (Stiftsland).
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts gelang es der Pfalz, die das Kloster am
Anfang des 15. Jahrhunderts (1414) statt Böhmen zur Schutzmacht gewählt hatte,
W. die Reichsunmittelbarkeit zu entziehen. 1571 wurde es säkularisiert und kam
1623/1628/1648 mit der Oberpfalz an Bayern. 1661/1669 wurde es nach der
Gegenreformation wiederhergestellt. Bei seiner Auflösung (1803) fiel es mit
1050 Quadratkilometern Güter und 19000 Einwohnern an Bayern.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) E3; Krausen, E., Die Klöster
des Zisterzienserordens in Bayern, 1953; Sturm, H., Eger. Geschichte einer
Reichsstadt, Bd. 1 2. A. 1960, Bd. 2 1952; Schmid, A., Waldsassen, LexMA 8
1996, 1959. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Walkenried (Stift, Reichsstift). Um 1127
(1129?) gründete die Gräfin Adelheid von Klettenberg am Südrand des Harzes die
Zisterzienserabtei W. Sie wurde rasch zum reichsten Zisterzienserkloster
Norddeutschlands (mit Gütern vor allem in der Goldenen Aue bei Nordhausen und
in der Mark Brandenburg [seit 1236]) und beanspruchte wegen ihres geschlossenen
Herrschaftsgebiets (u. a. mit Mönchpfiffel, Schauen bei Osterwieck) Stimmrecht
im obersächsischen Reichskreis, war aber nicht im Reichstag vertreten. Sie
wurde 1525 im Bauernkrieg zerstört. 1546 wurde die Reformation eingeführt. Die Vogtei über das Kloster war Lehen Sachsens an die
Grafen von Hohnstein, von denen sie auf Grund eines Vertrags von 1574 an das
Hochstift Halberstadt überging. Nach dem Aussterben der älteren Grafen von
Hohnstein 1593 belehnte Halberstadt die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. 1648
wurde das Kloster säkularisiert und kam 1648/1673/1694 an die Linie
Braunschweig-Wolfenbüttel. Um 1800 umfasste sein Gebiet etwa 3 Quadratmeilen.
Über Braunschweig kam W. 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 410; Wallner 710 ObersächsRK 21; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) F3; Niebelschütz, E. v., Kloster Walkenried, 1924; Kirchner, J., Das
Reichsstift Walkenried, 1971; Heutger, N., 850 Jahre Kloster Walkenried, 1977;
Germania Benedictina, Bd. 12, hg. v. Faust, U., 1994; Petke, W., Walkenried,
LexMA 8 1996, 1976; Urkundenbuch des Klosters Walkenried, Bd. 1 bearb. v.
Dolle, J., 2002.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wallenrod, Waldenrod (Reichsritter). Bis
zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die W. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wallstadt (Reichsritter) s. Horckheim, Vogt von W. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wangen (Reichsstadt). W. im Allgäu ist
815 in einer Gabe an Sankt Gallen erstmals bezeugt. Wahrscheinlich im 12.
Jahrhundert gründete das Kloster Sankt Gallen am Schnittpunkt zweier
Fernstraßen hier einen Markt. Vermutlich 1216/1217 wurde W. durch Kaiser
Friedrich II. als Vogt Sankt Gallens zur Stadt
erhoben. 1273 zog König Rudolf von Habsburg Wangen, dessen Vogtei nach 1251 mehrfach verpfändet wurde, an sich
und verlieh ihm 1286 das Stadtrecht Überlingens. Aus erneuten Verpfändungen an
Sankt Gallen (1298) und die Grafen von Montfort (1330) löste sich die zu dieser
Zeit auf 700 Einwohner geschätzte Stadt (1347). 1394 erwarb sie das Ammannamt
und 1402 den Blutbann und war damit trotz bis 1608 bestehender grundherrlicher
Rechte Sankt Gallens Reichsstadt. Diese hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag
und beim schwäbischen Reichskreis. Die Stadt war Sitz der Kanzlei des Kantons
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. 1802/1803 fiel sie
mit 1,5 Quadratmeilen bzw. 50 Quadratkilometern (Deuchelried mit Haldenberg und
Oflings, Wohmbrechts-Thann, Niederwangen, Eglofs [1516-1582], Neuravensburg
[1586-1608]) und 4500 Einwohnern an Bayern, 1810 mit einem Teil des Gebiets an
Württemberg, wo sie Sitz eines Oberamts wurde, und gelangte so 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 221; Zeumer 555 III b 24; Wallner 689 SchwäbRK 72; Schroeder 233ff.;
Scheurle, A., Wangen im Allgäu. Das Werden und Wachsen der Stadt, 2. A. 1975;
Walchner, K., Alt Wangener Erinnerungen, 1955, 1960; Der Kreis Wangen 1962;
Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995; Lorenz, S.,
Wangen, LexMA 8 1996, 2030. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wasdorf (Reichsritter). Vielleicht
zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 128.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weida (Vögte, Herrschaft). 1122 wird
die Burg W. (Withaa) an der Weida bei Gera erstmals erwähnt. Sie war Sitz der
von W. im Unstrutgebiet kommenden, bald aber an die mittlere und obere Elster
wechselnden, zunächst herzoglich-sächsisch-ministerialischen, seit 1220
reichsministerialischen Herren von W., die sich seit 1209 wohl nach
Quedlinburger Vogteirechten um Gera als Vögte
benannten, sich (1209 sowie) 1244 in die Vögte von W. mit Sitz in W. (bis
1531/1535), die Vögte von Gera (bis 1550) und die Vögte von Plauen teilten und
deren sämtliche männliche Abkömmlinge zu Ehren Kaiser Heinrichs VI.
ausschließlich den Namen Heinrich erhielten. 1329 bestätigte ihnen Kaiser
Ludwig der Bayer Reichsunmittelbarkeit und fürstengleichen Rang. Seit der
zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts begann ein unaufhaltsamer Niedergang der
Vögte von W. Dabei ging das Gebiet um Hof an die Burggrafen von Nürnberg
verloren (1373 Verkauf des nach 1193 erworbenen Landes an der Regnitz). 1354
mussten die Vögte von W. die Lehnshoheit des Hauses Wettin, an das dann
Triptis, Ronneburg, Werdau, Schmölln und andere Güter gelangten, für das
Stammland anerkennen. 1427 kam die Herrschaft W. durch Verkauf an das Haus
Wettin, 1485 an dessen ernestinische Linie, 1567/1571 an die albertinische
Linie, 1815 an Preußen, 1816 an Sachsen-Weimar-Eisenach und 1920 an das Land
Thüringen. Dieses gehörte 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und wurde am 23.
7. 1952 innerhalb der 1949 entstandenen Deutschen Demokratischen Republik
aufgelöst (str.), zum 3. 10. 1990 mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen
Republik zur Bundesrepublik Deutschland aber wieder begründet. Die übrigen
Güter der Vögte von W. fielen 1531 bei ihrem Aussterben an die Vögte von Gera
und die Vögte von Plauen.
L.: Wolff 380; Geschichte der Stadt Weida in Einzeldarstellungen, Bd. 1ff.
1926ff.; Flach, W., Die Urkunden der Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur
Mitte des 14. Jahrhunderts, 1930; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat,
1955; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H. u. a., Bd. 2,1 1974; Blaschke,
K., Geschiche Sachsens, 1990.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weil der Stadt, Weil (Reichsstadt).
W. (bei der villa) bei Böblingen kam wohl über Welf VI. an die Staufer und
wurde vermutlich zwischen 1223 und 1235 durch die Staufer zur Stadt erhoben.
Seit etwa 1275 war es Reichsstadt, die zuerst unter dem Schutz der Pfalz, dann
Badens stand. 1374 verlieh Kaiser Karl IV. ihr das Nichtevokationsrecht. 1398
gewann sie Blutbann und Vogtei, 1404 pfandweise
das Schultheißenamt. Der Erwerb eines eigenen Herrschaftsgebiets gelang infolge
der Umschließung durch Württemberg nicht. Die Stadt hatte Sitz und Stimme auf
dem Reichstag und beim schwäbischen Reichskreis. Die Reformation wurde von 1590
an wieder rückgängig gemacht. 1802/1803 kam die Stadt mit 0,4 Quadratmeilen
Gebiet und rund 1800 Einwohnern an Württemberg, wo W. bis 1808 Sitz eines
Oberamts war, 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 220; Zeumer 555 III b 23; Wallner 690 SchwäbRK 92; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Schroeder 366ff.;
Beschreibung des Oberamts Leonberg, 2. A. 1930; Grieger, S., Weil der Stadts
Werdegang bis zur Erhebung zur freien Reichsstadt, (in) Mitt. d. Heimatvereins
Weil der Stadt 1950/1951; Press, V., Weil der Stadt, Zs. f. württemberg. LG. 54
(1995), 11; Lorenz, S., Weil der Stadt, LexMA 8 1996, 2115.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Werl (Grafen). Die
reichsunmittelbaren, aus dem Raum Meschede stammenden Grafen von W. (spätestens
1024 Sitz in W., 1116 Werle) in Westfalen hatten im 10. und 11. Jahrhundert
Grafschaftsrechte vom Sauerland bis nach Friesland sowie Vogteirechte über das Hochstift Paderborn und das
Stift Werden an der Ruhr inne. Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts wurden sie
auf Westfalen beschränkt. Dort errichteten sie um 1060 die Burg Arnsberg an der
Ruhr. 1102 verloren sie im engeren Gebiet um Werl, am Hellweg und im Sauerland
die halbe Grafschaft an das Erzstift Köln. Beim Erlöschen der Grafen 1124 kam
Arnsberg in weiblicher Erbfolge an die Grafen von Arnsberg. W. selbst gelangte
1802 an Hessen-Darmstadt, 1816 an Preußen und 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 86; Mehler, F., Geschichte der Stadt Werl, 1891, Neudruck 1983, 1988;
Hömberg, A., Geschichte der Comitate des Werler Grafenhauses, Westfäl. Zs. 100
(1950); Leidinger, P., Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Werl, 1965;
Wouters, S., Bibliographie zur Werler Stadtgeschichte, 1981; Halekotte, W.,
Stadt und Kreuz, 1987; Werl, hg.v. Roher, A. u. a., 1994; Janssen,W., Werl,
LexMA 8 1996, 2208; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 668;
Leidinger, P., Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980-1124). (in) Das
Herzogtum Westfalen 2009, 119; Gosmann, M., Die Grafen von Arnsberg und ihre
Grafschaft, (in) Das Herzogtum Westfalen, 2009, 119.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wernigerode (Grafschaft). 1121 verlegten die
aus dem Süden stammenden Grafen von Haimar (Haymar) bei Hildesheim, die neben
Grafschaftsrechten auch die Verwaltung des Reichsforstes am Nordostharz
innehatten, ihren Sitz auf die 1213 erstmals genannte, einer bedeutsamen
Straßenkreuzung benachbarte Burg W. am nördlichen Harz. Sie erlangten die Vogtei über die Klöster Drübeck und Ilsenburg und 1343
von den Grafen von Regenstein die Grafschaftsrechte um W. 1268 trugen sie W.
den Markgrafen von Brandenburg zu Lehen auf, 1381 dem Erzstift Magdeburg. 1429
ging die Grafschaft nach dem Aussterben des Geschlechts an die Grafen von
Stolberg über. 1449 kam die Lehnsherrschaft von Magdeburg wieder an
Brandenburg. Seit 1645 nannte sich eine der Linien der früh der Reformation
angeschlossenen Grafen von Stolberg Stolberg-Wernigerode. Nach 1680 kamen die
landesherrlichen Rechte mehr und mehr an Brandenburg/Preußen. 1714 wurden die
zum obersächsischen Reichskreis zählenden Grafen durch Übergang der Militär-
und Steuerhoheit zugunsten Preußens mediatisiert, behielten aber zunächst noch
einige Hoheitsrechte. 1807 kam die Grafschaft an das Königreich Westphalen,
1814/1822 wieder an Preußen. Bis 1876/1869/1931 behielten die 1890 in den
Fürstenstand erhobenen Grafen, deren Grafschaft 1876 Preußen gänzlich
inkorporiert wurde, standesherrliche Vorrechte. W. fiel über die Provinz
Sachsen Preußens von 1949 bis 1990 (in Sachsen-Anhalt) an die Deutsche
Demokratische Republik. S. a. Stolberg-Wernigerode.
L.: Wolff 415ff.; Wallner 710 ObersächsRK 17 c; Großer Historischer Weltatlas
II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Drees, H., Geschichte der
Grafschaft Wernigerode, 1916; Grosse, W., Geschichte der Stadt und Grafschaft
Wernigerode, 1929; Oelsner, M. u. a., Wernigerode, 2. A. 1964; Blaschke, K.,
Wernigerode, LexMA 9 1998, 11.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wertheim (Grafschaft). 779/795 erscheint
das rechtsmainische Dorf Kreuzwertheim (W.) am Main, das 1009 ein Marktprivileg
erhielt. Die in ihrer Herkunft ungewissen, 1132 erstmals bezeugten Grafen von
W., die sich (ursprünglich vielleicht nach einer Burg Walm am Untermain? und)
seit 1132 nach der linksmainischen Höhenburg W. nannten und nach der Niederlage
der Grafen von Henneberg gegen das Hochstift Würzburg von diesem die zuvor in
den Händen der Henneberger befindliche Grafschaft als Lehen erhielten, bauten
auf Zentrechte und Vogteirechte gegründet eine
ansehnliche Herrschaft beiderseits des Mains und an der unteren Tauber auf und
legten zwischen 1192 und 1244 die Stadt W. an. 1327 gewannen sie Teile der
Herrschaft Breuberg, die 1407 einer 1497 die Hauptlinie beerbenden Nebenlinie
zugeteilt wurde. Unter Kaiser Karl IV. nahmen die Grafen 1362 ihre Güter von
Böhmen zu Lehen. Unter Graf Georg II. (1521-1530) führten sie die Reformation
ein. Nach dem Aussterben des zum fränkischen Reichsgrafenkollegium gehörigen
Geschlechts 1556/1574 fielen die Güter zum kleineren Teil an die verwandten
Erbach, zum größeren Teil an die verschwägerten Grafen von
Stolberg(-Königstein-Rochefort). Über deren jüngste Erbtochter Anna kam die
Grafschaft 1598/1600 großenteils an die nach Jahren gemeinsamer Herrschaft
(seit 1574) ihre Mitregenten ausschaltenden Grafen von Löwenstein, die sich
seitdem Grafen von Löwenstein-Wertheim nannten, aber in schweren Kämpfen mit
dem Hochstift Würzburg bis 1670/1667 fast alle wertheimischen Güter außerhalb
der Grafschaft verloren. Sie besaßen in der Grafschaft die Stadt W., jeweils
einen Teil der Ämter Remlingen und Schwanberg, die Ämter Königheim, Laudenbach,
Kleinheubach und die Herrschaft Breuberg. 1806 kam die Grafschaft, die Sitz und
Stimme beim fränkischen Reichsgrafenkollegium und beim fränkischen Reichskreis
hatte und etwa 12 Quadratmeilen (abzüglich umstrittener Gebiete 5 Quadratmeilen
oder 282 Quadratkilometer) und 13739 Einwohner [1803] in der Stadt Wertheim und
knapp 30 Dörfern und Flecken umfasste, mit den Gütern links des Mains (W.) an
Baden, im Übrigen an das Fürstentum Aschaffenburg, 1810 an das Großherzogtum
Frankfurt und 1814 an Bayern. S. a. Löwenstein-Wertheim.
L.: Wolff 121; Zeumer 554 II b 62, 4; Wallner 692 FränkRK 10; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Die Territorien des
Reichs 4, 214; Ortmann, W., Die Stadt Wertheim am Main, Diss. Darmstadt, 1950;
Mader, K., Entstehung und Entwicklung der Stadt Wertheim, Mainfrk. Jb. 4
(1952); Friese, A., Der Lehenhof der Grafen von Wertheim im späten Mittelalter,
Mainfränk. Hefte 21 (1955); Ehmer, H., Wertheim im Großherzogtum Baden, 1979;
Ehmer, H., Geschichte der Grafschaft Wertheim, 1989; Wendehorst, A., Wertheim,
LexMA 9 1998, 12; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000; Bachmann, M., Lehenhöfe
von Grafen und Herren im ausgehenden Mittelalter. Das Beispiel Rieneck,
Wertheim und Castell, 2000; Gläser, S., Die Mediatisierung der Grafschaft
Wertheim, 2006; Rückert, P., Stadt - Land - Heimat. Wertheim und seine
Grafschaft, Wertheimer Jb. 2006/2007, 17ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westerburg (Herrschaft). 1209 wird W. im
Westerwald erstmals genannt. Es war Stammburg der Herren von W. und bereits im
12. Jahrhundert Sitz der Vögte des Stiftes Gemünden. Durch Heirat einer Gräfin
von Leiningen erlangte Siegfried von Runkel W. und die Vogtei
Gemünden. Eine aus der Stammburg Runkel im 13. Jahrhundert verdrängte Linie,
der 1288 W. bestätigt wurde, nannte sich fortan W. Zur Herrschaft W., die im
14. und 15. Jahrhundert durch das Hochstift Trier und die Grafen von Nassau und
Katzenelnbogen bedrängt wurde, kam 1467 über eine Erbtochter die Grafschaft
Leiningen. Von der Herrschaft W. hatten am Ende des 18. Jahrhunderts die
gräflichen Linien Leiningen-Westerburg-Altleiningen und
Leiningen-Westerburg-Neuleiningen gemeinsam die Stadt W. und die Herrschaften
Schadeck und Weltersburg. Innerhalb Westerburg-Leiningens zählte W. zum
oberrheinischen Reichskreis. W. kam 1806 an das Großherzogtum Berg, 1813/1815
an Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S.
Leiningen-Westerburg.
L.: Wolff 282; Zeumer 552ff. II b 60, 20, 60, 21; Wallner 698 OberrheinRK 40 a,
b; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Wagner, E.,
Westerburg, (in) Berichte zur deutsche Landeskunde 33, 1 (1964), 134; Mehr, W.,
Kleine Stadtgeschichte, 1985; Gensicke, H., Westerburg, Nassauische Annalen 99
(1988). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wettenhausen (Reichsstift, Propstei). 1130
wurde in Verbindung mit der cluniazensischen Reform das
Augustinerchorherrenstift W. an der Kammel, das 982 entstanden, aber später
eingegangen war, von Gertrud von Roggenstein neu gegründet. 1412 erkaufte die
Abtei freie Vogtwahl. Vögte waren die Burgau,
die Grafen von Berg, Habsburg als Herr von Burgau, nach der 1412 gewährten
freien Vogtwahl die Herren von Knöringen (bis
1469), 1471 Ulm und 1531 der Bischof von Augsburg. 1566 wurde W.
reichsunmittelbar und erhielt Sitz und Stimme im schwäbischen Prälatenkollegium
und im schwäbischen Reichskreis. Von 1671 bis 1776 hatte der Propst die hohe
Gerichtsbarkeit in W. 1803 fiel das geschlossene Herrschaftsgebiet von 2
Quadratmeilen und 5000-5400 Einwohnern innerhalb der Markgrafschaft Burgau an
Bayern.
L.: Wolff 190; Zeumer 552 II a 36, 14; Wallner 688 SchwäbRK 55; Reden-Dohna, A.
v., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im
Zeitalter des Barock, 1982.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wettiner (Geschlecht). Die W. stammen
vielleicht von einem 822 genannten Grafen Rikbert in Sachsen oder von Herzog
Burchard (Burkhard) von Schwaben ab. Sie waren vermutlich zuerst im Liesgau und
im Harzgau (erster sicherer Ahnherr Graf Friedrich im Harzgau 875, dessen
Nachkommen mit den aus Schwaben stammenden Burchardingern (Burkhardingern) im
frühen 10. Jahrhundert in Verbindung traten,) begütert, wechselten bis zur
Jahrtausendwende aber in den Hosgau an der Saale. Danach wurden Eilenburg an
der Mulde, um 1030 als Lehen die Ostmark (Niederlausitz) und um 1050 Camburg
erlangt. Noch vor 1100 nannten sie sich nach der Burg Wettin bei Halle an der
Saale. 1089 erhielt Heinrich I. von Eilenburg die Markgrafschaft Meißen als
Lehen. Seit 1123 kam das Erbe des Hauses Groitzsch hinzu (Grafschaft Groitzsch
1143). Nach der Teilung von 1156 in die fünf Teilherrschaften Niederlausitz
(bis 1185), Wettin (bis 1217), Groitzsch (bis 1210), Brehna (bis 1290) und
Meißen wurden die meisten Güter bis 1290 in der Linie Meißen wieder vereinigt,
wobei die Grafschaft Brehna aber an Sachsen, die Grafschaft Wettin 1217 an
Brehna, 1288 an das Erzstift Magdeburg und damit 1680 an Brandenburg und die
Grafschaft Groitzsch durch Verkauf an das Hochstift Merseburg kamen. Markgraf
Heinrich III. gewann im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg 1247/1264
Thüringen. 1307 konnte das gesamte noch vorhandene Gebiet in der Schlacht bei
Lucka gegen König Albrecht von Habsburg verteidigt werden. 1344 wurde die
Grafschaft Orlamünde erworben. 1379/1382 wurde vorübergehend in drei Teile
geteilt (Osterland[, dazu 1353 Coburg], Thüringen[, dazu 1385 Grafschaft
Käfernburg sowie durch Heirat Hildburghausen und Heldburg], Meißen [dazu der
größte Teil des Vogtlands]). Hinzu kamen Gebiete
in Böhmen und die Vogtei über Quedlinburg.
Friedrich (IV. bzw.) I. der Streitbare erhielt 1423 nach dem Aussterben der
Askanier als Lohn für seine Hilfe gegen die Hussiten das Herzogtum
Sachsen-Wittenberg mit der Kurwürde. 1446 kam es zu einer weiteren Teilung.
1485 wurde in die ernestinische Linie und die albertinische Linie geteilt.
L.: Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Eberhardt, H., Thüringen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Hofmeister, G., Das Haus Wettin, 1889;
Posse, O., Die Wettiner, 1897; Posse, O., Die Wettiner Genealogie, erg. v.
Kobuch, M., 1994; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1980; Streich, B.,
Zwischen Reiseherrschaft und Residenzbildung. Der wettinische Hof im späten
Mittelalter, 1989; Sachsen, A. Herzog zu, Die albertinischen Wettiner,
Geschichte des sächsischen Königshauses, 1763-1932, 1989; 900-Jahr-Feier des
Hauses Wettin, Regensburg 26. 4.-1. 5. 1989, 1089-1989. Festschrift des Vereins
zur Vorbereitung der 900-Jahr-Feier des Hauses Wettin, hg. v. Polenz, H.
v./Seydewitz, G. v., 1989; Philippi, H., Die Wettiner in Sachsen und Thüringen,
1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Pätzold, S., Die
frühen Wettiner, Diss. phil. Göttingen 1996; Pätzold, S., Die frühen Wettiner,
1997; Marquis, B., Meißnische Geschichtsschreibung des späten Mittelalters,
1998; Blaschke, K., Wettiner, LexMA 9 1998, 50; Leisering, E., Die Rechte der
Wettiner als Reichsfürsten, N. A. f. sächs. Gesch. 69 (1999), 233; Rogge, J.,
Herrschaftsweitergabe, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 213; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004; Rogge, J., Die Wettiner, 2005; Die Wettiner und ihre
Herrschaftsgebiete, bearb. v. Leisering, E., 2006; Gross, R., Die Wettiner,
2007; Wejwoda, M.Kirche und Landesherrschaft - das Hochstift Meißen und die
Wettiner im 13. Jahrhundert, 2007 (Magisterarbeit); Winkel, H., Herrschaft und
Memoria. Die Wettiner und ihre Hausklöster im Mittelalter, 2010; Kaiser, U.,
Das Amt Leuchtenburg 1479-1705, 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wiblingen (Kloster, Herrschaft). 1093
gründeten die Grafen von Kirchberg das Benediktinerkloster W. bei Ulm. Im 15.
Jahrhundert versuchte W. vergeblich, die Vogteirechte
zurückzugewinnen. 1701 kam W. mit seinem kleinen Herrschaftsgebiet unter die
Landeshoheit Österreichs, über das die Herrschaft W. dem österreichischen
Reichskreis angehörte. 1806 fiel es nach seiner Aufhebung (1803) an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Der Stadtkreis Ulm, 1977, 392ff.;
Breitenbruch, B., Schule, Studium und Wissenschaft, (in) Studien und
Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens 106 (1995), 175; Eberl, I.,
Wiblingen, LexMA 9 1998, 59.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wildeshausen (Stift, Herrschaft). W. an der
Hunte südöstlich Oldenburgs wird anlässlich der Gründung des Alexanderstifts W.
durch Graf Waltpert, einen Enkel Herzog Wídukinds von Sachsen, erstmals erwähnt
(Wigaldinghus). 855 gewährte König Ludwig der Deutsche Immunität und
königlichen Schutz. 872 gab Graf Waltpert den Ort W. an das Stift. Im 11.
Jahrhundert unterstand der Ort den Billungern, die um 1100 die Vogteirechte einem Zweig der Grafen von Oldenburg
übertrugen, während die Welfen dem Domkapitel von Bremen das Propsteigut
überließen. Um 1150 erbaute Graf Heinrich von Oldenburg die Burg W. Eine Linie
der Grafen von Oldenburg wurde in W. ansässig (Oldenburg-Wildeshausen9 und
verband mit ihrem Amt vorübergehend die Grafschaften Vlotho und Tecklenburg.
1270 kam W. beim Aussterben der Grafen als erledigtes Lehen an das Erzstift
Bremen, während andere Güter an die Grafen von Hoya fielen. Um 1500 gelangte W.
infolge mehrfacher Verpfändungen (1429-1465 Münster, 1493 Wilhelm von dem
Bussche bzw. Wilhelm von dem Busche) unter den Einfluss des Hochstifts Münster,
(im niedersächsischen Reichskreis) 1634 an Schweden, 1649 zum Herzogtum Bremen
und Verden Schwedens, 1675 an das Hochstift Münster, 1699 nach Ablösung erneut
an Schweden, 1700 als Pfand und 1714 zu Eigentum an Hannover sowie 1803
vorübergehend, 1813/1826 endgültig an Oldenburg und damit 1946 an
Niedersachsen. S. Oldenburg-Wildeshausen.
L.: Wolff 431; Wallner 706 NiedersächsRK 25; Großer Historischer Weltatlas III
38 (1789) C1; Haase, C., Mittelalterliche Rechtsquellen der Stadt Wildeshausen,
1953; Lübbing, H./Jäkel, W., Geschichte der Stadt Wildeshausen, 1970;
1270-1970. 700 Jahre Stadt Wildeshausen, hg. v. Boning, H., 1970; Streich, G.,
Klöster, Stifte und Kommenden, 1986; Eckhardt, A., Beiträge zur Geschichte der
Stadt Wildeshausen, 1995; Schindler, R., Wildeshausen, LexMA 9 1998, 115;
Eckhardt, W., Wildeshausen, 1999. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wilgartswiesen (Reichsdorf). 828 gab Wiligart
den Hof W. (Wiligartawisa) bei Annweiler und Bergzabern an das Kloster
Hornbach. Die Vogteirechte standen der
Herrschaft Falkenburg zu. Falkenburg wird 1246 als Reichsburg erwähnt. Am 22.
1. 1379 verpfändete König Wenzel dem Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz unter
anderem das Reichsdorf W. bei Annweiler, das dieser von Graf Emich von
Leiningen ausgelöst hatte. Später war die Pflege Falkenburg Leiningen und Pfalz
bzw. Pfalz-Zweibrücken gemeinsam. Der Anteil Leiningens kam an
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg, 1774 an Leiningen-Hartenburg, 1785 Zweibrücken.
Über Bayern gelangte W. 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Hugo 469, 465; Munzinger, H., Wilgartswiesen und Falkenburg, 1928.
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Wismar (Herrschaft). W. (1167 aqua
Wissemara) geht in seinen städtischen Anfängen auf flandrisch-sächsische
Siedlung am Ende des 12. Jahrhunderts zurück. 1211 ist ein Hafen belegt. 1229
wird W. an der Ostsee als Stadt lübischen Rechts erstmals erwähnt. Sie
unterstand trotz großer Selbständigkeit (1229 burgenses, 1241 Rat, 1308/1373
Erwerb der Vogtei) der Herrschaft Mecklenburgs.
Von 1256/1257 bis 1358 war sie Residenz. Von 1555 bis 1621 gehörte sie zu
Mecklenburg-Schwerin. 1648 kam sie als Reichslehen an Schweden, wobei die
Mitgliedschaft für W. (3,3 Quadratmeilen mit 9600 Einwohnern) im
niedersächsischen Reichskreis zwischenzeitlich ruhte, wurde aber 1803 von
Mecklenburg-Schwerin pfandweise und 1903 infolge Verzichts auf das
Einlösungsrecht seitens Schwedens endgültig zurückgewonnen. Mit Mecklenburg kam
W. 1945 zur sowjetischen Besatzungszone. In dieser gelangte es in Mecklenburg
von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik (Bezirk Rostock).
L.: Wolff 443; Wallner 707 NiedersächsRK 24; Die Territorien des Reichs 6, 114;
Witte, H., Wismar unter dem Pfandvertrage 1803-1903, 1903; Techen, F.,
Geschichte der Seestadt Wismar, 1929; Kleiminger, R., Das Heiligengeisthospital
von Wismar, 1962; Nitsche, K./Düsing, A., Wismar. Geschichte und Gesicht einer
Stadt, 2. A. Leipzig 1971; Bandis, K. u. a., Wismar 1229-1979, 1979; Fahlbusch,
F,. Wismar, LexMA 9 1998, 258.
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Wittelsbach (Grafen). Vielleicht von den
Aribonen, die von 976 bis 1055 Pfalzgrafen von Bayern waren, und den
Liutpoldingern (Luitpoldingern) stammten die wahrscheinlich aus der gräflichen
Edelfreienschicht hervorgegangenen, mit Otto I. (Vogt
des Hochstifts Freising) sichtbaren, in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts
urkundlich fassbaren, wohl auch mit Welfen, Huosi, Fagana und den Grafen von
Ebersberg zu verbindenden Grafen von Scheyern (Skyrun, 1039/1047?, 1073) bei
Pfaffenhofen an der Ilm. Sie beerbten vermutlich die Grafen von Hörzhausen.
Seit 1115/1116 nannten sie sich nach der Burg W. (Witilinesbac) bei Aichach.
Zwischen 1111/1116 und 1120 erhielten sie das Pfalzgrafenamt für Bayern, 1180
die Heinrich dem Löwen abgesprochene Herzogswürde von Bayern und nach Erlöschen
des bayerischen Pfalzgrafenamts (1208) 1214 die Pfalzgrafschaft bei Rhein. Auf
der Grundlage der Eigengüter ursprünglich zwischen Paar und Ilm, dann zwischen
Lech und Isar, und begünstigt durch das Aussterben von Nebenlinien der Grafen
von Scheyern (Grafen von Dachau 1180 bzw. 1182, Grafen von Valley 13.
Jahrhundert [1238]) und anderer Geschlechter (Grafen von Bogen 1242, Grafen von
Andechs 1248, Staufer 1268) errichteten sie bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts
das mächtige Territorialherzogtum Bayern, das durch Landesteilungen von
1294/1329 bis 1799 von der Pfalz getrennt und mehrfach in verschiedene Teile
(Oberbayern, Niederbayern) aufgespaltet war. Am 15. 5. 1724 vereinbarten die
Linien in der Wittelsbacher Hausunion die wechselseitige Erbfolge der beiden
katholischen Häuser, die sich 1799 verwirklichte. In Bayern dankten die
Wittelsbacher 1918 ab.
L.: Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Böhmer, J., Wittelsbachische Regesten, 1854; Wittmann, F., Monumenta
Wittelsbacensia, Bd. 1f. 1857ff., Neudruck 1969; Haeutle, C., Genealogie des
erlauchten Hauses Wittelsbach, 1870; Heigel, K., Die Wittelsbacher, 1880;
Doering, O., Das Haus Wittelsbach, 1924; Tyroller, R., Genealogie des
altbayerischen Adels im Hochmittelalter, 1962; Handbuch der bayerischen
Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1ff. 1./2. A. 1969ff.; Wittelsbach und
Bayern, hg. v. Glaser, H., 1980; Das Haus Wittelsbach und die europäischen
Dynastien, 1981 (Zs. f. bay. LG. 44, [1981] 1); Boehm, L., Das Haus Wittelsbach
in den Niederlanden, Zs. f. bay. LG. 44 (1981), 93; Rall, H./Rall, M., Die
Wittelsbacher in Lebensbildern, 1986; Wittelsbacher Hausverträge des späten
Mittelalters. Die haus- und staatsrechtlichen Urkunden der Wittelsbacher von
1310, 1329, 1392/93, 1410 und 1472, 1987; Hesse, W., Hier Wittelsbach, hier
Pfalz. Die Geschichte der pfälzischen Wittelsbacher von 1214-1803, 1989;
Heimann, H., Hausordnung und Staatsbildung, 1993; Straub, E., Die
Wittelsbacher, 1994; Schwertl, G., Wittelsbacher, LexMA 9 1998, 270; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 218; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Menzel, M., Die Wittelsbacher
Hausmachterweiterungen in Brandenburg, Tirol und Holland, DA 61 (2005), 103;
Holzfurtner, L., Die Wittelsbacher, 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Worms (Hochstift, Residenz des
Bischofs). Seit 346 (?), sicher bezeugt seit 614, ist die ursprünglich
keltische, dann germanische, dann römische Siedlung Borbetomagus/Vormatia Sitz
eines Bischofs, der im 8. Jahrhundert dem Erzbistum Mainz eingegliedert war.
Seine Diözese zog sich sichelförmig vom Saargebiet bzw. Kaiserslautern nach
Guntersblum/Oppenheim und dem unteren Neckar (Ladenburg, Wimpfen). Die Vogtei lag bis 1156 bei den Grafen von Saarbrücken,
danach bei den Pfalzgrafen bei Rhein. Dem Bischof gelang trotz erheblicher
Bedeutung in der Stauferzeit nur der Erwerb eines kleinen Herrschaftsgebiets im
Westen. Seit etwa 1330 stieg der Einfluss der Pfalzgrafen auf das Hochstift.
Residenz wurde bald Ladenburg. In der Reformation ging mehr als die Hälfte der
Pfarreien der Diözese verloren. Seit 1648 war das Bistum meist in Personalunion
mit Mainz oder Trier verbunden. Um 1790 war der Bischof von W. wegen
Neckarsteinach, Darsberg, Grein und Teilen von Langenthal (Langental) Mitglied
des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. 1797/1801 fielen die
linksrheinischen Güter des zuletzt 8 Quadratmeilen mit 20000 Einwohnern und
85000 Gulden Einkünften umfassenden, zum oberrheinischen Reichskreis zählenden
Hochstifts an Frankreich, 1803 die rechtsrheinischen Teile an Baden und
Hessen-Darmstadt. 1805 wurde das Bistum aufgelöst und 1817/1821 sein Sprengel
auf Mainz, Speyer, Freiburg und Rottenburg aufgeteilt. 1814 kamen die
linksrheinischen Teile an Bayern und Hessen-Darmstadt.
L.: Wolff 232; Zeumer 552 II a 8; Wallner 696 OberrheinRK 14; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789)
C3; Winkelmann-Holzapfel 169; Schannat, J., Historia episcopatus Wormatiensis,
Bd. 1f. Frankfurt 1734; Wormatia Sacra, 1925; Seiler, A., Das Hochstift Worms
im Mittelalter, Diss. phil. Gießen 1936; Sofsky, G., Die verfassungsrechtliche
Lage des Hochstifts Worms, 1955; Schaab, M., Die Diözese Worms im Mittelalter,
Freiburger Diözesanarchiv 86 (1966); Friedmann, A., Die Beziehungen der
Bistümer Worms und Speyer zu den ottonischen und salischen Königen, 1994; Das
Bistum Worms, hg. v. Jürgensmeier, F., 1997; Bönnen, G., Worms, LexMA 9 1998,
330; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 636, 1, 2, 645; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 491.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Woyda, Woyde (Reichsritter). Im
17./18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken. S. Vogt?.
L.: Stieber; Seyler 397.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wunstorf (Reichsstadt?). Um 865 gründete
der Bischof von Minden auf seinem Eigengut Uonheresthorp ein Kanonissenstift,
das König Ludwig der Deutsche 871 seinem Schutz unterstellte. Im 12.
Jahrhundert belehnte der Bischof von Minden die Grafen von Roden mit der Vogtei über das Stift und die 1181 als civitas
erwähnte bürgerliche Siedlung, welche die Vögte allmählich so weit aus der
Stiftsherrschaft lösten, dass 1247 eine Gesamtherrschaft vereinbart wurde. 1261
wurde W. Stadt mit Mindener Recht (1290 Rat). 1446 verkauften die Grafen von
Roden ihren Anteil an das Hochstift Hildesheim. 1447 ging er an die Herzöge von
Braunschweig-Lüneburg (1494 Calenberg). Insgesamt nahm W. eine eigentümliche
Stellung zwischen Landstandschaft und Amtsässigkeit ein. 1521 und 1776
erscheint es in der Reichsmatrikel. Seit dem 17. Jahrhundert bezog der
Landesherr die Stadt immer stärker in das Land ein. Über Hannover und Preußen
(1866) kam sie 1946 an Niedersachsen. Das Stift W. blieb stets vom Bischof
abhängig.
L.: Gumpelzhaimer 190; Wolff 436; Leyser, P., Historia comitum Wunstorpiensium,
2. A. 1726, hg. v. Kaus, E./Krause, R., 2000; Geschichte der Grafen von
Wunstorf s. Ohlendorf, H., Geschichte der Stadt Wunstorf, hg. v. Hartmann, W.,
1957; Gercke, A., Die Altstadt Wunstorf, 1965; Simon, H., Wunstorf, 1969;
Eickels, K. van, Wunstorf, LexMA 9 1998, 369.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Württemberg (Grafen, Herzogtum, Königreich,
Land, Landesteil). 1081/1083/1092 erscheint die neu errichtete Burg
Wirtinisberc auf dem Rotenberg zwischen Esslingen und Cannstatt im alten
Stammesherzogtum Schwaben. Nach ihr nannten sich (fränkische?, von dem
salischen Herzog Konrad von Kärnten abstammende?) Herren von W. (1081/1083
Konrad, 1089/1092 Conradus de Wirtineberc), die seit 1135/1139 als Grafen
(Grafschaft im Remstal) auftraten, zunächst im mittleren Neckartal und Remstal
begütert waren und - vielleicht nach einer Unterbrechung um 1150 - zu Beginn
des 13. Jahrhunderts das ganze mittlere und untere Remstal mit Waiblingen und
Schorndorf erlangt hatten. Wichtigste Grundlagen der Herrschaftsbildung wurden
Leibeigenschaft, Mannsteuer, Ortsherrschaft und Steuer. Durch Heirat erwarben
sie um 1245 von den Markgrafen von Baden Stuttgart (stuot-gart), das im 14.
Jahrhundert (1321) Sitz des Hofes und Mittelpunkt der Grafschaft und ab 1482
offiziell Hauptstadt und Residenzstadt wurde. Dazu kamen Zollrechte und
Geleitsrechte an wichtigen Straßen wie der Fernstraße von Speyer nach Ulm. Nach
dem Untergang der Staufer rissen sie Reichsgut im erheblichen Umfang an sich
(Waiblingen). 1259 wurde Graf Ulrich I. Marschall des Reiches über ganz
Schwaben und kaufte die Grafschaft Urach (Urach, Münsingen, Pfullingen,
Nürtingen). Eberhard I. gewann 1298 die Landvogtei Schwaben und vergrößerte das
Herrschaftsgebiet um fast die Hälfte (Backnang, Calw [1308], Göppingen [1319],
Hohenstaufen [1319], Dornstetten [1320], Neuffen, Rosenfeld, Neuenbürg,
Glemsgaugrafschaft mit Hohenasperg). 1324/1325 kamen durch Kauf Reichenweier
und Horburg im Elsass, 1330 Landvogtei Wimpfen, 1336 Markgröningen, 1339
Vaihingen, 1343 Tübingen mit dem Reichsforst Schönbuch, die halbe Herrschaft
Teck mit Kirchheim, Winnenden, die Grafschaft Aichelberg, Grötzingen und 1381
von den Herzögen von Teck (Verkauf der zweiten Hälfte) Kirchheim hinzu.
Eberhard III. erhielt die Herrschaft Schalksburg mit Balingen und Onstmettingen
sowie dem Rest von Bietigheim. Eberhard IV. erwarb durch Heirat 1397/1409 die
Grafschaft Mömpelgard (bis 1796/1802). 1420 umfasste W. als die größte
Grafschaft des Reiches nach einem Verzeichnis der württembergischen Lehen und
Eigengüter als Reichslehen die Grafschaft W. mit den Städten Stuttgart,
Cannstatt (Canstatt, Cannstadt), Leonberg, Waiblingen und Schorndorf, den Zoll
zu Göppingen, die Grafschaft Aichelberg mit der Stadt Weilheim und die Vogtei zu Jesingen, das Herzogtum Teck mit den Städten
und Schlössern Kirchheim, Gutenberg, Wielandstein und Hahnenkamm, die
Grafschaft Neuffen, die Grafschaft Urach mit den Städten Urach, Wittlingen und
Münsingen, die Pfalzgrafschaft Tübingen mit den Städten Tübingen, Herrenberg,
Böblingen, Sindelfingen und dem Forst Schönbuch, die Grafschaft Calw mit Stadt
Calw, Wildbad und Zavelstein, die Grafschaft Vaihingen mit den Städten
Vaihingen, Oberriexingen (Riexingen), Horrheim und Hohenhaslach (Haslach), die
Herrschaft Magenheim mit der Stadt Brackenheim, die Stadt Markgröningen als ein
Fahnlehen, die Grafschaft Asperg, die Herrschaft Horburg und die Grafschaft
Wickisau (Willisau) mit der Stadt Reichenweier im Elsass, die auf der rechten
Rheinseite oberhalb Breisach gelegene Burgfeste Sponeck, die Herrschaft
Waldhausen bei Welzheim, die Herrschaft Nagold mit den Städten Nagold und
Haiterbach (Haitersbach), die Herrschaft Urslingen mit dem Städtchen Rosenfeld,
zeitweise die Grafschaft Sigmaringen mit der gleichnamigen Stadt und die Feste
und die Hälfte von Herrschaft und Stadt Hornberg. Eigengüter lagen zu
Tuttlingen (Wittlingen), Nürtingen, Grötzingen, Waldenbuch, Lichtenstein,
Leofels, Schiltach, Dornhan, Fautsberg (Vogtsberg),
Großgartach und Kleingartach (Gartach), Güglingen, Lauffen (Laufen), Backnang,
Winnenden, Marbach, Göppingen, Schülzburg (Schilzburg), Hundersingen,
Sternenfels, Bilstein bei Reichenweier, Ramstein, Ebersberg, Reichenberg,
Waldenstein, Bittenfeld, Hoheneck, Schalksburg, Balingen, Blankenhorn,
Bietigheim, Blankenstein, halb Rechtenstein, Ingersheim, Ebingen, Veringen,
Achalm, Hohenstaufen, Lauterburg, Rosenstein, Gundelfingen, Oberndorf und
Wasseneck. Dazu kamen als Lehen von der Krone Böhmens: Burg und Stadt Neuenbürg
(Neuenburg), Burg und Stadt Beilstein, Lichtenberg und Großbottwar (Bottwar)
und als ein Lehen des Hochstifts Bamberg Dornstetten. 1441/1442 wurde das damit
bereits große, aber in sich noch recht uneinheitliche Land geteilt. Ludwig I.
begründete die Linie Urach, Ulrich V. die Linie Neuffen bzw. Stuttgart (mit
Nebenlinie Württemberg-Mömpelgard ab 1498, die 1593 die Hauptlinie beerbte).
1471/1473 wurde der Erwerb der Grafschaft Sulz abgeschlossen. 1482 stellte
Eberhard V. im Bart von der Uracher Linie (1450-1496), der Gründer der
Universität Tübingen (1477), die Einheit des Landes wieder her (Vertrag von
Münsingen), erließ eine Landesordnung (1495) und erreichte 1495 vom Kaiser für
die größte Grafschaft des Reichs die Erhebung zum Herzog und die Einordnung des
Landes als Reichslehen, womit zugleich eine Vereinheitlichung der
unterschiedlichen Besitzrechte gegeben war. Nach seinem Tode gewann zwar W.
1504 noch das Maulbronner Klostergut, die Reichsgrafschaft Löwenstein und die
Ämter Besigheim, Weinsberg, Neuenstadt, Möckmühl und Heidenheim, doch erlangte
der Landtag wachsenden Einfluss (1514), fiel W. wegen der Annexion Reutlingens
von 1520 bis 1534 überhaupt an das Reich (1520-1522) bzw. Österreich und musste
danach bis 1599 die Lehnshoheit Österreichs (Reichsafterlehen) anerkennen. Um
1535 wurde die Reformation eingeführt, 1555 ein romanistisch geprägtes
Landrecht erlassen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das zum schwäbischen
Reichskreis zählende Land zweimal besetzt, verlor (zeitweilig ein Drittel
seines Gebiets und) zwei Drittel seiner ursprünglichen 450000 Einwohner und
geriet danach in einen allgemeinen Niedergang. 1617 wurde in eine Hauptlinie
und die Nebenlinien Württemberg-Mömpelgard (bis 1723) und
Württemberg-Weiltingen (bis 1705) geteilt. 1649 spaltete sich
Württemberg-Neuenstadt, 1674 Württemberg-Winnental ab. Im 18. Jahrhundert
gelang die weitgehende Entmachtung des Landtags. 1733 übernahm die 1674
entstandene Nebenlinie Württemberg-Winnental die Nachfolge der ausgestorbenen
Hauptlinie. Territorial kamen Justingen (1751), Bönnigheim und Sterneck, sowie
die halbe Reichsgrafschaft Limpurg (nach 1781) hinzu, so dass das Land nunmehr
9400 Quadratkilometer mit 620000 Einwohnern umfasste. Wegen Untereisesheim war
der Herzog Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, wegen
weiterer Güter auch Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. 1803
wurde der Herzog Kurfürst. Als Entschädigung für den Verlust linksrheinischer
Güter an Frankreich 1796/1801 (Mömpelgard, Gebiete im Elsass [Horburg,
Reichenweier], Freigrafschaft Burgund, 7 Quadratmeilen mit 14000 Einwohnern)
bekam er 1803 durch § 6 des Reichsdeputationshauptschlusses unter der Auflage
verschiedener Renten die Propstei Ellwangen, die Abteien Schöntal und
Zwiefalten, fünf Klöster und Stifte (Comburg, Rottenmünster, Heiligkreuztal,
Oberstenfeld, Margarethausen) sowie die neun Reichsstädte Reutlingen,
Esslingen, Rottweil, Heilbronn, Giengen, Aalen, Weil der Stadt, Schwäbisch Hall
und Schwäbisch Gmünd nebst dem Dorf Dürrenmettstetten, insgesamt 29
Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern). Außerdem erhielt W. an geistlichen
Gütern: Im Jahre 1803 vier Klöster in Schwäbisch Gmünd, Kloster Gotteszell, das
Karmeliterkloster in Heilbronn und das Benediktinerinnenkloster Mariaberg, drei
Klöster in Rottweil und das Augustinerkloster in Weil der Stadt. Im Jahre 1804
fielen das Kapuzinerkloster in Rottweil und 1805 die Johanniterkommenden
Affaltrach, Hemmendorf, Rottweil und Dätzingen und die Deutschordenskommende
Heilbronn an W. 1806 folgten die Deutschordenskommenden Altshausen und
Kapfenburg, das Kapuzinerkloster Bartenstein, das Bruderhaus in Bernstein, das
Dominikanerinnenkloster Binsdorf, das Chorherrenstift Ehingen-Rottenburg, das
Kollegiatstift und das Dominikanerinnenkloster in Horb, die
Dominikanerinnenklöster Kirchberg, Löwental (Löwenthal) bei Friedrichshafen und
Oberndorf, das Wilhemiten- bzw. Benediktinerkloster in Mengen, die
Kapuzinerklöster Michaelsberg (Michelsberg), Pfedelbach und Rottenburg, das
Karmelitenkloster in Rottenburg, die Franziskanerklöster Oeffingen und Waldsee,
das Benediktinerkloster Wiblingen und das Benediktinerinnenkloster Urspring.
1807 gelangte das Franziskanerinnenkloster Neuhausen, 1809 das gleiche
Ordenskloster in Schwäbisch Gmünd und Mergentheim, die Kapuzinerklöster in
Mergentheim und Wurmlingen an W. 1810 erhielt es die Kapuzinerklöster in
Biberach, Schwäbisch Gmünd und Weil der Stadt, das Klarissinnenkloster in
Heilbronn und das Franziskanerkloster Saulgau, 1811 die Kapuzinerklöster in
Langenargen und Neckarsulm und das Franziskanerinnenkloster in Wiesensteig und
schließlich 1830 die Kapuzinerklöster in Ellwangen, Riedlingen und Wangen. Mit
der Anlehnung an Frankreich wurden 1805/1806 die Königswürde (30. 12. 1805),
die österreichischen Güter in Oberschwaben (Landvogtei mit Sitz in Altdorf) und
mehrere Grafschaften gewonnen. Der König trat dem Rheinbund bei und verheiratete
seine Tochter 1807 an Jerôme Bonaparte. 1809 erhielt er das
Deutschmeistergebiet von Mergentheim, 1810 Ulm und andere Reichsstädte, so dass
das Land nach verschiedenen Grenzausgleichsverträgen mit Baden, Bayern und
Hohenzollern-Hechingen (1806-1813) 19511 Quadratkilometer mit 1,1 Millionen
Einwohnern umfasste. Eine im März 1815 erlassene Verfassung scheiterte. 1816
trat der König dem Deutschen Bund bei. Sein Nachfolger gewährte am 25. 9. 1819
eine Verfassung. Durch Vereinbarung vom 25. 11. 1870 wurde der Beitritt zum
Deutschen Reich unter Wahrung von Sonderrechten für Post, Eisenbahn, Biersteuer
und Branntweinsteuer vorbereitet und bald vollzogen. Am 30. 11. 1918 legte der
König die Krone nieder (Erlöschen der Hauptlinie 1921). Am 26. 4./25. 9. 1919 trat
eine neue Verfassung in Kraft. Im März 1933 übernahmen die Nationalsozialisten
die Regierung. Im September/Oktober 1945 wurde W. in die Länder
Württemberg-Hohenzollern (französische Besatzungszone) und Württemberg-Baden
(amerikanische Besatzungszone) aufgeteilt. Nach der Volksabstimmung vom 9. 12.
1951 gingen beide Länder in Baden-Württemberg auf. S. a. Neuwürttemberg.
L.: Wolff 159; Zeumer 553 II b 26; Wallner 684 SchwäbRK 1; Winkelmann-Holzapfel
169; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22
(1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 168;
Sattler, C., Geschichte des Herzogtums Würtenberg unter der Regierung der Graven
und Herzöge, 1777; Stälin, C., Wirtembergische Geschichte, Bd. 1ff. 1841ff.;
Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, 1844ff.; Gaisberg-Schöckingen, F.
v., Das Königshaus und der Adel von Württemberg, 1910; Wirtembergisches
Urkundenbuch, hg. v. königlichen Staatsarchiv in Stuttgart, Bd. 1ff. 1849ff.;
Stälin, P., Geschichte Wirtembergs, Bd. 1f. 1882ff.; Württembergische
Geschichtsquellen, hg. v. d. Komm. f. Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1894ff.;
Bibliographie der württembergischen Geschichte, hg. v. Heyd, W., Bd. 1ff.
1895ff.; Mock, A., Die Entstehung der Landeshoheit der Grafen von Wirtemberg,
1927; Hertlein, F. u. a., Die Römer in Württemberg, Bd. 1ff. 1928ff.; Veeck,
W., Die Alamannen in Württemberg, 1931; Weller, K., Die Grafschaft Württemberg
und das Reich bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, Württemberg.
Vierteljahreshefte für Landesgeschichte 38 (1932); Hölzle, E., Württemberg im
Zeitalter Napoleons, 1937; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reichs, 1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten, 2. unv. A. 1978; Dehlinger,
A., Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute,
Bd. 1f. 1950ff.; Deutsches Städtebuch, hg. v. Keyser, E./Stoob, H., 1939-1974,
Bd. 4 Teilband 2; Müller, E., Kleine Geschichte Württembergs, 1963; Miller,
M./Sauer, P., Die württembergische Geschichte. Von der Reichsgründung bis
heute, 1971; Jänichen, H./Schröder, K., 150 Jahre amtliche Landesbeschreibung
in Baden-Württemberg, Zs. für württemberg. LG. 38 (1974); Weller, K./Weller,
A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum, 10. A. 1989;
Philippe, R., Württemberg und der westfälische Friede, 1976; Kann, J., The
Making of a State: Württemberg 1593-1793, London 1984; Wicki, H., Das
Königreich Württemberg im ersten Weltkrieg, 1984; 900 Jahre Haus Württemberg,
hg. v. Uhland, R., 3. A. 1985; Vann, J., Die Entwicklung eines Staates,
Württemberg 1593-1793 (Aus d. Engl. übers. v. Nicolai, K./Nicolai, H.), 1986;
Barth, C., Geschichte von Württemberg, 1986; Haas, E., Württemberg, oh deine
Herren! Ein Streifzug durch die württembergische Geschichte, 1986; Buszello,
H., Der Oberrhein in Geschichte und Gegenwart, Von der Römerzeit bis zur
Gründung des Landes Baden-Württemberg, 1986; Beiträge zur Geschichte der
Landkreise in Baden und Württemberg, hg. v. Landkreis Baden-Württemberg, 1987;
Saurer, P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987;
Gerner, J., Vorgeschichte und Entstehung der württembergischen Verfassung im
Spiegel der Quellen (1815-1819), 1989; Frey, S., Das württembergische
Hofgericht (1460-1618), 1989; Stievermann, D., Landesherrschaft und
Klosterwesen im spätmittelalterlichen Württemberg, 1989; Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d. Komm. f. geschichtliche
Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.; Holzgerlingen, 1995;
Molitor, S., 1495: Württemberg wird Herzogtum, 1995; Eberl, I., Württemberg,
LexMA 9 1998, 375; Regesten zur Geschichte von Württemberg 1325-1392, 1998;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis,
M., Bd. 3 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 182; Keitel, C.,
Herrschaft über Land und Leute, 2000; Schnabel, T., Geschichte von Baden und
Württemberg 1900-1952, 2001; Biographisches Handbuch der württembergischen
Landtagsabgeordneten 1815-1933, bearb. v. Raberg, F., 2001; Württembergisches
Klosterbuch, hg. v. Zimmermann, W., 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 225, 909
(Württemberg mit Mömpelgard); Württemberg 1797-1816/19, bearb. v. Paul, I.,
2004; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005;
Mann, B., Kleine Geschichte des Königreichs Württemberg, 2006; Der
württembergische Hof im 15. Jahrhundert, hg. v. Rückert, P., 2006; Das
Herzogtum Württemberg zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges im Spiegel von
Steuer- und Kriegsschadensberichten 1629-1655, hg. v. Hippel, W. v., 2007; 1806
– Souveränität für Baden und Württemberg. Beginn der Modernisierung?, hg. v.
Schindling, A. u. a., 2007; Weber, R., Kleine Geschichte der Länder Baden und
Württemberg 1918-1945, 2008; Die Protokolle der Regierung des Volksstaates
Württemberg, bearb. v. Baumann, A. u.a., Bd. 1 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Württemberg-Baden (Land). Nach der Besetzung
Deutschlands wurde Württemberg im September/Oktober 1945 in die Länder
Württemberg-Hohenzollern und W. geteilt. W. umfasste den amerikanisch besetzten
Nordwesten Württembergs. Nach der Volksabstimmung vom 9. 12. 1951 gingen beide
Länder 1951/1952 in Baden-Württemberg auf.
L.: Metz, F., Ländergrenzen im Südwesten, 1951 (FDLK 60); Grube, W., Vogteien, Ämter, Landkreise in der Geschichte
Südwestdeutschlands, hg. v. Landkreistag Baden-Württemberg, 1960, Neuauflage
1975; Historischer Atlas von Baden-Württemberg, hg. v. d. Kommission für gesch.
Landeskunde, Gesamtleitung Miller, M./Schröder, K., 1972ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zähringen (Herzog). Möglicherweise von den
bis 746 als alemannische Herzöge auftretenden Alaholfingern (Bertholden) stammt
das alemannische Geschlecht der Bertholde (um 1000 Berthold Graf im Thurgau,
999 Marktrecht, Münzrecht und Zollrecht für Villingen, unter Kaiser Heinrich
II. Graf im Breisgau) ab, das einen Teil der Baar und Grafschaften im
Oberrheingebiet innehatte. Vermutlich war es in weiblicher Linie auch mit den
Staufern verwandt. Der um 1037/1038 in Italien in königlichem Auftrag tätige
Berthold erwarb wohl durch Heirat der Tochter (Richwara) des Herzogs von
Schwaben Güter um Weilheim/Limburg im Neckargau. Berthold I. wurde von 1061 bis
1077 Herzog von Kärnten mit der Mark Verona. Nach seinem Tode (1078) spaltete
sich unter seinem Sohn Hermann die Linie (der Markgrafen von) Baden ab.
Berthold II. († 1111) war von 1092 bis 1097/1098 Gegenherzog von Schwaben gegen
den Staufer Friedrich II. Er behielt auch nach dem 1098 gegen Überlassung
Zürichs als Reichslehen erfolgten Verzicht auf Schwaben den Titel eines Herzogs
bei, nannte sich aber nach der Übernahme des Erbes der Grafen von Rheinfelden
(vor allem in Burgund) nach der wohl nach 1078 erbauten Burg Z. bei
Gundelfingen nahe Freiburg im Breisgau. Nach der Aussöhnung mit dem Kaiser
(1098) bauten die Herzöge durch den Erwerb von Klostervogteien (Sankt Peter,
Sankt Georgen, Sankt Blasien, Hochstift Bamberg), des Rektorats über Burgund
(1127, danach Herzogstitel) (1156 Vogteien über
die Hochstifte Genf, Lausanne und Sitten), der Reichsvogtei über Zürich, durch
Rodung im südlichen Schwarzwald und Gründung von Städten (Freiburg im Breisgau
1120?, Freiburg im Üchtland 1157, Bern 1160/1191) ein von Offenburg bis in die
spätere Westschweiz reichendes, durch Städtegründungen und Klosterstiftungen
verdichtetes Herrschaftsgebiet auf (1173 Teile des Erbes der Grafen von
Lenzburg). 1187 spaltete sich die Linie der Herzöge von Teck ab. 1198 wurden
die Vogtei über Schaffhausen und die Hälfte von
Breisach gewonnen. Nach dem Aussterben im Mannesstamm 1218 fielen die Güter an
die Grafen von Urach (Grafen von Freiburg, Grafen von Fürstenberg), die Grafen
von Kiburg (Kyburg) und die Herzöge von Teck. Andere Teile wurden Reichsgut.
Wichtigste Nachfolgeherrschaften waren danach Fürstenberg, Baden,
Vorderösterreich und die Eidgenossenschaft der Schweiz.
L.: Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Caspart, J., Die Urheimat der Zähringer auf der schwäbischen Alb, (in)
Württemberg. Vjh. 3 (1880); Heyck, E., Geschichte der Herzöge von Zähringen,
1891, Neudruck 1980; Krüger, E., Zur Herkunft der Zähringer, ZGO N.F. 6 (1891),
7 (1892); Heyck, E., Urkunden, Siegel und Wappen der Herzöge von Zähringen,
1892; Flamm, H., Der Titel Herzog von Zähringen, ZGO N.F. 30 (1915); Hamm, E.,
Die Städtegründungen der Herzöge von Zähringen in Südwestdeutschland, 1932;
Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Mayer, T.,
Der Staat der Herzöge von Zähringen, (1935), (in) Mayer, T., Mittelalterliche
Studien, 1959; Sütterlin, B., Geschichte Badens, Bd. 1 1965; Die Zähringer, hg.
v. Schmid, K./Schadek, H., 1986; Die Zähringer. Eine Tradition und ihre
Erforschung, hg. v. Schmid, K., 1986; Die Zähringer. Anstoß und Wirkung, hg. v.
Schadek, H./Schmid, K., 1990; Die Zähringer, Schweizer Vorträge und neue
Forschungen, hg. v. Schmid, K., 1990; Zotz, T., Zähringer, LexMA 9 1998, 466;.
Parlow, U., Die Zähringer, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999,
31; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 505.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zedtwitz, Zettwitz (Reichsritter). Vom
16. bis zum 18. Jahrhundert gehörten die Z. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken, vom 16. bis zum 17. Jahrhundert zum Kanton Altmühl und zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 209; Riedenauer 128.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ziegenhain (Grafschaft). An einem Übergang
über die mittlere Schwalm zwischen Burgwald und Knüll entstand im 10. oder 11.
Jahrhundert die Burg Z. Nach ihr nannte sich seit 1144 ein seit dem 9.
Jahrhundert nachweisbares, ab 1090 sicher bezeugtes Geschlecht (Grafen von
Reichenbach und Wegebach, 1062 Gozmar, 1101 Graf Rudolf). Im 12. Jahrhundert
bauten die Grafen von Z. auf der Grundlage einer Stiftsvogtei Fuldas sowie von
Allod, Reichsgut und Mainzer, Fuldaer und Hersfelder Lehen ein geschlossenes
Herrschaftsgebiet zwischen Burgwald und Knüll auf, das Niederhessen (um Kassel)
fast völlig von Oberhessen (um Marburg) trennte. Um 1200 (vor 1206) erbten sie
die Grafschaft Nidda in der Wetterau. Von 1258 bis 1311 war die Grafschaft
geteilt. 1279 ging die Vogtei über Fulda an
Fulda und 1294 das Amt Neustadt östlich von Marburg an das Erzstift Mainz
verloren. Nach dem Sieg Hessens über Mainz 1427 musste der Graf 1437 die
Grafschaft von Hessen zu Lehen nehmen. Nach seinem erbenlosen Tod fiel die
Grafschaft 1450 an Hessen heim und verband Niederhessen mit Oberhessen. Bis
1495 war Hessen allerdings in Auseinandersetzungen mit den Grafen von Hohenlohe
verstrickt, denen Kaiser Friedrich III. Z. als Reichslehen verliehen hatte.
Über Hessen-Kassel und Preußen (1866) kam das zum oberrheinischen Reichskreis
zählende Z. 1945 an Hessen.
L.: Wolff 254; Wallner 694 OberrheinRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Heußner, R., Geschichte der Stadt und Festung Ziegenhain, 1888;
Wolff, W., Zur Geschichte der Stadt Ziegenhain in Hessen, 1907; Brauer, F., Die
Grafschaft Ziegenhain, 1934; Heinemeyer, K., Ziegenhain, LexMA 9 (1998), 603;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 404.
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Zürich (Reichsstadt). Am Ort des
römischen Turicum (am Lindenhof) gründete Kaiser Karl der Große neben einem
Königshof das Chorherrenstift Großmünster Z. (810/820 Zurih), König Ludwig der
Deutsche 853 die Reichsabtei Fraumünster (Frauenmünster). Die Reichsvogtei
(Kastvogtei) hierüber kam 1098/1173 als Erbe der Grafen von Lenzburg (10.
Jahrhundert) an die Herzöge von Zähringen. Mit deren Aussterben 1218 erlangte
Z. Reichsunmittelbarkeit. Mit Hilfe König Rudolfs von Habsburg unterwarf Z. den
umwohnenden Adel. Am Ende des 13. Jahrhunderts brachte es das Fraumünster
(Frauenmünster) und das Großmünster unter seine Herrschaft. 1291 schloss es ein
erstes Bündnis mit Uri und Schwyz. Von 1313 bis 1336 verband es sich mit den
Habsburgern. 1351 schloss es sich der Eidgenossenschaft der Waldstätte an. Bald
wurde es, begünstigt durch die Lage an der Straße vom Sankt Gotthard nach
Basel, Mittelpunkt der Eidgenossenschaft der Schweiz. Bereits im 14.
Jahrhundert erlangte es ein ansehnliches Herrschaftsgebiet am Zürichsee (Wädenswil
1342, Zollikon 1358, Küsnacht am Zürichsee 1384, Thalwil [Talwil] 1385).
Zwischen 1400 und 1415 erwarb es die Herrschaften am See Greifensee (1402),
Grüningen (1408), Regensberg (1409), die Reichsgrafschaft Kiburg (Kyburg)
(1424/1452) und ein Stück des östlichen Aargaus (Freiamt, Kelleramt,
Steinhausen [1415], Andelfingen [1434]). In der Reichsmatrikel von 1521 wurde
es nicht mehr geführt. Unter Zwingli setzte sich seit 1523 die Reformation
durch. 1648 erlosch die Reichszugehörigkeit mit der übrigen Eidgenossenschaft
der Schweiz. Seit 1712 übernahm Z. zusammen mit Bern wieder die 1531 verlorene
Führung der Eidgenossenschaft. S. Zürich (Kanton).
L.: Wolff 518f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F2; Bluntschli,
J., Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt und Landschaft Zürich, 2 Teile 2. A.
1856; Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich, Bd. 1ff. 1888ff.;
Dändliker, K., Geschichte der Stadt und des Kantons Zürich, Bd. 1ff. 1908ff.;
Largiadèr, A., Die Anfänge der zürcherischen Landschaftsverwaltung, 1932;
Weiss, L., Verfassung und Stände des alten Zürich, 1938; Largiadèr, G.,
Geschichte von Stadt und Landschaft Zürich, Bd. 1f. 1943 ff; Kunz, E., Die
lokale Selbstverwaltung in den zürcherischen Landgemeinden im 18. Jahrhundert,
Zürich 1948; Kläui, P./Imhof, E., Atlas zur Geschichte des Kantons Zürich,
1951; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 23, 30, 31,
32, Zurihgouwe, pagus Thuregum, Duricinum, Turegia provincia, ‚Zürichgau‘;)
Karte des Kantons Zürich aus dem Jahre 1667 in 56 Messtischblättern von Gugger,
H. C., hg. v. Imhof, E./Winkler, E., 1967; Raiser, E., Städtische
Territorialpolitik im Mittelalter, Diss. phil. Hamburg 1969; Plattner, A., Die
Herrschaft Weinfelden, 1969; Vogt, E./Meyer,
E./Peyer, H. C., Zürich von der Urzeit zum Mittelalter, 1971; Dietrich, C., Die
Stadt Zürich und ihre Landgemeinden während der Bauernunruhen von 1489 bis
1525, 1985; Zürich. Geschichte einer Stadt, hg. v. Schneebeli, R., 1986;
Geschichte des Kantons Zürich, Bd. 1 1995; Hürlimann, K., Zürich, LexMA 9 1998,
790; Kleine Zürcher Verfassungsgeschichte 1218-2000, hg. v. Staatsarchiv des
Kantons Zürich 2000; Koch, B., Neubürger in Zürich, 2002; Vonrufs, U., Die
politische Führungsgruppe Zürich (1450-1489), 2002; Müller, M., Gesellschaftlicher
Wandel und Rechtsordnung, 2005; Die Entstehung der neuen Zürcher
Kantonsverfasssung, 2006; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das
Heilige römische Reich, 2007, 261.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zürich, Fraumünster Frauenmünster
(Reichsabtei, Residenz). Am Ort des römischen Turicum gründete Ludwig der
Deutsche 853 die Reichsabtei Fraumünster (Frauenmünster). Sie stand später bis
1218 unter der Vogtei der Herzöge von Zähringen.
Danach wurde die Äbtissin Reichsfürstin. Am Ende des 13. Jahrhunderts geriet
die Abtei unter die Herrschaft der Reichsstadt Zürich.
L.: Escher, K., Die beiden Zürcher Münster, 1928; Gabathuler, M., Die Kanoniker
am Großmünster und Frauenmünster, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 712, 1, 2, 187.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zürich, Großmünster (Reichsstift). Am
Ort des römischen Turicum gründete Karl der Große um 800 das Chorherrenstift
Großmünster. Dieses stand später bis 1218 unter der Vogtei
der Herzöge von Zähringen. Am Ende des 13. Jahrhunderts geriet es unter die
Herrschaft der Reichsstadt Zürich.
L.: Escher, K., Die beiden Zürcher Münster, 1928; Gabathuler, M., Die Kanoniker
am Großmünster und Frauenmünster, 1998.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zutphen, Zütphen (Grafschaft). Z.
(Sudveno) an der Mündung der Berkel in das Ijsselmeer war (1064 Immunität des
Bischofs von Utrecht? und danach) Allod der Herren von Z. und Mittelpunkt einer
Grafschaft mit zeitweiser Vogtei über Corvey.
Die Grafschaft kam im 12. Jahrhundert (1138) an die Grafen von Geldern. Ihre
Güter fielen 1371 an die Grafen von Jülich, 1423 an Egmond und im gelderischen
Erbfolgestreit von 1538-1543 an Habsburg. Innerhalb der spanischen Niederlande
wurde Z. 1591 von der Republik Niederlande erobert.
L.: Wolff 68; Großer Historischer Weltatlas II 78 (1450) F3; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 20, Sudveno, comes de, zum Ortsnamen
Zutphen; Kries, W. de, De opkomst van Zutphen, Arnheim 1960;
Doornink-Hoogenrad, M., Kleine Historie von Zutphen, 1962; Brand, H., Zutphen,
LexMA 8 (1998), 713; Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 29ff.153.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zweibrücken (Grafschaft[, Herzogtum],
Residenz des Pfalzgrafen von Pfalz-Zweibrücken). An der Fernstraße von
Lothringen zum Rhein erscheint um 1170 die Burg Z. am Schwarzbach der Grafen
von Saarbrücken. Sie war ab 1182/1188 bzw. 1185/1190Sitz der von Saarbrücken
abgeteilten Grafschaft Z. (u. a. mit Lichtenberg und Meisenheim von der
früheren Grafschaft Veldenz, Neukastel oder Bergzabern, Pirmasens [1182-1570], Vogtei über Hornbach und Altenmünster in Mainz). Hinzu
kam aus dem Erbe der Grafen von Eberstein Stauf am Donnersberg und die sog.
Rheindörfer. Allod in Lothringen (Linder, Mörsberg, Saargemünd) wurde 1297/1302
gegen das Lehen Bitsch an die Herzöge von Lothringen gegeben. 1333 wurde
geteilt (Zweibrücken-Zweibrücken [mit Grafschaft Z. und Amt Bergzabern] und
Zweibrücken-Bitsch). Die Güter Zweibrücken-Zweibrückens fielen 1385 vom letzten
Grafen durch Verkauf zur Hälfte und 1394 ganz an die Pfalz (Kurpfalz), Allode
an das bis 1570 bestehende Zweibrücken-Bitsch. 1410 wurde in der Pfalz durch
Erbteilung das Fürstentum Pfalz-Simmern geschaffen, das 1416 das 1393
verpfändete Z. auslöste. 1477 wurde Z. Residenz der Pfalzgrafen von
Pfalz-Zweibrücken. 1523/1533 drang die Reformation ein. Von 1676/1677 bis 1697
war Z.von Frankreich besetzt. 1681/1697 fiel Pfalz-Zweibrücken an die seit 1654
in Schweden regierende Zweibrücken-Kleeburger Linie der Pfalz. Von 1714 bis
1718 unterstand es seitens Schwedens dem vertriebenen König von Polen
Stanislaus Leszczynski. 1734 fiel es an Pfalz-Birkenfeld, das 1799 Bayern
erbte. 1793/1801 kam das zum oberrheinischen Reichskreis zählende
Pfalz-Zweibrücken mit 36 Quadratmeilen Gebiet und 60000 Einwohnern an
Frankreich, 1816 an Bayern, 1919 und 1945/1946 teilweise (ohne Stadt
Zweibrücken) zum Saargebiet und im Übrigen 1946 zu Rheinland-Pfalz. S. a.
Pfalz-Zweibrücken, Saargebiet.
L.: Wolff 247ff.; Wallner 695 OberrheinRK 3; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) D4, III 22 (1648) C4; Die Territorien des Reichs 6, 170; Molitor, L.,
Geschichte einer deutschen Fürstenstadt, 1885; Zweibrücken. 600 Jahre Stadt
1352-1952, 1952; Das barocke Zweibrücken und seine Meister, hg. v. Dahl,
J./Lohmeyer, K., 2. A. 1957; Pöhlmann, C., Regesten der Grafen von Zweibrücken,
bearb. v. Doll, A., 1962; Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Bd. 2 1977;
Rose, M., Das Gerichtswesen, 1994; Herrmann, H., Zweibrücken, LexMA 9 1998,
717; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 658; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 484, 2, 702.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zwiefalten (Abtei, Reichsabtei). 1089 wurde
die zunächst für Altenburg am Neckar geplante Benediktinerabtei Z. bei
Reutlingen unter Hirsauer Einfluss von den papsttreuen Grafen Kuno (Cuno) und
Luitold (Liutold) von Achalm gegründet. Die Vogtei
kam von den Stiftern über mehrere Inhaber (1093 Welfen, Staufer, Grafen von
Hohenberg, Herren von Emerkingen und von Stein) 1303 an Österreich (Habsburg),
1365 als Lehen sowie 1491 endgültig an Württemberg. Durch zahlreiche Gaben
gewann Z. viele Güter (in 29 Orten, Urbar 1425, 800-1180 Hufen) einschließlich
der Herrschaft über 26 (bzw. 35) Dörfer (weitere Rechte in 93 Orten). 1751
erlangte die Abtei nach erfolgreicher Abwehr (1491, 1535, 1570) der Eingliederungsversuche
Württembergs und Zahlung von 210000 Gulden sowie Abtretung dreier Dörfer an
Württemberg die Reichsunmittelbarkeit. Sie war Mitglied im schwäbischen
Prälatenkollegium und beim schwäbischen Reichskreis. Bis zur Säkularisation
gehörten ihr die Dörfer Aichelau, Aichstetten, Attenhöfen (Attenhofen), Baach,
Bechingen, Daugendorf, Dürrenwaldstetten, Emeringen, Gauingen, Geisingen,
Gossenzugen, Hochberg, Huldstetten, Ittenhausen, Kirchen (Kirchheim),
Lauterach, Mörsingen, Neuburg, Oberstetten, Oberwilzingen, Offingen,
Pfronstetten, Reichenstein, Sonderbuch, Tigerfeld, Upflamör, Wilsingen, Zell,
die Schlösser Mochental (Mochenthal) und Ehrenfels sowie viele einzelne Höfe,
Häuser und Gefälle in fremden Gebieten und das Benediktinerinnenkloster Mariaberg
bei Gammertingen. 1803 fiel sie mit 3,3 Quadratmeilen bzw. 38 Quadratkilometern
und 8000 bzw. 4800 Einwohnern an Württemberg und wurde aufgehoben. Über
Württemberg gelangten die Güter 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 191; Zeumer 552 II a 36, 15; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Zürcher, R./Hell, H., Zwiefalten,
1967; Germania Benedictina V: Baden-Württemberg, 1975; Setzler, W., Kloster
Zwiefalten. Eine schwäbische Benediktinerabtei zwischen Reichsfreiheit und
Landsässigkeit, 1979; Quarthal, F., Kloster Zwiefalten zwischen Dreißigjährigem
Krieg und Säkularisation, Monastisches Leben und Selbstverständnis im 6. und 7.
Saeculum der Abtei, 900 Jahre Benediktinerabtei Zwiefalten, hg. v. Pretsch, H.,
1990; Eberl, I., Zwiefalten, LexMA 9 1998, 733; Weingarten, H., Herrschaft und
Landnutzung, 2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Abtweiler Vogt von Hunoltstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Adorf Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Asch* (Ht) Egerland, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Auerbach (im Vogtland) Sachsen (Hztm) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baunach* (H, Ka, RiKa, RRi) Auer von Herrenkirchen, Bach, Bamberg, Bamberg (Kloster Michaelsberg bzw. Sankt Michael), Bamberg (Sankt Stephan), Banz (Kloster), Bauer von Eiseneck, Baunach (RiKa)Baunach (RRi),, Beck, Berlichingen, Bibra, Bieberehren, Bildhausen, Birkig, Boyneburg (FH, RRi), Bramberg, Brandenstein, Breidach, Breidenbach, Breitenbach, Brockdorff, Bronsart, Bundorf, Burdian, Dachröden, Dalberg, Dalberg zu Dalberg, Dernbach, Deutscher Orden, Drachsdorff, Ebern (Pfarrei), Ebersberg (Ebersberg genannt von Weyhers), Eberstein (RRi), Ebrach, Echter, Eltz, Erff, Erthal, Exdorf, Eyb, Faust von Stromberg, Franken (RiKreis) bzw. fränkischer Ritterkreis, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Rügheim, Fuchsstadt, Füllbach bzw. Fulpach, Gauberstadt, Gebsattel (RRi), Gemmingen, Geuder, Giech, Goez, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Greifenclau (Greiffenclau zu Vollrads), Greusing, Groß, Günther von Brennhausen, Guttenberg, Hain, Hainach, Harant, Harras, Haslach, Haun, Heddesdorf, Helbe, Heldritt, Hendrich, Herbstadt (Herbilstadt), Herisem, Hessberg, (Hettersdorf,) (Horneck) Horneck von Weinheim, Hutten, Huyn von Geleen, Imhof, Ipt von Ipthausen (Ippt von Ippthausen), Jagstheim bzw. Jaxtheim, Kammermeister bzw. Cammermeister (genannt Camerarius), Karg von Bebenburg, Kehr bzw. Kere, Kemnat, Kirchlauter, Königshofen, Köniz, Köselin, Kotzau, Künßberg bzw. Künsberg, Langheim, Lauffenholz, Lentersheim, Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein (RRi), Lichtenstein zu Geiersberg, Mansbach, Mariaburghausen, Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebneth bzw. Ebnet, Marschalk von Ostheim, Masbach, Memmelsdorf, Merzbach, Milz, Mudersbach, Münster, Neustetter genannt Stürmer, Oberkamp, Obernitz, Ostheim (RRi), Plofelden, Porzig, Rapp von Hausen, Raueneck, Redwitz, Reitzenstein, Reurieth, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rotenhan, Rußwurm, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Römhild, Schafstal, Schaumberg (Schaumburg) (RRi), Schenk von Simau, Schletten, Schmidt von Eisenberg, Schönborn, Schönstätt, Schott von Schottenstein, Schrimpf von Berg bzw. Schrimpff von Berg, Schrottenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Selbitz, Sommerau, Speßhart, Stein zu Nord- und Ostheim, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Sternberg (RRi), Streitberg, Theres, Thüna, Thüngen, Truchsess, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Wetzhausen (Truchsess von Wetzenhausen), Truhendingen, Untereßfeld (Pfarrei), Vogt von Coburg, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von (und zu) Salzburg bzw. Voit von Salzburg, Wechmar, Wehrn, Wiesenthau, Wildenstein (RRi), Witzleben, Wolf von Wolfsthal, Wöllwarth, Würzburg, Würzburg Domkapitel, Zobel von Giebelstadt, (Zollner von Birkenfeld,) Zollner von Brand, Zollner von Rothenstein bzw. Zollner von Rottenstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bayern* (Hztm, KgR) (Abensberg,) Absberg, Achberg, Aislingen, Albeck, (Altaich,) Altenmuhr, Amerdingen, Amorbach, Andechs, Annweiler, Ansbach (Ftm), Aquileja, Aschaffenburg, Aufkirchen, Aufsess, Augsburg (Hochstift), Augsburg (RS), Augsburg Sankt Ulrich und Afra, Auhausen, Aura, (Auritz,) Autenried, Babenberger, Babenhausen, Bächingen, Baden, Baldern, Baltenstein (Baldenstein), Bamberg (Hochstift), Baunach, Bayerischer Reichskreis, Bayern-Deggendorf, Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut, Bayern-München, Bayern-Straubing, Bayreuth, Bellheim, Benediktbeuern, Berchtesgaden, Berg, Bergrheinfeld, Bergzabern, Berlichingen, (Berlichingen-Rossach,) Bernegger, Berwartstein, Biberachzell, Biberbach, Biberberg, Bibra, Billigheim, Bissingen, Blieskastel, Bogen, Böhl, Bolanden, Boos, Bopfingen, Breiteneck, Breitenstein, Bretzenheim, Brixen, Buchau (riHt), Buchhorn, Burgau, Burgberg, Burghaslach, Burghausen (G), Burgrain, Burgsinn, Burrweiler, Burtenbach, Buxheim, Castell, Cham, Chiemsee, Coburg, Crailsheim (RS), Dachau, Dahn, Dannenfels, Degenberg, Degenfels, Deggendorf, Deutscher Bund, Deutscher Orden, Diemantstein, Diepoldinger, Dierbach, Dießen (G), Dietenheim, Dillingen (G), Dinkelsbühl, Dischingen, Donaustauf, Donauwörth (Reichspflege), Donauwörth (RS), Dörrenbach, Ebersberg (RKl, RRi), Ebrach, Edelstetten, Egerland, Eggmühl, Eglingen, Ehrenfels, Ehrensberg, Eichstätt, Eisenburg, Elchingen, Ellgau, Ellingen, Erbach (Ht, Gt, RGt), Erbendorf, Erkheim, Erlenbach, Eschenlohe, Euerbach, Falken (Ht), Falkenstein (Ht, Gt), Fechenbach, Feuchtwangen, Finningen, Flochberg, Forstner, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Frankenberg, Frankenthal, Frankfurt am Main, Fraunhofen, Freckenfeld, Freiberg (Ht), Freisbach, Freising, Fugger, Fulda, Fürsteneck, Gablingen, Gailenbach, Gailnau, Gebsattel (RDorf), Geisenfeld, Germersheim, Gersfeld, Geyern, Giech, Ginolfs, Glött, Gochsheim, Godramstein, Gommersheim, Gräfenberg, Graisbach, Grettstadt, Grönenbach, Gröningen (Ganerbschaft), Grünenbach, Günzburg, Guttenberg, Haag, Habsburg, Hafenpreppach, (Hafner-Obernzell,) Hagenau (RLV), Hagenbach, Hals, Hanau-Lichtenberg, Harburg (RS), Harthausen, Hassloch, Hatzfeld, Hausen (Ht), Heideck (Ht), Heidenheim (Ht), Heidingsfeld, Heimertingen, Helfenstein (G), Hennegau, Heroldsberg, Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau, Hessen-Pfalz, Hilgartsberg, Hilpersdorf, Hilpoltstein, Hirschberg (G), Hochaltingen, Höchstädt, Hohenaschau, Hohenburg (Gt), Hoheneck (Ht), Hohenems (RRt), Hohenlohe, Hohenlohe-Jagstberg, Hohenlohe-Schillingsfürst, Hohenschwangau, Hohentann, Hohenwaldeck, Holland, Homburg (G), Horbach, Hornbach (Kl), Huckelheim, Hürnheim, Ichenhausen, Iggelheim, Illereichen, Illertissen, Immenstadt, Impflingen, Ingolstadt, Innviertel, Ippesheim, Irsee, Ismaning, Istrien, Jettingen, Jülich, Kaiserslautern, Kaisheim, Kaltenburg, Kandel, Kärnten, Kaufbeuren, Kellmünz, Kemnat (Kemnath), Kempten (gfAbtei), Kempten (RS), Kettershausen, Kirchberg (Ht), Kirchheim am Lettenbach, Kirchheim, Kirchheimbolanden, Kirchlauter, Kitzingen, Klingen, Köln, Königsegg-Rothenfels, Kotzau, Krain, Kulmbach, Küps, Kurfürstenkollegium, Laaber, Landau in der Pfalz, Landshut, Landstuhl, Langenegg, Lasser genannt von Halden, Lauingen, Lauterecken, Laymingen, Leiningen (Gt), Leiningen-Heidesheim, Lemberg, Leoprechting, Leuchtenberg (LGt), Leutkirch, Leutkircher Heide, Leyen, Lichtel, Lichtenberg (Ht), Limpurg, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Löwenstein-Wertheim, Lustenau, Mainberg, Mainbernheim, Mannheim, Markt Taschendorf, Marstetten (Ht, Gt), Medelsheim, Memmingen, Mengersdorff, Mengersreuth, Meranien, Mespelbrunn, Mindelheim, Minfeld, Mistelbach, Mohrenhausen, Mondsee, Mückenhausen, München, Münchweiler, Mundatwald, Münster (Dorf), Neresheim, Neuburg am Inn, Neuburg (Ftm), Neuffen, Neumarkt, Neunhof, Niederaltaich, Niederbayern, Norddeutscher Bund, Nordenberg, Nordendorf, Nordgau, Nördlingen, Northeim, Nostitz, Nostitz-Rieneck, Nürnberg (RS), Obenhausen, Oberbayern, Oberhausen, Obernberg, Oberndorf, Obernzell, Oberösterreich, Oberpfalz, Oberrheinfeld, Oberschwaben, Ochsenhausen, Oeffingen, (Öttinger bzw.) Oetinger, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Flochberg, Oettingen-Spielberg, Oettingen-Wallerstein, Ortenburg, Osterberg, Österreich (Mk), Ostheim (Ganerbschaft), Ottobeuren, Pappenheim, Partenkirchen-Mittenwald, Passau (Hochstift), Peißenberg, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfalz-Birkenfeld, Pfalz-Bischweiler, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Zweibrücken, Pinzgau, Pleystein (Bleistein), Pöllnitz, Preußen, Pückler, Pyrbaum, Rannariedl, Rannungen, Rappoltstein, Raubersried, Raunau, Ravensburg, Rechberg, Redwitz, Regensburg (Ftm), Regensburg (freie RS), Regensburg (Hochstift), Regensburg Niedermünster, Regensburg Obermünster, Regensburg Sankt Emmeram, Reichhartshausen, Reichelberg, Reigersberg, Reipoltskirchen, Remigiusland, Remlingen, Rettenbach, Rheinbund, Rheingrafen, Rheingrafenstein, Rheinland-Pfalz, Rhodt, Riedheim, Rieneck, Rieter von Kornburg (Rieder zu Karnburg), (Robesreut,) Roggenburg, Rohrbach, Roman, Ronsberg, Rothenberg, Rothenburg bzw. Rothenburg ob der Tauber (RS), Rothenfels, Rothenstein, Rottenbuch, Rottershausen bzw. Ratershausen, Rüdt von Collenberg, Rügland, Saargebiet, Sachsen-Coburg und Gotha, Salzburg (EStift), Sandizell, Schafstal, Scharfeneck, Schenk von Stauffenberg, Schlüsselberg, Schmalegg, Schmiechen, Schnodsenbach, Schönborn, Schönborn-Wiesentheid, Schönburg, Schönegg, Schwabegg, Schwaben (LV), Schwäbisch-Österreich, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenberg (Gt), Schweigen, Schweinfurt, Schwindegg, Sechsämterland, Seckendorff, Seeland, Seifriedsberg bzw. Seifridsberg, Seinsheim, Sennfeld, Söflingen, Speckfeld, Speyer, Spielberg, Spitz, Sponheim, Stadion, Stauf, Steingaden, Steinweiler, (Sternstein,) Steyr (Ht), Stiebar von Buttenheim (Stibar von und zu Buttenheim), Störnstein (Sternstein), Stotzingen, Straubing, Streitberg, Sugenheim, Sulzbach (G), Sulzberg, Sulzbürg, Sulzfeld (RDorf), Tann (rriHt), Taschendorf (Markt Taschendorf), Tegernsee, Tettnang, Thannhausen, Thüringen, Thurn und Taxis, Thurnau, Tirol, Tittmoning, Tölz, Toskana, Trauchburg, Trient, Trifels, Trimberg, Truhendingen, Türkenfeld, Tutzing, Ulm, Umpfenbach, Urfersheim, Ursberg, Utzwingen, Valley, Veldenz, Verona, Vestenberg, Vichtenstein, Vils, Voit von Salzburg bzw. Vogt von und zu Salzburg, Vohburg, Vorarlberg, Vorderösterreich, Wachau, Wagegg, Waizenbach (Damenstift), Wald, (Waldbott-Bassenheim bzw.) Waldbott von Bassenheim(, Wallbott von Bassenheim), Waldburg, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldsassen, Wallerstein, Waltenhausen, Wangen, Wartenberg, Wasserburg, Wegscheid, Weißenburg, Weißenhorn, Weißenstein, Welden, Welfen, Wellenburg, Wemding (Ht), Werdenfels, Werdenstein, Wertheim, Wertingen, Wessobrunn, Westerried, Westerstetten, Westheim, Wettenhausen, Wetzhausen, Weyhers, Wiesensteig, Wiesentheid, Wilgartswiesen, Wilhermsdorf (Ht), Windsheim, Winterrieden, Wittelsbach, Wittislingen, Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein (H, Ht, RS), Worms (Hochstift), Worms (RS), Wörth, Wullenstetten, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Böhmen* (Hztm, KgR) Asch, Auschwitz, Bautzen, Bayern, Bayern-Deggendorf, Beeskow, Berg, Beuthen, Bleistein bzw. Pleystein, Bogen, Breitenstein, Breslau (Hzgt), Brieg, Burgk, Colditz, Cosel, Cottbus, Crossen, Dalberg, Dohna, Eger, Egerland, Eggenberg, Eilenburg bzw. Eulenburg, Falkenberg, Frankenberg (rriOrt), Frankenstein (Ftm), Friedland, Fürstenberg-Weitra, Galizien, Gera, Gerolstein, Giech, Glatz, Glogau, (Glogau-Sagan,) (Glogau-Steinau,) Görlitz, Greiffenstein, Habsburg, Harrach, Heideck, Heidingsfeld, Hohenems, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Hummel, Jauer, Kamenz (Stift), Kärnten, Kaunitz, Krain, Kurfürstenkollegium, Lehnhaus, Leuchtenberg, Lichtenberg, Liegnitz, Limpurg, Lobenstein, Loslau, Löwenberg, Luxemburg, Mähren, Mainbernheim, Militsch, Münsterberg, Muskau, Namslau, Neiße, Niederlausitz, Niederösterreich, Nostitz, Oberlausitz, Oberösterreich, Oberpfalz, Oels, Oppeln, Ortenburg, Ostein, Österreich, Österreichischer Reichskreis, Österreich-Ungarn, Passau (Hochstift), Pfalz, Pleystein, Pommerellen, Prag, Přemysliden, Priebus, Ratibor, Regensburg (Hochstift), Regensburg Sankt Emmeram, Rothenberg, Rüdt von Collenberg, Saalfeld, Sagan, Schirgiswalde, Schlackenwerth, Schlesien, Schönborn, Schönburg, Schwarzenberg (Gt), Schwarzenberg (Ht), Schweidnitz, Stadion, Steiermark, Steinau, (Sternstein,) Stollberg, Störnstein, Sulzbach (G), Teschen, Teupitz, Thüngen, Tost, Troppau, Tschechoslowakei, Ungarn, Vogtland, Waldsassen, Wartenberg, Wertheim, Wettiner, Wien (RS), Wohlau, Wolfstein, Württemberg, Zisleithanien, Zossen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Boos (Kreis Bad Kreuznach) Vogt von Hunolstein (Vogt von Hunolstein genannt von Steinkallenfels) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burggrafen von Nürnberg (Abenberg, Altenmuhr, Andechs, Ansbach, Aufkirchen, Bayreuth, Brandenburg, Crailsheim, Egerland, Erkenbrechtshausen, Erlendorf, Errendorf, Feuchtwangen, Frankenberg, Gender von Heroldsberg, Giech, Guttenberg, Heldburg, Heroldsberg, Hildburghausen, Hohenzollern, Kitzingen, Kulmbach, Lobenhausen, Meinbernheim, Nürnberg, Orlamünde, Raabs, Rieder zu Kornburg, Sachsen-Hildburghausen, Schaumberg, Schmalkalden, Sechsämterland, Truhendingen, Vogtland, Weida) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burkheim* (bei Vogtsburg) (Ht) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deutsche Demokratische Republik* (Staat) Blankenburg (Gt, Ftm), Bonn, Brandenburg, Eichsfeld, Erfurt, Gotha, Ilfeld, Köthen, Kranichfeld, Lauenstein, Lauterstein, Leisnig, (Lengsfeld,) Lobdeburg, Lychen, Magdeburg, Mansfeld, Mecklenburg, Meißen (Hochstift), Meißen (MkGt), Neuhaus, Merseburg, Neschwitz, Nordhausen, Oebisfelde, Oppurg, Parchim, Peitz, Plauen, Pommern, Potsdam, Prignitz, Quedlinburg, Ranis, Regenstein, Reinsberg, Reuß, Römhild, Ronneburg, Rostock, Rudolstadt, Ruppin, Saalburg, Saalfeld, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Wittenberg, Sachsen-Zeitz, Sayda, Schauen, Schleiz, Schlesien, Schleusingen, Schlotheim, Schmalkalden, Schönburg, Schraplau, Schwarzburg, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenberg, Senftenberg, Sonnewalde, Stadtlengsfeld, Stargard, Stein, Sternberg, Stolberg-Rossla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stollberg, Storkow, Stralsund, Tautenburg, Teltow, Teupitz, Thüringen, Torgau, Treffurt, Uckermark, Vierraden, Vogtland, Vorpommern, Waldenburg, Walldorf, Warmsdorf, Weesenstein, Weida, Wernigerode, Wildenfels, Weimar, Wittenberg, Wolgast, Wolkenstein, Wredenhagen, Wurzen, Wusterhausen bzw. Wusterhausen-Teupitz, Wustrow, Zeitz, Zerbst, Zossen, Zwickau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dörrmoschel Schorrenburg, Steinkallenfels, Vogt von Hunolstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ernestiner* bzw. ernestinische Linie (Linie, Geschlecht) Altenburg, Sachsen, Sachsen-Coburg-Eisenach, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Eisenach, Römhild, Saalfeld, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Wittenberg, Thüringen, Vogtland, Wettiner, Wittenberg, Zwickau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Everstein* (G) Amelungsborn, Bevern, Brakel, Hessen, Lüneburg, Naugard, Paderborn, Plauen, Vogtland, Westfalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Franken* (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis Abenberg, Abersfeld, Absberg, Adelsheim, Adelshofen, Adler, Ahrn, Aichholzheim, Aichinger, Aisch, Albini, Albrecht, Aletzheim, Allendorf, Altenheim, Altmühl, Altschell, Ammann von der Laufenbürg (Ammann von der Laufenburg), Amorbach, Ansbach, Appold, Arnim, Arnstein, Artner, Aschaffenburg, Aschbach, Aschhausen, Auer von Aue, Auer von Herrenkirchen, Auerbach, Auerochs, Aufseß, Aulenbach, Aura, Aurach, Auritz, Autenried (RRi), Ayrer von Rosstal, Babenhausen, Bach, Bacharat, Bachstein, Baden, Baldesheim, Baltzhofen, Bamberg (Domkapitel), Bamberg (Dompropst), Bamberg (Hochstift), Bamberg Sankt Michael bzw. Michaelsberg, Bamberg Sankt Klara, Bamberg Sankt Stephan, Banz, Bartenau, Bastheim, Bauer von Eiseneck, Baunach (RRi), Baunach (RiKa), (Bautz zu Oden und Willenbach,) Bayersdorf, Bayreuth, Bebendorf, Beberlohe, Beck, Behaim (bzw. Behem), Behaim von Schwarzbach, Behem, Behr, Benzenau, Berg, Berga, Bering, Berlepsch, Berlichingen, Berlichingen(-Rossach), Bernegger, Bernheim, Bernhold bzw. Bernhold von Eschau, Bernlohe, Bernstein, Bettendorf, Beulwitz, Bibereren bzw. Biberern, Bibergau, Bibra, Bibrach, Bicken, Bickenbach, (Bieber,) (Bieberehren) Biberen, Bildhausen, Birkenfels, Birkig, Bischofsheim, Blümlein, Bobenhausen, Bodeck, Bodenlaube, Bödigheim, Borié, Bose, Botzheim, Bouwinghausen (bzw. Buwinghausen), Boyneburg, Brakenlohe, Bramberg, Brandenstein, Brandis, Brandt, Brandt von Neidstein, Brasseur, Braunsbach, Breittenbach, (Brend bzw.) Brende, Brendel von Homburg, Brinck, Brockdorff, Brömbsen, Brömser von Rüdesheim, Bronnbach, Bronsart, Bruggen, Buchau, Buchenau, Buches von Wasserlos, Buchholz (Bucholtz), Buirette von Oehlefeld, Bunau, Bundorf, Burdian, Burghaslach, Burghausen, Burgsinn, Busch, Buseck bzw. Buseckertal, Buttendorf, Buttlar, (Buwinghausen), Calenberg, (Cämmerer von Worms,) Cammermeister, Campo, Cappel, Cappler von Oedheim genannt Bautz (Cappler von Oedheim), Carben (Karben), Castell, Castell-Remlingen, Clebes von Nelßbach, Clengel, Cleßheim, Colloredo, Comburg, Crailsheim, Creutzburg, Cronheim, Dachröden, Dachsbach, (Dalberg,) Dalberg zu Dalberg, Danckelmann, Dangrieß, Danndorf, Deckendorf, Degenfeld, Dehrn (Dehren), Dernbach, Dettelbach, Didelzheim (Deiselzheim), Diemar, Diener, Dietenhofen, Diether von Anwanden und Schwaich, Dölau (RRi), Dörnberg, Dörzbach, Drachsdorf, Drosendorf, Dürckheim, Dürn, Dürn zu Riedsberg, Dürrigl von Riegelstein, (Dürriegel von Riegelstein), Ebenheim, Eberbach, Ebermann, Ebern, Ebers, (Ebersberg,) Ebersberg genannt von Weyhers (FreiH, RRi), Eberstein, Ebrach, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eckbrecht von Dürckheim, Eckersberg, Ega, Egloffstein, Ehenheim, Ehrenberg, Eichelberg, Eichinger von Eichstamm, Eichler von Auritz, Eichstätt, Ellrichshausen, Ellwangen, Eltershofen, Eltingshausen, Eltz, Ems, Enheim, Enckevoort, Ender, Endtlicher, Enßlingen, Erbach-Fürstenau, Erffa, Erkenbrechtshausen, Erlingshofen, Ermreich, Erthal, Esch, Eschenbach, Eschwege, (Esel,) Esel von Altenschönbach, Estenfeld genannt Behaim, (Eulner,) Eyb, (Fabrici von Cleßheim,) Falkenhausen, Faulhaber, Faust von Stromberg, Fechenbach, Feilitzsch, Felberg, Finsterlohr, Fischborn, Fladungen, Fork, Forster, (Forstmeister,) Forstmeister von Gelnhausen, Forstmeister von Lebenhan, Forstner, Förtsch von Thurnau, Franckenstein bzw. Frankenstein, (Franckenstein zu Ockstadt), Frankenberg, Frankenstein (FreiH, RRi), Frick von Frickenhausen, Fries, Frieß, Froberg-Montjoie, (Frohberg,) (Frohnhoffen,) Fronhofen, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Neidenfels, Fuchs von Rügheim, Fuchs von Wiesentheid, Fuchsstadt, Führer von Heimendorf, Füllbach (Fulpach), Fulda, (Fulpach,) Fürbringer, Furtenbach, Gailing (Gayling), Gailing von Illesheim, Gaisberg, Gans von Otzberg, Gauerstadt, (Gayling,) Gebirg, Gebsattel, Geilber, Geilsdorf (Geylstorff), Geismar (Geißmar), Geldern (RRi), Gersfeld, (Geuder,) Geuder von Heroldsberg, Geyer von Geyersberg, Geyer von Giebelstadt, Geyern, (Geylstorff,) Geypel, Geyso von Mansbach, Giech, Gießen, Gleichen, Gmund, Gnodstadt (Gnodtstatt), Gofer, Goldbach, Goldochs von Beratsweiler, Göler von Ravensburg, Golnitz, Gopp(e von Marezek), Gottesfelden, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Grafeneck, Grafenreuth, Gränrodt, Grappendorf, Greck zu Kochendorf, Greifenclau, Grempp, Greul, Greusing, Grolach, Groschlag, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Groß, Groß von Trockau, Grumbach, Grün, Grünau, Grünrod, Gundelsheim, Günderode, Günther von Brennhausen, Guntzenroth, Guttenberg, Habe, Haberkorn, Haberland, Habermann, Habern, Habsberg, Haideneck, Haider, Hain, Hainach, Hainach zu Hundelshausen, Haller von Hallerstein, Haltermannstetten, Hammerstein, Hanstein, Handschuhsheim, Harant, Harda, Hardenberg, Harras, Harseldt, Harstall, Hartheim, Haslach, Hattstein, Hatzfeld, Haueisen, Haun, Haußlode (Hußlode), Hausen, Haxthausen, Hebele, Hebenhausen, Heddesdorf, Hedinghausen, Heesperg, Heilbronn, Heinold, Heinrichen, Helbe, Heldritt, Helmstadt, Heppenheim, Herbstadt, Herckam, Herda, Herdegen, Heressem, Heringen, Herold, Heroldsberg, Hessberg, Hessen-Kassel, Heßler, Hettmann, Hetzelsdorf, Heubscher, Heusenstamm, Heussen, Heußlein von Eussenheim, Heußner, Heydt, Hingka von Henneberg, Hirnsberg, (Hirsberg,) Hirschaid, Hirschberg I, Hirschberg II, Hirschhorn, Hofer von Lobenstein, Hoffenheim, Hofwart von Kirchheim (Hofwarth von Kirchheim,) Hoheneck, Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Ingelfingen, (Hohenlohe-Jagstberg,) Hohenlohe-Öhringen, Holtz, Hölzel von Sternstein, Holzingen, Holzschuher von Aspach und Harrlach, Holzschuher von Harrlach), Horkheim (Horchheim), Hornberg (rriOrt), Horneck von Weinheim, Hornstein (FreiH), Horschelt, Huckelheim, Hüls von Ratsberg (bzw. Hülsen von Ratsberg), (Hund,) Hund von Wenkheim, Hürnheim, (Hußlode,) Hutten, Hutten von Frankenberg (bzw. Hutten zu Frankenberg), Hutten zum Stolzenberg, Huyn von Geleen, Ilten, Imhoff, (Imhof von Merlach bzw.) Imhoff von Mörlach), Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Ippesheim, Ipt von Ipthausen, Jacob von Holach, Jagsthausen (rriOrt), Jagstheim (RRi), Jahnus von Eberstätt, Jemmerer, Johanniterorden, Jöstelsberg, Kaltenbrunn, Kaltental, Kämmerer von Worms bzw. Cämmerer von Worms, (Kammermeister genannt Camerarius,) (Karben,) Karg von Bebenburg, Karspach, Kehre (Kehr), Kemnat, Kempinsky, Keudell zu Schwebda, Kirchlauter, Kitzingen (S), Kitzingen (Spital), Klinckhart, Knebel von Katzenelnbogen, Knöringen, Kolb von Rheindorf, Königsfeld, Königshofen (RRi), Könitz (Köniz), Köselin, Koßpoth, Köstner, Kotlinsky, Kötschau, Kottenheim, (Kottwitz,) Kottwitz von Aulenbach, Kotzau, Kratz von Scharfenstein, Krauseneck, Krautheim, Kreß von Kressenstein (Kress von Kressenstein), Kresser von Burgfarrnbach (Kresser zu Burgfarrnbach), Küchenmeister, Küchenmeister von Nortenberg, Kühdorf, Külsheim, Kunitz, Künßberg (Künsberg), (Künßberg-Thurnau,) Künzelsau, Küps, (Laineck,) Lamprecht von Gerolzhofen, Landas, Landschad von Steinach, Langen, Langenschwarz, Langheim, Laudenbach, Lauffen, Lauffenholz, (Lautenbach,) Lauter, Lay, Lechner von Lechfeld, Lehrbach, Leinach, Leineck (Laineck), Leiningen von Lemburg, (Lengsfeld,) Lentersheim, Leo, Leonrod, Lerchenfeld, Leubelfing, Leuzenbronn (Leutzenbronn), Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein, Lichtenstein zu Geiersberg, Limpurg, Lindelbach, Lindenfels, Lisberg (Lissberg), Littwag, Lochinger, Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Lonerstatt, Lorsch, Loschwitz, (Löwenstein,) Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lüchau, Lutter, Maienfels, Mansbach, Mansfeld (RRi), Mariaburghausen (Kl), (Markt Taschendorf,) (Marschalk,) Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebnet (Marschalk von Ebneth), Marschall von Ostheim, Masbach, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayenberg, Mayenthal (Mayental), Mayerhofer, Mecherer, Meiningen, Meisenbug, Memmelsdorf, Mengersdorf, Mengersreuth, Merchingen, Merkingen, (Merlau,) Merzbach, Metsch, Metternich, Meyer zu Osterberg, Meyern, Milz, Minkwitz, Mistelbach, Mittelburg, Mock, Modschiedel (Modschiedl), Montmartin, Morgen, Mörlau genannt Böhm, Mörlau zu Münkheim, Mörlbach, Morstein, (Morstein zu Niedernhall,) Mosbach, Mudersbach, Müdesheim, Muffel, Muffelger, Müffling genannt Weiß, Muggenthal, Muhr, Müller zu Lengsfeld, Münch von Rosenberg, Münster, Mußlohe, Muth, Mutisheim, Mylius, Nankenreuth, Neideck, Neidenfels, Neitperger, Neuenstein, Neukirchen, Neunhof, Neustetter genannt Stürmer, Niederstetten, Nordeck von Rabenau, Nothaft, Oberkamp, Oberländer, Obernitz, Ochs von Gunzendorf, Odenwald, Oepp, Oeringer, Oetinger, Offingen (RRi), Öpfner, Ostein, Ostheim (RRi), Ostheim (Ganerbschaft), Ottenberg, Pappenheim, Peterswald (Peterswaldt), Petsch, Peusser von Leutershausen, Pferffelder genannt Großen, Pfersdorf, Pfraumheim genannt Klettenberg, Plankenberg, Plankenfels (Blankenfels), Plassenberg, Plittersdorf, Pöllnitz (Pölnitz), Prandtner, Pretlack, Pückler, Pünzendorf (Puntzendorf), Quadt, (Quadt-Wickrath,) Rabenhaupt, Rabenstein, Racknitz, Raithenbach, Randersacker, Ranhoff, Rapp, Rassler, Ratiborski von Sechzebuhs, Rattenheim, Ratzenberg, Rauber von Plankenstein, Rauche, Rauchhaupt, Rauenbuch, Raueneck, Rauschner, Rechenbach, Rechenberg, (Rechtern) Rechtern-Limpurg, Reck, Reckrodt, Redwitz, Reibeld, Reichenbach (RRi), Reichsritterschaft Franken, Reigersberg, Reinsbronn, Reinstein (Rheinstein), Reitzenberg, Reitzenstein, Reitzheim, Rettersbach, Retzstadt, Reurieth, Reuß genannt Haberkorn, (Reuß-Haberkorn,) Rheinischer Ritterkreis, Rhön-Werra bzw. Rhön und Werra, Ried, Riedern, Riedesel, Riedigheim, Rielern, Rieneck, Rieter von Kornburg (bzw. Rieder zu Kornburg), Rimbach, Rinderbach, Rodenheim, Roder, Roman, Rösch von Gerlachshausen, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rossau, Rothenburg, Rothenhausen, Rothschütz, Rottenbach (Rotenbach), Rüdt von Collenberg, (Rügheim,) Rügland, Rummerskirch (Rumerskirch), Rumrodt, Rüssenbach (Rüsenbach), Rußwurm, Rußwurm auf Greifenstein, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Saint André, Schachten, Schad, Schadt, Schaffalitzky, Schafstal, Scharfenstein genannt Pfeil, Schaumberg, Schauroth, Schechs von Pleinfeld (Schechse von Pleinfeld), Schefer, Schelm von Bergen, Schenk von Arberg, Schenk von Bibert, Schenk von Castell, Schenk von Geyern, Schenk von Hirschlach, Schenk von Leutershausen, Schenk von Rossberg, Schenk von Schenkenstein, Schenk von Schweinsberg, Schenk zu Schweinsberg, Schenk von Siemau (Schenk von Symau), Schenk von Stauffenberg (Schenk von Staufenberg), Schenk von Symau, Schertel von Burtenbach, Schewen, Schirnding, Schlammersdorf, Schleiffraß, Schletten, Schletz, (Schletzberg,) Schlitz, Schlitz genannt von Görtz, Schlüsselfelder von Kirchensittenbach, Schmidberg, Schmidt, Schmidt von Eisenberg, Schneeberg, Schneider, Schnell von Rottenbach, Schnodsenbach, Schoder, Scholl, Schönbeck, Schönberg, Schönborn, Schönfeld, Schönstätt, Schöntal, Schott von Schottenstein, Schrautenbach, Schriebersdorf, Schrimpf von Berg, Schrottenberg, Schrozberg, Schuhmacher, Schuhmann, Schütz, Schütz von Hagenbach und Uttenreut(h), Schutzbar genannt Milchling, (Schwaben,) Schwäbischer Ritterkreis, (Schwaigern,) Schwalbach, Schwarzenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Seibolstorff, Seiboth, Seinsheim, Selbitz, Senft von Suhlburg, Senftenberg, Sengelau, (Senger,) Sicherer, Sickingen, Singer von Mossau (Sänger von Moßau), Soden, Sommerau, Sparneck, Sparr, Specht, Speßhart, Speyer (freie RS), Spick, Spieß, Spork, Stadion, Stadtlengsfeld, Stammler, Starkh, Stauf, Steigerwald, Stein, Stein zum Altenstein, Stein zu Nord- und Ostheim, (Stein zu Ostheim),Stein zu Lobelbach, Stein zu Trendel, Steinau genannt Steinrück, Steinbach, Steinhäußer (Steinhäuser), Steinheim, Steinreut, Stepfferts, Sternberg (RRi), Sternenfels, Stetten, Stettenberg, Stettner von Grabenhof, (Stibar von und zu Buttenheim bzw.) Stiebar zu Buttenheim, Stingelheim, Stockheim, Stör, Streitberg, Sugenheim, Sultzel, Sänger von Moßau, Swerts von Landas zu Weinheim, Talheim, Tann, Tanner von Reichersdorf, Tänzl von Tratzberg, (Taschendorf,) Tastungen, Tetzel, Teucher, Teufel von Pirkensee (Teufel von Birkensee), Theler, Theres, Thinheim, Thon, Thumbshirn, Thüna, Thüngen, Thüngfeld, Thurn, Thurnau, (Torringer,) Trautenberg, Trebra, Treuchtlingen, Trott zu Heusenberg, Truchsess, Truchsess von Baldersheim, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Pommersfelden, Truchsess von Wetzhausen, Trümbach, Truppach, Trütschler, (Überbrick) von Rodenstein,) (Überbruck von Rodenstein,) Überbrück von Rodenstein, Uhl, Ulner, Ulner von Dieburg, (Unteressfeld,) Untereßfeld, Ussigheim, Utterod, Varell, Varrenbach, Vasolt, Vestenberg, (Vogt,) Vogt von Coburg, Vogt von Hunolstein, Vogt von Kallstadt bzw. Vogt zu Kallstadt, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von Rieneck zu Urspringen bzw. Voit von Rieneck zu Urspringen, Vogt (Voit) von Salzburg, Vogt von Wallstadt, Vogtländische Ritterschaft, Vohenstein, Völderndorff, Völkershausen, Volmar, Waischenfeld, Waizenbach (Damenstift), Wald, Waldenburg genannt Schenkern, Waldenfels, Walderdorff (Waldersdorf,) Waldkirch (G), Waldmannshofen, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Walldürn, Wallenrod, Wallenstein, Wallert, Wambold von und zu Umstadt bzw. Wambolt von Umstadt, Wampach, Wangenheim, Warnsdorf, Wasdorf, Wasen, Wechinger, Wechmar, (Wehr,) Wehrenbach, Wehrn, Weibenum, Weiden, Weier, Weiler, Weingarten, Welser, Wemding, Wenk, Wenkheim, Wernau, Wernheim, Weyhers, Wichsenstein, Widdern, Wiener, (Wiesenbeck,) Wiesenfeld (bzw. Wiesenfelden), Wiesenthau, Wiesentheid, Wildenfels (RRi), Wildenstein, Wildsen, Wildungen, Wilhelmsdorf (RRi), Wilhermsdorf, Wilhermsdorf (Ht), Wincler von Mohrenfels, (Windeln,) Windeln zu Lautenbach, Windhausen, Windsheim, Wipfeld, Wirsberg, Wiselbeck, Wittstadt genannt Hagenbach, Witzleben, Wolf von Karsbach, Wolf von Wolfsthal, Wolff von Gudenberg (Wolf von Guttenberg), (Wolfskehl,) Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein zu Sulzbürg, (Wolfsthal,) Wölkern, Wollmershausen, Wöllwarth, Wolzogen, Worms (RS), Woyda, Wrede, Wunschel, Wurm, Wurster von Kreuzberg, Würtzburg, Würzburg (Hochstift), Würzburg (Domkapitel), Würzburg (Jesuitenadministration), Würzburg (Juliusspital), Würzburg (Universität), Würzburg (Sankt Stephan), Würzburg (Stift Haug), Zedtwitz, Zeitlofs, Zeyern, Zink (Zinck), (Zobel,) Zobel von Giebelstadt, Zocha, Zollner von Brand (Zollner genannt Brandt), Zollner von Hallburg (Zollner von der Hallburg), Zollner von Rottenstein, Zorn, Zufraß, Züllenhard, Zurhein, Zweifel, Zwingenberg am Neckar (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gebirg* (Ka, RiKa) Ahrn, Aichinger (bzw. Eichinger,) Arnim, Artner, Aufseß, Aurach, Bamberg (Domkapitel), Bamberg (Dompropstei), Bamberg (Hochstift), Bamberg Sankt Klara, Bamberg Sankt Stephan, Banz, Bauer von Eiseneck, Bayersdorf, Bayreuth, Beheim von Schwarzbach, Bering, Bernlohe, Beulwitz, Bibra, Bibrach, Brandenstein, Brandt, Brandt von Neidstein, Breitenbach, Brockdorff, Buchau, Buirette von Oehlefelde, Bünau, Cappel, Danndorf (Danndorff), Dobeneck, Drachsdorf, Drosendorf, Dürrigl von Riegelstein (Dürriegel von Riegelstein), Eckersberg, Egloffstein, Eichinger von Eichstamm, Ender, Ermreich, Eschenbach, Estenfeld (Estenfeld genannt Behaim), Eyb, Feilitzsch, Förtsch von Thurnau, Franken (RiKreis bzw. Fränkischer Ritterkreis), Fuchs, Geibler, (Geuder,) Geuder von Heroldsberg, Geylstorff (Geilsdorf), Giech, Göler von Ravensburg, Golnitz, Gottesfelden, Grafenreuth, Greul, Groß von Trockau, Grün, Gugel, Guttenberg, Haberland, Haideneck, Haider, Haslach, Haueisen, Heidenopp, Heinold, Heinrichen, Heldritt, Henlein, Herdegen, Heroldsberg, Hessberg, Hetzelsdorf, Heubscher, Heußlein von Eussenheim, Hirschaid, Hirschberg I, (Horneck) Horneck von Weinheim, Hüls von Ratsberg (Hülsen von Ratsberg,) Imhof (Imhoff), Karg von Bebenburg, Köhrscheidt, Königsfeld, Könitz, Kotzau, Kunitz, Künßberg (Künsberg), Küps, Langheim, Leineck (Laineck), Lentersheim, Lindenfels, Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Loschwitz (Loschwiz), Lüchau, Lynar, Machwitz, Malerseck, (Marschalk,) Marschalk von Ebneth (Marschalk von Ebnet), Mengersdorf (Mengersdorff), Mengersreuth, Meyern, Minkwitz, Mistelbach, Modschiedel (Modschiedl), (Motschider von Gerau,) Muffel, Müffling genannt Weiß, Nankenreuth, Neideck, Neitperger, Neunhof, Neustetter genannt Stürmer, Nothaft, Nürnberg, Oberländer, Obernitz, Ochs von Gunzendorf, Pallast, Pferffelder genannt Großen, Plankenberg, Plankenfels, Plassenberg, Pöllnitz (Pölnitz), Potzlinger, Prandtner, Pünzendorf (Puntzendorf), Rabenstein, Raithenbach (Raitenbach), Ratiborski von Sechzebuhs, Ratzenberg, Rauschner, Redwitz, Reitzenstein, Rewitz, Roder, Rorer, Rosenau, Rotenhan, Rothschütz, Rüssenbach (Rüsenbach), Rußwurm auf Greifenstein, Schaumberg, Schenk von Staufenberg (Schenk zu Stauffenberg), Schenk von Simau, Schenk von Tautenburg, Schirnding, Schlammersdorf (Schlammersdorff), Schönbeck, Schönborn, Schönstätt, Schrimpf von Berg (Schrimpff von Berg), Schütz von Hagenbach und Uttenreut, Seck, Seefried, Seinsheim, Senftenberg, Soden, Sparneck, Speßhart, Stein zum Altenstein, Steinreut, Stiebar von Buttenheim (Stibar von und zu Buttenheim), Stoltzenroder (Stolzenroder), Stör, Streitberg, Tanner von Reichersdorf, Tettau, Tetzel, (Teufel von Birkensee) , Teufel von Pirkensee, Theler, Thinheim, Thüna, Thurnau, Trautenberg, Truppach, Trütschler, Tucher, Varell, Voit von Rieneck (Vogt von Rieneck), Waischenfeld, Waldenfels (Wallenfels), Wallenrod, Wampach (Wannbach), Wasdorf, Weier, Welser, Wichsenstein, (Wieselbeck,) Wiesenthau, Wildenfels, Wildenstein, Wildsen, Wirsberg, Wiselbeck (Wieselbeck), Witzleben, Würtzburg, Zedtwitz, Zerer, Zeyern, Zollner von Brand (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gera* (H, Ht) Burgk, Lobdeburg, Ranis, Reuß, Saalburg, Schleiz, Thüringen, Vogtland, Waxenberg bzw. Waxenberg-Ottensheim, Weida (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Goslar* (RS, RVogtei) Braunschweig-Lüneburg, Hannover, Niedersächsischer Reichskreis, Preußen, Staufer, Westphalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Greiz* (Bg) (Lobenstein,) Reuß, Reuß-Greiz, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hof (an der Saale) Ansbach, Bayreuth, Hohenzollern, Nürnberg, Reuß, Vogtland, Weida (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Horkheim* (RRi) Lemlin von Horkheim, Rinderbach, Seibold von Horkheim, Vogt von Wallstadt, s. Lemlin von Horkheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hunolstein (RRi) (Hunoltstein) s. Vogt von Hunolstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ippesheim* (rriOrt) Hutten zu Frankenberg, (Vogt von und zu Salzburg,) Voit von Salzburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kallstadt* (RRi) s. Vogt zu Kallstadt (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kursachsen* (Brehna, Elstra, Hessen, Magdeburg, Mansfeld, Niederlausitz, Oberlausitz, Quedlinburg, Reinhardsbrunn, Schwarzburg, Stolberg, Vogtland,) s. Sachsen, Sachsen-Wittenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lobdeburg* (Ht) Auhausen, Burgk, Leuchtenburg, Lobenstein, Saalburg, Schleiz, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lobenstein* (Moorbad Lobenstein) (Bg) Gera, Reuß, Thüringen, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meißen* (BgGt, MkGt, Hochstift, Residenz) Altzelle, Askanier, Babenberger, Bautzen, Burgk, Chemnitz (RS), Coburg, Colditz, Cottbus, Döben, Eilenburg, Einsiedel, Elchingen, Finsterwalde, Freiberg, Friedland, Gera, Gleichen, Gotha, Grimma, Hartenstein, Henneberg, Hessen, Kirchberg (BgGt), Köstritz, Kranichfeld, Landsberg, Lauenstein, Lauterstein, Leipzig, Leisnig, Leuchtenburg, Lobdeburg, Löbnitz, Magdeburg (EStift), Mügeln, Naumburg, Neschwitz, Niederlausitz, Nossen, Oberlausitz, Oppurg, Orlamünde, Osterland, Plauen, Pleißen (Pleißenland), Přemysliden, Reuß, Riesenburg, Rochlitz, Ronneburg, Saalburg, Sachsen (Hztm), Sachsen-Coburg, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Saalfeld, Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Zeitz, Sayda, Schellenberg, Schleiz, Schönburg, Schwarzburg, Schwarzenberg, Sonnewalde, Stein (Ht), Stollberg, Stolpen, Tautenburg, Teupitz, Thüringen, Torgau, Vogtland, Weesenstein, Weimar, Wettiner, Wolkenstein, Wurzen, Zossen, Zwickau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Merxheim* (Ganerbschaft) Vogt von Hunoltstein(Vogt von Hunoltstein genannt von Steinkallenfels) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mühlhausen* (in Thüringen) (RS) Bilstein, Eichsfeld, Niedersächsischer Reichskreis, Preußen, Reuß, Sachsen, Thüringen, Vogtland, Westphalen (Westfalen) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mylau Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nack Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neckar-Schwarzwald-Ortenau* (Neckar) (Ka bzw. RiKa) Albertini, Angeloch, Anweil, Arz, Attems, Barille, Behr von Behrental, Bentzel von Sternau, Berkheim, Bernerdin, Beroldingen, Berstett, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Böcklin von Böcklinsau, Bodeck von Ellgau, Botzheim, Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Bubenhofen, Candel, Closen, Corray, Dachenhausen, Dettingen, Diersburg, Dießen (rriOrt), Dungern, Eck und Hungersbach, Ehingen, Enntzlin, Erlach, Erthal, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, (Frankenberg bzw.) Frankenberg zu Riet (RRi), Frankenstein (Franckenstein), Frauenberg, Freiberg bzw. Freyberg, Fuchs, Gail, Gailing von Altheim (Gayling von Altheim), Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gemmingen, Girger von Grünbühl, Goll (Gollen), Goßbach, Grafeneck, Gremlich von Jungingen, Grünthal, Gültlingen, Gut von Sulz, Habsberg, Hagenmann (Hagemahn), Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Helmstadt, Herter von Herteneck, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), (Höfingen) (Truchsess von Höfingen), Hoff, Hohenberg, Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenheim, Holdermann von Holderstein, Holtz, Hornstein (FreiH), Humpiß von Waltrams (zu Wellendingen), (Hürrlingen,) Ifflinger von Graneck, Imhof von Kirchentellinsfurt (bzw. Imhoff von Kirchtellinsfurt), Jäger von Gärtringen, Janowitz, Karpfen (bzw. Karpffen), Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kirchentellinsfurt, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Kolb von Rheindorf, Landenberg, Landsee, Laymingen, Leutrum von Ertingen, Liebenstein (FreiH), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linden, Lützelburg, Macaire, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Merz von Staffelfelden, Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neipperg zu Freudental, Neuenstein, Neuhausen, Neuneck, Nippenburg, Oberkirch, Offenburg, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Ostheim, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Plato von Janersfeld, Pletz von Rottenstein (Bletz von Rotenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Pürckh, Rammingen, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Rauch von Winnenden, Reckenbach, Reischach, Remchingen, Rieppur bzw. Rüppurr, Ritz, Röder, Röder von Diersburg, Rost, Rotenhan, Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint André, Schauenburg, Scheer von Schwarzenberg, Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmitz-Grollenburg, Schöner von Straubenhardt, Schönfeld, Schott von Schottenstein, Schütz von Eutingertal, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Sigelmann von Delsberg (Sigemann von Delsberg), Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Spreter von Kreidenstein, Starschedel, Stein zum Rechtenstein, Sternenfels, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Sturmfeder, (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein bzw. Syrg von Syrgenstein, Tegernau, Tessin, Themar, Thumb von Neuburg, Truchsess von Höfingen, Tübingen, Türckh, Türckheim bzw. Türkheim, Ulm (FreiH), Unterriexingen, Urbach, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Wächter, Waldner von Freundstein, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallstein, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Wellendingen, Wellenstein, Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Wernau, Westernach, Widmann zu Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen, Witzleben, Wobidezgi, Wurmser von Vendenheim, (Zilhart,) Zimmern, Zorn von Bulach, Zott von Perneck (Zott von Berneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nenzenheim Hutten von Frankenberg (Hutten zu Frankenberg), Voit von Salzburg (Vogt von und zu Salzburg) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederrheinstrom* (Ka bzw. RiKa) Adendorf, Ahrental, Arenfels, Baden, Blieskastel, Boos von Waldeck, Boos von Waldeck und Montfort, Breidbach, Bretzenheim, Bürresheim, Clodt zu Ehrenberg (Ehrenburg), (Dalberg,) Dalberg zu Dalberg, Dalberg zu Herrnsheim, Ehrenburg, Eltz, Eyß, Fürstenwärther, (Hedersdorf) Heddesdorf, Hees, Hüttersdorf, Illingen, Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Kerpen (FreiH), Kesselstadt (Kesselstatt), Leyen, Lösenich, Marienberg, Martinstein, Medelsheim, Münchweiler, Reiffenberg (Reifenberg), Requilé, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Scharfeneck, Schmidtburg zu Weiler, Schorrenburg (Schnorrenberg) (und Steinkallenfels), Schweppenhausen, Sickingen (Sickingen-Schallodenbach), Vogt von Hunolstein (Vogt zu Hunoltstein genannt von Steinkallenfels), Waldeck, Warsberg, Wartenstein, Wiltberg, Wollmerath, Zandt von Merl (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederwiesen (Nieder-Wiesen) Vogt von Hunolstein (Vogt von Hunoltstein genannt von Steinkallenfels), (Vogt von und zu Hunoltstein) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nürnberg* (BgG, BgGt, RS, Residenzen) Abenberg, Altenmuhr, Altmark, Andechs, Ansbach, Askanier, Aufkirchen, Baunach, Bayern, Bayreuth, Brandenburg, Cadolzburg, Cammermeister, Crailsheim, Egerland, Eichstätt, Erbendorf, Erkenbrechtshausen, (Erlendorf,) (Ervendorf,) Feuchtwangen, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Frankenberg (rriOrt), Fränkischer Reichskreis, Geuder von Heroldsberg, Giech, Gräfenberg, Guttenberg, Haller von Hallerstein, Hamburg, Heideck, Heidingsfeld, Heldburg, Heroldsberg, Hilpoltstein, Hildburghausen, Hohenzollern, Kitzingen, Kulmbach, Lobenhausen, Mainbernheim, Neustadt an der Aisch, Orlamünde, Pfalz, Raabs, Rieter von Kornburg (Rieder zu Kornburg), Rothenberg, Sachsen-Hildburghausen, Schaumberg, Schlüsselberg, Schmalkalden, Sechsämterland, Seefeld, Truhendingen, Vogtland, Weida (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberrheinstrom* (Ka bzw. RiKa) Beckers zu Westerstetten, Botzheim, Bretzenheim, Burrweiler, Dalberg, Dalberg zu Herrnsheim, Dalberg zu Heßloch, Degenfeld, Dienheim (FreiH, RRi), Ebersberg (FreiH, RRi) (Ebersberg genannt von Weyhers), Eibingen, Eltz, Forster (FreiH, RRi), Gagern, (Greifenclau) Greifenclau-Dehrn zu Vollrads (Greiffenclau-Dehrn zu Vollrads), Hallberg, Haxthausen, Heddesdorf (Hedersdorf), Horneck zu Weinheim, (Ingelheim) (G, RRi), Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Isenburg, Isenburg-Birstein, Kerpen (FreiH, RRi), Knebel von Katzenelnbogen, Köth von Wanscheid, Landstuhl, Langwerth zu Simmern, Leyen, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Partenheim, Pfalz, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Riaucour, Sankt Jakobsberg, Schenk von Schmidburg (Schenk zu Schmidburg), Schönborn, Sickingen, Sturmfeder, (Sturmfeder von und zu Oppenweiler), Vogt von Hunolstein, (Vogt von und zu Hunoltstein), (Vogt von Hunoltstein genannt von Steinkallenfels,) Waldecker zu Kaimt, (Waldecker zu Keimpt), Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Niedersaulheim (Nieder-Saulheim), Wallbrunn zu Partenheim, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt,) Zweifel (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Odenwald* (Ka bzw. RiKa) Absberg, Adelsheim, Adler, Aichholzheim, Albini, Aletzheim, Altenheim, Amorbach, Ansbach, Appold, Aschaffenburg, Aschhausen, Auerbach, Aufsess, Autenried (RRi), Ayrer zu Rossbach, Babenhausen (RRi), Baden, Baldesheim, Baltzhofen, Bartenau, Bauer von Eiseneck (RRi), Behr, Berlichingen, Berlichingen-Rossach, Bernheim, (Bernhold,) Bernhold von Eschau, Bertram (RRi), Bertremoville, Betringen, Bettendorf, Biberern, Bicken, Bieberehren (Biberen), Bobenhausen, Bödigheim, Bohn, Botzheim, Bouwinghausen, Brasseur, Braunsbach, Brendel von Homburg, Bronnbach, Buchenau, Buches von Wasserlos, Burggraf zu Heppenheim, Burghausen, Busch, Buseck bzw. Buseckertal, Buwinghausen (Bouwinghausen), Cammermeister, Cappler von Oedheim genannt Bautz, Carben, Chelius, Clarstein, Clebes von Nelsbach (Clebes von Nelßbach), Clengel, Cleßheim, Colloredo, Comburg, Crailsheim, Curtius zu Umstadt, Dachröden, Degenfeld, Dehrn (Dehren), Deutscher Orden, Didelzheim, Dienheim, Dölau, Dörzbach, (Dürn,) Dürn zu Riedsberg, (Ebenheim,) Eberbach, Echter, Ega, Egloffstein, (Ehenheim,) Ehrenberg, Eisack, Ellrichshausen, Ellwangen, Eltershofen, Endtlicher, Enslingen (Enßlingen), Erbach-Fürstenau, Erffa, Erkenbrechtshausen, Esch, Eyb, Falkenhausen, Fechenbach, Felberg, Finsterlohr, Fork, Forstner, Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Frankenstein (Franckenstein) (RRi, FreiH), Frieß, Fronhofen, Fuchs von Neidenfels, Führer von Heimendorf, Fürbringer, Gaisberg, Gans von Otzberg, Gayling von Altheim (Gailing von Altheim), Gebsattel, Geismar (Geißmar), Gemmingen, (Geyer,) Geyer von Giebelstad (Geyer zu Giebelstadt), Geypel, Goldochs zu Beratsweiler, Göler von Ravensburg,) Gränrodt, (Grorodt,) Greck von Kochendorf (Greck zu Kochendorf), Greifenclau, Grempp (, Gremp), Groschlag, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Groß, Grumbach, Grün, Grünau (Kl), Grünrod, Gundelsheim, Guntzenroth, Guttenberg (Gutenberg), Habe, Habern, Habsberg, Hamilton, Hammerstein, Handschuhsheim, Harseldt, Harstall, Hartheim, Hattstein, Hatzfeld, Hausen, Haxthausen, Hebele, Heddesdorf (Hettersdorf), Hedingshausen, Heilbronn, Helmstadt, Herda, Herold, Hessen-Darmstadt, Hessen-Kassel, Hettman, Heusenstamm, Heussen, Heußner, Heydt, Hildebrandt, Hirnsberg, Hirschberg II, Hirschhorn, Hofer von Lobenstein, Hoffenheim, Hofwart von Kirchheim, Hoheneck (RRi), Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Jagstberg, Hohenlohe-Öhringen, Holtz, Hölzel von Sternstein, (Holzschuher), Holzschuher von Aspach und Harrlach, Horkheim (Horckheim), Hornberg, (Horneck,) Horneck von Weinheim, Huckelheim, (Hund,) Hund von Wenkheim, Hutten von Frankenberg (Hutten zu Frankenberg), Imhoff (Imhof), (Ingelheim) Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn (FreiH, RRi), Ippesheim, Jacob von Holach (Jakob von und zu Holach), Jagsthausen (rriOrt), Jagstheim, Jemmerer, Kaltenbrunn, Kaltenthal, Kammermeister genannt Camerarius (Cammermeister), Kleinschmidt, Klinckhart, Knebel von Katzenelnbogen, Koch, Kocherstetten, Kolb von Rheindorf, Kottenheim, Kottwitz, Krautheim, Kronberg zu Ladenberg, Küchenmeister, Künzelsau, (Landschad,) Landschad von Steinach, Laudenbach (Lautenbach), Lauffen, Lauter, Lay, Lehrbach, Leiningen von Lemburg, Leo, Lerchenfeld, Leuzenbronn (Leutzenbrunn), Lichtenstein (RRi), Limpurg, Lochinger, Lorsch, (Löwenstein-Wertheim,) Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Maienfels, Mainz (EStift), Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayerhofer, Merchingen (Merckingen), (Merlau bzw. Mörlau zu Münkheim), Metternich, Meyer zu Osterwald, Mock (Möckh), Modschiedel, Mörlau zu Münkheim, Morstein (zu Niedernhall), Mosbach, Muggenthal, Münch von Rosenberg, Mylius, Neckarsteinach, Neideck, Neidenfels, Niederstetten, Oeringer, Oetinger (Öttinger), Offingen, Öpfner, Ostein, (Otzberg) (Gans von Otzberg), Pfalz, Pfraumheim genannt Klettenberg, Pöllnitz, Pretlack, Rabenhaupt, Racknitz, Rassler, Ratzenberg, Rauchhaupt, Rechenbach, (Rechtern,) (Rechtern-Limpurg), Reck, Redwitz, Reibeld, Reichenbach, Reigersberg, Reinstein, Reitzenberg, Reuß genannt Haberkorn, (Reuß-Haberkorn,) Riaucour, Ried, Riedern, Riedigheim, Rielern, Rinderbach, Rodenheim, Rosenbach, Rosenberg (Ht), Rothenburg (ob der Tauber), Rothenhausen, Rüdt von Collenberg, Rumrodt, Rußwurm, Saint-André (Saint André), Schad, Schaffalitzky (Schaffelitzky), Schall-Riaucour (Riaucour), Scharfenstein genannt Pfeil, Schaumberg, Schelm von Bergen, Schenk von Stauffenberg, Schertel von Burtenbach, Scheuring, Schletz, Schmid, Schmidberg, Schneeberg (Schneeberger), Schönberg (RRi), Schönborn, Schöntal, Schrautenbach, Schrozberg (RRi), Schwalbach, Schwarzenberg, Seckendorff, Seibolstorff, Seinsheim, Senft von Sulburg (Senft von Suhlburg), Senftenberg, Sicherer, Sickingen, Soden (FreiH, G, RRi), Solms, Sparr, Sparneck, Speyer (Hochstift), Speyer (RS), Spieß, Spork, Stadion, Stammler, Starkh, Stein zu Lobelbach, Steinbach, Steinhäußer (Steinhäuser) (von Neidenfels), Sternenfels, Stetten, Stettenberg, Stettner von Grabenhof, Stingelheim, Sultzel, Swerts von Landas zu Weinheim, Tann, Tänzl von Tratzberg, Thüna, Thurn, Trebra, Truchsess, Truchsess von Baldersheim, (Überbrick), Überbruck von Rodenstein, Uhl, Ulner, Ulner von Dieburg, Utterod, Varrenbach, Vestenberg, Vogt von Kallstadt (Vogt zu Kallstadt), Voit von Rieneck, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein) (Hunolstein), Voit von Salzburg (Vogt von und zu Salzburg), Vogt zu Wallstadt, Vohenstein, Volmar, (Vorburger) Vorburger zu Bödigheim, Wächter, Waldenburg genannt Schenkern, Walderdorff, Waldkirch, Waldmannshofen, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Walldürn, Wallert, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt), Warrenbach, Wasen, Wechinger, Wehrenbach, Wehrn, Weiler, Weißenbach, Welden, (Wellwarth,) Wenk, (Wenkheim,) Wernau (Werdenau), Wichsenstein, Widdern, Winckler von Mohrenfels, Windsheim, Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), (Wolfskehl,) Wolfskehl von Reichenberg, Wolmarshausen(, Wollmarshausen), (Wollmershausen) (RRi), Wollmershausen, Wöllwarth, Worms (Hochstift), Worms (RS), Wurm, Wrede, Württemberg, Würzburg Domkapitel, Würzburg Juliusspital, Zobel (Zobel von Giebelstadt), Zorn, Züllenhard, Zwingenberg am Neckar (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Orlamünde* (G) Andechs, Arnstadt, Berka, Kulmbach, Lichtenberg (Ht), Oppurg, Pfalz, Preetz, Ratzeburg, Rudolstadt, Saalfeld, Sachsen-Weimar, Schwarzburg, Schwarzburg-Blankenburg, Vogtland, Weimar, Wettiner (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ortenau* (Ort, Bezirk, Ka) Albertini, Berkheim, Berstett, Böcklin von Böcklinsau, (Bodeck und Ellgau,)(Bodeck von Ellgau), Brandenstein, Diersburg, Dungern, Erthal, Frankenstein bzw. (Franckenstein) (RRi), (Freundstein,) Gail, Gailing von Altheim bzw. Gayling von Altheim, Knebel von Katzenelnbogen, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Neuenstein, Oberkirch, Plittersdorf, Rathsamhausen, Ritz, Röder von Diersburg, Schauenburg, Schleiß, (Schmid von Brandenstein,) Türckheim, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Waldner von Freundstein, Weitersheim, Wurmser von Vendenheim, Zorn von Bulach (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pausa Sachsen, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Plauen* (Ht) Burgk, Greiz, Kranichfeld, Lobenstein, Meißen (BgGt), Reuß, Ronneburg, Saalburg, Sachsen, Schleiz, Thüringen, Vogtland, Weida (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Regnitzland Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reichsritterschaft* Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Rheinischer Ritterkreis bzw. Rhein (Rheinstrom) (RiKreis), Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Unterelsass bzw. Unterelsässische Ritterschaft (unterelsässische Ritterschaft), Vogtland bzw. Vogtländische Ritterschaft (vogtländische Ritterschaft) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reusch (bei Weigenheim) Hutten von Frankenberg (Hutten zu Frankenberg), Voit von Salzburg (Vogt von und zu Salzburg) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reuß* (G, Ftm, Ht) Anhalt, Burgk, Gera, Greiz, Köstritz, Kranichfeld, Obersächsischer Reichskreis, Pleißen bzw. Pleißenland, Reuß-Burgk (Reuß-Burg), Reuß-Ebersdorf, Reuß-Greiz, Rheinbund, Saalburg, Sachsen, Schleiz, Thüringen, Vogtland, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rhein* (RiKreis) (Rheinischer Ritterkreis) Adendorf, Ahrental, Angeloch, Arenfels, Arnstein, Auwach, Baden, Beckers zu Westerstetten, Beier von Boppard, Bellersheim, Bentzel zu Sternau, (Bernhold) Bernhold von Eschau, Bettendorf, Bicken, Blieskastel, Boos von Waldeck, Boos von Waldeck und Montfort, Botzheim, Boyneburg (FreiH, RRi), Breidbach, Brendel von Homburg, Bretzenheim, Brömser von Rüdesheim, Burscheid, Bürresheim, Burrweiler, Buseck bzw. Buseckertal, Cämmerer von Worms bzw. Kämmerer von Worms, Carben, Clodt zu Ehrenberg, Dalberg, Dalberg zu Dalberg, Dalberg zu Herrnsheim, Dalberg zu Heßloch (Hassloch), Degenfeld, Dernbach, Diede zum Fürstenstein, Dienheim, Dürckheim, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, (Eckbrecht von Dürckheim,) Ehrenburg, Eibingen, Elkerhausen (Elkershausen), Eltz, Ernberg, Eyß, Faust von Stromberg, Flersheim (Flörsheim), Forster (FreiH, RRi), Forstmeister von Gelnhausen, Franken (RiKreis bzw. Fränkischer Ritterkreis), Frankenstein bzw. Franckenstein (RRi), Frentz, Fürstenberg (RRi), Fürstenwärther, Gagern, Galen, Gans von Otzberg, Geispitzheim, Greifenclau-Dehrn zu Vollrads, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Günderode, Hallberg, Handschuhsheim, Hanstein, Hattstein, Hatzfeld, Hatzfeld-Wildenburg, Haxthausen, Heddesdorf (Hedersdorf), Hees, (Hessen,) Hessen-Kassel, Heusenstamm, Hilchen von Lorch, Hohenfeld, Horneck von Weinheim (Horneck zu Weinheim), Horxheim, Hund von Saulheim, Hüttersdorf, Illingen, Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn (G, RRi), Isenburg, Isenburg-Birstein, Jett von Münzenberg, (Kämmerer von Worms), Kerpen (FreiH, RRi), Kesselstatt (Kesselstadt), Knebel von Katzenelnbogen, Kolb von Wartenberg, Köth von Wanscheid, Kratz von Scharfenstein, Kronberg (RRi), Landeck, Landenberg, Landsberg (RRi), Landschad von Steinach, Landskron, Landstuhl, Langwerth zu Simmern, Lerch von Dirmstein, Leyen, Linden, Lösnich, Löw von Steinfurth (Löw von und zu Steinfurt), Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Mainz (EStift), Mainz (Dompropstei), Mansbach (RRi), Marienberg, Marioth zu Langenau, Martinstein, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Medelsheim, Metternich, Mittelrheinstrom, Molsberg, Münchweiler, Nassau-Usingen, Niederrheinstrom, Nievern, Oberrheinstrom, Oberstein, Ostein, Pallant, Partenheim, Pfalz, Preuschen, Quadt (Quadt-Wickrath), Rau von Holzhausen, Reck, Reichsritterschaft, Reifenberg (Reiffenberg), Requilé, Riaucour, Riedesel, Ritter zu Grünstein, Rolshausen, Roth von Burgschwalbach, Rumrodt, Sankt Jakobsberg, Scharfeneck, Schelm von Bergen, (Schenk zu Schmidtburg,) Schenk von Schmidtburg, Schilling von Lahnstein, Schmidtburg zu Weiler, Schmitz-Grollenburg, Schönberg auf Wesel, Schönborn, Schorrenburg, Schulers, Schütz von Holzhausen, Schutzbar genannt Milchling, Schwaben (RiKreis) (Schwäbischer Ritterkreis), Schweppenhausen, Sickingen, Sickingen-Schallodenbach, Sirk, Soetern, Specht von Bubenheim, Stein (ruHt), Steinkallenfels (Stein-Kallenfels), Sturmfeder (Sturmfeder von und zu Oppenweiler), Ulner von Dieburg, Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein bzw. Hunolstein), Waldbott-Bassenheim bzw. Waldbott von Bassenheim), Waldeck (rriHt), Waldecker zu Kaimt (Keimpt), Waldenburg genannt Schenkern, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Niedersaulheim (Nieder-Saulheim), Wallbrunn zu Partenheim, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt), Warsberg, Wartenstein, Weiß von Feuerbach, Wetzel genannt von Carben (Wetzel genannt von Karben), Wildenburg, Wiltberg (Wildenberg,) Wollmerath, Wrede, Zandt von Merl, Zeiskam, Züllenhard, Zweifel (Zweiffel) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rhön-Werra*(, Rhön und Werra) (RiKa) Abersfeld, Adelsheim, Allendorf, Arnstein (RRi), Auerochs, Aura, Bastheim, Behaim (Behem), Benzenau, Berg (RRi), Berlepsch, Bernstein, Bettenhausen, Bibra, (Bieber,) Bildhausen, Bischofsheim, Bobenhausen, Bodeck, Bodenlaube, Borié, Bose, Boyneburg (FreiH, RRi), Breidenbach, Breittenbach, Brende (Brend), Brinck, Bronsart, Buchenau, Buchholz, Burghausen, Burgsinn, Buttlar, Calenberg (RRi), Cämmerer von Worms bzw. Kämmerer von Worms, Carben, Castell (Gt), Castell-Remlingen, Cleßheim, Creutzburg, (Dalberg), Dalberg zu Dalberg, Degenfeld, Dernbach, Deutscher Orden, Diener, Dörnberg, Drachsdorff, Dürn zu Riedsberg, Ebers, Ebersberg (FreiH, RRi) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Eberstein, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eichelberg, Elm, Eltingshausen, Erffa, Erthal, Eschwege, Exdorf, Fahnenberg, Faust von Stromberg, Fechenbach, Fischborn, Fladungen, Forstmeister von Gelnhausen (Forstmeister zu Gelnhausen), Forstmeister von Lebenhan, Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Frankenstein bzw. Franckenstein, Froberg-Montjoie (Frohberg), Fronhofen (Frohnhoffen), Fulda (Abtei), Gebsattel, Geismar bzw. Geißmar, Gersfeld, Geyso zu Mansbach, Gleichen genannt von Rußwurm (Gleichen) (FreiH, RRi), Gofer, Gopp von Marezek (Goppe von Marezek), Grappendorf, Greusing, Grolach, Grumbach, (Gudenberg,) Günderode, Guttenberg, Habermann, Hain, Hanstein, Hatzfeld, Haun, Hebenhausen, Heddesdorf, (Hettersdorf) Heesperg, Helbe, Heldritt, Herbstadt, Herda, Heringen, Hessen-Kassel, Heßler, (Hettersdorf,) Heußlein von Eussenheim, (Hingka bzw.)Hingka zu Henneberg, Hutten, Hutten vom Stolzenberg, Ilten, (Ingelheim,) Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Jagsthausen, (Jaxthausen), Kalb von Kalbsrieth (Kalb von Kalbsried), Kämmerer von Worms, Karspach, Kere (Kehr), Kempinsky, (Kettschau,) Keudell zu Schwebda, Kotlinsky, Kötschau (Kettschau), (Kottwitz,) Kottwitz von Aulenbach, Küchenmeister, Küchenmeister von Nortenberg, Landas (Landaß), (Landschad,) Landschad von Steinach, Langenschwarz, Lauter, Leinach, (Lengsfeld),) Lochner von Hüttenbach, Lüchau, Mansbach (RRi), Mansfeld (RRi), Mariaburghausen (Kl), Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Meiningen (RRi), (Merlau genannt Böhm), Metsch, Müdesheim, Mörlau (Mörlau genannt Böhm), Müller zu Lengsfeld, Münster (FreiH, RRi), Muth, Neuenburg, Neukirchen, Nordeck von Rabenau, Obernitz, Oepp, Ostheim (Ganerbschaft), Peterswald (Peterswaldt), Petsch, Pfersdorf (Pferdsdorf), Plittersdorf (Plittersdorff), Quadt (Quadt-Wickrath), (Rabenau) (Nordeck von Rabenau), Rapp, Rauche, Reckrodt, Reinstein, Reitzheim, Rettersbach, Riedern, Riedesel, Riedigheim, Rosenberg, Rottenbach, Rüdt von Collenberg, Rumrodt, Rußwurm, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Römhild, (Sänger von Moßau,) Schachten, Schad, Schadt, Schaumberg, Schauroth, Schelm von Bergen, Schenk von Schweinsberg (Schenk zu Schweinsberg), Schewen, Schleiffraß, Schletten, Schlitz, Schlitz genannt von Görtz, Schneider, Schnell von Rottenbach, Schönfeld, Schott von Schottenstein, Schriebersdorf, Schrimpf von Berg (Schrimpff von Berg), Schütz, Schutzbar genannt Milchling, Schwegerer, Seefried, Selbitz, Sickingen, Singer von Mossau (Sänger von Moßau), Soden (FreiH, G, RRi), Soyecourt, Specht, Speßhart, Stadtlengsfeld, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Stein zu Nord- und Ostheim, Stepfferts, Sternberg (RR), Tann (ruHt), (Tann) (RRi), Tastungen, Thon, Thumbshirn, Thüngen, Trimberg, Trott zu Heusenberg, Truchsess von Wetzhausen, Trümbach, Ussigheim, Vasolt, Vitzehagen, Vogelius, (Vogt,) Voigt von Rieneck, Voigt von Rieneck zu Urspringen, Voit von Salzburg (Vogt von und zu Salzburg), Völkershausen, Waizenbach (Damenstift), Wallenstein, Wangenheim, Warnsdorf, Wechmar, Wehrn, Weibenum, Weingarten, Wenkheim, (Werdenau,), Wernau (Werdenau), Weyhers, Wiener, Wiesenfeld (Wiesenfelden), Wildungen, Windeln zu Lautenbach, Windhausen, Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wolf von Karsbach, Wolff von Gudenberg (Wolf von Guttenberg), (Wolfskehl), Wolfskehl von Reichenberg, Wolzogen, Woyda (Woyde), Würtzburg, Würzburg (Hochstift), Würzburg Juliusspital, Würzburg Universität, Würzburg Sankt Stephan, Zeitlofs, Zink (Zinck), (Zobel,) Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Zufraß, Zurhein, Zweifel (Zweiffel) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saalburg* (Bg) Gera, Lobdeburg, Reuß, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen* (Hztm, KFtm, KgR, PfGt, Prov, Freistaat, Land) Allstedt, Altmark, Altzelle, Anhalt, Arnstein-Barby, Askanier, Beeskow, Bernburg, Blankenburg, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Brehna, Chemnitz (RKl), Colditz, Cottbus, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Döben, Doberlug, Dresden, Eichsfeld, Einsiedel, Eisenach, Elbingerode, Elstra, Erfurt, Ernestiner, Finsterwalde, Fränkischer Reichskreis, Freiberg, Frohndorf, Gandersheim, Gera, Glachau, Görlitz, Gotha, Groningen, (Hadeln Gebiet dort lebender Sachsen), Halberstadt, Hamburg, Hannover, Hartenstein, Heldburg, Heldrungen, Henneberg, Henneberg-Schleusingen, Herford (Frauenstift), Hersfeld (RAbtei), Hessen, Holstein, Hoyerswerda, Ilfeld, Jever, Jüterbog, Kamenz, Klettenberg, Königsbrück, Krottorf, Kuenringer, Kurfürstenkollegium, Kurmark, Kursächsische Lande, Landsberg, Lauenstein, Lauterstein, Leipzig, Lichtenstein, Lippe, Magdeburg, Mansfeld, Marienstern, Mecklenburg, Meißen (MkGt), Meißen (Hochstift), Merseburg, Mühlhausen, Muskau, Naumburg, Neschwitz, Niederlausitz, Norddeutscher Bund, Nordhausen, Oberlausitz, Obersächsischer Reichskreis, Oebisfelde, Oels, Oldenburg, Orlamünde, Österreich, Ostheim (Ganerbschaft), Pappenheim, Peitz, Penig, Plauen, Pleißen bzw. Pleißenland, (Porschenstein,) Preußen, Priebus, Purschenstein (Porschenstein), Quedlinburg, Querfurt, Ranis, Ratzeburg, Ravensberg, Reinhardsbrunn, Reinsberg, Remse (Remissau,) Rheinbund, Rochsburg, Römhild, Saalfeld, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Merseburg, Sachsen-Römhild, Sachsen-Teschen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Wittenberg, Sagan, Sayda, Schauen, Schirgiswalde, Schleiz, Schlesien, Schönburg, Schönburg-Glauchau, Schönburg-Waldenburg, Schramberg, Schwarzburg, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenberg (Ht), Schwerin (Gt), Seehausen, Senftenberg, (Siebenbürgen,) Sommerschenburg, Sonnewalde, Sorau, Stargard, Stein (Ht), Stolberg, Stolberg-Roßla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stollberg, Storkow, Teschen (Hztm), Thüringen, Torgau, Treffurt, Truchsess von Wetzhausen, Uckermark, Vogtland, Waldeck, Waldenburg (Ht), Walkenried, Wechselburg, Weesenstein, Weimar, Welfen, Werden, Wernigerode, Westfalen, Wiehe, Wildenfels, Wildeshausen, Wittenberg, Witzenhausen, Wolkenstein, Württemberg-Oels, Wurzen (L, Stift), Zeitz, Zwickau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salzburg* (bei Bad Neustadt) (Ganerbschaft) s. (Vogt von Salzburg) Voit von Salzburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schleiz* (Ht) Gera, Reuß, Saalburg, Thüringen, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schmölln Sachsen, Thüringen, Vogtland, Weida (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schönfels-Werdau Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwaben* (RiKreis), Schwäbischer Ritterkreis Abtsgmünd, Achberg, Adelmann von Adelmannsfelden, Adelmannsfelden, Albertini, Aldingen, Allgäu-Bodensee, Altburg, Altmannshofen, Amerdingen, Angeloch, Anweil, Arz (Arzt), Attems, Aufhausen, Backmeister, Baiershofen, Baldeck, Ballmertshofen, Barille, Bartenstein, Bartholomä, Beauveau-Craon, Beckers zu Westerstetten, Behr von Behrental, Bemelberg (Bemmelberg, Bömelburg), Bentzel zu Sternau, Berger, Berkheim, Berlichingen, Bernerdin, Bernhausen, Beroldingen, Berstett, Bertrand, Besserer, Biberachzell, Bidembach von Treuenfels, (Bietingen), (Binningen,) (Bischofsheim,) Bissingen, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Blumegg, Bock, Böcklin von Böcklinsau, Bode, Bodeck von Ellgau (Bodeck und Ellgau), Bodman, Bodman zu Kargegg, Bodman zu Möggingen, Bodman zu Wiechs, (Bömelburg,) Bonfeld, Bönnigheim, Bose, Botzheim, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburg (rriHt), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitenbach, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Breuning von Buchenbach, Bronnen, Bubenhofen, Buchholz, Buol (Boul), Burkhardt von der Klee (Burkard von der Klee), (Buwinghausen), Buxheim, Candel, Chanoffsky von Langendorf, Clengel, Closen, Colditz, Corray, Dachenhausen, Dachröden, Dagstuhl, (Dankenschweil,) Dankenschweil zu Worblingen, Degenfeld, Degenfeld-Neuhaus, Dellmensingen, Dettingen, Deuring, Deuring zu Randegg, Diemantstein, Diemar, Diersburg, Dießen (rri Ort), Donau, Dorfmerkingen, Drechsel von Deufstetten, Dungern, Dunstelkingen, Ebersberg (rriHt), Ebinger von der Burg, Echter von Mespelbrunn, Eck und Hungersbach, Ehingen (RRi), Ehingen (RSähnliche Stadt), Eisenburg, Elster (Elstern), Eltershofen, Endingen, (Entzlin) Enntzlin, Enzberg, Erlach, (Erolzheim) Eroldsheim, Erthal, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fach, Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Fin, Fischer von Filseck, Flehingen, Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, Franken (Ritterkreis), Frankenberg zu Riet RRi, Franckenstein (Frankenstein) (RRi), Fränkischer Ritterkreis, Frauenberg, (Freiberg) (Ht), Freiberg (FreiH, RRi), Freyberg (Freiberg), Fuchs, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg, Gail, Gailing bzw. Gayling, Gailing von Altheim bzw. Gayling von Altheim, Gailingen, Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gammertingen, Gartner, Geizkofler, Gemmingen, Geradstetten, Giel von Gielsberg, Girger von Grünbühl, Göler von Ravensburg, Goll (Gollen), Göllnitz, Goßbach, Grafeneck, (Graveneck,) Grävenitz, Greifenclau, Greith, Gremlich von Jungingen, Grempp von Freudenstein, Gripp von Freudenegg, Gripp auf Storzeln-Freudenach Gripp von Storzeln-Freudenach, Grönenbach, Großaspach, Grün, Grünthal, Grünwald, Guin, Gültlingen, Gundelsheim, Güssen von Güssenburg, Gut von Sulz, Habsberg, Hafner, Hagenmann, Hallweil, Hanxleden, Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Hausen, Hegau (Qu),) Hegau-Allgäu-Bodensee, Hehl, Heidenheim (RRi), Heidenopp, Heinsheim, Helmstadt, Herbrechtingen, Herbsthain, Herman von Hermansdorf, Herter von Herteneck, Herwarth von Bittenfeld, Hess, Hettingen, Heuchlingen, Heuß, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirschhorn, Hochaltingen, Hochberg (rriHt), Hofen, Hofer von Lobenstein, Hoff, Höfingen, Hohenberg (RRi), Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenfreyberg, Hohenheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Höhnstett, Holdermann von Holderstein, Holtz, Horben, Horkheim (Horckheim), Hornberg (RRi), Horneck (Horneck von Hornberg), Hornstein (FreiH, RRi), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Grüningen, Hornstein zu Weiterdingen, Huldenberg, Humpiß (FreiH, RRi), Humpiß genannt von Ratzenried, Humpiß von Waltrams, Hürnheim, (Hürrlingen), Ichenhausen, Ifflinger von Graneck, Illereichen, Illertissen, Imhoff von Kirchentellinsfurt (Imhof), (Imhoff von Untermeitingen,) Imhof zu Untermeithingen, Jäger von Gärtringen, Jagstheim, Janowitz, Jettingen, Jungkenn genannt Münzer von Morenstamm, Kaltenburg, Kaltental (Kaltenthal), Karpfen (Karpffen), Katzenstein, Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kempten (gfAbtei), Killinger, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kisslegg, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Knöringen, Kocher, Kolb von Rheindorf, Königsbach, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (Hochstift), Kraichgau, Kroneck, Kuefstein, Landenberg, Landsee, Lang, Lasser genannt von Halden, Laubenberg, Laupheim, Laymingen, Leiher von Talheim, Leiningen (RRi), Lemlin von Horkheim, Lenz von Lenzenfeld, Leonrod, Leupolz, Leutrum von Ertingen, Leyden, Liebenfels, Liebenstein (FreiH, RRi), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linck von Kirchheim, Lindach, Linden, Lomersheim, Lützelburg, Macaire, Magolsheim, Massenbach, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Menzingen, Merz von Staffelfelden, (Metternich,) (Metternich zu Gracht) (Wolff-Metternich zur Gracht), Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Montfort, Moser von Filseck. Mühlhausen (RDorf), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Neckarbischofsheim, Neidlingen, Neipperg, Neipperg zu Freudental, Nettelhorst, Neubronner von Eisenburg, Neuburg (rriHt), Neuenstein (FreiH, RRi), Neufra, Neuhaus (rriOrt), Neuhausen, Neuneck, (Niederraunau,) Niederstotzingen, Nippenburg, Nördlinger, Nothaft von Hohenberg, Oberdischingen, Oberkirch, Oberschöntal, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Ochsenburg, Oeffingen, Oetinger (Öttinger), Offenburg (RRi), Oggenhausen, Orsenhausen, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Oßweil, Ostein, Osterberg, Ostheim (RRi), Öttinger, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Palm, Pappenheim, Pappus von Tratzberg, Paumgarten, Pfaudt von Kürnberg (Pfaudt von Kürnburg,) Pfeil, Pflügern auf Schrozburg, Pflummern, Pforzheim (Damenstift), Pfuel, Plato von Janersfeld, (Pletz von Rottenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Praßberg, Preysing, Pürckh, Racknitz, Rammingen, Ramschwag, Ramsenstrut, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Ratzenried, Rauch von Winnenden, Raunau, Reckenbach, Rehlingen, (Reich von Baldenstein,) Reichau, Reichenbach, Reichlin von Meldegg, Reischach, Reiß von Reißenstein, Remchingen, Resch von Reschenberg, Reutner von Weil, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Riedheim, (Rieppurr,) Rietheim, Rinck von Baldenstein, Rinderbach, Risstissen, (Ritterkreis,) Ritz, Rodamsdörfle, Röder, Röder von Diersburg, Roll (Roll zu Bernau), Rost, Rotenhan, Roth von Bußmannshausen, Roth von Schreckenstein, Rott, Rüdinger von Rüdingerfels, Rüpplin von Köffikon, Rüpplin von Köffikon zu Wittenwyl, Rüppurr (Rieppur), Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint-André (Saint André), Saint Vincent, Sankt Gallen (RAbtei), Schaffalitzky von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell), Schanbach, Schauenburg (Schaumburg) (FreiH, RRi), Scheer von Schwarzenberg, Schell, Schellenberg, Schenk von Castell, Schenk von Schenkenstein (Schenk von und zu Schenkenstein), Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Scheppach, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schlat, Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmalegg, Schmidberg, Schmitz-Grollenburg, Schönau (FreiH, RRi), Schöner von Straubenhardt, Schönfeld (Schönfeldt,) Schott von Schottenstein, Schuttern, Schütz von Eutingertal, Schütz-Pflummern, Schwäbischer Ritterkreis, Schwaigern, Schwarzach, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Suhlburg (Senft von Sulburg), Senger (Senger zu Rickelshausen), Sickingen, Siegenstein, Sigelmann von Delsberg, Siggen, Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Speyer (Domkapitel), Spreter von Kreidenstein, Stadion, Stammheim, Starschedel, Stein (rriHt), Stein zu Bosenstein, Stein zum Rechtenstein, Steinegg, Steinhäußer von Neidenfels (Steinheuser von Neidenfels), Sternenfels, Stimpfach, Stockhammer, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Stuben zu Dauberg, Sturmfeder, Sulzbach (G), Sulzfeld, Summerau (Sommerau), (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), Talheim, Tannhausen, Tänzl von Tratzberg, Tegernau, Tessin (RRi), Themar, Thumb von Neuburg, Thüngen, Thurn und Taxis, Traun, Trauschwitz, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen (RRi), Türckh, Türckheim (Türkheim), Überlingen, Ulm (FreiH, RRi), Ulmenstein, Ungelter, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Unterriexingen, (Unterwaldstetten,) Urbach, Ursenbeck von Pottschach, Utzmemmingen, Utzwingen, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vohenstein, Vöhlin von Frickenhausen, Vöhlin von Illertissen, Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Volmar, Wächter, (Waldburg,) Waldburg-Trauchburg, (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Wolfegg-Wolfegg, Waldburg-Zeil, Waldburg-Zeil-Zeil, Waldner von Freundstein, Waldstetten, Wallbrunn zu Gauersheim (Wallbrunn), Wallsee, Wallstein, Wangen, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Weittershausen, Welden, Wellendingen, Wellenstein, Welsberg (Welschberg zu Langenstein), Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Werdenstein (FreiH, RRi), Wernau, Werneck, Wertingen, Wessenberg, (Wessenberg zu Aulfingen), Westernach, Westerstetten, Widmann von Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen (Wiederholt von Weidenhofen), Wimpfen (Ritterstift), Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wobidezgi, Wolff-Metternich zur Gracht (Wolff Metternich zur Gracht, Metternich zur Gracht), Wollmershausen (Wolmarshausen), Wöllwarth, Wucherer von Huldenfeld, Wurmser von Vendenheim, Wurster von Kreuzberg, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Yberg, Zazenhausen, (Zilhart,) Zimmern, Zobel von Giebelstadt, Zorn von Bulach, Zotter von Berneck (Zott von Perneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Selb Sechsämterland, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Staudernheim Vogt von Hunolstein (Vogt von Hunoltstein genannt von Steinkallenfels) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steigerwald* (RiKa) Abenberg, Adelshofen, Aisch, Albrecht, Ansbach, Aschbach, Aschhausen, Aurach, Bach, Bamberg Domkapitel, Bamberg Hochstift, Bamberg Kloster Michaelsberg bzw. Sankt Michael, Bamberg Sankt Stephan, Bastheim, Baunach (RiKa), Bebendorf, Bernheim, Bibergau, Bibra, Bickenbach (RRi), Blümlein, Brakenlohe, Breidenbach, Brömbsen, Brömser von Rüdesheim, Bronsart, Bruggen, Burghaslach, Buttlar, Cammermeister, Chrichton, Crailsheim (FreiH, RRi), Dachröden, Dachsbach, Danckelmann, Dangrieß, Dernbach, Dettelbach, Deutscher Orden, Ebermann, Ebrach, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eckersberg, Egloffstein, Ehenheim, Eichler von Auritz, Enckevoort (Enckevort), Erthal, Esel von Altenschönbach, Franken (RRiKreis), Frankenstein bzw. Franckenstein (RRi), Fränkischer Ritterkreis, Frick von Frickenhausen, Fuchs, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Wiesentheid, Furtenbach, Geldern, Giech, Gießen (RRi), Gnodstadt (Gnodtstatt), Gottesmann zum Thurn, Grumbach, Guttenberg (FreiH, RRi), Haberkorn, Habermann, Hainach, Hainach zu Hundelshausen, Haller von Hallerstein, Heinrichen, (Heppenheim genannt Saal,) Heppenheim, Herbstadt, Hessberg, Heußlein von Eussenheim, Holzschuher von Aspach und Harrlach, Holzschuher von Harrlach, Horschelt, Hutten, Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Jagstheim, (Johannitermeister bzw.) Johanniterorden, Jöstelsberg, Kalb von Kalbsrieth, (Kammermeister genannt Camerarius) (Cammermeister), Kere (Kehr), Kitzingen (Spital), Kitzingen (Stadt), Köstner, Krauseneck, Künßberg (Künsberg), Laihsheim, Lamprecht von Gerolzhofen, Lauffenholz, Lauter, Lechner von Lechfeld, Lentersheim, Limpurg, Lindelbach, Lisberg (Lissberg) (RRi), Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Lonerstatt, Markt Taschendorf, Marschalk von Ebneth (Marschalk von Ebnet), Marschalk von Ostheim, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayenberg, Mayenthal (Mayental), Meyern, Morgen, Mörlbach, Muffel, Muffelger, Münster (FreiH, RRi), Neustetter genannt Stürmer, Nürnberg, Oberländer, Obernitz, Pappenheim, Pöllnitz, Randersacker, Ranhoff, Raueneck (Rauneck), Redwitz, Reichsritterschaft Franken, Reinsbronn, Reitzenstein, Rimbach (Rimpach), Roman, Rösch von Gerlachshausen, Rotenhan, Rothschütz, Rumrodt, Schaumberg, Schefer, Schenk von Simau, Schenk von Stauffenberg, Schertel von Burtenbach, Schlammersdorf, Schlüsselfelder von Kirchensittenbach, Schmidt, Schnodsenbach, Schönborn, Schrimpf von Berg (Schrimpff von Berg), Schrottenberg, Schuhmann, Schutzbar genannt Milchling, Schwarzenberg (Gt, F), Seckendorff, Seefried, Seinsheim, Sengelau, Soden (FreiH, G), Spick, Stadion, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Steinau zu Nord- und Ostheim, Steinheim, Stiebar von Buttenheim (Stibar von und zu Buttenheim), Stockheim, Streitberg, Sugenheim, Tann, (Taschendorf,) Thüna, Thüngen, Thüngfeld, Trautenberg, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Pommersfelden, Vestenberg, Voit von Rieneck (Vogt von Rieneck), Voit von Salzburg (Vogt von Salzburg,) (Vogt von und zu Salzburg), Wechmar, Weiden, Wenkheim, Wernheim, Wiesenthau, Wiesentheid, Wildenstein (RRi), Winckler von Mohrenfels, Windsheim, Wirsberg, Wolf von Wolfsthal, (Wolfsthal,) Wunschel, Wurster von Kreuzberg, Würzburg (Hochstift), Würzburg Jesuiten-Administration, Würzburg Juliusspital (bzw. Julius-Hospital), Würzburg Universität), Würzburg Stift Haug, Zollner von Brand (Zollner genannt Brandt), Zollner von Hallburg (Zollner von der Hallburg) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Teschenmoschel Schorrenburg Steinkallenfels, Vogt von Hunolstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Traustadt Echter von Mespelbrunn, Voit von Rieneck, (Vogt von Rieneck, Voigt von Rieneck) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Trunstadt Voit von Rieneck (Vogt von Rieneck, Voigt von Rieneck) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Urspringen Castell, (Vogt von Rieneck) Voit von Rieneck (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt s. Voit (RRi) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Coburg* (RRi) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Hunolstein* (Vogt von und zu Hunoltstein, Vogt von Hunoltstein genannt von Steinkallenfels) (FreiH, RRi) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Kallstadt*(, Vogt zu Kallstadt) (RRi) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Salzburg* (Vogt von und zu Salzburg) (FreiH, RRi) Salzburg (Ganerbschaft) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogt von Wallstadt*(, Vogt zu Wallstadt) (RRi) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogtland* (Reichsland) Egerland, Everstein, Hohenzollern, Quedlinburg, Reuß, Sachsen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha, Staufer, Wettiner (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogtland* (Ritterschaft), vogtländische Ritterschaft (Vogtländische Ritterschaft) Baum von Baumsdorf, Benkendorf (Beneckendorff), Bering, Bernlohe, Beulwitz, Brandenstein, Dobeneck, Drechsel, Feilitzsch, Geilber, Göler von Ravensburg, Helmstadt, Hirschberg (I), Köhrscheidt, Koßpoth, Kotzau, Menzingen, Müffling genannt Weiß, Oberländer, Pölnitz bzw. Pöllnitz, Raab von Schönwald, Ratiborski von Sechzebuhs, Reitzenstein, Schirnding, Schmidt auf Altenstadt, Schönstätt, Seck, Teufel von Birkensee (Teufel von Pirkensee), Trautenberg, Trütschler, Wallenrod, Wasdorf, Zedtwitz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogtsberg Reuß, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Voigtsberg Reuß, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Voytt s. Voit (Vogt) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wallstadt (RRi) Horkheim, s. Vogt von Wallstadt (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weida* (Vögte, Ht) Ansbach, Gera, Greiz, Pleißen (Pleißenland), Reuß, Ronneburg, Sachsen, Thüringen, Vogtland, Zeitz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weiler (bei Monzingen) Baden, (Schenk von Schmidtburg,) Schmidtburg zu Weiler, Vogt von Hunolstein (Vogt von Hunoltstein genannt von Steinkallenfels) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Welfen* (Geschlecht) Askanier, Blankenburg, Braunschweig-Lüneburg, Buchhorn, Dannenberg, Degenfeld, Diepholz, Duderstadt, Elbingerode, Eppan, Gandersheim, Grubenhagen, Habsburg, Hallermunt, Hannover, Hirschlatt, Hohenschwangau, Homburg (Ht), Kaufbeuren, Königsegg-Rothenfels, Lauenburg, Minden (Hochstift), Neuengleichen, Northeim, Oldenburg-Wildeshausen, Österreich, Paderborn, Pfalz, Pforzheim (Damenstift), Platen, Reichenau, Roden, Sachsen, Sachsen-Lauenburg, Schwaben (Hztm), Stade, Udalrichinger, Vogtland, Wallsee, Weingarten, Wildeshausen, Winzenburg, Wolfenbüttel, Zwiefalten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Werdau Meißen (MkGt), Vogtland, Weida (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wettiner* (Geschlecht) Allstedt, Altenburg, Baudissin, Beichlingen, Burgk, Coburg, Cottbus, Ebeleben, Eilenburg, Formbach, Groitzsch, Kranichfeld, Landsberg, Leuchtenburg, Mansfeld, Meißen (MkGt), Niederlausitz, Osterland, Quedlinburg, Römhild, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg, Tautenburg, Torgau, Vogtland, Wittenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wiesenburg Meißen (MkGt), Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zeitz* (Bg, Btm, Residenz) Altenburg (RS), Magdeburg, (Meißen) (MkGt), Naumburg, Sachsen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Zeitz, Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ziegenrück Preußen, Reuß, Sachsen, Sachsen (Prov), Vogtland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)