Suchtext: Oberrheinstrom
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Weniger bedeutsam waren gegenüber Kurfürsten, sonstigen Reichsfürsten und Reichsstädten die seit dem Spätmittelalter (1422, 1495) erkennbaren, seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem seit etwa 1540, deutlicher sichtbaren, zu einem großen Teil den Reichsdienstmannen entstammenden Reichsritter, denen allmählich die Errichtung einer eigenen Organisation neben der am Beginn der Neuzeit (1500 bzw. 1512) getroffenen Einteilung des Reiches in Reichskreise gelang. Innerhalb dieser umfasste der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkreis) mit Sitz in Ehingen die Kantone Donau (Ehingen), Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) mit Hegau bzw. Hegau-Bodensee (Radolfzell) und Allgäu bzw. Allgäu-Bodensee (Wangen), Neckar(-Schwarzwald, Ort Ortenau) bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher (Esslingen) und Kraichgau (Heilbronn), der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) die Kantone Odenwald (Heilbronn, dann Kochendorf), Steigerwald (Erlangen), Gebirg (Bamberg), Altmühl (Wilhermsdorf), Baunach (Nürnberg) und Rhön-Werra (Schweinfurt) sowie der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis) (am Rheinstrom) die Kantone Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz), neben denen sich auch die Ritter im Unterelsass und im Vogtland als zusammengehörig verstanden. Die nicht unbeträchtliche Bedeutung der Reichsritter lässt sich dabei daraus ersehen, dass in der erheblich fluktuierenden, literarisch noch nicht wirklich befriedigend aufgearbeiteten Reichsritterschaft, für die allein die Nennung der Familien schon über den allgemein bekannten Literaturstand hinausführt und die Aufführung aller territorialen Einheiten erstrebenswert erscheint, zum Jahre 1790 für Schwaben bzw. den schwäbischen Ritterkreis etwa 670 ritterschaftliche Territorien mit 140 Familien und 160000 Einwohnern sowie 70 Quadratmeilen, für Franken bzw. den fränkischen Ritterkreis etwa 700 ritterschaftliche Territorien mit 150 Familien und 200000 Einwohnern sowie 80 Quadratmeilen und für Rhein bzw. den rheinischen Ritterkreis etwa 360 ritterschaftliche Territorien mit 60 Familien und 90000 Einwohnern sowie 40 Quadratmeilen genannt werden, so dass auf der Grundlage dieser Zahlen insgesamt von etwa (1475 bis) 1730 Territorien mit etwa 450000 Einwohnern und knapp 200 Quadratmeilen Gebiet (nach anderer Schätzung: 200000 Einwohnern mit mehr als 100 Quadratmeilen) ausgegangen werden kann, die überwiegend erst 1805/1806 mediatisiert wurden. Sie alle bildeten trotz Fehlens der Reichsstandschaft eigene, dem Reich unmittelbar verbundene Herrschaftsgebiete, die - so unvollkommen dies auf der Grundlage der vorliegenden allgemeinen Literatur auch nur geschehen kann - es verdienen, in einer Übersicht über die deutschen Länder - sei es von territorialer Seite, sei es von personaler Seite her - aufgenommen zu werden. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Beckers zu Westerstetten (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren B. mit einem Zehntel
der um 1700 erworbenen Ganerbschaft Bechtolsheim zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein sowie von 1743
bis 1776 Heinrich Anton von B. zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
1742 wurde die Familie in den Reichsgrafenstand erhoben.
L.: Zimmermann 63; Winkelmann-Holzapfel 141f.; Schulz 258.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Botzheim (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten
die B. zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein, zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken und zum Ort
(Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben (1802 Friedrich Ludwig B., Friedrich Wilhelm Karl B.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Riedenauer 122. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bretzenheim (Herrschaft, Grafen, Reichsritterschaft,
Fürsten). Die Reichsherrschaft B. mit Winzenheim an der unteren Nahe war kölnisches
Lehen der Grafen von Daun (Dhaun) und Falkenstein, von denen sie 1662 Graf
Alexander von Velen/Vehlen erwarb. Er erhielt 1664 von Kaiser Leopold I. die
Reichsunmittelbarkeit. B. wurde Mitglied des westfälischen
Reichsgrafenkollegiums. 1733 nach dem Aussterben der Grafen zog das Erzstift Köln
das Lehen ein, gab es aber 1734 an den Grafen von Virmond/Virmont und 1747 an
den Freiherrn von Roll (zu Bernau). 1772/1773 wurde B. von Kurfürst Karl Theodor
von Pfalz-Bayern (Pfalz/Bayern) für seinen nichtehelichen, von der
Schauspielerin Seyffert (später Gräfin Heideck) geborenen Sohn Karl August
erworben, der sich seitdem Graf von B. nannte. Dazu kamen weitere
zusammengekaufte kleinere Herrschaften an der unteren Nahe. Mit der halben
Ganerbschaft Burglayen (Burg Layen), dem 1786 von den Freiherren von Dalberg zu
Herrnsheim gekauften Mandel und drei Vierteln Rümmelsheim zählten die Grafen
zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein, mit dem 1791 von der Abtei
Sankt Jakobsberg bei Mainz erlangten Planig zum Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. 1790 erhielt der Graf von B. von Joseph II. den Fürstentitel
verliehen. Das Fürstentum gehörte zum oberrheinischen Reichskreis und zum westfälischen
Reichsgrafenkollegium. 1801 fiel B. mit 1,5 Quadratmeilen und 3000 Einwohnern
an Frankreich. 1802/1803 erhielt der Fürst durch §
22 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 für B. und Winzenheim
die Reichsstadt Lindau und das gefürstete Damenstift Lindau. Sie vertauschte er
1804 gegen ungarische Güter um Regez an Österreich, das Lindau 1805 an Bayern
verlor. B. kam 1815/1816 zu Preußen und 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 288f.; Wallner 699 OberrheinRK 49; Bechtolsheimer, H. u. a., Beiträge
zur rheinhessischen Geschichte, 1916; Winkelmann-Holzapfel 143; Klein 190.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Burrweiler (ritterschaftliche Herrschaft). Die
Herrschaft B. nördlich von Landau zählte zum Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Über Bayern kam B. 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 515. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dalberg (Herren, Reichsritter, Freiherren,
Herrschaft). Seit 1132 ist in D. bei Kreuznach eine begüterte Edelherrenfamilie
(von Stein, von Weierbach) nachweisbar. Sie übertrug ihre um die etwa 1170
erbaute Burg errichtete reichsunmittelbare Herrschaft (mit D., Wallhausen,
Sommerloch, Spabrücken, Schlierschied [wüst] Aschborn [Eschborn], Oberhub,
Unterhub, Münchwald und Wald-Erbach [Walderbach]) mit ihrem Namen
1315/1318/1325 erbweise an die seit dem 12. Jahrhundert nachweisbaren
verwandten Kämmerer von Worms. 1367 erlangten die Pfalzgrafen durch die Öffnung
der D. Einfluss auf die mit Lehnsrechten des Hochstifts Speyer belastete
Herrschaft. Die D. gehörten zum Ritterkreis Rhein der Reichsritterschaft und
wurden 1653/1654 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Die Familie zerfiel in
zahlreiche Zweige (Dalberg zu Dalberg bzw. Dalberg-Dalberg bis 1848, Dalberg zu
Herrnsheim bzw. Dalberg-Herrnsheim bis 1833). Um 1790 waren die D. zu D. mit
Aschborner Hof bzw. Aschborn, D., Münchwald, Oberhub, Schlierschied (wüst),
Sommerloch, Spabrücken, Unterhub, Wallhausen und der Hälfte von Wald-Erbach
(Walderbach) Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein
sowie außerdem im Kanton Rhön-Werra (von etwa 1650 bis 1806) und im Kanton
Baunach (von etwa 1700 bis 1806) des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Die
D. zu Herrnsheim zählten mit Mandel zum Kanton Niederrheinstrom und mit
Essingen, Herrnsheim samt Abenheim und Kropsburg zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Die D. zu Heßloch
(Haßloch) rechneten um 1790 mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim,
einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim, Gabsheim und Heßloch (Haßloch) samt
Hospitalhof ebenfalls zum Kanton Oberrheinstrom.
Die Linie Dalberg-Heßloch (Dalberg-Haßloch) war seit 1810 als Grafen von Ostein
in Böhmen begütert. Karl Theodor von Dalberg (8. 2. 1744-10. 2. 1817) war seit
Juli 1802 der letzte Kurfürst von Mainz (1803 Fürstentum Regensburg mit Fürstentum
Aschaffenburg und Wetzlar) und von Juni 1810 bis 1813 Großherzog von Frankfurt
(ohne Regensburg, aber mit Fulda und Hanau).
L.: Wolff 515; Seyler 358; Hölzle, Beiwort 58; Winkelmann-Holzapfel 144;
Riedenauer 123; Rahrbach 41, 43; Fabricius, N., Die Herrschaften des unteren
Nahegebietes, 1914; Bilz, B., Die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt, 1968;
Battenberg, F., Dalberger Urkunden. Regesten zu den Urkunden der Kämmerer von
Worms gen. von Dalberg und der Freiherren von Dalberg 1165-1823, Bd. 1ff.
1981ff.; Färber, K., Der Übergang des Dalbergischen Fürstentums Regensburg an
das Königreich Bayern - zum 175jährigen Jubiläum, 1985, Verh. d. hist. Vereins
f. Oberpfalz und Regensburg 125; Carl von Dalberg, hg. v. Spies, H., 1994; Carl
von Dalberg, hg. v. Hausberger, K., 1995. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dalberg zu Heßloch (Haßloch) (Freiherren,
Reichsritter). Die Freiherren von D. gehörten um 1790 mit einem Zehntel der
Ganerbschaft Bechtolsheim, einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim, Gabsheim
und Heßloch (Haßloch) mit Hospitalhof zum Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Seit 1810 war sie als Grafen von Ostein in Böhmen begütert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543; Winkelmann-Holzapfel 145; Rahrbach 43.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Degenfeld (Herren, Freiherren, Reichsritter). Die
nach der auf altrechbergischem Gut liegenden Stammburg D. bei Schwäbisch Gmünd
benannte Familie erscheint 1270. Sie gehörte zur Dienstmannenschaft der Herren
von Rechberg, hatte im 14. Jahrhundert Burg und Dorf D. (1597 zur Hälfte an Württemberg,
1791 zur rechbergischen anderen Hälfte unter Lehnshoheit Württembergs) und
erwarb unter anderem 1456 Eybach und am Ende des 16. Jahrhunderts Neuhaus im
Kraichgau. 1604 teilte sie sich in die Linien Eybach und Neuhaus. 1625 wurde
sie in den Reichsfreiherrenstand, 1716 in der Linie Eybach in den
Reichsgrafenstand erhoben. Diese Linie erbte 1719 die deutschen Güter des mit
einer Tochter Karl Ludwigs von der Pfalz und Marie Susanne Luises von D. (seit
1667 Raugräfin) verheirateten Herzogs Meinhard von Schomburg (Schonburg) und
nannte sich seitdem Degenfeld-Schomburg (Degenfeld-Schonburg). Die Freiherren
von D. zählten seit etwa 1700 mit Rothenberg (Rotenberg) und dem 1797 an den
Grafen Erbach-Fürstenau verkauften Finkenbach zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, dem der Graf D. als Personalist angehörte. Außerdem
waren sie zur gleichen Zeit wegen Vollmerz mit Ramholz und Steckelberg im
Kanton Rhön-Werra, mit dem 1684 an Bayern verkauften, 1711/1771 wieder
erworbenen Dürnau, und Gammelshausen, mit den 1696 von den von Wöllwarth-Lauterburg
erworbenen Teilen von Essingen, Eybach (seit 1456), den 1776 von den von Welden
erworbenen Teilen von Eislingen (Großeislingen), Rechberghausen (seit 1789) und
Staufeneck samt Salach (seit 1665) seit 1542 im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben sowie mit Altdorf samt Freisbach und Gommersheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Seyler 358f.; Hölzle, Beiwort 56,
58, 61; Stetten 35, 39; Winkelmann-Holzapfel 145; Kollmer 359; Schulz 260;
Riedenauer 123; Thürheim, A. Graf, Christoph Martin von Degenfeld und dessen Söhne,
1881; Lange, L., Raugräfin Louise, 1908; Handbuch der hessischen Geschichte Bd.
3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 355
Degenfeld-Schonberg (Ramholz 1677, Rothenberg 1792). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dienheim (Freiherren, Reichsritter). Die seit
Beginn des 13. Jahrhunderts bezeugten Freiherren von D. bei Oppenheim waren vom
16. bis 18. Jahrhundert mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim,
Friesenheim, Hahnheim, einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim, einem Siebtel
der Ganerbschaft Niedersaulheim bzw. Nieder-Saulheim, Rudelsheim und einem Fünftel
der Ganerbschaft Schornsheim Mitglied des Kantons Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein sowie im 17. Jahrhundert Mitglied des Kantons Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Zimmermann 65f.; Winkelmann-Holzapfel 146; Riedenauer 123; Neumaier 144f.,
153; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 355 (Höchst). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ebersberg genannt von Weyhers (Reichsritter,
Freiherren, Herrschaft), Ebersberg. Das 944 erstmals erwähnte Gersfeld in der
Rhön war fuldaisches Lehen der Herren von Schneeberg, das nach der Eroberung
durch Würzburg 1402/1428 an die schon im 12. Jahrhundert nachweisbaren Herren
E. kam. Die unterhalb der Wasserkuppe in der Rhön in staufischer Zeit
errichtete Burg Ebersberg wurde 1271 vom Abt von Fulda zerstört, 1396 als
Ganerbenburg unter Lehnshoheit Fuldas wieder aufgebaut. 1435 entstand im Anschluss
daran die reichsunmittelbare Herrschaft der Herren von E. 1460 wurde die Burg
erneut von Fulda erobert. Seit dem 16. Jahrhundert zählte die in 3 Linien
geteilte Familie der E. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken (im 17.
und 18. Jahrhundert mit der Herrschaft Gersfeld, Bodenhof, Dammelhof,
Diesgraben, Dörrenhof, Dresselhof, Holenbrunn [Hohlenbrunn], Kippelbach,
Maiersbach, Mosbach, Obernhausen, Rengersfeld, Rodenbach, Rommers, Sandberg und
Schachen). Im frühen 17. Jahrhundert gehörten sie auch dem Kanton Baunach an.
Ernst Friedrich von E. erlangte 1732 einen Anteil an den Ganerbschaften
Bechtolsheim und Mommenheim (bis 1790) und wurde 1733 unter Hinzufügung des
Namens und Wappens seines Schwiegervaters Hans Eberhard Freiherr von Leyen in den
Reichsfreiherrenstand erhoben. Die Freiherren E. waren bis zum 1790 erfolgten
Verkauf von einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim und einem Achtel der
Ganerbschaft Mommenheim an den Freiherren von Wallbrunn zu Nieder-Saulheim
(Niedersaulheim) Mitglied des Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. 1785 heiratete die letzte, in Gersfeld lebende Erbin
den Grafen Johann Wilhelm von Froberg-Montjoie (Montjoye). Gersfeld kam 1816 an
Bayern, 1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S. Weyhers.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544, 546; Seyler 360; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 146f.; Zimmermann 66; Riedenauer 123; Rahrbach 48; Abel,
A., Der Kreis Gersfeld nach seiner erdkundlichen und geschichtlichen Seite,
1924; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 355 (Gersfeld bis 1785). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eibingen (adliges Frauenkloster). Das 1148 von
Marka von Rüdesheim gegründete adlige Frauenkloster E. bei Rüdesheim war um
1790 wegen Bermersheim Mitglied des Kantons Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 147. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eltz (Herrschaft, Herren, Grafen,
Reichsritter). Nach der im 12. Jahrhundert kurz vor dem Einfluss der Elz in die
Mosel entstandenen Burg E. nannten sich seit 1150/1157 Herren von E. Durch allmähliche
Aufspaltung des Geschlechts in mehrere Linien wurde die Burg Ganerbenburg.
1331/1336 erzwang der Erzbischof von Trier die Übergabe. Die Herren von E.
wurden Lehnsleute des Erzstifts Trier. Die Burg war Mittelpunkt einer kleinen
Herrschaft der später in den Reichsgrafenstand erhobenen Familie. Im 18.
Jahrhundert waren die Grafen zu E. mit einem Drittel Burg-Gräfenrode (Burggräfenrode)
im Kanton Mittelrheinstrom, mit einem Viertel der Ganerbschaft Burglayen (Burg
Leyen) und einem Viertel Rümmelsheim im Kanton Niederrheinstrom und mit
Vendersheim im Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein immatrikuliert. Ab etwa 1760 gehörten E. auch zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken. 1815 kam Eltz zu Preußen, 1946 an
Rheinland-Pfalz. S. Faust von Stromberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544, 545; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Zimmermann 66f.; Winkelmann-Holzapfel 147; Riedenauer 123; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 355 (Hohlenfels, Gräfenrode 1792). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Forster, Vorster (Freiherren, Reichsritter). Um
1790 zählten die Freiherren von F. mit einem Siebtel der Ganerbschaft
Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) zum Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Zimmermann 79; Winkelmann-Holzapfel 167. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gagern (Reichsritter). Das Adelsgeschlecht G.
mit dem Sitz Gawern auf Rügen wird erstmals 1290 erwähnt. 1731 wurde eine Linie
als Reichsfreiherren in den Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein aufgenommen.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gau, Wasgau s. Oberrheinstrom (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Greifenclau-Dehrn zu Vollrads, Greiffenclau-Dehrn zu
Vollrads (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von Greiffenclau-Dehrn zu Vollrads mit einem Achtel der Ganerbschaft
Mommenheim zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Zimmermann 70f.; Winkelmann-Holzapfel 151; Rahrbach 103.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hallberg (Grafen, Reichsritter). Die Grafen von
H. waren im 18. Jahrhundert mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, Fußgönheim
(Fußgoenheim) mit Ruchheim, Heuchelheim und einem Achtel der Ganerbschaft
Mommenheim Mitglied des Kantons Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Mommenheim und Bechtolsheim kamen später zu
Hessen-Darmstadt und 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Hölzle, Beiwort 58; Zimmermann 72; Winkelmann-Holzapfel 151.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Haxthausen, Harxthausen (Freiherren, Reichsritter).
Die aus dem Hochstift Paderborn stammende, dessen Erbhofmeisteramt tragende
Familie gelangte im 17. Jahrhundert an den Rhein. 1670 gewann sie erbweise von
den Rodenstein den unter der Herrschaft der Pfalz stehenden Häuserhof bei
Ingelheim. Im 18. Jahrhundert waren die Freiherren von H. mit Dilshofen und
Georgenhausen Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken und mit
einem Siebtel der Ganerbschaft Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein immatrikuliert.
Ihre Güter im Kanton Odenwald fielen 1808 an Hessen-Darmstadt und gelangten
damit 1945 zu Hessen.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Zimmermann 72;
Winkelmann-Holzapfel 152; Stetten 36, 187; Riedenauer 124; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 356 (Georgenhausen, Dislhofen 1792). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heddesdorf, Heddersdorf, Hedersdorf, Hettersdorf
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die auch in den Kantonen
Rhön-Werra und Baunach immatrikulierten H. mit dem 1808 an Aschaffenburg gefallenen
Bessenbach (Besenbach) zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, mit Lörzweiler
zum Kanton Oberrheinstrom sowie mit Teilen von
Horchheim und Arzheim zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1805
war Christoph von H. als Personalist Mitglied des Kantons Odenwald.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Winkelmann-Holzapfel 153; Pfeiffer 211; Riedenauer 124, 188; Stetten 32, 38,
39; Rahrbach 123; Neumaier 66, 73. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Horneck von Weinheim (Freiherren, Reichsritter),
Horneck zu Weinheim. Um 1790 zählten die Freiherren von H., die sich nach der
Stadt Weinheim an der Bergstraße nannten und seit dem 14. Jahrhundert
bestanden, mit einem Siebtel der Ganerbschaft Nieder-Saulheim (Niedersaulheim)
zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. Die H. (von Weinheim) gehörten im 17. Jahrhundert dem Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken, im späteren Jahrhundert den Kantonen Baunach und Gebirg
an.
L.: Zimmermann 73; Winkelmann-Holzapfel 153; Riedenauer 124; Rahrbach 128;
Neumaier 150. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ingelheim, genannt Echter von Mespelbrunn
(Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren
von I. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Steigerwald (um 1800) des
Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert gehörten die Grafen zu I. zum
Ritterkreis Rhein und zwar wegen Schöneberg (Schönberg), Dörrebach mit Ruine
Gollenfels, Hergenfeld, Schweppenhausen, Seibersbach und Waldhilbersheim zum
Kanton Niederrheinstrom und wegen Gaulsheim zum Kanton Oberrheinstrom.
Außerdem waren sie mit Unterhausen und Teilen von Würzberg Mitglied im Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Unterhausen fiel 1808 an Aschaffenburg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543, 545; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
595; Seyler 370; Zimmermann 73; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124;
Stetten 36, 39; Rahrbach 136; ; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 356 (Holzhausen 18.
Jh.). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Isenburg, Ysenburg (Grafen, Grafschaft, Fürstentum).
Zunächst nach Rommersdorf, dann nach der 1103 erstmals erwähnten Burg I. bei
Neuwied nannten sich die seit 1098 bezeugten Grafen von I. (Rembold I. † 1121), die vermutlich zu einem seit dem
9./10. Jahrhundert auftretenden edelfreien mittelrheinischen Geschlecht gehören.
Sie waren Vögte der Reichsabtei Fulda und Grafen im Gau Einrich links der
unteren Lahn sowie Grafen von Arnstein, von 1232 bis 1414 Grafen von Limburg
und von 1326 bis 1462 Grafen von Wied. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts
teilten sie sich in (die Linien Kobern an der unteren Mosel [bis 1301], Grenzau
[mit den Abspaltungen Limburg vor 1249, Büdingen und Arenfels vom Ende 13.
Jahrhundert bis 1373] und Braunsberg [seit 1340 Grafen von Wied] bzw.) den
gerlachschen und den remboldschen Stamm und erbauten bis zum Ende des 12.
Jahrhunderts in vier Linien die vier Häuser der Burg (Runkeler Haus 1373 an
Wied, Wiedisches Haus, Kobernhaus 1344 an salentinische Linie, viertes Haus im
16. Jahrhundert an Isenburg-Neumagen). Der gerlachsche Stamm (Niederisenburg)
erlosch 1664 mit der Linie Niederisenburg (Isenburg-Grenzau), die Lehen teils
des Erzstifts Trier, teils des Erzstifts Köln hatte. Beim Aussterben zog Trier
die Lehen ein. Die Grafen von Wied beanspruchten das Erbe, erlangten aber
zusammen mit den Freiherren von Walderdorff (Walderdorf), die sich vom letzten
Grafen eine Anwartschaft auf die Lehen hatten erteilen lassen, nur Isenburg,
Großmaischeid (Großmeyscheid) und Meud, während Grenzau und Hersbach
(Herschbach) bei Trier blieben und 1803 an Nassau-Weilburg kamen. Dieses
erhielt 1806 auch die wiedschen Teile und gab das ehemals niederisenburgische
Gut 1815 überwiegend an Preußen (Regierungsbezirk Koblenz) ab. Herschbach (Hersbach)
kam 1866 mit Nassau an Preußen. Der remboldsche Stamm (Oberisenburg) beerbte um
1213/1245 (vor 1247) mit anderen (Eberhard von Breuberg, Konrad von
Hohenlohe-Brauneck, Rosemann von Kempenich und Albert von Trimberg) die
Herren/Grafen von Büdingen zwischen Nidder, Kinzig, Salz und Limes (Herrschaft
Büdingen [1324 fünf Achtel], Grafschaft Cleeberg) und baute im Reichsforst Büdingen
eine Herrschaft auf. Sie wurde seit 1335 auf Birstein und seit 1412/1419/1486
auf Offenbach ausgedehnt. 1442 wurde wegen Büdingen von der Linie
Isenburg-Birstein der Reichsgrafenstand erworben. Im 16. Jahrhundert erfolgte
der Übertritt zum Calvinismus und eine Aufspaltung in zahlreiche Linien (1517
Linien Isenburg-Ronneburg, Isenburg-Birstein). Von 1601 bis 1628 wurde das Haus
nochmals vereinigt (u. a. erlosch 1625 Isenburg-Marienborn). 1628 teilte es
sich jedoch erneut in fünf Linien (u. a. Isenburg-Offenbach bis 1718,
Isenburg-Birstein, Isenburg-Philippseich bis 1920). 1635 kam es zur vorübergehenden
Sequestrierung der Grafschaft an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Seit 1684
bestanden die Hauptlinien Isenburg-Büdingen und Isenburg-Birstein.
Isenburg-Birstein wurde 1744 in den Reichsfürstenstand erhoben. Im 18.
Jahrhundert zählte die Fürstin von I., geborene Gräfin von Parkstein, wegen
Altenbamberg, (Altenbaumburg) Alte Baumburg und Steigerhof zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Durch § 19 des Reichsdeputationshauptschlusses
vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von I. für die Abtretung des Dorfes Okriftel
das Dorf Geinsheim (Gainsheim) am Rhein mit gewissen Resten der Abtei Sankt
Jakobsberg (Jakobsburg) auf der rechten Rheinseite sowie das Dorf Bürgel bei
Offenbach, die Fürstin zu I., Gräfin von Parkstein, für ihren Anteil an der
Herrschaft Reipoltskirchen und anderen Herrschaften am linken Rheinufer eine
Rente von 23000 Gulden. 1806 trat Isenburg-Birstein dem Rheinbund bei, erlangte
die Güter von Isenburg-Philippseich und die Hälfte der Herrschaft der Grafen
Schönborn-Heusenstamm, sicherte sich die Hoheit über die gräflich gebliebenen
Linien (u. a. Isenburg-Büdingen, Isenburg-Wächtersbach, Isenburg-Meerholz) und
vereinigte so alle isenburgischen Güter mit 190 Quadratkilometern und etwa
58000 Einwohnern. 1815 wurde es aber mediatisiert und kam zunächst an Österreich
und 1816 teils an Hessen-Darmstadt, teils an Hessen-Kassel und damit 1866 an
Preußen und 1945 an Hessen. S. a. Niederisenburg, Oberisenburg.
L.: Wolff 94f., 276f.; Wallner 697ff. OberrheinRK 20, 34, 42, 48; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Winkelmann-Holzapfel 154; Fischer, C. v., Isenburg. Geschlechts-Register der
uralten deutschen Reichsständischen Häuser Isenburg, Wied und Runkel samt einer
Nachricht von deren theils ehehin besessenen, theils noch besitzenden Landen
und der Erbfolge-Ordnung aus Urkunden und Geschichtsschreibern, 1775; Simon,
G., Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, Bd. 1ff.
1864f.; Isenburg, Prinz W. v., Meine Ahnen, 1925; Isenburg, Prinz W. v.,
Isenburg-Ysenburg, Stammtafeln, 1941; Philippi, H., Territorialgeschichte der
Grafschaft Büdingen, 1954; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2.
A. 1987; Isenburger Urkundenregesten 947-1500, bearb. v. Battenberg, F., 1976;
Decker, K., Isenburg, LexMA 5 1990, 673f. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Isenburg-Birstein (Grafen, Reichsfürsten). Die Grafen von
I. sind eine seit 1628 bestehende Linie der Grafen von Isenburg, die 1744 in
den Reichsfürstenstand erhoben wurde. Im 18. Jahrhundert zählte die Fürstin von
I., geborene Gräfin von Parkstein, wegen Altenbamberg, Altenbaumburg (Alte
Baumburg) und Steigerhof zum Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfassten die zum
oberrheinischen Reichskreis zählenden Güter 7 Quadratmeilen mit 22500
Einwohnern (die Gerichte Reichenbach, Wenings, Wolferborn, Selbold,
Langendiebach und das Oberamt nebst Stadt Offenbach). Durch § 19 des Reichsdeputationshauptschlusses
vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von I. für die Abtretung des Dorfes Okriftel
das Dorf Geinsheim am Rhein mit gewissen Resten der Abtei Sankt Jakobsberg auf
der rechten Rheinseite sowie das Dorf Bürgel bei Offenbach, die Fürstin von I.,
Gräfin von Parkstein, für ihren Anteil an der Herrschaft Reipoltskirchen und
anderen Herrschaften auf dem linken Rheinufer eine Rente von 23000 Gulden. 1806
trat I. dem Rheinbund bei, erlangte die Güter Isenburg-Philippseichs und die Hälfte
der Herrschaft der Grafen von Schönborn-Heusenstamm, sicherte sich die Hoheit über
die gräflich gebliebenen Linien (u. a. Isenburg-Büdingen-Büdingen, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach
und Isenburg-Büdingen-Meerholz) und vereinigte so alle oberisenburgischen Güter
mit 190 Quadratkilometern und etwa 58000 Einwohnern. 1815 wurde I. mediatisiert.
Seine Güter kamen 1816 teils an Hessen-Darmstadt, teils an Hessen-Kassel und
damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 277; Zeumer 553 II b 60, 9; Wallner 697 OberrheinRK 20; Simon, G.,
Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, Bd. 1ff. 1965;
Isenburg-Ysenburg 963-1963, hg. v. Isenburg, Fürstin I. v., 1963.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kerpen (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von K. mit Würzweiler und Fürfeld samt
Biedenthalerhof (Biedenthaler Hof) zum Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Mit Illingen, Lixingen und Ruhlingen (Rollingen) waren
sie im Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 545; Roth v. Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 154. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Knebel von Katzenelnbogen (Freiherren,
Reichsritter). Im späten 16. Jahrhundert und im 17. Jahrhundert gehörten die K.
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren K. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim und Neuweier
(Neuweyer) zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein sowie zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Philipp Franz K.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Zimmermann 75; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124; Neumaier 73.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Köth von Wanscheid (Reichsritter). Bis zu
ihrem Erlöschen 1788 zählten die K. mit einem Achtel der Ganerbschaft
Mommenheim, einem Fünftel der Ganerbschaft Schornsheim, Sörgenloch und Udenheim
zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Zimmermann 75; Winkelmann-Holzapfel, 154;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 356 (Hahn) 1788 ausgestorben?. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Landstuhl (Herrschaft). L. bei Kaiserslautern wird
als Königsgut Nannenstul zu Anfang des 9. Jahrhunderts im Reichsurbar Lorschs
erstmals erwähnt. Mit der um 1160 erbauten Burg Nannenstein wurde L. dann
Mittelpunkt einer Herrschaft, die als Reichslehen an verschiedene Inhaber
gegeben wurde. Am Ende des 15. Jahrhunderts kam sie an die Sickingen, die sie
bis zum Ende des 18. Jahrhunderts innehatten. In der Reichsmatrikel von 1776
wird das zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein zählende L. im schwäbischen Reichskreis genannt. 1815 fiel
es an Bayern, 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Gumpelzhaimer 92; Wolff 516; Knocke, T., Landstuhl in Vergangenheit und
Gegenwart, 1951. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Langwerth zu Simmern (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert waren die Freiherren von L. mit einem Siebtel der
Ganerbschaft Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) und einem Fünftel der
Ganerbschaft Schornsheim Mitglieder des Kantons Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Außerdem waren sie im Kanton Mittelrheinstrom
immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 547; Zimmermann 75f.; Winkelmann-Holzapfel
155; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 356 Langwerth von Simmern (im Rheingau).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Leyen (Reichsritter, Freiherren, Grafen, Fürsten
[von der Leyen]). 1158 erscheint an der Mosel ein edelfreies Adelsgeschlecht,
das sich nach Gondorf (Cunthereve) benennt, seit 1300/1375 aber als von der L.
(mhd. lei, Fels) auftritt. Seine Angehörigen waren Erbtruchsessen des Erzstifts
Trier. Am Ende des Mittelalters erheiratet Georg I. Güter der Ministerialen
Mauchenheimer in Zweibrücken. 1653 wurden die Ritter Reichsfreiherren und
erwarben zu verstreuten reichsritterschaftlichen Gütern 1667 vom Erzstift Trier
die Herrschaften Blieskastel und Bürresheim/Burrweiler (Burresheim/Burrweiler),
wobei sie um 1760 Blieskastel zur Residenz ausbauten. Dazu kamen Adendorf bei
Bonn, die Herrschaft Leiningen auf dem Hunsrück, die Herrschaft Arenfels
nordwestlich von Neuwied und Sankt Ingbert. 1697/1705 erhielten sie als Lehen Österreichs
die seit 1504 österreichische, zum schwäbischen Reichskreis steuernde, 170
Quadratkilometer umfassende Grafschaft Geroldseck (Hohengeroldseck) bei Lahr.
1711 wurden sie Reichsgrafen (schwäbische Bank), erwarben in Nassau, Schwaben
und Bayern insgesamt 450 Quadratkilometer Güter und wurden wegen ihrer
vorteilhaften verwandtschaftlichen Beziehungen zu Karl Theodor von Dalberg und
Josephine Napoleon mit dem Beitritt zum Reichsbund 1806 Fürsten mit Souveränität
über Geroldseck (Hohengeroldseck). Mit Nievern, Fachbach, Hohenmalberg, Hühnerberg
(Hünerberg), Lindenbach, Miellen und den vier Potaschhöfen Büchelborn,
Dachsborn, Erlenborn und Neuborn waren die Grafen Mitglied des Kantons
Mittelrheinstrom, mit Otterbach Mitglied des Kantons Niederrheinstrom und mit
Burrweiler und Modenbacherhof des Kantons Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Das Fürstentum wurde 1815 unter Österreich und 1819
unter Baden mediatisiert.
L.: Zeumer 553 II b 61, 11; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3;
Zimmermann 76; Winkelmann-Holzapfel 155; Kleinschmidt, A., Geschichte von
Arenberg, Salm und Leyen 1789 bis 1815, 1912; Krämer, W., Beiträge zur
Familiengeschichte des mediatisierten Hauses von der Leyen und zu
Hohengeroldseck, 1964; Inventar der mittelalterlichen Urkunden des Archivs der
Fürsten von der Leyen im Landeshauptarchiv Koblenz, bearb. v. Ostrowitzki, A.,
2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 357 (Kettenbach 1550). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Löwenstein-Wertheim-Rochefort (Grafen, Fürsten). Die 1611 durch
Teilung entstandene, seit 1621 katholische Linie der Grafen von Löwenstein-Wertheim
hatte um 1790 das 1490 erworbene, seit 1504 unter Landeshoheit Württembergs
stehende Amt Abstatt der Grafschaft Löwenstein, einen 1581 erworbenen Anteil an
der Grafschaft Wertheim, die 1728/1730 von dem Fürsten Hatzfeld gekaufte
Herrschaft Rosenberg, die Herrschaft Breuberg und damit das Amt Kleinheubach
inne. Um 1790 zählte sie mit Brehmen, Habitzheim, Rosenberg, Bofsheim,
Bronnacker, Neidelsbach, Altenbuch, Hirschlanden und Hohenstadt zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken sowie mit Gau-Köngernheim (Gauköngernheim)
(Bösköngernheim) zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Altenbuch fiel 1808 an Aschaffenburg, Rosenberg, Bofsheim,
Brehmen, Hohenstadt und Neidelsbach kamen an Baden und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg. 1711 wurden die Grafen von L. zu Reichsfürsten erhoben. 1713
erhielt die Linie Sitz und Stimme auf der schwäbischen Reichsgrafenbank. Nach
dem Reichsdeputationshauptschluss waren Sitz und Stimme für Löwenstein-Wertheim
im Reichsfürstenrat vorgesehen. 1803 erhielt L. als Entschädigung für die
linksrheinischen Güter (Rochefort, Chassepierre, Herbeumont, Agimont,
Neufchateau und Cugnon in den Ardennen, Scharfeneck und Grafschaft Püttlingen)
von Mainz die Ämter Wörth und Trennfurt und von Würzburg die Ämter Rothenfels
und Homburg sowie die Abteien Bronnbach, Neustadt und Holzkirchen (Löwenstein-Wertheim-Rosenberg).
L.: Winkelmann-Holzapfel 156; Stetten 186, 188; Stockert, H., Adel im Übergang,
2000. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mauchenheim genannt Bechtolsheim (Freiherren,
Reichsritter). Um 1200 wird das zum rheinischen Uradel zählende Geschlecht
erstmals urkundlich erwähnt. Es war seit 1270 Ganerbe zu Bechtolsheim, seit
1429 zu Schornsheim, seit 1553 zu Mommenheim und seit 1471 zu Nieder-Saulheim
(Niedersaulheim). Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von M. mit
einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim und einem Achtel der Ganerbschaft
Mommenheim zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Mit Albertshofen samt Mainsondheim (Mainsontheim),
Bibergau und Teilen Mainstockheims waren sie seit 1727 Mitglied im Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken. Von etwa 1650 bis 1750 gehörten sie auch
dem Kanton Rhön-Werra, kurz vor 1700 dem Kanton Odenwald an. (Der Ort M. kam über
Bayern 1946 zu Rheinland-Pfalz.)
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 374; Hölzle, Beiwort 58;
Zimmermann 63; Winkelmann-Holzapfel 156; Riedenauer 122; Pfeiffer 199;
Bechtolsheim 16, 197, 360; Rahrbach 13; Neumaier 6. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberrheinstrom (Kanton, Ritterkanton). Der auch Gau
oder Wasgau genannte Kanton O. war eine Untergliederung des Ritterkreises Rhein
(am Rheinstrom) der Reichsritterschaft. Seine Kanzlei hatte ihren Sitz in
Mainz.
L.: Wolff 515. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Partenheim (Ganerbschaft). In P. bei Alzey bestand
innerhalb des Erzstifts Trier eine Ganerbschaft der zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein zählenden
Herren von P. und Freiherren von Wallbrunn. Über Hessen kam P. 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 34.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pfalz (Pfalzgrafschaft bei Rhein, Kurfürstentum,
Regierungsbezirk, Landesteil). Die P. (Kurpfalz, Rheinpfalz, untere Pfalz)
entstand durch die Verlagerung der wohl spätestens im 10. Jahrhundert
entstandenen, fränkischen Pfalzgrafschaft Lothringen vom Niederrhein (Aachen, Köln,
mit Gütern bei Bacharach und Vogteirechten über Trier und Jülich) über die
Mosel zum Mittelrhein und Oberrhein. 1093 wird Heinrich von Laach, der dritte
Gatte der Witwe (Adelheid von Orlamünde) des letzten lothringischen Pfalzgrafen
aus dem Haus der Hezeliniden (Hermann), nach kaiserlicher Übertragung des
Pfalzgrafenamtes (1085) als comes palatinus Rheni (Pfalzgrafschaft bei Rhein)
erstmals genannt. Mit dieser an wechselnde Familien gelangten Pfalzgrafschaft
belehnte 1155/1156 Kaiser Friedrich I. Barbarossa seinen Stiefbruder Konrad von
Staufen und erhob ihn zum Reichsfürsten. Zur Pfalzgrafschaft kamen Hausgut,
Lehnsrechte und Vogteirechte über Speyer, Worms und Lorsch sowie zunächst auch
Trier. 1195 fiel die P. über Konrads Tochter Agnes vorübergehend an die Welfen.
1214 übertrug sie König Friedrich II. nach dem kinderlosen Tod des Welfen
Heinrich des Jüngeren (1213) an Ludwig I. von Bayern, dessen Sohn (Otto II.) über
die welfische Erbtochter Agnes auch die Eigengüter der Pfalzgrafen erwarb.
(Pforzheim gelangte über eine weitere Erbtochter an Baden.) Schwerpunkte des
Gutes waren Bacharach (12./13. Jahrhundert) und Alzey (1214 vom König
erhalten). Vom Bischof von Speyer nahm der Pfalzgraf Neustadt, vom Bischof von
Worms Heidelberg (1225) zu Lehen. Weiter erlangte er die Herrschaft über die Klöster
Schönau und Otterberg. Andere Güter wurden nach der Aufhebung Lorschs (1232)
1247/1344 gewonnen. 1255 kamen durch Teilung Oberbayern (westliche Teile mit München)
und die P. an Herzog Ludwig von Bayern, während Niederbayern mit Landshut an
Heinrich XIII. fiel. 1266/1268 wurden die staufischen Güter um Sulzbach,
1277/1289 Kaub mit dem dortigen Rheinzoll erworben. Ludwig II. war somit
angesehenster Reichsfürst und wirkte bereits 1257 als Kurfürst mit. 1329
bestimmte der wittelsbachische Hausvertrag von Pavia die Trennung der (unteren)
P. und der oberen P. im bayerischen Nordgau (Oberpfalz) zwischen Regensburg und
Fichtelgebirge, die der älteren pfälzischen Linie zugesprochen wurden, von
Bayern, das an die jüngere bayerische Hauptlinie kam, wobei die Kurwürde
zwischen P. und Bayern wechseln sollte, was die Goldene Bulle 1356 zugunsten
der P. aufhob. Unter Kurfürst Ruprecht I. gewann die Pfalz, die 1329 die
Pfandschaft der Stadt Mosbach (1330 Mosbach, Eberbach, Sinsheim, Neckargemünd,
Germersheim, Annweiler, Trifels) erlangt hatte, unter anderem 1349 Bretten,
1354 Simmern, 1375 Ingelheim, Kaiserslautern, Odernheim, Nierstein und
Oppenheim sowie 1385 die Grafschaft Zweibrücken mit Bergzabern, gab aber 1355
Teile der Oberpfalz für einige Zeit an Böhmen (Neuböhmen). 1386 wurde die
Universität Heidelberg gegründet. Ruprecht II. strebte in der sog.
Rupertinischen Konstitution die Unteilbarkeit der Pfalz an. Nach dem Tod des
1400 zum König gewählten Ruprecht III. (1410), der die an Böhmen gegebenen
Teile der Oberpfalz zurückgewann und die Grafschaften Kirchberg am Hunsrück
sowie (die Vordere Grafschaft) Sponheim (zu einem Fünftel) und die Reichsvogtei
im Elsass (1408) erlangte, wurde die P. in die vier Linien Kurpfalz
(Heidelberg, Amberg, Nabburg), Pfalz-Neumarkt (restliche Oberpfalz),
Pfalz-Simmern (bzw. Pfalz-Zweibrücken-Simmern) (bis 1685) mit der Nebenlinie
Pfalz-Zweibrücken (bis 1731) und Pfalz-Mosbach geteilt. Von diesen Linien starb
die Linie Pfalz-Neumarkt (Oberpfalz) 1443 aus und wurde von Pfalz-Mosbach und
Pfalz-Simmern beerbt. 1499 erlosch die Linie Pfalz-Mosbach und wurde von der
Kurpfalz beerbt. Unter Friedrich I. (1449-1476) wurde die Vormacht der P. am
Oberrhein (Erwerb der Reichsgrafschaft Lützelstein [1492] und Rappolstein, der
Reichslandvogtei Hagenau, von Bischweiler, Selz, Kleeburg und Gebieten an Nahe
und Bergstraße [1462], der Grafschaft Löwenstein [1461/1464]) begründet und die
Kurpfalz modern organisiert. 1503 gingen im bayerischen Erbfolgekrieg die Güter
im Elsass an Habsburg, die Grafschaft Löwenstein an Württemberg und Lauf,
Hersbruck und Altdorf an Nürnberg verloren, doch wurde die neue Linie
Pfalz-Neuburg 1508 noch mit Gütern Bayern-Landshuts ausgestattet. 1556 führte
Otto Heinrich (Ottheinrich) die Reformation in seinem sehr zersplitterten
Herrschaftsgebiet ein. 1559 starb mit Ottheinrich von Pfalz-Neuburg die alte
Linie Kurpfalz aus und wurde (1556) in Pfalz-Neuburg von Pfalz-Zweibrücken
(Wolfgang) und in den Kurlanden von Pfalz-Simmern (Friedrich III.) als
mittlerer Kurlinie beerbt. Der neue Kurfürst führte dort sofort den Calvinismus
ein. Infolge der Wahl zum König des aufständischen Böhmen (1619) verlor
Friedrich V. Land und Kurwürde 1623 an Herzog Maximilian von Bayern, wobei
weitere Güter an Habsburg und Hessen-Darmstadt kamen. Friedrichs Sohn erhielt
1648 die P. und eine neue achte Kurwürde, während die Oberpfalz und die alte
Kurwürde bei Bayern verblieben. 1685 erlosch die Linie Pfalz-Simmern. Ihr
folgte die aus Pfalz-Zweibrücken hervorgegangene katholische Linie
Pfalz-Neuburg. Da auch König Ludwig XIV. von Frankreich für die Frau seines Bruders,
Liselotte von der P., Erbansprüche auf Simmern, Kaiserslautern, Germersheim und
Sponheim erhob, kam es zum pfälzischen Erbfolgekrieg (1688/1697) und der Verwüstung
der Pfalz (1697) durch Frankreich, das Straßburg und Saarlouis behielt,
Lothringen aber verlor. Pfalz-Neuburg vermochte sich - mit Ausnahme
Germersheims - zu behaupten. Vorübergehend wurden die alten Kurrechte und die
Oberpfalz zurückgewonnen. Zeitweise gehörte die P. dem Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken an. 1720 wurde die Residenz von Heidelberg nach Mannheim
verlegt und zwischen 1743 und 1748 eine Sommerresidenz in dem 1200 erlangten
Schwetzingen eingerichtet. 1742 erlosch die Linie Pfalz-Neuburg. Sie wurde von
Karl Theodor aus der Linie Pfalz-Sulzbach beerbt, der durch Tausch die
Herrschaften Zwingenberg und Ebernburg erlangte und zur Finanzierung seiner
Hofhaltung die Industrie förderte. Wegen Udenheim gehörte unter ihm die P. seit
1788 zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. 1777 fiel ihm Bayern an. Als Folge hiervon wurde der Hof von Mannheim
1778 nach München verlegt. Der Versuch, Bayern gegen die habsburgischen
Niederlande an Österreich abzugeben, scheiterte 1778/1779 und 1784/1785 an dem
Widerstand Preußens. Am Ende seines Bestehens umfasste das niemals
geschlossene, in bunter Gemengelage mit anderen Herrschaften liegende, von
Germersheim bis Bacharach und von Kaiserslautern bis Mosbach reichende Gebiet
der zum kurrheinischen Reichskreis zählenden P. 8200 Quadratkilometer (bzw. 76
Quadratmeilen) mit rund 300000 Einwohnern. 1801 musste Maximilian I. Joseph aus
der 1799 erbenden Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld die Abtretung der
linksrheinischen, seit 1792 besetzten Gebiete an Frankreich (Departement
Donnersberg) anerkennen. Das rechtsrheinische Gebiet wurde 1803 an Baden,
Hessen-Darmstadt, Nassau-Usingen (Nassau) und Leiningen verteilt. 1815 kamen
die linksrheinischen Teile von Frankreich zurück und fielen 1816 weitgehend und
um Gebiete Sickingens, Nassaus, von der Leyens, Leiningens usw. erweitert als
Ersatz für Salzburg, Innviertel und Hausruckviertel an Bayern, im Übrigen an
Hessen und Preußen. Der bayerische Teil bildete zunächst die königlich
bayerischen Lande am Rhein, seit 1836 den bayerischen, von Speyer aus
verwalteten Regierungsbezirk P. (seit 1838 Rheinpfalz). Von Dezember 1918 bis
Juni 1930 war die Pfalz von Frankreich besetzt. (1919 bzw.) 1920 gelangten
Teile der Westpfalz (Homburg, Sankt Ingbert, Blieskastel, insgesamt 418
Quadratkilometer mit 100000 Einwohnern) zum Saargebiet. Bereits 1940 wurde die
P. aus der Verwaltung Bayerns gelöst und kam nicht mehr zurück. 1945 gehörte
die P. zur französischen Besatzungszone und wurde 1946 wie Rheinhessen und
Koblenz-Trier Teil des Landes Rheinland-Pfalz, wobei sie bis 1968 eigener
Regierungsbezirk war (seit 1968 Rheinhessen-Pfalz).
L.: Wolff 88; Zeumer 552 I 5; Wallner 699 KurrheinRK 4; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38
(1789) C3; Winkelmann-Holzapfel 158; Riedenauer 129; Neumaier 49f., 125, 127,
140; Haselier, G./Sante, G., Die Pfalz - Das Saarland, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 8; Tolner, C., Codex
diplomaticus palatinus, 1700; Widder, J., Versuch einer vollständigen
geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstlichen Pfalz am Rheine,
1786ff.; Frey, M., Versuch einer geographisch-historisch-statistischen
Beschreibung des königlich baierischen Rheinkreises, Bd. 1ff. 1836ff.; Häusser,
L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 1845, 2. A. 1856, Neudruck 1970;
Koch, A. u. a., Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd. 1f. 1894ff.; Haberle,
D., Pfälzische Bibliographie, Bd. 1ff. 1907ff.; Schreibmüller, H., Bayern und
Pfalz 1816-1916, 1916; Raumer, K. v., Die Zerstörung der Pfalz 1689, 1930; Pfälzischer
Geschichtsatlas, hg. v. Winkler, W., 1935; Stamer, C., Kirchengeschichte der
Pfalz, Bd. 1ff. 1936ff.; Zimmermann, F., Die Weistümer und der Ausbau der
Landeshoheit in der Kurpfalz, 1937; Gerstner, R., Die Geschichte der
lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft von ihren Anfängen bis zur
Ausbildung des Kurterritoriums Pfalz, 1941; Christmann, E., Die Siedlungsnamen
der Pfalz, Bd. 1ff. 1952ff.; Schütze, C., Die territoriale Entwicklung der
rheinischen Pfalz im 14. Jh., Diss. phil. Heidelberg 1955; Vogt, W.,
Untersuchungen zur Geschichte der Stadt Kreuznach und der benachbarten
Territorien im frühen und hohen Mittelalter, 1956; Böhm, G. F., Beiträge zur
Territorialgeschichte des Landkreises Alzey, 1956; Weizsäcker, W., Pfälzische
Weistümer, 1957ff.; Trautz, F., Die Pfalz am Rhein in der deutschen Geschichte,
1959; Karst, T., Das kurpfälzische Oberamt Neustadt an der Haardt, 1960;
Schmidt, H., Die Kurpfalz unter den Kurfürsten der Häuser Neuburg und Sulzbach
1665-1799, (in) Mannheimer Hefte 1962; Hess-Gotthold, J., Hausmacht und Politik
Friedrich Barbarossas im Raume des heutigen Pfälzer Waldes, 1962; Pfalzatlas,
hg. v. Alter, W., 1963ff. (u. a. Schaab, M./Moraw, P., Territoriale Entwicklung
der Kurpfalz von 1156-1792); Cohn, H., The Government of the Rhine Palatinate
in the 15th century, 1965; Territorialverhältnisse der Gemeinden in
Rheinland-Pfalz von 1789 bis zur Bildung des Landes, Statistik von
Rheinland-Pfalz 172 (1967); Haas, R., Die Pfalz am Rhein, 1967, 2. A. 1968;
Weiden, A. v. d., Erste Landesaufnahme in unserem Landesgebiet und Veröffentlichung
des danach gefertigten topographischen Kartenwerks aus den Jahren 1804-1820,
Nachrichtenblatt der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz 12
(1969); Press, V., Calvinismus und Territorialstaat. Regierung und Zentralbehörden
der Kurpfalz 1559-1619, 1970; Topographische Aufnahme pfälzischer Gebiete durch
Offiziere des kgl. bayerischen Generalstabes 1836-1837, hg. v.
Landesvermessungsamt des Saarlandes, 1973-197474; Spieß, K., Lehnsrecht,
Lehnspolitik und Lehnsverwaltung der Pfalzgrafschaft bei Rhein im Spätmittelalter,
1978; Spieß, K., Das älteste Lehnsbuch der Pfalzgrafen bei Rhein vom Jahr 1401,
1981; Haas, R./Probst, H., Die Pfalz am Rhein, 4. A. 1984; Moersch, K.,
Geschichte der Pfalz, 1987; Schaab, M., Geschichte der Kurpfalz, Bd. 1f.
(Mittelalter) 1988ff.; Hesse, W., Hier Wittelsbach, hier Pfalz. Die Geschichte
der pfälzischen Wittelsbacher von 1214 bis 1803, 1989; Handbuch der baden-württembergischen
Geschichte, hg. v. d. Komm.f. gesch. Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff.
1990ff.; Maier, F., Die baierische Unterpfalz, 1990; Heimann, H., Hausordnung
und Staatsbildung, 1993; Schaab, M., Pfalzgrafschaft bei Rhein, LexMA 6 1993, 2013;
Kurpfalz, hg. v. Schweickert, A., 1997; Ausgewählte Urkunden zur
Territorialgeschichte der Kurpfalz 1156-1505, hg. v. Schaab, M., 1998;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Die Pfalz im 20. Jahrhundert, hg. v. Schwarzmüller,
T. u. a., 1999; … so geht hervor’
ein neue Zeit, hg. v. Kohnle, A. u. a, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 440; Kohnle, A., Kleine Geschichte der
Kurpfalz, 2005; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 497; Reinhardt,
C., Fürstliche Autorität versus städtische Autonomie, 2012; Peltzer, J., Der
Rang der Pfalzgrafen bei Rhein, 2013; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 156.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rhein, Rheinstrom, am Rheinstrom, rheinischer
Ritterkreis (Ritterkreis). Der Ritterkreis R. (rheinischer Ritterkreis) war wie
der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkreis) und der Ritterkreis Franken
(fränkischer Ritterkreis) eine Untergliederung der Reichsritterschaft. Er
setzte sich aus den Kantonen Oberrheinstrom
(Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz) zusammen.
Seine Verfassung stammte von 1652. Er umfasste etwa 360 Gebiete mit 90000
Einwohnern und 60 Ritterfamilien. 1801 kamen die linksrheinischen Güter an
Frankreich. 1805/1806 gingen die übrigen Güter in den umgebenden Ländern auf.
Damit endete der Ritterkreis.
L.: Wolff 515. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Riaucour (Grafen, Reichsritter). Um 1790 waren
die Grafen von R. mit Binau Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises
Franken. Mit der Hälfte von Hillesheim waren sie im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein immatrikuliert.
S. Schall-Riaucour.
L.: Winkelmann-Holzapfel 159; Riedenauer 126. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sankt Jakobsberg (Abtei). Bis 1791 war die
Abtei S. bei Mainz wegen Planig (Planing) Mitglied des Kantons Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 154. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schenk von Schmidtburg, Schenk zu Schmidburg,
(Reichsritter). Um 1790 waren die Freiherren S. mit Iben Mitglied im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1773 zählten
sie als bereits im Stichjahr 1680 angesessene und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierte Familie zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Winkelmann-Holzapfel 161. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schönborn (Reichsritter, Freiherren, Grafen). Nach
dem Ort S. bei Limburg an der unteren Lahn nannte sich ein 1284 erstmals sicher
bezeugtes rheinisches, aus der Ministerialität aufgestiegenes Adelsgeschlecht.
Seit dem späten Mittelalter gehörte es mit verschiedenen, bis zur ersten Hälfte
des 17. Jahrhunderts mit Ausnahme eines Zweiges aussterbenden Linien zur
rheinischen Reichsritterschaft (Ritterkreis Rhein). Im 17. Jahrhundert
verlagerte es seinen Schwerpunkt nach Franken. 1642 wurde Johann Philipp von
Schönborn Bischof von Würzburg, 1647 Erzbischof von Mainz. Als Folge hiervon
erlangte das Geschlecht für längere Zeit eine hervorgehobene Stellung. 1663
wurde es in den Freiherrenstand, 1701 in den Reichsgrafenstand erhoben. Wegen
der 1671 erworbenen Herrschaft Reichelsberg gehörten die Grafen von S. zu den
fränkischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags.
1701/1704 erwarben sie die reichsständische Herrschaft Wiesentheid und damit
eine zweite Stimme im fränkischen Reichsgrafenkollegium. Seit der Mitte des 17.
Jahrhunderts waren die Grafen von S. in den Kantonen Odenwald, Steigerwald,
Gebirg (ab Mitte des 18. Jahrhunderts) und Baunach (seit etwa 1790)
immatrikuliert. Die im 18. Jahrhundert entstandene Linie Schönborn-Heusenstamm
erlosch 1801. Von den Grafen von Schönborn-Wiesentheid zweigten sich 1801 und
1811 die Grafen von Schönborn-Buchheim in Österreich und die Grafen von S. in Böhmen
ab. Um 1800 zählten sie mit Heusenstamm, Gravenbruch (Grafenbruch), Hausen,
Obertshausen, Patershäuser Hof, Schloss S., Huckelheim, Bromelbergerhof, Dörnsteinbach,
Großblankenbach, Großkahl, Großlaudenbach, Hauenstein, Hauhof, Kahler Glashütte
(Kahler), Königshofen, Krombach, Langenborn, Mensengesäß, Oberschur,
Oberwestern, Polsterhof, Schneppenbach, Unterschur, Waag, Wesemichshof
(Wesemichshofen), Schöllkrippen und Michelbach zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Wegen Gaibach und Zeilitzheim waren sie im Kanton
Steigerwald immatrikuliert. Weiter waren sie mit der Hälfte von Dorn-Assenheim
(Dornassenheim) Mitglied im Kanton Mittelrheinstrom und mit Badenheim im Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
Michelbach fiel 1808 an Hessen-Darmstadt und Huckelheim, Oberwestern, Schöllkrippen,
Großlaudenbach und Kahl an Aschaffenburg und damit später an Bayern. Die
Herrschaften Wiesentheid und Reichelsberg kamen 1806/1810 durch Mediatisierung
an Bayern. Der Ort S. gelangte 1479 über Katzenelnbogen an Hessen, 1803 an
Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Zeumer 554 II b 62, 9, 62, 10; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 162; Bechtolsheim 22, 65f.; Riedenauer 127; Stetten 39,
187f.; Domarus, M., Würzburger Kirchenfürsten aus dem Hause Schönborn, 1951;
Schröcker, A., Besitz und Politik des Hauses Schönborn vom 14. bis zum 18.
Jahrhundert, (in) Mitteilungen des österreich. Staatsarchivs 26 (1973); Die
Grafen von Schönborn, hg. v. Maué, H. u. a., 1989; Bott, K., Bibliographie zur
Geschichte des Hauses Schönborn, 1991; Schraut, S., Das Haus Schönborn, 2004;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 357 (Heusenstamm). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sickingen (Herren, Reichsritter). Nach S. bei
Karlsruhe nannten sich Herren von S. Von ihnen trat besonders der Reichsritter
Franz von S. (1481-1523) hervor, der durch Fehden und Kriegszüge ansehnliche Güter
am Mittelrhein erwarb und die Hoffnung der Reichsritterschaft auf eine eigenständige
Stellung im Reich neben Reichsfürsten und Reichsstädten verkörperte. Seine
wichtigsten Burgen waren Landstuhl und Ebernburg. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten
die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, im 18. Jahrhundert mit S.
zum Kanton Kraichgau, zum Kanton Rhön-Werra, mit Sauerburg, Hof Oders (Aders)
und Sauerthal (Sauertal) zum Kanton Mittelrheinstrom, mit Köngernheim zum
Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
und (die Sickingen-Schallodenbach) mit Schallodenbach, Heimkirchen,
Schneckenhausen und Wörsbach zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein sowie mit einem Viertel von Obenheim zum Ritterkreis Unterelsass. S.
selbst kam 1368 an die Pfalz (Kurpfalz), 1806 an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 384; Hölzle, Beiwort 63; Zimmermann 78;
Winkelmann-Holzapfel 163; Stetten 23; Riedenauer 127; Neumaier 150;
Langbrandtner, H., Die sickingische Herrschaft Landstuhl, 1991; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 358 (Oberkainsbach 1550). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sturmfeder (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Wegen
Großaspach mit Oppenweiler und Schozach waren die S. von Oppenweiler von 1542
bis 1805 im Kanton Kocher immatrikuliert. Um 1790 waren die Freiherren S. (von
und zu Oppenweiler) mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim Mitglied
des Kantons Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Zimmermann 79;
Winkelmann-Holzapfel 164; Kollmer 372; Schulz 272. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vogt von Hunolstein, Vogt von Hunoltstein
genannt von Steinkallenfels (Freiherren, Reichsritter). Der V. ist 1239
erstmals belegt, doch gingen die bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gewonnenen Güter
um die Burg Hunolstein durch Fehden mit den Grafen von Salm, Sponheim und der
Reichsstadt Speyer wieder verloren. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren
V. mit Abtweiler, drei Achteln von Boos, Teilen von Staudernheim, Merxheim und
Teilen von Weiler sowie Dörrmoschel mit Teschenmoschel zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Mit Nack und Nieder-Wiesen
(Niederwiesen) waren sie im Kanton Oberrheinstrom
immatrikuliert. Außerdem gehörten sie im späteren 17. Jahrhundert zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken sowie 1802 zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 166; Uhrmacher, M., dilecti fideles nostri? (in )
Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, hg. v. Henn, V. u. a.,
2001; Grimbach, J., Zur Territorialpolitik der Vögte von Hunolstein im Spätmittelalter
(in) Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, 2001.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Waldecker zu Kaimt, Waldecker zu Keimpt
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren W. mit
Altenbamberg und Hohlenfels (Hollenfels) zum Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wallbrunn, Walbrunn (Freiherren, Reichsritter).
Von etwa 1550 bis um 1800 zählten die Freiherren von W. zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Um 1550 waren
sie Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Wallbrunn zu
Gauersheim, Wallbrunn zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim), Wallbrunn zu
Partenheim.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Zimmermann 80;
Hellstern 216; Stetten 33, 38; Kollmer 382; Neumaier 66f., 70, 73, 151;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 358 Walbrunn (bei Pfungstadt, um Frankfurt am Main).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wallbrunn zu Gauersheim (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit einem
Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, Gauersheim und Teilen von Hochspeyer
samt Teilen von Frankenstein zum Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1705
erlangte der aus der rheinischen Ritterschaft stammende Johann Christoph von
W., markgräflich-badischer Geheimer Rat und Kammermeister, durch Heirat das
Rittergut Schwieberdingen. Danach gehörten die W. bis zum Verkauf des Gutes
(1771/1773) zum Kanton Neckar (Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 58; Hellstern 216; Kollmer 382; Winkelmann-Holzapfel 167.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wallbrunn zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim)
(Freiherren, Reichsritter). Um 1790 zählten die Freiherren von W. mit einem
Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim
und zwei Siebteln der Ganerbschaft Niedersaulheim (Nieder-Saulheim) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 167. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wallbrunn zu Partenheim (Freiherren, Reichsritter).
Um 1790 zählten die Freiherren von W. mit einem Zehntel der Ganerbschaft
Bechtolsheim, einem Drittel von Partenheim und zwei Fünfteln der Ganerbschaft
Schornsheim zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 168. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wambolt von Umstadt (Freiherren, Reichsritter),
Wambolt von und zu Umstadt. Vom frühen 16. Jahrhundert bis um 1800 zählten die
Freiherren W., die ursprünglich aus dem Niddagau stammten, mit der 1721
erworbenen Herrschaft Birkenau, Hasselhof (Hasselhöfe,) Kallstadt und Rohrbach
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Mit zwei Dritteln Partenheim und
Weitersweiler waren sie auch Mitglied des Kantons Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Birkenau und Kallstadt fielen 1808 an Hessen-Darmstadt
und damit 1945 an Hessen.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 57; Zimmermann 80;
Winkelmann-Holzapfel 168; Stetten 33, 38, 187; Riedenauer 128; Neumaier 67, 70,
73, 132, 151; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten
hg. v. Speitkamp, W., 2014, 358 (Birkenau). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wasgau s. Vogesen, Oberrheinstrom.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Vosagiensis,
Vosagus, Gau nordwestlich Straßburgs). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zweifel, Zweiffel (Reichsritter). Vom späteren
16. bis zum früheren 18. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Von 1735 bis etwa 1747 waren die vorher zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein gehörigen Z.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 218; Seyler 397; Riedenauer 128.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gau Oberrheinstrom, s. a,. die zahlreichen einzelnen Gaue (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mainz* (EStift, Residenz, freie S, Dompropstei, Rep) Allendorf, Amorbach, Aschaffenburg, Aufenau, Augsburg (Hochstift), Battenberg, Bentzel zu Sternau, Bickenbach, Bieber, Blankenhain, Bolanden, Bönnigheim, Braunschweig-Grubenhagen, Bronnbach, Cammin bzw. Kammin, Dalberg, (Dalbergstaat,) Dassel, Dexheim, Dieburg, Disibodenberg, Dürn, Ehrenburg, Eichstätt, Eltville, Eppstein, Erbach, Erfurt, Eschwege, Forstmeister von Gelnhausen, Franken (Hztm), Freising, Fritzlar, Fulda, Gelnhausen, Gleichen, Göss, Groß-Winternheim (Großwinternheim)Grubenhagen, Halberstadt, Hanau, Hardheim, Hattstein, Havelberg, Hersfeld, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hildesheim, Hirschhorn, Holzhausen (RDorf), Idstein, Ilbenstadt, Ingelheim, Itter, Jülich-Kleve-Berg, Jungen, Kassel, Katzenelnbogen, Königstein, Kranichfeld, Krautheim, Kronberg, Künzelsau, Kurfürstenkollegium, Kurrheinischer Reichskreis, Leiningen, Limburg an der Lahn, Looz-Corswarem, Lorsch, Martinstein, Mergentheim, Mespelbrunn, Münzenberg, Murbach, Nassau, Nassau-Idstein, Naumburg, Neckarsteinach, Neckarsulm, Neubamberg, Neuengleichen, Nierstein, Nostitz, Nostitz-Rieneck, Obergriesheim, Oberrheinstrom, Oberschefflenz, Odernheim, Olmütz, Oppenheim, Ostheim, Paderborn, Pfeddersheim, Prag, Preußen, Rhein (Ritterkreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Rheinbund, Rheingau, Rheingrafen, Rheinischer Städtebund) Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Rieneck, Ruchesloh, Rüdt von Collenberg, Salm-Reifferscheid-Krautheim (Salm-Krautheim), Schönborn, Schöntal, Schwabsburg, Seligenstadt, Soden, Sooneck, Speyer, Sponheim, Starkenburg, Steinheim, Stiffe, Straßburg (Hochstift), Sulzbach (RDorf), Thüringen, Treffurt, Veldenz, Verden, Virneburg, Waldeck, Waldeck-Wildungen, Walldürn, Wildungen, Winternheim, Wittgenstein, Worms (Hochstift), Würzburg (Hochstift), Ziegenhain (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberrheinstrom* (Ka bzw. RiKa) Beckers zu Westerstetten, Botzheim, Bretzenheim, Burrweiler, Dalberg, Dalberg zu Herrnsheim, Dalberg zu Heßloch, Degenfeld, Dienheim (FreiH, RRi), Ebersberg (FreiH, RRi) (Ebersberg genannt von Weyhers), Eibingen, Eltz, Forster (FreiH, RRi), Gagern, (Greifenclau) Greifenclau-Dehrn zu Vollrads (Greiffenclau-Dehrn zu Vollrads), Hallberg, Haxthausen, Heddesdorf (Hedersdorf), Horneck zu Weinheim, (Ingelheim) (G, RRi), Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Isenburg, Isenburg-Birstein, Kerpen (FreiH, RRi), Knebel von Katzenelnbogen, Köth von Wanscheid, Landstuhl, Langwerth zu Simmern, Leyen, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Partenheim, Pfalz, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Riaucour, Sankt Jakobsberg, Schenk von Schmidburg (Schenk zu Schmidburg), Schönborn, Sickingen, Sturmfeder, (Sturmfeder von und zu Oppenweiler), Vogt von Hunolstein, (Vogt von und zu Hunoltstein), (Vogt von Hunoltstein genannt von Steinkallenfels,) Waldecker zu Kaimt, (Waldecker zu Keimpt), Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Niedersaulheim (Nieder-Saulheim), Wallbrunn zu Partenheim, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt,) Zweifel (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rhein* (RiKreis) (Rheinischer Ritterkreis) Adendorf, Ahrental, Angeloch, Arenfels, Arnstein, Auwach, Baden, Beckers zu Westerstetten, Beier von Boppard, Bellersheim, Bentzel zu Sternau, (Bernhold) Bernhold von Eschau, Bettendorf, Bicken, Blieskastel, Boos von Waldeck, Boos von Waldeck und Montfort, Botzheim, Boyneburg (FreiH, RRi), Breidbach, Brendel von Homburg, Bretzenheim, Brömser von Rüdesheim, Burscheid, Bürresheim, Burrweiler, Buseck bzw. Buseckertal, Cämmerer von Worms bzw. Kämmerer von Worms, Carben, Clodt zu Ehrenberg, Dalberg, Dalberg zu Dalberg, Dalberg zu Herrnsheim, Dalberg zu Heßloch (Hassloch), Degenfeld, Dernbach, Diede zum Fürstenstein, Dienheim, Dürckheim, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, (Eckbrecht von Dürckheim,) Ehrenburg, Eibingen, Elkerhausen (Elkershausen), Eltz, Ernberg, Eyß, Faust von Stromberg, Flersheim (Flörsheim), Forster (FreiH, RRi), Forstmeister von Gelnhausen, Franken (RiKreis bzw. Fränkischer Ritterkreis), Frankenstein bzw. Franckenstein (RRi), Frentz, Fürstenberg (RRi), Fürstenwärther, Gagern, Galen, Gans von Otzberg, Geispitzheim, Greifenclau-Dehrn zu Vollrads, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Günderode, Hallberg, Handschuhsheim, Hanstein, Hattstein, Hatzfeld, Hatzfeld-Wildenburg, Haxthausen, Heddesdorf (Hedersdorf), Hees, (Hessen,) Hessen-Kassel, Heusenstamm, Hilchen von Lorch, Hohenfeld, Horneck von Weinheim (Horneck zu Weinheim), Horxheim, Hund von Saulheim, Hüttersdorf, Illingen, Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn (G, RRi), Isenburg, Isenburg-Birstein, Jett von Münzenberg, (Kämmerer von Worms), Kerpen (FreiH, RRi), Kesselstatt (Kesselstadt), Knebel von Katzenelnbogen, Kolb von Wartenberg, Köth von Wanscheid, Kratz von Scharfenstein, Kronberg (RRi), Landeck, Landenberg, Landsberg (RRi), Landschad von Steinach, Landskron, Landstuhl, Langwerth zu Simmern, Lerch von Dirmstein, Leyen, Linden, Lösnich, Löw von Steinfurth (Löw von und zu Steinfurt), Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Mainz (EStift), Mainz (Dompropstei), Mansbach (RRi), Marienberg, Marioth zu Langenau, Martinstein, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Medelsheim, Metternich, Mittelrheinstrom, Molsberg, Münchweiler, Nassau-Usingen, Niederrheinstrom, Nievern, Oberrheinstrom, Oberstein, Ostein, Pallant, Partenheim, Pfalz, Preuschen, Quadt (Quadt-Wickrath), Rau von Holzhausen, Reck, Reichsritterschaft, Reifenberg (Reiffenberg), Requilé, Riaucour, Riedesel, Ritter zu Grünstein, Rolshausen, Roth von Burgschwalbach, Rumrodt, Sankt Jakobsberg, Scharfeneck, Schelm von Bergen, (Schenk zu Schmidtburg,) Schenk von Schmidtburg, Schilling von Lahnstein, Schmidtburg zu Weiler, Schmitz-Grollenburg, Schönberg auf Wesel, Schönborn, Schorrenburg, Schulers, Schütz von Holzhausen, Schutzbar genannt Milchling, Schwaben (RiKreis) (Schwäbischer Ritterkreis), Schweppenhausen, Sickingen, Sickingen-Schallodenbach, Sirk, Soetern, Specht von Bubenheim, Stein (ruHt), Steinkallenfels (Stein-Kallenfels), Sturmfeder (Sturmfeder von und zu Oppenweiler), Ulner von Dieburg, Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein bzw. Hunolstein), Waldbott-Bassenheim bzw. Waldbott von Bassenheim), Waldeck (rriHt), Waldecker zu Kaimt (Keimpt), Waldenburg genannt Schenkern, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Niedersaulheim (Nieder-Saulheim), Wallbrunn zu Partenheim, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt), Warsberg, Wartenstein, Weiß von Fauerbach, Wetzel genannt von Carben (Wetzel genannt von Karben), Wildenburg, Wiltberg (Wildenberg,) Wollmerath, Wrede, Zandt von Merl, Zeiskam, Züllenhard, Zweifel (Zweiffel) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wasgau* (Ka) Oberrheinstrom, s. Vogesen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)