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Altshausen (Reichsdorf,
Deutschordenskommende bzw. Kommende des Deutschen Ordens), Altschhausen,
Alschhausen, Aschhausen. A. nordwestlich von Ravensburg kam 1004 von Kaiser
Heinrich II. mit der Grafschaft im Eritgau an Wolfrad von A. Die Herkunft
seiner an Donau und in Oberschwaben reich begüterten Familie ist ungeklärt.
Seit etwa 1134 nannten sich die Grafen von A. nach Veringen. Um 1170
begründeten sie die Grafen von Nellenburg. A. kam 1245 über die Grafen von
Grüningen-Landau an den Reichskämmerer Heinrich von Bigenburg, der sie dem
Deutschen Orden gab. A. wurde die reichste der 16 Kommenden der Ballei
Elsass-Schwaben-Burgund. Seit dem 15. Jahrhundert war A. Sitz des Landkomturs,
der den Rang eines Reichsgrafen hatte. Zur Herrschaft A. zählten 9 Dörfer, zur
Kommende auch die Herrschaften Arnegg, Illerrieden, Ellenhofen, Achberg,
Hohenfels und Rohr-Waldstetten (1673). Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte A.
als Komturei des Deutschen Ordens mit einem Gebiet von etwa 3,5 Quadratmeilen
dem schwäbischen Reichskreis an. Über Württemberg kam A. 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Elsaß und Burgund (Ballei des Deutschen Ordens).
L.: Hugo 474; Wolff 195, 505; Zeumer 553 II b 61, 3; Wallner 687 SchwäbRK; Rueß, B., Geschichte von Altshausen, 1935.
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Argen (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten die zusammen 6 Quadratmeilen umfassenden Herrschaften
Tettnang und A. über Österreich zum schwäbischen Reichskreis. S. Tettnang,
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 197; Wallner 686 SchwäbRK 21; Kastner,
A., Die Grafen von Montfort-Tettnang, 1957; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F.,
3. A. 1978. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Augsburg (Hochstift, Residenz). Das
Bistum A. wird, obwohl sichere Quellenbelege fehlen, für das 4. Jahrhundert als
bestehend angenommen. Es war der Kirchenprovinz Mailand (bis 539) und dann
Aquileja zugeordnet und könnte 450 nach Säben (bzw. später Brixen) verlegt
worden sein. Unter den Merowingern (709) könnte es neu gegründet (Bischof
Wicterp 738, Bischof Rozilo 745) und (spätestens 829) der Kirchenprovinz Mainz
angegliedert worden sein. Um 800 ging in ihm das 733-748 für seinen bayerischen
Teil gegründete Bistum Neuburg-Staffelsee auf. Es reichte von der Iller bis zu Ilm
und Walchensee sowie im Norden bis nach Feuchtwangen. Die an sich nicht
geringen, aber zerstreuten Güter des Hochstifts lagen vor allem im Oberallgäu
zwischen Iller und Lech. 1258 kam Dillingen hinzu und wurde zu seinem
Mittelpunkt bestimmt (seit Anfang des 15. Jh.s Residenz, 1544
theologisch-philosophische Universität). Allmählich löste sich das Hochstift
von der Vogtei, die im 12. Jahrhundert den Herren von Schwabegg (Schwabeck) und
nach 1167 den Staufern zustand und schließlich 1273 König Rudolf von Habsburg
überlassen wurde. Schon seit 1156 ging aber die Herrschaft über die Stadt A.
verloren. 1802/1803 wurde das Hochstift mit 43 Quadratmeilen (2365
Quadratkilometern), 100000 Einwohnern, 16 Pflegeämtern, 1 Rentamt, den Städten
Dillingen und Füssen und 19 Ämtern des Domkapitels sowie 450000 Gulden
jährlichen Einkünften säkularisiert und ging überwiegend in Bayern auf. Das
Bistum wurde 1817 der Kirchenprovinz München-Freising zugeordnet und 1821 im
Verhältnis zu Rottenburg, Brixen und Konstanz neu umschrieben.
L.: Wolff 156; Zeumer 552 II a 13; Wallner 689 SchwäbRK
2; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38
(1815-1866) D3; Die Territorien des Reichs 6, 8; Steichele, A./Schröder,
A./Zoepfl, A., Das Bistum Augsburg, Bd. 1-10 1861ff.; Bauerreiss, R.,
Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1ff. 1949ff., 2. A. 1958ff.; Zoepfl, F., Das
Bistum Augsburg und seine Bischöfe, 1955; Fried, P., Augsburg, LexMA 1 1980,
1211ff.; Seiler, J., Das Augsburger Domkapitel vom Dreißigjährigen Krieg bis zur
Säkularisation, 1989; Böhm, C., Die Reichsstadt Augsburg, 1997; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 496,
1, 2, 22. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Augsburg (Reichsstadt, Reichsvogteistadt).
Nach der Eroberung Rätiens durch die Römer bestand zwischen 15 v. Chr. und
14-16 n. Chr. links der Wertach (in Augsburg-Oberhausen) an der Kreuzung
wichtiger Straßen ein römisches Legionslager. Um 45 n. Chr. wurde auf einem
Bergsporn zwischen Lech und Wertach Augusta Vindelicum als Vorort der römischen
Provinz Rätien gegründet, der nach der Teilung der Provinz Vorort der Provinz
Raetia secunda blieb. Die Christianisierung der Bewohner ist durch eine
frühchristliche Basilika beim Dom und den Märtyrertod der heiligen Afra
bezeugt. Eine gewisse Siedlungskontinuität kann angenommen werden. Bischöfe von
A. werden für das 4. Jahrhundert angenommen und sind seit 738 nachgewiesen. 807
wird der Dom geweiht, 933-973 die 832 Augustburc genannte Siedlung um den Dom
ummauert. 1156 grenzte eine Urkunde Kaiser Friedrich I. Barbarossas die Rechte
des Bischofs und die Rechte der Bürger von einander ab. 1167/1168 ließ sich
Friedrich I. Barbarossa die Hochstiftsvogtei und die Blutgerichtsbarkeit in A.
übertragen. 1250 erhoben sich die Bürger gegen den Bischof. Nach dem Untergang
der Staufer (um 1254) kam die Vogtei 1273 durch König Rudolf von Habsburg an
das Reich. 1276 schuf sich A. ein eigenes Stadtrecht, das Rudolf von Habsburg
bestätigte (Reichsstadt). 1316 sicherte König Ludwig der Bayer, für den A.
Partei ergriffen hat, volle Reichsfreiheit zu. Das zur Reichsstadt gehörige
Landgebiet blieb auffällig klein. 1368 erkämpften sich die Zünfte die Teilnahme
am Stadtregiment. Gewerbe und Fernhandel (Fugger, Welser) begünstigten
Augsburgs Aufstieg zu einer der wichtigsten europäischen Handelsstädte, die um
1500 etwa 18000 Einwohner zählte, 1523/1524 zur Reformation überging und durch
den Dreißigjährigen Krieg schwer geschädigt wurde. 1803 noch als Reichsstadt
erhalten und durch § 27 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 mit
den Gütern des Hochstifts und des Reichsstifts Sankt Ulrich und Afra
entschädigt, ging das etwa 1 Quadratmeile große A. 1805/1806 an Bayern über.
L.: Wolff 210; Zeumer 555 III b 2; Wallner 689 SchwäbRK
76; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38
(1789) D3; Schroeder 93ff.; Die Territorien des Reichs 6, 8; Berner, E., Zur
Verfassungsgeschichte der Stadt Augsburg, 1879; Meyer, C., Geschichte der Stadt
Augsburg, 1907; Eberlein, H., Augsburg, 1939; Zorn, W., Augsburg. Geschichte
einer deutschen Stadt, 1955, 2. A. 1972; Augusta 955-1955, hg. v. Rinn, H.,
1955; Schleiermacher, W., Augusta Vindelicum, (in) Germania Romana 1, 1960;
Batori, I., Die Reichsstadt Augsburg im 18. Jahrhundert, 1969; Schröder, D.,
Stadt Augsburg, 1975, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben 10;
Warmbrunn, P., Zwei Konfessionen in einer Stadt. Das Zusammenleben von
Katholiken und Protestanten in den paritätischen Reichsstädten Augsburg,
Biberach, Ravensburg und Dinkelsbühl von 1548-1648, 1983; Geschichte der Stadt
Augsburg, hg. v. Gottlieb, G., 1984; Fried, P., 2000 Jahre Augsburg, (in)
Schwalbe, Hauszeitschrift der BRZ und der BayWA, 1985; Augsburger Stadtlexikon.
Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Recht, Wirtschaft, hg. v. Baer, W. u. a.,
1985; Steuer, P., Die Außenverflechtung der Augsburger Oligarchie von 1500 bis
1620, 1988; Fassl, P., Konfession, Wirtschaft und Politik, 1988; Roeck, B.,
Eine Stadt in Krieg und Frieden. Studium zur Geschichte der Reichsstadt
Augsburg zwischen Kalenderstreit und Parität, 1989; Dietrich, R., Die
Integration Augsburgs, 1993; Augsburg in der frühen Neuzeit, hg. v. Brüning,
J., 1995; Böhm, C., Die Reichsstadt Augsburg, 1997; Möller, F., Bürgerliche
Herrschaft in Augsburg, 1998; Schorer, R., Die Strafgerichtsbarkeit in der
Reichsstadt Augsburg 1156-1548, 2000; Roeck, B., Geschichte Augsburgs, 2005;
Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011.
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Augsburg, Sankt Ulrich und Afra
(Reichsstift). Die Märtyrerin Afra lebte in A. und wurde wohl 304 als Christin
dort hingerichtet und auf dem römischen Friedhof bei der heutigen St. Ulrichs-
und Afra-Basilika bestattet. Ihre Verehrung in A. ist seit dem 8. Jahrhundert
vielfach bezeugt. Bereits König Pippin bedachte St. Afra mit reichen Gütern.
Jedenfalls um 800 bestand beim Grab der heiligen Afra ein Kloster. Vermutlich
war der Bischof von Augsburg anfangs zugleich Abt des Kanonikerstiftes St.
Afra, bis dieses 1012/1013 von Bischof Bruno durch ein Benediktinerkloster
ersetzt wurde, für das dann zusätzlich Bischof Udalrich (Ulrich) (923-973)
namengebend wurde. 1156 wurde das Kloster unter den Schutz des Papstes, 1323
von Kaiser Ludwig dem Bayern unter den Schutz des Kaisers gestellt. 1577
erhielt das Stift von Kaiser Rudolf II. Reichsunmittelbarkeit und
Reichsstandschaft, was vom Hochstift Augsburg erst nach jahrzehntelangen
Prozessen 1643 gegen eine Entschädigung anerkannt wurde. Nach diesem Urteil
wurde das Stift weiterhin von der Reichsstadt Augsburg bedrängt. Der Abt
gehörte im Reichstag zu den rheinischen Reichsprälaten, war aber im
schwäbischen Reichskreis nicht vertreten. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts an
war das Stift stark verschuldet. Seine weit gestreuten Güter kamen 1802/1803
bei seiner Aufhebung an die Reichsstadt Augsburg und an Bayern, 1805/1806 mit
Augsburg ganz an Bayern.
L.: Wolff 228; Zeumer 552 II a 37, 6; Wallner 690 SchwäbRK
103; Hartig, M., Das Benediktiner-Reichsstift Sankt Ulrich und Afra in
Augsburg, 1923; Zoepfl, F., Die heilige Afra von Augsburg, Bavaria Sancta 1,
1970, 51ff.; Die Ausgrabungen in St. Ulrich und Afra in Augsburg 1961-68, hg.
v. Werner, J., Bd. 1f. 1977; Liebhart, W., Die Reichsabtei Sankt Ulrich und
Afra in Augsburg: Studien zu Besitz und Herrschaft (1006-1803), 1982;
Müntefering, R., Die Traditionen des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg,
1985; Seiler, J., Die Abtei St. Ulrich und Afra in Augsburg, Münchener
Theologische Zs. 46 (1995), 37.
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Aulendorf (Herrschaft). A. an der Schussen
erscheint erstmals 935. 1381 gehörte es den Herren von Königsegg, denen Kaiser
Friedrich III. die Hochgerichtsbarkeit verlieh. 1629 wurde es Residenz der
(reichsunmittelbaren und dem schwäbischen Reichskreis zugehörigen) Reichsgrafen
Königsegg. 1806 fiel es an Württemberg, über das es 1951/1952 an
Baden-Württemberg gelangte.
L.: Wolff 201; Wallner 688 SchwäbRK45.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baar (Gau, Landgrafschaft). Die seit
dem 8. Jahrhundert urkundlich erwähnte B. (Name nicht sicher erklärt) ist die
Landschaft an der obersten Donau zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb.
Schon im 6. Jahrhundert bestand ein B. genanntes Herrschaftsgebiet, das nach
Osten über die heutige B. bis über den Bussen hinausreichte und von dem
Geschlecht der Bertholde beherrscht wurde (z. B. 763 Perahtoltespara
[Bertoldsbaar], daneben Folcholtsbaar oder Albuinsbaar, zu bar, Abgabe?). Sein
Kern, die heutige B., fiel 973 an die Zähringer. Nach dem Aussterben der
Herzöge von Zähringen 1218 erscheint 1264 als Landgraf in der B. der Edelfreie
Konrad von Wartenberg, dessen Familie die Landgrafenwürde bis 1302 innehatte.
Seit 1304/1307 ist die Würde eines Landgrafen in der B. mit den Grafen bzw.
Fürsten von Fürstenberg, den Allodialerben der Herzöge von Zähringen,
verbunden. Hauptsächlicher Inhalt dieser Stellung dürfte die Innehabung des
seit dem Ende des 14. Jahrhunderts belegten Landgerichts gewesen sein. 1318
erbten die Grafen von Fürstenberg auch die wartenbergischen Güter, verloren
aber 1305 Bräunlingen und Villingen an Habsburg. 1403 wird dann die
fürstenbergische Landgrafschaft B. genannt, 1500 auch die Landgrafschaft
Fürstenberg. 1488 kam Donaueschingen, 1520/1553 Möhringen, 1537 Blumberg und
1620 Hüfingen an Fürstenberg. Bis 1744 war die B. mehrfach unter verschiedenen
Linien des Hauses Fürstenberg aufgeteilt. 1806 kam die 10 Quadratmeilen große
B. mit Fürstenberg an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 174; Wallner 685 SchwäbRK 10; Curs,
O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Bara, Para, [Gau am
Oberlauf des Neckars?], Bochingen, Villingen, Seedorf, Epfendorf, Bösingen,
Zimmern (Herrenzimmern oder Zimmern ob Rottweil), Irslingen, Harthausen,
Waldmössingen, Hochmössingen, Oberndorf); Bader, K., Die Landgrafschaft Baar,
Schriften des Vereins für Geschichte der Baar 25 (1960), 9ff.; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78-83, Para (Baar); Leiber, G., Das
Landgericht der Baar, 1964; Schäfer, V., Die Grafen von Sulz, Diss. Tübingen
1969; Lutz, U., Die Herrschaftsverhältnisse in der Landgrafschaft Baar in der
Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert, 1979; Maurer, H., Baar, LexMA 1 1980, 1319;
Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit,
1984, 126; . (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Babenhausen (Herrschaft, Reichsfürstentum).
Um das 1237 als Burg der Pfalzgrafen von Tübingen genannte B. an der Günz bei
Illertissen lag die Herrschaft B., die sich als Lehen der Grafen von
Württemberg, die ihrerseits den Pfalzgrafen von Tübingen nachfolgten, seit 1378
in den Händen der Herren von Rechberg befand, die 1471 die Blutgerichtsbarkeit
in der Herrschaft erlangten. Sie ging 1537/1538 durch Kauf Anton Fuggers an die
Familie Fugger, welche die württembergische Lehnshoheit ablöste. 1803 wurde B.
Reichsfürstentum, 1806 kam es mit 380 Quadratkilometern und etwa 11000
Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 686 SchwäbRK 16 a;
Hölzle, Beiwort 45; Lieb, N., Die Fugger und die Kunst im Zeitalter der hohen
Renaissance, 1958.
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Baden-Baden (Markgrafschaft, Residenz). B.
ist seit 1515/1535 eine Teillinie der Markgrafen von Baden (obere
Markgrafschaft Baden) mit der Residenz in Baden(-Baden) und seit 1705 in dem
1247 erwähnten, im 13. Jahrhundert von den Grafen von Eberstein-Calw erlangten
Rastatt. Zur Markgrafschaft gehörten alle mittelbadischen Güter, die südlich
des Flusses Alb lagen, eingeschlossen die Schirmvogtei über die Klöster
Herrenalb und Frauenalb, die linksrheinische Herrschaft Beinheim und die
Herrschaften in Luxemburg;. Für B. wurde 1588 ein vom Württembergischen
Landrecht von 1567 und den Kursächsischen Konstitutionen von 1572
beeinflusstes, bis 1810 geltendes Landrecht erlassen (Badisches Landrecht 1).
Von 1594 bis 1622 war B. von Baden-Durlach besetzt. 1666/1667 erwarb es Teile
der Grafschaft Eberstein. 1771 wurde B. von Baden-Durlach beerbt.
L.: Wolff 164; Zeumer 553 II b 29, 61, 10; Wallner 684 SchwäbRK
3; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) C4; Schmid, K., Baden-Baden und
die Anfänge der Markgrafen von Baden, ZGO 140 (1992), 1; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 28; Kicherer, D., Kleine Geschichte der Stadt Baden-Baden,
2008; Laufs, A. u. a., Das Eigentum an Kulturgütern aus badischem Hofbesitz,
2008. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baden-Durlach (Markgrafschaft). B. ist seit
1515/1535 eine Teillinie der Markgrafen von Baden mit der Residenz in
Pforzheim, seit 1565 in Durlach und seit 1724 in Karlsruhe. B. umfasste die
breisgauischen Herrschaften Hachberg, Rötteln, Sausenberg und Badenweiler (sog.
Markgräflerland) sowie die Ämter, Städte und Schlösser Pforzheim, Durlach,
Mühlburg (Mühlberg), Remchingen, Stein, Graben und Staffort, Altensteig und
Liebenzell, Mundelsheim und Besigheim, dazu die Dörfer am Rhein nördlich der
Alb mit der unteren Hardt. 1556 wurde B. evangelisch. Zwecks Aufbringung der
bei der Besetzung von Baden-Baden (1594-1622) entstandenen Kosten trat B.
Besigheim, Mundelsheim, Altensteig und Liebenzell an Württemberg ab, erwarb
aber Malsch und Langensteinbach. Von 1635 bis 1648 kam B. vorübergehend an
Baden-Baden. Für B. wurde 1654 ein schon 1622 gedrucktes, bis 1810 geltendes
„Landrecht und Ordnung der Fürstenthumber der Markgraveschaften Baden und
Hochberg“ usw. in Kraft gesetzt (Badisches Landrecht 2). 1771 beerbte das zum
Musterstaat des aufgeklärten Absolutismus entwickelte B. die Linie Baden-Baden.
Baden umfasste um 1800 ein Gebiet von 27 Quadratmeilen.
L.: Wolff 165; Zeumer 553 II b 30; Wallner 684 SchwäbRK
4; Strobel, E., Neuaufbau der Verwaltung und Wirtschaft der Markgrafschaft
Baden-Durlach nach dem Dreißigjährigen Krieg, 1935; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baden-Hachberg s. Hachberg.
L.: Wallner 685 SchwäbRK 5.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Badenweiler (Herrschaft). Bereits in
römischer Zeit bestand in B. bei Müllheim eine Siedlung. Das 1028 Baden
genannte B. war Sitz einer um die 1122 zähringische Burg gelegenen Herrschaft,
die um 1368 an die Grafen von Freiburg überging. 1444 kam es an die Markgrafen
von Hachberg (Baden-Hachberg), 1503 an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 166; Wallner 685 SchwäbRK 5; Mylius,
H./Nierhaus, R., Badenweilers Kurbad zu römischer Zeit, 1953.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baindt (Reichsabtei). 1227 sammelten
sich Frauen in Seefelden, 1231 in Mengen, dann in Boos bei Saulgau. Ihnen
stellte Papst Gregor IX. am 20. 6. 1236 eine Gründungsurkunde für eine
Zisterzienserinnenabtei aus. 1240/1241 verlegte der Schenk und Landvogt Konrad
von Winterstetten die Abtei nach B. Kaiser Friedrich II. gewährte ihr den
Schutz des Reiches (21. 8. 1240, März 1241). Die Abtei unterstand der
geistlichen Aufsicht Salems und hatte kein eigenes Herrschaftsgebiet. 1803
wurde die reichsunmittelbare Abtei mit Sitz im schwäbischen Prälatenkollegium
des Reichstags säkularisiert und fiel an den Grafen von Aspremont
(Aspremont-Linden). 1806 kam sie an Württemberg und damit B. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 194; Zeumer 552 II a 36, 21; Wallner 690 SchwäbRK
102; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902; Schützbach, B., Chronik und
Heimatbuch der Gemeinde Baindt - Hortus Floridus, 1981; Reden-Dohna, A. v.,
Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im
Zeitalter des Barock, 1982; Woll, G., Das Zisterzienserinnenkloster Baindt,
Tübingen 1983 (Magisterarbeit); Riechert, U., Oberschwäbische Reichsklöster im
Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und Städten, 1986; Baindt: hortus
floridus. Festschrift zur 750-Jahrfeier, hg. v. Beck, O., 1990.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bebenhausen (Dorf). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten die nördlich von Tübingen gelegenen Güter der Grafen von
Neipperg in Bebenhausen zum schwäbischen Reichskreis. S. Baden-Württemberg.
L.: Wallner 690 SchwäbRK 99.
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Biberach (Reichsstadt). Um 1170 erwarb
Kaiser Friedrich I. Barbarossa an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen Güter
der 1083 erstmals bezeugten Herren von Bibra und gründete die Marktsiedlung B.
an der Riss. Vermutlich um 1218 erhielt der Ort das jedenfalls 1258 bezeugte
Stadtrecht. 1282 wurde die Stadt civitas regalis genannt, 1396 erwarb sie das
Ammannamt und 1398/1401 den Blutbann als sichtbares Zeichen der
Reichsunmittelbarkeit. Bedeutendstes Gewerbe war die Leinen- und Barchentweberei.
1531 wurde die Reformation eingeführt. Das Herrschaftsgebiet Biberachs umfasste
27 Dörfer und gehörte fast völlig dem seit 1320 städtischen Spital. 1802 fiel
B. mit etwa 2 Quadratmeilen an Baden, 1806 im Tausch gegen Villingen an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 218; Zeumer 555 III b 17; Wallner 688 SchwäbRK
58; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38
(1789) C3; Schroeder 298ff.; Lutz, G., Beiträge zur Geschichte der ehemaligen
Reichsstadt Biberach, 1876; Bruder, E., Biberach an der Riss. Bildnis einer
oberschwäbischen Stadt, 1950; Eberhard, T., Die Verwaltung der freien
Reichsstadt Biberach, Diss. jur. Freiburg 1954; Maier, G., Biberach, Geschichte
und Gegenwart, 1972; Heckmann, P., Der Kreis Biberach, 1973; Warmbrunn, P.,
Zwei Konfessionen in einer Stadt. Das Zusammenleben von Katholiken und
Protestanten in den paritätischen Reichsstädten Augsburg, Biberach, Ravensburg
und Dinkelsbühl von 1584-1648, 1983; Geschichte der Stadt Biberach, 1991; Olschewski,
B., Herrschaftswechsel - Legitimitätswechsel, 2009.
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Biberbach, Marktbiberbach (Herrschaft).
Bereits im 11. Jahrhundert war B. nahe der Schmutter Mittelpunkt einer
Herrschaft von Herren von B. Daneben waren auch die Herren von Rechberg in B.
begütert und erlangten 1219 in weiblicher Erbfolge die Biberbacher Güter. Im
14. Jahrhundert gehörte die Herrschaft (mit Markt, Langenreichen
[Langereichen], Feigenhofen, Eisenbrechtshofen und Prettelshofen) den
pappenheimischen Ministerialen von B. 1514 verkaufte Hans Marschall von B. die
Herrschaft für 32000 Gulden an Kaiser Maximilian, der sie zur Tilgung von
Schulden an die Fugger weitergab. 1801 gehörten die Herrschaften Wellenburg
(Wöllenburg), Gablingen (Gaiblingen) und B. westlich Augsburgs innerhalb
Schwäbisch-Österreichs unter den Grafen Fugger-Wasserburg zum schwäbischen
Reichskreis. S. Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 686 SchwäbRK 16b;
Pappenheim, H. Graf zu, Versuch einer Geschichte der frühen Pappenheimer
Marschälle, 1927.
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Bissingen (Herrschaft), Marktbissingen.
1801 gehörte die Herrschaft B. im Ries durch das Fürstentum
Oettingen-Wallerstein zum schwäbischen Reichskreis, mit der Herrschaft
Hohenburg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Bayern.
L.: Wolff 177; Wallner 685 SchwäbRK 8.
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Blumenegg (Herrschaft). 1510 kauften die
Landgrafen von Klettgau aus dem Hause der Grafen von Sulz die Herrschaft B. am
Oberrhein bei Bludenz. S. Vorarlberg.
L.: Wolff 182; Wallner 686 SchwäbRK 20; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D4, III 39 C4; Grabherr, J., Die
reichsunmittelbare Herrschaft Blumenegg, Bregenz 1907.
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Bonndorf (Herrschaft, Grafschaft). B. im
Hochschwarzwald wird 1223 erstmals erwähnt. Die Herrschaft B., die B.,
Münchingen, Wellendingen, Gündelwangen und Boll, später auch Holzschlag und
Glashütte sowie seit 1609 Grafenhausen umfasste, gehörte seit 1460 zu Lupfen
(Landgrafen von Stühlingen), wurde später aber reichsunmittelbar. 1613 gelangte
sie durch Kauf von Joachim Christoph von Mörsberg für 150000 Gulden an die
Abtei Sankt Blasien, die sie 1699 durch die Ämter Blumegg, Gutenburg
(Gutenberg) und Bettmaringen zur Grafschaft B. erweiterte. Dadurch wurde der
Abt von Sankt Blasien 1746 Reichsfürst. 1803 kam das 3,5 Quadratmeilen große B.
mit 8000 Einwohnern an den Malteserorden (Großpriorat Heitersheim), 1805 an
Württemberg und 1806 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 207; Zeumer 553 II b 61, 15; Wallner 687 SchwäbRK
36; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Kürzel, A., Der Amtsbezirk
oder die ehemals St. Blasianische Reichsherrschaft Bonndorf, 1861; Stadt auf
dem Schwarzwald Bonndorf, hg. v. d. Stadt Bonndorf, 1980.
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Boos (Herrschaft). Die Herrschaft B.
nördlich von Memmingen wurde 1551 von den Grafen Fugger erworben. Sie fiel 1560
an die Linie Fugger-Babenhausen. Deren Güter kamen 1806 an Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 686 SchwäbRK 16 a;
Stauber, A., Das Haus Fugger von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bopfingen (Reichsstadt). B. bei Aalen kam
um 1150 zusammen mit der zugehörigen Burg Flochberg an die Staufer. In der
Reichssteuerliste von 1241 erscheint der vielleicht um 1230 von den Staufern
ausgebaute Ort als Stadt (Reichsstadt). 1384 erwarb die Stadt das
Reichsammannamt. 1546 führte sie die Reformation ein. Ihr Herrschaftsgebiet
blieb klein. 1802/1803 kam das 0,8 Quadratmeilen große B. mit 2000 Einwohnern
an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 225; Zeumer 555 III b 37; Wallner 689 SchwäbRK
81; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4; Schroeder
221ff.; Schwab, C., Kurzer Abriss der ehemals freien Reichsstadt Bopfingen,
1872. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brochenzell (Herrschaft). 861 ist die Zelle
Eigelsweiler am Bodensee erstmals bezeugt. Vor 1274 kam die zugehörige, seit
1274 B. (gebrochene Zelle) benannte Herrschaft mit 8 Weilern an die Grafen von
Heiligenberg, dann an die Grafen von Werdenberg, vor 1439 an die Grafen von
Montfort und von diesen an die Familie Humpiß von Ravensburg. 1721 wurde die
seit 1400 als Reichslehen geltende Herrschaft vom Kloster Weingarten erworben
und gelangte 1803 an Nassau-Oranien, 1804 an Österreich und 1805 an Württemberg
und damit B. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 182; Wallner 686 SchwäbRK 20; Der
Kreis Tettnang, 1969.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Buchau (Reichsstadt), Bad Buchau. Bei
dem um 770 gegründeten Damenstift B. entstand im 10. Jahrhundert eine 1014/1022
bezeugte Siedlung. Sie erhielt im 13. Jahrhundert Stadtrecht und erlangte
vermutlich am Ende des 13. Jahrhunderts Unabhängigkeit vom Stift. 1320 wurde
sie unter den Reichsstädten genannt. 1524 erwarb diese kleinste der
oberschwäbischen Reichsstädte das Ammannamt. Die Ausbildung eines eigenen
Herrschaftsgebiets gelang ihr nicht. 1802/1803 kam sie, etwa 0,3 Quadratmeilen
groß, an Thurn und Taxis und wurde mit dem Reichsstift B. zu einem Oberamt
zusammengeschlossen, das 1806 an Württemberg fiel. 1951/1952 kam B. zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 225; Zeumer 555 III b 36; Wallner 690 SchwäbRK
93; Schroeder 440ff.; Schöttle, J., Geschichte von Stadt und Stift Buchau,
1884; Beschreibung des Oberamtes Riedlingen, 2. A. 1928; Baumann, T., Buchau am
Federsee, 1955; Seufert, C., Repertorium des Stadtarchivs, Bd. 1 1997.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Buchau (Reichsstift, Residenz). Um 770
gründete eine fränkische (?) Adlige (Adelinde, Gemahlin Graf Warins) auf einer
Insel im Federsee das Damenstift B. 819 erhielt es von Kaiser Ludwig dem
Frommen Güter. 857 war es Eigenkloster Ludwigs des Deutschen, der es seiner
Tochter Irmengard übertrug. 902 wurde es durch Adelindis, der Tochter des
Grafen des Eritgaus neu gegründet. Es galt im Spätmittelalter als
reichsunmittelbar. Seit 1347 hatte die Äbtissin fürstlichen Rang. Seit 1264
hatte B. niemals mehr als 10 Stiftsdamen. Das vor 1415 in einen Säkularstift
umgewandelte Kloster erwarb durch Erweiterung seines Stiftungsgutes und nach
1625 durch Heimfall der Lehnsherrschaft Straßberg ein kleines
Herrschaftsgebiet, zu dem Dürnau (1387) und Kappel (1391), Grodt
(1427/1645-1788, dann an die Grafen von Königsegg-Aulendorf), Kanzach (1442),
Betzenweiler (1510), Streitberg (1700), die Herrschaft Oggelsbeuren mit
Rupertshofen und Ellighofen (1695), das Amt Bierstetten (1788), Moosburg (1792)
und einige Ämter zu Mengen und Saulgau gehörten. Nach 1648 wurde es geschwächt.
Es hatte Sitz auf dem Reichstag und dem schwäbischen Kreistag. 1803 fiel es, 2
Quadratmeilen groß, an Thurn und Taxis und wurde unter seiner Auflösung mit der
Reichsstadt B. zu einem Oberamt zusammengeschlossen, das 1806 an Württemberg
und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam. Straßberg gelangte an
Hohenzollern-Sigmaringen und damit über Württemberg-Hohenzollern 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 169; Zeumer 553 II a 37, 11, II b 61, 2; Wallner 688 SchwäbRK 53; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E4, III 38 (1789) C3; Schöttle, J., Geschichte von Stadt und Stift
Buchau, 1884; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902;
Beschreibung des Oberamtes Riedlingen, 2. A. 1928; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Baumann, T., Buchau am Federsee,
1955; Theil, B., Das Damenstift Buchau am Federsee zwischen Kirche und Reich im
17. und 18. Jahrhundert, Bll. f. dt. LG. 125 (1989), 189ff.; Theil, B., Das
(freiweltliche) Damenstift Buchau, 1994; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 704, 1, 2, 94; Die Urkunden des Stifts
Buchau. Regesten 819-1500, hg. v. Seigel, R. u. a., 2009 (1041 Regesten);
Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011;
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
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Buchhorn (Reichsstadt) (seit 1811
Friedrichshafen). B. am Bodensee wird erstmals 838 erwähnt. Seit 1032/1040
erscheinen als Zweig der sog. Udalrichinger Grafen von B. Nach ihrem Aussterben
1089 fielen ihre Güter an die Welfen, 1189/1191 an die Staufer. Der von diesen
zur Stadt ausgebaute Ort wird 1241 im Reichssteuerverzeichnis genannt und ist
am Ende der staufischen Herrschaft in der Mitte des 13. Jahrhunderts Reichsstadt
(nach 1254, 1275/1299). König Rudolf von Habsburg verpfändete diese an die
Grafen von Werdenberg, doch konnte B. nach 1323 die Reichsfreiheit wieder
erlangen. 1472 erwarb B. vom Hochstift Konstanz die Herrschaft
Baumgarten-Eriskirch. 1802/1803 fiel B. mit rund 40 Quadratkilometern und etwa
1800 Einwohnern an Bayern, 1810 an Württemberg. 1811 entstand aus der
Vereinigung von B. und Hofen das nach König Friedrich von Württemberg benannte
Friedrichshafen, das 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 224; Zeumer 555 III b 34; Wallner 690 SchwäbRK
90; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Schroeder 226ff.; Knapp,
E., Die älteste Buchhorner Urkunde, Württemberg. Vjh. für Landesgesch. 19
(1910), 155ff.; Müller, K., Die oberschwäbischen Reichsstädte, 1912, 216ff.;
Oberamtsbeschreibung Tettnang, 1915; Hutter, O., Buchhorn-Friedrichshafen,
1939; Messerschmid, M., Buchhorn unter bayerischer Verwaltung, Schr. d. Vereins
f. Gesch. des Bodensees und seiner Umgebung 80 (1962), 52ff.; Der Kreis Tettnang
und die Stadt Friedrichshafen, hg. v. Theiss, K./Baumhauer, M., 1969; Schmid,
K., Buchhorn, LexMA 2 1983, 836.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bussen (Herrschaft), Buss, Buß. Der 805
erstmals genannte B. zwischen Donau und Federsee wurde wohl vom letzten
Angehörigen der Bertholde dem Kloster Reichenau übergeben. Im 12. Jahrhundert
war er Mittelpunkt einer Herrschaft vermutlich der 1143 ausgestorbenen Grafen
von Bregenz. Im 13. Jahrhundert könnte die Herrschaft in der Hand ritterlicher
Reichsministerialen gewesen sein. 1314 verpfändete Habsburg die Herrschaft an
die Grafen von Hohenberg, nach 1352 an die Ellerbach und 1387 an die
Truchsessen von Waldburg, welche die Herrschaft 1786 an die Fürsten von Thurn
und Taxis verkauften. Über Friedberg-Scheer der Fürsten von Thurn und Taxis und
Österreich gehörte die Herrschaft zum österreichischen und schwäbischen
Reichskreis. Über Württemberg gelangte B. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46, 180; Wallner 714 ÖsterreichRK 1, Wallner 688 SchwäbRK 44; Buck, M. R., Der Bussen und seine
Umgebung, 1868; Der Kreis Saulgau, 1971.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dinkelsbühl (Reichsstadt). Das 1188 erstmals
erwähnte D. (burgus Tinkelspuhel) an der Wörnitz wurde vermutlich um 1180 unter
Einbeziehung einer älteren Siedlung an der Kreuzung wichtiger Fernstraßen
zwischen Augsburg und Würzburg sowie Ulm und Nürnberg als Stadt von den
Staufern gegründet. Seit 1251 wurde es an die Grafen von Oettingen verpfändet,
konnte aber 1351 die Pfandschaft selbst ablösen und von 1273 an die Stellung
einer Reichsstadt erwerben (1305 Stadtrecht von Ulm, 1351/1315 freie
Richterwahl, 1398 Blutbann). 1387 erzwangen die Zünfte die Aufnahme in das
Stadtregiment. Um 1400 hatte die Stadt etwa 4000 Einwohner. 1530/1534 wurde die
Bevölkerung überwiegend evangelisch, 1649 D. paritätische Reichsstadt (mit
katholischem Magistrat und evangelischer Bevölkerung). 1802/1803 ging die
Stellung als Reichsstadt verloren. D. kam mit einer Quadratmeile Gebiet und
8000 Einwohnern an Bayern, 1804 an Preußen und 1805/1806 wieder an Bayern.
L.: Wolff 218; Zeumer 555 III b 16; Wallner 689 SchwäbRK
78; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38
(1789) D3; Schroeder 236ff.; Beck, L., Übersicht über die Geschichte der
ehemaligen freien Reichsstadt Dinkelsbühl, 1886; Christoffel, M., Dinkelsbühl,
1928; Gluth, P., Dinkelsbühl. Die Entwicklung einer Reichsstadt, 1958; Die
Urkunden der Stadt Dinkelsbühl (1282-1500) Bd. 1, 2, bearb. v. Schnurrer, L.,
1960ff.; Gebeßler, A., Stadt und Landkreis Dinkelsbühl, 1962; Schnurrer, L.,
Die Territorien der Reichsstadt Dinkelsbühl, Jb. d. hist. Ver. v. Mittelfranken
80 (1962/1963), 55ff.; Warmbrunn, P., Zwei Konfessionen in einer Stadt. Das
Zusammenleben von Katholiken und Protestanten in den paritätischen
Reichsstädten Augsburg, Biberach, Ravensburg und Dinkelsbühl von 1548-1648,
1983; Fahlbusch, F. B., Dinkelsbühl, LexMA 3 (1985), 1067.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dürmentingen (Oberamt, Herrschaft). D. bei
Biberach an der Riss wird 811 erstmals genannt. Um 1300 gelangte es mit dem
Bussen an Habsburg und 1387 als Pfand an die Truchsessen von Waldburg. Im 16.
Jahrhundert wurde es im schwäbischen Reichskreis waldburgischer Verwaltungsmittelpunkt
für die Herrschaft Bussen und die untere Grafschaft Friedberg rechts der
Schwarzach. 1786 wurde das Oberamt D. mit der Grafschaft Friedberg-Scheer an
die Fürsten von Thurn und Taxis verkauft. 1806 wurde es der Landeshoheit
Württembergs unterstellt und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 180; Wallner 688 SchwäbRK 44; Der
Kreis Saulgau, 1971; Der Kreis Biberach, 1973.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eberstein (Grafschaft). 1085/1120 erscheinen
Edelfreie, die sich nach der Burg E. im Murgtal benennen. Sie stifteten um die
Mitte des 12. Jahrhunderts die Klöster Herrenalb und Frauenalb und bauten eine
bedeutende Herrschaft im Nordschwarzwald mit dem Hauptort Gernsbach auf (nach
1102 unter anderem Lehen des Bischofs von Speyer um Rotenfels am Unterlauf der
Murg). Um 1200/1270 wurden sie Grafen. Im 13. Jahrhundert (vor 1251) zogen sie
in das neuerbaute Schloss E. bei Gernsbach. 1219 erfolgte eine Erbteilung. 1283
erwarben die Markgrafen von Baden die Hälfte der namengebenden Burg. 1387
musste der größte Teil der Grafschaft an die Markgrafen von Baden verkauft
werden. 1660 erlosch das Geschlecht im Mannesstamm, der ebersteinische Anteil
an Gernsbach fiel an Speyer als Lehnsherren, 1803 an Baden, das 1666/1667
bereits andere Teile der Güter erhalten hatte. Die dem schwäbischen Reichskreis
angehörige Grafschaft, die um 6 Quadratmeilen groß war und unter anderem
Schloss und Flecken E., die Stadt Gernsbach, die Abtei Frauenalb und den
Marktflecken Muggensturm umfasste, hatte Sitz und Stimme im schwäbischen
Reichsgrafenkollegium des Reichsfürstenrates und im schwäbischen Reichskreis.
L.: Wolff 166, 202f.; Zeumer 553 II b 61, 10; Wallner 686 SchwäbRK 23; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E4; Krieg v. Hochfelden, G., Geschichte der Grafen von Eberstein in
Schwaben, 1836; Neuenstein, K. Frhr. v., Die Grafen von Eberstein in Schwaben,
1897; Langenbach, H., Gernsbach im Murgtal, 1919; Langenbach, H., Schloss
Eberstein im Murgtal, 1953; Schäfer, A., Staufische Reichslandpolitik und
hochadlige Herrschaftsbildung im Uf- und Pfinzgau vom 11. bis 13. Jahrhundert,
ZGO 117 (1969); Grafen und Herren in Südwestdeutschland, hg. v. Andermann, K u.
a., 2006; Heinl, R., Gernsbach im Murgtal, 2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eglingen (reichsfreie Herrschaft). E. bei
Heidenheim an der Brenz war Sitz der seit dem 17. Jahrhundert reichsfreien
Herrschaft E. Diese kam vom Ortsadel über mehrere Hände 1530 an die Freiherren,
seit 1664 Grafen von Grafeneck, die 1615 die Lösung von der Oberherrschaft
Pfalz-Neuburgs erreichten, und 1723/1728 vom letzten Grafen von Grafeneck durch
Verkauf an Thurn und Taxis, 1806, um 0,5 Quadratmeilen groß, an Bayern sowie
1810 an Württemberg. Der Inhaber der Herrschaft war Mitglied des schwäbischen
Reichsgrafenkollegiums des Reichsfürstenrates und hatte Sitz und Stimme im
schwäbischen Reichskreis. Über Württemberg fiel E. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 209; Zeumer 554 II b 61, 17; Wallner 689 SchwäbRK
86. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eglofs (Herrschaft, Grafschaft,
Reichsdorf). Die aus der Grafschaft im Alpgau hervorgegangene Herrschaft E. in
Oberschwaben kam von den Udalrichingern über die Grafen von Kirchberg und
Grüningen (Württemberg-Grüningen) 1243 (durch Verkauf des comitatum in Albegowe
cum castro Megelolues für 3200 Mark Silber Kölnisch) an die Staufer und wurde
danach Reichsgut. Dieses wurde mehrfach verpfändet und von den
Pfandberechtigten erheblich geschmälert, so dass sich ihr Gebiet nach 1500 auf
die nähere Umgebung des Dorfes E. zwischen Oberer Argen und Unterer Argen
beschränkte. 1582 löste Kaiser Rudolf II. die Pfandschaft ein. 1661 wurde sie
als Reichsgrafschaft an die Grafen von Traun (Abensberg und Traun) verkauft,
die 1662 Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsgrafenkollegium und beim
schwäbischen Reichskreis erlangten. Zur Grafschaft zählten auch die im Allgäu
zerstreuten Freien vom oberen und unteren Sturz, ehemals reichsfreie Bauern (in
Gopprechts, Hof, Rieggis, Diepolz, Gunzesried, Schweineberg, Halden, Sigiswang,
Muderpolz, Dietrichs, Bauhof, Kierwang, Tiefenbach, Börlas, Freibrechts, Steig
bei Memhölz, Reuter, Wiedemannsdorf, Sankt Johannstal, Köldorf, Knechtenhofen,
Berg bei Missen, Missen, Weißach, Buflings, Unterthalhofen, Wiederhofen, Aigis,
Wilhams). Möglicherweise war der Eglofser Gesamtverband ein Personenverband
einer Gerichtsgemeinde. 1804 wurde E. von Fürst Windischgrätz erworben und 1805
zusammen mit der Herrschaft Siggen zum Reichsfürstentum Windischgrätz erhoben.
1806 kam E. mit rund 2 Quadratmeilen bzw. 35 Quadratkilometern und etwa 2000
Einwohnern an Württemberg. Die Bauern von E. bewahrten eigene, vielleicht auf
fränkische Wehrbauernsiedlung zurückgehende, jedenfalls seit 1243 bezeugte
Freiheiten bis ins 19. Jahrhundert. Über Württemberg gelangte E. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Dacheröden 165; Hugo 452; Wolff 207; Zeumer 553 II b 61, 14; Wallner 688 SchwäbRK 56; Mayer, T., Bemerkungen und Nachträge zum
Problem der freien Bauern, Zs. f. württemberg. LG. 13 (1954); Handbuch der
bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 2 1971; Kissling, P. Freie
Bauern und bäuerliche Bürger – Eglofs im Spätmittelalter und in der
Frühneuzeit, 2006 (mit Übersichtskarte). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eisenburg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Um 1288 erscheint erstmals die auf welfischem Gut um Memmingen in
staufischer Zeit errichtete Burg E. Sie wurde um 1300 Mittelpunkt einer von den
Herren von E. unter der Landvogtei Oberschwaben errichteten Herrschaft, zu der
Amendingen, E., Grünenfurt, Schwaighausen, Trunkelsberg und Unterhart gehörten.
Seit 1455 war die dem Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben angehörige
Herrschaft in den Händen der patrizischen Settelin von Memmingen. 1580 kam sie
an das Unterhospital Memmingen, 1601 an die Neubronner von E. 1671 erfolgte
eine Zwölfteilung (Wachter, Zoller, Ebertz (Eberz), Schermar, Lupin). 1803 fiel
die 1801 über die Reichstadt Memmingen zum schwäbischen Reichskreis gerechnete
Herrschaft an Bayern.
L.: Wolff 217, 508; Wallner 688 SchwäbRK 57.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elchingen (Reichsabtei, Reichsstift). Kurz
nach 1100 gründeten Graf Albert von Ravenstein (Graf von Dillingen ?) und seine
Gattin (?) Bertha auf dem Grund der Burg E. bei Neu-Ulm ein
Benediktinerkloster. Nach einem Brand von 1134 wurde es vor 1142 von Berthas
Tocher Luitgard und ihrem Gemahl Markgraf Konrad von Meißen neugegründet. 1225
kam es unter den Schutz des Papstes. Die Vogtei gelangte links der Donau 1396
an die Reichsstadt Ulm, rechts der Donau über die Markgrafen von Burgau an
Habsburg. 1484/1495 wurde E. zum freien Reichsstift erhoben, das dann dem
schwäbischen Reichskreis angehörte. 1802 wurde es säkularisiert, sein
weitgehend geschlossenes Stiftsgebiet (Oberamt E. und Pflegämter Fahlheim,
Stoffenried und Tomerdingen, insgesamt 2,5 Quadratmeilen und 4200 Einwohnern)
kam 1803 an Bayern. Mit der Abtretung des größten Teil des Ulmer Gebiets 1810 an
Württemberg fiel der von diesem Gebiet eingeschlossene nördliche Teil von E.
ebenfalls an Württemberg und gelangte damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 184; Zeumer 552 II a 36, 4; Wallner 688 SchwäbRK
48; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Dirr, A., Die Reichsabtei
Elchingen, 1926; Hagel, F., Kloster Elchingen, 1928; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Konrad, A., Die Reichsabtei
Elchingen, 1965; Hemmerle, J., Die Benediktinerklöster in Bayern, 1970. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ellgau (Herrschaft). 1801 gehörte die
Herrschaft E. der Grafen Fugger-Glött zum schwäbischen Reichskreis. Sie
gelangte danach an Bayern. S. Bodeck von Ellgau.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 14 b.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ellwangen (Fürstpropstei, fürstliche
Propstei, Fürstentum, Residenz). Das Benediktinerkloster E. („Elch-wangen“) an
der Jagst wurde um 764 (750 ?) im Grenzwald Virgunna zwischen Franken und
Schwaben von den fränkischen Herren Hariolf und Erlolf (Bischof von Langres)
gegründet. Seit 817 erschien das 812 erstmals genannte Kloster unter den
Reichsabteien. Seine staufertreuen Äbte waren seit 1215 Reichsfürsten. Die
Vogtei hatten zuerst die Grafen von Oettingen, seit etwa 1370 die Grafen von
Württemberg. 1460 wurde es in ein exemtes weltliches Chorherrenstift mit einem
Fürstpropst und einem Stiftskapitel (12 adlige Kanoniker, 10 Chorvikare)
umgewandelt. Zu den 1337 bestehenden Ämtern E., Tannenburg und Kochenburg kamen
1471 Rötlen, 1545 Wasseralfingen und 1609 Heuchlingen. Um 1800 war es im Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. E. stellte die bedeutendste
geistliche Herrschaft in Württemberg dar, die bei der Säkularisation 1802 etwa
20000 Menschen umfasste. Das Herrschaftsgebiet von etwa 500 Quadratkilometern
(7 Quadratmeilen) gliederte sich in die sechs fürstlichen Oberämter und ein
Oberamt des Stiftskapitels. 1802/1803 kam E. an Württemberg und damit 1951/1952
zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 157; Zeumer 552 II a 29; Wallner 686 SchwäbRK
17; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38
(1789) D3; Riedenauer 129; Beschreibung des Oberamts Ellwangen, 1886; Die
Ellwanger und Neresheimer Geschichtsquellen, 1888, Anhang zu Württemberg.
Vierteljahreshefte; Hutter, O., Das Gebiet der Reichsabtei Ellwangen, 1914
(Diss. phil. Tübingen); Häcker, E., Ellwangen an der Jagst, 1927; Schefold, M.,
Stadt und Stift Ellwangen, 1929; Hölzle, E., der deutsche Südwesten am Ende des
alten Reiches, 1938; Pfeifer, H., Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der
Fürstpropstei Ellwangen, 1959; Ellwangen 764-1964. Beiträge und Untersuchungen
zur 1200-Jahrfeier, hg. v. Burr, V., Bd. 1f. 1964; Ellwangen, Germania
Benedictina V: Baden-Württemberg, 1975; Seiler, A., Ellwangen. Von der
Klostersiedlung zur modernen Flächenstadt, 1979; Fahlbusch, F., LexMA 3 1986,
1850; Schulz, T., Das Fürststift Ellwangen und die Ritterschaft am Kocher,
1986, Ellwanger Jb. 31 (1986); Stievermann, D., Das geistliche Fürstentum
Ellwangen im 15. und 16. Jh., Ellwanger Jb. 32 (1988); Pfeifer, H., Das
Chorherrenstift Ellwangen, FS H. Maurer, 1994, 207; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 654, 1, 2, 173; Das
älteste Urbar der Abtei, bearb. v. Häfele, H., 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eppichhausen, Eppishausen (Herrschaft). 1801
gehörte die Herrschaft E. der Grafen Fugger-Kirchheim zum schwäbischen
Reichskreis.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Esslingen, Eßlingen (Reichsstadt). E. am
Neckar, dessen Gebiet schon vorgeschichtlich besiedelt war, wird erstmals
777/866 (Hetslinga) erwähnt. Um 800 erhielt die dortige Zelle des Klosters St.
Denis, die den Ort über Fulrad, den Kaplan Kaiser Karls des Großen, von dem
alemannischen Adligen Hafti erworben hatte, einen Markt. 1077 gehörte E. dem
Herzog von Schwaben. 1147 unterstand es den Staufern. 1212 verlieh ihm Kaiser
Friedrich II. Stadtrecht. Seitdem war es als freie Reichsstadt anerkannt. Der
Versuch eine größere Herrschaft aufzubauen scheiterte am Widerstand
Württembergs, doch erwarb E. ein Dutzend kleiner Orte rechts des Neckars, einen
schmalen Brückenkopf links des Neckars sowie die Spitaldörfer Deizisau,
Möhringen und Vaihingen a. F. Im Jahre 1802 kam das zum schwäbischen
Reichskreis zählende E. mit 1,5 Quadratmeilen bzw. 80 Quadratkilometern an
Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 212; Zeumer 555 III b 5; Wallner 689 SchwäbRK
69; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Schroeder
373ff.; Pfaff, K., Geschichte der Reichsstadt Esslingen, 2. A. 1852;
Urkundenbuch der Stadt Esslingen, hg. v. Diehl, A./Pfaff, K., 2 Bände. 1899ff.;
Wurster, O., Esslinger Heimatbuch, 1931; Borst, O., Esslingen am Neckar.
Geschichte und Kunst einer Stadt, 2. A. 1967; Schneider, J., Bibliographie zur
Geschichte und Kultur der Stadt Esslingen, 1975; Borst, O., Geschichte der Stadt
Esslingen am Neckar, 1977; Schuler, P., Esslingen, LexMA 4 1986, 24.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Falkenstein (Herrschaft). In der Mitte des
12. Jahrhunderts wird erstmals die Burg F. an der Brenz erwähnt. Sie kam um 1260
über die Erbtochter von den Herren von F. an die Faimingen, 1349 als Pfand an
den Herzog von Teck und über die Grafen von Helfenstein ganz an den Herzog von
Teck. Dieser verkaufte 1390 F. mit Bindsteinmühle und Gütern in Dettingen,
Heuchlingen, Ballendorf und Mehrstetten an Albrecht von Rechberg. 1531 erlangte
die Herrschaft Heidenheim die Obrigkeit. 1593 kaufte Württemberg die zum
schwäbischen Reichskreis gehörige Herrschaft, womit F. 1951/1952 an
Baden-Württemberg kam.
L.: Wallner 684 SchwäbRK 1. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fischbach (Herrschaft). Die Herrschaft
Horn-Fischbach zwischen Biberach und Memmingen war 1320 in den Händen der
Herren von Essendorf. Nach deren Aussterben kam sie 1578 mit dem Blutbann als
Lehen Österreichs an die Schenken von Stauffenberg, die sie 1748 an
Ochsenhausen verkauften. 1801 gehörte die Herrschaft (Amt) F. über die Abtei
Ochsenhausen zum schwäbischen Reichskreis. Über Württemberg gelangte F.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 183; Wallner 687 SchwäbRK 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Friedberg-Scheer (Grafschaft). 1282 erwarb Rudolf
von Habsburg die 1274 erstmals erwähnte Grafschaft Friedberg an der oberen
Donau im Tiengau bzw. Dienggau (und Ergau bzw. Eritgau) von den Grafen von
Nellenburg und 1289 Scheer von den Grafen von Montfort. Beide Herrschaften
wurden 1314/1315 an Montfort verpfändet und von diesem 1369 zur Grafschaft F.
vereinigt. Sie kamen 1452 durch Kauf an die Reichserbtruchsessen von Waldburg
(Waldburg-Sonnenberg). Durch Vertrag von 1680 wurde die Grafschaft Mannlehen
Österreichs. Die Erben der 1772 ausgestorbenen Linie Waldburg-Trauchburg
veräußerten 1786 F. mit den Herrschaften Dürmentingen und Bussen an die Fürsten
von Thurn und Taxis, die 1787 die Grafschaft als Reichslehen verliehen
erhielten. 1806 fiel die reichsunmittelbare, zum schwäbischen Reichskreis
zählende und seit 1787 gefürstete Grafschaft mit rund 190 Quadratkilometern
bzw. 3 Quadratmeilen und etwa 9000 Einwohnern an Württemberg. Sie umfasste die
Herrschaft Scheer, die Grafschaft Friedberg, die Herrschaften Dürmentingen und
Bussen, letztere mit Schloss Bussen und fünf Orten und das zwischen Saulgau und
Aulendorf gelegene Dorf Renhardsweiler (Renartsweiler). Über Württemberg kam
das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 179; Wallner 688 SchwäbRK 44;
Nordmann, J., Kodifikationsbestrebungen in der Grafschaft Friedberg-Scheer am
Ende des 18. Jahrhunderts, Zs. f. württemberg. LG. 28 (1969); Der Kreis
Saulgau, 1971; Kretzschmar, R., Vom Obervogt zum Untergänger. Die Verwaltung
der Grafschaft Friedberg-Scheer unter den Truchsessen von Waldburg im Überblick
(1452-1786), (in) FS E. Gönner, 1986; Kretzschmar, R., Fürstlich Thurn und
Taxissches Archiv Obermarchtal. Grafschaft Friedberg-Scheer. Urkundenregesten
1304-1802, 1993.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gablingen (Herrschaft). G. nördlich von
Augsburg ist vielleicht schon früh besiedelt, urkundlich aber erst um 1100
genannt (Gabelungen). Im 14./15 Jahrhundert hatten die Marschälle von Biberbach
und die Herren von Knöringen das Dorf inne. Die zugehörige Herrschaft
veräußerten die Herren von Knöringen 1527 an Anton Fugger. Später kam sie an
die Linie Fugger-Babenhausen. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die
Herrschaft über die Fugger-Wasserburg dem schwäbischen Reichskreis an und kam
danach zu Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 686 SchwäbRK 16 b;
Stauber, A., Das Haus Fugger von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gengenbach (Reichsabtei). Um 748/753
gründeten iroschottische Mönche in G. (Genginbach) bei Offenburg eine
Benediktinerabtei. Sie wurde um 820 Reichskloster. 1007 gab sie Kaiser Heinrich
II. an das Hochstift Bamberg. Vögte waren seit Anfang des 12. Jahrhunderts die Herzöge
von Zähringen, dann die Staufer, die Bischöfe von Straßburg und seit 1296 die
Inhaber der Reichslandvogtei Ortenau, wodurch G. wieder Reichsabtei wurde. Von
der Abtei ausgehend entstand der Ort G., dem der Abt 1230 Stadtrecht verlieh.
1751 wurde die Abtei reichsunmittelbar. Sie gehörte dem schwäbischen
Reichskreis und dem schwäbischen Reichsprälatenkollegium an. 1803 wurde die
Reichsabtei, die ohne weiteres Gebiet war, mediatisiert und kam an Baden, das
sie 1803/1807 aufhob. S. Baden-Württemberg.
L.: Wolff 192; Zeumer 552 II a 36, 16; Wallner 690 SchwäbRK
101; Schroeder 303ff.; Sutter, O./Wohleb, J., Gengenbach, 1952; Gengenbach.
Vergangenheit und Gegenwart, hg. v. Schaaf, P., 1960; Reden-Dohna, A. v.,
Kloster Gengenbach und das Reich, ZGO 133 (1985), 157ff.; Eberl, I.,
Gengenbach, LexMA 4 1989, 1232f. ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005,
2, 223 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gengenbach (Reichsstadt). Der vom Abt der
um 748/753 gegründeten Benediktinerabtei 1230 zur Stadt erhobene Ort G. bei
Offenburg wurde spätestens 1360 durch Kaiser Karl IV. zur Reichsstadt. Zu ihrem
Herrschaftsgebiet gehörten Reichenbach, Schwaibach, Ohlsbach und Bermersbach.
1525 wurde die Stadt evangelisch, 1547 aber rekatholisiert. 1689 wurde sie
nahezu völlig zerstört. 1803 fiel sie mit etwa 2 Quadratmeilen an Baden und kam
damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 226; Zeumer 552 III b 32; Wallner 688 SchwäbRK
61; Kuner, M., Die Verfassung und Verwaltung der Reichsstadt Gengenbach, 1922,
1939; Sutter, O./Wohleb, J., Gengenbach, 1952; Andreas, W., 600 Jahre
Reichsstadt Gengenbach, ZGO 108 (1960), 297; Hillenbrand, E., Stadt und Kloster
Gengenbach im Spätmittelalter, ZGO 124 (1976), 75ff.; Eine Stadt feiert.
Chronik des festlichen Jahres 1980, als Gengenbach sich erinnerte, 750 Jahre
Stadt zu sein, bearb. v. End, R., 1980.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geroldseck, Hohengeroldseck (Grafschaft,
Herrschaft, Reichsgrafschaft). 1139 wird die Burg G. (Hohengeroldseck) bei Lahr
erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich die seit Anfang des 12. Jahrhunderts in
der Ortenau nachweisbaren Herren von G. Sie bauten um die im 13. Jahrhundert
genannte Burg H. eine Herrschaft auf. Walter von G. band fast den gesamten Adel
der Ortenau an sich und erlangte 1246/1247 durch Heirat mit der Erbtochter
Helika von Mahlberg die Stadt Lahr. Nach seinem Tod (1277) kam es zu
Erbstreitigkeiten und Teilungen (Linien Lahr-Mahlberg [bis 1426] und Veldenz
[bis 1440] mit den Zweigen Hohengeroldseck und Sulz). Die an die Linie
Lahr-Mahlberg fallende Hälfte wurde 1426 an die Grafen von Moers-Saarwerden
vererbt und kam 1442/1497 an Baden. Die übrigen Güter (Herrschaft G.) fielen an
Heinrich, der mit Agnes von Veldenz verheiratet war und sich Graf von Veldenz
nannte. 1504 begab sich G. unter die Lehnshoheit Österreichs. Nach dem
Aussterben der Grafen (1634) belehnte der Kaiser mit dem heimgefallenen Lehen
die Grafen von Kronberg/Cronenberg, nach deren Aussterben (1692) entgegen einer
Besetzung durch Baden 1697/1705 die Freiherren und späteren Grafen von der
Leyen. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste die zum schwäbischen Reichskreis
zählende Grafschaft ein Gebiet von 2,3 Quadratmeilen und hatte 4000 Einwohner.
1806 wurde die Herrschaft zu einem souveränen, dem Rheinbund beitretenden
Fürstentum erhoben, 1815 aber wieder der Lehnshoheit Österreichs unterstellt
(mediatisiert). 1819 trat Österreich G. an Baden ab. Damit gelangte G.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Zeumer 553 II b 61, 11; Wallner 688 SchwäbRK
52; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Fickler, C., Kurze
Geschichte der Häuser Geroldseck und von der Leyen, 1844; Kohler, O., Die
letzten 150 Jahre Geroldsecker Herrschaft, Alemann. Jb. 1957; Kramer, W.,
Beiträge zur Familiengeschichte des mediatisierten Hauses von der Leyen und zu
Hohengeroldseck, 1964; Bühler, C., Die Herrschaft Geroldseck. Studien zu ihrer
Entstehung, ihrer Zusammensetzung und zur Familiengeschichte der Geroldsecker
im Mittelalter, 1981. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Giengen (Reichsstadt). Neben einem
alemannischen Reihengräberfeld erscheint um 1077 eine von den Hupaldingern
eroberte Burg G. an der Brenz, nach der sich eine Familie von G. benannte. Nach
1147 wurde der durch Mitgift Adelas von Vohburg, einer Enkelin Diepolds II. von
G., an die Staufer gelangende Ort Mittelpunkt ihrer Güter im Brenztal. 1307
zählte G. zu den zwölf alten schwäbischen Reichsstädten. 1332 wurde es von
Kaiser Ludwig dem Bayern an die Grafen von Helfenstein verpfändet, kaufte sich
1368 aber frei. 1481 erhielt es von Kaiser Friedrich III. den Blutbann. Der
Erwerb eines eigenen Herrschaftsgebiets gelang nicht. 1556 wurde die
Reformation in der zum schwäbischen Reichskreis zählenden Stadt eingeführt. 1802/1803
fiel sie mit etwa 1600 Einwohnern und 0,5 Quadratmeilen an Württemberg, wo G.
bis 1810 Oberamt war und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 223; Zeumer 555 III b 31; Wallner 690 SchwäbRK
89; Schroeder 358ff.; Magenau, R., Historisch-topographische Beschreibung der
Stadt Giengen, 1830; 900 Jahre Giengen an der Brenz. Beiträge zur
Stadtgeschichte, 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Grönenbach, Grönbach, Grünenbach
(Herrschaft). 1384 erwarben die Ritter von Rothenstein die von Kaiser Otto II.
dem Stift Kempten überlassene, bis 1260 bei den Freiherren von G. befindliche
Herrschaft G. bei Memmingen. 1482 kam die zum schwäbischen Reichskreis und zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft erbweise an die
Marschälle von Pappenheim, 1612 an die Fugger und 1695/1696 durch Rückkauf an
die Fürstabtei Kempten. 1803 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 158, 508; Wallner 685 SchwäbRK 7;
Sedelmayer, J., Geschichte des Marktfleckens Grönenbach, 1910. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gutenzell (reichsunmittelbare Abtei). G.
bei Biberach an der Riss in Oberschwaben wurde um 1230 vielleicht von zwei
Schwestern der Herren von Schlüsselberg als Zisterzienserinnenkloster gegründet
und 1237 erstmals erwähnt. 1238 stellte es der Papst unter seinen besonderen
Schutz. Das Kloster blieb ohne Vogt. Seit dem späten Mittelalter war es
reichsunmittelbar und gewann landesherrliche Rechte über 11 Dörfer. Bis 1753
stand es unter der geistlichen Aufsicht des Abtes von Salem, danach des Abtes
von Kaisheim. Durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803
fiel es mit 43 Quadratkilometern und rund 1500 Einwohnern an die Grafen von
Törring-Jettenbach, 1806 an Württemberg. 1851 stirbt die letzte Konventualin.
1951/1952 gelangte G. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 192; Zeumer 552 II a 36, 19; Wallner 689 SchwäbRK
68; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Beck, P., Kurze Geschichte
des Klosters Gutenzell, 1911; Pöllmann, L., St. Kosmas und Damian Gutenzell,
1976; Rheden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die
schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter des Barock, 1982; Gutenzell, hg. v.
Beck, O., 1988; Maegraith, J., Das Zisterzienserinnenkloster Gutenzell, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hachberg, Hochberg (Herren, Herrschaft,
Markgrafschaft). Nach der Burg H. (Hochberg) bei Emmendingen nannte sich eine
von Markgraf Hermann († 1074), dem Sohn Herzog Bertholds I., begründete
Adelslinie. Seit 1112 benannte sie sich nach der Burg Baden bei Oos (s. Baden).
Von diesen Markgrafen von Baden spaltete sich nach 1197 die Linie
(Baden-Hachberg bzw.) H. und von dieser 1297 die Nebenlinie (Baden-Sausenberg
bzw.) Sausenberg ab. H. kam 1415 durch Kauf wieder an die Hauptlinie zurück.
Die sausenbergische Linie, die 1306 Rötteln, später Lörrach und verschiedene
Dörfer, 1444 Badenweiler und 1457 die Grafschaft Neuenburg (Neuchâtel) erwarb,
erlosch 1503. Ihre Güter kamen an Baden, Neuenburg über eine Tochter an den
Herzog von Orléans-Longueville (Longueville). 1535 fiel H. an Baden-Durlach.
Für die Herrschaften Badenweiler, Rötteln und Sausenberg kam im 16. Jahrhundert
die Bezeichnung Markgräflerland auf (im Gegensatz zum Breisgau Österreichs).
Über Baden gelangten die meisten Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. a.
Hochberg.
L.: Wolff 165; Zeumer 553 II b 31; Wallner 685 SchwäbRK
5; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Weech, F. v., Die Zähringer
in Baden, 1881; Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, hg. v. Fester,
R./Witte, H./Krieger, A., Bd. 1ff. 1892ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten
am Ende des alten Reiches, 1938; Merkel, R., Studien zur Territorialgeschichte
der badischen Markgrafschaft in der Zeit vom Interregnum bis zum Tode Markgraf
Bernhards I. (1250-1431), Diss. phil. Freiburg 1953; Sütterlin, B., Geschichte
Badens, 1967; Wunder, G., Zur Geschichte der älteren Markgrafen von Baden,
Württemberg. Franken 1978, 13ff.; Treffeisen, J., Das Abgabenverzeichnis der
Markgrafschaft Hachberg und der Herrschaft Üsenberg, Jb. des Landkreises
Emmendingen 1994, 147.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hagnau (Herrschaft). Die Herrschaft H.
am Bodensee südöstlich von Meersburg gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über
die Abtei Weingarten zum schwäbischen Reichskreis. (Weingarten fiel 1806/1808
an Württemberg und kam damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.)
L.: Wolff 182; Wallner 686 SchwäbRK 20;
Überlingen und der Linzgau am Bodensee, hg. v. Schleuning, H., 1972.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Harmersbach (Reichstal). Das seit 1139
genannte Reichstal H. in der Ortenau gehörte ursprünglich zur Reichslandvogtei
Ortenau und danach zur Reichsstadt Zell am Harmersbach. Als Kaiser Ludwig der
Bayer 1330 dem Hochstift Straßburg und der Pfalz die Ortenau verpfändete, brach
er das Tal H. heraus und gab es als Pfand an Fürstenberg, das sich
Einlösungsversuchen widersetzte. 1367 kam H. als eigene Pfandschaft an das
Hochstift Straßburg und von dort 1401 an die Familie Bock. 1689 löste der
Kaiser das Pfand ein. 1718 wurde die Reichsunmittelbarkeit der allmählich
eigenständig gewordenen Bauerngemeinde anerkannt. 1803 fiel H., 1,5
Quadratmeilen groß, mit rund 2000 Einwohnern an Baden und kam damit 1951/1952
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 227; Wallner 689 SchwäbRK 73; Handbuch
der historischen Stätten, Baden-Württemberg, Oberharmersbach.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heggbach, Hegbach, Hepbach
(reichsunmittelbare Abtei). In H. (Hecchibach) bei Biberach wurde vermutlich in
Anlehnung an eine ursprünglich adlige, dann über König Heinrich (VII.) an die
Linzgauzisterze und von dort an einen zunächst bei Maselheim angesiedelten
Konvent von Beginen gelangte Eigenkirche vor 1231 ein Zisterzienserinnenkloster
gegründet. Es erlangte 1429 die niedere Gerichtsbarkeit für sein Gebiet und war
seit dem späten Mittelalter, weil es nie einen Vogt hatte, reichsunmittelbar.
In geistlicher Hinsicht unterstand es der Oberaufsicht des Abtes von Salem. Die
Herrschaft des zum schwäbischen Reichskreis zählenden Klosters umfasste die
fünf Dörfer Baustetten, Bronnen, Maselheim, Mietingen und Sulmingen, insgesamt
ein Gebiet von 1,5 Quadratmeilen bzw. 80 Quadratkilometern mit 3000 Einwohnern.
Durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 kam es (bis
1873) an die Grafen Waldbott von Bassenheim bzw. (von) Waldbott-Bassenheim, die
Dörfer Mietingen, Sulmingen sowie der Zehnt von Baltringen an die Grafen von
Plettenberg, 1806 an Württemberg. Bibliothek und Archiv wurden 1820 nach
Buxheim gebracht. 1875/1884 ersteigerten die Franziskanerinnen von Reute
(Reutte) das Klostergelände. Über Württemberg kam H. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Gumpelzhaimer 67; Wolff 192; Zeumer 552 II a 36, 18; Wallner 689 SchwäbRK 67; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) C3; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902;
Mayer, F., Geschichte des vormaligen Reichsstifts und Gotteshauses Heggbach,
1917, Neudruck 1981; Beck, O., Die Reichsabtei Heggbach, 1980; 750 Jahre
Kloster Heggbach (1231-1981), hg. v. Haas, L., 1981; Rheden-Dohna, A. v.,
Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im
Zeitalter des Barock, 1982.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heidenheim (Herrschaft). Neben älteren
Siedlungen bestand in H. an der Brenz ein erstmals zwischen 750 und 802
anlässlich einer Schenkung an Fulda erwähntes, auf alemannischem Herzogsgut
errichtetes Dorf. In der Mitte des 12. Jahrhunderts stand das meiste Gut in H.
den Hellenstein zu, von denen Degenhard von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zum
procurator des Königsgutes in Schwaben bestellt wurde. König Rudolf von
Habsburg zog das ehemals staufische Gut an das Reich. 1302 wurde es an die
Helfenstein verpfändet, welche die Höhenburg Hellenstein zum Mittelpunkt der
Herrschaft Hellenstein machten, die 1448 als Herrschaft H. an Württemberg und
1450 von dort an Bayern-Landshut veräußert wurde. 1504 kam die zum schwäbischen
Reichskreis zählende Herrschaft nach dem Erbfolgekrieg um Bayern-Landshut
wieder an Württemberg, wo sie abgesehen von 1635/1648 (Bayern) verblieb.
1951/1952 gelangte damit H. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Wallner 684 SchwäbRK 1; 600 Jahre
Stadt Heidenheim/Brenz 1356-1956, 1956; Heimatbuch des Kreises Heidenheim, 2.
A. 1963; Heidenheim an der Brenz, bearb. v. Schneider, F., 1970; Bühler, H.,
Heidenheim im Mittelalter, 1975; Akermann, M., Schloss Hellenstein über
Heidenheim, 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heilbronn (Reichsstadt). H. am Neckar
erscheint nach älteren Siedlungsspuren als fränkisches Königsgut, dessen Kirche
und Zehnt dem 742 gegründeten Bistum Würzburg übertragen wurden (822
Heilibrunna). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts unterstand es den Grafen von
Calw, die es 1146 an Hirsau gaben. Später war es zwischen den Herren von Dürn,
dem Hochstift Würzburg und den Staufern umstritten. Spätestens im 13.
Jahrhundert kam es an die Staufer. 1215/1225 wurde es oppidum genannt. Das
erste erhaltene Stadtrecht stammt von 1281. Vielleicht schon seit dem
Interregnum (1254-1273), jedenfalls seit dem 14. Jahrhundert (1322 Blutbann,
1334 Nichtevokationsprivileg, 1360 Erwerb des Schultheißenamtes, 1464 Erwerb
der Vogtei) war es Reichsstadt. Zu ihr gehörten das Reichsdorf Böckingen sowie
drei weitere Dörfer. Um 1790 war H. im Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken immatrikuliert. 1802 fiel das zum schwäbischen Reichskreis zählende H.
mit Böckingen, Flein, Frankenbach, Neckargartach und Lautenbacher Hof
(Lauterbacher Hof), insgesamt 1 Quadratmeile bzw. rund 55 Quadratkilometer
Gebiet, und rund 9400 Einwohnern an Württemberg, über das es 1951/1952 zu
Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 215; Zeumer 555 III b 12; Wallner 689 SchwäbRK
77; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38
(1789) C3; Riedenauer 129; Schroeder 346ff.; Jäger, K., Geschichte der Stadt
Heilbronn und ihrer ehemaligen Gebiete, 1828; Knapp, T., Über die vier Dörfer
der Reichsstadt Heilbronn, (in) Erinnerungsschrift des herzogl.
Karls-Gymnasiums in Heilbronn, 1894; Beschreibung des Oberamtes Heilbronn, Bd.
1f. 1901ff.; Urkundenbuch der Stadt Heilbronn, Bd. 1ff. 1904ff.; Gauss, W.,
Heilbronn, die Stadt am heiligen Brunnen, 1956; Hempe, L., Die Stadtgemeinde
Heilbronn, 1959; Weingärtner, K., Studien zur Geschichtsschreibung der
Reichsstadt Heilbronn am Neckar, 1962; Hellwig, H., Der Raum um Heilbronn,
1970; Stadt- und Landkreis Heilbronn, 1973; Aus der Heilbronner
Geschichtsschreibung, hg. v. Schrenk, C., 1988; Schuler, P., Heilbronn, LexMA 4
1989, 2013f.; Jäschke, K., Heilbronn, 1991; Schrenk, C., Von Helibrunna nach
Heilbronn, 1998. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heiligenberg (Grafen, Grafschaft,
Landgrafschaft). Nach der Burg H. bei Überlingen nannten sich die im 10.
Jahrhundert erwähnten Grafen von H., welche die Vogtei über das Hochstift
Konstanz hatten. Die räumlich dem vorangehenden Linzgau entsprechende
Grafschaft kam 1277 durch Verkauf seitens des letzten Grafen an die Grafen von
Werdenberg und 1534 im Erbgang an die Grafen von Fürstenberg. 1664 wurde sie
gefürstete Grafschaft. Innerhalb Fürstenbergs gehörte sie von 1562 bis 1716 zur
Linie Heiligenberg, dann zu den Linien Messkirch und Stühlingen und seit 1744
zur Linie Messkirch. Sie zählte zum schwäbischen Reichskreis. 1806 fiel sie mit
rund 5 Quadratmeilen bzw. 270 Quadratkilometern an Baden. Damit gelangte ihr
Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 172; Zeumer 553 II b 61, 1; Wallner 687 SchwäbRK
28; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Berenbach, E., 800 Jahre
Grafen von Heiligenberg, 1936; Überlingen und der Linzgau am Bodensee, hg. v.
Schleuning, H., 1972; Himmelheber, G., Schloss Heiligenberg, 14. A. 1977;
Himmelheber, G., Schloss Heiligenberg, 5. A. 1986.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrot, Herroth (Herrschaft). Die
Herrschaft H. südwestlich von Leutkirch gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts
über die Grafen von Waldburg-Zeil-Zeil dem schwäbischen Reichskreis an. 1806
fiel sie an Württemberg und damit H. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 200; Wallner 686 SchwäbRK 26 a.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hewen (Herrschaft). Auf dem schon
vorgeschichtlich besiedelten Hohenhewen bei Engen im nach H. benannten Hegau
wurde schon früh eine Burg errichtet. Sie war der Mittelpunkt der Herrschaft
der Edelfreien von H., zu der auch Engen gehörte. Diese stand seit 1398 unter
der Oberherrschaft Habsburgs. 1404 kam sie an die Grafen von Lupfen, dann an
die Erbmarschälle von Pappenheim, 1639 an die Grafen von Fürstenberg. Sie
gehörte zum schwäbischen Reichskreis. Über Württemberg und Baden gelangte H. 1951/1952
zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 173; Wallner 686 SchwäbRK 22;
Sandermann, W., Die Herren von Hewen und ihre Herrschaft, 1952; Gut, T.,
Hohenhewen, 2001.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hilgartsberg, Hilgartschberg (Herrschaft). Am
Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die in Bayern gelegene Herrschaft H. den
Fugger-Glött.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 14 b
(fälschlich zum schwäbischen Reichskreis).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hilzingen (Herrschaft). H. bei Überlingen
zählt vermutlich zu den ältesten alemannischen Siedlungen im Hegau. Im
Frühmittelalter gehörte es zur Herzogsburg Hohentwiel und wurde vermutlich dem
Hohentwielkloster übertragen, das seinerseits dem Hochstift Bamberg unterstellt
war. Später war die Herrschaft, die dann dem schwäbischen Reichskreis
zugeordnet war, häufig geteilt. 1595 und 1609 kam sie an Österreich, das H.
teils als Lehen, teils als Pfand ausgab. 1659 erlangte das Kloster Petershausen
H. mit Staufen für 60000 Gulden als Pfand. 1722 wurde das Pfand in Lehen
umgewandelt, 1723 das Lehen unter Zustimmung des Hochstifts Bamberg in
Eigentum. 1735 kam das Dorf Riedheim hinzu. Petershausen fiel 1803 an Baden,
wodurch H. 1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangte.
L.: Wolff 43, 190; Wallner 688 SchwäbRK 50;
Riede, R., Geschichte von Hilzingen, 1926.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Höchstädt (Landvogteiamt). H. an der Donau
bei Dillingen wird 1081 erstmals erwähnt, reicht aber vermutlich in
karolingische Zeit zurück. Im 13. Jahrhundert fiel es von den Staufern an
Bayern, im Spätmittelalter über Bayern-Ingolstadt an Pfalz-Neuburg. Am Ende des
18. Jahrhunderts gehörten Grundstücke in dem Landvogteiamt H. des Fürstentums
Pfalz-Neuburg zum schwäbischen Reichskreis. Über Pfalz-Neuburg kamen sie zu
Bayern.
L.: Wolff 140; Wallner 690 SchwäbRK 98.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenems, Ems (Reichsritter,
Reichsgrafen). In H., ursprünglich Ems, bei Dornbirn in Vorarlberg wurde um
1170 eine Reichsburg errichtet. Sie war Sitz der seit etwa 1180 nachweisbaren
Reichsministerialen, Reichsritter und nach einer Heiratsverbindung mit den
Medici seit 1560 Reichsgrafen von H., die hier eine kleine, seit 1400 reichslehnbare
Herrschaft gründeten und um Lustenau mit Widnau und Haslach erweiterten. Sie
erwarben von 1614 bis 1669 von den Grafen von Sulz die Herrschaft Vaduz und
Schellenberg. Nachdem in der Mitte des 17. Jahrhunderts die beiden Linien
Hohenems-Hohenems (bald wieder ausgestorben) und Hohenems-Vaduz entstanden und
letztere 1759 ausstarb, kam 1759/1765 mit diesem Aussterben der Reichsgrafen im
Mannesstamm die Landeshoheit an Österreich. 1790 erhielt Graf Harrach die
Herrschaft H. 1814 fiel sie endgültig, nachdem sie zunächst 1805 zu Gunsten
Bayerns mediatisiert worden war, an Österreich zurück. Die Eigengüter kamen
später an die Truchsess von Waldburg. Um 1800 war die zum schwäbischen
Reichskreis zählende Grafschaft 3,5 Quadratmeilen groß und enthielt 4000 Einwohner.
Sie umfasste die Bergschlösser Althohenems und Neuhohenems, den Flecken Ems und
einige Dörfer, die Orte Widnau und Haslach (in der schweizerischen Landvogtei
Rheintal gelegen), die Grafschaft Gallarate (Gallara) bei Mailand (seit 1578)
sowie Bistrau (Bistra), Bohnau (Bonna), Trepien (Trpin) und Laubendorf (in
Böhmen).
L.: Wolff 205; Zeumer 553 II b 61, 13; Wallner 687 SchwäbRK
35; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Bergmann, J., Die Edlen von
Embs und die Reichsgrafen von und zu Hohenems, 1860/1; Welti, L., Geschichte
der Reichsgrafschaft Hohenems und des Reichshofes Lustenau, 1930; Bilgeri, B.,
Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff. 1976ff. ; Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 312. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenzollern (Grafen, gefürstete Grafschaft).
1061 erscheinen Burchard und Wezil de Zolorin, seit 1111 Graf Friedrich von
Zollern (Zolre), die sich nach der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burg
Zollern (seit 1350 H., aus lat. [mons] solarius?, Sonnenberg) bei Hechingen
nannten und vielleicht von den Burchardingern, die im 10. Jahrhundert das
schwäbische Herzogtum innehatten, abstammten. Graf Burchard eröffnete um 1170
eine 1486 erloschene Linie Hohenzollern-Hohenberg. Graf Friedrich III. erlangte
1191 durch Heirat mit Sophie von Raabs neben Gütern in Österreich die
Burggrafschaft Nürnberg. Seine Söhne teilten um 1204/1227 die Güter. Konrad
erhielt die Burggrafschaft Nürnberg und begründete die fränkische, später
evangelische Linie, Friedrich erhielt die schwäbischen Stammgüter und
begründete die schwäbische, katholisch bleibende Linie (Hechingen, Haigerloch,
Sigmaringen). Innerhalb der fränkischen Linie heiratete Konrad die Erbtochter
der Grafen von Abenberg und erwarb Friedrich III. († 1297) durch Heirat aus dem
Erbe der Herzöge von Andechs-Meranien Bayreuth und Kulmbach. Friedrich IV. (†
1332) kaufte 1331 Ansbach. Friedrich V. wurde 1363 in den Reichsfürstenstand
erhoben. 1364 wurde Schwabach, 1368 Gunzenhausen erworben, um 1400
Wassertrüdingen, Feuchtwangen, Uffenheim, Crailsheim und Erlangen. 1403 wurden
die Güter in die Gebiete auf dem Gebirg um Kulmbach, Bayreuth und Hof mit dem
Vogtland sowie in die Gebiete unter dem Gebirg um Ansbach geteilt, fielen 1420
aber wieder zusammen. 1411/1415/1417 wurde außerdem von König Sigmund das
Kurfürstentum Brandenburg erlangt, womit zugleich der Rückzug aus Nürnberg
begann. Kurfürst Albrecht Achilles bestimmte 1473 durch die sog. dispositio
Achillea die fränkischen Fürstentümer zu einer Sekundogenitur Brandenburgs.
1791 fielen die zwischenzeitlich mehrfach vereinigten und wieder
verselbständigten fränkischen Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth durch
Abtretung seitens Markgraf Alexanders, mit dem die fränkischen Nebenlinien 1806
erloschen, an Preußen. Die schwäbische Linie erwarb 1497 durch Tausch gegen
ihre erheiratete Herrschaft Rhäzüns in Graubünden von Österreich die Herrschaft
Haigerloch, 1534 durch Erbschaft von den Grafen von Werdenberg Österreichs
Lehngrafschaften Sigmaringen und Veringen sowie 1552 die Herrschaft Wehrstein.
1576 wurden die Güter zwischen den Linien Hohenzollern-Hechingen (Eitel
Friedrich II.) und Hohenzollern-Sigmaringen (Karl II.) geteilt. Eitel Friedrich
IV. erhielt die alte Grafschaft Zollern (bzw. seit Mitte des 16. Jahrhunderts
H.) mit Hechingen und den Klöstern Rangendingen, Sankt Luzen (Sankt Lutzen) in
Hechingen und Stetten (Hohenzollern-Hechingen), Karl II. die Grafschaft
Sigmaringen mit den Klöstern Hedingen und Inzigkofen sowie die Grafschaft
Veringen, zu denen noch die Herrschaft Haigerloch mit Kloster Gruol und die
Herrschaft Wehrstein kamen (Hohenzollern-Sigmaringen). 1623 erlangten beide
Linien die Reichsfürstenwürde, 1653 Sitz und Stimme im Reichsfürstenkollegium.
1800 umfassten die zum schwäbischen Reichskreis zählenden Grafschaften ein
Gebiet von 4,5 Quadratmeilen mit 12000 Einwohnern. 1803/1806 blieben sie von
der Mediatisierung verschont und erlangten ihrerseits weitere Güter
(Hirschlatt, Glatt, Beuron u. a.). Am 7. 12. 1849 dankten die Fürsten beider
Linien zugunsten Preußens, mit dem seit 1695/1707 Erbverträge bestanden, ab
(preußischer Regierungsbezirk Sigmaringen bzw. hohenzollerische Lande). Die
Linie Hohenzollern-Hechingen starb 1869 aus. Seitdem nannte sich die Linie
Hohenzollern-Sigmaringen Fürsten von H. 1926 erhielten die H. als
Enteignungsentschädigung für alle ihre Güter rund 100000 Hektar Land, 15
Millionen Reichsmark und einige Schlösser. 1945 wurde der preußische
Regierungsbezirk Sigmaringen dem Land Württemberg-Hohenzollern zugeteilt.
1951/1952 kamen die Kreise Hechingen und Sigmaringen mit 1142 Quadratkilometern
und 86000 Einwohnern an Baden-Württemberg. S. Ansbach, Bayreuth, Brandenburg,
Nürnberg, Preußen, Württemberg-Hohenzollern, Baden-Württemberg.
L.: Wolff 167; Zeumer 553 II b 47, 554 II b 61,24; Wallner 687 SchwäbRK 30; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) D4, III 38 (1789) C3; Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Monumenta Zollerana, hg. v. Graf Stillfried,
R./Märcker, T., Bd. 1ff. 1852ff.; Cramer, J., Die Grafschaft Hohenzollern
1400-1850, 1873; Graf Stillfried, R., Stammtafel des Gesamthauses Hohenzollern,
1879; Schmid, L., Die älteste Geschichte des Gesamthauses der Hohenzollern, Bd.
1ff. 1884ff.; Hohenzollersche Forschungen, hg. v. Meyer, C., Bd. 1ff. 1891ff.;
Kessler, H., Beschreibung der Hohenzollernschen Lande, 1893; Quellen und
Forschungen zur deutschen, insbesondere hohenzollernschen Geschichte, 1905ff.;
Rogge, B., Fünf Jahrhunderte Hohenzollernherrschaft in Brandenburg-Preußen,
1915; Hintze, O., Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987;
Hodler, F., Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg und Franken, 1932; Eisele, K.,
Studien zur Geschichte der Grafschaft Zollern und ihrer Nachbarn, 1956;
Kallenberg, F., Die Fürstentümer Hohenzollern am Ausgang des alten Reichs,
1962; Bernhardt, W./Seigel, R., Bibliographie der Hohenzollerischen Geschichte,
1975; Seyboth, R., Die Markgrafentümer Ansbach und Bayreuth unter der Regierung
Markgraf Friedrichs des Älteren (1486-1515), 1985; Schuhmann, G., Residenzen
der fränkischen Hohenzollern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987) 67ff.; Sauer, P.,
Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Mast, P., Die
Hohenzollern in Lebensbildern, 1988; Kiel, R., Die Hauschronik der Grafen
Zollern. Eine Prachthandschrift im Bestand der Kanzleibibliothek Bayreuth,
1988; Bumiller, C., Studien zur Sozialgeschichte der Grafschaft Zollern im
Spätmittelalter, 1990; Massenbach, H. Frhr. v., Die Hohenzollern einst und
jetzt, 1990; Wendehorst, A., Hohenzollern, LexMA 5 1990, 83f.; Stamm-Kuhlmann,
D., Die Hohenzollern, 1995; Hohenzollern, hg. v. Kallenberg, F., 1996;
Neugebauer, W., Die Hohenzollern, Bd. 1ff. 1996ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 112, 117;
Spälter, O., Frühe Etappen der Zollern auf dem Weg zur Territorialherrschaft in
Franken, 2005; Schönpflug, D., Die Heiraten der Hohenzollern, 2013. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenzollern-Sigmaringen (Grafen, Reichsfürsten). Durch
Erbteilung entstand 1575 die Linie H. der Grafen von Hohenzollern, welche die
Grafschaft Sigmaringen mit den Klöstern Hedingen und Inzighofen, die Herrschaft
Haigerloch mit Kloster Gruol, die Grafschaft Veringen und die Herrschaft
Wehrstein erhielt. 1623 gewann sie die Reichsfürstenwürde, 1653 Sitz und Stimme
im Reichsfürstenkollegium. 1634 fiel das zwischenzeitlich abgespaltete
Haigerloch wieder an. 1803 erhielt das zum schwäbischen Reichskreis zählende H.
durch § 10 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 für seine
Feudalrechte in den Herrschaften Boxmeer (Boxmer), Diksmuide (Dixmüde),
‚s-Heerenberg (Berg), Gendringen, Etten, Wisch (Visch), Pannerden und
Millingen-aan-den-Rijn (Millingen, Mühlingen) und für seine Domänen in Belgien
die Herrschaft Glatt des Stifts Muri, die Klöster Inzigkofen, Beuron
(Klosterbeuren) und Holzen (Holzheim) (im Augsburgischen), 1806 durch die
Rheinbundakte die ehemals österreichischen Mediatklöster Habsthal und Wald, die
Herrschaft Achberg und Hohenfels des Deutschen Ordens, die Souveränität über
die Herrschaften Jungnau und Trochtelfingen sowie den nördlich der Donau
gelegenen Teil der Herrschaft Messkirch der Fürsten von Fürstenberg, die
vormals Salem gehörige Herrschaft Ostrach, die ehemals buchauische Herrschaft
Straßberg der Fürsten von Thurn und Taxis sowie die ritterschaftlichen
Herrschaften Gammertingen und Hettingen der Freiherren von Speth. 1805 wurde H.
durch Verzicht Österreichs auf seine Lehnshoheit souverän. 1806 schloss es sich
dem Rheinbund, 1815 dem Deutschen Bund an. Am 7. 12. 1849 dankte der Fürst
zugunsten Preußens ab. 1945 kam Sigmaringen an Württemberg-Hohenzollern,
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 168; Wallner 687 SchwäbRK 39; Klein
148; Graf Stillfried, R., Stammtafel des Gesamthauses Hohenzollern, 1879;
Hintze, O., Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Kreis
Sigmaringen, bearb. v. Hossfeld, F., 1942; Baur, W., Die Stadt Sigmaringen,
1956; Mayer, D., Die Grafschaft Sigmaringen und ihre Grenzen im 16.
Jahrhundert. Die Rolle des Forsts beim Ausbau der Landeshoheit, 1959; Der Kreis
Sigmaringen, 1963; Kaufhold, W./Seigel, R., Schloss Sigmaringen und das fürstliche
Haus Hohenzollern an der oberen Donau, 1966; Bader, K., Der deutsche Südwesten
in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Schäfer, R., Die
Rechtsstellung der Haigerlocher Juden im Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen
von 1634-1850, 2002; Vom Fels zum Meer, hg. v. Haus der Geschichte
Baden-Württemberg, 2002.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Horn (Herrschaft). Die freie
Herrschaft H. zwischen Biberach und Memmingen gehörte am Ende des 18.
Jahrhunderts über die Abtei Ochsenhausen zum schwäbischen Reichskreis.
Ochsenhausen fiel 1802/1803 an den Fürsten Metternich und danach an
Württemberg, über das es 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 183; Wallner 687 SchwäbRK 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Irsee (Reichsabtei). 1182/1185
gründeten die Grafen von Ronsberg die Benediktinerabtei I. bei Kaufbeuren, die
der Papst 1209 und Kaiser Friedrich II. 1227 bestätigte. Sie war seit dem 15.
Jahrhundert Reichsabtei (1428 Niedergericht, 1498 Ortsherrschaft, 1521 Eintrag
in die Reichsmatrikel, 1541 Recht zu Polizeiordnungen, 1692 Erwerb des
Blutbanns von den Untervögten). Die Grenzen der I. und einige umliegende Dörfer
umfassenden Herrschaft der zum schwäbischen Reichskreis zählenden Abtei
(Hauptvögte um 1240 bis 1390 Montfort, von 1390 bis 1551/1564 bzw. 1803
Habsburg, Untervögte seit dem 14. Jahrhundert die Herren von Pienzenau
(Pienznau), durch Kauf von 1551 bis 1692 die Fürstabtei Kempten) bildeten die
Herrschaften Mindelheim und Schwabegg (Schwabeck), im Osten das Hochstift
Augsburg, im Süden das Gebiet der Reichsstadt Kaufbeuren und der gefürsteten
Abtei Kempten und im Westen Kempten und Mindelheim. 1802 wurde sie mit
weitgehend geschlossenem Gebiet und rund 3200 Einwohnern in Bayern
säkularisiert.
L.: Wolff 185; Zeumer 552 II a 36, 5; Wallner 688 SchwäbRK
54; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4; Wiebel,
R., Kloster Irsee, 1927; Plötzl, W., Geschichte des Klosters Irsee, 1969; Das
Reichsstift Irsee, hg. v. Frey, H., 1981; Sitzmann, G., Die Vögte der
Benediktinerabtei Irsee im Mittelalter, Allgäuer Geschichtsfreund 93 (1994),
56ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isny (Reichsstadt). Bei dem 1096
gestifteten Benediktinerkloster I. im Allgäu gründeten die Grafen von
Veringen-Altshausen 1171 einen Markt. Dieser wurde 1257 an die Truchsessen von
Waldburg verpfändet und 1281 durch König Rudolf von Habsburg mit dem Stadtrecht
Lindaus begabt. 1306 wurde I. zusammen mit der Herrschaft Trauchburg an die
Truchsessen von Waldburg verkauft. 1365 errang die Stadt durch Loskauf von den
Truchsessen von Waldburg die Reichsunmittelbarkeit. I. zählte zum schwäbischen
Reichskreis. 1803 kam I. mit 2000 Einwohnern und einem Gebiet von 0,5 bzw. 0,7
Quadratmeilen zusammen mit der Abtei I. als Grafschaft I. an die Reichsgrafen
von Quadt (Quadt-Wickrath), 1806 an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 221; Zeumer 555 III b 25; Wallner 689 SchwäbRK
87; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4; Schroeder
434ff.; Müller, K., Die oberschwäbischen Reichsstädte, 1912; Kammerer, I.,
Isnyer Regesten, 1953; Kammerer, I., Isny im Allgäu, Bilder aus der Geschichte
einer Reichsstadt, 1955; Eisele, K., Stadt- und Stiftsgebiet Isny in den Jahren
1803-10, Ulm und Oberschwaben 38 (1967); Speth, H., Die Reichsstadt Isny am
Ende des alten Reiches (1775-1806), 1973; Hauptmeyer, C., Verfassung und
Herrschaft in Isny, 1976; Greiffenhagen, S., Politische Kultur Isnys im Allgäu,
1988. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ittendorf (Herrschaft). Die Herrschaft I.
östlich von Meersburg gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Hochstift
Konstanz dem schwäbischen Reichskreis an. Konstanz fiel 1803 an Baden, das
1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 156; Wallner 686 SchwäbRK 27.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jungnau (Herrschaft). Um 1230 wird der
neben der Burg Schiltau bei Sigmaringen bestehende Ort erwähnt (Jungnow). Nach
diesem nannte Ritter Burkhard von Jungingen eine zweite Burg, die er auf 1316
von Berthold vom Schiltau erworbenen Gebiet errichtete. 1367 kauften die Herren
von Reischach die Herrschaft, 1418 erwarben die Grafen von Werdenberg Feste und
Städtlein. Nach ihrem Aussterben 1534/1535 fiel die aus dem Flecken J. und
einigen Dörfern bestehende, zum schwäbischen Reichskreis zählende Herrschaft an
die Grafen von Fürstenberg. 1806 wurde J. mediatisiert und 1840 von
Hohenzollern-Sigmaringen erworben. Über Preußen (1849) kam J. 1945 zu
Württemberg-Hohenzollern und 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 172; Wallner 687 SchwäbRK 28.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Justingen (Herrschaft). Am Ende des 11.
Jahrhunderts tauchen die mit den Steußlingen und Gundelfingen verwandten freien
Herren von J. auf. Nach dem Aussterben 1343 kam die aus einem Gutshof und vier
Dörfern bestehende Herrschaft J., deren Gebiet im Norden, Westen und Süden von
den Ämtern Blaubeuren, Münsingen und Steußlingen und im Osten von Schelklingen
begrenzt wurde, an die Stöffeln und nach mehrfachem Wechsel 1530 an die
Freyberg, die sie 1751 an Württemberg verkauften. Über dieses zählte die etwa
0,7 Quadratmeilen bzw. rund 24 Quadratkilometer und etwa 1600 Einwohner
umfassende Herrschaft am Ende des 18. Jahrhunderts zum schwäbischen
Reichskreis. 1951/1952 kam J. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161, 206; Wallner 689 SchwäbRK 82;
Schilling, A., Die Reichsherrschaft Justingen, 1881; Uhrle, A., Regesten zur
Geschichte der Edelherren von Gundelfingen, von Justingen, von Steußlingen und
von Wildenstein, 1962.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kaisersheim (Abtei) s. Kaisheim.
L.: Wolff 186; Zeumer 552ff. II a 36, 7/37, 1; Wallner 687 SchwäbRK 41.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kaisheim, Kaisersheim (Reichsstift). 1133
(bzw. 1135) gründeten die Grafen von Lechsgemünd (Lechsgemünd-Graisbach) auf ihrem
Familiengut das Zisterzienserkloster K. (Kegesheim) bei Donauwörth. 1135
bestätigte der König, 1147/1185 der Papst die Stiftung. Obwohl Kaiser Karl IV.
1363 die Reichsunmittelbarkeit gewährte und 1370 die Vogtfreiheit bekräftigte,
konnte die sich zur Festigung ihrer Stellung auch Kaisersheim nennende Abtei
nur nach langem Ringen (1656/1757) die Reichsunmittelbarkeit gegenüber dem seit
1342 den Grafen von Graisbach (bzw. Lechsgemünd-Graisbach) folgenden Herzog von
Bayern (1505 Pfalz-Neuburg) durchsetzen. Das Gebiet des Stiftes (3-6
Quadratmeilen Streubesitz mit 9537 Bewohnern) umfasste unter anderem die
Pflegeämter Biberachzell mit den Herrschaften Biberachzell (Biberach Zell),
Biberberg und Oberhausen, Lauingen, Nördlingen und Stotzingen. 1802/1803 kam K.
zu Bayern und wurde säkularisiert.
L.: Wolff 186; Zeumer 552ff. II a 36, 7/37, 1; Wallner 687 SchwäbRK 41; Reindl, L., Geschichte des Klosters
Kaisheim, 1926; Huber, K., Die Zisterzienserabtei Kaisheim, Diss. Erlangen
1928; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Hoffmann, H., Die ältesten Urbare des Reichsstiftes Kaisheim 1319-1352, 1959;
Morimond et son Empire, 1994, 175; Maier, B., Kloster Kaisheim, 1999.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Karpfen (Herrschaft). Die Herrschaft K.
gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Herzogtum Württemberg zum
schwäbischen Reichskreis.
L.: Wolff 161; Wallner 684 SchwäbRK 1.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kaufbeuren (Reichsstadt). K. an der Wertach
entstand wohl im 8. Jahrhundert als fränkischer Königshof. 1126 wird es
erstmals erwähnt. Es zählte bis 1167 zu den Gütern der 1116 erstmals genannten
Herren von Beuren, kam dann jedoch an das Kloster Ottobeuren. Um 1167 unterstand
es (als Lehen) den Welfen, ab 1191 den Staufern. Vor 1230/1240 wurde es zur
Stadt (1241 Buren) erhoben. 1286 ist es urkundlich als Reichsstadt mit dem
Recht Überlingens bestätigt (1301 erstmals Kufburun), 1373 erhielt es
Zollrechte, 1418 den Blutbann und 1530 das Münzrecht. Seit 1525/1545 drang die
Reformation zeitweise ein, doch wurde bis 1699 die Parität hergestellt. Die
Stadt war Mitglied der schwäbischen Städtebank des Reichstags. Sie gehörte dem
schwäbischen Reichskreis an. 1803 kam sie mit 2 Quadratmeilen (Amt Beuron)
Gebiet und 6850 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 220; Zeumer 555 II b 22; Wallner 688 SchwäbRK
59; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E5, III 38
(1789) D4; Schroeder 215ff.; Müller, K., Die oberschwäbischen Reichsstädte,
1912; Dertsch, R., Die Urkunden der Stadt Kaufbeuren 1240-1500, 1955; Dertsch,
R., Stadt- und Landkreis Kaufbeuren, 1960; Dertsch, R., Kaufbeuren, (in)
Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Kommission für
bayer.Landesgeschichte, 1960; Junginger, F., Geschichte der Reichsstadt
Kaufbeuren im 17. und 18. Jahrhundert, 1965; Fahlbusch, F., Kaufbeuren, LexMA 5
1990, 1082; Die Urkunden der Stadt Kaufbeuren 1501-1551, hg. v. Dieter, S.,
1999; Lausser, H., Pfründner, Sieche, arme Dürftige, 2009.
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Kemnat (Herrschaft), Kemnath. Die
Herrschaft K. gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über die Fürstabtei Kempten
dem schwäbischen Reichskreis an und kam mit Kempten 1803 an Bayern.
L.: Wolff 158; Wallner 685 SchwäbRK 7.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kempten (gefürstete Abtei, Fürststift,
Residenz). K. an der Iller wird erstmals als spätkeltische Siedlung Cambodunum
(um Christi Geburt) von Strabo erwähnt. 15 v. Chr. wurde es von den Römern
erobert, die dort eine Siedlung mit Markt, Tempeln und Thermen errichteten, die
ihrerseits im 3. Jahrhundert von den Alemannen zerstört wurde. 742/743 gründete
vielleicht das Kloster Sankt Gallen in Kempten eine Zelle und 752 ein
Benediktinerkloster, das karolingisches Eigenkloster wurde. 1062 bestätigte
König Heinrich IV. seine durch mehrfache Vergabungen (vor 963 Augsburg, 1026
Schwaben, 1065 Rheinfelden) bedrohte Reichsunmittelbarkeit. 1348 wurde der Abt
als Fürstabt betitelt, 1360 wurde das Kloster von Kaiser Karl IV. zum
Fürststift erhoben, das 1419 exemt wurde. Sein Herrschaftsgebiet entwickelte
sich aus einer dem Kloster durch Kaiser Karl dem Großen im 9. Jahrhundert
verliehenen Immunität, die zwischen 1062 und 1213 zur Grafschaft erhoben wurde.
1213 gingen durch Verleihung König Friedrichs II. die zuletzt von den Staufern
ausgeübten Grafenrechte und Vogteirechte an den Abt über. Weitere Käufe
rundeten im 17. und 18. Jahrhundert das Gebiet ab. Bis 1803 war dann das Fürststift
nach dem Hochstift Augsburg das größte geistliche Herrschaftsgebiet in
Ostschwaben. Es gehörten bei der Säkularisation (1803) zum Stift die 1728 mit
Stadtrecht ausgestattete sogenannte Stiftsstadt unmittelbar vor den Toren der
Reichsstadt K. und die Marktflecken Sulzberg, Unterthingau (Thingau), Günzburg
(Obergünzburg), Ronsberg, Dietmannsried, Grönenbach, Legau, Altusried und
Buchenberg sowie Martinszell (Sankt Martinszell) und die Herrschaften Wagegg,
Westerried, Rothenstein, Kalden (Calde), Theinselberg-Hetzlinshofen-Herbishofen
(Teisselberg-Hetzlingshofen-Erbishofen), Hohenthann (Hohentann) und Kemnat
(Kemnath) Das Gebiet war in die acht Pflegämter Sulzberg und Wolkenberg,
Unterthingau, Kemnat, Liebenthann oder Günzburg (Obergünzburg), Falken,
Grönenbach, Hohentann oder Lautrach und das Pflegamt diesseits der Iller
gegliedert. Als Exklave unterstand dem Abt auch die Obervogtei Binswangen.
Wegen Lautrach (Lauterach) und Langenegg zählte der Abt zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Für
einen Teil der Eingesessenen war er gegenüber den Kantonen Hegau und Donau
steuerpflichtig.1803 fiel das Stift mit 18 Quadratmeilen weitgehend
geschlossenem Gebiet und 40000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 2158; Zeumer 552 II a 28; Wallner 685 SchwäbRK
7; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F5, III 38 (1789) D4; Ruch Anhang
82; Wagner, F., Die Römer in Bayern, 4. A. 1928; Rottenkolber, J., Geschichte
des hochfürstlichen Stiftes Kempten, 1933; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten
am Ende des alten Reiches, 1938; Weitnauer, A., Kempten 1949; Schwarzmaier, H.,
Königtum, Adel und Klöster im Gebiet zwischen Iller und Lech, 1961; Dertsch,
R., Stadt- und Landkreis Kempten, 1966; Blickle, P., Kempten, 1968: (in) Historischer
Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Hermann, N., Kempten und das Oberallgäu, 2. A.
1984; Geschichte der Stadt Kempten, hg. v. Dotterweich, V., 1989; Böck, F.,
Kempten im Umbruch, 1989; Fahlbusch, F., Kempten, LexMA 5 1990, 1103; Walter,
M., Das Fürststift Kempten, 1995; Bürgerfleiß und Fürstenglanz, hg. v. Jahn, W.
u. a., 1998; Petz, W. Zweimal Kempten, 1998; Böck, F., Ein Einzelfall? (in)
Suevia Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a., 2001; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 666, 1, 2,292.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kempten (Reichsstadt). K. wird erstmals
als spätkeltische Siedlung Cambodunum (um Christi Geburt) von Strabo erwähnt.
Seit 15 v. Chr. bestand eine römische Siedlung, die im 3. Jahrhundert von den
Alemannen zerstört wurde. 752 gründete vielleicht das Kloster Sankt Gallen nach
einer Zelle der Jahre 742/3 in K. ein Benediktinerkloster, das karolingisches
Eigenkloster und 1360 Fürststift wurde. Die bei ihm angelegte Siedlung erhielt
1289 Reichsfreiheit. 1310 gelangte die Vogtei über die Stadt wieder an das
Kloster. 1340 hatte sie das Stadtrecht Ulms. 1361 wurde die Vogtei erneut vom
Stift gelöst. 1525 kaufte sich K. nach jahrhundertelangem Streit mit dem
Fürststift ganz von ihm frei und wurde 1527 protestantisch. Die Stadt zählte
zum schwäbischen Reichskreis. 1803 kam sie mit 0,8 Quadratmeilen Gebiet und
etwa 3500 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 219; Zeumer 555 III b 20; Wallner 689 SchwäbRK
79; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) E5; Schroeder 199ff.;
Haggenmüller, J., Geschichte der Stadt und der gefürsteten Grafschaft Kempten,
1840/1847; Wagner, F., Die Römer in Bayern, 4. A. 1928; Rottenkolber, J.,
Geschichte des hochfürstlichen Stifts Kempten, 1933; Weitnauer, A., Kempten
1949; Dertsch, R., Stadt- und Landkreis Kempten, 1966; Blickle, P., Kempten,
1968, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Schleiermacher, W.,
Cambodunum, Kempten: eine Römerstadt im Allgäu, 1972; Hermann, N., Kempten und
das Oberallgäu, 2. A. 1984; Haggenmüller, J., Geschichte der Stadt und der
gefürsteten Grafschaft Kempten, 1988; Geschichte der Stadt Kempten, hg. v.
Dotterweich, V., 1989; Fahlbusch, F., Kempten, LexMA 5 1990, 1103; Bürgerfleiß
und Fürstenglanz, hg. v. Jahn, W. u. a., 1998; Petz, W. Zweimal Kempten, 1998.
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Kirchheim (am Lettenbach in Schwaben)
(Herrschaft). K. bei Mindelheim wurde bereits im Frühmittelalter auf Reichsgut
gegründet und kam im 10. Jahrhundert an das Hochstift Augsburg. Danach bildete
es den Mittelpunkt einer Herrschaft, die später zum schwäbischen Reichskreis
zählte. 1329 veräußerte die Augsburger Familie Onsorg die Herrschaft an die
Herren von Freyberg (Freiberg), die 1343 die hohe Gerichtsbarkeit erlangten.
1484 kam sie an die Herren von Hürnheim, 1551 an die Fugger und 1806 an Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a;
Stauber, A., Das Haus Fugger von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 1900; Der
Landkreis Mindelheim, 1968. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kisslegg (Herrschaft), Kißlegg. K. im
Allgäu wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts als
Ratboticella gegründet. Im 9. Jahrhundert war dort der Haupthof des Klosters
Sankt Gallen im Nibelgau. 1227 nannten sich die 1135 bezeugten klösterlichen
Meier nach der hier erbauten Burg von K. (Kiselegge). Sie erlangten die
Klostergüter und das Niedergericht über K., Immenried, Waltershofen und
Eintürnen als Lehen. Um 1300 wurden sie von den Herren von Schellenberg beerbt,
die hier eine Linie begründeten. 1381 wurde die Herrschaft geteilt. Ein Teil
kam 1708 an Waldburg-Wolfegg (Waldburg-Wolfegg-Waldsee). Der andere Teil
gelangte über die Sulzberg (1428), Freyberg (1525), Paumgarten (1592),
Khuen-Belasi und Waldburg-Trauchburg (1669) 1793 an Waldburg-Zeil-Wurzach. Die
Herrschaft war dem Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben der Reichsritterschaft steuerbar. 1806 fiel K. an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 200, 509; Wallner 685f. SchwäbRK 12,
26 a; Der Kreis Wangen, 1962; Müller, S., Kißlegg im Allgäu, 1974.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Klettgau (Gau östlich der Wutach, rechts
des Oberrheins, gefürstete Landgrafschaft). Der K. (zu lat. cleta, Geflecht) an
der unteren Wutach war in karolingischer Zeit eine Grafschaft. Um 1200 waren
dort vor allem die Grafen von Küssaberg, die Herren von Krenkingen, das Kloster
Allerheiligen in Schaffhausen und das Hochstift Konstanz begütert. Die Güter
der Grafen von Küssaberg kamen 1245 teilweise an das Hochstift Konstanz, die
Güter der Herren von Krenkingen von 1270 bis 1287 an Habsburg. Von 1282 bis
1408 unterstand der K. als Landgrafschaft den Grafen von Habsburg-Laufenburg
(1315 Grafenamt, 1325 Landgrafenamt). Danach kam er durch Heirat an die Grafen
von Sulz (am Neckar bei Tübingen), die unter anderem 1656 die obere nördliche
Hälfte der reichsunmittelbaren Stadt Schaffhausen überließen, die sich 1501 der
Eidgenossenschaft der Schweiz anschließen hatte müssen und 1525 Teile der Güter
des Hochstifts Konstanz erworben hatte. Der Rest, ein Gebiet von 5,5
Quadratmeilen bzw. rund 300 Quadratkilometern (die 1482 erworbene Stadt Tiengen
und eine Anzahl Dörfer) kam 1687 beim Aussterben der Grafen von Sulz über die
Erbtochter an die Fürsten von Schwarzenberg (bis 1805) und wurde 1698 zu einer
gefürsteten Landgrafschaft erhoben, die dem schwäbischen Reichskreis angehörte.
1805/1806 erwarb Baden die Landeshoheit, 1812/1813 die schwarzenbergischen
Eigengüter. Über Baden gelangte das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 178; Zeumer 553 II b 61, 7; Wallner 689 SchwäbRK
25; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Wanner, M., Geschichte des Klettgaues,
1857; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4; Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, Chletgouwe; Der Klettgau,
hg. v. Schmidt, F., 1971; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorial-staatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Borgolte, M., Geschichte
der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 59 (Löhningen), 208.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königsegg (Grafschaft, Reichsgrafschaft).
Nach K. in Oberschwaben benannten sich seit 1250 Herren von K., die von
welfisch-staufischen Dienstmannen (Herren von Fronhofen) abstammen. 1311
wandelten sie das Lehen an der Burg K. in Eigen um. Zu ihren Stammgütern um K.
und Aulendorf (1381) erwarben sie 1360 Immenstadt, 1440 die 1451 allodifizierte
Herrschaft Staufen und im Jahre 1565 von Montfort-Tettnang die Grafschaft
Rothenfels im Allgäu. 1470 wurden sie Freiherren und schlossen sich 1488 der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee an. 1588
teilte sich die zum schwäbischen Reichskreis zählende Familie in die Linien
Aulendorf (Königsegg-Aulendorf) und Rothenfels (Königsegg-Rothenfels).
Königsegg-Aulendorf hatte die alten Hausgüter (Aulendorf, K. und Ebenweiler)
und die Neuerwerbungen Hüttenreute, Hosskirch und Grodt inne und nannte sich zu
Königsegg und Aulendorf. Die zweite Linie erhielt Rothenfels und nannte sich
danach Königsegg-Rothenfels. 1629 wurden die K. Reichsgrafen, die zum
schwäbischen Reichskreis zählende Herrschaft K. Reichsgrafschaft. 1804 wurde
Rothenfels an Österreich verkauft. 1806 fiel K. an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 201; Zeumer 553 II b 61, 8; Wallner 688 SchwäbRK
45; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Mau,
H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Bader,
K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2.
unv. A. 1978; Heimatbuch der Stadt Immenstadt im Allgäu, 1960; Boxler, H., Die
Geschichte der Reichsgrafen zu Königsegg, 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Konstanz (Hochstift, Residenz). Nach
Verlegung des Bistums Aventicum von Avenches nach Windisch (Vindonissa) wurde
im alemannisch gewordenen Teil des Bistums vielleicht zwischen 550 und 590 in
K., wo vermutlich nach 300 (Constantius II. [337-361]) ein römisches Kastell
mit dem im 6. Jahrhundert überlieferten Namen Constantia errichtet worden war,
ein Bistum eingerichtet (Bischof Gaudentius †613), das sich bald zum größten
deutschen Bistum entwickelte (Breisgau, Waiblingen, Ulm, Oberstdorf, Bodensee,
Glarus, Brienz, Thun, Aarau, genauer Umfang erst 1275 beschrieben). Es
unterstand zunächst Besançon, seit der Mitte des 8. Jahrhunderts Mainz. Ihm
gelang zwar die Eingliederung der Propstei Öhningen (1155), doch verlor es
schon 1192 die Herrschaft über die Stadt K. Insgesamt glückte ihm im Wettbewerb
mit Habsburg (Österreich) und Wittelsbach (Bayern) nur der Ausbau eines
kleinen, zeitweise stark verschuldeten Hochstifts zu beiden Seiten des
Bodensees (am Ende des 18. Jahrhunderts insgesamt 22 Quadratmeilen mit 50000
Einwohnern). Altes Bischofsgut waren neben Meersburg (1113 Merdesburch, vor dem
12. Jahrhundert an das Hochstift) das in der Gegenwart auf der schweizerischen
Seite liegende Gottlieben sowie Bischofszell und Horn. Dazu kamen zu
verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Händen Gaienhofen, die Herrschaft
Bohlingen, die Obervogtei Güttingen, die Herrschaft Homburg mit Stahringen,
Ittendorf und Ahausen, Klingnau und Zurzach, Markdorf (1354 Kauf), die
Obervogtei Öhningen, die Herrschaft Rosenegg, die Herrschaft Konzenberg in der
östlichen Baar und die Herrschaft Liebburg. Die Reformation führte bald zu
schweren Einbußen der Diözese (Schweiz, Württemberg, Ulm, Esslingen [Eßlingen],
Reutlingen). 1540 gewann K. das Kloster Reichenau. Von 1526 bis 1803 residierte
der zum schwäbischen Reichskreis gehörige Bischof in Meersburg. Im 18.
Jahrhundert zählte er wegen Homburg und Stahringen zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. 1803 fielen die rechtsrheinischen Gebiete des Hochstifts an Baden.
Das Bistum wurde 1821 zugunsten des neuen Erzbistums Freiburg im Breisgau
aufgelöst.
L.: Wolff 155; Zeumer 552 II a 12; Wallner 686 SchwäbRK
27; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E5, III 22
(1648) D5, III 38 (1789) C4; Ruch Anhang 77; Regesta episcoporum
Constantiensium, hg. v. d. Bad. hist. Komm. Bd. 1ff. 1886ff.; Ahlhaus, J., Die
Landdekanate des Bistums Konstanz im Mittelalter, 1929, Neudruck 1961; Isele,
E., Die Säkularisation des Bistums Konstanz, 1933; Fleischhauer, M., Das
geistliche Fürstentum Konstanz beim Übergang an Baden, 1934; Feger, O., Das
älteste Urbar des Bistums Konstanz, 1943; Dann, W., Die Besetzung des
Konstanzer Bischofsstuhls von der Gründung des Bistums bis zur Reformation,
Diss. phil. Heidelberg 1950; Tüchle, H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1
1950; Reinhardt, Die Beziehungen von Hochstift und Diözese Konstanz zu
Habsburg-Österreich in der Neuzeit, 1966; Burbach, R., Die Reformation in den
freien Reichsstädten Lindau und Konstanz, 1983; Die Bischöfe von Konstanz, hg.
v. Kuhn, L. u. a., Bd. 1f. 1988; Bischof, F., Das Ende des Bistums Konstanz.
Hochstift und Bistum im Spannungsfeld von Säkularisation und Suppression, 1989;
Maier, K., Das Domkapitel von Konstanz und seine Wahlkapitulationen, 1990;
Zimpel, D., Die Bischöfe von Konstanz im 13. Jahrhundert (1206-1274), 1990;
Maurer, H., Konstanz, LexMA 5 1991, 1399ff.; Degler-Spengler, B., Der
schweizerische Teil der ehemaligen Diözese Konstanz, 1994; Derschka, H., Die
Ministerialen des Hochstifts Konstanz, 1999; Die Konstanzer Bischöfe vom Ende
des 6. Jahrhunderts bis 1206, bearb. v. Maurer, H., 2003; Höfe und Residenzen
im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 548, 1, 2, 306;
Bihrer, A., Der Konstanzer Bischofshof im 14. Jahrhundert, 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Konzenberg (Herrschaft). Die Herrschaft K.
nordwestlich von Tuttlingen wurde um 1600 vom Hochstift Konstanz erworben. Sie
zählte zum schwäbischen Reichskreis und fiel 1803 an Baden. 1806 kam sie von
Baden an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. Einige Splitter
der Herrschaft erwarb die Eidgenossenschaft der Schweiz.
L.: Wolff 156; Wallner 686 SchwäbRK 27; Bader,
Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A.
1978, 112. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leutkirch (Reichsstadt). L. an der Eschach
bei Wangen wird 848 erstmals erwähnt und war im 8./9. Jahrhundert Gerichtsort,
Pfarrei und fränkischer Stützpunkt. Mit der Grafschaft Zeil kam es von der
Bregenzer Linie der Udalrichinger an die Grafen von Montfort, die es 1291 an
das Reich verkauften. 1293 erhielt es das Stadtrecht von Lindau. 1397 wurde es
durch Erwerb des Ammannamtes und des Blutbannes reichsunmittelbar und erlangte
Sitz und Stimme im Reichstag und im schwäbischen Reichskreis. 1546 wurde die
Reformation eingeführt. 1802 kam es mit 0,5 Quadratmeilen und 1300 Einwohnern an
Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 222; Zeumer 555 III b 28; Wallner 690 SchwäbRK
88; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4, III 39
(1803) D3; Schroeder 231ff.; Roth, R., Geschichte der ehemaligen Reichsstadt
Leutkirch, Bd. 1f. 1873ff.; Müller, K., Die oberschwäbischen Reichsstädte,
1912; Gehring, H., Buchau, Leutkirch und Wangen im Allgäu am Ende des Alten
Reiches, Diss. phil. Tübingen 1954; Der Kreis Wangen, 1962; Thierer, M., Die
Städte im württembergischen Allgäu, 1973.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Liechtenstein (Fürstentum). Vielleicht
ministerialischer, vielleicht auch hochfreier Herkunft lassen sich im früheren
12. Jahrhundert Ministeriale bzw. Edelherren von L. südlich von Wien
nachweisen. Sie hatten umfangreiche Güter in der Steiermark, in Kärnten und in
Mähren. Die steirische Linie Murau starb 1619 aus. Die mährische Linie
Nikolsburg wurde 1608/1623 in den Reichsfürstenstand erhoben und erwarb 1613
die schlesische Herrschaft Troppau und 1623 das Herzogtum Jägerndorf. 1699/1712
kaufte sie die reichsunmittelbare, bis 1392/1416 den Grafen von Werdenberg, bis
1507/1510 den Freiherren von Brandis (, die bis etwa 1435 auch die letzten
Teile der Herrschaft Schellenberg erwarben,) bis 1613 den Grafen von Sulz und
dann durch Verkauf den Grafen von Hohenems gehörigen Herrschaften Vaduz (1712,
für 290000 Gulden) und Schellenberg (1699, für 115000 Gulden) und erhielt dafür
(gegen ein Darlehen von 250000 Gulden) 1707 Sitz und Stimme auf der Fürstenbank
des schwäbischen Reichskreises und 1713 (unter dem Obersthofmeister Anton Florian
von L., dem Vertrauten Kaiser Karls VI.) im Reichsfürstenrat. Am 23. 1. 1719
wurden Vaduz und Schellenberg unter dem Namen L. zu einem reichsunmittelbaren
Fürstentum erhoben, das 1723 Sitz und Stimme im Reichstag erhielt. 1781
spaltete sich das Haus in zwei Linien, von denen die ältere das Fürstentum L.
mit dem Großteil der österreichischen und schlesischen Herrschaften und Güter
übernahm. 1806 wurde das 3 Quadratmeilen bzw. 160 Quadratkilometer große L. mit
5000 Einwohnern zum Beitritt zum Rheinbund gezwungen und danach souverän. 1815
trat es dem Deutschen Bund bei. 1862 erlangte es eine Verfassung. 1866 wurde es
gänzlich unabhängig, blieb aber durch eine Zollunion mit Österreich verbunden,
die es 1919 in eine Zollunion mit der Schweiz auswechselte. Nach dem Anschluss
Österreichs an das Deutsche Reich 1938 verlegte der Fürst seinen Wohnsitz von
Wien nach Vaduz. 1945 gingen die Güter in Mähren (Tschechoslowakei) und
Schlesien (Polen) verloren. Das Fürstentum umfasst in der Gegenwart 160
Quadratkilometer mit (1984 26680, 2005) 34600 Einwohnern und (1984) knapp 50000
Gesellschaften.
L.: Wolff 178; Zeumer 553 II b 57; Wallner 687 SchwäbRK
40; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4; Falke, J.
v., Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein, Bd. 1ff. 1868ff.;
Biermann, G., Geschichte der Herrschaften Troppau und Jägerndorf, 1874;
Umlauft, F., Das Fürstentum Liechtenstein, 1891; Kaiser, P., Geschichte von
Liechtenstein-Vaduz, 2. A. 1923; Regesten von Vorarlberg und Liechtenstein bis 1260,
hg. v. Helbok, A., 1925; Flach, W., Landeskunde von Liechtenstein, 1938;
Steger, C., Fürst und Landtag nach Liechtensteinischem Recht, Diss. jur.
Freiburg im Üchtland 1950; Seger, O., Überblick über die liechtensteinische
Geschichte, 2. A. 1965; Raton, P., Liechtenstein. Staat und Geschichte, 1969;
Dopsch, H., Der Dichter Ulrich von Liechtenstein und die Herkunft seiner
Familie, (in) FS F. Hausmann, 1977, 93ff.; Liechtenstein - Fürstliches Haus und
staatliche Ordnung, 1987; Der ganzen Welt ein Lob und Spiegel, hg. v.
Oberhammer, E., 1990; Csendes, P., Liechtenstein, LexMA 5 1991, 1968; Geiger,
P., Kriegszeit. Lichtenstein 1939 bis 1945, 2010; Zehetmayr, R., Urkunde und
Adel, 2010; 1712 - Das Werden eines Landes - Begleitbuch zur Ausstellung, 2012.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lindau (Reichskloster, Reichsstift). Im
frühen 9. Jahrhundert (810/820) wurde in L. am Bodensee ein vermutlich von Graf
Adalbert von Rätien aus der Familie der Burcharde (Burchardinger) gegründetes,
822 erstmals genanntes, 839 mit Immunität begabtes Damenstift (Unsere liebe
Frau unter den Linden) gegründet. Im 13. Jahrhundert löste sich die allmählich
entstandene Stadt in langwierigen Auseinandersetzungen aus seiner Herrschaft.
1466 wurde die Äbtissin gefürstet. Seit dem 16. Jahrhundert war das Stift
reichsunmittelbar und zählte zum schwäbischen Reichskreis. Es hatte kein
eigenes Herrschaftsgebiet, sondern nur vier Kellhöfe (Kelhöfe) und zahlreiche
Güter, aus denen es seine Einkünfte bezog. 1803 kam es als Teil des Fürstentums
L. an die Fürsten von Bretzenheim und damit 1804 im Tausch gegen Güter in
Ungarn an Österreich und 1805 an Bayern.
L.: Wolff 169; Wallner 690 SchwäbRK 100;
Wolfart, K., Geschichte der Stadt Lindau, 1909; Ott, M., Lindau, 1968, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Löffler, H., Lindau, (in)
Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Kommission für bayerische
Landesgeschichte, 1952ff.; Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v.
Schiersner, D., 2011; Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lindau (Reichsstadt). L. am Bodensee
erscheint erstmals 822 als Damenstift, das vermutlich von Graf Adalbert von
Rätien aus der Familie der Burcharde (Burchardinger) im frühen 9. Jahrhundert
gegründet wurde. Um 1079 verlegte das Reichsstift den Markt vom
gegenüberliegenden Festland auf die Bodenseeinsel. Vor 1216 wurde L. Stadt.
Bereits um 1240 galt diese als reich. Infolge der wirtschaftlichen Notlagen des
Reichsstifts verstärkte sich im 13. Jahrhundert die allmähliche Loslösung aus
der Herrschaft des Stiftes. Unter König Rudolf von Habsburg erlangte die Stadt
(1264 Ratsherren) die Stellung einer Reichsstadt (1274/1275 Freiheit von
fremden Gerichten, Schutz vor Verpfändung der Vogtei). In den
Auseinandersetzungen mit dem Kloster vermochte sie bis zur Mitte des 14.
Jahrhunderts im Wesentlichen sich durchzusetzen. 1396 erlangte sie den Blutbann
und die Befreiung vom stiftischen Hochgericht. 1430/1648 gewann sie die
Pfandschaft der Reichsvogtei über die Kelhöfe des Stifts. Kurz vor 1530 trat
sie zur Reformation über. 1803 kam die zum schwäbischen Reichskreis zählende
Stadt mit 1,5 Quadratmeilen Gebiet und 5000-6000 Einwohnern an die Fürsten von
Bretzenheim (Fürstentum L.), dann an Österreich, 1805 an Bayern. Zwischen 1945
und 1955 nahm L. wegen seiner Zugehörigkeit zur französischen Besatzungszone
einerseits und zu Bayern andererseits eine Sonderstellung ein.
L.: Wolff 217; Zeumer 555 III b 15; Wallner 689 SchwäbRK
71; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Schroeder 427ff.; Wolfart,
K., Geschichte der Stadt Lindau, 1909, Neudruck 1979; Müller, K., Die
oberschwäbischen Reichsstädte, 1912; Cranach-Sichart, E. v., Lindau, 1929;
Horn, A./Meyer, W., Stadt- und Landkreis Lindau, 1954; Schneiders, T., Lindau
im Bodensee, 4. A. 1965; Rieger, I., Landschaft am Bodensee, 1967; Ott, M.,
Lindau, 1968, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Eitel, P., Die
oberschwäbischen Reichsstädte im Zeitalter der Zunftherrschaft. Untersuchungen
zu ihrer politischen und sozialen Struktur unter besonderer Berücksichtigung
der Städte Lindau, Memmingen, Ravensburg und Überlingen, 1970; Dobras, W.,
Bibliographie zur Geschichte der Stadt Lindau, 1972, Neujahrsbl. des Museumsvereins
Lindau 22; Burbach, R., Die Reformation in den freien Reichsstädten Lindau und
Konstanz, 1983; Niederstätter, A., Kaiser Friedrich III. und Lindau, 1986;
Tönsing, M., Lindau, LexMA 5 1991, 1998; Burmeister, K., Die Lindauer
Stadtrechtsfamilie, Der Geschichtsfreund 152 (1999), 85.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Löwenstein (Grafschaft, Grafen, Fürsten).
Nach der Burg L. an der Sulm bei Heilbronn nannte sich seit dem 12. Jahrhundert
ein 1099 bzw. um 1146 abgeteilter Zweig der Grafen von Calw, der nach 1277
erlosch. Die Güter gingen 1277 kaufweise an das Hochstift Würzburg, 1281
kaufweise an König Rudolf von Habsburg und 1282/1283 an den unehelichen Sohn
Rudolfs, Albrecht von Schenkenberg, der die mittlere Linie der Grafen von L.
begründete (bis 1464). 1441 erwarb die Pfalz durch Kauf die Grafschaft. Ab
1488/1494 nannte sich nach L. eine durch Verbindung Friedrichs I. von der Pfalz
mit der Augsburger Patriziertochter Klara Tott (Dettin) begründete Seitenlinie
der Pfalzgrafen bei Rhein. 1504/1510 wurde die zum schwäbischen Reichskreis
zählende Grafschaft L. (rund 2 Quadratmeilen bzw. 140 Quadratkilometer mit etwa
5700 Einwohnern) nach kriegerischer Eroberung Lehen Württembergs. Nach dem
Erwerb der Grafschaft Wertheim nannte sich das Haus seit etwa 1600
Löwenstein-Wertheim. L. kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 162; Zeumer 5524 II b 62, 4, 63, 13; Wallner 684 SchwäbRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
E4, III 38 (1789) C3; Rommel, K., Chronik der Stadt Löwenstein, 1893; Fritz,
G., Die Geschichte der Grafschaft Löwenstein und der Grafen von Löwenstein-Habsburg
vom späten 13. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, 1986; Eberl, I., Löwenstein,
LexMA 5 1991, 2145; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lupfen (Herren, Grafen). Die 1065 erstmals
genannten Herren von L. hatten die Herrschaft um die Burg L. bei Tuttlingen an
der oberen Donau inne. 1251 erbten sie von den Grafen von Küssaberg Stühlingen.
Nach 1256 teilten sie sich in die Linien Lupfen-Lupfen (bis 1439) und
Lupfen-Stühlingen (bis 1582). Lupfen-Lupfen verkaufte 1437 die Stammgüter um L.
an Rudolf von Fridingen, der sie 1444 an Württemberg gab. 1404 erwarb die Linie
Lupfen-Stühlingen die Herrschaft Hewen als Afterpfand Habsburgs. 1582 starben
die Grafen aus und vererbten ihre zum schwäbischen Reichskreis zählenden Güter
(Stühlingen, Hewen) an die 1637 aussterbenden Erbmarschälle von Pappenheim.
Über diese fielen 1639 Landgrafschaft Stühlingen und die Herrschaft Hewen an
die Grafen von Fürstenberg. Nach der Mediatisierung kam L. über Baden zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Wallner 684 SchwäbRK 1; Wilhelm,
L., Unsere Trossinger Heimat, 1927; Wais, R., Die Herren von Lupfen-Stühlingen
bis 1384, 1961; Oka, H., Die Erbschaftsteilung der Grafen von Lupfen, ZGO 144
(1996), 215. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mahlberg (Reichsstadt, Herrschaft). M.
bei Lahr wird erstmals 1215 erwähnt. Es unterstand zunächst Ministerialen der
Herzöge von Zähringen, die zugleich Vögte des Hochstifts Bamberg in der Ortenau
waren. Nach dem Aussterben der Herzöge von Zähringen (1218) zog (Kaiser)
Friedrich II. ihre Güter ein. 1241 wurde M. als Reichsstadt genannt. Seit
1246/1247 besetzten die Herren von Geroldseck die Stadt und erhoben sie zum
Mittelpunkt ihrer Herrschaft M. Diese kam 1277 an die Linie Lahr-Mahlberg und
1426 über eine Erbtochter gegen die Ansprüche der Hauptlinie an die Grafen von
Moers-Saarwerden. Nach Verpfändung an Baden 1442 erwarb dieses 1497 durch Kauf
eine Hälfte der Herrschaft. Diese kam 1535 an Baden-Baden. Die verbliebene
Moers-Saarwerdener Hälfte (Lahr) fiel 1527 durch Beerbung Moers’ an
Nassau-Saarbrücken. 1629 wurde die zum schwäbischen Reichskreis zählende, bis
dahin ungeteilte Herrschaft real geteilt, wobei Mahlberg zu Baden (Baden-Baden)
und Lahr zu Nassau (Nassau-Saarbrücken) kam. In beiden Teilen wurde 1558 die
Reformation eingeführt. 1803 fiel auch Lahr an Baden und damit das Gebiet
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 165; Wallner 684 SchwäbRK 3; Binz, G.,
Die Stadt Mahlberg, 1923; Rieder, H., Die Stadt Mahlberg im Wandel der Zeiten,
1956; Roth, K., Die Stadt Lahr, 1961.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mainau (Deutschordenskommende, Kommende
des Deutschen Ordens). M. am Bodensee kam 724 aus konfisziertem alemannischem
Herzogsgut bzw. fränkischem Königsgut bzw. alemannischem Herzogsgut an die
Abtei Reichenau. Seit 1241 nannten sich Ministeriale nach M. Aus deren Erbe
überließ Arnold von Langenstein 1271 die Insel und das davor gelegene
Bodenseeufer unter Eintritt in den Deutschen Orden dem Deutschordenshaus
Sandegg im Thurgau. Von 1272 bis 1805 gehörte sie mit der um 1500 erworbenen
Herrschaft Blumenfeld im Hegau als Teil der Ballei Elsass und Burgund
(Elsass-Schwaben-Burgund) dem Deutschen Orden. Sie zählte zum schwäbischen
Reichskreis. 1805 fiel sie an Baden. Von Großherzog Friedrich II. kam das
Eigentum an M. 1928 an seine Schwester Königin Viktoria von Schweden und 1930
an deren Enkel Graf Lennart Bernadotte.
L.: Wolff 195; Wallner 687 SchwäbRK 34; Roth von
Schreckenstein, K., Die Insel Mainau, 1873; Babo, W. Frhr. v., Die
Deutschordenskommende Mainau in den letzten Jahrzehnten vor der Säkularisation
und ihr Übergang an Baden, 1952; Feger, O., Die Deutschordenskommende Mainau,
1958; Egg, E., Geschichte der Insel Mainau, 1958; Das Urbar der
Deutschordenskommende Mainau von 1394, bearb. v. Diefenbacher, M., 1989.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Marchtal (reichsunmittelbare Abtei),
Obermarchtal. Das 1171 vom Pfalzgrafen von Tübingen erneuernd zur Propstei und
1440 zur Abtei erhobene Prämonstratenserstift M. südwestlich Ehingens, dem ein
776 von den Alaholfingern errichtetes, im 10. Jahrhundert zerstörtes
Benediktinerkloster vorausging, zählte seit Gewinnung der Reichsunmittelbarkeit
um 1500 zu den schwäbischen Reichsprälaten und zum schwäbischen Reichskreis. Es
gewann Hoheitsrechte über 30 Dörfer und Weiler. Am 25. 2. 1803
(Reichsdeputationshauptschluss) fiel es mit 3 Quadratmeilen Gebiet und
6500-7000 Einwohnern (Obermarchtal, Uttenweiler, Dieterskirch, Hausen,
Sauggart, Seekirch, Unterwachingen, Reutlingendorf und Oberwachingen) an Thurn
und Taxis und wurde aufgehoben. 1806 kam es an Württemberg und damit 1951/1952
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 189; Zeumer 552 II a 36, 12; Wallner 687 SchwäbRK
42; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C3; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Schefold, M., Kloster
Obermarchtal, 1927; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Reden-Dohna, A., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die
schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter des Barock, 1982; Die Urkunden des
Reichsstifts Obermarchtal - Regesten 1171-1797, bearb. v. Maurer, H. u. a.,
2005. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Marstetten (Herrschaft), Mauerstetten. M.
bei Wangen erscheint um 1100 (Marstetin). Die Burg und engere Herrschaft M.
waren seit dem 14. Jahrhundert (1351) in den Händen der Herren von Königsegg.
1566 kam die zum schwäbischen Reichskreis zählende Herrschaft an die
Truchsessen von Waldburg, 1601 an die Linie Zeil und 1675 an die Linie
Zeil-Wurzach. Um 1800 umfasste sie mit der Herrschaft Wurzach ein Gebiet von
5,5 Quadratmeilen und 10000 Einwohnern. 1806 fiel sie an Bayern, 1810 an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45, 199; Wallner 686 SchwäbRK 26 b;
Der Kreis Wangen, 1962.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Memmingen (Reichsstadt). Das (erstmals
1099 bzw.) 1128 genannte M. (Mammingin) wurde von Herzog Welf VI. von Bayern an
der Kreuzung der Straßen von Salzburg in die Schweiz und von Ulm zu dem
Fernpass nahe einer römischen Siedlung (Viaca, Cassiliacum?) gegründet (oder
ausgebaut). Vermutlich vor 1180 wurde es Stadt. 1191 kam es an die Staufer. Vor
1286 wurde es Reichsstadt (1268?) und erhielt 1286 das Stadtrecht Überlingens,
1296 Ulms. In den seit 1398 zunächst vom städtischen, aus der Teilung des
Kreuzherrenklosters 1365 hervorgegangenen Unterhospital erworbenen Gütern
erlangte M. bis 1749 (Beilegung des Streites mit der Reichslandvogtei
Oberschwaben) die Landesherrschaft. Seit 1522 wendete es sich der Reformation
zu. Es zählte zum schwäbischen Reichskreis. 1802/1803 kam es mit seinen 12
Dörfern, 2 Quadratmeilen Gebiet und 12000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 216; Zeumer 555 III b 14; Wallner 688 SchwäbRK
57; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38
(1789) D3; Schroeder 219ff.; Müller, K., Die oberschwäbischen Reichsstädte,
1912; Braun, W., Amtlicher Führer durch Memmingen und Umgebung, 2. A. 1949;
Breuer, T., Stadt und Landkreis Memmingen, 1959; Blickle, P., Memmingen, 1967,
(in) Historischer Atlas von Bayern, Schwaben 4; Eitel, P., Die oberschwäbischen
Reichsstädte im Zeitalter der Zunftherrschaft. Untersuchungen zu ihrer
politischen und sozialen Struktur unter besonderer Berücksichtigung der Städte
Lindau, Memmingen, Ravensburg und Überlingen, 1970; Kießling, R., Die Stadt und
ihr Land, 1989; Die Geschichte der Stadt Memmingen, hg. v. Jahn, J., Bd. 1
1992; Kießling, R., Memmingen, LexMA 6 1992, 509; Friess, P., Die Außenpolitik,
1993; Die Geschichte der Stadt Memmingen, hg. v. Jahn, J., 1997.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meßkirch, Messkirch, Mößkirch, Möskirch
(Herrschaft). M. an der Ablach bei Sigmaringen wird 1202 erstmals erwähnt. Um
1210 kam die Herrschaft M. bei Aussterben der Grafen von Rohrdorf erbweise an
eine Nebenlinie der Truchsessen von Waldburg, 1319/1354 erbweise an die Herren
von Zimmern, nach deren Aussterben 1594 an die Grafen von Helfenstein und
1626/1627 erbweise an die Grafen von Fürstenberg. Innerhalb der Grafen von
Fürstenberg stand die zum schwäbischen Reichskreis zählende Herrschaft zunächst
der Linie Fürstenberg-Messkirch, seit 1744 der Linie Fürstenberg-Stühlingen zu.
Sie bestand aus der eigentlichen Herrschaft M. mit der gleichnamigen Stadt und
der Herrschaft Waldsberg mit mehreren Dörfern. 1806 fiel die 270
Quadratkilometer umfassende Herrschaft mit dem südlich der Donau gelegenen Teil
an Baden, im Übrigen an Hohenzollern-Sigmaringen und damit an Preußen,
1951/1952 aber das Gebiet insgesamt an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 175; Wallner 687 SchwäbRK 29;
Messkirch gestern und heute, 1961; Götz, F., Kleine Geschichte des Landkreises
Stockach, 1966; Heim, A., Messkirch - Bibliographie, 1988; Heim, A., Die Stadt
der Fürstenberger. Geschichte, Kunst und Kultur des barocken Messkirch, 1990;
Schmid, H., Die Statuten des Landkapitels Messkirch von 1719, 1999.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mickhausen, Mückenhausen, Mückhausen
(Herrschaft). Die Herrschaft M. südwestlich Augsburgs gehörte am Ende des 18.
Jahrhunderts über die Fugger-Mickhausen (Fugger-Mückenhausen) zum schwäbischen
Reichskreis. Sie umfasste etwa 2 Quadratmeilen. 1806 kam sie zu Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 b.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mindelheim (Herrschaft, Reichsfürst). An
der Stelle von M. an der Mindel lagen eine alemannische Siedlung des 7. Jahrhunderts
und ein fränkischer Königshof. M. selbst wird erstmals 1046 anlässlich der
Übertragung vom Reich an das Hochstift Speyer erwähnt. 1365 kamen Stadt (vor
1256) und Herrschaft von den Herren von M. über die Hochschlitz an die Herzöge
von Teck und 1433/1439 an die Herren von Rechberg. Von 1467 bis 1586 gehörten
Herrschaft und Stadt M. den Freundsberg/Frundsberg. Danach kamen sie 1590 an
die Fugger, deren Rechte aber von den Herren von Maxlrain bestritten wurden.
Sie traten ihre Ansprüche an Bayern ab, das M. 1616 besetzte und die Fugger
abfand. Seit 1616 war M., abgesehen von 1704/1705 bis 1713/1714, als es der
Kaiser als aus seiner Sicht erledigtes Reichslehen John Churchill Marlborough,
First Duke of Marlborough, als Belohnung für seinen Sieg über Bayern als
Reichsfürsten überließ, was durch den Frieden von Rastatt 1714 allerdings
wieder entschädigungslos beseitigt wurde, und abgesehen von 1778 bis 1780
(Besetzung durch Österreich, mit 7 Quadratmeilen Gebiet), Teil Bayerns und
gehörte dem schwäbischen Reichskreis an.
L.: Wolff 136, 201; Wallner 685 SchwäbRK 13;
Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Zoepfl, F., Geschichte der
Stadt Mindelheim in Schwaben, 1948; Der Landkreis Mindelheim in Vergangenheit
und Gegenwart, 1968; Vogel, R., Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben,
Mindelheim, 1970; Habel, H., Der Landkreis Mindelheim, 1971.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mückenhausen, Mückhausen (Herrschaft) s.
Mickhausen
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 b.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Münster (Dorf). Das Dorf M. bei
Donauwörth gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über den Abt des Kreuzklosters
in Donauwörth zum schwäbischen Reichskreis. 1802/1803 fiel es an Bayern.
L.: Wolff 229; Wallner 690 SchwäbRK 97.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neresheim (reichsunmittelbare Abtei,
Reichsabtei). 1095 gründeten die Grafen von Dillingen in dem sehr alten Dorf N.
zwischen Heidenheim und Nördlingen ein Chorherrenstift, das wenig später in ein
mit Mönchen aus Petershausen (Petersberg) besetztes Benediktinerkloster
umgewandelt wurde. Nach dem Aussterben der Grafen 1258 kam die Vogtei über das
seit dem 13. Jahrhundert recht begüterte Kloster (1298 sieben Dörfer und
Einkünfte in 71 Orten) an das Hochstift Augsburg und nach Beanspruchung wegen
einer Schuld und anschließendem, aber streitig bleibendem Vergleich 1263 an die
Grafen von Oettingen, die deswegen einen Rechtsstreit vor dem
Reichskammergericht begannen., während der Abt eine Klage vor dem Reichshofrat
erhob. 1764 löste der Abt unter weitreichenden Zugeständnissen die zur
Landesherrschaft ausgebauten Rechte Oettingens ab, wurde reichsunmittelbar und
trat den schwäbischen Reichsprälaten bei. Das Gebiet der zum schwäbischen
Reichskreis zählenden Abtei umfasste 1,5 Quadratmeilen bzw. 80 Quadratkilometer
mit 2500 Einwohnern. Es gehörten dazu Stadt und Kloster N., Auernheim, Ebnat,
Elchingen, Großkuchen, Ohmenheim, Ziertheim, die Mariabuchkapelle bei N. (Mariabuch,
die Kapelle bei N.), Dehlingen, Ballmertshofen, Dischingen und Trugenhofen, die
Hofmark Ziertheim und bedeutende Waldungen. Am 25. 2. 1803 fiel N. an Thurn und
Taxis, 1806 an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. 1920 wurde die Abtei wieder errichtet.
L.: Wolff 177, 194; Zeumer 552 II a 36, 17; Wallner 689 SchwäbRK 66; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3;
Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902; Weißenberger,
P., Neresheim, 1958; Neresheim, 1975, (in) Germania Benedictina Bd. 5
Baden-Württemberg; Reden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft.
Die schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter des Barock, 1982; Eberl, I.,
Neresheim, LexMA 6 1992, 1094; Müller-Ueltzhöffer, B., Der 500jährige
Rechtsstreit des Klosters Neresheim um die Erlangung der Reichsunmittelbarkeit,
2003. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuneck (Herrschaft). Die Herrschaft N.
bei Dornstetten gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Herzogtum
Württemberg zum schwäbischen Reichskreis. 1951/1952 kam N. zu
Baden-Württemberg.
L.: Wallner 684 SchwäbRK 1.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuravensburg (Herrschaft). Die Herrschaft N.
nordöstlich von Lindau gehörte mit etwa 0,5 Quadratmeilen am Ende des 18.
Jahrhunderts über die Abtei Sankt Gallen zum schwäbischen Reichskreis. 1803
wurde sie im Zuge der Säkularisation dem Fürsten Dietrichstein für die Herrschaft
Tarasp gegeben. 1806 fiel sie an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 229; Großer Historischer Weltatlas III 39 C4; Wallner 690 SchwäbRK 91.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nördlingen (Reichsstadt). Nach römischen
und alemannischen Siedlungen erscheint 898 der Königshof N. im Ries anlässlich
der Übertragung an den Bischof von Regensburg. 1215 gewann König Friedrich II.
durch Tausch N. für das Reich zurück. Vergeblich versuchten die Grafen von
Oettingen und die Herzöge von Bayern die Herrschaft zu erlangen. Spätestens
1290 (Stadtrecht) ist N. als Stadt bezeugt. In der Folge war es Reichsstadt
(1323 Ammannamt). 1522/1555 schloss es sich der Reformation an. Es gehörte dem
schwäbischen Reichsstädtekollegium und dem schwäbischen Reichskreis an. 1803
kam es mit 7000-8000 Einwohnern und 1,5 Quadratmeilen Gebiet (Enkingen, Teile
von Nähermemmingen und Herkheim, Goldburghausen, Schweindorf u. a.) an Bayern.
L.: Wolff 213; Zeumer 554 III b 7; Wallner 689 SchwäbRK
70; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) F4, III 38
(1789) D3; Schroeder 210ff.; Müller, K., Nördlingen. Stadtrechte des
Mittelalters, 1933; Puchner, K./Wulz, G., Die Urkunden der Stadt Nördlingen
1233-1449, Bd. 1ff. 1952ff.; Sayn-Wittgenstein, F. Prinz zu, Reichsstädte,
1965; Rabe, H., Der Rat der niederschwäbischen Reichsstädte, 1966; Berger, H.,
Nördlingen. Die Entwicklung einer Stadt von den Anfängen bis zum Beginn der
sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts, Diss. phil. Erlangen-Nürnberg, 1969;
Kudorfer, D., Nördlingen, 1974, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil
Schwaben; Rublack, H., Eine bürgerliche Reformation: Nördlingen, 1982; Voges,
D., Die Reichsstadt Nördlingen, 1988; Kießling, R., Die Stadt und ihr Land, 1989,
24ff.; Kießling, R., Nördlingen, LexMA 6 1993, 1236; Voges, D., Nördlingen seit
der Reformation, 1998.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Obergünzburg (Herrschaft). Die (von der
Herrschaft Günzburg verschiedene) Herrschaft O. gehörte am Ende des 18.
Jahrhunderts über die Fürstabtei Kempten zum schwäbischen Reichskreis.
L.: Wolf 158; Wallner 685 SchwäbRK 7.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberndorf (Herrschaft). O. bei
Genderkingen erscheint 1127 als Sitz eines Geschlechtes, das seit 1150 das
Marschallamt der Bischöfe von Augsburg innehatte. 1533 verkaufte der von den
Herren abstammende Wolf von Donnersberg die Herrschaft für 21000 Gulden an
Anton Fugger. Über die Grafen Fugger-Glött, welche die Herrschaft später bis
1785 an die Pflummern verpfändeten, gehörte O. dem schwäbischen Reichskreis an.
1806 kam es an Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 14 b;
Heldwein, H., Aus vergangenen Tagen der Pfarrei Oberndorf, 1928.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Obersulmetingen (freie Herrschaft). O. an der
Riss zwischen Biberach und Memmingen wird 853 erstmals erwähnt
(Sunnimuotingen). 973 hatte ein Neffe Bischof Ulrichs von Augsburg die dortige
Burg inne, später wohl die Grafen des Rammachgaues, die sich zeitweise nach
Sulmetingen, seit Ende des 12. Jahrhunderts aber nach Neuffen nannten und um
1240 die Grafschaft Marstetten erwarben. Neben ihnen erscheinen von 1225 bis
1528 niederadlige Herren von Sulmetingen. 1508/1555 erwarben die Schad von
Mittelbiberach als Lehen des Reiches bzw. Österreichs alle Anteile der zum
schwäbischen Reichskreis gehörigen Herrschaft. 1699 vererbten sie sie an das
Kloster Ochsenhausen. 1805 kaufte der Fürst von Thurn und Taxis den Ort. Über Württemberg
kam er 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 183; Wallner 687 SchwäbRK 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ochsenhausen (Reichsabtei, reichsunmittelbare
Abtei[, Reichsfürstentum]). Um 1093 stiftete der welfische Ministeriale von
Wolfertschwenden das Benediktinerkloster O. (um 1100 Ohsinhusin) bei Biberach
in Oberschwaben, das vom Kloster Sankt Blasien aus besetzt und ihm als Priorat
unterstellt wurde. 1388 löste es sich von Sankt Blasien, wurde 1391 Abtei, erlangte
1397 die freie Vogtwahl und 1488 den Blutbann und damit Reichsunmittelbarkeit.
Es hatte Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsprälatenkollegium und im
schwäbischen Reichskreis. Sein Herrschaftsgebiet umfasste im 18. Jahrhundert
das Oberamt O., die Pflegämter Sulmetingen (1699/1735), Tannheim (freie
Reichsherrschaft) und Ummendorf (1565) sowie Schloss Hersberg am Bodensee mit
3,5 Quadratmeilen und 6000 bzw. 11000 Einwohnern. 1802/1803 wurde die
Reichsabtei säkularisiert. Durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom
25. 2. 1803 kam O. an den Fürsten Metternich als Fürstentum Winneburg
(Metternich-Winneburg), das Amt Tannheim ohne Winterrieden an die Grafen von
Schaesberg und das Dorf Winterrieden als Burggrafschaft an die Grafen von
Sinzendorf(-Rheineck). 1806 fielen die Anteile Metternich und Schaesberg an
Württemberg, Sinzendorf an Bayern. O. wurde 1825 an Württemberg verkauft und
kam damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 182; Zeumer 552 II a 36, 3; Wallner 687 SchwäbRK
33; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Geisenhof, G., Kurze Geschichte des vormaligen Reichsstifts Ochsenhausen, 1829,
Neudruck 1975; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810,
1902; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Gruber, E., Geschichte des Klosters Ochsenhausen, Diss. phil. Tübingen 1956;
Ochsenhausen, 1975, (in) Germania Benedictina Bd. 5 Baden-Württemberg; Das
Nekrolog des Klosters Ochsenhausen von 1495, red. v. Bigott, B., 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oettingen (Grafen, Fürsten). 987 wird ein
Fridericus comes und 1007 dessen Sohn Sigehardus comes in pago Riezzin
(Riesgau) erwähnt. Von ihnen leiten sich möglicherweise Grafen von O. ab, die
1147/1150 (um 1140) als staufische Grafen im Eichstätter Bannforst erstmals
genannt wurden. Vielleicht sind sie aber auch von den Riesgaugrafen
verschiedene edelfreie Amtsträger der Staufer. Sie gewannen mittels des
Landgerichts im Riesgau und des Erwerbs wichtiger Regalien vom 12. bis 14.
Jahrhundert das größte weltliche Herrschaftsgebiet in Ostschwaben, das sie
zeitweise bis an den oberen Main auszudehnen vermochten. 1418 schwächte eine
Teilung (Oettingen-Wallerstein [bis 1486], Oettingen-Flochberg [bis 1549], Oettingen-Oettingen)
das politische Gewicht, doch gelang im Zuge der reformatorischen Säkularisation
die vorteilhafte Abrundung der Güter. 1442 und 1485 wurde ebenfalls geteilt.
1522 erfolgte die Teilung der zum schwäbischen Reichskreis zählenden Grafen in die
evangelische Linie Oettingen-Oettingen (sieben Zwölftel der Güter) und die
katholische Linie Oettingen-Wallerstein (fünf Zwölftel der Güter und das Erbe
von Oettingen-Flochberg). 1623/1694 teilte sich Oettingen-Wallerstein in
Oettingen-Spielberg (1734 gefürstet), Oettingen-Wallerstein (1774 gefürstet)
und Oettingen-Baldern (bis 1798). Nach dem Aussterben Oettingen-Oettingens
(1731) fielen dessen Güter überwiegend an Oettingen-Wallerstein sowie zu einem
Drittel an Oettingen-Spielberg, das durch Heirat 1689 auch die Herrschaft
Schwendi erwarb. Weitere Erwerbungen waren die Herrschaften Bissingen (1661),
Burgberg, Seifriedsberg (Seifridsberg) (1667) und Diemantstein (1777)
(Vorderösterreich, österreichischer Reichskreis, Reichsritterschaft),
Hochaltingen (1764) und Altenberg (1799). 1764 verzichteten die Fürsten auf die
Vogtei über Kloster Neresheim. Oettingen-Wallerstein erlangte 1798 auch die
Güter der Linie Oettingen-Baldern. Oettingen-Spielberg kam 1796 zu einem
Gebietsausgleich mit Preußen in Franken und erhielt 1802 fünf Klöster als
Entschädigung für seine verlorenen elsässischen Güter. 1806 fiel O. mit
insgesamt 17 Quadratmeilen (850 Quadratkilometern) und rund 60000 Einwohnern an
Bayern. Bayern musste 1810 den westlichen Teil (Grafschaft Baldern und weitere
Teile) an Württemberg abtreten, der damit 1951/1952 an Baden-Württemberg
gelangte.
L.: Wolff 176; Zeumer 553 II b 61, 4; Wallner 685 SchwäbRK
8, 11; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4; Lang,
K., Beiträge zur Kenntnis des öttingischen Vaterlands, 1786; Löffelholz von
Kolberg, Oettingiana, 1883; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des
alten Reichs, 1938; Grünenwald, E., Oettingen, 1962; Hofmann, H.,
Territorienbildung in Franken im 14. Jahrhundert, Z. f. bay. LG. 31 (1968);
Hopfenzitz, J., Kommende Öttingen Teutschen Ordens, Diss. Würzburg 1973
(masch.schr.); Grünenwald, E., Das älteste Lehenbuch der Grafschaft Oettingen,
Einleitung, 1975; Kudorfer, D., Die Grafschaft Oettingen, 1985; Kudorfer, D.,
Die Entstehung der Grafschaft Oettingen, (in) Rieser Kulturtage, Dokumentation
6,1, 1987; Wendehorst, A., Oettingen, LexMA 6 1993, 1365; Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995, 395; Die ländlichen
Rechtsquellen aus der Grafschaft Oettingen, hg. v. Kiessling, R. u. a., 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oettingen-Spielberg (Grafen, Fürsten). O. ist eine
im 17. Jahrhundert von Oettingen-Wallerstein abgespaltete, dem schwäbischen
Reichskreis zugehörige und 1734 gefürstete Linie der Grafen von Oettingen, die
1731 einen Teil der Güter Oettingen-Oettingens erbte. 1790 gehörten hierzu die
Oberämter Aufkirchen, Dürrwangen, Mönchsroth, Oettingen und Spielberg, das
Pflegamt Hochaltingen, die Herrschaft Schwendi, die der Reichsritterschaft
einverleibt war, die Landeshoheit über die Johanniterkommende Kleinerdlingen
und die Untertanen des Klosters Sankt Klara zu Regensburg. !806 fiel O. mit
acht Quadratmeilen und 20000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 177; Wallner 685 SchwäbRK 11; Hölzle,
E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Rehfeld, H., Die
Mediatisierung des Fürstentums Oettingen-Spielberg, Diss. jur. Erlangen 1955.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oettingen-Wallerstein (Grafen, Fürsten). O. ist eine
1522 entstandene, 1774 gefürstete katholische, dem schwäbischen Reichskreis
zugezählte Linie der Grafen von Oettingen, die 1731 die meisten Güter
Oettingen-Oettingens erbte. 1790 gehörten ihr die Oberämter Alerheim, Bissingen
mit der Herrschaft Hohenburg und der Gemeinde Fronhofen mit Verwalteramt
Diemantstein, Harburg, Hochhaus, Marktoffingen, Neresheim und Wallerstein, die
Herrschaften Burgberg und Seifriedsberg und schließlich die Landeshoheit über
Aufhausen bei Christgarten. Nach § 12 des Reichsdeputationshauptschlusses vom
25. 2. 1803 erhielt sie für die Herrschaft Dagstuhl die Abtei Heiligkreuz
(Heiligenkreuz) zu Donauwörth, das Kapitel Sankt Magnus zu Füssen und die
Klöster Kirchheim, Mönchsdeggingen (Deggingen) und Maihingen. 1806 fiel das
etwa 16 Quadratmeilen große Fürstentum mit 40000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 177; Wallner 685 SchwäbRK 8; Hölzle,
E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Offenburg (Reichsstadt). O. an der Kinzig
wird erstmals 1101 genannt. Der Ort war vermutlich eine Gründung der 1218
aussterbenden Herzöge von Zähringen (Grafen der Mortenau [Ortenau],
Gerichtsvögte von Gengenbach) bei der um 1100 errichteten und seit 1148 belegten
Burg an der Kreuzung der Straßen von Straßburg zur Donau und von Basel zum
unteren Neckar. 1235 wurde O. von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt erhoben.
Im 14. Jahrhundert war O. an Baden und an den Bischof von Straßburg verpfändet,
später auch an die Pfalz und Fürstenberg. 1504 erhielt es nach dem Landshuter
Erbfolgekrieg von König Maximilian ein kleines Herrschaftsgebiet aus Gütern der
Pfalz. 1525 führte es die Reformation, 1530 die Gegenreformation durch. Bei der
Reichskreiseinteilung kam es zum schwäbischen Reichskreis. Um 1550 fiel es
infolge Einzugs des Reichsguts in der Ortenau an Österreich und wurde Sitz der
kaiserlichen Landvogtei Ortenau sowie des Ritterkantons Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. Seit 1575 hatte O. zusammen mit Gengenbach und Zell am
Harmersbach einen gemeinsamen Gesandten am Reichstag. 1635 wurde die
Reichsstandschaft erneuert. Mit O. wurden von 1701 bis 1771 die Markgrafen von
Baden-Baden belehnt. 1771 fiel O. an Österreich als Schutzherren zurück. 1803
kam es mit etwa 0,3 Quadratmeilen Gebiet und rund 2400 Einwohnern an Baden und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 226; Zeumer 555 III b 27; Wallner 690 SchwäbRK
94; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4, III 22 (1648) C4, III 38
(1789) B3; Schroeder 310ff.; Walter, K., Abriss der Geschichte der Reichsstadt
Offenburg, 1895; Kähni, O., Offenburg. Aus der Geschichte einer Reichsstadt,
1951; Die Stadt- und Landgemeinden des Kreises Offenburg, hg. v. Hist. Verein
f. Mittelbaden, 1964; Kähni, O., Offenburg und die Ortenau, 1976; Schimpf, R.,
Offenburg 1802-1847, 1997; Offenburg 1919-1949, hg. v. Eisele, K. u. a., 2004;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 478; Offenburg 1919-1949, hg.
v. Eisele, K. u. a., 2004. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ottobeuren (Abtei, Reichsstift). Das
Benediktinerkloster O. südöstlich Memmingens wurde vielleicht 764 als
Familienstiftung begründet. Durch Kaiser Otto I. wurde das Stift 972 von allen
Reichslasten befreit. 1152 wurde es unter den Schutz des Papstes gestellt. 1299
wurde der Abt Reichsfürst, verlor diesen Rang aber im 15. Jahrhundert, nachdem
1356 das Hochstift Augsburg die Vogtei erworben hatte. 1626 verzichtete der
Bischof von Augsburg auf Grund eines Spruches des Reichskammergerichts von 1624
auf seine Ansprüche und veräußerte 1710 die noch verbliebenen
Schirmgerechtigkeiten an den Abt, der zwar dem Reichsfürstenrat angehörte, aber
weder beim schwäbischen Reichskreis noch im schwäbischen
Reichsprälatenkollegium Sitz und Stimme hatte. 1802/1803 kam O. mit einem weitgehend
geschlossenen Stiftsgebiet (3,3 Quadratmeilen, 12000 Einwohner) und Anteilen an
den Herrschaften Stein, Ronsberg und Erkheim an Bayern.
L.: Wolff 227; Wallner 687 SchwäbRK 38; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D4; Schwarzmaier, H., Königtum, Adel und
Klöster im Gebiet zwischen oberer Iller und Lech, 1961; Ottobeuren 764-1964,
1964; Kolb, Ä./Tüchle, H., Ottobeuren, Festschrift, 1964; Blickle, P.,
Memmingen, 1967, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Ottobeuren,
hg. v. Kolb, A., 1986; Die Urkunden des Reichsstiftes Ottobeuren 764-1460,
bearb. v. Hoffmann, H., 1991; Sreenivasan, G., The Peasants of Ottobeuren
1487-1726, 2004; Faust, U., Zur Reichsunmittelbarkeit Ottobeurens und Buxheims
(in) Suevia Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a. 2001.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Petershausen (reichsunmittelbare Abtei,
Reichsstift). Das Benediktinerkloster P. auf dem rechten Rheinufer gegenüber
Konstanz wurde (kurz vor) 983 von Bischof Gebhard II. von Konstanz gegründet.
Es war seit dem 13. Jahrhundert (1214) reichsunmittelbar, gehörte seit dem 16.
Jahrhundert zum schwäbischen Prälatenkollegium des Reichstags und zur
Prälatenbank im schwäbischen Reichskreis und besaß die Herrschaften Hilzingen
und Herdwangen, die Landeshoheit über Ebratsweiler und den Schopflocherhof (Hof
Schopfloch) bei Engen. Außerdem waren der Abtei seit 1583 die Abtei Sankt
Georgen zu Stein am Rhein mit der Propstei Klingenzell im Thurgau einverleibt.
1802/1803 kam P. mit einem Gebiet von etwa 2,5 Quadratmeilen an Baden und wurde
aufgehoben. Über Baden gelangten die Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 189; Zeumer 552 II a 36, 13; Wallner 688 SchwäbRK
50; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Miscoll-Reckert, I., Kloster Petershausen als bischöflich-konstanzisches
Eigenkloster, 1973; Walther, H., Gründungsgeschichte und Tradition im Kloster
Petershausen vor Konstanz, Schr. d. Ver.f. Gesch. des Bodensees 96 (1978),
31ff.; St. Gebhard und sein Kloster Petershausen, 1979; Reden-Dohna, A. v.,
Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im
Zeitalter des Barock, 1982; 1000 Jahre Petershausen, 1983; Maurer, H.,
Petershausen, LexMA 6 1993, 1941. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pfullendorf (Reichsstadt). P. im Linzgau bei
Überlingen wird 1152 erstmals erwähnt. Vor 1180 kam es als Erbe der von den
udalrichingischen Grafen von Bregenz abgespalteten Grafen von P. durch
Erbeinsetzung (nach 1167) an das Reich. Kaiser Friedrich II. gab dem Ort um
1220 Stadtrecht. Seit dem Interregnum, spätestens seit 1363 war die Stadt
Reichsstadt und gehörte zur Städtebank des schwäbischen Reichskreises. 1803
fiel sie mit Illmensee, Stadelhofen, Waldbeuren und Zell, insgesamt 2
Quadratmeilen Gebiet, an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 223; Zeumer 555 III b 26; Wallner 688 SchwäbRK
60; Schroeder 292ff.; Walchner, K., Geschichte der Stadt Pfullendorf, 1825;
Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Schmid, K.,
Graf Rudolf von Pfullendorf und Kaiser Friedrich I., 1954; Sachse, J./Ruck,
H./Schupp, J., Die ehemals freie Stadt Pfullendorf und ihre Geschlechter, 1964;
Schupp, J., Denkwürdigkeiten der Stadt Pfullendorf, 1967; 750 Jahre Stadt
Pfullendorf, 1970; Groner, J., Die Chroniken der Stadt Pfullendorf, 1982;
Eberl, I., Pfullendorf, LexMA 6 1993, 2050.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ravensburg (Reichsstadt). Das 1152 erstmals
genannte R. an der Schussen entstand auf Altsiedelland bei einer um 1020/1080
erbauten Burg der welfischen Herzöge von Bayern. 1179/1180 kam der Ort an die
Staufer. Vielleicht schon vor 1276 wurde R. Reichsstadt (1286 Recht
Überlingens, 1296 Recht Ulms), jedenfalls war mit dem Erwerb des Blutbannes
1396 der Aufstieg zur Reichsstadt abgeschlossen. Die Stadt erreichte ihre
höchste Blüte in der Zeit der großen Ravensburger Handelsgesellschaft der
Patrizier Humpiß, Mötteli und Muntprat (1380-1530), die Leinwandhandel in ganz
Südeuropa und Westeuropa betrieb. Vor 1546 wurde die Reformation eingeführt,
aber bis 1649 teilweise wieder rückgängig gemacht. 1647 brannte die Burg R. ab.
Die Stadt hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag und im schwäbischen
Reichskreis. 1802/1803 kam R. mit den Ämtern Bavendorf, Bitzenhofen,
Hinzistobel, Mochenwangen, Schmalegg, Winterbach und Wolpertswende, einem
Gebiet von 2,5 Quadratmeilen bzw. 130 Quadratkilometern mit 5000-6000
Einwohnern an Bayern, 1810 an Württemberg, wo es Sitz eines Oberamtes wurde. 1951/1952
gelangte es mit Württemberg an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 219; Zeumer 555 III b 18; Wallner 688 SchwäbRK
51; Großer Historischer Weltatlas III (1648) D5; Schroeder 195ff.; Müller, K.,
Die oberschwäbischen Reichsstädte, 1912; Schulte, A., Geschichte der großen
Ravensburger Handelsgesellschaft 1380-1530, Bd. 1ff. 1923; Müller, K., Die
älteren Stadtrechte der Reichsstadt Ravensburg, 1924; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Dreher, A., Das Patriziat der
Reichsstadt Ravensburg, 1966; Eitel, P., Die oberschwäbischen Reichsstädte im
Zeitalter der Zunftherrschaft, 1970; Dreher, A., Geschichte der Reichsstadt
Ravensburg und ihrer Landschaft von den Anfängen bis zur Mediatisierung 1802,
Bd. 1f. 1972; Der Kreis Ravensburg, hg. v. Sailer, O., 1976; Warmbrunn, P.,
Zwei Konfessionen in einer Stadt. Das Zusammenleben von Katholiken und
Protestanten in den paritätischen Reichsstädten Augsburg, Biberach, Ravensburg
und Dinkelsbühl von 1548-1648, 1983; Gutermann, F., Die alte Rauenspurc
(Ravensburg), das Stammschloss der Welfen, seine Umgebung und sein Geschlecht,
1986; Klauser, H., Ravensburg, 1987; Schuler, P., Ravensburg, LexMA 7 1994,
486; Die Zeit der Händler, hg. v. Schmauder, A., 2002; Lutz, A., Zwischen
Beharrung und Aufbruch, 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reichau (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts zählte die Herrschaft R. über die Herrschaft Babenhausen der
Grafen Fugger-Babenhausen zum schwäbischen Reichskreis. R. gelangte später zu
Bayern.
L.: Wallner 686 SchwäbRK 16 a.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reichenstein (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts zählte die Herrschaft R. nordöstlich von Sigmaringen über die
Abtei Zwiefalten zum schwäbischen Reichskreis. Zwiefalten kam 1803 an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 191; Wallner 687 SchwäbRK 37.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reutlingen (Reichsstadt). Das auf altem
Siedlungsland erbaute R. nahe der unter Friedrich II. beim Reich befindlichen
Burg Achalm an der Echaz wird 1089/1090 erstmals erwähnt. Um 1182 wurde R.
Markt. Es lag auf Reichsgut und erhielt durch Kaiser Otto IV. (um 1209) und
Kaiser Friedrich II. (zwischen 1215 und 1240) Stadtrechte (1250 civitas).
Zunächst ernannte der Vogt der Reichsburg Achalm den Schultheißen und
verwaltete die Reichsrechte. Nach 1268 wurde R. Reichsstadt und wehrte sich
erfolgreich gegen Württemberg, das von 1335 bis 1360 und von 1376 bis 1500 das
Pfandrecht der Reichsburg Achalm erlangte. 1456 erhielt die Stadt, die um 1400
etwa 4000 Einwohner hatte, die Pacht und 1500 das Pfand dieser Rechte. 1519
führte R. die Reformation ein. 1726 wurde es durch Brand weitgehend zerstört.
R. hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag und beim schwäbischen Reichskreis.
1803 fiel es mit 0,7 Quadratmeilen bzw. 44 Quadratkilometern Gebiet (Betzingen,
Herrschaft Alteburg, Spitaldörfer Ohmenhausen, Stockach und Wannweil) und etwa
10500 Einwohnern an Württemberg, innerhalb dessen es Sitz eines Oberamts wurde.
Mit Württemberg kam es 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 212; Zeumer 555 III b 6; Wallner 689 SchwäbRK
83; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4; Schroeder 350ff.; Jäger,
W., Die freie Reichsstadt Reutlingen, 1940; Schwarz, P., Die Grundherrschaft
der freien Reichsstadt Reutlingen, Diss. phil. Tübingen 1953; Rommel, K., Reutlinger
Heimatbuch, 6. A. 1954; Fischer, G., Die freie Reichsstadt Reutlingen. Die
Verfassung ab 1500 und das Strafrecht, Diss. jur. Tübingen 1959; Kopp, H., Die
Anfänge der Stadt Reutlingen, 1961; Jänichen, H., Zur Frühgeschichte der Stadt
Reutlingen, Z. f. württemberg. LG. 22 (1961); Reutlingen. Aus der Geschichte
einer Stadt, 1973; Der Kreis Reutlingen, hg. v. Müller, G., 1975; Stähle, S.,
Verfassung und Verwaltung der Reichsstadt Reutlinger zwischen 1740 und 1770,
Reutlinger Gbll. N.F. 23 (1984); Reutlingen 1930-1950, hg. v. Böttcher, K. u.
a., 1995; Fahlbusch, F., Reutlingen, LexMA 7 1995, 769.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Roggenburg (reichsunmittelbare Abtei,
Reichsstift). Vielleicht 1126 wurde das Prämonstratenserkloster R. bei
Messhofen südöstlich Ulms im bayerischen Schwaben von den Herren von Bibereck
(bzw. Biberegg) als Doppelkloster (bis 1178) gestiftet, wohl um 1130 von
Ursberg aus gegründet und mit den Orten Messhofen, Breitenthal, Ebershausen,
Ingstetten und Schießen ausgestattet. Von den Stiftern kam die Vogtei als
Reichslehen an die Reisensburg, dann an die Reichsstadt Ulm (1412), nach 1477
zeitweise an Bayern und nach 1548 an Österreich. Das Kloster wurde 1444 Abtei,
gewann 1406 die niedere Gerichtsbarkeit und 1513 die hohe Gerichtsbarkeit
(Blutbann) und war von 1544 an reichsunmittelbar. Es gehörte den schwäbischen
Reichsprälaten des Reichstags und dem schwäbischen Reichskreis an und gewann
ein eigenes Herrschaftsgebiet mit vier Ämtern (R., Breitenthal, Nordholz und
Wiesenbach). 1803 kam es mit 2-2,5 Quadratmeilen Gebiet im Bibertal und im
Günztal und 3500-5000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 186; Zeumer 552 II a 36, 8; Wallner 688 SchwäbRK
49; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Groll, E., das
Prämonstratenserstift Roggenburg im Beginn der Neuzeit (1450-1600), 1944;
Tuscher, F., Das Reichsstift Roggenburg im 18. Jahrhundert, 1976; Kießling, R.,
Roggenburg, LexMA 7 1995, 946.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rohr-Waldstetten (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die Herrschaft R. des Deutschen Ordens mit verstreuten
Gütern in Oberschwaben über den Landkomtur der Deutschordensballei
Elsass-Schwaben-Burgund (Elsass und Burgund) dem schwäbischen Reichskreis an.
L.: Wolff 195; Wallner 687 SchwäbRK 34.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rot (an der Rot), Roth, Münchroth
(Reichsstift, Reichsabtei). Um 1130 (1126?) wurde von Hemma von Wildenberg in
Graubünden, die vielleicht dem oberschwäbischen Geschlecht der Herren von
Wolfertschwenden entstammte, in R. (Rota) bei Biberach das älteste
Prämonstratenserkloster Schwabens gegründet, das vermutlich von Anfang an dem
Papst unmittelbar unterstellt und keinem Vogt untergeben war (1140 Abtei), so
dass es 1179 Kaiser Friedrich I. Barbarossa in seine Vogtei nehmen konnte. Es
war seit 1376 reichsunmittelbar (Reichsstift) und erlangte 1619 auch die
Hochgerichtsbarkeit. Es hatte Sitz und Stimme im schwäbischen
Reichsprälatenkollegium des Reichstags und im schwäbischen Reichskreis. 1803
kam es mit Gütern in 15 Dörfern und Weilern und der 1604 erworbenen Herrschaft
Kirchdorf (insgesamt 1,5 Quadratmeilen Gebiet und 2871 Einwohnern in 456
Familien und einem geschätzten Ertrag von 58000 Gulden jährlich) an die Grafen
von Wartenberg, welche die Abtei für ihre Grafschaft in der Pfalz erhielten und
das Gebiet zur Reichsgrafschaft Wartenberg-Rot (Wartenberg-Roth) erhoben, 1806
an Württemberg (und 1909 im Erbgang an die Grafen von Erbach) sowie 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44, 187; Zeumer 552 II a 36, 9; Wallner 689 SchwäbRK
65; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Walser, A., Das
Prämonstratenserkloster Rot, 1926; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende
des alten Reiches, 1938; Nuber, W., Studien zur Besitz- und Rechtsgeschichte
des Klosters Rot an der Rot, Diss. phil. Tübingen 1960; Tüchle, H./Schahl, A.,
850 Jahre Rot an der Rot, Geschichte und Gestalt, 1976; Eberl, I., Rot an der
Rot, LexMA 7 1995, 1048.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rötheln (Herrschaft), Rötteln. Die
Herrschaft R. südwestlich Schaffhausens gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts
über das Hochstift Konstanz zum schwäbischen Reichskreis.
L.: Wolff 156; Wallner 686 SchwäbRK 27.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rothenfels (Herrschaft, Grafschaft,
Reichsgrafschaft). Die um die Burg R. liegende Herrschaft R. war ursprünglich
Teil der Grafschaft im Allgäu, die Kaiser Friedrich II. 1243 durch Kauf von den
Grafen von Kirchberg erwarb. 1332 kam sie von den Herren von Schellenberg, die
sie als Reichslehen erlangt hatten, durch Verkauf an das Haus
Montfort-Tettnang. 1471 erhob der Kaiser in Abänderung zweier Verleihungen von
1447 und 1463 die Herrschaft zur Reichsgrafschaft. 1360 wurde das
Herrschaftsgebiet um Immenstadt, 1440 um Staufen und 1785 um Werdenstein
erweitert. 1565 erwarben die Herren von Königsegg in Oberschwaben durch Kauf
die Grafschaft (Linie Königsegg-Rothenfels). Am Ende des 18. Jahrhunderts
gehörten die Grafschaft und die Herrschaft Staufen, die zusammen 13
Quadratmeilen umfassten, zum schwäbischen Reichskreis und zum schwäbischen
Reichsgrafenkollegium des Reichstags. 1804 vertauschten die 1629 zu
Reichsgrafen aufgestiegenen Herren von Königsegg R. gegen ungarische Krongüter
an Österreich. 1805 fiel R. an Bayern.
L.: Wolff 201; Wallner 685 SchwäbRK 9; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4; Crämer, U., Das
Allgäu, 1954; Heimatbuch der Stadt Immenstadt im Allgäu, 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rothenstein (Herrschaft). Die Burg R. bei
Memmingen war Sitz der um 1180 auftretenden Dienstmannen von R. des Stifts
Kempten, die 1384 die Herrschaft Grönenbach erwarben. Beim Aussterben der
Hauptlinie 1482 kamen die Güter im Allgäu über die Schwesterkinder an die
Marschälle von Pappenheim (Pappenheim-Rothenstein). 1692 fiel R. an die
Fürstabtei Kempten und gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über diese dem
schwäbischen Reichskreis an. Mit Kempten kam R. an Bayern.
L.: Wolff 158; Wallner 685 SchwäbRK 7;
Sedelmeyer, Geschichte des Marktfleckens Grönenbach, 1910.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rötteln (Herrschaft, Residenz des
Markgrafen von Hachberg bzw. Baden). Nach der im frühen 11. Jahrhundert bei der
751 erstmals erwähnten Siedlung R. (Raudinleim, roter Lehm) errichteten Burg R.
bei Lörrach wurde eine Herrschaft nördlich von Basel benannt. Nach 1306 fiel
sie über die Erbtochter an die Markgrafen von Hachberg (Hachberg-Sausenberg).
1503 kam sie durch Erbvertrag von 1490 an die Markgrafschaft Baden. Über Baden
zählte sie zum schwäbischen Reichskreis. 1951/1952 gelangte R. zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 166; Wallner 685 SchwäbRK 5; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B4; Herbster, K., Die Burg Rötteln und das
Dorf Lörrach, 1958; Heimgartner, H., Die Burg Rötteln, 1964; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,
498. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rötteln (Herrschaft, Rötheln). Die
Herrschaft R. südwestlich Schaffhausens gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts
über das Hochstift Konstanz zum schwäbischen Reichskreis.
L.: Wolff 156; Wallner 686 SchwäbRK 27.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rottenmünster, Rotenmünster
(reichsunmittelbare Abtei, Reichsabtei). 1221 verlegte eine in Hochmauren bei
Rottweil ansässige Schwesterngemeinschaft ihren Sitz nach R. bei Rottweil und schloss
sich 1223 dem Zisterzienserorden an. 1224 kam das neue Kloster unter den Schutz
des Papstes, 1237 des Kaisers. Später war es reichsunmittelbar, stand aber bis
1619 unter dem Schirm der Reichsstadt Rottweil. Am Ende des 18. Jahrhunderts
umfasste das der schwäbischen Prälatenbank des Reichstags und dem schwäbischen
Reichskreis angehörige Kloster nach langen, erst 1771 beigelegten
Streitigkeiten ein Gebiet von 1,5 Quadratmeilen bzw. 55 Quadratkilometern mit
etwa 3000 Einwohnern. Zu den Gütern gehörten die Orte Aixheim, Frittlingen,
Neukirch, Zepfenhan, die Hälfte von Hausen, Gut und Schloss Rotenstein
(Rothenstein), 8 Höfe und 2800 Morgen Waldungen. 1803 fiel die Abtei an
Württemberg und damit R. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 193; Zeumer 552 II a 36, 20; Wallner 689 SchwäbRK
79; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C2; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Reichenmiller, M., Das
ehemalige Reichsstift und Zisterzienserinnenkloster Rottenmünster, 1964. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rottweil (Reichsstadt). R. am obersten
Neckar liegt auf dem Gebiet des römischen, um 73 n. Chr. an wichtigen Straßen
angelegten Ortes Arae Flaviae. 771/887 wird die vielleicht aus einem alemannischen
Herzogshof bzw. merowingischen Königshof des 8. Jahrhunderts entstandene Pfalz
Rotumvila (roter Hof) erwähnt, deren Vögte seit dem 11. Jahrhundert die Herzöge
von Zähringen waren. Vermutlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts (1140?)
entwickelte sich daneben auf einem nordwestlich gelegenen Bergsporn eine
Siedlung zum Markt, die im 14. Jahrhundert Reichsstadt (1299 Freiheit von
auswärtigen Gerichten, 1358 Kauf des Königshofs, 1359 Erwerb des Blutbanns,
1383/1401 Erwerb des Reichsschultheißenamtes) wurde. Von 1463/1519 bis
1802/1803 war R., das im 15. und 16. Jahrhundert ein ansehnliches
Herrschaftsgebiet mit 28 Dörfern vor allem aus den Gütern der 1594
ausgestorbenen Grafen von Zimmern gewann, zugewandter Ort der Eidgenossenschaft
der Schweiz. Bis 1784 bestand das seit dem 13. Jahrhundert überlieferte
kaiserliche Hofgericht zu R. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten der Stadt
das Obervogteiamt (Dietingen und Irslingen, Dunningen, Böhringen, Göllsdorf,
Villingendorf und Talhausen, die Burg Schenkenberg mit Epfendorf, Herrenzimmern
und Seedorf), das Pürschvogteiamt (Teile von Zimmern, Horgen, Hochmössingen und
Winzeln, Bösingen, Stetten, Niedereschach, Fischbach, Neufra, Sinkingen und
Bettlinsbad), das Bruderschaftsoberpflegamt (Deißlingen, Dauchingen, Mühlhausen
und Weilersbach), das Spitaloberpflegamt (Feckenhausen) und die unmittelbar
unter dem Stadtmagistrat stehenden Orte Altstadt, Bernburg, Eckhof, Harthausen
[Harthaus], Hochwald, Hohenstein und Wildeck. 1802/1803 fiel das 4
Quadratmeilen bzw. 220 Quadratkilometer große und rund 13600 Einwohner
umfassende R. noch vor Verkündigung des Reichsdeputationshauptschlusses an
Württemberg und wurde Sitz eines Oberamts. 1951/1952 kam R. an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 215; Zeumer 555 III b 10; Wallner 687 SchwäbRK
32; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 72b (bis 1797) B1, II 78
(1450) F4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Schroeder 339ff.; Die
Territorien des Reichs 5, 214; Ruckgaber, H., Geschichte der Frei- und
Reichsstadt Rottweil, 1835ff.; Thudichum, F., Geschichte der Reichsstadt
Rottweil und des kaiserlichen Hofgerichts daselbst, 1911; Merkle, J., Das
Territorium der Reichsstadt Rottweil, 1913, Darstellungen aus der
württembergischen Geschichte 11; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des
alten Reiches, 1938; Steinhauser, A., Officina Historiae Rottwilensis, 1950;
Leist, J., Reichsstadt Rottweil, 1962; Laufs, A., Die Verfassung und Verwaltung
der Stadt Rottweil 1650-1806, 1963; Der Kreis Rottweil, hg. v. Theiss,
K./Baumhauer, H., 1963; Grube, G., Die Verfassung des Rottweiler Hofgerichts,
1969; Planck, D., Arae Flaviae. Neue Untersuchungen zur Geschichte des
römischen Rottweil, Teil 1f. 1975; Burgstahler, F., Rottweil im 19.
Jahrhundert, 1989; Weber, E., Städtische Herrschaft und bäuerliche Untertanen,
1992; Fahlbusch, F., Rottweil, LexMA 7 1995, 1055; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 529; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und
das Heilige römische Reich, 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salem, Salmansweiler, Salmannsweiler,
Saalmannsweiler (Abtei, Reichsstift). 1134 wurde vom Kloster Lützel im Elsass
aus im Dorf Salmansweiler bzw. Salmannsweiler im Altsiedelland der Salemer Aach
bei Überlingen das Zisterzienserkloster S. gegründet und durch den Stifter
Guntram von Adelsreute ausgestattet. 1142 übergab der Stifter die Abtei König
Konrad III. Danach übten die Staufer eine Schutzvogtei aus. Rudolf von Habsburg
beauftragte die Landvögte von Oberschwaben mit dem Schutz. 1354 sicherte König
Karl IV. gegenüber den Ansprüchen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg S. die
Stellung als Reichsstift (gefreites Stift). 1487 erhob Kaiser Friedrich III. S.
zur Reichsabtei. Die volle Landeshoheit im Kerngebiet seiner Herrschaft gewann
das zu den schwäbischen Prälaten des Reichstags gehörige S. aber erst 1637
durch einen Vertrag mit den Grafen von Heiligenberg. Am Ende des 18.
Jahrhunderts umfassten die Güter der zum schwäbischen Reichskreis zählenden
Abtei die Oberämter S., Elchingen (Unterelchingen), Ostrach und Schemmerberg,
die Obervogteiämter Münchhöf (Münchhof) und Stetten am kalten Markt, das
Pflegamt Ehingen sowie die Pflegen Frauenberg, Konstanz, Messkirch, Pfullendorf
und Überlingen und die Propstei Birnau, insgesamt ein Gebiet von 6 Quadratmeilen.
Bei der Säkularisation von 1802/1803 kam es an die Markgrafen von Baden, welche
die Klostergebäude zum Wohnsitz nahmen. Das Amt Schemmerberg fiel an Thurn und
Taxis. 1951/1952 gelangte S. an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 180; Zeumer 552 II a 36, 1; Wallner 686 SchwäbRK
19; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5, III 38 (1789) C4; Hölzle,
E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Günter, H., Kloster
Salem, 2. A. 1973; Rösener, W., Reichsabtei Salem. Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte
des Zisterzienserklosters von der Gründung bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts,
1974; Salem, hg. v. Schneider, R., 1984; Schmid, H., Die ehemaligen salemischen
Besitzungen Oberriedern und Gebhardsweiler, Freiburger Diözesan-Archiv 108
(1988); Morimond et son Empire, 1994, 175; Rösener, W., Salem, LexMA 7 1995,
1293; Das Zisterzienserkloster Salem im Mittelalter, hg. v. Rösener, W. u. a.,
2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sausenberg (Markgrafschaft). 1306 spaltete
sich von der Linie Hachberg der Markgrafen von Baden bzw. Herzöge von Zähringen
die Nebenlinie S. (Baden-Sausenberg) ab. Ihre Güter kamen 1503 durch Erbfall an
Baden. Nach Teilung der Markgrafschaft Baden 1535 in die Linien Baden-Baden und
Baden-Durlach fielen sie an Baden-Durlach. S. zählte zum schwäbischen
Reichskreis. Die Güter kamen über Baden 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 166; Wallner 685 SchwäbRK 5; Hölzle,
E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Merkel, R., Studien
zur Territorialgeschichte der badischen Markgrafschaft in der Zeit vom
Interregnum bis zum Tod Markgraf Bernhards I. (1250-1431), Diss. phil. Freiburg
1953; Sütterlin, B., Geschichte Badens, 1967; Wunder, G., Zur Geschichte der
älteren Markgrafen von Baden, Württemberg. Franken 1978, 13ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schemmerberg (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die Herrschaft S. nördlich Biberachs über die Abtei Salem
zum schwäbischen Reichskreis. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25.
2. 1803 fiel S. an Thurn und Taxis. Über Württemberg kam S. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 181; Wallner 686 SchwäbRK 19.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schmiechen (Herrschaft), Schmüchen. Am Ende
des 18. Jahrhunderts gehörte die in Bayern gelegene Herrschaft S. den
Fugger-Kirchheim.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a
(fälschlich zum schwäbischen Reichskreis).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schmüchen (Herrschaft) s. Schmiechen.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwabegg, Schwabeck (Herrschaft). Nach S.
südwestlich Augsburgs nannten sich Herren von S., deren Herrschaft nach ihrem
Aussterben 1167 an die Staufer und 1268 an Bayern kam. Seit 1375 war sie an
verschiedene Herren verpfändet. 1666 wurde sie von Bayern zurückerworben und
Herzog Maximilian Philipp überlassen. Dieser ließ sich die Grafschaftsrechte
als Reichslehen bestätigen. Nach seinem Tod 1705 wurde S. als erledigtes
Reichslehen eingezogen und dem Hochstift Augsburg übertragen, kam aber 1714 an
Bayern (Pfleggericht Türkheim) zurück. 1778/1779 entzog es der Kaiser Bayern
kurzzeitig. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die Herrschaften Mindelheim
und S. dem schwäbischen Reichskreis an.
L.: Wolff 136, 201; Wallner 685 SchwäbRK 13;
Ruf, H., Die Herrschaft Schwabegg, (in) Der Landkreis Mindelheim in
Vergangenheit und Gegenwart, 1968.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwäbisch Gmünd (Reichsstadt) (1805-1934
Gmünd). Bereits im 8. Jahrhundert befand sich vermutlich im Gebiet von S. an
der oberen Rems eine Zelle (Gamundias, möglicherweise ist damit aber Saargemünd
gemeint) der Abtei Saint-Denis (Saint Denis) bei Paris. 1162 wird S. erstmals
erwähnt. Unter König und Kaiser Friedrich I. Barbarossa war es
Verwaltungsmittelpunkt des umliegenden, aus Königsgut stammenden Hausguts der
Staufer. 1241 erschien es im Reichssteuerverzeichnis. Mit dem Aussterben der
Staufer in der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde es Reichsstadt. 1430 gewann die
Stadt pfandweise das Reichsschultheißenamt. 1544 erwarb sie die Herrschaft
Bargau. Mit einem 3 Quadratmeilen bzw. 160 Quadratkilometer großen und etwa
15000 Einwohner umfassenden Herrschaftsgebiet (Bettringen, Spraitbach, Bargau,
Iggingen) kam die katholisch gebliebene, mit Sitz und Stimme im Reichstag und
im schwäbischen Reichskreis vertretene Stadt 1802/1803 an Württemberg und wurde
Sitz eines Oberamts. Mit Württemberg fiel sie 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 216; Zeumer 555 III b 13; Wallner 688 SchwäbRK
46; Schroeder 361ff.; Grimm, M., Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd,
1867; 800 Jahre Stadt Schwäbisch Gmünd 1162-1962, Festbuch, hg. v. Funk,
E./Dietenberger, E., 1962; Urkunden und Akten der ehemaligen Reichsstadt
Schwäbisch Gmünd 777-1500, bearb. v. Nitsch, A., Teil 1f. 1966ff.; Schwäbisch
Gmünd. Beiträge zur Gegenwart und Geschichte der Stadt, hg. v. Scherer, P.,
1971; Spranger, P., Schwäbisch Gmünd bis zum Aussterben der Staufer, 1977; Die
Staufer und Schwäbisch Gmünd, 1977; Der Ostalbkreis, 1978; Graf, K., Gmündner
Chroniken im 16. Jahrhundert, 1984; Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd, hg.
v. Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, 1984; Lorenz, S., Schwäbisch Gmünd, LexMA 7
1995, 1605; Herrmann, K. u. a., Schwäbisch Gmünd, 2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwäbisch Hall (Reichsstadt). Das Gebiet
von S. am Kocher war seit der mittleren Steinzeit besiedelt. Bereits die Kelten
beuteten die dortige Salzquelle aus. 1037 wird der Ort erstmals erwähnt
(Halle). Von den Grafen von Comburg (Komburg) kam er im 12. Jahrhundert (um
1116) erbweise an die Staufer, von denen ihm Friedrich I. Barbarossa Stadtrecht
verlieh. Schon zu ihrer Zeit wurde S. eine der wichtigsten Münzprägestätten des
Reiches (Heller um 1200 erstmals bezeugt). 1276 wurde die Stadt mit der
Befreiung von auswärtigen Gerichten Reichsstadt. 1280 setzte sie ihre
Selbständigkeit gegenüber den Schenken von Limpurg (Schüpf) durch. 1382 erwarb
sie das Schultheißenamt. Die von ihr ausgehende Münze erlangte als Heller
erhebliche Verbreitung. 1484 erhielt sie allgemein den seit 1191 aufkommenden
Namen S. Im 14. bis 16. Jahrhundert erwarb sie ein verhältnismäßig großes, im
15. Jahrhundert mit einer Heeg umgebenes Herrschaftsgebiet (Kirchberg,
Ilshofen, Teile von Künzelsau, Honhardt, Vellberg, 1541 Burg Limpurg. Seit dem
15. Jahrhundert rechnete sich S. zu dem schwäbischen Reichskreis (bzw.
Schwaben). Von 1522 bis 1534 führte es die Reformation ein. Um 1800 zählte es
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1802/1803 kam S. mit 6
Quadratmeilen bzw. 330 Quadratkilometer Gebiet und 21000 Einwohnern an
Württemberg, das 1804 die Salzquellen verstaatlichte und 1812/1827 die Rechte
der Siederfamilien gegen Rente abkaufte. In Württemberg wurde die Stadt Sitz
eines Oberamts. 1934 wurde der Name S. amtlich eingeführt. 1951/1952 kam die
Stadt mit Württemberg an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 213; Zeumer 552ff. III b 9; Wallner 686 SchwäbRK
24; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22
(1648) D4, III 38 (1789) C4; Riedenauer 129; Schroeder 369ff.; Gmelin, J., Die
Hällische Geschichte, 1896; Swiridoff, P., Schwäbisch Hall. Die Stadt. Das
Spiel auf der Treppe, 1955; Wunder, G./Lenckner, G., Die Bürgerschaft der
Reichsstadt Hall von 1395 bis 1600, 1956; Die Urkunden des Archivs der
Reichsstadt Schwäbisch Hall, Bd. 1 (1156-1399), bearb. v. Pietsch, F., 1967;
Der Kreis Schwäbisch Hall, hg. v. Biser, R., 1968, 2. A. 1976; Wunder, G.,
Probleme der Haller Geschichte, 1974; Wunder, G., Die Bürger von Hall, 1980;
Studien zur Geschichte der Stadt Schwäbisch Hall, hg. v. hist. Verein für
Württembergisch Franken, 1980; Döring, W., Die Mediatisierung der ehemaligen
Reichsstadt Hall durch Württemberg 1802/03, 1982; Nordhoff-Behne, H.,
Gerichtsbarkeit und Strafrechtspflege in der Reichsstadt Schwäbisch Hall seit
dem 15. Jahrhundert, 2. A. 1986; Hall in der Napoleonzeit, hg. v. Akermann, M.
u. a., 1987; Dürr, R., Mägde in der Stadt, 1995; Lorenz, S., Schwäbisch Hall,
LexMA 7 1995, 1605; Lau, T., Bürgerunruhen und Bürgerprozesse, 1999; Iländer,
B., Verfassung und Verwaltung der Reichsstadt Hall vom Ende des Dreißigjährigen
Krieges bis zum Ende der Reichsstadtzeit (1648-1806), Diss. jur. Tübingen 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwindegg (Herrschaft). S. bei Mühldorf in
Bayern kam über die Herren von Haunsberg, eine wittelsbachische Nebenlinie und
die Herren Herwart von Hohenburg (von Hörwarth auf Hohenburg) an die Grafen
Fugger-Mickhausen (Fugger-Mückenhausen). Zusammen mit Mickhausen (Mückenhausen)
umfasste es 7 Quadratmeilen. Später gelangte S. zu Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a
(fälschlich zum schwäbischen Reichskreis).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Staufen (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts zählte die Herrschaft S., die zusammen mit der Grafschaft
Rothenfels 13 Quadratmeilen umfasste, unter den Grafen Königsegg-Rothenfels zum
schwäbischen Reichskreis.
L.: Wolff 201; Wallner 685 SchwäbRK 9.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sterneck (Herrschaft). Bald nach 1250
erbauten die Herren von Brandeck die Burg S. bei Freudenstadt. Sie wurde
Mittelpunkt einer zum schwäbischen Reichskreis gehörigen Herrschaft. Diese kam
1750 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Wallner 684 SchwäbRK 1;
Schlumpberger, E., Die Geschichte der Herrschaft Sterneck von ihren Anfängen
bis 1806, 1952. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stettenfels (Herrschaft). Die Burg S. bei
Heilbronn war Mittelpunkt einer Herrschaft der Grafen von Calw, die nach 1140
an Weinsberg kam. 1277 wurden die Güter der Pfalz zu Lehen aufgetragen. Über
die Hirschhorn, Sturmfeder, Helmstadt, Adelsheim, Thumb von Neuburg und
Hürnheim gelangte sie 1351 durch Kauf an die Grafen Fugger, denen gegenüber
nach 1504 wieder 1556 Württemberg als Lehnsherr auftrat. 1747 wurde die zum
schwäbischen Reichskreis gehörige Herrschaft (mit Obergruppenbach,
Untergruppenbach, Donnbronn, Wüstenhausen) an Württemberg verkauft, über das
die Güter 1951/1952 an Baden-Württemberg kamen.
L.: Wolff 161; Wallner 684 SchwäbRK 1; Frank, J.
R., Burg Stettenfels, 1958.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steußlingen (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die Herrschaft S. über den Herzog von Württemberg zum
schwäbischen Reichskreis. Über Württemberg kam S. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Gumpelzhaimer 70; Wolff 161f.; Wallner 684 SchwäbRK
1. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Straßberg (Herrschaft). Seit 1253
erscheint neben dem älteren Burc (844) im Scherragau S. bei Sigmaringen, das
als Lehen des Reichsstifts Buchau im 13./14. Jahrhundert in der Hand der Grafen
von Hohenberg war. Von 1345 bis 1420 hatten die Herren von Reischach das Lehen,
das um Kaiseringen und Frohnstetten erweitert wurde. 1511 erlangte Wolf von
Homburg den Blutbann für die zum schwäbischen Reichskreis zählende Herrschaft,
die 1532 an die Westerstetten verkauft wurde und 1625 an Buchau zurückfiel.
1803 kam Buchau an Thurn und Taxis, 1806 an Württemberg. 1837 wurde S. von
Hohenzollern-Sigmaringen angekauft und blieb bis 1854 Amt. Über Preußen (1849)
gelangte es 1945 zu Württemberg-Hohenzollern und 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 170; Wallner 688 SchwäbRK 53. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stühlingen (Herren, Landgrafschaft). S. bei
Waldshut wird 1093 erstmals erwähnt (Stulinga). Die nach der Burg S. benannte
Herrschaft der Herren bzw. Grafen von S. kam mit der Burg um 1150 an die Herren
von Küssaberg, nach deren Aussterben (1250) 1251 erbweise als Lehen des
Bischofs von Konstanz an die Herren von Lupfen, welche die Burg Hohenlupfen
nannten. 1261 erscheint eine Grafschaft S. Seit 1296 war S. Hauptort der seit
dem ausgehenden 14. Jahrhundert so bezeichneten Landgrafschaft S., in der 1524
der Bauernkrieg begann. 1582 fiel die Landgrafschaft, die Sitz und Stimme im
schwäbischen Reichsgrafenkollegium und beim schwäbischen Reichskreis hatte, an
die Marschälle von Pappenheim und 1639 über die Erbtochter des letzten
Pappenheim aus der Linie S. zusammen mit der Herrschaft Hewen an die Grafen von
Fürstenberg. 1805 kam sie mit 6 Quadratmeilen bzw. 330 Quadratkilometern
Gebiet, das die eigentliche Landgrafschaft S. mit Stadt und Schloss S. und die
Herrschaft Hewen mit dem Schloss Hohenhewen und Engen umfasste, an Baden und
damit 1951/1952 das Gebiet an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 173; Wallner 686 SchwäbRK 2; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Brandeck, H., Geschichte der Stadt und
der ehemaligen Landgrafschaft Stühlingen, 1927; Lorenz, S., Stühlingen, LexMA 8
1996, 257f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sulzberg (Herrschaft). 1059 erscheint
erstmals der S. (Sulceberch) südlich von Kempten als Grenzmarke zwischen
Hochstift Augsburg und Kloster Kempten. Die Herrschaft S. hatten als Lehen
Kemptens von 1176 bis 1358 Herren von S. inne, denen über die Erbtochter die
Herren von Schellenberg folgten. Bei der Erbteilung von 1381 wurde S. Sitz
einer eigenen Linie. In dieser kam sie 1525 an Veronika von Schellenberg, die
sie an ihren Bruder verkaufte. Dieser veräußerte die zum schwäbischen
Reichskreis zählende Herrschaft 1526 an die Abtei Kempten, über die S.
1802/1803 an Bayern gelangte.
L.: Wolff 158; Wallner 685 SchwäbRK 7; Hölzle,
Beiwort 80; Becherer, J., Chronik der Marktgemeinde Sulzberg, 1931.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tannheim (freie Herrschaft). In T.
zwischen Biberach und Memmingen ist um 1100 eine Martinskirche bezeugt, die
1351 dem Kloster Ochsenhausen inkorporiert war. Die freie Herrschaft T. gehörte
über Ochsenhausen dem schwäbischen Reichskreis an. 1803 fiel T. an die Grafen
von Schaesberg, die sich danach Schaesberg-Tannheim nannten und 1806 in
Württemberg mediatisiert wurden. Über Württemberg kam T. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 183; Wallner 687 SchwäbRK 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tettnang (Herrschaft, Grafschaft). T.
nahe dem Bodensee wird 882 erstmals erwähnt. Von der Bregenzer Linie der
Udalrichinger kam der Ort über die Pfalzgrafen von Tübingen an die Grafen von
Montfort. Die um 1250/1260 entstandene Linie Montfort-Tettnang erlosch 1787.
1779/1780 verkauften die überschuldeten Grafen die Herrschaften T., Argen und
Schomburg an Österreich, das sie mit dem seit 1755 zu Österreich gehörigen
Wasserburg zur reichsunmittelbaren, rund 10000 Einwohner zählenden Grafschaft
T. mit Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsgrafenkollegium vereinigte. Am
Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die zusammen 6 Quadratmeilen großen
Herrschaften T. und Argen zum schwäbischen Reichskreis. 1805 kam die Grafschaft
T. an Bayern, 1810 ohne das bei Bayern verbleibende Wasserburg an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. a. Montfort-Tettnang.
L.: Wolff 198; Wallner 686 SchwäbRK 21; Vanotti,
J. v., Geschichte der Grafen von Montfort und Werdenberg, 1845; Kastner, A.,
Die Grafen von Montfort-Tettnang, 1957; Gönner, E., Die Grafschaft Tettnang,
(in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Frick, A., Tettnang am
Bodensee, 1974. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Thannhausen, Tannhausen (reichsunmittelbare
Herrschaft). T. (1109 Taginhusen) an der Mindel bei Krumbach war ursprünglich
staufisches Reichsgut. Die nach ihm benannten Herren waren Reichsministeriale.
1560 ging es mit dem Blutbann an die Augsburger Patrizierfamilie Baumgartner
über. Nach mehrfachem Herrenwechsel erwarben 1665 die Grafen von Sinzendorf das
zur Reichsgrafschaft erhobene Reichslehen. Nach Lösung Thannhausens aus der
Reichsritterschaft gehörten die Sinzendorf über die Grafschaft dem schwäbischen
Reichsgrafenkollegium und dem schwäbischen Reichskreis an. Zu Beginn des 18.
Jahrhunderts erwarben die 1693/1705 in den Grafenstand erhobenen Grafen von
Stadion die Grafschaft und gewannen 1708 Reichsstandschaft und
Kreisstandschaft. 1806 wurde die etwa 0,1 Quadratmeile große Grafschaft in
Bayern mediatisiert, blieb aber bis 1906 Sitz der Standesherrschaft Stadion.
L.: Wolff 208; Zeumer 553 II b 61, 16; Wallner 690 SchwäbRK
95; Bronnenmaier, H., Thannhauser Heimatbuch, 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Trauchburg (Herrschaft, Grafschaft). Die
Herrschaft T. nördlich von Isny kam zu Beginn des 13. Jahrhunderts von den
Herren von T., einer Nebenlinie der Freiherren von Rettenberg, an die Grafen
von Veringen, die sie den Truchsessen von Waldburg zu Lehen gaben und 1306
zusammen mit Stadt und Kloster Isny verkauften. 1429 fiel die Herrschaft an die
jakobische Linie Waldburg-Trauchburg (T.) der Truchsessen, 1772 an
Waldburg-Zeil-Zeil aus der georgischen Linie. Die über
Waldburg-Zeil-Trauchburg, am Ende des 18. Jahrhunderts zum schwäbischen
Reichskreis zählende Grafschaft wurde 1806 von Württemberg mediatisiert. 1810
trat Württemberg den südöstlichen Teil mit der Burg T. an Bayern ab.
L.: Wolff 200; Wallner 686 SchwäbRK 26 a;
Vochezer, J., Geschichte des Hauses Waldburg, 1888; Rauh, R., Inventar des
Archivs Trauchburg, 1968.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Trochtelfingen (Herrschaft). 1161 erscheint
erstmals T. südlich Reutlingens, das gegen Ende des 13. Jahrhunderts
Mittelpunkt einer Herrschaft wurde. Sie kam nach dem Aussterben der Grafen von
Gammertingen im 13. Jahrhundert an die Pfalzgrafen von Tübingen, dann an die
Grafen von Württemberg und als Aussteuer an die Grafen von Werdenberg, die 1349
eine eigene Linie Werdenberg-Trochtelfingen gründeten, die bis 1534 in T. saß.
1534/1535 fiel die Herrschaft T. erbweise an die Grafen von Fürstenberg. Am
Ende des 18. Jahrhunderts gehörte sie über die Fürsten von Fürstenberg zum
schwäbischen Reichskreis. 1806 kam T. an Hohenzollern-Sigmaringen, 1810 an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 173; Wallner 687 SchwäbRK 28; Eisele,
F., Zur Geschichte von Trochtelfingen, Teil 1f. 1903ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Türkenfeld (Herrschaft). Die Herrschaft T. im
Herzogtum Bayern gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts den Grafen
Fugger-Kirchheim und kam danach an Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a
(fälschlich zum schwäbischen Reichskreis).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Überlingen (Reichsstadt). Vielleicht schon
am Anfang des siebten Jahrhunderts, jedenfalls aber 770 erscheint Ü.
(Iburingia) am Nordrand des Bodensees im Linzgau als Sitz eines alemannischen
Großen aus dem Geschlecht der Udalrichinger. 918 fiel es an das Herzogtum
Schwaben. Um 1200 wurde Ü., das wohl von den Grafen von Bregenz in der Mitte
des 12. Jahrhunderts an die Grafen von Pfullendorf und um 1180 von den Grafen
von Pfullendorf an Kaiser Friedrich I. Barbarossa kam, zur Stadt erhoben.
1241/1268 war es Reichsstadt und gehörte später zur schwäbischen Städtebank des
Reichstags und zum schwäbischen Reichskreis. Bis zum Ende des Mittelalters
erwarb Ü. Güter in nahezu 100 Orten. Im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert
erlangte Ü. pfandweise das Ammannamt und lehnweise den Blutbann sowie Münze und
Zoll. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste sein etwa 4,6 Quadratmeilen großes
Gebiet die städtischen Vogteien Hohenbodman und Ramsberg, die spitalischen
Ämter Bambergen, Deisendorf, Denkingen, Ebratsweiler, Ernatsreute, Rickenbach
und Sohl, Bonndorf mit Mahlspüren, Nesselwangen, Seelfingen und Sernatingen.
1803 fiel Ü. an Baden und kam damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 214; Zeumer 555 III b 11; Wallner 687 SchwäbRK
31; Großer Historischer Weltatlas II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D5, III 38
(1789) C4; Schroeder 288ff.; Staiger, X., Die Stadt Überlingen, 1859; Schäfer,
F., Wirtschafts- und Finanzgeschichte der Stadt Überlingen am Bodensee, 1893;
Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Semler, A.,
Bilder aus der Geschichte einer kleinen Reichsstadt, 1949; Ginter, H.,
Überlingen am Bodensee, 1950; Semler, A., Abriss der Geschichte der Stadt
Überlingen, 1953; Harzendorf, F., Überlinger Einwohnerbuch 1444-1800, Bd. 1ff.
1954ff.; Eitel, P., Die oberschwäbischen Reichsstädte im Zeitalter der
Zunftherrschaft, 1970; Überlingen und der Linzgau am Bodensee, 1972; Zotz, T.,
Überlingen, LexMA 8 1996, 1147.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ulm (Reichsstadt). An einem
wichtigen Donauübergang nahe der Einmündung von Blau und Iller errichtete neben
älteren Besiedlungsspuren vermutlich in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts
(768-782) das Kloster Reichenau auf von König Karl dem Großen gegebenem
Königsgut einen Stützpunkt, der 854 erstmals als Königspfalz Ulma erwähnt wird.
1096/1098 gelangte U. an die Staufer. 1134 wurde es von den Welfen und vom
König zerstört. Zwischen 1163 und 1181 erhielt es von Kaiser Friedrich I.
Barbarossa Stadtrecht und gab später sein Recht an zahlreiche andere Städte
(Memmingen, Saulgau, Biberach, Meersburg, Langenau, Dinkelsbühl, Leipheim,
Kempten, Schwäbisch Gmünd) weiter. Im 13. Jahrhundert (1258? Aussterben der mit
der Reichsvogtei begabten Grafen von Dillingen, 1274?) wurde U. Reichsstadt. Im
Spätmittelalter gewann es mit Hilfe der im Leinenhandel und Barchenthandel
erzielten Erlöse mit rund 830 Quadratkilometern eines der größten
reichsstädtischen Herrschaftsgebiete, das bis ins obere Filstal reichte
(1377/1385 Herrschaften Langenau und Albeck von den Grafen von Werdenberg, 1396
Geislingen von den Grafen von Helfenstein und 1453 Leipheim von Württemberg).
Zwischen 1357 und 1361 erlosch die Reichsvogtei. 1397 gewann U. den Blutbann.
1377 begann es mit dem Bau des Münsters. 1384/1395 kaufte es der Abtei
Reichenau ihre alten Pfarrrechte ab. 1530 bekannte die Stadt sich zur
Reformation und trat dann dem Schmalkaldischen Bund bei. U. hatte Sitz und
Stimme auf dem Reichstag und im schwäbischen Reichskreis. Seit dem 17.
Jahrhundert war es ständiger Tagungsort des schwäbischen Reichskreises. Am Ende
des 18. Jahrhunderts bestanden seine Güter aus der oberen Herrschaft
(Herrschaft Albeck und Teile der Grafschaft Helfenstein) mit den Oberämtern
Albeck, Langenau und Leipheim, den Ämtern Bermaringen, Böhringen
(Unterböhringen), Lonsee, Nellingen, Stötten, Stubersheim und Süßen und den
Orten Lehr und Mähringen. Außerdem hatte U. noch die Orte Ersingen,
Grimmelfingen und Gögglingen, ferner Anteile an den Orten Markbronn, Ringingen
und Wippingen. 1802/1803 fiel U. mit 17 Quadratmeilen bzw. 1260
Quadratkilometern und insgesamt 50000 Einwohnern an Bayern, 1810 mit dem
nördlich der Donau und westlich der Iller gelegenen Teil ihres Gebiets an
Württemberg. Danach wurde es Sitz der württembergischen Landvogtei an der
Donau. Über Württemberg kam es 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 211; Zeumer 555 III b 4; Wallner 685 SchwäbRK
6; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22
(1648) E4, III 38 (1789) D3; Schroeder 203ff.; Die Territorien des Reichs 5,
194; Ulmisches Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1873ff.; Hohenstatt, O., Die Entwicklung
des Territoriums der Reichsstadt Ulm, 1911; Lübke, K., Die Verfassung der
freien Reichsstadt Ulm am Ende des alten Reichs, Diss. jur. Tübingen 1935; Hölzle,
E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Neusser, G., Das
Territorium der Reichsstadt Ulm im 18. Jahrhundert, 1964; Pee, H., Ulm, 2. A.
1967; Geiger, G., Die Reichsstadt Ulm vor der Reformation, 1971; Der Stadt- und
Landkreis Ulm, 1972; Schmitt, U., Villa regalis Ulm und Kloster Reichenau,
1974; Schmolz, H., Herrschaft und Dorf im Gebiet der Reichsstadt Ulm, (in)
Stadt und Umland, hg. v. Maschke, E./Sydow, J., 1974; Wiegandt, H., Ulm, 1977;
Der Stadtkreis Ulm. Amtliche Kreisbeschreibung, 1977; Specker, H., Ulm.
Stadtgeschichte, 1977; Pfeifer, U., Die Geschichtsschreibung der Reichsstadt
Ulm von der Reformation bis zum Untergang des Alten Reiches, 1981; Göggelmann,
H., Das Strafrecht der Reichsstadt Ulm bis zur Carolina, 1984; Poh, M., Territorialgeschichte
des Alb-Donau-Kreises und der Stadt Ulm, 1988; Wiegandt, H., Ulm, 1989;
Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995, 731ff.; Lorenz,
S., Ulm, LexMA 8 1996, 1190ff.; Repertorium der Policeyordnungen der frühen
Neuzeit, Bd. 8, hg. v. Kremmer, S. u. a., 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ummendorf, Umendorf (freie Herrschaft).
1128 erscheinen auf altem Siedlungsland zwischen Biberach und Memmingen Herren
von U. Von ihnen kam U. über die Essendorf, Steußlingen und Schellenberg 1373
an das Kloster Weißenau. Dieses verkaufte es 1554 an den Augsburger Bürger
Matthias Manlich, dessen Erben es 1565 an das Kloster Ochsenhausen veräußerten.
Von dort kam es an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 183; Wallner 687 SchwäbRK 33; Angele,
A., Ummendorf, 1954.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Untersulmetingen (freie Herrschaft). Die freie
Herrschaft U. zwischen Biberach und Memmingen gehörte am Ende des 18.
Jahrhunderts über die Abtei Ochsenhausen zum schwäbischen Reichskreis. Später
kam sie an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 183;Wallner 687 SchwäbRK 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wagegg (Herrschaft). Nach der Burg W.
bei Kempten nannten sich Edle von W., die um 1170 erstmals erwähnt werden. Um
1350 mussten sie die Burg verpfänden, 1374 starben sie aus. Ihre damit als
erledigtes Lehen an das Stift Kempten zurückfallende Herrschaft kam nach
verschiedenen anderen Verleihungen 1469 an die zuletzt stark verschuldeten
Herren von Laubenberg, von denen sie nach Befriedigung des Hauptgläubigers 1581
wieder an das auslösende Stift Kempten fiel, über das es zum schwäbischen
Reichskreis zählte. 1803 gelangte die Herrschaft an Bayern.
L.: Wolff 158; Wallner 685 SchwäbRK 7.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldburg (Herren, Truchsessen, Grafen),
Truchsess von Waldburg. Die Burg W. (1152 Walpurch) östlich von Ravensburg auf
der höchsten Erhebung Oberschwabens war seit der Mitte des 12. Jahrhunderts in
den Händen eines welfischen, später staufischen Ministerialengeschlechts, das
um 1210 ausstarb. Ihnen folgten wohl spätestens 1214 im Amt und in den Gütern
die 1179 erstmals erwähnten Herren von Tanne an der schwäbischen Ach bei
Wolfegg, die sich seit 1219 nach dem Lehen W. nannten und zunächst Schenken des
Herzogtums Schwaben gewesen waren. Sie waren Ministeriale der Staufer, die
ihnen 1214 das Amt des Reichstruchsessen übertrugen. Im Laufe der Zeit erwarben
die zu Reichsministerialen aufgestiegenen W. ein ansehnliches Herrschaftsgebiet
(um 1200 Wolfegg, um 1240 Waldsee, 1306 Stadt Isny und Herrschaft Trauchburg,
1337 Herrschaft Zeil, von 1384/1386 bis 1680 Pfandschaft der sog. 5
Donaustädte, 1386 Pfand der Herrschaft Waldsee, 1387 der Herrschaft Bussen,
1401-1695 der Herrschaft Kallenberg, 1415-1416 Landvogtei in Oberschwaben, 1452
Friedberg-Scheer [bis 1786], 1455-1474 Grafschaft Sonnenberg). Seit 1429
zerfiel die Familie in mehrere Linien. Die jakobische (Trauchburger) Linie mit
Trauchburg und später auch Scheer erlosch 1772, die eberhardische
(Sonnenberger) Linie mit Scheer und Wolfegg wurde 1463 mit der Grafschaft
Sonnenberg in den Grafenstand erhoben und erlosch 1511. Die georgische (Zeiler)
Linie mit Zeil erlangte 1508 von der eberhardischen Linie Wolfegg und teilte
sich 1595 in die Linien Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) und Waldburg-Zeil (Zeil).
Hiervon spaltete sich Waldburg-Wolfegg 1672 in Waldburg-Wolfegg-Wolfegg (1798
erloschen) und Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Waldburg-Zeil 1674 in
Waldburg-Zeil-Zeil und Waldburg-Zeil-Wurzach (1903 erloschen). 1525 wurden die
Truchsessen als Anhänger Habsburgs zu Reichserbtruchsessen und 1628 in den
Linien Waldburg-Wolfegg (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Zeil und
Waldburg-Friedberg-Scheer (Waldburg-Wurzach) wegen der reichsständischen
Territorien Wolfegg, Zeil, Trauchburg und Friedberg-Scheer zu Reichsgrafen im
schwäbischen Reichsgrafenkollegium erhoben. Ihr Herrschaftsgebiet, für das der
Verlust der Donaustädte (1680) und Friedberg-Scheers (1786) durch den Gewinn
kleinerer Herrschaften im Allgäu ausgeglichen wurde, umfasste 475
Quadratkilometer mit 28000 Einwohnern. 1803 wurden die Linien
Waldburg-Wolfegg-Waldsee und Waldburg-Zeil-Zeil zu Reichsfürsten erhoben. 1806
wurde bei der Gründung des Rheinbunds ihr zum schwäbischen Reichskreis
zählendes Fürstentum mit rund 750 Quadratkilometern unter Baden, Württemberg
und Bayern aufgeteilt.
L.: Wolff 198; Zeumer 553 II b 61, 9; Wallner 685 SchwäbRK
12; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5, III 22 (1648) D/E5, III 38
(1789) C4; Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in
Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des
alten Reiches, 1938; Rauh, R., Das Hausrecht der Reichserbtruchsessen von
Waldburg, Bd. 1 1971; Der Kreis Ravensburg 1976; Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2, 1995, 350.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldburg-Scheer-Scheer (Erbtruchsessen). Nach dem vor
1267 an den Grafen von Montfort, 1289 an Habsburg und 1452/1454 an die
Truchsessen von Waldburg gelangten Scheer an der Donau bei Sigmaringen nannte
sich eine eigene Linie der Truchsessen. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten
die Lande der Erbtruchsessen zu W. und Trauchburg zum schwäbischen Reichskreis.
S. Waldburg-Scheer.
L.: Wallner 688 SchwäbRK 44.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldburg-Zeil (Grafen, Truchsessen, Fürsten).
Die Burg Zeil bei Leutkirch war 1123 ein Sitz der Grafen von Bregenz, im 13.
Jahrhundert Reichsburg. 1337 fiel sie an die Truchsessen von Waldburg und kam
1595 an die Linie W. Wegen Altmannshofen und Vogelsang zählte sie zum Kanton
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. 1792 gehörten die
Lande der Erbtruchsessen zu Waldburg-Zeil-Zeil und zu Waldburg-Zeil-Wurzach zum
schwäbischen Reichskreis. 1803 wurden die Truchsessen von Waldburg in den
Fürstenstand erhoben, 1806 mediatisiert.
L.: Wallner 686 SchwäbRK 26 a; Ruch Anhang 82;
Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff.
1888ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldburg-Zeil-Trauchburg (Truchsessen, Grafen).
Trauchburg nördlich von Isny kam von den Herren von Trauchburg, einer
Nebenlinie der Freiherren von Rettenberg, an die Grafen von Veringen und 1306
durch Verkauf an Waldburg. 1429 fiel es an die jakobische Linie, 1772 bei deren
Erlöschen an Waldburg-Zeil-Zeil. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Grafen
von W. (bzw. Waldburg-Zeil-Zeil) die Grafschaft Zeil und Trauchburg und die
Herrschaften Herrot (Herroth) und Kisslegg. 1805 fiel ihnen das Kollegiatstift
Zeil zu. 1806 wurden sie in Württemberg mediatisiert. Trauchburg kam 1810 an Bayern.
L.: Wallner 686 SchwäbRK 26 a; Vochezer, J.,
Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldburg-Zeil-Wurzach (Truchsessen, Grafen, Fürsten).
Wurzach am Südrand des Wurzacher Rieds in Oberschwaben wird 810/819 erstmals
genannt. 1218 kam es an das Geschlecht Tanne/Waldburg. Die Truchsessen von
Waldburg teilten sich 1429 in mehrere Linien. Die georgische Linie erhielt
Waldsee und Zeil. 1595 teilte sie sich in die Linien Waldburg-Wolfegg (Wolfegg)
und Waldburg-Zeil (Zeil). Die Linie Zeil spaltete sich 1674/1675 in Zeil-Zeil
und Zeil-Wurzach. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Grafen von W. die
Herrschaft Wurzach zusammen mit der Herrschaft Marstetten und der Grafschaft
Zeil, ein Gebiet von 5,5 Quadratmeilen mit 10000 Einwohnern. 1806 erhielten die
Truchsessen im Zuge der Säkularisation die Franziskanerinnenklöster Kisslegg
und Wurzach und das Paulanerkloster (Paulanerbruderkloster) in Wurzach. Die
Grafen von W. wurden 1806 mediatisiert, wobei Wurzach an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg fiel. Die Linie erlosch 1903.
L.: Wallner SchwäbRK 26 b; Vochezer, J.,
Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.;
Vogel, A., Bad Wurzach. Seine Geschichte und sein Recht, 1959.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldsberg (Herrschaft). Die Herrschaft W.
wurde 1656 von den Fürsten zu Fürstenberg erworben und zählte über sie zum
schwäbischen Reichskreis.
L.: Wolff 175; Wallner 687 SchwäbRK 29.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldsee (Herrschaft, Grafschaft). Schon
im 9. Jahrhundert war in W. das Kloster Weißenburg begütert. Seit 1171
erscheinen die ministerialischen Herren von W., die 1331 ihre Herrschaft an
Habsburg verkauften. Nach früheren Verpfändungen an die Grafen von Hohenberg
(1352-1375) und die Grafen von Lupfen wurde die Herrschaft W. mit der Stadt W.
1384/1386 von Habsburg an die Truchsessen von Waldburg verpfändet. Als
Grafschaft der Linie Waldburg-Wolfegg-Waldsee gehörte sie dem schwäbischen
Reichskreis an. W. kam über Württemberg 1951/1952 an Baden-Württemberg. S.
Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Wallsee.
L.: Wolff 200; Wallner 685 SchwäbRK 12.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wangen (Reichsstadt). W. im Allgäu ist
815 in einer Gabe an Sankt Gallen erstmals bezeugt. Wahrscheinlich im 12.
Jahrhundert gründete das Kloster Sankt Gallen am Schnittpunkt zweier
Fernstraßen hier einen Markt. Vermutlich 1216/1217 wurde W. durch Kaiser
Friedrich II. als Vogt Sankt Gallens zur Stadt erhoben. 1273 zog König Rudolf
von Habsburg Wangen, dessen Vogtei nach 1251 mehrfach verpfändet wurde, an sich
und verlieh ihm 1286 das Stadtrecht Überlingens. Aus erneuten Verpfändungen an
Sankt Gallen (1298) und die Grafen von Montfort (1330) löste sich die zu dieser
Zeit auf 700 Einwohner geschätzte Stadt (1347). 1394 erwarb sie das Ammannamt
und 1402 den Blutbann und war damit trotz bis 1608 bestehender grundherrlicher
Rechte Sankt Gallens Reichsstadt. Diese hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag
und beim schwäbischen Reichskreis. Die Stadt war Sitz der Kanzlei des Kantons
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. 1802/1803 fiel sie
mit 1,5 Quadratmeilen bzw. 50 Quadratkilometern (Deuchelried mit Haldenberg und
Oflings, Wohmbrechts-Thann, Niederwangen, Eglofs [1516-1582], Neuravensburg
[1586-1608]) und 4500 Einwohnern an Bayern, 1810 mit einem Teil des Gebiets an
Württemberg, wo sie Sitz eines Oberamts wurde, und gelangte so 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 221; Zeumer 555 III b 24; Wallner 689 SchwäbRK
72; Schroeder 233ff.; Scheurle, A., Wangen im Allgäu. Das Werden und Wachsen
der Stadt, 2. A. 1975; Walchner, K., Alt Wangener Erinnerungen, 1955, 1960; Der
Kreis Wangen 1962; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995;
Lorenz, S., Wangen, LexMA 8 1996, 2030.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weil der Stadt, Weil (Reichsstadt).
W. (bei der villa) bei Böblingen kam wohl über Welf VI. an die Staufer und
wurde vermutlich zwischen 1223 und 1235 durch die Staufer zur Stadt erhoben.
Seit etwa 1275 war es Reichsstadt, die zuerst unter dem Schutz der Pfalz, dann
Badens stand. 1374 verlieh Kaiser Karl IV. ihr das Nichtevokationsrecht. 1398
gewann sie Blutbann und Vogtei, 1404 pfandweise das Schultheißenamt. Der Erwerb
eines eigenen Herrschaftsgebiets gelang infolge der Umschließung durch
Württemberg nicht. Die Stadt hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag und beim
schwäbischen Reichskreis. Die Reformation wurde von 1590 an wieder rückgängig
gemacht. 1802/1803 kam die Stadt mit 0,4 Quadratmeilen Gebiet und rund 1800
Einwohnern an Württemberg, wo W. bis 1808 Sitz eines Oberamts war, 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 220; Zeumer 555 III b 23; Wallner 690 SchwäbRK
92; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Schroeder
366ff.; Beschreibung des Oberamts Leonberg, 2. A. 1930; Grieger, S., Weil der
Stadts Werdegang bis zur Erhebung zur freien Reichsstadt, (in) Mitt. d.
Heimatvereins Weil der Stadt 1950/1951; Press, V., Weil der Stadt, Zs. f.
württemberg. LG. 54 (1995), 11; Lorenz, S., Weil der Stadt, LexMA 8 1996, 2115.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weingarten (Reichsstift, Reichsabtei). In
der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts (nach? 934, um 1000?) gründeten die
Welfen ein Frauenkloster neben dem 1053 erstmals erwähnten Dorf Altdorf. Nach
dem Brand von 1053 wurde die Benediktinerinnenabtei von den Welfen als
Hauskloster auf den Martinsberg verlegt und W. genannt. 1056 wurden die Nonnen
durch Mönche aus dem oberbayerischen Altomünster ersetzt. Spätestens 1191 kamen
Dorf und Kloster an die Staufer. 1268 wurde das von Welfen, Staufern und
anderen reich begabte Kloster reichsunmittelbar (1274 bezeugt). Das Dorf
Altdorf wurde unter König Rudolf von Habsburg Sitz der Verwaltung der
Landvogtei Oberschwaben, die den Schirm über das Kloster ausübte. In Verträgen
von 1531 und 1533 mit Österreich, das 1486 pfandweise die Landvogtei erlangt
hatte, konnte W. seine Reichsunmittelbarkeit behaupten, verblieb aber mit dem
größten Teil seines Gebiets unter der Landeshoheit der Landvogtei. 1802 wurde
W., das Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsprälatenkollegium und beim
schwäbischen Reichskreis hatte und dem die freie Reichsritterherrschaft
Blumenegg, die Herrschaften Brochenzell und Liebenau, die Gerichte Ausnang
(Auswang) und Waldhausen (Unterwaldhausen), die Ämter Hagnau, Hasenweiler,
Esenhausen, Frohnhofen, Blönried, Blitzenreute, Aichach, Bergatreute, Schlier,
Bodnegg, Karsee, die Zehntämter jenseits und diesseits der Schussen und das
Priorat Hofen am Bodensee mit 1227 Gütern und Höfen in verschiedenen Ämtern,
insgesamt 6 Quadratmeilen bzw. 320 Quadratkilometer Gebiet mit 14000 bzw. 11000
Einwohnern und 120000 Gulden Einkünften, gehörte, von Nassau-Oranien-Dillenburg
säkularisiert und fiel 1806/1808 mit einem Teil seines früheren Gebiets an
Württemberg. 1865 wurde der Name W. auf den Ort Altdorf übertragen. Über
Württemberg gelangte W. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 181; Zeumer 552 II a 36, 2; Wallner 686 SchwäbRK
20; Die Territorien des Reichs 5, 232; Erzberger, M., Die Säkularisation in
Württemberg 1802-1810, 1902; König, E., Die süddeutschen Welfen als
Klostergründer, Vorgeschichte und Anfänge der Abtei Weingarten, 1934;
Festschrift zur 900-Jahr-Feier des Klosters Weingarten 1056-1956, hg. v. Spahr,
G., 1956; Reinhardt, R., Restauration, Visitation, Inspiration. Die
Reformbestrebungen der Benediktinerabtei Weingarten von 1567 bis 1627, 1960;
Scherer, P., Reichsstift und Gotteshaus Weingarten im 18. Jahrhundert, 1969;
Spahr, G., Die Basilika Weingarten, 1974; Weingarten, 1975, Germania
Benedictina V: Baden-Württemberg; Riechert, U., Oberschwäbische Reichsklöster
im Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und Städten (12.-15. Jahrhundert).
Dargestellt am Beispiel von Weingarten, Weißenau und Baindt, 1986; Weingarten,
1992; Zotz, T., Weingarten, LexMA 8 1996, 2132f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weißenau(, Weissenau) (Reichsabtei). Die
seit 990 bestehende Einsiedelei W. wurde 1145 unter Mitwirkung des welfischen
Ministerialen Gebizo von Bigenburg (Bisenberg) zu einer Prämonstratenserpropstei
und 1257 zur Abtei erhoben. 1164 nahm Kaiser Friedrich I. Barbarossa das
Kloster unter seinen Schutz und legte damit den Grund für die
Reichsunmittelbarkeit. Die hohe Gerichtsbarkeit übte die Landvogtei Schwaben
Österreichs aus. 1760 erwarb die dem schwäbischen Prälatenkollegium des
Reichstags und dem schwäbischen Reichskreis angehörige Reichsabtei die hohe
Obrigkeit über das Klöster und drei Dörfer. 1802/1803 kam W. durch § 24 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 mit 0,5 Quadratmeilen Gebiet an
die Grafen von Sternberg (Sternberg-Manderscheid), 1806 an Württemberg. 1835
wurde es von Württemberg durch Kauf erworben. 1951/1952 fiel es mit Württemberg
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 188; Zeumer 552 II a 36, 10; Wallner 689 SchwäbRK
85; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902; Reden-Dohna, A. v.,
Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im
Zeitalter des Barock, 1982; Riechert, U., Oberschwäbische Reichsklöster im
Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und Städten (12.-15. Jahrhundert).
Dargestellt am Beispiel von Weingarten, Weißenau und Baindt, 1986.
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Wellenburg, Wöllenburg (Herrschaft). Um
1200 wird die W. südwestlich Augsburgs erstmals erwähnt. Sie war Amtssitz des
Kämmerers des Hochstifts Augsburg und kam am Ende des 13. Jahrhunderts an die
ritterliche Augsburger Familie Portner, danach an die Familie Onsorg und dann
durch Vererbung teilweise an den Augsburger Patriziersohn und Erzbischof von
Salzburg Matthäus Lang und durch Kauf teilweise an Kaiser Maximilian. 1595 ging
die Herrschaft W. an die Grafen Fugger-Babenhausen (Fugger in ihrer Linie
Babenhausen) über. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte sie über die
Fugger-Wasserburg zum schwäbischen Reichskreis. 1806 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 686 SchwäbRK 16 b.
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Westerried (Herrschaft). Die Herrschaft W.
bei Kempten zählte am Ende des 18. Jahrhunderts über die Fürstabtei Kempten zum
schwäbischen Reichskreis. Über Kempten gelangte W. 1803 zu Bayern.
L.: Wolff 158; Wallner 685 SchwäbRK 7.
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Wettenhausen (Reichsstift, Propstei). 1130
wurde in Verbindung mit der cluniazensischen Reform das
Augustinerchorherrenstift W. an der Kammel, das 982 entstanden, aber später
eingegangen war, von Gertrud von Roggenstein neu gegründet. 1412 erkaufte die
Abtei freie Vogtwahl. Vögte waren die Burgau, die Grafen von Berg, Habsburg als
Herr von Burgau, nach der 1412 gewährten freien Vogtwahl die Herren von
Knöringen (bis 1469), 1471 Ulm und 1531 der Bischof von Augsburg. 1566 wurde W.
reichsunmittelbar und erhielt Sitz und Stimme im schwäbischen Prälatenkollegium
und im schwäbischen Reichskreis. Von 1671 bis 1776 hatte der Propst die hohe
Gerichtsbarkeit in W. 1803 fiel das geschlossene Herrschaftsgebiet von 2
Quadratmeilen und 5000-5400 Einwohnern innerhalb der Markgrafschaft Burgau an
Bayern.
L.: Wolff 190; Zeumer 552 II a 36, 14; Wallner 688 SchwäbRK
55; Reden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die
schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter des Barock, 1982.
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Wiesensteig (reichsunmittelbare Herrschaft).
861 wird das Benediktinerkloster Sankt Cyriacus (Cyriakus) in W.
(Wisontesteiga) an der Fils bei Göppingen erstmals erwähnt. Die zugehörige
Siedlung unterstand ursprünglich den Herzögen von Teck, seit dem 12.
Jahrhundert den Grafen von Helfenstein. Seit 1396 war sie Hauptort der
helfensteinischen Grafschaft W. Die Herrschaft hatte Sitz und Stimme im
schwäbischen Reichsgrafenkollegium und beim schwäbischen Reichskreis. Sie fiel
1627 über die drei Erbtöchter an Bayern (Kauf von zwei Dritteln) und
Fürstenberg (ein Drittel), 1752 durch Erwerb des Anteils Fürstenbergs ganz an
Bayern, 1806 mit 3 Quadratmeilen und 6000 Einwohnern (Stadt W., Marktflecken
Deggingen [Deggringen] und einige Dörfer) an Württemberg und damit W. 1951/1952
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 136, 197; Wallner 687 SchwäbRK 43;
Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C3; Wurm, T., Chronik der Stadt
Wiesensteig 1953/4; Klaiber, G., Kloster und Stift St. Cyriacus von
Wiesensteig, Diss. phil. Tübingen 1954.
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Wimpfen (Reichsstadt) (, Bad Wimpfen).
An der Mündung der Jagst in den Neckar bestand in römischer Zeit ein 85-90 n.
Chr. erbautes Kastell. Die zugehörige Siedlung (vicus Alisinensium) war
Hauptort des Umlands. Vermutlich im 7. Jahrhundert (um 670) kam der Ort an den
Bischof von Worms. Neben diesem W. im Tal, das um das 1068 erstmals genannte
Ritterstift St. Peter angelegt wurde, entstand W. am Berg, das vor 1200 (vom
Bischof von Worms) an die Staufer gelangte. Sie erbauten dort um 1200 eine
Pfalz, neben der sich eine Stadt entwickelte, die nach dem Erlöschen der
Staufer 1274/1278 Sitz der Reichslandvogtei in Schwaben bzw. Niederschwaben
wurde. Vom 13. (1224?) oder 14. Jahrhundert (bis 1802 war sie Reichsstadt. Im
15. Jahrhundert ging W. im Tal allmählich in W. am Berg auf. 1523 drang die
Reformation ein, ohne sich vollständig durchzusetzen. 1552 wurden W. im Tal und
W. am Berg endgültig vereinigt. 1649/1650 musste W., das seit dem 14.
Jahrhundert einen bedeutenden Oberhof beherbergte und Sitz und Stimme auf dem
Reichstag und beim schwäbischen Reichskreis hatte, sein kleines
Herrschaftsgebiet größtenteils verkaufen. 1802 fiel das 0,6 Quadratmeilen große
W. an Baden. Seit 1803 war W. Enklave Hessen-Darmstadts, welches das
Ritterstift 1802 säkularisiert hatte. 1952 kam W. durch Volksabstimmung an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 222; Zeumer 555 III b 29; Wallner 689 SchwäbRK
84; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38
(1789) C3; Schroeder 401ff.; Frohnhäuser, L., Geschichte der Reichsstadt
Wimpfen, 1870; Arens, F., Die Königspfalz Wimpfen, 1967; Schroeder, K.,
Wimpfen. Verfassungsgeschichte einer Stadt und ihres Verhältnisses zum Reich,
1973; Schroeder, K., Das alte Reich und seine Städte. Untergang und Neubeginn,
1991; Seibert, H., Wimpfen, LexMA 9 1998, 223.
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Winterstetten (, Winterstettenstadt)
(Herrschaft). Nach W. südlich Biberachs nannten sich zwischen 1181 und 1187
Herren von W. (Winthersteden). 1214 gelangte W. an Konrad von Tanne, danach an
Eberhard von W. († 1230), dann an Konrad von Schmalegg. Vor 1331 fiel die
Herrschaft an Österreich. 1438/1442 wurde sie von den Truchsessen von Waldburg
erworben. Später kam sie an die Linie Waldburg-Wolfegg-Waldsee. Über sie
gehörte sie am Ende des 18. Jahrhunderts zum schwäbischen Reichskreis. Über
Württemberg gelangte W. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 200; Wallner 685 SchwäbRK 12.
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Wittislingen (Grafschaft, Herrschaft). In
fränkischer Zeit war das schon früher besiedelte W. nordwestlich Dillingens
Mittelpunkt des Gebiets zwischen Jura und Donau. Nach ihm wurde eine Grafschaft
benannt, die am Ende des 18. Jahrhunderts als Rentamt über das Hochstift
Augsburg zum schwäbischen Reichskreis zählte. Bereits im 10. Jahrhundert
verlegten aber die Grafen ihren Sitz nach Dillingen und vererbten als Grafen
von Dillingen im 13. Jahrhundert ihre Güter an das Hochstift Augsburg. Von dort
gelangten sie bei der Mediatisierung an Bayern.
L.: Wolff 156; Wallner 684 SchwäbRK.
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Wolfegg (Grafschaft[, Lande der
Erbtruchsessen9). W. (1219 Wolfegge) bei Ravensburg kam vermutlich von den am
Ende des 12. Jahrhunderts nachweisbaren Herren von W. zu Beginn des 13.
Jahrhunderts an die Herren von Tanne (seit 1219 von Waldburg). Die aus
Wolfegger und Tanner Gütern und der Stadt Wurzach gebildete Herrschaft erhielt
1444 den Blutbann, war seit 1489 Reichslehen und wurde 1628 Reichsgrafschaft.
Bei der Teilung von 1429 fiel sie an die eberhardische (Sonnenberger) Linie,
bei der Teilung von 1508 an die georgische (Zeiler) Linie. Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die Grafschaft W. als Lande der Erbtruchsessen zu
Waldburg-Wolfegg-Wolfegg und Waldburg-Wolfegg-Waldsee (etwa 7,5 Quadratmeilen
bzw. 400 Quadratkilometer Gebiet mit 14000 Einwohnern) zum schwäbischen
Reichskreis. 1806 fiel im Rahmen der Säkularisation das Kollegiatstift W. an.
W. selbst kam 1806 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S.
Waldburg-Wolfegg.
L.: Wolff 200; Wallner 685 SchwäbRK 12; Hölzle,
E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Der Kreis
Ravensburg, 1975; Chronik des Kreises Ravensburg, 1976.
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Württemberg (Grafen, Herzogtum, Königreich,
Land, Landesteil). 1081/1083/1092 erscheint die neu errichtete Burg
Wirtinisberc auf dem Rotenberg zwischen Esslingen und Cannstatt im alten
Stammesherzogtum Schwaben. Nach ihr nannten sich (fränkische?, von dem
salischen Herzog Konrad von Kärnten abstammende?) Herren von W. (1081/1083
Konrad, 1089/1092 Conradus de Wirtineberc), die seit 1135/1139 als Grafen
(Grafschaft im Remstal) auftraten, zunächst im mittleren Neckartal und Remstal
begütert waren und - vielleicht nach einer Unterbrechung um 1150 - zu Beginn
des 13. Jahrhunderts das ganze mittlere und untere Remstal mit Waiblingen und
Schorndorf erlangt hatten. Wichtigste Grundlagen der Herrschaftsbildung wurden
Leibeigenschaft, Mannsteuer, Ortsherrschaft und Steuer. Durch Heirat erwarben
sie um 1245 von den Markgrafen von Baden Stuttgart (stuot-gart), das im 14.
Jahrhundert (1321) Sitz des Hofes und Mittelpunkt der Grafschaft und ab 1482
offiziell Hauptstadt und Residenzstadt wurde. Dazu kamen Zollrechte und
Geleitsrechte an wichtigen Straßen wie der Fernstraße von Speyer nach Ulm. Nach
dem Untergang der Staufer rissen sie Reichsgut im erheblichen Umfang an sich
(Waiblingen). 1259 wurde Graf Ulrich I. Marschall des Reiches über ganz
Schwaben und kaufte die Grafschaft Urach (Urach, Münsingen, Pfullingen,
Nürtingen). Eberhard I. gewann 1298 die Landvogtei Schwaben und vergrößerte das
Herrschaftsgebiet um fast die Hälfte (Backnang, Calw [1308], Göppingen [1319],
Hohenstaufen [1319], Dornstetten [1320], Neuffen, Rosenfeld, Neuenbürg,
Glemsgaugrafschaft mit Hohenasperg). 1324/1325 kamen durch Kauf Reichenweier
und Horburg im Elsass, 1330 Landvogtei Wimpfen, 1336 Markgröningen, 1339
Vaihingen, 1343 Tübingen mit dem Reichsforst Schönbuch, die halbe Herrschaft
Teck mit Kirchheim, Winnenden, die Grafschaft Aichelberg, Grötzingen und 1381
von den Herzögen von Teck (Verkauf der zweiten Hälfte) Kirchheim hinzu.
Eberhard III. erhielt die Herrschaft Schalksburg mit Balingen und Onstmettingen
sowie dem Rest von Bietigheim. Eberhard IV. erwarb durch Heirat 1397/1409 die
Grafschaft Mömpelgard (bis 1796/1802). 1420 umfasste W. als die größte
Grafschaft des Reiches nach einem Verzeichnis der württembergischen Lehen und
Eigengüter als Reichslehen die Grafschaft W. mit den Städten Stuttgart, Cannstatt
(Canstatt, Cannstadt), Leonberg, Waiblingen und Schorndorf, den Zoll zu
Göppingen, die Grafschaft Aichelberg mit der Stadt Weilheim und die Vogtei zu
Jesingen, das Herzogtum Teck mit den Städten und Schlössern Kirchheim,
Gutenberg, Wielandstein und Hahnenkamm, die Grafschaft Neuffen, die Grafschaft
Urach mit den Städten Urach, Wittlingen und Münsingen, die Pfalzgrafschaft
Tübingen mit den Städten Tübingen, Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen und dem
Forst Schönbuch, die Grafschaft Calw mit Stadt Calw, Wildbad und Zavelstein,
die Grafschaft Vaihingen mit den Städten Vaihingen, Oberriexingen (Riexingen),
Horrheim und Hohenhaslach (Haslach), die Herrschaft Magenheim mit der Stadt
Brackenheim, die Stadt Markgröningen als ein Fahnlehen, die Grafschaft Asperg,
die Herrschaft Horburg und die Grafschaft Wickisau (Willisau) mit der Stadt
Reichenweier im Elsass, die auf der rechten Rheinseite oberhalb Breisach
gelegene Burgfeste Sponeck, die Herrschaft Waldhausen bei Welzheim, die
Herrschaft Nagold mit den Städten Nagold und Haiterbach (Haitersbach), die
Herrschaft Urslingen mit dem Städtchen Rosenfeld, zeitweise die Grafschaft
Sigmaringen mit der gleichnamigen Stadt und die Feste und die Hälfte von
Herrschaft und Stadt Hornberg. Eigengüter lagen zu Tuttlingen (Wittlingen),
Nürtingen, Grötzingen, Waldenbuch, Lichtenstein, Leofels, Schiltach, Dornhan,
Fautsberg (Vogtsberg), Großgartach und Kleingartach (Gartach), Güglingen,
Lauffen (Laufen), Backnang, Winnenden, Marbach, Göppingen, Schülzburg
(Schilzburg), Hundersingen, Sternenfels, Bilstein bei Reichenweier, Ramstein,
Ebersberg, Reichenberg, Waldenstein, Bittenfeld, Hoheneck, Schalksburg,
Balingen, Blankenhorn, Bietigheim, Blankenstein, halb Rechtenstein, Ingersheim,
Ebingen, Veringen, Achalm, Hohenstaufen, Lauterburg, Rosenstein, Gundelfingen,
Oberndorf und Wasseneck. Dazu kamen als Lehen von der Krone Böhmens: Burg und
Stadt Neuenbürg (Neuenburg), Burg und Stadt Beilstein, Lichtenberg und
Großbottwar (Bottwar) und als ein Lehen des Hochstifts Bamberg Dornstetten. 1441/1442
wurde das damit bereits große, aber in sich noch recht uneinheitliche Land
geteilt. Ludwig I. begründete die Linie Urach, Ulrich V. die Linie Neuffen bzw.
Stuttgart (mit Nebenlinie Württemberg-Mömpelgard ab 1498, die 1593 die
Hauptlinie beerbte). 1471/1473 wurde der Erwerb der Grafschaft Sulz
abgeschlossen. 1482 stellte Eberhard V. im Bart von der Uracher Linie
(1450-1496), der Gründer der Universität Tübingen (1477), die Einheit des
Landes wieder her (Vertrag von Münsingen), erließ eine Landesordnung (1495) und
erreichte 1495 vom Kaiser für die größte Grafschaft des Reichs die Erhebung zum
Herzog und die Einordnung des Landes als Reichslehen, womit zugleich eine
Vereinheitlichung der unterschiedlichen Besitzrechte gegeben war. Nach seinem
Tode gewann zwar W. 1504 noch das Maulbronner Klostergut, die Reichsgrafschaft
Löwenstein und die Ämter Besigheim, Weinsberg, Neuenstadt, Möckmühl und
Heidenheim, doch erlangte der Landtag wachsenden Einfluss (1514), fiel W. wegen
der Annexion Reutlingens von 1520 bis 1534 überhaupt an das Reich (1520-1522)
bzw. Österreich und musste danach bis 1599 die Lehnshoheit Österreichs
(Reichsafterlehen) anerkennen. Um 1535 wurde die Reformation eingeführt, 1555
ein romanistisch geprägtes Landrecht erlassen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde
das zum schwäbischen Reichskreis zählende Land zweimal besetzt, verlor
(zeitweilig ein Drittel seines Gebiets und) zwei Drittel seiner ursprünglichen
450000 Einwohner und geriet danach in einen allgemeinen Niedergang. 1617 wurde
in eine Hauptlinie und die Nebenlinien Württemberg-Mömpelgard (bis 1723) und
Württemberg-Weiltingen (bis 1705) geteilt. 1649 spaltete sich
Württemberg-Neuenstadt, 1674 Württemberg-Winnental ab. Im 18. Jahrhundert
gelang die weitgehende Entmachtung des Landtags. 1733 übernahm die 1674
entstandene Nebenlinie Württemberg-Winnental die Nachfolge der ausgestorbenen
Hauptlinie. Territorial kamen Justingen (1751), Bönnigheim und Sterneck, sowie
die halbe Reichsgrafschaft Limpurg (nach 1781) hinzu, so dass das Land nunmehr
9400 Quadratkilometer mit 620000 Einwohnern umfasste. Wegen Untereisesheim war
der Herzog Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, wegen
weiterer Güter auch Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.
1803 wurde der Herzog Kurfürst. Als Entschädigung für den Verlust
linksrheinischer Güter an Frankreich 1796/1801 (Mömpelgard, Gebiete im Elsass
[Horburg, Reichenweier], Freigrafschaft Burgund, 7 Quadratmeilen mit 14000
Einwohnern) bekam er 1803 durch § 6 des Reichsdeputationshauptschlusses unter
der Auflage verschiedener Renten die Propstei Ellwangen, die Abteien Schöntal
und Zwiefalten, fünf Klöster und Stifte (Comburg, Rottenmünster,
Heiligkreuztal, Oberstenfeld, Margarethausen) sowie die neun Reichsstädte
Reutlingen, Esslingen, Rottweil, Heilbronn, Giengen, Aalen, Weil der Stadt,
Schwäbisch Hall und Schwäbisch Gmünd nebst dem Dorf Dürrenmettstetten,
insgesamt 29 Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern). Außerdem erhielt W. an
geistlichen Gütern: Im Jahre 1803 vier Klöster in Schwäbisch Gmünd, Kloster
Gotteszell, das Karmeliterkloster in Heilbronn und das Benediktinerinnenkloster
Mariaberg, drei Klöster in Rottweil und das Augustinerkloster in Weil der
Stadt. Im Jahre 1804 fielen das Kapuzinerkloster in Rottweil und 1805 die
Johanniterkommenden Affaltrach, Hemmendorf, Rottweil und Dätzingen und die
Deutschordenskommende Heilbronn an W. 1806 folgten die Deutschordenskommenden
Altshausen und Kapfenburg, das Kapuzinerkloster Bartenstein, das Bruderhaus in
Bernstein, das Dominikanerinnenkloster Binsdorf, das Chorherrenstift
Ehingen-Rottenburg, das Kollegiatstift und das Dominikanerinnenkloster in Horb,
die Dominikanerinnenklöster Kirchberg, Löwental (Löwenthal) bei Friedrichshafen
und Oberndorf, das Wilhemiten- bzw. Benediktinerkloster in Mengen, die
Kapuzinerklöster Michaelsberg (Michelsberg), Pfedelbach und Rottenburg, das
Karmelitenkloster in Rottenburg, die Franziskanerklöster Oeffingen und Waldsee,
das Benediktinerkloster Wiblingen und das Benediktinerinnenkloster Urspring.
1807 gelangte das Franziskanerinnenkloster Neuhausen, 1809 das gleiche
Ordenskloster in Schwäbisch Gmünd und Mergentheim, die Kapuzinerklöster in
Mergentheim und Wurmlingen an W. 1810 erhielt es die Kapuzinerklöster in
Biberach, Schwäbisch Gmünd und Weil der Stadt, das Klarissinnenkloster in
Heilbronn und das Franziskanerkloster Saulgau, 1811 die Kapuzinerklöster in
Langenargen und Neckarsulm und das Franziskanerinnenkloster in Wiesensteig und
schließlich 1830 die Kapuzinerklöster in Ellwangen, Riedlingen und Wangen. Mit der
Anlehnung an Frankreich wurden 1805/1806 die Königswürde (30. 12. 1805), die
österreichischen Güter in Oberschwaben (Landvogtei mit Sitz in Altdorf) und
mehrere Grafschaften gewonnen. Der König trat dem Rheinbund bei und
verheiratete seine Tochter 1807 an Jerôme Bonaparte. 1809 erhielt er das
Deutschmeistergebiet von Mergentheim, 1810 Ulm und andere Reichsstädte, so dass
das Land nach verschiedenen Grenzausgleichsverträgen mit Baden, Bayern und
Hohenzollern-Hechingen (1806-1813) 19511 Quadratkilometer mit 1,1 Millionen
Einwohnern umfasste. Eine im März 1815 erlassene Verfassung scheiterte. 1816
trat der König dem Deutschen Bund bei. Sein Nachfolger gewährte am 25. 9. 1819
eine Verfassung. Durch Vereinbarung vom 25. 11. 1870 wurde der Beitritt zum
Deutschen Reich unter Wahrung von Sonderrechten für Post, Eisenbahn, Biersteuer
und Branntweinsteuer vorbereitet und bald vollzogen. Am 30. 11. 1918 legte der
König die Krone nieder (Erlöschen der Hauptlinie 1921). Am 26. 4./25. 9. 1919
trat eine neue Verfassung in Kraft. Im März 1933 übernahmen die
Nationalsozialisten die Regierung. Im September/Oktober 1945 wurde W. in die
Länder Württemberg-Hohenzollern (französische Besatzungszone) und
Württemberg-Baden (amerikanische Besatzungszone) aufgeteilt. Nach der Volksabstimmung
vom 9. 12. 1951 gingen beide Länder in Baden-Württemberg auf. S. a.
Neuwürttemberg.
L.: Wolff 159; Zeumer 553 II b 26; Wallner 684 SchwäbRK
1; Winkelmann-Holzapfel 169; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II
78 (1450) F4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129; Gönner,
E./Zorn, W., Schwaben, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die
Territorien des Reichs 5, 168; Sattler, C., Geschichte des Herzogtums
Würtenberg unter der Regierung der Graven und Herzöge, 1777; Stälin, C.,
Wirtembergische Geschichte, Bd. 1ff. 1841ff.; Die württembergischen
Oberamtsbeschreibungen, 1844ff.; Gaisberg-Schöckingen, F. v., Das Königshaus
und der Adel von Württemberg, 1910; Wirtembergisches Urkundenbuch, hg. v.
königlichen Staatsarchiv in Stuttgart, Bd. 1ff. 1849ff.; Stälin, P., Geschichte
Wirtembergs, Bd. 1f. 1882ff.; Württembergische Geschichtsquellen, hg. v. d.
Komm. f. Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1894ff.; Bibliographie der
württembergischen Geschichte, hg. v. Heyd, W., Bd. 1ff. 1895ff.; Mock, A., Die
Entstehung der Landeshoheit der Grafen von Wirtemberg, 1927; Hertlein, F. u.
a., Die Römer in Württemberg, Bd. 1ff. 1928ff.; Veeck, W., Die Alamannen in
Württemberg, 1931; Weller, K., Die Grafschaft Württemberg und das Reich bis zum
Ende des 14. Jahrhunderts, Württemberg. Vierteljahreshefte für Landesgeschichte
38 (1932); Hölzle, E., Württemberg im Zeitalter Napoleons, 1937; Hölzle, E.,
Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reichs, 1938; Bader, K., Der deutsche
Südwesten, 2. unv. A. 1978; Dehlinger, A., Württembergs Staatswesen in seiner
geschichtlichen Entwicklung bis heute, Bd. 1f. 1950ff.; Deutsches Städtebuch,
hg. v. Keyser, E./Stoob, H., 1939-1974, Bd. 4 Teilband 2; Müller, E., Kleine
Geschichte Württembergs, 1963; Miller, M./Sauer, P., Die württembergische
Geschichte. Von der Reichsgründung bis heute, 1971; Jänichen, H./Schröder, K.,
150 Jahre amtliche Landesbeschreibung in Baden-Württemberg, Zs. für
württemberg. LG. 38 (1974); Weller, K./Weller, A., Württembergische Geschichte
im südwestdeutschen Raum, 10. A. 1989; Philippe, R., Württemberg und der
westfälische Friede, 1976; Kann, J., The Making of a State: Württemberg
1593-1793, London 1984; Wicki, H., Das Königreich Württemberg im ersten
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Vann, J., Die Entwicklung eines Staates, Württemberg 1593-1793 (Aus d. Engl.
übers. v. Nicolai, K./Nicolai, H.), 1986; Barth, C., Geschichte von
Württemberg, 1986; Haas, E., Württemberg, oh deine Herren! Ein Streifzug durch
die württembergische Geschichte, 1986; Buszello, H., Der Oberrhein in
Geschichte und Gegenwart, Von der Römerzeit bis zur Gründung des Landes
Baden-Württemberg, 1986; Beiträge zur Geschichte der Landkreise in Baden und
Württemberg, hg. v. Landkreis Baden-Württemberg, 1987; Saurer, P., Napoleons
Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Gerner, J., Vorgeschichte
und Entstehung der württembergischen Verfassung im Spiegel der Quellen
(1815-1819), 1989; Frey, S., Das württembergische Hofgericht (1460-1618), 1989;
Stievermann, D., Landesherrschaft und Klosterwesen im spätmittelalterlichen
Württemberg, 1989; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d.
Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.;
Holzgerlingen, 1995; Molitor, S., 1495: Württemberg wird Herzogtum, 1995;
Eberl, I., Württemberg, LexMA 9 1998, 375; Regesten zur Geschichte von
Württemberg 1325-1392, 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen
Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schlinker, S., Fürstenamt
und Rezeption, 1999, 182; Keitel, C., Herrschaft über Land und Leute, 2000;
Schnabel, T., Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001;
Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815-1933,
bearb. v. Raberg, F., 2001; Württembergisches Klosterbuch, hg. v. Zimmermann,
W., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 225, 909 (Württemberg mit Mömpelgard);
Württemberg 1797-1816/19, bearb. v. Paul, I., 2004; Hesse, C., Amtsträger der
Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Mann, B., Kleine Geschichte des
Königreichs Württemberg, 2006; Der württembergische Hof im 15. Jahrhundert, hg.
v. Rückert, P., 2006; Das Herzogtum Württemberg zur Zeit des Dreißigjährigen
Krieges im Spiegel von Steuer- und Kriegsschadensberichten 1629-1655, hg. v.
Hippel, W. v., 2007; 1806 – Souveränität für Baden und Württemberg. Beginn der
Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007; Weber, R., Kleine
Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918-1945, 2008; Die Protokolle der
Regierung des Volksstaates Württemberg, bearb. v. Baumann, A. u.a., Bd. 1 2013.
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Zell (am Harmersbach) (Reichsstadt).
Z. im Schwarzwald wird 1139 (Cella) erstmals erwähnt. Es war eine Zelle des
Klosters Gengenbach, der dieses Stadtrecht verlieh. Nach der Mitte des 13.
Jahrhunderts wurde Z., das als Lehen Bambergs der Zähringer bei deren
Aussterben 1218 an Kaiser Friedrich II. gekommen war und das König Rudolf von
Habsburg nach einem 1265 durch König Konradin erfolgten Verkauf an die Herren
von Geroldseck wieder an das Reich gezogen hatte, reichsunmittelbar. Es war
stets die kleinste aller Reichsstädte, hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag
und beim schwäbischen Reichskreis und wurde zusammen mit Offenburg und
Gengenbach mehrfach verpfändet. Mit ihnen schloss es sich 1575 im Bund der sog.
Vereinsstädte zur Abwehr der Eingliederungsbestrebungen der seit 1556 zu
Österreich gehörenden Ortenau zusammen. 1718 musste es die Unabhängigkeit des
Reichstals Harmersbach anerkennen. 1803 fiel es mit etwa 2 Quadratmeilen Gebiet
(Nordrach, Biberach, Oberentersbach und Unterentersbach) und rund 2900
Einwohnern an Baden und kam damit 1951/2 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 227; Zeumer 555 III b 33; Wallner 688 SchwäbRK
62; Schroeder 307ff.; Disch, F., Chronik der Stadt Zell am Harmersbach, 1937.
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