Suchtext: Lippe
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Wichtige Hilfsmittel für das damit beschriebene, streng alphabetisch geordnete Nachschlagewerk über die bedeutendsten territorialen Bausteine der deutschen Geschichte waren neben anderem vor allem die Geschichte der deutschen Länder, Territorien-Ploetz, Bd. 1f. 1964ff., das Handbuch der historischen Stätten, der Große Historische Weltatlas, Emil Wallners Zusammenstellung der kreissässigen Territorien, Carl Wolffs Übersicht über die unmittelbaren Teile des ehemaligen römisch-deutschen Kaiserreichs, das Lexikon deutscher Geschichte und das Lexikon des Mittelalters, welche die Erfassung der deutschen Geschichte beispielsweise von der Einheit des historischen Raumes (28 historische Räume: Rheinlande, Mittelrheinlande [Hessen und Mainz], Franken, Pfalz und Saarland, Oberrheinlande, Schwaben, Bayern, Niedersachsen, Westfalen-Lippe, Ostfriesland, Schleswig-Holstein, Hanse und die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen, Thüringen, Sachsen [Obersachsen] und die Lausitz, Magdeburg-Wittenberg [- nördliche Territorien -], Brandenburg, Mecklenburg, Pommern, Deutschordensland Preußen, Schlesien, Niederösterreich [Österreich unter der Enns], Oberösterreich [Österreich ob der Enns], Steiermark [Karantanische Mark], Kärnten, Krain, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) oder der Vielfalt der einzelnen Orte (ca. 15000 Orte), von der Kartographie, vom Reich, von den Reichskreisen oder von der allgemeinen Lexikographie her versuchten. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
63. (Westfälische Grafen) (von): 1. Markgraf von Ansbach wegen Sayn-Altenkirchen, 2. Burggraf von Kirchberg wegen Sayn-Hachenburg, 3. König in Preußen wegen der Grafschaft Tecklenburg, 4. Wied-Runkel wegen der oberen Grafschaft Wied, 5. Fürst zu Wied-Neuwied (Direktor dieses Kollegiums), 6. Landgraf von Hessen-Kassel und Graf zu Lippe-Bückeburg wegen der Grafschaft Schaumburg, 7. Herzog zu Holstein-Gottorp-Oldenburg bzw. Holstein-Gottorf wegen Oldenburg und Delmenhorst, 8. Grafen von der Lippe, 9. Graf von Bentheim, 10. König von England wegen der Grafschaft Hoya, 11. König von England wegen der Grafschaft Diepholz, 12. König von England wegen der Grafschaft Spiegelberg, 13. Fürst und Grafen von Löwenstein bzw. Löwenstein-Wertheim wegen Virneburg, 14. Fürst von Kaunitz wegen Rietberg, 15. Fürst von Waldeck wegen der Grafschaft Pyrmont, 16. Graf von Törring wegen der Grafschaft Gronsveld bzw. Gronsfeld, 17. Graf von Aspremont wegen der Grafschaft Reckheim oder Reckum, 18. Fürsten zu Salm wegen der Grafschaft Anholt, 19. Grafen von Metternich wegen der Herrschaft(en) Winneburg und Beilstein, 20. Fürst zu Anhalt-Bernburg-Schaumburg wegen der Grafschaft Holzappel, 21. Grafen von Sternberg wegen der Grafschaft(en) Blankenheim und Gerolstein, 22. Grafen von Plettenberg wegen Wittem, 23. Grafen von Limburg-Styrum wegen der Herrschaft Gemen, 24. Graf von Wallmoden wegen der Herrschaft Gimborn und Neustadt bzw. Gimborn-Neustadt, 25. Graf von Quadt wegen der Herrschaft Wickrath, 26. Grafen von Ostein wegen der Herrschaft Millendonk bzw. Myllendonk, 27. Grafen von Nesselrode wegen der Herrschaft Reichenstein, 28. Grafen zu der Mark wegen der Grafschaft Schleiden, 29. Grafen von Schaesberg wegen der Grafschaft Kerpen und Lommersum bzw. Kerpen-Lommersum 30. Grafen zu Salm-Reifferscheid wegen der Herrschaft Dyck, 31. Grafen zu der Mark wegen Saffenburg (Sassenburg), 32. Grafen von Platen wegen Hallermunt, 33. Grafen von Sinzendorf wegen Rheineck. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
8. Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis: Hochstift Münster, Herzogtum Kleve nebst den Grafschaften Mark und Ravensberg (1614 an Brandenburg), Herzogtümer Jülich und Berg (1614 an Pfalz-Neuburg), Hochstift Paderborn, Hochstift Lüttich, Hochstift Osnabrück, Fürstentum Minden, Fürstentum Verden, gefürstete Abtei Corvey, gefürstete Abteien Stablo und Malmedy, Abtei Werden, Abtei Kornelimünster, gefürstete Abtei Essen, Frauenstift Thorn, Frauenstift Herford, Lande der Fürsten zu Nassau-Diez, Fürstentum Ostfriesland, Fürstentum Moers, Grafschaft Wied, Grafschaft Sayn, Grafschaft Schaumburg (teils zu Hessen-Kassel, teils zu Lippe gehörig), Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst, Grafschaft Lippe, Grafschaft Bentheim, Grafschaft Steinfurt, Grafschaften Tecklenburg und Lingen, Grafschaft Hoya, Grafschaft Virneburg, Grafschaft Diepholz, Grafschaft Spiegelberg, Grafschaft Rietberg, Grafschaft Pyrmont, Grafschaft Gronsveld (bzw. Gronsfeld), Grafschaft Reckheim, Herrschaft Anholt, Herrschaften Winneburg und Beilstein, Grafschaft Holzappel, Herrschaft Wittem, Grafschaften Blankenheim und Gerolstein, Herrschaft Gemen, Herrschaft Gimborn und Neustadt bzw. Gimborn-Neustadt, Herrschaft Wickrath, Herrschaft Millendonk (bzw. Myllendonk), Herrschaft Reichenstein, Grafschaft Kerpen und Lommersum (bzw. Kerpen-Lommersum), Grafschaft Schleiden, Grafschaft Hallermunt, Reichsstadt Köln, Reichsstadt Aachen, Reichsstadt Dortmund. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Am 6. 8. 1806 legte der habsburgische Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der nach dem Vorbild Napoleons 1804 für seine Erblande ebenfalls einen (zweiten) Kaisertitel angenommen hatte, auf politischen Druck Napoleons und der mit diesem verbündeten Fürsten des Rheinbunds die Krone des Reiches nieder. Bald stand fest, dass damit die noch bestehenden Reichsglieder selbständige Staaten geworden waren, mit denen Napoleon während der sieben verbleibenden Jahre seiner Machtausübung fast nach Belieben schaltete. Sie entschieden sich allerdings nach der Befreiung von der Herrschaft Napoleons (1813) gegen einen vor allem von liberalen Idealisten geforderten deutschen Nationalstaat und für einen von ihren Fürsten und von den nichtdeutschen Mächten Europas befürworteten, auf der Grundlage des vornapoleonischen Gebietsstandes die Souveränität der Einzelfürsten wahrenden deutschen Bund. Zu diesem 1815 entstandenen, bis 1866 währenden Staatenbund, der 1815 etwa 11495 Quadratmeilen umfasste und rund 32 Millionen Einwohner im Bundesgebiet zählte, gehörten folgende Staaten: Österreich (3480 Quadratmeilen 9765500 Einwohner, Preußen (3307 Quadratmeilen 8730000 Einwohner), Bayern (1499 Quadratmeilen 3630800 Einwohner), Sachsen (278 Quadratmeilen 1386900 Einwohner), Hannover (695 QM 1463700 Einwohner) (bis 1837 in Personalunion mit England bzw. Großbritannien), Württemberg, Baden, Kurhessen (Hessen-Kassel), Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt), Holstein (und Lauenburg) (Dänemark), Luxemburg (Niederlande), Braunschweig, Mecklenburg-Schwerin, Nassau, Sachsen-Weimar(-Eisenach), Sachsen-Gotha (1825 erloschen), Sachsen-Coburg (seit 1826 Sachsen-Coburg-Gotha), Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen (bis 1826), Sachsen-Altenburg (seit 1826), Mecklenburg-Strelitz, (Holstein-)Oldenburg, Anhalt-Dessau (seit 1863 Anhalt), Anhalt-Bernburg (1863 erloschen), Anhalt-Köthen (1847 erloschen), Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen (1849 an Preußen), Liechtenstein (2,45 Quadratmeilen 5800 Einwohner), Waldeck, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe (9,75 Quadratmeilen 25500 Einwohner), Lippe(-Detmold), Lübeck, Frankfurt, Bremen, Hamburg, Limburg (seit 1839, Niederlande) sowie Hessen-Homburg (7,84 Quadratmeilen 20400 Einwohner, seit 1817, 1866 erloschen). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Als der Deutsche Bund am 24. 8. 1866 am politischen Gegensatz zwischen dem protestantisch ausgerichteten, straff geführten Preußen und dem katholischen habsburgischen Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn zerbrach, verhinderten die nichtdeutschen Großmächte die Bildung eines bereits 1848 ins Auge gefassten kleindeutschen Nationalstaates unter der Führung Preußens. Diesem wurde im August 1866 lediglich die Schaffung des 415000 Quadratkilometer mit 30 Millionen Einwohnern umfassenden Norddeutschen Bundes gestattet. Die 22 Mitglieder dieses Bundesstaats waren Preußen, Sachsen, Hessen (bzw. Hessen-Darmstadt, nördlich des Maines), Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha bzw. Sachsen-Coburg und Gotha, Anhalt, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe, Lippe, Hamburg, Bremen und Lübeck. Seine Verfassung stammte vom 1. 7. 1867 und war durch die Vorrangstellung Preußens gekennzeichnet. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Der überwältigende Sieg Preußens und der ihm folgenden deutschen Staaten gegen Frankreich 1870/1871 im Ringen um die Thronfolge in Spanien erlaubte dann freilich bald den Beitritt der wenigen verbliebenen süddeutschen Staaten und die Umwandlung des norddeutschen Bundes in ein Reich. Dieses zweite, von Preußen beherrschte Deutsche Reich umfasste 540742 Quadratkilometer mit 56,37 Millionen Einwohnern. Es gliederte sich nur noch in die Länder bzw. die Königreiche Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, die Großherzogtümer Baden, Hessen bzw. Hessen-Darmstadt, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar bzw. Sachsen-Weimar-Eisenach bzw. Sachsen(-Weimar-Eisenach), Oldenburg, die Herzogtümer Braunschweig, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha bzw. Sachsen-Coburg und Gotha, Anhalt, die Fürstentümer Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Waldeck, Reuß ältere Linie und Reuß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe, Lippe, die freien Städte Bremen, Hamburg, Lübeck sowie das Reichsland Elsass-Lothringen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Almanga (Gau [um die Alme links der Lippe, Westfalen?]), Almegau, Almunga
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1; Gysseling, M.,
Toponymisch Woordenboek, 1960, 48; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 24 (Almanga); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche
Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B.
Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 9 (Almanga, um
Büren, Wünnenberg, Ober-Alme und Nieder-Alme); Niemeyer, W., Der pagus des
frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 177. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Alverdissen (Herrschaft, Stadt). Das 1151
unter den Gütern des Herforder Stifts auf dem Berge erwähnte A. (Alwardessen)
erhielt von den Grafen von Sternberg städtische Rechte. Im 15. Jahrhundert war
es meist verpfändet, im 16. Jahrhundert in den Händen einer Nebenlinie des
Hauses Lippe in Pyrmont-Spiegelberg.
1613/1640/1647 kam es an Schaumburg-Lippe und
1812 an Lippe. S. Lippe-Alverdissen,
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 350. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ameiden (Herrschaft). Die ursprünglich brederodische Herrschaft A. in den Niederlanden kam 1687 von der Familie Dohna an die Grafen von Lippe (Lippe-Detmold). S. Niederlande. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arnsberg (Grafschaft, Residenz). Um die
Mitte des 11. Jahrhunderts errichtete Bernhard II. von Werl am Schnittpunkt der
Straßen von Köln nach Paderborn und von Essen nach Kassel die „Alte Burg“ bei
A. in Westfalen. Nachdem Lupold von Werl († 1089) die Alte Burg zusammen mit
seinem Erbteil dem Erzstift Köln vermacht hatte, baute Konrad von Werl um 1060
eine neue Burg an der oberen Ruhr, die nach dem Ort A. benannt wurde. Nach ihr
nannte sich vor der Wende des 11. zum 12. Jahrhundert (1082 Konrad von A.) die
Hauptlinie der Grafen von Werl. 1102 verlor Graf Friedrich der Streitbare die
halbe Grafschaft A. mit der Burg A. an das Erzstift Köln, so dass sich die
Grafschaft A. auf das nördliche Sauerland - einschließlich des reichen Klosters
Meschede - beschränkte. 1124/1139 fiel sie über die Erbtochter im Erbweg an die
niederländischen Grafen von Cuyk (Cuijk, Cuyck), die sich von da an nach A.
nannten und die jüngere Linie der Grafen von A. begründeten. Im 12. Jahrhundert
spalteten sie die Grafen von Rietberg ab. 1167 wurden sie vom Erzstift Köln
lehnsabhängig. Ehe sie 1371 ausstarben, verkaufte der letzte Graf Gottfried
1368 die Grafschaft A. an das Erzstift Köln. Sie bildete seitdem den
wichtigsten Bestandteil des Herzogtums Westfalen der Erzbischöfe von Köln. A.
wurde dessen Hauptstadt. 1803 kam A. an Hessen-Darmstadt, 1816 an Preußen, 1946
an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 86; Arnsberg - 700 Jahre Stadt - hg. v. d. Stadtverwaltung Arnsberg,
1938; 150 Jahre Regierungsbezirk Arnsberg. Westfalen zwischen Lippe, Ruhr und Sieg, 1964; Leidinger, P.,
Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Werl, 1965; Hömberg, A. K., Die
Grafen von Arnsberg, 1967; 750 Jahre Arnsberg, hg. v. Arnsberger Heimatbund,
1989; Klueting, H., Arnsberg als Hauptstadt und Wechselresidenz in der Zeit der
Kölner Kurfürsten (1371-1802), 1989; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 17; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 423, 2, 36; Leidinger, P., Die Grafen von
Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980-1124). (in) Das Herzogtum Westfalen 2009, 119;
Gosmann, M., Die Grafen von Arnsberg und ihre Grafschaft, (in) Das Herzogtum
Westfalen, 2009, 119.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berg (Grafen, Herzöge, Grafschaft,
Herzogtum, Großherzogtum). In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erscheint
am Niederrhein ein Geschlecht mit den Leitnamen Adolf, Eberhard und Engelbert,
das sich nach dem Stammsitz B. an der Dhün (Altenberg, vor 1152 als
Zisterzienserabtei gestiftet) benannte, um 1150 ansehnliche Güter (Allod,
Vogtei über die Klöster Werden, Deutz, Siegburg) zwischen Sieg und Lippe innehatte und in enger Verbindung zum Erzstift
Köln stand. Um 1100 erwarb es Güter aus dem Erbe der Grafen von Werl. Seit 1101
führte es den Grafentitel. Von 1133 bis 1288 war der Hauptsitz B. (= Burg an
der Wupper), das bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts Residenz blieb.
1160/1161/1163 teilten sich die Grafen von B. in eine rheinische (B.) und eine
westfälische Linie (Berg-Altena[-Mark], Altena), diese sich am Ende des 12.
Jahrhunderts in einen märkischen und einen isenbergischen Zweig, von denen
Isenberg rasch bedeutungslos wurde, die Grafen von Mark dagegen erhebliches
Gewicht gewannen. Die Grafen von B., die 1176 Güter um Hilden und Haan und
vielleicht um Duisburg und 1189 um Düsseldorf erwarben und mehrfach den Kölner
Erzbischofsstuhl besetzten, starben 1225 in der Hauptlinie (rheinische Linie)
aus. Sie wurden über Irmgard von B. von dem Haus Limburg beerbt, dessen
Angehörige Güter um Duisburg, Mettmann und Remagen gewannen (Hauptort war seit
1280 Düsseldorf). Diese wurden 1348 über die Schwestertochter Margarete von B.
und Ravensberg von dem Haus Jülich beerbt, das die letzten fremden Exklaven
beseitigte (1355 Hardenberg, 1359 Solingen). Seit 1380 war B. Herzogtum. Ihm
wurde die von Margarete von B. vom Vater ererbte Grafschaft Ravensberg
angegliedert. 1423 vereinigte sich B. durch Erbfall mit dem Herzogtum Jülich.
1427 wurde Elberfeld gewonnen. 1511 starb das Haus Jülich (Jülich-Hengebach)
aus und wurde durch die Grafen von der Mark beerbt, die seit 1368 auch in Kleve
(Herzöge von Kleve) herrschten (Vereinigung von Jülich-Berg-Ravensberg mit dem
Herzogtum Kleve-Mark). 1609 erlosch der märkische Zweig (Kleve-Mark) des alten
bergischen Grafenhauses. Nach dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit kam 1614
(endgültig 1666) das katholisch gebliebene B. (mit den Städten Düsseldorf,
Lennep, Wipperfürth, Ratingen,Radevormwald [Rade vor dem Wald], Solingen,
Gerresheim, Blankenberg und Elberfeld, den Ämtern Düsseldorf, Angermund und
Landsberg, Mettmann, Elberfeld, Barmen und Beyenburg, Solingen und Burg,
Schöller, Hilden und Haan [Hahn], Bornefeld und Hückeswagen, Monheim, Mieseloh
[Meiseloh], Porz und Mülheim [Mühlheim], Odenthal [Odendahl], Scheiderhöh
[Scheidenhöh], Lülsdorf [Lüstorf], Steinbach, Löwenburg bzw. Löwenberg
[Leuenberg], den freien Herrschaften Hardenberg und Broich [Bruck] und der
Herrschaft Schöller) mit Jülich an Pfalz-Neuburg, 1685 an Kurpfalz, womit B. Nebenland
wurde, und 1777 mit der Pfalz an Bayern. 1805/1806 an Napoléon I. abgetreten
wurde B. unter dessen Schwager Joachim Murat zusammen mit nassauischen und
preußischen Gebieten Großherzogtum (mit Herzogtum Münster, Grafschaft Mark,
Tecklenburg, Lingen, Reichsabtei Essen, Elten und Werden, insgesamt 315
Quadratmeilen mit 878000 Einwohnern). Dieses wurde in die vier Departements
Rhein, Sieg, Ruhr und Ems eingeteilt und erhielt Verfassung und Verwaltung nach
dem Muster des napoleonischen Frankreich. Auch der Code Napoléon wurde in Kraft
gesetzt. 1809 wurde B. praktisch ein Teil Frankreichs, an das am 10. 12. 1810
Münster, Bentheim, Tecklenburg und Rheda mit insgesamt 87 Quadratmeilen ganz
abgetreten werden mussten. 1813/1814 wurden die französischen Einrichtungen
aufgehoben. 1815 kam B. an Preußen (Rheinprovinz), 1946 das Gebiet zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 323ff.; Wallner 701 WestfälRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3; Die Territorien des Reichs 3, 86;
Goecke, R., Das Großherzogtum Berg 1806-13, 1877; Hengstenberg, H., Das
ehemalige Herzogtum Berg und seine nächste Umgebung, 2. A. 1897; Ilgen, T., Die
ältesten Grafen von Berg und deren Abkömmlinge, die Grafen von Altena
(Isenberg-Limburg und Mark), Zs. d. Berg. Geschichtsvereins 36 (1903), 14ff.;
Schönneshofer, B., Geschichte des Bergischen Landes, 2. A. 1912; Melchers, B.,
Die ältesten Grafen von Berg bis zu ihrem Aussterben, Zs. d. Berg.
Geschichtsvereins 45 (1912), 5ff.; Somya, J., Die Entstehung der Landeshoheit
in der Grafschaft Berg bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, 1926; Lülsdorff, J.
v., Zur Entwicklung der Landeshoheit in den einzelnen Teilen des Herzogtums
Berg, Zs. d. Berg. Geschichtsvereins 70 (1949), 255ff.; Hömberg, A., Geschichte
der Comitate des Werler Grafenhauses, WZ 100 (1950), 9ff.; Hashagen, J. u. a.,
Bergische Geschichte, 1958; Wisplinghoff, E./Dahn, H., Die Rheinlande, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Schmale, F., Die Anfänge der Grafen von
Berg, FS Bosl, K., 1974; Kraus, T., Die Entstehung der Landesherrschaft der
Grafen von Berg bis zum Jahre 1225, 1981; Land im Mittelpunkt der Mächte. Die
Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, 3. A. 1985; Regierungsakte des Großherzogtums
Berg, hg. v. Rob, K., 1992; Lohausen, H., Die obersten Zivilgerichte im
Großherzogtum, 1995; Engelbrecht, J., Das Herzogtum Berg, 1996; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Schmidt, C., Das Großherzogtum Berg, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und
Rezeption, 1999, 162; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 814 (Jülich und Berg); Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 422; Severin-Barboutie, B., Französische
Herrschaftspolitik und Modernisierung, 2008; Geschichte des Bergischen Landes,
hg. v. Gorißen, S. u. a., 2014.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Biesterfeld (Meierei, Herrschaft). Nach dem
Tod Graf Simons VII. von Lippe erhielt dessen
Witwe aus dem Hause Waldeck die kurz zuvor errichtete landesherrliche Meierei
B. im Amt Schwalenberg. Ihr Sohn Jobst Hermann begründete die Linie Lippe-Biesterfeld. Mit Lippe
kam B. am 21. 1. 1947 an Nordrhein-Westfalen. S. Lippe-Biesterfeld.
L.: Reichold, H., Der lippische Thronstreit, 1967.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Borhtergo (Gau zwischen Lippe und Ruhr zwischen Essen und Soest). S.
Brukterergau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Ehrzel bzw.
Erenzell); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 165 Borahtra; Polenz,
P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 41, III, 18, 19, 26, 28,
32, 33 Borhtergo, Borahtrun, Borhtera, Borthari, Porahtani, Bructeri,
‚Brukterergau‘; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und
Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1.
Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 65 Borhtergo.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brake (Burg, Herrschaft). Die Burg B.
bei Lemgo wird erstmals 1306 erwähnt. Zeitweise diente sie als Residenz. Von
1613 bis 1709 war sie Sitz der mit den Ämtern B., Barntrup, Blomberg und
Schieder ausgestatteten Nebenlinie Lippe-Brake.
Über Lippe kam B. 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 349; Süvern, W., Brake, 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bühl (Herrlichkeit). Die Herrlichkeit
Gahlen und B. an der Lippe östlich von Wesel
gehörte zum Herzogtum Kleve (weselscher landrätlicher Kreis). S.
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 317. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cammin (Hochstift, Fürstentum), Kammin.
C. (Kammin) in Pommern wird 1107 als pommersche Herzogsburg der Wilzen erwähnt.
Um 1175 wurde dort nach einer von Otto von Bamberg errichteten Kirche ein Dom
für den Bischof von Pommern erbaut und 1182 übersiedelte der seit 1140 in
Wollin amtierende Bischof von Wollin nach C. (Kammin). Der Sprengel des 1188
dem Papst unmittelbar unterstellten, nach Mainz größten deutschen Bistums
umfasste fast ganz Pommern, Teile Ostmecklenburgs, der Neumark und der
Uckermark. 1240 überließ der Herzog dem Bischof das Land Stargard, 1248 im
Tausch hierfür das Land Kolberg. 1276 musste das Hochstift das Land Lippehne und Schildberg (Schiltberg) an Brandenburg
verkaufen, gewann aber dafür Kolberg. Daraufhin verlegte der Bischof seinen
Sitz nach Kolberg, die Verwaltung des Hochstifts nach Köslin. Vor 1321 erlangte
der Bischof das Land Bublitz. Seit dem Eintritt Pommerns in das Reich im 14.
Jahrhundert wurde der Bischof als Reichsfürst angesehen, 1345, endgültig 1417
und 1521 in die Reichsmatrikel aufgenommen. 1542 wurde die
Reichsunmittelbarkeit bestätigt. Nach der Einführung der Reformation
(1534/1544) und dem Tode des letzten Bischofs amtierten bis 1556 protestantische
Titularbischöfe unter der Hoheit des Herzogs. Danach war das Stift praktisch
eine Sekundogenitur der Herzöge von Pommern. 1648 wurde es säkularisiert und
fiel zur östlichen, 1679 auch zur westlichen Hälfte an Brandenburg. Das
protestantische Domkapitel wurde 1810 aufgelöst. Das Bistum besaß seit dem 13.
Jahrhundert neben Streubesitz um C. (Kammin) zusammenhängende Gebiete um
Kolberg, Köslin und Bublitz, die Brandenburg 1650 gegen eine Abfindung in
Verwaltung übernahm. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste es ein Gebiet von 43
Quadratmeilen. S. Pommern, Polen.
L.: Zeumer 553 II b 41; Wallner 709 ObersächsRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) H/I1; III 22 (1648) G/H1; Die Territorien des Reichs 2,
182; Wehrmann, M., Geschichte Pommerns, 2. A. 1919ff.; Spuhrmann, R.,
Geschichte der Stadt Cammin in Pommern und des Camminer Domkapitels, 2. A.
1924; Müller, G., Das Fürstentum Kammin, 1929; Schulze, B., Besitz- und
siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Ämter und Städte
1540-1800, Beiband zu Schulze, B., Brandenburg, Ämterkarte, 1935; Heyden, H.,
Kirchengeschichte Pommerns, 2. A. 1957; Petersohn, J., Der südliche Ostseeraum
im kirchlich-politischen Kräftespiel vom 10. bis 13. Jahrhundert, 1979;
Urkunden und Regesten zur Geschichte des Templerordens im Bereich des Bistums
Cammin und der Kirchenprovinz Gnesen, neu bearb. v. Irgang, W., 1987; Schmidt,
R., Kammin, LexMA 5 1990, 891f.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 519. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Corvey (gefürstete Reichsabtei, Bistum,
Fürstentum, Residenz). 815/816 gründeten die Vettern Kaiser Karls des Großen
Adalhard und Wala in Hethis (Hethi) in Sachsen bei Neuhaus im Solling als
Propstei des westfränkischen Klosters Corbie an der Somme ein Kloster, das
Kaiser Ludwig der Fromme 822 an seinen endgültigen Ort (Nova Corbeia, C., am
Übergang des Hellweges über die Weser) verlegte. Durch Privilegien und
Schenkungen (826 Eresburg, 834 Meppen) stark gefördert errang es rasch eine
führende Rolle bei der Vermittlung der fränkischen Kultur in das neugewonnene
Sachsen und besaß im 12. Jahrhundert 60 Kirchen zwischen Siegen, Halberstadt
und Bremen. Im Hochmittelalter büßte es diesen Rang freilich wieder ein und verlor
sein Herrschaftsgebiet bis auf einen kleinen Rest im unmittelbaren Umland.
1792/1794 wurde C. zum Fürstbistum erhoben, 1803 säkularisiert. Das weltliche
Fürstentum mit Höxter und 16 Dörfern (5 Quadratmeilen bzw. 275 Quadratkilometer
mit 10000 Einwohnern) kam an den Erbprinzen von Nassau-Oranien
(Oranien-Nassau), 1807 an das Königreich Westphalen und 1815 an Preußen. Aus
dem Domanialgut entstand 1820/1822 das Mediatfürstentum C., das 1834 von
Hessen-Rotenburg an die Fürsten von Hohenlohe-Schillingsfürst (seit 1840
Herzöge von Ratibor, Fürsten von C.) kam. 1946 fiel C. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 332f.; Zeumer 552 II a 35; Wallner WestfälRK 27; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648), III 38 (1789) B3; Richtering,
H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Abhandlungen zur Corveyer Geschichtsschreibung,
hg. v. Philippi, F., 1906ff.; Thiele, K., Beiträge zur Geschichte der
Reichsabtei Corvey, 1928; Rave, W., Corvey, 1958; Kunst und Kultur im Weserraum
800-1600. Ausstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Corvey 1966, Bd. 1ff.;
Kaminsky, H., Studien zur Geschichte der Abtei Corvey in der Salierzeit, Diss.
phil. Köln 1968; Kaminsky, H., Studien zur Reichsabtei Corvey in der
Salierzeit, 1972; Föllinger, G., Corvey - Von der Reichsabtei zum Fürstbistum,
1978; Die alten Mönchslisten und die Traditionen von Corvey Teil 1, neu hg. v.
Honselmann, K., 1982; Prinz, J., Die Corveyer Annalen, 1982; Der Liber vitae
der Abtei Corvey, hg. v. Schmid, K./Wollasch, J., 1983; Kaminsky, H./Fahlbusch,
F., Corvey, LexMA 3 1986, 295ff.; Metz, W., Corveyer Studien. Die älteren
Corveyer Traditionen und ihre Personen, Archiv f. Diplomatik 34, (1988);
Annalium Corbeiensium continuatio saeculi XII, bearb. v. Schmale-Ott, I., 1989;
Wiesemeyer, H., Corvey, 1990; Schütte, L., Die alten Mönchslisten und die
Traditionen von Corvey, 1992; Krüger, K., Studien zur Corveyer
Gründungsüberlieferung, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 648, 1, 2, 119.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Detmold (Stadt, Herrschaft). 783
erscheint D. am Osning erstmals (Theotmelli, „Dingplatz”). Vermutlich erhob
Bernhard III. von Lippe († 1265) den Ort zur
Stadt. Seit 1613 war D. Regierungssitz von Lippe.
1946 kam es in Lippe(-Detmold) zu
Nordrhein-Westfalen. S. Lippe-Detmold.
L.: Wolff 349; Geschichte der Stadt Detmold, 1953; Kittel, E., Geschichte des
Landes Lippe, 1957; Fleischhack, E., Literatur
über die Stadt Detmold, 1985; Detmold in der Nachkriegszeit, hg. v. Müller, W.
u. a., 1994; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 138.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deutscher Bund (Staatenbund). Zum
Deutschen Bund (8. 6. 1815-23./24. 8. 1866) zählten folgende (zunächst 38)
überwiegend mit dem Untergang des Heiligen römischen Reiches am 6. 8. 1806
selbständig gewordene deutsche Staaten: Kaiserreich: Österreich (mit den zuvor
zum Heiligen römischen Reich gehörigen Gebieten); Königreiche: Preußen (mit den
zuvor zum Heiligen römischen Reich gehörigen Gebieten), Bayern, Sachsen,
Hannover (bis 1837 in Personalunion mit Großbritannien), Württemberg;
Kurfürstentum: Hessen(-Kassel); Großherzogtümer: Baden, Hessen(-Darmstadt),
Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg,
Sachsen-Weimar(-Eisenach), Luxemburg (in Personalunion mit Niederlande);
Herzogtümer: Holstein und Lauenburg (bis 1864 in Personalunion mit Dänemark),
Nassau, Braunschweig, Sachsen-Gotha (bzw. Sachsen-Gotha-Altenburg, 1825 erloschen),
Sachsen-Coburg (bzw. Sachsen-Coburg-Saalfeld, seit 1826 Sachsen-Coburg und
Gotha [Sachsen-Coburg-Gotha]), Sachsen-Meiningen (seit 1826 mit Saalfeld und
Hildburghausen), Sachsen-Hildburghausen (bis 1826), Sachsen-Altenburg (seit
1826, aus Sachsen-Hildburghausen), Anhalt-Dessau (seit 1863 Anhalt),
Anhalt-Köthen (1847 erloschen), Anhalt-Bernburg (1863 erloschen), Limburg (1839
aufgenommen, in Personalunion mit Niederlande); Landgrafschaft: Hessen-Homburg
(1817 aufgenommen); Fürstentümer: Waldeck, Lippe(-Detmold),
Schaumburg-Lippe, Schwarzburg-Rudolstadt,
Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie,
Hohenzollern-Hechingen (1849 an Preußen), Hohenzollern-Sigmaringen (1849 an
Preußen), Liechtenstein; Freie Städte: Lübeck, Bremen, Hamburg, Frankfurt. 1817
wurde die Landgrafschaft Hessen-Homburg als 39. Mitglied aufgenommen. 1825
starb Sachsen-Gotha-Altenburg aus, wobei 1826 Sachsen-Gotha an
Sachsen-Coburg-Saalfeld kam, das Saalfeld an Sachsen-Meiningen abgab und zu
Sachsen-Coburg-Gotha wurde, und Altenburg an Hildburghausen gelangte, das zu
Sachsen-Altenburg wurde und Hildburghausen an Sachsen-Meiningen abgab. 1839
wurde das in Personalunion mit Niederlande stehende Herzogtum Limburg zum
Ausgleich für wallonische, nach der belgischen Revolution in Belgien
eingegliederte Teile Luxemburgs aufgenommen, wobei das Großherzogtum Luxemburg
im Deutschen Bund verblieb. 1847 fiel Anhalt-Köthen als Erbe an Anhalt-Dessau
und Anhalt-Bernburg. Von 1848 bis 1851 wurde das ganze Gebiet Preußens (mit Ostpreußen,
Westpreußen und Posen) vorübergehend Teil des Deutschen Bundes. 1849 kamen
Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen durch Abdankung zu Preußen.
1863 fiel Anhalt-Bernburg als Erbe an Anhalt-Dessau (Anhalt): 1864 kam
Schleswig (aus Dänemark) in den Deutschen Bund, wobei Schleswig-Holstein von
Preußen und Österreich gemeinsam verwaltet wurde.
L.: Deutscher Bund und deutsche Frage, hg. v. Rumpler, H., 1990; Müller, J.,
Deutscher Bund und deutsche Nation 1848-1866, 2005. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dortmund (Reichshof, Reichsstadt).
Zwischen 881 und 884 wird an einer wichtigen Straßenkreuzung des Rhein und
Weser verbindenden Hellwegs der vielleicht in Anlehnung an einen karolingischen
Königshof und späteren Grafenhof entstandene Ort Throtmanni, Trutmundi,
Trutmania, erwähnt. 990 besaß er Marktrecht. Bereits 1152 war er vielleicht
befestigt (lat. Tremonia). Seit 1226 ist D. als einzige westfälische
Reichsstadt bezeugt. Sie wurde Mitglied der Hanse und unter Überflügelung
Soests Vorort des gemeinen Kaufmanns von Westfalen. Sie erwarb, nachdem die
Familie der Grafen von D. 1316 in männlicher Linie erloschen war, 1343 und 1504
jeweils eine Hälfte der umliegenden Grafschaft mit 1,5 Quadratmeilen bzw. 77
Quadratkilometern und 80 Dörfern, geriet 1388/1389 aber (nach 1248 wie 1301
erfolgten Verpfändungen an das Erzstift Köln und die Grafen von der Mark) in
Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof von Köln und den Grafen von der Mark
(Große Dortmunder Fehde), durch die sie wirtschaftlich erheblich geschwächt
wurde. 1514 bestätigte Kaiser Maximilian I. die Reichsunmittelbarkeit. Von 1523
bis 1570 drang die Reformation ein. 1567 ging Brackel (Brakel) an Kleve-Mark
verloren. 1803 kam das 2,3 Quadratmeilen große zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis zählende D. mit 6.000 Einwohnern an Nassau bzw. Nassau-Oranien
(Nassau-Oranien-Fulda), 1808 zum Großherzogtum Berg (Sitz des Präfekten des
Ruhrdepartements), 1815 zu Preußen (Provinz Westfalen), das schon lange den
Erwerb angestrebt hatte, und damit 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 371; Zeumer 552ff. III a 12; Wallner 704 WestfälRK 38; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III
38 (1789) B2; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Mallinckrodt, A., Versuch über die
Verfassung der kayserlichen und des Heiligen Römischen Reiches freyer Stadt
Dortmund, Bd. 1f. 1795; Dortmunder Urkundenbuch, bearb. v. Rübel, K.,
Geschichte der Grafschaft und der freien Reichsstadt Dortmund, Bd. 1 1917;
Heimatatlas für Dortmund, hg. v. Frommberger, A., 1961; Winterfeld, L. v.,
Geschichte der freien Reichs- und Hansestadt Dortmund, 7. A. 1981; Mämpel, A.,
Bergbau in Dortmund, 1963; Dortmund. Westfälische Großstadt im Revier. Bilder
aus und über Dortmund, Westfalen und das Ruhrgebiet 1947-67, bearb. v. Bieber,
H./Hüser, F., 2. A. 1968; Dortmund. 1100 Jahre Stadtgeschichte, hg. v.
Luntowski, G./Reimann, N., 1982; Reimann, N., In burgo Tremonia. Pfalz und Reichsstadt
Dortmund in der Stauferzeit, Bll. f. dt. LG. 120 (1984); Thier, D., Melius
Hereditati, 1987; Zeit-Räume, bearb. v. Schilp, T., 1989; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 158; Stadtführer Dortmund im Mittelalter, hg. v.
Schilp, T./Welzel, B., 2. A. 2006; Dortmund und die Hanse, hg. v. Schilp, T. u.
a., 2012. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dreingau (Dreni, Gau zwischen Lippe und Oberlauf der Ems, Reinidi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Liesborn);
Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 285; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961II, 69, 95f., III,
31 Dragini, 303 Reinidi; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Sülsen,
Berl, Wettenorf, Elmenhorst, Arenhorst, Eickenbeck, Bracht, Ossenbeck,
Grentrup, Drensteinfurt, Ascheberg, Forsthövel, Walstedde, Panick, Horn,
Nordkirchen, Südkirchen, Evenkamp, Ramshövel, Oelde, Halene, Sünninghausen,
Tellegey, Guissen, Elker, Gemmerich, Holtmar, Dalmer, Düllo, Dasbeck, Assen,
Liesborn, Werne, Herzfeld).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Drewergau (Gau um Drewer zwischen Lippe und Ruhr, Treueresga, Threveresga)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Drewer);
Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 286; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 33, IV, 16
Threveresga. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Erpesfeld (Arpesfelt, Gau südlich der
oberen Lippe, Arpesfelt, Erpesfelt, Erpsfeld)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Hoinkhausen);
Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 328; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II 58, IV, 11f.,
16 Arpesfeld. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Freckenhorst (Stift). Gegen 856 gründeten die
sächsischen Adligen Everward und Geva das 860/861 erstmals sicher genannte
Kanonissenstift F. bei Warendorf. Seine umfangreichen Güter wurden im 11.
Jahrhundert im altsächsischen Freckenhorster Heberegister beschrieben und
umfassten bei seiner Aufhebung 1811 noch mehr als 250 Bauernhöfe. Schutzherren
waren zunächst die Herren von F., seit 1190/1191 die von der Lippe und seit 1365 auf Grund der Herrschaft Rheda die
Grafen von Tecklenburg. 1803 fiel das zeitweise zur Reformation neigende, im
17. Jahrhundert aber wieder der katholischen Religion zugeführte Stift an Preußen.
1811 wurde es von Frankreich aufgehoben. Über Preußen kam F. 1946 an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Breede, L./Nolde, H., 1100 Jahre Freckenhorst, 1951; Ruppert, G.,
Freckenhorst, LexMA 4 1989, 883f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gestercan (Gau zwischen Lippe und Ruhr)
L.: Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Gahlen).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hessen (Grafschaft, Landgrafschaft,
Land, Bundesland). In unsicherem Zusammenhang mit dem zwischen Lahn, Main,
Werra, Fulda und Eder bezeugten germanischen Stamm der (fränkischen?) Chatten
erscheint im 8. Jahrhundert für einen kleinen Stamm an der unteren Fulda der
Name Hessi (738). Unabhängig hiervon geriet dieser Raum seit dem 4. Jahrhundert
in den Einflussbereich der Franken, die seit dem 6. Jahrhundert in das von
ihnen bald dicht besiedelte Rhein-Main-Gebiet eindrangen und anschließend unter
Übernahme und Ausbau der Festungen Glauburg, Amöneburg, Christenberg und
Büraburg nach Nordosten gegen die Sachsen vorstießen. Durch Bonifatius wurde
das Gebiet seit der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts christianisiert (723
Fällung der Donareiche bei Hofgeismar). Die drei wichtigsten Klöster Fritzlar,
Hersfeld und Fulda wurden noch im 8. Jahrhundert Reichsabteien. Das den
Rupertinern um die Mitte des 9. Jahrhunderts folgende Grafenhaus der Popponen
oder Konradiner stand so fest in karolingischer Tradition, dass es nach
erfolgreicher Auseinandersetzung mit den Babenbergern beim Aussterben der Karolinger
911 mit Konrad I. für kurze Zeit zur Königswürde gelangte. Unter den
sächsischen Ottonen wurde das Gebiet durch Grafen verschiedener Herkunft im
Auftrag des Königs verwaltet und die konradinische Stellung vermindert. Unter
den Saliern hatten die aus dem schwäbisch-alemannischen Raum kommenden Grafen
Werner, die als Bannerträger des Reichsheeres eine hohe Reichsstellung
einnahmen, die Grafschaft inne (1024-1121). Seit Anfang des 12. Jahrhunderts
trat der Erzbischof von Mainz mit immer größeren Erwerbungen hervor, brachte
Amöneburg, Fritzlar und Hofgeismar an sich und war Lehnsherr der Grafschaft H.
1121 übernahmen als Erben der Grafen Werner die Gisonen (Grafen von
Gudensberg), 1122 über die gisonische Erbtochter Hedwig die Ludowinger die
Grafschaft. 1130 wurden die Ludowinger Landgrafen von Thüringen und behandelten
H. (Gebiet um Gudensberg südwestlich von Kassel und Maden, dem Sitz des
Hauptgerichts der Grafschaft H., im Gegensatz zum Gebiet um Marburg, das
zunächst Land an der Lahn hieß,) als Nebenland, so dass im Norden allmählich
eine Reihe verhältnismäßig selbständiger Herrschaften und Grafschaften
entstehen konnte (Ziegenhain, Waldeck, Wittgenstein, Nassau, Diez, Runkel,
Limburg, Katzenelnbogen, Eppstein), während im Rhein-Main-Gebiet die Staufer eine
unmittelbare Reichsherrschaft aufzubauen versuchten, die nach dem Interregnum
(1254-1273) in zahlreiche Kleinherrschaften zerfiel (u. a. Hanau, Solms,
Büdingen). 1247 starben die ludowingischen Landgrafen von Thüringen mit
Landgraf Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. Landgräfin Sophie (Tochter Landgraf
Ludwigs von Thüringen, Gemahlin Heinrichs von Lothringen und Brabant, Nichte
Landgraf Heinrich Raspes) vermochte im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg
(1247-1264) mit dem Hause Wettin (Markgrafen von Meißen) und gegen den
Widerstand des Erzbischofs von Mainz H. als eigene Landgrafschaft mit Sitz in
Kassel von Thüringen zu lösen und mit den Werrastädten Eschwege und
Witzenhausen für ihren 1244 geborenen Sohn Heinrich das Kind zu behaupten, der
1265 zu den bisherigen Gütern zwischen Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege,
Wanfried, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und Biedenkopf einen Teil der
Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen von Tübingen erwarb und sich
seinerseits in langen Kämpfen gegen den Erzbischof von Mainz durchsetzte. Am
11. 5. 1292 wurden die Landgrafen von H. durch König Adolf von Nassau auf Grund
der Eschweger Güter in den Reichsfürstenstand erhoben. Nach zahlreichen
kleineren Erwerbungen im 13. Jahrhundert (1294 Schartenberg, 1297 Grebenstein)
und im 14. Jahrhundert (1305 Trendelburg, 1306 Wanfried, 1330 (Hofgeismar)
Geismar, 1350 Kirchhain, 1350 Spangenberg, 1358 Romrod, 1365 Tannenberg) erlitt
der Aufstieg Hessens, das 1308 bis 1311 kurzfristig in Oberhessen und
Niederhessen geteilt war, im 14. Jahrhundert durch andauernde Kämpfe mit dem
Adel einen schweren Rückschlag, dem es durch die von Kaiser Karl IV. bestätigte
Erbverbrüderung mit den Markgrafen von Meißen (Kursachsen) vom 9. 6. 1373
begegnete, durch welche die ganze Landgrafschaft reichslehnbares Fürstentum
wurde. Zugleich wurden die H. durchsetzenden Gebiete der Grafen von Dassel,
Bilstein, Everstein und Itter und der Herren von Treffurt allmählich
aufgesogen. Unter Landgraf Ludwig I. (1413-1458) gelang es 1439, die
Erbvereinigung mit der Grafschaft Wittgenstein zu vollziehen, die Grafschaften
Waldeck (1431/1438), Lippe (1449) und Rietberg
in Westfalen (1456) zu hessischen Lehen zu machen, die Herrschaft Schöneberg zu
erwerben sowie die Grafschaft Ziegenhain an der mittleren Schwalm und der
oberen Nidda, die zwischen den hessischen Gütern (Oberhessen um Marburg,
Niederhessen um Kassel) gelegen hatte, zu erwerben (1437/1450). Nach der
Mainzer Stiftsfehde von 1461 bis 1463 musste der Erzbischof von Mainz die
mainzischen Güter (Hofgeismar, Schöneberg, Gieselwerder, Battenberg,
Kellerberg, Rosenthal (Rosental), Mellnau (Melnau), halb Wetter) an H.
verpfänden und 1583 außer Amöneburg-Neustadt und Fritzlar-Naumburg aufgeben.
1432 geriet die Reichsabtei Hersfeld, 1438 Fritzlar und 1434 Corvey unter
hessische Schutzherrschaft. Bis ins 16. Jahrhundert kamen auch Fulda und
Arnsburg unter kaiserliche Vormundschaft. 1479 fiel durch Heirat die Grafschaft
Katzenelnbogen an, durch die H. den Rhein (Rheinfels, Sankt Goar, Braubach) und
den Main (Rüsselsheim, Darmstadt) erreichte. Die 1458 erfolgte Teilung Hessens
in Hessen-Marburg und Hessen-Kassel, während der das große hessische Landgesetz
von 1497 (Hessen-Marburg) und 1500 (Hessen-Kassel) aufgezeichnet wurde, war nur
vorübergehend (bis 1500). 1524 trat Philipp der Großmütige zum Luthertum über,
1526 wurde die Reformation eingeführt, 1527 die Universität Marburg als erste
protestantische Universität gegründet und wurden zugleich die hessischen
Klöster säkularisiert. Nach dem Tode Philipps des Großmütigen (1567) wurde
allerdings H. unter seine vier Söhne aufgeteilt. Wilhelm IV. erhielt
Hessen-Kassel mit rund 88 Quadratmeilen (etwa die Hälfte Hessens), Ludwig IV.
Hessen-Marburg (etwa ein Viertel Hessens), Philipp der Jüngere mit ca. 1300
Quadratkilometern und 20000 Einwohnern Hessen-Rheinfels und Georg I.
Hessen-Darmstadt (etwa je ein Achtel Hessens). Philipp der Jüngere starb 1583
erbenlos. Seine Güter wurden unter Hessen-Kassel (Niedergrafschaft
Katzenelnbogen), Hessen-Marburg (Lissberg, Ulrichstein, Itter) und
Hessen-Darmstadt (Schotten, Stornfels, Homburg vor der Höhe) aufgeteilt. 1604
starb Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Von seinen Gütern fiel nach langjährigen
Auseinandersetzungen 1648/1650 die nördliche Hälfte mit Marburg an
Hessen-Kassel, die südliche an Hessen-Darmstadt. Hessen-Kassel erhielt den
Vorrang im Reichstag. Hessen-Darmstadt, das 1607 die Landesuniversiät Gießen
gründete und von dem sich von 1609 bis 1643 Hessen-Butzbach und 1622 das 1866
erloschene Hessen-Homburg abzweigten, erwarb 1736 die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine
Mittel. 1803 erreichte es im Reichsdeputationshauptschluss zum Ausgleich des
Verlustes von Hanau-Lichtenberg (40 Quadratmeilen mit 100000 Einwohnern) Teile
des Erzstiftes Mainz und der Pfalz, das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum
Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) sowie Friedberg (insgesamt 100
Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das Land nunmehr 175
Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es Wimpfen
ein. 1806 fielen die Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an
das in die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte Land.
Der Beitritt zum Rheinbund brachte 1806 die Erhebung zum Großherzogtum. 1815
erhielt Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das Fürstentum
Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz.
Insgesamt umfasste das Land damit 152,75 Quadratmeilen mit 720000 Einwohnern.
Seit 1816 nannte sich der Landesherr Großherzog von H. und bei Rhein. 1866
musste Hessen-Darmstadt das seit 1622 einer Nebenlinie zugehörige
Hessen-Homburg sowie die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und
sich dem Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des
Deutschen Reiches. Von 1918 bis 1945 war Hessen-Darmstadt unter dem Namen
Volksstaat H. ein Freistaat, in dem 1933 die Nationalsozialisten die Macht
übernahmen. Das unter dem Sohn Wilhelms IV., Moritz, 1604 calvinistisch
gewordene Hessen-Kassel, von dem sich Hessen-Rotenburg, Hessen-Eschwege (bis
1655), Hessen-Philippsthal (1686-1713) und Hessen-Barchfeld abzweigten, erwarb
1647/1648 die Grafschaft Schaumburg, 1648 Hersfeld sowie 1736 die Grafschaft
Hanau-Münzenberg. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte es
außer der Kurfürstenwürde (Kurhessen) nur einzelne mainzische Güter. 1807 wurde
es mit 145 Quadratmeilen und 393000 Einwohnern von Frankreich besetzt und
weitgehend dem Königreich Westphalen einverleibt. 1813/1815 wurde es
wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen das
Hochstift Fulda und 1816 Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der
Landesherr trotz Untergangs des Heiligen römischen Reiches und der dazu
gehörigen Kaiserwahl bei. Am 1. 8. 1866 wurde Hessen-Kassel infolge seines
Übertritts auf die österreichische Seite von Preußen annektiert
(Regierungsbezirk Kassel der Provinz Hessen-Nassau). Am 19. 9. 1945 wurden die
preußischen Provinzen Nassau (Hessen-Nassau) und Kurhessen (ohne die Kreise
Sankt Goarshausen, Unterlahn [Unterlahnkreis], Unterwesterwald
[Unterwesterwaldkreis] und Oberwesterwald [Oberwesterwaldkreis], die zu
Rheinland-Pfalz kamen,) auf eigenen Wunsch durch Proklamation der
amerikanischen Militärregierung mit den rechtsrheinischen Teilen des
Volksstaates H. zu Großhessen vereinigt. Großhessen wurde am 1. 12. 1946 in
Land H. umbenannt. Die Familie der Landgrafen von Hessen erlosch 1875 im Zweig
Hessen-Kassel und 1968 im Zweig Hessen-Darmstadt, lebt aber in den Linien
Hessen-Rumpenheim und Battenberg/Mountbatten fort.
L.: Wolff 251ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66
(1378) E3, II 78 (1450) F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 254; Dilich, W.,
Synopsis descriptionis totius Hassiae, hg. v. Rener, M. u. a., 2012; Sammlung
fürstlicher Landesordnungen, Bd. 1ff. 1767ff.; Wenck, H., Hessische
Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1783ff.; Rommel, C. v., Geschichte von Hessen, Bd.
1-10 1820ff.; Landau, G., Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Bd.
1ff. 1832ff., Neudruck 2000; Rehm, F., Handbuch der Geschichte beider Hessen,
1842ff.; Baur, L., Urkunden aus dem großherzoglich hessischen Haus- und
Staatsarchiv, Bd. 1ff. 1846ff.; Ewald, L., Historische Übersicht der
Territorialveränderungen der Landgrafschaft Hessen und des Großherzogtums
Hessen, 1872; Knetsch, K., Das Haus Brabant, Genealogie der Herzöge von Brabant
und der Landgrafen von Hessen, Teil 1f. Bd. 1ff. 1918ff.; Karte vom Großherzogtum
Hessen 1823-1850.-Niveaukarte vom Kurfürstentum Hessen 1840-1861,-Karte vom
Kurfürstentum Hessen, 1840-1855, neu hg. v. Hess. Landesvermessungsamt, o. J.;
Diehl, W., Hassia Sacra, Bd. 1-11 1921ff.; Klibansky, E., Die topographische
Entwicklung der kurmainzischen Ämter in Hessen, 1925; Reimer, H., Historisches
Ortslexikon von Kurhessen, 1926; Dilich, W., Landtafeln hessischer Ämter
zwischen Rhein und Weser nach dem Originalen, hg. v. Stengel, E., 1927,
Schriften des Landesamts für gesch. Landeskunde 5 (1927), Einleitung
neugedruckt bei Stengel, E., Abhandlungen und Untersuchungen zur hessischen
Geschichte, 1960; Classen, W., Die kirchliche Organisation Alt-Hessens im
Mittelalter samt einem Umriss der neuzeitlichen Entwicklung, 1929; Falk, H.,
Die kurmainzische Beamtenorganisation in Hessen und auf dem Eichsfelde bis zum
Ende des 14. Jahrhunderts, 1930; Wollheim, S., Staatsstraßen und
Verkaufspolitik in Kurhessen von 1815 bis 1840, 1931; Gundlach, F., Die
hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, Bd. 1f. 1931ff.; Müller, W.,
Hessisches Ortsnamenbuch, Bd. 1 Starkenburg, 1937, Neudruck 1972; Kleinfeldt,
G./Weirich, H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im
oberhessisch-nassauischen Raum, 1937; Helbig, B., Das Amt Homberg an der Efze,
1938; May, K., Territorialgeschichte des Oberlahnkreises, 1939; Keyser,
E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch, 1939-1974, Band 3 Teilband 1; Müller, W.,
Die althessischen Ämter im Kreis Gießen. Geschichte ihrer territorialen
Entwicklung, 1940; Krummel, W., Die hessischen Ämter Melsungen, Spangenberg,
Lichtenau und Felsberg, 1941; Kürschner, W., Das Werden des Landes Hessen,
(1950); Blume, H., Das Land Hessen und seine Landschaften, 1951; Dülfer, K.,
Fürst und Verwaltung. Grundzüge der hessischen Verwaltungsgeschichte vom 16. bis
19. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 3 (1953); Werle, H., Das Territorialbild
Rheinhessens um 1550, Mitteilungsblatt zur rheinhess. Landeskunde 3 (1954);
Zinn, G./Stein, E., Die Verfassung des Landes Hessen, Bd. 1ff. 1954ff.;
Kleeberger, E., Territoralgeschichte des hinteren Odenwaldes, 1958; Kellner,
W., Landrecht und Landesgeschichte, Betrachtungen zu einer hessischen
Rechtskarte für 1792, Hess. Jb. für LG. 9 (1959); Demandt, K., Geschichte des
Landes Hessen, 1959, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Geschichtlicher Atlas von
Hessen, bearb. v. Uhlhorn, F., 1960ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 9, 12, 26, II, 13, 15, 21, 22, 35, 41, 50, III, 10, 27,
33, IV, 8; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes
Hessen, 1961; Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 4: Hessen,
hg. v. Sante, G., 2. A. 1967; Demandt, K., Schrifttum zur Geschichte und
geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965ff.; Demandt, B., Die
mittelalterliche Kirchenorganisation in Hessen südlich des Mains, 1966;
Niemeyer, W., Der Pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968; Historisches
Gemeindeverzeichnis für Hessen, H. 1: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967,
H. 2: Gebietsänderungen der hessischen Gemeinden und Kreise 1834-1967, 1968;
Weigt, T., Das Landrecht der vier Herren Gebrüder, 1972 (Diss. jur. Göttingen);
Lennarz, U., Die Territorialgeschichte des hessischen Hinterlandes, 1973;
Crusius, E., Der Kreis Alsfeld, 1975; Ruppel, H./Müller, K., Historisches
Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehemaligen Großherzogtums und Volksstaats
Hessen, 1976; Weiss, Ulrich, Die Gerichtsverfassung in Oberhessen bis zum Ende
des 16. Jahrhunderts, 1978; Demandt, K., Der Personenstaat der Landgrafschaft
Hessen im Mittelalter, 1981; Krüger, K., Finanzstaat Hessen 1500-1567.
Staatsbildung im Übergang vom Domänenstaat zum Steuerstaat, 1981; Die
Geschichte Hessens, hg. v. Schultz, U., 1983; Hessisches Gemeinde-Lexikon,
1983; Hessen im Frühmittelalter, hg. v. Roth, H./Wamers, E., 1984;
Geschichtlicher Atlas von Hessen. Text- und Erläuterungsband, hg. v. Schwind,
F., 1984; Lilge, H., Hessen in Geschichte und Gegenwart, 1986; Das Werden des
Landes Hessen, hg. v. Heinemeyer, W., 1987; Hessischer Flurnamenatlas, hg. v.
Ramge, H., 1987; Wolff, F./Engel, W., Hessen im Bild alter Landkarten, 1988;
Franz, E. u. a., Gerichtsorganisation in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen
im 19. und 20. Jahrhundert., 1989; Demandt, K., Regesten der Landgrafen von
Hessen, 1989; Hessische Landtagsabschiede, Bd. 1ff. 1989ff.; Eckhardt, W.,
Appellation in den zweiherrischen Gebieten Oberhessens im 16. Jahrhundert,
Hess. Jb. f. LG. 42 (1992), 117ff.; Hessisches Gemeinde-Lexikon. Stather, E.,
Die hessischen Städte, Gemeinden und Landkreise in Kurzporträts, 1993; Handbuch
der hessischen Geschichte 4 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen
Reich (1806) 1815 bis 1945, Seier, H. u. a., Lieferung 1ff. 1998ff.; Handbuch
der hessischen Geschichte 4 Hessen im Deutschen bund und im neuen Deutschen
Reich (1806) 1815 bis 1945 Teilband 2 Berding, H., Die hessischen Staaten bis
1945, 2003; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, )2; Wegner, K.,
Kurhessens Beitrag für das heutige Hessen, 1999; Hessen, hg. v. Heidenreich, B.
u. a., 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 108, 807; Franz, E., Das Haus Hessen, 2005;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 434; Hesse, C., Amtsträger der
Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E.
u.a.,2010; Handbuch der hessischen Geschichte, Bd. 1 hg. v. Speitkamp, W.,
2010; . Gerichtsstätten in Hessen
(http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/gst), bearb. v. Eckhardt,
Wilhelm A., 2012; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 255ff.; Das Land Hessen,
hg. v. Röming, A. u. a., 2014; Handbuch der hessischen Geschichte Band 3
Ritter, Grafen und Fürsten – weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca.
900-1806, hg. V. Speitkamp, W. , 1014.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Huetigo (Gau in Lippe,
Hwetiga, Uetego, Waizagawi) s. Wetigau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 Huetigo
(Schieder); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96
Hwetiga, 309 Waizagawi, 310; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im
karolingischen Reich, 1963, 9.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hwetiga (Gau in Lippe,
Huetigo, Waizagawi). S. Wetigau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 Huetigo
(Schieder); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96
Hwetiga, 309 Waizagawi 310; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im
karolingischen Reich, 1963, 9. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lemgo (Reichsstadt?, freie Stadt?).
Der Name taucht zunächst als Gaubezeichnung auf (1005 Limgauwe), seit 1149 auch
als Name einer vielleicht schon im 9. Jahrhundert angelegten Siedlung.
Stadtherren der um 1190 nördlich der Bega gegründeten Stadt waren die Edlen von
der Lippe. Von ihnen wusste sich die Stadt
zeitweise zu lösen. Dabei erwarb sie eine eigene Blutgerichtsbarkeit. 1521
wurde sie in die Reichsmatrikel aufgenommen. 1609 widersetzte sie sich
erfolgreich der Einführung des Calvinismus. 1947 kam L. in Lippe zu Nordrhein-Westfalen. S. Limga.
L.: Wolff 349; Meier-Lemgo, K., Geschichte der Stadt Lemgo, 2. A. 1962; 800
Jahre Lemgo, 1990; Hemann, F., Lemgo, LexMA 5 1991, 1870.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe (Grafschaft, Fürstentum). 1123
erscheint im alten Stammesherzogtum Sachsen ein westfälisches Adelsgeschlecht,
das die Vogtei über Kloster Geseke und die Grafschaftsrechte im Hafergau bzw.
Havergau, Limgau, Aagau und Thiatmelligau innehatte und sich nach seinem
Allodialgut an der oberen L. edle Herren zur L. nannte. Als Anhänger Herzog
Heinrichs des Löwen vermehrten sie ihre Güter (um 1184/1185 Gründung Lippes bzw. Lippstadts um 1190 Lemgos, 1192
Falkenbergs). 1190 erheirateten sie die Herrschaft Rheda. Weiter erlangten sie
Rechte über das Stift Enger und östlich des Osnings bzw. Öslings.
1323/1325/1358 gewannen sie durch Heirat einen Großteil der Grafschaft
Schwalenberg (Ämter Schwalenberg und Oldenburg, Kloster Falkenhagen), 1323
durch Kauf das spätere Amt Varenholz und 1399/1400/1405 als Pfand die
Grafschaft Sternberg mit Salzuflen. 1365 ging Rheda als Folge der Landesteilung
von 1344 an Tecklenburg verloren, 1376 musste die Stadt L. (später Lippstadt)
verpfändet werden, woraus sich 1445 eine Gemeinschaftsherrschaft mit
Kleve-Mark, später Preußen (bis 1850) ergab. 1449 erlangte Hessen über
verschiedene, 1517 über alle Gebiete die Lehnsherrschaft, 1528/1529 erhielten
die seit 1413 nachweisbar reichsständischen, seit 1512 dem
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugehörigen Edelherren den
Reichsgrafenstand. 1530/1536 schloss sich das 1448 etwa 21000 und 1590 etwa
35000 Einwohner zählende Land unter dem Einfluss Hessens der Reformation, 1605
dem Calvinismus an. 1614/1621 entstanden durch Bildung von Nebenlinien die
gräflichen Linien Lippe-Detmold (mit Detmold,
Sternberg, Enger, Sassenberg, Aholz, Schwalenberg, Stoppelberg, Oldenburg,
Varenholz, Falkenberg, die Hälfte Lippstadts]), Lippe-Brake
und Lippe-Alverdissen (in der Herrschaft
Sternberg mit Lipperode und Alverdissen), das
1640 über Graf Philipps von der Lippe-Alverdissen
Schwester, die Mutter des letzten, 1640 verstorbenen Grafen von Schaumburg
einen Teil der Grafschaft Schaumburg erlangte und die Grafschaft Schaumburg-Lippe begründete. Von Lippe-Detmold
zweigte sich 1671 ohne Landeshoheit die Nebenlinie Lippe-Biesterfeld,
von dieser 1736/1762 Lippe-Weißenfeld ab. 1687
wurde durch Heirat die Herrschaft Ameiden erworben. Lippe-Brake
erlosch 1709 und fiel an Lippe-Detmold. Die
Grafen von Lippe-Detmold, die dem westfälischem
Reichsgrafenkollegium angehörten, wurden (1720) in den Reichsfürstenstand
erhoben, führten diesen Titel aber erst seit 1789. 1763 erwarb Lippe-Detmold durch Kauf die Herrschaften Lippe-Biesterfeld und Lippe-(Biesterfeld-)Weißenfeld.
1806 und 1815 konnte die Mediatisierung verhindert werden. Am 8. 6. 1815 trat (Lippe-Detmold als) L. dem Deutschen Bund bei.
1819/1820 scheiterte der Versuch einer Verfassungsgebung am Widerstand der
Stände. Ein erstes landständisches Grundgesetz kam 1836 zustande, wurde 1849
liberalisiert, 1853 restauriert und 1876 und 1912 modernisiert. 1866 trat L.
dem Norddeutschen Bund bei. Nach dem Aussterben der Detmolder Linie (20. 7.
1895) folgte 1905 nach zehnjährigem Erbfolgestreit mit Schaumburg-Lippe die verwandtschaftlich nähere Linie Lippe-Biesterfeld. Am 12. 11. 1918 dankte der Fürst
des um 1900 etwa 1215 Quadratkilometer und 138000 Einwohner umfassenden Staates
ab. Am 21. 12. 1920 erhielt L. eine neue Verfassung. 1933 wurde es dem
Gauleiter von Westfalen-Nord unterstellt. Am 21. 1. 1947 wurde es von der
britischen Besatzungsmacht Nordrhein-Westfalen zugeteilt. In dem am 12. 10.
1949 in Detmold eingerichteten Landesverband L. blieb ein Rest lippescher
Eigenstaatlichkeit erhalten.
L.: Wolff 348ff.; Zeumer 554 II b 63, 8; Wallner 702 WestfälRK 11; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) B3;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 6, 152;
Bauer 1, 293;Lippische Regesten, bearb. v. Preuss, O./Falkmann, A., Bd. 1ff.
1860ff.; Kiewning, H., 100 Jahre lippische Verfassung 1819 bis 1919, 1935;
Henkel, W., Die Entstehung des Territoriums Lippe,
1937; Kiewning, H., Lippische Geschichte, 1942; Ebert, B., Kurzer Abriss einer
lippischen Rechtsgeschichte, Mitt. aus der lippischen Geschichte und
Landeskunde 25 (1956), 12ff.; Kittel, E., Geschichte des Landes Lippe, 1957; Lippesche
Bibliographie, hg. v. Landesverband Lippe, 1957;
Hömberg, A., Die Entstehung der Herrschaft Lippe,
Lipp. Mitt. 29 (1960); Reichold, H., Der Streit um die Thronfolge im Fürstentum
Lippe 1895-1905, 1967; Wieder, H. bei der,
Schaumburg-Lippesche Genealogie, 1969; Der
Anschluss Lippes an Nordrhein-Westfalen, bearb.
v. Niebuhr, H./Scholz, K., 1984; Tewes, L., Mittelalter an Lippe und Ruhr, 1988; Wehlt, H., Lippische Regesten,
N.F., 1989; Hemann, F., Lippe, LexMA 5 1991,
2004; Die Grafschaft Lippe im 18. Jahrhundert,
hg. v. Bulst, N., 1993; Bartels-Ishikawa, A., Der Lippische Thronfolgestreit,
1995; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 86 (mit genealogischer Übersicht) ;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 430; Schaletzki, A.,
Pragmatismus und Beständigkeit. - Die Verfassung. Diss. jur. Würzburg 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Alverdissen (Grafschaft). Die Grafen von L.
sind eine 1614 durch Erbteilung entstandene Linie der Grafen von Lippe. Diese hatte die Herrschaft Sternberg mit dem
Amt Lipperode und Alverdissen inne, residierte
seit dem teilweisen Anfall Schaumburgs mit Bückeburg 1643/1644 in Bückeburg und
nannte sich Schaumburg-Lippe. Von der Linie Lippe-Brake erbte sie Blomberg und Schieder.
L.: Kittel, E., Geschichte des Landes Lippe,
1957. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Biesterfeld (Grafschaft). Die Grafen von L.
sind eine 1671 ohne Landeshoheit von den Grafen von Lippe-Detmold
abgespaltete Linie, die Schwalenberg und Weißenfeld innehatte, 1736/1762 Lippe-Weißenfeld abspaltete und 1905 und Lippe-Detmold beerbte.
L.: Kittel, E., Geschichte des Landes Lippe,
1957. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Brake (Grafschaft). Die Grafen von L. sind eine 1614 durch Erbteilung entstandene und 1709 von Lippe-Detmold beerbte Linie der Grafen von Lippe mit den Ämtern Brake, Barntrup, Blomberg und Schieder (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Bückeburg s. Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Detmold (Grafschaft). Die Grafen von L. sind
eine 1614 durch Erbteilung entstandene Linie der Grafen von Lippe (mit Detmold, Sternberg, Enger, Sassenberg,
Aholz, Schwalenberg, Stoppelberg, Oldenburg, Varenholz, Falkenberg und dem
halben Lippstadt). 1671 spaltete sich von ihr die Linie Lippe-Biesterfeld ab. 1687 wurde durch Heirat die Herrschaft
Ameiden erworben. L. beerbte 1709 die Linie Lippe-Brake.
1720 wurden die dem westfälischen Reichsgrafenkollegium angehörenden Grafen von
L. in den Reichsfürstenstand erhoben(, führten diesen Titel aber erst ab 1789).
1763 erwarb L. durch Kauf die Herrschaften Lippe-Biesterfeld
und Lippe-Weißenfeld. 1905 wurde L. von (ihrer
1671 abgespalteten Linie) Lippe-Biesterfeld
beerbt.
L.: Kittel, E., Geschichte des Landes Lippe,
1957. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Schaumburg s. Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippehne (Land), poln. Lipiany. In L. am
Wendelsee bestand früh eine Burg. Sie war Mittelpunkt eines 1337 24 Orte
umfassenden Landes, welches das Hochstift Cammin (Kammin) 1276 an Brandenburg
verkaufen musste. 1945 kam L. unter Verwaltung Polens und gelangte damit 1990
als politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 390; Stöhr, G., Chronik der Stadt Lippehne
und der umliegenden Ortschaften, hg. v. Winter, A., 1883; Biens, P., Chronik
der Stadt Lippehne, 1905. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mark (Grafschaft, Grafen). Um 1160
(1161?) spaltete sich von den Grafen von Berg eine mit deren Allodialgut im
westlichen Sauerland an der mittleren Ruhr (einschließlich Hamm) ausgestattete
Linie ab, die sich nach der Burg Altena an der Lenne Grafen von Altena nannte.
Seit 1202 wurde zur Unterscheidung von der um 1175 abgespalteten Linie
Isenberg-Limburg die 1198 erworbene Burg M. bei Hamm namengebend. Diese Grafen
von der M. schufen aus verschiedenartigen Bestandteilen (Vogtei über Essen
[1288] und Werden, 1243 Königshof Unna) und in Auseinandersetzung vor allem mit
dem Erzstift Köln (1288 Schlacht von Worringen) ein geschlossenes
Herrschaftsgebiet von Lippe und Emscher bis zum
Ebbegebirge und Rothaargebirge (1318 Herrschaft Ardey), wobei sich das
1226/1227 gegründete Hamm allmählich zum Vorort entwickelte (bis 1809). 1368
misslang der Erwerb der Grafschaft Arnsberg. 1392 kam es zur durch Heirat
Adolfs III., der deswegen 1364 das Amt des Kölner Erzbischofs aufgab,
ermöglichten Vereinigung mit der Grafschaft Kleve am Niederrhein. 1444 schloss
sich in der Soester Fehde Soest mit der Soester Börde der Grafschaft an.
Andererseits verlor die Grafschaft die Herrschaft Bilstein und Fredeburg an
Köln. Seit 1461 wurden M. und Kleve gemeinsam verwaltet. 1511 wurden sie durch
Heirat in Personalunion mit Jülich, Berg und Ravensberg verbunden. Im nach
Aussterben der Grafen 1609 ausbrechenden jülich-klevischen Erbfolgestreit
(1609-1614) wurden diese Länder wieder getrennt, wobei Kleve und M. (mit 50
Quadratmeilen und den Kreisen Hamm, Altena, Hörde und Wetter sowie der Stadt
Soest, der Reichsgrafschaft Limburg und der Hälfte von Lippstadt) an
Brandenburg fielen. Brandenburg überließ 1630 die 1614 erlangte Herrschaft Gimborn-Neustadt
den Grafen von Schwarzenberg. Seit 1705 beantragte Preußen wegen M. die
Aufnahme in das westfälische Reichsgrafenkollegium. 1807 wurde die Grafschaft
M. mit rund 100000 Einwohnern und einer seit 1750 stark geförderten Industrie
an Frankreich abgegeben und 1808 dem Großherzogtum Berg zugeschlagen, 1813 aber
wieder von Preußen besetzt. 1815 bezog Preußen M. in die Provinz Westfalen ein.
1946 kam das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen. Den Titel Grafen von der Mark
erhielten zwei Nachkommen Friedrich Wilhelms II. von Preußen und der Gräfin von
Lichtenau.
L.: Wolff 318f.; Zeumer 554 II b 63, 28, 31; Wallner 701 WestfälRK 3; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III
38 (1789) B2; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Drachenhausen, A. Frhr.,
Stammtafeln der Grafen von der Mark, 1908; Die Grafschaft Mark. Festschrift,
hg. v. Meister, A., Bd. 1f. 1909; Rothert, H., Kirchengeschichte der Grafschaft
Mark, 1913; Frisch, M., Die Grafschaft Mark. Der Aufbau und die innere
Gliederung, 1937; Zeittafel der Grafschaft Mark, 1948; Vahrenhold-Huland, U.,
Grundlagen und Entstehung des Territoriums der Grafschaft Mark, 1968; Stoob,
H., Westfälische Beiträge zum Verhältnis von Landesherrschaft und Städtewesen,
Westfäl. Forsch. 21 (1969), 6; Reimann, N., Die Grafen von der Mark und die
geistlichen Territorien der Kölner Kirchenprovinz (1313-1368), 1973;
Schleidgen, W., Kleve-Mark. Urkunden 1223-1368, 1983; Timm, W., Schatzbuch der
Grafschaft Mark 1486, 1986; Der Tag bei Worringen, hg. v. Janssen,
W./Stehkämper, H., 1988, 407ff.; Kupper, J., Mark, LexMA 6 1992, 297;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Ribhegge, W., Die Grafen von der Mark, 2002; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a.,
2003, 1, 1, 160, 820 (Kleve und Mark); Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 431; Bochum, der Hellwegraum und die Grafschaft Mark im Mittelalter,
hg. v. Pätzold, S., 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meinerzhagen, Meinertzhagen (Reichsritter).
1748 wurde Gerhard M., dessen Familie Hauptinhaber des Bleibergwerks in
Mechernich war, in den Reichsritterstand erhoben. Später kamen die Güter an die
verwandten Grafen zu Lippe.
L.: Wolff 319. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Minden (Hochstift, Fürstbistum,
Fürstentum, Residenz). M. an einem wichtigen Übergang über die Weser wird erstmals
796 genannt (Minda). Um 803/804 (?) wurde dort durch Kaiser Karl den Großen
unter dem um 790 zum Bischof ernannten Erkanbert (von Fulda) ein Bistum mit der
Diözese zwischen Hunte und Aller (Hannover, Celle, Soltau, Dümmersee, Polle,
Nienburg) eingerichtet, das zur Erzdiözese Köln gehörte. 961 erhielt es die
Immunität, 977 Markt, Münze und Zoll. Vögte waren seit etwa 1073/1080 die
billungischen Herzöge von Sachsen bzw. seit etwa 1096 bis 1398 die Herren vom
Berge (Hausberge). M. gewann ein kleines Herrschaftsgebiet (etwa ein Viertel
der Diözese), für das es 1180 nach dem Sturz Herzog Heinrichs des Löwen die
Herzogsgewalt erhielt. Es entsprach nach dem vorübergehenden Erwerb Hamelns von
Fulda (1259-1277, dann an die Welfen) und der Grafschaft Stemwede (Stenvede),
dem Verlust Stolzenaus an die Grafen von Hoya (1336) sowie nach dem Anfall der
Herrschaft der Edlen von (Haus-)Berg (Hausberge) 1398 etwa den Kreisen Lübbecke
und M. (Schlüsselburg, Hausberge, Rahden, Bünde, Oldendorf (Preußisch
Oldendorf), Löhne) und war damit eines der kleinsten geistlichen Fürstentümer
des Reiches. Seine Vogtei stand bis 1397 den Edlen vom Berge zu. Im Hochstift
erlangte die Stadt M. schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine
gewisse Selbständigkeit. Im 16. Jahrhundert kam das früh von der Reformation
erfasste, zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende M. unter den
Einfluss der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1661 starb der letzte
Bischof. 1648 wurde es gegen Abfindung der Lüneburger Welfen mit Osnabrück als
Entschädigung für Vorpommern Brandenburg zugesprochen, das es in ein weltliches
Fürstentum umwandelte und 1719 verwaltungsmäßig mit der Grafschaft Ravensberg
verband. Das Domkapitel bestand bis 1810 fort. Das Fürstentum enthielt die
beiden unmittelbaren Städte M. und Lübbecke und die Ämter Hausberge,
Petershagen, Reineberg, Rahden und Schlüsselburg. 1807/1808 ging es im
Königreich Westphalen auf, das 1811 die Teile links der Weser mit der Stadt M.
an Frankreich verlor. 1813/1814 nahm es Preußen wieder in Besitz und gliederte
es 1815 der Provinz Westfalen an. 1946 kam das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 330f.; Zeumer 553 II b 34; Wallner 702 WestfälRK 12; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Ledebur,
L. v., Das Fürstentum Minden und die Grafschaft Ravensberg, 1825, Neudruck
2009; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Holscher, L., Beschreibung des
vormaligen Bistums Minden nach seinen Grenzen, Archidiakonaten, Gauen und alten
Gerichten, 1877, Nachdruck o. J.; Spannagel, K., Minden-Ravensberg unter
brandenburgisch-preußischer Herrschaft 1648-1719, 1894; Hoogeweg, H., Die
Urkunden des Bistums Minden bis 1300, 1898; Frie, B., Die Entwicklung der Landeshoheit
der Mindener Bischöfe, 1909; Mindener Geschichtsquellen, hg. v. Löffler, K.,
Bd. 1ff. 1917ff.; Blotevogel, H., Die älteste brauchbare Karte des ehemaligen
Fürstentums Minden. Die Schloenbachsche Handschriftenkarte von 1772, Mindener
Heimatblätter 6 (1937); Blotevogel, H., Studien zur territorialen Entwicklung
des ehemaligen Fürstentums Minden, Diss. phil. Münster 1939; Krieg, M., Kleine
Chronik von Minden, 1950; Dammeyer, W., Der Grundbesitz des Mindener
Domkapitels, 1957; Scriverius, D., Die weltliche Regierung des Mindener Stifts
von 1140 bis 1397, Bd. 1f. 1966ff.; Assmann, H., Beiträge zur Geschichte des
Kreises Minden 1816-1945, (in) Mitt. des Mindener Geschichtsvereins 40 (1968),
79; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G.
Schmelzeisen, 1980, 172; Ausgrabungen in Minden, hg. v. Trier, B., 1987;
Leutheusser, H., Rechtsanwaltschaft und Justiz in Minden, (1989); Brandt,
H./Hengst, K., Victrix Mindensis ecclesia, 1990; Hemann, F., Minden, LexMA 6
1992, 631; Linnemeier, B., Jüdisches Leben im alten Reich, 2000: Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 570,
1, 2, 382; Die Lehnsregister der Bischöfe von Minden bis 1324, bearb. v.
Kemkes, H. u. a., 2010 (768 Belehnungen); Sunderbrink, B., Revolutionäre
Neuordnung auf Zeit, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Münster (Hochstift, Residenz). Am
Schnittpunkt zweier wichtiger Straßen mit der Aa errichtete König Karl der
Große an der Stelle einer germanischen Siedlung des 3. Jahrhunderts und einer
sächsischen Siedlung des 7./8. Jahrhunderts um 782 eine Befestigung, die der
Friese Liudger unter Gründung eines Klosters 793 zum Sitz seiner bischöflichen
Friesenmission machte (805 Weihe zum Bischof). Der Name Mimigernaford (819)
wich später dem 1068 bezeugten Namen Monastere (lat. monasterium, Kloster). Das
dem Erzbistum Köln angehörige Bistum umfasste das Gebiet zwischen dem Oberlauf
der Issel, Lippe und Ems sowie fünf/sieben
friesische Gaue, die 1659 an Groningen und Deventer (Hengelo, Borculo,
Winterswijk [Winterswyk]) verloren gingen. Wichtigste Abtei war Werden, das
allerdings 864 von M. gelöst wurde. Das weltliche Herrschaftsgebiet ging von
der Goherrschaft in einigen Großkirchspielen aus. Dazu kam 1122 der Erwerb der
Grafschaft Cappenberg, der Erwerb der Herrschaften Stromberg (vor 1170),
Emsland (Grafschaft im Emsgau), der zuvor ravensbergischen Güter Vechta und
Aschendorf (1252), von Horstmar (1269), Lohn (1316), Cloppenburg (1393/1400),
Ahaus (1406) und Ottenstein (1407), der zeitweise Erwerb von Delmenhorst
(1482-1547) und Wildeshausen (1428-1634) sowie die Verdrängung der Grafen von
der Mark aus ihrer Stellung nördlich der Lippe
im späteren 14. Jahrhundert. 1173 wurde die Stiftsvogtei der Grafen von
Tecklenburg abgelöst. Unter König Otto IV. wurde der Bischof zum Reichsfürsten
erhoben. In seiner endgültigen Gestalt war das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörige Hochstift (1559) in das
Oberstift (Ämter Wolbeck [mit der Hauptstadt M. und den Städten Beckum, Ahlen,
Telgte, Sendenhorst und Steinfurt], Sassenberg [mit der Stadt Warendorf],
Stromberg, Werne, Dülmen, Lüdinghausen, Ahaus und auf der Bram [mit den Städten
Ahaus, Borken, Vreden, Stadtlohn], Horstmar [mit den Städten Horstmar,
Coesfeld, Billerbeck, Metelen und den Kirchspielen Borghorst, Holthausen],
Rheine [Rheina], Laer, Bevergern und Bocholt [mit den Städten Bocholt und
Werth]) (Regierungsbezirk M.) und das damit nur über eine schmale Landbrücke
bei Lingen verbundene, ab 1252 entstandene, aber erst 1667/1676 auch geistlich
dem Bistum M. unterstellte Niederstift (Meppen, Cloppenburg, Vechta,
Bersenbrück) geteilt. Vom Umfang her war es das größte geistliche Fürstentum in
Deutschland. Von 1450 bis 1457 war der Münsteraner Bischofsstuhl in der
münsterschen Stiftsfehde umkämpft. 1534/1535 errichteten die Täufer in M. ein
demokratisch-sozialistisches Reich. Der Versuch des Bischofs, M. in ein
weltliches Fürstentum umzuwandeln, scheiterte. Am 3. 10. 1571 verkündete der
Fürstbischof eine Landgerichtsordnung sowie eine Hofgerichtsordnung. Bentheim,
Gronau, Oeding, Gemen und Werth gingen zum Luthertum bzw. Calvinismus über.
1773 wurde in der Stadt M. eine Universität gegründet. 1802/1803 wurde das
Hochstift (Fürstentum) mit 194 Quadratmeilen und 310000 Einwohnern unter
Preußen, das den östlichen Teil (die Ämter Sassenberg, Stromberg, Werne,
Lüdinghausen und Teile der Ämter Wolbeck, Dülmen, Horstmar, Rheine [Rheina] und
Bevergern) mit der Stadt M. erhielt, Oldenburg (die Ämter Vechta und
Cloppenburg), Arenberg (Amt Meppen), Looz-Corswarem (Amt Rheine bzw. Rheina und
Teile des Amtes Wolbeck), Wild- und Rheingrafen zu Grumbach (Salm-Grumbach)
(Teile des Amtes Horstmar), Salm-Salm (Ämter Bocholt und Ahaus und zwar zu zwei
Dritteln an Salm-Salm und zu einem Drittel an Salm-Kyrburg) und Croy (Teil des
Amtes Dülmen) aufgeteilt. 1806 sogen Arenberg und Salm die bei Looz-Corswarem
und Croy befindlichen Teile auf, kamen bald aber selbst an Frankreich. 1807
wurde der preußische Teil mit dem Großherzogtum Berg vereinigt und gelangte am
10. 12. 1810 unmittelbar zu Frankreich. 1815 fiel das Oberstift größtenteils an
Preußen (Provinz Westfalen), das Niederstift an Hannover (1866 Preußen) und
Oldenburg und damit 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 311ff.; Zeumer 552 II a 22; Wallner 701 WestfälRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1;
Richtering, H./Kittel, F., Westfalen-Lippe, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 108;
Bauer 1, 395; Westfälisches Urkundenbuch, Bd. 1, 2, 3, 8 1847ff.; Olfers, C.
v., Beiträge zur Geschichte der Verfassung und Zerstückelung des Oberstifts
Münster, 1848; Die Geschichtsquellen des Bistums Münster, Bd. 1ff. 1851ff.;
Brand, A., Geschichte des Fürstbistums Münster, 1925; Braubach, M./Schultze,
E., Die politische Neugestaltung Westfalens 1795-1815, 1934; Friemann, H., Die
Territorialpolitik des münsterischen Bischofs Ludwig von Hessen 1310-1357,
1937; Handbuch des Bistums Münster, hg. v. Börsting, H./Schröer, A., Bd. 1f.
1946ff.; Westfalia sacra, Bd. 1 1948; Rothert, H., Westfälische Geschichte, Bd.
1f. 1949f.; Börsting, H., Geschichte des Bistums Münster, 1951; Hömberg, A.,
Studien zur mittelalterlichen Kirchenorganisation in Westfalen, 1953; Engel,
J., Die Karten des Johannes Gigas vom Fürstbistum Münster, Westf. Fgn. 12
(1959); Theuerkauf, G., Land und Lehenswesen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert.
Ein Beitrag zur Verfassung des Hochstifts Münster und zum norddeutschen
Lehensrecht, 1961; Weiers, H., Studien zur Geschichte des Bistums Münster im
Mittelalter, 1984; Germania Sacra N. F., Bd. 17, 2: Die Bistümer der
Kirchenprovinz Köln: Das Bistum Münster; Bockhorst, W., Geschichte des Niederstifts
Münster bis 1400, 1985; Kirchhoff, K., Forschungen zur Geschichte von Stadt und
Stift Münster, 1988; Geschichte der Stadt Münster im Stadtmuseum Münster, hg.
v. Galen, H., 1989; Fahlbusch, F./Hergemöller, U., Münster, LexMA 6 1992, 914;
Geschichte der Stadt Münster, hg. v. Jakobi, F., 1993; Das Bistum Münster,
bearb. v. Kohl, W., 1999ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 574, 1, 2, 398; Schumacher. S., Das
Rechtssystem im Stift Münster in der frühen Neuzeit, 2004; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 1, 424, 2, 438; Balzer, E., Adel - Kirche -
Stiftung. Studien zur Geschichte des Bistums Münster im 11. Jahrhundert, 2006;
Korsmeier, C., Die Ortsnamen der Stadt Münster und des Kreises Warendorf, 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, westfälischer
Reichskreis. Der häufig nur westfälischer Reichskreis genannte, 1500
geschaffene niederrheinisch-westfälische Reichskreis umfasste die Gebiete
zwischen Weser und späterer Grenze der Niederlande, in dem aber auch Teile des
zum kurrheinischen Reichskreis gehörigen Erzstifts Köln lagen. Kreisstände
waren nach der 1548 vertragsweise erfolgten Ausgliederung Utrechts, Gelderns
und Zütphens Kleve-Mark-Ravensberg, Jülich-Berg, die Hochstifte Münster,
Paderborn, Lüttich, Osnabrück, Minden und Verden, die Abteien Corvey, Stablo
und Malmédy, Werden, Kornelimünster, Essen, Thorn, Herford, die Grafschaften
und Herrschaften Nassau-Diez, Ostfriesland, Moers, Wied, Sayn, Schaumburg,
Oldenburg und Delmenhorst, Lippe, Bentheim,
Steinfurt, Tecklenburg, Hoya, Virneburg, Diepholz, Spiegelberg, Rietberg,
Pyrmont, Gronsfeld (Gronsveld), Reckheim, Anholt, Winneburg, Holzappel, Witten,
Blankenheim und Gerolstein, Gemen, Gimborn-Neustadt, Wickrath, Millendonk
(Myllendonk), Reichenstein, Kerpen-Lommersum, Schleiden, Hallermunt sowie die
Reichsstädte Köln, Aachen und Dortmund. Kreisausschreibender Reichsstand (seit
dem 17. Jahrhundert Kreisdirektor) war zunächst der Herzog von Jülich, seit dem
Anfang des 17. Jahrhunderts der Bischof von Münster, der das Amt nach dem
jülich-klevischen Erbfolgestreit mit Brandenburg und Pfalz-Neuburg teilen
musste. Im 18. Jahrhundert wurde der niederrheinisch-westfälische Reichskreis,
dessen wenige Kreistage in Köln stattgefunden hatten und dessen Kreisarchiv in
Düsseldorf lag, weitgehend handlungsunfähig. 1806 löste er sich auf.
L.: Gumpelzhaimer 145; Wolff 310; Casser, P., Der Niederrheinisch-westfälische
Reichskreis, 1934, (in) Der Raum Westfalen 2, 2; Hastenrath, W., Das Ende des
Niederrheinisch-westfälischen Reichskreises, 1949; Der Kulturraum Niederrhein,
1996. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niedersachsen (Land, Bundesland). Der Name N.,
der 1354 erstmals bezeugt ist, stellte das Gebiet in Gegensatz zum oberen
Sachsen um Lauenburg und Wittenberg. Bereits 1512 fand er im niedersächsischen
Reichskreis Verwendung, doch gewann er größere Bedeutung erst nach der Annexion
Hannovers durch Preußen (1866). Die 1945 unter britische Besatzung gelangten
Länder Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe
sowie das am 23. 8. 1946 aus einer Provinz wiedererrichtete Land Hannover
Preußens wurden durch Verordnung Nr. 55 der britischen Militärregierung vom 1.
11. 1946 zum Land N. zusammengefasst. Hinzu kamen am 1. 1. 1947 Teile des
Landgebiets Bremens. Verfassungsgrundlage war zunächst das Gesetz zur
vorläufigen Ordnung der Landesgewalt vom 11. 2. 1947, danach die Verfassung vom
13. 4. 1951. Mit 47412 (2006 rund 47625) Quadratkilometern ist N. das
zweitgrößte Land der Bundesrepublik Deutschland. Die Zahl seiner Einwohner
betrug 1969 7100400 (1985 7204000, 2005 7993946). Am 1. 7. 1993 wechselten 8
Gemeinden um (Amt) Neuhaus (Neu Wendischthun [Neuwindischthun], Sückau,
Niendorf, Viehle, Sumte, Haar, Darchau, Vockfey, Stapel, Zeetze [Zetze], Laave,
Kaarßen, Tripkau, Wehningen, Wilkenstorf mit rund 6200 Bewohnern), die 1945
durch Beschluss der britischen Besatzungsbehörden von Preußen (Hannover)
abgetrennt und der sowjetischen Besatzungszone zugeteilt wurden, von
Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen.
L.: Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Keyser, E./Stoob, H. (Hg.), Deutsches Städtebuch, Bd.
3 Teilband 1 1952; Schnath, G., Niedersachsen und Hannover, 4. A. 1964;
Geschichtlicher Handatlas Niedersachsens, hg. v. Schnath, G., 1939;
Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen, Bd. 1ff. 1964ff. (Bremen,
Braunschweig, Osnabrück, Hoya und Diepholz, Gifhorn, Peine, Schaumburg);
Schnath, G., Streifzüge durch Niedersachsens Vergangenheit, 1968; Schnath, G., Ausgewählte
Beiträge zur Landesgeschichte Niedersachsens, 1968; Niedersachsen. Territorien,
Verwaltungseinheiten, geschichtliche Landschaften, hg. v. Haase, C., 1971;
Schnath, G. u. a., Geschichte des Landes Niedersachsen, 6. A. 1994 (aus:
Geschichte der deutschen Länder); Geschichte Niedersachsens, hg. v. Patze, H.,
Bd. 1f. 1977ff.; Oberschelp, R., Niedersachsen 1760-1820, 1982; Katalog zur
Landesausstellung Niedersachsen 1985, 1985; Streich, G., Klöster, Stifte und
Kommenden in Niedersachsen vor der Reformation, 1986; Kaemling, W., Atlas zur
Geschichte Niedersachsens, 1987; Pischke, G., Geschichtlicher Handatlas von
Niedersachsen, 1989; Krumwiede, H., Kirchengeschichte Niedersachsens, 1995;
Casemir, C./Ohainski, U., Niedersächsische Orte bis zum Ende des ersten
Jahrtausends, 1995; Geschichte Niedersachsens, hg. v. Hucker, B. u. a., Bd.
1ff. 1997ff.; Übergang und Neubeginn, hg. v. Merker, O., 1997; Niedersächsische
Juristen, hg. v. Rückert, J. u. a., 2003; Handbuch der niedersächsischen
Landtags- und Ständegeschichte, hg. v. Wieden, B. bei der, Bd. 1f. 2004ff.;
Hundertmal Niedersachsen, hg. v. Otte, H u. a., 2011; Die Kabinettsprotokolle
der hannoverschen und der niedersächsischen Landesregierung 1946-1951, bearb.
v. Nentwig, T., 2012; Flurnamensammlung und Flurnamenforschung in
Niedersachsen, 2011; .Niedersächsisches Klosterbuch, hg. v. Dolle, J., Teil
1ff. 2012; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20.
Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 215ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Norddeutscher Bund (Bundesstaat) ist der im
August 1866 nach der Auflösung des Deutschen Bundes von Preußen mit den 21
verbliebenen norddeutschen Staaten geschlossene Zusammenschluss von Staaten
(Bundesstaat) (Preußen, Sachsen, Großherzogtum Hessen [Hessen-Darmstadt]
nördlich des Mains, Braunschweig, Mecklenburg-Schwerin, Sachsen-Weimar
[Sachsen-Weimar-Eisenach], Sachsen-Coburg und Gotha [Sachsen-Coburg-Gotha],
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Anhalt,
Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Waldeck, Reuß ältere Linie,
Reuß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe, Lippe, Lübeck, Bremen, Hamburg, 415000
Quadratkilometer, 30 Millionen Einwohner) unter der politischen Vorherrschaft
Preußens. Nachdem sich zu Beginn des deutsch-französischen Krieges die
süddeutschen Staaten (Bayern am 23. 11. 1870, Württemberg am 25. 11. 1870,
Baden und Hessen-Darmstadt südlich des Mains am 15. 11. 1870) dem Norddeutschen
Bund angeschlossen hatten, nahm er im Dezember 1870 den Namen Deutsches Reich
an. Zum 1. 1. 1871 wurde die Verfassung abgeändert. Am 18. 1. 1871 wurde der
Kaiser im Spiegelsaal zu Versailles proklamiert.
L.: Pollmann, Parlamentarismus im Norddeutschen Bund, 1985; Willoweit, D.,
Deutsche Verfassungsgeschichte, 3.A. 1997, 5. A: 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nordgau, sächsischer (in Westfalen) nach
Polenz südwestlich des Südergaus, nach den von Bauer ermittelten Belegorten
zwischen oberer Lippe und dem Süden Münsters
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 37 (in
Westfalen) Northgo II; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Senden,
Lenklar?). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nordrhein-Westfalen (Land, Bundesland). Durch
Verordnung der britischen Militärregierung vom 23. 8. 1946 wurde aus dem
nördlichen Teil der Rheinprovinz (Regierungsbezirke Aachen, Köln, Düsseldorf)
und der Provinz Westfalen Preußens das Land N. gebildet. Durch Verordnungen vom
21. 1. 1947 wurde ihm das Land Lippe-Detmold
eingegliedert. Am 11. 7. 1950 trat die Verfassung in Kraft. Mit 34057
Quadratkilometern (1986 34068, 2006 34083) ist N. (nach Bayern, Niedersachsen
und Baden-Württemberg) das viertgrößte, jedoch nach der Zahl seiner Einwohner
an der Spitze stehende Land der Bundesrepublik Deutschland. 1975 zählte es
17200000 Einwohner (1986 16665000, 2006 18043814). Hauptstadt ist Düsseldorf.
L.: Nordrhein-Westfalen-Atlas 1953ff.; Köhler, W., Das Land aus dem
Schmelztiegel. Die Entstehungeschichte Nordrhein-Westfalens, 1961; Loschelder,
W./Salzwedel, J., Verfassungs- und Verwaltungsrecht des Landes
Nordrhein-Westfalen, 1964; Petri, F., Nordrhein-Westfalen, Ergebnis
geschichtlicher Entwicklung oder politische Neuschöpfung, (in) Rhein. Vjbll. 31
(1966/1967); Breuer, R., Nordrhein-Westfalen, 1967; Handbuch der historischen
Stätten, Bd. 3: Nordrhein-Westfalen, hg. v. Petri, F. u. a., 1965, 2. A. 1970,
3. A: 2006; Först, W., Geschichte Nordrhein-Westfalens, 1970ff.; Wisplinghoff, E.
u. a., Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen, 1973; Rheinischer
Städteatlas, hg. v. Landschaftsverband Rheinland, Amt für rheinische
Landeskunde in Bonn, Lief. 5ff. 1979ff.; Geschichtlicher Atlas der Rheinlande,
hg. v. Irsigler, F., Lief. 1ff., 1982ff.; Die Verfassung des Landes
Nordrhein-Westfalen: Vorläufer-Vorbilder-Entstehung, Veröff. d. staatl. Archive
des Landes Nordrhein-Westfalen Reihe D, Heft 17 (1984); Nordrhein-Westfälische
Bibliographie, hg. v. d. Universitätsbibliotheken Düsseldorf und Münster, Bd.
1ff. 1984ff.; Neuland. Nordrhein-Westfalen und seine Anfänge 1945/1946, hg. v.
Brunn, G., 1986; Först, W., Kleine Geschichte Nordrhein-Westfalens, 1986;
Nordrhein-Westfalen. Kernland der Bundesrepublik. Eine Ausstellung, 1989;
Nordrhein-Westfalen und der Bund, hg. v. Boldt, H., 1989; Engelbrecht, J.,
Landesgeschichte Nordrhein-Westfalens, 1994; NRW-Lexikon, 2000; Korte, K. u.
a., Regieren in Nordrhein-Westfalen, 2006; Haunfelder, B., Nordrhein_Westfalen,
2006; Weißer, A., Die „innere“ Landesgründung von Nordrhein-Westfalen, 2012;
Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert,
hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 235.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Osterland (Landschaft, Landesteil). Seit
dem (12. bzw.)14. Jahrhundert erscheint die Bezeichnung O. für die um Leipzig
an der unteren Elster und Pleiße liegenden, an Pleißenland angrenzenden Gebiete
der wettinischen Mark Landsberg. 1382 trat das um das Pleißenland im Süden und
Teile Thüringens im Westen vergrößerte O. als eigener Landesteil neben
Thüringen und Meißen. Es fiel an die Hauptlinie der Wettiner. 1485 wurde es
zwischen Thüringen und Meißen aufgeteilt. Als Folge hiervon ging die
Bezeichnung auf die zum Pleißenland gehörige Gegend um Altenburg über. Seit
1547 wurde sie durch den Namen des Vorortes Leipzig abgelöst.
L.: Das Lehnbuch Friedrich des Strengen 1349/50, hg. v. Lippert, W./Beschorner, H., 1983; Blaschke, K., Osterland, LexMA 6
1993, 1517. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Paderborn (Hochstift, Fürststift,
Residenz). An den mehr als 200 Quellen der Pader am Eggegebirge befand sich
(neben Keramikscherben wohl des 4. Jh.s in einer Schwemmsandschicht des
westlichen Kirchenvorplatzes der späteren Klosterkirche Abdinghof) eine
sächsische Siedlung, die nach ihrer Eroberung durch König Karl den Großen seit
777 Ort mehrerer Reichstage war. Um 800 (799?, 806?) wurde der ursprünglich
Würzburger Missionsstützpunkt (beim Zusammentreffen von Karl dem Großen und Papst
Leo III. 799) zum Bischofssitz (Bischof Hathumar 806-815) erhoben. Das Bistum
wurde der Kirchenprovinz Mainz zugeordnet. Dem bedeutenden Bischof Meinwerk
(1009-1036) gelang der Erwerb fast aller Grafenrechte in der sich von der
Diemel bis zur Werre längs der Weser erstreckenden Diözese (spätere Gebiete von
Lippe, Waldeck, Ravensberg, Hessen und
Braunschweig). Danach standen die Welfen und die Erzbischöfe von Köln weiteren
Erwerbungen im Wege. Im 14. Jahrhundert wurden Teile der Grafschaften Everstein
und Schwalenberg (1325/1358) sowie der Herrschaft Büren (1335/1660) gewonnen,
doch blieb das (um Brakel und die Grafschaft Dringen erweiterte) weltliche
Herrschaftsgebiet um P. (Büren, Warburg und Höxter) insgesamt bescheiden. Der
Übergang zum Luthertum durch Bischof Erich von Braunschweig-Grubenhagen
(1508/1532) wurde 1601-1604 rückgängig gemacht, doch verlor das Bistum in der
Reformationszeit die Grafschaft Ravensberg und weitgehend alle Gebiete rechts
der Weser. 1614 gründete der die Gegenreformation erfolgreich als Kampf um die
Landesherrschaft verwendende Bischof (Dietrich von Fürstenberg) eine bis 1844
bestehende Universität in P. 1802/1803 fiel das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende Hochstift mit 54
Quadratmeilen, 96000 Einwohnern, 23 Städten und 150 Dörfern (Ämter Schloss
Neuhaus, Delbrück, Boke [Böke], Lichtenau, Wewelsburg [Wevelsburg], Wünnenberg
[sogenannter vorwaldischer oder unterwaldischer Distrikt] und der oberwaldische
Distrikt mit dem Oberamt Dringenberg, der Frei- und Gaugrafschaft Warburg, der
Gaugrafschaft Brakel, der Landvogtei Peckelsheim, den Städten und Richtereien
Borgentreich [Borgentrick], Borgholz [Borchholz], Nieheim [Neheim], der Vogtei
Driburg, den Ämtern Steinheim, Beverungen, Lügde [Lüdge], [gemeinsam mit Lippe], die Ämter Oldenburg, Stoppelberg [Stapelberg],
Schwalenberg, die Gerichte Hagedorn [Hagendorf] und Ottenhausen [Odenhausen]
und die Propstei Sankt Jakobsberg, die dem Domkapitel gehörigen Städte
Lippspringe und Bredenborn und das adlige Gericht Holzhausen und Erwitzen) an
Preußen. Von 1807 bis 1813 wurde es vorübergehend in das Königreich Westphalen
einbezogen. 1946 kam es von Preußen (Provinz Westfalen) an Nordrhein-Westfalen.
Das Bistum wurde 1821 um Minden, Halberstadt, Magdeburg, Merseburg und Naumburg
vergrößert und der Erzdiözese Köln unterstellt sowie 1929 zum Erzbistum mit den
Diözesen Hildesheim und Fulda erhoben. 1992/1994 wurden Erfurt, Fulda und
Magdeburg Diözesen.
L.: Wolff 325; Zeumer 552 II a 15; Wallner 702 WestfälRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Richtering,
H./Kittel, F., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 3, 148; Bauer 1, 451;
Bessen, G., Geschichte des Bistums Paderborn, Bd. 1f. 1820; Holscher, L., Die
ältere Diözese Paderborn nach ihren Grenzen, 1886; Rechter, W., Geschichte der
Stadt Paderborn, 1889ff.; Tenckhoff, F., Die Paderborner Bischöfe von Hathumar
bis Rethar, 1900; Schultz, F., Beiträge zur Geschichte der Landeshoheit im
Bistum Paderborn bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1903; Aubin, H., Die
Verwaltungsorganisation des Fürstbistums Paderborn im Mittelalter, 1911; Deppe,
H., Die Paderbornschen Besitzungen in Südhannover, Westfäl. Zs. 90/2 (1934),
171ff.; Die Erzdiözese Paderborn, 1930; Jacobs, F., Die Paderborner Landstände
im 17. und 18. Jahrhundert, 1937; Klasen, T., Die territorialen Beziehungen
zwischen Paderborn und Köln im Mittelalter, Diss. phil. Münster 1940; Schoppe,
K., Das karolingische Paderborn, 1967; Schoppmeyer, H., Der Bischof von
Paderborn und seine Städte, 1968; Leesch, W. u. a., Heimatchronik des Kreises
Paderborn, 1970; Winkelmann, W., Die Königspfalz und die Bischofspfalz des 11.
und 12. Jahrhunderts in Paderborn, Frühmittelalterliche Studien 4 (1970),
398ff.; Paderborn, hg. v. Spörhase, R. u. a., 1972; Heggen, Staat und
Wirtschaft im Fürstentum Paderborn im 18. Jahrhundert, 1978; Westfälisches
Urkundenbuch, Bd. (1, 2, 4, 5, 1,) 9: Die Urkunden des Bistums Paderborn
1301-1325, bearb. v. Prinz, J., Lief. 3 1982; Schoppmeyer, H., Die Entstehung
der Landstände im Hochstift Paderborn, Westf. Zs. 136, (1986); Meier, G., Die
Bischöfe von Paderborn und ihr Bistum im Hochmittelalter, 1987; Brandt, H. u.
a., Das Erzbistum Paderborn, 1989; Schoppmeyer, H., Paderborn, LexMA 6 1993,
1613; Paderborn, hg. v. Jarnut, J., 1999; Paderborn, hg. v. Göttmann, F. u. a.,
Bd. 1ff. 1999; Splendor palatii, hg. v. Fenske, L. u. a., 2002; Brandt, H. u.
a., Das Bistum Paderborn im Mittelalter, 2002; Lotterer, J., Gegenreformation
als Kampf um die Landesherrschaft, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 587, 1, 2, 439;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 427, 2, 484.
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Padergau (Gau um die Pader links der Lippe, Paderga)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 ([Padergau,]
Paterga, Patherga, Gau um die Pader links der Lippe);
Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 784; Wagner, G., Die
Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Preußen (Herzogtum, Königreich, Land).
Im 10. Jahrhundert erscheinen erstmals die baltischen Pruzzen (um 965 Brus)
bzw. Prußen, die um 1200 zwischen Litauen, Culmer Land (Kulmerland), Weichsel
und Nogat die Gaue Pomesanien, Pogesanien, Warmien (Ermland), Natangen,
Samland, Barten, Nadrauen, Schalauen und Sudauen bewohnten. Um 1225 wandte sich
Herzog Konrad I. von Masowien (Polen) an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die
Pruzzen bzw. Prußen und übertrug ihm dafür das Culmer Land (Kulmerland). Kaiser
Friedrich II. gewährte 1226 dem Hochmeister Culm (Kulmerland) und alle noch zu
erobernden pruzzischen bzw. prußischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des
Landes abgeschlossen, das den Namen der Pruzzen bzw. Prußen auch unter der
Herrschaft des Deutschen Ordens behielt. 1309 erweiterte der Deutsche Orden
sein Herrschaftsgebiet um Pommerellen. Bald wurde das gesamte Land als P.
bezeichnet, ohne dass es auf Dauer eine rechtliche Einheit darstellte. Nach der
Schlacht von Tannenberg (1410) gingen 1411 geringe Gebiete verloren. 1466
musste der Deutsche Orden Pommerellen, das Culmer Land (Kulmerland), das
Ermland, das Ländchen Michelau und die Gebiete von Marienburg, Elbing,
Christburg und Stuhm an Polen abtreten (Preußen königlichen Anteils,
Königspreußen). Für das verbliebene Gebiet wurde der Hochmeister polnischer
Fürst und leistete dem König von Polen einen persönlichen Eid. 1525 vereinbarte
der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg-Ansbach mit
seinem Onkel König Sigismund von Polen in einem von Kaiser Karl V. am 14. 11.
1530 wegen mangelnder Berücksichtigung der Rechte des Reiches für nichtig
erklärten Vertrag die Umwandlung des nach 1466 verbliebenen Deutschen
Ordenslandes in das erbliche, unter (loser) Lehnshoheit Polens stehende
Herzogtum P. (Herzog in Preußen, herzogliches, zur Reformation übertretendes P.
mit Königsberg im Gegensatz zum königlich-polnischen, katholisch bleibenden
Westteil [Pommerellen mit <Danzig,> Elbing und Thorn, späteres
Westpreußen]), für das er 1544 die Universität Königsberg gründete. Weiter
führte er die Reformation durch und unterstellte die Bischöfe von Pomesanien
und Samland seiner Herrschaft. Das Herzogtum wurde nach Heirat der Erbtochter
(1594) 1618/1619 mit Brandenburg in Personalunion vereinigt und 1657/1660
vertraglich von der Lehnshoheit Polens befreit. Damit war es voll souveränes
Land der Kurfürsten von Brandenburg, die 1694 den Kreis Schwiebus an Glogau
abgaben. Am 18. 1. 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. (I.) von
Brandenburg (1688-1713), der 1694 die Universität Halle gegründet hatte, mit
Zustimmung des Kaisers, den er im spanischen Erbfolgekrieg unterstützt hatte,
in Königsberg zum König in P., womit politisch die Rangerhöhung des Kurfürsten
von Sachsen durch die Krönung zum König von Polen und die Anwartschaft des
Kurfürsten von Hannover auf die Königskrone in England ausgeglichen werden
sollten. Mit der auf die anderen brandenburgischen Länder übertragenen
Königswürde ging zugleich der Name des Herzogtums P. auf den
brandenburg-preußischen Gesamtstaat über, von dem das Land P. nicht zum
Heiligen Römischen Reich gehörte. Rund 20000 seit dem Edikt von Potsdam (1685)
allmählich einströmende französische Hugenotten brachten zahlreiche bis dahin
unbekannte Kenntnisse und Fertigkeiten in das Land. 1702 erbte Friedrich III.
(I.) nach dem Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von
England) die Grafschaft Lingen und das Fürstentum Moers, 1707 das Fürstentum
Neuenburg (Neuchâtel) mit der Grafschaft Valangin. 1707/1729 kaufte er die
Grafschaft Tecklenburg sowie die Erbpropstei über Nordhausen und Quedlinburg.
Sein sparsamer und als Amtmann Gottes pflichtbewusster Sohn Friedrich Wilhelm
I. erhielt 1713 am Ende des spanischen Erbfolgekriegs als Ersatz für Oranien
einen Teil des Herzogtums Geldern (Obergeldern) und erwarb 1720 gegen 2
Millionen Taler von Schweden Vorpommern bis zur Peene mit Stettin, Usedom und
Wollin. Im Inneren baute er als Soldatenkönig eine straffe Finanzverwaltung und
Heeresverwaltung (mit Generaloberfinanz-, -kriegs- und -domänendirektorium)
auf, wobei er Sparsamkeit, Pünktlichkeit, Uneigennützigkeit, Gehorsam, Ordnung
und Pflichtentreue zu den obersten Geboten des preußischen Beamtentums erhob.
Mit der relativ größten und absolut besten Armee Europas und in krassem
Gegensatz zu seinen eigenen politisch-theoretischen Forderungen brach sein Sohn
Friedrich der Große, der sich erstmals König von P. nannte, nach dem Tod Kaiser
Karls VI. 1740 unter Berufung auf zweifelhafte Erbansprüche in das zu
Österreich gehörende Schlesien ein, das er in den drei schlesischen Kriegen
(1740/1742, 1744/1745, 1756/1763) größtenteils eroberte. 1744 fiel auf Grund
einer Anwartschaft von 1694 erbweise Ostfriesland an. 1772 erlangte Friedrich
der Große bei der Teilung Polens Westpreußen, das Ermland und den
Netzedistrikt, so dass P. einschließlich des jetzt als Ostpreußen bezeichneten,
mit dem Stammland Brandenburg durch eine Landverbindung angeschlossenen
ursprünglichen Deutschordenslandes im Jahre 1786 195000 Quadratkilometer maß,
in denen rund 5,5 Millionen Menschen lebten. Für diesen Staat, als dessen
erster Diener sich der König sah, verwirklichte er die schon 1713 in Angriff genommene
Rechtsvereinheitlichung auf der Grundlage aufgeklärter, naturrechtlich
beeinflusster Vorstellungen, die in der Inkraftsetzung des Allgemeinen
Landrechts von 1794 ihren Höhepunkt fand. 1791 erwarb P. durch Kauf die
hohenzollerischen Markgrafschaften Ansbach (Brandenburg-Ansbach) und Bayreuth
(Brandenburg-Bayreuth bzw. Brandenburg-Kulmbach). 1795 überließ es dem durch
die Revolution von 1789 aufgerüttelten Frankreich seine gesamten
linksrheinischen Gebiete, erlangte aber in der zweiten und dritten Teilung
Polens (1793, 1795) Danzig, Thorn und Südpreußen (Posen, Warschau, Kalisch)
sowie Neuostpreußen. Als Ausgleich für die linksrheinischen Verluste an
Frankreich (Kleve, Moers, Geldern, Zevenaar [Sevenaer], Huissen, Malburgen
[Malburg], 2391 Quadratkilometer bzw. 48 Quadratmeilen mit 127070 bzw. 137000
Einwohnern) erhielt es am 25. 2. 1803 durch § 3 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Hochstifte Hildesheim, Paderborn und
Münster (teilweise, Stadt Münster und Gebiete rechts einer Linie von Olfen [Olphen],
Seppenrade [Seperad], Kakesbeck [Kakelsbeck], Hiddingsel [Heddingschel],
Giesking [Ghisschinck], Nottuln [Notteln], Hülfshoff [Huschhofen], Hohenholte
[Nannhold], Nienberge [Nienburg], Uhlenbrock [Uttenbrock], Gimbte [Grimmel],
Schöneflieth [Schönfeld], Greven sowie von dort an der Ems bis zum Einfluss der
Hopstener Aa [Hoopsteraa]), aus dem Erzstift Mainz das Eichsfeld, Erfurt und
Treffurt, die Reichsabteien Herford, Essen, Quedlinburg, Elten, Werden,
Cappenberg sowie die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar mit 9543
Quadratkilometern (235 Quadratmeilen) und mehr als einer halben Million
(600000) Einwohnern. 1805/1806 gelang gegen Abtretung Ansbachs (an Bayern) und
Kleves und mit der Annexion Hannovers kurzzeitig die geographische Vereinigung der
preußischen Länder. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches kam es zur
Auseinandersetzung mit Frankreich, die mit der Niederlage von Jena und
Auerstedt am 14. 10. 1806 endete. Danach verlor P. im Frieden von Tilsit 1807
alle linkselbischen Länder sowie den größten Teil des Gewinns aus den Teilungen
Polens und damit mehr als die Hälfte seines Gebiets. In dieser wegen der
Kontributionen und der Kontinentalsperre auch wirtschaftlich äußerst
schwierigen Lage wurden unter Stein und Hardenberg aufgeklärt-liberale
innenpolitische Reformmaßnahmen durchgeführt (Bauernbefreiung 1807/1811,
Städteordnung 1808, Gründung der Universität Berlin 1810, Gewerbefreiheit
1810/1811, Judenemanzipation 1812). Die Niederlage Frankreichs in Russland 1812
und die Siege bei Leipzig (1813) und Waterloo (1815) bildeten dann die
Grundlage dafür, dass P. auf dem Wiener Kongress 1815 trotz gewisser Verluste
in Polen seine frühere Stellung zurückgewinnen (u. a. Herzogtum Magdeburg,
Altmark, Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Norhausen,
Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt) und sein Gebiet sogar auf 278000
Quadratkilometer mit 10,4 Millionen Einwohnern vergrößern konnte
(Saargebiet/Saardepartement [mit Verpflichtung zur Entschädigung
Hessen-Homburgs - erfolgt durch Meisenheim, 1866 zurückgefallen -, Oldenburgs -
erfolgt durch Birkenfeld, 1937 zurückgefallen -, Sachsen-Coburg-Saalfelds -
erfolgt durch Lichtenberg, zurückerworben am 31. 5. 1834/15. 8. 1834 -,
Mecklenburg-Strelitzs - erfolgt durch Geldentschädigung - und Pappenheims -
unter Täuschung nie erfolgt -], Jülich-Kleve-Berg [von Bayern, dafür Ansbach
und Bayreuth an Bayern], Niederrhein [Rheinland], Westfalen, Sachsen [Kurkreis
mit Wittenberg, Torgau, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg bzw.
Naumburg-Zeitz, thüringischer Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Walternienburg,
Gommern, Querfurt], Posen). Mit allen Provinzen außer Posen, Ostpreußen und
Westpreußen trat P. dann dem Deutschen Bund bei. Hier verhielt sich P. zunächst
konservativ. Statt der vom König 1810, 1815 und 1820 versprochenen Verfassung
kam es 1823 nur zu der befohlenen Errichtung von Provinzialständen und
Provinziallandtagen, die vom grundbesitzenden Adel beherrscht wurden. Innerhalb
Preußens wurden 1824 personal und von 1829 bis 1878 real Ostpreußen und
Westpreußen zur Provinz P. vereinigt. Am 31. 5. 1834 wurde Lichtenberg bei
Birkenfeld von Sachsen-Coburg gekauft, 1849 kamen die Fürstentümer Hohenzollern
(1850 Regierungsbezirk Sigmaringen der Rheinprovinz) hinzu, doch wurde 1857
endgültig auf Neuenburg und Valangin verzichtet. 1848 wurden nach schweren
Straßenkämpfen zunächst einige liberale Maßnahmen ergriffen (Aufhebung der
Pressezensur, Berufung eines liberalen Ministeriums), nach dem Sieg der
Gegenbewegung aber die gewählte Nationalversammlung aufgelöst und eine
Verfassung erlassen (oktroyiert), nach welcher der fortan verfassungsmäßig
beschränkte König seine exekutiven Rechte unter Mitwirkung verantwortlicher
Minister ausübte und die gesetzgebende Gewalt gemeinschaftlich mit dem Landtag
hatte, wobei das Herrenhaus (1854) sich aus erblichen oder vom König ernannten
Mitgliedern zusammensetzte und die Mitglieder des Abgeordnetenhauses nach dem
Dreiklassenwahlrecht, das die vermögenden Bevölkerungsgruppen bevorzugte,
gewählt wurden. 1862 wurde Fürst Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten
berufen. Im Verfassungskonflikt über die Finanzierung des Heeres regierte er
gegen und ohne das Parlament. 1866 kam es bei der Verwaltung des 1864 von
Dänemark gewonnenen Landes Schleswig-Holstein zur Konfrontation mit Österreich,
die zur Exekution des Deutschen Bundes gegen P. führte. Die militärische
Niederlage des Deutschen Bundes hatte dessen Auflösung zur Folge. P.
annektierte Hannover, Schleswig-Holstein, Nassau, Hessen-Kassel und Frankfurt
und gewann damit erstmals eine Verbindung zwischen seinen älteren östlichen und
seinen seit 1614 im Nordwesten neu erlangten Gebieten. Mit den übrigen
norddeutschen Ländern bildete es 1867 den Norddeutschen Bund. Nach dem Sieg
über Frankreich im deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 kam es am 18. 1.
1871 in Versailles zur Proklamation des preußischen Königs als Kaiser des
neugegründeten Deutschen Reiches, in dem P. zwar nur einer von 25 Bundesstaaten
war, aber etwa zwei Drittel des Reichsgebiets (mit den Industriegebieten
Ruhrgebiet, Oberschlesien, Saargebiet) mit etwa drei Fünfteln der Einwohner des
Reiches ausmachte und damit eindeutig eine Vormachtstellung besaß. 1878 stieg
die Zahl seiner Provinzen durch die Aufteilung Preußens in Ostpreußen und
Westpreußen auf zwölf. Nach der Novemberrevolution 1918 dankte Kaiser Wilhelm
II. am 9. 11. 1918 als deutscher Kaiser ab und floh nach Holland. P. blieb
erhalten, musste aber im Friedensvertrag Gebiete abtreten. Die Macht in P.
übernahmen die Sozialdemokratische Partei und die Unabhängige
Sozialdemokratische Partei. Am 30. 11. 1920 erhielt P. eine Verfassung, durch
die es demokratisch-parlamentarischer Freistaat wurde. Am 1. 4. 1929 schloss
sich Waldeck an P. an. 1932 errang die Nationalsozialistische Deutsche
Arbeiterpartei den Wahlsieg. Die preußische Regierung wurde durch die
Notverordnung Franz von Papens vom 20. 7. 1932 ihres Amtes enthoben und durch
den Reichskanzler als Reichskommissar für P. ersetzt. 1933 wurde Hermann Göring
zum neuen preußischen Ministerpräsidenten ernannt. P. wurde als Staat durch das
Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. 1. 1934 aufgelöst. Seit 1934
wurden nahezu alle preußischen Ministerien mit den entsprechenden
Reichsministerien zusammengelegt. Am 1. 4. 1937 kam es zu einem Gebietsaustausch
mit Hamburg und Oldenburg (Birkenfeld) und zur Eingliederung Lübecks. 1939
umfasste P. 293938 Quadratkilometer mit 41,47 Millionen Einwohnern. 1945 wurde
P. auf die vier Besatzungszonen verteilt. Das Gesetz Nr. 46 des Alliierten
Kontrollrats vom 25. 2. 1947 löste P. als Staat formell auf. Seine Gebiete
verteilen sich auf Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt,
Thüringen, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,
Baden-Württemberg, Polen und die Sowjetunion. S. Ostpreußen, Südpreußen,
Westpreußen, Polen, Pommerellen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 3; Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 507; Die Territorien des
Reichs 2, 206; Corpus constitutionum Marchicarum ., hg. v. Mylius, C. O., Bd.
1ff. 1737ff.; Novum corpus constitutionum Prussico-Brandenburgensium ., hg. v.
d. preuß. Ak. d. Wiss. Bd. 1ff. 1753ff.; Vollständige Topographie des
Königreichs Preußen, hg. v. Goldbeck, J., 1785ff., Neudruck 1966ff.; Droysen,
J., Geschichte der preußischen Politik (bis 1756), Bd. 1ff. 2. A. 1868ff.;
Isaacsohn, S., Geschichte des preußischen Beamtentums von den Anfängen bis auf
die Gegenwart, Bd. 1ff. 1874ff.; Gesetz-Sammlung für die königlich Preußischen
Staaten; Ranke, L. v., Zwölf Bücher preußischer Geschichte (bis 1745), Bd. 1ff.
2. A. 1879; Schade, T., Atlas zur Geschichte des preußischen Staates, 2. A.
1881; Berner, E., Geschichte des preußischen Staates, 1891; Acta Borussica,
Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, hg. v. d. preuß.
Ak. d. Wiss., Bd. 1ff. 1892ff.; Hupp, O., Die Wappen und Siegel der deutschen
Städte, Flecken und Dörfer, Bd. 1 Königreich Preußen, 1896, 3. unv. A. 1989;
Berner, E., Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hauses Hohenzollern,
Bd. 1ff. 1901ff.; Bornhak, K., Preußische Staats- und Rechtsgeschichte, 1903;
Roedder, H., Zur Geschichte des Vermessungswesens Preußens, insbesondere
Altpreußens aus den ältesten Zeiten bis in das 19. Jahrhundert, 1908;
Preußisches Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1909ff.; Atlas der Verwaltungsorganisation
des preußischen Staates und des Deutschen Reiches, 1911; Hintze, O., Die
Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Schmoller, G., Preußische
Verfassungs-, Verwaltungs- und Finanzgeschichte, 1921; Schmidt, E.,
Rechtsentwicklung in Preußen, 2. A. 1929, Neudruck 1961; Braubach, M., Der
Aufstieg Brandenburg-Preußens 1640-1815, 1933; Wermke, E., Bibliographie der
Geschichte von Ost- und Westpreußen, 1933; Penck, A., Die Kartographie Preußens
unter Friedrich dem Großen, SB. Akad. Berlin 1933; Schulze, B., Der Urheber der
Schmettauischen Karte von Preußen, Mitt. d. Reichamts für Landesaufnahme
1933/1934; Hanke, M./Degener, H., Geschichte der amtlichen Kartographie
Brandenburg-Preußens bis zum Ausgang der friderizianischen Zeit, 1935; Atlas
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Schumacher, B., Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987; Müller,
G./Jurevicz, J./Warren, H., Ostlandatlas, 1942; Keyser, E., Preußenland, (in)
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Das Werden eines deutschen Stammesnamens, Ostdt. Wiss. 1955; Schulze, B., F.
Graf v. Schmettau und seine Kartenwerke, Jb.f. Gesch. Mittel- und
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Landesaufnahme 1816-1875, 1958, Nachrichten aus dem Karten- und
Vermessungswesen R. I. H. 5; Peterson, J., Fürstenmacht und Ständetum in
Preußen während der Regierung Herzog Georg Friedrichs 1578-1603, 1963; Atlas
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H., 1963ff.; Schultze, J., Forschungen zur brandenburgischen und preußischen
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Historisch-geographischer Atlas des Preußenlandes, hg. v. Mortensen, H. u. a.,
Bd. 1ff. 1968ff.; Krauss, G., 150 Jahre Preußische Messtischblätter, Z.f.
Vermessungswesen 94 (1969); Ibbeken, R., Preußen 1807-1813, 1970; Schoeps, H.,
Preußen und Deutschland, Wandlungen seit 1763, 2. A. 1970; Knake, G., Preußen
und Schaumburg-Lippe 1866-1933, 1970; Wenskus,
R., Das Deutschordensland Preußen als Territorialstaat des 14. Jahrhunderts,
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1939-70, bearb. v. Wermke, E., 2. A. 1974; Koselleck, R., Preußen zwischen Reform
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1791-1848, 2. A. 1975; Vogler, G./Vetter, K., Preußen. Von den Anfängen bis zur
Reichsgründung, 4. A. 1975, Neudruck 1987; Grundriss der deutschen
Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Preußen. Versuch
einer Bilanz. Ausstellungsführer, hg. v. Korff, G., 1981; Heinrich, G.,
Geschichte Preußens, Staat und Dynastie, 1981; Mirow, J., Das alte Preußen im
deutschen Geschichtsbild seit der Reichsgründung, 1981; Hubatsch, W.,
Grundlinien preußischer Geschichte. Königtum und Staatsgestaltung 1701-1871,
1983; Matzerath, H., Urbanisierung in Preußen 1815-1914, 1985; Koch, H.,
Geschichte Preußens (A history of Prussia), 1986; Labrenz, H., Das Bild
Preußens in der polnischen Geschichtsschreibung, 1986; Wenskus, R., Ausgewählte
Aufsätze zum frühen und preußischen Mittelalter, 1986; Unruh, G. v., Die
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das Reich, 1987; Mehring, F., Zur Geschichte Preußens, 1987; Preußen-Ploetz,
hg. v. Schlenke, M., 1987; Zur Bildungs- und Schulgeschichte Preußens, hg. v.
Arnold, U., 1988; Das nachfriderizianische Preußen 1786-1806, hg. v. Hattenhauer,
H./Landwehr, G., 1988; Rankl, M., Bibliographie zur Literatur Ost- und
Westpreußens mit Danzig 1945-1988, Bd. 1f. 1990; Westfalen und Preußen, hg. v.
Teppe, K. u. a., 1991; Dollinger, H., Preußen. Eine Kulturgeschichte in Bildern
und Dokumenten, 1991; Handbuch der preußischen Geschichte, hg. v. Büsch, O.,
Bd. 1ff. 1992ff.; Die Anfänge der ständischen Vertretungen in Preußen und
seinen Nachbarländern, hg. v. Boockmann, H., 1992; Boockmann, H., Deutsche
Geschichte im Osten Europas. Ostpreußen und Westpreußen, 1992; Boockmann, H.,
Preußen, LexMA 7 1994, 194; Hannovers Übergang vom Königreich zur preußischen
Provinz, hg. v. Sabelleck, R., 1995; Salmonowicz, S., Preußen, 1995; Bömelburg,
H., Zwischen polnischer Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeitsstaat,
1995; Handbuch der Geschichte Ost- und Westpreußens, hg. v. Opgenoorth, E., Bd.
3 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Stribrny, W., Die Könige von Preußen als Fürsten
von Neuenburg-Neuchâtel (1707-1848), 1998; Schubert, W., Preußen im Vormärz,
1999; Preußens Herrscher, hg. v. Kroll, F., 2000; Preußen, hg. v. Schoeps, J.,
2000; Straub, E., Eine kleine Geschichte Preußens, 2001; Vondenhoff, C.,
Hegemonie und Gleichgewicht im Bundesstaat, 2001; Preußens Weg in die
politische Moderne, hg. v. Holtz, B. u. a., 2001; Neugebauer, W., Geschichte
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im Zeitalter der Revolution, 2003; Neugebauer, W., Geschichte Preußens 2004;
Dorna, M., Bracia zakonu krzyzackiego w Prusach w latach 1228-1309 (Die Brüder
des Deutschen Ordens in Preußen 1228-1309), 2004; Kulturgeschichte Preußens
königlich polnischen Anteils, hg. v. Beckmann, S. u. a., 2005; Haas, S., Die
Kultur der Verwaltung, 2005; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim
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M., Die Residenzen der preußischen Bischöfe bis 1525, 2007; .Bödecker, E.,
Preußen, 2010; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff., 75ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pyrmont (Herrschaft, Grafschaft). Kurz
nach 1180 ließ der Erzbischof von Köln zur Sicherung des Herzogtums Westfalen
an der Emmer die Burg P. (Petri mons) errichten und gab sie den Grafen von
Schwalenberg zu Lehen. Von ihnen spalteten sich 1194 Grafen von P. mit einer
besonderen Herrschaft über rund zehn Dörfer ab. Ihre Güter fielen bei ihrem
Aussterben 1494 an die Grafen von Spiegelberg (bis 1557), an Lippe (bis 1523), Gleichen (bis 1625) und die Grafen
von Waldeck (bis 1918). Die zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und
zum westfälischen Reichsgrafenkollegium zählende Grafschaft umfasste um 1800
ein Gebiet von 1,5 Quadratmeilen und 4500 Einwohnern. 1922 kam P. von Waldeck
an Preußen und damit 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 359; Zeumer 554 II b 63, 15; Wallner 704 WestfälRK 42; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) C1; Schwanold, H., Pyrmont, 1924; Goette,
R., Pyrmonts Vergangenheit, Bd. 1ff. 1960ff.; Garfs, J., Begegnung mit Bad
Pyrmont, 1988. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ravensberg (Grafschaft). Die 1082 erstmals
sicher bezeugten Grafen von Kalvelage (Calveslage) bei Lohne bzw. Vechta in
Oldenburg setzten sich um 1100 in R. (ruwe borg) im Teutoburger Wald
nordwestlich von Halle/Westfalen fest, das sie in der Mitte des 12.
Jahrhunderts als Lehen der Herzöge von Sachsen innehatten. Seit 1140 nannten
sie sich Grafen von R. Sie hatten Güter im Osnabrücker Nordland (um Vechta),
die sie vielleicht nach 1100 (1119) von den Grafen von Zutphen ererbt hatten,
die Grafschaft im Emsland (Emsgau) aus dem Erbe des ihnen verwandten Grafen
Otto von Northeim († 1083), Güter und Rechte aus Tätigkeiten für Paderborn im
Teutoburger Wald (um Bielefeld, Herford und Halle/Westfalen) sowie weitere
verstreute Güter (etwa im Tal der Wupper). 1214 gründeten sie Bielefeld. 1226
erfolgte eine Teilung. Jutta von R. verkaufte am 18. 6. 1252 Güter um Vechta
und im Emsland an das Hochstift Münster (Niederstift Münster). 1289/1309 wurden
Vlotho und der Limberg (Lemberg) (wieder) erworben. Nach Aussterben des
Mannesstammes 1346 kam die restliche, wohl 1180 reichsunmittelbar gewordene
Grafschaft (um Bielefeld und Vlotho) über die Nichte (Margarete) des letzten
Grafen, die zugleich Erbin der Grafschaft Berg war, an Jülich, wurde 1409
(pfandweise) um das zunächst lippische Amt Enger vergrößert, 1609 von
Brandenburg und Pfalz-Neuburg in Besitz genommen, kam aber 1614/1647 ganz an
Brandenburg (jülich-klevescher Erbfolgestreit). Hauptstadt war bis 1719
Bielefeld. 1719 wurde R., für das Preußen seit 1705 die Aufnahme in das
westfälische Reichsgrafenkollegium beantragte, verwaltungsmäßig mit dem 1648
von Brandenburg erlangten Fürstentum Minden verbunden. 1807 wurde die bis 1806
dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugehörige, etwa 16 Quadratmeilen
umfassende Grafschaft dem Königreich Westphalen einverleibt, 1811 teilweise
unmittelbar zu Frankreich gebracht. 1813 kam sie an Preußen (Provinz
Westfalen). 1946 fiel R. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 320; Wallner 701 WestfälRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E2, II 78 (1450) F8, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Ledebur, L. v.,
Das Fürstentum Minden und die Grafschaft Ravensberg, 1825, Neudruck 2009;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Weddigen, P.,
Historisch-geographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Ravensberg .,
1790; Nitzsch, K., Die Ravensberger Territorialverfassung im Mittelalter, Diss.
phil. Halle 1902; Rossberg, A., Die Entwicklung der Territorialherrlichkeit in
der Grafschaft Ravensberg, Diss. phil. Leipzig 1909; Terheyden, O., Die Heimat
und älteste Geschichte der Grafen von Calvelage-Ravensberg, Jahresber. d. hist.
Ver. f. d. Grafschaft Ravensberg 41 (1927); Herberhold, H., Das Urbar der
Grafschaft Ravensberg, Bd. 1ff. 1960ff.; Engel, G., Die Osning-Grafschaft
Ravensberg, Westfalen 40 (1962); Vogelsang, R., Die Grafschaft Ravensberg, (in)
Köln-Westfalen 1180-1980, hg. v. Berghaus, P./Kessemeier, S., 1980, 186ff.;
Janssen, W., Ravensberg, LexMA 7 1994, 486; Zunker, D., Adel in Westfalen,
2003, 249 (mit genealogischer Übersicht); Sunderbrink, B., Revolutionäre
Neuordnung auf Zeit, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Recklinghausen (Vest). Das auf einen
karolingischen Königshof zurückgehende R. (Ricoldinchuson) wird 1071
(vielleicht schon 965) erstmals genannt. Wohl seit der zweiten Hälfte des 12.
Jahrhunderts wurde das 1228 erstmals erwähnte Gogericht (Vest) R., das sich
westlich Recklinghausens und südlich der Lippe
erstreckte, Grundlage einer Herrschaft des Erzstifts Köln. Das Vest wurde von
1446 bis 1576 an die Herren von Gemen und ihre Erben, die Grafen von Schaumburg
verpfändet. Ende 1802/1803 kam es an den Herzog von Arenberg, 1811 an das
Großherzogtum Berg, 1815 an Preußen (Provinz Westfalen) und 1946 R. an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 86; Ritz, L., Die ältere Geschichte des Vestes und der Stadt
Recklinghausen, 1903; Körner, J./Weskamp, A., Landkreis Recklinghausen, 1929;
Pennings, H., Geschichte der Stadt Recklinghausen, Bd. 1f. 1930ff.; Dorider,
A., Geschichte der Stadt Recklinghausen 1577-1933, 1955; Der Landkreis
Recklinghausen, hg. v. Lübbersmann, H., 1966; Der Kreis Recklinghausen, hg. v.
Kreis Recklinghausen, 1979; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz
Westfalen 1815-1945, FS G. K. Schmelzeisen, 1980, 169; 750 Jahre Stadt
Recklinghausen, 1236-1986, hg. v. Burghardt, W., 1986; Koppe, W.,
Stadtgeschichte im Unterricht, Recklinghausen 900-1950, 1986; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 501.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheda (Herrschaft). Die um R. (Burg im
11. Jahrhundert?) an der Ems südwestlich Bielefelds gebildete Herrschaft kam
nach 1190 erbweise von den um 1170 erscheinenden Herren von R., die das Freigericht
bei R. und die Vogtei über die Klöster Freckenhorst und Liesborn hatten, an
Bernhard II. zur Lippe. 1365 fiel sie über die
Erbtochter an die Grafen von Tecklenburg. Durch Heirat Everwins III. von
Bentheim (1562) kam die Herrschaft R. wie Tecklenburg 1557 an die Grafen von
Bentheim. 1565 gewannen die Grafen nach langem Grenzstreit die Herrschaft über
das vorher fürstbischöflich-osnabrückische Gütersloh. 1606/1609 fiel R. der
Linie Bentheim-Tecklenburg(-Rheda) zu. Diese erbte 1618 die Grafschaft Limburg,
verlor aber um 1700 Tecklenburg. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte R., für
das die Inhaber 1770 die Aufnahme in das westfälische Reichsgrafenkollegium
beantragten, mit einem Gebiet von 3 Quadratmeilen (160 Quadratkilometer, 1786
mit 9674 Einwohnern, Kirchspiele Rheda, Clarholz, Herzebrock, Gütersloh, Lette)
zu den nicht eingekreisten Reichsteilen des Heiligen Römischen Reiches. 1808
wurde R. dem Großherzogtum Berg einverleibt. 1813/1815 kam R. an Preußen
(Provinz Westfalen), 1946 zu Nordrhein-Westfalen. Das Grafenhaus gewann 1817
den Fürstenstand in Preußen.
L.: Wolff 495; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789) B3;
Eickhoff, H., Der Kreis Wiedenbrück in Vergangenheit und Gegenwart, 1921;
Richter, H., Chronik der Stadt Gütersloh, 1933; Aders, G., Urkunden und Akten
der Neuenahrer Herrschaften und Besitzungen Alpen, Bedburg, Hackenbroich,
Helpenstein, Linnep, Wevelingshoven und Wülfrath sowie der Erbvogtei Köln,
1977; Meier, J./Ossenbrink, J., Die Herrschaft Rheda, 1999; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 500; Schaub, H., Die Herrschaft Rheda und ihre
Residenzstadt, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheinbund (Länderbund, Konföderation). Am
12. 7. 1806 schlossen sich Bayern, Württemberg, der Kurerzkanzler (aus dem
früheren Erzstift Mainz), Baden, Berg und Kleve, Hessen-Darmstadt,
Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg, Hohenzollern-Hechingen,
Hohenzollern-Sigmaringen, Salm-Salm, Salm-Kyrburg, Isenburg-Birstein, Arenberg,
Liechtenstein und von der Leyen unter Vergrößerung ihrer Gebiete durch
Mediatisierungen und unter Lossagung vom Reich zu einer etwa ein Drittel des
Reiches umfassenden Konföderation unter dem Protektorat Frankreichs zusammen.
Mit Ausnahme Österreichs, Preußens, Pommerns (Schweden) und Holsteins
(Dänemark) traten ihm bis 1808 alle verbliebenen deutschen Einzelstaaten bei,
nämlich am 25. 9. 1806 das Großherzogtum Würzburg, am 11. 12. 1806 das
Königreich Sachsen, am 15. 12. 1806 Sachsen-Weimar, Sachsen-Coburg,
Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, am 18. 4. 1807
Anhalt-Bernburg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen, Schwarzburg-Rudolstadt,
Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Lippe-Detmold,
Schaumburg-Lippe und vier Linien Reuß, am 15.
11./7. 12. 1807 das Königreich Westphalen, am 10. 2./22. 3. 1808 die
Herzogtümer Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin und am 14. 10. 1808
Oldenburg. Damit zählte der R. 39 Einzelstaaten mit 325800 Quadratkilometern
und 14,61 Millionen Einwohnern. Am Ende des Jahres 1810 annektierte Frankreich
Hamburg, Lübeck, Bremen, Lauenburg, Oldenburg, Arenberg, Salm-Salm,
Salm-Kyrburg und die nördlichen Teile von Westphalen und Berg. 1813 zerfiel der
R.
L.: Joachim, E., Die Entwicklung des Rheinbundes, 1886; Bitterauf, T.,
Geschichte des Rheinbundes, Bd. 1 1905; Huber, E., Deutsche
Verfassungsgeschichte, Bd. 1 2. A. 1967.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rietberg, Rittberg (Grafschaft). Im Sumpf
der oberen Ems nordwestlich Paderborns errichteten die Grafen von (Werl-)Arnsberg
im 12. Jahrhundert die Burg R. (Rietbike), nach der sich seit 1237 eine
jüngere, mit Gütern nördlich der Lippe
abgefundene Linie Grafen von R. nannte. 1353 wurde die kleine Grafschaft durch
Lehnsauftragung an das Reich reichsunmittelbar. 1456 trug der Graf sie den
Landgrafen von Hessen zu Lehen auf, behielt aber die Reichsstandschaft im
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. 1533 wurde die Reformation
eingeführt. Beim Aussterben der Grafen kam die Grafschaft 1562/1577 über die
Erbtochter an die Grafen von Ostfriesland (Cirksena). 1600 verzichtete Enno
III. zugunsten seiner Töchter auf R. und erhielt dafür das mit der Grafschaft
seit 1540 in Personalunion verbundene Harlingerland. R. wurde der
Gegenreformation unterzogen. 1690/1702 kam es in weiblicher Erbfolge an die
Grafen von Kaunitz, die damit seit 1699 zu den westfälischen Reichsgrafen der
weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags zählten. 1807 wurde das
etwa 5,5 Quadratmeilen große R. dem Königreich Westphalen einverleibt und fiel
1815 an Preußen (Standesherrschaft), 1946 an Nordrhein-Westfalen. Der letzte
Graf von Kaunitz verkaufte 1820/1821 die verbliebenen Rechte an bürgerliche
Käufer.
L.: Wolff 358; Zeumer 554 II b 63, 14; Wallner 703 WestfälRK 26; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789) B3; Richtering,
H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Walter, F., Paladine der Kaiserin, 1959; Scherl,
H., Die Grafschaft Rietberg unter dem Geschlecht der Kaunitz, Diss. phil. Innsbruck
1962; Leesch, W., Die Grafen von Rietberg aus den Häusern Arnsberg und
Ostfriesland, (in) Westfälische Zeitschrift 113 (1963), 283; Klingenstein, G.,
Der Aufstieg des Hauses Kaunitz, 1975; Köln-Westfalen 1180-1190, hg. v.
Berghaus, P. u. a., 1980; Hanschmidt, A., 750 Jahre Grafschaft Rietberg,
Heimat-Jb. Kreis Gütersloh 1987 (1986); Janssen, W., Rietberg, LexMA 7 1995,
841; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 521.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaumburg (Grafschaft). Die Burg S. oder
Schauenburg bei Rinteln an der mittleren Weser wurde am Anfang des 12.
Jahrhunderts von einem vielleicht aus dem Magdeburger Raum (Sandersleben)
stammenden Grafengeschlecht erbaut, das um 1030 mit der Grafschaft zwischen
Rinteln und Hameln belehnt war und sich nach der Burg nannte, jedenfalls
bereits seit Jahren bzw. Jahrzehnten im Mindener Raum bzw. an der Mittelweser
verwurzelt erscheint. 1110 (1111) wurden die Grafen von S. nach dem gewaltsamen
Tode des Grafen Gottfried von dem sächsischen Herzog Lothar von Süpplingenburg
mit der Grafschaft Holstein und Stormarn (Nordalbingien) belehnt. Zwischen
1201/1205 und 1224/1247 mussten die Grafen zugunsten Dänemarks auf Holstein
verzichten. 1241/1273 teilte sich das Haus in eine Kieler, vor allem in
Holstein und Stormarn begüterte, 1315 ausgestorbene Linie und eine Itzehoer
Linie. 1295/1297 wurden die Grafschaften S. und Holstein der Itzehoer Linie auf
zwei Linien verteilt, neben denen noch eine 1390 ausgestorbene Linie Plön
bestand. Die holsteinische bzw. Rendsburger Linie (Herzogslinie) vereinigte
nach und nach alle Güter mit Ausnahme der Stammgrafschaft S. und der Herrschaft
Pinneberg und erwarb zeitweise Schleswig tatsächlich, 1375/1386 als Lehen
Dänemarks. Bei ihrem Aussterben 1459 kamen Schleswig und Holstein auf Grund des
Vertrages von Ripen an das Haus Oldenburg, das 1448 den Thron in Dänemark
bestiegen hatte. Die Schauenburger (Schaumburger) bzw. Holstein-Schauenburger
(Holstein-Schaumburger) Linie (jüngeres Haus S.), welche die zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende, sich am Ende des 14.
Jahrhunderts zwischen Steinhuder Meer, Weserbergland, Weser und Deister
erstreckende Stammgrafschaft S. und 1307/1314 die holsteinische Herrschaft
Pinneberg erhalten, 1377 die seit 1399 an Lippe
verpfändete, im 16. Jahrhundert endgültig verlorene Grafschaft Sternberg, 1492
durch Heirat bzw. Erbfall die bis 1635 gewahrte Herrschaft Gemen mit dem Pfand
am Vest Recklinghausen (bis 1573) und 1573 durch Erbfall die Herrlichkeit
Bergen in Nordholland erworben hatte (1641 verkauft), starb 1622 in der
Hauptlinie und 1640 in der Nebenlinie Gemen kurz nach der Gründung der
Universität Rinteln (1619 Stadthagen, 1621 Rinteln, 1810 aufgehoben) und der
Verlegung der Residenz nach Bückeburg aus. Ihre Ansprüche auf die Güter der
1390 ausgestorbenen Linie von Plön bzw. auf Holstein waren 1459 durch
Geldleistungen und den Behalt von Pinneberg abgefunden worden. (Die neben dem
Herzogtum H. bestehende Grafschaft Holstein wurde nach dem Aussterben der
Grafen von Holstein und Stormarn 1640 an den König von Dänemark verkauft). 1643
kam die Herrschaft Pinneberg an die Landesherren von Holstein, König Christian
IV. von Dänemark und Herzog Friedrich III. von Holstein-Gottorp (Gottorf). Die
Grafschaft S. wurde 1647/1648 aufgeteilt, wobei Braunschweig-Lüneburg einige
Vogteien mit Lauenau und Bokeloh, Hessen-Kassel als in Personalunion verbundene
Grafschaft S. die Ämter S., Rodenberg und das halbe Amt Sachsenhagen (insgesamt
8,5 Quadratmeilen Gebiet) sowie das Haus Lippe-Alverdissen
(Lippe) über die Mutter des letzten Grafen von
S. die übrigen Gebiete (Bückeburg, Stadthagen, Hagenburg, Arensburg und das
halbe Amt Sachsenhagen, insgesamt 8 Quadratmeilen mit 20000 Einwohnern) unter
nomineller Oberhoheit Hessen-Kassels erhielt (Schaumburg-Lippe). Der hessische Anteil mit Rinteln, der seit
1821 als Exklave der Provinz Niederhessen zugeteilt war, kam 1866 an Preußen
(Provinz Hessen-Nassau, 1932 Provinz Hannover) und 1946 an Niedersachsen.
Schaumburg-Lippe bestand bis 1946. Zum 1. 11.
1946 ging das Gebiet der gesamten alten Grafschaft S., die dem westfälischen
Reichsgrafenkollegium angehört hatte, über Preußen in Niedersachsen auf.
L.: Wolff 347f.; Zeumer 554 II b 63, 6; Wallner 703 WestfälRK 19, 22; Schnath, G./Lübbing,
H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789)
C1; Die Territorien des Reichs 6, 152; Schmidt, G., Die alte Grafschaft
Schaumburg, 1920; Möller, H., Studien zur Rechtsgeschichte der
„Schauenburgischen Lande“ in Holstein, 1939; Engel, F., Geschichte der
Grafschaft Schaumburg, (in) Geschichte des Landes Niedersachsen, ein Überblick,
1962; Busch, F., Schaumburgische Bibliographie, 1964; Maack, W., Die Grafschaft
Schaumburg, 2. A. 1964; Wieden, H. bei der, Schaumburgische Genealogie, 1966;
Maack, W., Die Geschichte der Grafschaft Schaumburg, 1986; Steinwascher, G.,
Die frühe Geschichte des Klosters Rinteln und ihre Bedeutung für den Aufbau der
Grafschaft Schaumburg, Niedersächs. Jb. f. LG. N.F. 58 (1986); Laur, W., Die
Ortsnamen in Schaumburg, 1993; Hemann, F., Schaumburg, LexMA 7 1995, 1443;
Husmeier, G., Geschichtliches Ortsverzeichnis für Schaumburg, 2008; Eick, S.,
Die Kanzlei und das Urkundenwesen der Grafen von Holstein-Schaumburg zwischen
1189 und 1209, 2008; Schaumburg im Mittelalter, hg. v. Brüdermann, S., 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaumburg-Lippe
(Grafschaft, Fürstentum). 1640/1647 erhielt Graf Philipp von Lippe-Alverdissen (Lippe)
über seine Schwester (und Mutter des letzten, 1640 gestorbenen Grafen von
Schaumburg) einen Teil der Grafschaft Schaumburg (Ämter Bückeburg, Stadthagen,
Arensburg, Hagenburg, Steinhude und Sachsenhagen [teilweise]) und vereinigte
sie unter nomineller Oberhoheit Hessen-Kassels mit seinen lippischen
Besitzungen Lipperode und Alverdissen zum
Fürstentum S., während Pinneberg an Dänemark, Lauenau und ein Teil von Hameln
an Braunschweig-Lüneburg sowie die Reste der Grafschaft Schaumburg (Schaumburg,
Rinteln, Rodenberg, Sachsenhagen [teilweise]) an Hessen-Kassel kamen. Nach
seinem Tode begründeten seine Söhne die Hauptlinie Lippe-Bückeburg
(Bückeburg) mit der Residenz in Bückeburg und die Nebenlinie Lippe-Alverdissen (Alverdissen). 1748 musste das Amt
Blomberg an Lippe-Detmold abgetreten werden.
1777 ging die Grafschaft S. von der Bückeburger Hauptlinie an die ohne
Landeshoheit abgezweigte Alverdissener Nebenlinie über. Sie musste das Amt
Schieder an Lippe-Detmold abtreten, das 1812
auch Alverdissen kaufte. 1807 trat der regierende Graf dem Rheinbund bei und
nahm den Fürstenrang an. 1815 schloss er sich dem Deutschen Bund an. 1816 gab
er eine landständische Verfassung. Durch rechtzeitige Anlehnung an Preußen
rettete das Fürstentum 1866 seinen Fortbestand. 1871 wurde es zweitkleinster
Bundesstaat des Deutschen Reiches. Im lippischen Erbfolgestreit von 1895 bis
1905 vermochte der Fürst seine Ansprüche auf Lippe
nicht durchzusetzen. Am 15. 9. 1918 trat er zurück. Am 16. 11. 1918 wurde S.
Freistaat und erhielt am 24. 2. 1922 eine neue Verfassung. Der aus wachsenden
finanziellen Schwierigkeiten sinnvolle Anschluss an Preußen scheiterte in
Abstimmungen von 1926 und 1930. Von 1933 bis 1945 unterstand S. (1939 340
Quadratkilometer, 53200 Einwohner) einem Reichsstatthalter, blieb aber
verwaltungsmäßig selbständig. Am 1. 11./23. 11. 1946 kam es zu Niedersachsen.
Ein Volksentscheid vom 19. 1. 1975 forderte ein selbständiges Land S., wirkte
sich rechtlich aber nicht aus.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D2; Bauer 1, 665; Schmidt, G.,
Die alte Grafschaft Schaumburg, 1920; Maack, W., Die Grafschaft Schaumburg, 2.
A. 1964; Busch, F., Schaumburgische Bibliographie, 1964; Knake, G., Preußen und
Schaumburg-Lippe 1866-1933, 1970; Wiegmann, W.,
Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe,
1990; Meien, J., Kleinststaat und Weltkrieg, 2012.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwalenberg (Grafen, Grafschaft). Nach der
von Oldenburg an die obere Weser verlegten, 1225 zuerst genannten Burg S.
nannte sich seit 1127 ein seit 1101 fassbares Adelsgeschlecht (Widukind I.),
das vermutlich aus einem engrischen Grafengeschlecht hervorging. Es hatte Eigen
und Lehen zwischen Herford und Höxter sowie um Korbach und Waldeck. Es erwarb
neben anderen Rechten die Vogtei über das Hochstift Paderborn (1124-1189), die
Vizevogtei über das Stift Corvey und die Vogtei über Höxter. Nach dem Sturz
Heinrichs des Löwen 1180 gewann es eine beherrschende, fast reichsunmittelbare
Stellung zwischen Herford und Höxter. Wenig später spaltete es die Linien
Pyrmont (1194-1494), Waldeck (1219 bzw. 1228/1229 bzw. vor 1231) und Sternberg
(um 1240, 1243-1377) ab. Das gegen 1300 in zwei Teile zerfallene restliche
Herrschaftsgebiet (u. a. Schieder) gelangte 1365 nach dem Aussterben des Hauses
an Lippe (drei Viertel) und Paderborn (ein
Viertel). Bis 1762 wurde S. von lippischen Nebenlinien genutzt. 1808 kam S. an Lippe, Oldenburg und Stoppelberg an das Königreich
Westphalen als Nachfolger des Hochstifts Paderborn. Mit Lippe fiel S. 1947 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 326,349; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789)
B3; Rasch, H., Stadt und Land Schwalenberg, 1957; Forwick, F., Die
staatsrechtliche Stellung der ehemaligen Grafen von Schwalenberg, 1963;
Johanek, P., Schwalenberg, LexMA 7 1995, 1610; Zunker, D., Adel in Westfalen,
2003, 146 (mit genealogischer Übersicht).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Spetnerean (Gau an der Lippemündung bei Wesel) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Spiegelberg (Grafschaft). Die 1217 erstmals
erwähnten, mit 1132 genannten Grafen von Poppenburg gleichen Grafen von S. bei
Salzhemmendorf südöstlich Hamelns konnten trotz Verlustes ihrer namengebenden
Burg an die Edelherren von Homburg (1238) um Coppenbrügge östlich von Hameln
eine kleine Herrschaft mit fünf Dörfern einrichten. Mit dem Erlöschen des
Geschlechts fiel sie 1557 an Braunschweig-Calenberg als Lehnsherrschaft heim.
Das Lehen wurde unter Vorbehalt der Landeshoheit bis 1583 an eine Nebenlinie Lippes, von 1584 bis 1631 der Grafen von Gleichen und
danach an Nassau-Oranien ausgegeben. 1792 gehörte der König von England bzw.
Hannover wegen der etwa 1,3 Quadratmeilen großen Grafschaft S. zu den
westfälischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags
und zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. 1819 verkaufte
Nassau-Oranien S. an Hannover. Mit diesem kam es 1866 an Preußen und 1946 an
Niedersachsen.
L.: Wolff 357f.; Zeumer 554 II b 63, 12; Wallner 705 WestfälRK 49; Schnath, G.,
Die Herrschaften Everstein, Homburg und Spiegelberg, 1922; Hartmann, P., Die
Grafen von Poppenburg-Spiegelberg, Nds. Jb. f. LG. 18 (1941), 117; Vogell, H.,
Geschichte und Beschreibung der alten Grafschaft Spiegelberg älterer und
neuerer Zeit, 1976.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sternberg (Grafschaft). Nach der
spätestens um 1240 erbauten Burg S. im Extertal östlich Lemgos bei Lippe nannte sich von 1243 bis 1377 eine Nebenlinie
der Grafen von Schwalenberg, die um 1240 die Güter im Nordwesten der Grafschaft
Schwalenberg zwischen Rinteln und Detmold, Herford und Pyrmont einschließlich
der Klostervogteien über Herford und Möllenbeck sowie Kölner Lehen und Pfänder übernommen
hatte. Die Grafschaft S. mit dem Hauptort Bösingfeld wurde 1370 von den letzten
Grafen von S. an die verwandten Grafen von Schaumburg veräußert und von diesen
1400 teilweise (Barntrup, Salzuflen) und 1405 ganz an Lippe
verpfändet. 1640 starb das Haus Schaumburg aus. Oberlehnsherrliche Rechte, die
das Hochstift Paderborn in Anspruch nahm, konnten erst nach einem langwierigen
Prozess 1788 durch Vergleich von Lippe
abgefunden werden. Lippe selbst hatte das Amt S.
von 1733 bis 1771 an Hannover verpfändet. Innerhalb Lippes
gehörte S. zu Lippe-Detmold. S. a. Schwalenberg.
L.: Wolff 349; Weber, W., Die Grafschaft Sternberg, 1928; Forwick, F., Die
staatsrechtliche Stellung der ehemaligen Grafen von Schwalenberg, 1963.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Thorn (Abtei, Frauenstift). 902 (bzw.
bor 992) gründete die Gräfin Hilswind von Stryen bzw. Strien auf ihrem von
König Zwentibold gegebenen Eigengut in T. (in der Diözese Lüttich) an der Maas
ein Stift. 1292 bestätigte König Adolf von Nassau die Freiheit dieses Stifts.
1494 nahm es König Maximilian in seinen Schutz. 1521 wurde T. als
reichsunmittelbares Stift in die Reichsmatrikel aufgenommen, doch übernahmen
seit 1602 die Grafen von Lippe die
Matrikularbeiträge. Seit 1665 versuchten die spanischen Niederlande, die
Reichsfreiheit einzuschränken. 1792 gehörte das etwa 1,5 Quadratmeilen große,
rund 3400 Einwohner zählende Stift zu den rheinischen Prälaten der geistlichen
Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Am Ende des 18. Jahrhunderts war es
dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugeordnet, zählte nach der
Reichsmatrikel von 1776 mit Echternach zu den ungangbaren Posten und wurde mit
1 zu Pferd bzw. 12 Gulden in Anschlag gebracht. Die beiden letzten Äbtissinnen
waren zugleich Äbtissinnen von Essen und führten den Fürstentitel. Im Gefolge
der Revolution in Frankreich wurde das Stift aufgehoben.
L.: Gumpelzhaimer 150; Wolff 335; Zeumer 553 II a 37, 19; Wallner 704 WestfälRK
40; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 608; Schröder-Stapper, T.,
Fürstäbtissinnen, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Threveresga (Gau um Drewer zwischen Lippe und Ruhr, Treueresga). S. Drewergau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Drewer);
Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 286; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen, 1961, II, 33, IV, 16, Threveresga.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Uckermark (Landschaft, Verwaltungseinheit).
Das Gebiet zu beiden Seiten der Ucker bzw. Uecker (zu slaw. vikru, schnell) war
ursprünglich von slawischen Ukranen bewohnt. Um 1172 überließ es Herzog
Heinrich der Löwe von Sachsen den Fürsten von Pommern. Um 1230 brachten die
Markgrafen von Brandenburg den Barnim und das Flussgebiet der Finow unter ihre
Herrschaft. 1250 trat ihnen der Herzog von Pommern das übrige Gebiet (terra
Ukera) ab. Seit dem 14. Jahrhundert wurde von U. gesprochen. Von 1354 bis 1472
fiel der Nordteil um Pasewalk wieder an Pommern zurück. Über Brandenburg zählte
die U. zum obersächsischen Reichskreis. Sie blieb bis 1816 Verwaltungseinheit
in Preußen. 1950 wurde in der Deutschen Demokratischen Republik ein Teil der U.
mit Teilen Pommerns und Mecklenburgs im Kreis Strasburg (Straßburg) und in
Neubrandenburg vereinigt. 1990 wurden die 1952/1958 aufgelösten (str.) Länder
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wiederhergestellt.
L.: Wolff 388; Wallner 708 ObersächsRK 1; Bruhns-Wüstefeld, Die Uckermark in
slawischer Zeit, ihre Kolonisation und Germanisierung, 1919; Lippert, W., Geschichte der 110 Bauerndörfer in der
nördlichen Uckermark, hg. v. Heinrich, G., 1968; Historisches Ortslexikon von
Brandenburg, hg. v. Enders, L., 1986; Enders, L., Die Uckermark, 1992; Escher,
F., Uckermark, LexMA 8 1996, 1172.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vianen (Herrschaft). Die Herrschaft V. in den späteren Niederlanden gehörte zu Brederode, dann zu Dohna. 1687 wurde sie von den Grafen von Lippe erheiratet. 1725 fiel sie durch Abtretung an die Generalstaaten der Niederlande zurück. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waizagawi (Gau in Lippe,
Huetigo, Hwetaga) s. Wetigau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 (Schieder);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, 309, Waizzagawi
s. Hwetiga, 310; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich,
1963, 9. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westfalen (Herzogtum, Provinz,
Landesteil). 775 werden die W. (Westfalai) als Teil der Sachsen neben Engern
und Ostfalen erstmals erwähnt. Nach ihnen wurde das seit Beginn des letzten
vorchristlichen Jahrtausends von Germanen und seit dem Abzug der in den Franken
aufgehenden Stämme nach Westen von Sachsen besetzte Gebiet zwischen unterer
Hunte und Ruhr, Senne und Issel benannt. Im 12. Jahrhundert wurde der Name W.
wiederbelebt und auf das Land zwischen Weser und Rhein ausgedehnt, wobei
gleichzeitig Engern als Gebietsbezeichnung schwand. Beim Sturz Heinrichs des
Löwen 1180 wurde aus dem südwestlichen Teil Sachsens (östliches Sauerland mit
nördlich angrenzenden Gebieten südlich der Lippe)
das Herzogtum W. mit dem Mittelpunkt Arnsberg gebildet, das (als Herzogtum in
W. und Engern) an das Erzstift Köln kam, das bereits Arnsberg, Werl, Rüthen und
die Grafschaft Volmarstein innegehabt hatte. Das kölnische Herrschaftsgebiet
umfasste später nur den Kern des heutigen W. Im übrigen kam dieser Raum zu den
Landesherrschaften der Bischöfe von Minden, Münster, Osnabrück und Paderborn
sowie der Grafen zur Lippe, von der Mark und
Ravensberg (daneben Tecklenburg, Limburg, Steinfurt, Gemen, Hoya, Schaumburg,
Pyrmont, Waldeck, Rietberg, Everstein, Schwalenberg, Sternberg, Spiegelberg).
1368 wurde von Köln die restliche Grafschaft Arnsberg erworben. 1444/1449 ging
Soest an Kleve verloren und Arnsberg bzw. Brilon wurde Vorort. Das kölnische,
seit 1512 dem kurrheinischen Reichskreis angehörige Westfalen, ohne Vest
Recklinghausen, kam 1803 mit rund 3965 Quadratkilometern und 195000 Einwohnern
mit Ausnahme des an Hessen-Kassel gefallenen Volkmarsen an die Landgrafen von
Hessen-Darmstadt. Andere Teile Westfalens fielen an Preußen, Arenberg, Croy und
Salm, während Lippe und Waldeck fortbestanden.
Außer Hessen-Darmstadt, Lippe und Waldeck wurden
diese Staaten 1807/1810 beseitigt, wobei westfälisches Gebiet im Norden an das
Großherzogtum Berg und im Süden an Hessen-Darmstadt kam und Napoleon unter
anderem aus Braunschweig, dem größten Teil Hessen-Kassels, hannoverschen und
sächsischen Gebieten sowie den preußischen Stücken Paderborn, Minden,
Ravensberg, Münster, Hildesheim, Goslar, Altmark, Magdeburg, Halberstadt,
Hohnstein, Quedlinburg, Eichsfeld, Mühlhausen, Nordhausen und
Stolberg-Wernigerode das Königreich Westphalen mit der Hauptstadt Kassel
bildete. Dieses wurde 1810 um Gebiet Hannovers vergrößert, zugleich aber durch
Abtrennung des Nordwestens (westlich der Linie Bielefeld-Lauenburg) an
Frankreich verkleinert. 1813 zerbrach es. 1815/1816 fiel das heutige W. (westfälische
Güter Preußens außer Kleve und Nieder-Lingen [Niederlingen], Herzogtum W. mit
Wittgenstein, weiter Korvei [Corvey] Dortmund [durch Tausch mit Hannover], Amt
Reckenberg, Arenberg, Salm, Steinfurt, Gemen, Gronau, Rietberg, Rheda, Limburg,
durch Tausch mit Nassau-Weilburg Kreis Siegen) mit Ausnahme von Osnabrück, Lippe und Waldeck an Preußen (30. 4. 1815 Provinz W.
[auch mit Oberstift Münster, Vest Recklinghausen, Anholt, Bentheim, Dülmen,
Rheine <Rheina> Bocholt, Horstmar, Neunkirchen <Neukirchen>, ohne
Niederstift Münster], seit 1816 mit Herzogtum W. und Grafschaften Wittgenstein,
seit 1851 mit Lippstadt, zuletzt 20214 Quadratkilometer), am 23. 8. 1946 -
zusammen mit (Teilen) der preußischen Rheinprovinz und Lippe
– an das neugebildete Land Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 86; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Seibertz, J., Landes- und
Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, Bd. 1f. 1839; Seibertz, J.,
Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, Bd.
1ff. 1839ff.; (Kleinschmidt, A., Geschichte des Königreichs Westphalen, 1893;)
Hammerschmidt, W., Die provinziale Selbstverwaltung Westphalens, 1909;
Hartmann, J., Geschichte der Provinz Westfalen, 1912; Der Raum Westfalen, hg.
v. Aubin, H./Philippi, F., Bd. 1ff. 1931ff.; Trende, A., Aus der Werdezeit der
Provinz Westfalen (1933); Braubach, M./Schulte, E., Die politische
Neugestaltung Westfalens 1795-1815, 1934; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches
Städtebuch 1939-1974, Bd. 3, Rothert, H., Westfälische Geschichte, Bd. 1ff.
1949ff., 2. A. 1962; Teilband 2; Wrede, G., Die westfälischen Länder im Jahre 1801,
Politische Gliederung, Übersichtskarte, 1953; Westfälische Bibliographie,
bearb. v. d. Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, Bd. 1ff. 1952ff.; Engel, J.,
Karten des westfälischen Raums aus dem 16. Jahrhundert, 1957; Le Coq,
Topographische Karte von Westfalen im Jahre 1805, 1957; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 10, 12, III, 10, Westfalahun,
Volksname, Landname (Westfala); Krauss, G., Geschichtliche Entwicklung der
topographischen Landesaufnahme in den Rheinlanden und Westfalen, Rhein. Vjbll.
29 (1964); Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen.
Bevölkerungsentwicklung 1816-1871 und 1871-1961, Beitr. zur Statistik des
Landes Nordrhein-Westfalen, Sonderreihe Volkszählung 1961, 3 c u. d, 1966;
Hömberg, A., Westfälische Landesgeschichte, 1967; Engel, G., Politische
Geschichte Westfalens, 3. A. 1970; Kunst und Kultur im Weserraum 800-1600,
Ostwestfäl. weserländische Forschungen zur gesch. Landeskunde, hg. v. Stoob,
H., 3 (1971); (Berding, G., Herrschafts- und Gesellschaftspolitik im Königreich
Westphalen, 1973; )Leesch, W., Quellen und Erläuterungen zur Karte „Politische
und administrative Gliederung um 1590“ im geschichtlichen Handatlas von
Westfalen, Westfäl. Forschungen 26 (1974); Zur Karte „Gemeindegrenzen 1965“,
Westfäl. Forschungen 24 (1972); zur Karte „Gemeindegrenzen 1897“, Westfäl.
Forschungen 26 (1974); Geschichtlicher Handatlas von Westfalen, hg. v.
Hartlieb, A. v./Wallthor, U./Kohl, W., 1. Lief. 1975; Westfälischer
Städteatlas, hg. und bearb. v. Stoob, H., 1. Lief. 1975; Köbler, G., Gericht
und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980,
166ff.; Klueting, H., Die Säkularisation im Herzogtum Westfalen 1802-1834,
1980; Engel, G., Politische Geschichte Westfalens, 4. A. 1980; Geschichtlicher
Handatlas von Westfalen, hg. v. Provinzialinstitut für Westfälische Landes- und
Volksforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe,
2. Lief., 1982; Westfälische Geschichte, hg. v. Kohl, W., 1983f.; Klein, H.,
Kartographische Quellen zur westfälischen Landeskunde, Zusammenstellung der in
Berlin vorhandenen Bestände des 16. bis 19. Jahrhunderts, T. 2, Spezialkarten
und Register zu den Teilen 1 und 2, Westfälische Forschungen 35 (1985); Engel,
G., Die Westfalen. Volk, Geschichte, Kultur, 1987; Keinemann, F., Westfalen im
Zeitalter der Restauration und der Julirevolution 1815-1833. Quellen zur
Entwicklung der Wirtschaft, zur materiellen Lage der Bevölkerung und zum
Erscheinungsbild der Volksabstimmung, 1987; Rösener, W., Grundherrschaft und
Bauerntum im hochmittelalterlichen Westfalen, Westfälische Zs. 139 (1989);
Bockhorst, W., Westfalen. Ein Gang durch die Geschichte, 1991; Westfalen und
Preußen, hg. v. Teppe, K. u. a., 1991; Kohl, W., Kleine westfälische
Geschichte, 1994; Engelbrecht, J., Landesgeschichte Nordrhein-Wetfalens, 1994;
Janssen, W., Territorialbildung und Territorialorganisation
niederrheinisch-westfälischer Grafschaften, (in) Hochmittelalterliche
Territorialstrukturen in Deutschland und Italien, 1996, 71; Johanek, P.,
Westfalen, LexMA 9 1998, 22ff.; Klueting, H., Geschichte Westfalens, 1998;
Westfälischer Flurnamenatlas, Bd. 1ff. 2000ff.; Zunker, A., Adel in Westfalen,
2003; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 411; Das Herzogtum
Westfalen. Das kurkölnische Herzogtum Westfalen, hg. v. Klueting, H., 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westfälisches Reichsgrafenkollegium
(Grafenkollegium). Zu dem 1653 aus dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium mit
Genehmigung des Fürstenrats entstehenden W. gehörten schließlich
Sayn-Altenkirchen (1741 Ansbach bzw. 1791 Preußen), Sayn-Hachenburg (Burggraf
von Kirchberg, danach [1799] Nassau-Weilburg), Tecklenburg (Preußen), Wied,
Schaumburg (Hessen-Kassel und Schaumburg-Lippe),
Oldenburg (Gottorp, Gottorf) (Delmenhorst, [Gottorp, Gottorf]) Lippe, Bentheim, (Steinfurt,) Hoya (Hannover),
Diepholz, Spiegelberg, Virneburg (Löwenstein-Wertheim), Rietberg (Kaunitz),
Pyrmont (Waldeck), (Gronsfeld) Gronsveld (Törring-Jettenbach), Reckheim
(Aspremont), Anholt (Salm-Salm), Winneburg und Beilstein (Metternich),
Holzappel (Anhalt-Bernburg), Blankenheim und Gerolstein (Sternberg
[Sternberg-Manderscheid]), Wittem (Plettenberg), Gemen (Limburg-Styrum, 1801
Bömelberg bzw. Boyneburg-Bemelberg), Gimborn-Neustadt (Wallmoden), Wickrath
(Quadt), Millendonk (Myllendonk) (Ostein), Reichenstein (Nesselrode), Schleiden
(Mark, 1773 Arenberg), Kerpen und Lommersum (Schaesberg), Dyck
(Salm-Reifferscheid), Saffenburg (Mark, 1773 Arenberg), Hallermunt (Platen),
Rheineck (Sinzendorf) sowie Bretzenheim und Regenstein (Rheinstein).
L.: Zeumer 553 II b 63; Kesting, H., Geschichte und Verfassung des
niedersächsisch-westfälischen Reichsgrafenkollegiums, Westfäl. Zs. 106 (1956);
Arndt, J., Hochadel in Nordwestdeutschland. Die Mitglieder des
niederrheinisch-westfälischen Reichsgrafenkollegiums zwischen individuellem
Aufstieg und korporativer Selbstbehauptung (1653-1806), Bll. f. dt. LG. 126
(1990), 185ff.; Arndt, J., Das niederrheinisch-westfälische Reichsgrafenkollegium
und seine Mitglieder 1653-1806, 1991.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wetigau (Gau in Lippe,
Hwetiga, Huetigo, Waizagawi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 Huetigo
(Schieder); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96
Hwetiga, 309 Waizagawi, 310; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im
karolingischen Reich, 1963, 9.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wetterauisches Reichsgrafenkollegium
(Grafenkollegium). Das seit dem 15. Jahrhundert allmählich entstandene
wetterauische Reichsgrafenkollegium umfasste ursprünglich nur die
(wetterauischen) Grafen von Nassau, Hanau, Solms, Stolberg, Isenburg,
(linksrheinisch) die Rheingrafen, die Grafen von Leiningen und Falkenstein
sowie die Grafen von Sayn, Wied und Waldeck. Nach 1579 wurden weiter entfernt
aufgenommen die Grafen Bergen-op-Zoom (Bergen op Zoom), Schaumburg, Bentheim,
Oldenburg, Lippe, Ostfriesland, Hohenlohe,
Erbach, Schenk von Limpurg, Löwenstein-Wertheim und Castell, doch wurden die
westfälischen Grafen 1653 im westfälischen Reichsgrafenkollegium
verselbständigt. Das Direktorium stand bis 1754 Hanau, danach Isenburg und
Solms-Laubach zu. Am Ende des alten Reiches waren außer den alten Wetterauer
Grafen noch Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt als Erben von Hanau, die Grafen
von Reuß, von Schönburg, von Ortenburg und von Wied-Runkel als Nachfolger der
Grafen von Kriechingen Mitglied des wetterauischen Reichsgrafenkollegiums.
Dieses erlosch 1806.
L.: Zeumer 553 II b 60; Schmidt, G., Der Wetterauer Grafenverein. Organisation
und Politik einer Reichskorporation zwischen Reformation und Westfälischem
Frieden, 1989; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten
hg. v. Speitkamp, W., 2014, 328.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wolbeck (Burg). An dem 1185 erstmals
erwähnten Ort W. (Walbeke, Waldbach) legte der Bischof von Münster vor der
Mitte des 13. Jahrhunderts an wichtigen Straßen eine Burg (castrum 1242) an,
der eine Stadt folgte. Seit 1275 wurde W. ein bevorzugter Aufenthaltsort der
Bischöfe. Das zugehörige, von der Lippe bei
Dolberg bis Hembergen nördlich Grevens reichende Amt bildete zusammen mit dem
Amt Rheine 1803 das Fürstentum Rheina-Wolbeck des Herzogs Wilhelm Joseph von
Looz-Corswarem. 1806 kam es zum Großherzogtum Berg, 1811 an Frankreich, 1815 an
Preußen (Provinz Westfalen) und W. damit 1946 an Nordrhein-Westfalen. S.
Rheina-Wolbeck.
L.: Wolff 312; Casser, P., Aus Wolbecks Vergangenheit, 1926; Tönsmeyer, J., Das
Landesfürstentum Rheina-Wolbeck, 1962; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 686. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Aagau* (Aga) Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Aholz Lippe?, Lippe-Detmold (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Alverdissen* (Ht, S) Lippe, Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ameiden* (Ht) Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arensburg (zu Rinteln) Schaumburg, Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Blomberg (im Kreis Lippe) Brake, Lippe-Alverdissen, Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg* (Hochstift, Mk, MkGt, KFtm, Residenzen) Absberg, Ahrensberg, Altmark, Anhalt, Anhalt-Aschersleben, Ansbach, Arnstein-Barby, Barby, Bärwalde bzw. Bärenwalde, Bayern, Bayreuth, Beeskow, Blankenburg, Boitzenburg, Brnadenburg-Schwedt, Burgsinn, Cadolzburg, Cammin (Kammin), Cottbus, Crossen, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Dinslaken, Doberlug, Draheim, Duisburg, Eldenburg, Essen (RAbtei), Friesack, Gans von Putlitz, Gardelegen, Gimborn-Neustadt, Glogau, Görlitz, Grabow, Grumbach, Hadmersleben, Halberstadt, Havelberg, Herford, Hildburghausen, Hohenschwangau, Hohenzollern, Hohnstein, Hörde, Jägerndorf, Jerichow, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Klettenberg, Kleve, Kolberg, Königsbach, Königswusterhausen, Kulmbach, Kurfürstenkollegium, Kurland (Hochstift), Kurmark, Landsberg/Warthe, Lebus, Liegnitz, Lippehne, Lychen, Magdeburg, Mainz, Mansfeld, Mark, Mecklenburg, Mecklenburg-Stargard, Meyenburg, Minden, Naugard, Neumark, Niederlausitz, Niedersächsischer Reichskreis, Nordhausen (RS), Nordmark, Nürnberg (BgG), Oberlausitz, Obersächsischer Reichskreis, Oebisfelde, Österreichisch Schlesien, Ostfriesland, Ostpreußen, Peitz, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Pommern, Pommern-Wolgast, Potsdam, Preußen, Prignitz, Quedlinburg, Ratibor, Ravensberg (Gt), Regenstein, Rhinow, Ruppin, Sachsen,-Sachsen (PfGt), Sachsen-Hildburghausen, Samland, Sayn-Wittgenstein, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein, Schlesien, Schweden, Sechsämterland, Seefeld, Senftenberg, Serrey, Soest, Sonnewalde, Spandau, Stargard, Stendal, Sternberg, Stolp, Storkow, Tangermünde, Tauroggen, Tecklenburg, Teltow, Teupitz, Thüngen, Thüringen, Uckermark, Venningen, Vierraden, Vlotho, Vorpommern, Waldmannshofen, Werden, Werle, Wernigerode, Wesenberg, Westpreußen, Wettiner, Witten, Wredenhagen, Wusterhausen, Ziesar, Zossen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Braunschweig-Lüneburg* (Hztm, Ftm) Braunschweig, Braunschweig-Celle, Braunschweig-Dannenberg, Braunschweig-Grubenhagen, Bruchhausen, Calenberg, Celle, Dannenberg, Diepholz, Eichsfeld, Einbeck, Everstein, Gifhorn, Göttingen (Ftm), Grubenhagen, Harburg, Hannover, Herzberg, Hildesheim, Hoya, Kurfürstenkollegium, Lüneburg, Mühlhausen (RS), Münden, Neuenheerse, Neustadt am Rübenberge, Niedersächsischer Reichskreis, Oldenburg, Osnabrück, Roden, Sachsen, Salzderhelden, Schauen, Schaumburg (Gt), Schaumburg-Lippe, Walkenried, Welfen, Wolfenbüttel, Wunstorf (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bückeburg Lippe-Alverdissen, Schaumburg, Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cammin*, Kammin (Hochstift, Ftm) Brandenburg, Gülzow, Kolberg, Köslin, Lippehne, Massow, Naugard, Obersächsischer Reichskreis, Polen, Pommern, Pommern-Wolgast, Vorpommern, Wollin (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dänemark* (L, KgR) Barmstedt, Boizenburg, Bremen, Deutscher Bund, Dithmarschen, Eiderstedt, Estland, Fehmarn, Gadebusch (Gadelsbusch), Glücksburg, Glückstadt, Gottorn (Gottorf), Hamburg, Hanse, Helgoland, Holstein, Holstein-Rendsburg, Kurland (Hochstift), Lauenburg, Lübeck, Mecklenburg, Niedersächsischer Reichskreis, Norderdithmarschen, Oldenburg, Ösel, Pinneberg, Plön, Pommern, Preußen, Rantzau, Ratzeburg, Reval, Rheinbund, Rostock, Rügen, Sachsen-Lauenburg, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schleswig (Btm), Schleswig-Holstein-Sonderburg, Schleswig-Holstein-(Sonderburg-)Glücksburg, Schleswig-Holstein-(Sonderburg-)Plön, Schwerin, Süderdithmarschen, Sylt, Verden, Vorpommern (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Detmoldgau* Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deutscher Bund* Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Auschwitz, Bayern, Braunschweig-Lüneburg, Bremen, Hamburg, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Liechtenstein, Lippe, Luxemburg, Niederlande, Norddeutscher Bund, Posen, Preußen, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Schaumburg-Lippe, Schleswig, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Württemberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Enger Lippe, Ravensberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Falkenberg (bei Horn-Bad Meinberg) Lippe, Lippe-Detmold (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Falkenhagen (bei Lügde) Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geseke* (Stift) Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hafergau* Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hagenburg Schaumburg, Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hameln Braunschweig-Lüneburg, Calenberg, Minden, Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Havergau Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hessen* (Gt, LGt, L) Albini, Amorbach, Arnsburg, Auburg, Aufenau, Baden, Barchfeld, Battenberg, Berleburg, Berlepsch, Bickenbach, Bidembach von Treuenfels, Bilstein, Bingenheim, Birstein, Boyneburg, Brand, Braubach, Braunfels, Breidenbacher Grund, Breuberg, Büdingen, Burgholzhausen, Buseck bzw. Buseckertal, Butzbach, Camberg, Crumbach, Darmstadt, Dernbach, (Deutscher Orden,) Dexheim, Dieburg, Diepholz, Dietkirchen, Diez, Dillenburg, Dittelsheim, Dünwerde, Eberbach, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Elben, Elfershausen, Engelstadt, Eppstein, Eschwege, Falkenstein, Felsberg, Franken (Hztm), Frankfurt (am Main), Freyensee (Freienseen), Friedberg (in Hessen bzw. in der Wetterau), Fritzlar, Fulda, Fürstenau, Fürstenstein, Gedern, Gelnhausen, Ginsheim, Gleiberg, Greifenstein, Großhessen, Gudensberg, Gundheim, Hadamar, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hatzfeld, Haun, Haxthausen, Heimbach, Helmarshausen, Henneberg-Schmalkalden, Hersfeld, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg, Hessen-Pfalz, Hessen-Philippsthal, Hessen-Rheinfels, Heusenstamm, Hirschhorn, Höchst, Hohensolms, Hohlenfels, Holzhausen bzw. Burgholzhausen, Homburg, Hungen, Hutten, Idstein, Ilbenstadt, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Itter, Kaichen, Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kirchberg, Königstein, Kronberg, Langenschwarz, Laubach, Lehrbach, Lich, Lichtenau, Liebenscheid, Limburg an der Lahn, Lindheim, Lippe, Lissberg, Lixfeld, Londorf bzw. Londorfer Grund, Lorsch, Maden, Mainz, Mansbach, Marburg, Marienschloss, Meerholz, Meisenbug, Melbach, Merenberg, Meschede, Michelstadt, Mühlhausen, Münzenberg, Nassau, Nassau-Hadamar, Naumburg, Neckarsteinach, Neuengleichen, Neuenheerse, Neukirchen, Nidda, Oberhessen, Ockstadt, Offenbach, Ortenberg, Paderborn, Partenheim, Pfalz, Plesse, Preußen, Ramholz, Ratibor, Reifenberg, Reizberg, Rheinfels, Rheingau, Rheinland, Rheinland-Hessen-Nassau, Riedesel, Rietberg, Rödelheim, Rotenburg, Ruchesloh, Rumrodt, Schiffelbach, Schlitz genannt Görtz, Schlüchtern, Schmalkalden, Schönberg, Schönborn, Schönstadt, Schwarz, Seeheim, Seligenstadt, Soden, Solms, Solms-Braunfels, Solms-Rödelheim, Solms-Wildenfels, Speyer, Staden, Starkenburg, Stolberg-Gedern, Stolberg-Ortenberg, Sulzbach (RDorf), Tann, Thüringen, Treffurt, Tübingen, Usingen, Vetzberg, Vilbel, Wächtersbach, Waldeck, Waldkappel, (Wambold bzw. Wambold von und zu Umstadt bzw.) Wambolt von Umstadt, Wehrheim, Weilburg, Weilnau, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wied, Wiesbaden, Wildungen, Wittgenstein, Witzenhausen, Ziegenhain, Züschen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kleve-Mark* (Hztm) Berg, Dortmund, Jülich, Lippe, Nideggen, Werden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lauenau Calenberg, Schaumburg, Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lemgo* (RS) Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limgau* Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe* (Gt, Ftm) Alverdissen, Ameiden, Biesterfeld, Detmold, Deutscher Bund, Freckenhorst, Hessen, Lemgo, Lippe-Alverdissen, Meinerzhagen, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Norddeutscher Bund, Paderborn, Pyrmont, Rheda, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schwalenberg, Spiegelberg, Sternberg (Gt), Thorn, Vianen, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Alverdissen* (Gt) Alverdissen, Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Biesterfeld* (Gt) Biesterfeld, Lippe, Lippe-Detmold (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Brake* (Gt) Brake, Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Bückeburg s. Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Detmold* (Gt) Ameiden, Detmold, Lippe, Lippe-Biesterfeld, Nordrhein-Westfalen, Rheinbund, Schaumburg-Lippe, Sternberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Schaumburg s. Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe-Weißenfeld Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippehne* (L) Cammin bzw. Kammin) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lipperode Lippe, Lippe Alverdissen, Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippstadt Lippe, Mark, Westfalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis* Aachen, Amblise, Anholt, Aspremont, Blankenheim, Breisig, Cambrai, Diepholz, Dortmund, Echternach, Elsenz, Emblikheim (Emblicheim), Esens, Fagnolle bzw. Fagnolles, Franchimont, Gelsdorf, Gemen, Gerolstein, Gronsveld (Gronsfeld), Hadamar, Hallermunt, Hannover, Hardenberg, Harlingerland, Hasbanien (Hasbain), Herford (FrauenStift), Hoorn (Horn), Hoya, Jülich, Kerpen (Ht, RGt), Kerpen-Lommersum, Kleve, Köln, Kornelimünster, Lippe, Lommersum, Lüttich, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Millendonk (Myllendonk), Minden, Moers, Münster (Hochstift), Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Siegen, Neuenahr, Odenthal, Osnabrück (Hochstift), Ostfriesland, Paderborn, Pyrmont, Ravensberg, Recklinghausen, Reichenstein, Reichskreise, Reifferscheid, Rietberg, Rotenburg (Ht), (Salm,) Sayn, Sayn-Hachenburg, Schaumburg, Schleiden, Schlenacken, Stablo (Stablo und Malmedy), Stedesdorf, Steinfurt, Tecklenburg, Thorn, Varel, Verden, Sayn-Altenkirchen, Vlotho, Weerdt (Werth), Werden, Werth, Wickrath, Wied-Runkel, Winneburg, Wittem, Wittmund (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Norddeutscher Bund* (Bundesstaat) Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig, Bremen, Hamburg, Hessen-Darmstadt, Lippe, Lübeck, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Preußen, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Sachsen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar, Schaumburg-Lippe, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Württemberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nordrhein-Westfalen* (L) Aachen, Adendorf, Ahaus, Alverdissen, Anholt, Appeldorn, Ardey, Arnsberg, Bedburg, Berg, Berleburg, Biesterfeld, Blankenheim, Bonn, Borken, Borth, Brackel, Brake, Brakel, Bühl, Büren, Burtscheid, Canstein, Cappenberg, Corvey, Croy, Detmold, Dinslaken, Dortmund (RS), Dortmund (Gt), Drachenfels, Duisburg, Dülmen, Düren (RS), Düsseldorf, Dyck, Eilendorf, Elmenhorst, Elten, Eschweiler, Essen (RAbtei, RS), Frechen, Freckenhorst, Fredeburg, Fresenburg, Frohnenbruch, Geilenkirchen, Geldern, Gemen, Geseke, Gronau, Gürzenich, Gymnich, Haffen, Hamb, Hamminkeln, Hardenberg, Heinsberg, Heisterbach, Herford (Frauenstift, RS), Homburg (Ht), Hörde, Hörstgen, Horstmar, Huckarde-Dorstfeld, Hückeswagen, Hülchrath, Hünxe, Isenberg-Limburg, Jülich, Kaiserswerth, Kanstein (Canstein), Kerpen (Ht, RGt), Kerpen-Lommersum, Kleve, Knechtsteden, Köln (EStift), Köln (freie RS), Königswinter, Kornelimünster, Kronenburg, Laer, Lembeck, Lemgo, Limburg (Gt), Lippe, Lommersum, Looz-Corswarem, Lüdinghausen, Manderscheid-Blankenheim, Mark, Mechernich, Mehr, Meiderich, Meschede, Millendonk (Myllendonk), Minden, Moers, Monschau, (Myllendonk,) Nassau-Siegen, Neuenheerse, Nörvenich, Odenthal, Padberg, Paderborn, Preußen, Rath, Ravensberg, Recklinghausen, Reifferscheid, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinland, Rheinprovinz, Rietberg, Salm-Anholt, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Schleiden, Schönau, Schwalenberg, Schwanenberg, Siegburg, Siegen, Soest, Steinfeld, Steinfurt, Veen, Velen, Vlotho, Volmarstein, Warburg, Werden, Werl, Werth, Westfalen, Westhofen, Wickrath, Winnenthal, Witten, Wittgenstein, Wolbeck, Wolkenburg, Zyfflich-Wyler (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oldenburg (bei Marienmünster), Lippe, Lippe-Detmold, Paderborn, Schwalenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ösling* (Osninge) Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pinneberg* (Ht, Gt) Barmstedt, Holstein, Rantzau, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schleswig-Holstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Polen* (KgR, Rep) Amtitz, Auschwitz, Berg (Ht), Beuthen, Bielitz, Böhmen, Brandenburg, Breslau (FBtm), Breslau (FBtm), Brieg, Cammin (Kammin), Carolath, Cosel, Crossen, Culm (Btm, L) (Kulm), Danzig, Deutscher Orden, Elbing, Ermland, Falkenberg, Frankenstein (Ftm), Galizien, Glatz, Glogau, (Glogau-Sagan,) (Glogau-Steinau,) Gnesen, Goschütz, Grottkau, Grüssau, Habsburg, Hinterpommern, Hummel, Jauer, (Kammin,) Kolberg, Kreuzburg, Kulm, Kulmerland, Kurland (Land), Landsberg/Warthe, Lebus, Lehnhaus, Leslau, Lettland, Liechtenstein, Liegnitz, Lippehne, Litauen, Livland, Loslau, Lothringen, Löwenberg, Mähren, Militsch, Münsterberg, Muskau, Namslau, Naugard, Neiße, Netzedistrikt, Neumark, Neuschloss, Niederlausitz, Niederschlesien, Nostitz, Oberglogau, Oberschlesien, Odescalchi, Oppeln, Österreichisch-Schlesien, Ostpreußen, Pfalz-Zweibrücken, Pless, Pomerellen (Pommerellen), Pomesanien, Pommerellen (Pomerellen), Pommern, Posen, Přemysliden, Preußen, Priebus, Proskau, Ratibor, Riga, Sachsen, Sagan, Schlawe, Schlesien, Schwarzwasser, Schweidnitz, Seidenberg, Siebenbürgen, Skotschau, Sorau, Sprottau, Steinau, Sternberg (L), Stettin, Stolp, Südpreußen, Sulau, Teschen, Tost, Trachenberg, Triebel, Troppau, Tschechoslowakei, Ungarn, Wartenberg, Westpreußen, Wohlau, Zator, Zips, Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Preußen* (Hztm, KgR) Absberg, Adendorf, Ahaus, Altenkirchen, Altmark, Anhalt, Anholt, Ansbach, Appeldorn, Ardey, Arenberg, Arenfels, Arnsberg, Arnstein, (Arnstein-Barby bzw. Barby), Auburg, Auersperg, Baden-Württemberg, Barby, Barmstedt, Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Belgien, Bengel, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Berg (G), Berleburg, Bettingen, Beuthen, Bevern, Birkenfeld, Blankenheim, Blieskastel, Blumenthal, Böhmen, Bonn, Boppard, Borken, Borth, Brackel, Brakel, Brand, Brandenburg (Mk), Braubach, Braunschweig-Celle, Braunschweig-Dannenberg, Braunschweig-Grubenhagen, Braunschweig-Harburg, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Oels, Brehna, Breidenbacher Grund, Breisig, Bremen (EStift), Bremen (freie RS), Breslau (Hztm), Breslau (Hochstift), Bretzenheim, Brieg, Broich, Büren, Burglayen, Burtscheid, Calenberg, Camberg, Canstein, Cappenberg, Celle, Cochem, Cosel, Cottbus, Crailsheim, Croy, Culm (Btm, L), (Kulm), Dagstuhl, Dassel, Daun, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Diepholz, Dietkirchen, Dinkelsbühl, Dithmarschen, Doberlug, Dohna, Dollendorf, Dortmund (RS, G), Dörzbach, Drachenfels, Dreis, Duderstadt, Duisburg, Dülmen, Dünwerde, Düren, (Düsseldorf, Dyck, Eberbach, Ebernburg, Ebersberg (RRi, Ht) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Ebstorf, Ehrenburg, Eichsfeld, Eichstätt, Eiderstedt, Eilenburg, Eilendorf, Elben, Elbing, Elbingerode, Elkerhausen, Ellingen, Elmenhorst, Elten, Eltz, Emsland, Erfurt, Ermland, Erp (Erb), Eschwege, Eschweiler, Esens, Essen (RAbtei, RS), Esterau, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenberg, Falkenstein (Ht, Gt), Fehmarn, Feuchtwangen, Finsterwalde, Franken (BaDO bzw. DOBa), Frankenberg (rriOrt), Frankenstein, Fränkischer Reichskreis, Frechen, Freckenhorst, Fredeburg, Fresenburg, Freudenburg (BgGtm), Freusburg, Fritzlar, Frohndorf, Frohnenbruch, Fulda (Abtei), Gammertingen, Geilenkirchen, Geldern, Gelnhausen, Gemen, Gemünden, Gerolstein, Gersfeld, Geseke, Geyern (G), Gimborn-Neustadt, Glatt, Glatz, Glogau, Glückstadt, Goschütz, Görlitz, Goslar (RS), Goslar Sankt Peter, Goslar Sankt Simon und Judas, Göttingen (ruS), Greifswald, Grenzau, Gronau, Gröningen (Ganerbschaft), Gröningen (Ht), Grottkau, Grubenhagen, Grumbach (G), Grüssau, Gudensberg, Gürzenich, Guttenberg, Gymnich, Habsburg, Hachenburg, Hadamar, Hadeln, Haffen, Hafner, Haigerloch, Halberstadt, Hallermunt, Hamb, Hamburg, Hammerstein, Hamminkeln, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hannover, Harburg, Hardenberg, Harlingerland, Hasserode, Hattstein, Haun, Hechingen, Heimbach, Heisterbach, Heinsberg, Heldrungen, Helgoland, Helmarshausen, Henneberg, Herford (Frauenstift, RS), Hersfeld (RAbtei), Herstal, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Rotenburg, Hettingen, Hildesheim, Hohensolms, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Hohnstein, Holzappel, Holzhausen, Homburg vor der Höhe, Homburg (Ht), Hönningen, Hörde, Hörstgen, Horstmar, Hoya, Huckarde-Dorstfeld, Hückeswagen, Hülchrath, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Hünxe, Hutten, Hüttersdorf, Idstein, Ilfeld, Isenberg-Limburg, Isenburg, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Isenburg-Grenzau, Itter, Jägerndorf, Jauer, Jennelt, Jülich, Jungnau, Jünkerath, Jüterbog, Kaiserswerth, Kamenz (Stift), Kanstein (Canstein), Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kehdingen, Kerpen (Ht), Kinderbeuern, Kinheim, Kirchberg, Klettenberg, Kleve, Knechtsteden, Kobern, Köln (EStift), Köln (freie RS), Königsberg, Königstein (Gt), Königswinter, Kornelimünster, Kranichfeld, Kreuzburg, Kreuznach, Kronberg, Kronenburg, Krottorf, Kröv, Kulm, Kulmbach, Kulmerland, Kurmark, Kyll, Laer, Landsberg, Landskron, Langenschwarz, Lauenburg, Lauschied, (Layen) (Burglayen), Lembeck, Leslau, Lichtenau, Lichtenberg, Liebenscheid, Liegnitz, Limburg (Gt), Limburg an der Lahn, Lindschied, Lingen, Lippe, Lixfeld, Lobenhausen, Lohra, Lommersum, Looz-Corswarem, Loslau, Löwenberg, Lübeck (Hochstift), Lübeck (RS), Lüdinghausen, Lüneburg (Ftm), Luxemburg, Machwitz, Magdeburg (EStift), Mainbernheim, Mainz (EStift), Mainz (Rep), Malmedy, Manderscheid, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Mansbach, Mansfeld, Marburg, Mark, Martinstein, Mechernich, Mecklenburg, Mecklenburg-Strelitz, Meerfeld, Mehr, Meiderich, Meisenbug, Memelgebiet, Mensfelden (Münzfelden), Meppen, Merseburg, Merxheim, Meschede, Messkirch, Meudt, Michelbach, Militsch, Millendonk bzw. Myllendonk, Minden, Moers, Molsberg, Monschau, Moresnet, Mühlhausen (RS), Münden, Münster (Hochstift), Münsterberg, (Münzfelden,) Myllendonk, Nalbach, Namslau, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Siegen, Nassau-Usingen, Naumburg, Neiße, Netzedistrikt, Neuenahr, Neuenburg (Gt, Ka), Neuengleichen, Neuenheerse, Neuerburg, Neufra, Neuhaus (Amt), Neumark, Neuwied(, Niederisenburg), Niederlausitz, Niedersachsen, Nievern, Norddeutscher Bund, Nordhausen (RS, ruStift), Nordstrand, Nörvenich, Nürburg, Nürnberg (RS), Oberlausitz, Oberschlesien, Oberstein, Oberwesel, Odenthal, Oderberg, Oels, Oettingen, Olbrück, Oldenburg, Oppeln, Oranien, Osnabrück, Osterburg, Osterland-Föhr, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Osterspai, Ostfriesland, Ostpreußen, Ostrach, Ottweiler, Padberg, Paderborn, Papenburg, Pappenheim, Peitz, Petkum, Pfalz, Pfalz-Simmern, Pinneberg, Pless, Plesse, Plön, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Posen, Potsdam, Preetz, Preuschen, Priebus, Prüm, Quedlinburg, Ramholz, Ranis, Rantzau, Rath, Ratibor, Ratzeburg, Ravensberg, Recklinghausen, Regenstein, Reichenstein, Reifferscheid, Reizberg, Remagen, Rendsburg, (Rhade,) Rhaunen, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck (BgGt), Rheingau, Rheingrafen, Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Rietberg, Risum bzw. Rysum, Rödelheim, Rotenburg, Rüdesheim, Rügen, Rümmelsheim, Runkel, (Rysum,) Saarbrücken (Gt), Saargebiet, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Weißenfels, Saffenburg, Sagan, Salm, Salm-Anholt, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Scharzfeld, Schauen, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schiffelbach, Schleiden, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schleswig-Holstein-Sonderburg, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Schlüchtern, Schmalkalden, Schöller, Schönau (ruHt), Schönau (Kl), Schönborn, Schönstadt, Schraplau, Schüller, Schwanenberg, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenholz, Schweden, Schweidnitz, Schweighausen, Schweppenhausen, Seefeld, Seehausen, Senftenberg, Siegburg, Siegen, Sigmaringen, Simmern bzw. Pfalz-Simmern, Sinzig, Soden, Soest, Solms, Solms-Braunfels, Spiegelberg, Sprottau, Stablo, Stablo und Malmedy, Stade, Stapelholm, Stein (ruHt), Steinau, Steinfeld, Steinfurt (Ht), Stettin, Stolberg, Stolberg-Rossla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stormarn, Stotel, Stralsund, Straßberg, Südpreußen, Sugenheim, Sulau, Sulzbach (RDorf), Sylt, Tann, Tauroggen, Tecklenburg, Teltow, Teupitz, Thüringen, Thurn und Taxis, Torgau, Trachenberg, Treffurt, Triebel, Trier (EStift), Trier (freie RS), Troppau, Uckermark, Ungarn, Usingen, Valangin, Vallendar, Veen, Velen, Verden, Vestenberg, Veringen, Vetzberg, Vianden, Virneburg, Volmarstein, Vorpommern, Wächtersbach, Waldeck, Waldeck-Pyrmont, Waldkappel, Warburg, Wehrheim, Wehrstein, Weida, Weilburg, Weilnau, Weißenburg (RS), Welfen, Weltersburg, Werden, Werl, Wernigerode, Werth, Westerburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westhofen, Westpreußen, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wickrath, Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Wiesbaden, Wildenburg, Wildungen, Winden, Windsheim, Winneburg, Winnenthal, Witten, Wittenberg, Wittgenstein, Wittmund, Witzenhausen, Wohlau, Wolbeck, Wolgast, Wolkenburg, Wunstorf, Wursten, Württemberg-Oels, Ziegenhain, Züschen, Zyfflich-Wyler (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheda* (bei Rheda-Wiedenbrück) (Ht) Bentheim-Tecklenburg, Berg, Freckenhorst, Lippe, Tecklenburg, Westfalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheinbund* Anhalt, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen, Arenberg, Baden, Bayern, Berg, Bremen, (Dalbergstaat, )Hamburg, Hessen-Darmstadt, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Isenburg-Birstein, Kleve, Kurerzkanzler, Lauenburg, Leyen, Liechtenstein, Lippe-Detmold, Lübeck, Mainz (EStift), Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg, Oldenburg, Reuß, Sachsen, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar, Salm-Kyrburg, Salm-Salm, Schaumburg-Lippe, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Westphalen, Württemberg, Würzburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rinteln Schaumburg (G), Schaumburg-Lippe, Westphalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rodenberg (im Kreis Schaumburg) Schaumburg, Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen* (Hztm, KFtm, KgR, PfGt, Prov, Freistaat, Land) Allstedt, Altmark, Altzelle, Anhalt, Arnstein-Barby, Askanier, Beeskow, Bernburg, Blankenburg, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Brehna, Chemnitz (RKl), Colditz, Cottbus, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Döben, Doberlug, Dresden, Eichsfeld, Einsiedel, Eisenach, Elbingerode, Elstra, Erfurt, Ernestiner, Finsterwalde, Fränkischer Reichskreis, Freiberg, Frohndorf, Gandersheim, Gera, Glachau, Görlitz, Gotha, Groningen, (Hadeln Gebiet dort lebender Sachsen), Halberstadt, Hamburg, Hannover, Hartenstein, Heldburg, Heldrungen, Henneberg, Henneberg-Schleusingen, Herford (Frauenstift), Hersfeld (RAbtei), Hessen, Holstein, Hoyerswerda, Ilfeld, Jever, Jüterbog, Kamenz, Klettenberg, Königsbrück, Krottorf, Kuenringer, Kurfürstenkollegium, Kurmark, Kursächsische Lande, Landsberg, Lauenstein, Lauterstein, Leipzig, Lichtenstein, Lippe, Magdeburg, Mansfeld, Marienstern, Mecklenburg, Meißen (MkGt), Meißen (Hochstift), Merseburg, Mühlhausen, Muskau, Naumburg, Neschwitz, Niederlausitz, Norddeutscher Bund, Nordhausen, Oberlausitz, Obersächsischer Reichskreis, Oebisfelde, Oels, Oldenburg, Orlamünde, Österreich, Ostheim (Ganerbschaft), Pappenheim, Peitz, Penig, Plauen, Pleißen bzw. Pleißenland, (Porschenstein,) Preußen, Priebus, Purschenstein (Porschenstein), Quedlinburg, Querfurt, Ranis, Ratzeburg, Ravensberg, Reinhardsbrunn, Reinsberg, Remse (Remissau,) Rheinbund, Rochsburg, Römhild, Saalfeld, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Merseburg, Sachsen-Römhild, Sachsen-Teschen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Wittenberg, Sagan, Sayda, Schauen, Schirgiswalde, Schleiz, Schlesien, Schönburg, Schönburg-Glauchau, Schönburg-Waldenburg, Schramberg, Schwarzburg, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenberg (Ht), Schwerin (Gt), Seehausen, Senftenberg, (Siebenbürgen,) Sommerschenburg, Sonnewalde, Sorau, Stargard, Stein (Ht), Stolberg, Stolberg-Roßla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stollberg, Storkow, Teschen (Hztm), Thüringen, Torgau, Treffurt, Truchsess von Wetzhausen, Uckermark, Vogtland, Waldeck, Waldenburg (Ht), Walkenried, Wechselburg, Weesenstein, Weimar, Welfen, Werden, Wernigerode, Westfalen, Wiehe, Wildenfels, Wildeshausen, Wittenberg, Witzenhausen, Wolkenstein, Württemberg-Oels, Wurzen (L, Stift), Zeitz, Zwickau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsenhagen Schaumburg (Gt), Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salzuflen Lippe, Sternberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sassenberg Lippe, Münster (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaumburg* (bei Rinteln) (Gt, Ht) Hannover, Hessen, Hessen-Kassel, Hessen-Nassau, Holstein, Lippe-Alverdissen, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Pinneberg, Recklinghausen, Sachsen, Schleswig, Sternberg, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westfalen, Westphalen, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, s. a. Schauenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaumburg-Lippe* (Gt) Alverdissen, Deutscher Bund, Lippe-Alverdissen, Niedersachsen, Norddeutscher Bund, Rheinbund, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schieder Brake, Lippe-Alverdissen, Schaumburg-Lippe, Schwalenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwalenberg* (G, Gt) Biesterfeld, Herford (Frauenstift), Lippe, Lippe-Biesterfeld, Paderborn, Pyrmont (Ht, Gt), Sternberg (Gt), Waldeck, Westfalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stadthagen Schaumburg, Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steinhude (bei Wunstorf) Schaumburg-Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sternberg* (im Extertal) (Gt) Alverdissen, Herford, Lippe, Lippe-Alverdissen, Lippe-Detmold, Schaumburg, Schwalenberg, Schwalenberg-Sternberg, Westfalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stoppelberg Lippe, Paderborn, Schwalenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Thiatmelligau Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Varenholz Lippe (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weißenfeld (bei Schieder-Schwalenberg) Lippe, Lippe-Biesterfeld (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westfälisches Reichsgrafenkollegium* (Arnstein-Barby,) Askanien, Barby (Arnstein-Barby), Bentheim, Blankenburg, Blankenheim, Bretzenheim, Delmenhorst, Diepholz, Dyck, Edelstetten, Fagnolle (Fagnolles), Gemen, Gimborn-Neustadt, Gronsfeld, Gundelfingen, Hallermunt, Hannover, Hoya, Kerpen (Ht, Gt), Kirchberg (BgGt), Ligne, Lingen, Lippe, Lösenich, Mark, Metternich, Millendonk bzw. Myllendonk, Moers, Nassau-Dillenburg, Nesselrode, Oldenburg, Ostfriesland, Platen (Platen-Hallermunt), Plettenberg, Pyrmont (Ht), Pyrmont (Gt), Rantzau, Ravensberg, Reckheim, Regenstein (Rheinstein), Reichenstein, Rheda, Rheineck, (Rheinstein,) Rietberg, Saffenburg, Salm-Reiffenscheid, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Hachenburg-Kirchberg, Schaesberg, Schaumburg, Schleiden, Schlenacken, Schwarzenberg, Steinfurt, Sternberg, Tecklenburg, Virneburg, Waldeck, Wallmoden, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Wickrath, (Wied,) Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Winneburg, Wittem (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)