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Reichsfürstenrat: a) Geistliche Bank: 1. Herzog von Österreich (seit 1477/1493 Erbe Burgunds [ohne Provence und Dauphiné], seit 1526 auch König von Böhmen und Ungarn), 2. Herzog von Burgund, 3. Erzbischof von Salzburg, 4. Erzbischof von Besançon, 5. Hoch- und Deutschmeister, Bischöfe (bzw. Bischof) von: 6. Bamberg, 7. Würzburg, 8. Worms, 9. Eichstätt, 10. Speyer, 11. Straßburg, 12. Konstanz, 13. Augsburg, 14. Hildesheim, 15. Paderborn, 16. Freising, 17. Regensburg, 18. Passau, 19. Trient, 20. Brixen, 21. Basel, 22. Münster, 23. Osnabrück, 24. Lüttich, 25. Lübeck, 26. Chur, 27. Fulda, 28. Abt von Kempten, 29. Propst von Ellwangen, 30. Johanniter-Meister, 31. Propst von Berchtesgaden, 32. Propst von Weißenburg, Äbte (bzw. Abt) von 33. Prüm, 34. Stablo, 35. Corvey, 36. Schwäbische Prälaten, 37. Rheinische Prälaten. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Arles (Reichsstadt). A. an der unteren Rhone
kam über die keltischen Saluvier und das griechische Massilia an Rom, das unter
Cäsar die Colonia Julia Paterna Arelate Sextanorum gründete. Seit dem 3.
Jahrhundert war es Bischofssitz, 395 wurde es Hauptort Galliens und um 400 Sitz
eines Erzbischofs. 536 fiel der Ort an die Franken und wurde 879 Hauptort des
Königreiches Provence. Mit dem im 10.
Jahrhundert hinzutretenden Königreich Burgund kam es - im Arelat - 1033 an das
Reich. Die Bürger von A. schüttelten 1220 die seit 921 bestehende Herrschaft
des Erzbischofs ab. Damit wurde A. unter den Staufern (1237) Reichsstadt.
Bereits 1239 endete die Freiheit der Stadtgemeinde. 1251 musste sie sich Graf
Karl von Anjou unterwerfen und kam 1481 mit der Grafschaft Provence an Frankreich.
L.: Benoit, F., Arles, 1928; Benoit, F., Histoire municipale d‘Arles, 1935;
Engelmann, E., Zur städtischen Volksbewegung in Südfrankreich. Kommunefreiheit
und Gesellschaft, Arles 1200-1250, 1959; Kaiser, R., Arles, LexMA 1 1980,
953ff. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Burgund (Königreich, Herzogtum, Freigrafschaft).
Der Name B. für die Landschaft zwischen Saône und oberer Loire geht auf die
ostgermanischen Burgunder zurück, die zwischen 400 bzw. 413 und 436 um Mainz
und Worms und nach 443 um Genf, Lyon und das Rhonegebiet ein eigenes,
strukturell in sich recht verschiedenes Reich gegründet hatten, das 534 von den
Franken zerstört wurde. B. bezeichnet danach zunächst das fränkische Teilreich
B. um Orléans und Chalon-sur-Saône, später das Reich des Sohnes Karl (855-863)
Kaiser Lothars I. (Niederburgund d. h. Provence
und Dukat Vienne/Lyon). 879 wählten die geistlichen Großen des Gebiets den
Grafen Boso († 887) von Vienne, den Schwager Karls des Kahlen, zum König von B.
(spätere Franche-Comté, Chalon [Chalons], Mâcon, Vienne, Lyon, Languedoc, Teile
Savoyens, Provence). Hauptstadt war Arles,
weswegen das Reich, das Boso 885 von Kaiser Karl dem Dicken zu Lehen nahm, auch
regnum Arelatense, Arelat genannt wurde. 888 riss der Welfe Graf Rudolf das
Gebiet der späteren Franche-Comté und Teile der späteren Schweiz als Königreich
(Hochburgund) an sich, während Bosos Bruder Richard das Gebiet der späteren
Bourgogne westlich der Saône (Mâcon, Chalon [Chalons], Autun, Nevers, Auxerre,
Sens, Troyes, Langres) als Herzogtum B. an sich zog, so dass Bosos Sohn nur den
südlichen Rest behielt. 934 übertrug Graf Hugo von Provence
dieses inzwischen erlangte Gebiet als Ausgleich für Italien an den Welfen
Rudolf II., womit zwei Drittel Burgunds wiedervereinigt waren, während das
Herzogtum B. dadurch, dass Richards Sohn Rudolf 923 König von Frankreich wurde,
seitdem an Frankreich kam. 1016 sprach Rudolf III. von B. das Land Kaiser
Heinrich II. als Erbe zu. Nach seinem Tod setzte Kaiser Konrad II. 1032 die
Erbansprüche auf das Königreich B. durch, doch war die Macht des Königs
gegenüber Adel und Kirche von Anfang an gering, so dass dieses Gebiet nur unter
Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der sich 1156 mit Beatrix von B., der
Erbtochter der Grafen von B. verheiratete und 1169 Hochburgund zwischen oberer
Saône und Jura zur reichsunmittelbaren Pfalzgrafschaft oder Freigrafschaft
(seit 1350 Franche-Comté) mit Dole als Hauptort erhob, und Karl IV., der 1378
den französischen Thronfolger als Reichsvikar im Arelat ernannte, enger an das
Reich gebunden werden konnte und bis zum Ausgang des Mittelalters teilweise an
die Schweiz, Savoyen und Mömpelgard und im Übrigen (Lyon, Dauphiné, Provence, Avignon, Arles) an Frankreich verlorenging,
für das vom 11. Jahrhundert an drei Linien der westfränkischen
Kapetinger/Robertiner das Herzogtum innegehabt hatten. Nach dem Aussterben der
zweiten kapetingischen Seitenlinie 1361 kam das Herzogtum B. im Jahre 1363 als
Lehen Frankreichs an den jüngsten Sohn Johanns II. von Frankreich, Philipp den
Kühnen. Philipp erwarb durch seine 1369 mit Margareta von Flandern (d. J.)
geschlossene Ehe 1384 Flandern, Artois und die weiterhin als Reichslehen zum
deutschen Reich gehörende Freigrafschaft B., die über die Herzöge von
Andechs-Meranien (1208-1248), die Grafen von Chalon (1248-1295) und die Könige
von Frankreich (1295) an Margareta von Flandern (d. Ä.) gekommen war, Rethel,
Nevers, Salins und Mecheln sowie 1390 durch Kauf die Grafschaft Charolles
(Charolais). Sein Enkel Philipp der Gute eroberte die Grafschaft Boulogne und
erwarb 1428 Namur durch Kauf, 1430 Brabant und Limburg durch Erbschaft sowie
1433 Hennegau, Holland und Seeland durch Gewalt. Im Frieden von Arras erhielt
er 1435 die Gebiete von Mâcon, Auxerre und einen Teil der Picardie. Dazu kamen
1443 noch das Herzogtum Luxemburg und Chiny. 1477 fiel sein Sohn Karl der
Kühne, der 1473 Geldern und Zütphen gewonnen und mit dem Friedrich III. die
Schaffung eines Königreichs B. erörtert hatte, im Kampf gegen den Herzog von
Lothringen. 1491 starb mit Johann von Nevers auch die Nebenlinie im Mannesstamm
aus. Über die 1477 mit Maximilian von Habsburg vermählte Tochter Karls des
Kühnen Maria († 1482) gelangte das Herzogtum B. mit der Freigrafschaft B. an
das Haus Habsburg. Habsburg behauptete das burgundische Erbe (Niederlande) bis
auf die Bourgogne (Herzogtum B.), die Picardie und Boulogne, die an Frankreich
fielen, das seinerseits im Frieden von Madrid 1526 auf die Lehnshoheit über
Flandern und Artois verzichtete. 1548 vereinte Kaiser Karl V. die verbliebenen
burgundischen Länder zum schon 1512/1521 angestrebten burgundischen
Reichskreis, der später fast ausschließlich aus Ländern (einer Vielzahl von
Ländern und Herrschaften) eines einzigen Landesherren (Habsburg als Herzog von
Burgund) bestand (1556 Spanien, 1713 Erzherzog von Österreich bzw. König von
Böhmen [ausgenommen die 1713 als Ersatz für Oranien an Preußen gelangten Teile
des Oberquartieres Geldern]). Die Freigrafschaft B. wurde nach mehrfacher
Besetzung durch Frankreich 1678 endgültig an Frankreich abgetreten. S.
Niederlande, Belgien, Burgundischer Reichskreis.
L.: Zeumer 552 III a 2, 37, 3; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
F4, II 66 (1378) C5, II 78 (1450) F4; Die Territorien des Reichs 6, 198; Petit,
E., Histoire des ducs de Bourgogne de la race capétienne, Bd. 1ff. 1885ff.;
Berthaut, H., La carte de France 1750-1898, 1899; Cartellieri, O., Geschichte
der Herzöge von Burgund, 1910; Hofmeister, A., Deutschland und Burgund im
frühen Mittelalter, 1914; Febvre, L., Histoire de la Franche Comté, 7. A. 1922;
Préchin, E., Histoire de la Franche-Comté, 1947; Meyer, W., Burgund, 2. A.
1965; Richard, J., Histoire de la Bourgogne, 1957; Calmette, J., Le grands ducs
de Bourgogne, 3. A. 1959; Kaughan, R., Philip the Bold. The formation of the
Burgundian State, 1962; Hoke, R., Die Freigrafschaft Burgund, Savoyen und die
Reichsstadt Besançon im Verbande des mittelalterlichen deutschen Reiches, ZRG
GA 79 (1962), 106ff.; Bittmann, K., Ludwig XI. und Karl der Kühne, Bd. 1ff.
1964ff.; Boehm, L., Geschichte Burgunds, 1971, 2. A. 1979; Moreau, J.,
Dictionnaire de géographie historique, 1972, 58 Bourgogne, 122 Franche-Comté;
Duranthon, M., La carte de France, son histoire 1678-1974, 1978; Werner, K. u.
a., Burgund, LexMA 2 1983, 1062ff.; Calmette, J., Die großen Herzöge von
Burgund, 1987; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 37; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 49, 789; Ehm, P., Burgund und das Reich, 2002; Kaiser, R., Die Burgunder,
2004; Gresser, P./Richard, J., La gruerie du comté de Bourgogne aux XIVe et XVe
siècles, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 470 (Herzogtum),
472 (Grafschaft); Kamp, H., Burgund, 2007; Rauzier, J., La Bourgogne au XIVe
siècle, 2009; La Franche-Comté et les anciens Pays-Bas, hg. v. Delobette, L. u.
a., 2010. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Forcalquier (Grafschaft). Die 1111 erstmals
genannten Grafen von F. stammen aus dem Pyrenäenraum. Sie gewannen im 12.
Jahrhundert ein wenig zusammenhängendes Herrschaftsgebiet um das Durancetal.
1178 mussten sie dem Grafen von Provence den
Vasalleneid leisten. 1209 starben sie in männlicher Linie aus. S. Provence.
L.: Chomel, V., Forcalquier, LexMA 4 1989, 631.
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Frankreich ist der aus den karolingischen Teilungen
(843/887) des in der Völkerwanderungszeit entstandenen fränkischen Reichs im
10. Jahrhundert erwachsende Staat westlich Deutschlands, der im
Hochmittelalter, unter König Ludwig XIV. und unter Napoleon Bonaparte kulturell
und politisch führend in Europa wird. Nach 1945 macht er den Oberrhein zur
Sprachgrenze. Seit 1951/1952 verbündet er sich mit der Bundesrepublik
Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Italien zur die deutsche
Rüstungsindustrie kontrollierenden Gemeinschaft für Kohle und Stahl
(Montanunion), der eine europäische Atomunion und eine europäische
Wirtschaftsgemeinschaft folgen. 1993 erwächst hieraus die Europäische Union mit
(1995) 15 bzw. (2004) 25 bzw. (2007) 27 Mitgliedstaaten. S. u. a. Andlau
(Reichsabtei), Arenberg, Artois, Bar, Berg, Besançon, Bitsch, Bremen, Burgund,
Cambrai, Dauphiné, Elsass, Flandern, Freiburg im Breisgau, Geldern,
Germersheim, Hamburg, Hanau-Lichtenberg, Hannover, Homburg, Kaiserslautern,
Lauenburg, Lautern, Leiningen, Lothringen, Lübeck, Lützelstein, Luxemburg,
Metz, Mömpelgard, Murbach (Reichsabtei), Namur, Niederlande, Oldenburg, Pfalz,
Prüm (Reichsabtei), Provence, Rheingrafen,
Saarbrücken, Salm, Salm-Salm, Salm-Kyrburg, Savoyen, Simmern, Speyer, Sponheim,
Straßburg, Toul, Trier, Veldenz, Verdun, Westphalen, Zweibrücken.
L.: Sieburg, H., Grundzüge der französischen Geschichte, 1966; Sieburg, H.,
Geschichte Frankreichs, 4. A. 1989; Koeller, H./Töpfer, B., Frankreich. Ein
historischer Abriss, 3. A. Teil 1.2 1976; Bertier de Sauvigny, G. de, Die
Geschichte der Franzosen (Histoire de France), deutsche Übers. v. Sontheimer,
K., 1980; Mueller, B., Précis d'histoire de France. Abriss der französischen
Geschichte, 2. A. 1981; Sauvigny, G. de Bertier de, Die Geschichte der
Franzosen, 1986; Schreiber, H., Frankreichs große Jahrhunderte, 1986; Ehlers,
J., Geschichte Frankreichs im Mittelalter, 1987; Frankreich-Ploetz.
Französische Geschichte zum Nachschlagen, bearb. v. Loth, W., 2. A. 1988;
Contamine, P., Frankreich, LexMA 4 1989, 747ff.; Grüner, S./Wirsching, A.,
Frankreich, 2003; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 469.
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Luxeuil (Reichsabtei, Residenz). L. am Westrand
der Vogesen wurde um 590 von dem Iren Columban nahe dem im 4. Jahrhundert oder
erst um 450 zerstörten römischen Luxovium gegründet. Vom 11. bis 16.
Jahrhundert war es Reichsabtei. Es hatte Güter im Rhonetal, in der Provence, im Elsass, in der Champagne und in Ponthieu
(im 10. Jahrhundert möglicherweise 15000 Hufen), die sich im 11. Jahrhundert
verminderten. 1248 unterstellte es sich dem Schutz des Herzogs von Lothringen,
1258 dem der Grafen von Champagne. 1534 wurde das Land der Abtei Burgund
förmlich einverleibt. 1790 wurde L. in Frankreich aufgehoben.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5; Prinz, F., Frühes Mönchtum
in Frankreich, 1965; Moyse, G., Luxeuil, LexMA 6 1992, 34; Cugnier, G.,
Histoire du monastère de Luxeuil, Bd. 1 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 677, 1, 2, 353;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 377.
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Nizza (freie Stadt). Vielleicht als Nikaia
wurde N. im fünften vorchristlichen Jahrhundert von Massalia (Marseille) aus
gegründet. Seit etwa 970 gehörte es zur Grafschaft Provence,
wurde aber im 12. Jahrhundert freie Stadt (1142 Konsuln). 1229/1230 kam N.
wieder zur Provence. 1388 unterstellte es sich
Savoyen. 1793 fielen Stadt und Grafschaft N. an Frankreich, 1814 wieder an
Savoyen, 1860 auf Grund einer Volksabstimmung endgültig an Frankreich.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) B2/3; Latouche, R., Histoire de
Nice, Bd. 1f. 1951ff.; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972,
195, Nice, Niçois ; Histoire de Nice et du Pays Niçois, hg. v. Bordes, M.,
1976; Le comté de Nice, hg. v. Compan, A., 1980; Venturini, A., Nice et la Provence orientale à la fin du Moyen Age, 1989;
Venturini, A., Nizza, LexMA 6 1993, 1240.
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Oranien (Grafschaft, Fürstentum). Im 11.
Jahrhundert verselbständigte sich die in der burgundischen Rhoneebene gelegene,
vielleicht bereits von Karl dem Großen errichtete Grafschaft Orange. Nach
verschiedenen Teilungen wurde 1163 ein Teil (mit Orange, Jonquières und
Courthezon) von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zum Fürstentum erhoben. Dieses
fiel 1174 in weiblicher Erbfolge (über die Erbtochter Tiburge) an ein anderes
Geschlecht (Baux). Nach einer Unterbrechung kam Orange um 1300 (1308 über den
Johanniterorden [Orden der Johanniter] und Karl von Anjou) wieder zurück. 1393
gelangte Orange beim Aussterben der Fürsten über eine Erbtochter an die Grafen
von Chalon, nach dem Aussterben der Familie 1530 mit weiteren Gütern in der Provence, Burgund und Neuenburg-Valangin infolge einer
Heirat von 1515 über die Erbtochter im Erbwege an Nassau-Dillenburg (O.). 1544
nahm Nassau-Dillenburg den Titel eines Prince d’Orange an. 1560 erlangte es das
von Frankreich besetzte Fürstentum. Wenig später wurde der Fürst von
Nassau-Oranien zum Führer des Aufstandes der Niederlande gegen Spanien und 1572
zum königlichen Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht gewählt. 1579
gründete Johann der Ältere die Utrechter Union der nördlichen niederländischen
Provinzen. Im Jahre 1600 kam Moers testamentarisch an O., von 1597 bis 1605 und
von 1632/1633 bis 1702 auch die Grafschaft Lingen. 1702 entstand nach Erlöschen
der Linie der Prinzen von O. (König Wilhelm III. von England, 1688 als
Schwiegersohn des 1672 katholisch konvertierten Königs Jakob II. von der
Opposition nach England berufen) aus den erbrechtlichen Ansprüchen der Fürsten
von Nassau-Diez und Nassau-Siegen, des Enkels des mit Henriette von O.
verheirateten Großen Kurfürsten von Brandenburg (bzw. Preußen) und des Fürsten
von Conti der oranische Erbfolgestreit. 1713 wurde das schon von 1672 bis 1679
und 1701/1702 von Frankreich besetzte O. dem Fürsten von Conti als Lehen
Frankreichs zugesprochen. Frankreich erkannte auch die 1707 erfolgte
Entscheidung Neuenburg-Valangins (Neuenburg-Valengins) zugunsten Preußens an.
Dieses hatte bereits 1702 die Reichsgrafschaft Moers und Lingen besetzt. 1713
erhielt es als Ausgleich für O. auch den oberen Teil von Geldern (Obergeldern).
1815 gab Wilhelm I. als König der Niederlande die deutschen Güter auf. 1890
erlosch das Haus in männlicher Linie. S. Nassau-Oranien.
L.: Pontbriant, Histoire de la principauté l’Orange, 1891; Meister, R., Das
Fürstentum Oranien, 1930; Geyl, P., Orange and Stuart, 1969; Dek, A.,
Genealogie von het vorstenhuis Nassau, 1970; Moreau, J., Dictionnaire de
géographie historique, 1972, 203 Orange; Gasparri, F., Orange, LexMA 6 1993,
1424; Oranien und das deutsche Reich, hg. v. Lademacher, H., 1994;
Oranien-Nassau, die Niederlande und das Reich, hg. v. Lademacher, H., 1995;
Mörke, O., Stadtholder oder Staetholder?, 1997. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Provence (Grafschaft, Landschaft). Das
ursprünglich von Kelten und Ligurern bewohnte Gebiet zwischen Mittelmeer,
Rhone, Var und Alpen wurde 121 v. Chr. zur römischen Provinz Gallia
transalpina, Gallia Narbonensis, die als älteste römische Provinz in Gallien
bald nur noch provincia hieß. 470/477 kam sie an die Westgoten (bis 507), 509
an die Ostgoten und 536/537 an die Franken. 843 gelangte sie zum Mittelreich
Kaiser Lothars I. Von 855 bis 863 fiel sie an Lothars I. Sohn Karl, 879 an Boso
von Vienne (Königreich Niederburgund, bis 933 mit Hauptstadt Arles), 934 an
Hochburgund und damit 1032 an das Deutsche Reich, dem sie trotz etwa der noch
1365 in Arles erfolgten Krönung Karls IV. immer nur lose angehörte, auf das sie
aber zeitweise einen nicht unbeträchtlichen kulturellen Einfluss ausübte.
Tatsächliche Herren waren die Grafen von Arles (nach 974 Markgrafen), deren
Grafschaft P. 1112 dreigeteilt wurde und in dem südlich der Durance gelegenen
Teil an die Grafen von Barcelona, eine Seitenlinie des Hauses Barcelona-Aragón
kam. 1246 fiel die Grafschaft durch Heirat an Karl von Anjou, 1382 an das
jüngere Haus Anjou und 1481 an Frankreich, das die P. ab 1660 wie eine
französische Provinz verwaltete und nach 1789 in Departements auflöste.
Lediglich östliche Randgebiete um Nizza (u. a. Monaco) unterfielen anderen
Herren und verblieben so beim Heiligen Römischen Reich. Die 1053/1112
verselbständigte, nördlich der Durance gelegene Grafschaft Forcalquier kam 1209
zur Grafschaft P. zurück. Die Markgrafschaft P. um Avignon gelangte von den
Grafen von Toulouse im Zuge der Ketzerkreuzzüge allmählich an den Papst (1274).
Hiervon verselbständigte sich im Norden das Fürstentum Orange/Oranien und kam
über Nassau-Oranien durch Annexion 1713 an Frankreich. Der verbleibende,
allmählich schrumpfende Rest des päpstlichen Kirchenstaates (Comtat Venaissin)
fiel 1791 an Frankreich.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F5; Poupardin, R., Le
royaume de Provence sous les Carolingiens, 1901;
Fornery, J., Histoire du Comté venaissin et de la ville d’Avignon, Bd. 1ff.
1909; Bourilly, V./Busquet, R., La Provence au
moyen âge 1112-1481, 1924; Tournadre, G. de, Histoire du comté de Forcalquier,
1930; Buchner, R., Die Provence in merowingischer
Zeit, 1933; Busquet, R., Histoire de la Provence,
4. A. 1966, 6. A. 1976; Histoire de la Provence,
hg. v. Baratier, E., 1969; Baratier, E. u. a., Atlas historique: Provence, Comtat Venaissin, principauté de Monaco,
principauté d’Orange, comté de Nice, 1969; Baratier, E., Documents de
l’histoire de la Provence, 1971; Forbin, M. de,
L’Union de la Provence à la France, Mem. Acad.
Vaucluse 1981, 19ff.; La Provence des origines à
l’an mille, hg. v. Février, P., 1989; Schottky, M./Coulet, N., Provence, LexMA 7 1994, 275; Keck, C., Die Provence in der späteren Stauferzeit, 1996;
Kiesewetter, A., Die Anfänge der Regierung König Karls II., 1999; Aurell, M. u.
a., La Provence au Moyen Âge, 2005.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Venaissin (Grafschaft). 1229 trat Graf Raimund
VII. von Toulouse das V. in der Provence links
der unteren Rhone (Carpentras, Venasque, Avignon) im Königreich Burgund an den
Papst ab. 1234 erhielt er es als Lehen der Kirche zurück. Nach dem Aussterben
der Grafen beanspruchte Frankreich die Grafschaft. Dem Papst gelang es aber
1274, die Ansprüche abzuwehren. 1791 annektierte Frankreich die Grafschaft.
1797 erklärte sich der Papst mit der Entziehung einverstanden.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F5; Moreau, J.,
Dictionnaire de géographie historique, 1972, 286.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anjou* (Geschlecht) Asti, Italien, Neapel, Oranien, Provence, Sizilien, Ungarn (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Arles* (RS) Burgund, Die, Provence (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Avignon Burgund, Provence, Venaissin (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Barcelona Provence, Spanien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Barcelona-Aragón Provence (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Forcalquier* (Gt) Provence (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Frankreich* Aachen, Aalst, Ahaus, Altkirch, Andechs, Anholt, Annweiler, Ansbach, Aosta, Arenberg, Arles, Artois, Asti, Bar, (Barbelstein bzw. Berwartstein), Barr, Basel (FBtm, Hochstift), Basel (RS), Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Beinheim, Belgien, Bellelay, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Bentinck, Berg, Bergzabern, Berwartstein, Besançon (EStift), Besançon (RS), Biel, Birkenfeld, Blankenberg, Blankenheim, Blieskastel, Bolchen, Bonn, Boppard, Bouillon, Brabant, Breisach, Bremen, Bretzenheim, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Cambrai, Chablais, Chalon, Chatillon, Clermont-en-Argonne, Cochem, Colmar, Cremona, Croy, Dagsburg, Dagstuhl, Dahn, Dann, Danzig, Daun, Dauphiné, Diedenhofen, Dillingen, Dörrenbach, Dreis, Dülmen, Düren, Düsseldorf, Echternach, Eilendorf, Elsass, Elsass-Lothringen, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy, Finstingen, Flandern, Fleckenstein, Florenz, Frankfurt, Freckenhorst, Freiburg, Freudenburg, Fulda, Geizkofler, Geldern, Gemen, Generalstaaten, Genf, Genua, Germersheim, Gerolstein, Giech, Görz, Graubünden, Gronsfeld (Gronsveld), Habondange bzw. Habudingen, Hagenau, Hamburg, Hanau, Hanau-Lichtenberg, Hannover, Helfedange bzw. Helflingen, Hessen, Hessen-Kassel, Hohlandsburg, Holland, Homburg, Horburg, Hörstgen, Hoya, Illyrien, Istrien, Italien, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jülich, Kaiserslautern, Kärnten, Kaysersberg, Kehl, Kempfer, Kerpen, Kleve, Kobern, Köln (EStift), Köln (RS), Koßweiler, Krain, Kranichfeld, Kriechingen, Kronenburg, Kulmbach (Ht, Gt), Küstenland, Laer, Landau in der Pfalz, Leiningen, Lichtenberg, Lingen, Lombardei, Looz-Corswarem, Lothringen, Lübeck, Lüttich, Lützelstein, Luxemburg, Mailand, Mainz, Manderscheid, (Manderscheid-Gerolstein,) Mantua, Mark, Marlenheim, Mechernich, Metz (Hochstift), Metz (RS), Michelbach, Millendonk (bzw. Myllendonk), Minden, Modena, Moers, (Moers-Saarwerden,) Mömpelgard, Monaco, Mühlhausen, Munster, Münster, Münzenberg, Myllendonk, Namur, Nassau, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Neuenburg, Neuwürttemberg, Niederlande, Nizza, Novara, Oberehnheim, Oberelsass, Oberstein, Oldenburg, Oranien, Ortenberg, Osnabrück, Österreich, Ostfriesland, Parma, Pfalz, Pfirt, Piemont, Piombino, Preußen, Provence, Püttlingen, Rappoltstein, Ravenna, Ravensberg, Reckenheim, Reichenweier, Reifferscheid, Reipoltskirchen, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck, Rheingrafen, Rheinischer Ritterkreis (Rhein RiKreis bzw. Ritterkreis Rhein), Rheinprovinz, Richold, Rochefort, Rosheim, Romansweiler (Rumolsweiler), Saarbrücken, Saarburg, Saargebiet, Saarwerden, Sachsen-Lauenburg, Sachsenburg, Saffenburg, Salm, Salm-Anholt, Salm(-Reifferscheid)-Krautheim, Savoyen, Schleiden, Schleithal, Schlettstadt, Schweiz, Sedan, Seeland, Selz, Spanien, Speyer, Stablo und Malmedy, Stein, Steinfeld, Steinfurt, Straßburg, Sundgau, Tecklenburg, Thüringen, Tirol, Toul, Tournai, Trier, Triest, Unterelsass (unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft), Utrecht (Ht), Utrecht (Hochstift), Venaissin, Venedig, Verdun, Vicenza, Vienne, Virneburg, Volterra, Vorderösterreich, Waldstädte, Wallis, Warspach, Wartenberg, Wasselnheim, Weilertal, Weißenburg (RS), Weißenburg (RPropstei), Werd, Westfalen, Westphalen, Wickisau (Willisau), Wickrath, (Wijlre,) Windisch Matrei, Windsheim, Winneburg, Wittem, Wolbeck, Worms, Württemberg, Wylre (Wijlre), Zürich (Ka), Zweibrücken (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hochburgund Besançon, Provence, Saint-Maurice(, Sankt Moritz), Savoyen, Sitten, Vienne, Waadt, Wallis, Welfen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Monaco* (Ht, Ftm) Italien, Provence (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Oranien* (F) Beilstein, Breda, Brochenzell, Corvey, Dietkirchen, Dortmund, Fulda (Abtei), Kurrheinischer Reichskreis, Lingen, Luxemburg, Moers, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg, Nassau-Siegen, Oranien, Provence, Sankt Gerold, Spiegelberg, Weingarten (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederburgund Provence, Vienne (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nizza* (freie S) Piemont, Provence, Savoyen, Südtirol, Tenda (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Orange Oranien, Provence (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oranien* (Gt, Ftm) Bentinck, Burgund, Geldern, Groningen, Lingen, Moers, Namur, Nassau, Nassau-Oranien, Neuenburg (Gt), Niederlande, Overijssel, Preußen, Provence, Tecklenburg, Valangin, Waldeck (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Provence* (Gt, Lschaft) Arles, Burgund, Forcalquier, Frankreich, Luxeuil, Nizza, Venaissin (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Toulouse Provence, Venaissin (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Venaissin* (Gt) Provence (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vienne* (EStift, Gt) Dauphiné, Die (Hochstift), Genf (Hochstift), Provence, Sitten (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)