Suchtext: Tschechoslowakei
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Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Deutschland auf Grund der im Februar 1945 in Jalta von der Sowjetunion, den Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien beschlossenen Einteilung in vier Besatzungszonen der alliierten Großmächte besetzt. Österreich, dessen verschiedenen Zielsetzungen dienende Wiederherstellung bereits am 1. 1. 1943 auf einer Konferenz der alliierten Außenminister beschlossen worden war, wurde vom Deutschen Reich getrennt und in vier Besatzungszonen aufgeteilt, für die aber das Verfassungsüberleitungsgesetz einer provisorischen Staatsregierung vom 1. 5. 1945 das Wiederinkrafttreten der Bundesverfassung des Jahres 1920 in der Fassung des Jahres 1929 bestimmte. Auch die Tschechoslowakei wurde wieder hergestellt. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Erzwungene Trennung. Vertreibungen und Aussiedlungen in und aus der Tschechoslowakei 1938-1947 im Vergleich mit Polen, Ungarn und Jugoslawien, hg. v. Brandes D. u. a., 2000 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Asch (Herrschaft). A. im Nordwesten
Böhmens gehörte ursprünglich zum Reichsland Eger. Nach dem Sturz der Staufer
(um 1254) wurde es Mittelpunkt einer um die Burg Neuberg gebildeten eigenen
Herrschaft. Sie kam 1400 an die Herren von Zedtwitz und umfasste A. und 18
Dörfer. Sie war reichsunmittelbares Lehen der Krone Böhmens und gehörte keinem
Reichskreis an. Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde ihr die Reformation
bestätigt. Nach vergeblichen Versuchen von 1736 und 1746 wurde sie 1806 erfolgreich
Böhmen eingegliedert. S. Tschechoslowakei,
Tschechien.
L.: Wolff 492f.; Alberti, K., Beiträge zur Geschichte der Stadt Asch und des
Ascher Bezirkes, Bd. 1ff., 1935ff.
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Baussau, Busau (Herrschaft). Die
Herrschaft B. in Mähren gehörte dem Deutschen Orden in Mergentheim. S. Tschechoslowakei.
L.: Wolff 113. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Böhmen (Herzogtum, Königreich). Der
Name B. des seit der Steinzeit besiedelten Gebiets zwischen Böhmerwald,
Erzgebirge, Sudeten und der Böhmisch-Mährischen Höhe geht auf die keltischen
Boier (Bojo-haemum) zurück. Nach der Abwanderung der seit der Zeitenwende dort
ansässigen Germanen drangen im 6. Jahrhundert Slawen in das Gebiet ein. Sie
gerieten später unter fränkischen Einfluss und wurden im 9. Jahrhundert
christianisiert (973 Bistum Prag). Zeitweise stand dann B. unter mährischer (E.
9. Jh.s) bzw. polnischer Herrschaft (1003/1004). Seit dem 10. Jahrhundert
(924-929, 935) gehörte B., in das bald zahlreiche deutsche Siedler kamen, dem
deutschen Reich an (950 Lehnsverhältnis), nahm aber immer eine Sonderstellung
ein, die sich auch darin zeigte, dass der böhmische Fürst, der aus der Dynastie
der seit dem 9. Jahrhundert nachweisbaren Přemysliden (Przemysliden)
(Herzöge von Prag) kam, vereinzelt schon seit Ende des 11. Jahrhunderts (1086)
den Königstitel anstrebte. 1114 ist der böhmische Herzog erstmals als Inhaber
eines Reichserzamtes (Schenk) bezeugt. 1198 erlangte Ottokar I. von Philipp von
Schwaben die erbliche Königswürde. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an
steigerten die böhmischen Könige rasch ihre Macht. Nach dem Erwerb Österreichs
(1251), der Steiermark (1251/1260), des Egerlands (1266), Kärntens und Krains
(1269) griff der mit einer Babenbergerin (Margarete) verheiratete König Ottokar
II. (1253-1278) nach der Kaiserkrone, unterlag aber 1278 in der Schlacht auf
dem Marchfeld gegen Rudolf von Habsburg und verlor die Erwerbungen an der Donau
und im Alpengebiet. 1306 starben die Přemysliden, die für kurze Zeit auch
noch Ungarn und Polen gewannen, in männlicher Linie aus. Ihnen folgte über die
Přemyslidin Elisabeth die Dynastie der Grafen von Luxemburg (1310-1437).
Unter ihnen kam der größte Teil Oberschlesiens (1327/1329) unter böhmische
Herrschaft. Karl IV. machte B. zum Kernland des Reiches, fasste B., Mähren und
Schlesien sowie 1370(-1646) die beiden Lausitzen als die Länder der böhmischen
Krone zusammen, veranlasste die Erhebung Prags zum Erzbistum (1344), gründete
1348 in Prag die erste Universität nördlich der Alpen und verschaffte in der
Goldenen Bulle von 1356 dem König von B. die Kurwürde und den Vorrang unter den
weltlichen Kurfürsten. Im Gefolge der hussitischen Bewegung erstarkte unter dem
schwachen Nachfolger Wenzel das tschechische Nationalbewusstsein. Außer in den
Städten setzte sich die tschechische Sprache weitgehend durch. Am Ende des
Mittelalters beherrschte faktisch der Hochadel das von Habsburg zunächst
vergeblich begehrte Land. 1471 fielen B., 1490 Mähren und Schlesien an die
polnischen Jagiellonen (1471-1526) und wurden mit Polen und (1490) Ungarn
vereinigt. In die Kreiseinteilung des Reiches von 1500 wurden sie nicht mehr
einbezogen. 1526 wurde Ferdinand I. von Habsburg, der Schwager des letzten
Königs, in starker Betonung des Rechts der freien Wahl als böhmischer König
angenommen. 1618 kam es zum Aufstand des evangelischen böhmischen Adels gegen
das katholische Haus Habsburg, doch setzte sich Habsburg schon 1620 militärisch
durch und erließ 1627 als Ausdruck eines strengen Absolutismus die Verneuerte
Landesordnung. Die Bindung Böhmens an das Reich trat zugunsten der engeren
Verbindung mit den übrigen habsburgischen Ländern zurück. 1708 wurde die seit
1519 nicht mehr ausgeübte Stimme Böhmens im Kurfürstenkolleg wieder zugelassen.
Das Gebiet von B. umfasste die Hauptstadt Prag und die Kreise Bunzlau
(Altbunzlau), Königgrätz (Königingrätz), Bidschow, Chrudim (Chrudin),
Časlau (Czaslau), Kauřim (Kaurzim), Tabor, Budweis, Prachin, Pilsen,
Saaz, Elnbogen, Leitmeritz, Rakonitz (Rackonitz) und Beraun. 1742 musste fast
ganz Schlesien an Preußen abgetreten werden. Im 19. Jahrhundert trat die
nationale Frage wieder in den Vordergrund, wobei habsburgische Reformmaßnahmen
das Wiedererstarken des tschechischen Nationalbewusstseins begünstigten. Unter
dem Einfluss des Historikers Franz Palacky entstand die Forderung nach einer
Neugliederung Österreichs nach Sprachgebieten. 1889/1891 wandte sich die
tschechische Nationalbewegung vom österreichischen Staatsgedanken ab. 1918/1919
ging B. auf Grund der Stärke der tschechischen Bevölkerungssmehrheit (1905 75
Sitze der Tschechen und 55 Sitze der Deutschen im Reichsrat) in der
neugegründeten Tschechoslowakei (Ausrufung am
27. 10. 1918) auf. 1949 wurde die alte politische Einheit B. innerhalb der Tschechoslowakei aufgelöst. S. Tschechien bzw.
Tschechische Republik.
L.: Wolff 461ff.; Zeumer 552 I 4; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H3, II 78 (1450) G/H 3/4, III 22 (1648) G4, III 38
(1789) E5; Die Territorien des Reichs 1, 134; Palacky, F., Geschichte Böhmens,
Bd. 1ff. 1836ff.; Bachmann, A., Geschichte Böhmens bis 1526, 1899ff.; Bretholz,
B., Geschichte Böhmens und Mährens, Bd. 1ff. 1912; Peterka, O.,
Rechtsgeschichte der böhmischen Länder, Bd. 1ff. 1923ff.; Uhlirz, K./Uhlirz,
M., Handbuch der Geschichte Österreichs und seiner Nachbarländer Böhmen und
Ungarn, Bd. 1ff. 1924ff., 2. A. 1963; Molisch, P., Der Kampf der Tschechen um
ihren Staat, 1929; Kartographische Denkmäler der Sudetenländer, hg. v. Brandt,
B., Heft 1ff. 1930-1936; Gierach, K./Schwarz, E., Sudetendeutsches
Ortsnamenbuch, 1932-1938; Monumenta cartographica Bohemiae. Karten von
1518-1720, hg. v. Sembera, V./Salomon, B., Prag 1938; Sedlmayer, K.,
Historische Kartenwerke Böhmens, 1942; Die Deutschen in Böhmen und Mähren, hg.
v. Preidel, H., 2. A. 1952; Sudetendeutscher Atlas, hg. v. Meynen, E., 1954;
Krallert, W., Atlas zur Geschichte der deutschen Ostsiedlung, 1958; Atlas
östliches Mitteleuropa, hg. v. Kraus, T./Meynen, E./Mortensen, H./Schlenger, H.,
1959; Wegener, W., Böhmen/Mähren und das Reich im Hochmittelalter, 1959; Prinz,
F., Die Stellung Böhmens im mittelalterlichen deutschen Reich, Z. f. bay. LG.
28 (1965), 99ff.; Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder, hg. v. Bosl,
K., Bd. 1ff., 1966ff.; Ortslexikon der böhmischen Länder 1910-1968, hg. v.
Sturm, H., Lief. 1, Bezirke A-D, 1977; Biographisches Lexikon zur Geschichte
der böhmischen Länder, Bd. 1 A-H, hg. v. Sturm, H., 1979, Bd. 2 I-M, hg. v.
Sturm, H., 1984, Bd. 3 (in einz. Lief.) N-Pe, hg. v. Seibt, F./Lemberg,
H./Slapnicka, H. u. a., 1986; Graus, F., Böhmen, LexMA 2 1983, 335ff.; Prinz,
F., Böhmen im mittelalterlichen Europa: Frühzeit, Hochmittelalter,
Kolonisationsepoche, 1984; Jilek, H., Bibliographie zur Geschichte und
Landeskunde der böhmischen Länder von den Anfängen bis 1948, Publikationen der
Jahre 1850-1975, Bd. 1 Nr. 1-9599, 1986; Hoensch, J., Geschichte Böhmens, 3. A.
1997; Prinz, F., Geschichte Böhmens 1848-1948, 1988; Bernt, A., Die Germanen
und Slawen in Böhmen und Mähren, 1989; Pleticha, H., Franken und Böhmen, 1990;
Deutsche Geschichte im Osten Europas, Böhmen und Mähren, hg. v. Prinz, F.,
1993; Mandelova, H., Europa im späten Mittelalter, 1994; Melville, R., Adel und
Revolution in Böhmen, 1998; Bohemia in History, hg. v. Teich, M., 1998; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003,
1,431; Höbelt, L., Böhmen; Deutschland und das Protektorat Böhmen und Mähren,
hg. v. Mund, G., 2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brünn (Reichsstadt, Residenz der
Grafen von Luxemburg). B. (alttschechisch brn, Ton, Lehm?) an der Mündung der
Zittawa in die Schwarzawa wird 1091 erstmals erwähnt. Die Burg war Vorort eines
mährischen Teilfürstentums bzw. Mährens. 1243 erhielt B. eigenes Recht. Unter
König Rudolf von Habsburg wurde es zur Reichsstadt erhoben, doch hat sich dies
faktisch nicht ausgewirkt. S. Tschechoslowakei.
L.: Wolff 467; Rössler, E., Die Stadtrechte von Brünn aus dem 13. und 14.
Jahrhundert, 1852, Neudruck 1963; Bretholz, B., Geschichte der Stadt Brünn, Bd.
1 1911; Hlavácek, I., Brünn, LexMA 2 1983, 762ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 87.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deutschleuten (Minderherrschaft),
Deutschleuthen, Deutsch-Leuthen. Die aus einigen Dörfern bestehende
Minderherrschaft D. in Oberschlesien, innerhalb Schlesiens böhmischen Anteils,
kam durch Kauf an den irländischen Lord Taaffe. S. Tschechoslowakei.
L.: Wolff 490. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deutschösterreich (Republik). D. war vom 19.
Jahrhundert bis 1918 die Bezeichnung für die von Deutschen bewohnten Gebiete
der österreichisch-ungarischen Monarchie (Österreich-Ungarn). Diese Gebiete
bildeten nach dem Zusammenbruch Österreichs am 12. 11. 1918 die Republik D.
(Länder Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Tirol,
Vorarlberg und Salzburg, Ansprüche auf Südtirol, Deutschböhmen und
Sudetenland), die ein Teil des Deutschen Reiches sein wollte. Der Friede von
Saint Germain untersagte jedoch 1919 den Anschluss an Deutschland und die
Führung des Namens D. Zugleich gab er die sudetendeutschen Gebiete an die Tschechoslowakei. Am 21. 10. 1919 wurde der Name in
Republik Österreich umgewandelt.
L.: Ende und Anfang. Österreich 1918/19, hg. v. Jedlicka, L., 1969; Brauneder,
W., Deutsch-Österreich 1918, 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eger (Reichsstadt), tschech. Cheb.
Das Gebiet an der E. (Egerland) kam nach der allmählichen Eindeutschung des
nach dem Abzug der Germanen im Frühmittelalter slawisch besiedelten Raumes vor
1167 an die Staufer, die neben dem 1061 erstmals erwähnten Dorf E. die Stadt E.
gründeten. 1277 wurde E. Reichsstadt. 1322 verpfändete König Ludwig der Bayer
nach mehreren früheren Verpfändungen E. mit dem Egerland an Böhmen. 1353
übernahm Karl IV. als König von Böhmen das Pfand. Die Pfandschaft wurde bis
1806 nicht eingelöst. Mit dem Egerland wurde dann E. Böhmen staatsrechtlich
eingegliedert. 1918 kam es an die Tschechoslowakei.
S. Tschechien.
L.: Wolff 465; Schürer, O., Geschichte der Burg und Pfalz Eger, 1934; Sturm,
H., Eger, Geschichte einer Reichsstadt, 1951.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Egerland (Reichsland). Eger an der Eger
wird 1061 erstmals erwähnt. Die historische Landschaft E. ist der nördliche
Teil des mittelalterlichen Banngebiets auf dem bayerischen Nordgau mit
Fichtelgebirge und Egerer Becken. Im frühen 12. Jahrhundert wurde es von der
bayerischen Besiedlung erfasst (Bau einer Burg durch den Diepoldinger
Markgrafen Diepold III. von Vohburg) und erscheint seit 1135 als Region Eger.
Sie wurde nach 1146 und vor 1167 auf Grund der Heirat Kaiser Friedrichs I.
Barbarossa mit Adela von Vohburg dem Reich unmittelbar unterstellt und von
Friedrich I. Barbarossa zu einer straff organisierten Herrschaft mit dem Vorort
Eger ausgebaut (provincia Egrensis, 1261 Egerlant). Nach dem Sturz der Staufer
(um 1254) wurde das bis 1266 reichsunmittelbare Land aufgeteilt. Der Süden
wurde vom Kloster Waldsassen zum Stiftland (Stiftsland) zusammengefasst, das
1411 unter den Schutz, in der Mitte des 16. Jahrhunderts unter die Landeshoheit
der Pfalz und 1628 unter die Landeshoheit Bayerns kam. Den Westen zogen die
Burggrafen von Nürnberg an sich und bildeten vom 15. Jahrhundert an um
Wunsiedel die sechs Ämter auf dem Gebirg (Sechsämterland), die mit der
Markgrafschaft Bayreuth 1810 an Bayern kamen. Im Norden fielen Teile an das
meißnische Vogtland, wobei die Reichsherrschaft Asch entstand. Den Rest erwarb
Böhmen, das den Erwerb aber 1276 dem Reich zurückgeben musste. 1322 gewann
Johann von Luxemburg dieses Gebiet als Gegenleistung für die böhmische Stimme
bei der Wahl Ludwigs des Bayern zum König (neben 20000 Mark Silber) als
Reichspfandschaft Eger. Diese wurde bis 1806 nicht eingelöst und erst in diesem
Zeitpunkt staatsrechtlich Böhmen eingegliedert. 1945 wurde die fast rein
deutsche Bevölkerung aus der 1918 entstandenen Tschechoslowakei
weitgehend ausgewiesen. S. Tschechien.
L.: Wolff 465; Gradl, H., Geschichte des Egerlandes bis 1437, 1893; Bergmann,
A., Das heutige Egerland, 1957; Käubler, R., Das Alter der deutschen Besiedlung
des Egerlandes, 1958; Sturm, H., Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder,
Bd. 2 1967f.; Sturm, H., Districtus Egranus, Historischer Atlas von Bayern,
Altbayern 2,2 1981; Pscheidt, E., Eger. Ehemals eine freie Reichsstadt,
Ausstellungskatalog o. J. (1984); Ambronn, K./Hlavácek, I., Eger, LexMA 3 1986,
1604ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Friedland (Herrschaft, Herzogtum). In F.
in Nordböhmen erscheint im 13. Jahrhundert eine Burg. Die Herrschaft F.,
ursprünglich in der Lausitz gelegen, kam vor 1278 vom Hochstift Meißen an
Böhmen, gehörte von 1278 bis 1551 den Herren von Biberstein (Bieberstein), die
1534 die Reformation einführten, und dann vor 1620 Herren von Redern. Nach 1620
wurde sie eingezogen, fiel 1621/1622 an Albrecht von Wallenstein und gab dessen
auf etwa 1200 Quadratkilometern erweitertem Herzogtum (1625/1627-1634) den
Namen. Nach 1634 kam F. mit der Herrschaft Reichenberg an die Grafen Gallas.
Der letzte Graf übertrug die Güter 1757 dem Grafen Clam. 1918/1919 kam F. zur Tschechoslowakei, 1938 im Sudetengebiet zum Deutschen
Reich und 1945 wieder an die Tschechoslowakei.
L.: Wolff 467; Schicketanz, A., Die Geschichte des Kreises Friedland, 1965.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hultschin (Ländchen), Hultschiner
Ländchen, tschech. Hlučinsko. Kurz vor 1278 gründete König Ottokar II. von
Böhmen den Ort Hultschin in Nordmähren. Das umliegende Gebiet zwischen Oppa,
Oder und Zinna war seit der Trennung von Mähren am Ende des 14. Jahrhunderts
keine selbständige Einheit sondern nur Teil verschiedener schlesischer
Fürstentümer (Troppau). Mit diesen gelangte es an Habsburg. 1742 kam es von
Österreich an Preußen. 1919/1920 fiel das Hultschiner Ländchen mit 315,8
Quadratkilometern und (1910) 48446 Einwohnern ohne Volksbefragung an die Tschechoslowakei (Versailler Vertrag vom 28. 6. 1919,
Besetzung 4. 2. 1920). Von 1938 bis 1945 gehörte es nochmals zu Deutschland.
L.: Wolff 481; Bollacher, E., Das Hultschiner Ländchen im Versailler
Friedensvertrag, 1930; Schellin, G., Das Hultschiner Ländchen. Eine
Landeskunde, Diss. phil. Königsberg 1933.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jägerndorf (Herzogtum, Residenz). J. in
Oberschlesien an der Straße Breslau-Olmütz am Zusammenfluss von Oppa und
Geldoppa wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts als Stadt zu deutschem Recht
gegründet. Es gehörte ursprünglich zum Herzogtum Troppau. 1384 fiel es von Troppau
an Oppeln, 1390 an Jodok von Mähren, 1411 an König Wenzel von Böhmen und 1421
an Ratibor. 1437 spaltete sich J. als eigenes Herzogtum ab. 1493 kam es nach
Absetzung des Fürsten durch König Matthias Corvinus (1474) an die Freiherren
von Schellenberg. 1523 erwarb Markgraf Georg von Ansbach dieses Herzogtum. Nach
dem Tod seines Sohnes Georg Friedrich fiel es an die Markgrafen von
Brandenburg, die es mit Oderberg und Beuthen zusammenfassten. 1617/1621 gingen
diese Gebiete infolge Teilnahme des Herzogs am böhmischen Aufstand an
Österreich verloren. Den nördlichen Teil des Landes konnte König Friedrich II.
1742 an Preußen zurückgewinnen. Das Herzogtum umfasste ein Gebiet von 17
Quadratmeilen. 1918/1919 fiel das Gebiet von Österreich an die Tschechoslowakei, 1993 an Tschechien.
L.: Wolff 481, 488; Biermann, G., Geschichte der Herzogtümer Troppau und
Jägerndorf, 1874; Stamm- und Übersichtstafeln der schlesischen Fürsten, hg. v.
Wutke, K., 1911; Geschichte Schlesiens, hg. v. d. Hist. Komm. f. Schlesien, Bd.
1 1961; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 182; Urbare des Fürstentums Jägerndorf aus der Zeit der
Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (1531-1535-1554/78), hg. v. Hanke, S. u. a.,
2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Krumau (Herrschaft, Herzogtum),
tschech. Český Krumlov. K. an der Moldau in Südböhmen wird als Stadt 1274
genannt. Es wurde Mittelpunkt der Güter der Rosenberg (Rosenberger) und der
Eggenberg (Eggenberger). 1718/1719 fiel es an die Fürsten von Schwarzenberg
(Herzogtum K.), 1918 an die Tschechoslowakei
(1993 Tschechien).
L.: Wolff 464; Tannich, K., Die Burg Krummau, (in) Bohemia, Jb. des Collegium
Carolinum 4 (1963); Himl, P., Die ,armben Leüte’ und die Macht. Die Untertanen
der südböhmischen Herrschaft Český Krumlov/Krumau, 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Liechtenstein (Fürstentum). Vielleicht
ministerialischer, vielleicht auch hochfreier Herkunft lassen sich im früheren
12. Jahrhundert Ministeriale bzw. Edelherren von L. südlich von Wien
nachweisen. Sie hatten umfangreiche Güter in der Steiermark, in Kärnten und in
Mähren. Die steirische Linie Murau starb 1619 aus. Die mährische Linie
Nikolsburg wurde 1608/1623 in den Reichsfürstenstand erhoben und erwarb 1613
die schlesische Herrschaft Troppau und 1623 das Herzogtum Jägerndorf. 1699/1712
kaufte sie die reichsunmittelbare, bis 1392/1416 den Grafen von Werdenberg, bis
1507/1510 den Freiherren von Brandis (, die bis etwa 1435 auch die letzten
Teile der Herrschaft Schellenberg erwarben,) bis 1613 den Grafen von Sulz und
dann durch Verkauf den Grafen von Hohenems gehörigen Herrschaften Vaduz (1712,
für 290000 Gulden) und Schellenberg (1699, für 115000 Gulden) und erhielt dafür
(gegen ein Darlehen von 250000 Gulden) 1707 Sitz und Stimme auf der Fürstenbank
des schwäbischen Reichskreises und 1713 (unter dem Obersthofmeister Anton
Florian von L., dem Vertrauten Kaiser Karls VI.) im Reichsfürstenrat. Am 23. 1.
1719 wurden Vaduz und Schellenberg unter dem Namen L. zu einem
reichsunmittelbaren Fürstentum erhoben, das 1723 Sitz und Stimme im Reichstag
erhielt. 1781 spaltete sich das Haus in zwei Linien, von denen die ältere das
Fürstentum L. mit dem Großteil der österreichischen und schlesischen
Herrschaften und Güter übernahm. 1806 wurde das 3 Quadratmeilen bzw. 160
Quadratkilometer große L. mit 5000 Einwohnern zum Beitritt zum Rheinbund
gezwungen und danach souverän. 1815 trat es dem Deutschen Bund bei. 1862
erlangte es eine Verfassung. 1866 wurde es gänzlich unabhängig, blieb aber
durch eine Zollunion mit Österreich verbunden, die es 1919 in eine Zollunion
mit der Schweiz auswechselte. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche
Reich 1938 verlegte der Fürst seinen Wohnsitz von Wien nach Vaduz. 1945 gingen
die Güter in Mähren (Tschechoslowakei) und
Schlesien (Polen) verloren. Das Fürstentum umfasst in der Gegenwart 160
Quadratkilometer mit (1984 26680, 2005) 34600 Einwohnern und (1984) knapp 50000
Gesellschaften.
L.: Wolff 178; Zeumer 553 II b 57; Wallner 687 SchwäbRK 40; Großer Historischer
Weltatlas III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4; Falke, J. v., Geschichte des
fürstlichen Hauses Liechtenstein, Bd. 1ff. 1868ff.; Biermann, G., Geschichte
der Herrschaften Troppau und Jägerndorf, 1874; Umlauft, F., Das Fürstentum
Liechtenstein, 1891; Kaiser, P., Geschichte von Liechtenstein-Vaduz, 2. A.
1923; Regesten von Vorarlberg und Liechtenstein bis 1260, hg. v. Helbok, A.,
1925; Flach, W., Landeskunde von Liechtenstein, 1938; Steger, C., Fürst und Landtag
nach Liechtensteinischem Recht, Diss. jur. Freiburg im Üchtland 1950; Seger,
O., Überblick über die liechtensteinische Geschichte, 2. A. 1965; Raton, P.,
Liechtenstein. Staat und Geschichte, 1969; Dopsch, H., Der Dichter Ulrich von
Liechtenstein und die Herkunft seiner Familie, (in) FS F. Hausmann, 1977,
93ff.; Liechtenstein - Fürstliches Haus und staatliche Ordnung, 1987; Der
ganzen Welt ein Lob und Spiegel, hg. v. Oberhammer, E., 1990; Csendes, P.,
Liechtenstein, LexMA 5 1991, 1968; Geiger, P., Kriegszeit. Lichtenstein 1939
bis 1945, 2010; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010; 1712 - Das Werden eines
Landes - Begleitbuch zur Ausstellung, 2012.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lobositz (Herrschaft). L. in Nordböhmen
war Mittelpunkt der Herrschaft L. Sie unterstand ehemals der Familie
Schwarzenberg und gelangte 1918 zur Tschechoslowakei
(1993 Tschechische Republik).
L.: Wolff 465. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mähren (Markgrafschaft, Markgrafentum).
Bis in die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts siedelten im „Gebiet
an der March“ zwischen der Böhmisch-Mährischen Höhe, den Ostsudeten,
Westbeskiden, Kleinen Karpaten und dem Javornikgebirge Kelten, bis zum sechsten
Jahrhundert Germanen (Quaden, Heruler, Rugier, Langobarden), danach um 530 von
Norden und um 600 von Süden Slawen. Im 9. Jahrhundert (etwa ab 833) entstand
das um 850 tributäre Bindungen an das Ostfrankenreich abschüttelnde
Großmährische Reich (Swatopluk 870-894), nach dessen Zerfall im 10. Jahrhundert
M. Streitobjekt zwischen Ungarn und Böhmen (Przemysliden) wurde. Nach kurzer
Herrschaft Polens zu Beginn des 11. Jahrhunderts (um 1003-1010) fiel M. an
Böhmen und wurde den nachgeborenen böhmischen Herzogssöhnen zugeteilt. 1182
erhielt es von Kaiser Friedrich I. Barbarossa die Reichsunmittelbarkeit als
Markgrafschaft, blieb aber lehnsrechtlich an Böhmen gebunden und nur über
dieses dem Reich angeschlossen. Danach erlebte M. bedeutenden Zuwachs an
deutscher Bevölkerung. Hauptstadt wurde Olmütz (bis 1641), dann Brünn. Nach dem
Aussterben der Markgrafen (1306) gab König Karl IV. 1349 M. seinem Bruder
Johann Heinrich. Mit dem Aussterben dieser Linie fiel M. an den König von
Böhmen, danach an den späteren Kaiser Sigmund, der es 1423 seinem Schwiegersohn
Herzog Albrecht von Österreich (König Albrecht II.) überließ. Nach dem Tod des
nachgeborenen Sohnes Albrechts, Ladislaus Postumus, 1457 kam es an Polen,
Ungarn und dann an Böhmen. 1526 fiel M. mit Böhmen nach der Schlacht von Mohacs
endgültig an Österreich. Das Markgrafentum umfasste die Kreise Olmütz,
Hradisch, Brünn, Znaim und Iglau. 1849 wurde M. Kronland in Österreich. Am 28.
10. 1918 wurde es Teil der Tschechoslowakei. Das
Münchener Abkommen von 1938 löste die Landeshoheit auf, grenzte das nördliche,
deutsch besiedelte Mähren-Schlesien als Regierungsbezirk Troppau vom
tschechisch besiedelten Mittelmähren ab und gliederte das vorwiegend deutsch
besiedelte Südmähren dem Regierungsbezirk Niederdonau an. Von März 1939 bis Mai
1945 bildete das verbleibende M. zusammen mit einem ebenfalls verkleinerten
Böhmen das Reichsprotektorat Böhmen und M. Nach 1945 stellte die dritte
tschechoslowakische Republik unter Vertreibung von etwa einer Million Deutschen
die alten Landesgrenzen wieder her (1993 Tschechien, Tschechische Republik).
L.: Wolff 466ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66
(1378) I/K 4, II 78 (1450) H4, III 22 (1648) H4; Schwoy, F., Topographie vom
Markgrafthum Mähren, Bd. 1ff. Wien 1793ff.; Codex diplomaticus et epistolaris
Moraviae, hg. v. Chlumecky u. a., Bd. 1ff. 1836ff.; Bretholz, B., Geschichte
Mährens, Bd. 1f. 1893ff.; Juritsch, G., Die Deutschen und ihre Rechte in Böhmen
und Mähren im 13. und 14. Jahrhundert, 1905; Bretholz, B., Geschichte Böhmens
und Mährens, Bd. 1ff. 1921ff.; Peterka, O., Rechtsgeschichte der böhmischen
Länder, Bd. 1f. 1923ff., Neudruck 1965; Kartographische Denkmäler der
Sudetenländer, hg. v. Brandt, B., 10 Hefte 1930ff.; Sudentendeutsches
Ortsnamenbuch, hg. v. Gierach, K./Schwarz, E., 1932ff.; Grögler, A., Das
Landkartenwesen von Mähren und Schlesien seit Beginn des 16. Jahrhunderts,
1943; Sudetendeutscher Atlas, hg. v. Meynen, E., 1954; Krallert, W., Atlas zur
Geschichte der deutschen Ostsiedlung, 1958; Wegener W., Böhmen/Mähren und das
Reich im Hochmittelalter, 1959; Schwarz, E., Volkstumsgeschichte der
Sudetenländer, Bd. 2: Mähren-Schlesien, 1966; Glassl, H., Der mährische
Ausgleich, 1967; Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder, hg. v. Bosl,
K., Bd. 1ff. 1967ff.; Schacherl, L., Mähren, 1968; Seibt, F., Deutschland und
die Tschechen, 1974; Válka, J., Die Stellung Mährens im Wandel des böhmischen
Lehensstaates, (in) Europa 1500, 1986, 292ff.; Bernt, A., Die Germanen und
Slawen in Böhmen und Mähren, 1989; Hrabovec, E., Vertreibung und Abschub –
Deutsche in Mähren 1945-1947, 2. A. 1996; Zemlicka, J., Mähren, LexMA 6 1992,
106; Deutsche Geschichte im Osten Europas, Böhmen und Mähren, hg. v. Prinz, F.,
1993; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 37.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mistek (Herrschaft). 1572 verkauften die Piasten von Teschen die Herrschaft M. in Schlesien an das Hochstift Olmütz. S. Tschechoslowakei. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neiße (Fürstentum, Residenz), poln.
Nysa. Das aus einem älteren slawischen Dorf Nyza hervorgegangene, schon im 12.
Jahrhundert in den Händen der Bischöfe von Breslau befindliche, vor 1223
Vorortaufgaben erhaltende N. in Schlesien erlangte im frühen 13. Jahrhundert
flämisches Stadtrecht. Kurz vor dem 23. 6. 1290 räumte der Herzog von Breslau
dem Hochstift Breslau auf seinen Gütern um N. und Ottmachau beschränkte
Landesherrschaft ein, die spätestens 1333 zur vollen Landesherrschaft
erstarkte. 1342 nahmen die Bischöfe dieses Bistumsland von Böhmen zu Lehen,
erweiterten es 1344 durch den Kauf des Herzogtums Grottkau und nannten sich
seitdem Fürsten von N. und Herzöge von Grottkau. N. hatte einen Flächeninhalt
von 41 Quadratmeilen und war in die Kreise N. und Grottkau gegliedert. 1742
wurde N. zwischen Preußen und Österreich geteilt. Der zu Preußen gehörige
Anteil wurde 1810 säkularisiert, der zu Österreich gehörige Anteil fiel
1918/1919 an die Tschechoslowakei. N. gelangte
1945 unter die Verwaltung Polens, 1990 als politische Folge der deutschen
Wiedervereinigigung an Polen.
L.: Wolff 477f., 488; Kastner, A., Geschichte der Stadt Neiße mit besonderer
Berücksichtigung des kirchlichen Lebens in der Stadt und dem Fürstentum Neiße,
Bd. 1f. 1854ff.; Pfitzner, J., Besiedlungs-, Verfassungs- und
Verwaltungsgeschichte des Breslauer Bistumslandes, 1926; Schönaich, G., Die
alte Bischofsstadt Neiße, 1935; Keblowski, J., Nysa, 1972; Klose, A., ”Festung
Neisse”, 1980; Neiße, hg. v. d. Stiftung Kulturwerk Schlesien, 1988; Bein,
W./Schmilewski, U., Neiße - das Schlesische Rom im Wandel der Jahrhunderte,
1988; Menzel, J., Neiße, LexMA 6 1992, 1086; Jarczyk, F., Neisse, 1996; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,
2, 406; Scholz, B., Das geistliche Fürstentum Neisse, 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oderberg (Herrschaft). Die freie
Minderherrschaft O. in Oberschlesien war ursprünglich ein Teil des Fürstentums
Ratibor, den Herzog Johann von Oppeln und Ratibor an Markgraf Georg von
Jägerndorf gab. 1617 verlor dieser durch Spruch der Landstände nach Beuthen
auch O., das an die Grafen Henckel gelangte. 1742 wurde der nördlich der Oder
und Oppa gelegene Teil an Preußen abgetreten, der Rest mit der Stadt O. an der
alten Oder blieb bei Schlesien böhmischen Anteils und damit bei Österreich.
1918 kam O. zur Tschechoslowakei.
L.: Wolff 482, 489.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Olmütz (Bistum, Erzbistum, bischöfliche
Residenz, fürstliche Residenz), Olomouc. Nach älteren slawischen
Siedlungsspuren des 7. Jahrhunderts wurde in O. an der March(in Mittelmähren)
in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts ein Stützpunkt der Přemysliden
(Przemysliden) errichtet, der seit 1019/1020 planmäßig gefördert wurde.
Vermutlich im Jahre 1063 wurde das seit 976 bezeugte Landesbistum Mähren nach
O. verlegt. Das Bistum unterstand wohl (seit 976) dem Erzbischof von Mainz und
von 1344 bis 1421 dem Erzbischof von Prag. Kaiser Karl IV. verlieh dem Bischof
Fürstenrang. 1777 wurde O. zum Erzbistum erhoben, zu dem als Bistum Brünn
gehörte. S. Tschechoslowakei, Tschechien.
L.: Wolff 467; d’Elvert, C., Zur Geschichte des Erzbistums Olmütz, 1895;
Zemlicka, J., Olmütz, LexMA 6 1993, 1401; Metropolen im Wandel, 1995, 233;
Spacil, V., Sbirka listin archivu mesta Olomouce 1261-1793, 1998; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 580,
1, 2, 430, 432. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum,
Republik). Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn und March
bzw. Leitha) wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern
(Noricum), seit dem 5. Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen,
dann zumindest teilweise von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von
den 788 unter die Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um 660 im
Wienerwald) beherrscht. Nach dem Tod des bayerischen praefectus Gerold 799
wurde der Kern des späteren Ö. (zwischen Enns und Wienerwald) als Mark
eingerichtet, neben der es eine Mark Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9.
Jahrhunderts (881) wurden die karolingischen Marken im Südosten von den Ungarn
angegriffen und beseitigt (907). Nach der Schlacht gegen die Ungarn auf dem
Lechfeld (955) erscheint 970 erneut ein Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark
(Markgrafschaft) den Babenbergern gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III.
vom 1. 11. 996 für das Hochstift Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998
Ostarriche) erstmals als Name für ein um Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht
sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“, Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11.
Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya und Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch
als Austria bezeichnet. Hauptort wurde zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog
der 1138 im Wettbewerb mit dem welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum
deutschen König gewählte Staufer Konrad III. den übermächtigen Welfen (Heinrich
dem Stolzen) das Herzogtum der Bayern mit der Begründung, dass kein Herzog zwei
Herzogtümer gleichzeitig haben könne, und gab es als Lehen an seinen
Stiefbruder, den babenbergischen Markgrafen Leopold IV., der damit vom Grafen
einer Mark zum Herzog des gesamten Herzogtums (Stammesherzogtums) der Bayern
aufstieg. Als sich der seinen Vater Heinrich den Stolzen beerbende Welfe
Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht abfinden wollte, gab sein um
Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, 1156 das Herzogtum
Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste aber im seit dem 19. Jahrhundert
so genannten privilegium minus die Mark vom Herzogtum Bayern und erhob sie zum
eigenen, dadurch von Bayern getrennten Herzogtum (Territorialherzogtum) Ö.
(Weiberlehen), in dem der Herzog die grundsätzlich oberste Gerichtsgewalt
innehatte. 1180 wurde auch die karantanische Mark ein Herzogtum (Steiermark).
1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger Handfeste) von 1186 das Herzogtum
Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an die Babenberger. 1246 starben die
Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer Erbtochter verheiratete Ottokar
II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten sich 1254 das Erbe. Dabei
gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa dieser Zeit (1252/1254/1264)
wurde von der provincia super Anasum (Land ob der Enns) oder von der Austria
superior gesprochen, von wo aus es allmählich zur Benennung des Herzogtums Ö.
als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam, obwohl beide Länder bis 1806
nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und weitgehend gemeinsame Wege
gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang Ottokar II. von Böhmen 1260 die
Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain, nachdem schon 1192 und 1198 unter den
Babenbergern eine Personalunion zwischen Ö. und Steiermark bestanden hatte.
Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278 belehnte König Rudolf von Habsburg 1282
seine Söhne mit Ö., das während des 13. Jahrhunderts zwei eigene Landrechte
erhielt, Steiermark und Krain, von denen Krain aber bis 1335/1374 als
Pfandschaft an die in Friaul, Istrien und Krain sowie in Tirol (1248)
begüterten Grafen von Görz kam, die auch das Herzogtum Kärnten erhalten hatten.
Von diesen übernahmen die Herzöge von Ö., die (durch Rudolf IV.) 1358/1359
zwecks Angleichung ihrer minderen Rechtsstellung an diejenige der Kurfürsten
das im 19. Jahrhundert sog. privilegium maius als Fälschung herstellen ließen
und 1365 in Wien eine Universität gründeten, 1335 Kärnten, Teile Krains und der
Windischen Mark, 1363/1364 Tirol, 1374 Istrien und weitere Teile Krains sowie
1500 schließlich die vordere und hintere Grafschaft Görz. Dazu kamen 1368 der
Breisgau mit Freiburg sowie die Reichslandvogtei in Schwaben und die
Reichsgrafschaft Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des Arlbergs (Feldkirch,
Bregenz), 1382 Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume). 1379 wurden diese
Gebiete zwischen Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns,
außer Pitten-Wiener Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige Länder
Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die
leopoldinische Linie wurde ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für
Tirol (und das Gebiet westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die
schwäbisch-alemannischen Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438]
Albrecht II.) erlangte als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter
und den Königsthron. Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des
gefälschten privilegium maius Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam
das albertinische Erbe an die Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im
Süden (Friaul) und vorübergehend im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien
und Niederösterreich) Güter verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien
vereinigte die leopoldinische Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften
(einschließlich Burgunds mit rund 2000 Quadratmeilen), die nunmehr in
”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns,
Steiermark, Kärnten, Krain) und ”oberösterreichische” Länder (Tirol,
Vorderösterreich) eingeteilt wurden, mit denen Württemberg (von 1519 bis 1534)
und das 1477 erworbene Burgund in Personalunion verbunden waren. Dazu kamen
1500 Görz, um 1505 als Gewinn aus dem bayerischen Erbfolgekrieg die drei
unterinntalischen Gerichte Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau
und Ortenau (1551/1556 Lösung des Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische
Gebiete (Ampezzo, Rovereto u. a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex
dieses Hauses Ö. (Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten,
Krain, Tirol, Vorderösterreich, Württemberg), der im Wesentlichen den 1512
geschaffenen österreichischen Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an
Ferdinand I. Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix
Austria nube (Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem
Tod des Königs von Ungarn 1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern
sowie einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine
oberösterreichische Ländergruppe (mit Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz
Innsbruck, eine innerösterreichische Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain)
mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen
und dem restlichen Ungarn und der Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das
Elsass an Frankreich und die Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben
der jüngeren Tiroler Linie, die in der oberösterreichischen Ländergruppe
nachgefolgt war, kamen deren Güter 1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr
gelangen in den Türkenkriegen 1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen
(Ungarn, Siebenbürgen, Banat, Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am
Ende des um das Erbe der spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11. 1700)
geführten spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei Verzicht
auf Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der) spanischen
Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia und Angleria und den
Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und Sardinien,
das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war, tauschte. 1735/1738
wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729 eingezogenen
Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das Herzogtum
Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht hatte,
gegen die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die
Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete
(beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena, Finale, Piombino mit Elba,
Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich angehörten. 1713 erhielt die sog.
monarchische Union in der Pragmatischen Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das
die unteilbare Einheit (unio indivisibilis et inseparabilis), die
Primogeniturnachfolge und die subsidiäre weibliche Erbfolge festschrieb. Erster
gemeinsamer Landesfürst war Karls VI. Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter
der als Auswirkung des Absolutismus das Behördenwesen in der Form sachlich
gegliederter Zentralbehörden reformiert wurde, zugleich aber im schlesischen
Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren
ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II., wurde aus der
monarchischen Union, die vor allem als Folge der Aufteilung Polens 1772 um
Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das Innviertel und
1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des aufgeklärten
Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte Hoheitsrechte der
Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf Zentralbehörden übergingen.
Folgerichtig entstanden ein einheitliches Strafgesetzbuch (1787) und ein für
die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (1811).
1804 erhielt der Staat nach dem Vorbild Frankreichs auch durch die Annahme des
Titels eines erblichen Kaisers von Ö. einen einheitlichen, in seinem Umfang
aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen. Infolge der Kriege mit Frankreich gingen
1797 die (verbliebenen) österreichischen Niederlande und die Lombardei
verloren, doch wurden von der 1797 durch Frankreich aufgelösten Republik
Venedig Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien erworben. Im § 1
des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die
Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer Trient und Brixen und die in
beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster. Weiteres kam an
Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische Küstenland und
Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet werden, doch
konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit Berchtesgaden
eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile Österreichs ob
der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest abgegeben werden.
1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der Niederlande,
Vorderösterreichs und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich begann die
Mitgliedschaft Österreichs mit seinen ehemaligen Reichsländern im Deutschen
Bund als Präsidialmacht. 1816 wurde von Bayern gegen Marktredwitz Vils im
Außerfern gewonnen. Im Gefolge der Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848
eine vom Kaiser durch Oktroi in Kraft gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am
31. 12. 1851 unter Rückkehr zum Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder
aufgehoben wurde. Nach § 1 der österreichischen oktroyierten Verfassung vom 4.
3. 1849 bestand zu dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden Kronländern:
Erzherzogtum Ö. ob der Enns, Ö. unter der Enns, Herzogtum Salzburg, Herzogtum
Steiermark, Königreich Illyrien (Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, gefürstete
Grafschaft Görz und Gradisca [Gradiska], Markgrafschaft Istrien und Stadt
Triest mit ihrem Gebiet), gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg,
Königreich Böhmen, Markgrafschaft Mähren, Herzogtum Oberschlesien und
Niederschlesien (Schlesien), (Königreich Galizien und Lodomerien [mit den
Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem Großherzogtum Krakau], Herzogtum
Bukowina, Königreich Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Ungarn, Großfürstentum
Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke, lombardisch-venetianisches Königreich (lombardo-venezianisches
Königreich), wobei nach dem 5. 3. 1860 diese strikte Terminologie zugunsten von
Königreichen und Ländern aufgegeben wurde. 1859 ging infolge der Niederlage
gegen Sardinien und Frankreich die Lombardei an Sardinien (1861 Italien) verloren.
1861 wurde erneut eine wenig eindrucksvolle Verfassung geschaffen. 1866 fiel
infolge der Niederlage gegen Preußen und Italien Venetien an das 1861 aus
Sardinien neu entstandene Italien. Außerdem musste Ö. der Auflösung des
Deutschen Bundes und der Begründung des Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867
mussten im sog. Ausgleich Ungarn besondere Rechte zugestanden werden, so dass
aus dem Kaisertum Ö. die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie
(Transleithanien und Zisleithanien, seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn
seit 1848 eine Verfassung hatte, führte dies im Dezember 1867 zugleich in
Erweiterung der Reichsverfassung von 1861 zu einer konstitutionellen
Verfassung. Die weitere Entwicklung wurde von den Nationalitätenproblemen
bestimmt. Die sich aus der fehlenden Übereinstimmung von Staat und Nation
ergebenden Spannungen verschärften sich durch die Okkupation (1878) und die
Annexion (1908) Bosniens und der Herzegowina aus dem zuvor osmanisch-türkischen
Herrschaftsbereich. Sie führten schließlich in den durch das Attentat auf den
österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand (Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten
ersten Weltkrieg. Nach der militärischen Niederlage und nach dem missglückten
Versuch der Umwandlung Zisleithaniens in einen Nationalitätenstaat (17. 10.
1918) verzichtete der Kaiser von Ö. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den
Staatsgeschäften. Schon zuvor hatten sich nichtdeutsche nationale Bestandteile
von Ö. abgelöst (Tschechoslowakei, Ungarn,
Jugoslawien). Neben Tschechen, Südslawen und Ukrainern begründeten am 21. 10.
1918 auch die deutschen Abgeordneten des Reichsrates als provisorische
Nationalversammlung den eigenen Staat Deutschösterreich (Deutsch-Österreich),
in den die deutschen Siedlungsgebiete Österreich-Ungarns einbezogen werden sollten,
dem Deutsch-Böhmen, Sudetenland, Südtirol sowie kleinere Teile Kärntens und
Deutsch-Westungarns aber verloren gingen und der auf Druck der nichtdeutschen
Mächte auf die Verbindung mit dem Deutschen Reich verzichten und den Namen Ö.
annehmen musste. Am 1. 10. 1920 erhielt die neue Republik Ö. eine Verfassung.
1933/1934 kam es in ihr zu einem schrittweisen Staatsstreich durch das Kabinett
Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine neue Verfassung (ständischer Bundesstaat)
erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918 von den Alliierten verwehrten, von dem in
Braunau am Inn in Oberösterreich geborenen deutschen Reichskanzler Adolf Hitler
ultimativ geforderten Anschluss an das Deutsche Reich, dem in einer
Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der Österreicher zustimmten. Durch das
Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis 1945 in die sieben Reichsgaue Wien,
Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg, Steiermark und Tirol gegliedert.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö. wiederhergestellt und wurde
durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945 am 19. 12. 1945 die
Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete mit dem Abschluss
eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten Siegermächten gegen
Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit. Wirtschaftlich an Deutschland
orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der Neutralität zum 1. 1. 1995 der
Europäischen Union bei. S. a. Habsburg, Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK
1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78
(1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wurzbach, K. v., Biographisches
Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60 1856ff.; Huber, A./Redlich, O.,
Geschichte Österreichs (bis 1740), Bd. 1ff. 1885ff., Neudruck 1968; Werunsky,
E., Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte, Wien 1894-1938
(Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte. Geschichte
der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts, Bd. 1f. 1895,
2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen Staatsverwaltung
1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff., Neudruck 1968;
Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.; Curs, O.,
Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche, Ostarike,
Ostarriche, [Gau um die Donau?,] Nöchling, Neuhofen an der Ybbs, nicht
Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A., Handbuch der österreichischen
Rechtsgeschichte, Bd. 1 Österreichische Reichsgeschichte des Mittelalters, 2.
A. 1914; Stolz, O., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte
Österreichs, 1951; Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94,
IV, 5, Ostarrichi, Oriens, orientales partes, orientalis plaga, terra
australis; Goldinger, W., Geschichte der Republik Österreich, Wien 1962;
Mitterauer, M., Karolingische Markgrafen im Südosten, 1963; Brunner, O., Land
und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs
im Mittelalter, 6. A. 1973; Hohenecker, L./Otruba, G., Von Saint Germain zum
Staatsvertrag. Österreich 1918-1955, Wien 1967; Lhotsky, A., Geschichte
Österreichs seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, 1967; Grass, N., Der Wiener
Dom, die Herrschaft zu Österreich und das Land Tirol, 1968; Österreich im Jahre
1918, hg. v. Neck, R., 1968; Bauer, R., Österreich. Ein Jahrtausend Geschichte
im Herzen Europas, 1970; Walter, F., Österreichische Verfassungs- und
Verwaltungsgeschichte von 1500-1955, 1972; Hellbling, E., Österreichische
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, 2. A. Wien 1974; Lechner, K., Die
Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Wien 1976; Weltin,
M., Das österreichische Land des 13. Jahrhunderts im Spiegel der
Verfassungsentwicklung, (in) Vorträge und Forschungen 23, hg. v. Classen, P.,
1977, 381ff.; Sturmberger, H., Land ob der Enns und Österreich, 1979; Zöllner,
E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990;
Autriche (Österreich), bearb. v. Grass, N., 1979, (in) Introduction
bibliographique à l’histoire du droit et à l’ethnologie juridique, hg. v.
Gilissen, J., D/4; Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A.
2005; Simon, W., Österreich 1918-1938, 1984; Bibliographie zur Geschichte der
Städte Österreichs, hg. v. Rausch, W., 1984; Reichert, F., Landesherrschaft,
Adel und Vogtei. Zur Vorgeschichte des spätmittelalterlichen Ständestaates im
Herzogtum Österreich, 1985; Österreich im Europa der Aufklärung, Bd. 1, 2 hg.
v. Plaschke, R./Klingenstein, G., 1985; Bruckmüller, E., Sozialgeschichte
Österreichs, 1985; Baltl, H./Kocher, G., Österreichische Rechtsgeschichte, 10.
A. 2004; Dieman, K., Geschichten vom ”Haus Österreich”, 1986; Good, D., Der
wirtschaftliche Aufstieg des Habsburgerreiches 1750-1914, 1986; Glatz,
F./Melville, R., Gesellschaft, Politik und Verwaltung in der
Habsburgermonarchie, 1830-1918, 1987; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas,
1987; Zöllner, E., Der Österreichbegriff, 1988; Hödl, G., Habsburg und
Österreich 1273-1493, 1988; Bihl, W., Von der Donaumonarchie zur Zweiten
Republik, 1989; Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft im
Hochmittelalter am Beispiel Österreichs, 1990; Dienst, H., Regionalgeschichte
und Gesellschaft im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs, 1990; Österreich
im Hochmittelalter, hg. v. Drabek, A., 1991; Rauchensteiner, M., Der Tod des
Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der erste Weltkrieg, 1993; Scheibelreiter,
G., Österreich, LexMA 6 1993, 1520; Österreichische Geschichte in 10 Bänden,
hg. v. Wolfram, H., 1994ff.; Brunner, K., Österreichiche Geschichte 907-1156,
1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996; Dopsch, H., Die Länder und
das Reich, 1999; Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P. u. a., 1999; Wiesflecker, H., Österreich im
Zeitalter Maximilians I., 1999; Scheuch, M., Österreich im 20. Jahrhundert,
2000; Brauneder, W., Deutschösterreich 1918, 2000; Urban, O., Der lange Weg zur
Geschichte, 2000; Vocelka, K., Geschichte Österreichs, 2000; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 846;
Kulenkampff, A., Österreich und das alte Reich, 2005; Beller, S., Geschichte
Österreichs, 2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u. a., 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Österreichisch-Schlesien (Herzogtum). 1526 gelangten die
stark zersplitterten Fürstentümer Schlesiens mit Böhmen durch Erbfolge an
Habsburg bzw. Österreich. Ihm gegenüber erhob Brandenburg auf Grund eines 1537
geschlossenen, 1546 aber für nichtig erklärten Erbvertrages Ansprüche auf
Liegnitz, Brieg, Wohlau und das 1621 in Vollstreckung der Reichsacht Georg von
Brandenburg entzogene Jägerndorf. 1686 wurde Brandenburg durch die Überlassung
des Kreises Schwiebus zur Aufgabe seiner Ansprüche bewogen, gab den Kreis aber
1695 gegen Geldentschädigung zurück. Nach dem auf dieser Grundlage geführten
ersten schlesischen Krieg erlangte Preußen 1742 Schlesien bis zur Oppa,
wohingegen Österreich Troppau, Teschen und Jägerndorf behielt, die als
Herzogtum (seit 1849 Kronland) durch einen Landespräsidenten in Troppau
verwaltet wurden. 1919 kam Ö. zur Tschechoslowakei,
1920 der Ostteil von Teschen zu Polen. S. Schlesien, Tschechien.
L.: Zöllner, E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8.
A. 1990. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Prag (Hochstift, Erzstift, Residenz).
Die zahlreiche vorgeschichtliche und frühgeschichtliche Fundstellen aufweisende
Siedlung P. (dürre Stelle) an der Moldau bestand im 9. Jahrhundert aus vierzig
Höfen zwischen den Burgen Hradschin und Wyschehrad. Wohl vor 890 wurde in einer
zunächst hölzernen Burg ein Sitz der Přemysliden (Przemysliden)
eingerichtet. 973 (972/973) wurde dort für das von Regensburg aus
christianisierte Böhmen ein Bistum gegründet (Bischof Dietmar). Die Bischöfe
waren ursprünglich Fürsten des Reiches, wurden aber 1198 Lehnsleute des sie
seit dem Investiturstreit ernennenden Herzogs von Böhmen. König Karl IV. ließ
1344 P. unter Lösung von Mainz zum Erzbistum erheben (Suffragane Olmütz und
Leitomischl). 1346 wählte er die Stadt als Mittelpunkt der böhmischen Länder zur
Residenz und gründete 1348 dort die erste deutsche Universität. Der Bischof
bzw. Erzbischof zählte zu den Reichsfürsten. Das Erstarken des Tschechentums
führte dann zur Bewegung des Jan Hus mit dem ersten Prager Fenstersturz vom 30.
6. 1419, der Säkularisierung der weltlichen Güter des Erzstiftes und zum
böhmischen Aufstand der Protestanten mit dem zweiten Prager Fenstersturz (23.
5. 1618), der den Dreißigjährigen Krieg einleitete. 1918 wurde die Stadt P.
Hauptstadt der durch Lösung Böhmens und Mährens von Österreich entstandenen Tschechoslowakei bzw. 1993 Tschechiens.
L.: Wolff 464; Schlüter, O., Prag, 5. A. 1943; Schreiber, R., Prag, 1952;
Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder, hg. v. Bosl, K., 1966ff.;
Hilsch, P., Die Bischöfe von Prag in der frühen Stauferzeit, 1969; Rokyta, H.,
Die böhmischen Länder, 1970; Tausend Jahre Bistum Prag 973-1973, 1974; Die
Universität zu Prag, 1986; Hlavácek, I., Prag, LexMA 7 1994, 159; Metropolen im
Wandel, 1995, 185¸; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 481, 1, 2, 461.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reichenwaldau, Reichwaldau (Minderherrschaft).
Die nur wenige Dörfer umfassende Minderherrschaft R. in Oberschlesien gehörte
den Grafen von Goschütz. S. Tschechoslowakei.
L.: Wolff 490. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Riesenburg (Herrschaft). Die Herrschaft R. mit Kloster Ossegg in Böhmen gehörte im 15. Jahrhundert zeitweilig zur Markgrafschaft Meißen. S. Tschechoslowakei. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Roy (Minderherrschaft). Die aus
einigen Dörfern bestehende Minderherrschaft R. in Oberschlesien gehörte dem
irischen Lord Taaffe. S. Schlesien, Tschechoslowakei.
L.: Wolff 490. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schlackenwerth (Herrschaft), tschech. Ostrov.
S. am Fuß des Erzgebirges nordöstlich Karlsbads war eine planmäßige deutsche
Neugründung, die 1387 Stadtrecht erhielt. 1434/1437 wurde sie in Böhmen
Mittelpunkt einer Herrschaft der Grafen Schlick (bis 1585), die 1689/1690 durch
Heirat an die Markgrafen von Baden kam. 1811 fiel die Herrschaft an die
Großherzöge von Toskana, 1918 an die Tschechoslowakei
bzw. 1993 Tschechien.
L.: Wolff 465; Festschrift zur 600-Jahrfeier der Stadt Schlackenwerth, 1931.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schlesien (Herzogtum, Kronland). Das
Gebiet an der mittleren und oberen Oder zwischen Sudeten, Mährischer Pforte,
Beskiden, der Wasserscheide zwischen Oder und Warthe sowie der
Bartsch-Obra-Niederung war zunächst von Skythen und Kelten besiedelt, wurde
aber schon vor der Zeitenwende von den germanischen Vandalen eingenommen. Deren
links der Oder um den Zobten ansässiger Teilstamm der Silingen wurde in
allmählicher Ausdehnung namengebend für das gesamte Gebiet. Nach dem Abzug der
Germanen im 5. Jahrhundert drangen Slawen ein. Im 10. Jahrhundert unterstand S.
Böhmen, seit etwa 990 (bis auf das Glatzer Land) Polen, wobei Polen eine Art
Oberhoheit des Reichs anerkannte, wodurch S. in eine mittelbare Verbindung zum
deutschen Reich kam. Im Jahre 1000 wurde unter Mitwirkung Kaiser Ottos III. das
Bistum Breslau gegründet und dem Erzbistum Gnesen unterstellt. 1138 entstand
durch Erbteilung der Piasten (Polen) das piastische Teilfürstentum (Krakau mit)
S. mit einem eigenen Herzog, der allerdings schon 1146 zu seinen staufischen
Verwandten vertrieben wurde. Von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zurückgeführt,
teilte sich das Herzogshaus 1173/1202 in die zwei Linien Breslau (mit
Liegnitz;, Breslau, Oppeln, Niederschlesien;, Mittelschlesien und teilweise
Oberschlesien) bzw. Schlesien bzw. Niederschlesien und das unbedeutendere
restliche Oberschlesien (mit Ratibor, Beuthen, Teschen und Pless, 1201 Oppeln)
bzw. Oppeln, wobei beide, seit 1202 unabhängige Teile dem Reich tributpflichtig
waren (und König Rudolf von Habsburg 1280 sogar die vasallitische Huldigung,
die Schlesien unter die Reichsfürstentümer einfügte, erreichte). Zahlreiche
Einwanderer aus Sachsen und Thüringen verstärkten die Beziehungen zum Reich.
Seit 1249 bzw. 1251 entstanden durch Erbteilungen in Niederschlesien die
Teilherzogtümer Breslau, Liegnitz und Glogau, 1278 Jauer, 1281 Schweidnitz.
Glogau seinerseits zerfiel in Sagan, Steinau und Oels. Dazu kamen Brieg und
Münsterberg. In Oberschlesien entstanden 1281 die Herzogtümer Oppeln, Ratibor
und Teschen. Weitere Teilungen und Vereinigungen folgten ([Cosel] Kosel,
Beuthen, Falkenberg, Groß Strehlitz [Strehlitz] [1313-1460], Troppau). Daneben
besaß der Bischof von Breslau das Fürstentum Neiße. 1327/1329 unterstellten
sich, nachdem schon Wenzel III. seit 1300 über sämtliche oberschlesische
Herzogtümer hatte verfügen können, alle oberschlesischen und bis auf
Schweidnitz-Jauer, die 1353 durch Heirat Annas von Schweidnitz-Jauer an Kaiser
Karl IV. kamen, alle niederschlesischen Herzöge, die insgesamt alle die
deutsche Zuwanderung förderten, zum Schutz vor Polen der Lehnshoheit der zum
deutschen Reich gehörigen Krone von Böhmen, die 1306/1310 an das Haus Luxemburg
gekommen war (1327 Teschen, Falkenberg, Cosel-Beuthen, Auschwitz, Ratibor,
Oppeln und Breslau, 1329 Sagan, Oels, Steinau, Liegnitz-Brieg, 1331 Glogau,
1336 Münsterberg [, 1342 das Bistumsland Neiße-Ottmachau]). Umgekehrt
verzichteten die Könige von Polen 1335, 1339, 1356 und 1372 auf ihre Ansprüche
auf S., das nunmehr nicht mehr über Polen, sondern - neben den Akten von 1163
und 1280 - über Böhmen dem Reich verbunden war. Im Verhältnis zu Böhmen standen
dabei lehnsrührige schlesische Herzöge neben eigenen Erbfürstentümern der Krone
Böhmens (1462 Troppau, Münsterberg, Oels, Glatz, 1475 Sagan, 1523 Jägerndorf,
1551 Beuthen). Im 15. Jahrhundert fielen Teile Oberschlesiens an Polen, 1482
Crossen an Brandenburg und 1472 Sagan an Sachsen (bis 1549). Dagegen wurde
Troppau neu zu S. gezählt. 1526 gelangte ganz S. mit Böhmen im Erbwege an Habsburg
bzw. Österreich, das seit 1570/1621 die Gegenreformation des von 1522 bis 1555
zu neun Zehnteln protestantisch gewordenen Landes durchführte. Dabei waren
Schweidnitz-Jauer, Glatz, Breslau, seit 1532 Oppeln-Ratibor, Teschen, Neiße und
seit 1544 Glogau Erbfürstentümer Österreichs, während die übrigen Herzogtümer
nur in Lehnsabhängigkeit standen. Brandenburg erhob auf Grund eines 1537
geschlossenen, 1546 aber für nichtig erklärten Erbvertrags Ansprüche auf
Liegnitz, Brieg, Wohlau und das 1621 in Vollstreckung der Reichsacht Georg von
Brandenburg entzogene Jägerndorf, wurde 1686 durch Überlassung des Kreises
Schwiebus zur Aufgabe seiner Ansprüche veranlasst, gab den Kreis aber 1695
gegen Geldentschädigung zurück. Nach dem auf dieser Grundlage zwischen König
Friedrich dem Großen von Preußen und Erzherzogin Maria Theresia von Österreich
geführten ersten schlesischen Krieg kamen (1742/1744) Niederschlesien, große
Teile Oberschlesiens und die Grafschaft Glatz Böhmens an Preußen, während die
südwestlichen Teile der Fürstentümer Neiße, Troppau und Jägerndorf und die
Fürstentümer Teschen und Bielitz (etwa ein Sechstel) bei Österreich blieben und
zunächst als Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien eingerichtet und von
1782 bis 1849 mit Mähren vereinigt wurden, aber ab 1849 als Herzogtum S. ein
durch einen Landespräsidenten in Troppau verwaltetes österreichisches Kronland
S. (Österreichisch-Schlesien) mit der Hauptstadt Troppau bildeten. Die
Teilungen Polens brachten eine Verbreiterung der Landbrücke zu den anderen
preußischen Ostprovinzen. 1815 wurde die aus den 1742 erworbenen schlesischen
Gebieten und der Grafschaft Glatz gebildete Provinz S. Preußens um Teile der
Oberlausitz erweitert. Durch die Industrialisierung wurde sie eine der
reichsten Provinzen und wurde 1919 in Oberschlesien und Niederschlesien
geteilt. 1918/1919 kam das Kronland S. Österreichs (Österreichisch-Schlesien),
vergrößert um das bis dahin preußische Ländchen Hultschin (Hultschiner
Ländchen) und verkleinert um den 1922 an Polen fallenden Ostteil des Teschener
Gebiets (Ostoberschlesien) an die Tschechoslowakei,
1938 zum Gau Sudetenland. An Polen fielen Gebiete der niederschlesischen Kreise
Guhrau, Militsch, Groß Wartenberg (Großwartenberg) und Namslau (512
Quadratkilometer mit 26000 Einwohnern) und Teile Oberschlesiens. 1934/1938
wurden die seit 1919 bestehenden preußischen Provinzen Oberschlesien und
Niederschlesien (26981 Quadratkilometer, 3,204 Millionen Einwohner,
Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz) vereinigt. 1939 wurden Ostoberschlesien,
das Olsagebiet und weitere Grenzgebiete Polens S. eingegliedert. 1941 wurde S.
wieder in die Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien geteilt. 1945 kam S.
mit Ausnahme des kleinen Gebiets westlich der Lausitzer Neiße (Hoyerswerda,
Görlitz, Rothenburg), das von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische
Republik fiel, unter die Verwaltung Polens und damit 1990 als politische Folge
der deutschen Einheit an Polen. Die deutsche Bevölkerung wurde überwiegend
vertrieben. S. a. Beuthen, Bielitz, Breslau, Brieg, Falkenberg, Glatz, Glogau,
Goschütz, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Jägerndorf, Jauer, Kosel (Cosel),
Liegnitz, Militsch, Münsterberg, Neiße, Niederschlesien, Oberschlesien, Oels,
Oppeln, Pless, Ratibor, Sagan, Schweidnitz, Steinau, Strelitz, Teschen,
Trachenberg, Troppau, Wartenberg, Wohlau.
L.: Wolff 472ff.; Birke, E., Schlesien, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) I3, III 22 (1648) H3; Die
Territorien des Reichs 2, 102; Scriptores rerum Silesiacarum, Bd. 1ff. 1835ff.;
Codex diplomaticus Silesiae, Bd. 1ff. 1857ff.; Triest, F., Topographisches
Handbuch von Oberschlesien, 1864, Neudruck 1984; Grünhagen, C., Geschichte
Schlesiens, Bd. 1ff. 1884ff.; Schlesische Landeskunde, hg. v. Frech, F./Kampfers,
F., Bd. 1ff. 1913; Kutscha, A., Die Stellung Schlesiens zum deutschen Reich im
Mittelalter, 1922; Loewe, V., Bibliographie zur schlesischen Geschichte, 1927;
Kartographische Denkmäler der Sudetenländer, hg. v. Brandt, B., 10 He. 1930ff.;
Gierach, K./Schwarz, E., Sudetendeutsches Ortsnamenbuch, 1932ff.; Holtzmann,
R., Schlesien im Mittelalter, (in) Deutschland und Polen, hg. v. Brackmann, A.,
1933; Geschichtlicher Atlas von Schlesien, hg. v. d. hist. Kommission für
Schlesien, 1933; Geschichte Schlesiens, hg. v. Aubin, H., Bd. 1 1938; Bellée,
H./Belée-Vogt, L., Oberschlesische Bibliographie, Bd. 1ff. 1938; Deutsches
Städtebuch, hg. v. Keyser, E., Bd. 1 1939; Grögler, A., Das Landkartenwesen von
Mähren und Schlesien seit Beginn des 16. Jahrhunderts, 1943; Kaps, J., Die
Tragödie Schlesiens 1945-46, 1952; Rister, E., Schlesische Bibliographie, Bd.
1ff. 1953ff.; Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost- und
Mitteleuropa, hg. v. Bundesministerium für Vertriebene, Bd. 1 1953;
Sudetendeutscher Atlas, hg. v. Meynen, E., 1954; Kuhn, W., Siedlungsgeschichte
Oberschlesiens, 1954; Krallert, W., Atlas zur Geschichte der deutschen
Ostsiedlung, 1958; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 27;
Schlesisches Urkundenbuch, hg. v. Appelt, H., 1963ff.; Niederschlesien unter
polnischer Verwaltung, hg. v. Bahr, E./König, K., 1967; Rückert, H., Entwurf
einer systematischen Darstellung der schlesischen Mundart im Mittelalter, 1971;
Bahr, E. u. a., Oberschlesien nach dem Zweiten Weltkrieg. Verwaltung, Bevölkerung,
Wirtschaft, 1975; Stüttgen, D., Schlesien, (in) Grundriss der deutschen
Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Schlesien im 18.
Jahrhundert (Karte 1:500000); Menzel, J., Formen und Wandlungen der
mittelalterlichen Grundherrschaft in Schlesien, (in) Die Grundherrschaft im
späten Mittelalter, Bd. 1 hg. v. Patze, H., 1983; Geschichtlicher Atlas von
Schlesien, hg. v. Petry, L./Menzel, J., 1985; Loebel, H., Schlesien, 1987;
Sommer, F., Die Geschichte Schlesiens, 1987; Trux, E., Schlesien in der
Biedermeierzeit, 1987; Geschichte Schlesiens, Bd. 1 Von der Urzeit bis zum
Jahre 1526, hg. v. Petry, L., 5. A. 1988, Bd. 2 Die Habsburger Zeit 1526-1740,
hg. v. Petry, L., 2. A. 1988, Bd. 3 Preußisch-Schlesien 1740-1945,
Österreichisch-Schlesien 1740-1918/45, hg. v. Menzel, J., 1999; Weber, M., Das
Verhältnis Schlesiens zum Alten Reich in der frühen Neuzeit, 1989; Kontinuität
und Wandel, hg. v. Baumgart, P., 1990; Weber, M., Das Verhältnis Schlesiens zum
Alten Reich, 1992; Schlesien, hg. v. Conrads, N., 1994; Schlesisches
Städtebuch, hg. v. Johanek, P. u. a., 1995; Menzel, J., Schlesien, LexMA 7
1995, 1481ff.; Schlesien und die Schlesier, hg. v. Bahlcke, J., 1996;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 205; Hofmann, A., Die Nachkriegszeit
in Schlesien, 2000; Bartosz, J./Hofbauer, H., Schlesien, 2000; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 895;
Filip, V. u. a., Schlesien, Georg von Podiebrad und die römische Kurie, 2005;
Rüther, A., Region und Identität, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwarzenberg (Grafschaft, Fürsten). Seit 1155
ist das edelfreie fränkische Geschlecht der Saunsheim/Seinsheim nachweisbar. Es
erwarb 1405/1421 durch Erkinger von Seinsheim zu Stephansberg von den Castell
die Burg und Herrschaft S. bei Scheinfeld am Steigerwald und benannte sich
seitdem nach dieser. 1428 wurden Burg und Herrschaft durch Auftragung
Reichslehen. 1429 wurde das Geschlecht in den Freiherrenstand, 1566 bzw. 1599 (Stephansberger
Linie) in den Grafenstand und 1670 in den Fürstenstand (1696 Sitz und Stimme
auf der Fürstenbank des schwäbischen Reichskreises) erhoben. 1511 musste es die
Burg und die Herrschaft den Markgrafen von Ansbach (Brandenburg-Ansbach) zu
Lehen auftragen, behielt aber dessenungeachtet seine Reichsstandschaft bei.
1524 führte es die Reformation ein, die aber 1623 durch die Gegenreformation
wieder beseitigt wurde. Die Familie zerfiel seit 1437 in zahlreiche Linien (u.
a. Hohenlandsberg bis 1646, Stephansberg). Durch Erwerb von Gütern in Franken
(1662/1664 reichsunmittelbare Herrschaft Erlach, zweite Stimme im fränkischen
Reichsgrafenkollegium), Südböhmen (1660 Wittingau als Erbschaft der von
Eggenberg, Krumau 1719 [1723 Herzogtum]), in der Obersteiermark (1617 durch
Heirat Murau), in Krain, in den Niederlanden, in Westfalen (1550 Gimborn, 1621
Neustadt, beide bildeten eine reichsunmittelbare, 1782 an Wallmoden verkaufte
Herrschaft, Stimme im westfälischen Reichsgrafenkollegium), der Grafschaft Sulz
(1687), der Landgrafschaft Klettgau (1687 Stimme im schwäbischen Reichskreis,
jedoch nicht im Reichsfürstenrat, 1689 gefürstete Landgrafschaft), der am Ende
des 18. Jahrhunderts zum schwäbischen Reichskreis zählenden Herrschaften
Illereichen (1788) und Kellmünz (1789) am Mittellauf der Iller sowie der
Hoheitsrechte in der Landgrafschaft Stühlingen und der Herrschaft Lichteneck im
Breisgau stieg sie zu den führenden Familien des Reiches auf. 1654 erreichte
das Haus für seine fränkischen Güter die Exemtion von allen Landgerichten. Am
Ende des 18. Jahrhunderts zählte der Fürst von S. wegen der Herrschaft
Seinsheim oder der gefürsteten Grafschaft S. zu den fränkischen Grafen der
weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Mit Burggrub,
Unterlaimbach, Appenfelden, Schnodsenbach und Burgambach mit Zeisenbronn war er
im Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken (frühes 16. Jahrhundert, ab
1785) immatrikuliert, mit Ermetzhofen im Kanton Altmühl (16. Jahrhundert,
frühes 19. Jahrhundert) und mit Teilen von Bullenheim und Gnötzheim im Kanton
Odenwald (spätes 17. Jahrhundert, frühes 19. Jahrhundert). Die oberschwäbischen
Güter, insgesamt 10 Quadratmeilen Gebiet, fielen 1806 an Baden (1812 Verkauf an
Baden), die fränkischen Güter an Bayern. Als Rest der früheren Herrschaft
blieben in Scheinfeld, Seehaus und Marktbreit bis 1848 standesherrliche
schwarzenbergische Gerichte unter Staatsaufsicht Bayerns bestehen. Die Güter in
Böhmen, die ursprünglich 600000 Hektar und 230000 Einwohner umfassten, wurden
nach 1918 durch die Bodenreform verringert und gingen 1945 an die Tschechoslowakei und damit 1993 an Tschechien.
L.: Wolff 116; Zeumer 553 II b 56, 61,7, 554 II b 62, 7; Wallner 692 FränkRK
13; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38
(1789) D3; Klein 157; Winkelmann-Holzapfel 162; Bechtolsheim 65, 197;
Riedenauer 127; Fugger, E., Die Seinsheims und ihre Zeit, 1893; Schwarzenberg,
K. zu, Geschichte des reichsständischen Hauses Schwarzenberg, 1963.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwarzwasser (Herrschaft). Am schon 1293
belegten Bach Schwarzes Wasser im Plesser Hügelland legte Nikolaus Brodecki von
Brodek, Marschall des Herzogtums Teschen, verschiedene Siedlungen an und
erreichte 1482 die Erhebung des Dorfes S. zur Stadt im Herzogtum Teschen. Seit
1561 gehörte S. zu den Kammergütern Teschens. 1572 verkaufte der Herzog von
Teschen und Pless die Herrschaft S., doch kam diese 1592 an Teschen zurück.
Teschen wurde 1920 und 1945 zwischen Polen und der Tschechoslowakei
geteilt.
L.: Wolff 489; Zawisza, O., Dzieje Strumienia (Geschichte von Schwarzwasser),
1909. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Slowakei (Republik). Bei der Auflösung
der Tschechoslowakei zum 1. 1. 1993 entstand im
östlichen Teil die Republik S. mit der Hauptstadt Pressburg (Bratislava).
L.: Schönfeld, R., Slowakei, 2000; Schuster, R., Im Strudel der Geschichte,
2001. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sudetenland (Reichsgau, Gau). Seit 1912 wurden
unter Verwendung des Gebirgsnamens Sudeten die Bewohner von Deutsch-Böhmen,
Deutsch-Mähren und Österreichisch-Schlesien als Sudetendeutsche bezeichnet,
nachdem wenige Jahre zuvor das Wort sudetendeutsch erstmals geprägt worden war.
Seit 1919, als durch den Frieden von St. Germain, entgegen dem Grundsatz der
Selbstbestimmung, von Deutschen bewohnte Gebiete Westmährens, in denen 1919
etwa 3,1 Millionen Deutsche und rund 200000 Tschechen (durch Zuwanderung 1930
690000) gelebt haben dürften, der Tschechoslowakei
eingegliedert worden waren, wurde dieser Name allgemein für die innerhalb der
neu gegründeten Tschechoslowakei wohnenden etwa
3,5 Millionen Deutschen verwandt, die vor allem um Eger, Karlsbad, Aussig,
Reichenberg und Troppau in geschlossenen deutschen Sprachgebieten lebten und 28
Prozent der Stadtbevölkerung (1930 Karlsbad 87, Eger 80, Reichenberg 78, Aussig
75, Troppau 61 Prozent). Innerhalb der Tschechoslowakei
wurden ihre Rechte immer stärker eingeschränkt und 840000 Hektar Land enteignet
und fast ausschließlich Tschechen übertragen. 1933 wurde die Deutsche
Nationalpartei in der Tschechoslowakei verboten.
Danach bildete sich die sudetendeutsche Heimatfront unter Konrad Henlein. Sie
wurde 1935 mit 66 % aller deutschen Stimmen die stärkste Partei der Tschechoslowakei (1938 92 % aller deutschen Stimmen).
Am 29. 9. 1938 wurde das von der Tschechoslowakei
angenommene Münchener Abkommen beschlossen, das die Abtretung der
sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich vorsah. Am 1. 10. 1938 besetzten
deutsche Truppen das Land (29000 Quadratkilometer mit 3,4 Millionen
Einwohnern). Aus dem Kern des sudetendeutschen Gebiets wurde der Reichsgau S.
(Hauptstadt Reichenberg) unter dem Reichsstatthalter Konrad Henlein gebildet.
1945 kam das Gebiet an die Tschechoslowakei
zurück. Allen Deutschen wurde die Staatsangehörigkeit aberkannt. Ihr Vermögen
wurde entschädigungslos enteignet. Bei der anschließenden Vertreibung kamen
etwa 400000 Menschen um. 1,9 Millionen gelangten in die westliche
Besatzungszonen (Bayern, Hessen), 800000 in die sowjetische Besatzungszone und
140000 nach Österreich, etwa 250000 blieben zurück.
L.: Pfitzner, J., Sudentendeutsche Geschichte, 2. A. 1937; Das
Sudetendeutschtum, hg. v. Pirchan, G., 2. A. 1939; Aubin, H., Geschichtliche
Kräfte im Sudetenraum, 1941; Sudetenland. Ein Hand- und Nachschlagebuch, hg. v.
Kurth, K., 1954; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50;
Urban, R., Die sudetendeutschen Gebiete nach 1945, 1964; Brügel, J., Tschechen
und Deutsche 1918-1938, 1967; Sudetenland in Europas Mitte, hg. v. Loebel, H.
v., 1987; Franzel, E., Sudetendeutsche Geschichte, 1990; Ermacora, F., Die
sudetendeutschen Fragen, Rechtsgutachten, 1992; Dokumente zur Austreibung der
Sudetendeutschen, hg. v. d. Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung sudetendeutscher
Interessen, 1992; Habel, F., Eine politische Legende. Die Massenvertreibung von
Tschechen aus dem Sudetengebiet 1938/39, 1996; Gebel, R., Heim ins Reich, 1998;
Zimmermann, V., Die Sudetendeutschen im NS-Staat, 1999; Odsun, bearb. v. Hoffmann,
R. u. a., 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Teschen (Herzogtum, Residenz des
Herzogs), Cieszyn. T. an der Olsa in Oberschlesien ist 1155 erstmals als
Kastellanei bzw. Burg erwähnt. Vor 1284 (um 1260) wurde dort eine Stadt zu
deutschem Recht angelegt. 1281 entstand durch Teilung des piastischen
Herzogtums Oppeln das Herzogtum T. mit Ratibor und Auschwitz, von dem bis
1454/1457 eine Teillinie in Auschwitz bestand. 1290 wurde T. selbständiges
Herzogtum. 1327 unterstellte es sich der Oberhoheit Böhmens und wurde Lehen
Böhmens. Um 1550 wurde die Reformation eingeführt, durch Gegenreformation
später aber wieder beseitigt. 1625/1653 fiel es nach dem Aussterben der
Teschener Piasten als erledigtes Lehen in der Nachfolge Böhmens an Habsburg
bzw. Österreich. Seit 1742 war es mit einem Flächeninhalt von etwa 26
Quadratmeilen Teil des bei Österreich verbliebenen Kronlands Schlesien
(Österreichisch-Schlesien). Von 1766 bis 1822 besaß Sachsen auf Grund einer
Mitgift T. als Lehen Habsburgs. 1920 wurde das Gebiet um T. ohne Befragung der
Bevölkerung entlang der Olsa zwischen Polen und der Tschechoslowakei
aufgeteilt. T. wurde zu Cieszyn bzw. Český Těšín.
L.: Wolff 488f.; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) I/K4; Biermann, G.,
Geschichte des Herzogtums Teschen, 2. A. 1894; Witt, K., Die Teschener Frage,
1935; Landwehr von Pragenau, M./Kuhn, W., Geschichte der Stadt Teschen, 1976;
Conrads, N., Der Übergang des Fürstentums Teschen an das Haus Lothringen,
Oberschlesisches Jb. 1 (1985); Wedzki, A., Teschen, LexMA 8 1996, 563; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,
580. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Troppau (Fürstentum, Herzogtum, Residenz
des Herzogs). T. an der Oppa in Oberschlesien entstand im 11. Jahrhundert. Um
1200 trat im Zuge der deutschen Ostsiedlung eine Stadt hinzu. Um 1269 übertrug
König Ottokar II. von Böhmen einem seiner natürlichen Söhne die sog. Troppauer
Provinz um T. 1318 wurde dieses zu Mähren zählende Oppaland selbständiges
Fürstentum (Herzogtum) unter einer přemyslidischen (przemyslidischen)
Nebenlinie. Von 1336 bis 1365 stand es in Personalunion mit dem Herzogtum
Ratibor, womit der Anschluss an Schlesien eingeleitet wurde. 1377 wurde es in
die Fürstentümer Jägerndorf und T. geteilt, wovon Jägerndorf 1384 an Oppeln
fiel. 1460 kam T., das nunmehr zu Schlesien gezählt wurde, durch Kauf an die
Familie Podiebrad, 1485 durch Tausch an Matthias Corvinus, von 1490 bis 1501 an
dessen Sohn Johann, von 1501 bis 1511 durch Kauf an Sigismund von Polen und
1526 mit Böhmen unter die Oberhoheit Habsburgs bzw. Österreichs. Von 1614 bis
1781 hatten es Herzöge aus dem Haus Liechtenstein als Lehen Österreichs. 1742
kam es entlang der Oppa zur Teilung. Der nördliche Teil fiel an Preußen, der
südliche Teil bildete bis 1918 einen Teil des Kronlands Schlesien Österreichs
(Österreichisch-Schlesiens) und kam 1918/1919 an die Tschechoslowakei.
Das Gebiet Preußens gelangte 1945/1990 an Polen.
L.: Wolff 480, 488; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) I3; Biermann,
G., Geschichte der Herzogtümer Troppau und Jägerndorf, 1874; Troppau.
Schlesische Hauptstadt zwischen Völkern und Grenzen, hg. v. Schremmer, E.,
1984; Seidl, E., Das Troppauer Land, 1992; Menzel, J., Troppau, LexMA 8 1996,
1045; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 590.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tschechien (Republik). Bei der zwischen Tschechen und Slowaken vereinbarten Auflösung der 1918 unter Verselbständigung Böhmens und Mährens von Österreich gegründeten Tschechoslowakei entstand zum 1. 1. 1993 in deren westlichem Teil die Tschechische Republik (übliche Kurzform T., 78864 Quadratkilometer, 10235455 [2006] Einwohner) mit der Hauptstadt Prag. S. Tschechoslowakei. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tschechoslowakei (Land). Das Gebiet zwischen
Erzgebirge und Waldkarpaten verselbständigte sich als Folge des seit 1848
erstarkten tschechischen Nationalgedankens am 28. 10. 1918 von Österreich. Die
Tschechen, die 1938 43 % der Bevölkerung des Landes bildeten (23 % Deutsche, 22
% Slowaken), nahmen entgegen dem Selbstbestimmungsrecht der Völker die
Herrschaft über ganz Böhmen, Mähren und das Kronland Schlesien Österreichs
(Österreichisch-Schlesien) in Anspruch und besetzten das ganze sudetendeutsche
Gebiet. 1919/1920 kamen vom Deutschen Reich das Hultschiner Ländchen, von
Österreich Gebiete bei Gmünd und um Feldsberg, von Ungarn die Slowakei und
Karpatenrussland hinzu. Das Gebiet um Teschen wurde mit Polen geteilt. Am 29.
9. 1938 wurden die sudetendeutschen Gebiete auf Druck Adolf Hitlers an das
Deutsche Reich abgetreten. Weitere Teile kamen am 2. 11. 1938 an Polen und
Ungarn. 1939 erklärte die Slowakei als deutscher Schutzstaat ihre
Unabhängigkeit. Am 14./15. 3. 1939 gliederte Hitler das Restgebiet als
Protektorat Böhmen und Mähren dem Deutschen Reich an. 1945 wurde aber die T.
unter Austreibung von 2,83 Millionen Deutschen bis auf die an die Sowjetunion
gelangte Karpatenukraine im alten Umfang wieder hergestellt. Zum 1. 1. 1993
löste sich die T. in Tschechien (Tschechische Republik, Tschechei) (mit Eger,
Karlsbad, Pilsen, Budweis, Aussig und Prag im früher böhmischen und Olmütz und
Brünn im früher mährischen Gebiet) und in die Slowakei auf. S. Böhmen,
Hultschin (Hultschiner Ländchen), Jägerndorf, Mähren, Österreich, Schlesien,
Sudetenland, Teschen.
L.: Bretholz, B., Geschichte Böhmens und Mährens, Bd. 1ff. 1921ff.; Kuhn, H.,
Handbuch der Tschechoslowakei, 1966; Hoensch,
J., Geschichte der Tschechoslowakischen Republik 1918-1965, 1966; Koralka, J.,
Tschechen im Habsburgerreich, 1991; Lenk, R., La Tchéchoslovaquie de Masaryk à
Havel. Geschichte der Tschechoslowakei 1918 bis
1992, 1996; Erzwungene Trennung. Vertreibungen und Aussiedlungen in und aus der
Tschechoslowakei 1938-1947 im Vergleich mit
Polen, Ungarn und Jugoslawien, hg. v. Brandes D. u. a., 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wlaschim, Wlaschitz (Herrschaft). Die Herrschaft W. in Böhmen gehörte den Fürsten Auersperg. S. Tschechoslowakei. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zips (Landschaft), ungar. Szepes,
slowak. Spiš. Seit etwa 1150 siedelten Deutsche auf der südlich der Hohen Tatra
gelegenen Hochebene der Z. (Zipser Sachsen). 1271 erhielten die Einwohner der
dortigen Städte vom König von Ungarn eine gewisse Selbstverwaltung. 1412 wurden
von König Sigmund 13 Städte an Polen verpfändet. Das durch die Hussitenkriege
verwüstete Land kam schließlich an Habsburg. Während hier die von Ferdinand I.
tolerierte Reformation den Erhalt des Deutschtums begünstigte, ging seit der
Gegenreformation (1674) der Anteil der Deutschen zurück. 1772 kamen die an
Polen verpfändeten Städte an Österreich zurück. Nach dem
österreichisch-ungarischen Ausgleich des Jahres 1867 geriet das Deutschtum
unter verstärkten Druck. 1876 wurde die Selbstverwaltung aufgehoben. 1919 fiel
die Z. (Spiš) an die Tschechoslowakei, aus der
die meisten deutschstämmigen Einwohner 1945 vertrieben wurden. 1993 kam die Z.
(Spiš)zur Slowakei.
L.: Fausel, E., Das Zipser Deutschtum, 1927; Spiš v kontinuite casu, hg. v.
Svorc, P., 1995; Marsina, R., Zips, LexMA 9 1998, 626.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Aussig Sudetenland, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Böhmen* (Hztm, KgR) Asch, Auschwitz, Bautzen, Bayern, Bayern-Deggendorf, Beeskow, Berg, Beuthen, Bleistein bzw. Pleystein, Bogen, Breitenstein, Breslau (Hzgt), Brieg, Burgk, Colditz, Cosel, Cottbus, Crossen, Dalberg, Dohna, Eger, Egerland, Eggenberg, Eilenburg bzw. Eulenburg, Falkenberg, Frankenberg (rriOrt), Frankenstein (Ftm), Friedland, Fürstenberg-Weitra, Galizien, Gera, Gerolstein, Giech, Glatz, Glogau, (Glogau-Sagan,) (Glogau-Steinau,) Görlitz, Greiffenstein, Habsburg, Harrach, Heideck, Heidingsfeld, Hohenems, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Hummel, Jauer, Kamenz (Stift), Kärnten, Kaunitz, Krain, Kurfürstenkollegium, Lehnhaus, Leuchtenberg, Lichtenberg, Liegnitz, Limpurg, Lobenstein, Loslau, Löwenberg, Luxemburg, Mähren, Mainbernheim, Militsch, Münsterberg, Muskau, Namslau, Neiße, Niederlausitz, Niederösterreich, Nostitz, Oberlausitz, Oberösterreich, Oberpfalz, Oels, Oppeln, Ortenburg, Ostein, Österreich, Österreichischer Reichskreis, Österreich-Ungarn, Passau (Hochstift), Pfalz, Pleystein, Pommerellen, Prag, Přemysliden, Priebus, Ratibor, Regensburg (Hochstift), Regensburg Sankt Emmeram, Rothenberg, Rüdt von Collenberg, Saalfeld, Sagan, Schirgiswalde, Schlackenwerth, Schlesien, Schönborn, Schönburg, Schwarzenberg (Gt), Schwarzenberg (Ht), Schweidnitz, Stadion, Steiermark, Steinau, (Sternstein,) Stollberg, Störnstein, Sulzbach (G), Teschen, Teupitz, Thüngen, Tost, Troppau, Tschechoslowakei, Ungarn, Vogtland, Waldsassen, Wartenberg, Wertheim, Wettiner, Wien (RS), Wohlau, Wolfstein, Württemberg, Zisleithanien, Zossen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brünn* (RS, Residenz) Mähren, Olmütz, Přemysliden, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Budweis Böhmen, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deutsches Reich Berlin, Bonn, Burgenland, Deutsche Demokratische Republik, Elten, Liechtenstein, Livland, Mundatwald, Norddeutscher Bund, Polen, Slowenien, Südpreußen, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eger* (RS) Asch, Egerland, Sechsämterland, Sudetenland, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Feldsberg (Mähren) Seefeld, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gmünd (in Niederösterreich) Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hultschin* (Ländchen) (Hultschiner Ländchen) Schlesien, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jägerndorf* (in Mährisch-Schlesien) (Hztm, Residenz) Beuthen, (Lichtenstein) Liechtenstein, Loslau, Oderberg, Österreichisch-Schlesien, Schlesien, Troppau, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Karlsbad (in Böhmen) Sudetenland, Tschechoslowakei, Tschechien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Karpatenrussland Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mähren* (MkGt) Babenberger, Baussau, Berg (Ht), Böhmen, Brünn, Busau, Cosel, Dietrichstein, Hagenau (LV), Hultschin (Hultschiner Ländchen), Liechtenstein, Luxemburg, Mergentheim, Olmütz, Österreich, Österreich-Ungarn, Polen, Prag, Přemysliden, Schlesien (Kronland), Troppau, Tschechoslowakei, Ungarn (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Olmütz* (Btm, EBtm, Residenz) Mähren, Mainz (EStift), Mistek, Passau (Hochstift), Prag, Přemysliden, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Österreich* (Mk, Hztm, Kaisertum, Rep) Angleria, Aquileja, Argen, Aschaffenburg, Auschwitz, Baden, Balzheim, Bärnegg, Bayern, Belluno, Berchtesgaden, Berg (Ht), Bergamo, Bergzabern, Bernau, Bernstein (Ht), Berwartstein, Bielitz, Böhmen, Bormio, Bregenz, Breisach, Brescia, Breslau (Hztm), Bretzenheim, Brieg, Brixen, Brochenzell, Bukowina, Burgau, Burgenland, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Burkheim, Buxheim, Castiglione, Castro, Castua, Chiavenna, Cilli, Colloredo, Cosel, Cremona, Dahn, Dalhem, Dalmatien, Daum, Deutscher Bund, Deutschösterreich, Dietenheim, Donaustädte, Eberhardzell, Ehingen, Eichstätt, Eisenstadt, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenstein (Ht, Gt), Feldkirch, Feltre, Fischbach, Flandern, Florenz, Forchtenstein, Freiburg (G, RS), Freie Land, Freising, Friaul, Friedberg-Scheer, Fulda, Fürstenberg (G), Gailingen, Galizien, Gams, Germersheim, Geroldseck (Gt), Görz, Görz-Gradisca, Görz und Gradisca, (Gradiska) Gradisca, Graubünden, Graz, Guastalla, Gutenstein, Habsburg, Haigerloch, Hardegg, Haunsberg, Hegau, Heitersheim, Hennegau, Herzegowina, Hesperingen, Hessen-Kassel, Hilzingen, Hohenems, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Holzappel, Hornstein (Ht), Hultschin (Hultschiner Ländchen), Illyrien, Immenstadt, Innsbruck, Innviertel, (Isenburg,) Isenburg-Birstein, Istrien, Italien, Jägerndorf, Jauer, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jugoslawien, Kärnten, Kaunitz, Kechler von Schwandorf, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Klagenfurt, Kobern, Kobersdorf, Königsegg, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (RVS), Krain, Kranzenau, Kreuzburg, Kroatien, Kuenringer, Kürnberg (Kirnberg), Küstenland, Lambach, Landau in der Pfalz, Lauenburg Hztm, Laupheim, Leyen, Liechtenstein (Ftm), Liegnitz, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Linz, Litschau, Lombardei, Loslau, Löwenberg, Lustenau, Luxemburg, Mägdeberg, Mähren, Mailand, Malgrate, Mantua, Mattsee, Mengen, (Menthor,) Metternich, Mindelheim, Mitterburg, Mondsee, Montfort, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Nassau, Neapel, Neiße, Nellenburg, Neuenburg (RS), Niederlande, Novara, Oberglogau, Oberlausitz, Obernau, Obernberg, Oberschwaben, Obersulmetingen, Oderberg, Oels, Offenburg (RS), Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Padua, Parma und Piacenza, Passau (Hochstift), Pfaffenhofen, Pfalz, Pfeddersheim, Piemont, Pinzgau, Plain, Pöchlarn, Polen, Pongau, Prag, Přemysliden, Preußen, Priebus, Raabs, Rannariedl, Ratibor, Rauchenkatsch-Gmünd, Rechnitz, Rheinbund, Riedlingen, Roggenburg, Rohrau, Rothenfels, Rottenburg, Sachsen, Sachsen-Teschen, Sachsenburg, Sagan, Salzburg (EStift), Sankt Blasien, Sankt Florian, Sankt Gerold, Sankt Pölten, Sardinien, Sargans, Saulgau, Savoyen, Schaffhausen (RS), Schaumburg, Schaunberg, Schirgiswalde, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schönborn, Schönburg, Schramberg, Schwaben (LV), Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenburg (Ht), Schweidnitz, Schweiz, Schwörstadt, Seefeld, Siebenbürgen, Siena, Sigmaringen, Singen, Sizilien, Slowenien, Spanien, Spitz, Sprottau, Staufen, Steiermark, Steinau, Sternberg-Manderscheid, Stockerau, Sudetenland, Südtirol, Tarasp, Teck, Tengen, Teschen, Tettnang, Thann, Thurgau, Tirol, Tittmoning, Toskana, Tournai, Traungau, Treffen, Treviso, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Tschechoslowakei, Turnhout, Ungarn, Veltlin, Venedig, Venetien, Veringen, Verona, Vicenza, Vils, Volterra, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldkirch, Waldsee, Waldstädte, Wallsee, Warthausen, Wasserburg, Waxenberg (Waxenberg-Ottensheim), Weingarten, Weissenau, Welden, Werenwag (Wehrwag), Wernstein, Wiblingen, Wien, Wiener Neustadt, Wildenegg, Wilhering, Winterstetten, Wohlau, Worms (RS), Wurmbrand, Württemberg, Württemberg-Oels, Zehngerichtenbund, Zell am Harmersbach, Zips, Zwiefalten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Österreichisch-Schlesien* (Hztm) Bielitz, Österreich-Ungarn, Schlesien, Sudetenland, Teschen, Troppau, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pilsen Böhmen, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Polen* (KgR, Rep) Amtitz, Auschwitz, Berg (Ht), Beuthen, Bielitz, Böhmen, Brandenburg, Breslau (FBtm), Breslau (FBtm), Brieg, Cammin (Kammin), Carolath, Cosel, Crossen, Culm (Btm, L) (Kulm), Danzig, Deutscher Orden, Elbing, Ermland, Falkenberg, Frankenstein (Ftm), Galizien, Glatz, Glogau, (Glogau-Sagan,) (Glogau-Steinau,) Gnesen, Goschütz, Grottkau, Grüssau, Habsburg, Hinterpommern, Hummel, Jauer, (Kammin,) Kolberg, Kreuzburg, Kulm, Kulmerland, Kurland (Land), Landsberg/Warthe, Lebus, Lehnhaus, Leslau, Lettland, Liechtenstein, Liegnitz, Lippehne, Litauen, Livland, Loslau, Lothringen, Löwenberg, Mähren, Militsch, Münsterberg, Muskau, Namslau, Naugard, Neiße, Netzedistrikt, Neumark, Neuschloss, Niederlausitz, Niederschlesien, Nostitz, Oberglogau, Oberschlesien, Odescalchi, Oppeln, Österreichisch-Schlesien, Ostpreußen, Pfalz-Zweibrücken, Pless, Pomerellen (Pommerellen), Pomesanien, Pommerellen (Pomerellen), Pommern, Posen, Přemysliden, Preußen, Priebus, Proskau, Ratibor, Riga, Sachsen, Sagan, Schlawe, Schlesien, Schwarzwasser, Schweidnitz, Seidenberg, Siebenbürgen, Skotschau, Sorau, Sprottau, Steinau, Sternberg (L), Stettin, Stolp, Südpreußen, Sulau, Teschen, Tost, Trachenberg, Triebel, Troppau, Tschechoslowakei, Ungarn, Wartenberg, Westpreußen, Wohlau, Zator, Zips, Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Prag* (Hochstift, EStift, Residenzen) Böhmen, Mainz (EStift), Olmütz, Passau (Hochstift), Přemysliden, Regensburg (Hochstift), Tschechien, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schlesien* (Hztm) Andechs, Böhmen, Breslau (Hochstift), Carolath, Crossen, Deutschleuten (Deutsch-Leuthen), Dohna, Frankenstein (Ftm), Glatz, Greiffenstein, Grüssau, Habsburg, Henckel von Donnersmarck, Hummel, Jauer, Lebus, Liechtenstein, Löwenberg, Mähren, Mistek, Neiße, Niederschlesien, Nostitz, Oberlausitz, Oberschlesien, Oderberg, Österreich, Österreich-Ungarn, Österreichisch-Schlesien, Piasten, Pless, Polen, Preußen, Priebus, Ratibor, Roy, Sachsen, Siebenbürgen, Teschen, Trachenberg, Troppau, Tschechoslowakei, Ungarn, Zator, Zisleithanien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Slowakei* (Rep) Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sudetenland* (RGau) Deutschösterreich, Österreich, Schlesien, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sudetenschlesien Schlesien, Sudetenland, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Teschen* (Hztm, Residenz) Auschwitz, Beuthen, Bielitz, Freystadt, Friedek (Friedeck), Glogau, Mistek, Oberschlesien, Oldenburg-Wildeshausen, Oppeln, Österreichisch-Schlesien, Piasten, Pless, Polen, Sachsen-Teschen, Schlesien, Schwarzwasser, Skotschau, Tost, Tschechoslowakei, Zator (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tschechei s. Tschechien (Mähren, Prag,) Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tschechien* (Republik) Asch, Egerland, Jägerndorf, Krumau, Österreichisch-Schlesien, Schlackenwerth, Schwarzenberg, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tschechische Republik s. Tschechien, Tschechoslowakei (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tschechoslowakei* (L) Asch, Baussau, Böhmen, Brünn, Deutschleuten (Deutsch-Leuthen), Deutschösterreich, Eger, Egerland, Friedland, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Jägerndorf, Krumau, Liechtenstein, Lobositz, Mähren, Mistek, Neiße, Oderberg, Olmütz, Österreich, Prag, Reichwaldau, Riesenburg, Roy, Schlackenwerth, Schlesien, Schwarzenberg, Schwarzwasser, Slowakei, Sudetenland, Teschen, Troppau, Tschechien, Wlaschim, Zips (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ungarn* (L) Andechs, Bernstein (Ht), Beuthen, Böhmen, Breslau (Hztm), Burgenland, Cilli, Cosel, Eisenstadt, Eppenstein, Forchtenstein, Galizien, Glogau, Güns, Habsburg, Hornstein (Ht), Jauer, Jugoslawien, Kobersdorf, Königsegg-Rothenfels, Kroatien, Löwenberg, Mähren, Murbach, Niederösterreich, Oberglogau, Oels, Österreich, Passau (Hochstift), Perényi, Přemysliden, Rechnitz, Siebenbürgen, Slowenien, Steiermark, Transleithanien, Tschechoslowakei, Wien, Wohlau, Zips (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)