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Allerdings gliederten bereits die Enkel Karl des Großen nach merowingischen Vorbildern 843, 870 und 879/880 das Gallorömer, Burgunder, Alemannen, Friesen, Sachsen, Thüringer Bayern, Langobarden und Italoromanen einschließende, mit Hilfe von Herzögen in Herzogtümern und Grafen in Grafschaften oder Gauen verwaltete Reich der Franken in mehrere Teile. Dabei wurden im östlichen Teil zwischen Rhein und Elbe, Nordsee und Alpen vor allem die Menschen (Franken, Alemannen, Bayern, Thüringer, Sachsen und Friesen) vereinigt, welche die (germanisch/)germanistische Volkssprache (ahd. diotisk, zu ahd. diot „Volk“) verwendeten und sich dadurch von den (französischen) Romanen im Westen (Gallien) und den (italienischen) Romanen im Süden (Italien) deutlich unterschieden. Bei der Aufteilung des lotharingischen Mittelreiches wurde das Ostreich in den Westen (und das Westreich in den Osten) bis Maastricht, Trier und Metz ausgedehnt. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vorderöstereich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Apremont (Herrschaft). Die Herren von A.
in Lothringen stiegen im 13. Jahrhundert infolge Heirat und Belehnung zu Grafen
auf. Sie besetzten den Bischofsstuhl in Metz und
Verdun. Die Herrschaft A. gehörte im 14. Jahrhundert zum Herzogtum Bar. S. a.
Aspremont
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4; Parisse, M., Apremont, LexMA
1 1980, 811; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 462, 3, 32.
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Argen (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten die zusammen 6 Quadratmeilen umfassenden Herrschaften
Tettnang und A. über Österreich zum schwäbischen Reichskreis. S. Tettnang,
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 197; Wallner 686 SchwäbRK 21; Kastner, A., Die Grafen von
Montfort-Tettnang, 1957; Vorderösterreich, hg. v. Metz,
F., 3. A. 1978. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beier von Boppard (Reichsritter). Von
1234 bis 1236 war Conrad Beyer Reichsschultheiß der Reichsstadt Boppard. 1331
bestellte der Erzbischof von Trier die Beier, die verschiedentlich auch den
Bischofsthron zu Metz einnahmen, zu erblichen
Burggrafen des zu Boppard gelegenen sog. Königshauses. 1464 gewann die jüngere
Linie über weibliche Erbfolge Anteile an der Ganerbschaft Schornsheim, die sie
bis zu ihrem Aussterben 1507 behielt. Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum
Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Zimmermann 64.
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Blâmont, Blankenberg bzw. Blankenburg
(Herrschaft, Grafen). Der Ort B. (Blankenberg) kam im 12. Jahrhundert
wahrscheinlich durch die Heirat Konrads von Salm mit Hadwid von Türkstein an
die Grafen von Salm. 1225 beauftragte Heinrich II. von Salm seinen Sohn
Friedrich mit der Verwaltung Blâmonts (Blankenbergs). 1247 erreichte dieser die
Belehnung mit diesen Gütern durch den Bischof von Metz.
Im Laufe der Zeit entstand aus der Vogtei über Güter der Abtei Senones und Metzer wie Lothringer Lehen eine reichsunmittelbare
Herrschaft über rund ein Dutzend Dörfer. Ehe das Geschlecht der Grafen bzw.
Herren von B. 1506 ausstarb, verkaufte Ulrich von B. 1499 eine Hälfte der Güter
dem Herzog von Lothringen und vermachte ihm 1504 die zweite Hälfte. 1546 und
1561 verzichteten die Bischöfe von Metz
zugunsten der Herzöge von Lothringen auf ihre Lehnsherrschaft. S. Frankreich.
L.: Wolff 304; Großer Historischer Weltatlas II 66 D4; Martimprey de Romecourt,
E. Comte de, Les sires et comtes de Blâmont, Mémoires de la Société
d'Archéologie Lorraine 1890, 76ff.; Dedenon, A., Histoire du Blamontois des
origines à la renaissance, 1931; Herrmann, H., Blâmont, LexMA 2 1983, 256f.;
Blâmont et les Blâmontois, hg. v. Andriot, C. u. a., 2009.
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Blieskastel, Castel (Herrschaft, Grafen).
Nach der 1098 erwähnten Burg B. (castellum ad Blesam, Castel) an der unteren
Blies im Saarland nannte sich eine gegen Ende des 11. Jahrhunderts von den
Grafen von Metz-Lunéville abgespaltete
lothringische Adelsfamilie, die ihrerseits im 12. Jahrhundert die Linien der
Grafen von Homburg, Lützelstein (1172-1460) und Saarwerden abspaltete und von
der Blies bis zur Mosel mit Allod (Achtelsbach, Bubenhausen, Reichweiler
[Reichsweiler], Ormesheimer Berg, B.) sowie Lehen der Erzbischöfe von Trier
(Hunolstein, Bernkastel) und der Bischöfe von Metz
und Verdun (Schamburg [Schaumberg]) begütert war. Nach dem Tod des letzten
Grafen von B. (1237) behielt seine älteste Tochter Elisabeth, die in zweiter
Ehe mit Rainald von Lothringen-Bitsch verheiratet war, die Güter. Nach ihrem
Tod kam es zum Blieskasteler Erbfolgekrieg (1276-1291) zwischen denen von Salm,
Limburg, Blankenberg, Zweibrücken und Sponheim sowie dem Bischof von Metz einerseits und den Herzögen von Lothringen und
Grafen von Saarbrücken andererseits, der nach vorübergehendem Gewinn
Blieskastels, Liebenbergs, Püttlingens, Bernkastels und Hunolsteins durch die
Grafen von Salm (1278) mit der Aufteilung des Erbes zwischen dem Herzog von
Lothringen (Grafschaft Schaumburg), dem Bischof von Metz
(1284 B., ohne Hunolstein, Schaumburg und Püttlingen) und dem Grafen von Salm
(Püttlingen) endete. Die Burg B. verkaufte der Bischof von Metz 1337 an das Erzstift Trier, das bereits 1280
Bernkastel erworben hatte. 1456/1660 erwarben die Grafen von Leyen B. und
verlegten 1773 ihre Residenz dorthin. B. zählte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1798/1802 kam es an Frankreich, 1815 an Preußen, 1816 an
Bayern, 1919/1920 und 1945/1946 an das Saargebiet und damit 1957 zum Saarland.
L.: Wolff 515; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3; Pöhlmann, C.,
Der Bliescasteler Erbfolgekrieg, Z. f. bay. LG. 8 (1935), 450ff.; Herrmann, H.,
Die Grafen von Blieskastel, (in) Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes 2
(1977), 254ff.; Mohr, W., Geschichte des Herzogtums Lothringen, 3 1979, 102ff.;
Herrmann, W., Blieskastel, LexMA 2 1983, 278.
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Breisgau (Gau, Grafschaft,
Landgrafschaft, Landvogtei). Der aus dem Keltischen kommende Name der
Landschaft zwischen Oberrhein und Schwarzwald wird um 400 erstmals genannt (7.
Jh. Brisachgowe). Die karolingische Grafschaft des alemannisch besiedelten
Breisgaues ist seit dem 11. Jahrhundert in den Händen der Zähringer belegt.
1064 ging sie an die verwandten Markgrafen von Baden, 1190 an deren Teillinie
der Markgrafen von Hachberg. Nach dem Untergang der Staufer erlangten die
Grafen von Habsburg einen Teil der Güter. 1269 fielen ihnen weitere Teile durch
das Erlöschen der Grafen von Kiburg (Kyburg) zu, die 1218 einen Teil der Güter
der Herzöge von Zähringen geerbt hatten. Während der südliche Teil des
Breisgaus bei den Markgrafen verblieb (Markgräfler Land) und am Beginn der
Neuzeit aus dem B. ausschied, wurde der nördliche „niedere“ B. als
Landgrafschaft 1318 an die Grafen von Freiburg (Urach-Freiburg) verpfändet und
kam durch Erwerb der Landgrafschaft und der Schirmherrschaft über Freiburg 1368
von den Grafen von Freiburg überwiegend an Habsburg, das 1331 Breisach und
Neuenburg sowie 1365 Kirnberg (Kürnberg) mit Kenzingen gewonnen hatte. Von 1469
bis 1474 wurde der B. von dem Habsburger Sigmund von Tirol an Burgund
verpfändet. 1478 ließ sich Habsburg mit der Landgrafschaft im Breisgau
belehnen. Seit dieser Zeit hatte der B. (mit Freiburg, Breisach, Villingen,
Neuenburg, Burkheim [Burgheim], Waldkirch, Fricktal und Grafschaft Hauenstein)
eigene Verwaltung (in Ensisheim) und Landstände. Im Frieden von Lunéville des
Jahres 1801 bzw. dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 fiel er an
den Herzog von Modena, 1803 als Erbe an Österreich-Este, 1805 an Baden und
Württemberg. 1810 trat Württemberg seinen Anteil an Baden ab. Das Fricktal
(Herrschaften Rheinfelden und Laufenburg) kam 1801 an Frankreich, 1802 an die
Helvetische Republik und 1815 an die Schweiz. Der übrige B. fiel 1951/1952 mit
Baden an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 40; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D5, III 22 (1648) C5, III 38 (1789) B4; Fehr, H., Die Entstehung der
Landeshoheit im Breisgau, 1904; Windelband, W., Der Anfall des Breisgaus an
Baden, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3
([Brisehguue, Prisekeuue, Prisecgeuue, Brisiggouue, Brisachgowe, Prisagouue,
Brisikgowe, Brisikgouui, Brysichkowe, Brisihgowi, Prisgauue, Prisegouue,
Brisiggowe, Brisichgowe, Prisichgowe, in Mittelbaden,] Sulzburg, Waldkirch,
Königschaffhausen bzw. Königsschaffhausen, Riegel, Endingen, Wendlingen,
Kenzingen, Teningen bzw. Theningen, Bahlingen, Burkheim bzw. Burgheim,
Oberrotweil bzw. Rottweil, Betzenhausen, Oberbergen, Vogtsburg, Kirchzarten,
Liel, Tutschfelden, Oberbirken, Unterbirken, Haslach, Bellingen bzw. Bad
Bellingen, Opfingen, Kirchen, Malterdingen, Ihringen, Wyhl bzw. Wyl,
Richtlingen, Mauracherhof, Neuershausen, Buggingen); Der Breisgau, hg. v.
Busse, H. u. a., 2. A. 1941; Stolz, O., Geschichtliche Beschreibung der ober-
und vorderösterreichischen Länder, 1945; Bader, K., Der deutsche Südwesten in
seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 1950, Neudruck 1978; Creutzburg, N.
u. a., Freiburg und der Breisgau, 1954; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 1, 8, II, 16, 30, 31, 32, III, 31, IV, 8, S. 263,
Brisihgouwe, pagus Brisiaguensis, pagus Brisacensis, finis Prisegauginsis,
Brisigavi; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 66 Brisgau;
Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Wogau, K. v., Die landständische
Verfassung des vorderösterreichischen Breisgaues 1679-1752, 1973; Zotz, T., Der
Breisgau und das alemannische Herzogtum, 1974; Kageneck, A. Graf v., Das Ende
der vorderösterreichischen Herrschaft im Breisgau, 1981; Zotz, T., Breisgau,
LexMA 2 1983, 601f.; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer
Zeit, 1984, 56, 111 (Binzen, Rümmingen, Steinenstadt, Tumringen, Wollbach,
Haltingen, Eimeldingen) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 531.
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Burgau (Markgrafschaft). Im Gebiet
zwischen Donau, Lech, Wertach, Schwabegg und Leipheim-Weißenhorn sind im 12.
Jahrhundert die mit den Staufern verwandten Grafen von Berg (ab 1132/1160)
begütert. Sie übernahmen nach dem Aussterben der Markgrafen von Ronsberg
1212/1213 deren Titel und übertrugen ihn auf den 1147 erstmals erwähnten B.
Nach dem Erlöschen des burgauischen Zweiges der Grafen von Berg zog König
Albrecht I. 1301 die aus Adelsgut und Reichsgut locker zusammengefügte
Markgrafschaft 1301 als Reichslehen ein. Danach gelangte B. an Habsburg, das
vor allem in den Orten B., Günzburg, Scheppach und Hochwang grundherrliche und
niedergerichtliche Rechte, im Übrigen Geleit, Zoll, Forst und Hochgericht
hatte. Im 14. und 15. Jahrhundert war B. an die Westernach, Ellerbach und
Knöringen, 1450 an Bayern-Landshut, 1485 an das Hochstift Augsburg und von 1486
bis 1492 an Bayern verpfändet. 1492 löste König Maximilian den B. mit Hilfe der
Fugger, der Reichsstädte Augsburg und Ulm sowie der ”Insassen” aus. Von 1498
bis 1559 war der B. an Augsburg verpfändet. Zwischen 1564 und 1665 war er der
Tiroler Nebenlinie des Hauses Habsburg zugeordnet, kam dann aber an die
Hauptlinie. Der Landvogt residierte in Günzburg. 1805 trat Österreich den B. an
Bayern ab.
L.: Wolff 42; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) F4; Sartori, J. v., Staatsgeschichte der Markgrafschaft Burgau, 1788;
Kolleffel, J. L., Schwäbische Städte und Dörfer um 1750. Geographische und
topographische Beschreibung der Markgrafschaft Burgau 1749-1753, hg. v. Pfand,
R., 1976ff.; Nebinger, G., Entstehung und Entwicklung der Markgrafschaft
Burgau, (in) Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, 3. A. 1978, 753ff.; Schulz, A., Burgau. Das Bild
einer schwäbischen Stadt, 1983; Wüst, W., Die Markgrafschaft Burgau, 1988, (in)
Heimatverein für den Landkreis Augsburg, Jber. 1985/1986; Schiersner, D.,
Politik, Konfession und Kommunikation, 2005.
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Chatillon (Herrschaft). Die Herrschaft C.
an der Vezouze gehörte im 18. Jahrhundert zum Hochstift Metz, das 1789 in Frankreich säkularisiert wurde.
L.: Wolff 301. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Chiemsee (Hochstift). Die Inseln des zum
Personennamen Chiemo zu stellenden Chiemsees waren schon spätsteinzeitlich
besiedelt. Vor 770 wurde auf Herrenchiemsee ein Männerkloster gegründet, das
König Karl der Große 788 an den Bischof von Metz
und König Arnulf 891 an den Erzbischof von Salzburg gab. Auf Frauenchiemsee
wurde (vor) 782 ein Frauenkloster gestiftet, das Kaiser Otto I. 969 dem
Erzbischof von Salzburg übertrug. Nach der Zerstörung durch die Ungarn im 10.
Jahrhundert wurde 1130 auf Herrenchiemsee ein Augustinerchorherrenstift neu
begründet. 1216 (Beurkundung des Vollzugs am 30. 12. 1217) errichtete
Erzbischof Eberhard von Salzburg mit Erlaubnis Kaiser Friedrichs II. hieraus
ein Bistum C. mit dem 1130 entstandenen Regularkanonikerstift Herrenchiemsee
als Bischofskirche, das nur zehn Altpfarreien umfasste. Zum Hochstift C.
gehörte das Amt Sachrang (1216), die Pfarrei Sankt Johann in Tirol sowie Güter
außerhalb des Bistumssprengels. 1305 verlegte der Fürstbischof seinen Sitz nach
Salzburg. 1803/1805/1807/1817/1818 wurde das Hochstift/Bistum innerhalb Bayerns
aufgehoben.
L.: Geiss, E., Geschichte des Benediktinernonnenklosters Frauenwörth,
Deutingers Beiträge 1 (1850), 271ff.; Seidenschnur, W., Die Salzburger
Eigenbistümer in ihrer reichs-, kirchen- und landesrechtlichen Stellung, ZRG KA
40 (1919), 177ff.; Schwaiger, G., Die altbayerischen Bistümer Freising, Passau
und Regensburg zwischen Säkularisation und Konkordat, 1959; Wallner, E., Das
Bistum Chiemsee im Mittelalter (1215-1508), 1967; Moy, J. Graf v., Das Bistum
Chiemsee, Mitt. d. Ges. für Salzburger LK 122 (1982), 1ff.; Störmer,
W./Wallner, E., Chiemsee, LexMA 2 1983, 1812ff.; Kloster Frauenchiemsee
782-2003, hg. v. Brugger, W. u. a., 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 522;
Herrenchiemsee, hg. v. Brugger, W. u. a., 2011; Adelige Damenstifte
Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011.
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Commercy (Herrschaft). Nach dem 823
(villa Commarciaco) bzw. 827/828 erstmals erwähnten Castrum C. an der Maas in
Lothringen nannten sich die in der Mitte des 12. Jahrhunderts Güter der Grafen
von Bar erheiratenden Herren von Broyes, die C. als Lehen des Hochstifts Metz hatten. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstanden
zwei Linien mit C. einerseits und Chateauvillain und Montrevel (Montrivel)
andererseits. Eine Linie erheiratete 1273/1274 über die Erbtochter die
Grafschaft Saarbrücken. 1341 erfolgte eine Teilung in Saarbrücken und ein
Drittel der Herrschaft einerseits sowie zwei Drittel der Herrschaft
andererseits. 1381/1384 ging die Linie Saarbrücken-Commercy über die Erbtochter
in die walramische Linie Nassau-Weilburg der Grafen von Nassau
(Nassau-Saarbrücken) über. S. Frankreich.
L.: Wolff 305; Dumont, C., Histoire de la ville et des seigneurs de Commercy,
Bd. 1-3, 1843; François-Vives, S., Les seigneurs de Commercy au Moyen Age (XIe
s.-1429), Mém. Soc. Arch. Lorr. 1936-1939; Mathieu, A., Recherches sur la
topographie ancienne de Commercy, 1981 (masch.schr.); Parisse, M., Commercy,
LexMA 3 1986, 83f.; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 129.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Corvey (gefürstete Reichsabtei, Bistum,
Fürstentum, Residenz). 815/816 gründeten die Vettern Kaiser Karls des Großen
Adalhard und Wala in Hethis (Hethi) in Sachsen bei Neuhaus im Solling als
Propstei des westfränkischen Klosters Corbie an der Somme ein Kloster, das
Kaiser Ludwig der Fromme 822 an seinen endgültigen Ort (Nova Corbeia, C., am
Übergang des Hellweges über die Weser) verlegte. Durch Privilegien und
Schenkungen (826 Eresburg, 834 Meppen) stark gefördert errang es rasch eine
führende Rolle bei der Vermittlung der fränkischen Kultur in das neugewonnene
Sachsen und besaß im 12. Jahrhundert 60 Kirchen zwischen Siegen, Halberstadt
und Bremen. Im Hochmittelalter büßte es diesen Rang freilich wieder ein und
verlor sein Herrschaftsgebiet bis auf einen kleinen Rest im unmittelbaren
Umland. 1792/1794 wurde C. zum Fürstbistum erhoben, 1803 säkularisiert. Das
weltliche Fürstentum mit Höxter und 16 Dörfern (5 Quadratmeilen bzw. 275
Quadratkilometer mit 10000 Einwohnern) kam an den Erbprinzen von Nassau-Oranien
(Oranien-Nassau), 1807 an das Königreich Westphalen und 1815 an Preußen. Aus
dem Domanialgut entstand 1820/1822 das Mediatfürstentum C., das 1834 von
Hessen-Rotenburg an die Fürsten von Hohenlohe-Schillingsfürst (seit 1840
Herzöge von Ratibor, Fürsten von C.) kam. 1946 fiel C. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 332f.; Zeumer 552 II a 35; Wallner WestfälRK 27; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648), III 38 (1789) B3; Richtering,
H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Abhandlungen zur Corveyer Geschichtsschreibung, hg. v. Philippi, F., 1906ff.;
Thiele, K., Beiträge zur Geschichte der Reichsabtei Corvey, 1928; Rave, W.,
Corvey, 1958; Kunst und Kultur im Weserraum 800-1600. Ausstellung des Landes
Nordrhein-Westfalen, Corvey 1966, Bd. 1ff.; Kaminsky, H., Studien zur
Geschichte der Abtei Corvey in der Salierzeit, Diss. phil. Köln 1968; Kaminsky,
H., Studien zur Reichsabtei Corvey in der Salierzeit, 1972; Föllinger, G.,
Corvey - Von der Reichsabtei zum Fürstbistum, 1978; Die alten Mönchslisten und
die Traditionen von Corvey Teil 1, neu hg. v. Honselmann, K., 1982; Prinz, J.,
Die Corveyer Annalen, 1982; Der Liber vitae der Abtei Corvey, hg. v. Schmid,
K./Wollasch, J., 1983; Kaminsky, H./Fahlbusch, F., Corvey, LexMA 3 1986,
295ff.; Metz, W., Corveyer Studien. Die älteren
Corveyer Traditionen und ihre Personen, Archiv f. Diplomatik 34, (1988);
Annalium Corbeiensium continuatio saeculi XII, bearb. v. Schmale-Ott, I., 1989;
Wiesemeyer, H., Corvey, 1990; Schütte, L., Die alten Mönchslisten und die
Traditionen von Corvey, 1992; Krüger, K., Studien zur Corveyer
Gründungsüberlieferung, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 648, 1, 2, 119.
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Dagsburg (Grafschaft). Um die kurz vor
1000 durch Heirat erworbene Burg D. (frz. Dabo) in Lothringen lag die
Grafschaft D. der Grafen von D., die auf die Etichonen (und Eberhardiner)
zurückgehen und außer dem Erbe der 1144 ausgestorbenen Grafen von Egisheim an
der oberen Saar ansehnliche Güter hatten (Moha, Waleffe, Stadtgrafschaft Metz, Vogtei über das Hochstift Metz). Sie starben 1225 aus. Ihre Güter (11 Burgen,
Vogtei über 9 Klöster) fielen 1241 über die Erbtochter teilweise (um D.) an
Leiningen, waren zeitweise aber mit den Bischöfen von Straßburg, denen die
Markgrafen von Baden als Miterben ihre Rechte überlassen hatten, umstritten.
Der Bischof von Metz zog die heimgefallenen
Lehen ein. Moha und Waleffe kamen an das Hochstift Lüttich. Von 1317 bis 1467
bestand eine besondere Linie Leiningen-Dagsburg. 1792/1801 kam das Gebiet an
Frankreich. S. Leiningen-Dagsburg, Leiningen-Dagsburg-Hartenburg.,
Leiningen-Hardenburg-Dagsburg.
L.: Wolff 282; Legl, F., Studien zur Geschichte der Grafen von
Dagsburg-Egisheim, 1998.
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Diedenhofen (Reichsgut ?), frz. Thionville.
In D. an der Mosel nördlich von Metz erscheint
nach älteren Siedlungsspuren 751 eine Königspfalz (Theodonis villa). 930 wurde
die Kirche von D. an das Kloster Sankt Maximin zu Trier gegeben. Dessen Vögte
waren die Grafen von Luxemburg, die auch die umliegende Grafschaft innehatten.
Sie eigneten sich das Königsgut an. Immerhin kam, nachdem das deutsche Königtum
an die Grafen von Luxemburg gefallen war, D. zur Reichskammer. 1441/1461
gelangte es an Burgund, 1477 an Habsburg, später an Frankreich.
L.: Wolff 58; Joset, C., Les villes au pays de Luxembourg, 1940; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 142. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Echternach (Reichsabtei, Residenz). Auf
römischen Siedlungsresten errichtete 698 der heilige Willibrord, Bischof von
Utrecht, eine Benediktinerabtei auf Land der heiligen Irmina und ihrer Tochter Plektrudis.
Seit 751 war die Abtei reichsfrei. Am Ende des 12. Jahrhunderts musste gegen
Trier die Unabhängigkeit verteidigt werden. Die Reichsmatrikel von 1776
verzeichnete das Kloster im Erzstift Trier und im niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis mit einer Last von 2 zu Pferd und 18 zu Fuß bzw. 96 Gulden. 1797
wurde die Abtei durch Frankreich aufgehoben. 1815 kam sie zu Luxemburg.
L.: Wolff 57; Wampach, C., Geschichte der Grundherrschaft Echternach im
Frühmittelalter, Bd. 1f. 1929f.; Metz, P., Das
Goldene Evangelienbuch von Echternach, 1956; Metzler,
J./Zimmer, J./Bakker, L., Die römische Villa Echternach und die Anfänge der
mittelalterlichen Grundherrschaft, 1982; Schroeder, J./Trauffler, H., Die
Anfänge der Abtei Echternach, 1996; Die Abtei Echternach, hg. v. Ferrari, M. u.
a., 1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 650, 1, 2, 157; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 172. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ehingen (reichsstadtähnliche Stadt). In
dem 760 oder 961 erstmals erwähnten E. an der Donau wurde um 1230 von den
schwäbischen Grafen von Berg neben einer älteren Siedlung eine Stadt gegründet.
1343 wurde E. nach dem Aussterben der Grafen an Habsburg verkauft, bis 1568 von
Habsburg aber mehrfach verpfändet. In dieser Zeit gewann es eine
reichsstadtähnliche Stellung (1379 Befreiung vom auswärtigen Gericht, 1434
Blutbann, 1444 Wahl des Ammannes, 1447 Befreiung von auswärtigen
Kriegsdiensten, von 1568 bis 1680 Erwerb der Pfandschaft der Herrschaften
Berg[, Ehingen] und Schelklingen) und wurde Tagungsort der Landstände
Schwäbisch-Österreichs sowie Sitz des Kantons Donau des Ritterkreises Schwaben.
1806 kam es von Österreich an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Weber, F., Ehingen. Geschichte einer oberschwäbischen Donaustadt,
1955; Bauer, C., Ehingen als vorderösterreichische Stadt, (in)
Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., Bd. 2, 3. A. 1978. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elsass-Lothringen (Reichsland, Reichsprovinz).
Nach dem Ausbruch des deutsch-französischen Krieges von 1870 verlangte die vor
allem auf das 1869 von R. Boeckh publizierte Buch Der Deutschen Volkszahl und
Sprachgebiete gestützte deutsche öffentliche Meinung die Rückkehr des seit 1648
von Frankreich erfassten und seit 1790 zunehmend französisierten Elsass zu
Deutschland. Im Frankfurter Frieden vom 10. 5. 1871 musste Frankreich gegen den
Willen der betroffenen Bevölkerung (, von der daraufhin 128000 Personen nach
Frankreich wechselten,) das Elsass (Bas-Rhin, Haut-Rhin) außer Belfort und
einen Teil Lothringens (Meurthe, Moselle) mit Metz
an das neugegründete Deutsche Reich abtreten. Beide wurden zum Reichsland E.
(Elsass-Lothringen) zusammengeschlossen. Dieses war reichsunmittelbarer
Gebietsteil, nicht Bundesstaat. Es wurde innerhalb seines Sonderstatus' nach
dem Muster einer preußischen Provinz verwaltet. Die Bevölkerung stand dem
mehrheitlich nicht gewünschten Wandel überwiegend ablehnend gegenüber.
Gleichwohl gaben 1900 von 659432 Einwohnern des Unterelsass nur 24521 (3,7
Prozent) und von 486553 Einwohnern des Oberelsass nur 27673 (5,7 Prozent)
Französisch als Muttersprache an, wobei sich die frankophone Bevölkerung vor
allem auf den Raum Straßburg/Schlettstadt und die zur Vogesengrenze hin
gelegenen Gebiete verteilte. Durch den Vertrag von Versailles kamen die Gebiete
ohne Abstimmung zu Frankreich zurück, woraufhin 110000 Einwohner nach
Deutschland ausgewiesen wurden bzw. abwanderten. Frankreich begann mit subtilen
und drakonischen Mitteln eine beim geschäftlich, kulturell und karrieremäßig
nach Paris ausgerichteten Bürgertum erfolgreiche Französisierungspolitik. 1940
wurde nach der französischen Niederlage in dem ehemaligen Reichsland eine dem
Führer unmittelbar unterstellte deutsche Zivilverwaltung errichtet. Elsass
wurde dem Gau Baden, Lothringen dem Gau Saarpfalz (Westmark) angegliedert.
Rechtlich blieben beide französisch. Nach 1945 wurden die Gebiete unter hohem
Zuzug aus Frankreich und seinen ehemaligen Kolonien zielstrebig französisiert,
so dass der Rhein trotz ausklingenden Fortbestands einer deutschen Mundart
allmählich mehr und mehr zu einer Sprachgrenze wurde.
L.: Stoffel, G., Topographisches Wörterbuch des Oberelsass, 2. A. 1876; Clauss,
J., Historisch-topographisches Wörterbuch des Elsass, Lief. 1-15 (A-St),
1895ff.; Die alten Territorien des Elsass nach dem Stand vom 1. Januar 1648,
1896; Jacob, K., Die Erwerbung des Elsass durch Frankreich im Westfälischen
Frieden, 1897; Jacob, K., Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 1ff. 1898ff.;
Die alten Territorien des Bezirks Lothringen nach dem Stande vom 1. Januar
1648, Teil 1, 1898 (Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen Heft 28);
Berthaut, H./Berthaut, A., La carte de France 1750-1848, 1899; Becker, J.,
Geschichte der Reichslandvogtei im Elsass 1273-1648, 1905; Müller, F., Die
elsässischen Landstände, 1907; Vildhaut, H., Politische Strömungen und Parteien
im Elsass von 1871 bis 1911, 1911; Schott, K., Die Entwicklung der Kartographie
des Elsasses, Mitt. d. Ges. für Erdkunde und Kolonialwesen zu Straßburg, 1913;
Spahn, M., Elsass-Lothringen, 1919; Wackernagel, R., Geschichte des Elsass,
1919; Das Reichsland Elsass-Lothringen 1871-1918, hg. v. Schlenker, M./Wolfram,
G., Bd. 1ff., 1931ff.; Elsass-Lothringen-Atlas, 1935; Büttner, H., Geschichte
des Elsass, Bd. 1, 1939; Marichal, P., Dictionnaire topographique du
département des Vosges, comprenant les noms de lieu anciens et modernes, 1941;
Fallex, M., L'Alsace, la Lorraine et les Trois-Evêchés, du début du 18. siècle
à 1789, Paris 1941; Wehler, H., Elsass-Lothringen von 1870 bis 1918, ZGO 109
(1961); Himly, F., Atlas des villes médievales d'Alsace, 1970; Becker, J.,
Baden, Bismarck und die Annexion von Elsass und Lothringen, 1972; Poidevin, R.,
L'Alsace-Lorraine 1871-1918, 1972; Rothenberger, K., Die elsass-lothringische
Heimat- und Autonomiebewegung zwischen den beiden Weltkriegen, 2. A. 1976;
Paroisses et communes de France. Dictionnaire d'histoire administrative et
demographique: Kintz, J., Bas-Rhin, 1977; Duranthon, M., La carte de France,
son Histoire 1678-1979, 1978; Seidel, K., Das Oberelsass vor dem Übergang an
Frankreich. Landesherrschaft, Landstände und fürstliche Verwaltung in
Alt-Vorderösterreich (1602-1638), 1980; Grünewald, I., Die Elsass-Lothringer im
Reich 1918-1933, 1984; Hiery, H., Reichstagswahlen im Reichsland. Ein Beitrag
zur Landesgeschichte von Elsass-Lothringen und zur Wahlgeschichte des Deutschen
Reiches 1871-1918, 1986; Preibusch, S., Verfassungsentwicklungen im Reichsland
Elsass-Lothringen 1871-1918, 2006.
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Falkenstein (Herrschaft, Grafschaft). Die
Reichsburg F. am Donnersberg bei Rockenhausen wurde im frühen 12. Jahrhundert
(vor 1157) erbaut. Vom Reich kam sie an die reichsministerialischen Herren von
Bolanden, unter denen sie Sitz einer 1241 abgespalteten, 1398 zur Grafenwürde
gelangten Seitenlinie wurde, die 1418 ausstarb. Die Grafschaft ging über die
Schwestern des letzten Grafen an die Grafen von Virneburg über. 1456 kaufte sie
Wirich von Daun (Dhaun), Herr von Oberstein. 1458 gab Kaiser Friedrich III. die
Lehnsrechte als heimgefallenes Reichslehen an Lothringen. Von den
Afterlehnsträgern Daun (Dhaun) gelangte sie in verwickelten Erbstreitigkeiten
1594 an den Grafen Löwenhaupt zu Rasberg und von Manderscheid-Kail. 1667 kam
sie an Lothringen und mit der Heirat Franz Stephans von Lothringen 1731 an
Österreich. Zur Grafschaft gehörten Schloss und Stadt Winnweiler, Sitz des
Oberamtmanns der Grafschaft, Schlossruine und Flecken F. und eine Anzahl
Dörfer. Franz Stephan führte nach dem Verlust Lothringens im Reichsfürstenrat
die Stimme für Nomeny und F., Kaiser Joseph II. nur für F. 1796 gehörte die
Grafschaft Falkenstein(-Daun bzw. –Dhaun) über Österreich zum oberrheinischen
Reichskreis. 1787 hatte F. etwa 8.000 Einwohner, 1801 etwa 2,5 Quadratmeilen
mit rund 4.000 Einwohnern. 1816 fiel die Grafschaft zum überwiegenden Teil an
Bayern. 1946 kam F. zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 285f.; Wallner 698 OberrheinRK 41; Stetten 38; Lehmann, J.,
Urkundliche Geschichte der Herren und Grafen von Falkenstein, Mitt. des hist.
Ver. der Pfalz 3 (1872); Reiter, H., Die jüngere Grafschaft Falkenstein
1458-1735, 1969; Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Finstingen (reichsunmittelbare Herrschaft),
frz. Fénétrange. Die Herren von F. stammen von den Herren von Malberg in der
Eifel ab. Aus Vogteigütern der Abtei Remiremont und Lehen des Hochstifts Metz entstand um F. in Lothringen im 12. Jahrhundert
eine reichsunmittelbare Herrschaft. Die Rechte an ihr waren später stark
aufgesplittert. Seit 1751 standen sie Lothringen und damit Frankreich zu. Die
Familie erlosch 1467/1500 im Mannesstamm.
L.: Wolff 305; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Herrmann, H.,
Finstingen, LexMA 4 1989, 485.
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Frankreich ist der aus den karolingischen
Teilungen (843/887) des in der Völkerwanderungszeit entstandenen fränkischen
Reichs im 10. Jahrhundert erwachsende Staat westlich Deutschlands, der im
Hochmittelalter, unter König Ludwig XIV. und unter Napoleon Bonaparte kulturell
und politisch führend in Europa wird. Nach 1945 macht er den Oberrhein zur
Sprachgrenze. Seit 1951/1952 verbündet er sich mit der Bundesrepublik
Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Italien zur die deutsche
Rüstungsindustrie kontrollierenden Gemeinschaft für Kohle und Stahl
(Montanunion), der eine europäische Atomunion und eine europäische
Wirtschaftsgemeinschaft folgen. 1993 erwächst hieraus die Europäische Union mit
(1995) 15 bzw. (2004) 25 bzw. (2007) 27 Mitgliedstaaten. S. u. a. Andlau
(Reichsabtei), Arenberg, Artois, Bar, Berg, Besançon, Bitsch, Bremen, Burgund,
Cambrai, Dauphiné, Elsass, Flandern, Freiburg im Breisgau, Geldern,
Germersheim, Hamburg, Hanau-Lichtenberg, Hannover, Homburg, Kaiserslautern,
Lauenburg, Lautern, Leiningen, Lothringen, Lübeck, Lützelstein, Luxemburg, Metz, Mömpelgard, Murbach (Reichsabtei), Namur,
Niederlande, Oldenburg, Pfalz, Prüm (Reichsabtei), Provence, Rheingrafen,
Saarbrücken, Salm, Salm-Salm, Salm-Kyrburg, Savoyen, Simmern, Speyer, Sponheim,
Straßburg, Toul, Trier, Veldenz, Verdun, Westphalen, Zweibrücken.
L.: Sieburg, H., Grundzüge der französischen Geschichte, 1966; Sieburg, H.,
Geschichte Frankreichs, 4. A. 1989; Koeller, H./Töpfer, B., Frankreich. Ein
historischer Abriss, 3. A. Teil 1.2 1976; Bertier de Sauvigny, G. de, Die
Geschichte der Franzosen (Histoire de France), deutsche Übers. v. Sontheimer,
K., 1980; Mueller, B., Précis d'histoire de France. Abriss der französischen
Geschichte, 2. A. 1981; Sauvigny, G. de Bertier de, Die Geschichte der
Franzosen, 1986; Schreiber, H., Frankreichs große Jahrhunderte, 1986; Ehlers,
J., Geschichte Frankreichs im Mittelalter, 1987; Frankreich-Ploetz.
Französische Geschichte zum Nachschlagen, bearb. v. Loth, W., 2. A. 1988;
Contamine, P., Frankreich, LexMA 4 1989, 747ff.; Grüner, S./Wirsching, A.,
Frankreich, 2003; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 469.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Frauenalb (Kloster). 1180/1185 gründeten
die Grafen von Eberstein das Benediktinerinnenkloster F. (Cella sanctae Mariae)
bei Herrenalb. Die Vogtei über das Kloster, das die Orte Schielberg, Metzlinschwand (Mentzlinschwand), Muggensturm,
Pfaffenrot, Völkersbach, Burbach, Spessart, Sulzbach, Ersingen, Bilfingen und
Unterniebelsbach erwarb, kam seit dem Ende des 13. Jahrhunderts an die
Markgrafen von Baden, 1535 an Baden-Baden. 1803 fiel das 1598-1631 aufgehobene
F. an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 203; Thoma, A., Geschichte des Klosters Frauenalb, 1898.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fricktal (Tal, Herrschaft, Kanton). Das
durch die Sisseln entwässerte, etwa 130 Quadratkilometer große F. zwischen Jura
und Schwarzwald unterstand im 12. Jahrhundert den Grafen von Homburg, von
Kiburg (Kyburg), der Stadt Rheinfelden und dem Kloster Säckingen. Ihre Rechte
gingen seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert an Habsburg über, das 1408
schließlich die Städte Laufenburg und Säckingen erwarb. Am 29. 1. 1802 kam das
F. mit den österreichischen Herrschaften Rheinfelden und Laufenburg an die
Schweiz (Kanton F.) und wurde am 9. 2. 1803 dem Kanton Aargau angegliedert.
L.: Wolff 41; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) D1; Stalder, P.,
Vorderösterreichs Schicksal und Ende, 1932; Jegge, E., Die Geschichte des
Fricktales bis 1803, 1943; Graf, W., Die Selbstverwaltung der fricktalischen
Gemeinden im 18. Jahrhundert, 1966; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gorze (Abtei). Die wohl 757 von Bischof
Chrodegang von Metz südwestlich von Metz gegründete Benediktinerabtei G. verfiel schon
nach kurzer Zeit, erlebte aber 933 durch Bischof Adalbero I. eine bedeutende
Reform. 1453 verlor sie ihre Selbständigkeit und wurde 1572 säkularisiert.
L.: Hallinger, K., Gorze-Kluny, Bd. 1f. 1950f., Neudruck 1971; Jäschke, K., Zur
Eigenständigkeit einer Junggorzer Reformbewegung, Zs. f. Kirchengeschichte 81
(1970); Parisse, M., Gorze, LexMA 4 1989, 1566f.; L´ abbaye de Gorze, hg. v.
Parisse, M. u. a., 1993. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Habsburg (Grafen, Residenz). Nach der um
1020 vom ihnen verwandten (oder verschwägerten) Bischof Werner von Straßburg
und Förderer von Muri errichteten Burg H. (Habichtsburg) an der Aare im
heutigen schweizerischen Kanton Aargau nannten sich erstmals 1090 (urkundlich
1108 comes de Hauichburch) seit 952 (Guntramus dives) nachweisbare Grafen
(Eberhardiner), die vielleicht von den Herzögen des Elsass, den Etichonen,
abstammen und mit den Welfen verwandt waren. Sie waren im Elsass, am Oberrhein
(Grafschaft Klettgau) und zwischen Aare und Reuß begütert. Durch Beerbung
anderer schwäbischer Geschlechter vermehrten sie ihre Güter weiter. Seit Kaiser
Heinrich V. (1125) hatten sie die Grafschaft im oberen Elsass inne, seit 1170
auch die Grafschaften im Zürichgau und später im Aargau, Frickgau und Thurgau,
so dass sie bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das wichtigste
südwestdeutsche und eines der bedeutendsten süddeutschen Geschlechter waren.
Zwischen 1232 und 1238 spaltete sich die 1408/1415 erloschene Linie
Habsburg-Laufenburg von der Hauptlinie, welche die meisten Eigengüter im
Elsass, die Grafenrechte im Aargau und Zürichgau und die Landgrafschaft im
Oberelsass behielt, ab. Seit dieser Zeit verlor die dabei an die ältere Linie
gelangte Burg H. ihre Bedeutung. Nach dem Interregnum wurde Graf Rudolf von
Habsburg, für den Kaiser Friedrich II. Pate geworden war, 1273 zum deutschen
König gewählt. Er beerbte die Grafen von Kiburg (Kyburg) bei Zürich, besiegte
1278 den König von Böhmen, Ottokar II., und belehnte 1282 seine beiden Söhne
mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark. 1306 gewann sein Sohn Rudolf
Böhmen, das jedoch 1308 an das Haus Luxemburg überging. Im zähen Ringen mit den
1438 aussterbenden Luxemburgern und den Wittelsbachern wurden 1335 Kärnten und
Krain, 1363 Tirol, 1368 Freiburg im Breisgau und 1382/1383 Triest gewonnen.
Seit 1359 wurde auf Grund gefälschter Urkunden (sog. privilegium maius) der
Titel eines (Pfalz-)Erzherzogs in Anspruch genommen. 1379 teilte sich das
Geschlecht unter den Brüdern Rudolfs IV. in die albertinische Linie
(Albertiner) in Niederösterreich und Oberösterreich und die leopoldinische
Linie (Leopoldiner) in Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien, Görz,
Tirol, Vorderösterreich), 1409/1411 die Leopoldiner Linie in eine jüngere
steirische und eine Tiroler Linie (Tirol, Vorderösterreich). Aus der
albertinischen Linie erwarb Albrecht V. durch seine Ehe mit Elisabeth von
Luxemburg 1437 Böhmen und Ungarn, die 1457 aber wieder verlorengingen. 1438
wurde Albrecht V., der Schwiegersohn König Sigmunds, als Albrecht II. König.
Sein Nachfolger Friedrich III. aus der steirischen leopoldinischen Linie gewann
erneut und auf Dauer für H. die deutsche Krone. Außerdem erwarb er zu den
ererbten Ländern Steiermark, Kärnten und Krain 1457 nach dem Tod seines Neffen
Ladislaus Postumus Niederösterreich und 1463 nach dem Tod seines Bruders
Oberösterreich. Zugleich wurde 1453 der Vorsitz der nicht zu den Kurfürsten
gezählten Habsburger im Rat der übrigen Reichsfürsten anerkannt. 1490 trat
Friedrichs III. kinderloser Vetter Siegmund Tirol und Vorderösterreich an
Maximilian I., den einzigen Sohn Friedrichs III., ab, so dass dieser nach dem
Aussterben der Albertiner Linie und der Tiroler Linie wieder die Gebiete aller
Linien vereinigte. Hinzu kamen die durch die Heirat (1477) mit Maria von
Burgund († 1482) angefallenen Lande der Herzöge von Burgund sowie 1500 Görz und
1505 nach dem bayerischen (Landshuter) Erbfolgekrieg die Landvogtei Hagenau
(von der Pfalz), die schwäbische Herrschaft Weißenhorn sowie Kufstein,
Rattenberg und Kitzbühel (von Bayern), doch waren im 14. und 15. Jahrhundert
der Tiroler Linie die althabsburgischen Güter in der Schweiz verlorengegangen
(1415 Aargau, 1450 Zürich, 1460 Thurgau). Maximilians Sohn Philipp der Schöne
(† 1506) heiratete die Thronerbin Spaniens (Johanna von Spanien), so dass
Maximilians Enkel Karl V. nach dem Tod seines Vaters Philipp die ehemals
burgundischen Niederlande, nach dem Tod seines mütterlichen Großvaters,
Ferdinand des Katholischen von Spanien, 1516 Spanien mit Neapel/Sizilien und
den in Amerika neu gewonnenen Kolonien sowie 1519 die österreichischen Lande
erben konnte. Diese überließ er 1521/1522/1526 seinem jüngeren Bruder
Ferdinand, so dass sich das Haus H. in eine Linie Spanien und eine Linie
Österreich (ohne Niederlande, Freigrafschaft Burgund und Mailand) teilte.
Ferdinand eroberte als Schwager des letzten Königs von Ungarn und Böhmen 1526
Böhmen (mit Schlesien) und Ungarn und wurde damit Begründer der
österreichisch-ungarischen Donaumonarchie. 1564 teilte sich das Haus Österreich
(Maximilian II. erhielt Niederösterreich und Oberösterreich, Böhmen und Ungarn,
Ferdinand Tirol und Vorderösterreich, Karl Innerösterreich mit Steiermark, Kärnten
und Krain), wurde aber 1598/1619 unter Ferdinand II. (1619-1637) von der
jüngeren steirischen Linie wieder vereinigt, da die von Maximilian II.
gegründete Linie ausstarb und die Nachkommen Ferdinands aus morganatischer Ehe
stammten. 1623 kamen Tirol und die Vorlande an Ferdinands Bruder Leopold
Wilhelm und dessen Nachkommen, doch starb diese Linie bereits 1665 im
Mannesstamm aus und kam Tirol 1705 zurück. 1700/1701 starben die Habsburger in
Spanien aus. Von Leopolds I. beiden Söhnen verstarb Joseph I. 1711, so dass der
verbleibende Karl VI. von Rechts wegen auch die spanischen Güter erlangen
konnte, durch den spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) im Ergebnis aber auf den
Erwerb der meisten spanischen Nebenländer (Neapel-Sizilien, Mailand, um die Generalstaaten
geschmälerte spanische Niederlande) beschränkt wurde. Als letzter Habsburger im
Mannesstamm regelte Karl VI. 1713 in der Pragmatischen Sanktion die Thronfolge
nach dem Aussterben im Mannesstamm und legte die Unteilbarkeit der Güter fest.
Weiter gelang ihm 1718 die endgültige Bannung der seit dem 15. Jahrhundert
entstandenen Türkengefahr, doch musste er Sizilien, das soeben durch Heirat
gewonnene Lothringen (faktisch) sowie Serbien und die Walachei (1736-1739)
aufgeben. Seine Tochter Maria Theresia (1740-1780) verlor in den schlesischen
Kriegen (1740/1742, 1744, 1756/1763) Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft
Glatz an Preußen. Wegen ihrer Heirat mit Franz Stephan von Lothringen wurde die
Dynastie von nun an als Haus Habsburg-Lothringen bezeichnet. Aus der
kinderreichen Ehe stammten Joseph II., Leopold II. und Ferdinand, der Gründer
des Hauses Österreich-Este (Modena, bis 1859/1875). Joseph II. vollendete im
Geiste der Aufklärung die schon von Maria Theresia begonnene Umformung der
Erblande zu einem modernen absolutistischen und zentralistischen Staat und
erreichte zudem Landgewinne aus dem 1778/1779 ausgefochtenen bayerischen
Erbfolgekrieg und der ersten Teilung Polens. Leopolds II. Sohn Franz II. war
letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (deutscher Nation). Am 11. 8.
1804 nahm er als Reaktion auf die Selbsternennung Napoleons zum Kaiser der
Franzosen den Titel Kaiser von Österreich an. Am 6. 8. 1806 verzichtete er
infolge der Bildung des Rheinbunds auf den deutschen Kaiserthron. Die schweren
Territorialverluste von 1801/1805/1809 wurden 1814/1815 wieder ausgeglichen. In
Italien begründeten die Habsburg-Lothringer Sekundogenituren und
Tertiogenituren (Toskana, Modena), die im Zuge der Einigung Italiens 1860
abgesetzt wurden. 1859 verlor Österreich auch die Lombardei und 1866 Venetien
an Italien. Als Folge des ersten Weltkrieges verzichtete Kaiser Karl I. am 11.
11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften, ohne abzudanken. Die dadurch
entstehende, im Wesentlichen auf deutschsprachige Gebiete beschränkte Republik
(Deutschösterreich bzw.) Österreich hob durch Gesetz vom 3. 4. 1919 alle
Herrscherrechte des Hauses Habsburg-Lothringen auf. In Ungarn verloren die
Habsburger durch Gesetz vom 6. 11. 1921 den Thron.
L.: Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Monumenta Habsburgica, Bd. 1ff. 1854ff.; Schulte, A., Geschichte der
Habsburger in den ersten drei Jahrhunderten, 1887; Luschin v. Ebengreuth, A.,
Österreichische Reichsgeschichte, Bd. 1f. 1895; Tezner, F., Der österreichische
Kaisertitel, seine Geschichte und seine politische Bedeutung, (Grünhuts)
Zeitschrift für das Privat- und öffentliche Recht der Gegenwart 25 (1898),
351ff.; Koehler, C., Stammtafel des Hauses Habsburg und Habsburg-Lothringen,
1900; Turba, G., Geschichte des Thronfolgerechts in allen habsburgischen
Ländern, 1903; Regesta Habsburgica. Bd. 1,1ff. Die Regesten der Grafen von
Habsburg bis 1281, bearb. v. Steinacker, H., 1905ff.; Kahler, E. v., Das
Geschlecht Habsburg, 1919; Ammann, H., Die Habsburger und die Schweiz, 1931;
Feine, H., Die Territorialbildung der Habsburger im deutschen Südwesten, ZRG GA
67 (1950), 176; Wandruszka, A., Das Haus Habsburg. Die Geschichte einer
österreichischen Dynastie, 2. A. 1968; Hellbling, E. C., Österreichische
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, Wien 1956; Hantsch, H., Die Geschichte
Österreichs, Bd. 1 4. A. 1959, Bd. 2 2. A. 1953; Zöllner, E., Geschichte
Österreichs, 8. A. 1990; Uhlirz, K./Uhlirz, M., Handbuch der Geschichte
Österreich-Ungarns, 2. A. 1963; Benedikt, H., Kaiseradler über dem Appennin,
1964; Randa, A., Österreich in Übersee, 1966; Stadtmüller, G., Geschichte der
habsburgischen Macht, 1966; Vorderösterreich, hg. v. Metz,
F., 3. A. 1978; Wandruszka, A., Das Haus Habsburg, 1978; Wachter, D., Aufstieg
der Habsburger. Das Reich und Europa im 13./14. Jahrhundert, 1982; Rieger, E.,
Das Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, 1984; Brauneder, W.,
Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A. 2005; Hödl, G., Habsburg und
Österreich 1273-1493, 1988; Die Habsburger, Ein biographisches Lexikon, hg. v.
Hamann, G., 1988; Herm, G., Der Aufstieg des Hauses Habsburg, 1988; Evans, R.,
Das Werden der Habsburgermonarchie 1550-1700, 1989; Scheibelreiter, G.,
Habsburger, LexMA 4 1989, 1815f.; Kann, R., Geschichte des Habsburgerreiches,
1990; Krieger, K., Die Habsburger im Mittelalter, 1994; Bérenger, J., Die
Geschichte des Habsburgerreiches, 1995; Die Habsburger im deutschen Südwesten,
hg. v. Quarthal, F. u. a., 1999; Nuss, P., Les Habsbourg en Alsace, 2002;
Sauter, A., Fürstliche Herrschaftsrepräsentation, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 85, 1, 2,
245; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 503; Meier, B., Ein
Königshaus aus der Schweiz, 2008; Die Habsburger zwischen Aare und Bodensee,
hg. v. Niederhäuser, P., 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Habudingen, Habondange, Hagendingen
(Herrschaft). Die Herrschaft H. gehörte im 18. Jahrhundert als bischöfliche
Lehnsherrschaft zum Hochstift Metz, das 1789 in
Frankreich säkularisiert wurde.
L.: Wolff 301. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hauenstein (Grafschaft). An einem alten
Rheinübergang bei Laufenburg erlangten die Grafen von Habsburg als Nachfolger
der Grafen von Lenzburg (1173) bzw. Kiburg (Kyburg) 1264 mit der Vogtei über
Sankt Blasien die Burg H. (Houwinstein), die sie zeitweilig an die Herren von
Schönau zu Lehen gaben bzw. der Linie Habsburg-Laufenburg überließen. Nach
deren Aussterben 1408 kam die Herrschaft, seit 1562 Grafschaft H. an Habsburg
zurück. 1806 fiel sie mit rund 500 Quadratkilometern und etwa 25000 Einwohnern
an Baden, 1951/1952 H. mit diesem an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F.,
3. A. 1978. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Helfedange (Herrschaft, Helflingen). Die
Herrschaft H. gehörte als bischöfliche Lehnsherrschaft im 18. Jahrhundert zum
Hochstift Metz, das 1789 in Frankreich säkularisiert
wurde.
L.: Wolff 301. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Helflingen (Herrschaft, Helfedange). Die
Herrschaft H. gehörte als bischöfliche Lehnsherrschaft im 18. Jahrhundert zum
Hochstift Metz, das 1789 in Frankreich
säkularisiert wurde.
L.: Wolff 301. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hingsingen, Hinguezange (Herrschaft). Die
Herrschaft H. gehörte im 18. Jahrhundert als bischöfliche Lehnsherrschaft zum
Hochstift Metz, das 1789 in Frankreich
säkularisiert wurde.
L.: Wolff 301. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Homburg (Grafen). Nach älteren
Siedlungsspuren erscheint im 12. Jahrhundert an der Blies die Burg H. Nach ihr
benannten sich als Seitenlinie der Grafen von Metz
Grafen von H. Ihr Gebiet an der mittleren Blies verlor durch Veräußerungen
allmählich an Bedeutung. Die Reste fielen 1449 beim Aussterben der Grafen an
die Grafen von Nassau-Saarbrücken. In den Reunionskriegen war H. seit 1679 von
Frankreich besetzt. 1714 kam es wieder an Nassau-Saarbrücken, 1755 durch Tausch
an Pfalz-Zweibrücken und damit später zu Bayern und 1919/1920 bzw. 1945/1946
zum Saargebiet und damit 1957 zum Saarland (sowie z. T. zu Rheinland-Pfalz).
L.: Wolff 249, 266; Hoppstädter, K., Burg und Festung Homburg, Rhein. Vjbll. 19
(1954), 370ff.; Homburg (Saar) 1558-1958, hg. v. d. Stadt Homburg, 1958.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kraichgau (Gau). Der 769 erstmals
erwähnte, nach dem Kraichbach benannte K. zwischen Schwarzwald, Odenwald,
Oberrheinebene und Neckar, der 985 in der Hand der Salier war, aber seit dem
12. Jahrhundert politisch zerfiel, gelangte teilweise an die Grafen von
Katzenelnbogen, die Markgrafen von Baden, die Pfalzgrafen (bei Rhein), das
Hochstift Speyer und die Grafen von Eberstein im Murgtal. 1803/1806 kam das
Gebiet an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Chreihkewe,
Chreihgouue, zwischen Kraichbach und Elsenz); Metz,
F., Der Kraichgau, 2. A. 1922; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, II, 24, 26, 27; Umminger, G., Brücke vom Oberrhein nach Schwaben. Der
Kraichgau - eine alte Durchgangslandschaft, Ber. zur dt. Landeskunde 32 (1964),
167; Adam, T., Kleine Geschichte des Kraichgaus, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kreuznach (Herrschaft). Am Schnittpunkt
alter Verkehrswege zwischen Trier, Metz, Worms,
Mainz und Koblenz errichteten auf älteren Siedlungsspuren die Römer den Ort
Cruciniacum an der Nahe. Um 400 wurde K. fränkisch. Um 742 wurde die Kirche St.
Martin an das Hochstift Würzburg gegeben und im 10. Jahrhundert an die
Emichonen verlehnt. Um 1200 hatten sie als deren Teilerben die Grafen von
Veldenz den jüngeren Rheingrafen verliehen. Das Umland gab Kaiser Heinrich III.
1045 dem Hochstift Speyer, das es kurz nach 1105 vermutlich als Lehen an die
Grafen von Sponheim übertrug. Sie gründeten eine neue, das alte Cruciniacum
überflügelnde Siedlung, die bei der Sponheimer Teilung 1223/1233 zur vorderen
Grafschaft Sponheim(-Kreuznach) kam. Nach dem Aussterben der Grafen (1417,
1437) stand K. mit der Grafschaft bis 1559 unter dreifacher (Pfalz, Baden,
Veldenz) und bis 1708 unter doppelter Herrschaft (Pfalz, Baden). 1815 kam es an
Preußen, 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 261; Geib, K., Historische Topographie von Kreuznach, 1929, 1939;
Geib, K., Geschichte der Stadt Bad Kreuznach, 1940; Maßmann, G., Die Verfassung
der Stadt Kreuznach unter der französischen Herrschaft von 1796-1814, Diss.
phil. Bonn 1963; Kennzeichen KH, hg. v. Forster, H., 1986; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 326.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kriechingen, Crichingen (Grafen,
Grafschaft), frz. Créhange. K. an der Nied bei Metz
südwestlich Saint Avolds war Sitz der Grafen von K., die im Moselraum, im
Saarland und in Luxemburg Güter erwarben. Kuno von K. war im 12. Jahrhundert
Lehnsmann der Herren von Finstingen (Vinstingen) und der Herzöge von Lothringen.
Später wurden die Herren, die durch einträgliche Heiraten ihre Güter
vermehrten, von den Herren von Dorsweiler beerbt, die sich seitdem nach K.
benannten. 1617 wurde K. zu einer Reichsgrafschaft des oberrheinischen
Reichskreises erhoben. Die Grafschaft zerfiel seit 1531 in zwei Linien, eine
pittingische (püttlingische) und eine kriechingische, von denen jene 1681,
diese 1697 ausstarb. Nach dem Aussterben beider Linien der Grafen kam K. über
eine Erbtochter an Ostfriesland, danach 1726 im Erbgang an Wied-Runkel
(Wied-Isenburg-Runkel). Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte K. mit 2
Quadratmeilen und 4000 Einwohnern zu den wetterauischen Grafen der weltlichen
Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Durch die französische Revolution
von 1789 wurde die Grafschaft aufgelöst und 1793 Frankreich einverleibt,
gelangte aber 1871 als zu dem Teil Lothringens gehörend, der durch den
Frankfurter Frieden an Deutschland zurückfiel, bis 1918 wieder zu Deutschland.
Die enteigneten Grafen wurden 1803 mit Gütern Kölns entschädigt.
L.: Wolff 287, 344; Zeumer 553 II b 60, 25; Wallner 698 OberrheinRK 45; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3; Chatelain, V., Histoire du comté de
Créhange, Jb. d. Gesellschaft f. lothring. Gesch. 3-5 (1891-1893); Das
Reichsland Elsass-Lothringen 2 (1901-1903).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lagarde, La Garde (Herrschaft). Die
Herrschaft L. gehörte im 18. Jahrhundert zum Hochstift Metz,
das nach 1789 in Frankreich säkularisiert wurde.
L.: Wolff 301. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lorsch (Reichsabtei, Residenz der
Erzbischöfe von Mainz). Nach einer Schenkung eines Hofgutes durch die
Rupertiner (Williswind, Cancor) an Bischof Chrodegang von Metz um 764 (762/763) wurde in Altenmünster mit Hilfe
von Mönchen aus Gorze ein Kloster gegründet, das der erste Abt 772 König Karl
dem Großen unterstellte (Reichsabtei). Seit 774 war dieses Kloster in L.
(Lauresham) an der Weschnitz und wurde von Karl dem Großen besonders
begünstigt. Es erhielt 773 die Mark Heppenheim im südwestlichen Odenwald. Durch
weitere Gaben erlangte es Güter von den Niederlanden (bei Utrecht) bis zur
Schweiz (bei Basel). 981 stellte es für das Reichsaufgebot 50 Panzerreiter und
damit 10 mehr als das Bistum Worms und die Hälfte des Erzbistums Mainz. Sein
Herrschaftsgebiet lag in der Rheinebene und im Odenwald, wo es von Heinrich II.
den Wildbann erhalten hatte. 1170/1175 begann es mit der genauen Verzeichnung
seiner Güter im Codex Laureshamensis, nachdem es 1147 Oppenheim, Wieblingen und
Giengen an König Konrad hatte überlassen müssen. Weitere Güter entfremdeten die
Pfalzgrafen bei Rhein aus dem Hause Wittelsbach als Klostervögte. 1232 übertrug
Kaiser Friedrich II. das Kloster dem Erzbischof von Mainz. 1463 wurde L. von
Mainz an die Pfalz verpfändet und 1555 aufgehoben. Die ehemalige
Klosterbibliothek, die eine der größten mittelalterlichen Bibliotheken
überhaupt gewesen sein dürfte, kam nach Heidelberg und wurde 1623 mit der
Heidelberger Bibliothek von Tilly dem Papst geschenkt. 1621 brannten die
Gebäude fast vollständig nieder (erhalten blieb vor allem die karolingische
Torhalle). 1623 kam L. von der Pfalz an das Erzstift Mainz zurück, 1803 an
Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Hülsen, F., Die Besitzungen des Klosters Lorsch in der Karolingerzeit,
1913, Neudruck 1965; Glöckner, K., Codex Laureshamensis, Bd. 1ff. 1929ff.,
Neudruck 1968; Minst, K. S., Das Königskloster zu Lorsch, 1949; Selzer, W., Das
karolingische Reichskloster Lorsch, 1955; Die Reichsabtei Lorsch. Festschrift
zum Gedenken an ihre Stiftung 764, 1964, 1973; Laurissa jubilans. Festschrift
zur 1200-Jahrfeier von Lorsch, hg. v. Selzer, W., 1964; Wehlt, H., Reichsabtei
und König. Dargestellt am Beispiel der Abtei Lorsch mit Ausblicken auf Hersfeld,
Stablo und Fulda, 1970; Beiträge zur Geschichte des Klosters Lorsch, 2. A.
1980; Bischoff, B., Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, 1989;
Seibert, H., Libertas und Reichsabtei, (in) Die Salier und das Reich, Bd. 2
1991, 503ff.; Seibert, H., Lorsch, LexMA 5 1991, 2117; Häse, A.,
Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, 2002; Felten, F., Das
Kloster Lorsch in der Karolingerzeit, Archiv f. mittelrhein. KirchenG 55
(2003), 9; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 673, 1, 2, 345; Freudenberg, S., Trado et dono. Die
frühmittelalterliche private Grundherrschaft in Franken, 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lothringen (Herzogtum). Bei der Aufteilung
des karolingischen Frankenreiches 843 erhielt Lothar, der älteste Sohn Ludwigs
des Frommen, ein die Moselgegend mit den Bistümern Metz,
Toul und Verdun umfassendes Länderband zwischen Nordsee und Mittelitalien als
eigenes Reich (Francia media). Dieses beim Übergang auf Lothar II. 855 auf den
Raum zwischen Schweizer Jura, Nordsee, Rhein, Maas und Schelde begrenzte Gebiet
(ohne Elsass und Worms, Speyer, Mainz) wurde als Lothari(i) regnum bezeichnet.
Bei seiner Aufteilung 870 kamen Metz und
Diedenhofen an das Ostreich, Toul und Verdun an das Westreich (Westfranzien,
Frankreich), 879/880 aber ebenfalls an das Ostreich. Im Jahre 900 endete das
eigenständige, 895 nochmals begründete lotharingische Königtum. 911, bestätigt
921, brachte es Graf Reginar an das Westreich, seit 925 war es Lehen des
deutschen Reiches (Ostreichs). König Heinrich I. belehnte 929 seinen
Schwiegersohn mit dem Herzogtum L., König Otto I. gab es zunächst an seinen
Schwager, 944 an seinen Schwiegersohn (bis 953), dann an seinen Bruder, der zur
Vorbeugung gegen eine mögliche Königsfeindlichkeit das Herzogtum 959 in
Oberlothringen an der Mosel, das den Namen L. fortführte, und Niederlothringen,
das sich bald aufgliederte, teilte. Niederlothringen (Niederrheingebiet und
Maasgebiet) kam an die Herzöge von Limburg und Brabant, Oberlothringen
(Mosellanien) als Herzogtum und Markgrafentum L. an einen bei Bar-le-Duc
begüterten Großen. Nach dem Aussterben dieser Dynastie 1033 belehnte Kaiser
Konrad II. den Herzog (von Niederlothringen) und Grafen von Verdun mit
(Ober-)L., so dass von 1033 bis 1044 die beiden L. nochmals vereinigt waren.
1048 kam das Land zwischen Andernach, Prüm, oberer Mosel und Maas nach
Absetzung dieser Familie kurz an Adalbert von Metz
und dann an Gerhard von Elsass, der Begründer der im Nordgau, Bliesgau und
Saargau erheblich begüterten und früh in Nancy (Nanzig) residierenden, bis 1736
bestimmenden Dynastie wurde. Neben sie traten sowohl die Grafen von Vaudémont
(1070) und die Grafen von Bar-Mousson wie auch die Hochstifte Metz, Toul und Verdun, die vom König als Gegengewicht
gefördert wurden. Seit 1190 war die Herzogswürde in Niederlothringen lediglich
ein von den Herzögen von Brabant fortgeführter Titel. Nach Kaiser Friedrich II.
schwand der Einfluss des Reiches, während Frankreich an Bedeutung gewann. 1301
mussten die Grafen von Bar den französischen König als Lehnsherr der westlich
der Maas gelegenen Güter anerkennen, wenig später Toul und Verdun
Schutzverträge mit Frankreich abschließen. 1354 wurden die Grafen von Bar durch
die Errichtung der Markgrafschaft Pont-à-Mousson (Mussenbrück) lehnsrechtlich
an das Reich gebunden. Sie erhielten den Titel Herzog und waren Reichsfürsten.
1361 wurde dem Herzog von L. von Kaiser Karl IV. die Lehnspflicht wegen des
Herzogtums erlassen. Nach dem Aussterben der Herzöge von L. in der männlichen
Linie (1431) kam das Herzogtum L. über die Erbtochter Isabella an die Herzöge
von Bar (René d'Anjou), nach deren Aussterben in männlicher Linie unter René II.
(1473-1509) an die Grafen von Vaudémont. In der folgenden Auseinandersetzung
zwischen Frankreich und dem deutschen Reich wurde L. 1542 zum freien Herzogtum
erklärt, das weder an das Reich noch an Frankreich fallen sollte. Lehnsabhängig
war der Herzog lediglich für die 1354 errichtete Markgrafschaft Pont-à-Mousson
sowie für kleinere Grafschaften und Herrschaften, auf denen seine
Reichsstandschaft beruhte. 1567 erfolgte die Errichtung der Markgrafschaft
Nomeny und Hattonchâtel, unter der die Herzöge von L. von nun an Sitz und
Stimme im Reichsfürstenrat hatten. Schon 1552 allerdings hatte Frankreich Metz, Toul und Verdun durch Truppen besetzt und
begonnen, sie ungeachtet ihrer formell fortdauernden Eigenschaft als
Reichsstädte in die französische Monarchie einzugliedern. 1633 besetzte
Frankreich das gesamte Herzogtum L. Während Metz,
Toul und Verdun dann 1648 auch rechtlich zu Frankreich kamen, erhielt der
Herzog von L. 1661 das Herzogtum zurück. 1662 trat er es an Frankreich ab,
kündigte 1670 aber den Vertrag, woraufhin Frankreich das Land besetzte. 1697
wurde das Herzogtum wiederhergestellt. Von 1702 bis 1714 wurde es erneut von
französischen Truppen besetzt. 1735 erhielt der von seinem Schwiegersohn, dem
König von Frankreich unterstützte König von Polen, Stanislaus Leszczynski, für
seinen Verzicht auf Polen L. und Bar, der Herzog Franz Stephan, seit 1736
Gemahl der Kaisertochter Maria Theresia, für seinen Verzicht auf Lothringen das
frei gewordene Großherzogtum Toskana. Damit schied L. aus dem Reich aus und kam
1738 tatsächlich, nach dem Tode Stanislaus Leczczynskis (1766) auch formell zu
Frankreich, behielt aber - unter Nomeny - bis 1766 weiter Sitz und Stimme im
oberrheinischen Reichskreis und bis 1801 im Reichsfürstenrat. 1801 gelangte L.
auch völkerrechtlich an Frankreich. 1870/1871 fiel sein nördlicher Teil mit Metz zusammen mit Elsass an das Deutsche Reich
(Elsass-Lothringen), 1919 aber wieder an Frankreich zurück.
L.: Wolff 303; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378)
D4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) C4; Die Territorien des Reichs 5, 96;
Calmet, A., Histoire ecclésiastique et civile de la Lorraine, 1728, 2. A. 1745;
Warnkönig, L./Warnkönig, T./Stein, L., Französische Staats- und
Rechtsgeschichte, Bd. 1ff. 1875, Neudruck 1968; Derichsweiler, H., Geschichte
Lothringens, Bd. 1-2, 1901; Derichsweiler, H., Geschichte Lothringens, 1905;
Fitte, S., Das staatsrechtliche Verhältnis des Herzogtums Lothringen seit dem
Jahr 1542, 1891; Die alten Territorien des Bezirks Lothringen nach dem Stande
vom 1. Jan. 1648, Teil 1 (in) Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen
Heft 28 (1898); Parisot, R., Histoire de Lorraine, Bd. 1ff. 1915ff., Bd. 1 2.
A. 1926; Hübinger, P., Oberlothringen, Rhein und Reich im Hochmittelalter,
Rhein. Vjbll. 7 (1937); Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am
Rhein, Mittel- und Niederrhein, hg. v. Niessen, J., 1950; Opel, H., Die
Rechtsstellung der mit dem Anschluss Lothringens zum Deutschen Reich gekommenen
Franzosen, Diss. jur. Göttingen 1954; Aimond, C., Histoire des Lorrains, 1960;
Schneider, J., Histoire de la Lorraine, 1967; Hlawitschka, F., Die Anfänge des
Hauses Habsburg-Lothringen, 1969; Thomas, H., Zwischen Regnum und Imperium. Die
Fürstentümer Bar und Lothringen zur Zeit Kaiser Karls IV., 1973; Mohr, W.,
Geschichte des Herzogtums Lothringen, Bd. 1 1974; Parisse, M., Les Ducs et le
duché de Lorraine au XIIe siècle 1048-1206, Bll. f. dt. LG. 111 (1975), 86ff.;
Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983; Lothringen -
Geschichte eines Grenzlandes, hg. v. Parisse, M. u. a., deutsche Ausgabe hg. v.
Herrmann, H., 1984; Geiben, K., Verfassung und Verwaltung des Herzogtums
Lothringen unter seinem letzten Herzog und einstigen König der Polen Stanislaus
Leszczynski, 1989; Babel, R., Zwischen Habsburg und Bourbon, 1989; Parisse, M.,
Austrasie, Lotharingie, Lorraine, 1990; Barth, R., Der Herzog in Lotharingien
im 10. Jahrhundert, 1990; Parisse, M., Lotharingien, LexMA 5 1991, 2128;
Parisse, M., Lothringen, LexMA 5 1991, 2134; Werner, M., Der Herzog von
Lothringen in salischer Zeit, (in) Die Salier und das Reich, hg. v. Weinfurter,
S., Bd. 1 1991; Despy, G., Niederlothringen, LexMA 6 1993, 1142; Lotharingia,
hg. v. Herrmann, H. u. a., 1995; Barth, R., Lotharingien im 10.-12.
Jahrhundert, 1996; Le pouvoir et les libertés en Lotharingie, hg. v. Trauffler,
H., 1997; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 146, 832; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 461; Schneider, J., Auf der Suche nach dem verlorenen
Reich, 2009. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mathois (Gau zwischen Luxemburg und Longwy bzw. Metz. Matois, pagus Matensis, Methingau). S. Matois, Methingau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Matois (Gau zwischen Luxemburg und
Longwy bzw. Metz. Mathois, pagus Matensis,
Methingau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (fälschlich Metzgau) (Baslieux); Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 693; Mettensis; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, Methingouwe, pagus Methinsis, ;Le Matois’;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 180; Puhl, R., Die
Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 156
(780? pago Matinse, 785/786 pago Mettensi), Benennungsmotiv unklar, vielfach
(Vanderkindere, Wampach, Hlawitschka, Droege) mit dem Metzgau
verwechselt, zwischen Luxemburg und Longwy bzw. Metz
(Angevillers bzw. Arsweiler bzw. Answeiler, Aumetz, Baslieux, Beuvillers,
Contern, Labry, Luxemburg-Stadt, Mamer, Monnerich, Redingen bzw. Rédange,
Syren, Wernheim bzw. Vernéville, Villers-la-Montagne). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Messin s. Metzgau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Methingau (Gau zwischen Luxemburg und
Longwy bzw. Metz. Matois, Mathois, pagus
Matensis)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (fälschlich Metzgau) (Baslieux); Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 693; Mettensis; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, Methingouwe, pagus Methinsis, ;Le Matois’;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 180; Puhl, R., Die
Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 156
(780? pago Matinse, 785/786 pago Mettensi), Benennungsmotiv unklar, vielfach
(Vanderkindere, Wampach, Hlawitschka, Droege) mit dem Metzgau
verwechselt, zwischen Luxemburg und Longwy bzw. Metz
(Angevillers bzw. Arsweiler bzw. Answeiler, Aumetz, Baslieux, Beuvillers,
Contern, Labry, Luxemburg-Stadt, Mamer, Monnerich, Redingen bzw. Rédange,
Syren, Wernheim bzw. Vernéville, Villers-la-Montagne).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Methingouwe s. Methingau, (fälschlich) Metzgau
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 693; Mettensis; Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, Methingouwe, pagus
Methinsis, ;Le Matois’; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique,
1972, 180. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Metz (freie Reichsstadt). In
keltischer Zeit war Divodurum Hauptort der Mediomatriker. Die Römer erbauten an
der wichtigen Kreuzung der Straßen nach Reims, Trier, Straßburg und Mainz das
Kastell Mediomatricum (später Mettis). Vermutlich im ausgehenden 3. (oder 4.)
Jahrhundert wurde dort ein Bischofssitz eingerichtet. Zeitweise war der Ort Mittelpunkt
des später Austrasien genannten fränkischen Reichsteils. 843 kam M., obwohl es
dem romanisch-französischen Sprachraum zugehörig war, zu Lotharingien, 870 zum
ostfränkischen Reich. Seit dem späten 12. Jahrhundert (1189) löste sich die
Stadt aus der Abhängigkeit der Bischöfe, die ihren Sitz nach Vic verlegten, und
stieg von 1180 bis 1210 zur Reichsstadt auf. Sie schuf sich ein
Herrschaftsgebiet (Pays Messin), das im 14. Jahrhundert mit mehr als 130
Dörfern das größte aller Reichsstädte war, und verteidigte es gegen alle
Angriffe der Herzöge von Lothringen. Nachdem 1551 die protestantischen
deutschen Reichsfürsten dem König von Frankreich für dessen Hilfe gegen Kaiser
Karl V. das Reichsvikariat über die Bistümer M., Toul und Verdun zugesprochen
hatten, besetzte der König von Frankreich 1552 die Stadt. 1648 wurde sie
endgültig an Frankreich abgetreten. Als Hauptstadt des Bezirks Lothringen des
Reichslandes Elsass-Lothringen gehörte M. von 1871 bis 1918 zum Deutschen Reich
und war von 1940 bis 1944 deutsch besetzt.
L.: Wolff 308; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378)
D4; Westphal, Geschichte der Stadt Metz, Bd. 1-3
1875ff.; Albers, J., Geschichte der Stadt Metz,
1902; Zeller, G., La réunion de Metz á la France
de 1552 a 1648, Bd. 1f. Paris 1926; Schneider, J., La ville de Metz aux XIIIe et XVe siècles, Nancy 1950; Hocquard,
G. u. a., Metz, 1961; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 32, IV, 18, pagus Mettensis, zum
Ortsnamen Metz; Pundt, M., Metz und Trier, 1998; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 408; Petry, C., Faire des sujets du roi, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Metz (Hochstift, Fürstbistum,
Residenz). Vermutlich im ausgehenden 3. (oder 4.) Jahrhundert wurde im
römischen Mediomatricum (später Mettis) ein seit 535 sicher feststellbarer
Bischofssitz (u. a. Arnulf von Metz 617-639)
eingerichtet, der zur Erzdiözese Trier gehörte. Bei den karolingischen
Reichsteilungen kam M. zu Lothringen, 870 zum ostfränkischen Reich. Die im
Frühmittelalter beträchtlichen weltlichen Güter, die anfangs vom Chiemsee bis
zu den Cevennen und von Lüttich bis ins Elsass streuten und ein Gegengewicht
zum Herzogtum Lothringen bilden sollten (u. a. [1005?] Grafschaft M., 1065
Grafschaft Saarbrücken, Seillegau bzw. Saulnois von Vic bis Dieuze, Epinal,
Senones, Neuweiler [Neuviller], Maursmünster, Saint-Trond [Saint Trond], Dugny,
Commercy), gingen besonders durch Verselbständigung der Stadt M. (1180-1210,
1189) seit dem 12. Jahrhundert stark zurück (u. a. Verlust der Grafschaft
Dagsburg an die Grafen von Leiningen, weitere Verluste an den Herzog von Lothringen).
1296 wurde der Bischof Lehnsmann des Königs von Frankreich. 1357 sicherte
Kaiser Karl IV. den Bestand des Hochstifts, dessen wichtigste Stützpunkte nun
Chaligny, Epinal, Rambervillers, Moyen, Deneuvre, Senones-Salm, Vic und Metz waren. 1551 sprachen die protestantischen
deutschen Reichsfürsten dem König von Frankreich für dessen Hilfe gegen Kaiser
Karl V. das Reichsvikariat über die Bistümer M., Toul und Verdun zu. 1552
besetzte Frankreich die Stadt M. und erhielt im Vertrag von Chaumont (1552) das
bisher zum oberrheinischen Reichskreis zählende Hochstiftsgut. 1613 erzwang
Frankreich die Huldigung im Hochstift. 1648 wurde das Fürstbistum M. endgültig
an Frankreich abgetreten. Allerdings nannten sich die Bischöfe von M. bis 1790
Fürsten des Heiligen Römischen Reiches. Im 18. Jahrhundert umfasste das Gebiet
des Bistums die bischöflichen Lehnsherrschaften Helflingen (Helfedange),
Habudingen (Habondange) und Hingsingen (Hinguezange), die Herrschaften Lagarde
(La Garde), Türkstein und Chatillon, die Grafschaft Rixingen, die Kastellaneien
Rémilly, Vic, Freiburg, Baccarat und Rambervillers. In den Wirren der
französischen Revolution von 1789 ging das Bistum unter, wurde aber 1801 mit
veränderten Grenzen wiederhergestellt, 1802 dem Erzbistum Besançon unterstellt
und 1874 eximiert.
L.: Wolff 300f.; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Die Territorien
des Reichs 5, 96; Histoire générale de Metz par
des religieux Bénédictins de la Congrégation de Saint-Vannes, 1769ff.; Dorvaux,
N., Les anciens pouilles du diocèse de Metz,
1902; Bourgeat, G./Dorvaux, N., Atlas historique du diocèse de Metz, 1907; Morret, B., Stand und Herkunft der
Bischöfe von Metz, Toul und Verdun im
Mittelalter, 1911; Meyer, A., Der politische Einfluss Deutschlands und
Frankreichs auf die Metzer Bischofswahlen im
Mittelalter, 1916; Zeller, G., La réunion de Metz
à la France, Bd. 1, 2 1926; Herrmann, W., Zum Stande der Erforschung der früh-
und hochmittelalterlichen Geschichte des Bistums Metz,
Rhein. Vjbll. 28 (1963); Tribout de Morembert, H., Le diocèse de Metz, 1970; Gauthier, N., L’evangélisation des pays de
la Moselle, 1980; Histoire de Metz, 1986;
Parisse, M., Austrasie, Lotharingie, Lorraine, 1990; Parisse, M., Metz, LexMA 6 1992, 585; Müller, M., Am Schnittpunkt
von Stadt und Land, 1993; Die alte Diözese Metz,
hg. v. Herrmann, H., 1993; Bauer, T., Lotharingien als politischer Raum, 1997;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 379; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 463. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Metzgau (Mattensis, Gau nordwestlich Metzs)
L.: [Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (Baslieux)
fälschlich]; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 32,
IV, 18, Methingouwe, pagus Methinse,Le Matois’; Moreau, J., Dictionnaire de
géographie historique, 1972, 179 Messin; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften
des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999,167 (610/611 territurio
Mittensem), abgeleitet von Metz, um Metz (Ars an der Mosel bzw. Ars-sur-Moselle, Bornen
bzw. Borny, Kemnat bzw. Cheminot, Mariellen bzw. Marieulles, Sablon, Sankt
Julian bzw. Saint-Julien-lès-Metz, Sigach bzw.
Scy, Unterhofen bzw. Secourt, Wigingen bzw. Vigy, räumlich entfernt Zellen in
der Gemeinde Kleintänchen bzw. Petit-Tenquin); Bauer, T., Die mittelalterlichen
Gaue, 2000 (Luxemburg [Stadt], Contern, Syren, Niederrentgen bzw.
Basse-Rentgen, Arsweiler bzw. Angevillers, Diedenhofen bzw. Thionville).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Ottweiler (Grafschaft). In Ottweiler bei
Neunkirchen an der Blies begründete 871 der Bischof vom Metz ein Stift. Als dessen Obervögte wurden 1186 die Grafen von
Saarbrücken genannt, welche die Burg Ottweiler errichteten. Über Saarbrücken
kam Ottweiler 1381 an Nassau-Weilburg. 1659 wurde Ottweiler bei einer Teilung
Sitz der von der walramischen Linie der Grafen von Nassau-Saarbrücken
abgespalteten Grafen von N. Sie starben 1728 aus und vererbten ihre Güter an
Nassau-Usingen. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste die Herrschaft Ottweiler
ein Gebiet von etwa 5 Quadratmeilen.
L.: Schliephake, F./Menzel, K., Geschichte von Nassau walramischen Teils, Bd.
1ff. 1864ff.; Schmidt, W./Schmidt, F., Geschichte der Stadt und Grafschaft
Ottweiler, 1909.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nellenburg (Grafen, Landgrafschaft). Die
Burg N. bei Stockach war Sitz der mit den Burchardingern und Udalrichingern
verwandten, seit 889 erkennbaren Grafen von N., die als Stifter des Klosters
Allerheiligen bei Schaffhausen hervortraten. Um 1050 wechselten die Grafen vom
Zürichgau an den oberen Rhein. 1077/1078 verloren sie die Grafschaft im
Zürichgau. Seit 1080 nannten sie sich nach N. 1100/1105 starben die älteren Grafen
von N. aus und vererbten Herrschaft und Namen auf die Grafen von Bürglen, um
1170 auf die Grafen von Veringen. Vor 1256 vereinigten diese das zu N. und
Stockach gehörige Gebiet mit dem Hegau (Landgrafschaft). 1422 kamen die
Landgrafschaft und die Grafschaft an die Herren von Tengen. Von 1465 bis 1805
gehörte N. durch Kauf zu Habsburg/Österreich und bildete einen Teil
Schwäbisch-Österreichs. 1805 kam die zum österreichischen Reichskreis zählende,
von mehreren adligen Herrschaften und Städten durchsetzte Landgrafschaft N. mit
rund 25000 Einwohnern an Württemberg, 1810 an Baden und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5; Berner, H., Die Landgrafschaft Nellenburg, (in) Vorderösterreich,
hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Hils, K., Die
Grafen von Nellenburg im 11. Jahrhundert, 1967; Der Landkreis Konstanz, Bd. 1
1968, 293ff.; Schib, K., Geschichte der Stadt und der Landschaft Schaffhausen,
1972; Seibert, H., Nellenburg, LexMA 6 1992, 1087.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nomeny (Markgrafschaft). Die
Markgrafschaft N. gehörte ursprünglich zum Hochstift Metz,
wurde von diesem aber zeitweilig an die Herzöge von Lothringen verpfändet und
1551 zu Lehen gegeben. Später kaufte Lothringen N. 1613 starb die Linie
Mercoeur aus und vererbte N. an den Herzog von Lothringen. Frankreich
verzichtete auf die ursprünglich als Nachfolger von Metz
geltend gemachten Rechte. Der Herzog von Lothringen musste 1735 zugunsten
Stanislaus Leszczynskis (gegen Toskana) auf seine Länder verzichten, erhielt
aber 1736 das Recht, unter dem Aufruf von N. Sitz und Stimme auf Reichstagen
und Kreistagen für die ihm noch verbliebenen reichsunmittelbaren Territorien
(Grafschaft Falkenstein am Donnersberg) zu führen und damit trotz Verlustes des
stimmbegründenden Landes Reichsstand zu bleiben. N. zählte zum oberrheinischen
Reichskreis.
L.: Wolff 304; Zeumer 553. II b 44; Rolin, C., Nomeny, 1937.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberrheinischer Reichskreis. Der 1500
geschaffene O. reichte von Savoyen bis Hessen-Kassel, war aber durchsetzt mit
Gebieten Habsburgs (österreichischer Reichskreis) und der rheinischen
Kurfürstentümer (kurrheinischer Reichskreis). 1552 schieden die lothringischen
Bistümer (Metz, Toul, Verdun), in der zweiten
Hälfte des 17. Jahrhunderts die elsässischen Gebiete (Reichsstädte) tatsächlich
aus. Lothringen, Savoyen und das Hochstift Basel zählten sich nur bedingt zum
Kreis. Im Übrigen gehörten ihm unter dem Direktorat des Bischofs von Worms und
der Pfalzgrafen die Bischöfe von Worms, Speyer (mit Weißenburg), Straßburg und
Basel, die Äbte von Fulda und Prüm, der Johanniterorden (Johannitermeister) in
Heitersheim, der Propst von Odenheim, die Reichsstädte Worms, Speyer,
Friedberg, Frankfurt und Wetzlar, die Fürstentümer Pfalz-Simmern,
Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz und Pfalz-Zweibrücken, die Landgrafschaft
Hessen-Darmstadt, die Markgrafschaft Nomeny, die Fürstentümer Nassau (Weilburg,
Usingen, Idstein, Saarbrücken, Ottweiler) und Solms (Braunfels, Lich, Laubach,
Hohensolms, Rödelheim), die Grafschaften Sponheim, Salm-Salm, Salm-Kyrburg,
Waldeck, Hanau (Münzenberg, Lichtenberg), Königstein, Oberisenburg (Isenburg)
(Birstein, Büdingen mit Wächtersbach, Marienborn, Meerholz, Offenbach),
Leiningen (Hardenburg [Hartenburg], Westerburg), Sayn-Wittgenstein (Berleburg,
[Homburg,] Wittgenstein), Falkenstein, Kriechingen und Wartenberg sowie die
Herrschaften Reipoltskirchen, Bretzenheim und Olbrück (Ollbrück) an. Die
Kreistage fanden in Frankfurt statt, das Archiv war in Worms.
L.: Gumpelzhaimer 107; Wolff 230; Süß, A., Geschichte des oberrheinischen
Kreises und der Kreisassoziationen in der Zeit des spanischen Erbfolgekriegs
1697-1714, ZGO 103 (1955), 104 (1956).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberschwaben (Reichslandvogtei). König Rudolf
von Habsburg fasste nach 1273 das Reichsgut im östlichen Schwaben - südlich der
schwäbischen Alb - zu den Reichslandvogteien Augsburg und O. (Ravensburg)
zusammen. 1487 erwarb Bayern die Reichslandvogtei O., die aber von Österreich
wieder ausgelöst wurde.
L.: Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Vorderösterreich. Eine
geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3.
A. 1978; Oberschwaben, Gesicht einer Landschaft, hg. v. Ott, S., 2. A. 1972;
Bradler, G., Die Landschaftsnamen Allgäu und Oberschwaben in geographischer und
historischer Sicht, 1973; Richter, G., Oberschwaben zwischen Donau, Iller und
Bodensee, 1974; Hofacker, H., Die schwäbischen Reichslandvogteien im späten
Mittelalter, 1980; Riechert, U., Oberschwäbische Reichsklöster im
Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und Städten, 1986; Oberschwaben, hg. v.
Eitel, P., 1995; Oberschwaben, hg. v. Wehling, H., 1996; Landschaften und
Landstände in Oberschwaben, hg. v. Blickle, P., 2000; Adel im Wandel, hg. v.
Bumiller, C., 2006; Adel im Wandel, hg. v. Hengerer, M. u. a., 2006; Die
Integration in den modernen Staat, hg. v. Hoffmann, C. u. a., 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Odernheim (Reichsstadt). O. (bzw. seit
1896 Gau-Odernheim [Gauodernheim]) bei Alzey kam im 9. Jahrhundert wohl vom
fränkischen König an das Hochstift Metz und 1282
durch Kauf vom Hochstift Metz an das Reich. 1286
erhielt es Stadtrecht. 1315 wurde es an das Erzstift Mainz, 1407 an die Pfalz
verpfändet und nicht wieder eingelöst, vielmehr 1579 nach Unruhen ganz der
Pfalz eingegliedert. 1816 fiel es an Hessen-Darmstadt, 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; Gredy, H., Geschichte der ehemaligen freien Reichsstadt
Odernheim, 2. A. 1954; Geschichte von Gauodernheim, zusammengest. v. Einsfeld,
C. u. a., 1957; Reifenberg, W., Die kurpfälzische Reichspfandschaft Oppenheim,
Gau-Odernheim, Ingelheim 1375-1648, 1968; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 477.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ortenau (Gau rechts des Rheines zwischen
Kinzig und Murr, Landgrafschaft, Landvogtei, Reichslandvogtei). Zwischen Oos,
Schwarzwald, Bleich und Rhein lag die alemannische Grafschaft Mortenau (768
Mordenaugia, Mordunowa). Sie löste sich vor allem nach dem Aussterben der
Herzöge von Zähringen 1218 und der Staufer (1268) in viele kleine
Herrschaftsgebiete auf (u. a. Habsburg, Geroldseck, Hochstift Straßburg). König
Rudolf von Habsburg unternahm 1274 mit der Gründung der Reichslandvogtei O.
(1302 Reichslandvogt erwähnt) den nur teilweise gelungenen Versuch, das
entfremdete Reichsgut zurückzugewinnen. Die Reichslandvogtei (rund 30 Dörfer um
Ortenberg, Griesheim, Appenweier und Achern sowie Zell am Harmersbach,
Offenburg und Gengenbach) wurde von 1334 bis 1351 an Baden, von dort von 1351
bis 1405 an das Hochstift Straßburg und später an Straßburg und an die Pfalz
(bis 1504) bzw. Fürstenberg (1504-1551) verpfändet. Seit dem 15. Jahrhundert
setzte sich der nach Ortenberg veränderte Name O. durch. 1551/1556 löste
Österreich das fürstenbergisch-straßburgische Pfand ein und fügte die O. zu
Vorderösterreich hinzu. 1701 wurde die O. Lehen bzw. Pfand Baden-Badens, 1771
beim Aussterben der markgräflichen Linie aber von den Habsburgern eingezogen.
1801 kam sie an den Herzog von Modena, 1803 erbweise an Erzherzog Ferdinand von
Modena/Österreich (Österreich-Este) und 1805/1806 mit rund 400 Quadratkilometern
und etwa 19000 Einwohnern an Baden, wodurch die nördlichen und südlichen Teile
der Markgrafschaft vereinigt wurden. Mit Baden gelangte die O. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 165; Ruppert, P., Geschichte der Ortenau, 1878; Curs, O., Deutschlands
Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Mortanouua, Mortanhouua, Mordenouua,
Mortenovua, Mortenoua, Mortenuua, Mortenaugensis, Mortonowa, Mortungaugensis,
Mortenovua, Mortinouua, Gau rechts des Rheins zwischen Kinzig und Murr,
Dinglingen (Tenzlingen), Bohlsbach, Schuttern, Nussbach, Gengenbach,
Friesenheim, Heiligenzell, Schwarzach, Allmannsweiler), Die Ortenau in Wort und
Bild, (in) Die Ortenau, Mitteilungen des hist. Vereins f. Mittelbaden, 16
(1929); Offenburg und die Ortenau, hg. v. Busse, H., Bad. Heimat 22 (1935);
Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung,
2. unv. A. 1978; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 21,
22, 30, 41, 44, Mortunouwa, Mordenaugia, pagus Mortinaugensis, Mortonogouuua,
Ortenau’, s. Mortunouwa; Kähni, O., Die Landvogtei Ortenau, (in)
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Sick, W., Siedlungsgeographische Fragen in der Ortenau, Alemann. Jb. (1970);
Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit,
1984, 212; Andermann, K., Ortenau, LexMA 6 1993, 1481; Geschichte der Ortenau,
hg. v. Hanss, K., 1995.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ottweiler (Herrschaft). In O. bei
Neunkirchen an der Blies begründete 871 der Bischof von Metz ein Stift. Als dessen Obervögte wurden 1186 die Grafen von
Saarbrücken genannt, welche die Burg O. erbauten. Über Saarbrücken kam O. 1381
an Nassau-Weilburg und wurde 1659 Sitz der Grafen von Nassau-Ottweiler, über
die es zum oberrheinischen Reichskreis zählte. Über Preußen gelangte O.
1919/1920 sowie 1945/1946 zum Saargebiet und damit 1957 zum Saarland. S.
Nassau-Ottweiler.
L.: Wolff 266; Wallner 697 OberrheinRK 25; Schmidt, W./Schmidt, F., Geschichte
der Stadt und Grafschaft Ottweiler, 1909; Landkreis Ottweiler, hg. v. Landkreis
1963. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pfeddersheim (Reichsstadt). P. bei Worms wird
erstmals 754 erwähnt, doch war das Gebiet schon in römischer Zeit bewohnt. Nach
dem König hatten das Bistum Metz, die Abtei
Gorze und die Herren von Bolanden und Hohenfels Rechte an dem schon früh
befestigten Dorf. Um 1304 erhob es König Albrecht von Österreich zur
Reichsstadt und stattete es mit dem Recht Oppenheims aus. Wenig später wurde es
an die Herren von Falkenstein, dann an den Erzbischof von Mainz und seit 1465
an die Pfalz verpfändet, an die es 1648 gänzlich fiel. Über Hessen-Darmstadt
kam es 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; 1200 Jahre Pfeddersheim, 1954; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 487.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Püttlingen (Herrschaft). P. bei
Saarbrücken, das 1224 erstmals erwähnt wird, war im 14. Jahrhundert in den
Händen der Herren von Forbach, Johanns von Heinzenberg (Hentzenberg) und
Johanns von Kriechingen (Créhange). 1460 belehnte der Bischof von Metz die Herren von Sierck (Sirck) mit ihm. 1648
übertrug er die Lehnsherrschaft an die Herzöge von Lothringen, die seit 1681
die Herren von Kriechingen mit der zum oberrheinischen Reichskreis zählenden
Herrschaft belehnten. Diesen folgten 1726 erbweise die Grafen von Wied-Runkel,
die Püttlingen 1778 an Nassau-Saarbrücken verkauften, das bereits 1766 die
Lehnsherrschaft von Frankreich als dem Inhaber Lothringens erlangt hatte. 1815
kam P. an Preußen, 1919 und 1945/1946 zum Saargebiet und damit 1957 zum
Saarland.
L.: Wolff 266; Wallner 696 OberrheinRK 13; Scherer, N., Der Ortsname
”Püttlinger” als persönlicher Eigenname, Zs.f. d. Geschichte d. Saargegend
1988; Müller, F., Die Geschichte der Herrschaft Püttlingen bei Saarbrücken,
1990. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Remiremont (Reichsabtei, Residenz). R.
(Romarici mons) in den Vogesen wurde um 620 durch den austrasischen Adeligen
Romaric und den Einsiedler Amé gegründet. Am Ende des 10. Jh.s kam R. unter der
Herrschaft des Kaisers an die Grafen von Metz,
die im 11. Jh. Herzöge von Oberlothringen wurden, Seit dem 11. Jh. wurde R.
Stift für adlige Damen. 1307 wurde die Äbtissin von König Albrecht I. zur
Reichsfürstin ernannt. Seit 1415 wurde der Titel von allen Äbtissinnen
getragen. 1556 unterstellte Karl III. die Güter seiner Herrschaft. Die in 52
bans (Sprengel) eingeteilten weltlichen Güter blieben bis zum Ende unverändert.
L.: Hlawitschka, E., Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont, 1963;
Remiremont, 1985; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 722, 1, 2, 478.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Riedesel (zu Eisenbach)
(Reichsfreiherren, Reichsritter). Die hessische Adelsfamilie R. wurde 1437 zu
hessischen Erbmarschällen und 1680 zu Reichsfreiherren erhoben. Sie bildete im
15. Jahrhundert auf fuldischen, hersfeldischen und pfälzischen Lehen um
Lauterbach und Schloss Eisenbach im nordöstlichen Vogelsberg eine Herrschaft
aus (Junkernland). Durch Verträge mit Fulda 1684 und Hessen-Darmstadt 1713
gewann sie eine nahezu landesherrliche Stellung. Vom 16. bis zum 19.
Jahrhundert zählten die R. mit Altenschlirf, Bannerod, Heisters, Nösberts,
Schafhof, Schlechtenwegen, Steinfurt, Vaitshain, Weidmoos, Wünschen-Moos
(Wünschenmoos), Zahmen, Freiensteinau, Fleschenbach, Holzmühl, Radmühl,
Reichlos, Salz, Landenhausen, Lauterbach, Moos, Grunzenau, Metzlos, Metzlos-Gehaag
bzw. Metzlos-Gehag, Niedermoos (Nieder-Moos),
Obermoos (Ober-Moos) Stockhausen, Rixfeld, Rudlos, Schadges, Vietmes und
Wernges zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken, außerdem zum
Ritterkreis Rhein. 1806 fiel das Gebiet durch Mediatisierung an Hessen-Darmstadt
und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 514; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 378f.; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 159f.; Riedenauer 126; Rahrbach 189; Becker, E. u. a., Die
Riedesel zu Eisenbach, Bd. 1ff. 1923ff.; Zschaeck, F., Die Riedesel zu
Eisenbach, 1957; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 „Junkernland“.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Riedlingen (reichsstadtähnliche Stadt). Bei
dem 835 erstmals genannten Dorf R. an der oberen Donau legten die Grafen von
Veringen zwischen 1247 und 1255 eine Stadt an, die vor 1300 durch Kauf an
Habsburg kam. 1314 war sie an die Grafen von Hohenberg, dann an die Herren von
Ellerbach und 1384 an die Truchsessen von Waldburg verpfändet. 1680 löste sich
die zum österreichischen Reichskreis zählende Stadt, die zu den sog.
Donaustädten gerechnet wurde, selbst aus der Pfandschaft an Österreich zurück.
1805 kam sie an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Heuschele, O., 1950; Rothmund, P.,
Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen 1955;
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Der Kreis Saulgau, 1971; Der Kreis Biberach, 1973.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rixingen, Rikingen, Rützingen
(Herrschaft). Die Herrschaft R. (Réchicourt-le-Château) war ein Lehen des
Hochstifts Metz, das ursprünglich den Grafen von
Leiningen und seit 1669 durch Kauf den Grafen von Ahlefeld gehörte.
L.: Wolff 301. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saarbrücken (Grafschaft). Die im ersten
nachchristlichen Jahrhundert an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen an einem
Saarübergang beginnenden Siedlungsspuren (vicus Saravus) endeten im 5.
Jahrhundert. 999 wurde die Burg S. anlässlich der Übertragung durch Kaiser Otto
III. an das Hochstift Metz erstmals erwähnt. Sie
war seit dem 12. Jahrhundert Sitz der mit ihr durch die Bischöfe von Metz belehnten, 1080 anlässlich des Empfanges des
Königshofs Wadgassen erstmals genannten Grafen (Graf Sigibert im Saargau). Sie
nannten sich, nachdem 1120 die Güter im Elsass von den Gütern an Saar und Rhein
getrennt worden waren, seit 1123 nach S. Sie waren mit den Staufern
verschwägert, hatten zeitweise die Vogtei über das Hochstift Worms inne und
waren vor allem zu beiden Seiten der Saar sowie im Elsass begütert. 1180/1190
wurden die Güter an Saar und Rhein auf die Linien S. und Zweibrücken verteilt.
Von der Linie S. spaltete sich 1214 Leiningen ab, von Zweibrücken (1385/1394 an
die Pfalzgrafen) 1297 die Linie Bitsch (1570 an Lothringen). Die dadurch auf
Güter um S. beschränkten Grafen von S. starben 1274 aus und wurden infolge
Verheiratung Mathildes von S. mit Simon von Commercy von den Grafen von
Saarbrücken-Commercy beerbt. Bei deren Aussterben fiel die Grafschaft in
weiblicher Erbfolge 1381 an die walramische Linie Nassau-Weilburg der Grafen
von Nassau, welche die Güter an Saar und Blies mit den nassauischen Gütern an
Lahn und Main verband. 1442 wurde in eine linksrheinische Linie
(Nassau-Saarbrücken) und eine rechtsrheinische Linie (Neue Linie
Nassau-Weilburg) geteilt. 1527 erbte Nassau-Saarbrücken die Grafschaft
Saarwerden und die Herrschaft Lahr von den Grafen von Moers-Saarwerden. 1574
zog Lothringen die Grafschaft Saarwerden als wegen Einführung der Reformation
(1. 1. 1574) erledigtes Lehen ein. Ebenso gingen die Lehen des Hochstifts Metz verloren. Von 1574 an war die seit 1442
abgeteilte Grafschaft wieder mit Nassau-Weilburg vereinigt. Danach kam sie an
die Linie Ottweiler (Nassau-Ottweiler). 1629 wurde erneut geteilt. Nach
vorübergehender Besetzung von 1681 bis 1697 und Grenzbereinigungen von 1766 kam
S. 1793/1801 an Frankreich, 1815/1816 zu Preußen (Rheinprovinz), 1919 und
1945/1946 zum Saargebiet sowie 1957 zum Saarland. S. Nassau-Saarbrücken.
L.: Wolff 265; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) C4; Ruppersberg, A.,
Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrücken, Teil 1ff. 2. A. 1908ff.;
Werke, H., Die Machtstellung des Saarbrücker Hauses am Mittel- und Oberrhein im
12. Jahrhundert, Saarbrücker Hefte 5 (1957); Festschrift zur 650jährigen
Verleihung des Freiheitsbriefes an Saarbrücken und St. Johann, hg. v. Herrmann,
H./Klein, H., 1971; Geschichtliche Landeskunde des Saarlands, Bd. 2 1977;
Thomes, P., Kommunale Wirtschaft, 1995; Herrmann, H., Saarbrücken, LexMA 7
1995, 1210; Burg, P., Saarbrücken 1789-1860, 1999; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 535. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saarbrücken (Stadt, freie Stadt?,
Reichsstadt?). Nach älteren unterbrochenen Siedlungsspuren erscheint 999 die
vielleicht bereits um 850 bestehende Burg S., die Kaiser Otto III. dem Bischof
von Metz gab. An sie lehnte sich eine spätestens
im 11. Jahrhundert entstandene Siedlung an, die im 13. Jahrhundert faktisch
Stadt wurde und 1321 ein Stadtrecht erhielt. Sie strebte bis zum 16.
Jahrhundert die Reichsunmittelbarkeit an.
L.: Wolff 266; Ruppersberg, A., Geschichte der Stadt Saarbrücken, Bd. 1,2 2. A.
1913; Ried, H., Die Siedlungs- und Funktionsentwicklung der Stadt Saarbrücken,
1958; Herrmann, H., Saarbrücken, LexMA 7 1995, 1210f.; Geschichte der Stadt
Saarbrücken, hg. v. Wittenbrock, R., Bd. 1f. 1999; Burg, P., Saarbrücken 1789-1860,
2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saarburg (Reichsstadt), frz. Sarrebourg.
Das als Kaufmanns-Saarbruck in der Reichsmatrikel von 1521 erwähnte S. löste
sich vom Hochstift Metz und kam über Lothringen
1661 an Frankreich.
L.: Reichsmatrikel 1521; Wolff 305; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 538. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saarwerden (Grafschaft), frz. Sarre-Union.
Die kleine Grafschaft S. an der oberen Saar war zunächst in den Händen der 1131
erstmals nachweisbaren Grafen von S., einer Zweiglinie der Grafen von Metz-Lunéville bzw. der Grafen von Blieskastel. Sie
bestand aus dem Reichslehen Kirkel, S. und Bockenheim als Lehen des Bischofs
von Metz und der Vogtei über Klostergut von
Weißenburg und Herbitzheim an der oberen Saar. Vom Anfang des 13. Jahrhunderts
bis 1251 nannten sie sich nach der Burg Kirkel, dann nach S. 1397/1399 kam die
Grafschaft über die Schwester des letzten Grafen an die Herren von Moers,
welche die Linie Moers-Saarwerden (1418-1527) begründeten. Als 1527 die Grafen
von Moers-Saarwerden ausstarben, fielen die Grafschaft Saarwerden und ihre
Herrschaft Lahr (ohne Finstingen und die niederrheinischen Gebiete) als Erbteil
aus einer Heirat des Jahres 1507 (Katharina von Moers-Saarwerden mit Johann
Ludwig I. von Nassau-Saarbrücken) an Nassau-Saarbrücken. Beim Aussterben
Nassau-Saarbrückens (1574) zog Lothringen S. als wegen Einführung der
Reformation (zum 1. 1. 1574) erledigtes Lehen ein. Auf Grund eines Urteils des
Reichskammergerichts erhielt Nassau-Weilburg als Erbe Nassau-Saarbrückens 1629
die Grafschaft S. (verkleinert um die bei Lothringen verbleibenden Dörfer Saarwerden
und Bockenheim sowie das Schloss S.) zurück. 1745 kam das Dorf Herbitzheim
dazu. Ebenfalls bereits im 18. Jahrhundert gehörten Diemeringen mit Altmatt,
Neumatt und dem Eisenhammer des Dorfes Griesbach zu S. Innerhalb Nassaus
erhielt 1629 die Linie Nassau-Weilburg ein Drittel, die Linie Nassau-Usingen
zwei Drittel. 1793 wurde die dem oberrheinischen Reichskreis angehörige
Grafschaft von Frankreich besetzt und durch Aufsplitterung ihrer Bestandteile
aufgelöst. S. Moers-Saarwerden.
L.: Wolff 265; Wallner 696 OberrheinRK 12; Herrmann, H., Geschichte der
Grafschaft Saarwerden bis 1527, 1957; Herrmann, H., Saarwerden, LexMA 7 1995,
1211. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Säckingen (Abtei, Residenz). 522 (?, 7.
Jh.?) gründete der irische Mönch Fridolin auf einer später abgegangenen Insel
des Hochrheins nördlich Basels auf altem Siedlungsboden eine klösterliche, wohl
von Poitiers beeinflusste Zelle, die älteste mönchische Niederlassung bei den
Alemannen. 878 erscheint die Frauenabtei Seckinga. Ihre Laienäbte erweisen S.
zu dieser Zeit als Königskloster. Umfangreiche Güter bestanden in Churrätien
und in Glarus. Im 11. Jahrhundert wurde S. Kanonissenstift. 1173 kam S. nach
dem Aussterben der Grafen von Lenzburg unter die Oberherrschaft (Vogtei) der
Grafen von Habsburg. Die 1307 gefürstete Äbtissin blieb aber Herrin des Ortes,
der vor 1250 Stadtrecht erhalten hatte. Bis 1805 war S. eine der vier
vorderösterreichischen Waldstädte. 1805/1806 wurde die Abtei aufgehoben und S.
kam an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Waldstädte.
L.: Wolff 41; Malzacher, J., Geschichte von Säckingen, 1911; Vorderösterreich,
hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Jehle, F., Die
Geschichte des Stiftes Säckingen, 2.A 1984; Zotz, T., Säckingen, LexMA 7 1995,
1244f. ; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 723, 1, 2, 503; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2,
542. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saulgau (Herrschaft, reichsstadtähnliche
Stadt). 819 gab Kaiser Ludwig der Fromme die Kirche von S. im oberschwäbischen
Alpenvorland an das Reichsstift Buchau. Ab 1171 erscheinen Herren von S. als
Reichsministeriale, deren Rechte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an
die Herren von Sießen-Strahlegg gefallen sein dürften. Vermutlich über die
Staufer kam die Vogtei zu Beginn des 13. Jahrhunderts an die Truchsessen von
Waldburg, die den Ort um 1230/1239 zur Stadt erhoben (1288 Stadtrecht von
Lindau). 1299 fiel S., das im 14./15. Jahrhundert die Gerichtshoheit, das
Ammannsamt und die Herrschaft über drei Dörfer erwarb, an Habsburg, das die
Herrschaft nach mehreren Verpfändungen 1386 an die Truchsessen von Waldburg
verpfändete. Mit Mengen, Munderkingen, Riedlingen und Waldsee (Donaustädte)
kaufte sich das zum österreichischen Reichskreis zählende S. 1680 an Österreich
zurück. 1806 kam es an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub, J., Geschichte der vormaligen
fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in
Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen, 1955; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., Bd. 1, 2 3. A. 1978; Der Kreis Saulgau, hg.
v. Steuer, W./Theiss, K., 1971. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Scarponagau (Gau westlich der Mosel südlich Metzs, Scarponenis)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Norroy,
Onville, Waville, Liverdun); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 893;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 32, IV, 18, pagus
Scarponenis, comitatus Scarponensis; Moreau, J., Dictionnaire de géographie
historique, 1972, 84 Charmois, Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen
Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 298 (748 pago Scarponinse), benannt nach
dem vicus Scarpona, zwischen Moselgau, Metzgau,
pagus Salnensis, pagus Tullensis, pagus Bedensis, pagus Virdunensis und pagus
Wabrensis (Arnaville, Ars an der Mosel bzw. Ars-sur-Moselle, Auconville,
Autreville-sur-Moselle, Bayonville-sur-Mad, Belleville, Boncourt,
Bouconville-sur-Mad, Buret, Bussières, Chahury?, Champey-sur-Moselle, Champey,
Dampvitoux, Dieulouard, Dombasle-sur-Meurthe, Doncourt-lès-Conflans, Essey,
Fleury-lès-Jouaville, Gélamont/Gellamont, Gorze, Jaulny, Jonville-en-Woëvre,
Jonville, Lironville, Liverdun, Maidières, Malleloy, Mamey,
Mandres-aux-Quatre-Tours, Marbache, Moivrons, Montauville?, Montenoy, Morey,
Nonsard, Norroy, Noveánt-sur-Moselle, Onville, Pannes, Pompey, Raulecourt,
Rembercourt-sur-Mad, Rosières-en-Haye, Saint-Baussant, Saint-Julien-lès-Gorze,
Saizerais, Seraincourt, Soiron, Sponville, Thiaucourt, Vandelainville,
Vionville, Vittonville, Voisage, Waville, Xammes, Xonville).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwaben (Herzogtum, Reichslandvogtei
Oberschwaben und Niederschwaben). Das nach der germanischen Völkerschaft der
Sweben bezeichnete S. umfasste ursprünglich die (spätere) deutsche Schweiz, das
Elsass, Südbaden, Südwürttemberg und das Gebiet bis zum Lech und wurde zunächst
von den swebischen Alemannen besiedelt und nach ihnen benannt. Das ältere, seit
dem 6. Jahrhundert ausgebildete Herzogtum der Alemannen wurde 746 von den
Franken beseitigt. 843 kam Alemannien zum ostfränkischen Reich, in dem es
zunehmend als S. bezeichnet wurde. Mehrere Geschlechter rangen miteinander um
die Macht (Hunfridinger, Alaholfinger). Nach dem Aussterben der ostfränkischen
Karolinger wechselte die Würde des Herzogs von S. zwischen verschiedenen
Familien (Hunfridinger/Burchardinger, Konradiner, Babenberger/Liudolfinger).
Heinrich IV. übertrug sie 1079 seinem Schwiegersohn Friedrich von Büren bzw.
Staufen, dessen Geschlecht die durch Anfall welfischer, Pfullendorfer,
Lenzburger und zähringischer Güter vermehrte Würde bis 1268 (Herzog Konradin)
innehatte. Nach Aussterben der Familie bereicherten sich die Großen des Landes,
vor allem die Grafen von Württemberg, am Reichsgut und Herzogsgut und
verhinderten die Wiederherstellung des Herzogtums S. durch König Rudolf von
Habsburg, der zwar das Herzogtum seinem Sohn Rudolf († 1290) verlieh, unter
dessen Enkel Johann Parricida aber der Titel erlosch. Immerhin vereinigte
Rudolf von Habsburg die Reste des Reichsgutes in Reichslandsvogteien. Von
diesen verlor die nördlich der Donau gelegene Reichslandvogtei Niederschwaben
rasch an Bedeutung. Dagegen vermochte die südlich der Donau gelegene
Reichslandvogtei Oberschwaben, gestützt auf ursprünglich welfisch-staufische
Rechte um Ravensburg und seit 1415 auf das Gebiet der sog. Freien auf der
Leutkircher Heide, sich zu behaupten. 1378 wurde ihr die Reichslandvogtei
Niederschwaben zugeschlagen. Sitz der Landvogtei (Reichslandvogtei in
Oberschwaben und Niederschwaben) war die Ravensburg, seit 1647 Altdorf
(Weingarten). Eine umfassende Wiedergewinnung der alten Reichsrechte gelang
freilich nicht. Lediglich um Altdorf (Weingarten) blieb ein bescheidenes
Herrschaftsgebiet bestehen. Die Landvogtei wurde mehrfach verpfändet. 1541 kam
sie als Reichspfandschaft endgültig an Österreich (Schwäbisch-Österreich). Ihre
Landeshoheit erfasste rund 25000 Einwohner, doch bestanden Geleitsrechte,
Forstrechte, Gerichtsrechte und Vogteirechte auch gegenüber vielen anderen
oberschwäbischen Reichsständen. 1805 kam die zum österreichischen Reichskreis
zählende Vogtei an Württemberg. Das Gebiet der Freien auf der Leutkircher Heide
(Amt Gebrazhofen) fiel 1805 an Bayern und 1810 an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43, 136; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II
34 (1138-1254) F4; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Baumann, F.,
Forschungen zur schwäbischen Geschichte, 1898; Schröder, A./Schröder, H., Die
Herrschaftsgebiete im heutigen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg nach dem
Stand von Mitte 1801, Z. hist. Ver. Schwaben und Neuburg 32 (1906); Schröder,
A., Die staatsrechtlichen Verhältnisse im Bayerischen Schwaben um 1801, Jb.
Hist. Ver. Dillingen 19 (1906); Weller, K., Die freien Bauern in Schwaben, ZRG
54 (1934); Ernst, F., Zur Geschichte Schwabens im ausgehenden Mittelalter, (in)
Festgabe Bohnenberger, 1938; Weller, K./Weller, A., Besiedlungsgeschichte
Württembergs vom 3. bis 13. Jahrhundert, 1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten
in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Tüchle, H.,
Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1f. 1950ff.; Historisches Ortsnamenbuch von
Bayern, hg. v. der Komm. f. bay. LG. (1952ff.), Teil Schwaben; Zorn, W.,
Historischer Atlas von Schwaben, Schwäbische Bll. 4 (1953); Historischer Atlas
von Bayerisch Schwaben, hg. v. Zorn, W., 1955; Gönner, E./Müller, M., Die
Landvogtei Schwaben, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz,
F., 3. A. 1978; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 51,
52, 94, III, 27, Swabun, Volksname, Landname, Swabolant, Svavaland, Swabo
richi, Suevia, Schwaben; Lautenbacher, G., Bayerisch Schwaben, 1968; Weller,
K./Weller, A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum, 8. A.
1975; Maurer, H., Der Herzog von Schwaben, 1978; Blickle, P./Blickle, R.,
Schwaben von 1268 bis 1803, 1979; Hofacker, H., Die schwäbischen
Reichslandvogteien im späten Mittelalter, 1980; Fried, P./Lengle, P., Schwaben
von den Anfängen bis 1268, 1988; Früh- und hochmittelalterlicher Adel in
Schwaben und Bayern, hg. v. Eberl, I., 1988; Graf, K., Das Land Schwaben im
späten Mittelalter, (in) Regionale Identität und soziale Gruppen im deutschen
Mittelalter, 1992, 127; Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Zotz,
T., Schwaben, LexMA 7 1995, 1598ff.; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg.
v. Spindler, M., Bd. 3, 3 3. A. 1997; Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des
18. Jahrhunderts, hg. v. Kraus, A., 2001; Zettler, A., Geschichte des
Herzogtums Schwaben, 2003; Das Reich in der Region während des Spätmittelalters
und der frühen Neuzeit, hg. v. Kießling, R. u. a., 2005; Adel im Wandel, hg. v.
Bumiller, C. u. a., 2006; Die Integration in den modernen Staat, hg. v.
Hoffmann, C. u. a., 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sundgau (Gau, Grafschaft, Sundgouwe).
Vermutlich schon in merowingischer Zeit wurde zwischen Vogesenkamm, Rhein, Thur
und Birs der 899 erstmals genannte S. (Südgau, im Gegensatz zum Nordgau, Grenze
bei Schlettstadt, seit dem 8. Jahrhundert Landgraben nördlich von Colmar)
gebildet, in dem wahrscheinlich zu Beginn des 9. Jahrhunderts eine Grafschaft
entstand. Diese Grafschaft S. (Grafschaft Oberelsass im Gegensatz zur nördlich
der Thur gelegenen Landgrafschaft Oberelsass) war vielleicht schon im 11.
Jahrhundert bei den Vorfahren der Grafen von Habsburg. 1135 erwarben die Grafen
von Habsburg die Landgrafschaft, 1324 die Grafschaft Pfirt. Später blieben nur
Horburg, Reichenweier (1324 durch Kauf an Württemberg), die Rufacher Mundat
(Hochstift Straßburg), Mülhausen und die Abtei Murbach außerhalb der Herrschaft
Habsburgs, die seit 1250 ihren Sitz in Ensisheim hatte. Danach wurde S. die
Bezeichnung für die Güter Habsburgs im Elsass. Von 1469 bis 1474 ließ sich das
Herzogtum Burgund die Grafschaft S. von Habsburg verpfänden, 1648 kam sie an
Frankreich.
L.: Wolff 297; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5; Die alten
Territorien des Elsass (Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, 27
[1896]); Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 3 1901ff.; Müller, C.,
Mittelalterliche Städte im Sundgau und Elsgau, Alemann. Jb. 1958; Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, 36, 37, S. 255, Sundgouwe,
Sundgau, Oberelsass; Reinhard, E., Die Siedlungen im Sundgau, 1965; Moreau, J.,
Dictionnaire, de géographie historique, 1972, 262; Stintzi, P., Die
habsburgischen Güter im Elsass, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Baum, W., Die Habsburger in den
Vorlanden, 1993; Schuler, P., Sundgau, LexMA 8 1996, 323f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sundgouwe s. Sundgau
L.: Wolff 297; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5; Die alten
Territorien des Elsass (Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, 27
[1896]); Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 3 1901ff.; Müller, C.,
Mittelalterliche Städte im Sundgau und Elsgau, Alemann. Jb. 1958; Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, 36, 37, S. 255, Sundgouwe,
Sundgau, Oberelsass; Reinhard, E., Die Siedlungen im Sundgau, 1965; Moreau, J.,
Dictionnaire, de géographie historique, 1972, 262; Stintzi, P., Die
habsburgischen Güter im Elsass, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Baum, W., Die Habsburger in den
Vorlanden, 1993; Schuler, P., Sundgau, LexMA 8 1996, 323f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tettnang (Herrschaft, Grafschaft). T.
nahe dem Bodensee wird 882 erstmals erwähnt. Von der Bregenzer Linie der
Udalrichinger kam der Ort über die Pfalzgrafen von Tübingen an die Grafen von
Montfort. Die um 1250/1260 entstandene Linie Montfort-Tettnang erlosch 1787.
1779/1780 verkauften die überschuldeten Grafen die Herrschaften T., Argen und
Schomburg an Österreich, das sie mit dem seit 1755 zu Österreich gehörigen
Wasserburg zur reichsunmittelbaren, rund 10000 Einwohner zählenden Grafschaft
T. mit Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsgrafenkollegium vereinigte. Am
Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die zusammen 6 Quadratmeilen großen
Herrschaften T. und Argen zum schwäbischen Reichskreis. 1805 kam die Grafschaft
T. an Bayern, 1810 ohne das bei Bayern verbleibende Wasserburg an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. a. Montfort-Tettnang.
L.: Wolff 198; Wallner 686 SchwäbRK 21; Vanotti, J. v., Geschichte der Grafen
von Montfort und Werdenberg, 1845; Kastner, A., Die Grafen von
Montfort-Tettnang, 1957; Gönner, E., Die Grafschaft Tettnang, (in)
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Frick, A., Tettnang am Bodensee, 1974.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Toul (Hochstift, Residenz des
Bischofs). Vielleicht im späten 4. Jahrhundert wurde in T. (Tullum Leucorum) an
der oberen Mosel ein Bistum, das dem Erzbistum Trier unterstand, gegründet.
879/925 kam T. zum ostfränkischen Reich. Die Bischöfe wurden vielfach privilegiert
(927, 974). Das Bistum T. reichte von den Vogesen und Sichelbergen bis in die
Nähe der Marne. 1261 ging die Grafschaft T. an den Bischof über. 1286 erlangten
die Herzöge von Lothringen durch den Bischof die Schirmvogtei über das Bistum
und beherrschten damit das weltliche Herrschaftsgebiet weitgehend. Zugleich
fiel das Besetzungsrecht des Bischofsstuhls bis zum Ende des Mittelalters an
den Papst. Nachdem sich die Stadt T. aus der bischöflichen Herrschaft gelöst
hatte, verlegte der Bischof seine Residenz nach Liverdun (Liverdon). Unter
Kaiser Maximilian I. leistete das Hochstift dann wieder Abgaben an das Reich.
1552 besetzte der König von Frankreich T. als Reichsvikar. 1648 trat das Reich
das Hochstift an Frankreich ab. Das Bistum bestand aus sechs Vogteien (u. a.
mit Liverdun [Liverdon] an der Mosel und Vicherey). 1801 wurde das Bistum
aufgehoben, 1817 als neues Bistum mit dem 1777 abgetrennten Nancy vereinigt.
L.: Wolff 301f.; Die Territorien des Reichs 5, 96; Pimodan, G. de, La réunion
de Toul à la France et les derniers évêques-comtes souverains, 1885; Martin,
E., Histoire des diocèses de Toul, Nancy et St. Dié, Bd. 1ff. 1900ff.; Morret,
B., Stand und Herkunft der Bischöfe von Metz,
Toul und Verdun im Mittelalter, 1911; Choux, J., Recherches sur le diocèse de
Toul, 1952; Bönnen, G., Toul, LexMA 8 1996, 906f.; Bauer, T., Lotharingien als
politischer Raum, 1997; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 466;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 617, 1, 2, 584; Petry, C., Faire des sujets du roi, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Trier (Erzstift, Kurfürstentum,
Residenz des Erzbischofs). 16-13 v. Chr. gründete Augustus an wichtigen Straßen
im Gebiet der keltisch-germanischen Treverer an der mittleren Mosel die Stadt
Augusta Treverorum. Sie blühte rasch auf und wurde Hauptort der Provinz
Belgica. 275 n. Chr. wurde sie durch die Franken zerstört, wurde aber danach
vor allem von Kaiser Konstantin zur mit 60000-70000 Einwohnern größten
römischen Stadt nördlich der Alpen wiederaufgebaut (Sitz der Praefectura
Galliarum) und in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Sitz eines Bistums
(314 Bischof Agricius). 475 wurde sie von den Franken erobert, die den
römischen Palast zur Pfalz umwandelten. 843 kam sie zum Reich Kaiser Lothars,
870/879 zum ostfränkischen Reich. 897 wurde T. vom König mit dem Bannforst im
Hunsrück ausgestattet. 902 erlangte der im 6. Jahrhundert und kurz vor 800 zum
Erzbischof (Suffragane Metz, Toul, Verdun)
erhobene Bischof die Herrschaft über die 882/892 von Normannen verwüstete
Stadt, 936 das Recht der Königskrönung. 973 gewann er einen Bannforst in der
Eifel. 1018 erhielt er den Königshof Koblenz und Güter im Westerwald, 1139 die
Reichsabtei Sankt Maximin vor T. 1197 verzichtete der Pfalzgraf zugunsten des
Erzbischofs auf die Hochstiftsvogtei. Im 13. Jahrhundert wurde der Erzbischof
in die Gruppe der Kurfürsten aufgenommen. Am Ende des 13. und Anfang des 14.
Jahrhunderts gelang es, eine Landverbindung zwischen den Gütern an der
mittleren Mosel um Trier und dem mittleren Rhein um Koblenz herzustellen und
die Reichspfandschaften Boppard und Oberwesel zu gewinnen. 1427 wurden Teile
der Reichsgrafschaft Daun, 1452 Manderscheid, 1545 die Grafschaft Virneburg und
1576 Prüm (Personalunion) erlangt. 1473 gründete der Erzbischof eine bis 1798
bestehende Universität in T. 1669 wurde ein Landrecht erlassen. Zuletzt
umfasste das zum kurrheinischen Reichskreis zählende Hochstift 151
Quadratmeilen mit 280000 Einwohnern. 1794/1801 fielen die linksrheinischen
Güter an Frankreich, 1803 wurden die rechtsrheinischen Güter säkularisiert und
an Nassau-Weilburg gegeben. 1806 kam hiervon einiges an das Großherzogtum Berg.
Das Erzbistum wurde 1801 Mecheln, 1815 Köln unterstellt. Die meisten Trierer
Güter kamen 1815 unmittelbar oder 1866 über Nassau an Preußen, das Koblenz zum
Verwaltungsmittelpunkt erhob, und damit 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 82ff.; Zeumer 552 I 2; Wallner 700 KurrheinRK 2; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38
(1789) B2; Die Territorien des Reichs 5, 50; Hontheim, J. v., Historia
Trevirensis diplomatica, Bd. 1ff. 1750; Marx, J., Geschichte des Erzbistums
Trier, Bd. 1ff. 1858ff.; Goerz, A., Regesten der Erzbischöfe zu Trier 814-1503,
Bd. 1f. 1859ff., Neudruck 1969; Knetsch, G., Die landständische Verfassung und
reichsritterschaftliche Bewegung im Kurstaat Trier, 1909; Just, L., Das
Erzbistum Trier und die Luxemburger Kirchenpolitik von Philipp II. bis Joseph
II., 1931; Michel, F., Handbuch des Bistums Trier, bearb. v. Bistums-Archiv
1952; Zur Geschichte der geistlichen Gerichtsbarkeit und Verwaltung der Trierer
Erzbischöfe im Mittelalter, 1953; Ewig, E., Trier im Merowingerreich, 1954;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Geschichte des
Trierer Landes, hg. v. Laufner, R., Bd. 1 (bis 925), 1964; Pauly, F., Aus der
Geschichte des Bistums Trier, Teil 1: Von der spätrömischen Zeit bis zum 12.
Jahrhundert, 1968; Weber, H., Frankreich, Kurtrier, der Rhein und das Reich
1623-1635, 1969; Laufner, R., Die Ausbildung des Territorialstaates der
Kurfürsten von Trier, (in) Vortr. und Forsch. 14 1970; Sperling, W., Der
Trierer Raum in der voramtlichen topographischen Kartographie, Mitteilungsblatt
des dt. Vereins für Vermessungswesen. Landesverein Rheinland-Pfalz 21 (1971);
Holbach, R., Stiftsgeistlichkeit im Spannungsfeld von Kirche und Welt, 1982;
Janck, D., Das Erzbistum Trier während des großen abendländischen Schismas
(1378-1417), 1983; Janssen, F. R., Kurtrier in seinen Ämtern, vornehmlich im
16. Jahrhundert, 1985; Aufklärung und Tradition, Kurfürstentum und Stadt Trier
im 18. Jh., hg. v. Franz, G., 1988; Bodsch, J., Burg und Herrschaft. Zur
Territorial- und Burgenpolitik der Erzbischöfe von Trier im Hochmittelalter bis
zum Tod Dieters von Nassau († 1307), 1989; Kerber, D., Herrschaftsmittelpunkte
im Erzstift Trier, 1995; Schieffer, C., Trier, LexMA 8 1996, 997ff.;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis,
M., Bd. 1 1997; Pundt, M., Metz und Trier, 1998;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 421, 1, 2, 588; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 474;
Brommer, P., Kurtrier am Ende des alten Reichs, 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Türkstein (Herrschaft). Die Herrschaft T.
gehörte dem Hochstift Metz, das 1789 in
Frankreich säkularisiert wurde.
L.: Wolff 301. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Verdun (Hochstift, Residenz des
Bischofs), mhd. Virten. Um 350 gründete Sanctinus das stets klein bleibende
(ca. 3000 Quadratkilometer) Bistum V. an der Maas. Unter dem merowingischen
König Dagobert I. erhielt es reiche Güter. In der Mitte des 9. Jahrhunderts
wurde es dem Erzbistum Trier unterstellt. 879 kam es zu Ostfranken. 997
bestätigte Kaiser Otto III. dem Hochstift die Übertragung der Grafschaft V.
durch die bisherigen Grafen (Reichsunmittelbarkeit). Die Vogtei fiel in der
Mitte des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Bar an die Stadt V. bzw. an das
Patriziat. Das Bistum geriet danach aber in starke Abhängigkeit vom Papst. Nach
dem Aufstieg Verduns zur Reichsstadt wählte der Bischof Hattonchâtel zum
Verwaltungssitz seines nicht sehr großen, im Kern der Diözese an der oberen
Maas gelegenen weltlichen Herrschaftsgebiets, das bald deutlich von Lothringen
abhängig wurde. 1552 besetzte Frankreich, dem Moritz von Sachsen ohne
Legitimation die Schutzherrschaft über das Hochstift eingeräumt hatte, als Reichsvikar
die calvinistisch gewordene Stadt und später das Hochstift. 1648 kamen beide an
Frankreich. Bis 1711 blieb V. als Bistum Trier unterstellt.
L.: Wolff 302; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4; Die Territorien
des Reichs 5, 96; Roussel, N., Histoire ecclésiastique et civile de Verdun, Bd.
1f. 2. A. 1864/1865; Clouet, M., Histoire de Verdun et du pays Verdunois, Bd.
1ff. 1867ff.; Morret, B., Stand und Herkunft der Bischöfe von Metz, Toul und Verdun, 1911; Hübinger, P., Die
weltlichen Beziehungen der Kirche von Verdun zu den Rheinlanden, 1935; (Polenz,
P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 309, Virdunensis, comitatus, pagus,
territorium;) Histoire de Verdun, hg. v. Girardot, 1982; Hirschmann, F.,
Verdun, LexMA 8 1996, 1505ff.; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum,
1997; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im
Saar-Mosel-Raum, 1999, 369 (Verdungau) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 465; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 630, 1, 2, 607; Petry, C., Faire des sujets du roi,
2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vic (Residenz des Bischofs von Metz)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 607.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vorderösterreich (Herrschaftsgruppe,
Güterkomplex). Zu dem ursprünglichen Hausgut der Grafen von Habsburg (in der
Schweiz und) im Elsass erwarben die Habsburger, von denen sich schon (König)
Rudolf I. um eine Erneuerung des 1268 erloschenen Herzogtums Schwaben bemüht hatte,
1368 Freiburg im Breisgau und die Landgrafschaft Breisgau, 1381 die Landvogtei
in Schwaben und die Gebiete der Grafen von Hohenberg, 1398 Sargans, 1403 von
Habsburg-Laufenburg Laufenburg und Säckingen, 1504/1505 die Landvogtei Hagenau
im Elsass (1551/1556/1771) und die Ortenau (1551/1556) sowie verschiedene 1369
an Wittelsbach verlorene Gebiete. 1379 fielen diese Güter an die leopoldinische
Linie Habsburgs (bis 1490). Seit dem 15. Jahrhundert (1444) kam für sie der
Name vordere Lande (vor dem Arlberg) auf, später die Bezeichnung V. Bis 1499
gingen die südwestlichen Güter an die Eidgenossenschaft der Schweiz verloren.
Seit 1536 wurden aus dem Elsass die Landgrafschaft Oberelsass mit Sitz in
Ensisheim und die Reichslandvogtei im Elsass mit der Schutzvogtei über 40
Reichsdörfer und die elsässischen Reichsstädte außer Straßburg, aus dem
Breisgau die Grafschaft Hauenstein und Herrschaft Laufenburg sowie die
Herrschaften Kastelberg und Schwarzenberg, Kürnberg (Kirnberg), Rheinfelden und
Triberg, aus Schwäbisch-Österreich die Markgrafschaft Burgau, die
Reichsgrafschaft Hohenberg, die Landgrafschaft Nellenburg (Stockach) und die
Landvogtei in Oberschwaben und Niederschwaben, die Stadt Konstanz (1548), aus
Vorarlberg die Herrschaft Hohenems (1765) und die Grafschaft Feldkirch sowie
von sonstigen Gütern die Landvogtei Ortenau (Offenburg), die Reichsgrafschaft
Tettnang (1780) mit der Herrschaft Argen und Wasserburg und die
Reichsgrafschaft Falkenstein in der Pfalz (1745/1765) sowie Lindau (1804) und
Rothenfels (1804) als V. bezeichnet. Dieses gehörte größtenteils dem
österreichischen Reichskreis an. Von 1564 bis 1665 standen die Güter innerhalb
Habsburgs der Tiroler Linie zu. 1648 gingen das Gebiet im Elsass und Breisach
an Frankreich über, 1679 auch Freiburg im Breisgau. 1697 kamen Breisach und
Freiburg im Breisgau zurück. Zuletzt umfasste V. 9000 bzw. 25000
Quadratkilometer mit 400000 bzw. 670000 Einwohnern und 161000 Gulden
Einkünften. Die Verwaltung erfolgte zunächst in Innsbruck und für Elsass und
Breisgau in Ensisheim (seit 1651 Freiburg im Breisgau), seit 1752/1759 in
Freiburg im Breisgau, seit 1782 aber wieder (für Vorarlberg) in Innsbruck. 1803
musste der Breisgau an den Herzog von Modena abgetreten werden. 1804 kam er,
verkleinert um das an die Schweiz gefallene Fricktal, an seinen Schwiegersohn
Ferdinand von Österreich-Este. 1805 fielen Breisgau und Ortenau an Baden, die
übrigen Teile Vorderösterreichs an Württemberg (, Hohenzollern) und Bayern, die
auch die 1804 erworbenen Gebiete von Lindau und die Reichsgrafschaft
Königsegg-Rothenfels erhielten. 1810 tauschten Baden, Württemberg und Bayern
untereinander Gebiete aus. 1814/1816 fiel Vorarlberg außer einigen Teilen der
Reichsgrafschaft Bregenz und Hohenems an Österreich zurück.
L.: Wolff 40; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Haselier, G., Die
Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien
des Reichs 4, 256; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Stolz, O., Geschichtliche Beschreibung der ober- und
vorderösterreichischen Länder, 1943; Feine, H., Die Territorialbildung der
Habsburger im deutschen Südwesten, ZRG GA 67 (1950); Bader, K., Der deutsche
Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978;
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 1959, 3. A.
1978, 4. A. 2000; Vorderösterreich in der frühen Neuzeit, hg. v. Maier,
H./Press, V., 1989; Speck, D., Die vorderösterreichischen Landstände im 15. und
16. Jahrhundert, 1989; Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993;
Scheibelreiter, G., Vorderösterreich, LexMA 8 1996, 1848; Vorderösterreichische
Regierung und Kammer 1753-1805, Bd. 1ff. 1998ff.; Die Habsburger im deutschen
Südwesten, hg. v. Quarthal, F. u. a., 1999; Vorderösterreich am oberen Neckar
und oberer Donau, hg. v. Zekorn, A. u. a. 2002; Vorderösterreichisches
Appellationsgericht und vorderösterreichische Landrechte, bearb. v. Steuer, P.
u. a., 2012. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldstädte (Städtegruppe,
Verwaltungseinheit). W. ist die aus Laufenburg, Säckingen, Waldshut und dem bis
1449 zeitweise reichsunmittelbaren Rheinfelden (sowie den Kameralherrschaften
Laufenburg und Rheinfelden) gebildete Verwaltungseinheit im Breisgau
Österreichs, die 1801 an Frankreich und 1802 an die Schweiz (Laufenburg,
Rheinfelden) bzw. 1805 an Baden (Säckingen, Waldshut) und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg fiel.
L.: Wolff 41; Schib, K., Die vier Waldstädte, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Welfen (Geschlecht). Die W. sind ein
fränkisches (bayerisches, Wurzeln am Lech aufweisendes?, schwäbisches?), in
karolingischer Zeit um Maas und Mosel bzw. Metz
begütertes, seit dem 12. Jahrhundert als W. bezeichnetes Adelsgeschlecht, das
seit der Mitte des 8. Jahrhunderts nördlich des Bodensees um Altdorf/Weingarten
Güter erlangte. Mit Graf Welf I. († 820/825) beginnt die gesicherte Stammreihe
des bald in verschiedene (westfränkische [bis 887/888], burgundische,
alemannische) Linien aufgeteilten Geschlechts. Seine Tochter Judith († 843) war
mit Kaiser Ludwig dem Frommen, seine Tochter Emma († 876) mit König Ludwig dem
Deutschen verheiratet. Von seinem Sohn Konrad († 863) stammen über Konrad den
Jüngeren die burgundische, 1032 ausgestorbene Linie der Rudolfinger, die 888
die Herrschaft über das Königreich Burgund (Hochburgund) erlangte, und über
Welf II. die schwäbische Linie ab, die seit König Konrad I. umfangreiche
Allodialgüter und Lehnsgüter in Schwaben, Rätien und Bayern (u. a. der Grafen
von Bregenz) erlangte. Sie erlosch mit Welf III., 1047 Herzog von Kärnten, 1055
im Mannesstamm. Das Erbe ging über auf den Sohn seiner (nach Italien
verheirateten) Schwester Kunigunde (Kunizza) und des aus
langobardisch-oberitalienischem Haus stammenden Markgrafen Albrecht (Azzo) II.
von Este, Welf IV. (1030/1040-1107), denen Heinrich IV. 1070 mit dem Herzogtum
Bayern (Welf I.) belehnte. Sein Sohn Heinrich der Schwarze (um 1074-1126)
heiratete Wulfhild, eine der beiden Erbtöchter des 1106 ausgestorbenen
sächsischen Herzogshauses der Billunger. 1137 erlangten die W. unter Heinrich
X. dem Stolzen (um 1100-1139), der Gertrud, die Tochter Kaiser Lothars III.,
ehelichte, auch die Würde des Herzogs von Sachsen. 1180 verlor deren mit
Mathilde von England verheirateter Sohn Heinrich der Löwe (1129-1191) die
Herzogtümer Bayern und Sachsen, nicht aber das Eigengut Braunschweig-Lüneburg,
das – nach dem glücklosen Zwischenspiel Ottos IV. als deutscher König und
Kaiser - 1235 zum Herzogtum (Ottos des Kinds) erhoben wurde, aber durch
zahlreiche Erbteilungen seit 1267 zersplitterte (Grubenhagen, Wolfenbüttel,
Göttingen, Calenberg, Lüneburg, Dannenberg). Der Linie Calenberg des Neuen
Hauses Lüneburg gelang 1692 der Aufstieg zum Kurfürstentum Hannover (1714-1837
Personalunion mit England), das 1866 von Preußen einverleibt wurde. 1918 verlor
das älteste noch bestehende europäische Adelsgeschlecht auch Braunschweig.
L.: Krüger, E., Der Ursprung des Welfenhauses und seiner Verzweigungen in
Süddeutschland, 1898; Diederich, A., Staufer und Welfen, 1938; Bader, K., Der
deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A.
1978; Fleckenstein, J., Die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in
Süddeutschland, (in) Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des großfränkischen
und frühdeutschen Adels, hg. v. Tellenbach, G., 1957; Schnath, G., Das
Welfenhaus als europäische Dynastie, (in) Schnath, G., Streifzüge durch
Niedersachsens Vergangenheit, 1968; Schmid, K., Welfisches Selbstverständnis,
(in) FS G. Tellenbach, 1968; Zillmann, S., Die welfische Territorialpolitik im
13. Jahrhundert, 1975; Geschichte der Welfen, hg. v. Heine, A., 1986; Pischke,
G., Die Landesteilungen der Welfen, 1987; Heinrich der Löwe und seine Zeit, hg.
v. Luckhardt, J. u. a., Bd. 1ff. 1995; Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof,
hg. v. Schneidmüller, B., 1995; Hechberger, W., Staufer und Welfen, 1996;
Schneidmüller, B., Welfen, LexMA 8 1996, 2147ff.; Seibert, H., Heinrich der
Löwe und die Welfen, HZ 268 (1998), 375; Die Welfen, hg. v. Ay, K. u. a., 1998;
Schneidmüller, B., Die Welfen, 2000; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 204;
Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Welf IV., hg. v. Bauer, D. u. a., 2004;
Pfannkuche, G., Patrimonium - feudum - territorium, 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Württemberg-Baden (Land). Nach der Besetzung
Deutschlands wurde Württemberg im September/Oktober 1945 in die Länder
Württemberg-Hohenzollern und W. geteilt. W. umfasste den amerikanisch besetzten
Nordwesten Württembergs. Nach der Volksabstimmung vom 9. 12. 1951 gingen beide
Länder 1951/1952 in Baden-Württemberg auf.
L.: Metz, F., Ländergrenzen im Südwesten, 1951
(FDLK 60); Grube, W., Vogteien, Ämter, Landkreise in der Geschichte
Südwestdeutschlands, hg. v. Landkreistag Baden-Württemberg, 1960, Neuauflage
1975; Historischer Atlas von Baden-Württemberg, hg. v. d. Kommission für gesch.
Landeskunde, Gesamtleitung Miller, M./Schröder, K., 1972ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baccarat Metz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Besançon* (EStift, Residenz, freie RS) (Bisanz) Burgundischer Reichskreis, Frankreich, Konstanz, Lausanne, Metz (Hochstift), Straßburg (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Chaligny Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Châtillon* (bei Val-et-Chatillon) (Ht) Metz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Commercy* (Ht) Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dagsburg* (Gt) Egisheim, Leiningen, Leiningen-Dagsburg, Metz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deneuvre Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dugny Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elsass* (LGt, LV) Altenstadt, (Barbelstein) Berwartstein, Colmar, Dann, Egisheim, Elsass-Lothringen, Ettenheimmünster, Fleckenstein, Gertweiler, Griesbach (Grundesbach), Günsbach (Grussersbach), Habsburg, Hanau-Lichtenberg, Heiligenstein, Hohenburg, Hohkönigsburg (Hochkönigsburg), Koßweiler, Landau (in der Pfalz), Leiningen, Lothringen, Luxeuil, Metz (Hochstift), Oberbronn, Oberelsass, Österreich, Ostheim, Pfalz, Romansweiler (Rumolsweiler), Saarbrücken, Salm, Sankt Trudpert, Schuttern, Schwinghofen, Selz, Staufer, Straßburg (Hochstift), Sundgau, Tirol, Vorderösterreich, Weißenburg im Elsass, Weißenburg im Elsass (gfPr), Wickisau, Württemberg, Württemberg-Mömpelgard (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elsass-Lothringen* (RL, RProv) Elsass, Lothringen, Metz, Schlettstadt, Straßburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Epinal Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Frankreich* Aachen, Aalst, Ahaus, Altkirch, Andechs, Anholt, Annweiler, Ansbach, Aosta, Arenberg, Arles, Artois, Asti, Bar, (Barbelstein bzw. Berwartstein), Barr, Basel (FBtm, Hochstift), Basel (RS), Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Beinheim, Belgien, Bellelay, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Bentinck, Berg, Bergzabern, Berwartstein, Besançon (EStift), Besançon (RS), Biel, Birkenfeld, Blankenberg, Blankenheim, Blieskastel, Bolchen, Bonn, Boppard, Bouillon, Brabant, Breisach, Bremen, Bretzenheim, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Cambrai, Chablais, Chalon, Chatillon, Clermont-en-Argonne, Cochem, Colmar, Cremona, Croy, Dagsburg, Dagstuhl, Dahn, Dann, Danzig, Daun, Dauphiné, Diedenhofen, Dillingen, Dörrenbach, Dreis, Dülmen, Düren, Düsseldorf, Echternach, Eilendorf, Elsass, Elsass-Lothringen, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy, Finstingen, Flandern, Fleckenstein, Florenz, Frankfurt, Freckenhorst, Freiburg, Freudenburg, Fulda, Geizkofler, Geldern, Gemen, Generalstaaten, Genf, Genua, Germersheim, Gerolstein, Giech, Görz, Graubünden, Gronsfeld (Gronsveld), Habondange bzw. Habudingen, Hagenau, Hamburg, Hanau, Hanau-Lichtenberg, Hannover, Helfedange bzw. Helflingen, Hessen, Hessen-Kassel, Hohlandsburg, Holland, Homburg, Horburg, Hörstgen, Hoya, Illyrien, Istrien, Italien, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jülich, Kaiserslautern, Kärnten, Kaysersberg, Kehl, Kempfer, Kerpen, Kleve, Kobern, Köln (EStift), Köln (RS), Koßweiler, Krain, Kranichfeld, Kriechingen, Kronenburg, Kulmbach (Ht, Gt), Küstenland, Laer, Landau in der Pfalz, Leiningen, Lichtenberg, Lingen, Lombardei, Looz-Corswarem, Lothringen, Lübeck, Lüttich, Lützelstein, Luxemburg, Mailand, Mainz, Manderscheid, (Manderscheid-Gerolstein,) Mantua, Mark, Marlenheim, Mechernich, Metz (Hochstift), Metz (RS), Michelbach, Millendonk (bzw. Myllendonk), Minden, Modena, Moers, (Moers-Saarwerden,) Mömpelgard, Monaco, Mühlhausen, Munster, Münster, Münzenberg, Myllendonk, Namur, Nassau, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Neuenburg, Neuwürttemberg, Niederlande, Nizza, Novara, Oberehnheim, Oberelsass, Oberstein, Oldenburg, Oranien, Ortenberg, Osnabrück, Österreich, Ostfriesland, Parma, Pfalz, Pfirt, Piemont, Piombino, Preußen, Provence, Püttlingen, Rappoltstein, Ravenna, Ravensberg, Reckenheim, Reichenweier, Reifferscheid, Reipoltskirchen, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck, Rheingrafen, Rheinischer Ritterkreis (Rhein RiKreis bzw. Ritterkreis Rhein), Rheinprovinz, Richold, Rochefort, Rosheim, Romansweiler (Rumolsweiler), Saarbrücken, Saarburg, Saargebiet, Saarwerden, Sachsen-Lauenburg, Sachsenburg, Saffenburg, Salm, Salm-Anholt, Salm(-Reifferscheid)-Krautheim, Savoyen, Schleiden, Schleithal, Schlettstadt, Schweiz, Sedan, Seeland, Selz, Spanien, Speyer, Stablo und Malmedy, Stein, Steinfeld, Steinfurt, Straßburg, Sundgau, Tecklenburg, Thüringen, Tirol, Toul, Tournai, Trier, Triest, Unterelsass (unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft), Utrecht (Ht), Utrecht (Hochstift), Venaissin, Venedig, Verdun, Vicenza, Vienne, Virneburg, Volterra, Vorderösterreich, Waldstädte, Wallis, Warspach, Wartenberg, Wasselnheim, Weilertal, Weißenburg (RS), Weißenburg (RPropstei), Werd, Westfalen, Westphalen, Wickisau (Willisau), Wickrath, (Wijlre,) Windisch Matrei, Windsheim, Winneburg, Wittem, Wolbeck, Worms, Württemberg, Wylre (Wijlre), Zürich (Ka), Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Freiburg (Lothringen) Metz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Habondange* (Habudingen) (Ht) Metz, s. Habudingen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Habudingen* Habondange (Ht) Metz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Helfedange (Ht) Metz s. Helflingen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Helflingen* (Ht) Metz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hingsingen* (Hinguezange) (Ht) Metz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hinguezange (Ht) Metz s. Hingsingen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lagarde* (La Garde) (Ht) Metz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leiningen* (Gt, Ftm) Altleiningen, Amorbach, Baden, Dagsburg, Dierbach, Eberbach, Elsass, Frankreich, Freckenfeld, Gemünden, Grünstadt, Gundheim, Guttenberg, Hadamar, Hassloch, Hofstätten (Hofstetten), Horbach, Iggelheim, Kandel, Landau (in der Pfalz), Leiningen-Dagsburg, Leiningen-Dagsburg-Falkenburg, Leiningen-Grünstadt, Leiningen-Guntersblum, Leiningen-Hardenburg-Dagsburg, Limburg, Mensfelden, Metz (Hochstift), Minderslachen (Mundeslacht,) Minfeld, Mosau (Mossaw), Neufürstliche Häuser, Oberrheinischer Reichskreis, Pfalz, Rixingen, Runkel, Saarbrücken, Schweigen, Sinsheim, Walldürn, Westerburg, Wetterau, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Wideho, Wied, Wilgartswiesen, Würzburg (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lothringen* (Hztm) Apremont, Bar, Bitsch, Blankenberg, Blieskastel, Bolchen, Bouillon, Brabant, Burgund, Elsass-Lothringen, Falkenstein (Ht, Gt), Finstingen, Forbach, Frankreich, Habsburg, Hanau-Lichtenberg, Hessen, Köln (EStift), Kriechingen, Lixheim, Luxemburg, Luxeuil, Metz (Hochstift), Michelbach (RDorf), Mörchingen, Nalbach, Nancy, Nassau-Saarbrücken, Nomeny, Oberrheinischer Reichskreis, Oberstein, Österreich, Pfalz, Püttlingen, Saalfeld, Saarburg, Saarwerden, Sachsen-Saalfeld, Salm, Schuttern, Sponheim, Toskana, Toul, Vaudémont, Verdun, Westrich, Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Maursmünster Metz (Hochstift), Rappoltstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Messin s. Metzgau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Metz* (freie RS, Hochstift, Ftm) Apremont, Beier von Boppard, Blamont bzw. Blankenberg), Blieskastel, Chatillon, Commercy, Dagsburg, Elsass-Lothringen, Finstingen, Frankreich, Habondange bzw. Habudingen, Helfedange bzw. Helflingen, Hinguezange bzw. Hingsingen, Homburg, Laer, Lagarde (La Garde), Lothringen, Nassau-Ottweiler, Nomeny, Oberrheinischer Reichskreis, Odernheim, Ottweiler, Pfeddersheim, Püttlingen, Rixingen, Saarbrücken, Saarburg, Saarwerden, Trier (EStift), Türkstein, Vic (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Metz-Lunéville Blieskastel, Saarwerden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Metzgau* (Messin, Pays Messin) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Metzlinschwand Frauenalb (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Metzlos Riedesel (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Metzlos-Gehaag Riedesel (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Moyen Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuweiler (Neuwiller) Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuwiller (Neuweiler) Metz (Hochstift) s. Neuweiler (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberrheinischer Reichskreis* Bitsch, Bretzenheim, Bundenbach, BurgholzhausenDagstuhl, Diemeringen (Dimringen), Dünwerde, Elsass, Eppstein, Falkenstein (Ht, Gt), Franken (BaDO bzw. DOBa)Franquemont, Friedberg (RS), Fulda (Abtei), Gräfenstein, Greifenstein, Grumbach, Gudensberg, Hanau-Lichtenberg, Hanau-Münzenberg, Heitersheim, Hersfeld (RAbtei),(Holzhausen), Idstein, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Itter, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kaysersberg, Kirchheim (Ht), Königstein (Gt), Kriechingen, Kriechingen-Püttlingen, Kronberg,) Kyrburg, Lahr, Lauterecken, Leiningen-Hardenburg-Dagsburg, Leiningen-Heidesheim, Leiningen-Heidesheim und Oberstein, Leiningen-Westerburg, Lichtenau, Lichtenberg, Lißberg, Lothringen, Mensfelden (Münzfelden), Merenberg, Metz (Hochstift), Moers-Saarwerden, Münzenberg, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg, Nidda, Nomeny, Ochsenstein, Odenheim und Bruchsal (Odenheim) (RPropstei), Olbrück, Österreichischer Reichskreis, Ottweiler, Pfalz-Simmern, Plesse, Prüm, Püttlingen, Reichskreise, Reipoltskirchen, Rhaunen, Rheingrafen, Rheingrafenstein, Rixingen, Rosheim, Saarwerden, Salm, Salm-Kyrburg, Savoyen, Sayn-Wittgenstein, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Schadeck, Schaumburg (Schauenburg ), Solms-Assenheim (Assenheim), Solms-Münzenberg, Speyer (Hochstift), Speyer (freie RS), Sponheim, Staden, Stauf, Straßburg (Hochstift), Türkheim, Waldeck, Wartenberg, Weilnau, Weltersburg, Westerburg, Wetter, Wetzlar, Wild- und Rheingrafen, (Wild- und Rheingrafen zu Stein und Grehweiler), Wittgenstein, Worms (Hochstift), Worms (RS, freie S), Ziegenhain, Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pays Messin Metz (freie RS), Metzgau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rambervillers Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rémilly Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rixingen* (Ht) Leiningen, Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saarbrücken* (Gt, RS) Bergzabern, Blieskastel, Commercy, Dagstuhl, Frankreich, Hornbach, Lahr-Mahlberg, Leiningen, Metz (Hochstift), Nassau, Nassau-Ottweiler, Nassau-Saarbrücken, Oberrheinischer Reichskreis, Ottweiler, Rheinprovinz, Tecklenburg, Worms, Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saint Trond, Saint-Trond Lüttich, Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saint-Trond, Saint Trond Lüttich, Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saulnois (Seillegau) Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seillegau* Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Senones Blamont, Blankenberg, Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Senones-Salm Metz (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Toul* (Hochstift, Residenz, RS) Frankreich, Liverdun, Lothringen, Metz (Hochstift), Metz (freie S), Oberrheinischer Reichskreis (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Trier* (EStift, RegBez, freie RS) Adendorf, Arenfels, Beilstein, Bengel, Blieskastel, Boppard, Camberg, Cochem, Dagstuhl, Daun, Dietkirchen, Dreis, Echternach, Ehrenbreitstein, Elkerhausen, Eltz, Erden, Frankreich, Gedern, Glatt, Grenzau, Hammerstein, Heimbach, Isenburg, Isenburg-Grenzau, Isenburg-Kobern, Jülich-Kleve-Berg, Kinderbeuern, Kinheim, Kobern, Kröv, Kurfürstenkollegium, Kurrheinischer Reichskreis, Landshut bei Bernkastel, Lebach, Leyen, Limburg an der Lahn, Luxemburg, Maastricht, Manderscheid, Mensfelden (Münzfelden), Metz, Meudt, Michelbach, Molsberg, Mühlenbach, (Münzfelden,) Nalbach, Nassau-Weilburg, Neunkirchen, Niederisenburg, Oberstein, Oberwesel, Odenheim bzw. Odenheim und Bruchsal, Osterspai, Partenheim, Pfalz, Pfalzel, Prüm, Reil, Rhaunen, Rheinprovinz, Sankt Maximin, Sayn-Vallendar, Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein, Schad, Schadeck, Scharfenstein, Speyer (Hochstift), Sporkenburg, Stauf (Ht), Stolberg-Gedern, Toul, Vallendar, Verdun, Virneburg, Wartenstein, Wehrheim, Westerburg, Wildgrafen, Winden, Winneburg, Worms (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Türkstein* (Ht) Blamont (Blankenberg), Metz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Verdun* (Hochstift, Residenz, RS) Apremont, Blieskastel, Dieulouard, Frankreich, Hattonchâtel, Lauterecken, Lothringen, Metz (Hochstift), Metz (freie RS), Oberrheinischer Reichskreis, Saint-Mihiel (Saint Mihiel)Veldenz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vic* (Residenz) Metz (Hochstift), Metz (freie RS) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)