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Aquileja (Patriarchat, Erzstift), mhd. Aglei,
Aglar. A. in Norditalien nahe der Adria wurde 181 v. Chr. als römische Kolonie
gegründet. Das seit 314 nachweisbare Bistum A., dem Venetien, Istrien,
Westillyrien, Noricum und die Raetia secunda unterstanden, beanspruchte seit
Anfang des 5. Jahrhunderts Rechte als Erzbistum und seit 558/568 den
Patriarchentitel. 798 verlor es das Bistum Säben, gewann aber die streitige
Metropolitangewalt über Istrien. Später geriet die Mark Friaul, in der es lag,
unter den Einfluss der Herzöge von Bayern (952). Danach wurde das nunmehr auf
Reichsgebiet gelegene Patriarchat ein Stützpunkt der deutschen Herrschaft in
Oberitalien. 1027 wurde es von der Unterordnung unter Kärnten befreit. Heinrich
IV. übertrug 1077 dem Patriarchen Friaul (Herzogtum), Istrien (Markgrafschaft)
und Krain (Markgrafschaft) und machte ihn damit zum Reichsfürsten. Am Ende der
Stauferzeit verlor A. an Bedeutung. 1418/1421 wurde es mit seinem Gebiet von
Venedig erobert. 1445 trat es alle weltliche Herrschaft an Venedig ab. Im 16.
Jahrhundert kam A. an Österreich. 1751 wurde das Patriarchat auf Drängen
Erzherzogin Maria Theresias von Österreich vom Papst aufgelöst und 1752 durch
die Erzbistümer Udine und Görz ersetzt.
L.: Wolff 35; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) G5; Renaldis, G. de, Memorie storiche dei
tre ultimi secoli del patriarcato d‘Aquileja, hg. v. Gropperlo, G., Udine 1888;
Schmidinger, H., Patriarch und Landesherr. Die weltliche Herrschaft des
Patriarchen von Aquileja bis zum Ende der Staufer, 1954; Seneca, F., La fine
del patriarcato aquileiese 1748-1751, 1954; Göbel, W., Entstehung, Entwicklung
und Rechtsstellung geistlicher Territorien im deutsch-italienischen Grenzraum.
Dargestellt am Beispiel Trients und Aquilejas, 1976; Das Patriarchat Aquileja -
Schnittpunkt der Kulturen, hg. v. Ernst, G., 1983; Gamber, K., Das Patriarchat
Aquileja und die bayrische Kirche, 1987; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 470.
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Berg (Herrschaft). Nach B. an der Donau bei
Ehingen nannten sich Grafen von B., die mit den Staufern verwandt waren und im
12. Jahrhundert drei Töchter mit den Herzögen von Böhmen, Mähren und Polen
verheirateten. Graf Heinrich III. erhielt 1212 Burgau zu Lehen und übertrug
hierauf den erheirateten Titel eines Markgrafen (von Ronsberg). Diese Linie
starb 1301 aus. Von der 1346 aussterbenden Hauptlinie der Grafen von Wartstein
erwarb Österreich 1343 die Herrschaft B. Unter der Landeshoheit Österreichs
hatten in der Landvogtei Schwaben die Grafen (Schenk) von Castell die
Herrschaft. S. Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1.
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Bregenz (Grafschaft, Grafen). Nach älteren
Siedlungen errichteten die vindelikischen Brigantier im Mündungsdelta des
Rheines in den Bodensee ihren Vorort. Den keltischen Namen Brigantion übernahm
eine nachfolgende römische Siedlung (Brigantium). Am Ende des fünften
Jahrhunderts war Brigantium in den Händen der Alemannen. In der Mitte des 11.
Jahrhunderts wurde Bregenz Sitz der rings um den Bodensee reich begüterten
Grafen von B. (1043 Uodalricus Prigantinus, Udalrichinger). Von ihnen kamen die
Güter über die Grafen von Pfullendorf und die Pfalzgrafen von Tübingen (B.) an
die Grafen von Montfort, die B. 1451/1523 an Habsburg bzw. Österreich
verkauften. Unter Österreich zählte die Grafschaft zum österreichischen
Reichskreis. Innerhalb Österreichs wurde es Landeshauptstadt Vorarlbergs. S.
Montfort-Bregenz.
L.: Wolff 39; Wallner 711 ÖsterreichRK 1;
Helbok, A., Bevölkerungsgeschichte der Stadt Bregenz vom 14. bis zum Beginn des
18. Jahrhunderts, 1912; Schmid, K., Bregenz, LexMA 2 1983, 599; Niederstätter,
A., Quellen zur Geschichte der Stadt Bregenz 1330-1663, 1985; Klagian, T., Die
Entwicklung von Bregenz, Montfort 51 (1999), 155.
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Breisgau (Gau, Grafschaft, Landgrafschaft,
Landvogtei). Der aus dem Keltischen kommende Name der Landschaft zwischen
Oberrhein und Schwarzwald wird um 400 erstmals genannt (7. Jh. Brisachgowe).
Die karolingische Grafschaft des alemannisch besiedelten Breisgaues ist seit
dem 11. Jahrhundert in den Händen der Zähringer belegt. 1064 ging sie an die
verwandten Markgrafen von Baden, 1190 an deren Teillinie der Markgrafen von
Hachberg. Nach dem Untergang der Staufer erlangten die Grafen von Habsburg
einen Teil der Güter. 1269 fielen ihnen weitere Teile durch das Erlöschen der
Grafen von Kiburg (Kyburg) zu, die 1218 einen Teil der Güter der Herzöge von
Zähringen geerbt hatten. Während der südliche Teil des Breisgaus bei den
Markgrafen verblieb (Markgräfler Land) und am Beginn der Neuzeit aus dem B.
ausschied, wurde der nördliche „niedere“ B. als Landgrafschaft 1318 an die
Grafen von Freiburg (Urach-Freiburg) verpfändet und kam durch Erwerb der
Landgrafschaft und der Schirmherrschaft über Freiburg 1368 von den Grafen von
Freiburg überwiegend an Habsburg, das 1331 Breisach und Neuenburg sowie 1365
Kirnberg (Kürnberg) mit Kenzingen gewonnen hatte. Von 1469 bis 1474 wurde der
B. von dem Habsburger Sigmund von Tirol an Burgund verpfändet. 1478 ließ sich
Habsburg mit der Landgrafschaft im Breisgau belehnen. Seit dieser Zeit hatte der
B. (mit Freiburg, Breisach, Villingen, Neuenburg, Burkheim [Burgheim],
Waldkirch, Fricktal und Grafschaft Hauenstein) eigene Verwaltung (in Ensisheim)
und Landstände. Im Frieden von Lunéville des Jahres 1801 bzw. dem
Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 fiel er an den Herzog von Modena,
1803 als Erbe an Österreich-Este, 1805 an Baden und Württemberg. 1810 trat
Württemberg seinen Anteil an Baden ab. Das Fricktal (Herrschaften Rheinfelden
und Laufenburg) kam 1801 an Frankreich, 1802 an die Helvetische Republik und
1815 an die Schweiz. Der übrige B. fiel 1951/1952 mit Baden an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 40; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5, III 22 (1648) C5, III 38 (1789) B4;
Fehr, H., Die Entstehung der Landeshoheit im Breisgau, 1904; Windelband, W.,
Der Anfall des Breisgaus an Baden, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten
Jahrhundert, 1908, 3 ([Brisehguue, Prisekeuue, Prisecgeuue, Brisiggouue,
Brisachgowe, Prisagouue, Brisikgowe, Brisikgouui, Brysichkowe, Brisihgowi,
Prisgauue, Prisegouue, Brisiggowe, Brisichgowe, Prisichgowe, in Mittelbaden,]
Sulzburg, Waldkirch, Königschaffhausen bzw. Königsschaffhausen, Riegel,
Endingen, Wendlingen, Kenzingen, Teningen bzw. Theningen, Bahlingen, Burkheim
bzw. Burgheim, Oberrotweil bzw. Rottweil, Betzenhausen, Oberbergen, Vogtsburg,
Kirchzarten, Liel, Tutschfelden, Oberbirken, Unterbirken, Haslach, Bellingen
bzw. Bad Bellingen, Opfingen, Kirchen, Malterdingen, Ihringen, Wyhl bzw. Wyl,
Richtlingen, Mauracherhof, Neuershausen, Buggingen); Der Breisgau, hg. v.
Busse, H. u. a., 2. A. 1941; Stolz, O., Geschichtliche Beschreibung der ober-
und vorderösterreichischen Länder, 1945; Bader, K., Der deutsche Südwesten in
seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 1950, Neudruck 1978; Creutzburg, N.
u. a., Freiburg und der Breisgau, 1954; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 1, 8, II, 16, 30, 31, 32, III, 31, IV, 8, S. 263,
Brisihgouwe, pagus Brisiaguensis, pagus Brisacensis, finis Prisegauginsis,
Brisigavi; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 66 Brisgau;
Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Wogau, K. v., Die landständische Verfassung des vorderösterreichischen
Breisgaues 1679-1752, 1973; Zotz, T., Der Breisgau und das alemannische
Herzogtum, 1974; Kageneck, A. Graf v., Das Ende der vorderösterreichischen
Herrschaft im Breisgau, 1981; Zotz, T., Breisgau, LexMA 2 1983, 601f.;
Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984,
56, 111 (Binzen, Rümmingen, Steinenstadt, Tumringen, Wollbach, Haltingen,
Eimeldingen) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 531.
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Brixen (Hochstift, Residenz). Seit 559/575 ist
ein Bischof von Säben für das Eisacktal nördlich von Klausen, das Pustertal,
das Wipptal und das Inntal vom Reschen bis zum Ziller nachgewiesen, der 798 dem
Erzbischof von Salzburg unterstellt wurde. Er erhielt 892 von Kaiser Arnulf den
Reichsforst Pustertal und 901 von König Ludwig dem Kind den Hof Prichsna (B.,
828 locus Pressene), an den seit etwa 960 der Sitz des Bistums verlegt wurde.
Unter den Ottonen erlangten die Bischöfe den später wieder verlorenen Hof
Villach und die Herrschaft Bled (Veldes) in Krain. König Konrad II. übertrug
1027 die Grafschaftsrechte im Eisacktal und Inntal (Norital, Unterinntal),
Kaiser Heinrich IV. 1091 die Grafschaft Pustertal. Landesherrliche Gewalt
entwickelten die Bischöfe in und um B., im Pustertal sowie um Veldes, während
im Übrigen Bistum die Hochstiftsvögte die Herrschaft ausübten (Grafen von
Greifenstein-Morit, dann die Grafen von Andechs, um 1210 die Grafen von Tirol).
Mit der Übergabe Tirols an Habsburg (1363) verlor das Bistum gegenüber dem
Tiroler Landesfürsten an Bedeutung (seit 1363 Tirol ”konföderiert”) und behielt
nur wenige Güter um Brixen und Bruneck. Das Pustertal kam über Bayern, Tirol
und Görz 1500 an Österreich. 1803 wurde das 17 Quadratmeilen (900
Quadratkilometer) große Hochstift mit 26000-30000 Einwohnern (Brixen mit
Stadtgericht und Hofgericht, Klausen mit den Gerichten Feldthurns, Latzfons,
Verdings, Bruneck mit Stadtgericht und Amtsgericht, Herrschaft Buchenstein,
Gerichte Thurn an der Gader, Antholz, Anras, Niedervintl, Salern mit
Schlanders, Pfeffersberg, Lüsen, Albeins, Tiers und Fassa, Herrschaft Veldes in
Krain, Amt Teugn bei Regensburg und einige Küchenmayerhöfe) säkularisiert,
Österreich einverleibt und zu Tirol geschlagen. 1919 wurde B. mit Südtirol an
Italien angeschlossen.
L.: Wolff 48; Zeumer 552 II a 20; Wallner 714 ÖsterreichRK
3; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F5, II 78 (1450) G4, III 22
(1648) E5, III 38 (1789) D4; Die Territorien des Reichs 1, 86; Sinnacher, F.,
Beyträge zur Geschichte der bischöflichen Kirche Säben und Brixen, Bd. 1-9
1821ff.; Tinkhauser, G., Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der
Diözese Brixen, Bd. 1ff. 1861ff.; Redlich, O., Die Traditionsbücher des
Hochstifts Brixen, 1888; Huter, F., Säben, Ursprung der bischöflichen Kirche
Brixen. Der Schlern 51 (1927), 6ff.; Santifaller, L., Die Urkunden der Brixner
Hochstiftsarchive 845-1295, 1929; Granichstädten-Czerva, R., Brixen.
Reichsfürstentum und Hofstaat, 1948; Hochholzer, H., Das geschichtliche
Raumgefüge der Kulturlandschaft Oberitaliens, 1956; Sparber, A.,
Kirchengeschichte Tirols, 1957; Rinaudo, C., Atlante storico, 1959; Sparber,
A., Die Brixner Fürstbischöfe im Mittelalter, 1968; Dörrer, F., Der Tiroler
Anteil des Erzbistums Salzburg, 1969; Riedmann, J., Brixen, LexMA 2 1983,
704f.; Riedmann, J., Geschichte Tirols, 3. A. 2001; Riedmann, J., Säben-Brixen
als bairisches Bistum, 1992; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 514, 1, 2, 83; Brixen, hg. v. Fuchs, B.
u. a., 2004. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Burgau (Markgrafschaft). Im Gebiet zwischen
Donau, Lech, Wertach, Schwabegg und Leipheim-Weißenhorn sind im 12. Jahrhundert
die mit den Staufern verwandten Grafen von Berg (ab 1132/1160) begütert. Sie
übernahmen nach dem Aussterben der Markgrafen von Ronsberg 1212/1213 deren
Titel und übertrugen ihn auf den 1147 erstmals erwähnten B. Nach dem Erlöschen
des burgauischen Zweiges der Grafen von Berg zog König Albrecht I. 1301 die aus
Adelsgut und Reichsgut locker zusammengefügte Markgrafschaft 1301 als
Reichslehen ein. Danach gelangte B. an Habsburg, das vor allem in den Orten B.,
Günzburg, Scheppach und Hochwang grundherrliche und niedergerichtliche Rechte,
im Übrigen Geleit, Zoll, Forst und Hochgericht hatte. Im 14. und 15.
Jahrhundert war B. an die Westernach, Ellerbach und Knöringen, 1450 an
Bayern-Landshut, 1485 an das Hochstift Augsburg und von 1486 bis 1492 an Bayern
verpfändet. 1492 löste König Maximilian den B. mit Hilfe der Fugger, der
Reichsstädte Augsburg und Ulm sowie der ”Insassen” aus. Von 1498 bis 1559 war
der B. an Augsburg verpfändet. Zwischen 1564 und 1665 war er der Tiroler
Nebenlinie des Hauses Habsburg zugeordnet, kam dann aber an die Hauptlinie. Der
Landvogt residierte in Günzburg. 1805 trat Österreich den B. an Bayern ab.
L.: Wolff 42; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4; Sartori, J. v., Staatsgeschichte der
Markgrafschaft Burgau, 1788; Kolleffel, J. L., Schwäbische Städte und Dörfer um
1750. Geographische und topographische Beschreibung der Markgrafschaft Burgau
1749-1753, hg. v. Pfand, R., 1976ff.; Nebinger, G., Entstehung und Entwicklung
der Markgrafschaft Burgau, (in) Vorderösterreich. Eine geschichtliche
Landeskunde, hg. v. Metz, 3. A. 1978, 753ff.; Schulz, A., Burgau. Das Bild
einer schwäbischen Stadt, 1983; Wüst, W., Die Markgrafschaft Burgau, 1988, (in)
Heimatverein für den Landkreis Augsburg, Jber. 1985/1986; Schiersner, D.,
Politik, Konfession und Kommunikation, 2005. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bussen (Herrschaft), Buss, Buß. Der 805
erstmals genannte B. zwischen Donau und Federsee wurde wohl vom letzten
Angehörigen der Bertholde dem Kloster Reichenau übergeben. Im 12. Jahrhundert
war er Mittelpunkt einer Herrschaft vermutlich der 1143 ausgestorbenen Grafen
von Bregenz. Im 13. Jahrhundert könnte die Herrschaft in der Hand ritterlicher
Reichsministerialen gewesen sein. 1314 verpfändete Habsburg die Herrschaft an
die Grafen von Hohenberg, nach 1352 an die Ellerbach und 1387 an die
Truchsessen von Waldburg, welche die Herrschaft 1786 an die Fürsten von Thurn
und Taxis verkauften. Über Friedberg-Scheer der Fürsten von Thurn und Taxis und
Österreich gehörte die Herrschaft zum österreichischen und schwäbischen Reichskreis.
Über Württemberg gelangte B. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46, 180; Wallner 714 ÖsterreichRK 1,
Wallner 688 SchwäbRK 44; Buck, M. R., Der Bussen und seine Umgebung, 1868; Der
Kreis Saulgau, 1971. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Caldonatz (Herrschaft) ital. Caldonazzo. 1801
gehörte die Herrschaft C. über das Hochstift Trient zum österreichischen
Reichskreis.
L.: Wolff 47; Wallner 714 ÖsterreichRK 2.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Castua (Herrschaft). 1801 gehörte die
Herrschaft C. über die Markgrafschaft Istrien und das Erzherzogtum Österreich
zum österreichischen Reichskreis.
L.: Wolff 33; Wallner 713 ÖsterreichRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Erbach (Herrschaft). E. (1254 Erlbach) an der
Donau war Lehen der Grafen von Berg-Schelklingen, das nach deren Aussterben
1345 an Habsburg fiel. Ortsherren waren die Herren von Ellerbach. Durch Kauf
und Erbschaft kam E. an die Lochen und Stadion, an die Stein zum Rechtenstein
(1348), Schenk (1400), Villenbach und Westernach (1466), von denen es der
Herzog von Bayern-Landshut 1488 kaufte. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg
1503/1505 forderte Kaiser Maximilian das Lehen zurück, das nach mehreren
Verpfändungen 1535 an den Augsburger Bürger Hans Baumgartner (Hans von
Baumgarten) den Jüngeren zu Lehen gegeben wurde. Nach dem Aussterben der
Baumgartner (Baumgarten) 1610 zog Österreich das Lehen ein und gab es zunächst
als Pfand, 1622 als Lehen an den in den Reichsfreiherrenstand erhobenen
Reichsvizekanzler Hans Ludwig von Ulm zu Erbach. E. gehörte zur Markgrafschaft
Burgau, als deren Landvögte die Herren von Ulm zu Erbach (Ulm-Erbach) im 18.
Jahrhundert zeitweise in Günzburg residierten. 1805 fiel es mit Burgau an
Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Ulm zu
E.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1;
Konrad, A. H., Schloss Erbach, 1968.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Feldkirch (Grafschaft). F. an der Ill in
Vorarlberg, in dessen Gebiet wahrscheinlich die römische Siedlung Clunia lag,
wird um 842 als Feldchirichun erstmals erwähnt und um 1190/1200 durch die
Grafen von Montfort an günstigerer Stelle als Stadt neugegründet. 1375
verkauften die Grafen von Montfort F. an Habsburg. Über Österreich gehörte die
Grafschaft F. als vorarlbergische Herrschaft zum österreichischen Reichskreis.
S. a. Montfort-Feldkirch.
L.: Wolff 39; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Mone,
Das Stadtrecht von Feldkirch in der Abfassung von 1388, ZGO 21 (1867); Gunz,
K., Feldkirch, eine mittelalterliche Stadtrepublik, Jb. d. Bundesgym. in
Feldkirch, 1927/28; Feldkirch, Stadt am Alpenrhein, 1949; Geschichte der Stadt
Feldkirch: Bd. 1: Bilgeri, B./Fetz, H., Politik, Wirtschaft und Verfassung bis
zum Beginn des 19. Jahrhunderts, 1986; Bd. 2: Burmeister, K., Kulturgeschichte
bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, 1985; Bd. 3: Albrecht, K./Wanner, G.,
Politik, Wirtschaft, Kultur im 19. und 20. Jahrhundert, 1986; Fetz, H./Spiegel,
C., Ur- und Frühgeschichte des Feldkircher Raumes, 1987.
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Görz (Grafschaft). 1101 gab Kaiser Otto III.
G. (ital. Gorizia) am Isonzo in Oberitalien an Aquileja. Seit 1107 erscheinen aus
der Familie der Meinhardiner (?) (Stammvater Meginhard [Meinhard] von Gilching
?, Vogt des Bischofs von Brixen, † 1011) Grafen von G., die ihre teilweise von
den um 1125 ausgestorbenen Lurngaugrafen ererbten Güter um Lienz in Osttirol
(Pustertal, Gailtal, Mölltal und Drautal) mit Vogteirechten des Patriarchats
Aquileja am Isonzo, die sie (um 1122) als Lehnsleute der Grafen von Peilstein
erlangten, vereinigten (um 1120 Görz?, 1146/1147 Benennung nach Görz). Im 13.
Jahrhundert vergrößerten sie die Grafschaft zu Lasten des Patriarchats von der
Wippach bis zum Isonzo. 1249/1253 erbten sie über die Tochter Albrechts III.
von Tirol die südliche Hälfte der Grafschaft Tirol (Etschtal und Eisacktal) und
im späten 13. Jh. erlangten sie die Pfalzgrafenwürde von Kärnten. 1267/1271
wurden die Güter in die 1335/1363 ausgestorbene Tiroler (Meinhard) und die
Görzer Linie (Albert) geteilt. Die Görzer Linie erhielt die Grafschaft G.,
Gebiete in Istrien und Friaul sowie Allod im Pustertal von der Haslacher Klause
abwärts und in Oberkärnten (vordere Grafschaft G.), vermochte aber infolge
starker Schwächung durch weitere Teilungen von 1303 und 1323 die 1335/1363 beim
Aussterben der Tiroler Linie entstandenen Ansprüche auf Tirol nicht gegen
Habsburg durchzusetzen, sondern verlor trotz der 1365 erfolgten Anerkennung als
Reichsfürsten schon 1374 auch Gebiete in Inneristrien (Grafschaft Mitterburg),
in der Windischen Mark und um Möttling an Habsburg. 1500 erlosch die Görzer
Linie. Ihre Güter (Lienz, Pustertal) kamen auf Grund von Erbverträgen an
Habsburg und damit zum österreichischen Reichskreis. 1754 erfolgte die
Vereinigung von G. mit Gradisca zu einer gefürsteten Grafschaft. Von 1809 bis
1814 war G. bei Frankreich. 1816 wurde nach der Rückkehr zu Österreich aus
Görz, Triest und Istrien die Verwaltungseinheit Küstenland geschaffen. 1861
erhielt das Kronland Görz und Gradisca innerhalb Österreichs eigene
Verwaltungszuständigkeit. 1919 fiel G. an Italien. Nach dem zweiten Weltkrieg
(1947) musste Italien einen Teil des Gebiets an Jugoslawien abtreten.
L.: Wolff 34; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) G6, III 22 (1648) F5; Czoernig, C. v., Das
Land Görz und Gradiska, Bd. 1f. 1873ff.; Mell, A., Görz, (in) Erläuterungen zum
Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1914; Leicht, P., Breve
storia del Friuli, 2. A. 1930; Klebel, E., Die Grafen von Görz als Landesherren
in Oberkärnten, Carinthia 125 (1935); Wiesflecker, H., Die politische
Entwicklung der Grafschaft Görz und ihr Erbfall an Österreich, MIÖG 56 (1948);
Wiesflecker, H., Die Regesten der Grafen von Görz und Tirol, Bd. 1f. 1949ff.;
Weingartner, J., Die letzten Grafen von Görz, 1952; Gorizia nel medioevo, Görz
1956; Bozzi, C., Gorizia e la provincia isontina, Görz 1965; Pizzinini, M., Die
Grafen von Görz in ihren Beziehungen zu den Mächten im nördlichen Italien
1264-1358, Diss. Innsbruck 1968 masch.schr.; Dopsch, H., Görz, LexMA 4 1989,
1564; Stih, P., Studien zur Geschichte der Grafen von Görz, 1996; Wiesflecker,
H., Die Grafschaft Görz und die Herrschaft Lienz, Veröff. Des Tiroler
Landesmuseums 78 (1998), 131; Härtel, R., Görz und die Görzer im
Hochmittelalter, MIÖG 110 (2002), 1; Dopsch, H. u. a., Von Bayern nach Friaul,
Z. f. bay. LG. 65 (2002), 293; Da Ottone III a Massimiliano I. Gorizia e i
conti die Gorizia nel Medioevo, hg. v. Cavazzo, S., 2004.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gradisca, Gradiska (Grafschaft). 1471-1481
erbaute Venedig am rechten Ufer des unteren Isonzo gegen die Türken die Festung
G. (d'Isonzo), deren Name slawischen Ursprungs (slaw. grad Burg) ist. 1521 kam
sie als Grenzfestung gegen Venedig an Österreich. Dieses vereinigte die Stadt
G. mit dem Umland zu einer dem österreichischen Reichskreis angehörigen
Grafschaft, die 1647 den Fürsten von Eggenberg übertragen wurde. 1717 fiel sie
nach deren Aussterben wieder an Österreich. 1754 wurde sie mit Görz zur
gefürsteten Grafschaft Görz und Gradisca vereinigt.
L.: Wolff 34; Wallner 713 ÖsterreichRK 1.
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Gutenstein (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die 1735 erworbene Herrschaft G. der Grafen (Schenk) von
Castell innerhalb Nellenburgs unter der Landeshoheit Österreichs zum
österreichischen Reichskreis.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1;
Hölzle, Beiwort 40; Vorderösterreich an oberem Neckar und oberer Donau, hg. v.
Zekorn, A. u. a., 2002.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Habsburg-Laufenburg (Grafen). 1232/1238 spaltete sich von
den Grafen von Habsburg die Linie H. ab. Sie erlosch 1408/1415. (Später zählte
Laufenburg zum österreichischen Reichskreis.)
L.: Wallner 713 ÖsterreichRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hausen (Herrschaft). Im 11. Jahrhundert wurde
in H. im Tal bei Beuron eine Burg errichtet. Sie war bis 1648 Sitz der
Grundherrschaft H. in der Grafschaft Hohenberg. 1682 kam die zum
österreichischen Reichskreis zählende, außerdem Stetten am kalten Markt,
Nusplingen, Oberglashütte, Unterglashütte, halb Neidingen (Neidlingen) und
weitere Güter umfassende Herrschaft H. über Berthold von Stein zu Klingenstein
und Kaiser Leopold I. durch Verkauf an die Fugger-Kirchberg-Weißenhorn (Fugger
zu Kirchberg und Weißenhorn), 1735 an die Grafen Schenk von Castell, 1756 als
Pfand an das Kloster Salem und 1803 an Baden sowie damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK1;
Stemmler, E., Die Grafschaft Hohenberg und ihr Übergang an Württemberg (1806),
1950. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hohenberg (Grafschaft). Die Burg Oberhohenberg im
Kreis Rottweil war der Stammsitz der 1170 erstmals erwähnten, vom Haus
Zollern/Hohenzollern abstammenden Grafen von H. Sie verkauften ihr im 12. und
13. Jahrhundert erworbenes Gebiet (Rottenburg, Horb, Oberndorf, Spaichingen,
Haigerloch) 1380/1381 an Habsburg, unter dem die zum österreichischen
Reichskreis zählende Herrschaft H. mit dem Verwaltungsmittelpunkt Rottenburg
einen wesentlichen Bestandteil Schwäbisch-Österreichs
(Österreichisch-Schwabens) bis zum Ende des alten Reiches bildete.
Verwaltungssitz war Fridingen an der Donau. 1497 fiel Haigerloch an die Grafen
von Zollern/Hohenzollern. 1805 kam H. mit rund 750 Quadratkilometern und rund
48000 Einwohnern an Württemberg. Damit gelangte das Gebiet 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Hagen, K., Die Entwicklung des
Territoriums der Grafen von Hohenberg, 1914, Darstellungen aus der
württembergischen Geschichte 15; Stemmler, E., Die Grafschaft Hohenberg und ihr
Übergang an Württemberg, 1950; Müller, K., Quellen zur Verwaltungs- und
Wirtschaftsgeschichte der Grafschaft Hohenberg, 1953. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Istrien (Markgrafschaft). 177 v. Chr. eroberten
die Römer das Gebiet von I. und teilten es den Provinzen Italia und Illyricum
zu. 539 kam das Gebiet an Oststrom, 788 an das fränkische Reich. 952 fügte es
König Otto I. als Teil Friauls Bayern hinzu, löste es aber 976 als Herzogtum
zusammen mit Kärnten wieder. Seit dem 11. Jahrhundert wurde zu I. das Gebiet um
den Kvarner gerechnet (sog. Meranien). 1058 unterstand I. mit Krain dem
Markgrafen Ulrich von Weimar-Orlamünde. 1077 gab König Heinrich IV. die
Markgrafschaft I. an Aquileja, das I. erst 1209 tatsächlich von den seit 1173
als Markgrafen herrschenden Grafen von Andechs-Meranien erlangte und bis
1412/1430 an Venedig verlor. Das von der Markgrafschaft gelöste Inneristrien
kam als Grafschaft I. über die Grafen von Görz 1374/1381 an Österreich, die
anderen Gebiete (Küstenland) 1797 (1805 an Italien, von 1809 bis 1815 an
Frankreich). Der österreichische Anteil an I. umfasste die im Jahre 1500 durch
das Aussterben der Grafen von Görz an Österreich gefallene Grafschaft
Mitterburg mit den Städten Mitterburg (Pisino), Biben (Pedena), Galignano,
Berschetz, Lovrana und einigen Märkten und Klöstern und die im Jahre 1400 an
Österreich gekommene Herrschaft Castua. 1816 gelangte er als ein Teil des
Deutschen Bundes an das Königreich Illyrien Österreichs und war seit 1849 Teil
des Kronlandes Görz-Gradisca-Istrien (Görz-Gradiska-Istrien). 1918/1920 kam I.
an Italien, 1945/1947 an Jugoslawien und 1991/1995 an Slowenien und Kroatien.
In der Gegenwart versteht man unter I. die Halbinsel südlich einer Linie vom
Golf von Triest bis zum Kvarner.
L.: Wolff 32; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 G4; Lenel, W., Venezianisch-istrische Studien,
1911; Vergottini, G. de, Lineamenti storici della costituzione politica dell'
Istria durante il medio evo, 1924f.; Pirchegger, H., Überblick über die
territoriale Entwicklung Istriens, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas
der österreichischen Alpenländer, 1, 4, 1, 1927, 488ff.; Ferluga, J., Istrien,
LexMA 5 1990, 792ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kallenberg (Herrschaft). Die Herrschaft K. gehörte
am Ende des 18. Jahrhunderts im Rahmen von Schwäbisch-Österreich zum
österreichischen Reichskreis.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1;
Vorderösterreich an oberem Neckar und oberer Donau, hg. v. Zekorn, A. u. a.,
2002. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kärnten (Herzogtum, Bundesland). K. in einem
Alpenbecken an der mittleren Drau war zunächst keltisch (2. Jh. v. Chr. Noriker
[, dann römisch, 15 v. Chr.], 45 n. Chr. röm. Provinz Noricum), etwa ab 590
nach kurzer langobardischer Herrschaft vorwiegend slawisch besiedelt. Das in
der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts errichtete slawische Reich, dessen Bewohner
in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts als Carontani/Carantani (Kosmograph von
Ravenna, Carantana d. h. Zollfeld, zwischen Klagenfurt und Sankt Veit, zu kelt.
caranto, Fels) genannt werden, geriet um 740/750 (743/748) unter die Herrschaft
der gegen die Awaren zu Hilfe gerufenen Bayern. 828 traten bayerisch-fränkische
Grafen an die Stelle der slawischen Fürsten und verstärkten den bayerischen
Einfluss noch. 976 trennte Kaiser Otto II. K. (als eigenes Herzogtum?), zu dem
auch die Steiermark und die Marken Verona, Istrien, Friaul und Krain gehörten,
von Bayern ab. Danach kam es überwiegend an landfremde Große, von 1077 bis 1122
an die Eppensteiner. Dabei zerfiel das Herzogtum.Bis etwa 1180 verselbständigten
sich die Marken (1035 Karantanische Mark mit Mürztal und Ennstal, 1040 Krain,
Istrien, 1055 Mark an der Mur/Steiermark, 1077 Friaul). Die aus Rheinfranken
stammenden Grafen von Sponheim (Spanheimer) (1122-1269) nahmen nur eine
schwache Stellung ein. 1269 kam K. nach dem Aussterben der Grafen von Sponheim
(Spanheimer) an Böhmen (bis 1276), 1286 an die Grafen von Tirol, 1335 durch
Kaiser Ludwig den Bayern an die Grafen von Habsburg. Sie fügten 1500 die
(Vordere) Grafschaft Görz hinzu, fassten K. mit Steiermark, Krain, Istrien und
Triest zur Ländergruppe Innerösterreich zusammen und setzten in der Neuzeit im
Kampf gegen die Stände ihre Herrschaft durch. 1748 wurden drei Kreisämter
eingerichtet. 1759 löste (Erzherzogin) Maria Theresia die Rechte des Hochstifts
Bamberg in K. (Villach mit Tarvis und Pontafel, Wolfsberg und Bleiburg u. a.)
durch Kauf ab. Von 1809 bis 1814 gehörte Oberkärnten (Villacher Kreis) zu den
illyrischen Provinzen Frankreichs, von 1814 bis 1849 (seit 1816/1825 auch der
Klagenfurter Kreis) zum österreichischen Königreich Illyrien. Danach war das
Herzogtum K. Kronland Österreichs. Ohne Abstimmung kamen 1920 das
Miestal/Mießtal mit Unterdrauburg und Seeland an Jugoslawien und das Kanaltal
(mit 8350 Bewohnern) mit Tarvis an Italien. Im Kärntner Becken erklärten sich
am 10.10. 1920 59 Prozent der Bevölkerung für Österreich. Bei der Auflösung
Jugoslawiens zwischen 1991 und 1995 fielen die jugoslawischen Teile an
Slowenien.
L.: Wolff 29; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, III 22 (1648) F5,
III 38 (1789) E4; Lechner, K., Kärnten, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Ankershofen, Frhr. G. v./Tangl, K., Handbuch der Geschichte des
Herzogtums Kärnten, Bd.1ff. 1842ff.; Aelschker, E., Geschichte Kärntens, Bd.
1f. 1885; Monumenta historica ducatus Carinthiae 811-1414, hg. v. Jaksch, A.
v./Wiessner, H., Bd. 1ff. 1896ff.; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten
Jahrhundert. Nach den Königsurkunden, Diss. phil. Göttingen 1908, 4 (Karintana,
Karintriche, Karinthia); Erläuterungen zum Historischen Atlas der
österreichischen Alpenländer, hg. v. d. Ak. d. Wiss. Abt. 1,4, 2,8 1914ff.;
Wutte, M., Kärntner Gerichtsbeschreibungen. Vorarbeit zu dem historischen Atlas
der österreichischen Alpenländer, Archiv f. vaterländ. Gesch. u. Topographie
20, 21 (1921); Wutte, M./Paschinger, V./Lex, F., Kärntner Heimatatlas, 1925;
Jaksch, A., Geschichte Kärntens bis 1335, Bd. 1f. 1928ff.; Jaksch, A./Wutte,
M., Kärnten, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, 1914, 1929; Paschinger, V., Landeskunde von Kärnten 1937;
Braumüller, H., Geschichte von Kärnten, 1949; Paschinger, V., Kärntner
Heimatatlas, Bd.1f. 1951ff.; Maier, A., Kirchengeschichte von Kärnten, Bd. 1ff.
1951ff.; Fresacher, W./Moro, G. u. a., Kärnten, (in) Erläuterungen zum
historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1956; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 51, 94, III, 23, 25, 31, regnum
Carentanum, Charentariche, Karintriche (, Kärnten, Karantanien); Zopp, F.,
Kärntner Bibliographie, 1961ff.; Moro, G., Zur politischen Stellung
Karantaniens im fränkischen und deutschen Reich, Südostforschungen 22 (1963),
78ff.; Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, 1966; Zöllner, E., Geschichte
Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990; Fräss-Ehrfeld, C.,
Geschichte Kärntens, Bd. 1 Das Mittelalter, 1984; Neumann, W., Bausteine zur
Geschichte Kärntens, 1985; Bertels, K., Carantania. Beobachtungen zur
politisch-geographischen Terminologie und zur Geschichte des Landes und seiner
Bevölkerung im frühen Mittelalter, Carinthia 177 (1987), 87ff.; Wallas, A.,
Stände und Staat in Innerösterreich im 18. Jahrhundert, 1988; Dopsch, H.,
Kärnten, LexMA 5 1990, 1002ff.; Stumfohl, R., Kärntner Bibliographie
(1976-1980), 1989, (1981-1985), 1991; Migglautsch, K./Pust, I., Das Kanaltal
und seine Geschichte, 1995; Karantanien – Ostarrichi, hg. v. Moritsch, A.,
1997; Kärnten, hg. v. Rumpler, H., 1998; Gleirscher, P., Karantanien, 2000; Die
Kärntner Volksabstimmung 1920, hg. v. Valentin, H. u. a., 2002.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchberg (Grafschaft). 1507 verpfändete Kaiser
Maximilian I. an die Familie Fugger die Grafschaft K. Nach ihr benannte sich
die von Raimund Fugger († 1535) abstammende Linie der Fugger von K. und
Weißenhorn (Fugger-Kirchberg-Weißenhorn). Die Grafschaft gehörte am Ende des
18. Jahrhunderts zum österreichischen Reichskreis. 1805/1806 wurden die
Fugger-Kirchberg-Weißenhorn (in Württemberg) mediatisiert. 1951/1952 kam K. in
Württemberg zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1;
Hölzle, Beiwort 4, 45.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Krain (F.) (Herzogtum). Die schon vorgeschichtlich
besiedelte Landschaft zwischen Karawanken, oberer Kulpa, Ternovaner Wald und
Uskokengebirge gehörte seit dem späten ersten vorchristlichen Jahrhundert zur
römischen Provinz Pannonien, später zu Italia annonaria und Illyricum. Vom
späten 6. Jahrhundert an wurde sie nach dem Abzug der Langobarden von Slowenen
besiedelt. Im 7./8. Jahrhundert war sie ein Teil des slowenischen Landes
Carantana (Kärnten). Im 8. Jahrhundert kam sie an Bayern und wurde unter König
Karl dem Großen einer Grafschaft der neugebildeten Mark Friaul zugeschlagen.
820 taucht dann für sie der Name Carniola, 973 die Craina marcha (zu krajina,
Grenze) mit dem Hauptort Krainburg auf. 952 kam sie mit Friaul zu Bayern, 976
zu Kärnten. Seit 1077/1093 war sie Lehen der Patriarchen von Aquileja, die aber
nur Unterkrain beherrschten. Begütert waren in K. vor allem die Hochstifte
Brixen und Freising. Im 12. Jahrhundert wurde das 1144 erstmals erwähnte
Laibach Vorort Krains. Von 1173/1180 bis 1209/1228 waren die Grafen von Andechs
(nach den Grafen von Weimar-Orlamünde, Sponheim und Bogen) die eigentlichen
Herren von K. (Oberkrain). Ihr Erbe traten zunächst die Babenberger, die
Kärntner Linie der Grafen von Sponheim (bis 1264), Böhmen (1269-1276), 1282 die
Söhne König Rudolfs von Habsburg und von 1282 bis 1335 als Pfandberechtigte die
Grafen von Görz (Meinhardiner) sowie nach deren Aussterben 1335 die Grafen von
Habsburg mit Kärnten, 1374 auch Windische Mark (mit Möttling) und Istrien
(Grafschaft Mitterburg) an. 1379 kam K. an die leopoldinische Linie Habsburgs.
1394 wurde, nachdem schon Herzog Rudolf IV. sich seit 1364 Herzog von K.
genannt hatte, K. zum Herzogtum erhoben. Kaiser Maximilian verband K. mit
Steiermark, Kärnten, Istrien, Görz und Triest zur Ländergruppe Innerösterreich.
Zeitweise litt das zum österreichischen Reichskreis zählende Land stark unter
den Einfällen der Türken. 1803 wurden die reichsunmittelbaren Gebiete Freisings
und Brixens einverleibt. Von 1809 bis 1814 war K. dann Teil der illyrischen
Provinzen Frankreichs, fiel danach aber wieder an Österreich (Königreich
Illyrien) zurück. 1849 wurde es österreichisches Kronland. Am 29. 10. 1918 kam
der größte Teil mit Laibach an Jugoslawien, Innerkrain (Hinterland von Triest,
Fiume) an Italien. 1947 fiel auch Innerkrain an Jugoslawien und damit 1991 an
Slowenien.
L.: Wolff 30; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 48 (1300) F1/2, II 66 (1378)
H6, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) G5; Lechner, K., Krain, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Valvasor, W. v., Die Ehre des Herzogtums Krain, Bd.
1ff. 1869; Dimitz, A., Geschichte Krains, Bd. 1ff. Laibach 1874ff.; Schumi, F.,
Die Herren von Krain und die Windische Mark, Archiv für Heimatkunde 1
(1882/1883); Mell, A., Die territoriale Entwicklung Krains vom 10. bis 13.
Jahrhundert, 1888; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5
(Villach, Veldes); Hauptmann, L., Krain, (in) Erläuterungen zum Historischen
Atlas der Österreichischen Alpenländer, 1914, 1929; Hauptmann, L., Entstehung
und Entwicklung Krains, 1929; Kos, M., Zgodovina Slovencev, Laibach 1955;
Vilfan, S., Rechtsgeschichte der Slowenen bis zum Jahre 1941, 1968; Wolfram,
H., Die Geburt Mitteleuropas, 1987; Hödl, G., Krain, LexMA 5 1991, 1465ff.;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 210; Hösler, J., Von Krain zu
Slowenien, 2006.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Laufenburg (Herrschaft, Grafen). Schon 1173 trug
eine Linie der Grafen von Habsburg die Burg L. am Rhein bei Waldshut vom
Kloster Säckingen zu Lehen. 1232/1238 spaltete sich von Habsburg eine Linie
Habsburg-Laufenburg ab. 1306 verkaufte der letzte Graf die Herrschaft an die
Grafen von Habsburg (und Herzöge von Österreich). Damit zählte sie später zum
österreichischen Reichskreis. 1408/1415 erlosch die Linie endgültig. 1801 kam
L. zum Aargau der Schweiz. Das rechtsrheinische Kleinlaufenburg/L. in Baden
fiel 1805 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Wallner 713 ÖsterreichRK 1;
Hölzle, Beiwort 1; Wernli, F., Die Stadt Laufenburg von 1386-1496, 1912; Schib,
K., Geschichte der Stadt Laufenburg, 1951; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 339.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mengen (Herrschaft, reichsstadtähnliche Stadt).
M. nahe der Mündung der Ablach in die Donau wird anlässlich der Übertragung
durch Kaiser Ludwig den Frommen an Buchau 819 erstmals erwähnt. Vor 1257 wurde
vermutlich von den Staufern eine neue Siedlung errichtet. Von 1285 bis 1312
hatten die Habsburger die Vogtei. Danach wurde M. an habsburgische Amtleute und
1384 an die Truchsessen von Waldburg verpfändet. Es zählte (als eine der so
genannten Donaustädte) zu dem österreichischen Reichskreis. 1680 löste es sich
an Österreich zurück und kam 1805 an Baden, dann an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub,
J., Geschichte der vormaligen fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund, P.,
Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen 1955;
Mayer, D., Die Grafschaft Sigmaringen und ihre Grenzen im 16. Jahrhundert,
1959; Der Kreis Saulgau, 1971; Das alte Mengen, hg. v. Bleicher, W., 1988.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mitterburg (Grafschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die Grafschaft M. über die vormalige Markgrafschaft
Istrien und das Erzherzogtum Österreich zum österreichischen Reichskreis. 1918
fiel M. an Jugoslawien.
L.: Wolff 32; Wallner 713 ÖsterreichRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Montfort-Bregenz (Grafen). Die Grafen von M. entstanden
1260 als Linie der Grafen von Montfort. Sie starben 1338 aus. Bei einer
erneuten Teilung 1354 entstand eine jüngere Linie M. Sie erwarb 1359 die
Herrschaft Hoheneck bzw. Hohenegg, zählte zum österreichischen Reichskreis und
erlosch 1787.
L.: Wallner 713 ÖsterreichRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Munderkingen (reichsstadtähnliche Stadt). Die von den
Herren von Emerkingen gegründete Stadt M. kam vor 1297 an Habsburg. 1384/1386
verpfändete Habsburg die mit reichsstadtähnlichen Rechten ausgestattete Stadt
an die Truchsessen von Waldburg. 1680 löste sich die zum österreichischen
Reichskreis gezählte Stadt an Österreich aus. 1805 kam sie an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 713 ÖsterreichRK 1;
Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich, Diss. phil.
Tübingen 1955. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nellenburg (Grafen, Landgrafschaft). Die Burg N.
bei Stockach war Sitz der mit den Burchardingern und Udalrichingern verwandten,
seit 889 erkennbaren Grafen von N., die als Stifter des Klosters Allerheiligen
bei Schaffhausen hervortraten. Um 1050 wechselten die Grafen vom Zürichgau an
den oberen Rhein. 1077/1078 verloren sie die Grafschaft im Zürichgau. Seit 1080
nannten sie sich nach N. 1100/1105 starben die älteren Grafen von N. aus und
vererbten Herrschaft und Namen auf die Grafen von Bürglen, um 1170 auf die Grafen
von Veringen. Vor 1256 vereinigten diese das zu N. und Stockach gehörige Gebiet
mit dem Hegau (Landgrafschaft). 1422 kamen die Landgrafschaft und die
Grafschaft an die Herren von Tengen. Von 1465 bis 1805 gehörte N. durch Kauf zu
Habsburg/Österreich und bildete einen Teil Schwäbisch-Österreichs. 1805 kam die
zum österreichischen Reichskreis zählende, von mehreren adligen Herrschaften
und Städten durchsetzte Landgrafschaft N. mit rund 25000 Einwohnern an
Württemberg, 1810 an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Berner, H., Die Landgrafschaft
Nellenburg, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Hils, K., Die
Grafen von Nellenburg im 11. Jahrhundert, 1967; Der Landkreis Konstanz, Bd. 1
1968, 293ff.; Schib, K., Geschichte der Stadt und der Landschaft Schaffhausen,
1972; Seibert, H., Nellenburg, LexMA 6 1992, 1087.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich (Ballei des Deutschen Ordens,
Deutschordensballei). Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die Balleien
Österreich (und Tirol) und Bozen (bzw. an der Etsch) des Deutschen Ordens zum
österreichischen Reichskreis.
L.: Wolff 49; Wallner 714 ÖsterreichRK 5.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum, Republik).
Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn und March bzw. Leitha)
wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern (Noricum), seit dem 5.
Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen, dann zumindest teilweise
von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von den 788 unter die
Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um 660 im Wienerwald) beherrscht. Nach
dem Tod des bayerischen praefectus Gerold 799 wurde der Kern des späteren Ö.
(zwischen Enns und Wienerwald) als Mark eingerichtet, neben der es eine Mark
Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts (881) wurden die
karolingischen Marken im Südosten von den Ungarn angegriffen und beseitigt
(907). Nach der Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld (955) erscheint 970
erneut ein Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark (Markgrafschaft) den
Babenbergern gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III. vom 1. 11. 996 für das
Hochstift Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998 Ostarriche) erstmals als Name
für ein um Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht sicher bestimmbares Gebiet
(„Ostland“, Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts erreichte die
Mark Thaya und Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch als Austria bezeichnet. Hauptort
wurde zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog der 1138 im Wettbewerb mit dem
welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum deutschen König gewählte Staufer
Konrad III. den übermächtigen Welfen (Heinrich dem Stolzen) das Herzogtum der
Bayern mit der Begründung, dass kein Herzog zwei Herzogtümer gleichzeitig haben
könne, und gab es als Lehen an seinen Stiefbruder, den babenbergischen
Markgrafen Leopold IV., der damit vom Grafen einer Mark zum Herzog des gesamten
Herzogtums (Stammesherzogtums) der Bayern aufstieg. Als sich der seinen Vater
Heinrich den Stolzen beerbende Welfe Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht
abfinden wollte, gab sein um Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I.
Barbarossa, 1156 das Herzogtum Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste
aber im seit dem 19. Jahrhundert so genannten privilegium minus die Mark vom
Herzogtum Bayern und erhob sie zum eigenen, dadurch von Bayern getrennten
Herzogtum (Territorialherzogtum) Ö. (Weiberlehen), in dem der Herzog die
grundsätzlich oberste Gerichtsgewalt innehatte. 1180 wurde auch die
karantanische Mark ein Herzogtum (Steiermark). 1192 fiel durch Erbvertrag
(Georgenberger Handfeste) von 1186 das Herzogtum Steiermark von den Traungauern
(Otakaren) an die Babenberger. 1246 starben die Babenberger im Mannesstamm aus.
Der mit einer Erbtochter verheiratete Ottokar II. von Böhmen und Bela IV. von
Ungarn teilten sich 1254 das Erbe. Dabei gelangten Ö. und der Traungau an
Böhmen. Seit etwa dieser Zeit (1252/1254/1264) wurde von der provincia super Anasum
(Land ob der Enns) oder von der Austria superior gesprochen, von wo aus es
allmählich zur Benennung des Herzogtums Ö. als Land unter der Enns
(Niederösterreich) kam, obwohl beide Länder bis 1806 nur ein einheitliches
Reichslehen bildeten und weitgehend gemeinsame Wege gingen. Über diese beiden
Länder hinaus errang Ottokar II. von Böhmen 1260 die Steiermark sowie 1269
Kärnten und Krain, nachdem schon 1192 und 1198 unter den Babenbergern eine
Personalunion zwischen Ö. und Steiermark bestanden hatte. Nach dem Sieg über
Ottokar 1276/1278 belehnte König Rudolf von Habsburg 1282 seine Söhne mit Ö.,
das während des 13. Jahrhunderts zwei eigene Landrechte erhielt, Steiermark und
Krain, von denen Krain aber bis 1335/1374 als Pfandschaft an die in Friaul, Istrien
und Krain sowie in Tirol (1248) begüterten Grafen von Görz kam, die auch das
Herzogtum Kärnten erhalten hatten. Von diesen übernahmen die Herzöge von Ö.,
die (durch Rudolf IV.) 1358/1359 zwecks Angleichung ihrer minderen
Rechtsstellung an diejenige der Kurfürsten das im 19. Jahrhundert sog.
privilegium maius als Fälschung herstellen ließen und 1365 in Wien eine
Universität gründeten, 1335 Kärnten, Teile Krains und der Windischen Mark,
1363/1364 Tirol, 1374 Istrien und weitere Teile Krains sowie 1500 schließlich
die vordere und hintere Grafschaft Görz. Dazu kamen 1368 der Breisgau mit
Freiburg sowie die Reichslandvogtei in Schwaben und die Reichsgrafschaft
Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des Arlbergs (Feldkirch, Bregenz), 1382
Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume). 1379 wurden diese Gebiete zwischen
Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns, außer Pitten-Wiener
Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige Länder Steiermark, Kärnten,
Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die leopoldinische Linie wurde
ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für Tirol (und das Gebiet
westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die schwäbisch-alemannischen
Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438] Albrecht II.) erlangte
als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter und den Königsthron.
Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des gefälschten privilegium
maius Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam das albertinische Erbe
an die Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im Süden (Friaul) und
vorübergehend im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien und
Niederösterreich) Güter verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien
vereinigte die leopoldinische Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften
(einschließlich Burgunds mit rund 2000 Quadratmeilen), die nunmehr in
”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns,
Steiermark, Kärnten, Krain) und ”oberösterreichische” Länder (Tirol,
Vorderösterreich) eingeteilt wurden, mit denen Württemberg (von 1519 bis 1534)
und das 1477 erworbene Burgund in Personalunion verbunden waren. Dazu kamen
1500 Görz, um 1505 als Gewinn aus dem bayerischen Erbfolgekrieg die drei
unterinntalischen Gerichte Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau
und Ortenau (1551/1556 Lösung des Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische
Gebiete (Ampezzo, Rovereto u. a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex
dieses Hauses Ö. (Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten,
Krain, Tirol, Vorderösterreich, Württemberg), der im Wesentlichen den 1512
geschaffenen österreichischen Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an
Ferdinand I. Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix
Austria nube (Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem
Tod des Königs von Ungarn 1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern
sowie einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine
oberösterreichische Ländergruppe (mit Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz
Innsbruck, eine innerösterreichische Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain)
mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen
und dem restlichen Ungarn und der Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das
Elsass an Frankreich und die Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben
der jüngeren Tiroler Linie, die in der oberösterreichischen Ländergruppe
nachgefolgt war, kamen deren Güter 1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr
gelangen in den Türkenkriegen 1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen
(Ungarn, Siebenbürgen, Banat, Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am
Ende des um das Erbe der spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11. 1700)
geführten spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei Verzicht
auf Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der) spanischen
Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia und Angleria und den
Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und Sardinien,
das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war, tauschte. 1735/1738
wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729 eingezogenen
Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das Herzogtum
Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht hatte,
gegen die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die
Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete
(beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena, Finale, Piombino mit Elba,
Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich angehörten. 1713 erhielt die sog.
monarchische Union in der Pragmatischen Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das
die unteilbare Einheit (unio indivisibilis et inseparabilis), die
Primogeniturnachfolge und die subsidiäre weibliche Erbfolge festschrieb. Erster
gemeinsamer Landesfürst war Karls VI. Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter
der als Auswirkung des Absolutismus das Behördenwesen in der Form sachlich
gegliederter Zentralbehörden reformiert wurde, zugleich aber im schlesischen
Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren
ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II., wurde aus der
monarchischen Union, die vor allem als Folge der Aufteilung Polens 1772 um
Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das Innviertel und
1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des aufgeklärten
Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte Hoheitsrechte der
Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf Zentralbehörden übergingen.
Folgerichtig entstanden ein einheitliches Strafgesetzbuch (1787) und ein für
die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (1811).
1804 erhielt der Staat nach dem Vorbild Frankreichs auch durch die Annahme des
Titels eines erblichen Kaisers von Ö. einen einheitlichen, in seinem Umfang
aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen. Infolge der Kriege mit Frankreich gingen
1797 die (verbliebenen) österreichischen Niederlande und die Lombardei
verloren, doch wurden von der 1797 durch Frankreich aufgelösten Republik
Venedig Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien erworben. Im § 1
des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die
Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer Trient und Brixen und die in
beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster. Weiteres kam an
Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische Küstenland und
Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet werden, doch
konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit Berchtesgaden
eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile Österreichs ob
der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest abgegeben werden.
1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der Niederlande,
Vorderösterreichs und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich begann die
Mitgliedschaft Österreichs mit seinen ehemaligen Reichsländern im Deutschen
Bund als Präsidialmacht. 1816 wurde von Bayern gegen Marktredwitz Vils im Außerfern
gewonnen. Im Gefolge der Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848 eine vom
Kaiser durch Oktroi in Kraft gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am 31. 12.
1851 unter Rückkehr zum Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder aufgehoben wurde.
Nach § 1 der österreichischen oktroyierten Verfassung vom 4. 3. 1849 bestand zu
dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden Kronländern: Erzherzogtum Ö. ob der
Enns, Ö. unter der Enns, Herzogtum Salzburg, Herzogtum Steiermark, Königreich
Illyrien (Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, gefürstete Grafschaft Görz und
Gradisca [Gradiska], Markgrafschaft Istrien und Stadt Triest mit ihrem Gebiet),
gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg, Königreich Böhmen, Markgrafschaft
Mähren, Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien (Schlesien), (Königreich
Galizien und Lodomerien [mit den Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem
Großherzogtum Krakau], Herzogtum Bukowina, Königreich Dalmatien, Kroatien,
Slawonien, Ungarn, Großfürstentum Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke, lombardisch-venetianisches
Königreich (lombardo-venezianisches Königreich), wobei nach dem 5. 3. 1860
diese strikte Terminologie zugunsten von Königreichen und Ländern aufgegeben
wurde. 1859 ging infolge der Niederlage gegen Sardinien und Frankreich die
Lombardei an Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde erneut eine wenig
eindrucksvolle Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der Niederlage gegen
Preußen und Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu entstandene Italien.
Außerdem musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und der Begründung des
Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog. Ausgleich Ungarn besondere
Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum Ö. die
österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (Transleithanien und Zisleithanien,
seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine Verfassung hatte,
führte dies im Dezember 1867 zugleich in Erweiterung der Reichsverfassung von
1861 zu einer konstitutionellen Verfassung. Die weitere Entwicklung wurde von
den Nationalitätenproblemen bestimmt. Die sich aus der fehlenden
Übereinstimmung von Staat und Nation ergebenden Spannungen verschärften sich
durch die Okkupation (1878) und die Annexion (1908) Bosniens und der
Herzegowina aus dem zuvor osmanisch-türkischen Herrschaftsbereich. Sie führten
schließlich in den durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger
Franz Ferdinand (Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten Weltkrieg. Nach der
militärischen Niederlage und nach dem missglückten Versuch der Umwandlung
Zisleithaniens in einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918) verzichtete der
Kaiser von Ö. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Schon
zuvor hatten sich nichtdeutsche nationale Bestandteile von Ö. abgelöst
(Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien). Neben Tschechen, Südslawen und
Ukrainern begründeten am 21. 10. 1918 auch die deutschen Abgeordneten des
Reichsrates als provisorische Nationalversammlung den eigenen Staat
Deutschösterreich (Deutsch-Österreich), in den die deutschen Siedlungsgebiete
Österreich-Ungarns einbezogen werden sollten, dem Deutsch-Böhmen, Sudetenland,
Südtirol sowie kleinere Teile Kärntens und Deutsch-Westungarns aber verloren
gingen und der auf Druck der nichtdeutschen Mächte auf die Verbindung mit dem
Deutschen Reich verzichten und den Namen Ö. annehmen musste. Am 1. 10. 1920
erhielt die neue Republik Ö. eine Verfassung. 1933/1934 kam es in ihr zu einem
schrittweisen Staatsstreich durch das Kabinett Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine
neue Verfassung (ständischer Bundesstaat) erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918
von den Alliierten verwehrten, von dem in Braunau am Inn in Oberösterreich
geborenen deutschen Reichskanzler Adolf Hitler ultimativ geforderten Anschluss
an das Deutsche Reich, dem in einer Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der
Österreicher zustimmten. Durch das Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis
1945 in die sieben Reichsgaue Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg,
Steiermark und Tirol gegliedert. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö.
wiederhergestellt und wurde durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945
am 19. 12. 1945 die Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete
mit dem Abschluss eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten
Siegermächten gegen Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit.
Wirtschaftlich an Deutschland orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der
Neutralität zum 1. 1. 1995 der Europäischen Union bei. S. a. Habsburg,
Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78 (1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38
(1789) E3/4; Lechner, K., Österreich, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Wurzbach, K. v., Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60
1856ff.; Huber, A./Redlich, O., Geschichte Österreichs (bis 1740), Bd. 1ff.
1885ff., Neudruck 1968; Werunsky, E., Österreichische Reichs- und
Rechtsgeschichte, Wien 1894-1938 (Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A.,
Österreichische Reichsgeschichte. Geschichte der Staatsbildung, der
Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts, Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel,
I., Geschichte der österreichischen Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v.
Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff., Neudruck 1968; Historischer Atlas der
österreichischen Alpenländer, 1906f.; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten
Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche, Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,]
Nöchling, Neuhofen an der Ybbs, nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A.,
Handbuch der österreichischen Rechtsgeschichte, Bd. 1 Österreichische
Reichsgeschichte des Mittelalters, 2. A. 1914; Stolz, O., Grundriss der
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte Österreichs, 1951; Österreichisches
biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94, IV, 5, Ostarrichi, Oriens,
orientales partes, orientalis plaga, terra australis; Goldinger, W., Geschichte
der Republik Österreich, Wien 1962; Mitterauer, M., Karolingische Markgrafen im
Südosten, 1963; Brunner, O., Land und Herrschaft. Grundfragen der territorialen
Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter, 6. A. 1973; Hohenecker,
L./Otruba, G., Von Saint Germain zum Staatsvertrag. Österreich 1918-1955, Wien 1967;
Lhotsky, A., Geschichte Österreichs seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, 1967;
Grass, N., Der Wiener Dom, die Herrschaft zu Österreich und das Land Tirol,
1968; Österreich im Jahre 1918, hg. v. Neck, R., 1968; Bauer, R., Österreich.
Ein Jahrtausend Geschichte im Herzen Europas, 1970; Walter, F., Österreichische
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte von 1500-1955, 1972; Hellbling, E.,
Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, 2. A. Wien 1974;
Lechner, K., Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246,
Wien 1976; Weltin, M., Das österreichische Land des 13. Jahrhunderts im Spiegel
der Verfassungsentwicklung, (in) Vorträge und Forschungen 23, hg. v. Classen,
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Zöllner, E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A.
1990; Autriche (Österreich), bearb. v. Grass, N., 1979, (in) Introduction
bibliographique à l’histoire du droit et à l’ethnologie juridique, hg. v.
Gilissen, J., D/4; Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A.
2005; Simon, W., Österreich 1918-1938, 1984; Bibliographie zur Geschichte der
Städte Österreichs, hg. v. Rausch, W., 1984; Reichert, F., Landesherrschaft,
Adel und Vogtei. Zur Vorgeschichte des spätmittelalterlichen Ständestaates im
Herzogtum Österreich, 1985; Österreich im Europa der Aufklärung, Bd. 1, 2 hg.
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Österreichs, 1985; Baltl, H./Kocher, G., Österreichische Rechtsgeschichte, 10.
A. 2004; Dieman, K., Geschichten vom ”Haus Österreich”, 1986; Good, D., Der
wirtschaftliche Aufstieg des Habsburgerreiches 1750-1914, 1986; Glatz,
F./Melville, R., Gesellschaft, Politik und Verwaltung in der
Habsburgermonarchie, 1830-1918, 1987; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas,
1987; Zöllner, E., Der Österreichbegriff, 1988; Hödl, G., Habsburg und
Österreich 1273-1493, 1988; Bihl, W., Von der Donaumonarchie zur Zweiten
Republik, 1989; Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter
am Beispiel Österreichs, 1990; Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft
im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs, 1990; Österreich im
Hochmittelalter, hg. v. Drabek, A., 1991; Rauchensteiner, M., Der Tod des
Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der erste Weltkrieg, 1993; Scheibelreiter,
G., Österreich, LexMA 6 1993, 1520; Österreichische Geschichte in 10 Bänden,
hg. v. Wolfram, H., 1994ff.; Brunner, K., Österreichiche Geschichte 907-1156,
1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996; Dopsch, H., Die Länder
und das Reich, 1999; Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19.
und 20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P. u. a., 1999; Wiesflecker, H., Österreich
im Zeitalter Maximilians I., 1999; Scheuch, M., Österreich im 20. Jahrhundert,
2000; Brauneder, W., Deutschösterreich 1918, 2000; Urban, O., Der lange Weg zur
Geschichte, 2000; Vocelka, K., Geschichte Österreichs, 2000; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 846;
Kulenkampff, A., Österreich und das alte Reich, 2005; Beller, S., Geschichte
Österreichs, 2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u. a., 2007.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Persen (Herrschaft). Die Herrschaft P. gehörte
am Ende des 18. Jahrhunderts über das Hochstift Trient zum österreichischen
Reichskreis.
L.: Wolff 47; Wallner 714 ÖsterreichRK 2.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rheinfelden (Reichsstadt, Herrschaft). Um 1130
gründeten die Herzöge von Zähringen als Erben älterer, von den Königen von
Burgund abstammender Herren bzw. Grafen von R. im Aargau die Stadt R. Nach dem
Aussterben der Herzöge von Zähringen (1218) wurde R. Reichsstadt. Später wurde
es an Habsburg verpfändet. Zur Grafschaft R., die am Ende des 18. Jahrhunderts
über den Breisgau Österreichs zum österreichischen Reichskreis zählte, gehörte
seit dem 14. Jahrhundert auch Wyhlen. Napoleon I. vereinigte 1802 das Fricktal
samt R. und Laufenburg mit dem Aargau. Am 9. 2. 1803 wurden die Gebiete dem
Aargau und damit der Schweiz eingegliedert.
L.: Wolff 41; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Schib,
K., Stadtgeschichte von Rheinfelden, 1961; Die Salier und das Reich, Bd. 1
1991; Struve, T., Rheinfeldener, LexMA 7 1995, 783; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 517.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Riedlingen (reichsstadtähnliche Stadt). Bei dem 835
erstmals genannten Dorf R. an der oberen Donau legten die Grafen von Veringen
zwischen 1247 und 1255 eine Stadt an, die vor 1300 durch Kauf an Habsburg kam.
1314 war sie an die Grafen von Hohenberg, dann an die Herren von Ellerbach und
1384 an die Truchsessen von Waldburg verpfändet. 1680 löste sich die zum
österreichischen Reichskreis zählende Stadt, die zu den sog. Donaustädten
gerechnet wurde, selbst aus der Pfandschaft an Österreich zurück. 1805 kam sie
an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1;
Heuschele, O., 1950; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in
Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen 1955; Vorderösterreich, hg. v.
Metz, F., 3. A. 1978; Der Kreis Saulgau, 1971; Der Kreis Biberach, 1973.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Saulgau (Herrschaft, reichsstadtähnliche Stadt).
819 gab Kaiser Ludwig der Fromme die Kirche von S. im oberschwäbischen
Alpenvorland an das Reichsstift Buchau. Ab 1171 erscheinen Herren von S. als
Reichsministeriale, deren Rechte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an
die Herren von Sießen-Strahlegg gefallen sein dürften. Vermutlich über die
Staufer kam die Vogtei zu Beginn des 13. Jahrhunderts an die Truchsessen von
Waldburg, die den Ort um 1230/1239 zur Stadt erhoben (1288 Stadtrecht von
Lindau). 1299 fiel S., das im 14./15. Jahrhundert die Gerichtshoheit, das
Ammannsamt und die Herrschaft über drei Dörfer erwarb, an Habsburg, das die
Herrschaft nach mehreren Verpfändungen 1386 an die Truchsessen von Waldburg
verpfändete. Mit Mengen, Munderkingen, Riedlingen und Waldsee (Donaustädte)
kaufte sich das zum österreichischen Reichskreis zählende S. 1680 an Österreich
zurück. 1806 kam es an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub,
J., Geschichte der vormaligen fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund, P.,
Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen, 1955;
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., Bd. 1, 2 3. A. 1978; Der Kreis Saulgau, hg.
v. Steuer, W./Theiss, K., 1971. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schramberg (Herrschaft). S. an der Schiltach im
Schwarzwald wird 1293 als Burgsiedlung erstmals erwähnt. Die Herrschaft S. geht
zurück auf die mittelalterliche Herrschaft Falkenstein, deren Zweig Ramstein
seine Güter um 1448 an Hans von Rechberg von Hohenrechberg veräußerte. Nach
Ausbau der Burg S. und Bildung der Herrschaft S. verkaufte der Enkel 1526 die
Herrschaft an seinen Schwager Hans von Landenberg von Breitenlandenberg, die
Nachkommen 1547 an Rochus Merz von Staffelfelden, dessen Nachfolger Gottfried
Zotter von Berneck 1583 für 15000 Gulden an Habsburg/Österreich. Von 1594 bis
1806 war S. Mittelpunkt einer zum österreichischen Reichskreis zählenden, 1648
von den aus Sachsen kommenden Freiherren von Bissingen-Nippenburg erworbenen
Herrschaft in Vorderösterreich. Danach fiel es an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 713 ÖsterreichRK 1;
Dambach, O., Ort und Herrschaft Schramberg, 1904; Stemmler, E., Die Grafschaft
Hohenberg, 1905; Forderer, J., Schramberg, 1958; Vorderösterreich an oberem
Neckar und oberer Donau, hg. v. Zekorn, A. u. a., 2002; Schramberg, hg. v.
Museums- und Geschichtsverein Schramberg e. V. u. a., 2004; Archiv der Grafen
von Bissingen und Nippenburg Hohenstein, bearb. v. König, J., 2005.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schwaben (Herzogtum, Reichslandvogtei
Oberschwaben und Niederschwaben). Das nach der germanischen Völkerschaft der
Sweben bezeichnete S. umfasste ursprünglich die (spätere) deutsche Schweiz, das
Elsass, Südbaden, Südwürttemberg und das Gebiet bis zum Lech und wurde zunächst
von den swebischen Alemannen besiedelt und nach ihnen benannt. Das ältere, seit
dem 6. Jahrhundert ausgebildete Herzogtum der Alemannen wurde 746 von den
Franken beseitigt. 843 kam Alemannien zum ostfränkischen Reich, in dem es
zunehmend als S. bezeichnet wurde. Mehrere Geschlechter rangen miteinander um
die Macht (Hunfridinger, Alaholfinger). Nach dem Aussterben der ostfränkischen
Karolinger wechselte die Würde des Herzogs von S. zwischen verschiedenen
Familien (Hunfridinger/Burchardinger, Konradiner, Babenberger/Liudolfinger).
Heinrich IV. übertrug sie 1079 seinem Schwiegersohn Friedrich von Büren bzw.
Staufen, dessen Geschlecht die durch Anfall welfischer, Pfullendorfer,
Lenzburger und zähringischer Güter vermehrte Würde bis 1268 (Herzog Konradin)
innehatte. Nach Aussterben der Familie bereicherten sich die Großen des Landes,
vor allem die Grafen von Württemberg, am Reichsgut und Herzogsgut und verhinderten
die Wiederherstellung des Herzogtums S. durch König Rudolf von Habsburg, der
zwar das Herzogtum seinem Sohn Rudolf († 1290) verlieh, unter dessen Enkel
Johann Parricida aber der Titel erlosch. Immerhin vereinigte Rudolf von
Habsburg die Reste des Reichsgutes in Reichslandsvogteien. Von diesen verlor
die nördlich der Donau gelegene Reichslandvogtei Niederschwaben rasch an
Bedeutung. Dagegen vermochte die südlich der Donau gelegene Reichslandvogtei
Oberschwaben, gestützt auf ursprünglich welfisch-staufische Rechte um
Ravensburg und seit 1415 auf das Gebiet der sog. Freien auf der Leutkircher
Heide, sich zu behaupten. 1378 wurde ihr die Reichslandvogtei Niederschwaben
zugeschlagen. Sitz der Landvogtei (Reichslandvogtei in Oberschwaben und
Niederschwaben) war die Ravensburg, seit 1647 Altdorf (Weingarten). Eine
umfassende Wiedergewinnung der alten Reichsrechte gelang freilich nicht.
Lediglich um Altdorf (Weingarten) blieb ein bescheidenes Herrschaftsgebiet
bestehen. Die Landvogtei wurde mehrfach verpfändet. 1541 kam sie als
Reichspfandschaft endgültig an Österreich (Schwäbisch-Österreich). Ihre
Landeshoheit erfasste rund 25000 Einwohner, doch bestanden Geleitsrechte,
Forstrechte, Gerichtsrechte und Vogteirechte auch gegenüber vielen anderen
oberschwäbischen Reichsständen. 1805 kam die zum österreichischen Reichskreis
zählende Vogtei an Württemberg. Das Gebiet der Freien auf der Leutkircher Heide
(Amt Gebrazhofen) fiel 1805 an Bayern und 1810 an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43, 136; Wallner 713 ÖsterreichRK 1;
Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Gönner, E./Zorn, W.,
Schwaben, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Stälin, P., Geschichte
Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Baumann, F., Forschungen zur schwäbischen
Geschichte, 1898; Schröder, A./Schröder, H., Die Herrschaftsgebiete im heutigen
Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg nach dem Stand von Mitte 1801, Z. hist.
Ver. Schwaben und Neuburg 32 (1906); Schröder, A., Die staatsrechtlichen
Verhältnisse im Bayerischen Schwaben um 1801, Jb. Hist. Ver. Dillingen 19
(1906); Weller, K., Die freien Bauern in Schwaben, ZRG 54 (1934); Ernst, F.,
Zur Geschichte Schwabens im ausgehenden Mittelalter, (in) Festgabe
Bohnenberger, 1938; Weller, K./Weller, A., Besiedlungsgeschichte Württembergs
vom 3. bis 13. Jahrhundert, 1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Tüchle, H.,
Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1f. 1950ff.; Historisches Ortsnamenbuch von
Bayern, hg. v. der Komm. f. bay. LG. (1952ff.), Teil Schwaben; Zorn, W.,
Historischer Atlas von Schwaben, Schwäbische Bll. 4 (1953); Historischer Atlas
von Bayerisch Schwaben, hg. v. Zorn, W., 1955; Gönner, E./Müller, M., Die
Landvogtei Schwaben, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 51, 52, 94, III,
27, Swabun, Volksname, Landname, Swabolant, Svavaland, Swabo richi, Suevia,
Schwaben; Lautenbacher, G., Bayerisch Schwaben, 1968; Weller, K./Weller, A.,
Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum, 8. A. 1975; Maurer, H.,
Der Herzog von Schwaben, 1978; Blickle, P./Blickle, R., Schwaben von 1268 bis
1803, 1979; Hofacker, H., Die schwäbischen Reichslandvogteien im späten
Mittelalter, 1980; Fried, P./Lengle, P., Schwaben von den Anfängen bis 1268,
1988; Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern, hg. v.
Eberl, I., 1988; Graf, K., Das Land Schwaben im späten Mittelalter, (in)
Regionale Identität und soziale Gruppen im deutschen Mittelalter, 1992, 127;
Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Zotz, T., Schwaben, LexMA 7
1995, 1598ff.; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3,
3 3. A. 1997; Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, hg. v.
Kraus, A., 2001; Zettler, A., Geschichte des Herzogtums Schwaben, 2003; Das
Reich in der Region während des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, hg. v.
Kießling, R. u. a., 2005; Adel im Wandel, hg. v. Bumiller, C. u. a., 2006; Die
Integration in den modernen Staat, hg. v. Hoffmann, C. u. a., 2007.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sonnenberg (Herrschaft, Grafschaft). Um die Burg S.
bei Nüziders bildete sich eine Herrschaft aus, die von Frastanz bis zum Arlberg
reichte. 1455 kam sie von den Werdenbergern an die Truchsessen von Waldburg,
die 1463 mit Erlaubnis Kaiser Friedrichs III. den Titel Grafen von S. annahmen.
1473/1474 gewann der Herzog von Tirol im Kampf gegen die durch die
Eidgenossenschaft unterstützten Truchsesse die später zum österreichischen
Reichskreis zählende Herrschaft.
L.: Wolff 39; Wallner 713 ÖsterreichRK 1;
Sander, H., Die Erwerbung der vorarlbergischen Grafschaft Sonnenberg durch
Österreich, 1888; Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff. 1971ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steiermark (Mark, Herzogtum, Bundesland). In das
Gebiet zwischen den nördlichen Kalkalpen, dem oststeirischen Hügelland und dem
pannonischen Tiefland, das schon in der Altsteinzeit besiedelt war, wanderten
im 1. Jahrtausend n. Chr. die Noriker ein, mit denen sich später die keltischen
Taurisker vermischten. 15 v. Chr./45 n. Chr. wurde das Land von den Römern
erobert und als römische Provinz Noricum eingegliedert. Nach dem Durchzug verschiedener
Germanenstämme während der Völkerwanderung wurde es seit 582 weitgehend von
Slawen (Slowenen) besiedelt. 772 wurde es von Bayern besetzt und 788 dem
fränkischen Reich einverleibt. Nach zeitweiliger Herrschaft der Ungarn wurde
nach der Schlacht auf dem Lechfeld (955) 976 das Herzogtum Kärnten gebildet.
Die zu Kärnten gehörige Kärntnermark (Mark an der Mur 970, marchia Carantana,
karantanische Mark mit dem Mittelpunkt Hengistburg bei Wildon) unterstand
zunächst bis 1035 den Grafen von Eppenstein, dann den Grafen von Wels-Lambach
und seit etwa 1050/1056 den Markgrafen aus dem Geschlecht der Grafen von
Traungau (Otakare) mit dem Sitz Steyr (Styraburg). 1122 wurde sie mit der
Obersteiermark verbunden. Die Markgrafen Leopold (1122-1129) und Otakar III. (1129-1164)
setzten unter Beerbung der Grafen von Eppenstein (1122), Sponheim (1147, u. a.
Mark an der Drau) und Formbach-Pitten (1158) ihre Herrschaft durch und schufen
die nun nach der Burg Steyr benannte Markgrafschaft S. 1180 wurden beim Sturz
Heinrichs des Löwen Obersteiermark und Mittelsteiermark zum Herzogtum erhoben
und damit lehnsrechtlich von Bayern, zu dem sie zwischenzeitlich gelangt waren,
gelöst. 1186/1192 fiel dieses Herzogtum nach dem Aussterben der Traungauer auf
Grund eines Erbvertrages von 1186 (Georgenberger Handfeste) an die verwandten
Babenberger. Nach deren Aussterben 1246 kam die 1236 als Reichsland bezeichnete
S. 1251 an König Ottokar II. von Böhmen, 1254 nach Aufteilung durch
Vereinbarung an Ungarn (Gebiete zwischen Enns und Hausruck sowie um
Pitten-Wiener Neustadt an Österreich), von 1260 bis 1276 an Böhmen und 1282
durch König Rudolf von Habsburg an Habsburg. Etwa zu dieser Zeit war auch der
innere Ausbau durch deutsche Siedler vollendet. 1311 kam das Sanntal hinzu.
1379 gelangte die S. an die leopoldinische Nebenlinie Habsburgs, 1411 an den
steirischen Zweig mit Sitz in Graz (S., Kärnten, Krain, Inneristrien, Triest).
Dieser gewann bis 1493 alle habsburgischen Länder, von denen die 1456 um die
Grafschaft Cilli und 1482 um das Gebiet von Windischgraz vermehrte S. durch
zahlreiche Einfälle der Türken (seit 1471) und Ungarn verwüstet wurde. Von 1564
bis 1619 gehörte die S. zu den innerösterreichischen Ländern (Innerösterreich)
mit weitgehender Selbständigkeit. 1585 gründete Erzherzog Karl die Universität
Graz. Im 18. Jahrhundert wurden die Reste der innerösterreichischen
Sonderstellung beseitigt. 1919/1920 kam das südliche, zu 86% von Slowenen
besiedelte Drittel der S. (Untersteiermark) an Jugoslawien, während die übrige
S. als Bundesland bei der Republik Österreich verblieb. Von 1938 (22. 5. 1938)
bis 1945 war das 3965 Quadratkilometer umfassende Bundesland Burgenland mit der
Hauptstadt Eisenstadt zwischen Niederösterreich (Niederdonau) und Steiermark
(Südburgenland mit Güssing, Jennersdorf, Oberwart) aufgeteilt. Ab April 1941
unterstand die 1918 von Österreich getrennte Untersteiermark (erweitert um die
Save-Gebiete und sechs oberkrainische Gemeinden sowie verringert um das Gebiet
Prekmurje) rechtstatsächlich dem Gauleiter der Steiermark als dem Leiter der
eingesetzten Zivilverwaltung des Deutschen Reiches und war damit vorübergehend
wieder der S. eingegliedert.
L.: Wolff 27; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, II 78 (1450) G4,
III 22 (1648) F5; Lechner, K., Steiermark (Karantanische Mark), (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Schmutz, K., Historisch-topographisches Lexikon
von Steiermark, Bd. 1ff. 1822f.; Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, hg.
v. Zahn, J. v., Bd. 1ff. 1875ff.; Zahn, J. v., Ortsnamenbuch der Steiermark im
Mittelalter, 1893; Pirchegger, H., Die Pfarren als Grundlage der
politisch-militärischen Einteilung der Steiermark, (in) Abhandlungen zum
Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, (in) Archiv für österr.
Gesch. 102 (1913); Mell, A./Pirchegger, H., Steirische Geschichtsbeschreibungen
als Quellen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Beitr. z.
Erforschung steirischer Geschichtsquellen 37-40 (1914); Pirchegger, H., Steiermark,
(in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer,
1917, 1957; Mell, A., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte des
Landes Steiermark, Bd. 1f. 1929; Heimatatlas der Steiermark, hg. v. hist. Ver.
d. Steiermark, 1946-1949; Mayer, F./Kaindl, R./Pirchegger, H., Geschichte der
Steiermark, Bd. 1ff. 4./5. A. 1958ff.; Atlas der Steiermark, hg. v. d.
steiermärkischen Landesregierung, Redaktion Morawetz, S./Straka, M., 1949-1970,
Erläuterungen 1973; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50,
III, 25, 31, Steiermark, Landname, Stirlant; Pirchegger, H., Die
Untersteiermark in der Geschichte ihrer Herrschaften und Gülten, Städte und
Märkte, 1962; Stock, K., Bibliographien, Sammelbibliographien und andere geographische
Hilfsmittel der Steiermark, 1969; Die Steiermark. Land, Leute, Leistung, hg. v.
Sutter, B., 1971; Paschinger, H., Steiermark, 1974; Das Werden der Steiermark,
hg. v. Pferschy, G., 1980; Woisetschläger, K., Steiermark, 1982; 800 Jahre
Steiermark und Österreich, hg. v. Pickl, O., 1992; Amon, K./Liebmann, M.,
Kirchengeschichte der Steiermark, 1993; Obersteiner, G., Theresianische
Verwaltungsreformen im Herzogtum Steiermark, 1993; Ebner, H., Steiermark, LexMA
8 1996, 95ff.; Karner, S., Die Steiermark im 20. Jahrhundert, 2000; Binder,
D./Ableitinger, A., Steiermark, 2001; Baltl, H., Die Steiermark im
Frühmittelalter, 2004; Moll, M., Die Steiermark im ersten Weltkrieg, 2014.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tarasp, Trasp, Trafft (Herrschaft). Die Burg T.
im Unterengadin stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie war Mittelpunkt der im 13.
Jahrhundert den Grafen von Tirol zugeordneten Herrschaft T. Sie gehörte nach
mehrfachem Herrschaftswechsel seit 1464 zu Tirol bzw. Österreich und kam mit
diesem zum österreichischen Reichskreis. 1684 erwarben die Fürsten von
Dietrichstein die 1,5 Quadratmeilen große, als reichsunmittelbar geltende,
katholisch gebliebene Herrschaft und erlangten für sie 1686 Sitz und Stimme auf
dem Reichstag. 1803 fiel T. von Österreich an Graubünden in der Schweiz. Das
Schloss T. gelangte 1916 nach dem Tode Karl August Lingners an die Großherzöge
von Hessen, die es abgeben wollen.
L.: Gumpelzhaimer 5; Wolff 49; Wallner 714 ÖsterreichRK
4; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) E5; Poeschel, E., Das Burgenbuch
von Graubünden, 1929; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige
römische Reich, 2007, 322.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
L.: Wolff 36; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 48 (1300) D1, II 66 (1378) F5, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4; Die Territorien des Reichs 1, 86; Lechner, K., Tirol, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Voltelini, H. v., Immunität, grund- und leibherrliche Gerichtsbarkeit in Südtirol, (in) Abhandlungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Archiv f. österr. Geschichte 94 (1907); Stolz, O., Deutschtirol, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1910; Stolz, O., Geschichte der Gerichte Südtirols, Archiv f. österr. Geschichte 102 (1913); Voltelini, H. v., Welsch-Tirol, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1919; Stolz, O., Politisch-historische Landesbeschreibung von Tirol, 1. Teil: Nordtirol, Archiv f. österr. Geschichte 107 (1923/26); Stolz, O., Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden, Bd. 1ff. 1927ff.; Battisti, C., Dizionario toponomastico Atesino (Oberetscher Namensbuch), 1936-1941; Tiroler Urkundenbuch, hg. v. Huter, F., 1937ff.; Stolz, O., Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol, 1937; Wiesflecker, H., Die Regesten der Grafen von Tirol, 1949ff.; Wopfner, H., Bergbauernbuch, 1951ff.; Sterner-Rainer, S., Tirol, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1954; Stolz, O., Geschichte des Landes Tirol, Bd. 1 1955; Hochholzer, H., Das geschichtliche Raumgefüge der Kulturlandschaft Oberitaliens, 1956; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, Territorialname; Tirol-Atlas, hg. v. Troger, E./Leidlmair, A., 1969ff.; Rambold, J., Vinschgau. Landschaft, Geschichte und Gegenwart am Oberlauf der Etsch, 4. A. 1980; Riedmann, J., Die Beziehungen der Grafen und Landesfürsten von Tirol zu Italien bis zum Jahre 1335, 1977; Grass, N., Zur Stellung Tirols in der Rechtsgeschichte, FS H. Baltl, 1978, 229; Köfler, W., Land, Landschaft, Landtag. Geschichte der Tiroler Landtage von den Anfängen bis zur Aufhebung der landständischen Verfassung 1808, 1985; Geschichte des Landes Tirol, hg. v. Fontana, J., Bd. 1f. 1985f.; Tirol im Jahrhundert nach anno neun, hg. v. Kühebacher, E., 1986; Gelmi, J., Kirchengeschichte Tirols, 1986; Riedmann, J., Geschichte Tirols, 3. A. 2001; Forcher, M., Tirols Geschichte in Wort und Bild, 3. A. 1988; Tirol und der Anschluss, hg. v. Albrich, T., 1988; Laich, M., Zwei Jahrhunderte Justiz in Tirol und Vorarlberg, 1990; Grass, N., Tirol, HRG 4, 1991, 244; Baum, W., Margarete Maultasch, 1994; Das Elsass und Tirol, hg. v. Thurnher, E., 1994; Riedmann, J., Tirol, LexMA 8 1996, 800ff.; Tirol, hg. v. Gehler, M., 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 210; Schober, R., Von der Revolution zur Konstitution, 2000; Schennach, M., Tiroler Landesverteidigung 1600-1650, 2002; Albertoni, G., Die Herrschaft des Bischofs, 2003; Heitmeier, I., Das Inntal, 2005; Schober, R., Tirol zwischen den beiden Weltkriegen, Teil 1f. 2005ff.: Freiheit und Wiederaufbau. Tirol in den Jahren um den Staatsvertrag, hg. v. Fornwagner, C. u. a., 2007; Margarete Maultasch, hg. v. Hörmann-Thurn und Taxis, J., 2007; Feller, C., Das Rechnungsbuch Heinrichs von Rottenburg, 2009; Fasser, M., Ein Tirol - zwei Welten, 2009; Rebitsch, W., Tirol in Waffen, 2009; Oberhofer, A., Der andere Hofer, 2009; Schennach, M., Revolte in der Region, 2009; Abschied vom Freiheitskampf?, hg. v. Mazohl, B. u. a., 2009; Für Freiheit, Wahrheit und Recht!, hg. v. Hastaba, E. u. a., 2009; Tiroler Urkundenbuch, 2. Abt. Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals, Bd. 1 Bis zum Jahr 1140, bearb. v. Bitschnau, M. u. a., 2009, Bd. 2 (1140-1200), 2012; Die Wolkensteiner, hg. v. Pfeifer, G. u. a., 2009; Kern, F., Der Mythos Anno Neun, 2010; Landi, W., Die Grafen von Eppan, 2010. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Trient (Hochstift, Residenz des Bischofs). An
der mittleren Etsch gründeten Räter oder Kelten eine Siedlung, die 24 v. Chr.
an die Römer überging (Tridentum) und von diesen im 2. Jahrhundert n. Chr. zur
colonia erhoben wurde. Seit dem 4. Jahrhundert (um 350) war sie Bischofssitz
(um 400 Bischof Vigilius, seit dem 5. Jahrhundert Suffragan von Aquileja).
Später wurde sie Mittelpunkt eines langobardischen Herzogtums und einer
fränkischen Grafschaft. 952 kam T. als Teil der Mark Verona an Bayern.
1004/1027 entstand durch kaiserliche Übertragungen (1004 Grafschaft T., 1027
Grafschaft Bozen [von der Grafschaft Norital abgetrennt], Grafschaft Vinschgau)
das reichsunmittelbare, über die Diözese ausgreifende Hochstift T. Seine Vögte
waren seit etwa 1150 die Grafen von Tirol, die im Norden des Herrschaftsgebiets
Güter an sich zogen und die Rechte der Grafen von Eppan erlangten, seit 1363
(die Grafen von) Habsburg. Trotz erheblicher Einschränkungen (seit dem 13.
Jahrhundert allmählicher Verlust Bozens, endgültig 1462/1531, seit etwa 1300
Grenze zu Tirol an der Einmündung des Avisio in die Etsch) durch die Vögte und
gewisser Verluste im Süden an Venedig (4 Vikariate, Rovereto, Riva 1411, 1416,
1440) blieb das Hochstift bis 1803 selbständig. Um 1800 umfasste das Hochstift
ein Gebiet von 75 Quadratmeilen und hatte 155000 Einwohner. 1803 fiel es an
Tirol und damit von 1805 bis 1809 an Bayern und von 1810 bis 1813 an das
Königreich Italien, 1814 an Österreich, 1919 mit Südtirol an Italien. Das
Bistum war von 1772 bis 1825 exemt, bis es Salzburg unterstellt wurde (1929
exemt).
L.: Wolff 46; Zeumer 552 II a 19; Wallner 714 ÖsterreichRK
2; Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D1, II 66 (1378) F5/6, II 78
(1450) G4, III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4; Die Territorien des Reichs 1,
86; Huber, A., Die Entstehung der weltlichen Territorien der Hochstifte von
Trient und Brixen, Archiv f. österr. Gesch. 63 (1882); Atz, K./Schatz, A., Der
deutsche Anteil des Bistums Trient, Bd. 1ff. 1902ff.; Voltelini, H. v., Die
ältesten Statuten von Trient, Archiv für Kunde österreichischer
Geschichtsquellen 92 (1903), 83; Voltelini, H., Das welsche Südtirol, 1919,
Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer I 3;
Cucchetti, G., Storia del Trentino, 1939; Hochholzer, H., Das geschichtliche
Raumgefüge Oberitaliens, 1956; Bertoldi, F., Vecchia Trento, 1958; Rinaudo, C.,
Atlante storico, 1959; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV,
18, Tridentinum; Kögl, J., La sovranità dei vescovi di Trento e di Bressanone,
1964; Sayn-Wittgenstein, F. Prinz zu, Südtirol und das Trentino, 2. A. 1965;
Hootz, R., Südtirol, Trentino, 1973; Il Trentino nel Settecento fra Sacro
Romano Impero e antichi stati italiani, hg. v. Mozzarelli, C./Olmi, G., 1985;
Riedmann, J., Trient, LexMA 8 1996, 989f.; Bellabarba, M., La giustizia ai
confini, 1996; Petzold, M., Das Pontifikat Erzbischof Boemunds II. von Trier
(1354-1362); Santifaller, L., Das Trientner Domkapitel, 2000; Curzel, E., I
canonici e il Capitolo della cattedrale di Trento, 2001; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 619, 1, 2, 586;
Storia del Trentino Bd. 3, hg. v. Castagnetti, A. u. a., 2004; Lo Preiato, M.,
La costituzione politica della città, 2009.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Triest (Stadt, reichsunmittelbare Stadt
Österreichs, Kronland). Die seit dem 2. vorchristlichen Jahrhundert römische
Stadt Tergeste wurde 178 v. Chr. mit dem römischen Istrien verbunden. Seit dem
6. Jahrhundert war sie Bischofssitz. 787/788 kam sie zum fränkischen Reich. Im
Mittelalter gewann sie Selbständigkeit gegenüber dem Bischof, der die
Stadtherrschaft im 10. Jahrhundert (948) gewonnen hatte, gelangte aber 1202
durch Vertrag an Venedig. 1382 schloss sie sich nach wechselnden
Herrschaftsverhältnissen Habsburg an. 1797, 1805 und 1809 besetzte, Frankreich
die Stadt. 1809 wurde sie an die illyrischen Provinzen Frankreichs gegeben, kam
aber 1814 an Österreich zurück, das sie 1815 seinem Königreich Illyrien
zuteilte, 1818 in den Deutschen Bund aufnehmen ließ, 1849 - um der
italienischen Unabhängigkeitsbewegung entgegenzukommen - zur
reichsunmittelbaren Stadt erklärte und 1867 mit seinem Umland zu einem eigenen
Kronland erhob. Am 31. 10. 1918 wurde T. von Italien besetzt und ihm 1919
abgetreten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es von den Alliierten besetzt.
1945 sollte es internationaler Freistaat werden (1947 Territorio Libero di
Trieste, mit 831 Quadratkilometern und 371000 Einwohnern), wurde aber 1954 an
Italien zurückgegeben. Sein zugehöriges Hinterland wurde zwischen Italien
([Zone A] im Norden und Westen) und Jugoslawien ([Zone B] im Süden) aufgeteilt.
L.: Wolff 35; Wallner 713 ÖsterreichRK 1;
Tamaro, A., Storia di Trieste, Bd. 1f. 1924; Nepitello, S., Storia di Trieste,
1934; Zahorsky, A., Triest. Schicksal einer Stadt, 1962; Bloise, D. u. a., La
magistrature cittadine, 1982; Cammarosano, P., Triest, LexMA 8 1996, 1003f.;
Fogar, G., Trieste in guerra, 1999; Valdevit, G., Il dilemma Trieste, 1999;
Sluga, G., The Problem of Trieste and the Italo-Yugoslav Border, 2001.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Waldsee(, seit 1956 Bad Waldsee)
(reichsstadtähnliche Stadt). Die Stadt W. bei Ravensburg wurde von den Herren
von W. gegründet und erhielt 1298 das Stadtrecht Ravensburgs. 1331 wurde sie
mit der Herrschaft W. an Habsburg verkauft. 1384/1386 verpfändete Habsburg die
mit reichsstadtähnlichen Rechten ausgestattete Stadt als eine der fünf
vorderösterreichischen Donaustädte an die Truchsessen von Waldburg. 1680 löste
sie sich an Österreich zurück. 1806 wurde sie von Österreich an Württemberg
abgetreten und kam damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1;
Klocker, H., 650 Jahre Stadt Waldsee, 1948; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte
in Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen 1955; Der Kreis Ravensburg,
1976; Hochdorfer, H., Das Stadtrecht von Bad Waldsee aus dem 14. Jahrhundert,
1980. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Warthausen (Herrschaft). Die erstmals 1120 genannten
Herren von W. an der oberen Donau (Warthusen) veräußerten ihre Herrschaft um
1167 an Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Von den Staufern kam sie vor 1234 an
die Truchsessen von Waldburg in der Linie der Truchsessen von W., nach deren
Aussterben über die Herren von Waldsee mit Waldsee 1331 an Habsburg, das sie
mehrfach verpfändete. Über Österreich zählte sie in Schwäbisch-Österreich zum
österreichischen Reichskreis. 1696 gelangte sie mit zuletzt noch 13 Dörfern und
Weilern an die Stadion. Über Württemberg kam W. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1;
Schuster, A., Aus Warthausens Vergangenheit, 1935; Koenig, W. v., Schloss
Warthausen, 1964; Press, V., Im Banne Österreichs, Herrschaftsgeschichte der
heutigen Gemeinde Warthausen, (in) Warthausen-Birkenhard-Höfen, 1985; Liske,
T., Warthausen, 1985.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wehrwag (Herrschaft). S. Werenwag.
L.: Wolff 45; Wallner 713 ÖsterreichRK 1;
Hölzle, Beiwort 11. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Weißenhorn (Herrschaft). W. (1215/1220 Wizenhorn)
an der Roth (Rot) wird 1160 als Gut der Herren von Neuffen erstmals genannt.
Mit der Grafschaft Marstetten kam die zugehörige Herrschaft an die Herzöge von
Bayern. 1505 erhielt König Maximilian für seine Beteiligung an dem beim
Aussterben der Herzöge von Bayern-Landshut ausbrechenden Erbfolgekrieg das
zuvor von Bayern-Landshut mehrfach verpfändete W. und die Grafschaft
Marstetten. 1507 verpfändete er W. zusammen mit den Herrschaften Kirchberg
(Oberkirchberg), Pfaffenhofen und Wullenstetten an die Grafen Fugger
(Fugger-Kirchberg-Weißenhorn, Linie Kirchberg und W.). 1805/1806 kam die
innerhalb Schwäbisch-Österreichs zum österreichischen Reichskreis zählende Herrschaft
zu Bayern. S. Neuffen.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1;
Hölzle, Beiwort 4; Holl, J., Geschichte der Stadt Weißenhorn, 1904; Wylicil,
E., Bilder aus der Vergangenheit von Weißenhorn, 1958.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werenwag (Herrschaft, Wehrwag). Die Herrschaft W.
der Freiherren von Ulm zu Erbach zählte am Ende des 18. Jahrhunderts über die
Grafschaft Hohenberg Österreichs zum österreichischen Reichskreis.
L.: Wolff 45; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Hölzle,
Beiwort 11. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wiblingen (Kloster, Herrschaft). 1093 gründeten
die Grafen von Kirchberg das Benediktinerkloster W. bei Ulm. Im 15. Jahrhundert
versuchte W. vergeblich, die Vogteirechte zurückzugewinnen. 1701 kam W. mit
seinem kleinen Herrschaftsgebiet unter die Landeshoheit Österreichs, über das
die Herrschaft W. dem österreichischen Reichskreis angehörte. 1806 fiel es nach
seiner Aufhebung (1803) an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
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