Suchtext: Merseburg
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Anhalt (Grafen, Fürstentum, Herzogtum,
Freistaat, Landesteil). Im 11. Jahrhundert beherrschte das seit etwa 1000
erkennbare Geschlecht der Askanier, das sich zeitweise Grafen von Ballenstedt
nannte, das Gebiet zwischen Harzvorland und Fläming. Dem 1170 verstorbenen
Albrecht dem Bären folgten die Söhne Otto und Bernhard. Von ihnen erlangte
Bernhard nach dem Sturz Heinrichs des Löwen den Titel Herzog von Sachsen sowie
den an der unteren Elbe bei Lauenburg befindlichen Teil des Herzogtums Sachsen
und gewann dazu das rechtselbische Gebiet um Wittenberg. Bei seinem Tode (1218)
erhielt sein ältester Sohn Heinrich I. (1212-1244) die eigentlichen Hausgüter
zwischen Ostharz (Unterharz) und Mittelelbe (unterer Elbe) (Aschersleben
[(Andersleben], Ballenstedt, Bernburg, Köthen, Dessau). Er nannte sich nach der
vielleicht um 1050 von Esiko von Ballenstedt nach der Umwandlung Ballenstedts
in ein Stift errichteten Burg über dem Selketal und gehörte als einziger Graf
seit 1218 dem Reichsfürstenstand an, wobei der Fürstentitel erstmals 1223
urkundlich erscheint, ohne dass Nachrichten über eine Verleihung vorliegen.
1252 entstanden nach seinem Tod durch Erbteilung im später stets von
Brandenburg-Preußen und Sachsen eingeengten Hause Anhalt die Linien
Anhalt-Aschersleben (bis 1315), Anhalt-Bernburg ältere Linie (bis 1468) und
Anhalt-Köthen (später Anhalt-Zerbst ältere Linie). Ansprüche auf askanisches
Erbe in Brandenburg und Wittenberg konnten 1319 bzw. 1422 nicht durchgesetzt
werden. Die Linie Aschersleben starb 1315 aus. Ihr Gebiet fiel 1322, soweit es
nicht wie Ascherleben selbst an das Hochstift Halberstadt (1648 an
Brandenburg-Preußen) verloren ging, an die Linie Anhalt-Bernburg. 1307/1319
erwarb die Linie Anhalt-Köthen von den Grafen von (Arnstein-)Barby die
Herrschaft Zerbst (ältere Zerbster Linie). 1396 zerfiel Anhalt-Köthen (bzw.
Zerbst, ältere Linie) in die Siegmundische Linie (rechtes Elbeufer, Zerbst) und
die Albrechtsche Linie (linkes Elbeufer, Köthen). Die Siegmundische Linie
erlangte Teilbesitz der Albrechtschen Linie sowie 1468 mit dem Aussterben der
Bernburger Linie deren Güter. 1474 spaltete sie sich erneut in die ältere Köthener
Linie (Anhalt-Köthen) und die ältere Dessauer Linie (Anhalt-Dessau). Die ältere
Köthener Linie erwarb 1508 einen Teil der Zerbster Lande. Ihre Güter fielen bei
ihrem Aussterben 1562 an die Dessauer Linie. Diese teilte sich 1546 in die
Linien Zerbst, Plötzkau und Dessau. Infolge der seit 1526 in Anhalt-Köthen, bis
1534 aber auch in Anhalt-Dessau eingeführten Reformation konnten die Güter der
unter anhaltischer Vogtei stehenden Klöster Nienburg an der Saale, Gernrode und
Hecklingen erworben werden. 1547 gingen Zerbst und Köthen an Sigismund von
Lodron ( Ladrona) verloren, kamen aber nach Veräußerung an Reuß 1552 durch
Vertrag zurück. 1570 vereinigte Fürst Joachim Ernst (1561-1586) aus der älteren
Dessauer Linie infolge verschiedener Erbfälle alle anhaltischen Gebiete mit
einem Umfang von 40,8 Quadratmeilen vorübergehend und erließ für sie 1572 eine
umfassende Landes- und Kirchenordnung. 1603 entstanden nach vorübergehender
gemeinsamer Regierung der 5 Söhne durch Erbteilung die jüngere Linien
Anhalt-Dessau (bis 1918), Anhalt-Bernburg (bis 1863), Anhalt-Köthen (bis 1665),
Anhalt-Zerbst (bis 1793) und Anhalt-Plötzkau (bis 1818/1847). Seit 1635 wurde für
gemeinsame Angelegenheiten eine Senioratsverfassung eingeführt, wonach der
jeweils älteste die Mehrheitsbeschlüsse aller durchführte. Alle Fürsten hatten
eine gemeinsame Stimme im Reichsfürstenrat und vertraten außerdem die Stimme
der Reichsabtei Gernrode. Innerhalb der Reichskreise gehörten sie zum obersächsischen
Reichskreis. Von den fünf Linien erlosch Anhalt-Köthen 1665. Die Güter dieser
Linie wurden mit Anhalt-Plötzkau vereinigt, das sich seitdem Anhalt-Köthen
nannte. Anhalt-Zerbst erlangte 1667 durch Erbgang die Herrschaft Jever. Als die
Linie 1793 ausstarb, fielen ihre Güter an Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg und
Anhalt-Köthen. Jever kam an Katharina II. von Russland, die Schwester des
letzten Fürsten von Anhalt-Zerbst. Von Anhalt-Bernburg spaltete sich die Linie
Anhalt-Bernburg-Harzgerode ab, die bis 1709 bestand. 1707 kam es weiter zur
Abteilung der Nebenlinie Anhalt-Bernburg-Schaumburg, die das Erbe der Grafen
von Holzappel und Schaumburg erhielt. Ihre anhaltischen Landesteile fielen nach
ihrem Erlöschen 1812 an Anhalt-Bernburg zurück. Anhalt-Dessau war von 1632 bis
1643 geteilt. 1702 fiel Fürst Leopold, dem „alten
Dessauer“, von seiner oranischen Mutter eine
reiche Erbschaft an. Von 1726 bis 1823 bestand die aus einer heimlichen
standeswidrigen Ehe hervorgegangene Linie der Grafen von Anhalt. 1806 wurde
Anhalt-Bernburg, 1807 auch Anhalt-Dessau und Anhalt-Köthen (-Plötzkau), das
1808 den Code Napoléon einführte, mit dem Eintritt in den Rheinbund Herzogtum.
1815 traten Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen und Anhalt-Dessau, die zusammen um
1800 ein Gebiet von 48 Quadratmeilen mit 118000 Einwohnern umfassten, als
souveräne Staaten dem Deutschen Bund bei. 1847 fiel Anhalt-Köthen an
Anhalt-Dessau. 1849 erhielt ganz Anhalt eine Verfassung. 1863 kam auch
Anhalt-Bernburg an Anhalt-Dessau, so dass nunmehr alle sich auf mehrere
Landesteile an mittlerer Elbe, unterer Saale und im Unterharz erstreckenden
anhaltischen Lande vereinigt waren. Am 12. 11. 1918 dankte der Herzog von
Anhalt ab. Der neue Freistaat Anhalt umfasste 2326 Quadratkilometer mit 432000
Einwohnern (1939) und erhielt am 18. 7. 1919 eine Verfassung. Hauptstadt war
Dessau. 1933 wurde A. mit Braunschweig einem gemeinsamen Reichsstatthalter
unterstellt. Am 9. 7. 1945 wurde A. innerhalb der sowjetischen Besatzungszone
mit den aus der Provinz Sachsen am 1. 7. 1944 gebildeten Provinzen Magdeburg
und Halle-Merseburg Preußens vereinigt und 1947
dem Land Sachsen-Anhalt eingegliedert, das am 23. 7. 1952/8. 12. 1958 aufgelöst
wurde (str.). Der größere Teil kam zum Bezirk Halle, der kleinere zum Bezirk
Magdeburg. Mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur
Bundesrepublik Deutschland entstand das Land Sachsen-Anhalt am 3.10.1990
wieder.
L.: Wolff 406; Zeumer 553 II b 38; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 88;
Heinemann, O. v., Codex diplomaticus Anhaltinus, 1867ff.; Weyhe, E.,
Landeskunde des Herzogtums Anhalt-Dessau, Bd. 1f. 1907; Wäschke, H.,
Anhaltische Geschichte, Bd. 1ff. 1912f.; Schröder, A., Grundzüge der
Territorialentwicklung der anhaltinischen Lande, Anhalt. Geschichtsbll. 2
(1926), Diss. phil. Berlin 1927; Specht, A., Bibliographie zur Geschichte von
Anhalt, 1930, Nachtrag 1935; Wütschke, J., Zur Territorialentwicklung Anhalts,
(in) Anhalt. Geschichtsbll. 13 (1937), 90; Handbuch der historischen Stätten
Deutschlands, Bd. 11 Provinz Sachsen/Anhalt, hg. v. Schwineköper, B., 1977;
Klein, T., Anhalt, 1981; Schlenker, G./Lehmann, G./Wille, M., Geschichte in
Daten, 1994; Assing, H., Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter,
1997; Partenheimer, L., Albrecht der Bär, 2001; Die Fürsten von Anhalt, hg. v.
Freitag, W., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 742; 800 Jahre Anhalt, hg. v. Anhaltischen Heimatbund,
2012. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Friesenfeld (Gau nördlich der Unstrut, Uresinauelde,
Friesonoueld, Frisenafeld)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Osterhausen,
Amsdorf, Wanzleben, Hornburg, Rothenschirmbach, Sittichenbach);
(Hosgau-Friesenfeld); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen
Mittelalters, 1957, 126 (Allstedt, Asendorf, Benkendorf, Bornstedt, Burgsdorf,
Dornstedt, Eisleben, Geusa, Goseck, Gröst, Helfta, Holleben, Hornburg,
Oberklobikau, Niederklobikau, Knapendorf, Lauchstädt, Liederstädt, Lobitzsch, Merseburg, Morungen, Mücheln, Müllersdorf,
Beyernaumburg, Neehausen, Obhausen, Osterhausen, Querfurt, Reinsdorf, Riestedt,
Oberröblingen, Oberröblingen an der Helme, Klosterrohrbach, Rossleben, Salzmünde,
Sangerhausen, Schaftstädt, Burgscheidungen, Großschierstedt, Oberschmon,
Schortau, Schraplau, Seeburg, Sittichenbach, Spergau, Vitzenburg, Burgwerben,
Wippra, Wormsleben, Wünsch, Zeuchfeld). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Friesonoueld s. Friesenfeld
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 58, 61, 62,
III, 28, 29; (Hosgau-Friesenfeld) Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen
und hohen Mittelalters, 1957, 63 Hosgau und Friesenfeld, 126 Hosgau-Friesenfeld
(Allstedt, Asendorf, Benkendorf, Bornstedt, Burgsdorf, Dornstedt, Eisleben,
Geusa, Goseck, Gröst, Helfta, Holleben, Hornburg, Oberklobikau, Niederklobikau,
Knapendorf, Lauchstädt, Liederstädt, Lobitzsch, Merseburg,
Morungen, Mücheln, Müllersdorf, Beyernaumburg, Neehausen, Obhausen,
Osterhausen, Querfurt, Reinsdorf, Riestedt, Oberröblingen, Oberröblingen an der
Helme, Klosterrohrbach, Rossleben, Salzmünde, Sangerhausen, Schaftstädt,
Burgscheidungen, Großschierstedt, Oberschmon, Schortau, Schraplau, Seeburg,
Sittichenbach, Spergau, Vitzenburg, Burgwerben, Wippra, Wormsleben, Wünsch,
Zeuchfeld). S. Hosgau-Friesenfeld. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Frisenafeld s. Friesenfeld
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 58, 61, 62,
III, 28, 29; (Hosgau-Friesenfeld) Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen
und hohen Mittelalters, 1957, 63 Hosgau und Friesenfeld, 126 Hosgau-Friesenfeld
(Allstedt, Asendorf, Benkendorf, Bornstedt, Burgsdorf, Dornstedt, Eisleben,
Geusa, Goseck, Gröst, Helfta, Holleben, Hornburg, Oberklobikau, Niederklobikau,
Knapendorf, Lauchstädt, Liederstädt, Lobitzsch, Merseburg,
Morungen, Mücheln, Müllersdorf, Beyernaumburg, Neehausen, Obhausen,
Osterhausen, Querfurt, Reinsdorf, Riestedt, Oberröblingen, Oberröblingen an der
Helme, Klosterrohrbach, Rossleben, Salzmünde, Sangerhausen, Schaftstädt,
Burgscheidungen, Großschierstedt, Oberschmon, Schortau, Schraplau, Seeburg,
Sittichenbach, Spergau, Vitzenburg, Burgwerben, Wippra, Wormsleben, Wünsch,
Zeuchfeld). S. Hosgau-Friesenfeld. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Halberstadt (Hochstift, Fürstentum, Residenz). Karl
der Große errichtete ein von Bischof Hildegrim von Châlons-sur-Marne geleitetes
Missionsbistum für das südliche Sachsenland, das bis 818/820 seinen Sitz in
Seligenstadt, dem heutigen Osterwieck, hatte. An seine Stelle trat (vor 814 ?
oder um) 827 das Bistum H., das dem Erzbistum Mainz unterstellt wurde. Durch
die Errichtung des Erzbistums Magdeburg wie des Bistums Merseburg verlor es seine östlichen Gebiete. 989 erwarb es Markt,
Zoll und Bann des Ortes H. Von Heinrich III. erhielt es umfangreiche
Grafenrechte (1052 Grafschaft im Harzgau), die es aber nur im engen Umkreis von
H. zur Errichtung eines Herrschaftsgebiets (bis Osterwieck, Oschersleben,
Ermsleben [1332] und Aschersleben [1322]) nutzen konnte. Von 1479 bis 1566 war
es mit Magdeburg verbunden, wobei es 1541 zur Reformation übertrat. Danach
fielen die Grafschaften Hohnstein und Regenstein heim. 1648 wurde das Bistum
aufgehoben und das Hochstift als Fürstentum an Brandenburg übertragen. Das Fürstentum
umfasste den halberstädtischen Kreis (mit der Stadt H., den Ämtern H., Gröningen,
Kloster Gröningen und Schlanstedt, der Grafschaft Regenstein und acht adligen
Gerichten), den ascherslebenschen Kreis (mit der Stadt Aschersleben, den
Gerichten Gatersleben, Hausneindorf, Ermsleben und Konradsburg, dem
Domkapitelsamt Schneidlingen und den Ämtern Winningen [Wieningen] und
Falkenstein [Freckenstein]), den oschersleben-weferlingenschen Kreis (mit den Ämtern
Oschersleben, Krottorf (im Kreis Börde), Emmeringen und Weferlingen), den
osterwieck-hornburgischen Kreis (mit der Stadt Osterwieck, dem Domkapitelamt
Zilly und den Ämtern Hornburg, Wülperode, Stötterlingen und Dardesheim) und die
Herrschaft Derenburg. 1807 kam H., das mit der Reichsgrafschaft Regenstein
zusammen 31 Quadratmeilen umfasste, zum Königreich Westphalen, 1815 zur preußischen
Provinz Sachsen und 1945 zu Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 440f.; Zeumer 553 II b 20; Wallner 706 NiedersächsRK 12; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D2;
Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt, hg. v. Schmidt, G., Bd. 1ff.
1883ff.; Brackmann, A., Geschichte des Halberstädter Domkapitels, 1898;
Fritsch, J., Die Besetzung des Halberstädter Bistums, 1913; Schmidt-Ewald, W.,
Die Entstehung des weltlichen Territoriums der Bischöfe von Halberstadt, 1916;
Müller, E., Die Entstehungsgeschichte der sächsischen Bistümer unter Karl dem
Großen, 1938; Bogumil, K., Das Bistum Halberstadt im 12. Jahrhundert, 1972;
Schrader, F., Ringen, Untergang und Überleben der katholischen Klöster in den
Hochstiften Magdeburg und Halberstadt von der Reformation bis zum Westfälischen
Frieden, 1977; Militzer, K./Przybilla, P., Stadtentstehung, Bürgertum und Rat.
Halberstadt und Quedlinburg bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1980; Maseberg,
G., Halberstadt zur Zeit der Befreiungskriege, 1988; Bogumil, K., Halberstadt,
LexMA 1989, 1870ff. ; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg.
v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 538, 1, 2, 246.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hessengau (in Ostfalen in Sachsen) (Hasagouue, Hoisgouue, Hassagoi, Hassigeuui, Hassega, Hassaga, Hassegovue, Hassago, Hessigouue, Hassegowe, Hôsgowe, Hosageuue, Gau um Merseburg) s. Hosgau. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
(L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 [Wiederstedt, Asendorf, Lobitzsch, Dornstedt, Oberschmon, Niederschmon, Geusa, Allstedt, Osterhausen, Riestedt, Klobikau, Möckerling, Memleben, Liederstädt, Vitzenburg, Schortau, Gröst, Zeuchfeld, Reinsdorf, Kuckenburg, Obhausen, Schierstedt bzw. Groß Schierstedt, Burgsdorf, Bauna, Merseburg, Wormsleben]). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hochseegau s. Hosgau, Hosgau-Friesenfeld
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957,
126 (Allstedt, Asendorf, Benkendorf, Bornstedt, Burgsdorf, Dornstedt, Eisleben,
Geusa, Goseck, Gröst, Helfta, Holleben, Hornburg, Oberklobikau, Niederklobikau,
Knapendorf, Lauchstädt, Liederstädt, Lobitzsch, Merseburg,
Morungen, Mücheln, Müllersdorf, Beyernaumburg, Neehausen, Obhausen,
Osterhausen, Querfurt, Reinsdorf, Riestedt, Oberröblingen, Oberröblingen an der
Helme, Klosterrohrbach, Rossleben, Salzmünde, Sangerhausen, Schaftstädt,
Burgscheidungen, Großschierstedt, Oberschmon, Schortau, Schraplau, Seeburg,
Sittichenbach, Spergau, Vitzenburg, Burgwerben, Wippra, Wormsleben, Wünsch,
Zeuchfeld); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 295
Hosgau-Friesenfeld. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
L. Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Klein-Wiederstadt bzw. Wiederstedt, Asendorf, Lobitzsch bzw. Lobitsch, Dornstedt, Oberschmon, Niederschmon, Geusa, Allstedt, Osterhausen, Riestedt, Oberklobikau und Niederklobikau bzw. Klobikau, Meinrichsdorf, Wenigen-Memleben bzw. Memleben, Liederstädt, Vitzenburg, Schortau, Gröst, Zeuchfeld, Reinsdorf, Kuckenburg, Obhausen, Groß Schierstedt bzw. Schierstedt, Burgsdorf, Beuna bzw. Bauna, Merseburg, Wormsleben); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 63, 126 Hosgau und Friesenfeld, (Allstedt, Asendorf, Benkendorf, Bornstedt, Burgsdorf, Dornstedt, Eisleben, Geusa, Goseck, Gröst, Helfta, Holleben, Hornburg, Oberklobikau, Niederklobikau, Knapendorf, Kuckenburg, Lauchstädt, Lettin, Liederstädt, Lobitzsch, Merseburg, Morungen, Mücheln, Müllerdorf bzw. Müllersdorf, Beyernaumburg, Neehausen, Obhausen, Osterhausen, Querfurt, Reinsdorf, Riestedt, Oberröblingen am See bzw. Oberröblingen, Oberröblingen an der Helme, Klosterrohrbach, Roßleben bzw. Rossleben, Salzmünde, Sangerhausen, Schaftstädt, Burgscheidungen, Groß Schierstedt bzw. Großschierstedt, Oberschmon, Schortau, Schraplau, Seeburg, Sittichenbach, Spergau, Vitzenburg, Burgwerben, Wippra, Wormsleben, Wünsch, Zeuchfeld); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 35, 69, III, 10, 28-31 Hassega. s. Frisenafeld. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Magdeburg (Erzstift, Herzogtum, Residenz). An
einem Übergang wichtiger Straßen über die Elbe (Brücke um 1260 nachweisbar)
wird 805 erstmals M. (slaw. Medeburu, Honigheide?, oder zu as. magath und as.
burg) als Burg und Handelsplatz genannt. Nach einer Zerstörung am Beginn des
10. Jahrhunderts wurde M., das 929 im Heiratsgut der Gemahlin Ottos des Großen
erscheint, um 936 durch König Otto den Großen erneuert (937 Königshof, 942
Pfalz bezeugt). 937 stiftete er das 968 in ein Domstift umgewandelte
Moritzkloster, 965 verlieh er das Marktrecht und 968 gründete er das ungewöhnlich
kleine Erzbistum M. (erster Bischof Abt Adalbert von Weißenburg) als kirchliches
Zentrum für die Gebiete östlich der Elbe, zu dem die Bistümer Brandenburg,
Havelberg, Meißen (bis 1399), Merseburg, Posen
(bis etwa 1000), Zeitz(-Naumburg) und Lebus (ab 1420) gehörten. Mit der
Einrichtung des Erzbistums Gnesen im Jahre 1000 wurden die Ausdehnungsmöglichkeiten
nach Osten beseitigt. Unter erzbischöflicher Herrschaft blühte der Ort als
wichtiger Osthandelsplatz rasch auf. 1128 kaufte das Erzstift die Grafschaft
Alsleben/Saale. Unter Erzbischof Wichmann (1152-1192) wurde 1166 die Reichsabtei
Nienburg und durch Kauf das Gut der Pfalzgrafen von Sommerschenburg (1179)
erworben und wurde 1188 Magdeburgs besonderes Recht aufgezeichnet, das später
auf zahlreiche Ostsiedlungen übertragen wurde, für die M. meist auch die
Funktion als Oberhof übernahm. Schon im 12. Jahrhundert begann eine gewisse Lösung
der Stadt vom Stadtherrn (seit ca. 1240 Rat, 1294 faktischer Erwerb des
Schultheißenamtes, jedoch 1331 Huldigungspflicht), die aber nie zur
Reichsstandschaft des um 1400 etwa 30000 Einwohner zählenden Ortes führte. Die
Einführung der Reformation (1524) vertiefte den Gegensatz zwischen Stadt und
Erzbischof, der seine Residenz 1503 nach Halle (bis 1714) verlegt hatte. Am 10.
5. 1631 verbrannte die Stadt bei der Eroberung durch Tilly fast vollständig. Im
schon 1545 beginnenden Kampf um das Erzstift, dessen Herrschaft die Magdeburger
Börde, die Länder Jerichow (zwischen Elbe und Havel bis zum Plauer See) und Jüterbog
sowie die Gegend von Halle umfasste, wurde 1635 die Überlassung Magdeburgs an
Prinz August von Sachsen erreicht, dann aber 1648 der Übergang Magdeburgs an
Brandenburg/Preußen bestimmt, das sich nach dem Tod des letzten Administrators
1680 gegen Sachsen (Kursachsen) durchsetzte, das als Abfindung die Ämter
Querfurt, Jüterbog, Dahme und Burg erhielt, das letztere aber 1687 an
Brandenburg veräußerte. In Brandenburg war das Erzstift Herzogtum und zählte
zum niedersächsischen Reichskreis. 1807 kam M. mit (1773) 5400
Quadratkilometern (91 Quadratmeilen) und 29 Städten zum Königreich Westphalen
und wurde Sitz des Elbdepartements. 1814 fiel es an Preußen zurück. 1815 wurde
M. Hauptstadt der Provinz Sachsen Preußens und Sitz des Regierungspräsidenten
des Regierungsbezirks M. Seit 1. 7. 1945 gehörte M., das 1945 stark zerstört
und im April 1945 von amerikanischen Truppen eingenommen wurde, zur
sowjetischen Besatzungszone bzw. seit 1949 zur Deutschen Demokratischen
Republik. Seit 1952 war es Hauptstadt eines der Bezirke der Deutschen
Demokratischen Republik, der 1990 wieder im Land Sachsen-Anhalt aufging. Das
Bistum M. wurde 1992/1994 Suffragan von Paderborn.
L.: Wolff 427f.; Zeumer 553 II b 2; Wallner 706 NiedersächsRK 4; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) D1;
Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 68; Regesta archiepiscopatus
Magdeburgensis, Bd. 1ff. 1876ff.; Opel, J., Die Vereinigung des Herzogtums
Magdeburg mit Kurbrandenburg, 1880; Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, hg. v. Hertel,
G., Bd. 1ff. 1892ff.; Wolter, F., Geschichte der Stadt Magdeburg, 1902; Kehr,
P., Das Erzbistum Magdeburg und die erste Organisation der christlichen Kirche
in Polen, 1920; Brackmann, A., Magdeburg als Hauptstadt des deutschen Ostens,
1931; Bauermann, J., Umfang und Einteilung der Erzdiözese Magdeburg, Zs. d.
Vereins f. Kirchengesch. der Provinz Sachsen 29 (1933); Urkundenbuch des
Erzstifts Magdeburg, Bd. 1 (937-1192), hg. v. Israel, F./Möllenberg, W., 1937;
Wiebeck, G., Zur Methodik des Kartenvergleichs, 1938, Mitt. d. Reichsamts f.
Landesaufnahme, Sonderheft 16; Rörig, F., Magdeburgs Entstehung und die ältere
Handelsgeschichte, 1952; Schwineköper, B., Die Anfänge Magdeburgs, (in) Vorträge
und Forschungen 4 (1958), 389ff.; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens
im Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Fischer, E., Magdeburg zwischen Spätabsolutismus
und Bürgerlicher Revolution, Diss. Halle-Wittenberg 1966; Claude, D.,
Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis in das 12. Jahrhundert, Bd. 1 1972ff.;
Geschichte der Stadt Magdeburg, hg. v. Asmus, H., 1975; Schrader, F., Ringen,
Untergang und Überleben der katholischen Klöster in den Hochstiften Magdeburg
und Halberstadt von der Reformation bis zum Westfälischen Frieden, 1977; Ebel,
F., Magdeburger Recht, Bd. 1f. 1983ff.; Schrader, F., Stadt, Kloster und
Seelsorge, 1988; Kintzinger, M., Magdeburg, LexMA 6 1992, 71; Burg – Burgstadt –
Stadt, 1994; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Beumann, H., Theutonum nova metropolis, 2000;
Asmus, H./Wille, M., 1200 Jahre Magdeburg, 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 479, 1, 2, 355.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Meißen (Hochstift, Residenz). Die 929 von König
Heinrich I. als Stützpunkt der deutschen Herrschaft im eroberten
Mittelelbegebiet angelegte Burg Misni an der Einmündung der Triebisch in die
Elbe war Sitz des auf Vorschlag Kaiser Ottos I. 968 von Papst Johannes XIII.
gegen die Slawen eingerichteten Bistums M. (erster Bischof Burkhard) zwischen
Bober, Queis, Erzgebirge, Lausitzer Gebirge, Mulde und mittlerer Spree, das dem
gleichzeitig eingerichteten Erzbistum Magdeburg unterstellt wurde. Die Bischöfe
vermochten als Reichsfürsten (1230) ein kleines Herrschaftsgebiet um das 1184
gegründete Stift Wurzen (Land Wurzen), Stolpen (1222) und im sog. Eigenschen
Kreis in der Oberlausitz zu bilden, gerieten aber trotz der äußerlich weiter
bestehenden Reichsunmittelbarkeit mehr und mehr in Abhängigkeit der Markgrafen
von M. bzw. des Hauses Wettin (1485). Seit etwa 1400 hielt sich der Bischof
meist in Stolpen, seit etwa 1500 meist in Wurzen auf. Das Bistum wurde 1399 dem
Papst unmittelbar unterstellt und nach der 1539 erfolgten Reformation faktisch
1581 aufgehoben. Das Hochstift kam (zur Administration) an Sachsen (1587/1666).
1818 wurden die Stiftslande dem Staatsgebiet Sachsens endgültig einverleibt.
1921 wurde das Bistum M. als exemtes Bistum mit Sitz in Bautzen
wiederhergestellt. Mit Sachsen fiel das Gebiet von 1949 bis 1990 in die
Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 378; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G3; Codex
diplomaticus Saxoniae regiae II: Urkundenbuch des Hochstifts Meißen, hg. v.
Gersdorf, E., Bd. 1ff. 1864ff.; Kötzschke, R., Das Domstift Meißen in der
Landesgeschichte, (in) Der Dom zu Meißen, Festschrift des Hochstifts Meißen,
1929; Dittrich, P., Die Diözese Meißen unter der Kirchenpolitik der
Landesherren des 16. und 17. Jahrhunderts, 1961; Schlesinger, W., Kirchengeschichte
Sachsens im Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Rittenbach, R./Seifert, S., Geschichte
der Bischöfe von Meißen 968-1581, 1965; Lobeck, A., Das Hochstift Meißen im
Zeitalter der Reformation bis zum Tode Herzog Heinrichs 1541, 1971; Huth, J.,
Der Besitz des Bistums Meißen, (in) Jb. f. dt. Kirchengeschichte 1973, 77ff.;
Streich, B., Die Bistümer Merseburg, Naumburg
und Meißen zwischen Reichsstandschaft und Landsässigkeit, (in) Mitteldeutsche
Bistümer im Spätmittelalter, 1988; Blaschke, K., Meißen, LexMA 6 1992, 478;
Ludwig, T., DO I. 406 und die Zugehörigkeit der Niederlausitz zum Bistum Meißen,
DA 56 (2000), 171; Scharz, B., Die Exemtion des Bistums Meißen, ZRG KA 88
(2002), 294; Ludwig, T., Die Urkunden der Bischöfe von Meißen, 2005 (2008); Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,
2, 371; Wejwoda, M.Kirche und Landesherrschaft - das Hochstift Meißen und die
Wettiner im 13. Jahrhundert, 2007 (Magisterarbeit). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Meißen (Markgrafschaft). Die 929 von Heinrich
I. als Stützpunkt der deutschen Herrschaft im eroberten Mittelelbegebiet an der
Einmündung der Triebisch in die Elbe oberhalb des Meisabaches angelegte Burg
Misni wurde 968 Sitz eines Markgrafen, 1046 Sitz der Markgrafen von M. Die 1046
erstmals so genannte Mark M. (marchia Misnensis) geht auf eine deutsche, nach
dem Tod Markgraf Geros (965) abgespaltete Markgrafschaft zurück, als deren
erster Inhaber 968 Wigbert erscheint. Sie hatte wechselnden Umfang (982
Markgrafschaft Merseburg, Zeitz und M.) und
unterstand Markgrafen aus den Häusern der Ekkehardiner (Ekkehardinger)
(985-1046), Weimar-Orlamünde (1046-1067), der Brunonen (1067-1088) und seit
1089/1125 zusammen mit M. der Eilenburger (Heinrich I. von Eilenburg) bzw.
Wettiner, die ursprünglich als Grafen im Schwabengau und Hosgau saßen und deren
Stammarkgrafschaft Wettin mit der gleichnamigen Burg an der Saale lag. Sie
gewannen bis 1156 Eilenburg (Eulenburg, Eilenberg) und Camburg, die Mark
Niederlausitz (sächsische Ostmark), das Land Bautzen, die Gegend um Dresden,
die Grafschaften Rochlitz und Groitzsch sowie die Kirchvogteien über das
Hochstift Naumburg (Naumburg/Zeitz) und die Klöster Pegau, Chemnitz und Bosau.
Der 1195 unternommene Versuch des Kaisers die Mark als erledigtes Reichslehen
einzuziehen scheiterte. Markgraf Heinrich III. erwarb die Landgrafschaft Thüringen
und die Pfalzgrafschaft Sachsen (1247/1274), sein Sohn das Reichsland Pleißen
(Pleißenland) mit Altenburg, Chemnitz und Zwickau. Bei seinem Tode kam es zu
Landesteilungen und Familienzwisten, welche die Bedeutung der Markgrafschaft
erheblich minderten. 1300 zog König Adolf von Nassau das Land als erledigtes
Lehen ein, doch konnte Markgraf Friedrich I. 1307 M. wie Thüringen zurückgewinnen.
Unter den Nachfolgern gelangen Erwerbungen im Reichsland Pleißen (Pleißenland)
sowie um Dohna und Pirna. Kernland der Markgrafen blieb das Gebiet um M. 1409
wurde von Markgraf Friedrich dem Streitbaren die Universität Leipzig gegründet.
1422/1423 erlangten die Markgrafen von M. Land, Herzogstitel und Kurwürde der
Herzöge von Sachsen-Wittenberg. Damit trat die später zum obersächsischen
Reichskreis zählende Markgrafschaft M. gegenüber dem Herzogtum Sachsen in den
Hintergrund und wurde unter Sachsen mitverstanden. Sie umfasste das Gebiet der
sogenannten meißnischen, Leipziger und erzgebirgischen Kreise. Der meißnische
Kreis enthielt die Ämter M., Dresden, Dippoldiswalde, Pirna, Hohnstein
(Hohenstein) und Lohmen, Stolpen, Radeberg mit Laußnitz (Lausnitz), Großenhain
mit Moritzburg, Senftenberg, Finsterwalde, Mühlberg, Torgau und Oschatz. Der
Leipziger Kreis umfasste die Ämter Leipzig, Delitzsch, Zörbig, Eilenburg mit Düben,
Grimma, Mutzschen (Mutschen), Leisnig und Döbeln, Rochlitz, Colditz (Kolditz),
Borna, Pegau und das Stiftsamt Wurzen. Der erzgebirgische Kreis zerfiel in die Ämter
Freiberg, Augustusburg (Augustenburg), Chemnitz, Nossen, Grillenburg mit
Tharandt, Frauenstein, Altenberg, Lauterstein, Wolkenstein mit Rauenstein, Grünhain
mit Stollberg (Stolberg), Schwarzenberg mit Crottendorf (Krottendorf),
Wiesenburg und Zwickau mit Werdau (Werda). Bei späteren Teilungen fiel der
Hauptteil (Dresden, Freiberg, M.) an die albertinische Linie des späteren Königreichs
Sachsen. Sachsen kam von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 378f.; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G3, II 66 (1378) G3; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen
und die Lausitzen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Posse, O., Die
Markgrafen von Meißen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Großen, 1881; Kötzschke,
R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1, 2 1935, Neudruck 1965;
Helbig, H., Der wettinische Ständestaat bis 1485, Bd. 1f. 2. A. 1980; Pannach,
H., Das Amt Meißen vom Anfang des 14. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, 1960;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 25, IV, 5, Misner Bevölkerungsname;
Mark Meißen, hg. v. Weise, H., 1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im
Mittelalter, 1990; Blaschke, K., Meißen, LexMA 6 1992, 476ff.; Rupp, G., Die
Ekkehardiner, 1996; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Urkunden der
Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen 1196-1234, Register bearb.
v. Baudisch, S. u. a., 2009. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Merseburg (Hochstift, Herzogtum, Residenz). Schon
in karolingischer Zeit (um 850) war die Burg M. (slaw. Mesibor, Mittenwalde)
auf einem Hügel westlich der Saale Sitz von Grafen (von M.). Sie fiel durch die
Gemahlin (Hatheburg) König Heinrichs I. an die Liudolfinger. Neben der von
Heinrich I. errichteten Pfalz gründete Kaiser Otto der Große (962/968) unter
Auslösung aus der Diözese von Halberstadt das Bistum M. (erster Bischof Boso
von Sankt Emmeram in Regensburg), das zur Erzdiözese Magdeburg gehörte.
Bekanntester Bischof des von 981 bis 1004 aufgelösten, ziemlich kleinen Bistums
(Landschaft Chutizi zwischen Saale und Mulde mit einem schmalen Streifen östlich
der Mulde) war Thietmar von M. (1008-1018). Die weltliche Herrschaft beschränkte
sich auf die Stadt M. mit ihrer unmittelbaren Umgebung, ein 974 von Kaiser Otto
II. erhaltenes großes Waldgebiet zwischen Saale und Mulde (Schkeuditz, Lützen)
und die Lehnshoheit über Leipzig. Nach der seit 1523 eindringenden Reformation
brachte das Haus Wettin (Sachsen, Albertiner) als Administrator ab 1545/1561
das zum obersächsischen Reichskreis gehörige Stiftsgebiet, das die Ämter M., Lützen
mit Zwenkau, Schkeuditz und Lauchstädt (Lauchstedt) umfasste, in seine Gewalt.
Dies wurde 1635/1648 anerkannt. Von 1657 bis 1731 bestand eine wettinische
Nebenlinie der Herzöge von Sachsen-Merseburg,
bis 1815 eine besondere Verwaltung. 1815 kam das Gebiet ganz überwiegend zu
Preußen, 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und damit von 1949 bis 1990 zur
Deutschen Demokratischen Republik. S. Sachsen-Merseburg.
L.: Wolff 380f.; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Württemberg, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Urkundenbuch des Hochstifts Merseburg, hg. v. Kehr, P., Teil 1 (bis 1357), 1899; Bönhoff,
L., Das Bistum Merseburg, seine Diözesangrenzen
und seine Archidiakonate, Neues Archiv f. Sächsische Geschichte 32 (1911);
Heckel, J., Die evangelischen Dom- und Kollegiatstifte Preußens, insbesondere
Brandenburg, Merseburg, Zeitz, 1924; Holtzmann,
R., Die Aufhebung und Wiederherstellung des Bistums Merseburg,
Sachsen und Anhalt 2 (1926); Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens, Bd.
1f. 1962; Streich, B., Die Bistümer Merseburg,
Naumburg und Meißen zwischen Reichsstandschaft und Landsässigkeit, (in)
Mitteldeutsche Bistümer im Spätmittelalter, 1988; Gemeinde auf dem Weg durch
die Zeit, hg. v. Steenhoff, T., 1989; Blaschke, K., Die Christianisierung des
Landes östlich des Saale, Jb. f. dt. Kirchengeschichte 17 (1989/90), 63ff.;
Blaschke, K., Merseburg, LexMA 6 1992, 546; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,
564, 1, 2378. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Naumburg (Hochstift, Residenz). An der Mündung
der Unstrut in die Saale erbaute vermutlich Markgraf Ekkehard I. von Meißen in
der Nähe slawischer Vorsiedlungen um 1000 bzw. um 1010 die Burg N. (neue Burg).
Um 1012 wurde das Hauskloster der Markgrafen, zwischen 1028 und 1030 das 968
von Kaiser Otto dem Großen in Zeitz gegründete Bistum (zwischen N., mittlerer
und oberer Weißer Elster, oberer Zwickauer Mulde, Plauen und Erzgebirge) und
wenig später die in Kleinjena bestehende Kaufmannsniederlassung nach N.
verlegt. Die sich entwickelnde Stadt stand unter der Herrschaft des Bischofs.
Die Vogtei über N. hatten die Markgrafen von Meißen, bis die Bischöfe in der
zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Landeshoheit erwerben konnten. Die
Bischöfe wurden im 13. Jahrhundert (1296) Reichsfürsten. Sie bildeten um N.,
Zeitz, Krossen (Crossen) und Strehla an der Elbe ein eigenes Herrschaftsgebiet
aus. Beginnend bereits zu dieser Zeit gerieten sie zunehmend in Abhängigkeit
des Hauses Wettin, das aus der Schirmvogtei Landesherrlichkeit entwickelte.
Schon vor 1541 drang die Reformation ein. 1564 wurde anlässlich der Reformation
das dem obersächsischen Reichskreis angehörige Stift N. in einen
Verwaltungsbezirk Sachsens umgewandelt, der bis 1718 unter der Nebenlinie
Sachsen-Zeitz stand. Das Hochstift umfasste die Ämter und Gerichtsbarkeiten des
eigentlichen Stiftes N. (Stadt und Amt N., Amt St. Georgenkloster, Justizamt
Haynsburg [Hainsburg] mit der Stadt Krossen [Crossen], Propsteigericht N. mit
der Stadt Osterfeld) und die Ämter und Gerichtsbarkeiten des zeitzischen
Anteils (Stadt und Amt Zeitz und Gericht Breitingen). 1815 wurde N. der neuen
Provinz Sachsen Preußens zugeschlagen und kam damit von 1949 bis 1990 zur
Deutschen Demokratischen Republik. S. Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 381; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G3; Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg, hg. v. Rosenfeld, F., Bd. 1
1925; Borkowsky, E., Naumburg an der Saale. Eine Geschichte deutschen Bürgertums
1028 bis 1928, 1928; Mitteldeutscher Heimatatlas, 1935ff.; Kaiser, B., Die
Entstehung der Stadt Naumburg an der Saale, 1949 (Mskr.); Schlesinger, W.,
Kirchengeschichte Sachsens, Bd. 1f. 1962; Steinberg, H., Funktionswandel und räumliche
Entwicklung der Städte im mittleren Saaletal bis zum Anfang des 19.
Jahrhunderts, (in) Berichte zur deutschen Landeskunde 30 (1963), 256; Blaschke,
K. u. a., Die Kirchenorganisation in Naumburg um 1500, 1969; Hermann, B., Die
Herrschaft des Hochstifts Naumburg an der mittleren Elbe, 1970; Streich, B.,
Die Bistümer Merseburg, Naumburg und Meißen
zwischen Reichsstandschaft und Landsässigkeit, (in) Mitteldeutsche Bistümer im
Spätmittelalter, 1988; Schubert, E./Hege, F., Naumburg, 1989; Wiessner, H., Die
Anfänge der Stadt Naumburg an der Saale und ihre Entwicklung im Mittelalter,
Bll. f. d. LG. 127 (1991), 115; Das Bistum Naumburg, bearb. v. Wiessner, H.,
Bd. 1 1993; Wiessner, H., Naumburg, LexMA 6 1992, 1055; Das Bistum Naumburg,
bearb. v. Wiessner, H., 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 577, 1, 2, 404.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederlausitz (Markgrafschaft, Markgrafentum, keine
Reichsstandschaft). Die N. (zu sorb. luzica, Sumpfland) um Cottbus zwischen
Sorau, Schwielochsee, Fläming und Bober war von den vielleicht um 600
eingewanderten, in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts erstmals erwähnten
Lusici bewohnt, kam zwischen 928 und 965 unter deutsche Herrschaft und wurde
Teil der sächsischen Ostmark (und 961 kirchlich vielleicht Magdeburg
zugeordnet, 1063/1064, endgültig 1137 Meißen). Von 1002 bis 1031 war sie Lehen
Polens. 1034 kam sie an die Markgrafen von Meißen. Erstmals von 1046 bis 1117
und dann wieder von 1136 bis 1304 gehörte sie fast ohne Unterbrechung zum Haus
Wettin (Meißen), unter dessen Herrschaft die Einwanderung deutscher bäuerlicher
Siedler erfolgte. 1304 kam sie durch Kauf an Brandenburg. König bzw. Kaiser
Karl IV., der das Gebiet seit 1346 schrittweise erwarb, unterstellte 1367/1370
die N. als Markgrafschaft Lausitz Böhmen. In der Folge dehnte sich wegen der
gleichen Landesherrschaft Böhmens der Name Lausitz auf die Gebiete um Bautzen
und Görlitz aus. Seitdem nannte man Lausitz im Gegensatz hierzu N. und die neuen
Gebiete Oberlausitz. Seit etwa 1400 gewannen die Landstände zu Lasten des
Landesfürsten an Macht. 1445/1455/1462 fiel unter anderem das Gebiet um Cottbus
an Brandenburg. Auch die Wettiner erwarben einzelne Herrschaften. 1526 gelangte
die N. als Nebenland Böhmens an Österreich, welches das Land 1623/1635 an
Sachsen (Kursachsen) abtrat. Von 1657 bis 1738 gehörte die N. zum
Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Merseburg. Bis
1815 war sie als Markgrafschaft rechtlich selbständig. Sie umfasste die Kreise Luckau
(mit der gleichnamigen Stadt, den Standesherrschaften Doberlug [Dobrilugk]),
Drehna und Sonnewalde [Sonnewaldeitse] und einigen ritterschaftlichen Orten),
Guben (mit Stadt Guben, den Herrschaften Abtei Neuzelle, Johanniterordensamt
Schenkendorf, Forst [Forsta], Pförten, Sorau, Triebel, Amtitz und einigen
ritterschaftlichen Orten), Lübben, auch krummspreescher Kreis genannt, (mit
Stadt und Amt Lübben, den Herrschaften Friedland [Johanniterordensamt],
Librose/Lieberose, Straupitz, Leuthen und mehreren ritterschaftlichen Orten),
Calau (Kalau) (mit der Stadt Calau [Kalau], der Herrschaft Lübbenau und
ritterschaftlichen Orten) und Spremberg, insgesamt ein Gebiet von 105
Quadratmeilen. Mit der Abtretung von Sachsen an Preußen wurde sie der Provinz
Brandenburg einverleibt. Seit 1945 standen die Gebiete östlich der Neiße unter
der Verwaltung Polens und gelangten 1990 als politische Folge der deutschen
Einheit an Polen.
L.: Wolff 468, 470; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) G3, III 38
(1789) E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Scheltz, T., Gesamtgeschichte der Ober-
und Nieder-Lausitz, Bd. 1f. 1847ff.; Urkundenbuch zur Geschichte des
Markgraftums Nieder-Lausitz, Bd. 1ff. 1897ff.; Lehmann, R., Bibliographie zur
Geschichte der Nieder-Lausitz, Bd. 1f. 1928ff.; Lehmann, R., Geschichte des
Markgrafentums Niederlausitz, 1937; Lehmann, R., Geschichte der Nieder-Lausitz,
1963; Lehmann, R., Die Herrschaften in der Niederlausitz, 1966; Lehmann, R.,
Urkundeninventar zur Geschichte der Nieder-Lausitz bis 1400, 1968; Quellen zur
Geschichte der Niederlausitz, hg. v. Lehmann, R., 1972ff.; Lehmann, R.,
Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz, Bd. 1f. 1979; Schrage, G.,
Slaven und Deutsche in der Niederlausitz, 1990; Ludwig, T., DO I. 406 und die
Zugehörigkeit der Niederlausitz zum Bistum Meißen, DA 56 (2000), 171; Ludwig,
T., DIe Urkunden der Bischöfe von Meißen, 2008, 289. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Paderborn (Hochstift, Fürststift, Residenz). An
den mehr als 200 Quellen der Pader am Eggegebirge befand sich (neben
Keramikscherben wohl des 4. Jh.s in einer Schwemmsandschicht des westlichen
Kirchenvorplatzes der späteren Klosterkirche Abdinghof) eine sächsische
Siedlung, die nach ihrer Eroberung durch König Karl den Großen seit 777 Ort
mehrerer Reichstage war. Um 800 (799?, 806?) wurde der ursprünglich Würzburger
Missionsstützpunkt (beim Zusammentreffen von Karl dem Großen und Papst Leo III.
799) zum Bischofssitz (Bischof Hathumar 806-815) erhoben. Das Bistum wurde der
Kirchenprovinz Mainz zugeordnet. Dem bedeutenden Bischof Meinwerk (1009-1036)
gelang der Erwerb fast aller Grafenrechte in der sich von der Diemel bis zur
Werre längs der Weser erstreckenden Diözese (spätere Gebiete von Lippe,
Waldeck, Ravensberg, Hessen und Braunschweig). Danach standen die Welfen und
die Erzbischöfe von Köln weiteren Erwerbungen im Wege. Im 14. Jahrhundert
wurden Teile der Grafschaften Everstein und Schwalenberg (1325/1358) sowie der
Herrschaft Büren (1335/1660) gewonnen, doch blieb das (um Brakel und die
Grafschaft Dringen erweiterte) weltliche Herrschaftsgebiet um P. (Büren,
Warburg und Höxter) insgesamt bescheiden. Der Übergang zum Luthertum durch
Bischof Erich von Braunschweig-Grubenhagen (1508/1532) wurde 1601-1604 rückgängig
gemacht, doch verlor das Bistum in der Reformationszeit die Grafschaft
Ravensberg und weitgehend alle Gebiete rechts der Weser. 1614 gründete der die
Gegenreformation erfolgreich als Kampf um die Landesherrschaft verwendende
Bischof (Dietrich von Fürstenberg) eine bis 1844 bestehende Universität in P.
1802/1803 fiel das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende
Hochstift mit 54 Quadratmeilen, 96000 Einwohnern, 23 Städten und 150 Dörfern (Ämter
Schloss Neuhaus, Delbrück, Boke [Böke], Lichtenau, Wewelsburg [Wevelsburg], Wünnenberg
[sogenannter vorwaldischer oder unterwaldischer Distrikt] und der oberwaldische
Distrikt mit dem Oberamt Dringenberg, der Frei- und Gaugrafschaft Warburg, der
Gaugrafschaft Brakel, der Landvogtei Peckelsheim, den Städten und Richtereien
Borgentreich [Borgentrick], Borgholz [Borchholz], Nieheim [Neheim], der Vogtei
Driburg, den Ämtern Steinheim, Beverungen, Lügde [Lüdge], [gemeinsam mit
Lippe], die Ämter Oldenburg, Stoppelberg [Stapelberg], Schwalenberg, die
Gerichte Hagedorn [Hagendorf] und Ottenhausen [Odenhausen] und die Propstei
Sankt Jakobsberg, die dem Domkapitel gehörigen Städte Lippspringe und
Bredenborn und das adlige Gericht Holzhausen und Erwitzen) an Preußen. Von 1807
bis 1813 wurde es vorübergehend in das Königreich Westphalen einbezogen. 1946
kam es von Preußen (Provinz Westfalen) an Nordrhein-Westfalen. Das Bistum wurde
1821 um Minden, Halberstadt, Magdeburg, Merseburg
und Naumburg vergrößert und der Erzdiözese Köln unterstellt sowie 1929 zum
Erzbistum mit den Diözesen Hildesheim und Fulda erhoben. 1992/1994 wurden
Erfurt, Fulda und Magdeburg Diözesen.
L.: Wolff 325; Zeumer 552 II a 15; Wallner 702 WestfälRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Richtering,
H./Kittel, F., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Die Territorien des Reichs 3, 148; Bauer 1, 451; Bessen, G., Geschichte des
Bistums Paderborn, Bd. 1f. 1820; Holscher, L., Die ältere Diözese Paderborn
nach ihren Grenzen, 1886; Rechter, W., Geschichte der Stadt Paderborn, 1889ff.;
Tenckhoff, F., Die Paderborner Bischöfe von Hathumar bis Rethar, 1900; Schultz,
F., Beiträge zur Geschichte der Landeshoheit im Bistum Paderborn bis zur Mitte
des 14. Jahrhunderts, 1903; Aubin, H., Die Verwaltungsorganisation des Fürstbistums
Paderborn im Mittelalter, 1911; Deppe, H., Die Paderbornschen Besitzungen in Südhannover,
Westfäl. Zs. 90/2 (1934), 171ff.; Die Erzdiözese Paderborn, 1930; Jacobs, F.,
Die Paderborner Landstände im 17. und 18. Jahrhundert, 1937; Klasen, T., Die
territorialen Beziehungen zwischen Paderborn und Köln im Mittelalter, Diss.
phil. Münster 1940; Schoppe, K., Das karolingische Paderborn, 1967;
Schoppmeyer, H., Der Bischof von Paderborn und seine Städte, 1968; Leesch, W.
u. a., Heimatchronik des Kreises Paderborn, 1970; Winkelmann, W., Die Königspfalz
und die Bischofspfalz des 11. und 12. Jahrhunderts in Paderborn, Frühmittelalterliche
Studien 4 (1970), 398ff.; Paderborn, hg. v. Spörhase, R. u. a., 1972; Heggen,
Staat und Wirtschaft im Fürstentum Paderborn im 18. Jahrhundert, 1978; Westfälisches
Urkundenbuch, Bd. (1, 2, 4, 5, 1,) 9: Die Urkunden des Bistums Paderborn
1301-1325, bearb. v. Prinz, J., Lief. 3 1982; Schoppmeyer, H., Die Entstehung
der Landstände im Hochstift Paderborn, Westf. Zs. 136, (1986); Meier, G., Die
Bischöfe von Paderborn und ihr Bistum im Hochmittelalter, 1987; Brandt, H. u.
a., Das Erzbistum Paderborn, 1989; Schoppmeyer, H., Paderborn, LexMA 6 1993,
1613; Paderborn, hg. v. Jarnut, J., 1999; Paderborn, hg. v. Göttmann, F. u. a.,
Bd. 1ff. 1999; Splendor palatii, hg. v. Fenske, L. u. a., 2002; Brandt, H. u.
a., Das Bistum Paderborn im Mittelalter, 2002; Lotterer, J., Gegenreformation
als Kampf um die Landesherrschaft, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 587, 1, 2, 439; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 427, 2, 484. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Preußen (Herzogtum, Königreich, Land). Im 10.
Jahrhundert erscheinen erstmals die baltischen Pruzzen (um 965 Brus) bzw. Prußen,
die um 1200 zwischen Litauen, Culmer Land (Kulmerland), Weichsel und Nogat die
Gaue Pomesanien, Pogesanien, Warmien (Ermland), Natangen, Samland, Barten,
Nadrauen, Schalauen und Sudauen bewohnten. Um 1225 wandte sich Herzog Konrad I.
von Masowien (Polen) an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die Pruzzen bzw. Prußen
und übertrug ihm dafür das Culmer Land (Kulmerland). Kaiser Friedrich II. gewährte
1226 dem Hochmeister Culm (Kulmerland) und alle noch zu erobernden pruzzischen
bzw. prußischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des Landes abgeschlossen, das
den Namen der Pruzzen bzw. Prußen auch unter der Herrschaft des Deutschen
Ordens behielt. 1309 erweiterte der Deutsche Orden sein Herrschaftsgebiet um
Pommerellen. Bald wurde das gesamte Land als P. bezeichnet, ohne dass es auf
Dauer eine rechtliche Einheit darstellte. Nach der Schlacht von Tannenberg
(1410) gingen 1411 geringe Gebiete verloren. 1466 musste der Deutsche Orden
Pommerellen, das Culmer Land (Kulmerland), das Ermland, das Ländchen Michelau
und die Gebiete von Marienburg, Elbing, Christburg und Stuhm an Polen abtreten
(Preußen königlichen Anteils, Königspreußen). Für das verbliebene Gebiet wurde
der Hochmeister polnischer Fürst und leistete dem König von Polen einen persönlichen
Eid. 1525 vereinbarte der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von
Brandenburg-Ansbach mit seinem Onkel König Sigismund von Polen in einem von
Kaiser Karl V. am 14. 11. 1530 wegen mangelnder Berücksichtigung der Rechte des
Reiches für nichtig erklärten Vertrag die Umwandlung des nach 1466 verbliebenen
Deutschen Ordenslandes in das erbliche, unter (loser) Lehnshoheit Polens
stehende Herzogtum P. (Herzog in Preußen, herzogliches, zur Reformation übertretendes
P. mit Königsberg im Gegensatz zum königlich-polnischen, katholisch bleibenden
Westteil [Pommerellen mit <Danzig,> Elbing und Thorn, späteres Westpreußen]),
für das er 1544 die Universität Königsberg gründete. Weiter führte er die
Reformation durch und unterstellte die Bischöfe von Pomesanien und Samland
seiner Herrschaft. Das Herzogtum wurde nach Heirat der Erbtochter (1594)
1618/1619 mit Brandenburg in Personalunion vereinigt und 1657/1660 vertraglich
von der Lehnshoheit Polens befreit. Damit war es voll souveränes Land der Kurfürsten
von Brandenburg, die 1694 den Kreis Schwiebus an Glogau abgaben. Am 18. 1. 1701
krönte sich Kurfürst Friedrich III. (I.) von Brandenburg (1688-1713), der 1694
die Universität Halle gegründet hatte, mit Zustimmung des Kaisers, den er im
spanischen Erbfolgekrieg unterstützt hatte, in Königsberg zum König in P.,
womit politisch die Rangerhöhung des Kurfürsten von Sachsen durch die Krönung
zum König von Polen und die Anwartschaft des Kurfürsten von Hannover auf die Königskrone
in England ausgeglichen werden sollten. Mit der auf die anderen
brandenburgischen Länder übertragenen Königswürde ging zugleich der Name des
Herzogtums P. auf den brandenburg-preußischen Gesamtstaat über, von dem das
Land P. nicht zum Heiligen Römischen Reich gehörte. Rund 20000 seit dem Edikt
von Potsdam (1685) allmählich einströmende französische Hugenotten brachten
zahlreiche bis dahin unbekannte Kenntnisse und Fertigkeiten in das Land. 1702
erbte Friedrich III. (I.) nach dem Aussterben der Prinzen von Oranien (König
Wilhelm III. von England) die Grafschaft Lingen und das Fürstentum Moers, 1707
das Fürstentum Neuenburg (Neuchâtel) mit der Grafschaft Valangin. 1707/1729
kaufte er die Grafschaft Tecklenburg sowie die Erbpropstei über Nordhausen und
Quedlinburg. Sein sparsamer und als Amtmann Gottes pflichtbewusster Sohn
Friedrich Wilhelm I. erhielt 1713 am Ende des spanischen Erbfolgekriegs als
Ersatz für Oranien einen Teil des Herzogtums Geldern (Obergeldern) und erwarb
1720 gegen 2 Millionen Taler von Schweden Vorpommern bis zur Peene mit Stettin,
Usedom und Wollin. Im Inneren baute er als Soldatenkönig eine straffe
Finanzverwaltung und Heeresverwaltung (mit Generaloberfinanz-, -kriegs- und
-domänendirektorium) auf, wobei er Sparsamkeit, Pünktlichkeit, Uneigennützigkeit,
Gehorsam, Ordnung und Pflichtentreue zu den obersten Geboten des preußischen
Beamtentums erhob. Mit der relativ größten und absolut besten Armee Europas und
in krassem Gegensatz zu seinen eigenen politisch-theoretischen Forderungen
brach sein Sohn Friedrich der Große, der sich erstmals König von P. nannte,
nach dem Tod Kaiser Karls VI. 1740 unter Berufung auf zweifelhafte Erbansprüche
in das zu Österreich gehörende Schlesien ein, das er in den drei schlesischen
Kriegen (1740/1742, 1744/1745, 1756/1763) größtenteils eroberte. 1744 fiel auf
Grund einer Anwartschaft von 1694 erbweise Ostfriesland an. 1772 erlangte
Friedrich der Große bei der Teilung Polens Westpreußen, das Ermland und den
Netzedistrikt, so dass P. einschließlich des jetzt als Ostpreußen bezeichneten,
mit dem Stammland Brandenburg durch eine Landverbindung angeschlossenen ursprünglichen
Deutschordenslandes im Jahre 1786 195000 Quadratkilometer maß, in denen rund
5,5 Millionen Menschen lebten. Für diesen Staat, als dessen erster Diener sich
der König sah, verwirklichte er die schon 1713 in Angriff genommene
Rechtsvereinheitlichung auf der Grundlage aufgeklärter, naturrechtlich
beeinflusster Vorstellungen, die in der Inkraftsetzung des Allgemeinen
Landrechts von 1794 ihren Höhepunkt fand. 1791 erwarb P. durch Kauf die
hohenzollerischen Markgrafschaften Ansbach (Brandenburg-Ansbach) und Bayreuth
(Brandenburg-Bayreuth bzw. Brandenburg-Kulmbach). 1795 überließ es dem durch
die Revolution von 1789 aufgerüttelten Frankreich seine gesamten
linksrheinischen Gebiete, erlangte aber in der zweiten und dritten Teilung
Polens (1793, 1795) Danzig, Thorn und Südpreußen (Posen, Warschau, Kalisch)
sowie Neuostpreußen. Als Ausgleich für die linksrheinischen Verluste an
Frankreich (Kleve, Moers, Geldern, Zevenaar [Sevenaer], Huissen, Malburgen
[Malburg], 2391 Quadratkilometer bzw. 48 Quadratmeilen mit 127070 bzw. 137000
Einwohnern) erhielt es am 25. 2. 1803 durch §
3 des Reichsdeputationshauptschlusses die Hochstifte Hildesheim, Paderborn und
Münster (teilweise, Stadt Münster und Gebiete rechts einer Linie von Olfen
[Olphen], Seppenrade [Seperad], Kakesbeck [Kakelsbeck], Hiddingsel
[Heddingschel], Giesking [Ghisschinck], Nottuln [Notteln], Hülfshoff [Huschhofen],
Hohenholte [Nannhold], Nienberge [Nienburg], Uhlenbrock [Uttenbrock], Gimbte
[Grimmel], Schöneflieth [Schönfeld], Greven sowie von dort an der Ems bis zum
Einfluss der Hopstener Aa [Hoopsteraa]), aus dem Erzstift Mainz das Eichsfeld,
Erfurt und Treffurt, die Reichsabteien Herford, Essen, Quedlinburg, Elten,
Werden, Cappenberg sowie die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar mit
9543 Quadratkilometern (235 Quadratmeilen) und mehr als einer halben Million
(600000) Einwohnern. 1805/1806 gelang gegen Abtretung Ansbachs (an Bayern) und
Kleves und mit der Annexion Hannovers kurzzeitig die geographische Vereinigung
der preußischen Länder. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches kam es zur
Auseinandersetzung mit Frankreich, die mit der Niederlage von Jena und
Auerstedt am 14. 10. 1806 endete. Danach verlor P. im Frieden von Tilsit 1807
alle linkselbischen Länder sowie den größten Teil des Gewinns aus den Teilungen
Polens und damit mehr als die Hälfte seines Gebiets. In dieser wegen der
Kontributionen und der Kontinentalsperre auch wirtschaftlich äußerst
schwierigen Lage wurden unter Stein und Hardenberg aufgeklärt-liberale
innenpolitische Reformmaßnahmen durchgeführt (Bauernbefreiung 1807/1811, Städteordnung
1808, Gründung der Universität Berlin 1810, Gewerbefreiheit 1810/1811,
Judenemanzipation 1812). Die Niederlage Frankreichs in Russland 1812 und die
Siege bei Leipzig (1813) und Waterloo (1815) bildeten dann die Grundlage dafür,
dass P. auf dem Wiener Kongress 1815 trotz gewisser Verluste in Polen seine frühere
Stellung zurückgewinnen (u. a. Herzogtum Magdeburg, Altmark, Fürstentum
Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Norhausen, Mühlhausen,
Eichsfeld, Erfurt) und sein Gebiet sogar auf 278000 Quadratkilometer mit 10,4
Millionen Einwohnern vergrößern konnte (Saargebiet/Saardepartement [mit
Verpflichtung zur Entschädigung Hessen-Homburgs - erfolgt durch Meisenheim,
1866 zurückgefallen -, Oldenburgs - erfolgt durch Birkenfeld, 1937 zurückgefallen
-, Sachsen-Coburg-Saalfelds - erfolgt durch Lichtenberg, zurückerworben am 31.
5. 1834/15. 8. 1834 -, Mecklenburg-Strelitzs - erfolgt durch Geldentschädigung
- und Pappenheims - unter Täuschung nie erfolgt -], Jülich-Kleve-Berg [von
Bayern, dafür Ansbach und Bayreuth an Bayern], Niederrhein [Rheinland],
Westfalen, Sachsen [Kurkreis mit Wittenberg, Torgau, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg bzw. Naumburg-Zeitz, thüringischer
Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Walternienburg, Gommern, Querfurt], Posen).
Mit allen Provinzen außer Posen, Ostpreußen und Westpreußen trat P. dann dem
Deutschen Bund bei. Hier verhielt sich P. zunächst konservativ. Statt der vom König
1810, 1815 und 1820 versprochenen Verfassung kam es 1823 nur zu der befohlenen
Errichtung von Provinzialständen und Provinziallandtagen, die vom
grundbesitzenden Adel beherrscht wurden. Innerhalb Preußens wurden 1824
personal und von 1829 bis 1878 real Ostpreußen und Westpreußen zur Provinz P.
vereinigt. Am 31. 5. 1834 wurde Lichtenberg bei Birkenfeld von Sachsen-Coburg
gekauft, 1849 kamen die Fürstentümer Hohenzollern (1850 Regierungsbezirk
Sigmaringen der Rheinprovinz) hinzu, doch wurde 1857 endgültig auf Neuenburg
und Valangin verzichtet. 1848 wurden nach schweren Straßenkämpfen zunächst
einige liberale Maßnahmen ergriffen (Aufhebung der Pressezensur, Berufung eines
liberalen Ministeriums), nach dem Sieg der Gegenbewegung aber die gewählte
Nationalversammlung aufgelöst und eine Verfassung erlassen (oktroyiert), nach
welcher der fortan verfassungsmäßig beschränkte König seine exekutiven Rechte
unter Mitwirkung verantwortlicher Minister ausübte und die gesetzgebende Gewalt
gemeinschaftlich mit dem Landtag hatte, wobei das Herrenhaus (1854) sich aus
erblichen oder vom König ernannten Mitgliedern zusammensetzte und die
Mitglieder des Abgeordnetenhauses nach dem Dreiklassenwahlrecht, das die vermögenden
Bevölkerungsgruppen bevorzugte, gewählt wurden. 1862 wurde Fürst Otto von
Bismarck zum Ministerpräsidenten berufen. Im Verfassungskonflikt über die
Finanzierung des Heeres regierte er gegen und ohne das Parlament. 1866 kam es
bei der Verwaltung des 1864 von Dänemark gewonnenen Landes Schleswig-Holstein
zur Konfrontation mit Österreich, die zur Exekution des Deutschen Bundes gegen
P. führte. Die militärische Niederlage des Deutschen Bundes hatte dessen Auflösung
zur Folge. P. annektierte Hannover, Schleswig-Holstein, Nassau, Hessen-Kassel
und Frankfurt und gewann damit erstmals eine Verbindung zwischen seinen älteren
östlichen und seinen seit 1614 im Nordwesten neu erlangten Gebieten. Mit den übrigen
norddeutschen Ländern bildete es 1867 den Norddeutschen Bund. Nach dem Sieg über
Frankreich im deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 kam es am 18. 1. 1871
in Versailles zur Proklamation des preußischen Königs als Kaiser des neugegründeten
Deutschen Reiches, in dem P. zwar nur einer von 25 Bundesstaaten war, aber etwa
zwei Drittel des Reichsgebiets (mit den Industriegebieten Ruhrgebiet,
Oberschlesien, Saargebiet) mit etwa drei Fünfteln der Einwohner des Reiches
ausmachte und damit eindeutig eine Vormachtstellung besaß. 1878 stieg die Zahl
seiner Provinzen durch die Aufteilung Preußens in Ostpreußen und Westpreußen
auf zwölf. Nach der Novemberrevolution 1918 dankte Kaiser Wilhelm II. am 9. 11.
1918 als deutscher Kaiser ab und floh nach Holland. P. blieb erhalten, musste
aber im Friedensvertrag Gebiete abtreten. Die Macht in P. übernahmen die
Sozialdemokratische Partei und die Unabhängige Sozialdemokratische Partei. Am
30. 11. 1920 erhielt P. eine Verfassung, durch die es
demokratisch-parlamentarischer Freistaat wurde. Am 1. 4. 1929 schloss sich
Waldeck an P. an. 1932 errang die Nationalsozialistische Deutsche
Arbeiterpartei den Wahlsieg. Die preußische Regierung wurde durch die
Notverordnung Franz von Papens vom 20. 7. 1932 ihres Amtes enthoben und durch
den Reichskanzler als Reichskommissar für P. ersetzt. 1933 wurde Hermann Göring
zum neuen preußischen Ministerpräsidenten ernannt. P. wurde als Staat durch das
Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. 1. 1934 aufgelöst. Seit 1934
wurden nahezu alle preußischen Ministerien mit den entsprechenden
Reichsministerien zusammengelegt. Am 1. 4. 1937 kam es zu einem
Gebietsaustausch mit Hamburg und Oldenburg (Birkenfeld) und zur Eingliederung Lübecks.
1939 umfasste P. 293938 Quadratkilometer mit 41,47 Millionen Einwohnern. 1945
wurde P. auf die vier Besatzungszonen verteilt. Das Gesetz Nr. 46 des
Alliierten Kontrollrats vom 25. 2. 1947 löste P. als Staat formell auf. Seine
Gebiete verteilen sich auf Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt,
Thüringen, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg,
Polen und die Sowjetunion. S. Ostpreußen, Südpreußen, Westpreußen, Polen,
Pommerellen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 3; Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in)
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1ff. 1737ff.; Novum corpus constitutionum Prussico-Brandenburgensium ., hg. v.
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Preußen, hg. v. Goldbeck, J., 1785ff., Neudruck 1966ff.; Droysen, J.,
Geschichte der preußischen Politik (bis 1756), Bd. 1ff. 2. A. 1868ff.;
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die Gegenwart, Bd. 1ff. 1874ff.; Gesetz-Sammlung für die königlich Preußischen
Staaten; Ranke, L. v., Zwölf Bücher preußischer Geschichte (bis 1745), Bd. 1ff.
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w Prusach w latach 1228-1309 (Die Brüder des Deutschen Ordens in Preußen
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Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff., 75ff. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Quesizi (Gau östlich Merseburgs,
Quesici 961)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Quesici, Gau östlich
Merseburgs); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue
des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 27, 148,Quesizi (Eilenburg); Wagner,
G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9 (mit Eilenburg
bzw. Ilburg). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen (Herzogtum, [Kurfürstentum,] Königreich,
Land, Freistaat). Bei den wohl für das Gebiet nördlich der unteren Elbe um 150
n. Chr. erstmals erwähnten, danach sich nach Südosten und gemeinsam mit den
Angeln auch nach Westen (Britannien) ausbreitenden, von (König) Karl dem Großen
(772-804) unterworfenen westgermanischen S. (germ. *sahsaz, Schwert, Messer) in
Nordalbingien, Westfalen, Engern und Ostfalen gewannen im 9. Jahrhundert die
zwischen Harz und Weser begüterten Liudolfinger (Liudolf † 868) die Stellung eines Stammesherzogs
der Sachsen. Nach der Wahl der Liudolfinger zum sächsischen Königshaus des
Reiches (919, Heinrich I., 936ff. Otto I., Otto II., Otto III., Heinrich II.)
wurden 966 die Billunger (Hermann Billung †
973) mit der Wahrnehmung des von der Elbe-Saale bis zum Rhein reichenden sächsischen
Herzogtums betraut, doch beherrschten sie nur die nördlichen Teile des
Herzogtums wirklich. Im südlichen Teil des Herzogtums richtete Otto I. die
Pfalzgrafschaft S. ein, die 1088 bei den Grafen von Sommerschenburg und 1180
bei den Landgrafen von Thüringen lag und auch später häufig den Inhaber
wechselte, bis sie 1356 zum Zubehör des Herzogtums S. bestimmt wurde. Nach dem
Aussterben der Billunger 1106 kam das Herzogtum nicht an die askanischen bzw.
welfischen Schwiegersöhne sondern an Lothar von Süpplingenburg, dessen Macht
auf dem ihm angefallenen Erbe der Brunonen und Ottos von Northeim († 1083) beruhte, 1137 aber an die Askanier
und 1142 an Lothars Schwiegersohn Heinrich den Stolzen aus dem Hause der
Welfen, neben denen jedoch vor allem der Erzbischof von Magdeburg und die
Askanier eigene Herrschaftsbereiche ausbauten. Der Welfe Heinrich der Löwe
erweiterte Sachsen um Mecklenburg und das westliche Pommern. Mit seinem Sturz
1180 endete das alte Herzogtum der Sachsen. An seine Stelle trat neben dem
Herzogtum (Engern und) Westfalen der Erzbischöfe von Köln, dem Herzogtum
Braunschweig-Lüneburg (1235) der Welfen zwischen Elbe und Weser sowie den
Hochstiften Münster und Osnabrück und mehreren Grafschaften (Oldenburg, Hoya,
Diepholz, Schaumburg, Bentheim u. a.) im Westen das um diese Gebiete
verkleinerte, aus nicht zusammenhängenden Gebieten bestehende neue Herzogtum S.
der Askanier (Bernhard von Anhalt) in Ostsachsen (Ostfalen). Dieses gründete
sich auf das Land Hadeln zwischen Unterweser und Unterelbe, auf einst
billungisches Gebiet an der Unterelbe (Lauenburg) und Gebiete um Neuhaus sowie
altes askanisches Gut um Wittenberg an der mittleren Elbe. 1260/1296 teilte
sich dieses verbleibende Herzogtum S., das 1227 die Grafschaft Ratzeburg
erworben hatte, in die Linien Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg erlangte 1356 durch die Goldene Bulle die sächsische
Kurwürde. Nach dem Aussterben der Herzöge von Sachsen-Wittenberg fielen Land,
Herzogstitel und Kurwürde 1422/1423 für ihre Hilfe im Kampf gegen die Hussiten
als Lehen an die in der Markgrafschaft Meißen seit 1089/1125 herrschenden
Markgrafen von Meißen (Haus Wettin), die 1247 schon die Landgrafschaft Thüringen
erlangt hatten. Damit wurde der Name S. auf die wettinischen Gebiete (Meißen,
Lausitz, Thüringen) übertragen (Obersachsen im Gegensatz zu dem seitdem als
Niedersachsen bezeichneten, ursprünglichen sächsischen Stammesgebiet). 1423
wurde die Herrschaft Stollberg im Erzgebirge gewonnen, 1427 die Herrschaft
Weida in Thüringen. 1443 und 1451 wurden die Herrschaften Hohnstein und
Wildenstein gekauft. 1439 erwarb S. im meißnisch-thüringischen Raum die
Burggrafschaft Meißen, 1466 von den Grafen von Reuß die Herrschaft Plauen und
damit den Kern des Vogtlandes. Mit dem Kauf von Finsterwalde 1425, Senftenberg
1448, Beeskow, Storkow 1477 (Wiederkauf) und Sagan 1472 drang S. nach Osten
vor. Von 1440 bis 1445 und von 1482 bis 1485 wurden die zwischenzeitlich
entstandenen Teilherrschaften wieder zusammengeführt. 1485 kam es zur Teilung
in die ernestinische Linie und die albertinische Linie, die nicht mehr rückgängig
gemacht wurde. Kurfürst Ernst (Ernestiner) erhielt das Kurland S.
(Sachsen-Wittenberg), kleine Teile der Mark Meißen und des Osterlandes und Pleißenlandes
(Eilenburg, Grimma, Borna, Leisnig, Altenburg, Zwickau, Plauen, Schwarzenberg),
den größten Teil Thüringens (Weimar, Gotha, Eisenach) und die Pflege Coburg,
das fränkische Königsberg, die Schutzherrschaft über das Bistum Naumburg und
die Reichsgrafschaft von Gleichen, Kirchberg und Reuß sowie zum Teil
Schwarzburg. Herzog Albrecht (Albertiner) erlangte die Markgrafschaft Meißen
mit den Hauptorten Dresden und Freiberg, die Ämter Leipzig, Delitzsch-Landsberg,
Zörbig, die Pfalzgrafschaft S. nebst Sangerhausen, Ämter im nördlichen Thüringen,
die Schutzherrschaft über das Bistum Merseburg
und über die Reichsgrafen und Herren von Stolberg-Hohnstein, Mansfeld,
Arnstein, Beichlingen, Leisnig, Querfurt und Schönburg. Gemeinsam blieben die
Herrschaft in Schlesien und den Lausitzen sowie die Schutzherrschaft über
Erfurt, Nordhausen, Mühlhausen, Görlitz und das Hochstift Meißen. Die
ernestinische Linie stiftete 1502 für das verloren gegangene Leipzig die Universität
Wittenberg, von der die Reformation ihren Ausgang nahm und förderte Luther und
die Reformation. 1547 unterlag Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige Kaiser
Karl V., der daraufhin das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg) der albertinischen
Linie übertrug, die seitdem die Kurwürde führte. Die ernestinische Linie
behielt nur die Ämter Weimar, Jena, Saalfeld, Weida, Gotha und Eisenach sowie
Coburg und erhielt 1554 noch die Ämter Sachsenburg, Altenburg, Herbsleben und
Eisenberg. ----- Das 1531 einen Hof von schätzungsweise 500 Personen umfassende
ernestinische Herzogtum teilte sich 1572 weiter auf. Die zahlreichen
Erbteilungen zersplitterten es in eine Vielzahl kleiner Länder. Dabei
entstanden 1572 Sachsen-Coburg-Eisenach (1572-1596) und Sachsen-Weimar (1572-1603).
Sachsen-Coburg-Eisenach teilte sich 1596 in Sachsen-Coburg (1596-1633) und
Sachsen-Eisenach (1596-1638). Die Linie Coburg erlosch 1633 und vererbte die Güter
an Sachsen-Eisenach. Die Linie Eisenach endete 1638. Ihre Güter fielen zu zwei
Dritteln an die Linie Sachsen-Weimar und zu einem Drittel an die Linie
Sachsen-Altenburg, die 1603 durch Teilung aus Sachsen-Weimar entstanden
war(en). Sachsen-Weimar zerfiel weiter 1640(/1641) in die Linien Sachsen-Weimar
(1640-1672), Sachsen-Eisenach (1640-1644) und Sachsen-Gotha (1640-1680).
Hiervon starb Sachsen-Eisenach 1644 aus, wobei die Güter je zur Hälfte an
Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha kamen. Die Güter Sachsen-Altenburgs fielen bei
dessen Aussterben 1672 zu drei Vierteln (darunter Coburg) an Sachsen-Gotha, zu
einem Viertel an Sachsen-Weimar. Im gleichen Jahr teilte sich Sachsen-Weimar in
Sachsen-Weimar (1672-1918), Sachsen-Eisenach (1672-1741) und Sachsen-Jena
(1672-1690), wovon Sachsen-Jena 1690 erlosch und seine Güter an Sachsen-Weimar
und Sachsen-Eisenach vererbte, Sachsen-Eisenach wiederum fiel 1741 an
Sachsen-Weimar, das bald Mittelpunkt der klassischen deutschen Literatur wurde,
brachte. 1680/1681 zerfiel Sachsen-Gotha in die sieben Linien
Sachsen-Gotha-Altenburg (1681-1825), Sachsen-Coburg (1681-1699),
Sachsen-Meiningen (1681-1826), Sachsen-Römhild (ohne Landeshoheit) (1680-1710),
Sachsen-Eisenberg (ohne Landeshoheit) (1680-1807), Sachsen-Hildburghausen
(1680-1826) und Sachsen-Saalfeld (ohne Landeshoheit) (1680-1735,
Sachsen-Coburg-Saalfeld). Sachsen-Coburg erlosch 1699 und fiel an
Sachsen-Saalfeld und Sachsen-Meiningen, Sachsen-Eisenberg 1707 und gelangte an
Sachsen-Altenburg. Sachsen-Römhild endete 1710 und fiel an
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und
Sachsen-Hildburghausen. 1741 starb Sachsen-Eisenach aus und kam an
Sachsen-Weimar (Sachsen-Weimar-Eisenach), wobei die beiden Landesteile
verfassungsmäßig bis 1809, verwaltungsmäßig bis 1849 getrennt blieben. 1806
traten die sächsischen Herzogtümer dem Rheinbund bei. 1815 gewann
Sachsen-Coburg-Saalfeld das Fürstentum Lichtenberg an der Nahe, das es am 31.
5. 1834 an Preußen verkaufte. Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Großherzogtum,
erhielt einen Teil des Erfurter Gebiets, das vorher fuldische Amt Dermbach
(Dernbach) und die königlich-sächsischen Orte Weida und Neustadt an der Orla
(Neustadt-Orla) und gab sich 1816 eine Verfassung. Als 1825
Sachsen-Gotha-Altenburg ausstarb, wurden die vier Herzogtümer
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Saalfeld und
Sachsen-Meiningen am 12. 11. 1826 durch Schiedsspruch König Friedrich Augusts
I. von S. in die Herzogtümer Sachsen-Meiningen (1826-1918), Sachsen-Altenburg
(1826-1918) sowie Sachsen-Coburg und Gotha (1826-1918) neu gegliedert, wobei
der Herzog von Sachsen-Hildburghausen unter Verzicht auf dieses
Sachsen-Altenburg übernahm, Sachsen-Meiningen Sachsen-Hildburghausen und das zu
Sachsen-Coburg gehörige Sachsen-Saalfeld erhielt und Sachsen-Coburg mit
Sachsen-Gotha in Personalunion vereinigt wurde. Die(se) vier sächsischen
Herzogtümer (Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg,
Sachsen-Coburg und Gotha), von denen Coburg 1821, Meiningen 1829 und Altenburg
1831 eine Verfassung erhielten, traten 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867
dem Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. 1877/1903 wurde
Sachsen-Weimar-Eisenach in Großherzogtum S. umbenannt. Vom 9. bis 14. 11. 1918
dankten die Fürsten ab. Aus den damit entstandenen Freistaaten bildete sich von
1918 bis 1921 das Land Thüringen (so ab 1. 5. 1920). Lediglich Coburg fiel an
Bayern. ----- Das seit 1547 albertinische Kursachsen, das 1499 die
Primogeniturerbfolge einführte, Beeskow, Storkow und Sorau (1515 an
Brandenburg), Sagan (bis 1547) und Friedland (bis 1515) erwarb, 1547 einen Großteil
der Gebiete der ernestinischen Linie erhielt, 1539/1541 zur Reformation übertrat
und 1572 in den Kursächsischen Konstitutionen sein Recht zu vereinheitlichen
versuchte, erlangte 1559/1591 die evangelisch gewordenen Hochstifte Meißen, Merseburg und Naumburg sowie 1556/1569 das Vogtland
und Teile der Herrschaft Schönburg sowie 1583 Teile der Grafschaft Henneberg, näherte
sich im Dreißigjährigen Krieg an Österreich/Habsburg an und erlangte dafür
1620/1635 die Niederlausitz, die Oberlausitz und das Erzstift Magdeburg, das
1648/1680 aber an Brandenburg kam. Von der Hauptlinie spalteten sich 1657 die
Nebenlinien Sachsen-Weißenfels (bis 1746), Sachsen-Merseburg
(bis 1738) und Sachsen-Zeitz (bis 1718, Naumburg, Zeitz, Neustadt,
Schleusingen, Suhl) ab, fielen aber bis 1746 wieder zurück. Unter August dem
Starken setzte sich der Absolutismus durch. Dresden wurde als Hauptstadt ein
Kulturzentrum. Der Kurfürst trat zum Katholizismus über und gab die Rechte an
Sachsen-Lauenburg an Hannover, die Erbvogtei über Quedlinburg, das
Reichsschulzenamt über Nordhausen und die Ämter Lauenburg (Lauterberg),
Seweckenberge (Sevenberg), Gersdorf (Gersdorff) und Petersberg (bei Halle) an
Brandenburg, um die Königskrone Polens zu gewinnen (1697). Danach bestand eine
Personalunion mit Polen bis 1763. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste S. 450
Quadratmeilen mit 1,35 Millionen Einwohnern. 1806 wurde Kurfürst Friedrich
August III. Mitglied des Rheinbunds, musste Gebiete an das Königreich
Westphalen abtreten, erhielt dafür den Königstitel und wurde 1807 in
Personalunion Herzog des Herzogtums Warschau. Nach der an der Seite Frankreichs
erlittenen Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig kam S. 1813 zunächst
unter die Verwaltung eines russischen, dann eines preußischen Gouverneurs. Am
12. 5. 1815 musste S. seine nördlichen Gebiete ([Kurkreis mit Wittenberg,
Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg, thüringischer
Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Querfurt], insgesamt 20000 Quadratkilometer,
860000 Einwohner, 57,5 Prozent der Fläche und 42,2 Prozent der Einwohner) an
Preußen abtreten (Ämter Wittenberg [mit den Städten Wittenberg, Kemberg, Zahna
und Schmiedeberg], Gräfenhainichen, Belzig [mit den Städten Belzig, Brück
<Bruck> und Niemegk <Niemeck>], Gommern mit Elbenau [Burggrafschaft
Magdeburg mit der Stadt Gommern], Seyda, Annaburg, Schweinitz [mit den Städten
Schweinitz, Jessen, Schönewalde <Schönwalde>, Herzberg und Prettin],
Pretzsch, Schlieben [mit der Stadt Schlieben und den Herrschaften Baruth und
Sonnewalde], Liebenwerda und Bitterfeld). Dabei kam die Ostoberlausitz (Görlitz,
Lauban) zur preußischen Provinz Schlesien, die Niederlausitz und der erst 1807
von Preußen übernommene Kreis Cottbus gelangten zur Provinz Brandenburg und das
Gebiet des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Wittenberg mit der Grafschaft Brehna,
die Hochstifte Merseburg und Naumburg
(Naumburg-Zeitz), die Grafschaft Barby, der Thüringer Kreis, ein Teil des Neustädter
Kreises (Ziegenrück) sowie Teile der Grafschaft Henneberg bildeten zusammen mit
Altmark, Erzstift Magdeburg, Hochstift Halberstadt (mit Aschersleben), den
Grafschaften Hohnstein, Wernigerode, Stolberg, Querfurt und Mansfeld, Stift
Quedlinburg, Mühlhausen, Nordhausen, Erfurt und dem Eichsfeld sowie der
Ganerbschaft Treffurt die neue Provinz S. (1. 4. 1816, Verordnung vom 30. 4.
1815) mit der Hauptstadt Magdeburg, die den Rang eines Herzogtums hatte
(Gliederung in drei Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg
und Erfurt, Sitz der Provinzialselbstverwaltung in Merseburg).
1866 kamen Schmalkalden und Ilfeld hinzu. Am 1. 4. 1944 wurde zum 1. 7. 1944
bezüglich dieser durch das Fürstentum Anhalt in zwei Teile geteilten und durch
mehrere Exklaven und Enklaven aufgesplitterten Provinz S. mit den
Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und
Erfurt der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und
Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung des
Regierungsbezirks Erfurt beauftragt (nach der Kapitulation vom 8. 5. 1945 an Thüringen)
und die Provinz in die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg
aufgeteilt. 1945 gelangte nach dem Rückzug der Truppen der Vereinigten Staaten
von Amerika, die das Gebiet bis zur Elbe besetzt hatten, das Land Anhalt zu
diesen beiden Provinzen und bildete mit ihnen vom 5. 7. 1945 bis 1952 (str.)
das Land (Provinz) Sachsen-Anhalt, das vom 23. 7. 1952 bis 3.10.1990 auf die
Bezirke Magdeburg und Halle aufgeteilt, mit dem Beitritt der Deutschen
Demokratischen Republik zur Bundesrepublik aber wiederhergestellt wurde. -----
Das 1813/1815 nach der Abtretung des nördlichen Teiles an Preußen (Provinz
Sachsen) verbliebene Gebiet des Königreiches S. (Riesa, Löbau, Bautzen, Kamenz,
Zittau, Königstein, Marienberg, Plauen, Zwickau, Crimmitschau, Leipzig,
Chemnitz, Meißen, Dresden, Großenhain, Oschatz, Grimma, Borna, Rochlitz,
Glauchau, Auerbach, Oelsnitz, Schwarzenberg, Annaberg, Freiberg,
Dippoldiswalde, Pirna, Döbeln, Flöha, Stollberg) umfasste etwa 15000
Quadratkilometer mit 1183000 Einwohnern und wurde rasch zum ausgeprägten
Industriestaat. 1831 erhielt er eine Verfassung mit Zweikammersystem. 1848/1849
schlug S. mit Hilfe Preußens einen Aufstand blutig nieder. 1863 gab es sich ein
Bürgerliches Gesetzbuch. 1866 blieb S. trotz der Niederlage des Deutschen
Bundes gegen Preußen auf Betreiben Bismarcks erhalten, musste aber dem
Norddeutschen Bund beitreten. 1903 errangen die Sozialdemokraten fast alle sächsischen
Reichstagssitze (rotes S.). Am 10. 11. 1918 wurde in Dresden von den Arbeiterräten
und Soldatenräten die Republik S. ausgerufen. Am 13. 11. 1918 verzichtete der König
auf den Thron. Am 1. 11. 1920 wurde eine Landesverfassung des Freistaats S. in
Kraft gesetzt. 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht. 1939 umfasste
das Land S. 14995 Quadratkilometer mit 5230000 Einwohnern. 1945 kam auch der
zuerst von amerikanischen Truppen besetzte Westen Sachsens zur sowjetischen
Besatzungszone. Die westlich der Oder-Neiße liegenden Gebiete der preußischen
Provinz Niederschlesien (Hoyerswerda, Görlitz) wurden dem Land S.
eingegliedert. Die östlich der Neiße gelegene Hälfte des sächsischen Kreises
Zittau mit Kleinschönau, Reichenau, Zittau-Poritsch, Seitendorf, Weigsdorf und
den später im Tagebau untergegangenen Dörfern Reibersdorf und Friedersdorf kam
unter die Verwaltung Polens und damit 1990 an Polen. Am 28. 2. 1947 erließ der
Landtag eine Landesverfassung. 1949 wurde das Land ein Teil der Deutschen
Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 wurde es aufgelöst (str.) und auf die
Bezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig aufgeteilt, zum 3. 10. 1990 wiederbegründet
(ohne die Kreise Altenburg und Schmölln, aber mit den Kreisen Hoyerswerda und
Weißwasser). Hauptstadt des rund 4900000 Einwohner zählenden Landes wurde
wieder Dresden. Am 1. 4. 1992 kamen zehn Gemeinden (Elsterberg, Mühltroff,
Pausa, Ebersgrün, Görschnitz, Langenbach [Lengenbach], Ranspach [Ransbach],
Thierbach, Unterreichenau, Cunsdorf) mit 12000 Einwohnern von Thüringen wieder
an Sachsen zurück.
L.: Wolff 374ff., 392ff.; Zeumer 552ff. I 6; Großer Historischer Weltatlas II
34 F3, II 66 (1378) F3, II 78 E2, III 21 (1648) F3, III 22 F3, III 38 (1789)
E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 8; Die
Territorien des Reichs 4, 8; Bauer 1, 569; Historischer Atlas von Sachsen
(950-1815), 1816; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von
Sachsen und Thüringen, 1861f.; Codex diplomaticus Saxoniae regiae, Bd. 1ff.
1864ff.; Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, hg. v.
d. hist. Komm. d. Provinz Sachsen 1870ff.; Oeder, M., Die erste
Landesvermessung des Kurstaates Sachsen, hg. v. Ruge, S., 1889; Kirchhoff, A.,
Karte der territorialen Zusammensetzung der Provinz Sachsen, 1891; Beschorner,
H., Denkschrift über die Herstellung eines historischen Ortsverzeichnisses für
das Königreich Sachsen, 1903; Hantzsch, V., Die ältesten gedruckten Karten der
sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593, 1906; Beschorner, H., Geschichte der
sächsischen Kartographie im Grundriss, 1907; Hänsch, E., Die wettinische
Hauptteilung von 1485 und die aus ihr folgenden Streitigkeiten bis 1491, Diss.
phil. Leipzig 1909; Bibliographie der sächsischen Geschichte, hg. v. Bemmann,
R./Jatzwauk, J., Bd. 1ff. 1918ff.; Friedensburg, W., Die Provinz Sachsen, ihre
Entstehung und Entwicklung, 1919; Treitschke, C., Die Landesaufnahmen Sachsens
von 1780-1921, Beiträge zur deutschen Kartographie, hg. v. Praesent, H., 1921;
Kessler, E., Die Ämter und Kreise im Gebiete des Kurfürstentums Sachsen mit
Einschluss der Lausitzen von den Anfängen bis 1815, 1921; Kretzschmar, H.,
Historisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Magdeburg, Bd. 1
1926; Meiche, A., Historisch-topographische Beschreibung der
Amtshauptmannschaft Pirna, 1927; Beschorner, H., Der geschichtliche Atlas von
Sachsen, 1931, Amt und Volk 5; Schnath, G., Hannover und Westfalen in der
Raumgeschichte Nordwestdeutschlands, 1932; Mörtzsch, O.,
Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain,
1935; Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1f. 1935,
Neudruck 1965; Mitteldeutscher Heimatatlas, hg. v. d. Hist. Kommission für die
Provinz Sachsen, 1935-1943; Mentz, G., Weimarische Staats- und Regentengeschichte
1648-1750, 1936; Flach, W., Die staatliche Entwicklung Thüringens in der
Neuzeit, Zs. d. V. f. thür. G. N.F. 35 (1941); Freytag, H., Die Herrschaft der
Billunger in Sachsen, 1951; Brather, H., Die ernestinischen Landesteilungen des
16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1955;
Blaschke, K., Historisches Ortsnamensverzeichnis von Sachsen, 1957; Lütge, F.,
Die mitteldeutsche Grundherrschaft, 2. A. 1957; Hessler, W., Mitteldeutsche
Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957; Hömberg, A., Westfalen und das sächsische
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O./August, O., 1959f.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I,
12, II, 22, 51, 52, III, 30, Sahsonolant, Saxonia, Saxones Volksname, Sachsen;
Schnath, G./Lübbing, H./Möhlmann, G./Engel, F., Geschichte des Landes
Niedersachsen, 1962; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens im
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Landesbibliothek, 1962ff.; Handbuch der historischen Stätten, Bd. 8, hg. v.
Schlesinger, W., 1965; Schmidt, G., Die Staatsreform in Sachsen in der ersten Hälfte
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H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Blaschke, K., Sachsen im Zeitalter der
Reformation, 1970; Klein, T., Provinz Sachsen, (in) Grundriss der deutschen
Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Klein, T.,
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Landesgeschichte in Sachsen, hg. v. Aurig, S. u. a., 1997; Geschichte des sächsischen
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v. Retallack, J., 2000; Sächsische Parlamentarier, bearb. v. Dröscher, E. u.
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2001; Sachsen in der NS-Zeit, hg. v. Vollnhals, C., 2002; Keller, K.,
Landesgeschichte Sachsen, 2002; Vötsch, J., Kursachsen, das Reich und der
mitteldeutsche Raum zu Beginn des 18. Jahrhunderts, 2003; Diktaturdurchsetzung
in Sachsen, hg. v. Behring, R. u. a., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 446, 880; Richter, M., Die Bildung des
Freistaates Sachsen, 2004; Die Herrscher Sachsens, hg. v. Kroll, F., 2004;
Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Hädecke,
W., Dresden, 2006; Geschichte der Stadt Dresden, hg. v. Blaschke, K. u. a., Bd.
1-3, 2006; Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006; Krüger,
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Blaschke, K., 2007; Ott, T., Präzedenz und Nachbarschaft. Das albertinische
Sachsen und seine Zuordnung zu Kaiser und Reich im 16. Jahrhundert, 2008;
Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen, hg. v. Bünz, E., 2008; .Zusammenschlüsse
und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v.
Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen (Provinz). S. ist die am 1. 4. 1816 aus
unterschiedlichen Gebieten gebildete Provinz Preußens. Sie bestand hauptsächlich
aus 1815 wiedererlangten Gebieten Preußens (Herzogtum Magdeburg, Altmark, Fürstentum
Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Nordhausen, Mühlhausen,
Eichsfeld, Erfurt), aus von Sachsen abgetretenen Gebieten (Kurkreis mit
Wittenberg, Torgau, Hochstift Merseburg,
Hochstift Naumburg-Zeitz, thüringischer Kreis mit Stolberg, Querfurt, Barby,
Ziegenrück, Schleusingen) und aus den schwarzburgischen Ämtern Heringen und
Kelbra. 1945 wurde sie erweitert und 1946 in die Provinz Sachsen-Anhalt überführt.
L.: Jacobs, E., Geschichte der in der Provinz Sachsen vereinigten Gebiete,
1883; Friedensburg, W., Die Provinz Sachsen, 1919; Zusammenschlüsse und
Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar,
R. u. a., 2013, 51. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen-Anhalt (Provinz, Land). Zum 9. 7. 1945 wurden
aus der Provinz Sachsen Preußens (ohne Regierungsbezirk Erfurt) die am (1. 4.
1944 zum) 1. 7. 1944 gebildeten Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg mit dem Land Anhalt und einigen kleineren,
vordem braunschweigischen und thüringischen Gebieten zur Provinz Sachsen und
1946 zur Provinz S. in der sowjetischen Besatzungszone verbunden. Nach Auflösung
Preußens durch den Alliierten Kontrollrat entstand hieraus am 6. 10. 1947 das
Land Sachsen-Anhalt mit der Hauptstadt Halle, das Teil der 1949 gebildeten
Deutschen Demokratischen Republik wurde. In ihr wurde S. am 23. 7. 1952/8. 12.
1958 aufgelöst (str.) und auf die Bezirke Halle und Magdeburg aufgeteilt. Zum
3. 10. 1990 entstand es mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik
zur Bundesrepublik Deutschland wieder (ohne Kreis Artern [zu Thüringen], aber
mit Kreis Jessen). Hauptstadt des rund 3000000 Einwohner zählenden Landes
(20400 Quadratkilometer) wurde Magdeburg. S. Sachsen, Anhalt.
L.: Geschichte Sachsen-Anhalts, 1993; Holtmann, E./Boll, B., Sachsen-Anhalt,
1995; Verfassungshandbuch Sachsen-Anhalt, hg. v. Kilian, M., 2004; Adel in
Sachsen-Anhalt, hg. v. Labouvie, E., 2007; ;Zusammenschlüsse und Neubildungen
deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a.,
2013. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen-Merseburg
(Herzogtum). Ab 1545/1561 brachte das Haus Wettin (Sachsen) als Administrator
das Gebiet des Hochstifts Merseburg in seine
Gewalt und gründete unter Christian I. die von 1657 bis 1731 bestehende
Nebenlinie S.
L.: Wolff 380; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens, Bd. 1ff. 1962.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Thüringen (Landgrafschaft, Land, Freistaat). Das
Gebiet zwischen Harz, Thüringer Wald, (Unstrut,) Werra und Saale wurde in der
Nachfolge anderer germanischer Völkerschaften im 5. Jahrhundert n. Chr. von den
vielleicht im Namen an die Hermunduren anknüpfenden Thüringern eingenommen, die
erstmals im letzten Drittel des 4. Jahrhunderts (um 400 bei Vegetius) als (von
Grahn-Hoek auf die gotischen Terwinger zurückgeführte) Toringi erscheinen. Ihr
sich noch darüberhinaus erstreckendes Reich zwischen Donau, Main, Werra und
Elbe wurde 531/533/534 von den Franken und Sachsen vernichtet und seine Angehörigen
unter fränkische Herrschaft gebracht (634-717/719 Herzogtum) und
christianisiert. Die Klöster Fulda und Hersfeld sowie das Erzstift Mainz
(Erfurt) erwarben umfangreiche Güter. Mit dem Übergang des deutschen Königtums
auf die sächsischen Liudolfinger und der Bildung weiter östlich liegender
Marken wurde T. vom Grenzland zu einem Kerngebiet des Reiches mit Pfalzen in
Nordhausen, Merseburg, Arnstadt, Ohrdruf,
Wechmar, Heiligenstadt, Mühlhausen?, Gebesee, Saalfeld, Dornburg, Kirchberg
(bei Jena), Erfurt, Tilleda, Wallhausen und Allstedt. Unter den gräflichen
Geschlechtern gewannen die aus einer Seitenlinie der Grafen von Rieneck in
Mainfranken stammenden, auf der 1044 erbauten Schauenburg bei Friedrichroda ansässigen,
am Pass der Hohen Sonne des Thüringerwaldes sowie um Sangerhausen begüterten
Ludowinger (1039 Ludwig der Bärtige) die Vorherrschaft und wurden von König
Lothar III. um 1130 (1130/1131) mit dem Titel Landgrafen ausgezeichnet.
1122/1137 erlangten sie aus der Heirat mit der Erbtochter (Hedwig) der Gisonen
(Grafen von Gudensberg) Güter in Hessen um Marburg und Gudensberg südwestlich
von Kassel. 1180 erwarben sie beim Sturz Heinrichs des Löwen zu ihren thüringischen
und hessischen Gütern die Pfalzgrafschaft Sachsen (Hosgau bzw. Hassegau) als
Reichslehen und Güter an der Werra, oberen Weser und Leine (bis 1247). Sie
erbauten schon vor 1080 auf fuldisch-hersfeldischem Gut die Wartburg, später
die Neuenburg (Neuburg) an der unteren Unstrut, die Runneburg (Weißensee) und
die Marburg an der Lahn, doch gelang ihnen die Zusammenfassung ihrer Güter
nicht. 1247 starben sie mit Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. T. fiel (endgültig
1263/1264) über eine Schwester Heinrich Raspes auf Grund einer
Eventualbelehnung von 1243 an die in weiblicher Linie mit den Ludowingern
verwandten wettinischen Markgrafen von Meißen, Hessen über eine Erbtochter
(Sophie) an die Grafen von Brabant (Landgrafen von Hessen), womit einerseits
die Trennung von Thüringen und Hessen und andererseits die Aufgabe der selbständigen
Einheit T. eingeleitet wurde. 1265 überließ der Wettiner Heinrich der Erlauchte
T. an seinen Sohn Albrecht den Entarteten. 1293/1294 verkaufte Markgraf
Albrecht der Entartete von Meißen T. an König Adolf von Nassau, doch konnten
die Markgrafen von Meißen 1307 in der Schlacht bei Lucka die Mark Meißen und T.
zurückgewinnen. Seitdem erweiterten sie ihre Herrschaft in T. zu Lasten der
Grafen und des Reichs (Vogtei über die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen,
Erwerb der Herrschaft Coburg 1347/1353 sowie von fünf hennebergischen Ämtern
mit Hildburghausen 1374 und des Pleißenlandes mit Altenburg 1310/1372/1373),
doch blieben die Herrschaftsgebiete von Schwarzburg, Henneberg, Gleichen und
Reuß (Vögte von Weida, Gera und Plauen), Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen
sowie die Güter des Deutschen Ordens bestehen. Dementsprechend hatten die
Markgrafen von Meißen, die von 1379 bis 1440 einen eigenen landgräflich-thüringischen
Zweig abteilten, im Norden einen langen Streifen von der Elster über Weißenfels
und Freyburg bis Langensalza, weiter ein Gebiet um Eisenach, Salzungen, Gotha
und Zella-Mehlis und schließlich fast den gesamten Süden des Landes. 1423
gewann die Meißener Linie der Wettiner das Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die
damit verbundene Kurfürstenwürde. Seitdem nannten sich alle Wettiner Herzöge
(von Sachsen), wie dies auch Herzog Wilhelm tat, unter dem T. nochmals von 1445
bis 1482 eigenständig wurde. 1485 teilte das Haus Wettin in die Kurlinie der
Ernestiner, die das südliche Gebiet zwischen Eisenach, Sonnewalde, Zwickau,
Coburg und Wittenberg bzw. Buttstädt erhielt, und die Linie der Albertiner, an
die das nördliche Gebiet von Groitzsch bis Treffurt (Weißensee, Freyburg,
Sangerhausen, Langensalza, Tennstedt, Thamsbrück, Laucha, Nebra) fiel. 1547 verlor
die ernestinische Linie die Kurwürde an die albertinische Linie und wurde auf
das inzwischen zur Reformation übergetretene Gebiet von T. beschränkt, für das
sie 1548 die Universität Jena gründete. Seit 1572 wurde T. bzw. Sachsen immer
weiter aufgeteilt und zersplitterte allmählich vollständig. Nach dem Aussterben
der verschuldeten Grafen von Henneberg verwalteten die Albertiner und
Ernestiner deren Gebiete zunächst gemeinsam, teilten sie aber 1660 auf. Von
1657 bis 1746 bildete der sog. Thüringer Kreis um Weißenfels den
Hauptbestandteil von Sachsen-Weißenfels, von 1657 bis 1718 das 1564 gewonnene
Hochstift Naumburg mit den ehemals hennebergischen Gütern (Schleusingen, Suhl)
den Hauptbestandteil von Sachsen-Zeitz. Am Ende des 17. Jahrhunderts bestanden
im Rahmen des obersächsischen Reichskreises zehn Linien der Ernestiner, neun
der Reuß und drei der Schwarzburg in T. Außerdem hatte das Erzstift Mainz die
Herrschaft über Erfurt und einen Teil des Eichsfeldes gewonnen und war
Brandenburg mit dem Saalkreis nach T. vorgedrungen. 1803 fielen Erfurt, das
Eichsfeld, Nordhausen und Mühlhausen, 1806 die albertinischen Teile an Preußen.
1807 verlor Preußen alle linkselbischen Gebiete. Von 1807 bis 1813 gehörten Mühlhausen,
Nordhausen und das Eichsfeld zum Königreich Westphalen, Erfurt mit seinem
Gebiet zu Frankreich. 1815 erlangte Preußen die verlorenen Gebiete zurück und
gewann die albertinischen Teile Thüringens, die es 1816 auf die Bezirke der
Regierung in Thüringen zu Erfurt (Weißensee, Langensalza, Tennstedt) und der
Regierung des Herzogtums Sachsen zu Merseburg
(Weißenfels, Freyburg, Eckartsberga, Heldrungen, Sachsenburg, Sittichenbach,
Wendelstein, Sangerhausen) aufteilte (1. 4. 1816 preußische Provinz Sachsen mit
Herzogtum Magdeburg, Altmark, Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein,
Mansfeld, Nordhausen, Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt, Wittenberg, Torgau, Merseburg, Naumburg-Zeitz, Stolberg, Querfurt, Barby,
Ziegenrück, Schleusingen, Heringen, Kelbra, Hauptstadt Magdeburg, Sitz der
Provinzialselbstverwaltung in Merseburg,
Gliederung in die Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg
und Erfurt). Insgesamt bestanden 1815 im thüringischen Raum neben umfangreichen
Gütern Preußens und Exklaven und Enklaven die zwölf kleinen Staaten
Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Meiningen,
Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Schwarzburg-Rudolstadt,
Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie zu Gera (Reuß-Gera),
Ebersdorf (Reuß-Ebersdorf), Schleiz (Reuß-Schleiz) und Lobenstein (Reuß-Lobenstein).
Am 13. 11. 1826 erfolgte, nachdem Sachsen-Weimar-Eisenach bereits 1815 zum Großherzogtum
erhoben worden war (seit 1877 Großherzogtum Sachsen), durch Schiedsspruch König
Friedrich Augusts I. von Sachsen die Neugliederung in die sächsischen Herzogtümer
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg sowie Sachsen-Coburg und Gotha. Nach
Abdankung der Fürsten im November 1918 entstanden acht Freistaaten (vier der
Ernestiner, zwei der Schwarzburg, zwei der Reuß). Sie schlossen sich mit Ausnahme
Coburgs, das zu Bayern kam, am 30. 4./1. 5. 1920 entgegen den Wünschen Preußens
zum Land T. mit der Hauptstadt Weimar zusammen, das sich am 11. 2. 1921 eine
Verfassung gab. Der Name T. begann nunmehr über das ursprüngliche Gebiet
zwischen Werra, Saale, Harz und Thüringer Wald hinaus Gebiete östlich der Saale
und südlich des Thüringer Waldes zu umfassen (Herrschaftsgebiete der
ernestinischen Wettiner). 1933 wurde die Landesregierung einem
Reichsstatthalter unterstellt. Am 1. 7. 1944 wurde der bisher zur Provinz
Hessen-Nassau (Preußens) gehörige Kreis Schmalkalden in den Regierungsbezirk
Erfurt umgegliedert und der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung
der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung
des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. In diesem Umfang fiel T. im April 1945
unter amerikanische, am 1. 7. 1945 unter sowjetische Besatzungsverwaltung. Am
17. 9. 1945 kamen auf Grund des sog. Wanfrieder Abkommens zur Sicherung von
Transporten auf der Eisenbahnlinie Göttingen-Bebra die hessischen Dörfer
Sickenberg, Asbach, Vatterode, Weidenbach und Hennigerode östlich der Bahnlinie
an die sowjetische Besatzungszone (Thüringen), Werleshausen und Neuseesen
westlich der Bahnlinie samt einem östlich der Bahnlinie verlaufenden Geländestreifen
an die amerikanische Besatzungszone (Hessen). Am 20. 12. 1946 erhielt T. eine
Verfassung. 1948 wurde der Regierungssitz von Weimar nach Erfurt verlegt. Von
1949 bis 1990 war T. Teil der Deutschen Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952
ging es in den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl auf (str.), wurde aber am 3. 10.
1990 (mit rund 2700000 Einwohnern) wiederhergestellt (einschließlich der Kreise
Altenburg, Artern und Schmölln). Hauptstadt wurde Erfurt.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
G3, II 66 (1378) F3; Eberhardt, H., Thüringen, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 8; Thüringische Geschichtsquellen, Bd.
1ff. 1854ff.; Cassel, P., Thüringische Ortsnamen, 1856 und 1858, Neudruck 1983;
Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von Sachsen und Thüringen,
1861f.; Werneburg, A., Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens,
1884, Neudruck 1983; Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae,
bearb. v. Dobenecker, O., Bd. 1ff. 1896ff.; Hantzsch, V., Die ältesten
gedruckten Karten der sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593, 1906;
Beschorner, H., Oeder und Thüringen, Beitr. Thür.-sächs. Gesch., FS O.
Dobenecker, 1929; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die thüringische
Geschichte, 1931; Kaiser, E., Landeskunde von Thüringen, 1933; Pasold, A.,
Geschichte der reußischen Landesteilungen von der Mitte des 16. Jh. bis zur
Einführung der Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Mentz, G., Ein Jahrhundert thüringischer
Geschichtsforschung, 1937; Maschke, E., Thüringen in der Reichsgeschichte, Zs.
d. Ver. f. thür. Gesch. u. Altertumskunde 32 (1937); Lauter, K., Die Entstehung
der Exklave Ostheim vor der Rhön, 1941; Lehmann, J., Beiträge zu einer
Geschichte der thüringischen Kartographie bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts,
Diss. Greifswald 1932, und Jb. der Kartographie 1941 (1942); Brather, H., Die
ernestinischen Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Atlas des
Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August, O., Teil 1ff. 2.
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während des ausgehenden Mittelalters, 1960; Patze, H., Die Entstehung der
Landesherrschaft in Thüringen, 1962; Patze, H., Bibliographie zur thüringischen
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H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Handbuch der historischen Stätten: Thüringen,
hg. v. Patze, H., 1968; Klein, T., Thüringen, 1983; Geschichte Thüringens.
Politische Geschichte der Neuzeit, hg. v. Patze, H., 1984; Hess, U., Geschichte
Thüringens 1866-1914, hg. v. Wahl, V., 1991; Historische Landeskunde
Mitteldeutschlands – Thüringen, hg. v. Heckmann, H., 3. A.
1991; Bühner, P., Kurzer Abriss über die Geschichte des albertinischen Thüringen,
Mühlhäuser Beiträge 14 (1991), 31; Petersohn, J., De ortu principum Thuringie,
DA 48 (1992), 585; Hessen und Thüringen, 1992; Hess, U., Geschiche der Behördenorganisation
der thüringischen Staaten, 1993; Kleinstaaten und Kultur in Thüringen, hg. v.
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(2002), 7; Müller, C., Landgräfliche Städte in Thüringen, 2003; Wittmann, H.,
Im Schatten der Landgrafen, 2005; Hoffmann, R., Die Domänenfrage in Thüringen,
2006; Landstände in Thüringen, hg, v. Thüringer Landtag, 2008; Wittmann, H., Im
Schatten der Landgrafen, 2008 (Herren von Heldrungen, Grafen von Buch, Grafen
von Wartburg-Brandenburg)Fleischhauer, M., Der NS-Gau Thüringen 1939-1945,
2009; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20.
Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 125ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wettiner (Geschlecht). Die W. stammen vielleicht
von einem 822 genannten Grafen Rikbert in Sachsen oder von Herzog Burchard
(Burkhard) von Schwaben ab. Sie waren vermutlich zuerst im Liesgau und im
Harzgau (erster sicherer Ahnherr Graf Friedrich im Harzgau 875, dessen
Nachkommen mit den aus Schwaben stammenden Burchardingern (Burkhardingern) im
frühen 10. Jahrhundert in Verbindung traten,) begütert, wechselten bis zur
Jahrtausendwende aber in den Hosgau an der Saale. Danach wurden Eilenburg an
der Mulde, um 1030 als Lehen die Ostmark (Niederlausitz) und um 1050 Camburg
erlangt. Noch vor 1100 nannten sie sich nach der Burg Wettin bei Halle an der
Saale. 1089 erhielt Heinrich I. von Eilenburg die Markgrafschaft Meißen als
Lehen. Seit 1123 kam das Erbe des Hauses Groitzsch hinzu (Grafschaft Groitzsch
1143). Nach der Teilung von 1156 in die fünf Teilherrschaften Niederlausitz
(bis 1185), Wettin (bis 1217), Groitzsch (bis 1210), Brehna (bis 1290) und Meißen
wurden die meisten Güter bis 1290 in der Linie Meißen wieder vereinigt, wobei
die Grafschaft Brehna aber an Sachsen, die Grafschaft Wettin 1217 an Brehna,
1288 an das Erzstift Magdeburg und damit 1680 an Brandenburg und die Grafschaft
Groitzsch durch Verkauf an das Hochstift Merseburg
kamen. Markgraf Heinrich III. gewann im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg
1247/1264 Thüringen. 1307 konnte das gesamte noch vorhandene Gebiet in der
Schlacht bei Lucka gegen König Albrecht von Habsburg verteidigt werden. 1344
wurde die Grafschaft Orlamünde erworben. 1379/1382 wurde vorübergehend in drei
Teile geteilt (Osterland[, dazu 1353 Coburg], Thüringen[, dazu 1385 Grafschaft
Käfernburg sowie durch Heirat Hildburghausen und Heldburg], Meißen [dazu der größte
Teil des Vogtlands]). Hinzu kamen Gebiete in Böhmen und die Vogtei über
Quedlinburg. Friedrich (IV. bzw.) I. der Streitbare erhielt 1423 nach dem
Aussterben der Askanier als Lohn für seine Hilfe gegen die Hussiten das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der Kurwürde. 1446 kam es zu einer weiteren
Teilung. 1485 wurde in die ernestinische Linie und die albertinische Linie
geteilt.
L.: Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Eberhardt, H., Thüringen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Hofmeister, G., Das Haus Wettin, 1889;
Posse, O., Die Wettiner, 1897; Posse, O., Die Wettiner Genealogie, erg. v.
Kobuch, M., 1994; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1980; Streich, B.,
Zwischen Reiseherrschaft und Residenzbildung. Der wettinische Hof im späten
Mittelalter, 1989; Sachsen, A. Herzog zu, Die albertinischen Wettiner,
Geschichte des sächsischen Königshauses, 1763-1932, 1989; 900-Jahr-Feier des
Hauses Wettin, Regensburg 26. 4.-1. 5. 1989, 1089-1989. Festschrift des Vereins
zur Vorbereitung der 900-Jahr-Feier des Hauses Wettin, hg. v. Polenz, H.
v./Seydewitz, G. v., 1989; Philippi, H., Die Wettiner in Sachsen und Thüringen,
1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Pätzold, S., Die
frühen Wettiner, Diss. phil. Göttingen 1996; Pätzold, S., Die frühen Wettiner,
1997; Marquis, B., Meißnische Geschichtsschreibung des späten Mittelalters,
1998; Blaschke, K., Wettiner, LexMA 9 1998, 50; Leisering, E., Die Rechte der
Wettiner als Reichsfürsten, N. A. f. sächs. Gesch. 69 (1999), 233; Rogge, J.,
Herrschaftsweitergabe, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 213; Weller, T., Die Heiratspolitik,
2004; Rogge, J., Die Wettiner, 2005; Die Wettiner und ihre Herrschaftsgebiete,
bearb. v. Leisering, E., 2006; Gross, R., Die Wettiner, 2007; Wejwoda, M.Kirche
und Landesherrschaft - das Hochstift Meißen und die Wettiner im 13.
Jahrhundert, 2007 (Magisterarbeit); Winkel, H., Herrschaft und Memoria. Die
Wettiner und ihre Hausklöster im Mittelalter, 2010; Kaiser, U., Das Amt
Leuchtenburg 1479-1705, 2011. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wurzen (Land). An dem Übergang zweier Straßen
von Magdeburg und Halle nach Böhmen und Polen über die Mulde wird 961 eine
civitas Vurcine erstmals erwähnt. Seit 1017 gehörte der östlich von Leipzig
gelegene Ort zum Einflussbereich der Bischöfe von Meißen, die ihn zunehmend
ausbauten. 1114 wurde auf der Burg ein Dom geweiht und ein Kollegiatstift
eingerichtet. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts waren die Bischöfe
Stadtherren in W. In Auseinandersetzung mit den Markgrafen von Meißen gewann
das Hochstift 1252/1284 das Land W., das sich westlich der Mulde in Merseburger Diözesangebiet hineinerstreckte (56 Dörfer
mit 275 Quadratkilometern). Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts verstärkten die
Markgrafen von Meißen bzw. Kurfürsten von Sachsen ihren vorher auf Münzrecht
und Militärhoheit beschränkten Einfluss. 1581 übernahmen sie durch Vertrag die
Verwaltung, für die sie bis 1818 eine eigene weltliche Regierung des Stiftsamts
W. im obersächsischen Reichskreis einsetzten. 1818 kam das Land W. mit dem
Hochstift Meißen endgültig an Sachsen und damit von 1949 bis 1990 an die
Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 379. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Albertiner* (Geschlecht) bzw. albertinische Wettiner Ernestiner, Merseburg, Schwarzburg, Thüringen, s. albertinische Linie Sachsen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Chutizi*, Chuntici Merseburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Deutsche Demokratische Republik* (Staat) Blankenburg (Gt, Ftm), Bonn, Brandenburg, Eichsfeld, Erfurt, Gotha, Ilfeld, Köthen, Kranichfeld, Lauenstein, Lauterstein, Leisnig, (Lengsfeld,) Lobdeburg, Lychen, Magdeburg, Mansfeld, Mecklenburg, Meißen (Hochstift), Meißen (MkGt), Neuhaus, Merseburg, Neschwitz, Nordhausen, Oebisfelde, Oppurg, Parchim, Peitz, Plauen, Pommern, Potsdam, Prignitz, Quedlinburg, Ranis, Regenstein, Reinsberg, Reuß, Römhild, Ronneburg, Rostock, Rudolstadt, Ruppin, Saalburg, Saalfeld, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Wittenberg, Sachsen-Zeitz, Sayda, Schauen, Schleiz, Schlesien, Schleusingen, Schlotheim, Schmalkalden, Schönburg, Schraplau, Schwarzburg, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenberg, Senftenberg, Sonnewalde, Stadtlengsfeld, Stargard, Stein, Sternberg, Stolberg-Rossla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stollberg, Storkow, Stralsund, Tautenburg, Teltow, Teupitz, Thüringen, Torgau, Treffurt, Uckermark, Vierraden, Vogtland, Vorpommern, Waldenburg, Walldorf, Warmsdorf, Weesenstein, Weida, Wernigerode, Wildenfels, Weimar, Wittenberg, Wolgast, Wolkenstein, Wredenhagen, Wurzen, Wusterhausen bzw. Wusterhausen-Teupitz, Wustrow, Zeitz, Zerbst, Zossen, Zwickau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Halberstadt* (Hochstift, Ftm, Residenz) Anhalt, Anhalt-Aschersleben, Asseburg, Blankenburg, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Derenburg, Gröningen (Kloster Gröningen), Hasserode, Helmstedt, Hohnstein, Klettenberg, Mainz (EStift), Mansfeld, Merseburg, Niedersächsischer Reichskreis, Paderborn, Preußen, Quedlinburg, Regenstein, Sachsen, Sachsen (Prov), Schauen, Seehausen, Walkenried, Westphalen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Halle-Merseburg Anhalt, Sachsen, Sachsen-Anhalt (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lauchstedt (Lauchstädt) Merseburg, Sachsen (PfGt) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Leipzig* (Residenz) Meißen (MkGt), Merseburg, Osterland, Sachsen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Liudolfinger (Geschlecht) Aschaffenburg, Gandersheim, Merseburg, Sachsen, Schwaben (Hztm), Stade, Thüringen, Wildeshausen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lützen Merseburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Magdeburg* (EStift, Hztm, Residenz, Prov, S) Altmark, Anhalt, (Arnstein-Barby), Barby, Berge, Brandenburg, Calbe, Gardelegen, Gera, Giebichenstein, Gnesen, Görlitz, Hadmersleben, Halberstadt, Halle an der Saale, Havelberg, Jerichow, Jüterbog, Landsberg, Lebus, Leiningen, Mainz (EStift), Mansfeld, Meißen (Hochstift), Merseburg, Niederlausitz, Niedersächsischer Reichskreis, Oebisfelde, Paderborn, Peitz, Posen, Preußen, Querfurt, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Wittenberg, Schraplau, Seehausen, Sommerschenburg, Stade, Sternberg (L), Stettin, Wernigerode, (Westfalen,) Westphalen, Wettiner, Wollmirstedt (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Merseburg* (Hochstift, Hztm), Residenz Halberstadt, Magdeburg, Meißen (MkGt), Paderborn, Preußen, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Merseburg, Thüringen, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Obersächsischer Reichskreis* Anhalt, Beeskow, Cottbus, Derenburg, Farnroda, Frohndorf, Gernrode, Gotha, Hannover, Hartenstein, Hatzfeld, Heldburg, Hinterpommern, Hohenstein, Klettenberg, Königswusterhausen, Kranichfeld, Lauenstein, Lichtenstein (Ht), Losenstein, Lohra, Mansfeld, Meißen (MkGt), Merseburg, Naumburg, Oppurg, Peitz, Pommern-Barth, (Porschenstein,) Purschenstein, Quedlinburg, Querfurt, Ranis, Rantzau, Reichenfels, Reichskreise, Reuß-Burgk (Reuß-Burg), Reuß-Lobenstein, Ronneburg, Rügen, Ruppin, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Saalfeld, Sachsen-Weimar, Sachsen-Wittenberg, Sachsen-Zeitz, Schleitz, Schönburg, Schwarzburg, Schwarzburg-Arnstadt, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Solms, Solms-Lich, Stein (Ht), Stolberg, (Stolberg-Rossla,) (Stolberg-Stolberg,) Storkow, Tautenburg, Teupitz, Thüringen, Uckermark, Vierraden, Walkenried, Warmsdorf, Wernigerode, Wiehe, Wildenfels, Wurzen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Preußen* (Hztm, KgR) Absberg, Adendorf, Ahaus, Altenkirchen, Altmark, Anhalt, Anholt, Ansbach, Appeldorn, Ardey, Arenberg, Arenfels, Arnsberg, Arnstein, (Arnstein-Barby bzw. Barby), Auburg, Auersperg, Baden-Württemberg, Barby, Barmstedt, Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Belgien, Bengel, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Berg (G), Berleburg, Bettingen, Beuthen, Bevern, Birkenfeld, Blankenheim, Blieskastel, Blumenthal, Böhmen, Bonn, Boppard, Borken, Borth, Brackel, Brakel, Brand, Brandenburg (Mk), Braubach, Braunschweig-Celle, Braunschweig-Dannenberg, Braunschweig-Grubenhagen, Braunschweig-Harburg, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Oels, Brehna, Breidenbacher Grund, Breisig, Bremen (EStift), Bremen (freie RS), Breslau (Hztm), Breslau (Hochstift), Bretzenheim, Brieg, Broich, Büren, Burglayen, Burtscheid, Calenberg, Camberg, Canstein, Cappenberg, Celle, Cochem, Cosel, Cottbus, Crailsheim, Croy, Culm (Btm, L), (Kulm), Dagstuhl, Dassel, Daun, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Diepholz, Dietkirchen, Dinkelsbühl, Dithmarschen, Doberlug, Dohna, Dollendorf, Dortmund (RS, G), Dörzbach, Drachenfels, Dreis, Duderstadt, Duisburg, Dülmen, Dünwerde, Düren, (Düsseldorf, Dyck, Eberbach, Ebernburg, Ebersberg (RRi, Ht) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Ebstorf, Ehrenburg, Eichsfeld, Eichstätt, Eiderstedt, Eilenburg, Eilendorf, Elben, Elbing, Elbingerode, Elkerhausen, Ellingen, Elmenhorst, Elten, Eltz, Emsland, Erfurt, Ermland, Erp (Erb), Eschwege, Eschweiler, Esens, Essen (RAbtei, RS), Esterau, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenberg, Falkenstein (Ht, Gt), Fehmarn, Feuchtwangen, Finsterwalde, Franken (BaDO bzw. DOBa), Frankenberg (rriOrt), Frankenstein, Fränkischer Reichskreis, Frechen, Freckenhorst, Fredeburg, Fresenburg, Freudenburg (BgGtm), Freusburg, Fritzlar, Frohndorf, Frohnenbruch, Fulda (Abtei), Gammertingen, Geilenkirchen, Geldern, Gelnhausen, Gemen, Gemünden, Gerolstein, Gersfeld, Geseke, Geyern (G), Gimborn-Neustadt, Glatt, Glatz, Glogau, Glückstadt, Goschütz, Görlitz, Goslar (RS), Goslar Sankt Peter, Goslar Sankt Simon und Judas, Göttingen (ruS), Greifswald, Grenzau, Gronau, Gröningen (Ganerbschaft), Gröningen (Ht), Grottkau, Grubenhagen, Grumbach (G), Grüssau, Gudensberg, Gürzenich, Guttenberg, Gymnich, Habsburg, Hachenburg, Hadamar, Hadeln, Haffen, Hafner, Haigerloch, Halberstadt, Hallermunt, Hamb, Hamburg, Hammerstein, Hamminkeln, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hannover, Harburg, Hardenberg, Harlingerland, Hasserode, Hattstein, Haun, Hechingen, Heimbach, Heisterbach, Heinsberg, Heldrungen, Helgoland, Helmarshausen, Henneberg, Herford (Frauenstift, RS), Hersfeld (RAbtei), Herstal, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Rotenburg, Hettingen, Hildesheim, Hohensolms, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Hohnstein, Holzappel, Holzhausen, Homburg vor der Höhe, Homburg (Ht), Hönningen, Hörde, Hörstgen, Horstmar, Hoya, Huckarde-Dorstfeld, Hückeswagen, Hülchrath, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Hünxe, Hutten, Hüttersdorf, Idstein, Ilfeld, Isenberg-Limburg, Isenburg, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Isenburg-Grenzau, Itter, Jägerndorf, Jauer, Jennelt, Jülich, Jungnau, Jünkerath, Jüterbog, Kaiserswerth, Kamenz (Stift), Kanstein (Canstein), Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kehdingen, Kerpen (Ht), Kinderbeuern, Kinheim, Kirchberg, Klettenberg, Kleve, Knechtsteden, Kobern, Köln (EStift), Köln (freie RS), Königsberg, Königstein (Gt), Königswinter, Kornelimünster, Kranichfeld, Kreuzburg, Kreuznach, Kronberg, Kronenburg, Krottorf, Kröv, Kulm, Kulmbach, Kulmerland, Kurmark, Kyll, Laer, Landsberg, Landskron, Langenschwarz, Lauenburg, Lauschied, (Layen) (Burglayen), Lembeck, Leslau, Lichtenau, Lichtenberg, Liebenscheid, Liegnitz, Limburg (Gt), Limburg an der Lahn, Lindschied, Lingen, Lippe, Lixfeld, Lobenhausen, Lohra, Lommersum, Looz-Corswarem, Loslau, Löwenberg, Lübeck (Hochstift), Lübeck (RS), Lüdinghausen, Lüneburg (Ftm), Luxemburg, Machwitz, Magdeburg (EStift), Mainbernheim, Mainz (EStift), Mainz (Rep), Malmedy, Manderscheid, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Mansbach, Mansfeld, Marburg, Mark, Martinstein, Mechernich, Mecklenburg, Mecklenburg-Strelitz, Meerfeld, Mehr, Meiderich, Meisenbug, Memelgebiet, Mensfelden (Münzfelden), Meppen, Merseburg, Merxheim, Meschede, Messkirch, Meudt, Michelbach, Militsch, Millendonk bzw. Myllendonk, Minden, Moers, Molsberg, Monschau, Moresnet, Mühlhausen (RS), Münden, Münster (Hochstift), Münsterberg, (Münzfelden,) Myllendonk, Nalbach, Namslau, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Siegen, Nassau-Usingen, Naumburg, Neiße, Netzedistrikt, Neuenahr, Neuenburg (Gt, Ka), Neuengleichen, Neuenheerse, Neuerburg, Neufra, Neuhaus (Amt), Neumark, Neuwied(, Niederisenburg), Niederlausitz, Niedersachsen, Nievern, Norddeutscher Bund, Nordhausen (RS, ruStift), Nordstrand, Nörvenich, Nürburg, Nürnberg (RS), Oberlausitz, Oberschlesien, Oberstein, Oberwesel, Odenthal, Oderberg, Oels, Oettingen, Olbrück, Oldenburg, Oppeln, Oranien, Osnabrück, Osterburg, Osterland-Föhr, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Osterspai, Ostfriesland, Ostpreußen, Ostrach, Ottweiler, Padberg, Paderborn, Papenburg, Pappenheim, Peitz, Petkum, Pfalz, Pfalz-Simmern, Pinneberg, Pless, Plesse, Plön, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Posen, Potsdam, Preetz, Preuschen, Priebus, Prüm, Quedlinburg, Ramholz, Ranis, Rantzau, Rath, Ratibor, Ratzeburg, Ravensberg, Recklinghausen, Regenstein, Reichenstein, Reifferscheid, Reizberg, Remagen, Rendsburg, (Rhade,) Rhaunen, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck (BgGt), Rheingau, Rheingrafen, Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Rietberg, Risum bzw. Rysum, Rödelheim, Rotenburg, Rüdesheim, Rügen, Rümmelsheim, Runkel, (Rysum,) Saarbrücken (Gt), Saargebiet, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Weißenfels, Saffenburg, Sagan, Salm, Salm-Anholt, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Scharzfeld, Schauen, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schiffelbach, Schleiden, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schleswig-Holstein-Sonderburg, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Schlüchtern, Schmalkalden, Schöller, Schönau (ruHt), Schönau (Kl), Schönborn, Schönstadt, Schraplau, Schüller, Schwanenberg, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenholz, Schweden, Schweidnitz, Schweighausen, Schweppenhausen, Seefeld, Seehausen, Senftenberg, Siegburg, Siegen, Sigmaringen, Simmern bzw. Pfalz-Simmern, Sinzig, Soden, Soest, Solms, Solms-Braunfels, Spiegelberg, Sprottau, Stablo, Stablo und Malmedy, Stade, Stapelholm, Stein (ruHt), Steinau, Steinfeld, Steinfurt (Ht), Stettin, Stolberg, Stolberg-Rossla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stormarn, Stotel, Stralsund, Straßberg, Südpreußen, Sugenheim, Sulau, Sulzbach (RDorf), Sylt, Tann, Tauroggen, Tecklenburg, Teltow, Teupitz, Thüringen, Thurn und Taxis, Torgau, Trachenberg, Treffurt, Triebel, Trier (EStift), Trier (freie RS), Troppau, Uckermark, Ungarn, Usingen, Valangin, Vallendar, Veen, Velen, Verden, Vestenberg, Veringen, Vetzberg, Vianden, Virneburg, Volmarstein, Vorpommern, Wächtersbach, Waldeck, Waldeck-Pyrmont, Waldkappel, Warburg, Wehrheim, Wehrstein, Weida, Weilburg, Weilnau, Weißenburg (RS), Welfen, Weltersburg, Werden, Werl, Wernigerode, Werth, Westerburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westhofen, Westpreußen, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wickrath, Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Wiesbaden, Wildenburg, Wildungen, Winden, Windsheim, Winneburg, Winnenthal, Witten, Wittenberg, Wittgenstein, Wittmund, Witzenhausen, Wohlau, Wolbeck, Wolgast, Wolkenburg, Wunstorf, Wursten, Württemberg-Oels, Ziegenhain, Züschen, Zyfflich-Wyler (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen* (Hztm, KFtm, KgR, PfGt, Prov, Freistaat, Land) Allstedt, Altmark, Altzelle, Anhalt, Arnstein-Barby, Askanier, Beeskow, Bernburg, Blankenburg, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Brehna, Chemnitz (RKl), Colditz, Cottbus, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Döben, Doberlug, Dresden, Eichsfeld, Einsiedel, Eisenach, Elbingerode, Elstra, Erfurt, Ernestiner, Finsterwalde, Fränkischer Reichskreis, Freiberg, Frohndorf, Gandersheim, Gera, Glachau, Görlitz, Gotha, Groningen, (Hadeln Gebiet dort lebender Sachsen), Halberstadt, Hamburg, Hannover, Hartenstein, Heldburg, Heldrungen, Henneberg, Henneberg-Schleusingen, Herford (Frauenstift), Hersfeld (RAbtei), Hessen, Holstein, Hoyerswerda, Ilfeld, Jever, Jüterbog, Kamenz, Klettenberg, Königsbrück, Krottorf, Kuenringer, Kurfürstenkollegium, Kurmark, Kursächsische Lande, Landsberg, Lauenstein, Lauterstein, Leipzig, Lichtenstein, Lippe, Magdeburg, Mansfeld, Marienstern, Mecklenburg, Meißen (MkGt), Meißen (Hochstift), Merseburg, Mühlhausen, Muskau, Naumburg, Neschwitz, Niederlausitz, Norddeutscher Bund, Nordhausen, Oberlausitz, Obersächsischer Reichskreis, Oebisfelde, Oels, Oldenburg, Orlamünde, Österreich, Ostheim (Ganerbschaft), Pappenheim, Peitz, Penig, Plauen, Pleißen bzw. Pleißenland, (Porschenstein,) Preußen, Priebus, Purschenstein (Porschenstein), Quedlinburg, Querfurt, Ranis, Ratzeburg, Ravensberg, Reinhardsbrunn, Reinsberg, Remse (Remissau,) Rheinbund, Rochsburg, Römhild, Saalfeld, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Merseburg, Sachsen-Römhild, Sachsen-Teschen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Wittenberg, Sagan, Sayda, Schauen, Schirgiswalde, Schleiz, Schlesien, Schönburg, Schönburg-Glauchau, Schönburg-Waldenburg, Schramberg, Schwarzburg, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenberg (Ht), Schwerin (Gt), Seehausen, Senftenberg, (Siebenbürgen,) Sommerschenburg, Sonnewalde, Sorau, Stargard, Stein (Ht), Stolberg, Stolberg-Roßla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stollberg, Storkow, Teschen (Hztm), Thüringen, Torgau, Treffurt, Truchsess von Wetzhausen, Uckermark, Vogtland, Waldeck, Waldenburg (Ht), Walkenried, Wechselburg, Weesenstein, Weimar, Welfen, Werden, Wernigerode, Westfalen, Wiehe, Wildenfels, Wildeshausen, Wittenberg, Witzenhausen, Wolkenstein, Württemberg-Oels, Wurzen (L, Stift), Zeitz, Zwickau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen-Merseburg* (Hztm) Merseburg, Niederlausitz, Sachsen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schkeuditz Merseburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sowjetische Besatzungszone Anhalt, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Deutsche Demokratische Republik, Eichsfeld, Gera, Görlitz, Gotha, Magdeburg, Mansfeld, Mecklenburg, Merseburg, Mühlhausen, Neuhaus, Niedersachsen, Nordhausen, Plauen, Regenstein, Reuß, Rostock, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Wittenberg, Schmalkalden, Schraplau, Sonnewalde, Stargard, Sudetenland, Thüringen, Wismar (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wettin* (Residenz) Berka, Brehna, Colditz, Ernestiner, Gera, Glogau-Sagan, Gotha, Henneberg, Hessen, Hildburghausen, Meißen (MkGt), Meißen (Hochstift), Merseburg, Mühlhausen (RS), Naumburg, Niederlausitz, Nordhausen, Plauen, Pleißen (Pleißenland), Saalfeld, Sachsen, Sachsen (PfGt), Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Römhild, Sachsen-Saalfeld, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weißenfels, Sagan, Schleiz, Schleusingen, Schönburg, Schwarzburg, Schwarzburg-Käfernburg, Senftenberg, Sommerschenburg, Thüringen, Weida, Weimar, Wettiner (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zwenkau Merseburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)