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Daneben ist die deutsche Geschichte aber auch die Geschichte des von diesem Volk in erster Linie getragenen Reiches. Durch die Verbindung seiner Herrscher mit der christlichen Kirche und durch die mehr oder minder stark angestrebte Nachfolge römischer Weltherrschaft hat es als Heiliges Römisches Reich überdeutsche europäische Geltung erlangt. Gleichzeitig haben die Deutschen damit vielfach weit über den Bereich all ihrer Einzelstämme hinaus ausgegriffen. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Im Inneren dieses im Umherziehen von Pfalz zu Pfalz regierten Reiches war der König vielfachen Schwierigkeiten durch seine von ihm belehnten Herzöge (etwa von Franken, Schwaben, Bayern oder Sachsen) und Grafen ausgesetzt. Deswegen gingen die Ottonen und die ihnen 1024 folgenden fränkischen Salier dazu über, Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte in ihr Herrschaftswesen einzubeziehen (ottonisch-salisches Reichskirchensystem). Hieraus erwuchs am Ende des dadurch hervorgerufenen zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. zum Ausbruch gekommenen Investiturstreites um die Besetzung der kirchlichen Ämter (1075-1122) die bedeutsame Erscheinung der zahlreichen geistlichen, dem König unmittelbar verbundenen Fürstentümer des deutschen Reiches. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Als 1125 der letzte salische Kaiser Heinrich V. kinderlos verstarb, entschieden sich die Königsmacher unter stärkster Beeinflussung durch den Papst für seinen Gegenspieler, den sächsischen, die Ostsiedlung (Mecklenburg, Pommern, später auch Schlesien) wieder aufgreifenden Herzog (1106) Lothar von Supplinburg (Süpplingenburg), dem schon 1127 Konrad von Staufen als Enkel des salischen Königs Heinrich IV. als zunächst erfolgloser Gegenkönig gegenübertrat. Bei Lothars söhnelosem Tod (1137) wählten einige Fürsten auf Betreiben des Erzbischofs von Trier 1138 Konrad von Staufen, weil der noch von Lothar von Supplinburg vorgeschlagene Herzog der Bayern und Sachsen, Heinrich der Stolze aus dem Hause der Welfen, Schwiegersohn Lothars, der römischen Kirche und den deutschen Fürsten als Inhaber zweier der insgesamt vorhandenen vier großen Herzogtümer zu mächtig erschien. Als neuer anerkannter König entzog Konrad III. folgerichtig dem Welfen in Halbierung seiner Macht das Herzogtum der Bayern und belehnte 1139 damit seinen Halbbruder Leopold IV. von Babenberg. 1156 gab zwar Konrads III. Nachfolger, der Staufer Friedrich I. Barbarossa, zwecks friedlichen Ausgleichs Bayern seinem welfischen, im Besitz des Herzogtums der Sachsen befindlichen Vetter Heinrich dem Löwen wieder zurück, löste dabei jedoch das im Südosten Bayerns gelegene Österreich vom Herzogtum der Bayern ab und erhob es zu einem eigenen territorialen, nicht mehr länger auf ein Volk oder einen Stamm bezogenen Herzogtum Österreich. Weil ihn aber Heinrich der Löwe bei seinen italienischen Unternehmungen im Stich ließ, entzog er 1180 in der abschließenden Auseinandersetzung mit Heinrich dem Löwen dem Welfen nicht nur beide Herzogtümer (Bayern und Sachsen) ganz, sondern teilte auch das Herzogtum der Sachsen in gleicher Weise in territoriale Herzogtümer auf und vergab das verbliebene Herzogtum (Rest-)Sachsen (ohne Westfalen) an die Askanier und (Rest-)Bayern (ohne Österreich und Steiermark) an die Wittelsbacher. Damit war an die Stelle der großen Stammesgebiete (der Bayern und Sachsen) das von den Bewohnern verselbständigte kleinere Land (Bayern, Sachsen) getreten. Nach dem alten Grundsatz „teile und gebiete“ hatte sich somit der König einer grundsätzlichen Gefahr entledigt. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nicht ganz so bedeutsam und wohl auch nicht so zahlreich waren demgegenüber die meist aus altem Reichsgut stammenden, trotz Fehlens der Reichsstandschaft dem Reich ebenfalls unmittelbar verbundenen Reichsdörfer, von denen sich für das Hochmittelalter einschließlich der Reichsflecken, Reichshöfe und freien Leute etwa 120 mit einiger Sicherheit ermitteln lassen. Sie gingen zudem schon seit dem 13. Jahrhundert dem Reich allmählich verloren. Einige von ihnen (u. a. Gochsheim, Holzhausen [Burgholzhausen], Sennfeld, Soden, Sulzbach, Leutkircher Heide) vermochten sich aber gleichwohl bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs zu erhalten. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
63. (Westfälische Grafen) (von): 1. Markgraf von Ansbach wegen Sayn-Altenkirchen, 2. Burggraf von Kirchberg wegen Sayn-Hachenburg, 3. König in Preußen wegen der Grafschaft Tecklenburg, 4. Wied-Runkel wegen der oberen Grafschaft Wied, 5. Fürst zu Wied-Neuwied (Direktor dieses Kollegiums), 6. Landgraf von Hessen-Kassel und Graf zu Lippe-Bückeburg wegen der Grafschaft Schaumburg, 7. Herzog zu Holstein-Gottorp-Oldenburg bzw. Holstein-Gottorf wegen Oldenburg und Delmenhorst, 8. Grafen von der Lippe, 9. Graf von Bentheim, 10. König von England wegen der Grafschaft Hoya, 11. König von England wegen der Grafschaft Diepholz, 12. König von England wegen der Grafschaft Spiegelberg, 13. Fürst und Grafen von Löwenstein bzw. Löwenstein-Wertheim wegen Virneburg, 14. Fürst von Kaunitz wegen Rietberg, 15. Fürst von Waldeck wegen der Grafschaft Pyrmont, 16. Graf von Törring wegen der Grafschaft Gronsveld bzw. Gronsfeld, 17. Graf von Aspremont wegen der Grafschaft Reckheim oder Reckum, 18. Fürsten zu Salm wegen der Grafschaft Anholt, 19. Grafen von Metternich wegen der Herrschaft(en) Winneburg und Beilstein, 20. Fürst zu Anhalt-Bernburg-Schaumburg wegen der Grafschaft Holzappel, 21. Grafen von Sternberg wegen der Grafschaft(en) Blankenheim und Gerolstein, 22. Grafen von Plettenberg wegen Wittem, 23. Grafen von Limburg-Styrum wegen der Herrschaft Gemen, 24. Graf von Wallmoden wegen der Herrschaft Gimborn und Neustadt bzw. Gimborn-Neustadt, 25. Graf von Quadt wegen der Herrschaft Wickrath, 26. Grafen von Ostein wegen der Herrschaft Millendonk bzw. Myllendonk, 27. Grafen von Nesselrode wegen der Herrschaft Reichenstein, 28. Grafen zu der Mark wegen der Grafschaft Schleiden, 29. Grafen von Schaesberg wegen der Grafschaft Kerpen und Lommersum bzw. Kerpen-Lommersum 30. Grafen zu Salm-Reifferscheid wegen der Herrschaft Dyck, 31. Grafen zu der Mark wegen Saffenburg (Sassenburg), 32. Grafen von Platen wegen Hallermunt, 33. Grafen von Sinzendorf wegen Rheineck. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
7. Oberrheinischer Reichskreis: Hochstift Worms, Hochstift Speyer, gefürstete Propstei Weißenburg, Hochstift Straßburg, Hochstift Basel, Hochstift Fulda, Fürstentum Heitersheim (Johanniterorden), gefürstete Abtei Prüm, Reichspropstei Odenheim (Odenheim und Bruchsal), Fürstentum Simmern (Pfalz-Simmern), Fürstentum Lautern (Pfalz-[Kaisers-]Lautern), Fürstentum Veldenz (Pfalz-Veldenz), Fürstentum Zweibrücken (Pfalz-Zweibrücken), Landgrafschaft Hessen-Kassel, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Fürstentum Hersfeld, Grafschaft Sponheim, Markgrafschaft Nomeny, gefürstete Grafschaft Salm, Lande des Fürsten zu Nassau-Weilburg, Lande des Fürsten zu Nassau-Usingen bzw. Nassau-Saarbrücken-Usingen, Lande des Fürsten zu Nassau-Saarbrücken bzw. Nassau-Saarbrücken-Saarbrücken, Grafschaft Waldeck, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Herrschaft Hanau-Lichtenberg, Lande des fürstlichen Hauses Solms-Braunfels, Lande des gräflichen Hauses Solms-Lich-Hohensolms, Lande des gräflichen Hauses Solms-Laubach, Lande des gräflichen Hauses Solms-Rödelheim, Grafschaft Königstein (teils kurmainzisch, teils stolbergisch), Grafschaft Oberisenburg, geteilt unter: das fürstliche Haus Isenburg-Birstein, das gräfliche Haus Isenburg-Büdingen-Büdingen, das gräfliche Haus Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, das gräfliche Haus Isenburg-Büdingen-Meerholz, Lande der Wild- und Rheingrafen (Wildgrafen und Rheingrafen), geteilt unter: die fürstliche Linie Salm-Kyrburg, die rheingräfliche Linie Grumbach (bzw. Salm-Grumbach), die rheingräfliche Linie zu Stein (Rheingrafenstein) (bzw. Salm-Stein), Lande der Grafen Leiningen-Hartenburg, reichsunmittelbares Schloss und Dorf Mensfelden bzw. Münzfelden, Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein, Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Grafschaft Falkenstein, Herrschaft Reipoltskirchen, Grafschaft Kriechingen, Grafschaft Wartenberg, Herrschaft Bretzenheim, Herrschaft Dagstuhl, Herrschaft Ollbrück (Olbrück), Reichsstadt Worms, Reichsstadt Speyer, Reichsstadt Frankfurt (am Main), Reichsstadt Friedberg, Reichsstadt Wetzlar. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Börsting, H., Geschichte der Matrikel von der Frühkirche bis zur Gegenwart, 1959 (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bosl, K., Geistliche Fürsten, (in) Lexikon für Theologie und Kirche, hg. v. Höfer, J./Rahner, K., Bd. 4 1960 (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hömig, K., Der Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 und seine Bedeutung für Kirche und Staat, 1969 (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Isenmann, E., Die deutsche Stadt im Spätmittelalter, 1250-1500, Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wissenschaft, 1988 (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Jakobs, H., Kirchenreform und Hochmittelalter 1046-1215, 1984 (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Repertorium Germanicum. Verzeichnis der in den päpstlichen Registern und Kameralakten vorkommenden Personen, Kirchen und Orte des Deutschen Reiches, seiner Diözesen und Territorien vom Beginn des Schismas bis zur Reformation, Bd. 6 Nikolaus V., 1447-1455, bearb. v. Albert, J. /Deeters, W., 1985 (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wollstein, G., Das Großdeutschland der Paulskirche. Nationale Ziele in der bürgerlichen Revolution 1848/49, 1977 (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abensberg (Grafen, reichsunmittelbare
Herrschaft). A. bei Kelheim wird erstmals 1031 erwähnt (Abensberch). Seit dem
12. Jahrhundert erscheinen Grafen von A. aus dem Hause der Babonen. Sie sind
zwischen Donau und Abens um Altmannstein und an der unteren Altmühl begütert
und handeln als Vögte über Regensburger Eigenkirchen. 1247 kam es nach dem
Aussterben der älteren Grafen zur Linientrennung in die Herrschaften A. und
Altmannstein. 1485/1486 gelangte die reichsunmittelbare Herrschaft A. mit dem
Tod des letzten Grafen von A. (1485) als Reichslehen zur Münchener Linie der
Herzöge von Bayern (Bayern-München). 1552 wurden die Gerichte A. und
Altmannstein mit Sitz in A. durch Personalunion verbunden.
L.: Kral, J., Abensberg und Umgebung, 1952; Diepolder, G., Oberbayerische und
niederbayerische Adelsherrschaften, Zs. f. bay. LG. 25 (1962), 47ff.; Gerlich,
A., Aben(s)berg, LexMA 1 1980, 27f.; Flachenecker, H., Die Reichsherrschaft
Abensberg, Z. f. bay. LG. 64 (2001), 693; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in
Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 539.
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Albano (Lehen), Albanum. A. mit Castel
Gandolfo am Albanersee war im 18. Jahrhundert kaiserliches Lehen im
Kirchenstaat.
L.: Aretin, Das alte Reich 2, 370ff.
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Alpirsbach (Kloster). 1095 wurde an der
oberen Kinzig das Benediktinerkloster A. gegründet. Vögte waren seit etwa 1400
die Grafen, später die Herzöge von Württemberg. 1559 wurde die Reformation
eingeführt und das Klosteramt zum evangelischen Kirchengut gezogen, 1810 auf
die angrenzenden weltlichen Ämter verteilt. S. Baden-Württemberg.
L.: Wolff 162; Schmidt, R., Kloster Alpirsbach, 1965; Alpirsbach, hg. v.
Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, 2001.
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Altenkirchen (Amt). A. im Westerwald an der
Trennung der Straßen Köln-Frankfurt und Köln-Leipzig wurde wohl in fränkischer
Zeit gegründet und erscheint 1131 anlässlich einer Gabe an das Kassiusstift in
Bonn erstmals. Im 12. Jahrhundert ist es in den Händen der Grafen von Sayn.
Seit dem 15. Jahrhundert war es gelegentlich Amtssitz, seit 1662 Sitz der
Grafschaft Sayn-Altenkirchen, die 1741 den Herzögen von Sachsen-Eisenach, dann
bis 1791 den Markgrafen von Ansbach, bis 1802 Preußen, bis 1815 Nassau
(Nassau-Usingen)und dann Preußen gehörte. 1946 kam A. zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346; Rausch, J., Geschichte des Kreises Altenkirchen, 1921; Beiträge
zur Wirtschafts-, Sozial- und Zeitgeschichte des Kreises Altenkirchen, hg. v.
d. Kreisverwaltung Altenkirchen, 1980; Hanke, E., Altenkirchen/Westerwald,
1988. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Althausen (Reichsdorf) Über A. bei (Bad)
Mergentheim hatte die Schirmgerechtigkeit der Deutsche Orden, die Rechte in
Kirchensachen Ansbach und die übrigen Rechte die Gemeinde.
L.: Wolff 505. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt (Grafen, Fürstentum, Herzogtum,
Freistaat, Landesteil). Im 11. Jahrhundert beherrschte das seit etwa 1000
erkennbare Geschlecht der Askanier, das sich zeitweise Grafen von Ballenstedt
nannte, das Gebiet zwischen Harzvorland und Fläming. Dem 1170 verstorbenen
Albrecht dem Bären folgten die Söhne Otto und Bernhard. Von ihnen erlangte
Bernhard nach dem Sturz Heinrichs des Löwen den Titel Herzog von Sachsen sowie
den an der unteren Elbe bei Lauenburg befindlichen Teil des Herzogtums Sachsen
und gewann dazu das rechtselbische Gebiet um Wittenberg. Bei seinem Tode (1218)
erhielt sein ältester Sohn Heinrich I. (1212-1244) die eigentlichen Hausgüter
zwischen Ostharz (Unterharz) und Mittelelbe (unterer Elbe) (Aschersleben
[(Andersleben], Ballenstedt, Bernburg, Köthen, Dessau). Er nannte sich nach der
vielleicht um 1050 von Esiko von Ballenstedt nach der Umwandlung Ballenstedts
in ein Stift errichteten Burg über dem Selketal und gehörte als einziger Graf
seit 1218 dem Reichsfürstenstand an, wobei der Fürstentitel erstmals 1223
urkundlich erscheint, ohne dass Nachrichten über eine Verleihung vorliegen.
1252 entstanden nach seinem Tod durch Erbteilung im später stets von
Brandenburg-Preußen und Sachsen eingeengten Hause Anhalt die Linien
Anhalt-Aschersleben (bis 1315), Anhalt-Bernburg ältere Linie (bis 1468) und
Anhalt-Köthen (später Anhalt-Zerbst ältere Linie). Ansprüche auf askanisches
Erbe in Brandenburg und Wittenberg konnten 1319 bzw. 1422 nicht durchgesetzt
werden. Die Linie Aschersleben starb 1315 aus. Ihr Gebiet fiel 1322, soweit es
nicht wie Ascherleben selbst an das Hochstift Halberstadt (1648 an
Brandenburg-Preußen) verloren ging, an die Linie Anhalt-Bernburg. 1307/1319
erwarb die Linie Anhalt-Köthen von den Grafen von (Arnstein-)Barby die
Herrschaft Zerbst (ältere Zerbster Linie). 1396 zerfiel Anhalt-Köthen (bzw.
Zerbst, ältere Linie) in die Siegmundische Linie (rechtes Elbeufer, Zerbst) und
die Albrechtsche Linie (linkes Elbeufer, Köthen). Die Siegmundische Linie
erlangte Teilbesitz der Albrechtschen Linie sowie 1468 mit dem Aussterben der
Bernburger Linie deren Güter. 1474 spaltete sie sich erneut in die ältere
Köthener Linie (Anhalt-Köthen) und die ältere Dessauer Linie (Anhalt-Dessau).
Die ältere Köthener Linie erwarb 1508 einen Teil der Zerbster Lande. Ihre Güter
fielen bei ihrem Aussterben 1562 an die Dessauer Linie. Diese teilte sich 1546
in die Linien Zerbst, Plötzkau und Dessau. Infolge der seit 1526 in
Anhalt-Köthen, bis 1534 aber auch in Anhalt-Dessau eingeführten Reformation
konnten die Güter der unter anhaltischer Vogtei stehenden Klöster Nienburg an
der Saale, Gernrode und Hecklingen erworben werden. 1547 gingen Zerbst und
Köthen an Sigismund von Lodron ( Ladrona) verloren, kamen aber nach Veräußerung
an Reuß 1552 durch Vertrag zurück. 1570 vereinigte Fürst Joachim Ernst
(1561-1586) aus der älteren Dessauer Linie infolge verschiedener Erbfälle alle
anhaltischen Gebiete mit einem Umfang von 40,8 Quadratmeilen vorübergehend und
erließ für sie 1572 eine umfassende Landes- und Kirchenordnung. 1603 entstanden
nach vorübergehender gemeinsamer Regierung der 5 Söhne durch Erbteilung die
jüngere Linien Anhalt-Dessau (bis 1918), Anhalt-Bernburg (bis 1863),
Anhalt-Köthen (bis 1665), Anhalt-Zerbst (bis 1793) und Anhalt-Plötzkau (bis
1818/1847). Seit 1635 wurde für gemeinsame Angelegenheiten eine
Senioratsverfassung eingeführt, wonach der jeweils älteste die
Mehrheitsbeschlüsse aller durchführte. Alle Fürsten hatten eine gemeinsame
Stimme im Reichsfürstenrat und vertraten außerdem die Stimme der Reichsabtei
Gernrode. Innerhalb der Reichskreise gehörten sie zum obersächsischen
Reichskreis. Von den fünf Linien erlosch Anhalt-Köthen 1665. Die Güter dieser
Linie wurden mit Anhalt-Plötzkau vereinigt, das sich seitdem Anhalt-Köthen
nannte. Anhalt-Zerbst erlangte 1667 durch Erbgang die Herrschaft Jever. Als die
Linie 1793 ausstarb, fielen ihre Güter an Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg und
Anhalt-Köthen. Jever kam an Katharina II. von Russland, die Schwester des
letzten Fürsten von Anhalt-Zerbst. Von Anhalt-Bernburg spaltete sich die Linie
Anhalt-Bernburg-Harzgerode ab, die bis 1709 bestand. 1707 kam es weiter zur
Abteilung der Nebenlinie Anhalt-Bernburg-Schaumburg, die das Erbe der Grafen
von Holzappel und Schaumburg erhielt. Ihre anhaltischen Landesteile fielen nach
ihrem Erlöschen 1812 an Anhalt-Bernburg zurück. Anhalt-Dessau war von 1632 bis
1643 geteilt. 1702 fiel Fürst Leopold, dem „alten Dessauer“, von seiner
oranischen Mutter eine reiche Erbschaft an. Von 1726 bis 1823 bestand die aus
einer heimlichen standeswidrigen Ehe hervorgegangene Linie der Grafen von
Anhalt. 1806 wurde Anhalt-Bernburg, 1807 auch Anhalt-Dessau und Anhalt-Köthen
(-Plötzkau), das 1808 den Code Napoléon einführte, mit dem Eintritt in den
Rheinbund Herzogtum. 1815 traten Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen und Anhalt-Dessau,
die zusammen um 1800 ein Gebiet von 48 Quadratmeilen mit 118000 Einwohnern
umfassten, als souveräne Staaten dem Deutschen Bund bei. 1847 fiel
Anhalt-Köthen an Anhalt-Dessau. 1849 erhielt ganz Anhalt eine Verfassung. 1863
kam auch Anhalt-Bernburg an Anhalt-Dessau, so dass nunmehr alle sich auf
mehrere Landesteile an mittlerer Elbe, unterer Saale und im Unterharz
erstreckenden anhaltischen Lande vereinigt waren. Am 12. 11. 1918 dankte der
Herzog von Anhalt ab. Der neue Freistaat Anhalt umfasste 2326 Quadratkilometer
mit 432000 Einwohnern (1939) und erhielt am 18. 7. 1919 eine Verfassung.
Hauptstadt war Dessau. 1933 wurde A. mit Braunschweig einem gemeinsamen
Reichsstatthalter unterstellt. Am 9. 7. 1945 wurde A. innerhalb der
sowjetischen Besatzungszone mit den aus der Provinz Sachsen am 1. 7. 1944
gebildeten Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg Preußens vereinigt und 1947
dem Land Sachsen-Anhalt eingegliedert, das am 23. 7. 1952/8. 12. 1958 aufgelöst
wurde (str.). Der größere Teil kam zum Bezirk Halle, der kleinere zum Bezirk
Magdeburg. Mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur
Bundesrepublik Deutschland entstand das Land Sachsen-Anhalt am 3.10.1990
wieder.
L.: Wolff 406; Zeumer 553 II b 38; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 88;
Heinemann, O. v., Codex diplomaticus Anhaltinus, 1867ff.; Weyhe, E.,
Landeskunde des Herzogtums Anhalt-Dessau, Bd. 1f. 1907; Wäschke, H.,
Anhaltische Geschichte, Bd. 1ff. 1912f.; Schröder, A., Grundzüge der
Territorialentwicklung der anhaltinischen Lande, Anhalt. Geschichtsbll. 2
(1926), Diss. phil. Berlin 1927; Specht, A., Bibliographie zur Geschichte von
Anhalt, 1930, Nachtrag 1935; Wütschke, J., Zur Territorialentwicklung Anhalts,
(in) Anhalt. Geschichtsbll. 13 (1937), 90; Handbuch der historischen Stätten
Deutschlands, Bd. 11 Provinz Sachsen/Anhalt, hg. v. Schwineköper, B., 1977;
Klein, T., Anhalt, 1981; Schlenker, G./Lehmann, G./Wille, M., Geschichte in
Daten, 1994; Assing, H., Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter,
1997; Partenheimer, L., Albrecht der Bär, 2001; Die Fürsten von Anhalt, hg. v.
Freitag, W., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 742; 800 Jahre Anhalt, hg. v. Anhaltischen Heimatbund,
2012. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ansbach, Brandenburg-Ansbach
(Fürstentum, Markgrafschaft). A. wird erstmals zum Jahre 786 erwähnt
(Onoldisbach). Das dort um 748 gegründete Benediktinerkloster kam an das
Hochstift Würzburg. 1228 gelangte A. von den Herren von Dornberg, ehemaligen
Untervögten der Staufer, an die Grafen von Oettingen. Die Vogtei über Stadt und
Stift A. kauften 1331 die Grafen von Hohenzollern/Zollern, die seit 1192
Burggrafen von Nürnberg waren und durch Beerbung der Grafen von Abenberg (um
1199/1200) und Andechs-Meranien (1248) reiche Güter (Abenberg-Cadolzburg,
Neustadt an der Aisch, Windsheim, Creußen [1251 Lehen], Bayreuth [1260])
erlangt hatten. Sie erwarben außerdem das Sechsämterland im Fichtelgebirge
(1292 Arzberg), Kulmbach [1338, Erbe der Grafen von Weimar-Orlamünde],
Erlangen, Uffenheim, Crailsheim, Feuchtwangen, Wassertrüdingen [1368],
Gunzenhausen, Schwabach [1364] und das seit 1323 den Vögten von Weida zugeordnete
Gebiet um Hof [Kauf 1373]. 1385 wurde A. Residenz. 1398 wurde die Herrschaft in
das Gebiet „ob dem Gebirg“ (Kulmbach, seit 1604/1662 Bayreuth) und „unter dem
Gebirg“ (A.) geteilt. 1411/1415 ging nach dem Erwerb der Markgrafschaft
Brandenburg der Titel Markgrafschaft auch auf die Fürstentümer Ansbach-Bayreuth
über. Von 1415 bis 1440 und von 1470 bis 1486 bestand eine Personalunion mit
Brandenburg. 1486 kam A. an Markgraf Friedrich VII., Bayreuth an Sigmund, fiel
aber 1495 (bis 1515) an A. 1525 zwang der Markgraf Rothenburg zur Abgabe
zahlreicher Dörfer. Seit 1521 wurde die Reformation eingeführt. 1557 kam das
Fürstentum Kulmbach wieder zu A. 1603 traten beim Aussterben der älteren Linie
der fränkischen Hohenzollern zwei märkische Hohenzollern die vertragliche
Erbfolge in den beiden Markgrafschaften an, wobei Markgraf Christian seine
Residenz von der Plassenburg nach Bayreuth verlegte. 1741 fiel die Grafschaft
Sayn-Altenkirchen an A. Seit 1769 wurden nach dem Aussterben der Bayreuther
Linie A. und Bayreuth von der Ansbacher Linie regiert. 1791 wurden die wegen
einiger 1783 von den Hutten erworbener Güter (Asbachhof, Gollachostheim
teilweise und Pfahlenheim teilweise) auch zum Kanton Odenwald sowie außerdem zu
den Kantonen Altmühl und Steigerwald des Ritterkreises Franken zählenden Lande
(A. 68 Quadratmeilen mit 195000/200000 Einwohnern, Bayreuth 72 Quadratmeilen
mit 186000/250000 Einwohnern) an Preußen verkauft, das die Rechte der
Reichsritterschaft, des Deutschen Ordens und der Hochstifte Bamberg und
Eichstätt in den eingeschlossenen Gebieten aufhob und den Reichsstädten
Windsheim, Weißenburg und Nürnberg das Landgebiet entzog. Durch (den
Schönbrunner) Vertrag kam A. 1805 an Bayern, Bayreuth (Tilsiter Frieden) 1807
an Frankreich, 1810 an Bayern, Sayn-Altenkirchen 1802 an Nassau
(Nassau-Usingen) und 1815 an Preußen (Rheinprovinz) (sowie 1946 an
Rheinland-Pfalz).
L.: Wolff 106; Zeumer 553 II b 14, 554 II b 63, 1; Riedenauer 128;
Winkelmann-Holzapfel, 141; Stetten 183; Die Territorien des Reichs 1, 10; Meyer,
C., Geschichte der Burggrafschaft Nürnberg und der späteren Markgrafschaften
Ansbach und Bayreuth, 1908; Schwammberger, A., Die Erwerbspolitik der
Burggrafen von Nürnberg in Franken, 1930; Herding, O., Die Ansbacher Oberämter
und Hochgerichte im 18. Jahrhundert, Jb. für fränk. Landesforschung 5 (1939);
Bergler, K. A., Das markgräfliche Oberamt Gunzenhausen. Ein Beitrag zur
Entstehung der Territorialhoheit im südlichen Franken, Diss. phil Erlangen
1951; Hauck, K., J. Vetter (1681-1745). Der Schöpfer der ersten Ansbachischen
Oberamtsbeschreibungen und Landkarten, Jb. für fränk. Landesforschung 12
(1953); Franken hg. v. Scherzer, C., 1959ff.; Endres, R., Ansbach-Bayreuth,
(in) Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3,1 3. A.
1997; Foerster, R., Herrschaftsverständnis und Regierungsstruktur in
Brandenburg-Ansbach 1648-1703, 1975; Schuhmann, G., Die Markgrafen von
Brandenburg-Ansbach, 1980; Seyboth, R., Die Markgraftümer Ansbach und Kulmbach
unter der Regierung Markgraf Friedrichs des Älteren (1486-1515), 1985;
Geschichte und ausführliche Beschreibung der markgräflich-brandenburgischen
Haupt- und Residenzstadt Anspach, hg. v. Fischer, J., 1986; Schmid, A.,
Fränkisches Adelskloster – staufische Territorialstadt – hohenzollersche
Residenz, Jb. f. fränk. Landesforschung 59 (1999), 23; Nolte, C., Familie, Hof
und Herrschaft, 2004; Jehle, M., Ansbach. Die markgräflichen Oberämter Ansbach,
Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das
Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, 2009
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Appenzell (Kanton). A. wird erstmals 1071
erwähnt (Abbacella, abbatis cella). Der größte Teil des Landes stand im
Hochmittelalter unter der Herrschaft der Abtei Sankt Gallen, die 1345-1381 vom
Reich die Vogtei und damit die Landesherrschaft erwarb, die sie rasch zu
verstärken versuchte. Zusammen mit den Gemeinden Hundwil, Urnäsch, Gais,
Teufen, Speicher, Trogen und Herisau erreichte A. in Bündnissen mit dem
Schwäbischen Städtebund, der Stadt Sankt Gallen und mit Schwyz durch Siege in
den Appenzeller Kriegen zwischen 1377 und 1429 die politische Unabhängigkeit.
Seit 1411 war A. zugewandter Ort der Eidgenossenschaft der Schweiz. 1442
erlangte es Reichsunmittelbarkeit, 1445/1460 erwarb es die Vogteien Rheintal
und Rheineck (Rheinegg) (bis 1490) und 1452 wurde es als Ort minderen Rechts in
die Eidgenossenschaft aufgenommen. Am 17. 12. 1513 wurde es vollberechtigtes
dreizehntes Mitglied der Eidgenossenschaft. Von 1522 bis 1530 traten die
meisten äußeren Rhoden (Gemeinden) der Reformation bei. Als Folge hiervon wurde
1597 in das evangelische Appenzell-Außerrhoden und das katholische
Appenzell-Innerrhoden geteilt, die 1798 im Kanton Säntis der Helvetischen
Republik vereinigt wurden, 1803/1815 als Halbkantone der Eidgenossenschaft der
Schweiz aber wieder auseinandertraten.
L.: Wolff 526f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) G2; Appenzeller
Urkundenbuch, Bd. 1 (bis 1513) 1913; Fischer, R./Schläpfer, W./Stark, F.,
Appenzeller Geschichte, 1964; Stark, F., 900 Jahre Kirche
und Pfarrei St. Mauritius Appenzell, 1971; Fischer, R., Appenzell, LexMA 1
1980, 806; Fuchs u. a., Herisau, 1999; Die Appenzellerkriege, hg. v.
Niederhäuser, P. u. a., 2006; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das
Heilige römische Reich, 2007, 276.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Aquileja (Patriarchat, Erzstift), mhd.
Aglei, Aglar. A. in Norditalien nahe der Adria wurde 181 v. Chr. als römische
Kolonie gegründet. Das seit 314 nachweisbare Bistum A., dem Venetien, Istrien,
Westillyrien, Noricum und die Raetia secunda unterstanden, beanspruchte seit
Anfang des 5. Jahrhunderts Rechte als Erzbistum und seit 558/568 den
Patriarchentitel. 798 verlor es das Bistum Säben, gewann aber die streitige
Metropolitangewalt über Istrien. Später geriet die Mark Friaul, in der es lag,
unter den Einfluss der Herzöge von Bayern (952). Danach wurde das nunmehr auf
Reichsgebiet gelegene Patriarchat ein Stützpunkt der deutschen Herrschaft in
Oberitalien. 1027 wurde es von der Unterordnung unter Kärnten befreit. Heinrich
IV. übertrug 1077 dem Patriarchen Friaul (Herzogtum), Istrien (Markgrafschaft)
und Krain (Markgrafschaft) und machte ihn damit zum Reichsfürsten. Am Ende der
Stauferzeit verlor A. an Bedeutung. 1418/1421 wurde es mit seinem Gebiet von
Venedig erobert. 1445 trat es alle weltliche Herrschaft an Venedig ab. Im 16.
Jahrhundert kam A. an Österreich. 1751 wurde das Patriarchat auf Drängen
Erzherzogin Maria Theresias von Österreich vom Papst aufgelöst und 1752 durch
die Erzbistümer Udine und Görz ersetzt.
L.: Wolff 35; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G5; Renaldis, G. de, Memorie storiche dei tre ultimi secoli del
patriarcato d‘Aquileja, hg. v. Gropperlo, G., Udine 1888; Schmidinger, H.,
Patriarch und Landesherr. Die weltliche Herrschaft des Patriarchen von Aquileja
bis zum Ende der Staufer, 1954; Seneca, F., La fine del patriarcato aquileiese
1748-1751, 1954; Göbel, W., Entstehung, Entwicklung und Rechtsstellung
geistlicher Territorien im deutsch-italienischen Grenzraum. Dargestellt am
Beispiel Trients und Aquilejas, 1976; Das Patriarchat Aquileja - Schnittpunkt
der Kulturen, hg. v. Ernst, G., 1983; Gamber, K., Das Patriarchat Aquileja und
die bayrische Kirche, 1987; Höfe und Residenzen
im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 470.
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Arnstein (Grafen, Herrschaft). 1135
errichteten die von dem schwäbischen Geschlecht der Herren von Steußlingen
abstammenden edelfreien Herren von Arnstedt bei Harkerode südöstlich von
Aschersleben die Burg A. und nannten sich seit dem 13. Jahrhundert Grafen von
A. Ihre zwischen 1080 und 1180 am Nordharz auf der Grundlage von Kirchenlehen,
Vogteirechten, Rodungsrechten, Bergbaurechten, Münzrechten und Gerichtsrechten
aufgebaute Herrschaft gilt als typische „Allodialgrafschaft“. Im 12.
Jahrhundert bildeten sich mehrere Seitenlinien aus. Die Hauptlinie erlosch um
1292/1296 mit dem Eintreten dreier Brüder in den Deutschen Orden. Burg und
Herrschaft A. kamen 1294 an die mit ihnen verschwägerten Grafen von
Falkenstein, in der Mitte des 14. Jahrhunderts an die Grafen von Regenstein,
1387 an die Grafen von Mansfeld, 1786 an die Freiherrn von Knigge. Die
reichsunmittelbaren Linien Ruppin (Arnstein-Ruppin) und Barby (Arnstein-Barby)
starben 1524 bzw. 1659 aus.
L.: Wolff 414; Heinrich, G., Die Grafen von Arnstein, 1961.
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Auer von Herrenkirchen (Reichsritter),
Auer von Hirnkirchen. Von etwa 1680 bis etwa 1780 zählten die A. zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
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Aufkirchen (Reichsdorf, Reichsstadt). A. an
der Wörnitz südöstlich Dinkelsbühls erscheint 1188 als burgum Ufkirchen. 1251
hatten die Staufer dort ein Pflegamt und eine Zollstelle. Konrad IV.
verpfändete den Zehnten an die Grafen von Oettingen. 1290 wurde der Ort als
Stadt bezeichnet, doch war das Schultheißenamt an die Burggrafen von Nürnberg
und seit 1295 an die Grafen von Oettingen verpfändet. Die 1334/1367 erneuerte
Verpfändung wurde nicht mehr eingelöst. Nach Einführung der Reformation (1558)
wurde A. Sitz eines Oberamtes Oettingen-Spielberg(s). Mit der Mediatisierung
fiel der dörfliche Ort an Bayern.
L.: Dacheröden 126; Hugo 451; Wolff 177; Festschrift zum Festjahr 800 Jahre
Aufkirchen (1188-1988), 1988.
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Augsburg (Hochstift, Residenz). Das
Bistum A. wird, obwohl sichere Quellenbelege fehlen, für das 4. Jahrhundert als
bestehend angenommen. Es war der Kirchenprovinz Mailand (bis 539) und dann
Aquileja zugeordnet und könnte 450 nach Säben (bzw. später Brixen) verlegt
worden sein. Unter den Merowingern (709) könnte es neu gegründet (Bischof
Wicterp 738, Bischof Rozilo 745) und (spätestens 829) der Kirchenprovinz Mainz
angegliedert worden sein. Um 800 ging in ihm das 733-748 für seinen bayerischen
Teil gegründete Bistum Neuburg-Staffelsee auf. Es reichte von der Iller bis zu
Ilm und Walchensee sowie im Norden bis nach Feuchtwangen. Die an sich nicht
geringen, aber zerstreuten Güter des Hochstifts lagen vor allem im Oberallgäu
zwischen Iller und Lech. 1258 kam Dillingen hinzu und wurde zu seinem
Mittelpunkt bestimmt (seit Anfang des 15. Jh.s Residenz, 1544
theologisch-philosophische Universität). Allmählich löste sich das Hochstift
von der Vogtei, die im 12. Jahrhundert den Herren von Schwabegg (Schwabeck) und
nach 1167 den Staufern zustand und schließlich 1273 König Rudolf von Habsburg
überlassen wurde. Schon seit 1156 ging aber die Herrschaft über die Stadt A.
verloren. 1802/1803 wurde das Hochstift mit 43 Quadratmeilen (2365
Quadratkilometern), 100000 Einwohnern, 16 Pflegeämtern, 1 Rentamt, den Städten
Dillingen und Füssen und 19 Ämtern des Domkapitels sowie 450000 Gulden
jährlichen Einkünften säkularisiert und ging überwiegend in Bayern auf. Das
Bistum wurde 1817 der Kirchenprovinz München-Freising zugeordnet und 1821 im
Verhältnis zu Rottenburg, Brixen und Konstanz neu umschrieben.
L.: Wolff 156; Zeumer 552 II a 13; Wallner 689 SchwäbRK 2; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38 (1815-1866) D3; Die
Territorien des Reichs 6, 8; Steichele, A./Schröder, A./Zoepfl, A., Das Bistum
Augsburg, Bd. 1-10 1861ff.; Bauerreiss, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1ff.
1949ff., 2. A. 1958ff.; Zoepfl, F., Das Bistum Augsburg und seine Bischöfe,
1955; Fried, P., Augsburg, LexMA 1 1980, 1211ff.; Seiler, J., Das Augsburger Domkapitel
vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Säkularisation, 1989; Böhm, C., Die
Reichsstadt Augsburg, 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 496, 1, 2, 22.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bamberg (Hochstift, Residenz). Das schon
in der Hallstattzeit und wieder seit dem 8. Jahrhundert besiedelte B., in dem
741/742 eine Missionskirche gegründet wurde, wird seit Beginn des 10.
Jahrhunderts als Castrum Bavenberg, Babenberg - auf dem Domberg - benannt (902
castrum Babenberh). Es war in karolingischer Zeit und nach dem Untergang der
nach ihm benannten, im Volkfeld begüterten Babenberger 906 Königsgut, kam von
Kaiser Otto II. 973 an Herzog Heinrich den Zänker von Bayern, von dessen Sohn
Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde, die es als Morgengabe erhalten
hatte, 1007 an die in B. seit 1002 errichtete Kirche,
die 1007 zur Bischofskirche der Slawenmission erhoben wurde. Das neue, bald dem
Papst unmittelbar unterstellte Bistum wurde kaiserliches Stift und erhielt vor
allem Würzburger und Eichstätter Gebiete (Fürth, Hersbruck, Erlangen, Vilseck,
Forchheim [1062], Höchstadt [1157], Reichenhall). Die Zahl der Pfarreien
vermehrte sich von etwa 30 bei der Gründung im Laufe des Mittelalters auf mehr
als 200, doch blieb das Bistum, eingeengt von Würzburg (Banz, Ebrach),
Eichstätt (Nürnberg) und Regensburg (Egerland), insgesamt klein. Die Grundlage
des Hochstifts bildeten reiche Gaben König Heinrichs II. im Volkfeldgau und
Radenzgau (u. a. Theres aus dem 906 von den älteren Babenbergern an das Reich
gelangten Gut), in Bayern und (vor allem zur Sicherung von Alpenübergängen in)
Kärnten, sowie auch der Steiermark, Oberösterreich und Tirol (Villach mit
Tarvis und Pontafel, Wolfsberg und Bleiberg, Sankt Veit an der Glan,
Rottenmann, Gleink, Kirchdorf, Schlierbach, Spital am Pyhrn, Windischgarsten,
Attersee, Frankenburg, Kammer, Kogl, Sankt Georgen im Attergau, Friedburg,
Mattighofen, Weilbach, Ebbs, Kitzbühel, Gais, Neuhaus, Sankt Georgen in Taufers
sowie Wiesing, Antiesenhofen, Aschach, Wiesenberg, Erding, Wien - unter - St.
Veit, Hainburg, Attegau – Hausruck, Geboldskirchen, Allhaming, Haag, Sankt
Georg am Ybbsfeld, Sankt Martin im Lungau, Kuenburg, Wasserleonburg, Villach –
Kanaltal, Feldkirchen, Lavanttal, Griffen, Mahrenberg., die danach noch
abgerundet werden konnten) und später auch im Westen des Reiches. Trotz etwa
der Verluste von Gütern im Nordgau (Hersbruck, Velden, Auerbach) gelang es den
Bischöfen, begünstigt durch das Aussterben der Grafen von Schweinfurt, der
Grafen von Abenberg, der die Vogtei innehabenden Grafen von Andechs (1248
Lichtenfels) und der Herren von Schlüsselberg bis zum Ende des 14. Jahrhunderts
durch Erbschaft und Kauf ihre weltliche Herrschaft auf etwa die Hälfte des Bistums
auszudehnen, wobei sie sich auch auf mehrere Grafschaften und seit 1248 auf das
kaiserliche Landgericht B. stützen konnten. 1435 setzten sich die Bischöfe im
Kampf um die Stadt B. gegen die Bürger durch. 1507 entstand die Bamberger
Halsgerichtsordnung, die zum Vorbild für die Constitutio Criminalis Carolina
von 1532 wurde. In der Reformation verlor das Bistum zwei Drittel aller
Pfarreien, wurde aber teilweise rekatholisiert. 1631 wurde es durch Gustav
Adolf von Schweden erobert und dem Herzogtum Franken zugeteilt, 1648 aber
wiederhergestellt. 1647 erhielt es eine Hochschule, die 1735/1772
Volluniversität wurde (bis 1803). 1759 kamen die Kärntner Güter durch Kauf an
Österreich. Am 9. 11. 1769 erlässt der Bischof ein Landrecht (nur Teil 1 Civil-
oder sogenannte bürgerliche Sachen betreffend). Um 1800 war B. Mitglied der
Kantone Gebirg, Steigerwald und Baunach des Ritterkreises Franken. 1803 fiel
das Fürstbistum mit etwa 65 Quadratmeilen bzw. 3580 Quadratkilometern Fläche,
220000 Einwohnern und 1,5 Millionen Gulden Einkünften an Bayern. 1817 wurde
eine neue Kirchenprovinz B. mit den Bistümern Würzburg, Eichstätt und Speyer
als Suffraganen geschaffen.
L.: Wolff 97; Zeumer 552 II a 6; Riedenauer 128; Die Territorien des Reichs 4,
146; Zöpfl, H., Das alte Bamberger Recht, 1839; Looshorn, J., Die Geschichte
des Bistums Bamberg Bd. 1ff. 1886ff., Neudruck 1967; Knochenhauer, T./Chroust,
A., Chroniken der Stadt Bamberg, 1907ff.; Wretschko, A. v., Skizzen zur
bambergischen Zentralverwaltung in Kärnten, FS Zeumer 1909; Guttenberg, E.,
Frhr. v., Die Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966; Guttenberg,
E. Frhr. v., Die Regesten der Bischöfe von Bamberg, 1932ff.; Hofmann, M., Die
Außenbehörden des Hochstifts Bamberg und der Markgrafschaft Bayreuth, Jb. für
fränk. Landesforschung 3, 4 (1937, 1938); Neukamm, W., Territorium und Staat
der Bischöfe von Bamberg, 84. Bericht d. Hist. Ver. Bamberg (1949);
Heinhold-Fichtner, K., Die Bamberger Oberämter Kronach und Teuschnitz, 1951,
Schr. des Inst. für fränk. Landesforschung, Hist. Reihe Bd. 3; Mayer, T., Die
Anfänge des Bistums Bamberg, FS Stengel, E., 1952; Kist, J., Fürst- und
Erzbistum Bamberg, 3. A. 1962; Henberg, E. Frhr. v./Wendehorst, A., Das Bistum
Bamberg, Bd. 1ff. Germania Sacra II, 1, 1, Neudruck 1963; Schimmelpfennig, B.,
Bamberg im Mittelalter, 1964; Guttenberg, E. Frhr. v./Wendehorst, A., Das
Bistum Bamberg 2, Germania Sacra II, 1, 2, 1966; Ragger, M., Die Organisation
der bambergischen Verwaltung in Kärnten, Diss. phil. Wien 1969 (masch.schr.);
Weiss, H., Bamberg, 1974, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken
Reihe I, 21; Berbig, H., Das kaiserliche Hochstift Bamberg und das Heilige
Römische Reich vom westfälischen Frieden bis zur Säkularisation, Bd 1f. 1976;
Caspary, H., Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg
(1672-1693), 1976; Schwarz, K./Geldner, F., Bamberg, LexMA 1 1980, 1394ff.;
Bibliographie zur Geschichte von Stadt und Hochstift Bamberg 1945-1975, hg. v.
Grimm, C., Bd. 1ff. 1985; Nöth, S., Urbare und Wirtschaftsordnungen des
Domstifts Bamberg, T. 2 Die Grundherrschaft des Domstifts Bamberg im späteren
Mittelalter, 1986; Rössler, W., Landkreis Bamberg, 1988; Zimmermann, G., Das
Hochstift Bamberg und seine Anrainer. Grundzüge der Territorialstruktur im
westlichen Oberfranken, (in) Weltbild und Kartographie im Hochstift Bamberg,
1988; Das Bistum Bamberg in Geschichte und Gegenwart, 1992; Urban, J.,
Pfarreien, Klöster und Stifte, 1994; Register zu Johann Looshorns Geschichte
des Bistums Bamberg, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 498, 1, 2, 31; Kropf, E., Spurensuche.
Bamberger Rechte und Einflüsse in Österreich, Italien, Slowenien und der
Schweiz, 2004; Pflefka, S., Das Bistum Bamberg, Franken und das Reich in der
Stauferzeit, 2005; Das Bistum Bamberg um 1007, hg. v. Urban, J., 2006;
Missionierung und Christianisierung im Regnitz- und Obermaingebiet, hg. v.
Bergmann, R. u. a., 2007; Bradford Smith, W., Reformation and the German
Territorial State Upper Franconia 1300-1630, 2008.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bayern (Herzogtum, Kurfürstentum,
Königreich, Freistaat). Die B. (Baiern) werden erstmals um die Mitte des 6.
Jahrhunderts bei Jordanes (Getica c. 55 Baibari) erwähnt. Sie setzen sich vor
allem aus Germanen böhmischer, westlicher und östlicher Herkunft sowie Romanen
zusammen, wobei - vielleicht den Alemannen besonderes Gewicht zukommt, aber -
die aus Böhmen stammenden Einwanderer namengebend wurden (Boio-varii,
Baju-warii) und der neue Stamm im Gebiet der römischen Provinz Noricum ripense
und im Flachland der Raetia secunda im Wesentlichen zu Beginn des 6.
Jahrhunderts entstand. An seiner Spitze stehen die seit dem Tode Theoderichs
des Großen (526) von dem Merowingerkönig Theudebald eingesetzten und von den
Franken abhängigen (fränkischen?, burgundischen?) Agilolfinger (Garibald I.
550-590, Sitz in Regensburg), von denen nach dem Aufbau eines Königreichs
(regnum) Tassilo III. 788 von Karl dem Großen abgesetzt wurde. Der
Siedlungsraum reichte vom Lech bis zur Enns und von
Premberg(/Burglengenfeld)/Nabburg bis zu den Alpen (Bozen). Das Recht des zu
Beginn des 8. Jahrhunderts christianisierten Stammes wurde in der Lex
Baiwariorum aufgezeichnet (vor 743). Am Ende der Karolingerzeit erscheint
erneut ein Herzog der bis zur Raab und bis Friaul, Istrien und Dalmatien ausgreifenden
B. (rex in regno Teutonicorum Arnulf 907-937, Sohn des Markgrafen Liutpold,
Luitpold). Kaiser Otto I. entsetzte 947 die Familie der Liutpoldinger
(Luitpoldinger) des Herzogtums und übertrug es mit Friaul seinem mit der
Liutpoldingerin (Luitpoldingerin) Judith verheirateten Bruder Heinrich. Unter
dessen Sohn Heinrich (II.) dem Zänker erhielt B. seine größte Ausdehnung (952
Markgrafschaft Verona, Marken Krain und Istrien bis 976). Kaiser Otto II.
setzte aber Heinrich den Zänker 976 ab und trennte die bayerische Ostmark, den
Nordgau und Kärnten mit den italienischen Marken von B., das Heinrich 985
wieder erhielt, ab. Unter den Saliern wurde B. meist an Familienmitglieder
gegeben, von 1070 bis 1139 an die Welfen (1070 Welf I., 1101 Welf II., 1120
Heinrich der Schwarze, 1126 Heinrich der Stolze, der zugleich Sachsen erbte),
1139 an die Babenberger und von 1156 bis 1180 unter Abtrennung der den
Babenbergern verbleibenden Mark an der Donau (Ostmark, Herzogtum Österreich)
erneut an die Welfen (Heinrich den Löwen). 1180 gelangte mit der Absetzung
Heinrichs des Löwen das noch um Oberösterreich, Traungau und Steiermark
verkleinerte bayerische Herzogtum an Otto von Wittelsbach, einen Nachkommen der
seit der Mitte des 11. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Grafen von
Scheyern(-Wittelsbach), die seit etwa 1120 das bayerische Pfalzgrafenamt
innehatten. Die mit der Belehnung durch das Herzogtum B. neu begründete
Dynastie der Wittelsbacher, die eine straffe Verwaltung in B. ausbildete (34
Landgerichte bzw. Pflegämter), wurde rasch in Auseinandersetzungen mit den
bayerischen Großen verstrickt. Stadt und Hochstift Regensburg lösten sich
ebenso wie das Erzstift Salzburg vom Herzogtum. Landesfürsten wurden auch die
Bischöfe von Bamberg, Brixen, Freising und Passau sowie die Grafen von Tirol,
das die Herzoginwitwe Margarethe 1363 an Herzog Rudolf IV. von Österreich
übergeben hatte, und die Landgrafen von Leuchtenberg. Umgekehrt erhielt der
Herzog 1208 die Bestätigung der Erblichkeit des Herzogtums und die Reichslehen
des Pfalzgrafen Otto VIII. und des Andechser Grafen Heinrich von Istrien, 1214
die Belehnung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein und etwa gleichzeitig weitere
Güter (u. a. Aibling). 1240 erlangte er die vordem freisingische Stadt München.
1242 beerbte er die Grafen von Bogen, 1248 die Grafen von Andechs und die
älteren Grafen von Ortenburg und vertrieb den letzten Grafen von Wasserburg.
1254/1255 wurde B. dann in einen kleineren westlichen Teil („Oberbayern“, zu
dem der Nordgau und die Pfalzgrafschaft bei Rhein sowie die Kurwürde kamen,)
und einen größeren östlichen Teil („Niederbayern“ zwischen Reichenhall, Cham,
Freising und Landshut) geteilt. 1268 erhielt es das konradinische Erbe in der
Oberpfalz und am Lech (Landsberg), was besonders Oberbayern (Amberg, Hohenstein,
Vilseck [Vogtei], Auerbach, Plech, Hersbruck, Neuhaus, Neumarkt in der
Oberpfalz, Berngau, Donauwörth, Mering, Schwabegg, Schongau) und nur in
geringem Ausmaß auch Niederbayern (Floß, Parkstein, Weiden, Adelburg
[Adelnburg]) zugute kam. 1289 verlor B. die Kurwürde an Böhmen. 1294 wurde die
Pfalz von Oberbayern gelöst. 1314 wurde Ludwig IV. (von Oberbayern) zum
deutschen König gewählt (1328 Kaiser). Er verlieh 1323 seinem Sohn Ludwig V.
die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Brandenburg. 1340 erlosch
die 1331 dreigeteilte niederbayerische Linie. Ihre Güter fielen an Oberbayern,
für das Kaiser Ludwig 1335/1346 ein Landrecht erließ, zurück. Schon 1329 hatte
Ludwig selbst im Hausvertrag von Pavia den Söhnen seines Bruders die Pfalz
(Rheinpfalz) und einen Teil des Nordgaus, die Oberpfalz, abgetreten
(einschließlich der Kurwürde). Gegen Ludwigs des B. Pläne teilten dann seine
sechs Söhne 1349/1351/1353 B. und weitere hinzuerworbene Güter (1346-1433
Grafschaften Holland, Seeland, Friesland, Hennegau, außerdem Tirol [1342-1363])
auf. Ludwig V. (Bayern-München) erhielt Oberbayern mit Tirol, Ludwig VI. und
Otto V. gemeinsam die Mark Brandenburg, Stephan II. fast ganz Niederbayern,
Wilhelm I. und Albrecht I. das Gebiet um Straubing (Bayern-Straubing) sowie die
Niederlande. Hiervon fiel 1363 Oberbayern an Stephan II. von Niederbayern, der
aber 1369 Tirol, das die Herzoginwitwe Margarethe (1363) an Herzog Rudolf IV.
von Österreich übergeben hatte, an Habsburg abtreten musste. Brandenburg musste
1373 an Karl IV. abgegeben werden. 1392 wurde B. zum drittenmal geteilt
(Teilherzogtümer Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt). Herzog
Johann II. erhielt den südwestlichen Teil Oberbayerns und den südlichen Nordgau
(Bayern-München), Herzog Friedrich Niederbayern (Bayern-Landshut), Herzog
Stephan III. Streubesitz an der oberen Donau und im Alpenvorland
(Bayern-Ingolstadt). 1425 erlosch die in der zweiten Teilung 1349ff.
entstandene Straubinger Linie im Mannesstamm. Nach dem Pressburger Schied von
1429 fiel das 1425 rasch vom Kaiser an Habsburg verliehene Straubinger Land zur
Hälfte an die beiden Münchener Herzöge (Bayern-München) und zu je einem Viertel
an Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. 1433 musste die Herrschaft über die
Niederlande an den Herzog von Burgund abgetreten werden. 1445/1447 starb mit
Ludwig dem Buckligen die Linie Bayern-Ingolstadt aus. Ihre Güter fielen an
Heinrich XVI. von Bayern-Landshut, der nunmehr zwei Drittel Bayerns beherrschte
und dessen Nachfolger Ludwig der Reiche 1472 die Universität Ingolstadt
gründete. 1450 trat Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut im Erdinger Vertrag
seinem Münchener Vetter einen kleinen Teil des Erbes ab. Gleichzeitig gewann
Bayern-Landshut die Herrschaften Heidenheim, Heideck, Wemding und Weißenhorn.
1485 zog Albrecht IV. von Bayern-München die Grafschaft Abensberg ein. Von 1487
bis 1492 unterstellte sich die verschuldete Reichsstadt Regensburg seiner
Landeshoheit. Am 1. 12. 1503 starb die Linie Bayern-Landshut mit Georg dem
Reichen in männlicher Linie aus. Zwischen dem mit der Georgstochter Elisabeth
verheirateten Ruprecht von der Pfalz und Albrecht IV. von Bayern-München kam es
zum Erbfolgekrieg, da Georg Elisabeth zur Erbin eingesetzt hatte, obwohl nach
dem Teilungsvertrag von 1392 und dem Erdinger Vertrag von 1450 beim Aussterben
der Linie Bayern-Landshut Bayern-München das Erbe erhalten sollte. Gegen das
Versprechen von Gebietsabtretungen erhielt Albrecht IV. die Unterstützung König
Maximilians. Im Kölner Schied König Maximilians vom 30. 6. 1505 wurde das
Landshuter Erbe dann dem Münchener Gebiet zugefügt und damit die Einheit
Bayerns wiederhergestellt. Albrecht IV. musste aber 1505 verstreute Gebiete
zwischen Fichtelgebirge und oberer Donau (Neuburg, Hilpoltstein, Heideck,
Burglengenfeld, Sulzbach) zur Bildung des für die Kinder Ruprechts geschaffenen
Fürstentums der „Jungen Pfalz“ (Pfalz-Neuburg) sowie andere Güter an den Kaiser
(Gerichte Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel, das Zillertal sowie Kirchberg und
Weißenhorn,), an die Reichsstadt Nürnberg (Altdorf, Hersbruck) und an
Württemberg (Heidenheim) abtreten. 1506 wurde ein Primogeniturgesetz in Kraft
gesetzt, das die Einheit des Landes sichern sollte. Dieses so gefestigte Land
erhielt 1516 eine Landesordnung, 1518 ein reformiertes Landrecht, 1520 eine
Gerichtsordnung und 1616 durch Herzog Maximilian (1597-1651) erneut ein
Landrecht. 1623 gewann der Herzog den Kurfürstenstand, 1607 Donauwörth, 1616
Mindelheim und 1628 die Oberpfalz. Maximilian II. Emanuel wurde 1691
Statthalter der spanischen Niederlande, verlor aber von 1704 bis 1714 B. an
Österreich. Karl VII. Albrecht erwarb 1734 und 1740 die Herrschaften
Hohenwaldeck, Wartenberg, Sulzbürg und Pyrbaum und erhielt 1742 die
Kaiserkrone. Unter Maximilian III. Joseph öffnete sich B. der Aufklärung. 1758
stiftete er auf Betreiben Ickstatts und Loris die Akademie der Wissenschaften
in München. Zugleich wurde durch Ickstatt die völlig zersplitterte
Staatsverwaltung neu organisiert und durch Kreittmayr das bayerische Recht
kompiliert bzw. kodifiziert (Codex Juris Bavarici Criminalis 7. 10. 1751, Codex
Juris Bavarici Judiciarii (1753), Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis 2. 1.
1756). 1777 starben die bayerischen Wittelsbacher aus und wurden durch die
wittelsbach-pfälzischen Kurfürsten (Karl Theodor) beerbt, so dass - abgesehen
von Pfalz-Zweibrücken(-Birkenfeld) - erstmals seit 1329 die getrennten
wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg, Pfalz-Neuburg,
Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt wurden. 1779 ging das bayerische Innviertel an
Österreich verloren, 1797/1801 das linksrheinische Gebiet an Frankreich. Beim
Tod des kinderlosen Karl Theodor gelangte Maximilian IV. Josef von der Linie
Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld an die Herrschaft und vereinigte so die gesamten
wittelsbachischen Lande. Maximilian IV. Joseph (1799-1825), seit 1806 König
Maximilian I., und sein Minister Freiherr Maximilian Joseph von Montgelas
(1799-1817) schufen dann den modernen Staat B. 1801 umfasste das Herzogtum B.
mit den Reichsgrafschaften Valley, Hals bei Passau, Cham und Hohenschwangau
sowie der Reichspflege Donauwörth (Wörth) 590 Quadratmeilen mit 880000
Einwohnern. 1803 gewann B. durch § 2 des Reichsdeputationshauptschlusses als
Entschädigung für die linksrheinischen Güter (Pfalz [Rheinpfalz],
Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Simmern, Jülich, Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz,
Bergen-op-Zoom [Bergen op Zoom], Ravenstein) in Franken die Hochstifte Würzburg
und Bamberg sowie die Reichsstädte Rothenburg, Weißenburg, Windsheim und
Schweinfurt, die Abteien Waldsassen und Ebrach, die Reichsdörfer Gochsheim und
Sennfeld sowie aus dem Hochstift Eichstätt die Ämter Sandsee, Wernfels-Spalt,
Abenberg, Arberg-Ornbau und Wahrberg (/Vahrnberg)-Herrieden, in Schwaben das
Hochstift Augsburg, eine Reihe von Klöstern (Kempten, Irsee, Wengen, Söflingen,
Elchingen, Ursberg, Roggenburg, Wettenhausen, Ottobeuren, Kaisheim, Sankt
Ulrich und Afra in Augsburg) und die Reichsstädte Dinkelsbühl, Kaufbeuren,
Kempten, Memmingen, Nördlingen, Ulm, Bopfingen, Buchhorn, Wangen, Leutkirch
sowie vor allem in Altbayern selbst die Hochstifte Freising und Passau
diesseits von Inn und Ilz. Die rechtsrheinische Pfalz kam aber an Baden. 1805
erlangte B. in den Verträgen von Brünn und Pressburg die Reichsstadt Augsburg,
die Markgrafschaft Burgau, habsburgische Güter in Oberschwaben, Vorarlberg,
Passau, Eichstätt und Tirol mit Brixen und Trient (im Austausch gegen
Würzburg). Am 1. 1. 1806 stieg es zum Königreich auf. Nach dem Beitritt zum
Rheinbund am 12. 7. 1806 gewann es Ansbach (im Austausch gegen Berg) und
zahlreiche kleine Herrschaften, die Reichsstadt Nürnberg sowie Gebiete des
Deutschen Ordens. 1809/1810 erlangte es auf Kosten Österreichs das Innviertel
und das Hausruckviertel, Salzburg und Berchtesgaden, außerdem Bayreuth und
Regensburg, musste aber Südtirol an Italien und einen Teil Mainfrankens an das
Großherzogtum Würzburg abgeben. Ein Vertrag mit Württemberg ließ im Westen die
Iller zur Grenze werden und Ulm an Württemberg übergehen. 1808 wurde eine
Konstitution erlassen. 1815/1816 (14. 4. 1816) musste B. Tirol, Vorarlberg,
Salzburg, das Innviertel und das Hausruckviertel an Österreich zurückgeben,
erhielt aber seinerseits das Maingebiet von Würzburg bis Aschaffenburg und dazu
die linksrheinische Pfalz zurück. Das 1805/1806 erlangte Vils im Außerfern
wurde 1816 gegen Marktredwitz an Österreich gegeben. Die verschiedenen
verbliebenen, zwischen 1803 und 1816 die Länder von etwa 230 ehemaligen
Reichsständen aufnehmenden Gebiete wurden unter dem leitenden Minister
Montgelas zu einer straff verwalteten Einheit vereinigt, die am 10. 6. 1815 als
drittgrößter Staat widerstrebend dem Deutschen Bund beitrat, 1808 eine
Konstitution bzw. am 26. 5. 1818 eine Verfassung und 1813 ein einheitliches
modernes Strafrecht (Kriminalgesetzbuch) erhielt und die Universitäten Bamberg,
Altdorf, Dillingen, Innsbruck und Salzburg aufhob. Alleiniger Mittelpunkt wurde
München, das 1826 auch die 1800 schon von Ingolstadt nach Landshut verlegte
Universität gewann. 1837 wurde das Land neu in sieben Regierungsbezirke
(Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken
Unterfranken) gegliedert, zu denen noch die Pfalz als achter Regierungsbezirk
trat. Durch preußisches Gesetz vom 24. 12. 1866 wurde das bisherige bayerische
Bezirksamt Gersfeld, das aus Orten der früheren Herrschaft Gersfeld und der
ehemals fuldischen Ämter Weyhers, Bieberstein und Oberamt Fulda bestand, und
der bisher bayerische Landgerichtsbezirk Orb mit Orten, die 1815 aus dem
Großherzogtum Frankfurt an B. gelangt waren, mit Preußen vereinigt. Am 20./23.
11. 1870 schloss B. als letzter süddeutscher Staat in Versailles den Vertrag
über den Eintritt in das Deutsche Reich ab, bei dem es nach der Verfassung von
1871 als Reservatrechte eigene Diplomatie, Post, Eisenbahn, Bier- und
Branntweinsteuer sowie beschränkte Wehrhoheit behielt. Im November 1918 rief
der Führer der Unabhängigen Sozialdemokratie Eisner in B. die Republik aus.
König Ludwig III. ging außer Landes, verweigerte aber jede Abdankung.
Gleichwohl wandelte sich das Königreich zum Freistaat (Verfassung vom 12./19.
8. 1919). Auf Grund der neuen Verfassung verlor B. im Deutschen Reich fast alle
Sonderrechte. Ein Teil der Pfalz Bayerns kam zum Saargebiet. Am 1. 7. 1920
wurde Sachsen-Coburg mit B. vereinigt. Am 9. 3. 1933 wurde die Regierung des
Ministerpräsidenten Held (Bayerische Volkspartei) durch die Nationalsozialisten
verdrängt. 1934 verlor B. seine Eigenstaatlichkeit und wurde bis 1945
Gebietskörperschaft des Reiches. 1945 kam es zur amerikanischen Besatzungszone,
doch wurden Lindau und die Pfalz der französischen Besatzungszone zugeteilt.
Umgekehrt kam das zuvor thüringische Ostheim zu B. Die Pfalz wurde von (dem
wiederbegründeten) B. getrennt und 1946 dem Land Rheinland-Pfalz eingegliedert.
Lindau kam 1956 zu B. zurück. Am 1. 12. 1946 erhielt B. eine neue Verfassung.
1949 lehnte der Landtag Bayerns das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
wegen unzureichender Berücksichtigung bayerischer Sonderrechte ab, doch wurde
B. Land der Bundesrepublik Deutschland. S. Pfalz, Wittelsbach.
L.: Wolff 134; Zeumer 553 II b1, II b 61, 6; Wallner 711 BayRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 78 (bis 1450) G4, II 22 (1648)
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Academia Scientiarum Boica, Bd. 1ff. 1763ff.; Buchner, A., Geschichte von
Bayern, 1820-1855; Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen
Geschichte, hg. v. d. hist. Komm. bei der bay. Akad. d. Wiss. Bd. 1ff. 1856ff.;
Riezler, S. v., Geschichte Bayerns, 1878ff., z. T. 2. A. 1927ff., Neudruck
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Geographisch-historisches Handbuch von Bayern, Bd. 1-2, 1895ff.; Doeberl, M.,
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1931; Ortsbuch von Bayern 1932, hg. v. Reichspostzentralamt, 1932, mit Nachtrag
von 1933; Spindler, M., Die Anfänge des bayerischen Landesfürstentums, 1937;
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Städtebuch 1939-1974, Bd. 5; Bauerreiß, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1-7,
1949ff. z. T. 3. A.; Historischer Atlas von Bayern, hg. von der Kommission für
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Hefte in Zs. f. bay. LG. 43 (1980), 799ff.); Hiereth, S., Die bayerische
Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert, 1950; Simon,
M., Evangelische Kirchengeschichte Bayerns, 2. A. 1952; Rall, H., Kurbayern in
der letzten Epoche der alten Reichsverfassung 1745-1801, 1952; Historisches
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Landesgeschichte, 1952ff.; Zimmermann, W., Bayern und das Reich 1918-23, 1953;
Reindel, K., Die bayerischen Luitpoldinger, 1953; Historisches Gemeindeverzeichnis
von Bayern, Beiträge zur Statistik Bayerns 192 (1954); Schwend, K., Bayern
zwischen Monarchie und Diktatur 1918-33, 1954;Schmidt, W./Reng, A., Straubinger
Atlas, Straubinger Hefte 8 (1958); Bosl, K., Bayerische Geschichte, 7. A. 1990;
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Bayerisch-Schwaben, hg. v. Zorn, W., 2. A. 1985ff.; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 51, 52, 91, 94, III, 18, 19, 26, 27,
Peiera, Volksname, Peigirolant, Landname, Baivarii, Baioaria, Beiaro riche,
Beireland; Werner, H., Die Herkunft der Bajuwaren und der
„östlich-merowingische“ Reihengräberkreis, FS Wagner, F., 1962; Fried, P.,
Herrschaftsgeschichte der altbayerischen Landgerichte Dachau und Kranzberg im
Hoch- und Spätmittelalter sowie in der frühen Neuzeit, 1962; Hubensteiner, B.,
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Entwicklung der bayerischen Kartographie von ihren Anfängen bis zum Beginn der
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hg. v. Fauser, A./Stetten, G., 1968; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg.
v. Spindler, M., Bd. 1ff. 1968ff., 2. A. 1981ff., z. T. 3. A. 1995ff.;
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F., Bavaria Latina. Lexikon der lateinischen geographischen Namen in Bayern,
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der Territorienbildung in den hochmittelalterlichen Adelsherrschaften Bayerns,
(in) FS Kraus, A., 1982, 33ff.; Demel, W., Der bayerische Staatsabsolutismus
1806/08 bis 1817, 1983, Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 76;
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Volkert, W., 1983; Land und Reich, Stamm und Nation. Probleme und Perspektiven
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hg. v. Wolfram, H. u. a., 1985; Hausberger, K./Hubensteiner, B., Bayerische
Kirchengeschichte, 1985; Reitzenstein, W. Frhr. v., Lexikon bayerischer
Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung, 2. A. 1991; Zorn, W., Bayerns Geschichte im
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Jahrhundert, 1988; Bosl, K., Die bayerische Stadt in Mittelalter und Neuzeit.
Altbayern, Franken, Schwaben, 1988; Bosls Bayerische Biographie, 1980ff.,
Ergbd. 1000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, K., 1988;
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Stammesherzogtum zum Freistaat heute, 2. A. 1992; Franz, E. u. a.,
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Bayern-Ingolstadt 1438-1450, 1989; Liebhart, W., Bayern zur Zeit König Ludwigs,
Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 185ff.; Störmer, W:, Die oberbayerischen Residenzen
der Herzöge von Bayern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 1ff.; Ziegler, W., Die
niederbayerischen Residenzen im Spätmittelalter, Bll. f. dt. LG. 123 (1987),
25ff.; Götschmann, D., Altbayern vor 1806, 1979-1986 (Sammelbericht), Bll. f.
dt. LG. 123 (1987), 711ff.; Jahn, J., Ducatus Baiuvariorum. Das bairische
Herzogtum der Agilolfinger, 1991; Typen der Ethnogenese unter besonderer
Berücksichtigung der Bayern, hg. v. Wolfram, H./Pohl, W., 1993; Kraus, A.,
Geschichte Bayerns, 3. A. 2004; Tremel, M., Geschichte des modernen Bayern,
1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996; Regierungsakte des Kurfürstentums
und Königreichs Bayern, hg. v. Schimke, M., 1996; Prinz, M., Die Geschichte
Bayerns, 1997; Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte, hg. v. Brandmüller,
W., 1998; Seitz, J., Die landständische Verordnung in Bayern, 1998; Repertorium
der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Kremer, R., Die Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt
1438-1450, 2000; Volkert, W., Geschichte Bayerns, 2001; Bayern im Bund, hg. v.
Schlemmer, H. u. a., 2001ff.; Franz, M., Die Landesordnungen von 1516/1520,
2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 752; Krey, H., Herrschaftskrisen und Landeseinheit, 2005; Kummer,
K., Landstände und Landschaftsverordnung unter Maximilian I. von Bayern
(1598-1651), 2005; Körner, H., Geschichte des Königreichs Bayern, 2006;
Handbuch der historischen Stätten, Bayern, 3. A., hg. v. Körner, H. u. a.,
2006; Die Protokolle des bayerischen Staatsrats 1799 bis 1817, bearb. v.
Stauber, R., Bd. 1f. 2006ff.; Deutsches Verfassungsrecht 1806-1918, hg. v.
Kotulla, M., Bd. 2, 2007 (z. B. 1042 Besitzergreifungspatent zur Vollziehung
des mit der Krone Württemberg abgeschlossenen Grenzvertrags vom 2. November
1810); Grundlagen der modernen bayerischen Geschichte, hg. v. Willoweit, D.,
2007; Paulus, C., Das Pfalzgrafenamt in Bayern im frühen und hohen Mittelalter,
2007; Die Regesten der Herzöge von Bayern (1180-1231), 2013.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Benediktbeuern (reichsunmittelbares Kloster,
Residenz). B. nordöstlich des Kochelsees wurde 739 von vier vielleicht
agilolfingischen Verwandten Karl Martells aus der Familie Huosi gestiftet. Es
wurde von Karl dem Großen besonders gefördert. Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts
versuchten die Hochstifte Freising und Augsburg das 954 zerstörte und 1031/1032
wiedererrichtete Benediktinerkloster für sich zu gewinnen. 1133 sicherte der
Kaiser die Freiheit. Vögte waren danach die Grafen von Andechs und seit 1248
die Herzöge von Bayern. 1275 wurde das Kloster mit der Reichsunmittelbarkeit
privilegiert. Unter Ludwig dem Bayern verlor es den mit der
Reichsunmittelbarkeit verbundenen fürstlichen Rang. Seit 1422 wurde es nicht
mehr in der Reichsmatrikel geführt. 1803 wurde es in Bayern säkularisiert.
L.: Fleischer, B., Das Verhältnis der geistlichen Stifte Oberbayerns zur
entstehenden Landeshoheit, Diss. Berlin 1934; Mindera, K., Benediktbeuern.
Kulturland und Kirchen, 1957; Jarnut, J., Benediktbeuern, LexMA 1 1980, 1869;
Hemmerle, J., Die Benediktinerabtei Benediktbeuren, 1995; Höfe und Residenzen
im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 642, 1, 2, 44.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Beuron, Biron (Kloster, Stift, Abtei
[1687], Grundherrschaft). Im 861 erstmals genannten B. an der oberen Donau
errichtete der Edelfreie Peregrin ein 1097 vom Papst bestätigtes Kloster, das
seit 1253 unter der Vogtei der Grafen von Zollern (Hohenzollern) und von 1409
bis 1615 der Herren von Enzberg zu Mühlheim stand. Im Donautal und Bäratal
sowie auf dem Heuberg gewann das Stift eine ansehnliche Grundherrschaft, die
1802 an Hohenzollern-Sigmaringen kam. S. Württemberg-Hohenzollern,
Baden-Württemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C3; Zingeler, K., Geschichte
des Klosters Beuron, 1890; Engelmann, U., Beuron. Die Benediktinerabtei im
Donautal, 1957; 250 Jahre Abteikirche Beuron. Geschichte, geistliches Leben,
Kunst, hg. v. Schöntag, W., 1988.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bliesgau (Gau am Mittellauf der Blies um
Zweibrücken, Blieskastel und Homburg, Bliesahgouwe, Bliesichgouwe).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Ernstweiler
[bzw. unbekannt]); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 152; Polenz,
P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 23, 24, 26, 27, 31
Bliesahgouwe, Blesitchowa, pagus Blesinsis, pagus Blesiacus; Polenz, P. v.,
Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert,
Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 64
Bliesahgouwe;. Moreau, J., Dictionnaire de géographie historig´que, 1972, 52;
Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum,
1999, 118 (742 pagus Blesinsis, benannt nach der Blies, zwischen Vogesen,
Eichelgau, oberem Saargau, Seillegau, Rösselgau,) (Behren bei Forbach bzw.
Behren-lès-Forbach, Bischmisheim, Ernstweiler, Eschringen, Habkirchen,
Hornbach, Illingen, Medelsheim, Mimbach, Neumünster, Niederlinxweiler,
Kleinrosseln bzw. Petite-Rosselle, Ratzweiler bzw. Ratzwiller, Rimlingen bzw.
Rimling, Sankt Arnual, Schiffweiler, Walsheim); Bauer, T., Die
mittelalterlichen Gaue, 2000 (Neumünster, Illingen, Schiffweiler).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bolanden (Herren, Reichsgrafen). Die
Herren von B. sind ein vermutlich aus der Dienstmannschaft des Erzstifts Mainz
hervorgegangenes, seit 1128 mit Werner I. nachweisbares Geschlecht von
Reichsministerialen im rheinhessisch-pfälzischen Raum. Zentren der verstreuten
Güter waren Lehen - 45 verschiedener Herren - und Vogteien der
Reichsgutsbezirke um die Stammburg Donnersberg, um Nierstein, Gernsheim und
Ingelheim. Die Familie erlangte 1212 die Reichstruchsessenwürde, 1246 die
Reichskämmererwürde. Zugleich spaltete sie sich in die Linien B., Hohenfels und
Falkenstein auf. Die Hauptlinie erlosch im Mannesstamm 1376, die 1199/1241
abgespaltete, in Reipoltskirchen ansässige Seitenlinie Hohenfels 1602, die 1241
gebildete Seitenlinie Falkenstein, die 1255/1288 die Ministerialen von
Münzenberg beerbte, die Landvogtei der Wetterau und die Reichsvogtei im Forst
Dreieich innehatte und 1398 in den Reichsgrafenstand aufstieg, bis 1407/1418.
Das 1333 erstmals erwähnte Dorf B. kam 1709 von der Pfalz durch Tausch an
Nassau-Weilburg, danach über Bayern 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Jacob, E., Untersuchungen über Herkunft und Aufstieg des
Reichsministerialengeschlechtes Bolanden, Diss. phil. Gießen 1936; Engels, O.,
Bolanden, LexMA 2 1983, 356f.; Dotzauer, W., Geschichte des
Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Borken (Stadt, Herrschaft). Das am
linken Ufer der Bocholter Aa bei einer frühen Kirche
gelegene Dorf B. erhielt um 1226 Stadtrecht. Es war Mittelpunkt einer
Hansegrafschaft und gehörte dem Hochstift Münster. Von 1803 bis 1805 war es
Hauptstadt des Fürstentums Salm. 1815 fiel es an Preußen, 1946 an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 312; Unsere Heimat. Jahrbuch des Kreises Borken, hg. v.
Oberkreisdirektor, 1980ff. ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 80
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Brandenburg (Mark, Markgrafschaft,
Kurfürstentum, Provinz, Land, Bundesland, Residenz). Das zunächst von Semnonen,
Langobarden und Burgundern bewohnte Gebiet der späteren Mark B. wurde nach dem
Abzug der Germanen in der Völkerwanderung von Slawen (Liutizen, Heveller,
Wilzen, Ukrer (Uker), Obotriten) besetzt. 927 schlug König Heinrich I. die
Slawen an der Elbe, eroberte 928/929 die deutsch Brennaburg bezeichnete
slawische Burg an der Havel, die vielleicht schon auf eine slawische Siedlung
des 6. Jahrhunderts zurückgeht und bildete 931 die Mark Nordsachsen (Nordmark).
Im Slawenaufstand von 983 ging das Gebiet wieder verloren. 1134 belehnte Kaiser
Lothar von Süpplingenburg den Askanier Albrecht den Bären mit den deutsch
verbliebenen Teilen der Altmark. Albrecht eroberte die Prigni, erbte 1150 das
Havelland hinzu und erscheint erstmals (in einer Urkunde vom 3. Oktober) 1157
in bewusster Erinnerung an die Markgrafschaft Geros von Nordsachsen als
Markgraf von Brandenburg, das er wegen seiner günstigen Lage am Übergang
wichtiger Fernstraßen über die Havel anstelle von Stendal zum festen Sitz erhob
und zum Vorort dieser neuen Mark ausbaute, wobei der königliche Burggraf auf
der Brandenburger Dominsel rasch ausgeschaltet wurde. Nach dem Tod Albrechts
wurde die Mark B. von den askanischen Stammlanden am Harz getrennt. Albrechts
Sohn Otto I. gewann 1181 die Lehnshoheit über Mecklenburg und Pommern. Johann
I., der 1252 erstmals als Kurfürst fungierte, und Otto III. († 1266/1267)
erwarben Stargard, die Uckermark, Barnim, Teltow, Lebus und Zehden (Neumark),
die Mark Landsberg und die Oberlausitz (1255) und wehrten Ansprüche des
Erzbischofs von Magdeburg ab. Andererseits wurde das Geschlecht bei ihrem Tod
1267 in zwei gemeinsam regierende Linien mit Regierungssitzen in Stendal und
Salzwedel gespalten, bis es unter Waldemar wieder vereinigt wurde. Mit seinem
Tod erlosch 1319 der brandenburgische Zweig der Askanier, der als
Reichskämmerer von der Ausbildung des Kurfürstenkollegiums an zu den Kurfürsten
gezählt hatte. Nach dem Aussterben der Askanier zog König Ludwig der Bayer aus
dem Hause Wittelsbach die Mark B. 1320 in an den Grenzen verkleinertem Umfang
als erledigtes Lehen ein, übertrug sie 1323 seinem achtjährigen Sohn Ludwig und
ließ durch Beauftragte die wittelsbachischen Formen der Verwaltung einführen.
Unter dieser wenig effektiven Herrschaft wurde 1356 B. als Kurfürstentum
anerkannt. 1373 zog allerdings Kaiser Karl IV. nach langjährigen
Auseinandersetzungen die Mark B. im Vertragsweg gegen 200000 Goldgulden an das
Haus Luxemburg (Residenz Tangermünde) und ließ 1375/1376 im Landbuch die
verbliebenen Rechte und Aufgaben registrieren. Nach seinem Tod kam es zur
Teilung der Mark (Kurmark d. h. Altmark und Gebiete zwischen Elbe und Oder an
Siegmund, Neumark an den jüngsten Sohn Johann von Görlitz, 1386 ebenfalls an
Siegmund), zu großen Adelsunruhen und zahlreichen Veräußerungen (1388
Verpfändung, 1397 Veräußerung der Kurmark an Jobst von Mähren, 1402 Veräußerung
der Neumark an den Deutschen Orden). Am 8. 7. 1411 setzte König Sigmund auf
Bitten der brandenburgischen Stände seinen Feldherren und Rat, den Burggrafen
Friedrich VI. von Nürnberg zum Verweser über die nach dem Tod Jobsts wieder
angefallene Mark ein. Am 30. 4. 1413 übertrug er ihm für 400000 Gulden das
Kurfürstentum und am 18. 8. 1417 belehnte er ihn mit der Mark. Als über B.,
Altmark und Teile der Uckermark herrschender Kurfürst Friedrich I. brach der
Burggraf die Macht des Adels. Sein Sohn Kurfürst Friedrich II. erzwang die
Unterwerfung der Städte (u. a. Berlin 1447/1448), festigte allmählich die
Herrschaft wieder, erlangte 1447 das Besetzungsrecht für die Bistümer B.,
Havelberg und Lebus, kaufte 1450 Wernigerode und gewann die Uckermark und
Prignitz zurück. 1455 wurde die Neumark zurückgekauft. Außerdem wurden die
Herrschaften Cottbus (1445) und Peitz in der Niederlausitz (1488) erworben. In
der sog. dispositio Achillea des Markgrafen Albrecht Achilles von 1473 wurde
die Erbfolge im Sinne der Unteilbarkeit der märkischen Lande geregelt und die
Abtrennung der Mark von den fränkischen Gütern, die den zweiten und dritten
Söhnen zufielen (Ansbach, Bayreuth), gefördert. 1482 wurden im Glogauer Erbfolgestreit
große Teile des Herzogtums Crossen gewonnen (Crossen, Züllichau, Sommerfeld,
Bobersberg). Kurfürst Johann Cicero, der als erster Hohenzoller ständig in der
Mark residierte, kaufte 1486 die Herrschaft Zossen, gewann die Lehnsherrschaft
über Pommern und unterwarf die altmärkischen Städte. Zwischen 1499 und 1535
wurde Roppen eingezogen. 1506 wurde die Universität Frankfurt an der Oder
gegründet, 1516 das Kammergericht in Berlin eingerichtet. Die sog. Constitutio
Joachimica bildete die Grundlage einer einheitlichen Rechtsprechung in B. 1524
wurde die Grafschaft Ruppin als erledigtes Lehen eingezogen und 1529 das
vertraglich erworbene Erbfolgerecht in Pommern gesichert, das sich 1637/1648
realisierte. 1535 kam es zur Teilung des Landes in die Kurmark (Joachim II.)
und die Neumark, die bis 1571 an Hans von Küstrin kam. Hiervon bestand die 444
Quadratmeilen umfassende Kurmark aus der Altmark, Mittelmark, Prignitz oder
Vormark und der Uckermark. Die Altmark umfasste ein Gebiet von 82 Quadratmeilen
(die Kreise Stendal, Tangermünde und Arneburg, Seehausen, Arendsee,
Salzwedel-Gardelegen). Die Mittelmark mit einem Flächeninhalt von 250
Quadratmeilen, die bis ins 15. Jahrhundert zunächst Neumark hieß, enthielt die
Landschaft Havelland (mit der Stadt Brandenburg, den Städten und Ämtern
Potsdam, Spandau, Nauen, den Ämtern Königshorst, Fahrland und Fehrbellin, den
Städten Rathenow und Pritzerbe, den Ländchen Rhinow und Friesack), die Kreise
Glien-Löwenberg, Ruppin, Oberbarnim und Niederbarnim, Teltow, Lebus, Zauche,
Beeskow-Storkow (letzterer erst im Jahr 1575 von der Lausitz erworben) und die
Herrschaft Teupitz (Wusterhausen-Teupitz). Die 61 Quadratmeilen große Prignitz
oder Vormark wurde aus den Kreisen Berleberg, Pritzwalk, Wittstock, Kyritz,
Havelberg, Plattenburg und Lenzen gebildet. Die Uckermark, 68 Quadratmeilen
groß, setzte sich aus dem uckermärkischen und dem stolpischen Kreis zusammen.
Die 220 Quadratmeilen große Neumark bestand aus der eigentlichen Neumark
nördlich der Warthe mit den Kreisen (Ämtern) Soldin, Königsberg, Landsberg,
Friedeberg, Arnswalde, Dramburg, dem 30 Quadratmeilen umfassenden Herzogtum
Crossen und den Herrschaften Cottbus und Peitz. Bald nach 1535 begann die
Einführung der Reformation, in deren Gefolge der größte Teil der Kirchengüter (Havelberg,
Lehnin, Chorin) in landesherrliche Domänen umgewandelt und die Bistümer B.,
Havelberg und Lebus eingezogen wurden. 1537 konnten folgenreiche
Erbverbrüderungen mit den Herzögen von Liegnitz, Brieg und Wohlau abgeschlossen
werden. 1569 wurde B. von Polen mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Johann Georg
(1571-1598) gelang es, das gesamte brandenburgische Gebiet wieder zu vereinigen
und die böhmischen Lehen Beeskow und Storkow zu erwerben. 1603 überließ Joachim
Friedrich die gerade angefallenen fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth
seinen Brüdern. In B. schuf er Weihnachten 1604 den Geheimen Rat als oberste
Verwaltungsbehörde. 1614 erfolgte im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit mit
Pfalz-Neuburg der Erwerb von Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein, 1618/1619
der endgültige erbweise Erwerb des Herzogtums Preußen. Friedrich Wilhelm der
große Kurfürst (1640-1688) gewann 1648 Hinterpommern, die Bistümer Halberstadt
mit Hohnstein und Mansfeld (1680), Kammin (Cammin) und Minden sowie die
Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg (Anfall 1680), erhielt 1657 Lauenburg,
Bütow und Draheim als Lehen Polens, kaufte 1686 Schwiebus, erwarb 1691
Tauroggen und Serrey und begründete den brandenburg-preußischen Staat im
modernen Sinn, der das ältere B. vom neuen Preußen scheidet. Kurfürst Friedrich
III. von B., der 1694 die Universität Halle gründete, führte seit 1701 den
Titel König in Preußen. Das 1800 664 Quadratmeilen große B. (Prignitz,
Uckermark, Mittelmark, mit Niederlausitz und ohne Altmark [zur Provinz Sachsen]
und nordöstliche Teile der Neumark) mit 980000 Einwohnern war von 1815 bis 1945
eine preußische Provinz, aus der 1920 Groß-Berlin ausgesondert wurde. 1938
gelangten die Kreise Friedeberg und Arnswalde zu Pommern, wofür die Mark B. von
der aufgelösten Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen die Kreise Schwerin,
Meseritz und Bomst (teilweise) erhielt. 1945 kam B. westlich der Oder zur
sowjetischen Besatzungszone (Provinz Mark Brandenburg), östlich der Oder unter
Polens Verwaltung. Seit 1947 war B., das nach Wahlen im Jahre 1946 im Jahre
1947 eine Verfassung erhielt, Land (Mark Brandenburg) in der sowjetischen
Besatzungszone, seit 1949 Gliedstaat der Deutschen Demokratischen Republik. (Am
23. 7.) 1952 bzw. 1958 ging es in den Bezirken Potsdam, Frankfurt an der Oder
und Cottbus der Deutschen Demokratischen Republik auf (str.). Mit dem Beitritt
der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland entstand
das Land Brandenburg (ohne Berlin) am 3. 10. 1990 (mit der Hauptstadt Potsdam)
wieder (ohne die Kreise Hoyerswerda [Sachsen], Jessen [Sachsen-Anhalt] und
Weißwasser [Sachsen], aber mit den Kreisen Perleberg [Westprignitz], Prenzlau
[Uckermark] und Templin [Uckermark]). Es ist das fünftgrößte Land der
Bundesrepublik und zählt rund 2 600 000 Einwohner. Der Versuch einer
Vereinigung mit Berlin scheiterte am 5. 5. 1996 an einer Volksabstimmung. S.
Berlin.
L.: Wolff 382; Zeumer 552 I 7; Wallner 708 ObersächsRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) G2, II 78 (1450) G3, III 22 (1648)
F2, III 38 (1789) E1; Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 34; Mylius, C. O., Corpus
constitutionum Marchicarum Bd. 1ff. Berlin u. Halle 1737ff.; Bekmann,
J./Bekmann, L., Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg, Bd. 1f.
1751ff., Neudruck 2004; Codex diplomaticus Brandenburgensis, hg. v. Gercken, P.
W., Teil I-VII 1769; Codex diplomaticus Brandenburgensis continuatus, ed.
Raumer, G. W. v., Teil I, II 1831ff.; (Novus) Codex diplomaticus
Brandenburgensis, hg. v. Riedel, A., 1838ff.; Voigt, E., Historischer Atlas der
Mark Brandenburg, 1846; Fidicin, E., Die Territorien der Mark Brandenburg, Bd.
1ff. 1857ff.; Stölzel, A., Brandenburg-preußische Rechtsverwaltung und
Rechtsverfassung, Bd. 1f. 1888; Landeskunde der Provinz Brandenburg, hg. v.
Friedel, E./Mielke, R., Bd. 1ff. 1909ff.; Regesten der Markgrafen von
Brandenburg aus dem askanischen Hause, hg. v. Krabbo, H./Winter, G., 1910ff.;
Holtze, F., Geschichte der Mark Brandenburg, 1912; Tümpel, L., Die Entstehung
des brandenburg-preußischen Einheitsstaates, 1915; Hintze, O., Die Hohenzollern
und ihr Werk, 3. A. 1916; Schulze, B., Brandenburgische Landesteilungen
1258-1317, 1928; Historischer Atlas der Provinz Brandenburg, hg. v. der hist.
Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin,
1929ff., N. F. 1962ff.; Schulze, B., Die Reform der Verwaltungsbezirke in
Brandenburg und Pommern 1809-1818, 1931; Hanke, M./Degener, H., Geschichte der
amtlichen Kartographie Brandenburg-Preußens bis zum Ausgang der
Friderizianischen Zeit, 1935; Das Handbuch der Mark Brandenburg, hg. v.
Schultze, J., 1940; Atlas östliches Mitteleuropa, hg. v. Kraus, T./Meynen,
E./Mortensen, H./Schlenger, H., 1959; Die Mark Brandenburg, hg. v. Schultze,
J., Bd. 1ff. 1961, 2. A. 1989, 3. A. 2004, 4. A. 2010; Historischer Handatlas
von Brandenburg und Berlin, hg. v. Quirin, H., 1962ff.; Historisches
Ortslexikon für die Mark Brandenburg, bearb. v. Enders, L., 1962ff.,
Veröffentl. des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Teil 11 Orts- und
Personenregister, 1995; Schulze, H., Adelsherrschaft und Landesherrschaft,
1963; Preußens Epochen und Probleme seiner Geschichte, hg. v. Dietrich, R.,
1964ff.; Bratring, F. A., Statistisch-topographische Beschreibung der gesamten
Mark Brandenburg. Neuausgabe bearb. v. Büsch, O./Heinrich, G., 1968; Berlin und
die Provinz Brandenburg im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Herzfeld, H., 1968;
Grassmann, A., Preußen und Habsburg im 16. Jahrhundert, 1968; Scharfe, W.,
Topographische Aufnahmen in Brandenburg 1816-1821, Jb. f. Gesch. Mittel- und
Ostdeutschlands 18 (1969); Schreckenbach, H., Bibliographie zur Geschichte der
Mark Brandenburg, Bd. 1ff. 1970ff.; Brandenburgische Jahrhunderte. Festgabe
Schultze, J., hg. v. Heinrich G./Vogel, W., 1971; Scharfe, W., Abriss der
Kartographie Brandenburgs 1771-1821, 1972, Veröff. der Hist. Kommission zu
Berlin Bd. 35; Schmidt, E., Die Mark Brandenburg unter den Askaniern 1134-1320,
1973; Bohm, E., Teltow und Barnim. Untersuchungen zur Verfassungsgeschichte und
Landesgliederung brandenburgischer Landschaften im Mittelalter, 1978,
Mitteldeutsche Forschungen Bd. 83; Neue Forschungen zur Brandenburg-Preußischen
Geschichte, hg. v. Benninghoven, F./Löwenthal-Hensel, C., 1979; Dralle,
L./Ribbe, W., Brandenburg, LexMA 2 1983, 554ff.; Ständetum und Staatsbildung in
Brandenburg-Preußen, hg. v. Baumgart, P., 1983; Schindling, A., Kurbrandenburg
im System des Reiches während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert, (in)
Preußen, Europa und das Reich 1987; Mittenzwei, I., Brandenburg-Preußen
1648-1789. Das Zeitalter des Absolutismus in Text und Bild 1988 (1987);
Hansische Stadtgeschichte – Brandenburgische Landesgeschichte, hg. v. Engel,
E., 1989; Ahrens, K., Residenz und Herrschaft, 1990; Brandenburgische Geschichte,
hg. v. Materna, I., 1994; Assing, H., Brandenburg, Anhalt und Thüringen im
Mittelalter, 1997; 1050 Jahre Brandenburg, hg. v. Domstift, 1998; Repertorium
der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2
1998; Bahl, P., Der Hof des großen Kurfürsten, 2000; Partenheimer, L., Albrecht
der Bär, 2001; Neugebauer, W., Zentralprovinz im Absolutismus, 2001; Schiller,
R., Vom Rittergut zum Großgrundbesitz, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 117, 454,
773, 1, 2, 64; Membra unius capitis, hg. v. Kaiser, M. u. a., 2005; Nolte, C.,
Familie, Hof und Herrschaft, 2005; Brandenburg an der Havel und Umgebung, hg.
v. Kinder, S. u. a., 2006; Partenheimer, L., Die Entstehung der Mark
Brandenburg, 2007; Griesa, S., Die Mark Brandenburg im 14. Jahrhundert, Jb. f.
brandenb. LG. 57 (2006), 32; Wie die Mark entstand, hg. v. Müller, J. u. a.,
2009; Winkelmann, J., Die Mark Brandenburg des 14. Jahrhunderts, 2011;Heiemann,
F., Die Luxemburger in der Mark Brandenburg unter Kaiser Karl IV. und Sigismund
von Luxemburg (1373-1415), 2014.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Breisgau (Gau, Grafschaft,
Landgrafschaft, Landvogtei). Der aus dem Keltischen kommende Name der
Landschaft zwischen Oberrhein und Schwarzwald wird um 400 erstmals genannt (7.
Jh. Brisachgowe). Die karolingische Grafschaft des alemannisch besiedelten
Breisgaues ist seit dem 11. Jahrhundert in den Händen der Zähringer belegt.
1064 ging sie an die verwandten Markgrafen von Baden, 1190 an deren Teillinie
der Markgrafen von Hachberg. Nach dem Untergang der Staufer erlangten die
Grafen von Habsburg einen Teil der Güter. 1269 fielen ihnen weitere Teile durch
das Erlöschen der Grafen von Kiburg (Kyburg) zu, die 1218 einen Teil der Güter
der Herzöge von Zähringen geerbt hatten. Während der südliche Teil des
Breisgaus bei den Markgrafen verblieb (Markgräfler Land) und am Beginn der
Neuzeit aus dem B. ausschied, wurde der nördliche „niedere“ B. als Landgrafschaft
1318 an die Grafen von Freiburg (Urach-Freiburg) verpfändet und kam durch
Erwerb der Landgrafschaft und der Schirmherrschaft über Freiburg 1368 von den
Grafen von Freiburg überwiegend an Habsburg, das 1331 Breisach und Neuenburg
sowie 1365 Kirnberg (Kürnberg) mit Kenzingen gewonnen hatte. Von 1469 bis 1474
wurde der B. von dem Habsburger Sigmund von Tirol an Burgund verpfändet. 1478
ließ sich Habsburg mit der Landgrafschaft im Breisgau belehnen. Seit dieser
Zeit hatte der B. (mit Freiburg, Breisach, Villingen, Neuenburg, Burkheim
[Burgheim], Waldkirch, Fricktal und Grafschaft Hauenstein) eigene Verwaltung
(in Ensisheim) und Landstände. Im Frieden von Lunéville des Jahres 1801 bzw.
dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 fiel er an den Herzog von
Modena, 1803 als Erbe an Österreich-Este, 1805 an Baden und Württemberg. 1810
trat Württemberg seinen Anteil an Baden ab. Das Fricktal (Herrschaften
Rheinfelden und Laufenburg) kam 1801 an Frankreich, 1802 an die Helvetische
Republik und 1815 an die Schweiz. Der übrige B. fiel 1951/1952 mit Baden an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 40; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D5, III 22 (1648) C5, III 38 (1789) B4; Fehr, H., Die Entstehung der
Landeshoheit im Breisgau, 1904; Windelband, W., Der Anfall des Breisgaus an
Baden, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3
([Brisehguue, Prisekeuue, Prisecgeuue, Brisiggouue, Brisachgowe, Prisagouue,
Brisikgowe, Brisikgouui, Brysichkowe, Brisihgowi, Prisgauue, Prisegouue,
Brisiggowe, Brisichgowe, Prisichgowe, in Mittelbaden,] Sulzburg, Waldkirch,
Königschaffhausen bzw. Königsschaffhausen, Riegel, Endingen, Wendlingen,
Kenzingen, Teningen bzw. Theningen, Bahlingen, Burkheim bzw. Burgheim,
Oberrotweil bzw. Rottweil, Betzenhausen, Oberbergen, Vogtsburg, Kirchzarten,
Liel, Tutschfelden, Oberbirken, Unterbirken, Haslach, Bellingen bzw. Bad
Bellingen, Opfingen, Kirchen, Malterdingen, Ihringen, Wyhl bzw. Wyl,
Richtlingen, Mauracherhof, Neuershausen, Buggingen); Der Breisgau, hg. v.
Busse, H. u. a., 2. A. 1941; Stolz, O., Geschichtliche Beschreibung der ober-
und vorderösterreichischen Länder, 1945; Bader, K., Der deutsche Südwesten in
seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 1950, Neudruck 1978; Creutzburg, N.
u. a., Freiburg und der Breisgau, 1954; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 1, 8, II, 16, 30, 31, 32, III, 31, IV, 8, S. 263,
Brisihgouwe, pagus Brisiaguensis, pagus Brisacensis, finis Prisegauginsis,
Brisigavi; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 66 Brisgau;
Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Wogau, K. v., Die landständische Verfassung des vorderösterreichischen
Breisgaues 1679-1752, 1973; Zotz, T., Der Breisgau und das alemannische
Herzogtum, 1974; Kageneck, A. Graf v., Das Ende der vorderösterreichischen
Herrschaft im Breisgau, 1981; Zotz, T., Breisgau, LexMA 2 1983, 601f.;
Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit,
1984, 56, 111 (Binzen, Rümmingen, Steinenstadt, Tumringen, Wollbach, Haltingen,
Eimeldingen) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 531.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Brixen (Hochstift, Residenz). Seit
559/575 ist ein Bischof von Säben für das Eisacktal nördlich von Klausen, das
Pustertal, das Wipptal und das Inntal vom Reschen bis zum Ziller nachgewiesen,
der 798 dem Erzbischof von Salzburg unterstellt wurde. Er erhielt 892 von
Kaiser Arnulf den Reichsforst Pustertal und 901 von König Ludwig dem Kind den
Hof Prichsna (B., 828 locus Pressene), an den seit etwa 960 der Sitz des
Bistums verlegt wurde. Unter den Ottonen erlangten die Bischöfe den später
wieder verlorenen Hof Villach und die Herrschaft Bled (Veldes) in Krain. König
Konrad II. übertrug 1027 die Grafschaftsrechte im Eisacktal und Inntal
(Norital, Unterinntal), Kaiser Heinrich IV. 1091 die Grafschaft Pustertal.
Landesherrliche Gewalt entwickelten die Bischöfe in und um B., im Pustertal
sowie um Veldes, während im Übrigen Bistum die Hochstiftsvögte die Herrschaft
ausübten (Grafen von Greifenstein-Morit, dann die Grafen von Andechs, um 1210
die Grafen von Tirol). Mit der Übergabe Tirols an Habsburg (1363) verlor das
Bistum gegenüber dem Tiroler Landesfürsten an Bedeutung (seit 1363 Tirol ”konföderiert”)
und behielt nur wenige Güter um Brixen und Bruneck. Das Pustertal kam über
Bayern, Tirol und Görz 1500 an Österreich. 1803 wurde das 17 Quadratmeilen (900
Quadratkilometer) große Hochstift mit 26000-30000 Einwohnern (Brixen mit
Stadtgericht und Hofgericht, Klausen mit den Gerichten Feldthurns, Latzfons,
Verdings, Bruneck mit Stadtgericht und Amtsgericht, Herrschaft Buchenstein,
Gerichte Thurn an der Gader, Antholz, Anras, Niedervintl, Salern mit
Schlanders, Pfeffersberg, Lüsen, Albeins, Tiers und Fassa, Herrschaft Veldes in
Krain, Amt Teugn bei Regensburg und einige Küchenmayerhöfe) säkularisiert,
Österreich einverleibt und zu Tirol geschlagen. 1919 wurde B. mit Südtirol an
Italien angeschlossen.
L.: Wolff 48; Zeumer 552 II a 20; Wallner 714 ÖsterreichRK 3; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F5, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) E5, III
38 (1789) D4; Die Territorien des Reichs 1, 86; Sinnacher, F., Beyträge zur
Geschichte der bischöflichen Kirche Säben und
Brixen, Bd. 1-9 1821ff.; Tinkhauser, G., Topographisch-historisch-statistische
Beschreibung der Diözese Brixen, Bd. 1ff. 1861ff.; Redlich, O., Die
Traditionsbücher des Hochstifts Brixen, 1888; Huter, F., Säben, Ursprung der
bischöflichen Kirche Brixen. Der Schlern 51
(1927), 6ff.; Santifaller, L., Die Urkunden der Brixner Hochstiftsarchive
845-1295, 1929; Granichstädten-Czerva, R., Brixen. Reichsfürstentum und
Hofstaat, 1948; Hochholzer, H., Das geschichtliche Raumgefüge der
Kulturlandschaft Oberitaliens, 1956; Sparber, A., Kirchengeschichte Tirols,
1957; Rinaudo, C., Atlante storico, 1959; Sparber, A., Die Brixner
Fürstbischöfe im Mittelalter, 1968; Dörrer, F., Der Tiroler Anteil des
Erzbistums Salzburg, 1969; Riedmann, J., Brixen, LexMA 2 1983, 704f.; Riedmann,
J., Geschichte Tirols, 3. A. 2001; Riedmann, J., Säben-Brixen als bairisches
Bistum, 1992; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 514, 1, 2, 83; Brixen, hg. v. Fuchs, B. u. a., 2004.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Buchau (Reichsstift, Residenz). Um 770
gründete eine fränkische (?) Adlige (Adelinde, Gemahlin Graf Warins) auf einer
Insel im Federsee das Damenstift B. 819 erhielt es von Kaiser Ludwig dem
Frommen Güter. 857 war es Eigenkloster Ludwigs des Deutschen, der es seiner
Tochter Irmengard übertrug. 902 wurde es durch Adelindis, der Tochter des
Grafen des Eritgaus neu gegründet. Es galt im Spätmittelalter als
reichsunmittelbar. Seit 1347 hatte die Äbtissin fürstlichen Rang. Seit 1264
hatte B. niemals mehr als 10 Stiftsdamen. Das vor 1415 in einen Säkularstift
umgewandelte Kloster erwarb durch Erweiterung seines Stiftungsgutes und nach
1625 durch Heimfall der Lehnsherrschaft Straßberg ein kleines Herrschaftsgebiet,
zu dem Dürnau (1387) und Kappel (1391), Grodt (1427/1645-1788, dann an die
Grafen von Königsegg-Aulendorf), Kanzach (1442), Betzenweiler (1510),
Streitberg (1700), die Herrschaft Oggelsbeuren mit Rupertshofen und Ellighofen
(1695), das Amt Bierstetten (1788), Moosburg (1792) und einige Ämter zu Mengen
und Saulgau gehörten. Nach 1648 wurde es geschwächt. Es hatte Sitz auf dem
Reichstag und dem schwäbischen Kreistag. 1803 fiel es, 2 Quadratmeilen groß, an
Thurn und Taxis und wurde unter seiner Auflösung mit der Reichsstadt B. zu
einem Oberamt zusammengeschlossen, das 1806 an Württemberg und damit 1951/1952
zu Baden-Württemberg kam. Straßberg gelangte an Hohenzollern-Sigmaringen und
damit über Württemberg-Hohenzollern 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 169; Zeumer 553 II a 37, 11, II b 61, 2; Wallner 688 SchwäbRK 53;
Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Schöttle, J.,
Geschichte von Stadt und Stift Buchau, 1884; Erzberger, M., Die Säkularisation
in Württemberg 1802-1810, 1902; Beschreibung des Oberamtes Riedlingen, 2. A.
1928; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Baumann, T., Buchau am Federsee, 1955; Theil, B., Das Damenstift Buchau am
Federsee zwischen Kirche und Reich im 17. und
18. Jahrhundert, Bll. f. dt. LG. 125 (1989), 189ff.; Theil, B., Das
(freiweltliche) Damenstift Buchau, 1994; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 704, 1, 2, 94; Die
Urkunden des Stifts Buchau. Regesten 819-1500, hg. v. Seigel, R. u. a., 2009
(1041 Regesten); Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D.,
2011; Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Burgund (Königreich, Herzogtum,
Freigrafschaft). Der Name B. für die Landschaft zwischen Saône und oberer Loire
geht auf die ostgermanischen Burgunder zurück, die zwischen 400 bzw. 413 und
436 um Mainz und Worms und nach 443 um Genf, Lyon und das Rhonegebiet ein
eigenes, strukturell in sich recht verschiedenes Reich gegründet hatten, das
534 von den Franken zerstört wurde. B. bezeichnet danach zunächst das
fränkische Teilreich B. um Orléans und Chalon-sur-Saône, später das Reich des
Sohnes Karl (855-863) Kaiser Lothars I. (Niederburgund d. h. Provence und Dukat
Vienne/Lyon). 879 wählten die geistlichen Großen des Gebiets den Grafen Boso (†
887) von Vienne, den Schwager Karls des Kahlen, zum König von B. (spätere
Franche-Comté, Chalon [Chalons], Mâcon, Vienne, Lyon, Languedoc, Teile
Savoyens, Provence). Hauptstadt war Arles, weswegen das Reich, das Boso 885 von
Kaiser Karl dem Dicken zu Lehen nahm, auch regnum Arelatense, Arelat genannt
wurde. 888 riss der Welfe Graf Rudolf das Gebiet der späteren Franche-Comté und
Teile der späteren Schweiz als Königreich (Hochburgund) an sich, während Bosos
Bruder Richard das Gebiet der späteren Bourgogne westlich der Saône (Mâcon,
Chalon [Chalons], Autun, Nevers, Auxerre, Sens, Troyes, Langres) als Herzogtum
B. an sich zog, so dass Bosos Sohn nur den südlichen Rest behielt. 934 übertrug
Graf Hugo von Provence dieses inzwischen erlangte Gebiet als Ausgleich für
Italien an den Welfen Rudolf II., womit zwei Drittel Burgunds wiedervereinigt
waren, während das Herzogtum B. dadurch, dass Richards Sohn Rudolf 923 König
von Frankreich wurde, seitdem an Frankreich kam. 1016 sprach Rudolf III. von B.
das Land Kaiser Heinrich II. als Erbe zu. Nach seinem Tod setzte Kaiser Konrad
II. 1032 die Erbansprüche auf das Königreich B. durch, doch war die Macht des
Königs gegenüber Adel und Kirche von Anfang an
gering, so dass dieses Gebiet nur unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der
sich 1156 mit Beatrix von B., der Erbtochter der Grafen von B. verheiratete und
1169 Hochburgund zwischen oberer Saône und Jura zur reichsunmittelbaren Pfalzgrafschaft
oder Freigrafschaft (seit 1350 Franche-Comté) mit Dole als Hauptort erhob, und
Karl IV., der 1378 den französischen Thronfolger als Reichsvikar im Arelat
ernannte, enger an das Reich gebunden werden konnte und bis zum Ausgang des
Mittelalters teilweise an die Schweiz, Savoyen und Mömpelgard und im Übrigen
(Lyon, Dauphiné, Provence, Avignon, Arles) an Frankreich verlorenging, für das
vom 11. Jahrhundert an drei Linien der westfränkischen Kapetinger/Robertiner
das Herzogtum innegehabt hatten. Nach dem Aussterben der zweiten kapetingischen
Seitenlinie 1361 kam das Herzogtum B. im Jahre 1363 als Lehen Frankreichs an
den jüngsten Sohn Johanns II. von Frankreich, Philipp den Kühnen. Philipp
erwarb durch seine 1369 mit Margareta von Flandern (d. J.) geschlossene Ehe
1384 Flandern, Artois und die weiterhin als Reichslehen zum deutschen Reich
gehörende Freigrafschaft B., die über die Herzöge von Andechs-Meranien
(1208-1248), die Grafen von Chalon (1248-1295) und die Könige von Frankreich
(1295) an Margareta von Flandern (d. Ä.) gekommen war, Rethel, Nevers, Salins
und Mecheln sowie 1390 durch Kauf die Grafschaft Charolles (Charolais). Sein
Enkel Philipp der Gute eroberte die Grafschaft Boulogne und erwarb 1428 Namur
durch Kauf, 1430 Brabant und Limburg durch Erbschaft sowie 1433 Hennegau,
Holland und Seeland durch Gewalt. Im Frieden von Arras erhielt er 1435 die
Gebiete von Mâcon, Auxerre und einen Teil der Picardie. Dazu kamen 1443 noch
das Herzogtum Luxemburg und Chiny. 1477 fiel sein Sohn Karl der Kühne, der 1473
Geldern und Zütphen gewonnen und mit dem Friedrich III. die Schaffung eines
Königreichs B. erörtert hatte, im Kampf gegen den Herzog von Lothringen. 1491
starb mit Johann von Nevers auch die Nebenlinie im Mannesstamm aus. Über die
1477 mit Maximilian von Habsburg vermählte Tochter Karls des Kühnen Maria (†
1482) gelangte das Herzogtum B. mit der Freigrafschaft B. an das Haus Habsburg.
Habsburg behauptete das burgundische Erbe (Niederlande) bis auf die Bourgogne
(Herzogtum B.), die Picardie und Boulogne, die an Frankreich fielen, das
seinerseits im Frieden von Madrid 1526 auf die Lehnshoheit über Flandern und
Artois verzichtete. 1548 vereinte Kaiser Karl V. die verbliebenen burgundischen
Länder zum schon 1512/1521 angestrebten burgundischen Reichskreis, der später
fast ausschließlich aus Ländern (einer Vielzahl von Ländern und Herrschaften)
eines einzigen Landesherren (Habsburg als Herzog von Burgund) bestand (1556
Spanien, 1713 Erzherzog von Österreich bzw. König von Böhmen [ausgenommen die
1713 als Ersatz für Oranien an Preußen gelangten Teile des Oberquartieres
Geldern]). Die Freigrafschaft B. wurde nach mehrfacher Besetzung durch
Frankreich 1678 endgültig an Frankreich abgetreten. S. Niederlande, Belgien,
Burgundischer Reichskreis.
L.: Zeumer 552 III a 2, 37, 3; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
F4, II 66 (1378) C5, II 78 (1450) F4; Die Territorien des Reichs 6, 198; Petit,
E., Histoire des ducs de Bourgogne de la race capétienne, Bd. 1ff. 1885ff.;
Berthaut, H., La carte de France 1750-1898, 1899; Cartellieri, O., Geschichte
der Herzöge von Burgund, 1910; Hofmeister, A., Deutschland und Burgund im
frühen Mittelalter, 1914; Febvre, L., Histoire de la Franche Comté, 7. A. 1922;
Préchin, E., Histoire de la Franche-Comté, 1947; Meyer, W., Burgund, 2. A.
1965; Richard, J., Histoire de la Bourgogne, 1957; Calmette, J., Le grands ducs
de Bourgogne, 3. A. 1959; Kaughan, R., Philip the Bold. The formation of the
Burgundian State, 1962; Hoke, R., Die Freigrafschaft Burgund, Savoyen und die
Reichsstadt Besançon im Verbande des mittelalterlichen deutschen Reiches, ZRG
GA 79 (1962), 106ff.; Bittmann, K., Ludwig XI. und Karl der Kühne, Bd. 1ff.
1964ff.; Boehm, L., Geschichte Burgunds, 1971, 2. A. 1979; Moreau, J.,
Dictionnaire de géographie historique, 1972, 58 Bourgogne, 122 Franche-Comté;
Duranthon, M., La carte de France, son histoire 1678-1974, 1978; Werner, K. u.
a., Burgund, LexMA 2 1983, 1062ff.; Calmette, J., Die großen Herzöge von
Burgund, 1987; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 37; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 49, 789; Ehm, P., Burgund und das Reich, 2002; Kaiser, R., Die Burgunder,
2004; Gresser, P./Richard, J., La gruerie du comté de Bourgogne aux XIVe et XVe
siècles, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 470 (Herzogtum),
472 (Grafschaft); Kamp, H., Burgund, 2007; Rauzier, J., La Bourgogne au XIVe
siècle, 2009; La Franche-Comté et les anciens Pays-Bas, hg. v. Delobette, L. u.
a., 2010. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Buseck (Ganerbschaft, Reichsritter).
Das die Orte Alten-Buseck (Altenbuseck), Großen-Buseck (Großenbuseck), Rödgen,
Reiskirchen, Beuern, Bersrod, Oppenrod, Burkhardsfelden und Albach umfassende
Busecker Tal östlich von Gießen wird erstmals am 2. 10. 1340 genannt.
Wahrscheinlich war es zunächst konradinisches Reichslehngut, kam dann an die
Grafen von Gleiberg, von diesen an die Grafen von Cleeberg bzw. Kleeberg und
durch deren Erbtochter Gertrud an die Grafen von Peilstein, ehe es 1218 an das
Reich zurückfiel. Vermutlich unmittelbar danach wurden die
reichsministerialischen Familien von Buseck und Trohe vom Reich gemeinsam mit
dem Gericht - und wohl dem Tal - zu B. belehnt. Im Jahre 1265 erwarb der
Landgraf von Hessen die Grafschaft Gießen und war von da an am Erwerb des
Busecker Tales interessiert. 1398 belehnte König Wenzel den Landgrafen mit dem
Buseckertal (Busecker Tal), widerrief die Belehnung aber noch im gleichen Jahr.
1480 anerkannten die Ganerben des Busecker Tales den Landgrafen als
Landesherren. Seit etwa 1544 waren die Ganerben des Busecker Tals (Trohe, Merle
bzw. Mörlau, Schwalbach, Buseck, Schenk zu Schweinsberg), die sich
zwischenzeitlich in vielfache lehnsrechtliche Abhängigkeiten zu Hessen begeben
hatten, Mitglieder des Kantons Wetterau der Reichsritterschaft, seit 1550 des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken (bis etwa 1700) und seit der
Gefangennahme Landgraf Philipps des Großmütigen des Kantons Mittelrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. 1561 bestätigte Kaiser Ferdinand I. die
Reichsunmittelbarkeit des Tales. 1576 unterwarfen sich die Ritter dem
Landgrafen (von Hessen-Marburg) als Landesherrn, erst 1724/1725 jedoch gewann
Hessen auf Grund des Gutachtens des 1702 angerufenen Reichshofrats endgültig
die Lehnshoheit über das am Ende des 18. Jahrhunderts etwa 800 Personen
umfassende Busecker Tal (Buseckertal), wobei die Ganerben die Lehnsoberhoheit
des Reiches und ausgedehnte Gerichtsrechte wahren konnten.
L.: Wolff 255; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Rahrbach 33;
Neumaier 79, 162; Lindenstruth, W., Der Streit um das Busecker Tal, Mitteil. d.
oberrhein. Geschichtsvereins N.F. 18 (1910), 85ff., 19 (1911), 67ff.;
Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33; Stetten 32; Becker, C.,
Die Busecker Ritterschaft zwischen Territorium und Reich, Magisterarbeit Gießen
1975 (ungedruckt); Jendorff, A., Condsominium, 2010; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 355
(Buseck, 1576/1824 an Hessen).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Cammin (Hochstift, Fürstentum), Kammin.
C. (Kammin) in Pommern wird 1107 als pommersche Herzogsburg der Wilzen erwähnt.
Um 1175 wurde dort nach einer von Otto von Bamberg errichteten Kirche ein Dom für den Bischof von Pommern erbaut und
1182 übersiedelte der seit 1140 in Wollin amtierende Bischof von Wollin nach C.
(Kammin). Der Sprengel des 1188 dem Papst unmittelbar unterstellten, nach Mainz
größten deutschen Bistums umfasste fast ganz Pommern, Teile Ostmecklenburgs,
der Neumark und der Uckermark. 1240 überließ der Herzog dem Bischof das Land
Stargard, 1248 im Tausch hierfür das Land Kolberg. 1276 musste das Hochstift
das Land Lippehne und Schildberg (Schiltberg) an Brandenburg verkaufen, gewann
aber dafür Kolberg. Daraufhin verlegte der Bischof seinen Sitz nach Kolberg,
die Verwaltung des Hochstifts nach Köslin. Vor 1321 erlangte der Bischof das
Land Bublitz. Seit dem Eintritt Pommerns in das Reich im 14. Jahrhundert wurde
der Bischof als Reichsfürst angesehen, 1345, endgültig 1417 und 1521 in die
Reichsmatrikel aufgenommen. 1542 wurde die Reichsunmittelbarkeit bestätigt.
Nach der Einführung der Reformation (1534/1544) und dem Tode des letzten
Bischofs amtierten bis 1556 protestantische Titularbischöfe unter der Hoheit
des Herzogs. Danach war das Stift praktisch eine Sekundogenitur der Herzöge von
Pommern. 1648 wurde es säkularisiert und fiel zur östlichen, 1679 auch zur
westlichen Hälfte an Brandenburg. Das protestantische Domkapitel wurde 1810
aufgelöst. Das Bistum besaß seit dem 13. Jahrhundert neben Streubesitz um C.
(Kammin) zusammenhängende Gebiete um Kolberg, Köslin und Bublitz, die
Brandenburg 1650 gegen eine Abfindung in Verwaltung übernahm. Am Ende des 18.
Jahrhunderts umfasste es ein Gebiet von 43 Quadratmeilen. S. Pommern, Polen.
L.: Zeumer 553 II b 41; Wallner 709 ObersächsRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) H/I1; III 22 (1648) G/H1; Die Territorien des Reichs 2,
182; Wehrmann, M., Geschichte Pommerns, 2. A. 1919ff.; Spuhrmann, R.,
Geschichte der Stadt Cammin in Pommern und des Camminer Domkapitels, 2. A.
1924; Müller, G., Das Fürstentum Kammin, 1929; Schulze, B., Besitz- und
siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Ämter und Städte 1540-1800,
Beiband zu Schulze, B., Brandenburg, Ämterkarte, 1935; Heyden, H.,
Kirchengeschichte Pommerns, 2. A. 1957; Petersohn, J., Der südliche Ostseeraum
im kirchlich-politischen Kräftespiel vom 10. bis 13. Jahrhundert, 1979;
Urkunden und Regesten zur Geschichte des Templerordens im Bereich des Bistums
Cammin und der Kirchenprovinz Gnesen, neu bearb. v. Irgang, W., 1987; Schmidt,
R., Kammin, LexMA 5 1990, 891f.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 519. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Castell (Grafschaft). C. bei Gerolzhofen
wird 816 erstmals genannt. Seit 1091 ist der Ort namengebend für ein ab 1057
erkennbares edelfreies fränkisches Geschlecht (Berthold 1059?), das 1202
erstmals den Grafentitel führte. Zwischen Steigerwald und Main gewann es bis
zum Beginn des 14. Jahrhunderts ein ausgedehntes Herrschaftsgebiet (Vogtei über
einzelne Güter der Abteien Ebrach und Münsterschwarzach), das aber nach der
Teilung um 1260 allmählich an Umfang wieder verlor und 1457 dem Hochstift
Würzburg, dessen Erbschenken die Grafen waren, zu Lehen aufgetragen werden
musste, ohne dass allerdings dadurch die Reichsstandschaft der Grafen
aufgehoben wurde. Seit 1528 war die Grafschaft wieder in einer Hand vereint. In
der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Reformation eingeführt. 1556 erbten
die Grafen von Seiten von Wertheim die Herrschaft Remlingen. 1597 erfolgte eine
Teilung in die Linien Castell-Remlingen und Castell-Rüdenhausen. Mit Rücksicht
auf angekaufte oder heimgefallene Lehen ließen sich die Grafen seit 17851794
mit einem Vertreter bei der fränkischen Reichsritterschaft aufschwören. Im 18.
Jahrhundert zählten sie mit Breitenlohe samt Buchbach sowie Gleißenberg mit
Frickenhöchstadt (Frickenhöchstadt, Frickenhochstadt) zum Kanton Steigerwald,
mit Urspringen zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1806 wurde die
Grafschaft mit 4 Quadratmeilen, 3 Flecken, 28 Dörfern und rund 10000 Einwohnern
mediatisiert und fiel an Bayern, teilweise bis 1814 auch an das Großherzogtum
Würzburg. 1803 starb die Linie Castell-Rüdenhausen aus, worauf die neuen Linien
Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen begründet wurden, die 1901/1913 nach
dem Erstgeburtsrecht in den bayerischen Fürstenstand erhoben wurden.
L.: Wolff 119f.; Zeumer 554 II b 62, 2; Wallner 692 FränkRK 14 a, b; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 38 (1789) D3; Winkelmann-Holzapfel
144; Bechtolsheim 2; Monumenta Castellana, hg. v. Wittmann, P., 1890; Stein,
F., Geschichte der Grafen und Herren von Castell, 1892; Castell-Castell, P.
Graf zu, Die Mediatisierung der Grafschaft Castell, Mainfrk. Jb. 2. (1950);
Castell-Castell, P., Graf zu/Hofmann, H., Die Grafschaft Castell am Ende des
alten Reiches (1792), 1955, (in) Histor. Atlas von Bayern, Teil Franken II/3;
Meyer, O./Kunstmann, H., Castell, 1979; Endres, R., Castell, LexMA 2 1983,
1557; Kemper, T. u. a., Castell. Unsere Kirche.
Festschrift aus Anlass des 200jährigen Kirchenbaujubiläums, 1988; Büll, F., Die
Grafen von Castell, (in) Das Land zwischen Main und Steigerwald, hg. v.
Wendehorst, A., 1998; Bachmann, M., Lehenhöfe von Grafen und Herren im
ausgehenden Mittelalter. Das Beispiel Rieneck, Wertheim und Castell, 2000;
Wagner, H., Miszellen zur Geschichte der Castell, Mainfränkisches Jb. 55
(2003), 13; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und
Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 449.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Castro (Markgrafschaft). Im 18.
Jahrhundert zählte das an 1649 an den Kirchenstaat gelangte C. zu dem von
Österreich beanspruchten Lehen Herzogtum Mailand.
L.: Aretin, Das alte Reich 2, 374; Schnettger, M., Kleinstaaten in der frühen
Neuzeit, HZ 286 (2008), 613.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Chiemsee (Hochstift). Die Inseln des zum
Personennamen Chiemo zu stellenden Chiemsees waren schon spätsteinzeitlich
besiedelt. Vor 770 wurde auf Herrenchiemsee ein Männerkloster gegründet, das
König Karl der Große 788 an den Bischof von Metz und König Arnulf 891 an den
Erzbischof von Salzburg gab. Auf Frauenchiemsee wurde (vor) 782 ein
Frauenkloster gestiftet, das Kaiser Otto I. 969 dem Erzbischof von Salzburg
übertrug. Nach der Zerstörung durch die Ungarn im 10. Jahrhundert wurde 1130
auf Herrenchiemsee ein Augustinerchorherrenstift neu begründet. 1216
(Beurkundung des Vollzugs am 30. 12. 1217) errichtete Erzbischof Eberhard von
Salzburg mit Erlaubnis Kaiser Friedrichs II. hieraus ein Bistum C. mit dem 1130
entstandenen Regularkanonikerstift Herrenchiemsee als Bischofskirche, das nur
zehn Altpfarreien umfasste. Zum Hochstift C. gehörte das Amt Sachrang (1216),
die Pfarrei Sankt Johann in Tirol sowie Güter außerhalb des Bistumssprengels.
1305 verlegte der Fürstbischof seinen Sitz nach Salzburg.
1803/1805/1807/1817/1818 wurde das Hochstift/Bistum innerhalb Bayerns
aufgehoben.
L.: Geiss, E., Geschichte des Benediktinernonnenklosters Frauenwörth,
Deutingers Beiträge 1 (1850), 271ff.; Seidenschnur, W., Die Salzburger
Eigenbistümer in ihrer reichs-, kirchen- und landesrechtlichen Stellung, ZRG KA
40 (1919), 177ff.; Schwaiger, G., Die altbayerischen Bistümer Freising, Passau
und Regensburg zwischen Säkularisation und Konkordat, 1959; Wallner, E., Das Bistum
Chiemsee im Mittelalter (1215-1508), 1967; Moy, J. Graf v., Das Bistum
Chiemsee, Mitt. d. Ges. für Salzburger LK 122 (1982), 1ff.; Störmer,
W./Wallner, E., Chiemsee, LexMA 2 1983, 1812ff.; Kloster Frauenchiemsee
782-2003, hg. v. Brugger, W. u. a., 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 522;
Herrenchiemsee, hg. v. Brugger, W. u. a., 2011; Adelige Damenstifte
Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Chigi (Reichsfürst). 1659 wurde
Agostino C., Neffe Papst Alexanders VII. (1655-1667) und Befehlshaber im
Kirchenstaat, zum Reichsfürsten erhoben.
L.: Klein 166. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Chur (Hochstift, Residenz). Der
Ursprung von C. (zu kelt. kora, korja, Stamm, Sippe) in Graubünden liegt in
vorrömischer Zeit. Nach 310 war C. Sitz des Präses der Provinz Raetia prima. Um
300 entstand ein Römerkastell (Curia Raetorum), vermutlich seit dem 4.
Jahrhundert war der Ort Sitz eines 451 erstmals sicher erwähnten Bischofs
(Asinio). Sein Sprengel gehörte bis zur Zuteilung an das ostfränkische Reich
843 zur Kirchenprovinz Mailand, dann bis 1803 zur Kirchenprovinz Mainz. Er
umfasste den rätischen Teil des heutigen Kantons Sankt Gallen, den nördlichsten
Teil von Glarus, fast ganz Graubünden, den Vinschgau bis Meran, Liechtenstein
und Vorarlberg (Anfang des 9. Jahrhunderts etwa 230 Kirchen und Klöster). Die
Bischöfe übten bis zur Trennung von Bistum und Grafschaft durch König/Kaiser
Karl den Großen (799/806/807) auch die weltlichen Herrschaftsrechte des
Gebiets, dessen Recht im 8. Jahrhundert in der Lex Romana Curiensis
aufgezeichnet wurde, aus. Im 10./11. Jahrhundert wurden sie ihnen vom König
erneut zugeteilt. 955 erhielt der Bischof den halben Ort C., 958 das Münzrecht
und 1055 die Reichsvogtei mit dem Blutbann. Seit dem 12. Jahrhundert umfasste
die Herrschaft des Bischofs C., die Talschaften „Vier Dörfer“, Bergell,
Oberhalbstein, Oberengadin, Domleschg und Münstertal sowie die niedere
Gerichtsbarkeit im Unterengadin und im Vinschgau. Im 15. Jahrhundert wurden die
bischöflichen Rechte durch Landesherren und vor allem die freiheitliche
Entwicklung der Drei Bünde wieder eingeengt und im Gefolge der Reformation 1526
durch Graubünden aufgehoben. Zwischen 12991489 und 1526 verlor der Bischof auch
schrittweise die Herrschaft über die (Reichs-)Stadt C. Dessen ungeachtet blieb
er weiter, auch noch über 1648 hinaus, als Fürstbischof Mitglied des
Reichsfürstenrates.
L.: Wolff 533; Zeumer 552 II a 26; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
E5; Planta, Verfassungsgeschichte der Stadt Chur im Mittelalter, 1878; Mayer,
J., Geschichte des Bistums Chur, Bd. 1f. 1907ff.; Casparis, H., Der Bischof von
Chur als Grundherr im Mittelalter, 1910; Bündner Geschichte, 1945; Bistum Chur
1500 Jahre, 1950; Pieth, F., Helvetia Sacra, Bd. I, 1 1972, 449ff.;
Affentranger, U., Die Bischöfe von Chur in der Zeit von 1122 bis 1250, Diss.
Salzburg 1975; Sennhausen, H./Meyer-Marthaler, E., Chur, LexMA 2 1981, 2058;
Studien zur Geschichte des Bistums Chur, hg. v. Durst, M., 2002; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 522,
1, 2, 113; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische
Reich, 2007. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Comacchio (freie Kommune, Fürstentum). C.
in der Provinz Ferrara wurde von den Etruskern gegründet. Zu Beginn des 8.
Jahrhunderts ist erstmalig eindeutig ein Bischof belegt (Vincentius). 971 kam
C. an die römische Kirche und von dort als Lehen
an den Erzbischof von Ravenna. Im 11. Jahrhundert wurde es freie Kommune,
gelangte 1245 aber wieder an das Erzstift Ravenna und 1299 an das Haus Este,
1598 erneut an den Kirchenstaat des Papstes.
L.: Maestri, C., Storia di Comacchio dalle origini al 1860, 1978; Pauler, R.,
Comacchio, LexMA 3 1986, 68.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Comburg, Komburg (Abtei). Die
Benediktinerabtei C. bei Schwäbisch Hall am Kocher wurde 1079 an Stelle einer
gräflichen Burg gegründet. Von den Gründern kam die Vogtei an die Staufer. Von
1265 bis 1317 war das Kloster ohne Vogt. Danach gab der König die Vogtei an die
Stadt Schwäbisch Hall. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert verlor die zeitweise völlig
darniederliegende Abtei einen großen Teil ihrer beträchtlichen Güter. 1488
wurde sie weltliches Chorherrenstift, das 1521 in der Reichsmatrikel aufgeführt
wird, und kam 1541 unter die Hoheit des Bischofs von Würzburg. Das Ritterstift,
das ein Gebiet von 1,5 Quadratmeilen mit 3700 Einwohnern hatte, fiel 1802 an
Württemberg. Zu seinen Gütern gehörten die Dörfer Steinbach, Großallmerspann
und Hausen an der Rot, das Amt Gebsattel bei Rothenburg ob der Tauber,
Lehnsgüter in Ingersheim, Enslingen und Reinsberg, Vasallenlehen und
Rittermannslehen in Michelbach, im Hardter Holz oberhalb des Weilers Klingen
bei Steinbach (Vorderholz ob Klingen), Anteile an Schloss Bartenau (Bardenau)
in Künzelsau, die Obermühle in Jagstheim, ein Anteil an Nagelsberg, Morsbach (Moosbach)
und Künzelsau, Heimbach, Tüngental (Thüngental), Blindheim, Untermünkheim,
Arnsdorf (Arndorf) und Neunkirchen, 295 Erblehen, in 70 Orten die Zehntrechte
sowie 30-40000 Morgen Waldungen. Mit Teilen von Enslingen und von Künzelsau war
es um 1800 Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Wolff 101; Winkelmann-Holzapfel 155; Riedenauer 129; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg von 1802 bis 1810, 1902; Lamey, B., Die Comburg
in Geschichte und Gegenwart, 2. A. 1956; Krüger, E., Comburg. Ein Gang durch
Geschichte und Kunst, 1967; Germania Benedictina 5 1975, 351ff.; Jooss, R.,
Kloster Komburg im Mittelalter. Studien zur Verfassungs-, Besitz- und
Sozialgeschichte einer fränkischen Benediktinerabtei, 2. A. 1987; Schraut, E.,
Die Comburg, 1989; Eberl, I., Komburg, LexMA 5 1990, 1275f.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Corvey (gefürstete Reichsabtei, Bistum,
Fürstentum, Residenz). 815/816 gründeten die Vettern Kaiser Karls des Großen
Adalhard und Wala in Hethis (Hethi) in Sachsen bei Neuhaus im Solling als
Propstei des westfränkischen Klosters Corbie an der Somme ein Kloster, das
Kaiser Ludwig der Fromme 822 an seinen endgültigen Ort (Nova Corbeia, C., am
Übergang des Hellweges über die Weser) verlegte. Durch Privilegien und
Schenkungen (826 Eresburg, 834 Meppen) stark gefördert errang es rasch eine
führende Rolle bei der Vermittlung der fränkischen Kultur in das neugewonnene
Sachsen und besaß im 12. Jahrhundert 60 Kirchen zwischen Siegen, Halberstadt und
Bremen. Im Hochmittelalter büßte es diesen Rang freilich wieder ein und verlor
sein Herrschaftsgebiet bis auf einen kleinen Rest im unmittelbaren Umland.
1792/1794 wurde C. zum Fürstbistum erhoben, 1803 säkularisiert. Das weltliche
Fürstentum mit Höxter und 16 Dörfern (5 Quadratmeilen bzw. 275 Quadratkilometer
mit 10000 Einwohnern) kam an den Erbprinzen von Nassau-Oranien
(Oranien-Nassau), 1807 an das Königreich Westphalen und 1815 an Preußen. Aus
dem Domanialgut entstand 1820/1822 das Mediatfürstentum C., das 1834 von
Hessen-Rotenburg an die Fürsten von Hohenlohe-Schillingsfürst (seit 1840
Herzöge von Ratibor, Fürsten von C.) kam. 1946 fiel C. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 332f.; Zeumer 552 II a 35; Wallner WestfälRK 27; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648), III 38 (1789) B3; Richtering,
H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Abhandlungen zur Corveyer Geschichtsschreibung, hg. v. Philippi, F., 1906ff.;
Thiele, K., Beiträge zur Geschichte der Reichsabtei Corvey, 1928; Rave, W.,
Corvey, 1958; Kunst und Kultur im Weserraum 800-1600. Ausstellung des Landes
Nordrhein-Westfalen, Corvey 1966, Bd. 1ff.; Kaminsky, H., Studien zur
Geschichte der Abtei Corvey in der Salierzeit, Diss. phil. Köln 1968; Kaminsky,
H., Studien zur Reichsabtei Corvey in der Salierzeit, 1972; Föllinger, G.,
Corvey - Von der Reichsabtei zum Fürstbistum, 1978; Die alten Mönchslisten und
die Traditionen von Corvey Teil 1, neu hg. v. Honselmann, K., 1982; Prinz, J.,
Die Corveyer Annalen, 1982; Der Liber vitae der Abtei Corvey, hg. v. Schmid,
K./Wollasch, J., 1983; Kaminsky, H./Fahlbusch, F., Corvey, LexMA 3 1986,
295ff.; Metz, W., Corveyer Studien. Die älteren Corveyer Traditionen und ihre
Personen, Archiv f. Diplomatik 34, (1988); Annalium Corbeiensium continuatio
saeculi XII, bearb. v. Schmale-Ott, I., 1989; Wiesemeyer, H., Corvey, 1990;
Schütte, L., Die alten Mönchslisten und die Traditionen von Corvey, 1992;
Krüger, K., Studien zur Corveyer Gründungsüberlieferung, 2001; Höfe und Residenzen
im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 648, 1, 2, 119.
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Dagstuhl (Herrschaft). Um die spätestens
1290 südöstlich von Trier erbaute Burg D. der Edelherren von Saarbrücken
entstand eine Herrschaft mit den Hochgerichten Wadern, Schwarzenberg,
Primsweiler und Neunkirchen an der Nahe, die nach 1375 durch weibliche Erbfolge
gemeinschaftlich an vier ritterschaftliche Familien (Pittingen, Rollingen,
Brücken [Brucken], Fleckenstein) kam. Seit 1600 ist die Hoheit des Erzstifts
Trier nachweisbar. Von 1616 bis 1625 erwarb der Erzbischof von Trier (Philipp
Christoph von Sötern) die zum oberrheinischen Reichskreis gehörige Herrschaft
mit den Hochgerichten Dagstuhl, Schwarzenberg und Weierweiler (Weierweiher) am
Oberlauf der Prims und bildete daraus 1634 für seine Familie die
Fideikommissherrschaft D. Sie kam 1697 durch Einheirat an die Grafen von
Oettingen-Baldern (Oettingen-Baldern-Katzenstein). 1788 entstand nach dem Tod des
Grafen Josef Anton von Oettingen und Sötern ein Erbstreit, in dem die Fürsten
von Oettingen-Wallerstein 1803 Kirchengut in Schwaben als Entschädigung ihrer
1789 an Frankreich verlorenen Rechte erhielten. 1801 gehörte die Herrschaft der
Fürstin Colloredo. 1815 kam D. an Preußen (Rheinprovinz), 1919 und 1945 zum
Saargebiet und 1957 zum Saarland.
L.: Wolff 289; Wallner 698 OberrheinRK 46.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Deventer (Reichsstadt, Residenz des
Bischofs von Utrecht). D. an der Ijissel erscheint anlässlich einer
Kirchengründung Lebuins kurz vor 776. 952 gab König Otto I. seine von den
Karolingern ererbten Güter in D. an das Mauritiuskloster in Magdeburg, 1046
König Heinrich III. Münzregal und Grafschaft an den Bischof von Utrecht. 1123
erließ der Kaiser den Bewohnern Hauszinse an das Lebuinsstift. Später war D.
Reichsstadt und Mitglied der Hanse. 1528 kam es vom Hochstift Utrecht an Kaiser
Karl V. 1591 wurde es den spanischen Habsburgern durch die Generalstaaten der Niederlande
entrissen.
L.: Wolff 75; Landwehr, G., Die Verpfändung der deutschen Reichsstädte im
Mittelalter, 1967, 201; Koch, A., Die Anfänge der Stadt Deventer, WF 10 (1975),
167; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u.
a., 2003, 1, 2, 141.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dexheim (Reichsdorf?). D.
(Thechidesheim) links des Rheins bei Oppenheim wird erstmals 774 anlässlich der
Übertragung von Gütern durch König Karl den Großen an Lorsch und 889
(Dechidestein) anlässlich der Schenkung der Kirche
durch König Arnulf an das Kloster Fulda erwähnt. Als Reichsgut begegnet es dann
wieder 1259. Am 16. 1. 1315 verpfändete König Ludwig der Bayer D. neben anderen
Orten an das Erzstift Mainz, am 25. 12. 1356 Kaiser Karl IV. zur Hälfte an die
Stadt Mainz und am 12. 2. 1375 an den Pfalzgrafen bei Rhein. Die Könige Wenzel
und Ruprecht bestätigten die Verpfändung an die Pfalz. Über Hessen kam der 1689
zerstörte Ort 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Hugo 464, 466.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Diedenhofen (Reichsgut ?), frz. Thionville.
In D. an der Mosel nördlich von Metz erscheint nach älteren Siedlungsspuren 751
eine Königspfalz (Theodonis villa). 930 wurde die Kirche
von D. an das Kloster Sankt Maximin zu Trier gegeben. Dessen Vögte waren die
Grafen von Luxemburg, die auch die umliegende Grafschaft innehatten. Sie
eigneten sich das Königsgut an. Immerhin kam, nachdem das deutsche Königtum an
die Grafen von Luxemburg gefallen war, D. zur Reichskammer. 1441/1461 gelangte
es an Burgund, 1477 an Habsburg, später an Frankreich.
L.: Wolff 58; Joset, C., Les villes au pays de Luxembourg, 1940; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 142. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dietkirchen (Kollegiatstift). An der
mittleren Lahn erscheint 841 erstmals das Kollegiatstift D. Seine Vogtei hatten
zumindest seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Grafen von Nassau
inne. 1564 fiel es an das Erzstift Trier, 1802/1803 unter Säkularisierung an
Nassau-Oranien (Nassau). Über Preußen kam D. 1945 zu Hessen.
L.: Struck, W., Erzbistum Trier, Bd. 4 Das Stift St. Lubentius in Dietkirchen,
1986. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dreingau (Dreni, Gau zwischen Lippe und
Oberlauf der Ems, Reinidi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Liesborn);
Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 285; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961II, 69, 95f., III,
31 Dragini, 303 Reinidi; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Sülsen,
Berl, Wettenorf, Elmenhorst, Arenhorst, Eickenbeck, Bracht, Ossenbeck,
Grentrup, Drensteinfurt, Ascheberg, Forsthövel, Walstedde, Panick, Horn,
Nordkirchen, Südkirchen, Evenkamp, Ramshövel, Oelde, Halene, Sünninghausen,
Tellegey, Guissen, Elker, Gemmerich, Holtmar, Dalmer, Düllo, Dasbeck, Assen,
Liesborn, Werne, Herzfeld).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eichstätt (Hochstift, Residenz). Um 741/745
gründete Bonifatius das Bistum E. an der Altmühl, setzte den Angelsachsen
Willibald als Bischof ein und unterstellte das von der Donau bis zu den
späteren Orten Nürnberg, Erlangen und Sulzbach reichende Bistum der Erzdiözese
Mainz. Erste Güter wurden von einem gewissen Suidger gegeben. 888 kam die Abtei
Herrieden an der oberen Altmühl hinzu. Durch die Gründung des Bistums Bamberg
(1007) verlor es Gebiete im Norden zwischen Schwabach, Pegnitz und Regnitz,
durch die Reformation Nürnberg, Weißenburg, Ansbach und das Oberstift Öttingen
(Oettingen). Das Gebiet des Hochstifts, das um 1800 im Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken immatrikuliert war, war verhältnismäßig klein und
zersplittert (Oberstift mit Herrieden, Ornbau, Sandsee, Wernfels-Spalt
[1304/1305], Pleinfeld; Unterstift mit Eichstätt, Greding [11. Jh.],
Beilngries, Hirschberg) und wurde mit rund 20 Quadratmeilen und 62000
Einwohnern 1802 säkularisiert und von Bayern annektiert, nachdem schon 1794
Preußen die Enklaven in Franken eingezogen hatte. Von 1802/1803 bis 1805 wurde
es zum größten Teil des Unterstifts als Sekundogenitur Österreichs dem
Großherzogtum Toskana zugeteilt, während der Rest an Bayern kam. 1805 fiel auch
der größere Teil an das Königreich Bayern. Teile des Oberstifts kamen 1803 an Preußen
(Ansbach), 1806 ebenfalls an Bayern. Von 1817 bis 1832/1834/1855 errichtete
Bayern aus einem Teil des Hochstifts das Herzogtum Leuchtenberg als freie
Standesherrschaft für Eugène de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg.
L.: Wolff 105; Zeumer 552 II a 9; Wallner 692 FränkRK 8; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Riedenauer 129;
Die Territorien des Reichs 4, 166; Heidingsfelder, F., Die Regesten der
Bischöfe von Eichstätt 741-1324, 1915ff.; Sax, J. v./Bleicher, J., Die Bischöfe
und Reichsfürsten von Eichstätt, Bd. 1, 2 (2. A.) 1927; Buchner, F., Das Bistum
Eichstätt, historisch-statistische Beschreibung, Bd. 1, 2 1937ff.; Bauerreiß,
R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1 1949; Hirschmann, G., Eichstätt, 1959,
(in) Historischer Atlas von Bayern 1, 6; Handbuch der bayerischen Geschichte,
hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 1 1971; Sage, W./Wendehorst, A., Eichstätt, LexMA 3
1986, 1671ff.; Röttel, K., Das Hochstift Eichstätt, 1987; Schuh, R.,
Territorienbildung im oberen Altmühlraum. Grundlagen und Entwicklung der
eichstättischen Herrschaft im 13. und 14. Jh., Zs. f. bay. LG. 50 (1987);
Weinfurter, S., Die Grundlagen der geistlichen Landesherrschaft in Eichstätt um
1300, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 137; Schindling, A., Das Hochstift Eichstätt
im Reich der frühen Neuzeit. Katholisches Reichskirchen-Fürstentum im Schatten
Bayerns, 1988, Sammelblätter Hist. Verein Eichstätt 80; Buchholz-Johanek, I.,
Geistliche Richter und geistliches Gericht im spätmittelalterlichen Bistum Eichstätt,
1988; Flachenecker, H., Eine geistliche Stadt, 1988; Lengenfelder, B., Die
Diözese Eichstätt zwischen Aufklärung und Restauration, 1990; Braun, H., Das
Domkapitel zu Eichstätt, 1991; Arnold, B., Count and Bishop, 1991; Beiträge zur
Eichstätter Geschichte, hg. v. Flachenecker, H./Littger, K., 1999; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 526,
1, 2, 161; Zürcher, P., Die Bischofswahlen im Fürstbistum Eichstätt von 1636
bis 1790, 2009; Lullies, E., Die ältesten Lehnbücher des Hochstifts Eichstätt,
2012. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Elsass (Gau?, Landschaft,
Landgrafschaft), frz. Alsace. Das etwa 190 Kilometer lange und 50 Kilometer
breite, rund 8280 Quadratkilometer umfassende, zunächst keltisch besiedelte E.
(ahd. ali-saz, Fremdsitz) zwischen Oberrhein und Vogesen (Wasgenwald), das nur
von 640 bis 740, von 1680 bis 1789, von 1871 bis 1918 und ab 1973 eine
politische Einheit bildet(e), wurde 58 v. Chr. von Cäsar erobert (82/90 n. Chr.
Germania superior, Obergermanien). Von 260 n. Chr. an wurde es allmählich von
Alemannen besetzt, die 496 den Franken unterlagen. Zum Jahre 610 (um 613)
erscheint bei Fredegar der Name Alesaciones. Bis 740 war das Gebiet zeitweise
eigenes fränkisches Herzogtum der Etichonen (Herzog Eticho 673), das nach der
Wiedereingliederung des alemannischen ostrheinischen Herzogtums in das
Frankenreich nicht wieder besetzt wurde. E. wird in die Grafschaften Nordgau
und Sundgau geteilt. 843 kam E. zu Lotharingien, 870 zum ostfränkischen Reich.
925 wurde es Teil des Herzogtums Schwaben. Von der Mitte des 11. Jahrhunderts
an wurde es zunächst ein Kerngebiet der königlichen Herrschaft, kam 1079 an
Friedrich von Staufen, zerfiel aber nach dem Untergang der Staufer um 1254 in
zahlreiche einzelne Herrschaften. Der 1273 zum König gewählte Rudolf von
Habsburg richtete zur Wiedergewinnung und Verwaltung des Reichsgutes unter
anderem die Reichslandvogteien Oberelsass und Unterelsass (Niederelsass) ein,
die noch zu seinen Lebzeiten (vor 1291) in Hagenau zusammengelegt wurden. Die
Landgrafschaft im Oberelsass (Sundgau), die seit 1135/1268 den Grafen von
Habsburg zustand, ließ Habsburg zum wichtigsten weltlichen Landesherren werden.
Ausgangspunkt waren dabei Güter um Ottmarsheim, zu denen 1130 Güter um Landser
und Ensisheim kamen, sowie die Vogtei über Murbach. 1224 erwarb Habsburg die
Herrschaft Rothenberg bzw. Rotenberg (Rougemont), 1283 die Herrschaft
Dattenried (Delle) von den Grafen von Mömpelgard, 1324 durch die Heirat mit der
Erbtochter der Grafen von Pfirt die Grafschaft Pfirt mit den Herrschaften
Altkirch, Pfirt, Blumenberg (Florimont), Thann und Sennheim, 1347 die
Herrschaft Rosenfels (Rosemont), 1350/1361 die Herrschaft Belfort. 1354
schlossen sich die zehn elässischen Reichsstädte zum Zehnstädtebund (Dekapolis)
zusammen. Die Landgrafschaft im Unterelsass (Niederelsass), dem früheren
Nordgau, die zuerst von den Grafen von Hünenburg, dann von den Grafen von Werd
ausgeübt wurde, kam 1359/1362 an das Hochstift Straßburg. 1469 verpfändete die
Tiroler Linie Habsburgs ihre elsässischen Gebiete an Burgund, doch wurden die
burgundischen Herrscher 1475 vertrieben und fiel Burgund seinerseits über Maria
von Burgund an Habsburg zurück, das 1504 die Reichslandvogtei (in Hagenau) von
der Pfalz zurückgewinnen konnte. Bei der Einteilung in Reichskreise kam das
habsburgische Oberelsass zum österreichischen Reichskreis, das Unterelsass zum
oberrheinischen Reichskreis. Wichtige Herren neben Habsburg waren die Pfalz
(Grafschaft Rappoltstein, Herrschaft Rappoltsweiler), Württemberg (Grafschaft
Horburg, Herrschaft Reichenweier) sowie die Reichsgrafen von Hanau-Lichtenberg,
Leiningen und Salm. 1648/1684/1697 wurden der Sundgau Habsburgs und die Vogtei
über die zehn in der Reformation protestantisch gewordenen, 1674 besetzten
Reichsstädte Weißenburg, Hagenau, Rosheim, Oberehnheim, Schlettstadt,
Kaysersberg, Türkheim, Colmar (Kolmar), Münster, Landau und Straßburg an
Frankreich abgetreten. 1681 wurde Straßburg von Frankreich besetzt und bis 1697
verleibte sich Frankreich den größten Teil des restlichen E. ein. Der Conseil
Souverain d'Alsace trat als oberste Behörde Frankreichs an die Stelle der
Regierung Österreichs in Ensisheim. Gleichwohl blieb das E. bis 1789/1790, als
die Provinz E. durch die Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin ersetzt wurde und
Frankreich die deutschen Reichsgesetze offiziell aufhob und die
Reichsgrafschaften und Reichsherrschaften annektierte, deutschsprachig und
geistig-kulturell (mit wachsendem Abstand) dem Reich verbunden. Danach wurde es
vor allem durch Napoleon, dessen Regelungen bis 1982 Bestand behielten,
zunehmend in Frankreich integriert, wobei ein einflussreicher frankophoner
Bevölkerungsteil einem konservativem deutschsprachigen Bevölkerungsteil
gegenübertrat. Nach 1918 trieb die Verwaltung Frankreichs 110000 Menschen unter
Beschlanahme ihres Vermögens aus dem Lande. Zu Beginn des zweiten Weltkriegs
wurde ein Drittel der Bevölkerung nach Südwestfrankreich evakuiert, wovon zwei
Drittel 1940 in das von Deutschland besetzte Land zurückkehrten. Am Ende des
20. Jh.s spricht weniger als ein Drittel der Schüler noch Elsässisch und die
deutsche Sprache verschwindet aus dem öffentlichen Leben. S. a.
Elsass-Lothringen.
L.: Wolff 293ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Stoffel,
G., Topographisches Wörterbuch des Oberelsass, 2. A. 1876; Clauss, J.,
Historisch-topographisches Wörterbuch des Elsass, Lief. 1-15 (A-St) 1895ff.;
Die alten Territorien des Elsass nach dem Stand vom 1. Januar 1648, 1896
(Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 27); Jacob, K., Die
Erwerbung des Elsass durch Frankreich im Westfälischen Frieden, 1897; Jacob,
K., Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 1ff. 1898ff.; Die alten Territorien
des Bezirks Lothringen nach dem Stande vom 1. Januar 1648, Teil 1 1898 (
Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 28); Berthaut,
H./Berthaut, A., La carte de France 1750-1848, 1899; Becker, J., Geschichte der
Reichslandvogtei im Elsass 1273-1648, 1905; Müller, F., Die elsässischen
Landstände, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6
(Alsatia, Alsaciensis, Helisaze, Elisadiun, Colmar, Hüttenheim, Selz,
Sermersheim, Lupstein, Schweighausen, Wittersheim, Reichshofen, Altdorf bzw.
Altorf, Brumath, Ebersheim, Andlau, Schlettstadt, Künheim bzw. Kühnheim,
Winzenheim, Morschweiler, Balzenheim, Hindisheim, Illkirch bzw. Illenkirchen,
Offenheim, Hessenheim bzw. Heßheim, Ostheim, Feldkirch[, nicht Badelsbach bzw.
Bohlsbach in Baden]); Vildhaut, H., Politische Strömungen und Parteien im
Elsass von 1871 bis 1911, 1911; Schott, K., Die Entwicklung der Kartographie
des Elsasses, Mitt. d. Ges. für Erdkunde und Kolonialwesen zu Straßburg, 1913;
Wackernagel, R., Geschichte des Elsass, 1919; Elsass-Lothringen-Atlas, 1935;
Büttner, H., Geschichte des Elsass, Bd. 1 1939; Marichal, P., Dictionnaire
topographique du département des Vosges, comprenant les noms de lieu anciens et
modernes, Paris 1941; Fallex, M., L'Alsace, la Lorraine et les Trois-Evêchés,
du début du 18. siècle à 1789, Paris 1941; Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 313; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I,
9, II, 9, 13, 21, 22, 23, 41, III, 11, 14, 16, 30, Elisazun, Elisaz, Alisatia,
pagus Alisacensis, Helisaze, Hillisazaas, Illisacia, Alesaciones, Alisanzgouwe,
Elisgaugium, Elsass; Himly, F., Atlas des villes médievales d'Alsace, 1970;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 11 Alsace;Histoire de
l’Alsace, hg. v. Rapp, F., Bd. 1ff. 1976ff.; Paroisses et communes de France.
Dictionnaire d'histoire administrative et demographique: Kintz, J., Bas-Rhin,
1977; Duranthon, M., La carte de France, son Histoire 1678-1979, 1978; Dreyfus,
F., Histoire de l'Alsace, 1979; Seidel, K., Das Oberelsass vor dem Übergang an
Frankreich. Landesherrschaft, Landstände und fürstliche Verwaltung in
Alt-Vorderösterreich (1602-1638), 1980; Dollinger, P., Histoire de l'Alsace, 4.
A. 1984; Encyclopédie de l’Alsace, Bd. 1ff. 1982ff.; Dollinger, P., Elsass,
LexMA 3 1986, 1852ff.; Hiery, H., Reichstagswahlen im Reichsland, 1986; Vogler,
B., Das Elsass zur Zeit des französischen Ancien Régime (1648-1789),
Alemannisches Jb. 1987/88 (1988); Ebert, K., Das Elsass, 1989; Das Elsass und
Tirol, hg. v. Thurnher, E., 1994; Seiler, T., Die frühstaufische Territorialpolitik
im Elsass, 1995; Das Elsass, hg. v. Erbe, M., 2002; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 528 (Unterelsass), 530 (Oberelsass); Hummer, H.,
Politics and Power in Early Medieval Europe, 2005; Bornert, R., Les monastères
d’Alsace, Bd. 1ff. 2009; Igersheim, F., L’Alsace et ses historiens 1680-1914,
2006; Vogler, B., Geschichte des Elsass, 2012.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Erstein (Reichsabtei). Die 849/850 von
der Etichonin Irmingard, der Gattin Kaiser Lothars I., bei Schlettstadt
gegründete Abtei ging nach einer rechtswidrigen Vergabung Kaiser Heinrichs VI.
an den Bischof von Straßburg (1191), 1437 an das Domkapitel von Straßburg über.
Mit dem Elsass gelangte E. an Frankreich.
L.: Friedel, R., Geschichte des Fleckens Erstein, 1927; Barth, M., Handbuch der
elsässischen Kirchen im Mittelalter, 1960; Felten, F., Erstein, LexMA 3 1986,
2189; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 185.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Esens (Herrschaft). E. an der Nordsee
hatte bereits vor 1156 (Eselinge) eine Kirche
und war seit 1300 Vorort des Harlingerlandes. Es kam durch Heirat an Ulrich I.
Cirksena, der es an Sibet Attena zu Lehen gab. Unter der Familie Attena
behauptete das Harlingerland seine Selbständigkeit gegenüber Ostfriesland. 1540
wurde es über die Schwester des letzten Häuptlings mit der Grafschaft Rietberg
und 1581/1600 ebenfalls durch Heirat mit Ostfriesland vereinigt. 1776 gehörte
es als Herrschaft über Ostfriesland dem niederrheinisch- westfälischen
Reichskreis an. 1815 kam es an Hannover, 1866 an Preußen und 1946 an
Niedersachsen.
L.: Gumpelzhaimer, 151 (Westfälischer Reichskreis); Wolff 339; Reimers, H.,
Esens als Mittelpunkt des Harlingerlandes, 1924; Killisch, W., Die
oldenburgisch-ostfriesischen Geestrandstädte, 1976.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Farfa (Reichsabtei). Die um 700 von
dem fränkischen Mönch Thomas zwischen Rom und Rieti gegründete, rasch sehr
begüterte Abtei erhielt 775 die Immunität. 967 festigte Kaiser Otto I. die
Bindung an den deutschen König. Letztmals erfolgreich machte Kaiser Friedrich
I. Reichsrechte geltend. Danach ging F. als päpstliches Eigenkloster im
Kirchenstaat auf.
L.: Zielinski, H., Farfa, LexMA 4 1989, 295ff.; Stroll, M., The Medieval Abbey
of Farfa, 1997; Farfa, hg. v. Dondarini, R., 2006.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Feldkirch (Grafschaft). F. an der Ill in
Vorarlberg, in dessen Gebiet wahrscheinlich die römische Siedlung Clunia lag,
wird um 842 als Feldchirichun erstmals erwähnt und um 1190/1200 durch die
Grafen von Montfort an günstigerer Stelle als Stadt neugegründet. 1375
verkauften die Grafen von Montfort F. an Habsburg. Über Österreich gehörte die
Grafschaft F. als vorarlbergische Herrschaft zum österreichischen Reichskreis.
S. a. Montfort-Feldkirch.
L.: Wolff 39; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Mone, Das Stadtrecht von Feldkirch in
der Abfassung von 1388, ZGO 21 (1867); Gunz, K., Feldkirch, eine
mittelalterliche Stadtrepublik, Jb. d. Bundesgym. in Feldkirch, 1927/28;
Feldkirch, Stadt am Alpenrhein, 1949; Geschichte der Stadt Feldkirch: Bd. 1:
Bilgeri, B./Fetz, H., Politik, Wirtschaft und Verfassung bis zum Beginn des 19.
Jahrhunderts, 1986; Bd. 2: Burmeister, K., Kulturgeschichte bis zum Beginn des
19. Jahrhunderts, 1985; Bd. 3: Albrecht, K./Wanner, G., Politik, Wirtschaft,
Kultur im 19. und 20. Jahrhundert, 1986; Fetz, H./Spiegel, C., Ur- und
Frühgeschichte des Feldkircher Raumes, 1987.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Frankfurt (Reichsstadt, Großherzogtum,
freie Stadt). Im verkehrsgünstig gelegenen Stadtgebiet von F. am Main fanden
sich Siedlungsreste aller seit der jüngeren Steinzeit im Rhein-Main-Gebiet
nachgewiesenen Kulturen. In römischer Zeit bestand unter anderem die Siedlung
Nida zwischen Heddernheim und Praunheim, die vielleicht eine keltische Siedlung
fortsetzte. Der Name F. wird dann erstmals 794 erwähnt (Franconofurt). Aus der
damit bezeichneten karolingischen Pfalz nördlich des Mains entwickelte sich bis
zum 12. Jahrhundert eine Marktsiedlung, zu der umfangreiches Königsgut gehörte
(z. B. die Dreieich südlich des Maines), in der eine Herbstmesse stattfand und
die um die Mitte des 12. Jahrhunderts ummauert wurde (1189 Schultheiß, 1194
Schöffen [iudicii]. Schon 856 und 887 und häufig seit dem 12. Jahrhundert war
F., das bis 1378 etwa 300mal vom König aufgesucht wurde, Ort von Königswahlen
(zwischen 1147 und 1356 15 von 20 Wahlen, zwischen 1356 und 1806 alle Wahlen
bis auf 5), seit 1563 auch Ort der Krönung. Das Recht der Stadt F., deren
älteste überlieferte gerichtliche Entscheidung aus dem Jahre 1222 stammt, war
vorbildlich für das Umland (Friedberg, Gelnhausen, Hanau, Limburg, Wetzlar,
wurde aber erst 1297 (Weistum über Pfahlbürger für Weilburg) aufgezeichnet.
Seit 1300 entwickelte sich der Ort zu einem zentralen europäischen
Handelsplatz, dem 1330 eine Frühjahrsmesse verliehen wurde. Seit 1372 war F. Reichsstadt.
Das Herrschaftsgebiet der Stadt blieb aber klein (zwölf Dörfer, fünf Burgen
bzw. Burganteile einschließlich der betreffenden Herrschaften, ein befestigter
Hof und der Stadtwald, wovon auf Dauer aber nur 13 dieser 19 Güter verblieben).
Die Einwohnerzahl betrug 1400 etwa 10000, 1475 etwa 15000. 1509 und 1578 wurde
das Frankfurter Recht durch eine romanisierende Reformation erneuert. 1535
schloss sich F. dem lutherischen Bekenntnis an. 1726/1732 wurde die
Stadtverfassung durch Kaiser Karl VI. neugeordnet. 1792 und 1796 wurde F. von
Frankreich besetzt. Nach § 27 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2.
1803 blieb F. Reichsstadt und wurde für den Verlust seines Anteils an Soden und
Sulzbach entschädigt. Durch Art. 22 der Rheinbundakte (1806) wurden F. und sein
100 Quadratkilometer umfassendes Gebiet dem Fürstprimas Karl Theodor von
Dalberg (1755-1817), dem letzten Kurfürsten von Mainz und Reichserzkanzler, der
einen aus den Territorien von Regensburg, Aschaffenburg und Wetzlar gebildeten
Staat geschaffen hatte, zugesprochen. Mit dem Fürstentum Fulda ohne Herbstein
und dem Fürstentum Hanau ohne die Ämter Babenhausen, Dorheim, Heuchelheim,
Münzenberg, Ortenberg und Rodheim wurde es mit 95 Quadratmeilen und 302000
Einwohnern am 10./16./19. 2. 1810 unter Verzicht Dalbergs auf Regensburg zum
Großherzogtum F. (mit den Departements F., Hanau, Aschaffenburg, Fulda sowie
der Hauptstadt F.) unter Dalberg vereinigt. Der Thronfolger sollte Napoleons
Stiefsohn Eugène de Beauharnais sein. Am 16. 8. 1810 wurde eine Verfassung
erlassen, 1811 der Code Napoléon eingeführt. Am 28. 10.1813 dankte Dalberg ab.
Das Großherzogtum wurde am bzw. ab 6. 11. 1813 zusammen mit dem Fürstentum
Isenburg und der Niedergrafschaft Katzenelnbogen in ein Generalgouvernement
übergeleitet. Am 14. 12. 1813 wurde F. dank der Vermittlung des Freiherrn vom
Stein eine freie Stadt, die sich eine neue Verfassung gab, und danach Sitz der
Bundesversammlung des Deutschen Bundes (Constitutions-Ergänzungs-Acte vom 19.
7. 1816). Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde das Großherzogtum F. aufgelöst.
Fulda (teilweise) und Wetzlar kamen an Preußen, das Fulda 1816 an das
Kurfürstentum Hessen-Kassel überließ, Hanau an das Kurfürstentum Hessen-Kassel,
Aschaffenburg an Bayern. 1848 war F. Sitz der Nationalversammlung. 1856 erhielt
es eine neue Verfassung. Am 18. 7. 1866 wurde es von Preußen besetzt und am 17.
8./22. 9./3. 10. 1866 mit 78000 Einwohnern und einschließlich der Dörfer
Bonames, Bornheim, Hausen, Oberrad, Niederrad und einem Anteil an Niederursel
mit Preußen vereinigt. 1914 gründete die Frankfurter Bürgerschaft eine
Universität. Im zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt fast völlig zerstört. Am
19. 9. 1945 kam F. an Großhessen, das sich seit 1. 12. 1945 Land Hessen nannte.
Hier wurde es zu einem führenden europäischen Bankenplatz und Messeort (u. a.
Buchmesse).
L.: Wolff 291; Zeumer 554 III a 6; Wallner 699 OberrheinRK 47; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, II 78 (1450) F3,
III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 40;
Schroeder 93ff.; Codex diplomaticus Moenofrancofurtanus. Urkundenbuch der
Reichsstadt Frankfurt, hg. v. Böhmer, J. 1836, neubearb. v. Lau, F., 1901ff.;
Thomas, J., Der Oberhof zu Frankfurt am Main, hg. v. Euler, L., 1841; Kriegk,
F., Geschichte von Frankfurt am Main in ausgewählten Darstellungen, 1871;
Darmstädter, P., Das Großherzogtum Frankfurt, 1901; Horne, A., Geschichte von
Frankfurt am Main, 4. A. 1902; Schwemer, R., Geschichte der Freien Stadt
Frankfurt am Main 1814-1866, Bd. 1ff. 1910ff.; Dietz, A., Frankfurter
Handelsgeschichte, Bd. 1ff. 1910ff.; Bothe, F., Geschichte der Stadt Frankfurt
am Main, 3. A. 1929, Neudruck 1966; Kracauer, I., Geschichte der Juden in
Frankfurt am Main 1150-1824, Bd. 1f. 1925ff.; Coing, H., Die Rezeption des
römischen Rechts in Frankfurt am Main, 1939; Hertel, W., Karl Theodor von
Dalberg zwischen Reich und Rheinbund, Diss. phil. Mainz 1952; Die Bürgerbücher
der Reichsstadt Frankfurt am Main 1311-1400, bearb. v. Andernacht, D./Stamm,
O., 1955; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes
Hessen, 1961; Demandt, K., Schrifttum zur Geschichte und Landeskunde von
Hessen, Bd. 1 1965, 771ff.; Berichte zur deutschen Landeskunde 37, 2 (1966);
Bilz, W., Die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt, Diss. phil. Würzburg
1968; Schalles-Fischer, M., Pfalz und Fiskus Frankfurt, 1969; Kropat, W.,
Frankfurt zwischen Provinzialismus und Nationalismus. Die Eingliederung der ”Freien
Stadt” in den preußischen Staat (1866-1871), 1971; Schneidmüller, B.,
Städtische Territorialpolitik und spätmittelalterliche Feudalgesellschaft am
Beispiel von Frankfurt am Main, Bll.f.dt. LG. 118 (1982), 115ff.; Heitzenröder,
W., Reichsstädte und Kirche in der Wetterau,
1982; Koch, R., Grundlagen bürgerlicher Herrschaft. Verfassungs- und
sozialgeschichtliche Studien zur bürgerlichen Gesellschaft in Frankfurt/Main
(1612-1866), 1983; Reformacion der Stadt Franckenfort am Meine des heiligen
Romischen Richs Cammer anno 1509, hg. v. Köbler, G., 1984; Die deutschen
Königspfalzen, Bd. 1 Hessen, 1985, 131ff.; Klötzer, W., Frankfurt ehemals,
gestern und heute. Eine Stadt im Wandel, 3. A. 1985; Koch, R., Grundzüge der
Frankfurter Verfassungsgeschichte bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, (in) Wahl
und Krönung in Frankfurt am Main, 1986; Bund, K., Findbuch zum Bestand
Ratswahlen und Ämterbestellungen in der Reichs- und Freien Stadt Frankfurt am
Main, (1193)-1887, 1989; Gimbel, R., Die Reichsstadt Frankfurt am Main, 1990;
Schwind, F., Frankfurt, LexMA 4 1989, 735ff.; Frankfurt am Main, hg. v. d.
Frankfurter historischen Kommission, 1991; Frankfurt am Main 1200, hg. v. Gall,
L., 1994; Regierungsakten des Primatialstaates und des Großherzogtums
Frankfurt, hg. v. Rob, K., 1995; Fischer, A., Kommunale Leistungsverwaltung im
19. Jahrhundert, 1995; Roth, R., Stadt und Bürgertum in Frankfurt am Main,
1996; Weber, M., Verfassung und Reform in Vormärz und Revolutionszeit, Diss.
jur. Frankfurt am Main 1996; Holtfrerich, C., Finanzplatz Frankfurt, 1999;
Dzeja, S., Die Geschichte der eigenen Stadt, 2003; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 200; Wintergerst, M., Franconofurt, 2007; Adel in
Hessen, hg. v. Conze, E. u. a., 2010; Mayer-Wegelin, E., Das alte Frankfurt am
Main 1855-1890, 2014.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Freising (Hochstift, Residenz). Auf dem
Boden des heutigen F. bestand vermutlich schon eine römische Siedlung. Um 700
erbauten die agilolfingischen Herzöge auf dem Domhügel links der Isar eine 744
erstmals erwähnte Burg (castrum Frigisinga zu dem Personennamen Frigis). 724
rief Herzog Grimoald den heiligen Korbinian († 725) nach F., der dort die
Anfänge des 1020 erneuerten Klosters Weihenstephan begründete. Um 738/739 errichtete
der heilige Bonifatius das Bistum F. (Bischof Erimbert), welches das obere
Isargebiet (Landshut, Inn, Ammersee, Werdenfels) umfasste und zunächst Mainz,
seit 798 Salzburg unterstellt war. Vermutlich hat gegen 765 Bischof Arbeo von
F. das lateinisch-lateinische Synonymenlexikon mit dem Anfangswort Abrogans ins
Althochdeutsche übertragen lassen (erstes erhaltenes althochdeutsches Buch).
Das zum späteren bayerischen Reichskreis gehörige Hochstift hatte
grundherrschaftliche, unter Vogtei der Grafen von Wittelsbach stehende Güter in
Bayern, Tirol (Pustertal), Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain, erlangte
im Ringen mit den Herzögen von Bayern die Landesherrschaft (1220
Reichsunmittelbarkeit) aber nur für das Kerngebiet um F. (F., Grafschaften
Ismaning [um 1294], Werdenfels mit Garmisch, Herrschaft Burgrain). 1156 entriss
Heinrich der Löwe dem Hochstift die Zollstelle in Oberföhring (Föhring)
zugunsten Münchens. Die 973 erlangte Grafschaft Cadore im Osten der Dolomiten
wurde 1510 von Venedig annektiert. Seit dem 13. Jahrhundert zählten die
Bischöfe zu den Reichsfürsten. 1802/1803 fielen die Güter an Bayern (mit
Reichsgrafschaft Ismaning, Werdenfels [einschließlich Reichsgrafschaft
Partenkirchen-Mittenwald] und der Herrschaft Burgrain bei Wasserburg, 15 Quadratmeilen,
11919 Einwohner).
L.: Wolff 138; Zeumer 552 II a 16; Wallner 712 BayRK 7; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) F4; III 38 (1789) D3; Meichelbeck, C.,
Historia Frisingensis, Bd. 1f. 1724ff.; Deutinger, M. v., Beiträge zur
Geschichte, Topographie und Statistik des Erzbistums München und Freising, Bd.
1-13 1850ff.; Mayer, A./Westermayer, G., Statistische Beschreibung des
Erzbistums München-Freising, Bd. 1ff. 1874ff.; Bitterauf, T., Die Traditionen
des Hochstifts Freising, Bd. 1f. 1905ff.; Ammer, A., Der weltliche Grundbesitz
des Hochstiftes Freising, (in) FG zum zwölfhundertjährigen Jubiläum des
heiligen Korbinian, hg. v. Schlecht, J., 1924, 299ff.; Kriechbaum, E., Zur
Kulturgeographie des Freisinger Landes, Dt. Archiv f. Landes- u. Volksforschung
6 (1942), 310; Albrecht, D., Hochstift Freising. Die Grafschaft Werdenfels,
(in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, 1955; Alckens, A.,
Freising, Geschichte einer altbayerischen Bischofsstadt, 1964; Stahleder, H.,
Hochstift Freising, Freising, Ismaning, Burgrain, (in) Historischer Atlas von
Bayern, Teil Altbayern, 1974; Beitrag zur Geschichte, Topographie und Statistik
des Erzbistums München und Freising, hg. v. Verein für Diözesangeschichte
München und Freising, 1988; Maß, J., Das Bistum Freising im Mittelalter, 1988;
Das Bistum Freising in der Neuzeit, hg. v. Schwaiger, G., 1989; Das Erzbistum
München und Freising im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Schwaiger, G., 1989;
Stahleder, H., Freising, LexMA 4 1989, 903ff.; Freising, hg. v. Fahr, F., 1989;
Festschrift aus Anlass der Einweihung des Ämtergebäudes für das Amtsgericht und
das Vermessungsamt am Domberg in Freising, hg. v. Gössl, H, 1989; Hagen, D.,
Herrschaftsbildung zwischen Königtum und Adel, 1995; Bauer, R., Monachium
Frisingense, Oberbayerisches Archiv 126 (2002), 1;
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/hsta-freisingertraditionen/
(Cozroh-Codex); Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 535, 1, 2, 194. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Freusburg (Herrschaft). Die Herrschaft F.
(914, 1048 Froudesbrahderofanc) mit Betzdorf fiel 1220 von den seit 1131
nachweisbaren Herren/Grafen von F. über Eberhard Burggraf von Arenberg an die
Grafen von Sayn. Betzdorf gehörte von 1661 bis 1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach,
1741-1791 zu (Brandenburg-)Ansbach, 1791-1802 zu Preußen, 1802-06 zu
Nassau-Usingen, 1806-1815 zum Herzogtum Nassau und 1815-1945 zu Preußen. Das
1376 dem Hochstift Trier zu Lehen aufgetragene F. wurde 1606 eingezogen, musste
aber 1652 an die Erbtöchter Sayns zurückgegeben werden. Über Sayn-Altenkirchen
kam es 1802 an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346; Semmelroth, R., Die Freusburg, 1930; Neu, H./Laux, J.,
Heimatchronik des Kreises Altenkirchen, 1956.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Friedberg (Reichsstadt). F. in Hessen war
bereits römisch (civitas Taunensium bis etwa 260), vermutlich auch fränkisch
besiedelt. Um 1170 errichtete Kaiser Friedrich I. Barbarossa zur Sicherung der
Güter des Reichs in der Wetterau die 1216 erstmals erwähnte Burg F. Um 1200
entstand vor der Burg die 1219 erstmals sicher bezeugte Stadt, die seit 1252
Reichsstadt war. 1347 wurde sie, vielleicht 3000 Einwohner zählend, erstmals,
seit 1349 öfter an verschiedene Herren, seit 1455 zumeist an die Burggrafschaft
F. verpfändet. 1541 wurde sie evangelisch. 1802/1803 kam die zum
oberrheinischen Reichskreis zählende Stadt, die ohne weiteres Gebiet war, mit
2000 Einwohnern an Hessen-Darmstadt. 1834 wurden Burg und Stadt vereinigt und
gelangten 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 292; Zeumer 554 III a 13; Wallner 699 OberrheinRK 56; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) C2; Die Territorien des Reichs 4, 40;
Schroeder 386ff.; Urkundenbuch der Stadt Friedberg, Bd. 1, hg. v. Ropp,
G./Foltz, M., 1904; Waas, C., Die Chroniken von Friedberg, Bd. 1ff. 1937ff.;
Dreher, F., Friedberg in Hessen, 1938; Roth, H., Burg und Stadt Friedberg, 2.
A. 1959; Friedberg in der Wetterau. Vergangenheit und Gegenwart, Teil 1, 1966;
Braun, W., Friedberg im Spätmittelalter (1250-1500), Wetterauer
Geschichtsblätter 15 (1968), 59ff.; Schilp, T., Die Reichsburg Friedberg im
Mittelalter, 1982, Wetterauer Geschichtsblätter 31; Heitzenröder, W.,
Reichsstädte und Kirche in der Wetterau, 1982;
Schartl, R., Das Privatrecht der Reichsstadt Friedberg im Mittelalter, 1987
(Diss. Gießen); Schwind, F., Friedberg, LexMA 4 1989, 918; Friedberg in Hessen,
hg. v. Keller, M., Bd. 1f. 1997ff. ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 209; Olschewski, B., Herrschaftswechsel - Legitimitätswechsel, 2009.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Fulda (Abtei, Reichsabtei, Hochstift,
Fürstentum, Residenz). Das Kloster F. (zu ahd. feld?, aha) an der Fulda wurde
am 12. 3. 744 durch Bonifatius' Schüler Sturmi (Sturmius) auf altem, durch
Einfälle der Sachsen um 700 aber verödetem Siedlungsgebiet, das Bonifatius sich
743 von dem merowingischen Hausmeier Karlmann aus Königsgut hatte übertragen
lassen, als Benediktinerabtei gegründet. 751 wurde es unmittelbar dem Papst
unterstellt, 765 von König Pippin zur Reichsabtei erhoben und 774 von König
Karl dem Großen mit der Immunität versehen. Im 9. Jahrhundert wurde F. einer
der wichtigsten deutschen Schreiborte (Hildebrandslied, Muspilli, Tatian),
durch dessen Bibliothek wichtige Texte überliefert wurden. 968 erhielten die
Äbte den päpstlichen Primat vor allen Äbten Germaniens und Galliens und 1170
den Titel Reichsfürsten. Der im 9. Jahrhundert von den Alpen bis zur Nordsee
reichende Streubesitz, der für das 12. Jahrhundert noch auf 15000 Hufen bzw.
450000 Morgen geschätzt wurde, schrumpfte (z. B. durch den Verlust von Breuberg
im Odenwald) bis zum 13. Jahrhundert auf eine kleine Herrschaft in der Rhön und
über Brückenau bis Hammelburg in Franken, die aber als geschlossenes Gebiet an
Umfang immer noch die Herrschaftsgebiete anderer Abteien des Reiches übertraf.
Im 15. Jahrhundert gingen die Fuldische Mark und Gersfeld verloren. 1487 musste
fast das gesamte Stiftsgebiet an Mainz und Hessen verpfändet werden. Bei der
Reichskreiseinteilung kam F. zum oberrheinischen Reichskreis. 1626 wurde das
Kloster innerlich erneuert. Von 1632 bis 1634 war es Wilhelm V. von
Hessen-Kassel als Fürst von Buchen übertragen. 1648 verlor F. das letzte
Drittel von Vacha an Hessen-Kassel. Am 5. 10. 1752 wurde für das Stiftsland ein
selbständiges Fürstbistum (1829 als Bistum neu errichtet) eingerichtet. Um 1790
zählte F. wegen Burghaun, Großenmoor, Marbachshöfe (Marbachshof) und
Mahlertshof (Mahlertshöfe), Rothenkirchen, Steinbach, Dalherda, Eichenzell,
Welkers, Geroda, Langenschwarz, Hechelmannskirchen, Köhlersmoor, Schlotzau,
Lütter mit Altenfeld und Hettenhausen, Mansbach, Glaam, Oberbreitzbach,
Wenigentaft, Poppenhausen, Eichenwinden, Farnlieden (Farnliede), Gackenhof,
Hohensteg, Kohlstöcken, Remerz (Remerts), Rodholz, Sieblos, Steinwand,
Tränkhof, Schmalnau, Weyhers, Zillbach und Sannerz mit Weiperz zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1802 wurde F. mit 33/37 Quadratmeilen und
90000 Einwohnern säkularisiert und wenig später die 1723/1734 gegründete
Universität aufgehoben. 1803 fiel das Fürstbistum an Nassau-Oranien, 1806 an
Frankreich, 1810 an das Großherzogtum Frankfurt und 1813 unter die Verwaltung Österreichs.
1815 kam es teilweise an Preußen, das es 1816 als Großherzogtum an
Hessen-Kassel überließ, 1866 mit diesem wieder an Preußen, das zugleich von
Bayern die Ämter Gersfeld, Hilders und Weyhers erhielt, 1945 zu Groß-Hessen
bzw. zu dem Land Hessen. Die südlichen Gebiete gelangten 1815 an Bayern, die
östlichen an sächsisch/thüringische Länder, Johannisberg (Johannesberg) im
Rheingau an den Fürsten Metternich. Das Bistum F. wurde 1992/1994 Suffragan von
Paderborn.
L.: Wolff 238; Zeumer 552 II a 27; Wallner 695 OberrheinRK 4; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Riedenauer 129; Die Territorien des Reichs 4, 128; Winkelmann-Holzapfel
149;Kalkoff, P., Die Reichsabtei Fulda am Vorabend der Reformation, Archiv f. Reformationsgeschichte
22 (1925); Werner-Hasselbach, T., Die älteren Güterverzeichnisse der
Reichsabtei Fulda, 1942; Lübeck, K., Die Fuldaer Äbte und die Fürstäbte des
Mittelalters, 1952; Hilpisch, S., Die Bischöfe von Fulda, 1957; Hoffmann, A.,
Studien zur Entstehung und Entwicklung des Territoriums der Reichsabtei Fulda
und seiner Ämter, 1958; Stengel, E., Urkundenbuch des Klosters Fulda, 1958;
Stengel, E., Die Reichsabtei Fulda in der deutschen Geschichte, 1948, 1960;
Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961;
Der Landkreis Fulda, hg. v. Stieler, E., 1971; Die Klostergemeinschaft von
Fulda im früheren Mittelalter, hg. v. Schmid, K., Bd. 1ff. 1978; Teuner, R.,
Die fuldische Ritterschaft 1510-1656, 1982; Hussong, K., Studien zur Geschichte
der Reichsabtei Fulda bis zur Jahrtausendwende, Arch. f. Diplomatik 31 (1985),
1ff., 32 (1986), 129ff.; Jäger, B., Das geistliche Fürstentum Fulda in der
frühen Neuzeit, 1986; Raab, H., Das Fürstbistum Fulda (1752-1802/03), 1989,
Archiv. f. mittelrheinische Kirchengeschichte 41; Rathsack, M., Die Fuldaer
Fälschungen, 1989; Hahn, H., Kleine Fulda-Chronik, 1989; Leinweber, J., Die
Fuldaer Äbte und Bischöfe, 1989; Weidinger, U., Untersuchung zur
Grundherrschaft des Klosters Fulda in der Karolingerzeit, (in) Strukturen der
Grundherrschaft im frühen Mittelalter, 1989; Sandmann, M., Fulda, LexMA 4 1989,
1020ff.; Fulda im alten Reich, hg. v. Jäger, B., 1994; Fulda in seiner
Geschichte, 1995; Geuenich, D., Die Stellung der Abtei Fulda, Fuldaer Geschichtsblätter
7 (1995); Meyer zu Ermgassen, H., Der Codex Eberhardi, Bd. 1ff. 1995ff.;
Kloster Fulda, hg. v. Schrimpf, G., 1996; Witzel, W., Die fuldischen
Ministerialen, 1998; Früh, M., Die Lehnsgerichtsbarkeit der Abtei Fulda, Hess.
Jb. f. LG. 49 (1999), 39; Theisen, F., Mittelalterliches Stiftungsrecht, 2002;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 657, 1, 2, 198; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u. a., 2010;
Freudenberg, S., Trado et dono. Die frühmittelalterliche private
Grundherrschaft in Franken, 2013; Das Kloster Fulda und seine Urkunden, hg. v.
Zwies, S., 2014.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Fürstenberg (Grafen, Fürsten, Fürstentum).
Die Grafen und Fürsten von F. leiteten sich von einer fränkischen Grafenfamilie
in Innerschwaben ab, die seit 1070 als Grafen von Urach bezeugt ist. 1218
erbten sie über Agnes von Zähringen die Güter der Herzöge von Zähringen um
Freiburg im Breisgau sowie in der Baar bzw. im östlichen Schwarzwald (Haslach,
Steinach, Biberach im Kinzigtal) und nannten sich zunächst nach Freiburg und
seit etwa 1250 nach der zähringischen, 1175 erstmals erwähnten Burg Fürstenberg
(fürdersten Berg) bei Neudingen in der Nähe von Donaueschingen. Weiter
erhielten sie Lehen der Bischöfe von Straßburg. 1265 mussten sie aus dem
Zähringer Erbe die Grafschaft Urach Württemberg überlassen. Heinrich I. von F.
gewann 1278 Villingen, die Feste F. und die Herrschaft Dornstetten und erhielt
1283 als Vetter König Rudolfs von Habsburg durch königliche Belehnung die
Landgrafschaft Baar. Von 1286 bis 1386 teilte sich eine jüngere Linie mit
Residenz in Haslach im Kinzigtal ab. Nach 1408 spaltete sich von der Linie Baar
die ältere Linie Kinzigtal ab (bis 1490). 1305 ging Bräunlingen, 1325/1326
Villingen, später außerdem Freiburg an Habsburg, 1320 Dornstetten an
Württemberg verloren, doch wurde 1488 Eschingen bzw. Donaueschingen gewonnen.
Der Verlust von Reichslehen im Renchtal sowie der Herrschaft Dornstetten wurde
durch den Erwerb der Herrschaft Wolfach ausgeglichen. 1509 reichte die
Grafschaft F., die zeitweise durch mehrere Linientrennungen aufgespalten war,
dann aber wieder zusammenkam, vom Feldberg bis zum Kniebis und von der Donau
(Möhringen) bis zum Schönenberg. Durch Heirat fiel 1534 aus werdenbergischem
Erbe die Landgrafschaft Heiligenberg an, 1627 von den Grafen von Helfenstein
die Herrschaften Wildenstein, Messkirch, Gundelfingen und Neufra, 1636 ein
Anteil an Wiesensteig sowie 1639 die Landgrafschaft Stühlingen mit der Herrschaft
Hewen (Hohenhewen), so dass sich die Güter innerhalb von hundert Jahren
insgesamt vervierfachten. Nach dem Tod Graf Friedrichs II. († 1559) entstanden
aus der Baarer Linie die jüngere Kinzigtaler Linie, von der sich 1614 eine
Messkircher und eine Stühlinger Linie abspalteten und eine Heiligenberger Linie
(bis 1716). 1664 wurde die (1716 ausgestorbene und von der Linie Messkirch
beerbte) Linie Heiligenberg in den Reichsfürstenstand erhoben (1667 Sitz und
Stimme in der Reichsfürstenbank), 1716 das ganze Haus. 1744 wurden die Güter
nach Aussterben der Messkircher Linie durch die Stühlinger Linie in dem
Fürstentum F. mit Residenz in Donaueschingen zusammengefasst. Am Ende des 18.
Jahrhunderts hatten die Fürsten zu F. weiter die Herrschaften Hausen,
Wartenberg, Prechtal, Romberg, Lenzkirch, Schenkenzell, Waldsberg, Schlatt am
Randen, Aulfingen und Hausen vor Wald, die Stadt Hüfingen, die Obervogteiämter
Blumberg, Engen, Haslach, Löffingen, Möhringen, Neufra, Neustadt, Stühlingen
und Trochtelfingen und die Oberämter Heiligenberg, Hüfingen, Jungnau, Messkirch
und Wolfach. Wegen Waldsberg und Stetten zählten die Fürsten, die bereits 1488
als Grafen Mitglieder der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau
und am Bodensee gewesen waren, zum Kanton Hegau und wegen Kluftern und
Efrizweiler zum Bezirk (Quartier) Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
1804 erlosch die fürstliche Hauptlinie. Titel und Gut kamen an eine
österreichisch-böhmische Nebenlinie. 1806 wurde F. mit 20000 Quadratkilometern
und 100000 Einwohnern unter Baden, Württemberg und Hohenzollern-Sigmaringen
aufgeteilt. Auf 1945 verlorenen böhmischen Nebengütern und in Österreich waren
im 19. Jahrhundert neue Seitenlinien entstanden.
L.: Wolff 171; Zeumer 553 II b 55, 61, 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4; Ruch Anhang 3, 77, 82;
Fürstenbergisches Urkundenbuch, hg. v. Riezler, S./Baumann, F., Bd. 1ff.
1877ff.; Riezler, S., Geschichte des fürstlichen Hauses Fürstenberg bis 1509,
1883; Tumbült, G., Das Fürstentum Fürstenberg von seinen Anfängen bis zur
Mediatisierung im Jahre 1806, 1908; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende
des alten Reiches, 1938; Link, R., Verwaltung und Rechtspflege im Fürstentum
Fürstenberg in den letzten Jahrzehnten vor der Mediatisierung (1744-1806),
Diss. phil. Freiburg, 1942; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorialgeschichtlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Vetter, A., Geschichte
der Stadt Fürstenberg, 1960; Bader, K., Landes- und Gerichtsordnungen im Gebiet
des Fürstentums Fürstenberg (15.-17. Jahrhundert), FS G. Schmelzeisen, 1980, 9;
Eltz, E., Die Modernisierung einer Standesherrschaft, 1980; Asch, R.,
Verwaltung und Beamtentum der gräflich-fürstenbergischen Territorien vom
Ausgang des Mittelalters bis zum schwedischen Krieg (1490-1632), 1986; Eberl,
I., Fürstenberg, LexMA 4 1989, 1037; Die Fürstenberger, 1994; Mauerer, E.,
Südwestdeutscher Reichsadel im 17. und 18. Jahrhundert, 2001.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gandersheim (Reichsstift, Residenz) (seit
1932 Bad Gandersheim). Am Übergang des Hellweges über die Gande und an der
Kreuzung mit der Straße Frankfurt-Lübeck errichteten die Liudolfinger eine
Burg. 852 gründete Herzog Liudolf von Sachsen dort das Stift G., in dem in der
zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts die Dichterin Hrotsvit wirkte. Das Stift
war reichsunmittelbar (877) und nach langem Streit vom Bischof von Hildesheim
eximiert und dem Papst unmittelbar unterstellt (1208). Vögte waren seit der
zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Welfen, doch vermochte die Äbtissin
ihre Stellung als Reichsfürstin und ihren Sitz auf der rheinischen Prälatenbank
bis zur freiwilligen Aufgabe 1802 zu behaupten. Die Ausbildung eines eigenen
Herrschaftsgebiets gelang aber nicht, so dass sich das Reichsstift im
Wesentlichen auf die Stiftskirche beschränkte. 1568/1589 wurde G. ein
evangelisches Damenstift. 1803 fiel es an Braunschweig. 1810 wurde es
aufgelöst. 1946 kam G. zu Niedersachsen.
L.: Wolff 439; Zeumer 553 II a 37, 18; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten
Jahrhundert, 1908,7; Rippel, J./Thilo, G., Der Landkreis Gandersheim,
1958/1960; Goetting, H., Das reichsunmittelbare Kanonissenstift Gandersheim,
1973; Kronenberg, K., Chronik der Stadt Bad Gandersheim, 1978; Fahlbusch, F.,
Gandersheim, LexMA 4 1989, 1102ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 713, 1, 2 205;
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Geilenkirchen (Herrschaft, Land, Freiheit,
Herrlichkeit). G. bei Jülich wird erstmals 1170 erwähnt. Bis zum Erlöschen
ihres Mannesstamms 1334 gehörte es den Rittern von G., welche die Stammburg von
den Herren von Heinsberg zu Lehen hatten. 1405 war es Mittelpunkt eines kleinen
Landes. 1484 kam es mit der Herrschaft Heinsberg an Jülich, innerhalb dessen es
(1485 Freiheit) als Herrlichkeit 1486 pfandweise an die Harff gelangte. 1815
fiel G. an Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 322; Jansen, H., Die sozial- und siedlungsgeographische Entwicklung
im westlichen Jülicher Land, 1957.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gelnhausen (Reichsstadt). G. an der unteren
Kinzig, das vermutlich nach dem Frauennamen Geila benannt wurde, erscheint
erstmals 1123/1133 und kam zunächst an das Erzstift Mainz und kurz vor 1170 -
teilweise als Lehen Mainzs - an das Reich. 1170 wurde es von Kaiser Friedrich
I. Barbarossa als Markt - und Reichsstadt - neu errichtet und vor 1180 um eine
neue Kaiserpfalz auf einer Kinziginsel erweitert. 1180 fand hier das Verfahren
gegen Heinrich den Löwen statt. Im Reichssteuerverzeichnis von 1241 wurde G.
unter den deutschen Reichsstädten hinter Frankfurt an die zweite Stelle
gesetzt. Später wurde es Oberhof für mehrere (16) stede und gerichte, von dem
allerdings nur wenige Urteile überliefert sind. Seit 1326 wurde es mit seinen
etwa 3000 Einwohnern mehrfach verpfändet. 1349 kam es als Pfand an die Grafen
von Schwarzburg-Hohnstein, 1435 an die Pfalz und Hanau. 1736 trat Hessen-Kassel
als Erbe Hanaus in die Pfandschaft ein, womit die Reichsfreiheit faktisch
unterging. 1803 wurde G. in Hessen-Kassel eingegliedert und kam damit 1866 an
Preußen, 1945 an Hessen. S. a. Forstmeister von Gelnhausen.
L.: Wolff 270; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378)
E3; Junghans, F., Versuch einer Geschichte der Reichsstadt Gelnhausen, Zs. d.
Ver. f. hess. Gesch. 22 (1886); Hotz, W., Gelnhausen, 1951; Fuchs, A.,
Gelnhausen, Städtebaugeschichtliche Untersuchung, 1960; Binding, G., Pfalz
Gelnhausen. Eine Bauuntersuchung, 1965; Lienau, C., Berichte zur deutschen
Landeskunde, 1966; Schmerbach, K., Der Oberhof Gelnhausen, Geschichtsblätter
für Stadt und Kreis Gelnhausen, 1966, 13; Heitzenröder, W., Reichsstädte und Kirche in der Wetterau, 1982; Schwind, F., Gelnhausen,
LexMA 4 1989, 1206f.; Schwind, F., Gelnhausen, (in) Staufische Pfalzen, 1994,
67; Zieg, M., Gelnhäuser Regesten, 2008 (1147 Regesten).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Geyer von Giebelstadt, Geyer zu
Giebelstadt (Reichsritter). Die G(eyer von Giebelstadt bei Ochsenfurt)
entstammten der Ministerialität der Grafen von Rieneck. Bekanntester Vertreter
war Florian G. (1490-3. 6. 1525). Von vor 1550 bis nach 1700 zählten die G. zum
Kanton Odenwald, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. 1685 wurden die G. Reichsgrafen. Nach ihrem
Aussterben fiel ihre Reichsgrafschaft mit Giebelstadt, Ingolstadt in
Unterfranken, Reinsbronn, Goldbach und Rechten in Neunkirchen an
Brandenburg/Preußen (1704).
L.: Pfeiffer 210; Stetten 32; Riedenauer 123; Rahrbach 94; Neumaier 73, 149,
152. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gnesen (Erzstift, Fürsten). An der
Stelle Gnesens (zu poln. gniazdo, gnezdo, Nest, Vertiefung) in Kujawien bestand
bereits im späten 8. Jahrhundert eine befestigte Siedlung. Diese wurde im 10.
Jahrhundert Fürstensitz und 991 Hauptstadt Polens (bis 1039). Im Jahre 1000
gründete Kaiser Otto III. dort das Erzbistum G. Unterstellt waren die Bischöfe
von Kolberg, Breslau und Krakau, im 11./12. Jahrhundert auch Posen, Leslau,
Plock und Lebus (bis 1424). Die Zugehörigkeit Breslaus war seit 1354 nur noch
formell. Lebus kam im 15. Jahrhundert an Magdeburg. 1387 wurden Wilna, 1417
Miedniki (Samogitien) und nach 1466 Culm (Kulm) G. unterstellt, dessen Diözese
aus dem östlichen Teil des 968 gegründeten Bistums Posen gebildet wurde. Im 13.
Jahrhundert erwarben die Erzbischöfe das Fürstentum Lowicz und nannten sich
seitdem Fürsten von G. Im Zuge der polnischen Teilungen ging G. an Preußen
über. Von 1793 bis 1807 und von 1814/1815 bis 1918 gehörte G. zu Preußen, das
1821 Posen zum Erzbistum erhob und mit G. in Personalunion verband. 1918 kam es
mit der Abtrennung Westpreußens und Posens vom deutschen Reich wieder an Polen
zurück. Das polnische Konkordat von 1925 bestätigte die Erzdiözese Gnesen-Posen
mit den beiden Bistümern Kulm (Culm) und Leslau.
L.: Warschauer, A., Geschichte der Stadt Gnesen, 1918; Kehr, P., Das Erzbistum
Magdeburg und die erste Organisation der christlichen Kirche
in Polen, 1920, Abh. d. Ak. d. Wiss. Berlin; Völker, K., Kirchengeschichte
Polens, 1930; Sappok, G., Die Anfänge des Bistums Posen, 1937; Urkunden und
Regesten zur Geschichte des Templerordens im Bereich des Bistums Cammin und der
Kirchenprovinz Gnesen, neu bearb. v. Irgang, W., 1987; Labuda, G., Gnesen,
LexMA 4 1989, 1522ff.; 1000 lat archidiecezji gnieźnieńskiej (1000
Jahre Erzdiözese Gnesen) hg. v. Strzelczyka, J. u. a., 2000.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gorze (Abtei). Die wohl 757 von
Bischof Chrodegang von Metz südwestlich von Metz gegründete Benediktinerabtei
G. verfiel schon nach kurzer Zeit, erlebte aber 933 durch Bischof Adalbero I.
eine bedeutende Reform. 1453 verlor sie ihre Selbständigkeit und wurde 1572
säkularisiert.
L.: Hallinger, K., Gorze-Kluny, Bd. 1f. 1950f., Neudruck 1971; Jäschke, K., Zur
Eigenständigkeit einer Junggorzer Reformbewegung, Zs. f. Kirchengeschichte 81
(1970); Parisse, M., Gorze, LexMA 4 1989, 1566f.; L´ abbaye de Gorze, hg. v.
Parisse, M. u. a., 1993.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Goslar (Reichsstadt). G. am Harz an der
Straße vom Rhein zur mittleren Elbe wird 922 erstmals erwähnt, reicht aber
vielleicht noch in karolingische Zeit (karolingisches Lager von 802). 965/968
begann der Silberbergbau auf dem nahen Rammelsberg. Um 1005/1015 verlegte
Heinrich II. die vorher in Werla an der Oker befindliche Pfalz nach G., das in
der Salierzeit beliebter Aufenthaltsort deutscher Herrscher und bis ins 13.
Jahrhundert Stätte vieler Reichstage war. Etwa 1073 wurde die Reichsvogtei G.
zur Verwaltung des umliegenden Reichsgutes geschaffen, die von 1152 bis 1168 an
Heinrich den Löwen gelangte. 1219 verlieh Kaiser Friedrich II. der Stadt einen
umfangreichen Freiheitsbrief. 1290/1340 errang, beginnend mit dem Erwerb der
Vogtei, G. die Stellung einer Reichsstadt (Reichsunmittelbarkeit). Im 14.
Jahrhundert, in dessen Mitte das Stadtrecht in den goslarischen Statuten
aufgezeichnet wurde, gelang die Gewinnung der Pfandschaft am Rammelsberg. Mit
dem Einlösen der Pfandschaft Rammelsberg durch Braunschweig-Wolfenbüttel
1526/1552 setzte ein wirtschaftlicher Niedergang der 1528 protestantisch
gewordenen Stadt ein. 1802/1803 kam G. mit 8500 Einwohnern an Preußen, 1807 zum
Königreich Westphalen, 1814 an Hannover, danach an Preußen, 1816 wieder an
Hannover, 1866 mit Hannover an Preußen und 1941 an Braunschweig. Am 1. 11. 1946
ging Braunschweig in Niedersachsen auf.
L.: Wolff 456f.; Zeumer 554 III a 7; Wallner 707 NiedersächsRK 27; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378), III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2;
Urkundenbuch der Stadt Goslar, hg. v. Bode, G./Hölscher, U., Bd. 1ff. 1893ff.;
Frölich, K., Gerichtsverfassung von Goslar im Mittelalter, 1910; Hoelscher, U.,
Die Kaiserpfalz Goslar, 1927; Frölich, K., Verfassung und Verwaltung der Stadt
Goslar im späten Mittelalter, 1921; Wiederhold, W., Goslar als Königsstadt und
Bergstadt, 1922; Bruchmann, K., Goslar, 1952; Goslar, hg. v. Hillebrand, W., 2.
A. 1965; Ebel, W., Das Stadtrecht von Goslar, 1968; Wilke, S., Das Goslarer
Reichsgebiet und seine Beziehungen zu den territorialen Nachbargewalten, 1970;
Schuler, P., Goslar, LexMA 4 1989, 1568ff.; Graf, S., Das Niederkirchenwesen
der Reichsstadt Goslar, 1998; Goslar im Mittelalter, hg. v. Engelke, H., 2003;
Kelichhaus, S., Goslar um 1600, 2003; Der Goslarer Ratskodex, hg. v. Lehmberg,
M., 2013. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Grubenhagen (Herzogtum, Fürstentum, Residenz
der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg). Die nach dem Ministerialengeschlecht
der Grube benannte, 1263 erstmals bezeugte Burg G. südlich Einbecks war seit
1285/1286 (, spätestens seit Anfang 1291) Sitz einer Linie (des alten,
1267/1269 durch Teilung des 1235 geschaffenen Herzogtums Braunschweig-Lüneburg
entstandenen Hauses) der Herzöge von Braunschweig. Die Herrschaft des
Fürstentums G. umfasste vor allem alte (katlenburgische) Güter am südlichen
Rand des Harzes. 1342/1358 musste G. die Mark Duderstadt an das Erzstift Mainz
verkaufen. 1596 erlosch die Grubenhagener Linie der Welfen. Das aus zwei
räumlich getrennten Teilen bestehende, zunächst von Braunschweig-Wolfenbüttel
besetzte, aber 1617 an Lüneburg abgetretene und 1665 an Calenberg fallende
Fürstentum G. umfasste die Städte Einbeck und Osterode, die
landesherrschaftlichen Kammerämter Rotenkirchen (Rothenkirchen), Salzderhelden,
Katlenburg, Osterode, Herzberg, Scharzfeld, Radolfshausen und Elbingerode, das
Gericht Rüdigershagen (Rüdigershausen) und den Harz und seine Bergwerke. Über
Hannover und Preußen (1866) kam das Gebiet 1946 zu Niedersachsen. (S.
Braunschweig-Grubenhagen.)
L.: Wolff 435; Zeumer 553 II b 18; Wallner 707 NiedersächsRK 15; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F 3; Max, G., Geschichte des Fürstentums
Grubenhagen, Bd. 1f. 1862f.; Max, G., Urkundenbuch zur Geschichte des
Fürstenthums Grubenhagen, 1863, hg. v. Ohainski, U, 2001; Zimmermann, P., Das
Haus Braunschweig-Grubenhagen, 1911; Heine, M., Das Gebiet des Fürstentums
Braunschweig-Grubenhagen und seine Ämter, 1942; Schnath, G./Lübbing, H./Engel,
F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Heimatchronik
des Kreises Einbeck, 1955; Pischke, G., Die Landesteilungen der Welfen im
Mittelalter, 1987; Casemir, K./Ohainski, U., Das Territorium der Wolfenbütteler
Herzöge um 1616, 1996; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 237. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gurk (Hochstift). Das schon
vorrömisch besiedelte G. kam 898 von Kaiser Arnulf von Kärnten an einen
vornehmen Schwaben. Dessen Familie errichtete 1043 ein
Benediktinerinnenkloster. Am 6. 5. 1072 gründete der Erzbischof von Salzburg
ein Eigenbistum G., das mit den Klostergütern ausgestattet wurde. 1131 erhielt
G. eine kleine Diözese im Gurktal und Metnitztal. Residenz wurde nach dem
Verlust von Friesach die 1147 errichtete Burg Straßburg (in Kärnten). Seit dem
14. Jahrhundert gewann Habsburg als Landesherr von Kärnten zunehmenden
Einfluss. Sitz des Bistums G. wurde 1787 Klagenfurt.
L.: Wolff 133; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) H5; Die Gurker
Geschichtsquellen 864-1269, Bd. 1f. hg. v. Jaksch, A. v., 1896ff.; Maier, A.,
Kirchengeschichte von Kärnten, Bd. 1ff. 1951ff.; Obersteiner, J., Die Bischöfe
von Gurk 1072-1822, 1969; Festgabe zum 900-Jahrjubiläum des Bistums Gurk
1072-1972, hg. v. Neumann, W. 1971/1972; Dopsch, H., Gurk, LexMA 4 1989, 1796;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 538; Murauer, R., Die geistliche Gerichtsbarkeit im Salzburger
Eigenbistum Gurk, 2009.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gymnich (Herren). Die in dem 1120 erstmals genannten G. bei Euskirchen ansässigen Herren von G. hatten die Vogtei der Güter des Klosters Siegburg in G. Das halbe Dorf war Unterherrschaft Kölns der Herren von G. Über Preußen kam G. 1946 zu Nordrhein-Westfalen. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Habkirchen (Grafschaft innerhalb des
Bliesgaus)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 433; Puhl, R., Die Gaue und
Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 122
Happinchiricha. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hadamar (Herrschaft, Grafschaft). H. bei
Limburg erscheint erstmals 832 und dürfte wohl zu einem Reichsgutsgebiet um
Limburg gehört haben. Vermutlich als Erben der Grafen von Leiningen und als
Lehnsträger der Wormser Vogtei über das Stift Dietkirchen brachten die Grafen
von Nassau im 13. Jahrhundert H. an sich. Von 1303 bis 1394 spalteten sie eine
Linie Nassau-Hadamar ab. 1405 hatten die Grafen von Katzenelnbogen zwei
Drittel, seit 1443 die Hälfte der Herrschaft H., die von ihnen 1479 an Hessen
gelangte. Dieses verpfändete den Anteil von 1492 bis 1557 an die Herren von
Eppstein und gab ihn nach der Wiedereinlösung an Nassau-Dillenburg. Von 1607
bis 1711 war H. Sitz der jüngeren, 1650 gefürsteten, zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis zählenden Linie Nassau-Hadamar. Über Nassau und Preußen (1866) kam
H. 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 337; Wallner 703 WestfälRK 23.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hadeln (Land). H. zwischen Elbemündung
und Wesermündung gehörte im 8. Jahrhundert als Haduloha (797) zum Stammesgebiet
der Sachsen. Nach dem Sturz Heinrich des Löwen 1180 kam es, zunehmend eingeengt
auf die Marsch zwischen den Geestrücken der Hohen Lieth und der Wingst, an das
Herzogtum Sachsen-Lauenburg, war aber im 13. Jahrhundert nur noch lose hieran
angeschlossen. Es erlangte zahlreiche mit der Kolonisation verbundene eigene
Rechte, die trotz verschiedener Eingliederungsversuche von Seiten Hamburgs
(1402/1407-1481 Pfandherrschaft) wie Sachsen-Lauenburgs Bestand behielten und
im 15. Jahrhundert im Hadler Landrecht aufgezeichnet wurden. Der Adel war
praktisch bedeutungslos. Die drei Stände des 5,5 Quadratmeilen großen Landes
waren: Der erste Stand auch Landschaft oder Hochland genannt mit den
Kirchspielen Altenbruch (Altenburch), Lüdingworth, Nordleda, Neuenkirchen,
Osterbruch, Osterende-Otterndorf, Westerende-Otterndorf. Der zweite Stand, auch
Sietland genannt, mit den Kirchspielen Westerihlienworth (Westerihlionworth),
Osterihlienworth (Osterihlionworth), Steinau, Wanna und Odisheim. Der dritte
Stand war die Stadt Otterndorf. Nach dem Aussterben Sachsen-Lauenburgs kam H.
1689 unter die Verwaltung des Kaisers. 1731 fiel es an Hannover (Präsident der
Regierung in Stade in Personalunion Gräfe von Hadeln), 1866 an Preußen und am
1. 11. 1946 an Niedersachsen. Die Selbstverwaltung wurde von Hannover 1852
beseitigt, die Ständeversammlung in Otterndorf 1884 durch Preußen aufgelöst.
L.: Wolff 450; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D2, III 38 (1789)
C1; Rüther, H., Geschichte des Landes Hadeln, 1949; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen, 1961, I, 11, 12, II, 29, 49, 70, 72, 73, 74, 96, III, 23, 24,
30, Haduloha, Hadalaon, Hadelere, Haedelreland, ‚Hadeln‘; Bierwirth, L.,
Siedlung und Wirtschaft im Lande Hadeln, 1967; Hadler Chronik, bearb. v.
Rüther, E., 2. A. 1979; Hofmeister, A., Besiedlung und Verfassung der Stader
Elbmarschen im Mittelalter, 1979ff.; Schmidt, H., Hadeln, LexMA 4 1989, 1817f.;
Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser, Bd. 2 1995, 321; Drecktrah, V.,
Die Gerichtsbarkeit in den Herzogtümern Bremen und Verden, 2002.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hamburg (freie Reichsstadt, freie Stadt,
Land, Bundesland). H. erscheint erstmals anlässlich des karolingischen
Vorstoßes in das nordelbingische Sachsen. Nach Ausgrabungen der Jahre 2005f.
könnte die Hammaburg im 8. Jahrhundert auf dem späteren Domplatz zwischen Elbe
und Mönckebergstraße am Übergang von der Marsch zur Geest mit einem Durchmesser
von 50 Metern errichtet worden sein. Vermutlich ordnete schon Kaiser Karl der
Große 804 die Anlegung eines Königshofes und 811 nahe der Mündung der Alster in
die Elbe die Errichtung einer Taufkirche (in Holz) an. Um 825 ließ Kaiser
Ludwig der Fromme das Kastell Hammaburg (auf dem heutigen Domplatz?) erbauen.
831 wurde H. Bischofssitz, 834 Erzbischofssitz des heiligen Ansgar. 845/847
wurde der Sitz des Erzbistums nach verschiedenen Brandschatzungen durch die
Wikinger von H. nach Bremen verlegt. Im 11. Jh. wurde ein Dom aus Stein
errichtet. Unter den Grafen von Schauenburg (Schaumburg), die 1111 durch Herzog
Lothar von Süpplingenburg bzw. Sachsen mit der Grafschaft Holstein und der
Grafschaft Stormarn belehnt wurden, erfolgte der Ausbau zu einem wichtigen
Handelsplatz. Am 7. 5. 1189 erhielt die seit 1188 von Wirad von Boizenburg als
Leiter einer Siedlergruppe planmäßig errichtete, 1216 mit der Altstadt
vereinigte Neustadt H. um St. Nikolai Handelsrechte, Zollrechte und
Schifffahrtsrechte durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa bestätigt. Etwa zur
gleichen Zeit erscheint in H. erstmals ein Rat. 1228 übertrug der Erzbischof
von Bremen seine Rechte an der Altstadt auf den Grafen von Schaumburg
(Schauenburg). Unter seiner Herrschaft entwickelte sich H. rasch zu einem
großen Ausfuhrhafen und zeichnete 1270 sein Stadtrecht im sog. Ordeelbook auf.
Um 1300 war bei einer Einwohnerzahl von etwa 5000 Personen weitgehende
Unabhängigkeit vom gräflichen Stadtherren, der 1292 der Stadt das Recht der
eigenen Rechtssetzung (kore) verliehen hatte, erreicht. Im 14. Jahrhundert
errang die Stadt besonderen Ruhm im Kampf gegen die Seeräuberei auf der Nordsee
(1400 Hinrichtung Klaus Störtebekers) und wurde als eines der ersten Mitglieder
der Hanse zu deren wichtigstem Umschlagplatz zwischen Nordsee und Ostseeraum
(um 1430 etwa 16000 Einwohner). 1392 gelang zunächst pfandweise der Erwerb der
Vogtei über die Stadt. 1375 wurde im Zuge einer selbständigen planmäßigen
Territorialpolitik die Moorburg und 1393 die Feste Ritzebüttel (Cuxhaven) mit
der Insel Neuwerk erlangt. 1420 musste Herzog Emil von Sachsen-Lauenburg
Bergedorf und die Vierlande an H. und Lübeck abgeben, die das Gebiet bis 1868,
als es H. durch Vertrag allein übernahm, gemeinsam verwalteten. Unter Kaiser
Sigmund wurde die Stadt erstmals als reichsunmittelbar bezeichnet. Seit 1460,
als die Könige von Dänemark an die Stelle der Grafen von Schauenburg traten,
galt sie als Reichsstadt. 1510 wurde sie auf dem Reichstag zu Augsburg für eine
Reichsstadt im niedersächsischen Reichskreis erklärt. 1618 bestätigte das
Reichskammergericht Hamburgs Selbständigkeit und 1768 erkannte auch der König
von Dänemark H. als kaiserliche Reichsstadt an. 1528/1529 wurde in H. die
Reformation eingeführt. Zugleich kam es zu einem neuen wirtschaftlichen Aufschwung.
1603 wurde das schon 1497 in einer Bilderhandschrift neu gefasste Recht unter
Verwendung der Reformation der Stadt Nürnberg und verschiedener anderer Quellen
reformiert. Im Schutze einer starken Befestigung blieb die Stadt vom
Dreißigjährigen Krieg weitgehend verschont. Seit 1770 hatte H. Sitz und Stimme
im Städtekolleg des Reichstags. § 27 des Reichsdeputationshauptschlusses
erhielt sie 1803 als Reichsstadt. Die Besetzung durch Dänemark (1801-1806) und
durch Frankreich (1806) und die Kontinentalsperre führten zu einem gewichtigen
Rückschlag für die sich seit 1806 als freie Hansestadt bezeichnende Stadt, die
wenig später ihren Dom abriss. Von 1810 bis 1814 war die Stadt als Hauptstadt
des Elbe-Departements in das französische Reich eingegliedert. 1813/1814
verstand sich H. als selbständiger Einzelstaat. 1815 trat es als Freie und
Hanse-Stadt dem Deutschen Bund bei. Am 28. 9. 1860 gab es sich – nach älteren
Rezessen zwischen Rat und Bürgerschaft von 1410, 1529 und 1712 und einem
gescheiterten Verfassungsversuch vom 11. 7. 1849 – eine Verfassung mit Senat
und Bürgerschaft. 1867 trat es dem Norddeutschen Bund bei und übertrug 1868 die
Wehrhoheit auf Preußen, doch erst 1881/1888 wurde es Mitglied im deutschen
Zollverein. 1871 schloss es sich dem Deutschen Reich an. 1919 gründete H. eine
Universität. 1921 erhielt es eine neue Verfassung. 1933 wurde die Bürgerschaft
aufgelöst und wurde ein Reichsstatthalter eingesetzt. Am 16. 1./9. 12. 1937
wurden die preußischen Städte Altona mit Blankenese, Wandsbek und
Harburg-Wilhelmsburg sowie 27 Landgemeinden im Austausch gegen Cuxhaven (mit
der Insel Neuwerk), Geesthacht und einige kleinere Orte eingegliedert. Nach dem
Gesetz über die Verfassung und Verwaltung der Hansestadt H. stellte diese einen
staatlichen Verwaltungsbezirk mit einer Einheitsgemeinde als
Selbstverwaltungskörperschaft dar. Am 3. 5. 1945 wurde H. von Großbritannien
besetzt und der britischen Besatzungszone zugeteilt. Am 6. 6. 1952 erhielt die
seit 1949 der Bundesrepublik Deutschland zugehörige Freie und Hansestadt
Hamburg (Stadtstaat) eine neue Verfassung. 1969 erlangte H. durch Vertrag mit
Niedersachsen zur Schaffung eines Vorhafens wieder einen Teil des
Elbemündungsgebiets mit der Insel Neuwerk.
L.: Wolff 458; Zeumer 554 III a 9; Wallner 707 NiedersächsRK 18; Großer
Historischer Weltatlas II 78 (1450) F/G3, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) C/D1;
Kellenbenz, H., Die Hanse und die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Schroeder 89ff.; Bauer 1, 177; Die
Territorien des Reichs 6, 114; Anderson, C., Hamburgisches Privatrecht, Teil
1ff. 1782ff.; Hamburgisches Urkundenbuch, Bd. 1 (786-1300), hg. v. Lappenberg,
J., 1842, Bd. 2 (1301-1336), hg. v. Stadtarchiv Hamburg, Bd. 3 (Register zu Bd.
2), bearb. v. Nirrnheim, H., 1953, Bd. 4 (1337-1350), bearb. v. Reetz, J.,
1967; Lappenberg, J., Die ältesten Stadt-, Schiff- und Landrechte Hamburgs,
1845; Westphalen, N., Hamburgs Verfassung und Verwaltung in ihrer allmählichen
Entwicklung bis auf die neueste Zeit, Bd. 1f. 2. A. 1846; Baumeister, H., Das
Privatrecht der freien und Hansestadt Hamburg, Bd. 1f. 1856; Stubbe, E.,
Verfassung und Verwaltung der hamburgischen Marschgemeinden, Diss. jur. Hamburg
1922; Baasch, E., Geschichte Hamburgs 1814-1918, Bd. 1f. 1924f.; Wölfle, K., Hamburger
Geschichtsatlas, 1926; Schöffel, J., Kirchengeschichte Hamburgs, Bd. 1 1929;
Reincke, H., Hamburgs Geschichte, 1933; Reincke, H., Das Amt Ritzebüttel, Diss.
phil. Hamburg 1935; Bolland, G., Hamburg, 1938; Bücherkunde zur hamburgischen
Geschichte, hg. v. Möller, K./Tecke, A. Teil 1,2 1939, 1956; Studt, B., Hamburg
1951; Reincke, H., Forschungen und Skizzen zur hamburgischen Geschichte, 1951
(mit Karte der mittelalterlichen Stadtentwicklung); Drexelius, W./Weber, R.,
Die Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg vom 6. 6. 1952, 1953; Bolland,
J., Das hamburgische Ordeelbook von 1270 und sein Verfasser, ZRG GA 72 (1956),
83ff.; Ipsen, H., Hamburgs Verfassung und Verwaltung von Weimar bis Bonn, 1956;
Johansen, P., Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung der Freien und
Hansestadt Hamburg, 2. A. 1967; Bolland, J., Die Hamburger Bürgerschaft in
alter und neuer Zeit, 1959; Hamburgische Burspraken 1346 bis 1594, bearb. v.
Bolland, J., 1960; Die Bilderhandschrift des Hamburger Stadtrechts 1497, erl.
v. Reincke, H., 1968; Grundmann, G., Hamburg gestern und heute, 1972; Hamburg,
Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner, 1888-1980, hg. v. Jochmann, W., Bd.
1f. 1982ff.; Hanf, M., Hamburgs Weg in die praktische Unabhängigkeit vom
schauenburgischen Landesherrn, 1986; Postel, R., Die Reformation in Hamburg,
1986; Stadt und Hafen, hg. v. Ellermeyer, J., 1986; Hamburg im Zeitalter der
Aufklärung, hg. v. Stephan, J./Winter, H., 1989; Das alte Hamburg
(1500-1848/49), hg. v. Herzig, A., 1989; Seegrün, W., Hamburg-Bremen, LexMA 4
1989, 1885ff.; Stadtgeschichte Hamburg, red. v. Schöller, A., 1990; Postel, R.,
Hamburg-Bremen 1974-1989 (Sammelbericht), Bll. f. dt. LG. 126 (1990), 625ff.;
Klessmann, E., Geschichte der Stadt Hamburg, 7. A. 1994; Die Stadt im
westlichen Ostseeraum, Bd. 1 1995, 93; Hamburg-Lexikon, hg. v. Kopitzsch, F. u.
a., 1998; Krieger, M., Geschichte Hamburgs, 2006.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hannover (Fürstentum, Herzogtum,
Kurfürstentum, Königreich, Provinz, Land, Residenz). Am Übergang der Straße von
Hildesheim nach Bremen über die Leine entstand vor 1100 die um 1150 erwähnte
Siedlung (vicus) Honovere, die durch Heinrich den Löwen so gefördert wurde,
dass sie 1189 als civitas (Stadt?) bezeichnet werden konnte. Seit 1235/1241
gehörte sie durch Erwerb von den Grafen von Roden den Herzögen von
Braunschweig-Lüneburg. Ansatzpunkt für das Land H. wurde dann die mittlere
Linie des Hauses Braunschweig-Lüneburg. Ihr unterstanden unter dem Namen
Braunschweig-Celle Lüneburg und Celle mit H. und Harburg. 1582 erwarb sie die
Reichsgrafschaft Hoya, 1585 die Reichsgrafschaft Diepholz. 1617 sprach Kaiser
Matthias das Herzogtum Grubenhagen Braunschweig-Wolfenbüttels zu. Nach dem
Aussterben Braunschweig-Wolfenbüttels (1634) fielen Wolfenbüttel sowie die
Reichsgrafschaft Regenstein und Blankenburg an die durch August von
Braunschweig-Lüneburg († 1666) begründete Linie. Die Herzogtümer Calenberg und
Göttingen sowie die Güter der 1642 ausgestorbenen Linie Harburg kamen 1635/1636
an seine Neffen Friedrich († 1648) und Georg († 1641), welche die Stadt H.
zwangen, Hofstaat und Soldaten aufzunehmen. 1648 erhielten die Lüneburger das
Kloster Walkenried, das sie gegen Dannenberg an Braunschweig gaben. 1636
verlegte Herzog Georg seine Residenz nach H. Herzog Ernst August (Regent seit
1679, † 1698) erwarb 1689 das Herzogtum Sachsen-Lauenburg und erreichte
1692/1708 die Erhebung zum Kurfürsten (Kurbraunschweig, später Kurhannover).
Sein Sohn erlangte 1700 die Herrschaft Wildeshausen und vereinigte nach dem
Tode seines Onkels und Schwiegervaters Georg Wilhelm von Braunschweig-Celle
(1705) alle nichtbraunschweigischen Güter der Welfen (Calenberg-Göttingen,
Grubenhagen, Lüneburg). 1714 begann auf Grund einer Sukzessionsakte von 1701 -
Herzog Ernst Augusts Gemahlin Sophie von der Pfalz war Enkelin des englischen
Königs Jakob I. - eine bis 1837 währende Personalunion mit
England/Großbritannien. 1720 wurden durch Kauf die Herzogtümer Verden und
Bremen von Schweden erworben, 1731 das Land Hadeln und 1741 das Amt Blumenthal
und das Gericht Neuenkirchen gegen Abtretung Vegesacks an die Reichsstadt
Bremen. Damit war insgesamt ein Herrschaftsgebiet von rund 700 Quadratmeilen
mit 750000 Einwohnern geschaffen, für das der Kurfürst sechs Stimmen im
Reichsfürstenrat (Calenberg, Celle, Grubenhagen, Bremen, Verden,
Sachsen-Lauenburg) und drei Stimmen im westfälischen Reichsgrafenkollegium
(Hoya, Diepholz, Spiegelberg [, Hallermunt an Graf Platen überlassen]) sowie 5
Stimmen im niedersächsischen Reichskreis (Celle, Grubenhagen, Calenberg,
Sachsen-Lauenburg, Bremen), 3 Stimmen im niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis (Hoya, Diepholz, Spiegelberg) und 1 Stimme im obersächsischen
Reichskreis (Walkenried) hatte. 1737 gründete H. die Landesuniversität
Göttingen. 1752 gewann es die Pfandherrschaft über die Reichsgrafschaft
Bentheim. Dazu kam die Schirmherrschaft über die Stadt Hildesheim, die
Reichsstadt Goslar und die Reichsabtei Corvey. 1801/1802 war H. von Preußen
besetzt. 1803 erhielt es durch § 4 des Reichsdeputationshauptschlusses für
seine Ansprüche auf die Grafschaft Sayn-Altenkirchen Hildesheim, Corvey und
Höxter sowie für seine Rechte und Zuständigkeiten in den Städten Hamburg und
Bremen und die Abtretung des Amtes Wildeshausen das Hochstift Osnabrück, wurde
aber durch Erwerbungen Preußens in Westfalen von diesem umklammert. Von 1803
bis 1813 war es von Frankreich besetzt (Regierung zuerst in Lauenburg, dann in
Schwerin im Exil), 1806 für wenige Monate Preußen einverleibt. Von 1807 bis
1813 gehörte der südliche Teil Hannovers mit Göttingen, Grubenhagen und
Clausthal zum Königreich Westphalen, vom 10. 12. 1810 bis 1813 der nördliche
Teil unmittelbar zu Frankreich. Seit dem 12. 10. 1814 war H. ein Königreich,
das 1815 um Osnabrück, Emsland, Lingen, Meppen, Ostfriesland (im Tausch mit
Preußen gegen Lauenburg), Hildesheim, Goslar und das Untereichsfeld vergrößert
und um Lauenburg verkleinert wurde. 1819 wurde eine Verfassung eingeführt, die
1833 durch ein neues Staatsgrundgesetz ersetzt wurde (bis 1837, hannoverscher
Verfassungskonflikt), das seinerseits 1840/1848 reformiert wurde. Die nach
1848 geschaffene Justizorganisation (Amtsgericht, Obergericht,
Oberappellationsgericht) beeinflusst die Gesetzgebung anderer
Bundesstaaten und wirkt sich noch auf die Reichsjustizgesetze von 1877/1879
aus. Am 20. 9./3. 10. 1866 wurde H. von Preußen annektiert. Am 1. 10. 1867
wurde die preußische Verfassung eingeführt. Der preußischen Provinz wurde 1922
die Grafschaft Pyrmont Waldecks und 1932 gegen Abtretung des Kreises Ilfeld an
die Provinz Sachsen der Kreis Grafschaft Schaumburg zugeteilt. Am 23. 8. 1946
wurde das Land H. wiedererrichtet, ging aber am 1. 11. 1946 in Niedersachsen
auf, dessen Hauptstadt die Stadt H. wurde.
L.: Wolff 436; Zeumer 554 II b 63, 10-12 (England); Großer Historischer
Weltatlas III 38 (1789) C1; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 227; Havemann, W.,
Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg, Bd. 1ff. 1853ff.; Oppermann,
H., Zur Geschichte Hannovers 1832-1860, Bd. 1f. 2. A. 1968; Heinemann, O. v.,
Geschichte von Braunschweig und Hannover, Bd. 1f. 1884ff.; Hassell, W. v.,
Geschichte des Königreiches Hannover, Bd. 1ff. 1898ff.; Meier, E. v.,
Hannoversche Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte 1680-1860, Bd. 1f. 1898ff.;
Loewe, V., Bibliothek der hannoverschen und braunschweigischen Geschichte,
1908; Tecklenburg, A./Dageförde, K., Geschichte der Provinz Hannover, 3. A.
1921; Topographische Landesaufnahme des Kurfürstentums Hannover 1764-1786,
Begleitwort v. Wagner, H., 1924; Wolters, G., Das Amt Friedland und das Gericht
Leineberg, 1927; Schnath, G., Die kurhannoverische Landesaufnahme 1764-86,
Hannov. Magazin 7, 1931; Schnath, G., Die kurhannoverische Landesaufnahme des
18. Jh. und ihre Kartenwerke, Mitt. des Reichsamts für Landesaufnahme
1933-1934; Busch, F., Bibliothek der niedersächsischen Geschichte 1908-32,
1938; Schnath, G., Geschichte Hannovers im Zeitalter der neunten Kur und der
englischen Sukzession 1674-1714, Bd. 1ff. 1938-1982; Schnath, G.,
Geschichtlicher Handatlas Niedersachsens, 1939; Mundhenke, D., Das
Patrimonialgericht Adelebsen, 1941; Niedersächsischer Städteatlas, Abt. 2
1933-1935, 1953; Die Kurhannoversche Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts,
bearb. v. Engel, F., 1959; Schnath, G., Niedersachsen und Hannover, 4. A. 1964;
Kühlhorn, E., Ortsnamenlexikon für Südniedersachsen, 1964; Busch, S., Hannover,
Wolfenbüttel und Celle. Stadtgründungen und -erweiterungen in drei welfischen
Residenzen vom 16. bis 18. Jahrhundert, 1969; Hellfaier, D./Last, M.,
Historisch bezeugte Orte in Niedersachsen bis zur Jahrtausendwende, 1976;
Barmeyer, H., Hannovers Eingliederung in den preußischen Staat: Annexion und
administrative Integration, 1983; Dann, U., Hannover und England 1740-1760,
1986; Press, V., Kurhannover im System des alten Reichs 1692-1803, 1986;
Zimmermann, H., Hannover. Geschichte unserer Stadt, 1986; Müller, S., Stadt, Kirche und Reformation, 1987; Müller, S., Hannover im
18. Jahrhundert, 1987; Hannover und sein Umland, hg. v. Hauptmeyer, C., 1994;
Hannovers Übergang vom Königreich zur preußischen Provinz, hg. v. Sabelleck,
R., 1995; Rechtsquellen aus den hannoverschen Landen, hg. v. Oberschelp, R.,
1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 250; Roolfs, C., Der hannoversche Hof von 1814 bis 1866, 2005;
Thompson, A., Britain, Hanover and the Protestant Interest 1688-1756, 2006;
Kempf, S., Wahlen zur Ständeversammlung im Königreich Hannover 1848-1866, 2007;
Boetticher, E. v., Die Justizorganisation im Königreich Hannover nach 1848 und
ihre Ausstrahlungskraft auf die Staaten des .Deutschen Bundes und das
Reich bis 1879, 2014;Köster, F., Das Ende des Königreichs Hannover und Preußen,
2013. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Harburg (Reichsstadt/Reichsdorf). H. an
der Wörnitz wird als Burg erstmals 1093 erwähnt. 1150 war es in den Händen der
Staufer. Die unter der Burg gelegene Siedlung wurde vor 1250 Markt. Am 7. 10.
1251 verpfändete König Konrad IV. die Städte H. und Dinkelsbühl, die Burg
Gosheim (Sorheim) und die Vogtei des Klosters Mönchsroth (Rot) sowie den
Zehnten zu Aufkirchen an den Grafen von Oettingen. 1295 wurden Burg und Ort vom
Reich erneut an die Grafen von Oettingen verpfändet, die von 1493 bis 1549 dort
residierten. In einer Bestätigung König Ruprechts vom 24. 2. 1407 wird H. Markt
genannt. 1731 kam H. an Oettingen-Wallerstein. 1806 fiel es an Bayern.
L.: Hugo 452; Wolff 177; Rieser Kirchenbuch, 1954.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hatzfeld, Hatzfeldt (Herren,
Reichsgrafen, Reichsfürsten, Reichsritter). Nach der 1282 erwähnten Burg H. an
der oberen Eder benannte sich eine seit 1138/1145 nachweisbare edelfreie
Familie (Hepisvelt). Zu Anfang des 14. Jahrhunderts teilte sie sich in zwei
Hauptlinien. Sie musste 1311 ihre Burg an Hessen zu Lehen auftragen, erwarb
aber um 1380/1430 die reichsunmittelbare Herrschaft Wildenburg bei Altenkirchen
sowie 1387 Bringhausen und 1503 Eifa. Die Herrschaft H. kam nach dem Aussterben
einer Linie 1570, 1588 und 1772 an die Landgrafen von Hessen. 1635/1640 wurde
die Familie H. in den Reichsgrafenstand erhoben. 1641 erlangte sie aus der
Konfiskationsmasse des Grafen Schaffgotsch die freie Standesherrschaft
Trachenberg (Drachenberg) in Niederschlesien(, die 1741 Fürstentum wurde). Dazu
kamen weitere Güter (1639 Belehnung mit den Teilen Mainz‘ der Grafschaft
Gleichen [1794 an Mainz zurück], 1641 Herrschaften Haltenbergstetten [vom
Hochstift Würzburg, 1794 dorthin zurück], Rosenberg, Waldmannshofen, Pfand der
Herrschaft Laudenbach bei Weikersheim). Außerdem gehörte zu den Ländereien der
Fürsten die niedere Herrschaft Kranichfeld und die Herrschaft Blankenhain im
obersächsischen Reichskreis. Mit Haltenbergstetten, Eichhof, Ermershausen,
Eulenhof, Neubronn, Niederstetten, Oberndorf, Rinderfeld, Streichental,
Wermutshausen und dem 1637 erworbenen, 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg
fallenden Waldmannshofen zählten die H. im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken (außerdem um 1700 zum Kanton Rhön-Werra),
mit dem Kirchspiel Friesenhagen und mit den Schlössern Wildenburg und Krottorf
(bei Friesenhagen)sowie Wissen rechts der Sieg, Schönstein und Merten in der
Linie Hatzfeld-Wildenburg (Hatzfeld-Wildenberg) zum Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Durch König Friedrich den Großen von Preußen wurde der
Linie Hatzfeld-Trachenberg der Fürstenstand verliehen. Bei ihrem Aussterben
(1794) wurde sie von Graf Franz Ludwig von Hatzfeld-Werther-Schönstein beerbt,
dem 1803 der preußische Fürstenstand bestätigt wurde. Die von ihm begründete
Linie Hatzfeld-Trachenberg erhielt 1900 den Titel eines Herzogs von
Trachenberg. Der Linie Hatzfeld-Wildenburg wurde 1870 die preußische
Fürstenwürde verliehen.
L.: Wolff 398ff.; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Roth von
Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 152; Stetten
183; Riedenauer 124; Neumaier 149, 173; Genealogischer Kalender 1753, 547;
Genealogisches Handbuch des Adels. Fürstliche Häuser, Bd. 1 1951, 485ff.;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Kloft, J.,
Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeld, 1975; Friedhoff, J., Die
Familie von Hatzfeldt, 2004.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Haun, Hune (Reichsritter). Im 16. und
17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra und vielleicht zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken. Die von ihnen vermutlich im 14. Jahrhundert
bei Hünfeld erbaute Burg Hauneck musste bereits 1409 an Hessen gegeben werden.
Zwischen Hessen und Fulda war noch im 18. Jahrhundert das links der Haune
gelegene Rothenkirchen streitig, das über die H. in die Matrikel der
Reichsritterschaft gelangt war und von Fulda bis zur Säkularisation erfolgreich
gegen Hessen verteidigt wurde, danach aber über Hessen-Kassel und Preußen
(1866, Provinz Hessen-Nassau) 1945 zu Hessen kam.
L.: Stieber; Seyler 367, Riedenauer 124; Rahrbach 117; Ulrichs 209; Handbuch
der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp,
W., 2014, 356 (Burghaun 1550) 1628 ausgestorben?.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Havelberg (Hochstift, Residenz). An der
günstigen Lage kurz vor der Einmündung der Havel in die Elbe bestand wohl
bereits früh ein slawischer Stammesmittelpunkt, an dem vielleicht 929 eine
Höhenburg angelegt wurde. (947 oder) 948 gründete König Otto I. in H. ein
Missionsbistum, das zunächst dem Erzbistum Mainz, 968 dem Erzbistum Magdeburg
unterstellt und nach der Zerstörung 983 erst im 12. Jahrhundert, nach der
Wiedereroberung des Gebiets durch den Askanier Albrecht den Bären (1136/1137),
wiederbegründet wurde (1147/1150). Es erlangte umfangreiche Güter (Plattenburg,
Putlitz, Wilsnack, Wittstock) und war zunächst reichsunmittelbar, geriet aber
vom 14. Jahrhundert an zunehmend in Abhängigkeit von den Markgrafen von
Brandenburg, wurde im 15. Jahrhundert landsässig und blieb bis zu seiner
Aufhebung 1571 unter der Landeshoheit Brandenburgs. Das evangelisch gewordene
Domkapitel bestand bis 1819.
L.: Wolff 387; Heckel, J., Die evangelischen Dom- und Kollegiatstifter
Preußens, 1924; Historischer Atlas der Provinz Brandenburg, Kirchenkarten Nr. 1
und 2, hg. v. Wentz, G., 1929ff.; Wentz, G., Das Bistum Havelberg, 1933;
Schultze, J., Die Prignitz, 1956; Mitteldeutsche Bistümer im Spätmittelalter,
hg. v. Schmidt, R., 1988; Escher, P., Havelberg, LexMA 4 1989, 1980f.; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 543,
1, 2, 258. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hegau (Gau, Landgrafschaft). Der H.
(zu *kev- Bergrücken?) zwischen Konstanz, Schaffhausen, Geisingen, Immendingen,
Überlingen, Neuhausen ob Eck (Egg) und Randen wird als Grafschaft erstmals 787
erwähnt. Er war eine Kernlandschaft des Herzogtums Schwaben. Um 1180 fiel er
von den Grafen von Pfullendorf an Kaiser Friedrich I. Barbarossa und damit an
die Staufer. Er ging dann mit Nellenburg in der Landgrafschaft Hegau auf, die
1422 an die Herren von Tengen, von 1465 bis 1805 durch Kauf als Landgrafschaft
Nellenburg zu Habsburg/Österreich, 1805 zu Württemberg und 1810 zu Baden kam.
Von dort gelangte das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Gerber, H., Der Hegau,
Landschaft zwischen Rhein, Donau und Bodensee, 1970; Curs, O., Deutschlands
Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Hegouue, Heuugowe, Gau am Bodensee,
Singen, Stein); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9,
Hegouwe,Hegau’; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in
fränkischer Zeit, 1984, 59, 198 (Merishausen, Öhningen, Kirchen im Aitrachtal);
Tumbült, G., Die Grafschaft des Hegaus, 1984, (in) MIÖG Ergbd. 3; Kiewat, R.,
Ritter, Bauern und Burgen im Hegau, 1986.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heggbach, Hegbach, Hepbach
(reichsunmittelbare Abtei). In H. (Hecchibach) bei Biberach wurde vermutlich in
Anlehnung an eine ursprünglich adlige, dann über König Heinrich (VII.) an die
Linzgauzisterze und von dort an einen zunächst bei Maselheim angesiedelten
Konvent von Beginen gelangte Eigenkirche vor 1231 ein Zisterzienserinnenkloster
gegründet. Es erlangte 1429 die niedere Gerichtsbarkeit für sein Gebiet und war
seit dem späten Mittelalter, weil es nie einen Vogt hatte, reichsunmittelbar.
In geistlicher Hinsicht unterstand es der Oberaufsicht des Abtes von Salem. Die
Herrschaft des zum schwäbischen Reichskreis zählenden Klosters umfasste die
fünf Dörfer Baustetten, Bronnen, Maselheim, Mietingen und Sulmingen, insgesamt
ein Gebiet von 1,5 Quadratmeilen bzw. 80 Quadratkilometern mit 3000 Einwohnern.
Durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 kam es (bis
1873) an die Grafen Waldbott von Bassenheim bzw. (von) Waldbott-Bassenheim, die
Dörfer Mietingen, Sulmingen sowie der Zehnt von Baltringen an die Grafen von
Plettenberg, 1806 an Württemberg. Bibliothek und Archiv wurden 1820 nach
Buxheim gebracht. 1875/1884 ersteigerten die Franziskanerinnen von Reute
(Reutte) das Klostergelände. Über Württemberg kam H. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Gumpelzhaimer 67; Wolff 192; Zeumer 552 II a 36, 18; Wallner 689 SchwäbRK
67; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C3; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902; Mayer, F., Geschichte des
vormaligen Reichsstifts und Gotteshauses Heggbach, 1917, Neudruck 1981; Beck,
O., Die Reichsabtei Heggbach, 1980; 750 Jahre Kloster Heggbach (1231-1981), hg.
v. Haas, L., 1981; Rheden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und
Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter des Barock,
1982. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heilbronn (Reichsstadt). H. am Neckar
erscheint nach älteren Siedlungsspuren als fränkisches Königsgut, dessen Kirche und Zehnt dem 742 gegründeten Bistum Würzburg
übertragen wurden (822 Heilibrunna). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts
unterstand es den Grafen von Calw, die es 1146 an Hirsau gaben. Später war es
zwischen den Herren von Dürn, dem Hochstift Würzburg und den Staufern
umstritten. Spätestens im 13. Jahrhundert kam es an die Staufer. 1215/1225
wurde es oppidum genannt. Das erste erhaltene Stadtrecht stammt von 1281.
Vielleicht schon seit dem Interregnum (1254-1273), jedenfalls seit dem 14.
Jahrhundert (1322 Blutbann, 1334 Nichtevokationsprivileg, 1360 Erwerb des
Schultheißenamtes, 1464 Erwerb der Vogtei) war es Reichsstadt. Zu ihr gehörten
das Reichsdorf Böckingen sowie drei weitere Dörfer. Um 1790 war H. im Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1802 fiel das zum
schwäbischen Reichskreis zählende H. mit Böckingen, Flein, Frankenbach,
Neckargartach und Lautenbacher Hof (Lauterbacher Hof), insgesamt 1 Quadratmeile
bzw. rund 55 Quadratkilometer Gebiet, und rund 9400 Einwohnern an Württemberg,
über das es 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 215; Zeumer 555 III b 12; Wallner 689 SchwäbRK 77; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Riedenauer 129; Schroeder 346ff.; Jäger, K., Geschichte der Stadt Heilbronn und
ihrer ehemaligen Gebiete, 1828; Knapp, T., Über die vier Dörfer der Reichsstadt
Heilbronn, (in) Erinnerungsschrift des herzogl. Karls-Gymnasiums in Heilbronn,
1894; Beschreibung des Oberamtes Heilbronn, Bd. 1f. 1901ff.; Urkundenbuch der
Stadt Heilbronn, Bd. 1ff. 1904ff.; Gauss, W., Heilbronn, die Stadt am heiligen
Brunnen, 1956; Hempe, L., Die Stadtgemeinde Heilbronn, 1959; Weingärtner, K.,
Studien zur Geschichtsschreibung der Reichsstadt Heilbronn am Neckar, 1962;
Hellwig, H., Der Raum um Heilbronn, 1970; Stadt- und Landkreis Heilbronn, 1973;
Aus der Heilbronner Geschichtsschreibung, hg. v. Schrenk, C., 1988; Schuler,
P., Heilbronn, LexMA 4 1989, 2013f.; Jäschke, K., Heilbronn, 1991; Schrenk, C.,
Von Helibrunna nach Heilbronn, 1998.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Herbrechtingen (Reichsstift). 774 gab König
Karl der Große das auf altem Siedlungsland errichtete H. (Hagrebertingas) an
die dort durch Fulrad von Saint-Denis (Saint Denis) gegründete Kirche. Im frühen 10. Jahrhundert zog Herzog Burchard
von Schwaben das daraus erwachsene Stift als Erbgut seiner Gemahlin Reginlind
an sich. Kaiser Friedrich II. übertrug die Vogtei über das nunmehrige
Augustinerchorherrenstift an die Herren von Wolfach, die sie 1227 an die Grafen
von Dillingen verkauften. 1258 bemächtigte sich Graf Ulrich von Helfenstein als
Schwiegersohn des letzten Grafen von Dillingen des Stiftes und zog es zur
Grafschaft Helfenstein bzw. Herrschaft Heidenheim. 1531/1536 wurde die
Reformation eingeführt. 1648 kam das Stift endgültig an Württemberg und H.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: 1200 Jahre Herbrechtingen, 1974.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Herrenkirchen s. Auer von H. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hessen (Grafschaft, Landgrafschaft,
Land, Bundesland). In unsicherem Zusammenhang mit dem zwischen Lahn, Main,
Werra, Fulda und Eder bezeugten germanischen Stamm der (fränkischen?) Chatten
erscheint im 8. Jahrhundert für einen kleinen Stamm an der unteren Fulda der
Name Hessi (738). Unabhängig hiervon geriet dieser Raum seit dem 4. Jahrhundert
in den Einflussbereich der Franken, die seit dem 6. Jahrhundert in das von
ihnen bald dicht besiedelte Rhein-Main-Gebiet eindrangen und anschließend unter
Übernahme und Ausbau der Festungen Glauburg, Amöneburg, Christenberg und
Büraburg nach Nordosten gegen die Sachsen vorstießen. Durch Bonifatius wurde
das Gebiet seit der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts christianisiert (723
Fällung der Donareiche bei Hofgeismar). Die drei wichtigsten Klöster Fritzlar,
Hersfeld und Fulda wurden noch im 8. Jahrhundert Reichsabteien. Das den
Rupertinern um die Mitte des 9. Jahrhunderts folgende Grafenhaus der Popponen
oder Konradiner stand so fest in karolingischer Tradition, dass es nach erfolgreicher
Auseinandersetzung mit den Babenbergern beim Aussterben der Karolinger 911 mit
Konrad I. für kurze Zeit zur Königswürde gelangte. Unter den sächsischen
Ottonen wurde das Gebiet durch Grafen verschiedener Herkunft im Auftrag des
Königs verwaltet und die konradinische Stellung vermindert. Unter den Saliern
hatten die aus dem schwäbisch-alemannischen Raum kommenden Grafen Werner, die
als Bannerträger des Reichsheeres eine hohe Reichsstellung einnahmen, die
Grafschaft inne (1024-1121). Seit Anfang des 12. Jahrhunderts trat der
Erzbischof von Mainz mit immer größeren Erwerbungen hervor, brachte Amöneburg,
Fritzlar und Hofgeismar an sich und war Lehnsherr der Grafschaft H. 1121
übernahmen als Erben der Grafen Werner die Gisonen (Grafen von Gudensberg), 1122
über die gisonische Erbtochter Hedwig die Ludowinger die Grafschaft. 1130
wurden die Ludowinger Landgrafen von Thüringen und behandelten H. (Gebiet um
Gudensberg südwestlich von Kassel und Maden, dem Sitz des Hauptgerichts der
Grafschaft H., im Gegensatz zum Gebiet um Marburg, das zunächst Land an der
Lahn hieß,) als Nebenland, so dass im Norden allmählich eine Reihe
verhältnismäßig selbständiger Herrschaften und Grafschaften entstehen konnte
(Ziegenhain, Waldeck, Wittgenstein, Nassau, Diez, Runkel, Limburg,
Katzenelnbogen, Eppstein), während im Rhein-Main-Gebiet die Staufer eine
unmittelbare Reichsherrschaft aufzubauen versuchten, die nach dem Interregnum
(1254-1273) in zahlreiche Kleinherrschaften zerfiel (u. a. Hanau, Solms,
Büdingen). 1247 starben die ludowingischen Landgrafen von Thüringen mit
Landgraf Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. Landgräfin Sophie (Tochter Landgraf
Ludwigs von Thüringen, Gemahlin Heinrichs von Lothringen und Brabant, Nichte
Landgraf Heinrich Raspes) vermochte im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg
(1247-1264) mit dem Hause Wettin (Markgrafen von Meißen) und gegen den
Widerstand des Erzbischofs von Mainz H. als eigene Landgrafschaft mit Sitz in
Kassel von Thüringen zu lösen und mit den Werrastädten Eschwege und
Witzenhausen für ihren 1244 geborenen Sohn Heinrich das Kind zu behaupten, der
1265 zu den bisherigen Gütern zwischen Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege,
Wanfried, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und Biedenkopf einen Teil der
Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen von Tübingen erwarb und sich
seinerseits in langen Kämpfen gegen den Erzbischof von Mainz durchsetzte. Am
11. 5. 1292 wurden die Landgrafen von H. durch König Adolf von Nassau auf Grund
der Eschweger Güter in den Reichsfürstenstand erhoben. Nach zahlreichen
kleineren Erwerbungen im 13. Jahrhundert (1294 Schartenberg, 1297 Grebenstein)
und im 14. Jahrhundert (1305 Trendelburg, 1306 Wanfried, 1330 (Hofgeismar)
Geismar, 1350 Kirchhain, 1350 Spangenberg, 1358 Romrod, 1365 Tannenberg) erlitt
der Aufstieg Hessens, das 1308 bis 1311 kurzfristig in Oberhessen und
Niederhessen geteilt war, im 14. Jahrhundert durch andauernde Kämpfe mit dem
Adel einen schweren Rückschlag, dem es durch die von Kaiser Karl IV. bestätigte
Erbverbrüderung mit den Markgrafen von Meißen (Kursachsen) vom 9. 6. 1373
begegnete, durch welche die ganze Landgrafschaft reichslehnbares Fürstentum
wurde. Zugleich wurden die H. durchsetzenden Gebiete der Grafen von Dassel,
Bilstein, Everstein und Itter und der Herren von Treffurt allmählich aufgesogen.
Unter Landgraf Ludwig I. (1413-1458) gelang es 1439, die Erbvereinigung mit der
Grafschaft Wittgenstein zu vollziehen, die Grafschaften Waldeck (1431/1438),
Lippe (1449) und Rietberg in Westfalen (1456) zu hessischen Lehen zu machen,
die Herrschaft Schöneberg zu erwerben sowie die Grafschaft Ziegenhain an der
mittleren Schwalm und der oberen Nidda, die zwischen den hessischen Gütern
(Oberhessen um Marburg, Niederhessen um Kassel) gelegen hatte, zu erwerben
(1437/1450). Nach der Mainzer Stiftsfehde von 1461 bis 1463 musste der
Erzbischof von Mainz die mainzischen Güter (Hofgeismar, Schöneberg,
Gieselwerder, Battenberg, Kellerberg, Rosenthal (Rosental), Mellnau (Melnau),
halb Wetter) an H. verpfänden und 1583 außer Amöneburg-Neustadt und
Fritzlar-Naumburg aufgeben. 1432 geriet die Reichsabtei Hersfeld, 1438 Fritzlar
und 1434 Corvey unter hessische Schutzherrschaft. Bis ins 16. Jahrhundert kamen
auch Fulda und Arnsburg unter kaiserliche Vormundschaft. 1479 fiel durch Heirat
die Grafschaft Katzenelnbogen an, durch die H. den Rhein (Rheinfels, Sankt
Goar, Braubach) und den Main (Rüsselsheim, Darmstadt) erreichte. Die 1458
erfolgte Teilung Hessens in Hessen-Marburg und Hessen-Kassel, während der das
große hessische Landgesetz von 1497 (Hessen-Marburg) und 1500 (Hessen-Kassel)
aufgezeichnet wurde, war nur vorübergehend (bis 1500). 1524 trat Philipp der
Großmütige zum Luthertum über, 1526 wurde die Reformation eingeführt, 1527 die
Universität Marburg als erste protestantische Universität gegründet und wurden
zugleich die hessischen Klöster säkularisiert. Nach dem Tode Philipps des
Großmütigen (1567) wurde allerdings H. unter seine vier Söhne aufgeteilt.
Wilhelm IV. erhielt Hessen-Kassel mit rund 88 Quadratmeilen (etwa die Hälfte
Hessens), Ludwig IV. Hessen-Marburg (etwa ein Viertel Hessens), Philipp der
Jüngere mit ca. 1300 Quadratkilometern und 20000 Einwohnern Hessen-Rheinfels
und Georg I. Hessen-Darmstadt (etwa je ein Achtel Hessens). Philipp der Jüngere
starb 1583 erbenlos. Seine Güter wurden unter Hessen-Kassel (Niedergrafschaft
Katzenelnbogen), Hessen-Marburg (Lissberg, Ulrichstein, Itter) und
Hessen-Darmstadt (Schotten, Stornfels, Homburg vor der Höhe) aufgeteilt. 1604
starb Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Von seinen Gütern fiel nach langjährigen
Auseinandersetzungen 1648/1650 die nördliche Hälfte mit Marburg an
Hessen-Kassel, die südliche an Hessen-Darmstadt. Hessen-Kassel erhielt den
Vorrang im Reichstag. Hessen-Darmstadt, das 1607 die Landesuniversiät Gießen
gründete und von dem sich von 1609 bis 1643 Hessen-Butzbach und 1622 das 1866
erloschene Hessen-Homburg abzweigten, erwarb 1736 die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine
Mittel. 1803 erreichte es im Reichsdeputationshauptschluss zum Ausgleich des
Verlustes von Hanau-Lichtenberg (40 Quadratmeilen mit 100000 Einwohnern) Teile
des Erzstiftes Mainz und der Pfalz, das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum
Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) sowie Friedberg (insgesamt 100
Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das Land nunmehr 175
Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es Wimpfen
ein. 1806 fielen die Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an
das in die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte Land.
Der Beitritt zum Rheinbund brachte 1806 die Erhebung zum Großherzogtum. 1815
erhielt Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das Fürstentum
Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz.
Insgesamt umfasste das Land damit 152,75 Quadratmeilen mit 720000 Einwohnern.
Seit 1816 nannte sich der Landesherr Großherzog von H. und bei Rhein. 1866
musste Hessen-Darmstadt das seit 1622 einer Nebenlinie zugehörige
Hessen-Homburg sowie die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und
sich dem Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des
Deutschen Reiches. Von 1918 bis 1945 war Hessen-Darmstadt unter dem Namen
Volksstaat H. ein Freistaat, in dem 1933 die Nationalsozialisten die Macht
übernahmen. Das unter dem Sohn Wilhelms IV., Moritz, 1604 calvinistisch
gewordene Hessen-Kassel, von dem sich Hessen-Rotenburg, Hessen-Eschwege (bis
1655), Hessen-Philippsthal (1686-1713) und Hessen-Barchfeld abzweigten, erwarb
1647/1648 die Grafschaft Schaumburg, 1648 Hersfeld sowie 1736 die Grafschaft
Hanau-Münzenberg. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte es
außer der Kurfürstenwürde (Kurhessen) nur einzelne mainzische Güter. 1807 wurde
es mit 145 Quadratmeilen und 393000 Einwohnern von Frankreich besetzt und
weitgehend dem Königreich Westphalen einverleibt. 1813/1815 wurde es
wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen das
Hochstift Fulda und 1816 Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der
Landesherr trotz Untergangs des Heiligen römischen Reiches und der dazu
gehörigen Kaiserwahl bei. Am 1. 8. 1866 wurde Hessen-Kassel infolge seines
Übertritts auf die österreichische Seite von Preußen annektiert
(Regierungsbezirk Kassel der Provinz Hessen-Nassau). Am 19. 9. 1945 wurden die
preußischen Provinzen Nassau (Hessen-Nassau) und Kurhessen (ohne die Kreise
Sankt Goarshausen, Unterlahn [Unterlahnkreis], Unterwesterwald
[Unterwesterwaldkreis] und Oberwesterwald [Oberwesterwaldkreis], die zu
Rheinland-Pfalz kamen,) auf eigenen Wunsch durch Proklamation der
amerikanischen Militärregierung mit den rechtsrheinischen Teilen des
Volksstaates H. zu Großhessen vereinigt. Großhessen wurde am 1. 12. 1946 in
Land H. umbenannt. Die Familie der Landgrafen von Hessen erlosch 1875 im Zweig
Hessen-Kassel und 1968 im Zweig Hessen-Darmstadt, lebt aber in den Linien
Hessen-Rumpenheim und Battenberg/Mountbatten fort.
L.: Wolff 251ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66
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1-10 1820ff.; Landau, G., Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Bd.
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1840-1861,-Karte vom Kurfürstentum Hessen, 1840-1855, neu hg. v. Hess.
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Entwicklung, 1940; Krummel, W., Die hessischen Ämter Melsungen, Spangenberg,
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900-1806, hg. V. Speitkamp, W. , 1014.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hildesheim (Hochstift, Residenz).
Vermutlich bestand bereits im 8. Jahrhundert am Übergang des Hellweges über die
Innerste eine Siedlung, die dann nach dem Personennamen Hiltwin benannt wurde.
Um 815 gründete Ludwig der Fromme das Bistum H. (Bischof Gunthar), das zur
Kirchenprovinz Mainz gehörte. Im Frühmittelalter gewann es durch königliche
Gunst reiche Güter (u. a. an der Mosel, im Odenwald, an der Bergstraße,
Grafschaft im Harzgau). Im Süden des Bistums erlangten die Bischöfe im 13.
Jahrhundert an Leine und Oker die Landeshoheit (Dassel am Solling, daneben
Peine). In der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) verloren sie die meisten
Güter an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Während diese Güter
protestantisch wurden, behauptete sich im verbliebenen sog. Kleinen Stift
(Stadt H., Ämter Peine und Steuerwald, Domkapitelamt Marienburg, 9
Propsteidörfer, 12 landtagsfähige Güter) mit Ausnahme der Stadt H. und des
Amtes Peine der Katholizismus. 1643 durch Spruch des Reichshofrates wieder auf
den alten Umfang vergrößert, wurde das Hochstift nun meist mit Köln und den
westfälischen Bistümern in die Pfründenkombination des Hauses Wittelsbach
einbezogen. Nach der Säkularisation gehörte es mit 32 Quadratmeilen und 132000
Einwohnern von 1802 bis 1807 zu Preußen, von 1807 bis 1813 zum Königreich
Westphalen und seit 1813 zu Hannover. Mit diesem kam es 1866 an Preußen. Seit
1. 11. 1946 ist das Gebiet Teil des Landes Niedersachsen. Das Bistum H. kam
1992/1994 zur Erzdiözese Hamburg.
L.: Wolff 447f.; Zeumer 552 II a 14; Wallner 706 NiedersächsRK 11; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) D1; Schnath,
G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 3, 8; Bauer 1, 271; Doebner, R., Urkundenbuch
der Stadt Hildesheim, Bd. 1-8 1881ff.; Janicke, K./Hoogeweg, H., Urkundenbuch
des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfe, Bd. 1ff. 1896ff.; Bertram, A.,
Geschichte des Bistums Hildesheim, Bd. 1ff. 1899ff.; Müller, O., Die Entstehung
der Landeshoheit der Bischöfe von Hildesheim, 1908; Gebauer, J., Geschichte der
Stadt Hildesheim, Bd.1f. 1922ff.; Klewitz, H., Studien zur territorialen
Entwicklung des Bistums Hildesheim, 1932; Seeland, H., Kurzer Abriss der
Geschichte des Bistums Hildesheim, 1948; Gebauer, J., Die Stadt Hildesheim,
1950; Niedersächsischer Städteatlas Abt. 2, Einzelne Städte, 1953; Peters, W.,
Quellen zur Hildesheimer Landesgeschichte, 1964; Jan, H. v., Hildesheim, 1967;
Das Bistum Hildesheim 1933-1945. Eine Dokumentation, hg. v. Engfer, H., 1971;
Gauß‘sche Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v.
Engel, F., 1. Fürstentum Hildesheim (Bl. 15), 1977; Die Bistümer der
Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Hildesheim Bd. 3: Die Hildesheimer Bischöfe
von 815-1221, bearb. v. Goetting, H., 1984,; Quellen zur Geschichte der Stadt
Hildesheim im Mittelalter, hg. v. Borck, H., 1986; Heinemann, E., Im alten
Hochstift, 1987; Plümer, I., Hildesheim, LexMA 5 1990, 16ff.; Klingebiel, T.,
Ein Stand für sich? Lokale Amtsträger in der frühen Neuzeit, 2002; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 543,
1, 2, 272; Plath, C., Konfessionskampf und fremde Besatzung, 2005; Die Bistümer
der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Hildesheim Bd. 4: Die Hildesheimer
Bischöfe von 1221 bis 1398, bearb. v. Kruppa, N. u. a., 2006; Zachlod, C., Die
Staatsfinanzen des Hochstifts Hildesheim vom Ende des siebenjährigen Krieges
bis zur Säkularisation, 2007; Pischke, G. u. a., Hildesheim – von der
Domburg zur Großstadt, 2014.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hohenlohe-Bartenstein(, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein)
(Fürsten). Die 1247 genannte Burg Bartenstein bei Schwäbisch Hall war seit dem
15. Jahrhundert Sitz eines Amtes der Grafen von Hohenlohe. 1688 errichteten die
Reichsgrafen von H. (Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein) dort ihre Residenz. Die
Linie H. ist ein 1635 entstandener Zweig der Linie Hohenlohe-Schillingsfürst,
die von Hohenlohe-Waldenburg abstammt. 1728 bererbte sie die erloschene Linie
Hohenlohe-Pfedelbach. Um 1800 umfasste das zum fränkischen Reichskreis zählende
Gebiet von H. zusammen mit Hohenlohe-(Waldenburg-)Schillingsfürst etwa 12
Quadratmeilen. H. hatte die Oberämter Bartenstein und Pfedelbach und die Ämter
Herrenzimmern, Sindringen, Schnelldorf und Mainhardt. Durch § 18 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von
Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, der auch zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken zählte, für die kurz zuvor ererbte Herrschaft Oberbronn
(im Elsass) die Ämter Haltenbergstetten, Laudenbach, Jagstberg und Braunsbach, den
Würzburger Zoll im Hohenlohischen, Anteil am Dorf Neunkirchen, das Dorf Münster
und den östlichen Teil des Gebiets von Karlsberg. S.
Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein.
L.: Wolff 119; Wallner 692 FränkRK 9 a; Neumaier 66.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Horn (Herrschaft). H. in
Niederösterreich am Zusammenfluss von Mödringbach und Taffa wird erstmals um
1050 anlässlich der Schenkung der Kirche durch
Graf Gerold an den Bischof von Passau genannt. Die dort im 12. Jahrhundert errichtete
Burg wurde Mittelpunkt einer Herrschaft, die vor 1210 von den Grafen von Poigen
bzw. Wildberg-Hohenburg an den Landesfürsten (Babenberger) und von ihm an die
Grafen von Vohburg kam. Im Interregnum (1254-1273) fiel sie als Eigen an die
Freien und späteren Ministerialen von Maissau, welche die Güter 1430 als Lehen
nahmen. Nach ihrem Aussterben 1440 kam sie 1441 durch Erbvertrag an die später
lutherischen Herren von Puchheim und von diesen 1622 nach Entziehung an Vinzenz
Muschinger, der sie an seinen Schwiegersohn, Reichsgraf Kurz, vererbte. 1659
erbte dessen Schwiegersohn Graf von Sprinzenstein, 1679 die verschwägerten
Grafen Hoyos.
L.: Wolff 26; Liebleitner, K., Die Entwicklung der Stadt Horn vom Ausgang des
Mittelalters bis zum Weltkrieg, 1929 (Gymn.-Progr.).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ilfeld (Kloster). Seit 1154 erscheint
eine vielleicht von (Kaiser) Lothar von Süpplingenburg (1125-1137) mit
Reichsgut ausgestattete Adelsfamilie, die sich nach der Burg I. bei Nordhausen
nannte. 1190 gründete sie dort ein Stift, das 1247 in Appenrode, Auleben,
Girbuchsrode, Niederspier, Wasserthalleben (Thalleben), Otterstedt,
Westerengel, Niedersachswerfen (Sachswerfen), Baldenrode, Woffleben
(Wolffleben), Espe, Kirchengel und Oberilfeld begütert war. 1252 erklärte König
Wilhelm von Holland, I. sei von den Grafen von Hohnstein, die auch die Vogtei
hatten, auf Reichsboden gegründet worden. Über Hohnstein und Preußen (1866
Provinz Hannover, 1932 Provinz Sachsen) gelangte I. 1946 zur Provinz
Sachsen-Anhalt bzw. 1947 zum Land Sachsen-Anhalt. Der südliche Teil des
Landkreises I. fiel zum 1. 10. 1932 an den Landkreis Grafschaft Hohenstein.
L.: Wolff 424; Meyer, K., Kloster Ilfeld, 1897; Köhler, C., Ilfelder Regesten,
Bd. 1 1932; Mascher, K., Reichsgut und Komitat am Südharz im Hochmittelalter,
1957. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Imhoff von Kirchentellinsfurt
(Reichsritter), Im Hoff von Kirchentellinsfurt, Imhof von Kirchtellinsfurt. Von
1610 bis 1702 waren die I. Mitglieder des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1659 war Hans Ernst I.
mit Buchenbach im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Hellstern 207; Schulz 265. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Isenburg, Ysenburg (Grafen, Grafschaft,
Fürstentum). Zunächst nach Rommersdorf, dann nach der 1103 erstmals erwähnten
Burg I. bei Neuwied nannten sich die seit 1098 bezeugten Grafen von I. (Rembold
I. † 1121), die vermutlich zu einem seit dem 9./10. Jahrhundert auftretenden
edelfreien mittelrheinischen Geschlecht gehören. Sie waren Vögte der
Reichsabtei Fulda und Grafen im Gau Einrich links der unteren Lahn sowie Grafen
von Arnstein, von 1232 bis 1414 Grafen von Limburg und von 1326 bis 1462 Grafen
von Wied. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts teilten sie sich in (die Linien
Kobern an der unteren Mosel [bis 1301], Grenzau [mit den Abspaltungen Limburg
vor 1249, Büdingen und Arenfels vom Ende 13. Jahrhundert bis 1373] und
Braunsberg [seit 1340 Grafen von Wied] bzw.) den gerlachschen und den
remboldschen Stamm und erbauten bis zum Ende des 12. Jahrhunderts in vier
Linien die vier Häuser der Burg (Runkeler Haus 1373 an Wied, Wiedisches Haus,
Kobernhaus 1344 an salentinische Linie, viertes Haus im 16. Jahrhundert an
Isenburg-Neumagen). Der gerlachsche Stamm (Niederisenburg) erlosch 1664 mit der
Linie Niederisenburg (Isenburg-Grenzau), die Lehen teils des Erzstifts Trier,
teils des Erzstifts Köln hatte. Beim Aussterben zog Trier die Lehen ein. Die
Grafen von Wied beanspruchten das Erbe, erlangten aber zusammen mit den
Freiherren von Walderdorff (Walderdorf), die sich vom letzten Grafen eine
Anwartschaft auf die Lehen hatten erteilen lassen, nur Isenburg, Großmaischeid
(Großmeyscheid) und Meud, während Grenzau und Hersbach (Herschbach) bei Trier
blieben und 1803 an Nassau-Weilburg kamen. Dieses erhielt 1806 auch die
wiedschen Teile und gab das ehemals niederisenburgische Gut 1815 überwiegend an
Preußen (Regierungsbezirk Koblenz) ab. Herschbach (Hersbach) kam 1866 mit
Nassau an Preußen. Der remboldsche Stamm (Oberisenburg) beerbte um 1213/1245
(vor 1247) mit anderen (Eberhard von Breuberg, Konrad von Hohenlohe-Brauneck,
Rosemann von Kempenich und Albert von Trimberg) die Herren/Grafen von Büdingen
zwischen Nidder, Kinzig, Salz und Limes (Herrschaft Büdingen [1324 fünf
Achtel], Grafschaft Cleeberg) und baute im Reichsforst Büdingen eine Herrschaft
auf. Sie wurde seit 1335 auf Birstein und seit 1412/1419/1486 auf Offenbach
ausgedehnt. 1442 wurde wegen Büdingen von der Linie Isenburg-Birstein der
Reichsgrafenstand erworben. Im 16. Jahrhundert erfolgte der Übertritt zum
Calvinismus und eine Aufspaltung in zahlreiche Linien (1517 Linien
Isenburg-Ronneburg, Isenburg-Birstein). Von 1601 bis 1628 wurde das Haus
nochmals vereinigt (u. a. erlosch 1625 Isenburg-Marienborn). 1628 teilte es
sich jedoch erneut in fünf Linien (u. a. Isenburg-Offenbach bis 1718,
Isenburg-Birstein, Isenburg-Philippseich bis 1920). 1635 kam es zur
vorübergehenden Sequestrierung der Grafschaft an den Landgrafen von
Hessen-Darmstadt. Seit 1684 bestanden die Hauptlinien Isenburg-Büdingen und
Isenburg-Birstein. Isenburg-Birstein wurde 1744 in den Reichsfürstenstand
erhoben. Im 18. Jahrhundert zählte die Fürstin von I., geborene Gräfin von
Parkstein, wegen Altenbamberg, (Altenbaumburg) Alte Baumburg und Steigerhof zum
Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Durch § 19 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von I. für
die Abtretung des Dorfes Okriftel das Dorf Geinsheim (Gainsheim) am Rhein mit
gewissen Resten der Abtei Sankt Jakobsberg (Jakobsburg) auf der rechten
Rheinseite sowie das Dorf Bürgel bei Offenbach, die Fürstin zu I., Gräfin von
Parkstein, für ihren Anteil an der Herrschaft Reipoltskirchen und anderen
Herrschaften am linken Rheinufer eine Rente von 23000 Gulden. 1806 trat
Isenburg-Birstein dem Rheinbund bei, erlangte die Güter von
Isenburg-Philippseich und die Hälfte der Herrschaft der Grafen
Schönborn-Heusenstamm, sicherte sich die Hoheit über die gräflich gebliebenen
Linien (u. a. Isenburg-Büdingen, Isenburg-Wächtersbach, Isenburg-Meerholz) und
vereinigte so alle isenburgischen Güter mit 190 Quadratkilometern und etwa
58000 Einwohnern. 1815 wurde es aber mediatisiert und kam zunächst an
Österreich und 1816 teils an Hessen-Darmstadt, teils an Hessen-Kassel und damit
1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S. a. Niederisenburg, Oberisenburg.
L.: Wolff 94f., 276f.; Wallner 697ff. OberrheinRK 20, 34, 42, 48; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Winkelmann-Holzapfel 154; Fischer, C. v., Isenburg. Geschlechts-Register der
uralten deutschen Reichsständischen Häuser Isenburg, Wied und Runkel samt einer
Nachricht von deren theils ehehin besessenen, theils noch besitzenden Landen
und der Erbfolge-Ordnung aus Urkunden und Geschichtsschreibern, 1775; Simon,
G., Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, Bd. 1ff.
1864f.; Isenburg, Prinz W. v., Meine Ahnen, 1925; Isenburg, Prinz W. v.,
Isenburg-Ysenburg, Stammtafeln, 1941; Philippi, H., Territorialgeschichte der
Grafschaft Büdingen, 1954; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2.
A. 1987; Isenburger Urkundenregesten 947-1500, bearb. v. Battenberg, F., 1976;
Decker, K., Isenburg, LexMA 5 1990, 673f.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Isenburg-Birstein (Grafen, Reichsfürsten). Die
Grafen von I. sind eine seit 1628 bestehende Linie der Grafen von Isenburg, die
1744 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde. Im 18. Jahrhundert zählte die
Fürstin von I., geborene Gräfin von Parkstein, wegen Altenbamberg,
Altenbaumburg (Alte Baumburg) und Steigerhof zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfassten die zum oberrheinischen
Reichskreis zählenden Güter 7 Quadratmeilen mit 22500 Einwohnern (die Gerichte
Reichenbach, Wenings, Wolferborn, Selbold, Langendiebach und das Oberamt nebst
Stadt Offenbach). Durch § 19 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2.
1803 erhielt der Fürst von I. für die Abtretung des Dorfes Okriftel das Dorf
Geinsheim am Rhein mit gewissen Resten der Abtei Sankt Jakobsberg auf der
rechten Rheinseite sowie das Dorf Bürgel bei Offenbach, die Fürstin von I.,
Gräfin von Parkstein, für ihren Anteil an der Herrschaft Reipoltskirchen und
anderen Herrschaften auf dem linken Rheinufer eine Rente von 23000 Gulden. 1806
trat I. dem Rheinbund bei, erlangte die Güter Isenburg-Philippseichs und die
Hälfte der Herrschaft der Grafen von Schönborn-Heusenstamm, sicherte sich die
Hoheit über die gräflich gebliebenen Linien (u. a. Isenburg-Büdingen-Büdingen,
Isenburg-Büdingen-Wächtersbach und Isenburg-Büdingen-Meerholz) und vereinigte
so alle oberisenburgischen Güter mit 190 Quadratkilometern und etwa 58000
Einwohnern. 1815 wurde I. mediatisiert. Seine Güter kamen 1816 teils an
Hessen-Darmstadt, teils an Hessen-Kassel und damit 1866 an Preußen und 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 277; Zeumer 553 II b 60, 9; Wallner 697 OberrheinRK 20; Simon, G.,
Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, Bd. 1ff. 1965;
Isenburg-Ysenburg 963-1963, hg. v. Isenburg, Fürstin I. v., 1963.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Isny (Sankt Georg bzw. Sankt Jörgen)
(Reichsabtei). In dem vielleicht zu 1042 oder 1096 erstmals erwähnten I. im
Allgäu (villa Isinensis) stiftete Graf Wolfrad von Veringen-Altshausen 1042
eine Jakobus und Georg geweihte Pfarrkirche. 1096 übergab sie Graf Mangold
Mönchen aus Hirsau zur Gründung eine Benediktinerklosters, in dem neben dem
Männerkloster auch ein Frauenkonvent eingerichtet wurde. Dieser wurde 1189 nach
Rohrdorf verlegt, dessen Pfarrei kurz vorher Kaiser Friedrich I. Barbarossa an
I. gegeben hatte, und hatte bis zum 15. Jahrhundert Bestand. Das 1106 vom Papst
bestätigte Kloster kam 1306 an die Truchsessen von Waldburg. Sie erweiterten
ihre Vogteirechte allmählich zur völligen Herrschaft über das Kloster und seine
Güter. Seit 1693 gelang der Abtei die Einschränkung dieser Rechte und am 4. 10.
1781 die vollständige Ablösung. Damit war I. reichsunmittelbar. Der Abt von
Sankt Georg in I. zählte am Ende des 18. Jahrhunderts zu den rheinischen
Prälaten der geistlichen Bank des Reichsfürstenrates, die Äbtissin von St.
Jörgen zu den schwäbischen Prälaten. Die Güter der Abtei umfassten die vier
Pfarreien Unterreitnau, I., Rohrdorf und Menelzhofen und die Filialkirche
Weiler. Ein eigenes Herrschaftsgebiet bestand nicht. 1803 kam die Abtei
zusammen mit der Reichsstadt I. als Grafschaft I. an die Grafen von Quadt
(Quadt-Wickrath), 1806 an Württemberg.
L.: Zeumer 552ff. II a 36, 23/37, 7; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) D4; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810, 1902;
Kammerer, I., Isnyer Regesten, 1953; Kammerer, I., Isny im Allgäu. Bilder aus
der Geschichte einer Reichsstadt, 1956; Eisele, K., Stadt- und Stiftsgebiet
Isny in den Jahren 1803-10, Ulm und Oberschwaben, 38 (1967); Isny, 1975, (in)
Germania Benedictina Bd. 5 Baden-Württemberg; Reichsabtei St. Georg in Isny,
hg. v. Reinhardt, R., 1996. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Italien (Halbinsel, Königreich). Der 768
von König Karl dem Großen den Langobarden abgewonnene Teil Italiens, den König
bzw. Kaiser Otto der Große 951/962 wieder an das deutsche Reich zog und in dem
sich seit dem 11. Jahrhundert nach Selbständigkeit strebende Kommunen
entwickelten, zerfiel seit dem hohen Mittelalter in zahlreiche Reichslehen (10
größere Herzogtümer und 250 kleine Lehen). Nach dem Scheitern der Idee eines
einheitlichen Imperiums unter der Herrschaft der Staufer stand I. für drei
Jahrhunderte im Zeichen verhältnismäßig selbständiger Mittelstaaten mit teils
fürstlicher oder quasifürstlicher Spitze (Visconti, Este, Gonzaga), teils
republikanischer Gestaltung (Venedig, Genua, Lucca, Siena), denen der
Kirchenstaat und das Königreich (beider) Sizilien (mit Neapel) im Süden
gegenüberstanden. Als dem Heiligen Römischen Reich angehörige Teile Italiens
galten vor allem: Fürstentum Carrara, Fürstentum Castiglione, Fürstentum
Comacchio, Fürstentum Correggio, Fürstentum Doria, Herzogtum Ferrara, Herzogtum
Finale, Herzogtum Florenz (Toscana), Herzogtum Genua (leugnete
Reichszugehörigkeit wurde aber zu Reichssteuern herangezogen), Herzogtum
Guastalla, Lucca (leugnete die Reichszugehörigkeit, wurde aber zu Reichssteuern
herangezogen), Herzogtum Mailand (Modena-Reggio), Herzogtum Mantua, Herzogtum
Massa, Herzogtum Mirandola, Herzogtum Modena, Herzogtum Monaco, Herzogtum
Montferrat, Neapel, Herzogtum Novellara, Herzogtum Parma, Herzogtum Piacenza,
Savoyen (Savoyen-Piemont, Reichsstand, der nicht mehr zu den Reichstagen erschien,
weil er sich für souverän hielt), Sizilien, Soramo, Herzogtum Spinola,
Toscana/Toskana sowie Venedig. Mit dem Zug Frankreichs gegen die auf die Anjou
gefolgte aragonesische Seitenlinie in Neapel (1494) wurde I., in dem es in der
Neuzeit 137 Bistümer gab, zum Streitobjekt zwischen Frankreich und
Spanien/Habsburg, in dem Spanien/Habsburg die Vorherrschaft gewann. Nach dem
Aussterben der spanischen Habsburger (1700) erhielt nach dem spanischen
Erbfolgestreit (1701-1713/1714) die spanische Linie der französischen Bourbonen
den Süden (Neapel, Sizilien), Österreich den Norden (Mailand). Infolge des
Aussterbens einheimischer Dynastien fielen Toskana und Mantua an Österreich,
Parma-Piacenza dagegen an Frankreich. Die verbleibenden Herzöge von Savoyen-Piemont
gewannen 1713 den Königstitel mit Sizilien, das sie 1720 gegen Sardinien
tauschten (Königreich Sardinien). 1731 bestanden 13 lombardische Reichslehen
(u. a. Mailand, Mantua, Montferrat, Mirandola, Gonzagische Fürstentümer), 19
ligurische Reichslehen (u. a. Gebiete der Doria), 20 bononesische Reichslehen
(u. a. Modena, Ferrara, Gebiete der Spinola und der Doria), 10 toskanische
Reichslehen (u. a. Florenz, Piombino, Soramo, Comacchio) und 11 tirnisanische
Reichslehen (u. a. Fürsten von Massa, Malaspina). Zwischen 1734 und 1737 brach
die Reichsitalienpolitik zusammen (vgl. Calice, Veppo, Avulla, Spigno, Novi,
Gavi, Palladio, Val di Taro, Albano (bzw. Albanum), Pavia, Angleria, Castro,
Malgrate, Siena). Seit 1796 drang wiederum Frankreich in I. ein und errichtete
verschiedene Republiken, die später teils Frankreich eingegliedert wurden
(Doria, Ferrara, Finale, Lucca, Mirandola, Neapel, Novellara, Spinola, Soramo),
teils in französisch beherrschte Königreiche umgewandelt wurden. 1815 wurden
Österreich (Lombardo-Venetien, Toskana, Modena) und die Bourbonen
(Neapel-Sizilien, Lucca, 1847 Parma-Piacenza) wieder nach I. zurückgeführt.
Piemont-Savoyen gewann Genua. Als Folge des erwachenden Nationalgefühls und des
sog. risorgimento kam es 1859 zum sardinisch-piemontesisch-französischen
Feldzug gegen Österreich, das 1859 die Lombardei räumen musste. 1860 wurden
Toskana, Modena, Parma und die Romagna an Sardinien (Sardinien-Piemont,
Piemont) angeschlossen, das seinerseits Savoyen an Frankreich abgeben musste.
Danach wurden die Bourbonen aus Neapel-Sizilien vertrieben. Auch die Marken und
Umbrien wurden Sardinien (Sardinien-Piemont, Piemont) angegliedert. Viktor
Emanuel II. nahm 1861 den Titel eines Königs von I. an. 1866 wurde Venetien
(Österreichs) gewonnen und 1860/1870 der Kirchenstaat bis auf geringe Reste
eingezogen. Am 23. Mai 1915 erklärte I. seinem Verbündeten Österreich-Ungarn
den Krieg und gewann danach Südtirol. S. a. Lombardei.
L.: Aretin, Das alte Reich 2, 92ff.; Punti essenziali toccanti la Commissione
Imperiale in Italia im Akt Plenipotenz 3 des Haus-, Hof- und Staatsarchivs
Wien; Moser, J., Compendium juris publici moderni imperii Romani oder Grundriß
der heutigen Staatsverfassung des Römischen Kayserthums, 1729; Overmann, A.,
Die Besitzungen der Großgräfin Mathilde von Tuscien nebst Regesten ihrer
Urkunden, 1892 (Diss.); Croce, B., Storia dell‘età barocca in Italia, 1929;
Goez, W., Italien im Mittelalter, Bd. 1f. 1942; Pieri, P., Il Rinascimento e la
crisi militare italiana, 1952; Landogna, F., Storia d‘Italia, 1957; Waley, D.,
Die italienischen Stadtstaaten, 1960; Storia d‘Italia, ed. Valeri, N. F., 2. A.
Bd. 1ff. 1965ff.; Kramer H., Geschichte Italiens, Bd. 1f. 1968; Volpe, Storia
d‘Italia, Bd. 1f. 1968ff.; Haverkamp, A., Herrschaftsformen der Frühstaufer in
Reichsitalien, 1970f.; Storia d'Italia, Bd. 1ff. 197ff.; Keller, H.,
Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien (9.-12.
Jahrhundert), 1979; Schumann, R., Geschichte Italiens, 1983; Goez, W.,
Grundzüge der Geschichte Italiens in Mittelalter und Renaissance, 1984;
Fellner, F., Die österreichische Geschichtsforschung über Italien, 1985;
Italien-Ploetz. Italienische Geschichte zum Nachschlagen, bearb. v.
Schwarzkopf, J., 1986; Haverkamp, A., Italien im hohen und späten Mittelalter,
1056-1454, Handbuch der europäischen Geschichte, 2. A. 1987; Lill, R.,
Geschichte Italiens in der Neuzeit, 4. A. 1988; Seidlmayer, M., Geschichte
Italiens, 2. A. 1989; Haverkamp, A., Italien, LexMA 5 1990, 705ff.; Die großen
Familien Italiens, hg. v. Reinhardt, V., 1992; Indice biografico italiano, hg.
v. Nappo, T., Bd. 2ff. 1993; Chielloni, C. u. a., Italien, 3. A. 1995;
Italien-Lexikon, hg. v. Brütting, R., 1995; Die deutsche und italienische
Rechtskultur, hg. v. Mazzacane, A. u. a., 1995; Chittolini, G., Città, comunità
e feudi regali, 1996; Pauler, R., Die deutschen Könige und Italien, 1997;
Jones, P., The Italian city-State, 1997; Reinhardt, V., Geschichte Italiens,
2003; Italy in the Central Middle Ages 1000-1300, hg. v. Abulafia, D., 2004;
Weber, C., Episcopus et princeps- italienische Bischöfe als Fürsten, Grafen und
Barone vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, 2010.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Jülich (Grafschaft, Markgrafschaft,
Herzogtum[, Residenz?]). J. bei Düren ist im Anschluss an die römische
Zivilsiedlung Juliacum an einer wichtigen Straßenkreuzung entstanden. Im 9.
Jahrhundert kam der Ort an das Erzstift Köln. Als dessen Vögte wirkten die
Grafen des schon in fränkischer Zeit J. umgebenden Jülichgaus. Seit dem frühen
11. Jahrhundert erscheinen Grafen mit dem Leitnamen Gerhard, die sich bald nach
J. benannten (1081 comes de Julicho). Sie erwarben am Ende des 12. Jahrhunderts
durch Heirat (1177) die Waldgrafschaft am Nordrand der Eifel und die Grafschaft
Nörvenich. Sie starben 1207 aus und wurden über die Schwester des letzten
Grafen von den in der Nordeifel begüterten Herren von Heimbach (Hengebach)
beerbt, die sich nunmehr nach J. benannten. Sie gewannen die Belehnung mit der
Vogtei über Aachen, die Reichsabtei Kornelimünster und die linksrheinischen
Güter Essens. Zusammen mit Berg, Kleve und Brabant besiegten sie 1288 bei
Worringen den Erzbischof von Köln und brachen die Vorherrschaft des Erzstifts
Köln am Niederrhein. 1304/1307 wurden Teile der Grafschaft Kessel (Kassel) mit
Grevenbroich, Gladbach (Mönchengladbach) und Brüggen gekauft. 1312 kam das Amt
Münstereifel von einer Nebenlinie zurück. 1336 wurden die Grafen von J., die
1346 durch Heirat Ravensberg und 1348 auch Berg, das bis 1423 einer Jülicher
Nebenlinie zugeteilt wurde, sowie 1335 die Vogtei über Aachen gewannen, zu
Markgrafen, 1356 zu Herzögen erhoben. Für kurze Zeit wurde auch Geldern
gewonnen (bis 1423). Weiter erwarben die Herzöge Monschau (1435), Euskirchen
und Heinsberg sowie Geilenkirchen, Millen, Wassenberg und Löwenburg. Residenz
wurde Düsseldorf. 1511 wurden beim Aussterben des Geschlechts im Mannesstamm
die zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählenden Herzogtümer
Jülich-Berg-Ravensberg und Kleve-Mark durch Heirat in Personalunion vereinigt.
1538 konnte Geldern erworben werden, ging aber 1543 wieder verloren. 1614
fielen J. und Berg im jülich-klevischen Erbfolgestreit (1614/1666) an
Pfalz-Neuburg (Wittelsbach). Seit 1777 war J. (mit Berg) durch Pfalz-Sulzbach
in Personalunion mit Bayern vereinigt. Zu dieser Zeit umfasste es 75 bzw. 129
Quadratmeilen mit 400000 Einwohnern und war in 19 bzw. 33 bzw. 44 Ämter
aufgeteilt. Von 1794 bis 1814 war es bei Abfindung Bayerns durch Ansbach (1806)
und Bayreuth (1810) von Frankreich, das es 1801 vertraglich erlangte, besetzt.
1814 wurde seine Aufteilung auf Preußen und die Niederlande vorgesehen. 1815
kam es an Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 321ff.; Wallner 701 WestfälRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Die Territorien
des Reichs 3, 86; Mirbach, W. v., Zur Territorialgeschichte des Herzogtums
Jülich, 1874ff.; Kuhl, J., Geschichte der Stadt Jülich, Bd. 1ff. 1891ff.;
Landtagsakten von Jülich-Berg 1400-1610, hg. v. Below, G. v., Bd. 1f. 1895ff.;
Redlich, O. R., Jülich-Bergische Kirchenpolitik am Ausgang des Mittelalters,
Bd. 1f. 1904ff.; Geschichte des Rheinlandes, hg. v. Aubin, H./Frings, T. u. a.,
Bd. 1f. 1922; Güthling, O., Jülich-Bergische Landesaufnahmen im 18.
Jahrhundert, Düsseldorfer Jb. 1938; Geschichtlicher Handatlas der deutschen
Länder am Rhein, Mittel- und Niederrhein, bearb. v. Nießen, J., 1950; Theunert,
F., Kreis und Stadt Jülich, 1951ff.; Corsten, S., Die Grafen von Jülich unter
den Ottonen und Saliern, Beiträge zur Jülicher Geschichte 45 (1978), 3ff.;
Walz, J., Stände und frühmoderner Staat: Die Landstände von Jülich-Berg im 16.
und 17. Jahrhundert, 1982; Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer
Jülich, Kleve, Berg, 3. A. 1985; Jülich und das Jülicher Land im Bild, hg. v.
Mainz, A. (o. J.); Kraus, T., Jülich, Aachen und das Reich, 1987; Bers, G.,
Studien zur Jülicher Stadtgeschichte, 1989; Herborn, W., Jülich, LexMA 5 1990,
803ff.; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999,
115; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 1, 134, 814 (Jülich und Berg), 1, 2, 286; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 407, 2, 286.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kaiserswerth (Reichsstadt). Ursprünglich auf
einer ihm von Hausmeier Pippin überlassenen Rheininsel (wert) Rinhusen bei
Düsseldorf gründete der angelsächsische Missionar Suitbert 695 ein
Benediktinerkloster. Daneben bestand ein fränkischer Königshof, den Kaiser
Heinrich III. zu einer Pfalz ausbaute. Wahrscheinlich 1181 erhielt der Ort
Stadtrecht und wurde im 13. Jahrhundert Reichsstadt. 1235 verlor er durch
Versanden seine Insellage. Seit Ende des 13. Jahrhunderts war K. mehrfach
verpfändet, seit 1424 an das Erzstift Köln. 1772 kam es nach längerem
Rechtsstreit an den Herzog von Jülich und damit an die Pfalz. Das Stift wurde
1803 aufgelöst. 1806 fiel K. an das Großherzogtum Berg und 1815 an Preußen.
1946 kam es zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Urkundenbuch des Stifts Kaiserswerth, hg. v. Kelleter, H., 1904; Redlich,
O., Die Bedeutung von Stift und Burg Kaiserswerth für Kirche
und Reich, Ann. d. hist. Vereins NdRhein 115 (1929); Heck, K., Geschichte von
Kaiserswerth, 1936; Kaiserswerth, hg. v. Zimmermann, C./Stöcker, H., 2. A.
1981; Struve, T., Kaiserswerth, LexMA 5 1990, 860f.; Grossmann, K., Die
mittelalterliche Gerichtsverfassung und Verwaltungsorganisation in Kaiserswerth
nach dem Stadtrecht aus dem 14. Jahrhundert, 1992; Lorenz, S., Kaiserswerth,
(in) Staufische Pfalzen, 1994, 99; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005,
2, 291. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kärnten (Herzogtum, Bundesland). K. in
einem Alpenbecken an der mittleren Drau war zunächst keltisch (2. Jh. v. Chr.
Noriker [, dann römisch, 15 v. Chr.], 45 n. Chr. röm. Provinz Noricum), etwa ab
590 nach kurzer langobardischer Herrschaft vorwiegend slawisch besiedelt. Das
in der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts errichtete slawische Reich, dessen
Bewohner in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts als Carontani/Carantani
(Kosmograph von Ravenna, Carantana d. h. Zollfeld, zwischen Klagenfurt und
Sankt Veit, zu kelt. caranto, Fels) genannt werden, geriet um 740/750 (743/748)
unter die Herrschaft der gegen die Awaren zu Hilfe gerufenen Bayern. 828 traten
bayerisch-fränkische Grafen an die Stelle der slawischen Fürsten und
verstärkten den bayerischen Einfluss noch. 976 trennte Kaiser Otto II. K. (als
eigenes Herzogtum?), zu dem auch die Steiermark und die Marken Verona, Istrien,
Friaul und Krain gehörten, von Bayern ab. Danach kam es überwiegend an
landfremde Große, von 1077 bis 1122 an die Eppensteiner. Dabei zerfiel das
Herzogtum.Bis etwa 1180 verselbständigten sich die Marken (1035 Karantanische
Mark mit Mürztal und Ennstal, 1040 Krain, Istrien, 1055 Mark an der
Mur/Steiermark, 1077 Friaul). Die aus Rheinfranken stammenden Grafen von
Sponheim (Spanheimer) (1122-1269) nahmen nur eine schwache Stellung ein. 1269 kam
K. nach dem Aussterben der Grafen von Sponheim (Spanheimer) an Böhmen (bis
1276), 1286 an die Grafen von Tirol, 1335 durch Kaiser Ludwig den Bayern an die
Grafen von Habsburg. Sie fügten 1500 die (Vordere) Grafschaft Görz hinzu,
fassten K. mit Steiermark, Krain, Istrien und Triest zur Ländergruppe
Innerösterreich zusammen und setzten in der Neuzeit im Kampf gegen die Stände
ihre Herrschaft durch. 1748 wurden drei Kreisämter eingerichtet. 1759 löste
(Erzherzogin) Maria Theresia die Rechte des Hochstifts Bamberg in K. (Villach
mit Tarvis und Pontafel, Wolfsberg und Bleiburg u. a.) durch Kauf ab. Von 1809
bis 1814 gehörte Oberkärnten (Villacher Kreis) zu den illyrischen Provinzen
Frankreichs, von 1814 bis 1849 (seit 1816/1825 auch der Klagenfurter Kreis) zum
österreichischen Königreich Illyrien. Danach war das Herzogtum K. Kronland
Österreichs. Ohne Abstimmung kamen 1920 das Miestal/Mießtal mit Unterdrauburg
und Seeland an Jugoslawien und das Kanaltal (mit 8350 Bewohnern) mit Tarvis an
Italien. Im Kärntner Becken erklärten sich am 10.10. 1920 59 Prozent der
Bevölkerung für Österreich. Bei der Auflösung Jugoslawiens zwischen 1991 und
1995 fielen die jugoslawischen Teile an Slowenien.
L.: Wolff 29; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, III 22 (1648) F5, III 38 (1789) E4; Lechner,
K., Kärnten, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Ankershofen, Frhr. G.
v./Tangl, K., Handbuch der Geschichte des Herzogtums Kärnten, Bd.1ff. 1842ff.;
Aelschker, E., Geschichte Kärntens, Bd. 1f. 1885; Monumenta historica ducatus
Carinthiae 811-1414, hg. v. Jaksch, A. v./Wiessner, H., Bd. 1ff. 1896ff.; Curs,
O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden, Diss.
phil. Göttingen 1908, 4 (Karintana, Karintriche, Karinthia); Erläuterungen zum
Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, hg. v. d. Ak. d. Wiss.
Abt. 1,4, 2,8 1914ff.; Wutte, M., Kärntner Gerichtsbeschreibungen. Vorarbeit zu
dem historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Archiv f. vaterländ.
Gesch. u. Topographie 20, 21 (1921); Wutte, M./Paschinger, V./Lex, F., Kärntner
Heimatatlas, 1925; Jaksch, A., Geschichte Kärntens bis 1335, Bd. 1f. 1928ff.;
Jaksch, A./Wutte, M., Kärnten, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der
österreichischen Alpenländer, 1914, 1929; Paschinger, V., Landeskunde von
Kärnten 1937; Braumüller, H., Geschichte von Kärnten, 1949; Paschinger, V.,
Kärntner Heimatatlas, Bd.1f. 1951ff.; Maier, A., Kirchengeschichte von Kärnten,
Bd. 1ff. 1951ff.; Fresacher, W./Moro, G. u. a., Kärnten, (in) Erläuterungen zum
historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1956; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 51, 94, III, 23, 25, 31, regnum
Carentanum, Charentariche, Karintriche (, Kärnten, Karantanien); Zopp, F.,
Kärntner Bibliographie, 1961ff.; Moro, G., Zur politischen Stellung
Karantaniens im fränkischen und deutschen Reich, Südostforschungen 22 (1963),
78ff.; Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, 1966; Zöllner, E.,
Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990;
Fräss-Ehrfeld, C., Geschichte Kärntens, Bd. 1 Das Mittelalter, 1984; Neumann,
W., Bausteine zur Geschichte Kärntens, 1985; Bertels, K., Carantania.
Beobachtungen zur politisch-geographischen Terminologie und zur Geschichte des
Landes und seiner Bevölkerung im frühen Mittelalter, Carinthia 177 (1987),
87ff.; Wallas, A., Stände und Staat in Innerösterreich im 18. Jahrhundert,
1988; Dopsch, H., Kärnten, LexMA 5 1990, 1002ff.; Stumfohl, R., Kärntner
Bibliographie (1976-1980), 1989, (1981-1985), 1991; Migglautsch, K./Pust, I.,
Das Kanaltal und seine Geschichte, 1995; Karantanien – Ostarrichi, hg. v.
Moritsch, A., 1997; Kärnten, hg. v. Rumpler, H., 1998; Gleirscher, P.,
Karantanien, 2000; Die Kärntner Volksabstimmung 1920, hg. v. Valentin, H. u.
a., 2002. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kerpen (Herrschaft, Reichsgrafschaft
[Kerpen-Lommersum]). 871 gab König Ludwig der Deutsche K. an der Erft zwischen
Köln und Euskirchen (villa Kerpinna) an das Kloster Prüm. 1122 zerstörte der
Kölner Erzbischof die dortige Reichsburg. 1282 kam die zugehörige Herrschaft an
die Herzöge von Brabant (Bau der Burg K. durch Johann I. von Brabant), 1404 als
Erbschaft an Burgund und von dort über Maria von Burgund (1477) an
Habsburg/Spanien. Um 1587 umfasste sie Kerpen, Mödrath, Langenich sowie die
Gutshöfe Haus und Hof Hahn, Lörsfeld, Dürsfeld, Brüggen bei Mödrath und die
Broichmühle. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie wie Lommersum mehrfach
an die Grafen von Jülich und Nassau sowie den Erzbischof von Köln verpfändet,
bis 1704 aber grundsätzlich vom brabantischen Brüssel aus regiert. 1710 wurde
sie durch König Karl VI. aus der Zugehörigkeit zu Spanien an Pfalz-Neuburg
übertragen, das 1614 Jülich und Berg erlangt hatte. Kurfürst Johann Wilhelm von
der Pfalz bzw. Jülich-Berg überließ die Herrschaften 1710 seinem Minister Graf
Schaesberg. (1712 erhob Kaiser Karl VI. die vereinigten Herrschaften K. und
Lommersum [Kerpen-Lommersum] zu einer Reichsgrafschaft, die 1786 die
Reichsunmittelbarkeit erreichte und am Ende des 18. Jahrhunderts zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum westfälischen
Reichsgrafenkollegium gehörte. 1795 kam sie mit 1,5 Quadratmeilen Gebiet und
3000 Einwohnern zu Frankreich, 1815 zu Preußen und 1946 ihr Gebiet zu
Nordrhein-Westfalen. Die Grafen von Schaesberg erhielten durch § 24 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 hierfür das Amt
Tannheim/Thannheim der Abtei Ochsenhausen.)
L.: (Wolff 367; Zeumer 552ff. II b 63, 29; Wallner 704 WestfälRK 46;)
Festschrift Sankt Martinus in Kerpen, 1953; Der Landkreis Bergheim (Erft), hg.
v. Köhler, H., 1954; Kreis Bergheim, hg. v. Ohm, A./Verbeek, A., Bd. 1 1971;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 303. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchberg (Burggrafen). In der Zeit König
Konrads III. erscheinen auf dem alten Königsgut Kirchberg bei Jena edelfreie
Burggrafen. Sie hatten Güter zwischen Weimar-Apolda und Jena und gründeten 1253
das Kloster Kapellendorf. Seit 1304 verloren sie ihre älteren Güter und mussten
1398 die wettinische Landeshoheit (der Markgrafen von Meißen) anerkennen. Im
14. Jahrhundert gewannen sie durch Heirat Oberkranichfeld und im 15.
Jahrhundert vorübergehend auch Niederkranichfeld (Unterkranichfeld). 1714
erbten die Burggrafen von K. die Grafschaft Hachenburg der Linie
Sayn-Wittgenstein-Sayn. Ihretwegen gehörten die Burggrafen von K. am Ende des
18. Jahrhunderts dem westfälischen Reichsgrafenkollegium des Reichsfürstenrates
des Reichstags an. (1799 kam Hachenburg an Nassau-Weilburg, 1866 an Preußen und
1945 an Hessen.)
L.: Zeumer 554 II b 63, 2; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens im
Mittelalter, 1962. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchen (reichsritterschaftliche Herrschaft). K. zählte zum Kanton Kocher und kam an Zwiefalten und damit über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchensittenbach s. Schlüsselfelder von K. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchentellinsfurt (reichsritterschaftlicher Ort). 1007 gab König Heinrich II. K. bei Tübingen an das Hochstift Bamberg. Von dort kam der durch Aufnahme des Ortsnamens Tälisfurt von anderen Kirchheimnamen unterschiedene Ort an die Grafen von Hohenberg und 1381 an Habsburg bzw. Österreich. K. steuerte zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, bis Württemberg 1769 die Rechte ablöste. Über Württemberg gelangte K. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Imhoff (Im Hoff) von K. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Köln (Erzstift, Kurfürstentum,
Residenz). In K., das 50/38 v. Chr. als oppidum Ubiorum und 50 n. Chr. als
Colonia Claudia Ara Agrippinensium erscheint, ist erstmals 313/314 ein Bischof
(Maternus) bezeugt. Nach der Eroberung Kölns durch die Franken 459 n. Chr. wurde
das Bistum 794/795 zum Erzbistum (Erzbischof Hildebold) erhoben. Ihm gehörten
die Bistümer Utrecht (bis 1559), Lüttich, Münster, Osnabrück, Minden und
(Hamburg-)Bremen (bis 834/843/864) an. 953 übertrug König Otto der Große seinem
Bruder Brun das Erzbistum (mit der Stadt) sowie das Herzogtum Lothringen, von
dem ein schmaler 100 Kilometer langer und 25 Kilometer breiter linksrheinischer
Streifen von Rheinberg bis Rolandseck (Andernach 1167 aus Reichsgut erhalten,
dazu Deutz, Linz, Altenwied, Godesberg) die Grundlage weltlicher Herrschaft des
Erzstifts K. bildete. 1028 erhielt der Erzbischof das Recht der Salbung und
Krönung des deutschen Königs in Aachen, 1031 die Würde des Reichskanzleramtes
in Italien. 1180 erwarb Erzbischof Philipp von Heinsberg, der sich auf
vielleicht 2000 hofrechtlich und dienstrechtlich verpflichtete Ministeriale
stützen konnte, im Zusammenhang mit dem Sturz Heinrichs des Löwen als Lohn für
seine Kaisertreue das Herzogtum Westfalen (und Engern), dessen Mittelpunkt
später die erworbene Grafschaft Arnsberg und dessen Vorort im 15. Jahrhundert
Brilon wurde. Erzbischof Heinrich I. (1225-1238) gewann das Vest Recklinghausen
aus der Erbschaft der dortigen Grafen. Wenig später kamen Güter um Altenahr,
Nürburg und Hardt von Seiten Konrad von Hochstadens hinzu. Im 13. Jahrhundert
wurde der Erzbischof einer der Kurfürsten (Kurköln). 1288 verlor allerdings
Siegfried von Westerburg im limburgischen Erbfolgestreit mit Jülich und Brabant
durch die Niederlage von Worringen die Herrschaft über die Stadt K. Obwohl dann
im 14. Jahrhundert außer der Grafschaft Arnsberg (1368) die Grafschaft
Hülchrath und das Land Linn mit Uerdingen hinzukamen, brachte doch die Soester
Fehde (1444-1449) mit Kleve den weiteren Verlust von Soest und Xanten sowie
tiefgreifende wirtschaftliche Zerrüttung. Die Bemühungen, in der Reformation
das Erzstift in ein protestantisches weltliches Herrschaftsgebiet umzuwandeln,
blieben erfolglos. Seit 1525 wurde Bonn Hauptstadt des Erzstifts (1663
Gymnasium, 1786 Universität). Unter wittelsbachischen Erzbischöfen (1583-1761)
schloss sich das zum kurrheinischen Reichskreis zählende Erzstift der
antihabsburgischen, frankreichfreundlichen Haltung Bayerns an. Am Ende des 18.
Jahrhunderts umfasste das in das südlich von K. gelegene Oberstift, das
nördlich von K. gelegene Unterstift und das Herzogtum Westfalen geteilte
Erzstift 130 Quadratmeilen mit 230000 Einwohnern. 1801 annektierte Frankreich
den linksrheinischen Teil des Erzstifts und schuf hierfür kirchenrechtlich das
Bistum Aachen. Der rechtsrheinische Teil wurde 1803 säkularisiert und an
Wied-Runkel (Altenwied, Neuerburg [Neuenburg]), Nassau-Usingen, Arenberg
(Recklinghausen) und Hessen-Darmstadt (Westfalen) aufgeteilt. 1806 musste
Nassau Teile an das Großherzogtum Berg abgeben, das auch 1810 von Arenberg das
Vest Recklinghausen erhielt. 1814 kam das Gebiet ohne die nassauischen Teile an
Preußen (Provinz Westfalen), 1946 an Nordrhein-Westfalen bzw. Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 84; Zeumer 552 I 3; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C4, III 38
(1789) D2; Wisplinghoff, E./Dahm, H., Die Rheinlande, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 3, 58; Walter, F., Das alte
Erzstift und die Reichsstadt Köln, 1886; Regesten der Erzbischöfe von Köln im
Mittelalter (313-1332), bearb. v. Knipping, R./Kisky, W./Oediger, F., Bd. 1ff.
1901ff.; Fabricius, W., Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der
Rheinprovinzen, Bd. 1 1909; Braubach, M., Kurköln, 1949; Geschichtlicher
Handatlas der deutschen Länder am Rhein, Mittel- und Niederrhein, bearb. v.
Niessen, J., 1950; Droege, G., Verfassung und Wirtschaft in Kurköln unter
Dietrich v. Moers 1414-1436, 1957; Gensicke, H., Landesgeschichte des
Westerwaldes, 2. A. 1987; Handbuch des Erzbistums Köln, hg. v. Erzbischöflichen
Generalvikariat Köln, Bd. 1f. 26. A. 1966; Geschichte des Erzbistums Köln (bis
1189), hg. v. Neuss, W./Oediger, F., Bd. 1 2. A. 1972, Neudruck 1991; Picot,
S., Kurkölnische Territorialpolitik am Rhein unter Friedrich von Saarwerden,
1977; Hegel, E., Das Erzbistum Köln zwischen Barock und Aufklärung (1688-1814),
1979; Janssen, W., Die mensa episcopalis der Kölner Erzbischöfe im
Spätmittelalter, (in) Die Grundherrschaft im späten Mittelalter Bd. 1, hg. v.
Patze, H., 1983; Winterling, A., Der Hof des Kurfürsten von Köln 1688-1794,
1986; Tewes, L., Die Amts- und Pfandpolitik der Erzbischöfe von Köln im
Spätmittelalter, 1987; Die Salier und das Reich, hg. v. Weinfurter, S., 1991 2,
1ff., 267ff.; Seibert, H., Köln, LexMA 5 1991, 1261ff.; Ritzerfeld, U., Das
Kölner Erzstift im 12. Jahrhundert, 1994; Höroldt, U., Studien zur politischen
Stellung des Kölner Domkapitels, 1994; Janssen, W., Das Erzbistum Köln im
späten Mittelalter, 1995ff.; Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, hg. v.
Deeters, J. u. a., Bd. 2ff. 1996ff. ; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Prössler, R., Das
Erzstift Köln, 1997; Bauer, T., Lotharingien als politischer Raum, 1997; Fuhrmann,
H., Das Urkundenwesen der Erzbischöfe von Köln im 13. Jahrhundert, 2000;
Janssen, W., Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter 1191-1515, 2003; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,
300; Weise, W., Der Hof der Kölner Erzbischöfe in der Zeit Kaiser Friedrich
Barbarossas, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 411, 2, 316;
Werres, C., Der Landkreis Köln um 1825, 2007.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Konstanz (Hochstift, Residenz). Nach
Verlegung des Bistums Aventicum von Avenches nach Windisch (Vindonissa) wurde
im alemannisch gewordenen Teil des Bistums vielleicht zwischen 550 und 590 in
K., wo vermutlich nach 300 (Constantius II. [337-361]) ein römisches Kastell
mit dem im 6. Jahrhundert überlieferten Namen Constantia errichtet worden war,
ein Bistum eingerichtet (Bischof Gaudentius †613), das sich bald zum größten
deutschen Bistum entwickelte (Breisgau, Waiblingen, Ulm, Oberstdorf, Bodensee,
Glarus, Brienz, Thun, Aarau, genauer Umfang erst 1275 beschrieben). Es
unterstand zunächst Besançon, seit der Mitte des 8. Jahrhunderts Mainz. Ihm
gelang zwar die Eingliederung der Propstei Öhningen (1155), doch verlor es
schon 1192 die Herrschaft über die Stadt K. Insgesamt glückte ihm im Wettbewerb
mit Habsburg (Österreich) und Wittelsbach (Bayern) nur der Ausbau eines
kleinen, zeitweise stark verschuldeten Hochstifts zu beiden Seiten des
Bodensees (am Ende des 18. Jahrhunderts insgesamt 22 Quadratmeilen mit 50000
Einwohnern). Altes Bischofsgut waren neben Meersburg (1113 Merdesburch, vor dem
12. Jahrhundert an das Hochstift) das in der Gegenwart auf der schweizerischen
Seite liegende Gottlieben sowie Bischofszell und Horn. Dazu kamen zu
verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Händen Gaienhofen, die Herrschaft
Bohlingen, die Obervogtei Güttingen, die Herrschaft Homburg mit Stahringen,
Ittendorf und Ahausen, Klingnau und Zurzach, Markdorf (1354 Kauf), die
Obervogtei Öhningen, die Herrschaft Rosenegg, die Herrschaft Konzenberg in der
östlichen Baar und die Herrschaft Liebburg. Die Reformation führte bald zu
schweren Einbußen der Diözese (Schweiz, Württemberg, Ulm, Esslingen [Eßlingen],
Reutlingen). 1540 gewann K. das Kloster Reichenau. Von 1526 bis 1803 residierte
der zum schwäbischen Reichskreis gehörige Bischof in Meersburg. Im 18.
Jahrhundert zählte er wegen Homburg und Stahringen zum Kanton Hegau des
Ritterkreises Schwaben. 1803 fielen die rechtsrheinischen Gebiete des
Hochstifts an Baden. Das Bistum wurde 1821 zugunsten des neuen Erzbistums
Freiburg im Breisgau aufgelöst.
L.: Wolff 155; Zeumer 552 II a 12; Wallner 686 SchwäbRK 27; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38
(1789) C4; Ruch Anhang 77; Regesta episcoporum Constantiensium, hg. v. d. Bad.
hist. Komm. Bd. 1ff. 1886ff.; Ahlhaus, J., Die Landdekanate des Bistums
Konstanz im Mittelalter, 1929, Neudruck 1961; Isele, E., Die Säkularisation des
Bistums Konstanz, 1933; Fleischhauer, M., Das geistliche Fürstentum Konstanz
beim Übergang an Baden, 1934; Feger, O., Das älteste Urbar des Bistums
Konstanz, 1943; Dann, W., Die Besetzung des Konstanzer Bischofsstuhls von der
Gründung des Bistums bis zur Reformation, Diss. phil. Heidelberg 1950; Tüchle,
H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1 1950; Reinhardt, Die Beziehungen von
Hochstift und Diözese Konstanz zu Habsburg-Österreich in der Neuzeit, 1966;
Burbach, R., Die Reformation in den freien Reichsstädten Lindau und Konstanz,
1983; Die Bischöfe von Konstanz, hg. v. Kuhn, L. u. a., Bd. 1f. 1988; Bischof,
F., Das Ende des Bistums Konstanz. Hochstift und Bistum im Spannungsfeld von
Säkularisation und Suppression, 1989; Maier, K., Das Domkapitel von Konstanz
und seine Wahlkapitulationen, 1990; Zimpel, D., Die Bischöfe von Konstanz im
13. Jahrhundert (1206-1274), 1990; Maurer, H., Konstanz, LexMA 5 1991, 1399ff.;
Degler-Spengler, B., Der schweizerische Teil der ehemaligen Diözese Konstanz,
1994; Derschka, H., Die Ministerialen des Hochstifts Konstanz, 1999; Die
Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206, bearb. v. Maurer,
H., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 548, 1, 2, 306; Bihrer, A., Der Konstanzer Bischofshof
im 14. Jahrhundert, 2005. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kornelimünster (reichsunmittelbare Abtei,
Residenz). K. südlich von Aachen im Indatal wurde 814 von Kaiser Ludwig dem
Frommen für den Reformer Benedikt von Aniane als Benediktinerabtei gegründet.
Diese war Mittelpunkt einer reichsunmittelbaren, zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählenden Herrschaft. Sie stand unter
der Schirmvogtei der Grafen von Jülich. Im sog. Münsterländchen um K. und in
benachbarten Dorfherrschaften hatte sie 1798 knapp 10000 Hektar Grund. 1802
wurde sie mit einem Gebiet von 2,5 Quadratmeilen säkularisiert. 1815 kam K. an
Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 334f.; Zeumer 552 II a 37, 8; Wallner 704 WestfälRK 37; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2;
Nagel, F., Geschichte der Reichsabtei Cornelimünster, 1925; Hugot, L.,
Kornelimünster. Untersuchungen über die baugeschichtliche Entwicklung der
ehemaligen Benediktinerklosterkirche, 1968; Eiflia sacra, 1994, 91; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 671,
1, 2, 309. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kreuznach (Herrschaft). Am Schnittpunkt
alter Verkehrswege zwischen Trier, Metz, Worms, Mainz und Koblenz errichteten
auf älteren Siedlungsspuren die Römer den Ort Cruciniacum an der Nahe. Um 400
wurde K. fränkisch. Um 742 wurde die Kirche St.
Martin an das Hochstift Würzburg gegeben und im 10. Jahrhundert an die
Emichonen verlehnt. Um 1200 hatten sie als deren Teilerben die Grafen von
Veldenz den jüngeren Rheingrafen verliehen. Das Umland gab Kaiser Heinrich III.
1045 dem Hochstift Speyer, das es kurz nach 1105 vermutlich als Lehen an die
Grafen von Sponheim übertrug. Sie gründeten eine neue, das alte Cruciniacum überflügelnde
Siedlung, die bei der Sponheimer Teilung 1223/1233 zur vorderen Grafschaft
Sponheim(-Kreuznach) kam. Nach dem Aussterben der Grafen (1417, 1437) stand K.
mit der Grafschaft bis 1559 unter dreifacher (Pfalz, Baden, Veldenz) und bis
1708 unter doppelter Herrschaft (Pfalz, Baden). 1815 kam es an Preußen, 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 261; Geib, K., Historische Topographie von Kreuznach, 1929, 1939;
Geib, K., Geschichte der Stadt Bad Kreuznach, 1940; Maßmann, G., Die Verfassung
der Stadt Kreuznach unter der französischen Herrschaft von 1796-1814, Diss.
phil. Bonn 1963; Kennzeichen KH, hg. v. Forster, H., 1986; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 326.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lahngau (Gau zwischen Lahn und Fulda,
Logenahe, Loginahi, Logonei, Logonę, Loginahe, Logenehe, Logenahi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 (Oberzeuzheim
und Niederzeuzheim bzw. Zeuzheim, Oberneisen bzw. Oberneizen, Reiskirchen,
Nenterode, Weilburg, Lantswindehusen bzw. Landswindehausen, Kirch-Göns bzw.
Kirchgöns, Rödgen, Camberg, Leidenhofen, Nieder-Ohmen bzw. Niederohmen [nach
Curs Oberlahngau um die Ohm links der Lahn]); Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 587; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I,
7, II, 16, 24, 41, III, 25, 31, IV, 8, V, 2, Loganahi, Loganahgouwe, Lognai,
pagus Loganensis, Logeneher marca, ‚Lahngau‘; Niemeyer, W., Der pagus des
frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 164; Bauer, T., Die mittelalterlichen
Gaue, 2000 (Marzhausen, Herschbach im Unterwesterwald, Hellenhahn, Westernohe,
Seck, Haiger, Nenderoth, Dorndorf, Heuchelheim, Oberzeuzheim, Oberweyer,
Ahlbach, Limburg an der Lahn, Holzheim, Oberneisen, Lahr?, Heckholzhausen,
Villmar, Barmbach, Brechen, Dauborn, Nassau, Hahnstätten, Dörsdorf,
Kettenbach). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Langenschwarz (Reichsritter). Die von und zu
L. zählten im ausgehenden 17. und im 18. Jahrhundert mit L.,
Hechelmannskirchen, Köhlersmoor und Schlotzau zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Über Hessen-Kassel und Preußen (Hessen-Nassau) kamen die
Orte 1945 zu Hessen.
L.: Stieber; Seyler 371; Winkelmann-Holzapfel 155; Riedenauer 125; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 356 (Langenschwarz).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lavant (Bistum). 1226 gründete der
Erzbischof von Salzburg in Sankt Andrä im schon 860 von König Ludwig dem
Deutschen an das Erzstift Salzburg gelangten unteren Lavanttal in Kärnten auf
Eigengut das kleine Eigenbistum L., das in der Reichsmatrikel von 1521 aufgenommen
ist. Seine Ausstattung umfasste 1244 die Pfarren St. Andrä und Lavamünd sowie 5
anschließende Pfarren in der Steiermark. In der Mitte des 15. Jahrhunderts
erhielt der Bischof den Titel Fürstbischof. 1786 kamen an Stelle der
steirischen Pfarren der Kreis Völkermarkt und der Kreis Cilli mit 94 Pfarren an
L. 1857 wurde das Bistum nach Marburg übertragen.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) H5; Kovacic, F., Geschichte der
Lavanter Diözese, Marburg 1928; Maier, A., Kirchengeschichte von Kärnten, Bd.
1ff. 1951ff.; Drexler, H., Beiträge zur Geschichte der Bischöfe von Lavant im
Mittelalter, Diss. Wien 1952; Festschrift 750 Jahre Bistum Lavant (1228-1978),
1978; Dopsch, H., Lavant, LexMA 5 1991, 1770; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 558.
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Lebus (Land, Hochstift, Residenz). Das
Land zu beiden Seiten der unteren Oder bewohnten nach dem Abzug der Germanen in
der Völkerwanderung zunächst die slawischen Leubuzzi. Zwar übertrug Kaiser
Heinrich V. 1110 die spätestens im 9. Jahrhundert errichtete, gerade eroberte
altslawische Burg L. an den Erzbischof von Magdeburg, doch kam das Gebiet
vermutlich bald an Polen, für das Herzog Boleslaw III. wohl 1123/1124 in L. ein
bis 1424 Gnesen unterstelltes, vielleicht von Rotrussland (Güter um Lemberg,
Przemysl und Halitsch) hierher verlegtes Bistum errichtete, 1230 an den Herzog
von Schlesien, um 1250 (1249/1250) durch Eroberung an den Erzbischof von Magdeburg
und die Markgrafen von Brandenburg, die es spätestens 1287 allein erlangten.
1276 wurde der Sitz des Bischofs nach Göritz verlegt (bis 1326), 1373/1376 nach
Fürstenwalde. In der Mitte des 14. Jahrhunderts drückten die Markgrafen von
Brandenburg das in Schlesien, Großpolen und Kleinpolen begüterte Hochstift in
die 1447 anerkannte Landsässigkeit hinab. 1424 wurde das Bistum Magdeburg
unterstellt. 1518 wurde für 45000 Gulden die Herrschaft Storkow gekauft,
1566/1567 vom Administrator des Hochstifts aber wieder an Markgraf Johann von
Küstrin verkauft. Unter Bischof Georg von Blumenthal (1524-1550) wurde die
Reformation eingeführt, 1555/1598 wurde das Hochstift in Brandenburg
säkularisiert und auch das Domkapitel aufgelöst.
L.: Wolff 388; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) H2; Wohlbrück, S.,
Geschichte des ehemaligen Bistums Lebus, Bd. 1ff. 1829ff.; Historischer Atlas
der Provinz Brandenburg. Kirchenkarten 1 und 2, bearb. v. Wentz, G., 1929ff.;
Fischer, G., Das Land Lebus, 1936; Ludat, H., Bistum Lebus, 1942; Ludat, H.,
Das Lebuser Stiftsregister von 1405, 1965; Unverzagt, W., Ausgrabungen in der
Burg von Lebus/Oder, (in) Ausgrabungen und Funde 3 (1956), 7 (1962), 13 (1968),
14 (1969); Bohm, E., Das Land Lebus und seine Vogteien westlich der Oder, JGMODtl
25 (1976), 42ff.; Bohm, E., Lebus, LexMA 5 1991, 1783; Willich, C., Die
Ortsnamen des Landes Lebus, 1994; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 558, 1, 2 325.
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Leiningen (Grafen, Grafschaft,
Fürstentum). Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts (1086 Emich I. Graf im
Wormsgau) sind fränkische Grafen nachgewiesen, die sich möglicherweise von
einem Ahnherren Amicho (780, Emichonen) herleiten lassen und im Wormsgau und
Nahegau begütert waren (Landgerichte auf dem Stahlbühl [Stahlbühel] bei
Frankenthal, auf dem Kaldenberg [Kaltenberg] bei Wachenheim an der Pfrimm und
auf dem Stamp). Ihre Hauptburg (Alt-Leiningen) entstand zwischen 1110 und 1120.
1128 wird Graf Emich II. als erstes gesichertes Mitglied der Grafen von L.
genannt. 1204 erlangten die Grafen die Landvogtei über den Speyergau und die
Vogtei über Kloster Limburg an der Haardt. Als sie 1220 in männlicher Linie
ausstarben, fielen die Güter über die Erbtochter Liutgard (Lukardis) erbweise
an den Schwestersohn des letzten Grafen, an Graf Friedrich von Saarbrücken, der
Namen und Wappen der Grafen von L. annahm und aus den Saarbrücker Gütern die
Herrschaft Hardenburg (Hartenburg) erhielt. Das neue Haus erwarb durch
mütterliche Erbschaft (Mitgift) zu Beginn des 13. Jahrhunderts (1224/1234) die
Reichsgrafschaft Dagsburg in den Vogesen als Lehen des Bischofs von Straßburg,
1242 Ormes und Rixingen (Rickingen, Rikingen, Réchicourt) sowie 1312 das Amt
des Landvogts im Unterelsass und teilte sich 1317/1318 in eine 1467 erloschene
ältere landgräfliche Linie (Leiningen-Dagsburg, friedrichsche Linie mit
Oggersheim, Gräfenstein [Grevenstein), Madenburg [Magdeburg], Dürkheim [zur
Hälfte], Grünstadt [Grünheim], Herxheim [Hornheim], Freinsheim, Sülzen
[Salzen], Tiefenthal, Lautersheim, Asselheim, Ebertsheim, Boßweiler
[Bossweiler], Niefernheim, Dagsburg und Ormes) und eine jüngere Linie
(gottfriedische Linie) Leiningen-Hardenburg (Leiningen-Dagsburg-Hardenburg)
(Herrschaft Hardenburg im Wormsgau, Guttenburg [Gutenburg], Falkenburg,
Guntersblum).-----Der größere Teil der Güter (Altleiningen zur Hälfte,
Neuleiningen zu einem Viertel, Grünstadt, Asselheim, Sausenheim, Obrigheim,
Kirchheim, Tiefenthal, Ebertsheim, Lautersheim, Boßweiler [Bossweiler],
Albsheim, Bissersheim, Hertlingshausen, Wattenheim, Seckenhausen, Wachenheim an
der Pfrimm, Mertesheim [Mertelsheim], Quirnheim) der älteren Hauptlinie, die
1444 von König Friedrich III. die Würde eines Landgrafen im Elsass erlangt
hatte, gelangte 1467/1468 beim Aussterben der Linie über die Schwester
(Margarethe) des letzten Grafen an die verschwägerten Herren von (Runkel-)
Westerburg (und Schaumburg), die sich darauf Grafen zu Leiningen-Westerburg
(und Landgrafen im Elsass) nannten. Sie mussten zur Durchsetzung ihrer Rechte
23 Orte an die Pfalz abtreten. Ein kleinerer Teil der Güter mit Dagsburg fiel
an Emich VII. aus der gottfriedischen Linie, die sich seitdem
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg nannte. Die Grafen von Leiningen-Westerburg
spalteten sich 1695/1705 in die Linien Leiningen-Westerburg-Altleiningen und
Leiningen-Westerburg-Neuleiningen. 1801 gingen alle linksrheinischen Güter an
Frankreich verloren. Leiningen-Westerburg-Altleiningen wurde 1803 mit der Abtei
Ilbenstadt in der Wetterau entschädigt, Leiningen-Westerburg-Neuleiningen mit
der Abtei (Engeltal) Engelthal in der Wetterau. Diese Güter kamen 1806 an die
Großherzogtümer Berg, Hessen-Darmstadt und die Fürstentümer Nassau-Weilburg und
Nassau-Usingen.-----Die jüngere gottfriedische Linie teilte sich 1343 in Linien
zu Leiningen-Rixingen (Rickingen) (Rixingen), das 1506 an Zweibrücken und
später an Leiningen-Westerburg fiel, und Leiningen-Hardenburg. Diese jüngere
Linie Leiningen-Hardenburg erwarb 1466 die Herrschaft Apremont (Aspremont) in
Lothringen, erhielt 1467 erbweise Dagsburg und nannte sich seitdem
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg (Leiningen-Dagsburg). Weiter erlangte sie im
15./16. Jahrhundert Weißenburger Lehen mit Grünstadt, die Herrschaft Pfeffingen
mit Kallstadt und Ungstein sowie das Amt Hassloch. 1560 teilte sie sich in die
zwei Zweige Leiningen-Hardenburg-Dagsburg (Leiningen-Dagsburg-Hardenburg)
(Hardenburg, Hausen, Dürkheim, Kallstadt, Ungstein, Pfeffingen, Herxheim,
Leistadt [Leystadt], Weisenheim [Weißenheim], Bobenheim, Battenberg,
Kleinkarlbach, Erpolzheim u. a.) und Leiningen-Dagsburg-Falkenburg (Falkenburg,
Eischweiler (Thaleischweiler), Einöd (Höheinöd), Herschberg, Werschhausen,
Horstal [Horsel], Mühlhausen [Mülhausen], Reinheim, Heidesheim, Kindenheim, Büdesheim,
Guntersblum). Der ältere Zweig Leiningen-Dagsburg-Hardenburg geriet mit der
Grafschaft Dagsburg 1681 unter die Hoheit Frankreichs, verlegte 1725 die
Residenz von der Hardenburg nach Dürkheim und wurde 1779 (ohne Virilstimme) in
den Reichsfürstenstand erhoben. 1803 erhielt er durch § 20 des
Reichsdeputationshauptschlusses für seine 1801 verlorenen linksrheinischen
Güter (Fürstentum L., Grafschaft Dagsburg, Herrschaft Weyersheim [Weikersheim],
Ansprüche auf Saarwerden, Lahr und Mahlberg, insgesamt 2,5 Quadratmeilen) die
mainzischen Ämter Miltenberg, Buchen, Seligental, Amorbach und Bischofsheim
(Tauberbischofsheim), die würzburgischen Ämter Grünsfeld, Lauda, Hardheim und
Rippberg/Rückberg sowie die pfälzischen Ämter Boxberg und Mosbach und die
Abteien Gerlachsheim (Würzburg) und Amorbach (Mainz), die zu dem neuen
rechtsrheinischen Fürstentum L. mit der Residenz in Amorbach sowie (25
Quadratmeilen bzw.) 1600 Quadratkilometern Fläche und etwa 85000 bis 90000
Einwohnern zusammengefasst wurden. Unter dessen Landeshoheit bekamen die Grafen
von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum die zuvor mainzische Kellerei
Billigheim, die Grafen von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim die zuvor
mainzische Kellerei Neudenau. Das Fürstentum L. fiel 1806 mit den Grafschaften
Leiningen-Billigheim und Leiningen-Neudenau an Baden. Der Zweig
Leiningen-Dagsburg-Heidesheim-Falkenburg blieb gräflich. Er spaltete sich 1657
in die Zweige Dagsburg (bis 1706), Heidesheim (bis 1766) und Guntersblum (bis
1774, Anfall Dagsburgs an Leiningen-Dagsburg-Hardenburg). Davon erwarb
Heidesheim im Erbgang die Herrschaften Broich, Oberstein und Reipoltskirchen
(Reichholdskirchen). Bei seinem Aussterben fielen die Güter 1766 an
Leiningen-Guntersblum, 1774 an Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Beim Aussterben
der Linie Guntersblum Leiningen-Dagsburg-Falkenburgs 1774 kam Dagsburg an
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Die übrigen Güter fielen 1774/1787 an zwei
Nebenlinien (Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum,
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim), die ihre Güter 1801 an Frankreich
verloren. Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum bzw. Leiningen-Guntersblum
und Leiningen-Heidesheim erhielten Sitz und Stimme im wetterauischen
Grafenkollegium. 1810 fielen im Pariser Vertrag die Ämter Amorbach und Miltenberg
von Baden an Hessen-Darmstadt, das sie 1816 zum überwiegenden Teil Bayern
abtrat. 1910 bzw. 1935 starb Leiningen-Dagsburg-Falkenburg mit den Ästen
Leiningen-Neudenau und Leiningen-Billigheim aus.
L.: Wolff 280ff.; Wallner 698 OberrheinRK 35 a, b, 40 a, b; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Lehmann, J., Urkundliche
Geschichte des gräflichen Hauses Leiningen-Hardenburg und -Westerburg in dem
ehemaligen Wormsgau, 1865; Brinckmeier, E., Genealogische Geschichte des Hauses
Leiningen und Leiningen-Westerburg, Bd. 1. 1890ff.; Kind, K., Fürst Karl
Friedrich Wilhelm zu Leiningen als Landesherr 1803-06, Diss. phil. Erlangen
1949 (masch.schr.); Wild, G., Das Fürstentum Leiningen vor und nach der
Mediatisierung, Diss. jur. Mainz 1954; Vocke, R., Die Entwicklung der
herrschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse im Landkreis Miltenberg bis zum
Übergang an Bayern, Diss. phil. Würzburg 1959 (masch.schr.); Kaul, T., Das
Verhältnis der Grafen von Leiningen zum Reich und ihr Versuch einer
Territorienbildung im Speyergau im 13. Jahrhundert, Mitt. d. hist. Vereins
Pfalz 68 (1970); Toussaint, I., Die Grafen von Leiningen, 1982; Zotz, T., Die
Grundherrschaft der Grafen von Leiningen, (in) Die Grundherrschaft im späten
Mittelalter, hg. v. Patze, H., 1983; Toussaint, I., Die Grafschaften Leiningen,
(in) Pfalzatlas Karten 67, 68, Textband 2 1056ff.; Herrmann, H., Leiningen,
LexMA 5 1991, 1860.
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Leiningen-Heidesheim, Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim
(Grafen). In Heidesheim an der Eis nordöstlich von Grünstadt ließen die Grafen
von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg. zwischen 1608 und 1612 ein Schloss
errichten, das Sitz der 1657 entstandenen, nach ihm benannten Linie wurde, die
im Erbgang die J`Herrschaften Broich, Oberstein und Reipoltskirchen gewann. Bei
Aussterben der Linie fielen die Güter 1766 an Leiningen-Guntersblum und 1774 an
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die jüngere
Linie L. gemeinsam mit Leiningen-Guntersblum
(Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum) zu den wetterauischen Grafen der
weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Zusammen mit dem
Fürstentum Leiningen-Hardenburg umfassten die zum oberrheinischen Reichskreis
zählenden Güter 2,5 Quadratmeilen. Durch § 20 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Graf von L. die
zuvor Mainz gehörige Kellerei Neudenau und eine Rente von 3000 Gulden. Die
Grafen wurden 1806 in Baden mediatisiert und erloschen 1910. Heidesheim kam
über Bayern 1946 zu Rheinland-Pfalz (Colgenstein/Heidesheim).
L.: Zeumer 553 II b 60, 19; Wallner 698 OberrheinRK 35 b.
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Lenzburg (Grafen). Von den Grafen des
Aargaus fiel die L. 976 an den Reichsvogt von Zürich, dessen Familie sich
später nach der L. nannte. Sie hatte die Vogtei über Schänis (Schännis),
Beromünster, Zürich, Säckingen und Einsiedeln und die Grafschaft im Zürichgau.
Die 1101 durch Teilung entstandene, 1172 ausgestorbene Linie Baden der Grafen
von L., die von den Staufern die Grafschaften Blenio und Leventina erhalten
hatten, vererbte ihre Güter (Reichsvogtei von Zürich, Grafschaft im Zürichgau)
über die Erbtochter Richenza an die Grafen von Kiburg (Kyburg) die 1173
ausgestorbene Linie L. durch Testament an Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der
Teile der Reichslehen an die Grafen von Habsburg und an seinen Sohn Pfalzgraf
Otto sowie an die Herzöge von Zähringen (Kirchenvogtei in Zürich) gab. Von ihm
kamen die Güter an die Grafen von Habsburg und Kiburg (Kyburg).
L.: Wolff 519; Attenhofer, E., Die Grafen von Lenzburg, Lenzburger
Neujahrsblätter 1943, 5ff.; Kläui, H., Das Aussterben der Grafen von Lenzburg
und die Gründung der Stadt Winterthur, Winterthurer Jb. 1973, 39ff.; Eberl, I.,
Lenzburg, LexMA 5 1991, 1874.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Leutkircher Heide (freie Leute). Leutkirch
an der Eschach bei Wangen wird 848 erstmals erwähnt und war im 8./9.
Jahrhundert Gerichtsort, Pfarrei und fränkischer Stützpunkt. Bei Leutkirch
liegt die L., zu der im 14. Jahrhundert Freie genannt werden, denen zusammen
mit der Stadt Leutkirch die L. gehörte. Am 22. 2. 1330 bestätigte Kaiser Ludwig
der Bayer dem Grafen von Bregenz die bereits früher erfolgte Verpfändung
Leutkirchs. Am 3. 6. 1330 verpfändete er erneut Leutkirch, die freien Leute und
was dazu gehört an die Grafen und schlug am 27. 5. 1333 weiteres Geld auf die
Pfandschaft. 1348 ist ein Landgericht für die Freien bezeugt, das spätestens
seit 1421 mit dem 1358 erstmals genannten Pirschgericht (der oberschwäbischen
Reichslandvogtei) mit den Gerichtsstätten Ravensburg, Wangen, Tettnang und
Lindau verschmolzen war. Am 3. 12. 1364 verpfändete Kaiser Karl IV. an Graf
Ulrich von Helfenstein unter anderem die freien Leute auf der L. Die Grafen von
Helfenstein verpfändeten sie von 1382 bis 1396 an die Stadt Ulm. 1415 zog sie
König Sigmund zur Landvogtei in Oberschwaben und Niederschwaben. Als Wohnorte
von Freien auf L. H. sind nachgewiesen im oberen Amt der Landvogtei Schwaben
Willerazhofen, Ellerazhofen, Lanzenhofen, Grimmelshofen, Nannenbach,
Gebrazhofen, Wolferazhofen, Liezenhofen, Merazhofen, Uttenhofen,
Engelboldshofen, Winterazhofen, Engerazhofen, Toberazhofen, Bettelhofen,
Herlazhofen, Tautenhofen, Weipoldshofen, Heggelbach, Niederhofen, Lauben,
Ottmannshofen, Balterazhofen, Wielazhofen, Adrazhofen, Wuchzenhofen,
Luttolsberg, Allmishofen, Haselburg und Urlau, außerhalb des oberen Amtes in
Laidratz (Laidraz), Matzen, Gottrazhofen, Baldenhofen, Enkenhofen,
Gumpeltshofen, Sommersbach, Schwanden, Aigeltshofen, Beuren, Hedrazhofen,
Maggmannshofen, Haid und Reichenhofen(, während etwa Nachweise für Grünenbach,
Kesselbrunn, Eisenbrechtshofen, Sonthofen, Enzlesmühle oder Sackmühle fehlen).
1802 wurden sie von Bayern in Besitz genommen und Bayern am 25. 2. 1803
zugeteilt. 1810 wurde das Land mit der Reichsstadt Leutkirch an Württemberg
abgetreten und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44, 222, 505; Hugo 453; Roth, R., Geschichte der ehemaligen
Reichsstadt Leutkirch, Bd. 1f. 1873ff.; Gut, M., Das ehemalige kaiserliche
Landgericht auf der Leutkircher Heide und in der Pirs, Diss. jur. Tübingen
1909; De Kegel-Schorer, C., Die Freien auf Leutkircher Heide, 2007.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lich (Stadt). An einer wichtigen
Wegkreuzung einer seit langem besiedelten Landschaft erbauten vor 778
iroschottische Wandermissionare eine Kirche. Im
11. und frühen 12. Jahrhundert kam der zugehörige Ort L. an die Herren von
Altenburg/Arnsburg (um 1160 Cuno de Liche), dann an die Hagen/Münzenberg. 1300
gab König Albrecht dem Ort das Recht der Reichsstädte. Innerhalb der Grafschaft
Solms fiel L. mit Hohensolms und Laubach sowie 1478 Niederweisel
(Nieder-Weisel) an die jüngere Linie Solms-Lich, die 1792 in den
Reichsfürstenstand erhoben und 1806 in Hessen-Darmstadt mediatisiert wurde.
Damit kam L. 1945 zu Hessen. S. Solms-Lich, Solms-Lich-Hohensolms.
L.: Wolff 274; Licher Heimatbuch, 1952; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 343. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lichtenberg (Fürstentum). (Die Burg L.
[Lichtenburg] bei Birkenfeld erscheint 1214 als Gut der Grafen von Veldenz.
1444 wurde sie vom Herzog von Pfalz-Zweibrücken geerbt.) Am 9. Juni 1815 wies
der Wiener Kongress dem Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld als Entschädigung
für die bei dem Krieg gegen Frankreich geleisteten Dienste ein Gebiet von 20000
Seelen zu, das einstweilen von Preußen verwaltet werden sollte. Durch Vertrag vom
3./20. 11. 1815 übernahm es Preußen, Sachsen-Coburg aus seinem linksrheinischen
Erwerbungen zu entschädigen. Der Herzog erreichte in Verhandlungen eine
Erhöhung der Seelenzahl auf 25000. Am 9. 9. 1816 gab Preußen ein ursprünglich
für den Herzog von Oldenburg vorgesehenes Gebiet um Sankt Wendel, Baumholder
und Grumbach (ohne die der bayerischen Rheinpfalz zufallenden Orte Saal,
Niederkirchen, Bubach, Marth, Hoof und Osterbrücken aus dem Kanton Sankt
Wendel) an den Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld (Sachsen-Coburg), das seit
(24. 2. bzw.) 6. 3. 1819 Fürstentum L. hieß. Es wurde wegen innerer Unruhen am
31. 5. 1834 für letztlich 2,1 Millionen Taler in preußischen
Staatsschuldscheinen wieder an Preußen (Rheinprovinz) verkauft (Kreis Sankt
Wendel). Der südliche Teil gehörte seit 1919 bzw. 1945/1946 zum Saargebiet
(1957 Saarland), der Rest blieb bei Preußen und gelangte 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Haarbeck, W., Burg Lichtenburg, 1927, neu hg. 1964; Fischer, W., Das
vormals sachsen-coburgische Fürstentum Lichtenberg, Heimatkalender des Kreises
Birkenfeld 1956; Düwell, K., Sachsen-Coburg-Gotha linksrheinisch, FS Gerlich,
A., 1995, 335; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in)
Engagierte Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Linz (an der Donau) (Bistum, Residenz
des Erzherzogs von Österreich). 1783/1785 wurde innerhalb der Kirchenprovinz
Wien für Oberösterreich in dem nach einer keltisch-römischen Siedlung (Lentia)
und einer um 800 erwähnten Burg und Kirche
(Linze) in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter den babenbergischen
Herzögen von Österreich zur Stadt entwickelten L. das Bistum L. eingerichtet.
L.: Ferihumer, H., Die kirchliche Gliederung des Landes ob der Enns im Zeitalter
Kaiser Josephs II., 1952; Ruhsam, O., Historische Bibliographie der Stadt Linz,
1989; Mayrhofer, F./Katzinger, W., Geschichte der Stadt Linz, 1990; Marckhgott,
G., Linz, LexMA 5 1991, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 338.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lommersum (Herrschaft[, Reichsgrafschaft
Kerpen-Lommersum]). L. an der Erft zwischen Köln und Euskirchen wird 1047
erstmals erwähnt (Lomundesheim) und dürfte ursprünglich Königsgut gewesen sein.
In der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts fiel es als Mittelpunkt einer Herrschaft
an das Erzstift Köln, das diese 1288/1289 an die Herzöge von Brabant verlor.
1404 kam sie an Burgund, 1477 an Habsburg/Spanien. Um 1587 umfasste sie
Lommersum, Derkum, Bodenheim und Hausweiler sowie die Gutshöfe Schneppenheim,
Diefenthal (Dieffental) und Ottenheim. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wurde
sie wie Kerpen mehrfach an die Grafen von Jülich und Nassau sowie an den
Erzbischof von Köln verpfändet. 1710 wurde sie durch König Karl VI. von Spanien
an Pfalz-Neuburg übertragen, das 1614 Jülich und Berg erlangt hatte. Kurfürst
Johann Wilhelm von der Pfalz bzw. Jülich-Berg überließ die Herrschaften 1710
seinem Minister Graf Schaesberg. 1712 erhob Kaiser Karl VI. die vereinigten
Herrschaften Kerpen und L. zu einer Reichsgrafschaft (Kerpen-Lommersum), die
zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörte. 1795 kam sie zu
Frankreich, 1815 zu Preußen, 1946 zu Nordrhein-Westfalen. S. Kerpen, Kerpen-Lommersum.
L.: Wolff 367; Zeumer 552ff. II b 63, 29.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lorsch (Reichsabtei, Residenz der
Erzbischöfe von Mainz). Nach einer Schenkung eines Hofgutes durch die
Rupertiner (Williswind, Cancor) an Bischof Chrodegang von Metz um 764 (762/763)
wurde in Altenmünster mit Hilfe von Mönchen aus Gorze ein Kloster gegründet,
das der erste Abt 772 König Karl dem Großen unterstellte (Reichsabtei). Seit
774 war dieses Kloster in L. (Lauresham) an der Weschnitz und wurde von Karl
dem Großen besonders begünstigt. Es erhielt 773 die Mark Heppenheim im
südwestlichen Odenwald. Durch weitere Gaben erlangte es Güter von den
Niederlanden (bei Utrecht) bis zur Schweiz (bei Basel). 981 stellte es für das
Reichsaufgebot 50 Panzerreiter und damit 10 mehr als das Bistum Worms und die
Hälfte des Erzbistums Mainz. Sein Herrschaftsgebiet lag in der Rheinebene und
im Odenwald, wo es von Heinrich II. den Wildbann erhalten hatte. 1170/1175
begann es mit der genauen Verzeichnung seiner Güter im Codex Laureshamensis,
nachdem es 1147 Oppenheim, Wieblingen und Giengen an König Konrad hatte
überlassen müssen. Weitere Güter entfremdeten die Pfalzgrafen bei Rhein aus dem
Hause Wittelsbach als Klostervögte. 1232 übertrug Kaiser Friedrich II. das
Kloster dem Erzbischof von Mainz. 1463 wurde L. von Mainz an die Pfalz
verpfändet und 1555 aufgehoben. Die ehemalige Klosterbibliothek, die eine der
größten mittelalterlichen Bibliotheken überhaupt gewesen sein dürfte, kam nach
Heidelberg und wurde 1623 mit der Heidelberger Bibliothek von Tilly dem Papst
geschenkt. 1621 brannten die Gebäude fast vollständig nieder (erhalten blieb
vor allem die karolingische Torhalle). 1623 kam L. von der Pfalz an das
Erzstift Mainz zurück, 1803 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Hülsen, F., Die Besitzungen des Klosters Lorsch in der Karolingerzeit,
1913, Neudruck 1965; Glöckner, K., Codex Laureshamensis, Bd. 1ff. 1929ff.,
Neudruck 1968; Minst, K. S., Das Königskloster zu Lorsch, 1949; Selzer, W., Das
karolingische Reichskloster Lorsch, 1955; Die Reichsabtei Lorsch. Festschrift
zum Gedenken an ihre Stiftung 764, 1964, 1973; Laurissa jubilans. Festschrift
zur 1200-Jahrfeier von Lorsch, hg. v. Selzer, W., 1964; Wehlt, H., Reichsabtei
und König. Dargestellt am Beispiel der Abtei Lorsch mit Ausblicken auf
Hersfeld, Stablo und Fulda, 1970; Beiträge zur Geschichte des Klosters Lorsch,
2. A. 1980; Bischoff, B., Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften,
1989; Seibert, H., Libertas und Reichsabtei, (in) Die Salier und das Reich, Bd.
2 1991, 503ff.; Seibert, H., Lorsch, LexMA 5 1991, 2117; Häse, A.,
Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, 2002; Felten, F., Das
Kloster Lorsch in der Karolingerzeit, Archiv f. mittelrhein. KirchenG 55 (2003),
9; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 673, 1, 2, 345; Freudenberg, S., Trado et dono. Die
frühmittelalterliche private Grundherrschaft in Franken, 2013.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Löwenstein-Wertheim (Fürsten, Fürstentum,
Reichsritter). Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz hinterließ aus einer
morganatischen Ehe mit der Augsburger Patriziertochter Klara Tott (Dettin)
einen zur Versorgung mit der Herrschaft Scharfeneck ausgestatteten Sohn Ludwig,
dem sein Vetter Kurfürst Philipp die für einen natürlichen Sohn König Rudolfs
von Habsburg gebildete, 1287 mit dem Titel der erloschenen Grafen von
Löwenstein begabte, um die an der Sulm bei Heilbronn gelegene Burg Löwenstein liegende,
1441 von der Pfalz gekaufte reichsständische Grafschaft Löwenstein 1448
verlieh. 1494 wurde Ludwig in den Reichsgrafenstand erhoben. 1510 musste als
Folge des bayerischen Erbfolgekriegs die Lehnsherrschaft Württembergs anerkannt
werden. Ludwigs Enkel Ludwig III. erlangte durch Heirat einer Gräfin von
Stolberg die Grafschaft Wertheim mit den Herrschaften Rochefort, Montaigu
(Montaigne), Herbeumont (Herbemont), Chassepierre und Breuberg (alleinige
Inhaberschaft 1598) und nahm um 1600 den Namen Graf von L. an. 1604 wurde die
Grafschaft Virneburg erworben. 1607 gingen die wertheimischen Lehen von
Würzburg an das Hochstift verloren. Ludwigs III. Söhne gründeten 1611 die
Linien Löwenstein-Wertheim-Virneburg und Löwenstein-Wertheim-Rochefort, wobei
1648 der Kondominat der Stammgrafschaft Wertheim festgelegt wurde. Im 18.
Jahrhundert erwarb Löwenstein-Wertheim-Virneburg Anteile an der Grafschaft
Limpurg. (Löwenstein-Wertheim-Rochefort kaufte 1730 von Hatzfeld die
reichsritterschaftliche, zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
steuernde Herrschaft Rosenberg, mit der es noch 1805 zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken zählte.) Die ältere evangelische Linie (Grafen von
Löwenstein-Wertheim-Virneburg) erhielt 1803 als Entschädigung für den Verlust der
in der Eifel gelegenen Grafschaft Virneburg (1801) von Würzburg das Amt
Freudenberg, die Kartause Grünau, das Kloster Triefenstein und die Dörfer
Mondfeld (Montfeld), Rauenberg, Wessental und Trennfeld, nannte sich seitdem
Löwenstein-Wertheim-Freudenberg mit Residenz in Kreuzwertheim und wurde 1812
gefürstet. Die jüngere, seit 1621 katholische, 1711 in den Reichsfürstenstand
erhobene Linie (1713 Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat) bekam für ihre
linksrheinischen Güter (Rochefort, Chassepierre, Herbeumont [Herbemont),
Agimont [Agimbat), Neufchâteau (Neufchateau) und Cugnon in den Ardennen,
Scharfeneck und Grafschaft Püttlingen) das Amt Rothenfels, von Mainz die Dörfer
Wörth und Trennfurt, von Würzburg die Ämter Rothenfels und Homburg sowie die
Abteien Bronnbach, Neustadt und Holzkirchen (Löwenstein-Wertheim-Rosenberg).
Beide Linien wurden 1806 mediatisiert. Die noch vorhandenen Güter wurden erst
unter Bayern, dann die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt und schließlich
unter Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt aufgeteilt. Die
Restitutionsbemühungen blieben erfolglos. Bestehende Vorrechte wurden 1848 und
1919 beseitigt.
L.: Stetten 39; Riedenauer 125; Kienitz, O., Die Löwenstein-Wertheimschen
Territorien und ihre Entwicklung, Jb. d. hist. Ver. Alt-Wertheim, 1919;
Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken II, 2 1955;Hutt, C., Maximilian
Carl Graf zu Löwenberg-Wertheim-Rosenberg und der fränkische Kreis, Diss. phil.
Würzburg 1969; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000; Gläser, S., Die Mediatisierung
der Grafschaft Wertheim, 2006 (mit Übersichtskarte).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Löwenstein-Wertheim-Rochefort (Grafen, Fürsten). Die 1611
durch Teilung entstandene, seit 1621 katholische Linie der Grafen von Löwenstein-Wertheim
hatte um 1790 das 1490 erworbene, seit 1504 unter Landeshoheit Württembergs
stehende Amt Abstatt der Grafschaft Löwenstein, einen 1581 erworbenen Anteil an
der Grafschaft Wertheim, die 1728/1730 von dem Fürsten Hatzfeld gekaufte
Herrschaft Rosenberg, die Herrschaft Breuberg und damit das Amt Kleinheubach
inne. Um 1790 zählte sie mit Brehmen, Habitzheim, Rosenberg, Bofsheim,
Bronnacker, Neidelsbach, Altenbuch, Hirschlanden und Hohenstadt zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken sowie mit Gau-Köngernheim (Gauköngernheim)
(Bösköngernheim) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Altenbuch
fiel 1808 an Aschaffenburg, Rosenberg, Bofsheim, Brehmen, Hohenstadt und
Neidelsbach kamen an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. 1711
wurden die Grafen von L. zu Reichsfürsten erhoben. 1713 erhielt die Linie Sitz
und Stimme auf der schwäbischen Reichsgrafenbank. Nach dem
Reichsdeputationshauptschluss waren Sitz und Stimme für Löwenstein-Wertheim im
Reichsfürstenrat vorgesehen. 1803 erhielt L. als Entschädigung für die
linksrheinischen Güter (Rochefort, Chassepierre, Herbeumont, Agimont,
Neufchateau und Cugnon in den Ardennen, Scharfeneck und Grafschaft Püttlingen)
von Mainz die Ämter Wörth und Trennfurt und von Würzburg die Ämter Rothenfels
und Homburg sowie die Abteien Bronnbach, Neustadt und Holzkirchen
(Löwenstein-Wertheim-Rosenberg).
L.: Winkelmann-Holzapfel 156; Stetten 186, 188; Stockert, H., Adel im Übergang,
2000. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lübeck (Hochstift, Fürstentum). 1160
(Domweihe 1163) wurde durch Herzog Heinrich den Löwen das 948 in Oldenburg im
östlichen Holstein, dem Starigard der slawischen Wagrier, gegründete, zum
Erzbistum Bremen-Hamburg gehörige, im 11. Jahrhundert wie im 12. Jahrhundert
(1149) erneuerte Bistum in das von Heinrich dem Löwen 1158 übernommene L.
verlegt. Um 1185 erlangte das Bistum die Reichsunmittelbarkeit. Als Hochstift
umfasste es nur die Ämter Eutin (1156 an Oldenburg/Lübeck gelangt) und
Schwartau sowie 46 Domkapitelgüter. Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts verlegte
der Bischof seinen Sitz nach Eutin (um 1350). 1530/1535 wurde die Reformation
eingeführt. Seit 1555 regierten protestantische Administratoren (Fürstbischöfe,
seit 1586 aus dem Hause Holstein-Gottorp [Gottorf]), die 1774 zu Herzögen und
1815 zu Großherzögen ernannt wurden. Residenz war zwischen 1689 und 1773 Eutin.
1773 erhielt Bischof Friedrich August von Holstein-Gottorp (Gottorf) durch
Vertrag die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst. 1803 wurde das 9,5
Quadratmeilen umfassende Gebiet des Hochstiftes mit 22000 Einwohnern
säkularisiert und als weltliches Erbfürstentum (Fürstentum L. mit Hauptstadt
Eutin) mit Oldenburg verbunden. Von 1810 bis 1814 gehörte es zu Frankreich.
Seit 1919 war Eutin Hauptstadt des oldenburgischen Landesteils L., der 1937 an
Preußen (Schleswig-Holstein) kam.
L.: Wolff 451f.; Zeumer 552 II a 25 ; Wallner 707 NiedersächsRK 16; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F1, III 22 (1648) E1; Die Territorien des
Reichs 6, 114; Bauer 1, 295; Illigens, E., Geschichte der lübeckischen Kirche von 1530-1896, 1896; Kollmann, P., Statistische
Beschreibung des Fürstentums Lübeck, 1901; Schubert, H. v., Kirchengeschichte
Schleswig-Holsteins, Bd. 1 1907; Schwentner, B., Die Rechtslage der katholischen
Kirche in den Hansestädten, 1931; Jordan, K.,
Die Bistumsgründungen Heinrichs des Löwen, 1933; Suhr, W., Die Lübecker Kirche im Mittelalter, 1938; Dieck, A., Die Errichtung
der Slawenbistümer unter Otto dem Großen, Diss. phil. Heidelberg 1944 (masch.schr.);
Urkundenbuch des Bistums Lübeck, hg. v. Leverkus, W., Bd. 1 1956; Friederici,
A., Das Lübecker Domkapitel im Mittelalter, Diss. phil. Kiel 1957; Peters, G.,
Geschichte von Eutin, 2. A. 1971; Radtke, W., Die Herrschaft des Bischofs von
Lübeck, 1968; Ende, B. am, Studien zur Verfassungsgeschichte Lübecks im 12. und
13. Jahrhundert, 1975; Wülfing, J., Grundherrschaft und städtische Wirtschaft
am Beispiel Lübecks, (in) Die Grundherrschaft im späten Mittelalter, hg. v.
Patze, H., 1983; Gabriel, I./Kempke, T./Prummel, W. u. a., Starigard/Oldenburg.
Hauptburg der Slawen in Wagrien, Bd. 1ff. 1984ff.; Friederici, A., Das Lübecker
Domkapitel im Mittelalter, 1988; Starigard/Oldenburg. Ein slawischer
Herrschersitz des frühen Mittelalters in Ostholstein, hg. v. Müller-Wille, M.,
1991; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 558; Prange, W., Bischof und Domkapitel zu Lübeck, 2014
(Aufsatzsammlung).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lüdinghausen (Herren). In L. an der Stever im
südlichen Münsterland entstand um eine der Abtei Werden gehörende Kirche eine Siedlung, die 974 Marktrecht und Münzrecht
erhielt. Die Herren von L. verliehen ihm zwischen 1225 und 1308 Stadtrecht.
1443 fiel L. an das Hochstift Münster, das Stadt und Amt 1499 dem Domkapitel
verkaufte. 1802 kam L. an Preußen, 1808 an Berg, 1815 wieder an Preußen und
1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 312; Schwieters, J., Geschichtliche Nachrichten über den westlichen
Teil des Kreises Lüdinghausen, 1891; Hömberg, W., Lüdinghausen. Seine
Vergangenheit und Gegenwart, 1954; Landkreis Lüdinghausen, hg. v. d.
Kreisverwaltung Lüdinghausen, 1954; Schnieder, S., Lüdinghausen, 1958.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Maastricht (Reichsstadt). M. an der Maas
geht auf das römische Traiectum (Überfahrt) ad Mosam zurück. Seine nach dem
ersten, in M. 384 verstorbenen Bischof von Tongern benannte Servatiuskirche
stammt aus dem sechsten Jahrhundert. Bis zur Verlegung nach Lüttich im frühen
8. Jahrhundert war M. Sitz des Bischofs von Tongern. Im Vertrag von Meersen
(Meerssen) wird 870 ein besonderer districtus Trectis erwähnt. Das 889 dem
Erzstift Trier gegebene Stift nahm Kaiser Otto I. 966 wieder an das Reich zurück.
1174 verpfändete Kaiser Friedrich I. Barbarossa das dortige Reichsgut an den
Bischof von Lüttich. Später (1284 festgelegt) stand M. unter der gemeinsamen
Herrschaft der Bischöfe von Lüttich und der Herzöge von Brabant, die bis zum
Ende des 18. Jahrhunderts beansprucht wurde. 1632 fiel M. durch Eroberung an
die Niederlande, innerhalb deren es Hauptstadt der Provinz Limburg wurde.
L.: Wolff 54; Landwehr, G., Die Verpfändung der deutschen Reichsstädte im
Mittelalter, 1967; Deeters, J., Servatiusstift und Stadt Maastricht, 1970;
Ubachs, P., Twe heren, twee confessies. De verhouding van Staat en Kerk te
Maastricht, 1975; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 189;
Deeters, J., Maastricht, LexMA 6 1992, 53; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 379. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Magdeburg (Erzstift, Herzogtum, Residenz).
An einem Übergang wichtiger Straßen über die Elbe (Brücke um 1260 nachweisbar)
wird 805 erstmals M. (slaw. Medeburu, Honigheide?, oder zu as. magath und as.
burg) als Burg und Handelsplatz genannt. Nach einer Zerstörung am Beginn des
10. Jahrhunderts wurde M., das 929 im Heiratsgut der Gemahlin Ottos des Großen
erscheint, um 936 durch König Otto den Großen erneuert (937 Königshof, 942 Pfalz
bezeugt). 937 stiftete er das 968 in ein Domstift umgewandelte Moritzkloster,
965 verlieh er das Marktrecht und 968 gründete er das ungewöhnlich kleine
Erzbistum M. (erster Bischof Abt Adalbert von Weißenburg) als kirchliches
Zentrum für die Gebiete östlich der Elbe, zu dem die Bistümer Brandenburg,
Havelberg, Meißen (bis 1399), Merseburg, Posen (bis etwa 1000),
Zeitz(-Naumburg) und Lebus (ab 1420) gehörten. Mit der Einrichtung des
Erzbistums Gnesen im Jahre 1000 wurden die Ausdehnungsmöglichkeiten nach Osten
beseitigt. Unter erzbischöflicher Herrschaft blühte der Ort als wichtiger
Osthandelsplatz rasch auf. 1128 kaufte das Erzstift die Grafschaft
Alsleben/Saale. Unter Erzbischof Wichmann (1152-1192) wurde 1166 die
Reichsabtei Nienburg und durch Kauf das Gut der Pfalzgrafen von Sommerschenburg
(1179) erworben und wurde 1188 Magdeburgs besonderes Recht aufgezeichnet, das
später auf zahlreiche Ostsiedlungen übertragen wurde, für die M. meist auch die
Funktion als Oberhof übernahm. Schon im 12. Jahrhundert begann eine gewisse
Lösung der Stadt vom Stadtherrn (seit ca. 1240 Rat, 1294 faktischer Erwerb des
Schultheißenamtes, jedoch 1331 Huldigungspflicht), die aber nie zur
Reichsstandschaft des um 1400 etwa 30000 Einwohner zählenden Ortes führte. Die
Einführung der Reformation (1524) vertiefte den Gegensatz zwischen Stadt und
Erzbischof, der seine Residenz 1503 nach Halle (bis 1714) verlegt hatte. Am 10.
5. 1631 verbrannte die Stadt bei der Eroberung durch Tilly fast vollständig. Im
schon 1545 beginnenden Kampf um das Erzstift, dessen Herrschaft die Magdeburger
Börde, die Länder Jerichow (zwischen Elbe und Havel bis zum Plauer See) und
Jüterbog sowie die Gegend von Halle umfasste, wurde 1635 die Überlassung
Magdeburgs an Prinz August von Sachsen erreicht, dann aber 1648 der Übergang
Magdeburgs an Brandenburg/Preußen bestimmt, das sich nach dem Tod des letzten
Administrators 1680 gegen Sachsen (Kursachsen) durchsetzte, das als Abfindung
die Ämter Querfurt, Jüterbog, Dahme und Burg erhielt, das letztere aber 1687 an
Brandenburg veräußerte. In Brandenburg war das Erzstift Herzogtum und zählte
zum niedersächsischen Reichskreis. 1807 kam M. mit (1773) 5400
Quadratkilometern (91 Quadratmeilen) und 29 Städten zum Königreich Westphalen
und wurde Sitz des Elbdepartements. 1814 fiel es an Preußen zurück. 1815 wurde
M. Hauptstadt der Provinz Sachsen Preußens und Sitz des Regierungspräsidenten
des Regierungsbezirks M. Seit 1. 7. 1945 gehörte M., das 1945 stark zerstört
und im April 1945 von amerikanischen Truppen eingenommen wurde, zur
sowjetischen Besatzungszone bzw. seit 1949 zur Deutschen Demokratischen
Republik. Seit 1952 war es Hauptstadt eines der Bezirke der Deutschen
Demokratischen Republik, der 1990 wieder im Land Sachsen-Anhalt aufging. Das
Bistum M. wurde 1992/1994 Suffragan von Paderborn.
L.: Wolff 427f.; Zeumer 553 II b 2; Wallner 706 NiedersächsRK 4; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) D1;
Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 68; Regesta archiepiscopatus
Magdeburgensis, Bd. 1ff. 1876ff.; Opel, J., Die Vereinigung des Herzogtums
Magdeburg mit Kurbrandenburg, 1880; Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, hg. v.
Hertel, G., Bd. 1ff. 1892ff.; Wolter, F., Geschichte der Stadt Magdeburg, 1902;
Kehr, P., Das Erzbistum Magdeburg und die erste Organisation der christlichen Kirche in Polen, 1920; Brackmann, A., Magdeburg als
Hauptstadt des deutschen Ostens, 1931; Bauermann, J., Umfang und Einteilung der
Erzdiözese Magdeburg, Zs. d. Vereins f. Kirchengesch. der Provinz Sachsen 29
(1933); Urkundenbuch des Erzstifts Magdeburg, Bd. 1 (937-1192), hg. v. Israel,
F./Möllenberg, W., 1937; Wiebeck, G., Zur Methodik des Kartenvergleichs, 1938,
Mitt. d. Reichsamts f. Landesaufnahme, Sonderheft 16; Rörig, F., Magdeburgs
Entstehung und die ältere Handelsgeschichte, 1952; Schwineköper, B., Die
Anfänge Magdeburgs, (in) Vorträge und Forschungen 4 (1958), 389ff.;
Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens im Mittelalter, Bd. 1f. 1962;
Fischer, E., Magdeburg zwischen Spätabsolutismus und Bürgerlicher Revolution,
Diss. Halle-Wittenberg 1966; Claude, D., Geschichte des Erzbistums Magdeburg
bis in das 12. Jahrhundert, Bd. 1 1972ff.; Geschichte der Stadt Magdeburg, hg.
v. Asmus, H., 1975; Schrader, F., Ringen, Untergang und Überleben der
katholischen Klöster in den Hochstiften Magdeburg und Halberstadt von der
Reformation bis zum Westfälischen Frieden, 1977; Ebel, F., Magdeburger Recht,
Bd. 1f. 1983ff.; Schrader, F., Stadt, Kloster und Seelsorge, 1988; Kintzinger,
M., Magdeburg, LexMA 6 1992, 71; Burg – Burgstadt – Stadt, 1994; Repertorium
der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2
1998; Beumann, H., Theutonum nova metropolis, 2000; Asmus, H./Wille, M., 1200
Jahre Magdeburg, 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 479, 1, 2, 355.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mainz (Erzstift, Kurfürstentum,
Residenz). M. am verkehrsgünstig gelegenen Einfluss des Mains in den Rhein geht
auf eine keltische, vielleicht nach dem Gott Mogon(tius) benannte Siedlung
zurück, der um 15 (18–13) v. Chr. die Errichtung eines römischen Militärlagers
folgte, das 44 n. Chr. als Mogontiacum erstmals bezeugt ist. Infolge seiner
günstigen Lage entwickelte es sich als Handelsplatz so gut, dass es im 3.
Jahrhundert ummauert, um 297 v. Chr. civitas genannt und dann zum Vorort der
neugebildeten Provinz Germania prima gemacht wurde. Seit 346 (gesichert seit etwa
540/550, Bischof Sidonius) sind Bischöfe von M. erwähnt. Seit dem Ende des 5.
Jahrhunderts (um 500) war der in der Völkerwanderung stark zerstörte Ort
fränkisch. 746/747-754 hatte Bonifatius als Erzbischof das Bistum, dem er die
Bistümer Büraburg und Erfurt eingliederte, inne. 780/781 oder 782 wurde das
Bistum endgültig zum Erzbistum erhoben. Dieses Erzbistum reichte von Chur über
Konstanz, Augsburg, Straßburg, Eichstätt, Speyer, Würzburg, Paderborn, Verden
und Hildesheim bis Brandenburg und Havelberg, von M. und Worms bis Prag und
Olmütz (bis 1344), wurde aber 968 durch die Errichtung Magdeburgs und später
durch die Errichtung Prags (1343/1344) sowie die Abtrennung Verdens und
Halberstadts (1648) verkleinert. Der Erzbischof war Primas Germaniae, hatte das
Recht der Krönung des König (1054 Köln), war seit 965 ständig Erzkanzler des
Reiches (mit dem Recht der Berufung zur Königswahl und der Leitung der Wahl)
und wurde als solcher im 13. Jahrhundert einer der sieben Kurfürsten. Die
Schwerpunkte der Güter des Hochstifts lagen im Rheingau (983 Algesheim bzw.
Gaualgesheim, Bingen, sog. Unterstift), am Main (Aschaffenburg u. a.), im
Taubertal (Tauberbischofsheim), im Spessart (Lorsch 1232), im Kinzigtal, in
Hessen (1114-1137 Amöneburg, ursprünglich Reichsgut Kirchhain, Fritzlar,
Naumburg), in Thüringen (Erfurt) und auf dem Eichsfeld (seit 1100), auf dem
1342 noch das Untereichsfeld (Duderstadt) durch Kauf erworben wurde. Seit dem
14. Jahrhundert wurde das Erzstift immer stärker von den Landgrafen von Hessen
und den Pfalzgrafen bei Rhein bedrängt. Von 1244 bis 1462 gewann die Stadt M.
faktisch weitgehende Unabhängigkeit vom Erzbischof (1331 freie Stadt des
Reiches) und zwang ihn zur Verlegung seines Sitzes nach Eltville bzw.
Aschaffenburg. Anlässlich einer der zahlreichen Doppelwahlen auf den
Erzbischofsstuhl kam es 1461 zur Mainzer Stiftsfehde, in deren Folge das
Erzstift seine wichtigsten Stellungen in Hessen an die Landgrafen von Hessen
und im Rhein-Odenwald-Gebiet (Lorsch, Güter an der Bergstraße) an die Pfalzgrafen
verlor, aber die Herrschaft über die Stadt M. wieder gewann. 1476/1477 wurde in
M. von Erzbischof Diether von Isenburg eine bis 1792/1814/1816 bestehende
Universität begründet. Durch die Reformation wurde das zum kurrheinischen
Reichskreis zählende Erzstift M. weiterer Gebiete beraubt, konnte aber in der
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (1648) einige früher verlorene Güter an der
Bergstraße sowie 1664 Erfurt zurückgewinnen. Am 1. 1. 1756 wurde das Mainzer
Landrecht vom 24. 7. 1755 in Kraft gesetzt. Im ausgehenden 18. Jahrhundert
zählte der Erzbischof wegen Kronberg mit Eschborn und Niederhöchstadt sowie
wegen des 1781 von den Forstmeister von Gelnhausen erworbenen Aufenau, mit
Neudorf und Schloss Kinzighausen zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. Außerdem war er etwa zu dieser Zeit auch Mitglied des Kantons Odenwald
des Ritterkreises Franken. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste das Erzstift
nach Erwerbung des Amts Kronberg im Taunus etwa 170 Quadratmeilen (8260
Quadratkilometer) mit 400000 Einwohnern und 1,4 Millionen Gulden Einkünften.
1792/1793 fielen die linksrheinischen Güter an Frankreich (M. wurde von 1801
bis 1814 Hauptstadt des Departements Donnersberg), das 1804 den Code civil
einführte. 1803 erhielt Preußen Erfurt (11,75 Quadratmeilen), das Eichsfeld (36
Quadratmeilen, Untereichsfeld an Hannover abgetreten) und weitere Güter in
Thüringen. Andere Güter fielen an Hessen-Darmstadt (Oberstift, Ämter an der
Bergstraße und im Odenwald, 11,25 Quadratmeilen), Hessen-Kassel (Ämter in Hessen)
und Nassau-Usingen (Nassau) (Rheingau, 18 Quadratmeilen). Den Rest des
Erzstifts, die Fürstentümer Aschaffenburg, Regensburg (mit Sankt Emmeram,
Obermünster und Niedermünster), die Grafschaft Wetzlar und mehrere Ämter
(Aufenau, Lohr, Orb, Prozelten [Stadtprozelten] Klingenberg, Aura [Aurach])
wurden durch § 25 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 zum Staat
des Kurerzkanzlers Karl Theodor von Dalberg (1806 Fürstprimas des Rheinbunds)
zusammengefasst (1810 Großherzogtum Frankfurt). 1816 kam M. als Hauptstadt der
neugeschaffenen Provinz Rheinhessen an Hessen-Darmstadt. Das Bistum M. wurde
1821 Suffragan der Erzdiözese Freiburg. 1949 wurde das 1942/1945 stark
zerstörte M., in dem 1946 erneut eine Universität eingerichtet worden war,
Hauptstadt von Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 79; Zeumer 552 I 1; Wallner 699 KurrheinRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E3, II 78 (1450) F4, III 22 (1648)
D4, III 38 (1789) B3; Winkelmann-Holzapfel 156; Riedenauer 129; Neumaier 14,
132, 224; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 60; Schwab, K., Geschichte der
Stadt Mainz, Bd. 1ff. 1841ff.; Böhmer, J., Regesta archiepiscoporum
Maguntiensium (bis 1374), Bd. 1f. 1877ff., Neudruck 1966; Hegel, C.,
Verfassungsgeschichte von Mainz im Mittelalter, 1882; Monumenta Moguntina, hg.
v. Jaffe, P., (in) Bibliotheca rerum Germanicarum 3, 1886; Goldschmidt, H.,
Zentralbehörden und Beamtentum im Kurfürstentum Mainz vom 16. bis zum 18.
Jahrhundert, 1908; Hensler, E., Verfassung und Verwaltung von Kurmainz um das
Jahr 1600, 1909; Bockenheimer, K., Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, Bd.
1ff. 1910ff.; Humpert, T., Die territoriale Entwicklung von Kurmainz, 1913;
Vigener, F., Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1286-1396, Bd. 1f. 1913ff.;
Schrohe, H., Mainz in seinen Beziehungen zu den deutschen Königen und den
Erzbischöfen der Stadt bis zum Untergang der Stadtfreiheit (1462), 1915;
Stimming, M., Die Entstehung des weltlichen Territoriums des Erzbistums Mainz,
1915; Schrohe, H., Die Stadt Mainz unter kurfürstlicher Verwaltung (1467-1792),
1920; Klibansky, E., Die topographische Entwicklung der kurmainzischen Ämter in
Hessen, 1925; Mainzer Urkundenbuch, hg. v. Stimming, M./Acht, P., Bd. 1f.
1932ff.; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes
Hessen, 1961; Dertsch, A., Die Urkunden des Stadtarchivs Mainz, Regesten
635-1400, Teil 1ff. 1962ff.; Erler, A., Die Mainzer Stiftsfehde 1459-1463 im
Spiegel mittelalterlicher Rechtsgutachten, 1963; Geschichte der Stadt Mainz,
hg. v. Brück, A. P./Falck, L., Bd. 1ff. 1972ff.; Demandt, D., Stadtherrschaft
und Stadtfreiheit im Spannungsfeld von Geistlichkeit und Bürgerschaft in Mainz
(11. bis 15. Jahrhundert), 1977; Gerlich, A., Der Aufbau der Mainzer Herrschaft
im Rheingau, Nassauische Annalen 96 (1985); Rödel, W., Mainz und seine
Bevölkerung im 17. und 18. Jahrhundert, 1985; Fischer, W., Die
verfassungsgeschichtlichen Grundlagen des Mainzer Oberstifts, T. 1f.,
Aschaffenburger Jb. 10ff. (1986ff.); Jürgensmeier, F., Das Bistum Mainz, 1988;
Mathy, H., Tausend Jahre St. Stephan in Mainz, 1990; Hollmann, M., Das Mainzer
Domkapitel im späten Mittelalter (1306-1476), 1990; Falck, L./Corsten,
S./Gerlich, A., Mainz, LexMA 6 1992, 131; Heinemeyer, K., Territorien ohne
Dynastie, Hess. Jb. f. LG. 44 (1994), 1; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Erzstift und
Erzbistum Mainz, hg. v. Jürgensmeyer, F., 1997; Mainz, hg. v. Dumont, F. u. a.,
1998; Semmler, J., Series episcoporum Moguntinorum, Archiv für mittelrheinische
Kirchengeschichte 50 (1998), 423; Rettinger, E., Die Umgebung der Stadt Mainz,
2002; Waldecker, C., Zwischen Kaiser, Kurie, Klerus und kämpferischen Laien,
2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1,418;, 1, 2, 355 Jendorff, A., Verwandte, Teilhaber und Dienstleute,
2004; May, G., Die Organisation von Gerichtsbarkeit und Verwaltung in der
Erzdiözese Mainz vom hohen Mittelalter bis zum Ende der Reichskirche, 2004;
Voss, W., Dietrich von Erbach, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 485; Grathoff, S., Mainzer Erzbischofsburgen, 2005.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mark (Grafschaft, Grafen). Um 1160
(1161?) spaltete sich von den Grafen von Berg eine mit deren Allodialgut im
westlichen Sauerland an der mittleren Ruhr (einschließlich Hamm) ausgestattete
Linie ab, die sich nach der Burg Altena an der Lenne Grafen von Altena nannte.
Seit 1202 wurde zur Unterscheidung von der um 1175 abgespalteten Linie
Isenberg-Limburg die 1198 erworbene Burg M. bei Hamm namengebend. Diese Grafen
von der M. schufen aus verschiedenartigen Bestandteilen (Vogtei über Essen
[1288] und Werden, 1243 Königshof Unna) und in Auseinandersetzung vor allem mit
dem Erzstift Köln (1288 Schlacht von Worringen) ein geschlossenes
Herrschaftsgebiet von Lippe und Emscher bis zum Ebbegebirge und Rothaargebirge
(1318 Herrschaft Ardey), wobei sich das 1226/1227 gegründete Hamm allmählich
zum Vorort entwickelte (bis 1809). 1368 misslang der Erwerb der Grafschaft
Arnsberg. 1392 kam es zur durch Heirat Adolfs III., der deswegen 1364 das Amt
des Kölner Erzbischofs aufgab, ermöglichten Vereinigung mit der Grafschaft
Kleve am Niederrhein. 1444 schloss sich in der Soester Fehde Soest mit der
Soester Börde der Grafschaft an. Andererseits verlor die Grafschaft die
Herrschaft Bilstein und Fredeburg an Köln. Seit 1461 wurden M. und Kleve
gemeinsam verwaltet. 1511 wurden sie durch Heirat in Personalunion mit Jülich,
Berg und Ravensberg verbunden. Im nach Aussterben der Grafen 1609 ausbrechenden
jülich-klevischen Erbfolgestreit (1609-1614) wurden diese Länder wieder
getrennt, wobei Kleve und M. (mit 50 Quadratmeilen und den Kreisen Hamm, Altena,
Hörde und Wetter sowie der Stadt Soest, der Reichsgrafschaft Limburg und der
Hälfte von Lippstadt) an Brandenburg fielen. Brandenburg überließ 1630 die 1614
erlangte Herrschaft Gimborn-Neustadt den Grafen von Schwarzenberg. Seit 1705
beantragte Preußen wegen M. die Aufnahme in das westfälische
Reichsgrafenkollegium. 1807 wurde die Grafschaft M. mit rund 100000 Einwohnern
und einer seit 1750 stark geförderten Industrie an Frankreich abgegeben und
1808 dem Großherzogtum Berg zugeschlagen, 1813 aber wieder von Preußen besetzt.
1815 bezog Preußen M. in die Provinz Westfalen ein. 1946 kam das Gebiet zu
Nordrhein-Westfalen. Den Titel Grafen von der Mark erhielten zwei Nachkommen
Friedrich Wilhelms II. von Preußen und der Gräfin von Lichtenau.
L.: Wolff 318f.; Zeumer 554 II b 63, 28, 31; Wallner 701 WestfälRK 3; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III
38 (1789) B2; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Drachenhausen, A. Frhr., Stammtafeln der Grafen von
der Mark, 1908; Die Grafschaft Mark. Festschrift, hg. v. Meister, A., Bd. 1f.
1909; Rothert, H., Kirchengeschichte der Grafschaft Mark, 1913; Frisch, M., Die
Grafschaft Mark. Der Aufbau und die innere Gliederung, 1937; Zeittafel der
Grafschaft Mark, 1948; Vahrenhold-Huland, U., Grundlagen und Entstehung des
Territoriums der Grafschaft Mark, 1968; Stoob, H., Westfälische Beiträge zum
Verhältnis von Landesherrschaft und Städtewesen, Westfäl. Forsch. 21 (1969), 6;
Reimann, N., Die Grafen von der Mark und die geistlichen Territorien der Kölner
Kirchenprovinz (1313-1368), 1973; Schleidgen, W., Kleve-Mark. Urkunden
1223-1368, 1983; Timm, W., Schatzbuch der Grafschaft Mark 1486, 1986; Der Tag
bei Worringen, hg. v. Janssen, W./Stehkämper, H., 1988, 407ff.; Kupper, J.,
Mark, LexMA 6 1992, 297; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit,
hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Ribhegge, W., Die Grafen von der
Mark, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 160, 820 (Kleve und Mark); Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 1, 431; Bochum, der Hellwegraum und die Grafschaft
Mark im Mittelalter, hg. v. Pätzold, S., 2009.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mathildische Güter ([umstrittene]
Reichsgüter?). M. sind die von Markgräfin Mathilde von Tuszien um 1080 (1079?,
bestätigt 1102) Papst Gregor VII. gegebenen und zu Lehen mit dem Recht der
freien Verfügung zurückerhaltenen Güter in Oberitalien (in den Grafschaften
Reggio, Modena, Mantua, Brescia, [mit Cremona], Ferrara [Lehen der Kirche], Parma und Verona [neben Eigengütern und
Reichslehen in Niederlothringen]), die sie hinsichtlich der Eigengüter
1111/1115 an Kaiser Heinrich V. vererbte, der sie 1116 in Besitz nahm. Im
Streit zwischen Papst und Kaiser blieben die Güter bis zum Ende des 12.
Jahrhunderts unter kaiserlicher Verwaltung. Am 12. 7. 1213 erkannte König
Friedrich II. die päpstlichen Ansprüche an, doch kam der Papst gegenüber den
Städten (z.B. Modena, Reggio) und dem Landadel, welche die Güter in ihre
Herrschaften eingliederten, über eine ideelle Oberhoheit nicht hinaus.
L.: Overmann, A., Die Besitzungen der Großgräfin Mathilde von Tuszien nebst
Regesten ihrer Urkunden, 1892 (Diss.); Overmann, A., Mathilde von Tuszien,
1895, Neudruck 1965; Haverkamp, A., Herrschaftsformen der Frühstaufer in
Reichsitalien, Bd. 1f. 1970f.; Gross, T., Lothar III. und die Mathildischen
Güter, 1990; Hägermann, D., Mathildische Güter, LexMA 6 1992, 394.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mecklenburg (Fürsten, Herzogtum, Land,
Landesteil). Das schon in der Mittelsteinzeit besiedelte, naturräumlich nicht
stark ausgegrenzte Gebiet zwischen Pommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein
war bis etwa 500 n. Chr. von Germanen (Langobarden, Sachsen, Semnonen, Angeln)
bewohnt. Um 600 besiedelten die slawischen Abodriten und Liutizen, Kessiner und
Zirzipanen das freigewordene Land. Ihre unter König Karl dem Großen (789ff.)
und König Heinrich I. (928-934) hergestellte Abhängigkeit vom fränkischen bzw.
deutschen Reich war jeweils nur von kürzerer Dauer. Das um 1060 auf der 995
erstmals erwähnten Burg M. (Michelenburg) bei Wismar, die im 10./11.
Jahrhundert Hauptfürstensitz der abodritischen Wenden war, gegründete Bistum M.
ging im Slawenaufstand von 1066 unter. Erst unter Herzog Heinrich dem Löwen
gelang die dauerhafte Eingliederung. Dabei geriet seit 1142 der Westen in die
Hand der Grafen von Ratzeburg und Dannenberg. 1154 wurde das Bistum Ratzeburg,
nach 1160 das Bistum Schwerin gegründet. Heinrich der Löwe besiegte 1160 den im
Osten herrschenden abodritischen Fürsten Niklot aus dem Haus der Nakoniden, das
die Abodriten im 11./12. Jahrhundert geeint hatte. 1167 gab er aber das Gebiet
mit Ausnahme der neugeschaffenen Grafschaft Schwerin (Länder Wittenburg,
Boizenburg) an Niklots Sohn Pribislaw, den Gründer der bis 1918 regierenden
Dynastie, als Lehen Sachsens zurück. Bald nach Heinrichs des Löwen Sturz (1180)
kam das Gebiet bis 1227 unter die Oberherrschaft Dänemarks, unter der das Land
Gadebusch (Gadelsbusch) aus der Grafschaft Ratzeburg M. zugeschlagen wurde
(1203). 1256 wurde M. als Fürstensitz von Wismar abgelöst, doch wurde der
Ortsname Landesname. 1229/1238 teilten die vier Urenkel Pribislaws M. in die
vier Linien Mecklenburg(-Schwerin, das Land um die Wismarbucht und den
Schweriner See), Werle (mit Güstrow, Land Wenden), Rostock und Parchim
(Parchim-Richenberg), die sich ihrerseits weiter verzweigten. Die Fürstentümer
Parchim (1256), Rostock (1314/1323) und Werle (1436) fielen bei ihrem Erlöschen
an M. zurück, das außerdem 1298/1300 durch Heirat Stargard als Lehen
Brandenburgs (mit Lychen und Wesenberg), 1320 Grabow, 1350 Stadt und Land
Fürstenberg, zwischen 1343 und 1358 Schwerin (Verdrängung der Grafen von
Schwerin nach Tecklenburg) und 1372 von den Herzögen von Sachsen Stadt und Land
Dömitz erlangte, 1347 nach Ablösung der Lehnshoheit Sachsen-Lauenburgs und
Brandenburgs Reichsunmittelbarkeit erwarb und am 8.7.1348 von König Karl IV. zum
Herzogtum (Reichslehen) erhoben wurde. Als 1471 die 1352 von
Mecklenburg-Schwerin erneut abgezweigte Linie Stargard ausstarb, lag die
Herrschaft über ganz M., das später zum niedersächsischen Reichskreis zählte,
bei der Hauptlinie Mecklenburg-Schwerin, die 1442 den Markgrafen von
Brandenburg Erbhuldigung leistete und Erbanwartschaft zugestehen musste. Neue
Teilungen (nach der schon 1534 erfolgten tatsächlichen Trennung einer 1503/1520
vereinbarten Samtherrschaft) von 1555 (bis 1610) und 1621 führten zur Bildung
der Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin im Westen und Mecklenburg-Güstrow im
Osten, doch blieben die Landstände, die Stadt Rostock und die 1419 gegründete
Universität Rostock, das Hofgericht und - nach Einführung der Reformation - das
Konsistorium gemeinsam. 1610 fiel Mecklenburg-Schwerin an Mecklenburg-Güstrow.
Nach der erneuten Teilung (1621) verloren die Herzöge 1628/1629-1631 ihre
Länder über das Reich an Wallenstein, 1648 Wismar, Poel und Neukloster an
Schweden (bis 1803/1903), erhielten aber andererseits die säkularisierten
Hochstifte Schwerin und Ratzeburg und die Komtureien Mirow
(Mecklenburg-Schwerin) und Nemerow (Mecklenburg-Güstrow). Nach dem Erlöschen
der Güstrower Linie (1695) bildeten sich am 8. 3. 1701 die Linien
Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, das im Wesentlichen aus dem
Fürstentum Ratzeburg (ohne Stadt Ratzeburg [ausgenommen die Dominsel]), der
Herrschaft Stargard und den Komtureien Mirow und Nemerow bestand, wobei
Landstände, Landtage und Gerichte gemeinsam blieben. 1755 schloss der Herzog
von Mecklenburg-Schwerin mit den Ständen einen landesgrundgesetzlichen
Vergleich. 1808 traten beide Herzöge dem Rheinbund bei und wurden 1815 zu
Großherzögen erhoben. Mecklenburg-Strelitz erhielt außerdem noch ein Gebiet
(drei Kreise) in der Eifel mit etwa 10000 Einwohnern, das es 1819 an Preußen
verkaufte. Eine am 3. 8. 1849 eingeführte liberale Verfassung wurde auf
Einspruch Mecklenburg-Strelitzs und der Ritterschaft 1850 aufgehoben.
1866/18677 traten beide Großherzogtümer auf preußischen Druck dem Norddeutschen
Bund und 1868 dem Deutschen Zollverein bei. Der Großherzog von
Mecklenburg-Strelitz beging am 29. 2. 1918 Selbstmord, der Großherzog von
Mecklenburg-Schwerin dankte am 14. 11. 1918 für beide Länder ab. Durch die
Verfassung vom 17. 5. 1920 wurde der Freistaat Mecklenburg-Schwerin, durch das
Landesgrundgesetz vom 29. 1. 1919/24. 5. 1923 Mecklenburg-Strelitz
parlamentarisch-demokratische Republik. Zum 1. 1. 1934 wurden beide Länder
durch Gesetz zum Land M. mit Regierungssitz in Schwerin vereinigt. 1937
erfolgte ein Gebietsaustausch, in dem die ratzeburgisch-mecklenburgischen
Enklaven Breitenfelde, Mannhagen und Althorst zu Preußen und die bis dahin
lübeckische Gegend um Schattin zu M. gelangten. 1945 kam M., um Vorpommern
westlich der Oder (mit Rügen, aber ohne Stettin) vergrößert, jedoch um ein der
Stadt Ratzeburg nach Osten hin vorgelagertes Gebiet um Ziethen, Bäk und Mechow
(britische Besatzungszone) verkleinert, zur sowjetischen Besatzungszone (22938
Quadratkilometer, 2,109 Millionen Einwohner). Es erhielt am 16. 1. 1947 eine
neue Verfassung. 1949 wurde M. ein Land der Deutschen Demokratischen Republik.
Durch Gesetz vom 23. 7. 1952 wurde das Land aufgelöst (str.) und zusammen mit
Teilen Brandenburgs (Uckermark, Westprignitz) auf die Bezirke Schwerin, Rostock
und Neubrandenburg aufgeteilt, zum 3.10.1990 aber als Mecklenburg-Vorpommern
wiederhergestellt (Hauptstadt Schwerin), wobei 8 Gemeinden des Amtes Neuhaus
1990 den Landkreis Hagenow verließen, um sich in Niedersachsen eingliedern zu
lassen.
L.: Wolff 441; Wallner 706 NiedersächsRK 2; Die Territorien des Reichs 2, 166;
Mecklenburger Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1863ff.; Strecker, W./Cordshagen, C.,
Mecklenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Böhlau, H.,
Mecklenburgisches Landrecht, Bd. 1ff. 1871ff.; Büsing, O., Staatsrecht der
Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, 1884; Buchka, G.
v., Landesprivatrecht der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und
Mecklenburg-Strelitz, 1905; Sachsse, H., Die landständische Verfassung
Mecklenburgs, 1907; Witte, H., Mecklenburgische Geschichte, Bd. 1f. 1909ff.;
Vitense, O., Geschichte von Mecklenburg, 1920; Krause, H., System der
landständischen Verfassung Mecklenburgs in der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts, 1927; Endler, E., Geschichte von Mecklenburg-Strelitz 1701-1933,
1935; Schmaltz, K., Kirchengeschichte Mecklenburgs, Bd. 1ff. 1935ff.; Engel,
F./Schmidt, R., Historischer Atlas von Mecklenburg, 1935ff.; Heeß, W.,
Geschichtliche Bibliographie von Mecklenburg, Bd. 1ff. 1944; Engel, F.,
Erläuterungen zur historischen Siedlungsformenkarte Mecklenburg und Pommern,
1953; Hofer, E., Die Beziehungen Mecklenburgs zu Kaiser und Reich (1620-1683),
1956; Steinmann, P., Bauer und Ritter in Mecklenburg, 1960; Hamann, M., Das
staatliche Werden Mecklenburgs, 1962; Hamann, M., Mecklenburgische Geschichte.
Von den Anfängen bis zur Landständischen Union von 1523, 1968; Pagel, K.,
Mecklenburg. Biographie eines deutschen Landes, 1969; Geschichte der
Universität Rostock 1419-1969, hg. v. Heitz, G., Bd. 1f. 1969; Wieden, H. bei
der, Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, B XIII
(Mecklenburg), 1976; Petersohn, J., Der südliche Ostseeraum im
kirchlich-politischen Kräftespiel des Reichs, Polens und Dänemarks vom 10. bis
13. Jahrhundert, 1979; Beiträge zur pommerischen und mecklenburgischen
Geschichte, hg. v. Schmidt, R., 1981; Wieden, H. bei der, Mecklenburg, LexMA 6
1992, 439; 1000 Jahre Mecklenburg, 1995; Ein Jahrtausend Mecklenburg und
Vorpommern, 1995; Handbuch der historischen Stätten, Bd. 12
Mecklenburg-Vorpommern, 1995; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999,
140; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 1, 166, 844; Die früh- und hochmittelalterliche Siedlungsentwicklung
im nördlichen Mecklenburg im Lichte der Ortsnamen, hg. v. Foster, E. u. a.,
2007; .Buddrus, M. u. a., Landesregierungen und Minister in Mecklenburg
1871-1952, 2012; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 153ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mecklenburg-Schwerin (Herzogtum, Großherzogtum,
Freistaat). Die Linie Mecklenburg(-Schwerin) des Hauses Mecklenburg entstand
bei der 1229/1238 erfolgten Teilung. Bis 1436/1471 beerbte sie die übrigen
Fürstentümer (Parchim, Rostock, Werle, Mecklenburg-Stargard). 1555 (bis 1610)
bzw. 1621 entstand durch erneute Teilung das Herzogtum M., das 1695 die Linie
Mecklenburg-Güstrow beerbte. 1701 spaltete sich die Linie Mecklenburg-Strelitz
ab. 1755 schloss der Herzog von Mecklenburg-Schwerin mit den Ständen einen
landesgrundgesetzlichen Vergleich. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste das
Herzogtum ein Gebiet von 129 Quadratmeilen. 1803 erhielt M. durch § 9 des Reichsdeputationshauptschlusses
vom 25. 2. 1803 für seine Rechte und Ansprüche auf zwei erbliche Kanonikate der
Kirche zu Strasburg (Straßburg), die ihm als
Ersatz für den Hafen von Wismar gegeben waren, sowie für seine Ansprüche auf
die Halbinsel Priwall (Priwal) in der Trave (an Lübeck) die Rechte und das
Eigentum des Hospitals Lübeck in den Dörfern Warnkenhagen (Warnekenhagen), Alt
Bukow (Altenbuchow), Krummbrook (Crumbrook) bzw. Brook und denen der Insel
Poel. Durch Vertrag vom 6.6.1803 mit Schweden erlangte M. Wismar, Poel und
Neukloster pfandweise (1903 endgültig). 1806 wurde M. durch Napoleon unter
Militärverwaltung gestellt, 1807 aber wiederhergestellt. 1808 trat der Herzog
dem Rheinbund bei, 1815 wurde er zum Großherzog erhoben. Eine 1849 eingeführte
Verfassung wurde 1850 aufgehoben. 1866/1867 trat der Großherzog auf preußischen
Druck dem Norddeutschen Bund bei, 1868 dem Deutschen Zollverein. Am 14. 11.
1918 dankte er ab. Der Freistaat M. gab sich am 17. 5. 1920 eine Verfassung.
Zum 1. 1. 1934 wurde M. durch Gesetz mit dem 1701 abgespalteten
Mecklenburg-Strelitz zum Land Mecklenburg vereinigt.
L.: Wolff 441ff.; Zeumer 553 II b 24; Wallner 706 NiedersächsRK 2; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648), III 38 (1789) D/E1;
Strecker, W./Cordshagen, C., Mecklenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Bauer 1, 351; Witte, H., Mecklenburgische Geschichte, Bd. 1f. 1909ff.;
Vitense, O., Geschichte von Mecklenburg, 1920; Hamann, M., Das staatliche
Werden Mecklenburgs, 1962; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder
im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 153ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Meißen (Hochstift, Residenz). Die 929
von König Heinrich I. als Stützpunkt der deutschen Herrschaft im eroberten
Mittelelbegebiet angelegte Burg Misni an der Einmündung der Triebisch in die
Elbe war Sitz des auf Vorschlag Kaiser Ottos I. 968 von Papst Johannes XIII.
gegen die Slawen eingerichteten Bistums M. (erster Bischof Burkhard) zwischen
Bober, Queis, Erzgebirge, Lausitzer Gebirge, Mulde und mittlerer Spree, das dem
gleichzeitig eingerichteten Erzbistum Magdeburg unterstellt wurde. Die Bischöfe
vermochten als Reichsfürsten (1230) ein kleines Herrschaftsgebiet um das 1184
gegründete Stift Wurzen (Land Wurzen), Stolpen (1222) und im sog. Eigenschen
Kreis in der Oberlausitz zu bilden, gerieten aber trotz der äußerlich weiter
bestehenden Reichsunmittelbarkeit mehr und mehr in Abhängigkeit der Markgrafen
von M. bzw. des Hauses Wettin (1485). Seit etwa 1400 hielt sich der Bischof
meist in Stolpen, seit etwa 1500 meist in Wurzen auf. Das Bistum wurde 1399 dem
Papst unmittelbar unterstellt und nach der 1539 erfolgten Reformation faktisch
1581 aufgehoben. Das Hochstift kam (zur Administration) an Sachsen (1587/1666).
1818 wurden die Stiftslande dem Staatsgebiet Sachsens endgültig einverleibt.
1921 wurde das Bistum M. als exemtes Bistum mit Sitz in Bautzen
wiederhergestellt. Mit Sachsen fiel das Gebiet von 1949 bis 1990 in die
Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 378; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G3; Codex
diplomaticus Saxoniae regiae II: Urkundenbuch des Hochstifts Meißen, hg. v.
Gersdorf, E., Bd. 1ff. 1864ff.; Kötzschke, R., Das Domstift Meißen in der
Landesgeschichte, (in) Der Dom zu Meißen, Festschrift des Hochstifts Meißen,
1929; Dittrich, P., Die Diözese Meißen unter der Kirchenpolitik der
Landesherren des 16. und 17. Jahrhunderts, 1961; Schlesinger, W.,
Kirchengeschichte Sachsens im Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Rittenbach, R./Seifert,
S., Geschichte der Bischöfe von Meißen 968-1581, 1965; Lobeck, A., Das
Hochstift Meißen im Zeitalter der Reformation bis zum Tode Herzog Heinrichs
1541, 1971; Huth, J., Der Besitz des Bistums Meißen, (in) Jb. f. dt.
Kirchengeschichte 1973, 77ff.; Streich, B., Die Bistümer Merseburg, Naumburg
und Meißen zwischen Reichsstandschaft und Landsässigkeit, (in) Mitteldeutsche
Bistümer im Spätmittelalter, 1988; Blaschke, K., Meißen, LexMA 6 1992, 478;
Ludwig, T., DO I. 406 und die Zugehörigkeit der Niederlausitz zum Bistum
Meißen, DA 56 (2000), 171; Scharz, B., Die Exemtion des Bistums Meißen, ZRG KA
88 (2002), 294; Ludwig, T., Die Urkunden der Bischöfe von Meißen, 2005 (2008);
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003,
1, 2, 371; Wejwoda, M.Kirche und
Landesherrschaft - das Hochstift Meißen und die Wettiner im 13. Jahrhundert,
2007 (Magisterarbeit).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Menzingen, Mentzingen (Freiherren,
Reichsritter). Die noch in Menzingen im Kraichtal bei Karlsruhe ansässige
Adelsfamilie Mentzingen erscheint im 13. Jahrhundert. Ihre Angehörigen waren im
14. und 15. Jahrhundert vor allem bei den Pfalzgrafen bei Rhein und an den
Domkirchen von Worms und Speyer tätig. Im 18. Jahrhundert gehörten die
Freiherren von M. mit M. und Gondelsheim (Gundelsheim) zum Kanton Kraichgau des
Ritterkreises Schwaben. Von 1681 bis 1731 waren sie wegen des ererbten
Bodelshofen Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Außerdem zählten
sie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). Der Ort M. gelangte über Baden
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Hölzle, Beiwort 37, 63; Winkelmann-Holzapfel 157; Schulz 267; Archiv der
Freiherren von Mentzingen, Schlossarchiv Mentzingen. Urkundenregesten
1351-1805, bearb. v. Armgart, M., 2007.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Merenberg (Herren). Die im Auftrag des
Reichs errichtete Burg M. bei Weilburg an der Straße von Köln nach Frankfurt
wird 1129 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich die nach 1050 als Vögte des
Stiftes Limburg zu Neunkirchen und Camberg nachweisbaren Herren von M. Ihre um
M. und Gleiberg südlich der unteren Lahn und um Wetzlar gelegenen, durch die
Vogtei über Wetzlar ergänzten Güter fielen bei ihrem Aussterben (1328) über
eine Erbtochter gegen die Heiratsansprüche der Herren von Westerburg an die
Grafen von Nassau-Weilburg (Nassau-Weilburg-Merenberg) und kamen 1355 an Nassau-Weilburg.
Die Herrschaft zählte zum oberrheinischen Reichskreis. Über Nassau fiel M. 1866
an Preußen und 1945 an Hessen. Von 1868 bis 1965 nannte sich eine Nebenlinie
der Herzöge von Nassau Grafen von M.
L.: Wolff 265; Wallner 696 OberrheinRK 12; Handbuch der hessischen Geschichte
Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 122.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mergentheim (Meistertum des Deutschen
Ordens, Residenz), Bad Mergentheim. Das wahrscheinlich im 8. Jahrhundert
entstandene und vermutlich 720/750 mit einer Kirche
ausgestattete M. an der Tauber wird 1058 erstmals als Sitz einer Grafschaft im
Taubergau erwähnt. 1219 gaben die Grafen von Hohenlohe (als Nachfolger der
Grafen von Lauda?) M. an den Deutschen Orden. Von 1525/1526 bis 1809 war M.
nach der Zerstörung Hornecks Sitz des Deutschmeisters, der nach dem Übertritt
des Hochmeisters Albrecht von Preußen zur Reformation auch das Amt des
Hochmeisters des Deutschen Ordens übernahm. Das Meistertum umfasste die Stadt
M., die Vogtei Hüttenheim, die Pflegen Hilsbach, Heuchlingen (Heuchelheim),
Kürnbach (Kirnbach), Stupferich und Weingarten, die Ämter Weinheim, Neckarsulm,
Kirchhausen, Stocksberg, die Kommentureien Horneck am Neckar, Frankfurt, zu
Mainz und zu Speyer, die Kammerkommenturei zu Weißenburg im Elsass und die
Herrschaften Freudenthal in Oberschlesien und Busau (Baussau) in Mähren. 1809
fiel M. an Württemberg und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 113; Beschreibung des Oberamts Mergentheim, hg. v. d.
Statist.-Topograph. Bureau, 1880, Neudruck 1968; Carlé, W., Bad Mergentheim,
1957; Diehm, F., Geschichte der Stadt Bad Mergentheim, 1963; Hermes, G.,
Mergentheim und Umgebung, 1967; Horneck, Königsberg und Mergentheim. Zu Quellen
und Ereignissen in Preußen und im Reich vom 13. bis 19. Jahrhundert, hg. v.
Arnold, U., 1980; Sperling, F., Gerichtsorganisation und Prozesspraxis des
Mergentheimer Stadtgerichts, 1981; Ulshöfer, K., Mergentheim, Stadt in der
Geschichte 9 (1982), 26; Fahlbusch, F., Mergentheim, LexMA 6 1992, 537; Klebes,
B., Der Deutsche Orden in der Region Mergentheim im Mittelalter, 2002; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,
376. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Merseburg (Hochstift, Herzogtum,
Residenz). Schon in karolingischer Zeit (um 850) war die Burg M. (slaw.
Mesibor, Mittenwalde) auf einem Hügel westlich der Saale Sitz von Grafen (von
M.). Sie fiel durch die Gemahlin (Hatheburg) König Heinrichs I. an die
Liudolfinger. Neben der von Heinrich I. errichteten Pfalz gründete Kaiser Otto
der Große (962/968) unter Auslösung aus der Diözese von Halberstadt das Bistum
M. (erster Bischof Boso von Sankt Emmeram in Regensburg), das zur Erzdiözese
Magdeburg gehörte. Bekanntester Bischof des von 981 bis 1004 aufgelösten,
ziemlich kleinen Bistums (Landschaft Chutizi zwischen Saale und Mulde mit einem
schmalen Streifen östlich der Mulde) war Thietmar von M. (1008-1018). Die
weltliche Herrschaft beschränkte sich auf die Stadt M. mit ihrer unmittelbaren
Umgebung, ein 974 von Kaiser Otto II. erhaltenes großes Waldgebiet zwischen
Saale und Mulde (Schkeuditz, Lützen) und die Lehnshoheit über Leipzig. Nach der
seit 1523 eindringenden Reformation brachte das Haus Wettin (Sachsen,
Albertiner) als Administrator ab 1545/1561 das zum obersächsischen Reichskreis
gehörige Stiftsgebiet, das die Ämter M., Lützen mit Zwenkau, Schkeuditz und
Lauchstädt (Lauchstedt) umfasste, in seine Gewalt. Dies wurde 1635/1648
anerkannt. Von 1657 bis 1731 bestand eine wettinische Nebenlinie der Herzöge
von Sachsen-Merseburg, bis 1815 eine besondere Verwaltung. 1815 kam das Gebiet
ganz überwiegend zu Preußen, 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und damit von
1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik. S. Sachsen-Merseburg.
L.: Wolff 380f.; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Württemberg, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Urkundenbuch des Hochstifts Merseburg,
hg. v. Kehr, P., Teil 1 (bis 1357), 1899; Bönhoff, L., Das Bistum Merseburg,
seine Diözesangrenzen und seine Archidiakonate, Neues Archiv f. Sächsische
Geschichte 32 (1911); Heckel, J., Die evangelischen Dom- und Kollegiatstifte
Preußens, insbesondere Brandenburg, Merseburg, Zeitz, 1924; Holtzmann, R., Die
Aufhebung und Wiederherstellung des Bistums Merseburg, Sachsen und Anhalt 2
(1926); Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens, Bd. 1f. 1962; Streich, B.,
Die Bistümer Merseburg, Naumburg und Meißen zwischen Reichsstandschaft und
Landsässigkeit, (in) Mitteldeutsche Bistümer im Spätmittelalter, 1988; Gemeinde
auf dem Weg durch die Zeit, hg. v. Steenhoff, T., 1989; Blaschke, K., Die
Christianisierung des Landes östlich des Saale, Jb. f. dt. Kirchengeschichte 17
(1989/90), 63ff.; Blaschke, K., Merseburg, LexMA 6 1992, 546; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 564,
1, 2378. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mittenwald s. Partenkirchen-Mittenwald (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Münster (Hochstift, Residenz). Am
Schnittpunkt zweier wichtiger Straßen mit der Aa errichtete König Karl der
Große an der Stelle einer germanischen Siedlung des 3. Jahrhunderts und einer
sächsischen Siedlung des 7./8. Jahrhunderts um 782 eine Befestigung, die der
Friese Liudger unter Gründung eines Klosters 793 zum Sitz seiner bischöflichen
Friesenmission machte (805 Weihe zum Bischof). Der Name Mimigernaford (819)
wich später dem 1068 bezeugten Namen Monastere (lat. monasterium, Kloster). Das
dem Erzbistum Köln angehörige Bistum umfasste das Gebiet zwischen dem Oberlauf
der Issel, Lippe und Ems sowie fünf/sieben friesische Gaue, die 1659 an
Groningen und Deventer (Hengelo, Borculo, Winterswijk [Winterswyk]) verloren
gingen. Wichtigste Abtei war Werden, das allerdings 864 von M. gelöst wurde.
Das weltliche Herrschaftsgebiet ging von der Goherrschaft in einigen
Großkirchspielen aus. Dazu kam 1122 der Erwerb der Grafschaft Cappenberg, der
Erwerb der Herrschaften Stromberg (vor 1170), Emsland (Grafschaft im Emsgau),
der zuvor ravensbergischen Güter Vechta und Aschendorf (1252), von Horstmar
(1269), Lohn (1316), Cloppenburg (1393/1400), Ahaus (1406) und Ottenstein (1407),
der zeitweise Erwerb von Delmenhorst (1482-1547) und Wildeshausen (1428-1634)
sowie die Verdrängung der Grafen von der Mark aus ihrer Stellung nördlich der
Lippe im späteren 14. Jahrhundert. 1173 wurde die Stiftsvogtei der Grafen von
Tecklenburg abgelöst. Unter König Otto IV. wurde der Bischof zum Reichsfürsten
erhoben. In seiner endgültigen Gestalt war das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörige Hochstift (1559) in das
Oberstift (Ämter Wolbeck [mit der Hauptstadt M. und den Städten Beckum, Ahlen,
Telgte, Sendenhorst und Steinfurt], Sassenberg [mit der Stadt Warendorf],
Stromberg, Werne, Dülmen, Lüdinghausen, Ahaus und auf der Bram [mit den Städten
Ahaus, Borken, Vreden, Stadtlohn], Horstmar [mit den Städten Horstmar,
Coesfeld, Billerbeck, Metelen und den Kirchspielen Borghorst, Holthausen],
Rheine [Rheina], Laer, Bevergern und Bocholt [mit den Städten Bocholt und
Werth]) (Regierungsbezirk M.) und das damit nur über eine schmale Landbrücke
bei Lingen verbundene, ab 1252 entstandene, aber erst 1667/1676 auch geistlich
dem Bistum M. unterstellte Niederstift (Meppen, Cloppenburg, Vechta,
Bersenbrück) geteilt. Vom Umfang her war es das größte geistliche Fürstentum in
Deutschland. Von 1450 bis 1457 war der Münsteraner Bischofsstuhl in der münsterschen
Stiftsfehde umkämpft. 1534/1535 errichteten die Täufer in M. ein
demokratisch-sozialistisches Reich. Der Versuch des Bischofs, M. in ein
weltliches Fürstentum umzuwandeln, scheiterte. Am 3. 10. 1571 verkündete der
Fürstbischof eine Landgerichtsordnung sowie eine Hofgerichtsordnung. Bentheim,
Gronau, Oeding, Gemen und Werth gingen zum Luthertum bzw. Calvinismus über.
1773 wurde in der Stadt M. eine Universität gegründet. 1802/1803 wurde das
Hochstift (Fürstentum) mit 194 Quadratmeilen und 310000 Einwohnern unter
Preußen, das den östlichen Teil (die Ämter Sassenberg, Stromberg, Werne,
Lüdinghausen und Teile der Ämter Wolbeck, Dülmen, Horstmar, Rheine [Rheina] und
Bevergern) mit der Stadt M. erhielt, Oldenburg (die Ämter Vechta und
Cloppenburg), Arenberg (Amt Meppen), Looz-Corswarem (Amt Rheine bzw. Rheina und
Teile des Amtes Wolbeck), Wild- und Rheingrafen zu Grumbach (Salm-Grumbach)
(Teile des Amtes Horstmar), Salm-Salm (Ämter Bocholt und Ahaus und zwar zu zwei
Dritteln an Salm-Salm und zu einem Drittel an Salm-Kyrburg) und Croy (Teil des
Amtes Dülmen) aufgeteilt. 1806 sogen Arenberg und Salm die bei Looz-Corswarem
und Croy befindlichen Teile auf, kamen bald aber selbst an Frankreich. 1807
wurde der preußische Teil mit dem Großherzogtum Berg vereinigt und gelangte am
10. 12. 1810 unmittelbar zu Frankreich. 1815 fiel das Oberstift größtenteils an
Preußen (Provinz Westfalen), das Niederstift an Hannover (1866 Preußen) und
Oldenburg und damit 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 311ff.; Zeumer 552 II a 22; Wallner 701 WestfälRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1;
Richtering, H./Kittel, F., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 108; Bauer 1, 395; Westfälisches
Urkundenbuch, Bd. 1, 2, 3, 8 1847ff.; Olfers, C. v., Beiträge zur Geschichte
der Verfassung und Zerstückelung des Oberstifts Münster, 1848; Die
Geschichtsquellen des Bistums Münster, Bd. 1ff. 1851ff.; Brand, A., Geschichte
des Fürstbistums Münster, 1925; Braubach, M./Schultze, E., Die politische
Neugestaltung Westfalens 1795-1815, 1934; Friemann, H., Die Territorialpolitik
des münsterischen Bischofs Ludwig von Hessen 1310-1357, 1937; Handbuch des
Bistums Münster, hg. v. Börsting, H./Schröer, A., Bd. 1f. 1946ff.; Westfalia
sacra, Bd. 1 1948; Rothert, H., Westfälische Geschichte, Bd. 1f. 1949f.;
Börsting, H., Geschichte des Bistums Münster, 1951; Hömberg, A., Studien zur
mittelalterlichen Kirchenorganisation in Westfalen, 1953; Engel, J., Die Karten
des Johannes Gigas vom Fürstbistum Münster, Westf. Fgn. 12 (1959); Theuerkauf,
G., Land und Lehenswesen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. Ein Beitrag zur
Verfassung des Hochstifts Münster und zum norddeutschen Lehensrecht, 1961;
Weiers, H., Studien zur Geschichte des Bistums Münster im Mittelalter, 1984;
Germania Sacra N. F., Bd. 17, 2: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln: Das
Bistum Münster; Bockhorst, W., Geschichte des Niederstifts Münster bis 1400,
1985; Kirchhoff, K., Forschungen zur Geschichte von Stadt und Stift Münster,
1988; Geschichte der Stadt Münster im Stadtmuseum Münster, hg. v. Galen, H.,
1989; Fahlbusch, F./Hergemöller, U., Münster, LexMA 6 1992, 914; Geschichte der
Stadt Münster, hg. v. Jakobi, F., 1993; Das Bistum Münster, bearb. v. Kohl, W.,
1999ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 574, 1, 2, 398; Schumacher. S., Das Rechtssystem im Stift Münster
in der frühen Neuzeit, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1,
424, 2, 438; Balzer, E., Adel - Kirche -
Stiftung. Studien zur Geschichte des Bistums Münster im 11. Jahrhundert, 2006;
Korsmeier, C., Die Ortsnamen der Stadt Münster und des Kreises Warendorf, 2011.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Münzenberg (Herren, Herrschaft). Vor 1160
erbaute der Reichsministeriale Kuno I. von Hagen/Arnsburg die vielleicht 1165
bezugsfertige Burg M. in der Wetterau, nach der sich die Familie danach
benannte. Sie war Mittelpunkt der 1155/1156 bezeugten Herrschaft M. Zu ihr kam
nach 1170 ein Teil der Grafschaft Nürings. Nach dem Aussterben der Herren von
M. gelangte die später zum oberrheinischen Reichskreis zählende, M., Assenheim,
Königstein, Dreieichenhain, Babenhausen und rund hundert weitere Orte
umfassende Herrschaft 1255 zum größten Teil (40/48) an die Herren von
Falkenstein, die weitere Anteile von Weinsberg (1270), Schönberg (1272) und
Pappenheim (1286) erwarben, im Übrigen (8/48) an Hanau. Das Erbe der Herren von
Falkenstein fiel 1418 an die Grafen von Solms, die zuletzt 20/48 hatten, und
Eppstein. Für die Grafen von Eppstein traten 1581 Stolberg (10/48) und das
Erzstift Mainz (10/48) ein. Die mainzischen Güter kamen 1684 an die Grafen von
Hanau und damit 1736 an Hessen-Kassel, die Solmser Güter im frühen 18. Jahrhundert
an Hessen-Darmstadt. Der Anteil Hessen-Kassels fiel 1810 über Frankreich an
Hessen-Darmstadt. S. a. Hanau-Münzenberg, Hessen.
L.: Wolff 270ff.; Wallner 698 OberrheinRK 19, 30, 37, 38, 42; Ködding, H.,
Geschichte der Stadt und Herrschaft Münzenberg, 1933; Bosl, K., Die
Reichsministerialität der Staufer, Bd. 1 1950; Binding, G., Burg Münzenberg, 2.
A. 1965; Gruber, K./Küther, W., Minzinberg - Burg, Stadt, Kirche, 1968; Hinz, H., Münzenberg, LexMA 6 1992, 931;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 445; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 284.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Murbach (reichsunmittelbares Kloster,
Reichsabtei, Residenz [auch Schloss Hugstein und Gebweiler/Neuenburg]).
Vermutlich (um) 727 gründete der irische Wanderbischof Pirmin auf Eigengut des
Herzogs Eberhard aus dem Geschlecht der Etichonen nordwestlich von Gebweiler im
Elsass die Benediktinerabtei M., in der wenig später die althochdeutschen
Murbacher Hymnen entstanden. Sie erhielt früh bedeutende königliche Privilegien
(727 Immunität) und gewann reiche Güter vom Breisgau bis zur Schweiz. Nach der
Zerstörung durch die Ungarn (926) wurde sie 959 erneuert. 1228 ist der
reichsfürstliche Rang des königlich gewordenen Klosters erstmals bezeugt. Er
blieb trotz der zeitweilig von Habsburg beanspruchten Vogtei bewahrt. 1214
gingen Mainzer Güter verloren, 1291 Luzerner Güter, 1456 das Kloster Luzern und
dann auch das Kloster Sankt Amarin, doch wurde 1554 Kloster Lure (Lüders,
Luders) gewonnen. 1536 musste sich M. dem Schutz Habsburgs unterstellen,
wodurch es die Reichsstandschaft verlor. Obwohl 1648 die Reichszugehörigkeit
bekräftigt wurde, ging M. an Frankreich über, das es 1759/1764 in ein weltliches
Ritterstift in Gebweiler umwandelte und 1789 aufhob. Die Abtei bestand aus den
drei Vogteien Gebweiler (mit der Stadt Gebweiler und 5 Dörfern), Wattweiler
(Watweiler) (mit der Stadt Wattweiler [Watweiler] und dem Flecken Uffholz
[Ufholz]) und Sankt Amarin (mit der Stadt Sankt Amarin und 14 Dörfern).
L.: Wolff 297; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5, III 22 (1648) C5;
Gatrio, A., Die Abtei Murbach im Elsass, 1895; Büttner, H., Murbacher Besitz im
Breisgau, Els.-lothring. Jb. 18 (1939); Beyerle, F., Bischof Pirmin und die
Gründung der Abteien Murbach und Reichenau, Zs. f. schweizer. Geschichte 27
(1947); Barth, M., Handbuch der elsässischen Kirchen im Mittelalter, 1960;
Bischoff, G., Recherches sur la puissance temporelle de l’abbaye de Murbach (1229-1525),
1975; Seibert, H., Murbach, LexMA 6 1992, 939; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 679, 1, 2, 401.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Murrhardt (Kloster). In M. an der Murr
bestand in römischer Zeit ein Limeskastell. In dessen Nähe erwuchs im 7.
Jahrhundert eine fränkische Siedlung, die vor 750 eine Holzkirche erhielt. In
dem vermutlich 788 erstmals als Murrahart genannten Ort gründete der einer
Hochadelsfamilie angehörige, wahrscheinlich mit Bischof Megingoz von Würzburg
und vielleicht auch mit Kaiser Ludwig dem Frommen verwandte Waltrich am Anfang
des 9. Jahrhunderts das Benediktinerkloster St. Januarius, dessen Ausstattung
auf Königsgut beruhte (verschollene echte Dotationsurkunde Ludwigs des Frommen
von mutmaßlich 816, gefälschte Gründungsurkunde von angeblich 817). 993 errang
das Hochstift Würzburg die Eigenklosterherrschaft. Die Vogtei über das Kloster
stand als Reichslehen den hessonischen Herren bzw. seit 1180 Grafen von
Wolfsölden und seit 1230 über die Erbtochter den Grafen von Löwenstein zu,
deren Rechte 1277 durch Verkauf an das Hochstift Würzburg, 1281 aus Geldmangel
über König Rudolf von Habsburg an die neuen Grafen von Löwenstein und 1388/1395
an Württemberg kamen. Im späten 15. Jahrhundert wurde M. in Württemberg
landsässig. 1525 gingen die Urkunden durch Plünderung verloren. 1552 wurde die
Reformation durchgeführt. Das Kloster wurde aufgehoben. 1808 gingen Stadt M.
und das Kloster M. im Oberamt Backnang Württembergs auf. 1951/1952 kam M. zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Schöpfer, R., Geschichte Murrhardts bis 1900, (in) Backnanger
Heimatbuch 2 (1936); Jäger, G., Murrhardt einst und jetzt, 1955; Störmer, W.,
Schäftlarn, Murrhardt und die Waltriche des 8. und 9. Jahrhunderts, (in) Zs. f.
bay. LG. 28 (1965); Fritz, G., Kloster Murrhardt im Früh- und Hochmittelalter,
1982; Fritz, G., Stadt und Kloster Murrhardt im Spätmittelalter und in der
Reformationszeit, 1990; Eberl, I., Murrhardt, LexMA 6 1992, 994; Wagner, H.,
Die Privilegierung des Klosters Murrhardt durch Ludwig den Frommen, DA 57
(2001), 421. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nahegau (Gau zwischen Nahe und Rhein,
Nahgovue, Nahgouue, Nahgeuue, Nahcgouue, Nahkeuue, Nachgouue, Nachgouve,
Nahgouue, Nahgowe, Nahgouui, Nachgowe, Nichgouue, Nahgowie,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Saulheim,
Groß-Winternheim bzw. Großwinternheim, Albig bzw. Albich, Wöllstein, Traisen,
Hüffelsheim bzw. Huffelsheim, Nieder-Olm bzw. Niederolen, Ober-Olm bzw.
Oberolen, Kefersheim, Wieselbach, Hennweiler bzw. Hannweiler, Nierstein,
Denzen, Flonheim, Ingelheim, Bornheim, Kirn, Mainz, Jugenheim, Bergen,
Böschweiler, Niederhosenbach und Oberhosenbach bzw. Hosenbach, Wendelsheim,
Gaualgesheim, Spiesheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 727;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 19, 24, 26, 27,
Nahgouwe, pagus Nauuinsis, ‚Nahegau‘; Moreau, J., Dictionnaire de géographie
historique, 1972, 190; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen
Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 224 (754 pago Nafinsi), benannt nach der
Nahe, an der Nahe (u. a. Argenthal, Bergen, Biebern, Bosenbach, Denzen, Hausen,
Hennweiler?, Niederhosenbach und Oberhosenbach bzw. Hosenbach, Kaiserslautern,
Kappel, Kirchberg,Kirn, Kübelberg, Merxheim, Monzingen, Niederkirchen,
Osterbrücken, Reichenbach?, Seesbach bzw. Sessbach, Simmertal); Bauer, T., Die
mittelalterlichen Gaue, 2000 (Gondershausen, Kappel, Sohren, Krummenau,
Michelbach, Biebern, Simmern, Argenthal, Denzen, Ravengiersburg, Lindenschied,
Bingen, Kempten, Ingelheim, Weiler bei Bingen, Waldalgesheim, Waldlaubersheim,
Großwinternheim, Grolsheim, Hergenfeld, Aspisheim, Jugenheim in Rheinhessen,
Gensingen, Langenlonsheim, Finthen, Hausen, Rhaunen, Seesbach, Hennweiler?,
Hahnenbach, Monzingen, Merxheim, Hühnerhof, Roxheim, Planig, Mandel, Weinsheim,
Bad Kreuznach, Badenheim, Pleitersheim, Traisen, Wöllstein, Gumbsheim,
Hüffelsheim, Norheim, Flonheim, Bornheim, Wendelsheim, Alsenz, Saulheim,
Spiesheim, Albig, Weinheim, Wahlheim, Heimbach, Reichweiler, Niederkirchen im
Ostertal, Saal, Brücken [Pfalz?], Bosenbach, Neunkirchen am Potzberg,
Reichenbach). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau (Grafschaft, Herzogtum). Nach
der um 1125 von den Grafen von Laurenburg an der unteren Lahn erbauten,
lehnshoheitlich im 12. Jahrhundert von Trier auf das Reich übergehenden Burg N.
(Ort 915 erstmals erwähnt) nannte sich seit 1159/1160 ein Grafengeschlecht, das
sich von dem Vogt Mainzs in Siegen Ruppert (1079-1089) und dessen Sohn Graf
Dudo von Laurenburg herleitete (1117 erstmals sicher bezeugt), 1122/1124 den
Grafen Udalrich von Idstein-Eppstein beerbte und nach 1124 Vogt des Hochstifts
Worms in Weilburg wurde. Durch gezielte Erwerbspolitik gewann es zwischen Main,
Mittelrhein, Sieg und Wetterau ein schmales Herrschaftsgebiet (um 1160 zusammen
mit den Grafen von Katzenelnbogen von den Grafen von Isenburg die ursprünglich
den Grafen von Arnstein zustehende Grafschaft auf dem Einrich, Herborner Mark,
Kalenberger Zent, Westerwald, Lipporn, Miehlen, Marienfels, Idstein,
Bleidenstadt, Ems, Wiesbaden um 1200) mit den Erzstiften Mainz und Trier sowie
den Landgrafen von Hessen als Nachbarn. Am 16. 12. 1255 teilten die Grafen von
N. die Güter längs der Lahn in die nördlich der Lahn gelegenen, wertvolleren
Gebiete mit Siegen, Herborn und Dillenburg sowie den Vogteien Dietkirchen und
Ems (ottonische [jüngere] Linie) und in die südlich der Lahn gelegenen Gebiete
mit den Herrschaften Wiesbaden und Idstein sowie den Vogteien Weilburg und
Bleidenstadt (walramische [ältere] Linie). Gemeinsam blieben die Burg N., der
Einrich zwischen unterer Lahn und Taunus, die Laurenburg, die Pfandschaften und
die Lehen. ----- Die jüngere ottonische Linie, die unter Heinrich († 1343) die
Vogteien und Gerichte Dernbach, Eibelshausen (Eibelsberg, Haiger und Ewersbach
[Ebersbach]) hinzuerwarb, spaltete sich 1303 in die Linien Nassau-Hadamar
(ältere Linie, bis 1394), Nassau-Siegen und Nassau-Dillenburg.
Nassau-Dillenburg fiel 1328 an Nassau-Siegen, doch blieb Dillenburg Hauptort.
Die Linie teilte sich 1343 in Nassau-Dillenburg und Nassau-Beilstein (ältere
Linie bis 1561). Nassau-(Siegen-)Dillenburg beerbte 1394 Nassau-Hadamar und
gewann durch Heiraten 1376/1378 die Reichsgrafschaft Diez, 1403/1404 Polanen,
Leck, Breda und weitere Güter im Gebiet der heutigen Niederlande sowie
1416/1420 die gemeinsam mit Brüdern beherrschte Grafschaft Vianden im Herzogtum
Luxemburg. Diese Gebiete wurden im 15. Jahrhundert mehrfach geteilt (1416 vier
Linien, 1425 drei Linien: Nassau-Dillenburg-Diez [bis 1443],
Nassau-Haiger-Siegen [bis 1429] und Nassau-Herborn-Breda), doch waren die
nassau-dillenburgischen Güter von 1451 bis 1472 und von 1504 bis 1516 wieder vereinigt.
Seit 1507 nannte sich die Linie wegen ihrer vergeblich geltend gemachten
Erbansprüche auf Katzenelnbogen auch Nassau-Katzenelnbogen und wegen der Heirat
mit der Erbtochter des Prinzen/Fürsten von Chalon und Oranien am Unterlauf der
Rhone (1515, Erbfall 1530) auch Nassau-Oranien. Etwa gleichzeitig wurde die
Reformation (zunächst das Luthertum, dann der Calvinismus) eingeführt. 1559
erfolgte eine erneute Teilung in die linksrheinischen (Nassau-Oranien) und die
rechtsrheinischen (Nassau-Dillenburg) Güter. 1561 beerbte Nassau-Dillenburg
Nassau-Beilstein. 1601/1607 erfolgte eine Teilung in die Linien
Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Beilstein, Nassau-Siegen (1652 in den
Reichsfürstenstand erhoben) und Nassau-Diez. Nassau-Dillenburg mit Dillenburg,
Haiger und Herborn wurde 1620 von Nassau-Beilstein beerbt, das sich seitdem
nach Dillenburg Nassau-Dillenburg nannte (1652 in den Reichsfürstenstand
erhoben). Nassau-Hadamar (1650 in den Reichsfürstenstand erhoben) mit Hadamar
und Rennerod kam 1711/1717 an Nassau-Diez. 1739 fiel Nassau-Dillenburg mit der
Herrschaft Schaumburg an Nassau-Diez. Nassau-Siegen gelangte 1742/1743 an
Nassau-Diez, das damit alle rechtsrheinischen Güter der nassau-ottonischen
Linie in sich vereinigte. Weil Nassau-Diez außerdem 1702 die linksrheinischen
Güter der Linie Nassau-Oranien erlangt hatte, nannte sich die Linie Fürsten von
Nassau-Oranien. 1747 verlegte sie ihre Residenz nach Den Haag und regierte das
Stammland über das deutsche Kabinett in Dillenburg. 1795/1797/1801 verlor sie
alle linksrheinischen Güter an Frankreich und erhielt hierfür das Hochstift
Fulda, das Schloss Johannisberg (Vollrads bei Östrich-Winkel), Corvey und
Höxter, Dortmund, Weingarten, Sankt Gerold (in Vorarlberg), Hofen (bei
Friedrichshafen), Dietkirchen und Bendern (in Liechtenstein) als neues
Fürstentum Oranien (insgesamt 46 Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern). 1806
verlor es durch die Rheinbundakte auch die rechtsrheinischen Güter, vor allem
das Fürstentum Diez an das Herzogtum Nassau und das Großherzogtum Berg. Nach
dem Ende der französischen Vorherrschaft ergriff der Prinz von Nassau-Oranien
am 20. 12. 1813 von seinen Ländern wieder Besitz. Am 14. 7. 1814 gab das
Herzogtum Nassau an Nassau-Oranien das Fürstentum Diez und weitere Güter
zurück. Durch Vertrag vom 31. 5. 1815 trat der Fürst von Nassau-Oranien, der
1815 König der Niederlande geworden war, alle deutschen Gebiete an Preußen als
Gegenleistung für das ihm durch den Wiener Kongress zugesprochene Großherzogtum
Luxemburg ab. Preußen gab seinerseits einen Teil der Gebiete (Fürstentum Diez,
Hadamar, Dillenburg) an das Herzogtum Nassau (1806-1866) weiter. 1890 erlosch
mit König Wilhelm III. von den Niederlanden die ottonische Linie im
Mannesstamm.-----Die ältere walramische Linie, aus der König Adolf von N.
(1292-1298) stammte, gewann 1328/1333 die Herrschaft (Reichsgrafschaft)
Merenberg, die Herrschaft Lichtenstein und weitere Güter (pfandweise
Neuweilnau, Burg und Stadt Katzenelnbogen, Altenkirchen, Dietenhausen
[Diedenshausen]). 1355 teilte sie sich in die Linien Nassau-Idstein (mit
Idstein und Wiesbaden) und Nassau-Weilburg (1366 gefürstete Grafen) mit
Weilburg und Bleidenstadt. 1381 erlangte die Linie Nassau-Weilburg infolge
Heirat die Grafschaft Saarbrücken, 1393 die Herrschaft Kirchheim und Stauf,
1405 Neuweilnau (Kauf), Bingenheim, Reichelsheim, Elkerhausen und Teile von
Homburg, Löhnberg, Sonnenberg, Cleeberg bzw. Kleeberg und Mensfelden. 1429/1442
teilte sie sich in die Linien Nassau-Saarbrücken und die Neue Linie
Nassau-Weilburg, wobei die Linie Nassau-Saarbrücken die meisten
linksrheinischen Güter erhielt. Sie erwarb außerdem 1527 die Grafschaft
Saarwerden und das Oberamt Lahr und Mahlberg. Nach ihrem Aussterben (1574)
kamen ihre Güter an die 1561 in Nassau-Weilburg und Nassau-Weilnau geteilte
neue Linie Nassau-Weilburg. Nassau-Weilnau wurde 1602 von Nassau-Weilburg
beerbt. 1605 kam es durch Aussterben der Linie Nassau-Idstein zur
Wiedervereinigung aller nassau-walramischen Güter in der Linie Nassau-Weilburg.
Diese wurde 1629/1651 aufgeteilt in Nassau-Idstein mit Idstein, Wiesbaden und
Lahr, Nassau-Weilburg mit Weilburg, Merenberg und Kirchheim und
Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie, 1659 dreigeteilt, mit Saarbrücken,
Saarwerden und Usingen). 1688/1737 wurden die Grafen zu Reichsfürsten erhoben.
Von den verschiedenen Linien starb Nassau-Idstein 1721 aus und vererbte die
Güter an Nassau-Usingen (Nassau-Saarbrücken-Usingen), das außerdem 1723
Nassau-Saarbrücken (Nassau-Saarbrücken-Saarbrücken) und 1728 Nassau-Ottweiler
(Nassau-Saarbrücken-Ottweiler) beerbte. Nassau-Weilburg erheiratete 1799 den
größten Teil der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg. 1801 verlor es alle
linksrheinischen Gebiete an Frankreich, wurde aber dafür mit Gütern aus dem
Erzstift Trier entschädigt. Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie) teilte sich
1659 in die Linien Nassau-Ottweiler, Nassau-Saarbrücken und Nassau-Usingen.
Dieses beerbte 1723 Nassau-Saarbrücken, 1721 Nassau-Idstein und 1728
Nassau-Ottweiler. 1735 wurde es erneut in Nassau-Saarbrücken (jüngere Linie)
und Nassau-Usingen, das 1744 die Residenz von Usingen nach Biebrich und die
Regierung nach Wiesbaden verlegte, geteilt. Nassau-Saarbrücken wurde 1797 von
Nassau-Usingen beerbt. 1793/1801 verlor Nassau-Usingen seine linksrheinischen
Güter, von denen die alte Grafschaft Saarbrücken 1815 an Preußen kam, erhielt
dafür aber Entschädigung vor allem aus dem Erzstift Mainz im Rheingau und am
unteren Main, aus dem Erzstift Trier (Montabaur, Limburg), aus dem Erzstift
Köln (u. a. Deutz, Königswinter), aus Hessen-Darmstadt (Anteil an der
Niedergrafschaft Katzenelnbogen um Braubach), aus Sayn-Altenkirchen und
verschiedenen Klöstern und Stiften sowie Virilstimme im Reichsfürstenrat.-----
Am 30. 8. 1806 schlossen sich die am 31. 7. 1806 dem Rheinbund unter Erhöhung
zu Herzögen beigetretenen Fürsten von Nassau-Weilburg und Nassau-Usingen, das
1816 ausstarb, zu einem vereinten, für unteilbar und souverän erklärten
Herzogtum N. zusammen. Sie bekamen die Grafschaft Wied-Runkel, die Grafschaft
Wied-Neuwied, das Fürstentum Nassau-Oranien mit Grafschaft Diez, die Grafschaft
Solms-Braunfels und andere Güter (Bassenheim, Grafschaft Holzappel, Herrschaft
Schaumburg, Herrschaft Reifenberg, Herrschaft Kransberg, Gebiete der
Reichsritterschaft), mussten aber die ehemals kölnischen Gebiete an das Großherzogtum
Berg sowie Kastel (Mainz-Kastel) und Kostheim an Frankreich abtreten
(Gesamtgebiet 103 Quadratmeilen mit 270000 Einwohnern). 1813 mussten sie Güter
an Nassau-Oranien zurückgeben. Am 1./2. 9. 1814 erhielt das Herzogtum, um den
Widerspruch verschiedener mediatisierter Familien (Ostein, Schönborn, Waldbott
von Bassenheim [Waldbott-Bassenheim], von der Leyen) und des Freiherren vom
Stein zu beseitigen, vor allen anderen deutschen Staaten eine landständische
Verfassung. 1815 tauschte das Herzogtum N. mit Preußen umfangreiche Gebiete
(ehemals hessen-kasselische Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Diez, Dillenburg,
Hadamar [gegen die späteren Kreise Neuwied, Altenkirchen, Wetzlar und den
rechtsrheinischen Teil des Kreises Koblenz]). Seit 1815 war das Herzogtum Mitglied
des Deutschen Bundes. Seit 1816 regierte Nassau-Weilburg allein. 1836 trat N.
dem Deutschen Zollverein bei. Am 28. 12. 1849 wurde eine liberale Verfassung
erlassen, die im November 1851 aber wieder aufgehoben wurde. Am 8. 10. 1866
wurde N. wegen seiner Unterstützung Österreichs von Preußen (in die Provinz
Hessen-Nassau) einverleibt und durch 8,5 Millionen Taler und die Schlösser
Weilburg und Biebrich (Wiesbaden-Biebrich) abgefunden. Herzog Adolf von Nassau
(aus der walramischen Linie) wurde 1890 Großherzog von Luxemburg. 1912 starb
das Haus N. aus. 1945 kam der größte Teil Hessen-Nassaus an Hessen.
L.: Wolff 263, 336; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, II 78 (1450)
F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 234; Arnoldi, J., Geschichte der
oranien-nassauischen Länder, Teil 1ff. 1799ff.; Vogel, C., Beschreibung des
Herzogtums Nassau, 1843; Schliephake, F./Menzel, K., Geschichte von Nassau
walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.; Roth, F., Fontes rerum Nassoicarum, Bd.
1ff. 1880ff.; Codex diplomaticus Nassoicus, hg. v. Menzel, K./Sauer, W., Bd.
1ff. 1885ff., Neudruck 1969; Düssell, H., Rechtskarte des Oberlandesgerichts
Frankfurt am Main, hg. v. Sayn, O., 1902; Spielmann, C., Geschichte von Nassau,
Bd. 1ff. 1909ff.; Renkhoff, O., Die Grundlagen der nassau-dillenburgischen
Territorialentwicklung, Korr. Bl. Gesamtverein. 80 (1932); Kleinfeldt,
G./Weirich, H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im
oberhessisch-nassauischen Raum, 1937; May, K., Territorialgeschichte des
Oberlahnkreises, 1939; Fritzemeyer, J., Die Ausbildung einer zentralen
Behördenorganisation der Grafen bzw. Fürsten von Nassau, Diss. phil. Frankfurt
am Main 1943; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987;
Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980;
Oestreich, G., Grafschaft und Dynastie Nassau im Zeitalter der konfessionellen
Kriege, (in) Bll. f. dt. LG. 96 (1960); Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 9, Territorialname; Demandt, K., Schrifttum zur
Geschichte und geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965f.; Sante,
G. W., Strukturen, Funktionen und Wandel eines historischen Raumes: Nassau,
(in) Nassauische Annalen 85 (1974), 151ff.; Herzogtum Nassau: 1806-1866.
Politik, Wirtschaft, Kultur. Eine Ausstellung des Landes Hessen und der
Landeshauptstadt Wiesbaden (Katalog), Neudruck 1981; Gerlich, A., Nassau in
politischen Konstellationen am Mittelrhein von König Adolf bis Erzbischof
Gerlach (1292-1346), Nassauische Annalen 95 (1984), 1ff.; Renkhoff, O.,
Nassauische Biographie, 1986; Steubing, J., Kirchen- und Reformationsgeschichte
der Oranien-nassauischen Lande, 1987; Faber, R., Die Bemühungen im Herzogtum
Nassau um die Einführung von Mündlichkeit und Öffentlichkeit im
Zivilprozessverfahren, 1990; Treichel, E., Der Primat der Bürokratie, 1991;
Gerlich, A., Nassau, LexMA 6 1992, 1035; Jäger, W., Staatsbildung und Reformpolitik,
1993; Nassauische Parlamentarier, hg. v. Rösner, C., 1997; Schlinker, S.,
Fürstenamt und Rezeption, 1999, 232; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 166;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 479; Schüler, W., Das Herzogtum
Nassau 1806-1866, 2006; Menk, G., Das Haus Nassau-Oranien in der Neuzeit, 2009;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 3 (mit Übersichtskarte Nassau im 18. Jh.).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Diez (Grafen). Die Linie
Nassau-Dillenburg der ottonischen Linie der Grafen von Nassau gewann 1386 die
Grafschaft Diez. Nach früheren Teilungen erfolgte 1607 erneut eine Abspaltung
einer Linie N. Diese Linie beerbte 1711 Nassau-Hadamar, 1739 Nassau-Dillenburg,
1742/1743 Nassau-Siegen sowie 1702 Nassau-Oranien. Seitdem nannte sie sich
Fürsten von Nassau-Oranien (Nassau-Diez-Oranien) und verlegte 1747 den Sitz
nach Den Haag. 1803 wurde sie als Fürst von Nassau-Dillenburg mit Fulda,
Corvey, Dortmund, Weingarten, Hofen (bei Friedrichshafen), Sankt Gerold (heute
in Vorarlberg), Bendern (in Liechtenstein) und Dietkirchen entschädigt. 1815
trat der Fürst von Nassau-Oranien alle deutschen Gebiete als Gegenleistung für
das Großherzogtum Luxemburg an Preußen ab.
L.: Spielmann, C., Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Laut, R.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt den Herrschaften Limburg,
Schaumburg, Holzappel, 1943; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter,
Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 81.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Dillenburg (Grafen). Die ottonische Linie
der Grafen von Nassau spaltete sich 1303 in Nassau-Hadamar, Nassau-Siegen und
N. N. fiel 1328 an Nassau-Siegen, doch blieb Dillenburg Hauptort. 1343 spaltete
sich Nassau-Beilstein von N. ab. N. gewann 1386 die Grafschaft Diez, 1403 Güter
in den späteren Niederlanden (u. a. Polanen, Leck, Breda) und 1416/1420 die
gemeinsam mit Brüdern beherrschte Grafschaft Vianden im Herzogtum Luxemburg.
Diese Gebiete wurden mehrfach geteilt, doch waren sie von 1451 bis 1472 und von
1504 bis 1516 vereinigt. Wegen ihrer vergeblich geltend gemachten Ansprüche auf
Katzenelnbogen nannte sich N. seit 1507 auch Nassau-Katzenelnbogen und wegen
der Heirat mit der Erbtochter Claudia der Fürsten von Chalon und Oranien am
Unterlauf der Rhone (1515, Erbfall 1530) auch Nassau-Oranien. Zu dieser Zeit
wurde die Reformation eingeführt (zunächst das Luthertum, dann der
Calvinismus). 1559 wurde in die linksrheinischen Güter (Nassau-Oranien) und die
rechtsrheinischen Güter (N.) geteilt. N. beerbte 1561 Nassau-Beilstein. 1607
entstand durch Teilung erneut eine Linie N. (mit Dillenburg, Haiger und Herborn).
Sie wurde 1620 von (einer neuen Linie) Nassau-Beilstein beerbt.
Nassau-Beilstein nannte sich danach N. nannte und wurde nach kurzer
Zugehörigkeit zum westfälischen Reichsgrafenkollegium 1654 in den
Reichsfürstenstand erhoben. 1739 fiel das etwa 8 Quadratmeilen große, zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende N. mit den Ämtern
Dillenburg, Haiger, Herborn, Driedorf, Mengerskirchen, Ellar, Burbach,
Tringenstein und Ewersbach (Ebersbach) sowie der Herrschaft Schaumburg an
Nassau-Diez. Am 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von N. durch § 12 des
Reichsdeputationshauptschlusses zur Entschädigung für die Statthalterschaft und
seine Domänen in Holland und Belgien die Bistümer Fulda und Corvey, die
Reichsstadt Dortmund, die Abtei Weingarten, die Abteien und Propsteien Hofen
(bei Friedrichshafen), Sankt Gerold (heute in Vorarlberg), Bendern (in
Liechtenstein), Dietkirchen an der Lahn sowie alle Kapitel, Propsteien und
Klöster in den zugeteilten Landen.
L.: Wolff 337; Zeumer 553 II b 52; Wallner 703 WestfälRK 21; Spielmann, C.,
Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Renkhoff, O., Territorialgeschichte
des Fürstentums Nassau-Dillenburg, Diss. phil. Marburg 1932; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014,
61, 81. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Oranien (Fürsten). Die Linie
Nassau-Dillenburg der ottonischen Linie der Grafen von Nassau erwarb 1515/1530
durch Erbfall über die Erbtochter Claudia von Chalon Oranien und nannte sich
seitdem N. (1544 Prince d’Orange). 1559 erfolgte eine Teilung in N. und
Nassau-Dillenburg. 1702 fiel N., das Oranien durch Okkupation an Frankreich
verlor, an das durch Teilung Nassau-Dillenburgs entstandene Nassau-Diez. Moers,
Lingen und Neuenburg kamen unter Berufung auf das Erbrecht Luise Henriettes von
Nassau-Oranien (1627-1667) an Preußen. Nassau-Diez, das auch die deutschen
Güter der ottonischen Linie gewann, nannte sich seitdem Fürsten von N. und
verlegte 1747 die Residenz nach Den Haag (Regierung des Stammlands über das
deutsche Kabinett). 1732 trat N. zahlreiche niederländische Güter (Herstal,
Montfoort [Montfort], Turnhout) an Preußen ab, das diese bald nach 1740
verkaufte. 1795/1797/1801 verlor N. alle linksrheinischen Güter an Frankreich
und erlangte dafür als Entschädigung im Reichsdeputationshauptschluss vom 25.
2. 1803 das Hochstift Fulda, das Schloss Johannisberg (Vollrads bei
Östrich-Winkel), Corvey und Höxter, Dortmund, die Benediktinerabtei Weingarten,
Sankt Gerold (in Vorarlberg), das Benediktiner-Priorat Hofen (bei
Friedrichshafen), Dietkirchen und Bendern (in Liechtenstein) (insgesamt 46
Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern). 1806 verlor es durch die Rheinbundakte
auch die rechtsrheinischen Güter, vor allem das Fürstentum Diez, an das
Herzogtum Nassau und das Großherzogtum Berg. Nach dem Ende der französischen
Vorherrschaft ergriff der Fürst von N. am 20. 12. 1813 wieder Besitz von seinen
Ländern. Am 14. 7. 1814 gab das Herzogtum Nassau an N. das Fürstentum Diez und
weitere Güter zurück. Durch Vertrag vom 31. 5. 1815 gab der Fürst von N., der
1815 König der Niederlande geworden war, alle deutschen Gebiete als
Gegenleistung für das ihm auf dem Wiener Kongress zugesprochene Großherzogtum
Luxemburg an Preußen.
L.: Spielmann, C., Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Nassau und Oranien,
hg. v. Tamse, C., 1985; Oranien-Nassau, die Niederlande und das Reich, hg. v.
Lademacher, H., 1995; Menk, G., Das Haus Nassau-Oranien in der Neuzeit, 2009.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Ottweiler (Grafschaft). In Ottweiler bei
Neunkirchen an der Blies begründete 871 der Bischof vom Metz ein Stift. Als
dessen Obervögte wurden 1186 die Grafen von Saarbrücken genannt, welche die
Burg Ottweiler errichteten. Über Saarbrücken kam Ottweiler 1381 an
Nassau-Weilburg. 1659 wurde Ottweiler bei einer Teilung Sitz der von der
walramischen Linie der Grafen von Nassau-Saarbrücken abgespalteten Grafen von
N. Sie starben 1728 aus und vererbten ihre Güter an Nassau-Usingen. Am Ende des
18. Jahrhunderts umfasste die Herrschaft Ottweiler ein Gebiet von etwa 5
Quadratmeilen.
L.: Schliephake, F./Menzel, K., Geschichte von Nassau walramischen Teils, Bd.
1ff. 1864ff.; Schmidt, W./Schmidt, F., Geschichte der Stadt und Grafschaft
Ottweiler, 1909.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Siegen (Grafen, Fürsten). Siegen an der
Sieg ist zwischen 1079 und 1089 (Sigena) erstmals bezeugt. 1170 erscheint eine
civitas Siegen um die Martinikirche, zu der 1224 eine Stadt auf dem Siegberg
trat. Ab 1224 stand Siegen infolge Vergabung durch die Grafen von Nassau an das
Erzstift Köln unter der Doppelherrschaft der Grafen von Nassau und der
Erzbischöfe von Köln. 1303 erhielt es Soester Recht. Am Anfang des 15.
Jahrhunderts kam es ganz an Nassau. 1303 spaltete sich die ottonische Linie der
Grafen von Nassau in die Linien Nassau-Hadamar, N. und Nassau-Dillenburg. N.
nannte sich nach der Beerbung Nassau-Dillenburgs 1328 Nassau-Dillenburg. 1607
entstand durch Teilung Nassau-Dillenburgs erneut N. mit später etwa 9000
Einwohnern. 1621 wurde das kleine Land gedrittelt, doch fielen 1642 zwei
Drittel wieder zusammen. Danach residierten die beiden Linien im Oberen Schloss
(ältere, katholische Linie) und im Unteren Schloss (jüngere, reformierte Linie)
in Siegen. 1652 wurden sie in den Fürstenstand erhoben. 1734 starb der
reformierte Zweig aus und wurde vom katholischen Zweig beerbt. Dieser trat
1742/1743 N. an Nassau-Diez-Oranien (Nassau-Diez bzw. Oranien) ab, das seitdem
alle Gebiete der ottonischen Linie vereinigte. N. zählte zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Von 1806 bis 1813 gehörte Siegen als
Unterpräfektur zum Großherzogtum Berg. 1815/1816 kam es zu Preußen (Provinz
Westfalen), 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 337; Siegener Urkundenbuch, Bd. 1f. 1887ff.; Spielmann, C.,
Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Bald, L., Das Fürstentum
Nassau-Siegen, 1939; Lück, A., Siegerland und Nederland, 1967; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 61, 81. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Usingen (Grafschaft, Fürstentum).
Usingen im Taunus wird im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt. 1207 gehörte es den
Grafen von Diez, 1326 den Grafen von Nassau. 1659 wurde Usingen bei der Teilung
der Linie Nassau-Saarbrücken Sitz der walramischen Linie N. der Grafen von
Nassau, die 1721 die Linie Nassau-Idstein, 1723 die Linie Nassau-Saarbrücken
und 1728 die Linie Nassau-Ottweiler beerbte. Sie teilte sich 1735 in die Linien
N. und Nassau-Saarbrücken. 1744 verlegte N. die Residenz von Usingen nach
Biebrich und die Regierung nach Wiesbaden. Um 1790 war das zum oberrheinischen
Reichskreis zählende N. mit Falkenstein, Kettenbach, Daisbach und Hausen
Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1793/1801 verlor
es seine linksrheinischen Güter an Frankreich. 1797 beerbte N.
Nassau-Saarbrücken. Am 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von N. durch § 12 des
Reichsdeputationshauptschlusses für das Fürstentum Saarbrücken, zwei Drittel
der Grafschaft Saarwerden, die Herrschaft Ottweiler und die Herrschaft Lahr in
der Ortenau von Mainz die Ämter Königstein, Höchst, Kronberg (Kronenburg),
Rüdesheim, Oberlahnstein, Eltville, Harheim (Haarheim), Kastel, vom Mainzer
Domkapitel die Güter unterhalb Frankfurts, von der Pfalz das Amt Kaub, vom
Erzstift Köln den Rest des eigentlichen Kurfürstentums Köln (u. a. Deutz,
Königswinter, aber mit Ausnahme der Ämter Altenwied )[Altwied] und Neuerburg
[Nürburg]), von Hessen-Darmstadt die Ämter Katzenelnbogen, Braubach, Ems,
Eppstein und Cleeberg (Kleeberg) (frei von solmsischen Ansprüchen), die
Reichsdörfer Soden und Sulzbach, die Dörfer Weiperfelden, Schwanheim und
Okriftel, die Kapitel und Abteien Limburg, Rommersdorf (Rumersdorf),
Bleidenstadt, Sayn, alle Kapitel, Abteien und Klöster in den zugefallenen
Landen, die Grafschaft Sayn-Altenkirchen und eine Virilstimme im
Reichsfürstenrat. Am 30. 8. 1806 schloss sich das 16 Quadratmeilen große N. mit
Nassau-Weilburg zum Herzogtum Nassau zusammen, das 1866 von Preußen annektiert
wurde. Die Linie N. starb 1816 aus und wurde von Nassau-Weilburg beerbt.
L.: Wolff 265; Zeumer 553 II b 60, 1; Wallner 695 OberrheinRK 10; Schliephake,
F./Menzel, K., Geschichte von Nassau walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.;
Winkelmann-Holzapfel 157; Kloft, J., Territorialgeschichte des Kreises Usingen,
1971. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Weilburg (Grafschaft). Weilburg an der
Lahn war seit merowingischer Zeit Königsgut. 906 errichteten die konradinischen
Grafen des Lahngaues eine Burg, 912 ein Kollegiatstift Sankt Walpurgis. Nach
939 fiel der Ort als Reichslehen an den Bischof von Worms. Nach 1124 wurden die
Grafen von Nassau Vögte des Hochstifts Worms. 1255 wurde Weilburg an die Grafen
von Nassau verpfändet, nach 1292 von König Adolf von Nassau erworben. 1355
wurde Weilburg Sitz der Linie N. der walramischen Linie der Grafen von Nassau.
1381 erlangte es infolge Heirat die Grafschaft Saarbrücken, 1393 die Herrschaften
Kirchheim und Stauf, 1405 Neuweilnau (durch Kauf), Bingenheim, Reichelsheim,
Elkerhausen und Teile von Homburg, Löhnberg, Sonnenberg, Cleeberg und
Mensfelden. Sie teilte sich 1442 in die neue Linie N. und in die Linie
Nassau-Saarbrücken. 1561 teilte sich die neue Linie N. in die Linien N. und
Nassau-Weilnau. Diese beerbten 1574 Nassau-Saarbrücken. 1602 fielen die Güter
der Linie Nassau-Weilnau an N. zurück. 1605 kamen auch die Güter der Linie
Nassau-Idstein an N. zurück. 1629 wurde N. wieder aufgeteilt in Nassau-Idstein
(mit Wiesbaden und Lahr, 1629-1721), N. (1629-1806) und Nassau-Saarbrücken
(1629-1642, danach weitere Aufteilung). Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste
ihr Gebiet die Ämter Weilburg, Weilmünster, Löhnberg, Merenberg, Cleeberg
(Kleeberg), Atzbach, Miehlen und den Flecken Reichelsheim sowie das Amt
Kirchheim umfassend die Herrschaften Kirchheim und Stauf (mit Kirchheim
[Kirchheimbolanden]) (sowie die Grafschaft Saarwerden und das Amt Alsenz). 1799
erheiratete N. den größten Teil der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg. 1801
verlor es alle linksrheinischen Güter an Frankreich. Am 25. 2. 1803 erhielt der
Fürst von N. durch § 12 des Reichsdeputationshauptschlusses für den dritten
Teil der Grafschaft Saarwerden und die Herrschaft Kirchheim (Kirchheimbolanden)
den Rest des Fürstentums (Erzstifts) Trier (Ämter Montabaur und Limburg) mit
den Abteien Arnstein, Schönau und Marienstatt (Marienstadt). Das zum
oberrheinischen Reichskreis zählende N. schloss sich am 30. 8. 1806 mit dem aus
Nassau-Saarbrücken 1735 entstandenen Nassau-Usingen zum Herzogtum Nassau
zusammen und beerbte 1816 Nassau-Usingen. Die Linie N. starb 1912 aus.
L.: Wolff 265; Zeumer 553 II b 60, 2; Wallner 696 OberrheinRK 12; Schliephake,
F./Menzel, K., Geschichte von Nassau walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864 ff;
Struck, W. H., Die Kollegiatstifte Dietkirchen, Diez, Gemünden, Idstein und
Weilburg, 1959. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Naumburg (Hochstift, Residenz). An der
Mündung der Unstrut in die Saale erbaute vermutlich Markgraf Ekkehard I. von
Meißen in der Nähe slawischer Vorsiedlungen um 1000 bzw. um 1010 die Burg N.
(neue Burg). Um 1012 wurde das Hauskloster der Markgrafen, zwischen 1028 und
1030 das 968 von Kaiser Otto dem Großen in Zeitz gegründete Bistum (zwischen
N., mittlerer und oberer Weißer Elster, oberer Zwickauer Mulde, Plauen und
Erzgebirge) und wenig später die in Kleinjena bestehende Kaufmannsniederlassung
nach N. verlegt. Die sich entwickelnde Stadt stand unter der Herrschaft des
Bischofs. Die Vogtei über N. hatten die Markgrafen von Meißen, bis die Bischöfe
in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Landeshoheit erwerben konnten.
Die Bischöfe wurden im 13. Jahrhundert (1296) Reichsfürsten. Sie bildeten um
N., Zeitz, Krossen (Crossen) und Strehla an der Elbe ein eigenes
Herrschaftsgebiet aus. Beginnend bereits zu dieser Zeit gerieten sie zunehmend
in Abhängigkeit des Hauses Wettin, das aus der Schirmvogtei Landesherrlichkeit
entwickelte. Schon vor 1541 drang die Reformation ein. 1564 wurde anlässlich
der Reformation das dem obersächsischen Reichskreis angehörige Stift N. in
einen Verwaltungsbezirk Sachsens umgewandelt, der bis 1718 unter der Nebenlinie
Sachsen-Zeitz stand. Das Hochstift umfasste die Ämter und Gerichtsbarkeiten des
eigentlichen Stiftes N. (Stadt und Amt N., Amt St. Georgenkloster, Justizamt
Haynsburg [Hainsburg] mit der Stadt Krossen [Crossen], Propsteigericht N. mit
der Stadt Osterfeld) und die Ämter und Gerichtsbarkeiten des zeitzischen
Anteils (Stadt und Amt Zeitz und Gericht Breitingen). 1815 wurde N. der neuen
Provinz Sachsen Preußens zugeschlagen und kam damit von 1949 bis 1990 zur
Deutschen Demokratischen Republik. S. Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 381; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G3; Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg, hg. v. Rosenfeld, F., Bd. 1
1925; Borkowsky, E., Naumburg an der Saale. Eine Geschichte deutschen
Bürgertums 1028 bis 1928, 1928; Mitteldeutscher Heimatatlas, 1935ff.; Kaiser,
B., Die Entstehung der Stadt Naumburg an der Saale, 1949 (Mskr.); Schlesinger,
W., Kirchengeschichte Sachsens, Bd. 1f. 1962; Steinberg, H., Funktionswandel
und räumliche Entwicklung der Städte im mittleren Saaletal bis zum Anfang des
19. Jahrhunderts, (in) Berichte zur deutschen Landeskunde 30 (1963), 256;
Blaschke, K. u. a., Die Kirchenorganisation in Naumburg um 1500, 1969; Hermann,
B., Die Herrschaft des Hochstifts Naumburg an der mittleren Elbe, 1970;
Streich, B., Die Bistümer Merseburg, Naumburg und Meißen zwischen
Reichsstandschaft und Landsässigkeit, (in) Mitteldeutsche Bistümer im
Spätmittelalter, 1988; Schubert, E./Hege, F., Naumburg, 1989; Wiessner, H., Die
Anfänge der Stadt Naumburg an der Saale und ihre Entwicklung im Mittelalter,
Bll. f. d. LG. 127 (1991), 115; Das Bistum Naumburg, bearb. v. Wiessner, H.,
Bd. 1 1993; Wiessner, H., Naumburg, LexMA 6 1992, 1055; Das Bistum Naumburg,
bearb. v. Wiessner, H., 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 577, 1, 2, 404.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neukirchen (reichsritterschaftlicher Ort).
N. an der Haune nördlich von Hünfeld zählte zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken und kam über Hessen-Kassel und Preußen (1866) 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 514. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neunkirchen (Dorf, Herrschaft). Das Dorf N.
am Waitzenberge war eine unmittelbare Herrschaft im Oberstift des Erzstifts
Trier und gehörte der Abtei Sankt Maximin bei Trier. Es war nicht eingekreister
Reichsteil.
L.: Wolff 502. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niedersachsen (Land, Bundesland). Der Name N.,
der 1354 erstmals bezeugt ist, stellte das Gebiet in Gegensatz zum oberen
Sachsen um Lauenburg und Wittenberg. Bereits 1512 fand er im niedersächsischen
Reichskreis Verwendung, doch gewann er größere Bedeutung erst nach der Annexion
Hannovers durch Preußen (1866). Die 1945 unter britische Besatzung gelangten
Länder Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie das am 23. 8. 1946
aus einer Provinz wiedererrichtete Land Hannover Preußens wurden durch
Verordnung Nr. 55 der britischen Militärregierung vom 1. 11. 1946 zum Land N.
zusammengefasst. Hinzu kamen am 1. 1. 1947 Teile des Landgebiets Bremens.
Verfassungsgrundlage war zunächst das Gesetz zur vorläufigen Ordnung der
Landesgewalt vom 11. 2. 1947, danach die Verfassung vom 13. 4. 1951. Mit 47412
(2006 rund 47625) Quadratkilometern ist N. das zweitgrößte Land der
Bundesrepublik Deutschland. Die Zahl seiner Einwohner betrug 1969 7100400 (1985
7204000, 2005 7993946). Am 1. 7. 1993 wechselten 8 Gemeinden um (Amt) Neuhaus
(Neu Wendischthun [Neuwindischthun], Sückau, Niendorf, Viehle, Sumte, Haar,
Darchau, Vockfey, Stapel, Zeetze [Zetze], Laave, Kaarßen, Tripkau, Wehningen,
Wilkenstorf mit rund 6200 Bewohnern), die 1945 durch Beschluss der britischen
Besatzungsbehörden von Preußen (Hannover) abgetrennt und der sowjetischen
Besatzungszone zugeteilt wurden, von Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen.
L.: Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Keyser, E./Stoob, H. (Hg.), Deutsches Städtebuch, Bd.
3 Teilband 1 1952; Schnath, G., Niedersachsen und Hannover, 4. A. 1964;
Geschichtlicher Handatlas Niedersachsens, hg. v. Schnath, G., 1939;
Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen, Bd. 1ff. 1964ff. (Bremen,
Braunschweig, Osnabrück, Hoya und Diepholz, Gifhorn, Peine, Schaumburg);
Schnath, G., Streifzüge durch Niedersachsens Vergangenheit, 1968; Schnath, G.,
Ausgewählte Beiträge zur Landesgeschichte Niedersachsens, 1968; Niedersachsen.
Territorien, Verwaltungseinheiten, geschichtliche Landschaften, hg. v. Haase,
C., 1971; Schnath, G. u. a., Geschichte des Landes Niedersachsen, 6. A. 1994
(aus: Geschichte der deutschen Länder); Geschichte Niedersachsens, hg. v.
Patze, H., Bd. 1f. 1977ff.; Oberschelp, R., Niedersachsen 1760-1820, 1982;
Katalog zur Landesausstellung Niedersachsen 1985, 1985; Streich, G., Klöster,
Stifte und Kommenden in Niedersachsen vor der Reformation, 1986; Kaemling, W.,
Atlas zur Geschichte Niedersachsens, 1987; Pischke, G., Geschichtlicher
Handatlas von Niedersachsen, 1989; Krumwiede, H., Kirchengeschichte
Niedersachsens, 1995; Casemir, C./Ohainski, U., Niedersächsische Orte bis zum
Ende des ersten Jahrtausends, 1995; Geschichte Niedersachsens, hg. v. Hucker,
B. u. a., Bd. 1ff. 1997ff.; Übergang und Neubeginn, hg. v. Merker, O., 1997;
Niedersächsische Juristen, hg. v. Rückert, J. u. a., 2003; Handbuch der
niedersächsischen Landtags- und Ständegeschichte, hg. v. Wieden, B. bei der,
Bd. 1f. 2004ff.; Hundertmal Niedersachsen, hg. v. Otte, H u. a., 2011; Die
Kabinettsprotokolle der hannoverschen und der niedersächsischen Landesregierung
1946-1951, bearb. v. Nentwig, T., 2012; Flurnamensammlung und
Flurnamenforschung in Niedersachsen, 2011; .Niedersächsisches Klosterbuch, hg. v.
Dolle, J., Teil 1ff. 2012; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder
im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 215ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nierstein (Reichsdorf). N. am Rhein bei Oppenheim
war vorgeschichtlich und römisch besiedelt und erscheint bereits in einer Gabe
Karlmanns an Würzburg zu Beginn des 8. Jahrhunderts. Am 16. 1. 1315 verpfändete
König Ludwig der Bayer unter anderem N. an den Erzbischof von Mainz. Am 25. 12.
1356 verpfändete Kaiser Karl IV. den Ort an die Stadt Mainz. Am 12. 2. 1375
verpfändete er ihn Ruprecht von der Pfalz. König Wenzel bestätigte dies am 7.
7. 1376. Am 23. 8. 1402 verpfändete König Ruprecht den Ort seinem Sohn Ludwig
von der Pfalz. 1752 gehörten die Güter neunzehn adligen Familien und mehreren
Kirchen. Danach kam er an Hessen-Darmstadt und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Hugo 467, 466; Wolff 91.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nordgau, bayerischer (Gau nördlich der
Donau zwischen Neuburg und Regensburg, Landschaft, bayerischer Nordgau). Im
Gebiet nördlich der Donau zwischen Neuburg und Regensburg, das später bis zum
oberen Main (1060 Egerland) ausgedehnt wurde, fassten nach den Karolingern, den
Liutpoldingern (Luitpoldingern), den Markgrafen von Schweinfurt (939-1003), den
Grafen von Sulzbach und den Diepoldingern seit Ende des 12. Jahrhunderts die
Grafen von Wittelsbach Fuß, die 1255 als Herzöge von Bayern den größeren Teil
des Gebiets erwerben konnten. Danach kam als Folge der wittelsbachischen
Zweiteilung des Gebiets von 1329 der Name allmählich ab und seit der ersten
Hälfte des 16. Jahrhunderts hierfür der Name Oberpfalz auf.
L.: Doeberl, M., Die Markgrafschaft und die Markgrafen auf dem bayerischen
Nordgau, 1893; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15
(Nortgouue, Nortgouui, Nordgeuui, Nordgouue, Norgovve, Nordgeuue, Nortgowa,
Nortgowe, Norekawe, Nordgowe, Gau zwischen Regensburg und Fürth, Oberweiling,
Dürn, Mantlach, Hohenschambach bzw. Schambach, Fürth in Bayern, Beilngries,
Bergen, Velden, Kirchenreinbach, Kemnath, Machendorf, Lintach, Schwarzenfeld,
Weilindorf [= Oberweiling?], Förrenbach, Hersbruck, Vorra, Oberkrumbach,
Schnaittach, Oberrüsselbach und Unterrüsselbach bzw. Rüsselbach, Ittling, Schierstadt
(= jetzt Stadtamhof), Großprüfening bzw. Prüfening, Großgründlach bzw.
Gründlach, Walkersbrunn, Eltersdorf, Herpersdorf, Sickenreuth, Wenigrötz bzw.
Wenigritz, Neunburg vorm Wald, Diendorf, Gütenland, Hillstett bzw. Hiltstedt,
Premberg); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 37, III,
32, IV, 8, Nordgouwe I, der bayerische Nordgau; Gagel, E., Der Nordgau im
Mittelalter, Oberpfälzer Heimat 13 (1969), 7ff.; Kraus, A., Marginalien zur
ältesten Geschichte des bayerischen Nordgaus, Jb. f. fränk. Landesforschung
34/35 (1974/5), 163ff.; Schmid, A., Nordgau, LexMA 6 1993, 1235.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nordstrand (Insel). Die eingedeichte
Marschinsel N. mit 45 Quadratkilometern ist ein Rest der am 11. 11. 1634 durch
eine Sturmflut zerstörten Insel Strand, die 1231 in 5 Harden eingeteilt war und
über 50 Kirchen bzw. Kapellen aufwies. Sie unterstand den Grafen von Holstein.
1652 zog der Herzog von Holstein-Gottorp (Gottorf) niederländische Deichbaumeister
ins Land, die weitreichende Privilegien erhielten, das ungeschützte Land neu
eindeichten und die Wiedergewinnung des verlorenen Landes begannen. Bis 1867
hatte N. weitgehende Selbstverwaltung und bis 1900 ein eigenes, 1572
aufgezeichnetes Landrecht. 1864 kam N. an den Deutschen Bund, 1866 an Preußen
und 1946 an Schleswig-Holstein.
L.: Boysen, K., Das Nordstrander Landrecht von 1572, 1967; Karff, F.,
Nordstrand. Geschichte einer nordfriesischen Insel, 1968.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberkirch (Herrschaft). Um 1225 erscheint
O. an der Rench erstmals (Obirnkirchen). 1303 verkauften die Grafen von
Fürstenberg, die 1218 die Herzöge von Zähringen beerbt hatten, O. an das
Hochstift Straßburg. 1316 verzichtete König Friedrich der Schöne auf die
Reichsdörfer Sasbach, Renchen und das Oppenauer Tal, die zu der sich um O.
bildenden Herrschaft hinzukamen. 1604-1634 und 1649-1654 wurde die Herrschaft
an Württemberg verpfändet. 1802 kam sie an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 236; Bader, J., Die ehemalige Straßburger Herrschaft Oberkirch, 1840;
Schaz, F., Stadt O. und die Burgen des vorderen Renchtales, 1898; Heizmann, L.,
Der Amtsbezirk Oberkirch in Vergangenheit und Gegenwart, 1928; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 472.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberpfalz (Pfalzgrafschaft, Herzogtum).
Das ursprünglich zur bayerischen Nordmark, dann zur bayerischen Markgrafschaft
Nordgau gehörige Gebiet fiel 1268 als Pfand an die Herzöge von Bayern. Bei der
Teilung innerhalb der Wittelsbacher von 1329 kamen diese Güter an die Pfalz
(größerer Teil des Viztumamtes Burglengenfeld mit dem Hauptort Amberg). Diese
verpfändete sie 1353 weitgehend an König Karl IV., gewann sie aber seit 1373
zurück. 1410 fiel das Gebiet etwas verkleinert an König Ruprechts von der Pfalz
Sohn Johann (Pfalz-Neumarkt), 1448 an Pfalz-Mosbach (und teilweise kurzfristig
an Pfalz-Simmern), 1499 wieder an die Hauptlinie Pfalz. Seit der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts setzte sich der Name O. durch. 1621 wurde das früh
lutherisch gewordene Gebiet von Bayern besetzt und seit 1625 rekatholisiert.
1628 gab es der Kaiser mit Ausnahme einiger an Pfalz-Neuburg gefallener Ämter
an Bayern als Kriegsentschädigung. 1631 erhielt Bayern die Belehnung mit Gütern
Böhmens. Bayern unterwarf die O. der katholischen Gegenreformation und bezog
sie in seinen zentralisierenden Frühabsolutimsus ein. Die zum bayerischen
Reichskreis zählende O. bestand aus zwei getrennten Hauptteilen zwischen denen
das Fürstentum Sulzbach, das bambergische Amt Vilseck, die Grafschaft
Sternstein (Störnstein) und die Landgrafschaft Leuchtenberg lagen. Zum
südlichen Hauptteil gehörten die Pfleggerichte Amberg, Pfaffenhofen, Haimburg,
Rieden, Freudenberg, Hirschau, Nabburg, Neunburg vor dem Wald, Wetterfeld,
Bruck, Rötz (Retz) Waldmünchen, Obermurach (Murach) und Treswitz-Tännesberg
(Treswitz-Tenesberg), zum nördlichen Teil die Pfleggerichte Bärnau (Bernau),
Eschenbach, Grafenwöhr, Hollenberg (Holnberg), Kirchenthumbach
(Kirchentumbach), Auerbach und Hartenstein, das Kastenamt Kemnath (Kemnat), das
Landgericht Waldeck und die Herrschaft Rothenberg. Darüber hinaus befanden sich
noch kleinere Teile innerhalb des nürnbergischen Gebiets. 1677 kam das 1614
abgetrennte Sulzbach wieder zu O. zurück. 1803 wurden das bambergische Amt
Vilseck und das Kloster Waldsassen und 1806 Sternstein (Störnstein). S.
Bayern-Oberpfalz, Neuburg.
L.: Wolff 138; Wallner 712 BayRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
F/G4; Die Territorien des Reichs 5, 8; Bosl, K., Das kurpfälzische Territorium
”Obere Pfalz”, Zs. f. bay. LG. 26 (1963); Bosl, K., Die Oberpfalz und ihre
junge Hauptstadt, 1980; Emmerig, E., Die Regierung der Oberpfalz. Geschichte
einer bayerischen Mittelbehörde, 1981; Ambronn, K., Landsassen und
Landsassengüter des Fürstentums der oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, 1982;
Ackermann, K., Die Oberpfalz, 1987; Fuchs, A./Ambronn, K., Die Oberpfalz in
alten Ansichten, 1988; Schaub, M., Geschichte der Kurpfalz, Bd. 1 1988;
Ambronn, K., Oberpfalz, LexMA 6 1993, 1332; Handbuch der bayerischen
Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 3 Geschichte der Oberpfalz und des
bayerischen Reichskreises, 3.A. 1995; Barth, T., Adelige Lebenswege im alten
Reich, 2005. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberrheinischer Reichskreis. Der 1500
geschaffene O. reichte von Savoyen bis Hessen-Kassel, war aber durchsetzt mit
Gebieten Habsburgs (österreichischer Reichskreis) und der rheinischen
Kurfürstentümer (kurrheinischer Reichskreis). 1552 schieden die lothringischen
Bistümer (Metz, Toul, Verdun), in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die
elsässischen Gebiete (Reichsstädte) tatsächlich aus. Lothringen, Savoyen und
das Hochstift Basel zählten sich nur bedingt zum Kreis. Im Übrigen gehörten ihm
unter dem Direktorat des Bischofs von Worms und der Pfalzgrafen die Bischöfe
von Worms, Speyer (mit Weißenburg), Straßburg und Basel, die Äbte von Fulda und
Prüm, der Johanniterorden (Johannitermeister) in Heitersheim, der Propst von
Odenheim, die Reichsstädte Worms, Speyer, Friedberg, Frankfurt und Wetzlar, die
Fürstentümer Pfalz-Simmern, Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz und Pfalz-Zweibrücken,
die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, die Markgrafschaft Nomeny, die
Fürstentümer Nassau (Weilburg, Usingen, Idstein, Saarbrücken, Ottweiler) und
Solms (Braunfels, Lich, Laubach, Hohensolms, Rödelheim), die Grafschaften
Sponheim, Salm-Salm, Salm-Kyrburg, Waldeck, Hanau (Münzenberg, Lichtenberg),
Königstein, Oberisenburg (Isenburg) (Birstein, Büdingen mit Wächtersbach,
Marienborn, Meerholz, Offenbach), Leiningen (Hardenburg [Hartenburg], Westerburg),
Sayn-Wittgenstein (Berleburg, [Homburg,] Wittgenstein), Falkenstein,
Kriechingen und Wartenberg sowie die Herrschaften Reipoltskirchen, Bretzenheim
und Olbrück (Ollbrück) an. Die Kreistage fanden in Frankfurt statt, das Archiv
war in Worms.
L.: Gumpelzhaimer 107; Wolff 230; Süß, A., Geschichte des oberrheinischen
Kreises und der Kreisassoziationen in der Zeit des spanischen Erbfolgekriegs
1697-1714, ZGO 103 (1955), 104 (1956).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberstadion (Herrschaft). O. südlich von
Ehingen an der Donau wird 1270 erstmals erwähnt (Walter de Stadegun). Nach ihm
nannten sich die zur Reichsritterschaft steuernden Herren von Stadion, die sich
im 14. und 18. Jahrhundert teilten und 1686 in den Reichsfreiherrenstand und
1711 in den Grafenstand erhoben wurden. Zuletzt gehörte O. der Linie
Stadion-Thannhausen. Über Württemberg kam es 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 53; Lamp, H., Die Kirche in
Oberstadion, Diss. phil. Tübingen 1940. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oettingen-Spielberg (Grafen, Fürsten). O. ist eine
im 17. Jahrhundert von Oettingen-Wallerstein abgespaltete, dem schwäbischen
Reichskreis zugehörige und 1734 gefürstete Linie der Grafen von Oettingen, die
1731 einen Teil der Güter Oettingen-Oettingens erbte. 1790 gehörten hierzu die
Oberämter Aufkirchen, Dürrwangen, Mönchsroth, Oettingen und Spielberg, das
Pflegamt Hochaltingen, die Herrschaft Schwendi, die der Reichsritterschaft
einverleibt war, die Landeshoheit über die Johanniterkommende Kleinerdlingen
und die Untertanen des Klosters Sankt Klara zu Regensburg. !806 fiel O. mit
acht Quadratmeilen und 20000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 177; Wallner 685 SchwäbRK 11; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Rehfeld, H., Die Mediatisierung des Fürstentums
Oettingen-Spielberg, Diss. jur. Erlangen 1955.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Öhringen (Stift). In der schon
vorgeschichtlich besiedelten Hohenloher Ebene im oberen Ohrntal errichteten die
Römer 150 n. Chr. den vicus Aurelianus mit zwei Kastellen. Im Mittelalter
erscheint O. erstmals 1037 (Orengowe), als die Mutter Kaiser Konrads II. die
Pfarrkirche in ein Kollegiatstift umwandeln ließ. Über die Vogtei erlangten die
Herren von Hohenlohe um 1250 den 1253 als Stadt bezeichneten Ort. Nach der
Reformation fiel das Stift an die Grafen. Nach 1551/1555 stand O. den beiden
Hauptlinien Hohenlohe-Neuenstein und Hohenlohe-Waldenburg gemeinsam zu. 1677 wurde
es Residenz einer eigenen Linie. 1782 kam es ausschließlich an
Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen. 1806 gelangte es an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Hohenlohe-Öhringen.
L.: Wolff 119; Mattes, W., Öhringer Heimatbuch, 1929, Neudruck 1987; Schumm,
K., Geschichte der städtischen Verfassung in Öhringen, 1953; Knoblauch, E., Die
Baugeschichte der Stadt Öhringen bis zum Ausgang des Mittelalters, 1970; Der
Landkreis Öhringen. Amtliche Kreisbeschreibung, Bd. 1, 2 1961ff.; Öhringen, hg.
v. d. Stadt Öhringen, 1988.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oldenburg (Grafschaft, Herzogtum,
Großherzogtum). Bereits um 800 bestand eine Siedlung im heutigen Stadtkern von
O. 1108 wird O. (urspr. Ommeresburg, Ammerburg) erstmals erwähnt (str., erste
Hälfte 12. Jh. Burg entstanden?). Im Schutze der Burg entstand eine um das Jahr
1270 ummauerte Siedlung, die 1345 Stadtrecht von Bremen erhielt. Seit der Mitte
des 12. Jahrhunderts war O. Mittelpunkt der im alten Stammesherzogtum Sachsen
gelegenen Grafschaft O., die sich in Kämpfen mit den Friesen allmählich
erweiterte. Die Grafen selbst stammten möglicherweise von der Familie Widukinds
von Sachsen ab. Viele ihrer später sichtbaren Güter lagen im Osnabrücker
Nordland. Ihr erster bekannter Vertreter (Egilmar um 1091-1108) erscheint um
1100 (1108) als comes in confinio Saxoniae et Frisiae. Seit dem (frühen) 12.
Jahrhundert hatten die Grafen vielleicht aus widukindischem Erbe die Vogtei
ihres Hausklosters Rastede (1124) und des Stiftes Wildeshausen (um 1100) inne.
1180 erhielten sie die Grafschaft als umstrittenes Reichslehen. Vielleicht
schon um 1150 wurde die Linie Oldenburg-Wildeshausen mit Wildeshausen, Gütern
im östlichen Lerigau und Ammerland, Friesland und der Vogtei Rastede (1388
erloschen) von der Hauptlinie (mit O., Landwürden und Gütern im westlichen
Lerigau und im Hasegau, 1180 Grafenrechte im Ammergau) abgetrennt, von der sich
um 1220 Grafen von Oldenburg-Bruchhausen abspalteten. Ihre später mehrfach
geteilten Güter kamen 1252 an das Hochstift Münster (Vechta), 1270/1355/1384 an
das Erzstift Bremen (Wildeshausen), die Grafen von Tecklenburg (Altbruchhausen)
und die Grafen von Hoya. Das im Kampf mit den Stedinger Bauern eroberte,
1247/1259 durch die Burg Delmenhorst gesicherte Land (Süderbrok [Söderbrok],
Holle, Berne, Hammelwarden, Elsfleth/Weser) fiel 1278/1281 an die Seitenlinie
Oldenburg-Delmenhorst, kam aber 1436/1447 beim Erlöschen der Linie trotz
kurzfristiger Übertragung an das Erzstift Bremen (1421-1434) bzw. Braunschweig-Lüneburg
an die Hauptlinie zurück. In dieser hinterließ Graf Dietrich 1440 aus seiner
Ehe mit Herzogin Hedwig von Holstein drei Söhne, von denen der älteste
(Christian) 1448 König von Dänemark, Norwegen und Schweden wurde und 1459 das
Herzogtum Schleswig und die Grafschaften Schleswig und Holstein erbte, während
der jüngste die Grafschaft O. erlangte. Die Linie verlor 1482 Delmenhorst an
Münster (bis zur Eroberung von 1547) und 1500 Dithmarschen, gewann bis
1514/1523 Stadland-Butjadingen und 1517 die Herrschaft Jever, die aber bis 1575
wieder Ostfriesland überlassen werden musste. 1531 wurde O. geringeres
Reichslehen. Graf Anton I. (1529-1573) führte die Reformation ein. 1667 kam die
zum westfälischen Reichsgrafenkollegium zählende Grafschaft beim Tod des ohne
erbberechtigte Nachkommen verstorbenen Grafen Anton Günther durch Erbvertrag
von 1649 unter Aufgabe von O. als Residenz an Dänemark (und bis 1676
Holstein-Gottorp [Gottorf] dann Abfindung durch das Amt Traventhal
[Travendahl]), doch fiel die 1575 erworbene Herrschaft Jever an Anhalt-Zerbst
und über Katharina II. (1793) an Russland und gingen Delmenhorst, Varel sowie
die 1623/1624 durch Kauf erlangte Herrschaft Kniphausen als Fideikommiss an den
Sohn Anton Günthers, den bis dahin illegitimen Reichsgrafen von Aldenburg, 1733
durch Heirat an die Grafen von Bentinck. 1774 wurde O. (unter Holstein-Gottorp
[Gottorf] in den Reichsfürstenstand erhoben. O. umfasste zu dieser Zeit die
beiden im Reichsfürstenrat vertretenen Reichsgrafschaften O. und Delmenhorst
mit rund 70000 Einwohnern. Durch Ländertausch im Hause Gottorp (Gottorf) kam
die von Statthaltern Dänemarks regierte Grafschaft O. 1773/1777 von Dänemark an
Holstein-Gottorp (Gottorf), das 1762 den Thron in Russland bestiegen hatte, und
innerhalb dieses Hauses an (die jüngere Linie bzw.) das reformierte Fürstbistum
Lübeck(-Eutin), wofür Holstein-Gottorp an Dänemark abgegeben wurde. 1774 wurde
die Grafschaft Herzogtum. Von 1774 bis 1918/1919 war wieder die Stadt O.
Residenz. 1803 erhielt O. durch § 8 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25.
2. 1803 für den verlorenen, 1623 gegen Bremen eingerichteten Elsflether
Weserzoll und einige Dörfer (das Erbfürstentum Lübeck) die Ämter Cloppenburg
und Vechta aus dem Niederstift Münster und das seit 1700/1719 hannoversche
Wildeshausen. Am 10. 12. 1810 wurde es bis auf das Fürstentum Lübeck von
Frankreich annektiert (bis 1813). 1815 stieg es zum Großherzogtum auf und wurde
geringfügig um die Ämter Damme und Neuenkirchen vergrößert. Mit dem ihm danach
überlassenen Fürstentum Birkenfeld an der Nahe (20000 Einwohner) trat es in
Personalunion, so dass das Land nunmehr aus drei Teilen bestand. 1818/1823
erlangte es durch Abtretung die Herrschaft Jever von Russland zurück. Am 18. 2.
1849 erhielt es eine Verfassung. Am 1. 12. 1853 wurde das Gebiet um
Wilhelmshaven an Preußen veräußert, umgekehrt 1854 die Herrschaft Kniphausen
erworben. 1864 verzichtete O. auf seine 1866 gegen Abtretung von Ahrensbök und
Zahlung von 1 Million Taler abgefundenen Erbansprüche in Holstein, 1867 beim
Eintritt in den Norddeutschen Bund gegen Gebietserweiterung und Geldausgleich
auf die Elbherzogtümer. 1918 wurde O. Freistaat. 1932 erhielten die
Nationalsozialisten die Mehrheit. Das Fürstentum Birkenfeld kam 1937 an Preußen
(Rheinprovinz). Ebenso gelangte Lübeck an Preußen, das seinerseits das 1853
erhaltene Wilhelmshaven abgab. Der Freistaat O. ging 1946 als Verwaltungsbezirk
in Niedersachsen auf. S. a. Holstein-Oldenburg, Holstein-Gottorp-Oldenburg.
L.: Wolff 341ff.; Zeumer 554 II b 63,7; Wallner 702 WestfälRK 9; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) D2, III
38 (1789) C1; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 6, 130; Bauer 1, 409;
Corpus constitutionum Oldenburgicarum, hg. v. Oetken, J. v./Schloifer, H., Bd.
1ff. Oldenburg 1792ff.; Halen, G. v., Geschichte des Herzogtums Oldenburg, Bd.
1ff. 1794ff., Neudruck 1974; Rüthning, G., Oldenburger Geschichte, Bd. 1f.
1911ff.; Oldenburger Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1914ff.; Sello, G., Die
territoriale Entwicklung des Herzogtums Oldenburg, 1923; Kohl, D., Geschichte
der Stadt Oldenburg, 1925; Kohl, D., Das Oldenburger Stadtrecht, (in)
Oldenburger Jahrbuch 34 (1930); Niedersachsen um 1780, Lief. 1 u. a.
Emden-Oldenburg, hg. v. Prinz, J., 1938; Lübbing, H., Oldenburgische
Landesgeschichte, 1953; Boy, H., Die Stadtlandschaft Oldenburg, 1954; Wietek,
G., Oldenburger Land, 1956; Hannemann, M., Der Landkreis Oldenburg, 1956;
Oldenburgische Städte, A1-5 Oldenburg, (in) Niedersächsischer Städteatlas, hg.
v. Lübbing, H./Harms, O., 1960-1968; Hanisch, W., Südoldenburg, 1962;
Knollmann, W., Das Verfassungsrecht der Stadt Oldenburg im 19. Jahrhundert,
1969; Last, M., Adel und Grafen in Oldenburg während des Mittelalters, 1969;
Hülle, W., Geschichte des höchsten Landesgerichts von Oldenburg (1573-1935),
1974; Seeber, E., Die Oldenburger Bauerbriefe. Untersuchungen zur bäuerlichen
Selbstverwaltung in der Grafschaft Oldenburg von 1518-1810, 1975; Historisches
Gemeindeverzeichnis für das Oldenburger Land, bearb. v. Raykowski, H., 1981;
Parteien und Wahlen in Oldenburg, hg. v. Günther, W., 1984; Rössler, L., Die
Entwicklung der kommunalen Selbstverwaltung im Großherzogtum Oldenburg, 1985;
Koolman, E., Oldenburgische Bibliographie (16. Jh.-1907), 1987; Geschichte des
Landes Oldenburg, hg. v. Eckhardt, A. u. a., 3. A. 1988; Hinrichs, E., Die
Wirtschaft des Landes Oldenburg in vorindustrieller Zeit, 1988; Die
Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst nach der Steuererhebung von 1744, hg. v.
Krüger, K., 1988; Hummerich, A., Historische Streifzüge durch das Ammerland,
1989; Friedl, H., Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg,
1992; Schmidt, H., Oldenburg, LexMA 6 1993, 1390; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 170;
Harms, H., Oldenburgische Kartographie, 2004; Pauly, M., Stammtafeln der
Großherzöge von Oldenburg und verwandter Fürstenhäuser in Europa, 2004;
Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte
Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487; Schmidt, H., Oldenburg 1108,
Oldenburger Jb. 107 (2007), 11ff. (Aldenburg 1108 auf eine Wallanlage in
Drielake bezogen?); Dee Gerichtsbarkeit wird ausgeübt durch Amtsgerichte - 150
Jahre Amtsgerichte im Oldenburger Land, red. v. Welp, J., 2008; Steinwascher,
G., Das Haus Oldenburg, 2011.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oppenheim (Reichsstadt). O. am Mittelrhein
bei Mainz wird 765 erstmals erwähnt. 774 gab König Karl der Große den Königshof
an die Abtei Lorsch. 1147 fiel der Ort von Lorsch an das Reich zurück.
1225/1226 erhielt er Stadtrecht (Reichsstadt). 1254 war O. Mitglied des
rheinischen Städtebundes. Von 1315 bis 1353 wurde O. an das Erzstift Mainz, 1375
an die Pfalz verpfändet und gehörte seit 1398 tatsächlich, seit 1648 endgültig
zur Pfalz. Später fiel O. an Hessen-Darmstadt. 1946 kam es an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; Franck, W., Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Oppenheim am
Rhein, 1859; Wernher, C., Oppenheim, 1925; Krause, P., Oppenheim unter der
Verwaltung des Reichs, 1927; Neue Forschungen zur Geschichte Oppenheims und
seiner Kirche, hg. v. Jungkenn, E., 1938;
Leiwig, H., (in) Berichte zur deutschen Landeskunde 33, 1 1964; 1200 Jahre
Oppenheim am Rhein, Festschrift, hg. v. Albrecht, J./Licht, H., 1965;
Reifenberg, W., Die kurpfälzische Reichspfandschaft Oppenheim, Gau-Odernheim,
Ingelheim 1375-1648, 1968; Oppenheim. Geschichte einer alten Reichsstadt, hg.
v. Licht, A., 1975; Rödel, V., Oppenheim als Burg und Stadt des Reiches, Beitr.
z. mittelrhein. Gesch. 21 (1980), 60ff.; Kraft, R., Das Reichsgut von
Oppenheim, HJL 11 (1981), 20ff.; Festschrift St. Katharinen zu Oppenheim, hg.
v. Servatius, C./Steitz, H./Weber, F., 1989; Seibert, H., Oppenheim, LexMA 6
1993, 1417; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 481.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Osnabrück (Hochstift, Residenz). In O. an
der Hase wurde im Zuge der Christianisierung Sachsens vor 787 (780?, 785?) eine
dem Bistum Lüttich unterstehende Kirche und vor
803 (?) ein der Erzdiözese Köln zugehöriges, 803 erstmals genanntes Bistum
(Bischof Wiho) gegründet, das zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald von
der Ems bis zur Hunte und von Oldenburg bis zum Weserbergland reichte
(Tecklenburg, Ravensburg, Niederstift Münster) und das besonders durch den
Streit mit Corvey und Herford um den Zehnten (1068) und die hierfür erstellten
Urkundenfälschungen hervortrat. 1236 gelang dem Bischof der Rückkauf der Vogtei
über das Kirchengut einschließlich der Stadt O. von den Grafen von Tecklenburg,
die seit etwa 1180 die Vogtei innegehabt hatten. Die weltliche Herrschaft
erlangten die Bischöfe vor allem im frühen 13. Jahrhundert in der Umgebung
Osnabrücks, im sog. Osnabrücker Nordland mit Fürstenau und Bersenbrück sowie um
Iburg und Wiedenbrück (Amt Reckenberg). Gegenüber dem größten Umfang um 1250
traten Verluste des um 1400 in die Ämter Fürstenau, Vörden, Hunteburg,
Wittlage, Grönenberg (Grönenburg), Iburg und Reckenberg gegliederten Hochstifts
dadurch ein, dass das Niederstift Münster (1667) an Münster fiel und
Grafschaften unabhängig wurden. Die Stadt O. löste sich teilweise aus der
Herrschaft des Bischofs und konnte bis in das 17. Jahrhundert ihre Stellung
einer fast reichsunmittelbaren Stadt bewahren. Im Wesentlichen verblieb dem
Hochstift der südöstliche Teil der Diözese (Osnabrück, Bersenbrück, Melle,
Wittlage sowie die Exklave Reckenberg). 1543 führte der Bischof eine
lutherische Kirchenordnung ein, Residenz wurde Fürstenau. 1559 wurde die
Diözese durch Zuweisung der Grafschaft Lingen an das Bistum Deventer und 1667
durch Abtrennung der zum Niederstift Münster gehörigen Gebiete verkleinert. Auf
Grund des westfälischen Friedens wurden die Pfarreien des Hochstifts 1650 auf
die lutherische (20 Pfarreien) und die katholische (30 Pfarreien und 6 Klöster)
Konfession verteilt. Im Hochstift, das zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis zählte, regierten seit 1648 abwechselnd ein katholischer
Fürstbischof und ein lutherischer Prinz aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg.
1802/1803 fiel das Hochstift mit 56 Quadratmeilen und 116000 Einwohnern an
Hannover, das Bistum wurde aufgelöst, 1824/1857 in größerem Umfang neu
errichtet und 1929 Köln unterstellt. 1807 kam O. an das Königreich Westphalen
und am 10. 12. 1810 zu Frankreich. 1813/1815 fiel es wieder an Hannover zurück
(1823 Landdrostei O. einschließlich der ehemals münsterischen Güter im Emsland,
der Grafschaft Bentheim und der Niedergrafschaft Lingen). Mit Hannover kam O. 1866
an Preußen, das 1885 einen Regierungsbezirk O. bildete. Dieser ging 1946 im
Land Niedersachsen auf. 1824 wurde erneut ein Bistum O. eingerichtet, das 1929
Köln unterstellt wurde.
L.: Wolff 329; Zeumer 552 II a 23; Wallner 702 WestfälRK 7; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) C/E3, III 38 (1789) B/C1; Schnath,
G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 130; Bauer 1, 429; Möser, H.,
Osnabrücksche Geschichte, fortges. v. Stüve, C., (unter dem Titel) Geschichte
des Hochstifts Osnabrück, Bd. 1ff. 1853ff., Neudruck 1970; Osnabrücker
Geschichtsquellen, hg. v. hist. Verein zu Osnabrück, Bd. 1-15 1891ff.;
Osnabrücker Urkundenbuch, hg. v. Philippi, F./Bär, M., Bd. 1ff. 1892ff.;
Düring, A., Ortschaftsverzeichnis des ehemaligen Hochstifts Osnabrück, Mitt.
Ver. Gesch. Osnabrück 21 (1897); Hoffmeyer, L., Chronik der Stadt Osnabrück,
Bd. 1ff. 1918ff.; Prinz, J., Das Territorium des Bistums Osnabrück, 1934; Bär,
M., Abriss einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirkes Osnabrück, 1934;
Rothert, H., Geschichte der Stadt Osnabrück im Mittelalter, Bd. 1f. 1937ff.;
Niedersachsen um 1780, Lief. 1, Prinz, J., Bentheim-Osnabrück u. a., 1938;
König, J., Das fürstbischöfliche Osnabrückische Amt Reckenberg in seiner
territorialen Entwicklung, 1939; Berning, W., Das Bistum Osnabrück vor
Einführung der Reformation, 1940; Schröder, A., Geschichte der Stadt Fürstenau,
1951; Niedersächsischer Städteatlas, Abt. 2, Einzelne Städte, u. a. Osnabrück,
1953; Du Plat, J., Die Landesvermessung des Fürstentums Osnabrück 1784-1790,
hg. v. Wrede, W., 1955ff.; Das Osnabrücker Land in alten Karten, Plänen und
Bildern. Katalog Städt. Museum Osnabrück, 1959; Hillebrand, W., Die Besitz- und
Standesverhältnisse des Osnabrücker Adels 800-1300, 1962; Jäschke, K., Studien
zu Quellen und Geschichte des Osnabrücker Zehntstreits unter Heinrich IV., DA
9/10 (1963/1964), 112ff., 11/12 (1965/19666), 280ff.; Hoffmeyer, L./Bäte, L.,
Chronik der Stadt Osnabrück, 4. A. 1982; Handbuch des Bistums Osnabrück, 1968;
Hirschfelder, H., Herrschaftsordnung und Bauerntum im Hochstift Osnabrück im
16. und 17. Jahrhundert, 1971; Wrede, G., Fürstbistum Osnabrück, 2 Teile, (in)
Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen 1975-1977; Heuvel, Chr. van
den, Beamtenschaft und Territorialstaat: Behördenentwicklung und Sozialstruktur
der Beamtenschaft im Hochstift Osnabrück 1550-1800, 1984; Schindling, A.,
Westfälischer Frieden und Altes Reich. Zur reichspolitischen Stellung Osnabrücks
in der frühen Neuzeit, Osnabrücker Mitteilungen 90 (1985); Haack, G., Das
Landgericht Osnabrück, 1989; Boeselager, J. Frhr. v., Die Osnabrücker Domherren
des 18. Jahrhunderts, 1990; Fahlbusch, F., Osnabrück, LexMA 6 1993, 1509;
Rudolph, H., Eine gelinde Regierungsart, 2001; Steinert, M., Die alternative
Sukzession im Hochstift Osnabrück, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 582, 1, 2, 436;
Der Dom als Anfang, hg. v. Queckenstedt, H., 2005; Heuvel, G. van den, Adlige
Herrschaft, bäuerlicher Widerstand und territorialgeschichtliche Souveränität,
2011 (Freiheit Gesmold).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ottweiler (Herrschaft). In O. bei
Neunkirchen an der Blies begründete 871 der Bischof von Metz ein Stift. Als
dessen Obervögte wurden 1186 die Grafen von Saarbrücken genannt, welche die
Burg O. erbauten. Über Saarbrücken kam O. 1381 an Nassau-Weilburg und wurde
1659 Sitz der Grafen von Nassau-Ottweiler, über die es zum oberrheinischen
Reichskreis zählte. Über Preußen gelangte O. 1919/1920 sowie 1945/1946 zum
Saargebiet und damit 1957 zum Saarland. S. Nassau-Ottweiler.
L.: Wolff 266; Wallner 697 OberrheinRK 25; Schmidt, W./Schmidt, F., Geschichte
der Stadt und Grafschaft Ottweiler, 1909; Landkreis Ottweiler, hg. v. Landkreis
1963. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Paderborn (Hochstift, Fürststift,
Residenz). An den mehr als 200 Quellen der Pader am Eggegebirge befand sich
(neben Keramikscherben wohl des 4. Jh.s in einer Schwemmsandschicht des
westlichen Kirchenvorplatzes der späteren Klosterkirche Abdinghof) eine
sächsische Siedlung, die nach ihrer Eroberung durch König Karl den Großen seit
777 Ort mehrerer Reichstage war. Um 800 (799?, 806?) wurde der ursprünglich
Würzburger Missionsstützpunkt (beim Zusammentreffen von Karl dem Großen und
Papst Leo III. 799) zum Bischofssitz (Bischof Hathumar 806-815) erhoben. Das
Bistum wurde der Kirchenprovinz Mainz zugeordnet. Dem bedeutenden Bischof
Meinwerk (1009-1036) gelang der Erwerb fast aller Grafenrechte in der sich von
der Diemel bis zur Werre längs der Weser erstreckenden Diözese (spätere Gebiete
von Lippe, Waldeck, Ravensberg, Hessen und Braunschweig). Danach standen die
Welfen und die Erzbischöfe von Köln weiteren Erwerbungen im Wege. Im 14.
Jahrhundert wurden Teile der Grafschaften Everstein und Schwalenberg
(1325/1358) sowie der Herrschaft Büren (1335/1660) gewonnen, doch blieb das (um
Brakel und die Grafschaft Dringen erweiterte) weltliche Herrschaftsgebiet um P.
(Büren, Warburg und Höxter) insgesamt bescheiden. Der Übergang zum Luthertum
durch Bischof Erich von Braunschweig-Grubenhagen (1508/1532) wurde 1601-1604
rückgängig gemacht, doch verlor das Bistum in der Reformationszeit die
Grafschaft Ravensberg und weitgehend alle Gebiete rechts der Weser. 1614
gründete der die Gegenreformation erfolgreich als Kampf um die Landesherrschaft
verwendende Bischof (Dietrich von Fürstenberg) eine bis 1844 bestehende
Universität in P. 1802/1803 fiel das zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis zählende Hochstift mit 54 Quadratmeilen, 96000 Einwohnern, 23
Städten und 150 Dörfern (Ämter Schloss Neuhaus, Delbrück, Boke [Böke],
Lichtenau, Wewelsburg [Wevelsburg], Wünnenberg [sogenannter vorwaldischer oder
unterwaldischer Distrikt] und der oberwaldische Distrikt mit dem Oberamt
Dringenberg, der Frei- und Gaugrafschaft Warburg, der Gaugrafschaft Brakel, der
Landvogtei Peckelsheim, den Städten und Richtereien Borgentreich [Borgentrick],
Borgholz [Borchholz], Nieheim [Neheim], der Vogtei Driburg, den Ämtern
Steinheim, Beverungen, Lügde [Lüdge], [gemeinsam mit Lippe], die Ämter
Oldenburg, Stoppelberg [Stapelberg], Schwalenberg, die Gerichte Hagedorn
[Hagendorf] und Ottenhausen [Odenhausen] und die Propstei Sankt Jakobsberg, die
dem Domkapitel gehörigen Städte Lippspringe und Bredenborn und das adlige
Gericht Holzhausen und Erwitzen) an Preußen. Von 1807 bis 1813 wurde es
vorübergehend in das Königreich Westphalen einbezogen. 1946 kam es von Preußen
(Provinz Westfalen) an Nordrhein-Westfalen. Das Bistum wurde 1821 um Minden,
Halberstadt, Magdeburg, Merseburg und Naumburg vergrößert und der Erzdiözese
Köln unterstellt sowie 1929 zum Erzbistum mit den Diözesen Hildesheim und Fulda
erhoben. 1992/1994 wurden Erfurt, Fulda und Magdeburg Diözesen.
L.: Wolff 325; Zeumer 552 II a 15; Wallner 702 WestfälRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Richtering,
H./Kittel, F., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Die Territorien des Reichs 3, 148; Bauer 1, 451; Bessen, G., Geschichte des
Bistums Paderborn, Bd. 1f. 1820; Holscher, L., Die ältere Diözese Paderborn
nach ihren Grenzen, 1886; Rechter, W., Geschichte der Stadt Paderborn, 1889ff.;
Tenckhoff, F., Die Paderborner Bischöfe von Hathumar bis Rethar, 1900; Schultz,
F., Beiträge zur Geschichte der Landeshoheit im Bistum Paderborn bis zur Mitte des
14. Jahrhunderts, 1903; Aubin, H., Die Verwaltungsorganisation des Fürstbistums
Paderborn im Mittelalter, 1911; Deppe, H., Die Paderbornschen Besitzungen in
Südhannover, Westfäl. Zs. 90/2 (1934), 171ff.; Die Erzdiözese Paderborn, 1930;
Jacobs, F., Die Paderborner Landstände im 17. und 18. Jahrhundert, 1937;
Klasen, T., Die territorialen Beziehungen zwischen Paderborn und Köln im
Mittelalter, Diss. phil. Münster 1940; Schoppe, K., Das karolingische
Paderborn, 1967; Schoppmeyer, H., Der Bischof von Paderborn und seine Städte,
1968; Leesch, W. u. a., Heimatchronik des Kreises Paderborn, 1970; Winkelmann,
W., Die Königspfalz und die Bischofspfalz des 11. und 12. Jahrhunderts in
Paderborn, Frühmittelalterliche Studien 4 (1970), 398ff.; Paderborn, hg. v. Spörhase,
R. u. a., 1972; Heggen, Staat und Wirtschaft im Fürstentum Paderborn im 18.
Jahrhundert, 1978; Westfälisches Urkundenbuch, Bd. (1, 2, 4, 5, 1,) 9: Die
Urkunden des Bistums Paderborn 1301-1325, bearb. v. Prinz, J., Lief. 3 1982;
Schoppmeyer, H., Die Entstehung der Landstände im Hochstift Paderborn, Westf.
Zs. 136, (1986); Meier, G., Die Bischöfe von Paderborn und ihr Bistum im
Hochmittelalter, 1987; Brandt, H. u. a., Das Erzbistum Paderborn, 1989;
Schoppmeyer, H., Paderborn, LexMA 6 1993, 1613; Paderborn, hg. v. Jarnut, J.,
1999; Paderborn, hg. v. Göttmann, F. u. a., Bd. 1ff. 1999; Splendor palatii,
hg. v. Fenske, L. u. a., 2002; Brandt, H. u. a., Das Bistum Paderborn im
Mittelalter, 2002; Lotterer, J., Gegenreformation als Kampf um die
Landesherrschaft, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 587, 1, 2, 439; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 427, 2, 484.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Parma (Stadtkommune). Die etruskische
Gründung P. am Nordfuß des Apennins wurde 183 v. Chr. römisch. Seit dem 4.
Jahrhundert n. Chr. geriet P. zunehmend unter die Herrschaft seiner Bischöfe,
die in fränkischer Zeit Grafschaftsrechte gewannen. Im 12. Jahrhundert erlangte
es eine gewisse Selbständigkeit (1140 Konsuln). Seit 1322 gehörte es rechtlich
zum Kirchenstaat des Papstes, stand aber tatsächlich vielfach unter der
Herrschaft Mailands (1346-1447, 1449-1500) und Frankreichs (1500-1512,
1515-21). 1545 wurde es durch Papst Paul III. Teil des Herzogtums Parma und
Piacenza, das 1860 Sardinien bzw. 1861 dem neuen Königreich Italien
eingegliedert wurde. S. Parma und Piacenza.
L.: Bazzi, T./Benassi, U., Storia di Parma, Bd. 1ff. 1899ff.; Drei, G., Le
carte degli archivi parmensi, Bd. 1ff. 1924ff.; Cortellini, L., Storia di
Parma, 1953; Pighini, G., Storia di Parma e i suoi personaggi più illustri,
1965; Schuhmann, R., Authority and the Commune: Parma 833-1133, 1973;
Fumagalli, V., Terra e società nell’Italia padana. I secoli IX e X, 1976;
Chittolini, G., La formazione dello stato regionale e le istituzioni del
contado. Secoli XIV e XV, 1979; Greci, R., Parma medievale, 1992; Greci, R.,
Parma, LexMA 6 1993, 1735.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Parma und Piacenza (Herzogtum). Papst
Paul III. trennte 1545 die 1511/1512 von Papst Julius II. eroberten Gebiete P.
vom Kirchenstaat ab und übertrug sie seinem natürlichen Sohn Pier Luigi
Farnese, der bereits über die Herzogtümer Castro und Ronciglione herrschte, als
Herzogtum zu Lehen. Nach dem Aussterben der Farnese im Mannesstamm 1731 erbte
der spätere König Karl III. von Spanien als Großneffe des letzten Farnese. 1735
gab er P. gegen Neapel und Sizilien an Österreich. Dieses trat 1748 P. zusammen
mit dem Herzogtum Guastalla an Karls III. Bruder Philipp ab. 1802 kamen P. und
das 1806 für Napoleons Schwester Pauline abgetrennte Guastalla an Frankreich
und bildeten seit 1808 das Departement Taro. 1815 wurden P. und Guastalla
Napoleons Gemahlin Maria Louise von Österreich zuerkannt. Bei ihrem Tode fielen
sie 1847 an Karl II. Ludwig von Bourbon-Parma, 1860 durch Volksabstimmung an
Sardinien und damit 1861 an das neue Königreich Italien.
L.: Bazzi, T./Benassi, U., Storia di Parma, Bd. 1ff. 1899ff.; Bernin,
F./Bourgoing, J. de, Maria Louise von Österreich, 1933; Cattelani, R., Parma
nella storia, 1957; Pescatori, A., Il declino di un ducato (1839-1859), 1974.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Partenkirchen-Mittenwald (Grafschaft, Reichsgrafschaft).
Partenkirchen am Fuß des Wettersteingebirges geht auf die römische
Straßenstation Parthanum zurück. 1294 kam es von den Grafen von Eschenlohe an
das Hochstift Freising. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte es mit Mittenwald
als Reichsgrafschaft mit der Grafschaft Werdenfels zum bayerischen Reichskreis
und fiel 1802/1803 an Bayern.
L.: Wallner 712 BayRK 7.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Passau (Hochstift, Residenz). Nach
einer keltischen Siedlung Boiodorum am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz
errichteten die Römer um 90 n. Chr. (seit 15 n. Chr. ?) ein um 130 n. Chr.
erstmals bezeugtes gleichnamiges Kastell. Um 150 n. Chr. gründeten sie ein
zweites Lager mit dem Name Batavis für die hier stationierte 9. Bataverkohorte.
453 erbaute der heilige Severin jenseits des Inns ein Kloster. Im 7.
Jahrhundert war in P. ein agilofingischer Herzogshof vorhanden, 737 ein Bischof
(Vivilo), den Bonifatius 739 bestätigte. Das Bistum reichte von der Isar bis
zur Enns sowie im Norden bis zum Arber und wurde 804 bis zur Raab, 874 bis zur
March (907-955 wieder eingeschränkt) und 1043 bis zur Leitha erweitert, doch
gingen Ungarn und Böhmen durch die Errichtung von Gran, Kálocsa, Prag und
Olmütz wieder verloren. Seit 798 unterstand es Salzburg. 886 gewann es
Immunität. Kaiser Otto III. verlieh 999 dem Bischof Markt, Zoll und Bannrechte
in P. 1161/1193 erwarb der Bischof die durch Gaben König Heinrichs II. (1010
Nordwald zwischen Ilz, Rodl [Rottel] und Donau) reich gewordene königliche
Abtei Niedernburg am Ostende der Passauer Landzunge. Durch die Belehnung mit
dem Ilzgau wurde P. 1217 Fürstbistum. Güter in Sankt Pölten und Mattsee konnten
nicht gehalten werden. 1298, 1367 und 1394 erhoben sich die Bürger vergeblich
gegen die bischöfliche Stadtherrschaft. Durch die Abtrennung der Bistümer Wien
(1468/1469), das 28 der insgesamt 835 Pfarreien Passaus erhielt, Linz (1783)
und Sankt Pölten (1784/1785) wurde das zunehmend von Österreich bestimmte
Bistum P., das 1728 als Gegenleistung für die Errichtung des Erzbistums Wien
die Exemtion von Salzburg erreichte, erheblich verkleinert. Das Hochstift
konnte allerdings die Herrschaft Neuburg am Inn erwerben und die in der Mitte
des 14. Jahrhunderts erlangte, 1487/1506 an Kaiser Friedrich III. veräußerte Herrschaft
Rannariedl zurückgewinnen. Außerdem gehörten ihm die Stadt P., das Landgericht
Oberhaus, die Herrschaften Vichtenstein (1227), Hafnerzell oder Obernzell,
Leoprechting, Wegscheid, Riedenburg (1436), Obernberg (1407), das Richteramt
Waldkirchen, die Schlösser Starhemberg [Stahrenberg] und Pürnstein
[Pihrenstein] und eine Anzahl Dörfer. 1803 kam das dem bayerischen Reichskreis
zugehörige Hochstift mit 18 Quadratmeilen und 55600 Einwohnern in seinen
westlich von Ilz und Inn gelegenen Teilen zu Bayern, im Übrigen zunächst an
Ferdinand von Salzburg-Toskana, 1805 ebenfalls an Bayern. Das Bistum P. wurde
1817/1821 unter veränderter Grenzziehung dem Erzbistum München-Freising
unterstellt.
L.: Wolff 144; Zeumer 552 II a 18; Wallner 712 BayRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) G4, III 22 (1648) F4, III 38 (1789) E3; Die Territorien
des Reichs 6, 58; Buchinger, J., Geschichte des Fürstentums Passau, Bd. 1,2
1816ff.; Heuwieser, M., Die Traditionen des Hochstifts Passau, 1930, Neudruck
1988; Maidhof, A., Passauer Urbare, Bd. 1 1933; Oswald, J., Das alte Passauer
Domkapitel, 1933; Heuwieser, M., Geschichte des Bistums Passau, Bd. 1 1939;
Oswald, J., Der organisatorische Aufbau des Bistums Passau im Mittelalter und
in der Reformationszeit, ZRG KA 61 (1941); Schneider, R., Passau. Werden,
Antlitz und Wirksamkeit der Dreiflüssestadt, 1944; Bauerreiss, R.,
Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1ff. 1949ff.; Schwaiger, G., Die altbayerischen
Bistümer Freising, Passau und Regensburg, 1959; Ott, G., Das Bürgertum der geistlichen
Residenz Passau in der Zeit des Barock und der Aufklärung, 1961; 100 Jahre
Landkreis Passau. Heimatbuch, 1963; Die Passauer Bistumsmatrikeln, hg. v.
Zinnhobler, R., 1972ff.; Veit, L., Hochstift Passau, 1977, (in) Historischer
Atlas von Bayern, Teil Altbayern; Hartmann, P., Das Hochstift Passau und das
Erzstift Salzburg, Ostbairische Grenzmarken 30 (1988); Zurstraßen, A., Die
Passauer Bischöfe des 12. Jahrhunderts, 1989; Leidl, A., Kleine Passauer
Bistumsgeschichte, 1989; 1250 Jahre Bistum Passau 739-1989, Symposion des
Institutes für Ostbairische Heimatforschung der Universität Passau anlässlich
des 1250jährigen Bistumsjubiläums 1989, 1989; Die Regesten der Bischöfe von
Passau, Bd. 1 739-1206, bearb. v. Boshof, E., 1992, Bd. 2 1207-1253, 2000, Bd. 3
1254-1282, 2007; Zurstraßen, A., Passau, LexMA 6 1993, 1756; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 591,
1, 2, 441; Knorring, M. v., Die Hochstiftspolitik des Passauer Bischofs
Wolfgang von Salm, 2006. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pfalz (Pfalzgrafschaft bei Rhein,
Kurfürstentum, Regierungsbezirk, Landesteil). Die P. (Kurpfalz, Rheinpfalz,
untere Pfalz) entstand durch die Verlagerung der wohl spätestens im 10.
Jahrhundert entstandenen, fränkischen Pfalzgrafschaft Lothringen vom
Niederrhein (Aachen, Köln, mit Gütern bei Bacharach und Vogteirechten über
Trier und Jülich) über die Mosel zum Mittelrhein und Oberrhein. 1093 wird
Heinrich von Laach, der dritte Gatte der Witwe (Adelheid von Orlamünde) des
letzten lothringischen Pfalzgrafen aus dem Haus der Hezeliniden (Hermann), nach
kaiserlicher Übertragung des Pfalzgrafenamtes (1085) als comes palatinus Rheni
(Pfalzgrafschaft bei Rhein) erstmals genannt. Mit dieser an wechselnde Familien
gelangten Pfalzgrafschaft belehnte 1155/1156 Kaiser Friedrich I. Barbarossa
seinen Stiefbruder Konrad von Staufen und erhob ihn zum Reichsfürsten. Zur
Pfalzgrafschaft kamen Hausgut, Lehnsrechte und Vogteirechte über Speyer, Worms
und Lorsch sowie zunächst auch Trier. 1195 fiel die P. über Konrads Tochter
Agnes vorübergehend an die Welfen. 1214 übertrug sie König Friedrich II. nach
dem kinderlosen Tod des Welfen Heinrich des Jüngeren (1213) an Ludwig I. von
Bayern, dessen Sohn (Otto II.) über die welfische Erbtochter Agnes auch die
Eigengüter der Pfalzgrafen erwarb. (Pforzheim gelangte über eine weitere
Erbtochter an Baden.) Schwerpunkte des Gutes waren Bacharach (12./13.
Jahrhundert) und Alzey (1214 vom König erhalten). Vom Bischof von Speyer nahm
der Pfalzgraf Neustadt, vom Bischof von Worms Heidelberg (1225) zu Lehen.
Weiter erlangte er die Herrschaft über die Klöster Schönau und Otterberg.
Andere Güter wurden nach der Aufhebung Lorschs (1232) 1247/1344 gewonnen. 1255
kamen durch Teilung Oberbayern (westliche Teile mit München) und die P. an
Herzog Ludwig von Bayern, während Niederbayern mit Landshut an Heinrich XIII.
fiel. 1266/1268 wurden die staufischen Güter um Sulzbach, 1277/1289 Kaub mit
dem dortigen Rheinzoll erworben. Ludwig II. war somit angesehenster Reichsfürst
und wirkte bereits 1257 als Kurfürst mit. 1329 bestimmte der wittelsbachische
Hausvertrag von Pavia die Trennung der (unteren) P. und der oberen P. im
bayerischen Nordgau (Oberpfalz) zwischen Regensburg und Fichtelgebirge, die der
älteren pfälzischen Linie zugesprochen wurden, von Bayern, das an die jüngere
bayerische Hauptlinie kam, wobei die Kurwürde zwischen P. und Bayern wechseln
sollte, was die Goldene Bulle 1356 zugunsten der P. aufhob. Unter Kurfürst
Ruprecht I. gewann die Pfalz, die 1329 die Pfandschaft der Stadt Mosbach (1330
Mosbach, Eberbach, Sinsheim, Neckargemünd, Germersheim, Annweiler, Trifels)
erlangt hatte, unter anderem 1349 Bretten, 1354 Simmern, 1375 Ingelheim,
Kaiserslautern, Odernheim, Nierstein und Oppenheim sowie 1385 die Grafschaft
Zweibrücken mit Bergzabern, gab aber 1355 Teile der Oberpfalz für einige Zeit
an Böhmen (Neuböhmen). 1386 wurde die Universität Heidelberg gegründet.
Ruprecht II. strebte in der sog. Rupertinischen Konstitution die Unteilbarkeit
der Pfalz an. Nach dem Tod des 1400 zum König gewählten Ruprecht III. (1410),
der die an Böhmen gegebenen Teile der Oberpfalz zurückgewann und die
Grafschaften Kirchberg am Hunsrück sowie (die Vordere Grafschaft) Sponheim (zu
einem Fünftel) und die Reichsvogtei im Elsass (1408) erlangte, wurde die P. in
die vier Linien Kurpfalz (Heidelberg, Amberg, Nabburg), Pfalz-Neumarkt
(restliche Oberpfalz), Pfalz-Simmern (bzw. Pfalz-Zweibrücken-Simmern) (bis
1685) mit der Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken (bis 1731) und Pfalz-Mosbach
geteilt. Von diesen Linien starb die Linie Pfalz-Neumarkt (Oberpfalz) 1443 aus
und wurde von Pfalz-Mosbach und Pfalz-Simmern beerbt. 1499 erlosch die Linie
Pfalz-Mosbach und wurde von der Kurpfalz beerbt. Unter Friedrich I. (1449-1476)
wurde die Vormacht der P. am Oberrhein (Erwerb der Reichsgrafschaft Lützelstein
[1492] und Rappolstein, der Reichslandvogtei Hagenau, von Bischweiler, Selz,
Kleeburg und Gebieten an Nahe und Bergstraße [1462], der Grafschaft Löwenstein
[1461/1464]) begründet und die Kurpfalz modern organisiert. 1503 gingen im
bayerischen Erbfolgekrieg die Güter im Elsass an Habsburg, die Grafschaft
Löwenstein an Württemberg und Lauf, Hersbruck und Altdorf an Nürnberg verloren,
doch wurde die neue Linie Pfalz-Neuburg 1508 noch mit Gütern Bayern-Landshuts
ausgestattet. 1556 führte Otto Heinrich (Ottheinrich) die Reformation in seinem
sehr zersplitterten Herrschaftsgebiet ein. 1559 starb mit Ottheinrich von
Pfalz-Neuburg die alte Linie Kurpfalz aus und wurde (1556) in Pfalz-Neuburg von
Pfalz-Zweibrücken (Wolfgang) und in den Kurlanden von Pfalz-Simmern (Friedrich
III.) als mittlerer Kurlinie beerbt. Der neue Kurfürst führte dort sofort den
Calvinismus ein. Infolge der Wahl zum König des aufständischen Böhmen (1619)
verlor Friedrich V. Land und Kurwürde 1623 an Herzog Maximilian von Bayern,
wobei weitere Güter an Habsburg und Hessen-Darmstadt kamen. Friedrichs Sohn
erhielt 1648 die P. und eine neue achte Kurwürde, während die Oberpfalz und die
alte Kurwürde bei Bayern verblieben. 1685 erlosch die Linie Pfalz-Simmern. Ihr
folgte die aus Pfalz-Zweibrücken hervorgegangene katholische Linie
Pfalz-Neuburg. Da auch König Ludwig XIV. von Frankreich für die Frau seines
Bruders, Liselotte von der P., Erbansprüche auf Simmern, Kaiserslautern,
Germersheim und Sponheim erhob, kam es zum pfälzischen Erbfolgekrieg
(1688/1697) und der Verwüstung der Pfalz (1697) durch Frankreich, das Straßburg
und Saarlouis behielt, Lothringen aber verlor. Pfalz-Neuburg vermochte sich -
mit Ausnahme Germersheims - zu behaupten. Vorübergehend wurden die alten
Kurrechte und die Oberpfalz zurückgewonnen. Zeitweise gehörte die P. dem Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken an. 1720 wurde die Residenz von Heidelberg
nach Mannheim verlegt und zwischen 1743 und 1748 eine Sommerresidenz in dem
1200 erlangten Schwetzingen eingerichtet. 1742 erlosch die Linie Pfalz-Neuburg.
Sie wurde von Karl Theodor aus der Linie Pfalz-Sulzbach beerbt, der durch
Tausch die Herrschaften Zwingenberg und Ebernburg erlangte und zur Finanzierung
seiner Hofhaltung die Industrie förderte. Wegen Udenheim gehörte unter ihm die
P. seit 1788 zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1777 fiel ihm
Bayern an. Als Folge hiervon wurde der Hof von Mannheim 1778 nach München
verlegt. Der Versuch, Bayern gegen die habsburgischen Niederlande an Österreich
abzugeben, scheiterte 1778/1779 und 1784/1785 an dem Widerstand Preußens. Am
Ende seines Bestehens umfasste das niemals geschlossene, in bunter Gemengelage
mit anderen Herrschaften liegende, von Germersheim bis Bacharach und von
Kaiserslautern bis Mosbach reichende Gebiet der zum kurrheinischen Reichskreis
zählenden P. 8200 Quadratkilometer (bzw. 76 Quadratmeilen) mit rund 300000
Einwohnern. 1801 musste Maximilian I. Joseph aus der 1799 erbenden Linie
Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld die Abtretung der linksrheinischen, seit 1792
besetzten Gebiete an Frankreich (Departement Donnersberg) anerkennen. Das
rechtsrheinische Gebiet wurde 1803 an Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau-Usingen
(Nassau) und Leiningen verteilt. 1815 kamen die linksrheinischen Teile von
Frankreich zurück und fielen 1816 weitgehend und um Gebiete Sickingens,
Nassaus, von der Leyens, Leiningens usw. erweitert als Ersatz für Salzburg,
Innviertel und Hausruckviertel an Bayern, im Übrigen an Hessen und Preußen. Der
bayerische Teil bildete zunächst die königlich bayerischen Lande am Rhein, seit
1836 den bayerischen, von Speyer aus verwalteten Regierungsbezirk P. (seit 1838
Rheinpfalz). Von Dezember 1918 bis Juni 1930 war die Pfalz von Frankreich
besetzt. (1919 bzw.) 1920 gelangten Teile der Westpfalz (Homburg, Sankt
Ingbert, Blieskastel, insgesamt 418 Quadratkilometer mit 100000 Einwohnern) zum
Saargebiet. Bereits 1940 wurde die P. aus der Verwaltung Bayerns gelöst und kam
nicht mehr zurück. 1945 gehörte die P. zur französischen Besatzungszone und
wurde 1946 wie Rheinhessen und Koblenz-Trier Teil des Landes Rheinland-Pfalz,
wobei sie bis 1968 eigener Regierungsbezirk war (seit 1968 Rheinhessen-Pfalz).
L.: Wolff 88; Zeumer 552 I 5; Wallner 699 KurrheinRK 4; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38
(1789) C3; Winkelmann-Holzapfel 158; Riedenauer 129; Neumaier 49f., 125, 127,
140; Haselier, G./Sante, G., Die Pfalz - Das Saarland, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 8; Tolner, C., Codex
diplomaticus palatinus, 1700; Widder, J., Versuch einer vollständigen
geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstlichen Pfalz am Rheine,
1786ff.; Frey, M., Versuch einer geographisch-historisch-statistischen
Beschreibung des königlich baierischen Rheinkreises, Bd. 1ff. 1836ff.; Häusser,
L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 1845, 2. A. 1856, Neudruck 1970;
Koch, A. u. a., Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd. 1f. 1894ff.; Haberle,
D., Pfälzische Bibliographie, Bd. 1ff. 1907ff.; Schreibmüller, H., Bayern und
Pfalz 1816-1916, 1916; Raumer, K. v., Die Zerstörung der Pfalz 1689, 1930;
Pfälzischer Geschichtsatlas, hg. v. Winkler, W., 1935; Stamer, C.,
Kirchengeschichte der Pfalz, Bd. 1ff. 1936ff.; Zimmermann, F., Die Weistümer
und der Ausbau der Landeshoheit in der Kurpfalz, 1937; Gerstner, R., Die
Geschichte der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft von ihren
Anfängen bis zur Ausbildung des Kurterritoriums Pfalz, 1941; Christmann, E.,
Die Siedlungsnamen der Pfalz, Bd. 1ff. 1952ff.; Schütze, C., Die territoriale
Entwicklung der rheinischen Pfalz im 14. Jh., Diss. phil. Heidelberg 1955;
Vogt, W., Untersuchungen zur Geschichte der Stadt Kreuznach und der
benachbarten Territorien im frühen und hohen Mittelalter, 1956; Böhm, G. F.,
Beiträge zur Territorialgeschichte des Landkreises Alzey, 1956; Weizsäcker, W.,
Pfälzische Weistümer, 1957ff.; Trautz, F., Die Pfalz am Rhein in der deutschen
Geschichte, 1959; Karst, T., Das kurpfälzische Oberamt Neustadt an der Haardt,
1960; Schmidt, H., Die Kurpfalz unter den Kurfürsten der Häuser Neuburg und
Sulzbach 1665-1799, (in) Mannheimer Hefte 1962; Hess-Gotthold, J., Hausmacht
und Politik Friedrich Barbarossas im Raume des heutigen Pfälzer Waldes, 1962; Pfalzatlas,
hg. v. Alter, W., 1963ff. (u. a. Schaab, M./Moraw, P., Territoriale Entwicklung
der Kurpfalz von 1156-1792); Cohn, H., The Government of the Rhine Palatinate
in the 15th century, 1965; Territorialverhältnisse der Gemeinden in
Rheinland-Pfalz von 1789 bis zur Bildung des Landes, Statistik von
Rheinland-Pfalz 172 (1967); Haas, R., Die Pfalz am Rhein, 1967, 2. A. 1968;
Weiden, A. v. d., Erste Landesaufnahme in unserem Landesgebiet und
Veröffentlichung des danach gefertigten topographischen Kartenwerks aus den
Jahren 1804-1820, Nachrichtenblatt der Vermessungs- und Katasterverwaltung
Rheinland-Pfalz 12 (1969); Press, V., Calvinismus und Territorialstaat.
Regierung und Zentralbehörden der Kurpfalz 1559-1619, 1970; Topographische
Aufnahme pfälzischer Gebiete durch Offiziere des kgl. bayerischen Generalstabes
1836-1837, hg. v. Landesvermessungsamt des Saarlandes, 1973-197474; Spieß, K.,
Lehnsrecht, Lehnspolitik und Lehnsverwaltung der Pfalzgrafschaft bei Rhein im
Spätmittelalter, 1978; Spieß, K., Das älteste Lehnsbuch der Pfalzgrafen bei
Rhein vom Jahr 1401, 1981; Haas, R./Probst, H., Die Pfalz am Rhein, 4. A. 1984;
Moersch, K., Geschichte der Pfalz, 1987; Schaab, M., Geschichte der Kurpfalz,
Bd. 1f. (Mittelalter) 1988ff.; Hesse, W., Hier Wittelsbach, hier Pfalz. Die
Geschichte der pfälzischen Wittelsbacher von 1214 bis 1803, 1989; Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d. Komm.f. gesch. Landeskunde in
Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.; Maier, F., Die baierische Unterpfalz,
1990; Heimann, H., Hausordnung und Staatsbildung, 1993; Schaab, M.,
Pfalzgrafschaft bei Rhein, LexMA 6 1993, 2013; Kurpfalz, hg. v. Schweickert,
A., 1997; Ausgewählte Urkunden zur Territorialgeschichte der Kurpfalz
1156-1505, hg. v. Schaab, M., 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen
Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Die Pfalz im 20.
Jahrhundert, hg. v. Schwarzmüller, T. u. a., 1999; … so geht hervor’ ein neue
Zeit, hg. v. Kohnle, A. u. a, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 440; Kohnle, A.,
Kleine Geschichte der Kurpfalz, 2005; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 497; Reinhardt, C., Fürstliche Autorität versus städtische Autonomie,
2012; Peltzer, J., Der Rang der Pfalzgrafen bei Rhein, 2013; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 156. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pfalz-Lautern (Fürstentum, Herzogtum). 1576
wurde für den reformierten Pfalzgrafen Johann Casimir aus der in der Pfalz seit
1559 regierenden Linie Pfalz-Simmern aus den Oberämtern Lautern
(Kaiserslautern) und Neustadt und dem Amt Sobernheim ein selbständiges
Herzogtum gebildet. Nach seinem Tode 1592 fiel es an die Pfalz (Kurpfalz)
zurück. Das zum oberrheinischen Reichskreis zählende Fürstentum umfasste das
Oberamt Lautern mit der Stadt Kaiserslautern (Lautern), die Unterämter
Otterberg, Rockenhausen und Wolfstein (Wolffstein) und die Gerichte Kübelberg,
Ramstein, Steinwenden, Weilerbach, Morlautern (Mohrlautern), Neukirchen
(Neukirch), Alsenborn und Waldfischbach.
L.: Wolff 245; Zeumer 553 II b 3; Wallner 695 OberrheinRK 7; Kuhn, M.,
Pfalzgraf Johann Casimir von Pfalz-Lautern 1576-83, 1961.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Piacenza (Stadtkommune). P. nahe dem
mittleren Po wurde 218 v. Chr. am nördlichen Endpunkt der römischen Via Aemilia
als Colonia Placentina, Placentia, gegründet. Seit dem 4. Jahrhundert war es
Sitz eines Bischofs. Im 6. Jahrhundert fiel es an die Langobarden, 724 an die
Franken. 996/997 verlieh Kaiser Otto III. den Ort dem Bischof. Am Ende des 11.
Jahrhunderts wurde P. Stadtkommune (Konsuln 1126). Im 12. und 13. Jahrhundert
gehörte P. dem lombardischen Städtebund an. 1313/1336 kam es an die Visconti
von Mailand, erlangte aber mehrfach zeitweise republikanische Selbständigkeit.
1512 fiel es an den Kirchenstaat, unter dem es 1545 dem Herzogtum Parma und
Piacenza zugeteilt wurde. 1860 kam es an Sardinien, 1861 an Italien. S. Parma
und Piacenza.
L.: Cerri, L., Piacenza ne’suoi monumenti, 1908; Ottolenghi, E., Storia di
Piacenza dalle origini sono all’anno 1918, 1947; Panorami di Piacenza, hg. v.
Nasalli Rocca, E., 1955; Storia di Piacenza, Bd. 1f. 1984ff.; Il registrum
Magnum, hg. v. Falconi, E. u. a., Bd. 1ff. 1984ff.; Racine, P., Piacenza, LexMA
6 1993, 2123; Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung,
2001; Storia della diocesi di Piacenza, hg. v. Ceriotti, L. u. a., 2004.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pleißen bzw. Pleißenland (Gau zwischen
Weißer Elster bzw. weißer Elster und Mulde, Reichsland). Aus älterem Reichsgut
um die Reichsburg Altenburg und neu erworbenen Gütern an der Mulde (Leisnig,
Colditz, Laußig [Lausick]) bildete Kaiser Friedrich I. Barbarossa um 1158 ein
Reichsland (terra Plisnensis) zur Stützung des Reiches im Osten, das von
Reichsministerialen unter einem Landrichter verwaltet wurde. 1195 wurde ihm
vorübergehend die als erledigtes Reichslehen eingezogene Mark Meißen zugeschlagen.
Nach 1198 verselbständigten sich verschiedene kleine Herrschaften. Versuche
Kaiser Friedrichs II. und später König Rudolfs von Habsburg, das Reichsland zu
reorganisieren, scheiterten. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts hatten die
Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin Pfandrechte am Reichsland P. (1243
Verpfändung für die Mitgift der mit Heinrich von Meißen vermählten Tochter
Friedrichs II., 1252). Im 14. Jahrhundert gliederten sie es größtenteils
(Altenburg, Chemnitz, Zwickau) ihrer Herrschaft ein (Belehnung 1310,
endgültiger Übergang 1372/1373). Eigene Herrschaftsgebiete schufen sich die
Herren von Schönburg und einzelne Linien der Vögte von Weida (Reuß). Damit
endete das Reichsland P. S. Schönburg, Reuß, Sachsen, Thüringen.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Plisina,
Plisni, Gau zwischen Elster und Mulde, Zehma, Boderitz bzw. Böderitz, Drescha,
Großröda, Gödissa, Altenburg); Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische
Geschichte, Bd. 1 1935; Schlesinger, W., Egerland, Vogtland, Pleißenland, (in)
Forschungen zur Geschichte Böhmens und Sachsens, hg. v. Kötzschke, R., 1937;
Bosl, K., Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Bd. 1f. 1950f.;
Schlesinger, W., Die Landesherrschaft der Herren von Schönburg, 1954; Hessler,
W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, Plisni
(Altenburg, Altkirchen, Boderitz, Drescha, Gödissa, Kauritz, Leesen, Monstab,
Nobitz, Großröda, Schmölln, Zehma); Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 50; Rübsamen, D.,
Kleine Herrschaftsträger im Pleißenland, 1987; Blaschke, K., Geschichte
Sachsens im Mittelalter, 1990; Blaschke, K., Pleißenland, LexMA 7 1994, 18;
Billig, G., Pleißenland – Vogtland, 2002. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pommern (Herzogtum, Provinz). Das
beiderseits der Odermündung liegende P. (seit etwa 1000 Pomorje, Land am Meer,
1046) wurde nach Abzug der Germanen im 6./7. Jahrhundert von Slawen (Liutizen
im Westen, Pomoranen im Osten) besiedelt. Während im Osten (Pommerellen) am
Ende des 12. Jahrhunderts (um 1180) das Geschlecht der Samboriden zur
Herrschaft kam, gelang im Westen dem westslawischen, vermutlich aus den
Teilfürsten um Belgard-Kolberg hervorgegangenen, seit 1214 einen Greifen im
Wappen führenden und seit dem 15. Jahrhundert sich auch danach benennenden
Fürstenhaus der Greifen der Aufbau eines bis Demmin, Wolgast und die Uckermark
reichenden Herrschaftsgebiets mit Stettin als Mittelpunkt. Sein erster sicher
bekannter Herrscher (Wartislaw I.) leitete nach einer Zeit polnischer
Oberherrschaft (1121-1138) zusammen mit Bischof Otto von Bamberg die
Christianisierung ein (1140 Gründung des Bistums Wollin Cammin (Kammin]
[1176]). Daraufhin erfolgte der Zuzug zahlreicher deutscher Siedler. Seit etwa
1175 führten die Herrscher in Urkunden den Titel Herzog. 1181 erkannte Kaiser
Friedrich I. Barbarossa Herzog Bogislaw I. als Herzog der Slawen und als
Reichsfürsten an, womit die seit etwa 1000 von Polen immer wieder erneuerte
Oberherrschaft über P. beendet wurde. Um 1195 wurde P. geteilt, aber 1264
wieder vereinigt. Von 1185 bis 1227 hatte Dänemark die Oberherrschaft (über
Vorpommern). Beim Aussterben einer um Schlawe und Stolp herrschenden Nebenlinie
1228 gelangte deren Gebiet an die Askanier. 1231 sprach Kaiser Friedrich II.
Brandenburg die Lehnshoheit über das übrige P. zu. 1236 kam das Land Stargard,
1250 die Uckermark an Brandenburg. 1295 erfolgte (bis 1478) eine Teilung in die
Herzogtümer Pommern-Stettin (Stettin, Odergebiet) und Pommern-Wolgast (Wolgast,
Küstengebiet) entsprechend dem Geltungsbereich des lübischen und
magdeburgischen Stadtrechts. 1317 fielen die Länder Schlawe und Stolp an P.
(Pommern-Wolgast), 1325 das Fürstentum Rügen. 1338 wurde Pommern-Stettin aus
der Lehnshoheit Brandenburgs entlassen und zum Reichslehen gemacht. 1348
erkannte Kaiser Karl IV. die umstrittene Reichsunmittelbarkeit Pommerns, dem er
das Reichsjägeramt übertrug, ausdrücklich an. Die Wolgaster Linie teilte
1368/1372 ihr Erbe (Pommern-Wolgast, Pommern-Stolp). Um 1400 bestanden
vorübergehend fünf Teilherrschaften (u. a. Pommern-Barth, Pommern-Stolp,
Pommern-Stargard [bis 1439]), doch blieb das Bewusstsein der Einheit vor allem
unter den 1459/1463 einflussreich werdenden Ständen bestehen. 1456 wurde die
Universität Greifswald gegründet. 1466 kaufte Pommern-Stolp die Länder
Lauenburg und Bütow vom Deutschen Orden frei und behielt sie später als Pfand.
Seit 1478 war, nachdem bereits zuvor die Linie Pommern-Barth die Linien
Pommern-Stettin (1464, gegen Ansprüche Brandenburgs) und Pommern-Stargard
(1459) beerbt hatte, P. in der Nebenlinie Pommern-Rügen wieder vereinigt.
Herzog Bogislaw X. (1474-1523) festigte das Herzogtum durch eine geordnete
Verwaltung, musste aber 1479 Brandenburg huldigen und gegen Befreiung von
dieser Pflicht 1493 Brandenburg Erbrecht auf P. zugestehen. Gegen den Einspruch
Brandenburgs erhielt Bogislaw X. 1521 den kaiserlichen Lehnsbrief als Grundlage
der Durchsetzung der Reichsunmittelbarkeit gegenüber Brandenburg (1529). 1523/1532
und 1569 wurde das dem obersächsischen Reichskreis zugehörige P. wieder geteilt
(Pommern-Stettin [bis 1600], Pommern-Wolgast [bis 1625], Pommern-Rügenwalde
[bis 1603] und Pommern-Barth). Gleichzeitig fand die Reformation Eingang. 1625
kam Pommern-Wolgast wieder an Pommern-Stettin. Wenig später wurde das Land von
Schweden besetzt. 1648 fielen der östlich der Oder gelegene Teil Pommerns
(Hinterpommern) und das bei der Verteilung der durch das Aussterben des
Herzogshauses in männlicher Linie 1637 frei gewordenen Länder seit 1556
säkularisierte Stift Cammin (Kammin) an Brandenburg, der westlich der Oder
gelegene, wertvollere Teil (Vorpommern mit Stettin und dem früher zeitweise
fast unabhängigen Stralsund, Usedom, Wollin und Rügen sowie der Stadt Cammin
[Kammin]) an Schweden, das für P. Sitz und Stimme im Reichstag erhielt.
1657/1658 erlangte Brandenburg (Preußen) Lauenburg und Bütow sowie die
Starostei Draheim von Polen, 1679 die östlich der Oder gelegenen Teile Pommerns
und 1720 Vorpommern bis zur Peene von Schweden. 1815 erwarb es schließlich
(gegen Sachsen-Lauenburg) das restliche, 1813/1814 von Schweden an Dänemark
gelangte pommersche Gebiet (die Distrikte Stralsund, Rügen, Franzburg-Barth,
Grimmen, Tribsees, Loitz, Wolgast und Greifswald) und gliederte P. unter
Einbeziehung des preußischen Anteils von P. (Vorpommern, die Kreise Randow,
Anklam, Demmin und Altentreptow bzw. Treptow, Usedom und Wollin umfassend und
Hinterpommern mit den Kreisen Greifenhagen, Pyritz, Saatzig [Satzig], Daber,
Labes, Greifenberg, Belgard, Neustettin, Fürstentum Schlawe, Stolp [Stolpe] und
Rummelsburg und dem flemmingschen und ostenschen Kreis) in die drei
Regierungsbezirke Stettin, Köslin und Stralsund (1932 aufgehoben). 1945 wurde
Hinterpommern mit Stettin und Swinemünde unter Verwaltung Polens gestellt und
die deutsche Bevölkerung zwangsausgesiedelt. 1990 gelangte das Gebiet als
politische Folge der deutschen Einheit an Polen. Vorpommern kam 1945 zu
Mecklenburg, das von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik fiel
und in ihr von 1952 bis 1990 aufgelöst war (str.). Seit 1990 ist Vorpommern ein
Teil des Bundeslands Mecklenburg-Vorpommern der Bundesrepublik Deutschland.
L.: Wolff 401ff.; Zeumer 552ff. II b 21, 22; Wallner 708 ObersächsRK 3, 4;
Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) G1/2; Sandow,
E., Pommern, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des
Reichs 2, 182; Bauer 1, 473; Dähnert, J., Sammlung gemeiner und besonderer
pommerscher und rügischer Landesurkunden, Bd. 1ff. 1765ff.; Brüggemann, L.,
Beschreibung des preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern, 1779; Berghaus,
H., Landbuch des Herzogtums Preußen, Bd. 1-13 1865ff.; Pommersches
Urkundenbuch, hg. v. Staatsarchiv Stettin und d. hist. Komm. für Pommern, Bd.
1-9 1868ff., Neudruck 1958ff.; Spahn, M., Verfassungs- und
Wirtschaftsgeschichte des Herzogtums Pommern 1478-1625, 1896; Curschmann, F.,
Die Landeseinteilung Pommerns im Mittelalter und die Verwaltungseinteilung der
Neuzeit, 1911; Wehrmann, M., Geschichte von Pommern, 2. A. 1919ff., Neudruck
1986; Drolshagen, C., Landesaufnahme und Hufenmatrikel von Vorpommern als
ältester deutscher Kataster, 1923; Menke, K., Das Amt Wolgast, 1931; Schulze,
B., Die Reform der Verwaltungsbezirke in Brandenburg und Pommern 1809-1818,
1931; Historischer Atlas der Provinz Pommern, hg. v. d. Landeskundlichen
Forschungsstelle der Provinz Pommern (Curschmann, F.), 1935ff.; Curschmann, F.,
Die schwedischen Matrikelkarten von Vorpommern und ihre wissenschaftliche
Auswertung, 1935; Heuer, K., Das Amt Ueckermünde, 1935; Linke, G., Die
pommerschen Landesteilungen des 16. Jahrhunderts, 1935; Wehrmann, M.,
Genealogie des pommerschen Herzogshauses, 1937; Hofmeister, A., Genealogische
Untersuchungen zur Geschichte des pommerschen Herzogshauses, 1938; Engel, F.,
Erläuterungen zur historischen Siedlungsformenkarte Mecklenburg und Pommern,
1953; Sandow, E., Die polnisch-pomerellische Grenze 1309-1454, 1954; Heyden,
H., Kirchengeschichte Pommerns, Bd. 1f. 2. A. 1957; Krallert, W., Atlas zur Geschichte
der deutschen Ostsiedlung, 1958; Historischer Atlas von Pommern, hg. v. d.
hist. Komm. für Pommern, 1959ff.; Atlas östliches Mitteleuropa, hg. v. Kraus,
T./Meynen, E./Mortensen, H./Schlenger, H., 1959; Engel, F., Pommern, 1959;
Spruth, H., Landes- und familiengeschichtliche Bibliographie für Pommern, Teil
1ff. 1962ff.; Eggert, O., Geschichte Pommerns, 4. A. 1965; Eggert, W.,
Geschichte Pommerns, 1974; Stüttgen, D., Pommern, (in) Grundriss der deutschen
Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975-1976; Petersohn, J.,
Der südliche Ostseeraum im kirchlich-politischen Kräftespiel des Reichs, Polens
und Dänemarks vom 10. bis 13. Jahrhundert, 1979; Benl, R., Die Gestaltung der
Bodenrechtsverhältnisse in Pommern vom 12. bis zum 14. Jahrhundert, 1986;
Becker, O., Zur Geschichte des Fürstlich hohenzollernschen Besitzes in Pommern,
1986; Slaski, K., Beiträge zur Geschichte Pommerns und Pommerellens, 1987;
Ostdeutsche Geschichts- und Kulturlandschaften, T. 3 Pommern, hg. v. Rothe, H.,
1988; Fenske, H., Die Verwaltung Pommerns 1915 bis 1945, 1993; Schmidt, R.,
Pommern, LexMA 7 1994, 84; Pommern, hg. v. Lucht, D., 1995; Pommern, hg. v.
Wernicke H. u. a., 1996; Pommern, hg. v. Schmidt, R., 1996; Branig, H.,
Geschichte Pommerns, Bd. 1f. 1997; Pommern, hg. v. Buchholz, W.,1999; Tausend
Jahre pommersche Geschichte, hg. v. Schmidt, R., 1999; Völker, E., Die Pommern
und Ostbrandenburger, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 196;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 871; Schmidt, R., Das historische Pommern, 2007 (Aufsätze); Pommern im
19. Jahrhundert, hg. v. Stamm-Kuhlmann, T., 2007; Die Herzöge von Pommern.
Zeugnisse der Herrschaft des Greifenhauses, hg. v. Buske, N. u. a., 2012.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Prignitz (Landschaft). Die Landschaft
zwischen Elbe, Elde, Havel und Dosse wurde im 7. Jahrhundert von slawischen
Liutizen besiedelt. 928/929 wurde das Gebiet dem Deutschen Reich eingegliedert
und von dem 948 gegründeten Bistum Havelberg aus christianisiert, ging aber 983
wieder verloren. 1147 wurde es erneut unterworfen. Die Herrschaft fiel an die
askanischen Grafen der Nordmark, den Bischof von Havelberg und einzelne
Adelsfamilien (Gans von Putlitz, Plotho bzw. Plothe, Quitzow), kam aber bis
etwa 1300 fast ganz an die Markgrafen von Brandenburg. Nach dem Aussterben der
Askanier kämpften Mecklenburg und Wittelsbach um das 1349 erstmals nach den
slawischen Brizani P. (Prygnitz) genannte Gebiet, das aber bei der
Markgrafschaft Brandenburg verblieb. Der dadurch erstarkende Adel wurde im 15.
Jahrhundert (1411ff.) durch die Hohenzollern wieder zurückgedrängt. Von 1952
bis 1990 wurde das Gebiet auf die Bezirke Schwerin und Potsdam der Deutschen
Demokratischen Republik aufgeteilt. S. Brandenburg.
L.: Wolff 386; Luck, W., Die Prignitz, ihre Besitzverhältnisse vom 12.-15.
Jahrhundert, 1917; Schultze, J., Die Prignitz, 1956; Historisches Ortslexikon
für Brandenburg, Bd. 1 Die Prignitz, bearb. v. Enders, L., 1962;
Prignitz-Kataster 1686-1687, hg. v. Vogel, W., 1986; Die Ortsnamen der
Prignitz, 1989; Escher, F., Prignitz, LexMA 7 1994, 209; Enders, L., Die
Prignitz, Jb.f. Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte 60 (1995), 10;
Enders, L., Die Prignitz, 2000.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Provence (Grafschaft, Landschaft). Das
ursprünglich von Kelten und Ligurern bewohnte Gebiet zwischen Mittelmeer,
Rhone, Var und Alpen wurde 121 v. Chr. zur römischen Provinz Gallia
transalpina, Gallia Narbonensis, die als älteste römische Provinz in Gallien
bald nur noch provincia hieß. 470/477 kam sie an die Westgoten (bis 507), 509
an die Ostgoten und 536/537 an die Franken. 843 gelangte sie zum Mittelreich
Kaiser Lothars I. Von 855 bis 863 fiel sie an Lothars I. Sohn Karl, 879 an Boso
von Vienne (Königreich Niederburgund, bis 933 mit Hauptstadt Arles), 934 an
Hochburgund und damit 1032 an das Deutsche Reich, dem sie trotz etwa der noch
1365 in Arles erfolgten Krönung Karls IV. immer nur lose angehörte, auf das sie
aber zeitweise einen nicht unbeträchtlichen kulturellen Einfluss ausübte.
Tatsächliche Herren waren die Grafen von Arles (nach 974 Markgrafen), deren
Grafschaft P. 1112 dreigeteilt wurde und in dem südlich der Durance gelegenen
Teil an die Grafen von Barcelona, eine Seitenlinie des Hauses Barcelona-Aragón
kam. 1246 fiel die Grafschaft durch Heirat an Karl von Anjou, 1382 an das
jüngere Haus Anjou und 1481 an Frankreich, das die P. ab 1660 wie eine
französische Provinz verwaltete und nach 1789 in Departements auflöste.
Lediglich östliche Randgebiete um Nizza (u. a. Monaco) unterfielen anderen
Herren und verblieben so beim Heiligen Römischen Reich. Die 1053/1112
verselbständigte, nördlich der Durance gelegene Grafschaft Forcalquier kam 1209
zur Grafschaft P. zurück. Die Markgrafschaft P. um Avignon gelangte von den
Grafen von Toulouse im Zuge der Ketzerkreuzzüge allmählich an den Papst (1274).
Hiervon verselbständigte sich im Norden das Fürstentum Orange/Oranien und kam
über Nassau-Oranien durch Annexion 1713 an Frankreich. Der verbleibende,
allmählich schrumpfende Rest des päpstlichen Kirchenstaates (Comtat Venaissin)
fiel 1791 an Frankreich.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F5; Poupardin, R., Le
royaume de Provence sous les Carolingiens, 1901; Fornery, J., Histoire du Comté
venaissin et de la ville d’Avignon, Bd. 1ff. 1909; Bourilly, V./Busquet, R., La
Provence au moyen âge 1112-1481, 1924; Tournadre, G. de, Histoire du comté de
Forcalquier, 1930; Buchner, R., Die Provence in merowingischer Zeit, 1933;
Busquet, R., Histoire de la Provence, 4. A. 1966, 6. A. 1976; Histoire de la
Provence, hg. v. Baratier, E., 1969; Baratier, E. u. a., Atlas historique:
Provence, Comtat Venaissin, principauté de Monaco, principauté d’Orange, comté
de Nice, 1969; Baratier, E., Documents de l’histoire de la Provence, 1971;
Forbin, M. de, L’Union de la Provence à la France, Mem. Acad. Vaucluse 1981,
19ff.; La Provence des origines à l’an mille, hg. v. Février, P., 1989;
Schottky, M./Coulet, N., Provence, LexMA 7 1994, 275; Keck, C., Die Provence in
der späteren Stauferzeit, 1996; Kiesewetter, A., Die Anfänge der Regierung
König Karls II., 1999; Aurell, M. u. a., La Provence au Moyen Âge, 2005.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Quedlinburg (Abtei, Residenz). In Q. an der
Bode im nordöstlichen Harzvorland bestand schon in karolingischer Zeit neben
einer vermutlich am Ende des 8. Jahrhunderts errichteten Hersfelder
Missionskirche eine Burg, die König Heinrich I. zu seiner wichtigsten Pfalz
ausbaute. 922 ist ein daran anschließender Ort mit Königshof (Quitilingaburg)
erstmals erwähnt. 936/7 gründete die Königinwitwe Mathilde mit Zustimmung ihres
Sohnes Otto des Großen auf der Burg das Kanonissenstift Sankt Servatius, das
mit bedeutenden Privilegien ausgestattet wurde (994 Marktprivileg, Münzprivileg
und Zollprivileg für die Kaufleute, Güter bis ins Eichsfeld, Vogtland und
Havelland) und dem eine besondere Stellung als fürstliche Reichsabtei zugedacht
war. Der Ort Q. stand unter der Herschaft der Äbtissin, die nach einem Verzicht
auf die Herrschaftsrechte über die Stadt (1358) 1477 den Versuch der zu dieser
Zeit etwa 5000 Einwohner zählenden Stadt vereitelte, die Reichsunmittelbarkeit
zu erlangen. Die Vogtei über das Stift gewannen in der Mitte des 12.
Jahrhunderts die Grafen des Harzgaus, 1273 die Grafen von Regenstein und 1477
die Wettiner (Sachsen), deren albertinische Linie 1485 die Schutzherrschaft
erhielt. 1539 wurde Q., das zum obersächsischen Reichskreis zählte, ein
evangelisches freies weltliches Stift. 1697 trat Sachsen (Kursachsen) die
Rechte der Schutzvogtei an Brandenburg ab, an das 1648 das umgebende Hochstift
Halberstadt gekommen war. 1803/1813 fiel das Fürstentum Q., dessen Äbtissin zu
den rheinischen Prälaten zählte, (mit der Stadt Q. und dem Flecken Ditfurt bzw.
Dithfurth ein Gebiet von 2 Quadratmeilen,) an Preußen. Von 1807 bis 1813
gehörte Q., dessen Stift 1810 aufgelöst wurde, zum Königreich Westphalen, nach
1815 zur preußischen Provinz Sachsen. Von 1949 bis 1990 kam es damit in
Sachsen-Anhalt zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 408f.; Zeumer 552ff. II a 37, 12; Wallner 710 ObersächsRK 24; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer,
H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Geschichte zur Tausendjahrfeier der Stadt Quedlinburg, Bd. 1f. 1922; Lorenz,
H./Kleemann, S., Quedlinburgische Geschichte, Bd. 1f. 1922; Lorenz, H.,
Werdegang der 1000jährigen Kaiserstadt Quedlinburg, 1925; Kleemann, S.,
Quedlinburg, 10. A. 1927; Weirauch, H., Der Grundbesitz des Stiftes Quedlinburg
im Mittelalter, Sachsen und Anhalt 14 (1938); Speer, E., Quedlinburg, 2. A.
1954; Speer, E., Quedlinburg und seine Kirchen, 3. A. 1972; Militzer,
K./Przybilla, P., Stadtentstehung, Bürgertum und Rat. Halberstadt und
Quedlinburg bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1980; Schauer, H., Quedlinburg.
Das städtebauliche Denkmal und seine Fachwerkbauten, 1990; Blaschke, K.,
Quedlinburg, LexMA 7 1994, 359; Deutsche Königspfalzen, Bd. 4, 1996; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 720,
1, 2, 469; Reuling, U., Quedlinburg, 2006; Kayserlich - frey - weltlich, hg. v.
Bley, C., 2009; Kasper, P., Das Reichsstift Quedlinburg (936-1810), 2014;
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Radenzgau (Gau um die Regnitz links des
Maines, Ratinzgouue, Ratintzgouui, Ratenzgouue, Ratenzgouui, Radinzguve,
Ratenzgoew, Radinzgouui, Radenzegewi, Radonzgowe, Ratingowe, Ratenzgowie,
‚Regnitzgau‘, sprachlich eigentlich Rednitzgau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Hallstadt
bzw. Hallstatt, Mühlhausen, Lonnerstadt, Etzelskirchen, Rothemann, Schlopp,
Forchheim, Erlangen, Eggolsheim, Kersbach, Ebermannstadt, Wachenroth); Polenz,
P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland,
1961, II, 23f., 27 Ratenzgouwe.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rappoltstein (Herrschaft), frz.
Haut-Ribeaupierre. Nach einer im 11. Jahrhundert (1084) anlässlich des
Überganges vom Familiengut der Salier an das Hochstift Basel erstmals erwähnten
Burg bei Rappoltsweiler (frz. Ribeauville) südwestlich von Schlettstadt im
Elsass nannten sich seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts Herren von R., die
1022 erstmals erscheinen und um 1156 (1157) ausstarben, aber Namen und Güter in
weiblicher Erbfolge an die Urslingen weitergaben. Außer R. gehörten der Familie
die Ende des 13. Jahrhunderts vielleicht von den Grafen von Pfirt erworbene
Burg und Herrschaft Hohnack bzw. Hohenack sowie Gemar. 1298, 1373 und 1419
wurde kurzfristig geteilt. 1648 fiel die Herrschaft, die zwischen
Landsässigkeit (1495) und Reichsstandschaft (1554) schwankte, mit der
habsburgischen Landgrafschaft (Sundgau), an die R. 1547 gelangt war, an
Frankreich und gehörte danach einem deutschen Reichsstand unter Oberhoheit
Frankreichs. Beim Aussterben der jüngeren Herren von R. im Mannesstamm 1673 kam
die Herrschaft R., die einen Teil des Markircher Tals sowie einige Orte um
Rappoltsweiler (Maursmünster 1484-1665) umfasste, über die Erbtochter an
Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler, 1734 an Pfalz-Birkenfeld und 1777 an Bayern.
1789/1801 fiel sie an Frankreich.
L.: Wolff 250; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4;
Rappoltsteinisches Urkundenbuch 759-1500, hg. v. Albrecht, K., Bd. 1ff.
1891ff.; Brieger, R., Die Herrschaft Rappoltstein, 1907 (Diss. phil Leipzig
1906); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 227; Jordan,
B., La noblesse d’Alsace entre la gloire et la vertu. Les sires de Ribeaupierre
1451-1585, 1991; Spieß, K., Rappoltstein, LexMA 7 1994, 444.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ratibor (Herzogtum, Residenz), poln.
Racibórz. An der Furt der Straße von Böhmen nach Polen über die Oder erscheint
1108 die Burg R. in Oberschlesien. Bereits im 12. Jahrhundert (1163) war sie
ein Hauptsitz der piastischen Herzöge Schlesiens. 1202 kam sie zum Herzogtum
Oppeln. Als dieses 1281 geteilt wurde, entstand das Herzogtum R. Seit 1327
unterstand es der Lehnshoheit Böhmens. 1336 bildete es eine Union mit dem
přemyslidischen (przemyslidischen) Herzogtum Troppau, wurde aber 1365
unter einer Nebenlinie wieder selbständig. 1521 kam es an die piastischen
Herzöge von Oppeln. Die Lehnsherrschaft fiel 1526 mit Böhmen an
Habsburg/Österreich. 1531/1532 kam R. durch Erbvertrag an Habsburg/Österreich,
das es bis 1551/1552 an Brandenburg verpfändete und dann einlöste. Von 1645 bis
1666 war es bei der Krone Polens. 1742 fiel es mit 18 Quadratmeilen Gebiet an
Preußen. Aus 1810 säkularisiertem Kirchengut und Resten des Fürstentums wurde
am Anfang des 19. Jahrhunderts eine neue Standesherrschaft R. gebildet. Sie kam
1822 als Ersatz für an Preußen abgetretene Güter in Hessen als Mediatfürstentum
an Landgraf Viktor Amadeus von Hessen-Rotenburg, 1834 erbweise an Prinz Viktor
von Hohenlohe-Schillingsfürst, der 1840 den Titel Herzog von R. erhielt. 1945
gelangte R. unter Verwaltung Polens und damit 1990 als politische Folge der
deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 480; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) K3; Weltzel, A.,
Geschichte der Stadt und Herrschaft Ratibor, 2. A. 1881; Mosler, J., Ratibor
und das Ratiborer Land im Schrifttum der Jahrhunderte, 1938; Kuhn, W.,
Siedlungsgeschichte Oberschlesiens, 1954; Hyckel, G., Geschichte der Stadt
Ratibor, 1956; Hyckel, G., Geschichte und Besiedlung des Ratiborer Landes, 3.
A. 1961; Hupka, H., Ratibor, Stadt im schlesischen Winkel, 1962; Ratibor. Stadt
und Land an der oberen Oder, hg. v. Kosler, A., Teil 1 1980; Menzel, J.,
Ratibor, LexMA 7 1994, 458; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 470.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ravenna (Erzstift, Exarchat), mhd.
Raben. Vermutlich seit dem 2. Jahrhundert war R. an der Adria Sitz eines 344
erstmals bezeugten Bischofs (430 Erzbischofs). Am Ende Westroms erhoben Kaiser
Honorius (402), Odoaker und die folgenden Gotenkönige R. zur Hauptstadt. 552
wurde es Sitz des oströmischen Statthalters (Exarchen) in Italien, 754 übertrug
der fränkische König Pippin der Jüngere dem Papst den 751 von den Langobarden
eroberten Exarchat. Otto der Große verbriefte zwar dem Papst den Exarchat
erneut, unterstellte ihn mindestens zum größten Teil aber kaiserlicher
Verwaltung. Erst König Otto IV. gab diese Rechte auf. König Rudolf von Habsburg
verzichtete insgesamt auf den Kirchenstaat. 1278 unterwarf sich R. dem Papst.
Von 1443 bis 1509 unterstand R. Venedig und von 1797 bis 1815 Frankreich. Mit
dem Kirchenstaat kam R. 1860 zu Sardinien bzw. zu Italien (1861).
L.: Goetz, W., Ravenna, 2. A. 1913; Ravenna in età veneziana, hg. v. Bolognesi,
D., 1986; Storia di Ravenna, hg. v. Susini, G. u. a. Bd. 1ff. 1990ff.; Vasina,
A., Ravenna, LexMA 7 1994, 481; Pierpaoli, M., Cronologia Ravennate, 1999; Le
carte del decimo secolo nell’archivio arcivescovile di Ravenna, Bd. 1 hg. v.
Benericetti, R., 1999; Le carte Ravennati del secolo undicesimo, Bd. 6 hg. v.
Benericetti, R., 2010. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rechberg (Herrschaft, Herren,
Reichsritter, Grafen). Die Burg Hohenrechberg am nordwestlichen Rand der
Schwäbischen Alb wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Nach ihr nannten sich seit
1179 (Rehperc) die vielleicht von einer Linie der Familie Pappenheim
abstammenden Herren von R., die als staufische Ministeriale 1179 erstmals
erscheinen, 1194 das Marschallamt im Herzogtum Schwaben erhielten und um ihren
Stammsitz eine kleine reichsritterschaftliche Herrschaft (u. a. 1401
Weißenstein) behaupteten. In der Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden die
Hauptlinien Unter den Bergen (in Bargau, Bettringen, Rechberghausen, bis 1413)
und Auf den Bergen. Diese teilte sich 1326 in die Linien Hohenrechberg (bis
1585) und Illereichen. Bereits 1488 waren die R. Mitglied der
Rittergesellschaft St. Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee. 1607 wurde
die Familie in den Grafenstand erhoben, doch blieb die namengebende Herrschaft
wegen des Widerstandes der Reichsritterschaft im reichsritterschaftlichen
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben (R. und Rothenlöwen mit Hohenrechberg,
Weißenstein, Donzdorf, Treffelhausen [Traffelhausen], Böhmenkirch
[Böhmenkirchen]). Dorthin steuerten die R. auch mit dem 1789 von den Bubenhofen
erworbenen Gut Mösselhof. Außerdem gehörten sie vielleicht bis zur Mitte des
17. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1810 wurden sie
endgültig als Grafen anerkannt. Die Güter (Staufeneck bzw. Stauffeneck, Salach,
Winzingen, Donzdorf, Wäschenbeuren, Hohenrechberg, Eislingen bzw.
Großeislingen, Straßdorf, Wißgoldingen, Waldstetten [Unterwaldstetten],
Rechberghausen, Weißenstein, Böhmenkirch [Böhmenkirchen], Degenfeld,
Schnittlingen) umfassten zuletzt rund 220 Quadratkilometer und kamen 1805 an
Württemberg (Rechberg) und Bayern.
L.: Wolff 510; Ruch Anhang 3; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 371, 375, 380;
Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 269, Rahrbach 180; Maurer, H., Der
Hohenstaufen, 1977; Konzen, N., Aller Welt Feind, 2013. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Regensburg (Fürstentum). 1802/1803 wurden
Reichsstadt R., Hochstift R. und die Reichsstifte Sankt Emmeram, Obermünster
und Niedermünster in R. unter Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg zum
Fürstentum R. vereinigt, wobei auch der ehemalige erzbischöfliche Sitz in Mainz
nach R. übertragen wurde (1805 Bestätigung seitens des Papstes). 1810 kam
dieses Fürstentum an Bayern und Dalberg erhielt die französisch verwaltete
Grafschaft Hanau und das Fürstentum Fulda.
L.: Wolff 81; Schwaiger, G., Das dalbergische Fürstentum Regensburg, Zs. f.
bay. LG. 23 (1960); Staber, I., Kirchengeschichte des Bistums Regensburg, 1966;
Hable, H., Geschichte Regensburgs, 1970.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Regensburg (Hochstift, Residenz).
Vermutlich war das 179 n. Chr. an der Mündung von Regen (und Naab) in die Donau
errichtete römische Castra Regina bzw. Reginum bereits Sitz eines Bischofs, der
zur Erzdiözese Aquileja gehörte. In den ersten Jahrzehnten des 8. Jahrhunderts
ließ sich dann in R. ein Landesbischof für Bayern nieder (Emmeram, Rupert u.
a.). Bonifatius erneuerte 739 das Bistum, das 798 der Erzdiözese Salzburg
zugeordnet wurde und seinen Sprengel von Niederbayern über das Egerland bis Böhmen
ausdehnte, allerdings durch die Gründung des Bistums Prag 972/973 Böhmen
verlor. Das Hochstift R., dessen 810 bezeugte und um die Mitte des 11.
Jahrhunderts erblich gewordene Vogtei bis 1148 bei den Grafen von Bogen lag,
war eines der kleinsten Bayerns. In der Stadt gehörte zu ihm nur der Dombezirk,
im Land vor allem die reichsunmittelbare Herrschaften Donaustauf (von 1481 bis
1715 an Bayern verpfändet), seit dem 10. Jahrhundert Wörth sowie Hohenburg auf
dem Nordgau (1248), wozu als mittelbare Güter noch die Herrschaften
Hohenburg/Inn, Pöchlarn (seit 832) und andere kamen. Durch die Reformation
erlitt es Verluste, die teilweise später wieder ausgeglichen wurden. Das
Hochstift hatte Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat und beim bayerischen
Reichskreis. 1802/1803 wurde es (mit 330 Quadratkilometern und 11000
Einwohnern) mit der Reichsstadt Regensburg und den Klöstern und Reichsstiften
Sankt Emmeram, Obermünster und Niedermünster unter Fürstprimas Karl Theodor von
Dalberg zum Fürstentum Regensburg vereinigt und das Erzbistum Mainz nach R.
übertragen. 1810 kam es, nachdem 1809 der Code Napoléon eingeführt worden war,
an Bayern. Das Bistum wurde 1817/1821 in neuer Umgrenzung Suffragan der
Erzdiözese München-Freising.
L.: Wolff 142; Zeumer 552 II a 17; Wallner 712 BayRK 10; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) G4, III 22 (1648) F4, III 38 (1789) D3; Die Territorien
des Reichs 6, 36; Janner, F., Geschichte der Bischöfe von Regensburg, Bd. 1ff.
1883ff.; 1200 Jahre Bistum Regensburg, hg. v. Buchberger, M., 1939; Widemann,
J., Die Traditionen des Hochstifts Regensburg und des Klosters St. Emmeram,
1943; Staber, I., Kirchengeschichte des Bistums Regensburg, 1966; Hausberger,
K., Geschichte des Bistums Regensburg, Bd. 1f. 1989; Ratisbona sacra. Das
Bistum Regensburg im Mittelalter, hg. v. Morsbach, P., 1989; Schmidt, A.,
Regensburg, 1995; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 602, 1, 2, 474.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Regensburg, Niedermünster (gefürstete
Abtei, Reichsstift, Residenz). An der Stelle einer vorkarolingischen Kirche wird erstmals um 890 die Abtei Niedermünster in
Regensburg genannt. Sie erhielt auf Veranlassung der Herzogin Judith von Bayern
vor allem durch Kaiser Otto I. reiche Güter. Das Damenstift Niedermünster war
seit 1002 reichsunmittelbar (Immunität, Königsschutz, Vogtwahlrecht) und stand
seit 1229 unter dem Schutz des Papstes. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde
die Äbtissin gefürstet. Nach 1654 gehörte sie den rheinischen Reichsprälaten im
Reichstag an und war im bayerischen Reichskreis vertreten. 1802/1803 wurde das
im Regensburger Burgfrieden gelegene reichsunmittelbare Stiftsgebiet mit der
Reichsstadt Regensburg, dem Hochstift Regensburg, den Reichsstiften Sankt
Emmeram und Obermünster zum Fürstentum R. vereinigt. 1810 kam es an Bayern.
1821 wurde es Residenz des Bischofs.
L.: Wolff 148; Zeumer 553 II a 37, 15; Wallner 713 BayRK 20; Die Territorien
des Reichs 6, 36; Schönberger, A., Die Rechtsstellung des Reichsstifts
Niedermünster zu Papst und Reich, Bischof, Land und Reichsstadt Regensburg,
Diss. phil. Würzburg 1953; Schlaich, H., Das Ende der Regensburger Reichsstifte
Sankt Emmeram, Ober- und Niedermünster, Verh. d. hist. Ver. f. Oberpfalz und
Regensburg 97 (1956); Wanderwitz, H., Die Reichsstifte Nieder- und Obermünster
bis ins 11. Jahrhundert, FS Kraus, A., 1992, 51; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 716, 1, 2, 421;
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Regensburg, Sankt Emmeram (Reichsabtei,
gefürstete Abtei, Residenz). Das Kloster Sankt Emmeram in Regensburg ging aus
einer Georgskirche über einer frühchristlichen Gräberstätte hervor. Im 7.
Jahrhundert wurde hier der heilige Emmeram beigesetzt. Im 8. Jahrhundert
entstand ein Benediktinerkloster, dessen Abt von 739 bis 975 der Bischof von
Regensburg war. 972 wurde es Reichskloster. Über Chammünster trug es die
Mission nach Böhmen. Im 11. Jahrhundert war es Ausgangspunkt der gorzischen
Reform in Bayern. 1295 wurde es Reichsabtei, 1326 exemt. Nach 1654 nahm der Abt
an der Kuriatstimme der rheinischen Reichsprälaten im Reichstag teil. 1731
bestätigte der Kaiser die Fürstenwürde. Die Abtei zählte zum bayerischen
Reichskreis. Die Klostergebäude kamen 1803/1812 an die Fürsten von Thurn und
Taxis, die einzelne Teile schon seit 1748 bewohnt hatten. Das Stiftsgebiet
wurde mit der Reichsstadt Regensburg, dem Hochstift Regensburg und den
Reichsstiften Obermünster und Niedermünster 1802/1803 zum Fürstentum
Regensburg. vereinigt. 1810 kam es an Bayern.
L.: Wolff 146; Zeumer 552 II a 37, 9; Wallner 713 BayRK 19; Die Territorien des
Reichs 6, 36; Schlaich, H., Das Ende der Regensburger Reichsstifte Sankt Emmeram,
Ober- und Niedermünster, Verh. d. hist. Ver. f. Oberpfalz und Regensburg 97
(1956); Ziegler, W., Das Benediktinerkloster St. Emmeram zu Regensburg in der
Reformationszeit, 1970; Rädlinger-Prömper, C., Sankt Emmeram in Regensburg,
1987; Die Traditionen des Hochstifts Regensburg und des Klosters S. Emmeram,
hg. v. Widemann, J., Neudruck 1988; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 688, 1, 2, 545.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Regnitzgau (Gau um die Regnitz links des
Maines, Ratinzgouue, Ratintzgouui, Ratenzgouue, Ratenzgouui, Radinzguve,
Ratenzgoew, Radinzgouui, Radenzegewi, Radonzgowe, Ratingowe, Ratenzgowie,) s.
Radenzgau (sprachlich eigentlich Rednitzgau).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Hallstadt
bzw. Hallstatt, Mühlhausen, Lonnerstadt, Etzelskirchen, Rothemann, Schlopp,
Forchheim, Erlangen, Eggolsheim, Kersbach, Ebermannstadt, Wachenroth); Polenz,
P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland,
1961, II, 23, 24, 27 Ratenzgouwe.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reichenstein (Herrschaft). 1698 wurde aus der
Obergrafschaft Wied nominell die von den 1511/1529 ausgestorbenen Walpoden von
der Neuerburg/Herren von R., die 1331 ihre soeben erbaute Burg R. den Grafen zu
Wied zu Lehen hatten auftragen müssen, 1527/1528 erworbene Burgruine R.
zwischen Isenburg und Altenkirchen im Westerwald als reichsunmittelbares Allod
an Franz Freiherrn von Nesselrode(-Trachenfels bzw. Nesselrode-Drachenfels)
verkauft. Dieser wurde 1698 in den Reichsgrafenstand erhoben. Danach wurde er
in den niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und das westfälische
Grafenkollegium (1698) aufgenommen. 1805 kam die Herrschaft an Nassau, 1815 an
Preußen, 1946 R. an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 367; Zeumer 5524 II b 63, 27; Wallner 705 WestfälRK 56; Gensicke, H.,
Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987, 233, 318.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reipoltskirchen (Reichsherrschaft). Die 1276
erstmals genannte Burg R. im Pfälzer Bergland südlich Meisenheims war Sitz der
ebenfalls 1276 erstmals erwähnten Herren bzw. Grafen von Hohenfels. Sie waren
eine 1199 abgespaltete Seitenlinie der Herren von Bolanden, die 1602 erlosch.
Danach kamen die Güter an die Familie von Löwenhaupt und die Familie von
Manderscheid, die drei Viertel an einen Grafen von Hillesheim verkaufte. Trotz
mehrfachen Besitzerwechsels (u. a. Ellroth) blieb die 2 Quadratmeilen große, 15
Orte umfassende und (bis 1602 mit Sitz und Stimme) zum oberrheinischen
Reichskreis gehörige Herrschaft R. mit 3000 Einwohnern bis zur Besetzung durch
Frankreich 1792/1801 reichsunmittelbar. Über Bayern kam R. 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 286f.; Wallner 698 OberrheinRK 44; Großer Historischer Weltatlas III
38 (1789) B3. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Remchingen (Reichsritter). Die R. zählten
bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis
etwa 1686, zuletzt Johann Wilhelm von R., waren sie Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, von 1566 bis 1619
mit dem 1621 verkauften Kirchen an der Donau im Kanton Kocher, in dem 1666 und
1673 noch Johann Wilhelm von R. erscheint.
L.: Hellstern 211; Schulz 269.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rheina-Wolbeck (Fürstentum). An der Furt einer
wichtigen Straße über die Ems wird erstmals 838 ein Königshof genannt, zu dem
eine dem heiligen Dionysius (von Paris) geweihte Pfarrkirche gehörte. Seit dem
13. Jahrhundert kam Rheine an das Hochstift Münster. 1327 wurde es zur Stadt
erhoben. 1463 wurde in der Nähe ein Kloster gegründet. 1803 wurde das
aufgegebene Kloster Residenz des aus zwei Ämtern des ehemaligen Hochstifts
Münster für den Herzog Wilhelm Joseph von Looz-Corswarem gebildeten Fürstentums
R. Dieses bestand aus einem 80 Kilometer langen, 10 bis 15 Kilometer breiten
Streifen längs der Ems (zwischen Münster und Lingen) und kam 1806 an das
Großherzogtum Berg, 1811 an Frankreich, 1815 in seinem südlichen Teil an
Preußen (Provinz Westfalen), in seinem nördlichen Teil an Hannover und damit
1866 ebenfalls an Preußen. 1946 fiel das Gebiet mit Rheine bis auf einen
kleinen Teil im Norden an Nordrhein-Westfalen.
L.: Führer, A., Geschichte der Stadt Rheine, 1927; Tönsmeyer, J., Das
Landesfürstentum Rheina-Wolbeck, 1962.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rieder zu Kornburg, Rieter von Kornburg
(Freiherren, Reichsritter). Kornburg bei Schwabach gelangte 1364 durch Verkauf
von den Grafen von Nassau an die Burggrafen von Nürnberg. Die Burg der
reichsministerialischen Herren von Kornburg kam nach ihrem Aussterben 1404 über
die Hohenfels und Seckendorff 1447 an die Nürnberger Patrizier Rieter, die sich
seitdem R. nannten. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren R. von
und zu Kornburg mit dem in der Mitte des 15. Jahrhunderts erworbenen
Kalbensteinberg und mit Kornburg zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
1753 fiel Kornburg erbweise an das Heiliggeistspital in Nürnberg und mit
Nürnberg 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 541; Pfeiffer 197;
Riedenauer 126; Wich, H., Geschichte Kornburgs unter Einbeziehung der zum
Kirchen- und Schulsprengel gehörenden Orte, 1911; 100 Jahre Landkreis
Schwabach, hg. v. Ulsamer, W., 1964.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rieter von Kornburg, Rieder zu Kornburg
(Freiherren, Reichsritter). Kornburg bei Schwabach gelangte 1364 durch Verkauf
von den Grafen von Nassau an die Burggrafen von Nürnberg. Die Burg der
reichsministerialischen Herren von Kornburg kam nach ihrem Aussterben 1404 über
die Hohenfels und Seckendorff 1447 an die Nürnberger Patrizier Rieter, die sich
seitdem R. nannten. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren R. von
und zu Kornburg mit dem in der Mitte des 15. Jahrhunderts erworbenen
Kalbensteinberg und mit Kornburg zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
1753 fiel Kornburg erbweise an das Heiliggeistspital in Nürnberg und mit
Nürnberg 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 541; Pfeiffer 197;
Riedenauer 126; Wich, H., Geschichte Kornburgs unter Einbeziehung der zum
Kirchen- und Schulsprengel gehörenden Orte, 1911; 100 Jahre Landkreis
Schwabach, hg. v. Ulsamer, W., 1964.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Riga (Erzstift, Residenz). 1180
begründete der Augustinerchorherr Meinhard aus dem Kloster Segeberg in Holstein
die Mission unter den Liven an der Düna und wurde nach dem 1184 erfolgten Bau
einer Kirche 1186 vom Erzbischof von Bremen zum
Bischof von Uexküll bzw. Livland geweiht. Seit 1201 war R. der Bischofssitz.
1207 erhielt der Bischof das Bistum als Reichslehen und wurde 1224/1225 mit den
Regalien begabt (Reichsfürst). 1246/1255 wurde das seit 1214/1215 exemte Bistum
zum Erzbistum erhoben (Bistümer Dorpat, Oesel-Wieck [Oesel-Wiek, Ösel-Wieck],
Kurland, Samland, Pomesanien, Ermland, Kulm), nachdem 1251 bereits Selonien und
Semgallen in ihm aufgegangen waren. 1332 gewann der Deutsche Orden die Landeshoheit.
1394/1451 wurde das Erzbistum, dessen Sitz 1418 nach Ronneburg verlegt wurde,
dem Deutschen Orden einverleibt. Nach der Einführung der Reformation (1522)
ging das Erzbistum mit dem Tod des letzten Erzbischofs, der 1551 den Dom der
Stadt R. verkaufte und sich 1562 Polen unterwerfen musste, 1563 unter. 1566 hob
Polen das Domkapitel auf. 1918 wurde ein neues Bistum R., 1923 ein Erzbistum R.
geschaffen.
L.: Wittram, R., Baltische Geschichte, 1954; Studien über die Anfänge der
Mission in Livland, hg. v. Hellmann, M., 1989; Mühlen, H. v. zur, Riga, LexMA 7
1995, 847ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 481, 1, 2, 486; Riga, hg. v. Oberländer, E. u. a.,
2004; Fülberth, A., Riga, 2013. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rohrdorf (Konvent). 1189 wurde der Frauenkonvent des Klosters Isny in das 1173 erstmals genannte R. bei Isny verlegt, dessen Kirche kurz zuvor von Kaiser Friedrich I. Barbarossa an Isny gegeben worden war. Der Konvent bestand bis ins 15. Jahrhundert. 1803 kam R. mit Isny an Quadt (Quadt-Wickrath), 1806 als Teil der Herrschaft Trauchburg an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Isny (Reichsabtei). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rotenburg (Herrschaft, Residenz des
Bischofs von Verden). In R. an der Wümme erbaute 1195 der Bischof von Verden
die Burg R. In der Folge wechselte die Burg mit der zugehörigen Herrschaft
öfter den Inhaber. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die ehemalige
Herrschaft über das Fürstentum Verden des Königs von Großbritannien zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Über Hannover und Preußen (1866) kam
R. 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 332; Heyken, E., Rotenburg: Kirche,
Burg und Bürger, 1966; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 496.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rothenberg, (Rothenburg) (Herrschaft,
Ganerben). Nach dem (Alten) R. bei Nürnberg nannten sich seit der 2. Hälfte des
13. Jahrhunderts Reichsministeriale, deren Güter um 1300 an die Herren von
Wildenstein und mit dem (Neuen) R. 1360 durch Verkauf an Kaiser Karl IV. kamen.
1401 eroberte König Ruprecht von der Pfalz R. Nach Anerkennung der Lehnshoheit
Böhmens (1465) verkaufte Pfalz-Mosbach R. 1478 an einige fränkische Ritter, die
sog. Ganerben. 1662/1663/1698 verdrängte Bayern, das nach 1619 die Oberpfalz
erworben hatte, die Ganerbschaft aus der zum bayerischen Reichskreis zählenden
Herrschaft, führte die Gegenreformation durch und verlor die Herrschaft
(Neunkirchen am Sand, Schnaittach, Kirchröttenbach, Bühl, R.) nur zwischen 1706
und 1714 an die Reichsstadt Nürnberg.
L.: Wolff 138; Wallner 712 BayRK 3; Schütz, M., Die Ganerbschaft von Rothenberg
in ihrer politischen, juristischen und wirtschaftlichen Bedeutung, Diss. phil.
Erlangen 1924; Kreuzer, L., Die Herrschaft Rothenberg im Widerstreit zwischen
Kurbayern und Nürnberg, 1975.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rothenburg, Rothenburg ob der Tauber
(Reichsstadt). Auf der Bergnase oberhalb des 970 von den Grafen von Comburg
(Komburg) mit einer Kirche versehenen Dorfes
Detwang (Dettwang) im Taubertal errichteten die Grafen von Comburg (Komburg)
die rothe Burg, nach der sie sich im 11. Jahrhundert ebenfalls benannten. Beim
Aussterben der Grafen von Rothenburg-Comburg (Rothenburg-Komburg) 1116 fiel sie
zusammen mit dem Herzogtum Franken und der Grafschaft im Kochergau an die
Staufer, als deren Gut sie 1144 erstmals genannt wird (Reichsburg nach 1142?).
Vor 1241 erhielt der sich anschließende Ort Stadtrecht (1172?). 1273 zog König
Rudolf von Habsburg ihn an das Reich. Ab 1274 war er Reichsstadt und löste sich
von der Reichslandvogtei. R. gewann trotz zeitweiliger Verpfändung an die
Herren von Hohenlohe vom 14. bis zum 16. Jahrhundert ein ansehnliches, auf drei
Seiten eingezäuntes und befestigtes Landgebiet (Landhege), wurde aber wegen des
Widerstands des Patriziats nie Fernhandelsstadt. 1355 gab Kaiser Karl IV. das
Privileg der Unverpfändbarkeit. 1544 wurde die Reformation eingeführt. Die
Herrschaft der mit Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsstädtekollegiums des
Reichstags und im fränkischen Reichskreis vertretenen Stadt umfasste am Ende
des 18. Jahrhunderts die Landvogtei im Gau rechts der Tauber und die kleine
Landvogtei links der Tauber (Teile von Gebsattel, Herrschaft Nordenberg mit
Reichsamt Detwang [Dettwang] und der Hinterburg, Bannerschaft Endsee, Burgen
Gammesfeld [Gammersfeld] und Insingen [Inzingen] mit Zubehör, Burg und
Herrschaft Lichtel [Liental], Burg und Vogtei Seldeneck, Burg und Herrschaft
Gailnau mit Vogtei Wettringen und Gericht zu Brettheim, Oberstetten, Oestheim,
Teile von Archshofen, Burg Diebach und das Deutschordenshaus Rothenburg mit
Gütern). Mit Teilen von Pfahlenheim war R. im Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken immatrikuliert. 1802/1803 kam es mit 5 Quadratmeilen bzw. 370
Quadratkilometern Gebiet, 180 Ortschaften und 24000 Einwohnern an Bayern, 1810
der westliche Teil des Landgebiets an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 128; Zeumer 555 III b 8; Wallner 693 FränkRK 18; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3;
Winkelmann-Holzapfel 160; Riedenauer 129; Schroeder 241ff.; Bensen, W.,
Beschreibung und Geschichte der Stadt Rothenburg, 1856; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Bosl, K., Rothenburg im
Stauferstaat, 1947; Holstein, K., Rothenburger Stadtgeschichte, 1953;
Woltering, W., Die Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und ihre Herrschaft
über die Landwehr, Bd. 1 1965, Bd. 2 1971; Schnelbögl, F., Die fränkischen
Reichsstädte, Zs. f. bay. LG. 31 (1968); Schnurrer, L., Rothenburg im
schwäbischen Städtebund, 1969, Esslinger Studien 15; Ziegler, P., Die
Dorfordnungen im Gebiet der Reichsstadt Rothenburg, Diss. jur. Würzburg, 1977;
Fränkische Reichsstädte, hg. v. Buhl, W., 1987, 187; Borchardt, K., Die
geistlichen Institutionen in der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und dem
zugehörigen Landgebiet von den Anfängen bis zur Reformation, 1988; Wendehorst,
A., Rothenburg, LexMA 7 1995, 1050.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen (Herzogtum, [Kurfürstentum,]
Königreich, Land, Freistaat). Bei den wohl für das Gebiet nördlich der unteren
Elbe um 150 n. Chr. erstmals erwähnten, danach sich nach Südosten und gemeinsam
mit den Angeln auch nach Westen (Britannien) ausbreitenden, von (König) Karl
dem Großen (772-804) unterworfenen westgermanischen S. (germ. *sahsaz, Schwert,
Messer) in Nordalbingien, Westfalen, Engern und Ostfalen gewannen im 9.
Jahrhundert die zwischen Harz und Weser begüterten Liudolfinger (Liudolf † 868)
die Stellung eines Stammesherzogs der Sachsen. Nach der Wahl der Liudolfinger
zum sächsischen Königshaus des Reiches (919, Heinrich I., 936ff. Otto I., Otto
II., Otto III., Heinrich II.) wurden 966 die Billunger (Hermann Billung † 973)
mit der Wahrnehmung des von der Elbe-Saale bis zum Rhein reichenden sächsischen
Herzogtums betraut, doch beherrschten sie nur die nördlichen Teile des
Herzogtums wirklich. Im südlichen Teil des Herzogtums richtete Otto I. die
Pfalzgrafschaft S. ein, die 1088 bei den Grafen von Sommerschenburg und 1180
bei den Landgrafen von Thüringen lag und auch später häufig den Inhaber
wechselte, bis sie 1356 zum Zubehör des Herzogtums S. bestimmt wurde. Nach dem
Aussterben der Billunger 1106 kam das Herzogtum nicht an die askanischen bzw.
welfischen Schwiegersöhne sondern an Lothar von Süpplingenburg, dessen Macht
auf dem ihm angefallenen Erbe der Brunonen und Ottos von Northeim († 1083)
beruhte, 1137 aber an die Askanier und 1142 an Lothars Schwiegersohn Heinrich
den Stolzen aus dem Hause der Welfen, neben denen jedoch vor allem der
Erzbischof von Magdeburg und die Askanier eigene Herrschaftsbereiche ausbauten.
Der Welfe Heinrich der Löwe erweiterte Sachsen um Mecklenburg und das westliche
Pommern. Mit seinem Sturz 1180 endete das alte Herzogtum der Sachsen. An seine
Stelle trat neben dem Herzogtum (Engern und) Westfalen der Erzbischöfe von
Köln, dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg (1235) der Welfen zwischen Elbe und
Weser sowie den Hochstiften Münster und Osnabrück und mehreren Grafschaften
(Oldenburg, Hoya, Diepholz, Schaumburg, Bentheim u. a.) im Westen das um diese
Gebiete verkleinerte, aus nicht zusammenhängenden Gebieten bestehende neue
Herzogtum S. der Askanier (Bernhard von Anhalt) in Ostsachsen (Ostfalen).
Dieses gründete sich auf das Land Hadeln zwischen Unterweser und Unterelbe, auf
einst billungisches Gebiet an der Unterelbe (Lauenburg) und Gebiete um Neuhaus
sowie altes askanisches Gut um Wittenberg an der mittleren Elbe. 1260/1296
teilte sich dieses verbleibende Herzogtum S., das 1227 die Grafschaft Ratzeburg
erworben hatte, in die Linien Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg erlangte 1356 durch die Goldene Bulle die
sächsische Kurwürde. Nach dem Aussterben der Herzöge von Sachsen-Wittenberg
fielen Land, Herzogstitel und Kurwürde 1422/1423 für ihre Hilfe im Kampf gegen
die Hussiten als Lehen an die in der Markgrafschaft Meißen seit 1089/1125
herrschenden Markgrafen von Meißen (Haus Wettin), die 1247 schon die
Landgrafschaft Thüringen erlangt hatten. Damit wurde der Name S. auf die
wettinischen Gebiete (Meißen, Lausitz, Thüringen) übertragen (Obersachsen im
Gegensatz zu dem seitdem als Niedersachsen bezeichneten, ursprünglichen
sächsischen Stammesgebiet). 1423 wurde die Herrschaft Stollberg im Erzgebirge
gewonnen, 1427 die Herrschaft Weida in Thüringen. 1443 und 1451 wurden die
Herrschaften Hohnstein und Wildenstein gekauft. 1439 erwarb S. im
meißnisch-thüringischen Raum die Burggrafschaft Meißen, 1466 von den Grafen von
Reuß die Herrschaft Plauen und damit den Kern des Vogtlandes. Mit dem Kauf von
Finsterwalde 1425, Senftenberg 1448, Beeskow, Storkow 1477 (Wiederkauf) und
Sagan 1472 drang S. nach Osten vor. Von 1440 bis 1445 und von 1482 bis 1485
wurden die zwischenzeitlich entstandenen Teilherrschaften wieder
zusammengeführt. 1485 kam es zur Teilung in die ernestinische Linie und die albertinische
Linie, die nicht mehr rückgängig gemacht wurde. Kurfürst Ernst (Ernestiner)
erhielt das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg), kleine Teile der Mark Meißen und
des Osterlandes und Pleißenlandes (Eilenburg, Grimma, Borna, Leisnig,
Altenburg, Zwickau, Plauen, Schwarzenberg), den größten Teil Thüringens
(Weimar, Gotha, Eisenach) und die Pflege Coburg, das fränkische Königsberg, die
Schutzherrschaft über das Bistum Naumburg und die Reichsgrafschaft von
Gleichen, Kirchberg und Reuß sowie zum Teil Schwarzburg. Herzog Albrecht
(Albertiner) erlangte die Markgrafschaft Meißen mit den Hauptorten Dresden und
Freiberg, die Ämter Leipzig, Delitzsch-Landsberg, Zörbig, die Pfalzgrafschaft
S. nebst Sangerhausen, Ämter im nördlichen Thüringen, die Schutzherrschaft über
das Bistum Merseburg und über die Reichsgrafen und Herren von
Stolberg-Hohnstein, Mansfeld, Arnstein, Beichlingen, Leisnig, Querfurt und
Schönburg. Gemeinsam blieben die Herrschaft in Schlesien und den Lausitzen
sowie die Schutzherrschaft über Erfurt, Nordhausen, Mühlhausen, Görlitz und das
Hochstift Meißen. Die ernestinische Linie stiftete 1502 für das verloren
gegangene Leipzig die Universität Wittenberg, von der die Reformation ihren
Ausgang nahm und förderte Luther und die Reformation. 1547 unterlag Kurfürst
Johann Friedrich der Großmütige Kaiser Karl V., der daraufhin das Kurland S.
(Sachsen-Wittenberg) der albertinischen Linie übertrug, die seitdem die
Kurwürde führte. Die ernestinische Linie behielt nur die Ämter Weimar, Jena,
Saalfeld, Weida, Gotha und Eisenach sowie Coburg und erhielt 1554 noch die
Ämter Sachsenburg, Altenburg, Herbsleben und Eisenberg. ----- Das 1531 einen
Hof von schätzungsweise 500 Personen umfassende ernestinische Herzogtum teilte
sich 1572 weiter auf. Die zahlreichen Erbteilungen zersplitterten es in eine
Vielzahl kleiner Länder. Dabei entstanden 1572 Sachsen-Coburg-Eisenach
(1572-1596) und Sachsen-Weimar (1572-1603). Sachsen-Coburg-Eisenach teilte sich
1596 in Sachsen-Coburg (1596-1633) und Sachsen-Eisenach (1596-1638). Die Linie Coburg
erlosch 1633 und vererbte die Güter an Sachsen-Eisenach. Die Linie Eisenach
endete 1638. Ihre Güter fielen zu zwei Dritteln an die Linie Sachsen-Weimar und
zu einem Drittel an die Linie Sachsen-Altenburg, die 1603 durch Teilung aus
Sachsen-Weimar entstanden war(en). Sachsen-Weimar zerfiel weiter 1640(/1641) in
die Linien Sachsen-Weimar (1640-1672), Sachsen-Eisenach (1640-1644) und
Sachsen-Gotha (1640-1680). Hiervon starb Sachsen-Eisenach 1644 aus, wobei die
Güter je zur Hälfte an Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha kamen. Die Güter
Sachsen-Altenburgs fielen bei dessen Aussterben 1672 zu drei Vierteln (darunter
Coburg) an Sachsen-Gotha, zu einem Viertel an Sachsen-Weimar. Im gleichen Jahr
teilte sich Sachsen-Weimar in Sachsen-Weimar (1672-1918), Sachsen-Eisenach
(1672-1741) und Sachsen-Jena (1672-1690), wovon Sachsen-Jena 1690 erlosch und
seine Güter an Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach vererbte, Sachsen-Eisenach
wiederum fiel 1741 an Sachsen-Weimar, das bald Mittelpunkt der klassischen
deutschen Literatur wurde, brachte. 1680/1681 zerfiel Sachsen-Gotha in die
sieben Linien Sachsen-Gotha-Altenburg (1681-1825), Sachsen-Coburg (1681-1699),
Sachsen-Meiningen (1681-1826), Sachsen-Römhild (ohne Landeshoheit) (1680-1710),
Sachsen-Eisenberg (ohne Landeshoheit) (1680-1807), Sachsen-Hildburghausen
(1680-1826) und Sachsen-Saalfeld (ohne Landeshoheit) (1680-1735,
Sachsen-Coburg-Saalfeld). Sachsen-Coburg erlosch 1699 und fiel an
Sachsen-Saalfeld und Sachsen-Meiningen, Sachsen-Eisenberg 1707 und gelangte an
Sachsen-Altenburg. Sachsen-Römhild endete 1710 und fiel an
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und
Sachsen-Hildburghausen. 1741 starb Sachsen-Eisenach aus und kam an
Sachsen-Weimar (Sachsen-Weimar-Eisenach), wobei die beiden Landesteile
verfassungsmäßig bis 1809, verwaltungsmäßig bis 1849 getrennt blieben. 1806
traten die sächsischen Herzogtümer dem Rheinbund bei. 1815 gewann
Sachsen-Coburg-Saalfeld das Fürstentum Lichtenberg an der Nahe, das es am 31.
5. 1834 an Preußen verkaufte. Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Großherzogtum,
erhielt einen Teil des Erfurter Gebiets, das vorher fuldische Amt Dermbach
(Dernbach) und die königlich-sächsischen Orte Weida und Neustadt an der Orla
(Neustadt-Orla) und gab sich 1816 eine Verfassung. Als 1825 Sachsen-Gotha-Altenburg
ausstarb, wurden die vier Herzogtümer Sachsen-Gotha-Altenburg,
Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Meiningen am 12.
11. 1826 durch Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von S. in die
Herzogtümer Sachsen-Meiningen (1826-1918), Sachsen-Altenburg (1826-1918) sowie
Sachsen-Coburg und Gotha (1826-1918) neu gegliedert, wobei der Herzog von
Sachsen-Hildburghausen unter Verzicht auf dieses Sachsen-Altenburg übernahm,
Sachsen-Meiningen Sachsen-Hildburghausen und das zu Sachsen-Coburg gehörige
Sachsen-Saalfeld erhielt und Sachsen-Coburg mit Sachsen-Gotha in Personalunion
vereinigt wurde. Die(se) vier sächsischen Herzogtümer (Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha), von denen
Coburg 1821, Meiningen 1829 und Altenburg 1831 eine Verfassung erhielten,
traten 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen Bund und 1871
dem Deutschen Reich bei. 1877/1903 wurde Sachsen-Weimar-Eisenach in
Großherzogtum S. umbenannt. Vom 9. bis 14. 11. 1918 dankten die Fürsten ab. Aus
den damit entstandenen Freistaaten bildete sich von 1918 bis 1921 das Land
Thüringen (so ab 1. 5. 1920). Lediglich Coburg fiel an Bayern. ----- Das seit
1547 albertinische Kursachsen, das 1499 die Primogeniturerbfolge einführte,
Beeskow, Storkow und Sorau (1515 an Brandenburg), Sagan (bis 1547) und
Friedland (bis 1515) erwarb, 1547 einen Großteil der Gebiete der ernestinischen
Linie erhielt, 1539/1541 zur Reformation übertrat und 1572 in den
Kursächsischen Konstitutionen sein Recht zu vereinheitlichen versuchte,
erlangte 1559/1591 die evangelisch gewordenen Hochstifte Meißen, Merseburg und
Naumburg sowie 1556/1569 das Vogtland und Teile der Herrschaft Schönburg sowie
1583 Teile der Grafschaft Henneberg, näherte sich im Dreißigjährigen Krieg an
Österreich/Habsburg an und erlangte dafür 1620/1635 die Niederlausitz, die
Oberlausitz und das Erzstift Magdeburg, das 1648/1680 aber an Brandenburg kam.
Von der Hauptlinie spalteten sich 1657 die Nebenlinien Sachsen-Weißenfels (bis
1746), Sachsen-Merseburg (bis 1738) und Sachsen-Zeitz (bis 1718, Naumburg,
Zeitz, Neustadt, Schleusingen, Suhl) ab, fielen aber bis 1746 wieder zurück.
Unter August dem Starken setzte sich der Absolutismus durch. Dresden wurde als
Hauptstadt ein Kulturzentrum. Der Kurfürst trat zum Katholizismus über und gab
die Rechte an Sachsen-Lauenburg an Hannover, die Erbvogtei über Quedlinburg,
das Reichsschulzenamt über Nordhausen und die Ämter Lauenburg (Lauterberg),
Seweckenberge (Sevenberg), Gersdorf (Gersdorff) und Petersberg (bei Halle) an
Brandenburg, um die Königskrone Polens zu gewinnen (1697). Danach bestand eine
Personalunion mit Polen bis 1763. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste S. 450
Quadratmeilen mit 1,35 Millionen Einwohnern. 1806 wurde Kurfürst Friedrich
August III. Mitglied des Rheinbunds, musste Gebiete an das Königreich
Westphalen abtreten, erhielt dafür den Königstitel und wurde 1807 in
Personalunion Herzog des Herzogtums Warschau. Nach der an der Seite Frankreichs
erlittenen Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig kam S. 1813 zunächst
unter die Verwaltung eines russischen, dann eines preußischen Gouverneurs. Am
12. 5. 1815 musste S. seine nördlichen Gebiete ([Kurkreis mit Wittenberg,
Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg, thüringischer Kreis, Mansfeld,
Stolberg, Barby, Querfurt], insgesamt 20000 Quadratkilometer, 860000 Einwohner,
57,5 Prozent der Fläche und 42,2 Prozent der Einwohner) an Preußen abtreten
(Ämter Wittenberg [mit den Städten Wittenberg, Kemberg, Zahna und Schmiedeberg],
Gräfenhainichen, Belzig [mit den Städten Belzig, Brück <Bruck> und
Niemegk <Niemeck>], Gommern mit Elbenau [Burggrafschaft Magdeburg mit der
Stadt Gommern], Seyda, Annaburg, Schweinitz [mit den Städten Schweinitz,
Jessen, Schönewalde <Schönwalde>, Herzberg und Prettin], Pretzsch,
Schlieben [mit der Stadt Schlieben und den Herrschaften Baruth und Sonnewalde],
Liebenwerda und Bitterfeld). Dabei kam die Ostoberlausitz (Görlitz, Lauban) zur
preußischen Provinz Schlesien, die Niederlausitz und der erst 1807 von Preußen
übernommene Kreis Cottbus gelangten zur Provinz Brandenburg und das Gebiet des
ehemaligen Herzogtums Sachsen-Wittenberg mit der Grafschaft Brehna, die
Hochstifte Merseburg und Naumburg (Naumburg-Zeitz), die Grafschaft Barby, der
Thüringer Kreis, ein Teil des Neustädter Kreises (Ziegenrück) sowie Teile der
Grafschaft Henneberg bildeten zusammen mit Altmark, Erzstift Magdeburg,
Hochstift Halberstadt (mit Aschersleben), den Grafschaften Hohnstein,
Wernigerode, Stolberg, Querfurt und Mansfeld, Stift Quedlinburg, Mühlhausen,
Nordhausen, Erfurt und dem Eichsfeld sowie der Ganerbschaft Treffurt die neue
Provinz S. (1. 4. 1816, Verordnung vom 30. 4. 1815) mit der Hauptstadt
Magdeburg, die den Rang eines Herzogtums hatte (Gliederung in drei Regierungsbezirke
Magdeburg, Merseburg und Erfurt, Sitz der Provinzialselbstverwaltung in
Merseburg). 1866 kamen Schmalkalden und Ilfeld hinzu. Am 1. 4. 1944 wurde zum
1. 7. 1944 bezüglich dieser durch das Fürstentum Anhalt in zwei Teile geteilten
und durch mehrere Exklaven und Enklaven aufgesplitterten Provinz S. mit den
Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und Erfurt der Reichsstatthalter in
Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten
in der staatlichen Verwaltung des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt (nach der
Kapitulation vom 8. 5. 1945 an Thüringen) und die Provinz in die Provinzen
Magdeburg und Halle-Merseburg aufgeteilt. 1945 gelangte nach dem Rückzug der
Truppen der Vereinigten Staaten von Amerika, die das Gebiet bis zur Elbe
besetzt hatten, das Land Anhalt zu diesen beiden Provinzen und bildete mit
ihnen vom 5. 7. 1945 bis 1952 (str.) das Land (Provinz) Sachsen-Anhalt, das vom
23. 7. 1952 bis 3.10.1990 auf die Bezirke Magdeburg und Halle aufgeteilt, mit
dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik aber
wiederhergestellt wurde. ----- Das 1813/1815 nach der Abtretung des nördlichen
Teiles an Preußen (Provinz Sachsen) verbliebene Gebiet des Königreiches S.
(Riesa, Löbau, Bautzen, Kamenz, Zittau, Königstein, Marienberg, Plauen,
Zwickau, Crimmitschau, Leipzig, Chemnitz, Meißen, Dresden, Großenhain, Oschatz,
Grimma, Borna, Rochlitz, Glauchau, Auerbach, Oelsnitz, Schwarzenberg, Annaberg,
Freiberg, Dippoldiswalde, Pirna, Döbeln, Flöha, Stollberg) umfasste etwa 15000
Quadratkilometer mit 1183000 Einwohnern und wurde rasch zum ausgeprägten
Industriestaat. 1831 erhielt er eine Verfassung mit Zweikammersystem. 1848/1849
schlug S. mit Hilfe Preußens einen Aufstand blutig nieder. 1863 gab es sich ein
Bürgerliches Gesetzbuch. 1866 blieb S. trotz der Niederlage des Deutschen
Bundes gegen Preußen auf Betreiben Bismarcks erhalten, musste aber dem
Norddeutschen Bund beitreten. 1903 errangen die Sozialdemokraten fast alle
sächsischen Reichstagssitze (rotes S.). Am 10. 11. 1918 wurde in Dresden von
den Arbeiterräten und Soldatenräten die Republik S. ausgerufen. Am 13. 11. 1918
verzichtete der König auf den Thron. Am 1. 11. 1920 wurde eine Landesverfassung
des Freistaats S. in Kraft gesetzt. 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die
Macht. 1939 umfasste das Land S. 14995 Quadratkilometer mit 5230000 Einwohnern.
1945 kam auch der zuerst von amerikanischen Truppen besetzte Westen Sachsens
zur sowjetischen Besatzungszone. Die westlich der Oder-Neiße liegenden Gebiete
der preußischen Provinz Niederschlesien (Hoyerswerda, Görlitz) wurden dem Land
S. eingegliedert. Die östlich der Neiße gelegene Hälfte des sächsischen Kreises
Zittau mit Kleinschönau, Reichenau, Zittau-Poritsch, Seitendorf, Weigsdorf und
den später im Tagebau untergegangenen Dörfern Reibersdorf und Friedersdorf kam
unter die Verwaltung Polens und damit 1990 an Polen. Am 28. 2. 1947 erließ der
Landtag eine Landesverfassung. 1949 wurde das Land ein Teil der Deutschen
Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 wurde es aufgelöst (str.) und auf die
Bezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig aufgeteilt, zum 3. 10. 1990
wiederbegründet (ohne die Kreise Altenburg und Schmölln, aber mit den Kreisen
Hoyerswerda und Weißwasser). Hauptstadt des rund 4900000 Einwohner zählenden
Landes wurde wieder Dresden. Am 1. 4. 1992 kamen zehn Gemeinden (Elsterberg,
Mühltroff, Pausa, Ebersgrün, Görschnitz, Langenbach [Lengenbach], Ranspach
[Ransbach], Thierbach, Unterreichenau, Cunsdorf) mit 12000 Einwohnern von
Thüringen wieder an Sachsen zurück.
L.: Wolff 374ff., 392ff.; Zeumer 552ff. I 6; Großer Historischer Weltatlas II
34 F3, II 66 (1378) F3, II 78 E2, III 21 (1648) F3, III 22 F3, III 38 (1789)
E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 8; Die
Territorien des Reichs 4, 8; Bauer 1, 569; Historischer Atlas von Sachsen
(950-1815), 1816; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von
Sachsen und Thüringen, 1861f.; Codex diplomaticus Saxoniae regiae, Bd. 1ff.
1864ff.; Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, hg. v.
d. hist. Komm. d. Provinz Sachsen 1870ff.; Oeder, M., Die erste
Landesvermessung des Kurstaates Sachsen, hg. v. Ruge, S., 1889; Kirchhoff, A.,
Karte der territorialen Zusammensetzung der Provinz Sachsen, 1891; Beschorner,
H., Denkschrift über die Herstellung eines historischen Ortsverzeichnisses für
das Königreich Sachsen, 1903; Hantzsch, V., Die ältesten gedruckten Karten der
sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593, 1906; Beschorner, H., Geschichte der
sächsischen Kartographie im Grundriss, 1907; Hänsch, E., Die wettinische
Hauptteilung von 1485 und die aus ihr folgenden Streitigkeiten bis 1491, Diss.
phil. Leipzig 1909; Bibliographie der sächsischen Geschichte, hg. v. Bemmann,
R./Jatzwauk, J., Bd. 1ff. 1918ff.; Friedensburg, W., Die Provinz Sachsen, ihre
Entstehung und Entwicklung, 1919; Treitschke, C., Die Landesaufnahmen Sachsens
von 1780-1921, Beiträge zur deutschen Kartographie, hg. v. Praesent, H., 1921;
Kessler, E., Die Ämter und Kreise im Gebiete des Kurfürstentums Sachsen mit
Einschluss der Lausitzen von den Anfängen bis 1815, 1921; Kretzschmar, H.,
Historisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Magdeburg, Bd. 1
1926; Meiche, A., Historisch-topographische Beschreibung der
Amtshauptmannschaft Pirna, 1927; Beschorner, H., Der geschichtliche Atlas von
Sachsen, 1931, Amt und Volk 5; Schnath, G., Hannover und Westfalen in der
Raumgeschichte Nordwestdeutschlands, 1932; Mörtzsch, O., Historisch-topographische
Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain, 1935; Kötzschke,
R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1f. 1935, Neudruck 1965;
Mitteldeutscher Heimatatlas, hg. v. d. Hist. Kommission für die Provinz
Sachsen, 1935-1943; Mentz, G., Weimarische Staats- und Regentengeschichte
1648-1750, 1936; Flach, W., Die staatliche Entwicklung Thüringens in der
Neuzeit, Zs. d. V. f. thür. G. N.F. 35 (1941); Freytag, H., Die Herrschaft der
Billunger in Sachsen, 1951; Brather, H., Die ernestinischen Landesteilungen des
16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1955;
Blaschke, K., Historisches Ortsnamensverzeichnis von Sachsen, 1957; Lütge, F.,
Die mitteldeutsche Grundherrschaft, 2. A. 1957; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue
des frühen und hohen Mittelalters, 1957; Hömberg, A., Westfalen und das
sächsische Herzogtum, 1958; Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v.
Schlüter, O./August, O., 1959f.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, I, 12, II, 22, 51, 52, III, 30, Sahsonolant, Saxonia, Saxones Volksname,
Sachsen; Schnath, G./Lübbing, H./Möhlmann, G./Engel, F., Geschichte des Landes
Niedersachsen, 1962; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens im
Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Sächsische Bibliographie, hg. v. d. Sächsischen
Landesbibliothek, 1962ff.; Handbuch der historischen Stätten, Bd. 8, hg. v.
Schlesinger, W., 1965; Schmidt, G., Die Staatsreform in Sachsen in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1966; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger,
W., Bd. 1ff. 1967ff.; Blaschke, K., Sachsen im Zeitalter der Reformation, 1970;
Klein, T., Provinz Sachsen, (in) Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte
1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Klein, T., Sachsen, 1982; Geschichte
Sachsens, hg. v. Czok, K., 1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im
Mittelalter, 1990; Sachsen. Eine politische Landeskunde, hg. v. Gerlach, S.,
1993; Sachsen und Mitteldeutschland, hg. v. Hess, U. u. a., 1995; Meyn, J., Vom
spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum frühneuzeitlichen
”Territorialstaat”, 1995; Ehlers, J. u. a., Sachsen, LexMA 7 1995, 1231ff.;
Sachsen 1763-1832, hg. v. Schirmer, U., 1996; Schirmer, U., Das Amt Grimma,
1996; Becher, M., Rex, Dux und Gens, 1996; Lück, H., Die kursächsische
Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997; Landesgeschichte in Sachsen, hg. v. Aurig,
S. u. a., 1997; Geschichte des sächsischen Adels, hg. v. Keller, K. u. a.,
1997; Held, W., August der Starke und der sächsische Adel, 1999; Gross, R.,
Geschichte Sachsens, 1999; Sachsen in Deutschland, hg. v. Retallack, J., 2000;
Sächsische Parlamentarier, bearb. v. Dröscher, E. u. a., 2001; Historisches
Ortsnamenbuch von Sachsen, hg. v. Eichler, E. u. a., 2001; Sachsen in der
NS-Zeit, hg. v. Vollnhals, C., 2002; Keller, K., Landesgeschichte Sachsen,
2002; Vötsch, J., Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn
des 18. Jahrhunderts, 2003; Diktaturdurchsetzung in Sachsen, hg. v. Behring, R.
u. a., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 446, 880; Richter, M., Die Bildung des Freistaates
Sachsen, 2004; Die Herrscher Sachsens, hg. v. Kroll, F., 2004; Hesse, C.,
Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Hädecke, W.,
Dresden, 2006; Geschichte der Stadt Dresden, hg. v. Blaschke, K. u. a., Bd.
1-3, 2006; Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006;
Krüger, N., Landesherr und Landstände in Kursachsen, 2007; Moritz von Sachsen,
hg. v. Blaschke, K., 2007; Ott, T., Präzedenz und Nachbarschaft. Das albertinische
Sachsen und seine Zuordnung zu Kaiser und Reich im 16. Jahrhundert, 2008;
Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen, hg. v. Bünz, E., 2008;
.Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert,
hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen-Merseburg (Herzogtum). Ab 1545/1561
brachte das Haus Wettin (Sachsen) als Administrator das Gebiet des Hochstifts
Merseburg in seine Gewalt und gründete unter Christian I. die von 1657 bis 1731
bestehende Nebenlinie S.
L.: Wolff 380; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens, Bd. 1ff. 1962.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen-Zeitz (Herzogtum). Die ursprünglich
slawische Burg Zeitz an einem alten Übergang über die Weiße Elster wird
erstmals 967 genannt. 968 gründete Kaiser Otto I. in Zeitz ein Bistum für die
Slawenmission. 1228/30 wurde dessen Sitz nach Naumburg verlegt. 1140 kam die
Vogtei über Zeitz an die Markgrafen von Meißen. 1286 nahmen die Bischöfe von
Naumburg ihren Sitz in Zeitz. Von 1663 bis 1718 war Zeitz Residenz der
albertinischen, zum obersächsischen Reichskreis zählenden Linie S. (1657-1718,
Naumburg, Zeitz, Neustadt, Schleusingen, Suhl). 1815 fiel Zeitz an Preußen und
damit innerhalb Sachsen-Anhalts (1947) von 1949 bis 1990 an die Deutsche
Demokratische Republik.
L.: Wolff 381; Wallner 708 ObersächsRK 2; Gringmuth-Dallmer, H.,
Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wilcke, M.,
Zeitzer Heimatbuch, Bd. 1f. 1925; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens
im Mittelalter, Bd. 1ff. 1962; Müller, A., Geschriebene und gedruckte Quellen
zur Geschichte von Zeitz, 1967; Pappe, O., Tausend Jahre Stadt und Kirche Zeitz, 1967. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Salzburg (Erzstift, Bundesland,
Residenz). Nach älteren Siedlungen errichteten die Römer im 1. Jahrhundert n.
Chr. den keltisch benannten, nicht sicher deutbaren Ort Iuvavum, den sie im 5.
Jahrhundert wieder aufgaben. Wenig später begann die Besiedlung durch Bayern.
Um 696 gründete der heilige Rupert (von Worms) auf bayerischem Herzogsgut das
Kloster Sankt Peter und (um 712/715) das Benediktinerinnenkloster Nonnberg. 739
umgrenzte Bonifatius das hier entstandene Bistum (östliche Traun, Inn, Rotttal,
Tauern), das vor allem unter Bischof Virgil (749-784) rasch Aufschwung nahm und
798 zum bis zur Theiß erweiterten Erzbistum mit den Bistümern Passau,
Regensburg, Freising und Säben bzw. Brixen (sowie bis 802 Neuburg/Donau)
erhoben wurde, wobei der Abt von Sankt Peter bis 987 zugleich Erzbischof war.
Der Name S. erscheint erstmals in der um 755 verfassten Vita sancti Bonifatii.
816 wurde die Immunität bestätigt. Im Pongau gelang der Aufbau eines
geschlossenen Herrschaftsgebiets. Seit dem 11. Jahrhundert gründeten die
Erzbischöfe die salzburgischen Eigenbistümer Gurk (1072), Seckau (1218),
Chiemsee (1216) und Lavant (1226). Entscheidend für den Aufbau eines weltlichen
Herrschaftsgebiets um S. war Erzbischof Eberhard II. von Regensberg (Schweiz)
(1200-1246), dem der Erwerb von Grafschaftsrechten im Lungau, Pinzgau und
Pongau gelang. Hinzu kam die Grafschaft Chiemgau und das Landgericht Lebenau.
1328 erhielt das Hochstift eine eigene Landesordnung. 1342 erscheint erstmals
das Land S. 1490 gingen Pettau und Rann in der Steiermark und Gmünd in Kärnten
verloren. 1535 musste auf jede Sonderstellung der Salzburge Güter in Kärnten,
der Steiermark und Österreich verzichtet werden. Die um 1520 eingedrungene
Reformation wurde 1731/1733 durch zwangsweise Auswanderung (Salzburger
Exulanten, etwa 10500 Personen) rückgängig gemacht. 1622 stiftete Erzbischof
Paris Graf von Lodron die bis 1818 bestehende Universität. 1750 wurde der seit
1529 angenommene, vom Erzbischof von Magdeburg bis 1648 bestrittene Titel
Primas Germaniae allgemein anerkannt. Das Gebiet des zum bayerischen
Reichskreis zählenden Erzstifts teilte sich in einen nördlichen (oberhalb des
Gebirgs) und einen südlichen (innerhalb des Gebirgs) Teil auf. Das nördliche
Erzstift umfasste die Stadt S. und die Pflegämter Laufen, Staufeneck,
Raschenberg, Tittmoning, Mühldorf, Mattsee, Straßwalchen, Altentann
(Altenthan), Lichtentann (Lichtenthan), Neuhaus, Wartenfels (Wattenfels),
Hüttenstein, Hallein, Glanegg (Glaneck) und Golling (Gölling). Das südliche
Erzstift enthielt die Pflegämter Werfen, Bischofshofen (Bischofhofen),
Taxenbach, Zell im Pinzgau, Lichtenberg, Lofer, Itter (Ytter), Zell im
Zillertal, Windisch-Matrei, Mittersill, Rauris, Gastein, Großarl, Sankt Johann
im Pongau, Radstadt, Mauterndorf, Moosham (Mosheim) und Haus (Hauß). Außerdem
gehörten dazu das Pflegamt Stall am Mollfluss, die Märkte Sachsenburg an der
Drau, Feldsperg, Althofen (Altenhofen), Gurk, Hüttenberg und Guttaring, die
Städte Friesach, Sankt Andrä, Straßburg, die Herrschaft Rauchenkatsch
(Rauchenkaitz) (im Herzogtum Kärnten), Schloss und Markt Deutschlandsberg
(Deutschlandberg), die Orte Haus, Gröbming (Gröning) und Wolkenstein (in der
Steiermark) und im Land unter der Enns die Städte Traismauer an der Traisen,
der Markt Oberwölbling (Obergwölbing) und Unterwölbling (Untergwölbing) sowie
einige andere Ortschaften. 1803 wurde das Fürstentum mit 190 Quadratmeilen bzw.
13000 Quadratkilometern und 200000-250000 Einwohnern säkularisiert und fiel als
Kurfürstentum mit den Hochstiften Berchtesgaden, Passau und Eichstätt an
Großherzog Ferdinand III. von Toskana, 1805 mit Berchtesgaden gegen Würzburg an
Österreich, 1809/1810 an Bayern, am 1. 5. 1816 ohne Berchtesgaden und den
westlichen Flachgau an Österreich. Die Suffraganbistümer wurden 1817
München-Freising unterstellt, doch kam 1825 Trient neu an das Erzbistum S. (bis
1920). Brixen ging 1921, Lavant 1924 verloren. 1850 wurde S. Hauptstadt des von
Oberösterreich getrennten österreichischen Kronlandes S., das 1920 Bundesland
Österreichs wurde.
L.: Wolff 132; Zeumer 552 II a 3; Wallner 711 BayRK 2; Lechner, K., Salzburg,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) G5, III 22 (1648) F5, III 38 (1789) E4; Die Territorien des Reichs 1,
72; Richter, E., Untersuchungen zur historischen Geographie des ehemaligen
Hochstifts Salzburg und seiner Nachbargebiete, 1885 (MIÖG Ergbd. 1); Zillner,
F., Geschichte der Stadt Salzburg, Teil 1f. 1885ff.; Salzburger Urkundenbuch,
hg. v. Hauthaler, W./Martin, F., Bd. 1ff. 1898ff.; Arnold, C., Die Vertreibung
der Salzburger Protestanten und ihre Aufnahme bei den Glaubensgenossen, 1900;
Richter, E., Gemarkungen und Steuergemeinden im Lande Salzburg, (in)
Abhandlungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, (in)
Archiv für österreich. Gesch. 94 (1907); Widmann, H., Geschichte Salzburgs Bd.
1ff. 1907ff.; Martin, F., Die Regesten der Erzbischöfe von Salzburg 1247-1343,
Bd. 1ff. 1928ff.; Lang, A., Die Salzburger Lehen in Steiermark, Bd. 1f.
1937ff.; Salzburg-Atlas. Das Bundesland Salzburg im Kartenblatt, hg. v. Lendl,
E., 1956; Koller, H., Salzburg 1956; Richter, E./Mell, A., Salzburg, Hermann,
K., Salzburg, beide (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der
österreichischen Alpenländer 1917, 1957; Klebel, E., Der Lungau.
Historisch-politische Untersuchung, 1960; Beckel, L., Die Beziehungen der Stadt
Salzburg zu ihrem Umland, 1966; Martin, F., Kleine Landesgeschichte von
Salzburg, 4. A. 1971; Geschichte Salzburgs, hg. v. Dopsch, H./Spatzenberger,
H., Bd. 1f. 2. A. 1984ff.; Dopsch, H., Wandlungen und Konstanz der
spätmittelalterlichen Grundherrschaft im Erzstift Salzburg, (in) Die
Grundherrschaft im späten Mittelalter, Bd. 2 hg. v. Patze, H., 1983; Sankt
Peter in Salzburg. Das älteste Kloster im deutschen Sprachraum, 3.
Landesausstellung 1982; Frühes Mönchtum in Salzburg, hg. v. Zwink, E., Salzburg
1983; Ortner, F., Salzburger Kirchengeschichte, 1988; Hartmann, P., Das
Hochstift Passau und das Erzstift Salzburg, 1988; Zaisberger, F., Die
Salzburger Landtafeln, 1990; Salzburg zur Gründerzeit, hg. v. Haas, H., 1994;
Wolfram, H., Salzburg, Bayern und Österreich, 1995; Dopsch, H., Salzburg, LexMA
7 1995, 1331ff.; Salzburg, hg. v. Hanisch, E. u. a., 1997; Zaisberger, F.,
Geschichte Salzburgs, 1998; 1200 Jahre Erzbistum Salzburg, hg. v. Domkapitel,
1998; 1200 Jahre Erzbistum Salzburg, hg. v. Dopsch, H. u. a., 1998; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 484,
1, 2, 510; Ortner, F., Salzburgs Bischöfe in der Geschichte des Landes
696-2005, 2005; Quellen zur Salzburger Frühgeschichte, hg. v. Wolfram, H.,
2006. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sankt Maximin (Reichsabtei). Um 660
entstand neben einer angeblich um 330 gegründeten, wenig später nach dem
Bischof Maximinus († 352) umbenannten Johanneskirche etwas nördlich von Trier
eine reich begüterte Benediktinerabtei. Sie war reichsunmittelbar, wurde aber
1139 dem Erzstift Trier unterstellt, wogegen die Abtei und seine Vögte (die
Grafen von Namur, das Haus Luxemburg und das Haus Habsburg) bis zur Aufhebung
im Jahre 1802 vergeblich vorgingen.
L.: Wolff 83; Wisplinghoff, E., Untersuchungen zur frühen Geschichte von Sankt
Maximin, 1970; Laufner, R., Geistliche Grundherren, (in) Christliche
Unternehmer, 1994, 67; Das Urbar der Abtei St. Maximin vor Trier, bearb. v.
Nolden, T., 1999; Kuhn, H./Kuhn, H., Untersuchungen zur Säkularisation der
Abtei St. Maximin, Jb. f. westdeutsche LG. 26 (2000), 99; Das älteste Necrolog
des Klosters St. Maximin vor Trier, hg. v. Roberg, F., 2008; Roberg, F.,
Gefälschte Memoria, 2008.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Saulgau (Herrschaft, reichsstadtähnliche
Stadt). 819 gab Kaiser Ludwig der Fromme die Kirche
von S. im oberschwäbischen Alpenvorland an das Reichsstift Buchau. Ab 1171
erscheinen Herren von S. als Reichsministeriale, deren Rechte in der ersten
Hälfte des 13. Jahrhunderts an die Herren von Sießen-Strahlegg gefallen sein
dürften. Vermutlich über die Staufer kam die Vogtei zu Beginn des 13.
Jahrhunderts an die Truchsessen von Waldburg, die den Ort um 1230/1239 zur
Stadt erhoben (1288 Stadtrecht von Lindau). 1299 fiel S., das im 14./15.
Jahrhundert die Gerichtshoheit, das Ammannsamt und die Herrschaft über drei
Dörfer erwarb, an Habsburg, das die Herrschaft nach mehreren Verpfändungen 1386
an die Truchsessen von Waldburg verpfändete. Mit Mengen, Munderkingen,
Riedlingen und Waldsee (Donaustädte) kaufte sich das zum österreichischen
Reichskreis zählende S. 1680 an Österreich zurück. 1806 kam es an Württemberg
und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub, J., Geschichte der vormaligen
fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in
Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen, 1955; Vorderösterreich, hg. v.
Metz, F., Bd. 1, 2 3. A. 1978; Der Kreis Saulgau, hg. v. Steuer, W./Theiss, K.,
1971. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn-Altenkirchen (Grafschaft, Reichsgrafschaft).
Seit dem 12. Jahrhundert gehörte Altenkirchen im Westerwald zu der aus der
Grafschaft im Auelgau entstandenen Grafschaft Sayn. Seit dem frühen 17.
Jahrhundert war es Amtssitz. 1662 musste Graf Christian von
Sayn-Wittgenstein-Sayn (Sayn-Wittgenstein), der Altenkirchen 1642 besetzt hatte,
dieses den Erbtöchtern Sayns (Sayn-Wittgenstein-Sayns) zurückgeben. Seitdem war
es Sitz der zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum westfälischen
Reichsgrafenkollegium zählenden Grafschaft S., die von 1662 bis 1741 den
Herzögen von Sachsen-Eisenach, bis 1791 den Markgrafen von Ansbach
(Ansbach-Bayreuth), bis 1802 Preußen, bis 1815 Nassau (Nassau-Usingen) und bis
1918/1946 Preußen zugehörte. Um 1800 umfasste das Gebiet der Grafschaft
zusammen mit Sayn-Hachenburg 5 Quadratmeilen und hatte 12000 Einwohner. Das
Gebiet von S. enthielt die Städte und Ämter Altenkirchen und Friedewald und die
Ämter Freusburg und Bendorf. Altenkirchen kam 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346; Zeumer 554 II b 63, 1; Wallner 703 WestfälRK 28a; Rausch, J.,
Geschichte des Kreises Altenkirchen, 1921; Gensicke, H., Landesgeschichte des
Westerwaldes, 2. A. 1987.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn-Hachenburg ([Grafen,] Grafschaft).
Vermutlich am Ende des 12. Jahrhunderts errichteten die Grafen von Sayn zum
Schutz einer alten Handelsstraße die 1222 erstmals genannte Burg Hachenburg im
Westerwald. Sie war bald Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft. Nach dem
Erlöschen der älteren Linie der Grafen 1606 kam Hachenburg über eine Erbtochter
an die stammverwandten Grafen von Sayn-Wittgenstein-Sayn. Bei deren Aussterben
im Mannesstamm 1636 fiel es nach langem Streit mit dem Erzstift Köln 1649/1652
über eine Erbtochter an die Grafen von Manderscheid-Blankenheim, von dort über
eine Erbtochter 1714 an die Burggrafen von Kirchberg und 1799 über eine
Erbtochter an Nassau-Weilburg. Um 1800 umfasste die zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum westfälischen
Reichsgrafenkollegium zählende Grafschaft S. zusammen mit Sayn-Altenkirchen ein
Gebiet von 5 Quadratmeilen und hatte 12000 Einwohner. Das Gebiet von S.
enthielt die Stadt Hachenburg, die Vogtei Roßbach (Rossbach, Rosbach), die
Kirchspiele Alpenrod, Kirburg, Altstadt, Birnbach, Kroppach, Flammersfeld,
Hamm, Höchstenbach, Schöneberg, den sogenannten Bann Maxsain (Maxsayn), den mit
Nassau-Siegen gemeinschaftlichen Grund Burbach (Freier Grund, Hickengrund) und
die Zisterzienserabtei Marienstatt. Über Nassau kam Hachenburg 1866 an Preußen
und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346f.; Zeumer 554 II b 63, 2; Wallner 703 WestfälRK 28 b; Söhngen,
W., Geschichte der Stadt Hachenburg, 1914; Gensicke, H., Landesgeschichte des
Westerwaldes, 2. A. 1987; 650 Jahre Stadt Hachenburg, Festschrift 1964; Müller,
M., Gemeinden und Staat in der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg 1652-1799,
2005. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn-Wittgenstein (Grafen, Fürsten).
1357/1358/1361 fielen die Güter der Grafen von Wittgenstein an die Grafen von
Sayn, die sich seitdem Grafen von Sayn-Wittgenstein nannten. 1605/1607 wurde
die Grafschaft S. in die drei Hauptlinien Sayn-Wittgenstein-Berleburg,
Sayn-Wittgenstein-Sayn und Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein (später zeitweise
auch Sayn-Wittgenstein-Hohenstein) geteilt. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste
die zum oberrheinischen Reichskreis zählende Grafschaft 5 Quadratmeilen und
24000 Einwohner. Nach § 23 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803
sollten die als rechtmäßig anerkannten Ansprüche des Hauses S. auf die
Grafschaften Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg durch eine Übereinkunft
zwischen den Markgrafen von Baden, den Fürsten von Nassau und den Grafen von
Wittgenstein befriedigt werden. S. Sayn.
L.: Wolff 285; Wallner 697 OberrheinRK 27; Handbuch der hessischen Geschichte
Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 476.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn-Wittgenstein-Sayn (Grafen, Fürsten). 1605/1607 entstand durch Teilung der Grafschaft Sayn-Wittgenstein (neben Sayn-Wittgenstein-Berleburg und Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein) die Linie S. Als sie 1632 ausstarb, fiel nach langwierigen Erbstreitigkeiten die Grafschaft Hachenburg (Sayn-Hachenburg) über Manderscheid-Blankenheim an die Burggrafen von Kirchberg und 1799 an Nassau-Weilburg, die Grafschaft Altenkirchen (Sayn-Altenkirchen) an Sachsen-Weimar-Eisenach, 1741 an Brandenburg-Ansbach, 1791 mit diesem an Preußen und 1803 an Nassau-Usingen. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Scharfeneck (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die Herrschaft S. westlich Landaus zählte zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Zu ihr gehörten ein Drittel Albersweiler
(1065 Albrehteswilre), Sankt Johann (früher Kanskirchen) sowie Maudach
(insgesamt 8 Dörfer bzw. Dorfanteile mit einer Fläche von einer Quadratmeile
und 3000 Einwohnern). Über Löwenstein-Wertheim und Bayern kam S. 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 516; Biundo, G., Gefällbuch, 1940; Stockert, H., Adel im Übergang,
2000. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schleswig (Bistum, Residenz). Um 948 wurde
unter Kaiser Otto dem Großen ein Bistum S. eingerichtet, das nach zwischenzeitlicher
Verwüstung vom Erzbistum Bremen (Hamburg-Bremen) gelöst und 1103 Lund
unterstellt wurde. 1268 verlegte der Bischof, dem der Erwerb eines eigenen
Herrschaftsgebiets nicht gelang, seinen Sitz nach Schwabstedt. Von 1541 an
waren die Bischöfe lutherisch. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts zog der König von
Dänemark die Güter ein und hob 1624 das Bistum auf.
L.: Schubert, H./Feddersen, E., Kirchengeschichte Schleswig-Holsteins, 1907ff.;
Boockmann, A., Geistliche und weltliche Gerichtsbarkeit im mittelalterlichen
Bistum Schleswig, 1967; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 608, (1,) 2, 517.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schlitz genannt von Görtz (Herren,
Reichsfreiherren, Reichsritter, Reichsgrafen). Schlitz im Nordosten des
Vogelsberges erscheint anlässlich der Weihe der Kirche
im Jahre 812. Nach Schlitz nannten sich die 1116 erstmals bezeugten
ministerialischen Herren von S., die in Lehnsabhängigkeit von der Abtei Fulda
um Schlitz eine Herrschaft aufbauten. Seit 1218 führten sie den Namen S., seit
1408 in einer Linie S. genannt von Görtz (Gerisrode?). Als Anhänger der
Reformation (1563) lösten sie sich vor allem seit dem Dreißigjährigen Krieg aus
der Landesherrschaft Fuldas, zu dessen Erbmarschällen sie 1490 erhoben worden
waren. Nach 1612 setzten sie die Aufnahme ihrer Herrschaft (mit Bernshausen,
Nieder-Stoll (Niederstoll), Ützhausen, Hutzdorf, Fraurombach, Queck, Rimbach,
Sandlofs, Sassen, Wehnerts, Pfordt, Hartershausen, Hemmen, Üllershausen,
Schlitz, Hallenburg, Wegfurth, Berngerod, Ober-Wegfurth (Oberwegfurth),
Richthof, Unter-Schwarz (Unterschwarz), Unter-Wegfurth (Unterwegfurth) und
Willofs) in den Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken und damit die
Befreiung von der Landstandschaft Fuldas durch. 1677 wurden sie
Reichsfreiherren, 1726 Reichsgrafen. 1804 erreichten sie nach dem Wegfall der
Oberlehnsherrschaft Fuldas die Aufnahme in das wetterauische
Reichsgrafenkollegium des Reichstags. Bei der Mediatisierung fiel ihr Gebiet
(mit Schlitz, den Gerichten Hutzdorf, Pfordt, Bernshausen und der Herrschaft
Wegfurth) 1806 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: (Wolff 514;) Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 382f.; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 161; Riedenauer 127(; 1100 Jahre Schlitzer Geschichte,
1912; Schlitz genannt von Görtz, E., Gräfin v., Schlitz und das Schlitzer Land,
1936) ; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 357 „Schlitzerland“. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schlüsselberg (Herrschaft). Eine edelfreie,
zunächst nach Adelsdorf, Creußen (1135-1151) und Greifenstein (1172-1233)
benannte, mit denen von Andechs-Meranien, Truhendingen, Zollern (Hohenzollern),
Wertheim und Leuchtenberg verwandte Familie nannte sich seit 1219 nach der Burg
S. bei Ebermannstadt. Sie erwarb umfangreiche Güter (Herrschaft Waischenfeld
1216, Gößweinstein 1243, Güter zu Vilseck, Auerbach, Eggolsheim, Reifenberg
1249). 1347 starb die Familie aus. S. kam zunächst an Bamberg, 1390 an Würzburg
und mit diesem 1810 an Bayern, andere Güter an die Burggrafen von Nürnberg und
die Bischöfe von Bamberg und Würzburg.
L.: Kraft, W., Geschichte Frankens, 1959; Hofmann, H., Territorienbildung in
Franken im 14. Jahrhundert, Zs. f. bay. LG. 31 (1986), 380; Schmid, A., Schlüsselberg,
LexMA 7 1995, 1493f.; Bacigalupo, I., Die Chorturmkirche in Oberhöchstädt und
die Schlüsselberger, Bericht d. hist. Ver. Bamberg 145 (2009), 15.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schlüsselfelder von Kirchensittenbach
(Reichsritter). Vielleicht zählten die S. mit dem Rittergut Nackendorf zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Bechtolsheim 13, 414; Riedenauer 127.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schönborn (Reichsritter, Freiherren,
Grafen). Nach dem Ort S. bei Limburg an der unteren Lahn nannte sich ein 1284
erstmals sicher bezeugtes rheinisches, aus der Ministerialität aufgestiegenes
Adelsgeschlecht. Seit dem späten Mittelalter gehörte es mit verschiedenen, bis
zur ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit Ausnahme eines Zweiges aussterbenden
Linien zur rheinischen Reichsritterschaft (Ritterkreis Rhein). Im 17.
Jahrhundert verlagerte es seinen Schwerpunkt nach Franken. 1642 wurde Johann
Philipp von Schönborn Bischof von Würzburg, 1647 Erzbischof von Mainz. Als
Folge hiervon erlangte das Geschlecht für längere Zeit eine hervorgehobene
Stellung. 1663 wurde es in den Freiherrenstand, 1701 in den Reichsgrafenstand
erhoben. Wegen der 1671 erworbenen Herrschaft Reichelsberg gehörten die Grafen
von S. zu den fränkischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des
Reichstags. 1701/1704 erwarben sie die reichsständische Herrschaft Wiesentheid
und damit eine zweite Stimme im fränkischen Reichsgrafenkollegium. Seit der
Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Grafen von S. in den Kantonen Odenwald,
Steigerwald, Gebirg (ab Mitte des 18. Jahrhunderts) und Baunach (seit etwa
1790) immatrikuliert. Die im 18. Jahrhundert entstandene Linie
Schönborn-Heusenstamm erlosch 1801. Von den Grafen von Schönborn-Wiesentheid
zweigten sich 1801 und 1811 die Grafen von Schönborn-Buchheim in Österreich und
die Grafen von S. in Böhmen ab. Um 1800 zählten sie mit Heusenstamm,
Gravenbruch (Grafenbruch), Hausen, Obertshausen, Patershäuser Hof, Schloss S.,
Huckelheim, Bromelbergerhof, Dörnsteinbach, Großblankenbach, Großkahl,
Großlaudenbach, Hauenstein, Hauhof, Kahler Glashütte (Kahler), Königshofen,
Krombach, Langenborn, Mensengesäß, Oberschur, Oberwestern, Polsterhof,
Schneppenbach, Unterschur, Waag, Wesemichshof (Wesemichshofen), Schöllkrippen
und Michelbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen Gaibach und
Zeilitzheim waren sie im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Weiter waren sie
mit der Hälfte von Dorn-Assenheim (Dornassenheim) Mitglied im Kanton
Mittelrheinstrom und mit Badenheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. Michelbach fiel 1808 an Hessen-Darmstadt und Huckelheim, Oberwestern,
Schöllkrippen, Großlaudenbach und Kahl an Aschaffenburg und damit später an
Bayern. Die Herrschaften Wiesentheid und Reichelsberg kamen 1806/1810 durch
Mediatisierung an Bayern. Der Ort S. gelangte 1479 über Katzenelnbogen an
Hessen, 1803 an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Zeumer 554 II b 62, 9, 62, 10; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 162; Bechtolsheim 22, 65f.; Riedenauer 127; Stetten 39,
187f.; Domarus, M., Würzburger Kirchenfürsten aus dem Hause Schönborn, 1951;
Schröcker, A., Besitz und Politik des Hauses Schönborn vom 14. bis zum 18.
Jahrhundert, (in) Mitteilungen des österreich. Staatsarchivs 26 (1973); Die
Grafen von Schönborn, hg. v. Maué, H. u. a., 1989; Bott, K., Bibliographie zur
Geschichte des Hauses Schönborn, 1991; Schraut, S., Das Haus Schönborn, 2004; Handbuch
der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp,
W., 2014, 357 (Heusenstamm).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schwaben (Herzogtum, Reichslandvogtei
Oberschwaben und Niederschwaben). Das nach der germanischen Völkerschaft der
Sweben bezeichnete S. umfasste ursprünglich die (spätere) deutsche Schweiz, das
Elsass, Südbaden, Südwürttemberg und das Gebiet bis zum Lech und wurde zunächst
von den swebischen Alemannen besiedelt und nach ihnen benannt. Das ältere, seit
dem 6. Jahrhundert ausgebildete Herzogtum der Alemannen wurde 746 von den
Franken beseitigt. 843 kam Alemannien zum ostfränkischen Reich, in dem es
zunehmend als S. bezeichnet wurde. Mehrere Geschlechter rangen miteinander um
die Macht (Hunfridinger, Alaholfinger). Nach dem Aussterben der ostfränkischen
Karolinger wechselte die Würde des Herzogs von S. zwischen verschiedenen
Familien (Hunfridinger/Burchardinger, Konradiner, Babenberger/Liudolfinger).
Heinrich IV. übertrug sie 1079 seinem Schwiegersohn Friedrich von Büren bzw.
Staufen, dessen Geschlecht die durch Anfall welfischer, Pfullendorfer,
Lenzburger und zähringischer Güter vermehrte Würde bis 1268 (Herzog Konradin)
innehatte. Nach Aussterben der Familie bereicherten sich die Großen des Landes,
vor allem die Grafen von Württemberg, am Reichsgut und Herzogsgut und
verhinderten die Wiederherstellung des Herzogtums S. durch König Rudolf von
Habsburg, der zwar das Herzogtum seinem Sohn Rudolf († 1290) verlieh, unter
dessen Enkel Johann Parricida aber der Titel erlosch. Immerhin vereinigte
Rudolf von Habsburg die Reste des Reichsgutes in Reichslandsvogteien. Von
diesen verlor die nördlich der Donau gelegene Reichslandvogtei Niederschwaben
rasch an Bedeutung. Dagegen vermochte die südlich der Donau gelegene
Reichslandvogtei Oberschwaben, gestützt auf ursprünglich welfisch-staufische
Rechte um Ravensburg und seit 1415 auf das Gebiet der sog. Freien auf der
Leutkircher Heide, sich zu behaupten. 1378 wurde ihr die Reichslandvogtei
Niederschwaben zugeschlagen. Sitz der Landvogtei (Reichslandvogtei in
Oberschwaben und Niederschwaben) war die Ravensburg, seit 1647 Altdorf
(Weingarten). Eine umfassende Wiedergewinnung der alten Reichsrechte gelang
freilich nicht. Lediglich um Altdorf (Weingarten) blieb ein bescheidenes
Herrschaftsgebiet bestehen. Die Landvogtei wurde mehrfach verpfändet. 1541 kam
sie als Reichspfandschaft endgültig an Österreich (Schwäbisch-Österreich). Ihre
Landeshoheit erfasste rund 25000 Einwohner, doch bestanden Geleitsrechte,
Forstrechte, Gerichtsrechte und Vogteirechte auch gegenüber vielen anderen
oberschwäbischen Reichsständen. 1805 kam die zum österreichischen Reichskreis
zählende Vogtei an Württemberg. Das Gebiet der Freien auf der Leutkircher Heide
(Amt Gebrazhofen) fiel 1805 an Bayern und 1810 an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43, 136; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II
34 (1138-1254) F4; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Baumann, F.,
Forschungen zur schwäbischen Geschichte, 1898; Schröder, A./Schröder, H., Die
Herrschaftsgebiete im heutigen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg nach dem
Stand von Mitte 1801, Z. hist. Ver. Schwaben und Neuburg 32 (1906); Schröder,
A., Die staatsrechtlichen Verhältnisse im Bayerischen Schwaben um 1801, Jb.
Hist. Ver. Dillingen 19 (1906); Weller, K., Die freien Bauern in Schwaben, ZRG
54 (1934); Ernst, F., Zur Geschichte Schwabens im ausgehenden Mittelalter, (in)
Festgabe Bohnenberger, 1938; Weller, K./Weller, A., Besiedlungsgeschichte
Württembergs vom 3. bis 13. Jahrhundert, 1938; Bader, K., Der deutsche
Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978;
Tüchle, H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1f. 1950ff.; Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Komm. f. bay. LG. (1952ff.), Teil
Schwaben; Zorn, W., Historischer Atlas von Schwaben, Schwäbische Bll. 4 (1953);
Historischer Atlas von Bayerisch Schwaben, hg. v. Zorn, W., 1955; Gönner,
E./Müller, M., Die Landvogtei Schwaben, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F.,
3. A. 1978; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 51, 52,
94, III, 27, Swabun, Volksname, Landname, Swabolant, Svavaland, Swabo richi,
Suevia, Schwaben; Lautenbacher, G., Bayerisch Schwaben, 1968; Weller,
K./Weller, A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum, 8. A.
1975; Maurer, H., Der Herzog von Schwaben, 1978; Blickle, P./Blickle, R.,
Schwaben von 1268 bis 1803, 1979; Hofacker, H., Die schwäbischen
Reichslandvogteien im späten Mittelalter, 1980; Fried, P./Lengle, P., Schwaben
von den Anfängen bis 1268, 1988; Früh- und hochmittelalterlicher Adel in
Schwaben und Bayern, hg. v. Eberl, I., 1988; Graf, K., Das Land Schwaben im
späten Mittelalter, (in) Regionale Identität und soziale Gruppen im deutschen
Mittelalter, 1992, 127; Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Zotz,
T., Schwaben, LexMA 7 1995, 1598ff.; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg.
v. Spindler, M., Bd. 3, 3 3. A. 1997; Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des
18. Jahrhunderts, hg. v. Kraus, A., 2001; Zettler, A., Geschichte des
Herzogtums Schwaben, 2003; Das Reich in der Region während des Spätmittelalters
und der frühen Neuzeit, hg. v. Kießling, R. u. a., 2005; Adel im Wandel, hg. v.
Bumiller, C. u. a., 2006; Die Integration in den modernen Staat, hg. v.
Hoffmann, C. u. a., 2007.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schweiz (Land). Nach der Aufteilung des
karolingischen Reiches gehörte das Gebiet der späteren S. im westlichen Teil zu
Burgund, im östlichen Teil zum deutschen Reich. 1032/1033 kam das Königreich
Burgund zum Reich. 1127 traten die Herzöge von Zähringen, die während des
Investiturstreites Zürich als Reichslehen gewonnen hatten, als Rektoren von
Burgund die Nachfolge der ausgestorbenen Grafen von Burgund an. Bei ihrem
Aussterben 1218 zerfiel ihr Herrschaftsgebiet in teilweise reichsunmittelbare
Teilherrschaften. 1231 kaufte König Heinrich (VII.) zur Sicherung des
Gotthardpasses den Grafen von Habsburg, die über die Grafen von Kiburg (Kyburg)
das Erbe der Herzöge von Zähringen erlangt hatten, die Leute von Uri ab und
versprach ihnen ewige Reichsunmittelbarkeit. 1240 erlangten die Leute von
Schwyz ein ähnliches Privileg von Kaiser Friedrich II., konnten sich aber gegen
Habsburg nicht durchsetzen. Am Anfang des Monats August 1291 schlossen sich
wenige Tage nach dem Tod Rudolfs von Habsburg die drei im ehemaligen Herzogtum
Schwaben gelegenen Landschaften (Waldstätte) Uri mit Altdorf, Schwyz mit Schwyz
und Unterwalden (Nidwalden mit Stans und Obwalden mit Sarnen) in einem ewigen
Bündnis gegen die Grafen von Habsburg und jede andere herrschaftliche
Einmischung zusammen. König Heinrich VII. dehnte am 3. 6. 1309 die Reichsunmittelbarkeit
auf Unterwalden aus. Das Gebiet der drei Bündnispartner wurde ein einem
Reichsvogt unterstellter Gerichtsbezirk. Als die Herzöge von Österreich aus dem
Hause Habsburg auf Grund eines Überfalles von Schwyz auf Kloster Einsiedeln
gegen die Schwyzer militärisch vorgingen, wurden sie am 15. 11. 1315 bei
Morgarten besiegt. Als Eidgenossen bekräftigten Schwyz, Uri und Unterwalden
(Waldstätte), auf die bald auch der Name der Schwyzer (Switenses, Swicenses,
Anfang 14. Jahrhundert Sweizer) allgemein überging, daraufhin ihren Bund. 1318
begaben sich die Herzöge ihrer gräflichen Rechte. Bald verlor der Reichsvogt
seine Bedeutung. 1332 schloss sich Luzern dem Bund an, 1351 die freie
Reichsstadt Zürich, 1352 Glarus und Zug, 1353 das 1218 Reichsstadt gewordene
Bern (achtörtiger Bund, Eidgenossenschaft der acht alten Orte, Bezeichnung als
Orte seit 1426). 1386 und 1388 wurde Habsburg bei Sempach und Näfels erneut
geschlagen. 1411 schloss sich Appenzell, das der Herrschaft Sankt Gallens
entkommen wollte, an, 1415 wurde der restliche Aargau als Untertanenland
einverleibt. Im Süden griff Uri nach dem Wallis, dem Urserental und dem Tessin
aus. 1450 wurde nach einer durch den Streit um Toggenburg ausgelösten
Entfremdung Zürich zurückgewonnen, 1460 dem habsburgischen Erzherzog von Tirol
der Thurgau entrissen. 1481 wurden Freiburg und Solothurn aufgenommen, womit
die Eidgenossenschaft erstmals über den deutschsprachigen Raum hinausgriff.
1495 lehnten die Eidgenossen Beschlüsse des Reichstags, die sie mit der Einführung
des gemeinen Pfennigs und des Reichskammergerichts an das Reich binden wollten,
ab. 1499 lösten sie sich tatsächlich vom Reich. 1501 zwangen sie Basel und
Schaffhausen zum Eintritt. 1513 wurde Appenzell als 13. Ort aufgenommen.
1512/1526 wurde ein Teil der Lombardei (Tessin, Veltlin), 1563 von Bern das
Waadtland gewonnen. Die durch die Reformation (Zwingli, Calvin) drohende
Spaltung konnte verhindert werden, doch wurde die S. konfessionell gespalten,
wobei sieben Orte katholisch blieben. 1648 schied die Eidgenossenschaft mit 13
Orten und 10 zugewandten Orten (Reichsabtei und Stadt Sankt Gallen, Biel,
Rottweil, Mülhausen, Genf, Neuenburg, Hochstift Basel [1579], Wallis,
Graubünden) aus dem Reich aus, dem seitdem aus dem betreffenden Gebiet nur noch
der Reichsabt von Sankt Gallen und der Bischof von Basel angehörten. Die
einzelnen Orte entwickelten bis zum 17. Jahrhundert überwiegend eine
aristokratische Verfassung und verwalteten ihre Landgebiete wie die ihnen
gemeinsam gehörenden Gebiete in deutlicher Abhängigkeit. 1798 griff auf Ruf der
Anhänger der revolutionären Ideen Frankreich ein und errichtete die Helvetische
Republik. Seitdem heißen die Orte Kantone. Mülhausen, das Hochstift Basel,
Biel, Neuenburg und Genf kamen zu Frankreich, das Veltlin zur Zisalpinischen
Republik. Auf Grund eines Aufstands gab Napoleon am 19. 2. 1803 eine neue
Verfassung für die 13 alten und 6 neuen Kantone (Sankt Gallen, Graubünden,
Aargau, Thurgau, Tessin und Waadt). Wallis wurde verselbständigt und 1810
Frankreich einverleibt, Neuenburg von 1806 bis 1813 ein Fürstentum des
französischen Marschalls Berthier. 1814 kamen die von Frankreich entrissenen
Gebiete mit Ausnahme Veltlins zurück. Das Hochstift Basel fiel an Bern. Genf,
Wallis und Neuenburg vermehrten die Zahl der Kantone auf 22. 1815 wurde die
dauernde Neutralität des am 7. 8. 1815 errichteten lockeren Staatenbundes
anerkannt. Die Verfassung vom 12. 9. 1848 machte die S. zu einem Bundesstaat.
Die Verfassung vom 29. 5. 1874 verstärkte die Bundesgewalt. 1978 spaltete sich
von Bern der Kanton Jura ab, so dass seitdem insgesamt 26 Kantone und
Halbkantone bestehen. Da die Halbkantone bei dem für Verfassungsabstimmungen
erforderlichen sog. Ständemehr (Mehrheit der Ständestimmen) nur eine halbe
Stimme haben, setzt sich die S. verfassungsrechtlich aus 23 Ständen zusammen.
Zum 1. 1. 2000 wurde die Verfassung überarbeitet (z. B. Streikrecht,
Sozialziele, Recht des Kindes).
L.: Wolff 517; Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 278; Dierauer, J., Geschichte der
schweizerischen Eidgenossenschaft, Bd. 1ff. 4. A. 1912ff.; Heusler, A.,
Schweizerische Verfassungsgeschichte, Basel 1920; Gagliardi, E., Geschichte der
Schweiz, Bd. 1ff. 3. A. 1938; Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz,
hg. v. Türler, H. u. a., Bd. 1-8 1921ff.; Gasser, A., Die territoriale
Entwicklung der Schweizer Eidgenossenschaft 1291-1797, 1932; Quellenwerk zur
Entstehung der Schweizer Eidgenossenschaft, Abt. 1ff. 1933ff.; Näf, W., Die
Eidgenossenschaft und das Reich, 1940; Mayer, T., Die Entstehung der Schweizer
Eidgenossenschaft und die deutsche Geschichte, DA 6 (1943); Blumer, W.,
Bibliographie der Gesamtkarten der Schweiz von Anfang bis 1802, hg. v. d.
Schweizerischen Landesbibliothek Bern, 1957; Historischer Atlas der Schweiz,
hg. v. Ammann, H./Schib, K., 2. A. 1958; Pfister, R., Kirchengeschichte der
Schweiz, 1964; Handbuch der Schweizer Geschichte, Bd. 1f. 1971f.; Meyer, B.,
Die Bildung der Eidgenossenschaft im 14. Jahrhundert, 1972; Bohnenblust, E.,
Geschichte der Schweiz, 1974; Ruffieux, R., La Suisse de l’entre-deux-guerres,
e 1974; Im Hof, U., Geschichte der Schweiz, 5. A. 1991, 7. A. 2001, 8. A: 2007;
Peyer, H. C., Verfassungsgeschichte der alten Schweiz, Zürich 1978, Neudruck
1980; Braun, R., Das ausgehende Ancien Régime in der Schweiz, 1984;
Schuler-Adler, H., Reichsprivilegien und Reichsdienste der eidgenössischen Orte
unter König Sigmund 1410-1437, 1985; Mattmüller, M., Bevölkerungsgeschichte der
Schweiz, Bd. 1f 1987; Furrer, N., Glossarium Helvetiae Historicum, Ortsnamen
1991; Greyerz, H. v. u. a., Geschichte der Schweiz, 1991; Schweizer Lexikon,
Bd. 1ff. 1991ff.; Handbuch der historischen Stätten der Schweiz, hg. v.
Reinhardt, V., 1996; Böning, H., Der Traum von Freiheit und Gleichheit, 1998;
Kästli, T., Die Schweiz, 1998; Historisches Lexikon der Schweiz, hg. v. d.
Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 1ff. 2002ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schwerin (Hochstift, Fürstentum, Residenz
des Bischofs). 1018 wird die wendische Burg S. (Zuarin) erstmals erwähnt. Das
zum Erzbistum Hamburg-Bremen gehörige Bistum S. wurde nach einem ersten Versuch
in den Jahren 1062 bis 1066 (Michelenburg) für die Mission unter den Abodriten
in den Jahren 1149 bis 1160 neu gegründet (Bischof Berno), 1160 nach der
Eroberung Schwerins von Heinrich dem Löwen nach S. verlegt und 1171
ausgestattet (Burg und Land Bützow). Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen 1180
waren die Bischöfe (wieder) reichsunmittelbar, doch war diese Stellung
streitig. Seit 1239 hatten sie ihren Sitz in Bützow. In der Mitte des 13.
Jahrhunderts konnten sie die Reichsunmittelbarkeit sichern. Seit dem 15.
Jahrhundert wurden sie von den Herzögen von Mecklenburg abhängig.
1533/1557/1568 wurde das Bistum protestantisch. Von 1627/1628 bis 1633 kam S.
als erbliches Lehen an Wallenstein. 1648 wurde das Hochstift, dessen
Reichsunmittelbarkeit 1561 vom Reichskammergericht bestätigt wurde, als
Ausgleich für die Abtretung von Wismar an Schweden als weltliches säkularisiertes
Fürstentum dem Herzogtum Mecklenburg (Mecklenburg-Schwerin) mit Sitz und Stimme
im Reichsfürstenrat und im niedersächsischen Reichskreis eingegliedert. Um 1800
umfasste das Fürstentum ein Gebiet von 14 Quadratmeilen und hatte 25000
Einwohner. 1851 wurden auch die Landstände in den Verband Mecklenburgs
eingefügt.
L.: Wolff 452; Zeumer 553 II b 40; Wallner 707 NiedersächsRK 14; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, III 22 (1648) E2; Schildt, F., Das
Bistum Schwerin in der evangelischen Zeit, Jb. d. Ver. f. meckl. Gesch. 47
(1884), 49 (1886), 51 (1888); Rische, A., Verzeichnis der Bischöfe und Domherrn
von Schwerin, (Progr. Ludwigslust) 1900; Jesse, W., Geschichte der Stadt
Schwerin, Bd. 1f. 1913ff.; Krüger, E., Die Entwicklung der Landesherrlichkeit
der Bischöfe von Schwerin, 1933; Schmaltz, K., Kirchengeschichte Mecklenburgs,
Bd. 1ff. 1935ff.; Schwerin 1160-1960, bearb. v. Leopoldi, H., 1960; Traeger,
J., Die Bischöfe des mittelalterlichen Bistums Schwerin, 1984; Krieck, M. u.
a., Schwerin. Geschichte der Stadt in Wort und Bild, 1985; Kaluza-Baumruker,
M., Das Schweriner Domkapitel, 1987; Krieck, M., Zuarin bis Schwerin, 1990;
Sander-Berke, A., Schwerin, LexMA 7 1995, 1642f.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 610, 1, 2, 528.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sechsämterland (Verwaltungsgebiet, Herrschaft).
Das S. im ehemaligen bayerischen Nordgau umfasste die zwischen 1285 und 1416
von den Burggrafen von Nürnberg/Grafen von Hohenzollern im Reichsland Eger
erworbenen Ämter Wunsiedel, Hohenberg, Weißenstadt, Kirchenlamitz, Thierstein
und Selb unter der Amtshauptmannschaft Wunsiedel (1613-1797). Über Bayreuth
(bzw. Brandenburg-Bayreuth) kam es 1810 an Bayern.
L.: Stadelmann, W., Kurze Geschichte der Sechsämter, Archiv f. Gesch. und
Altertumskunde von Oberfranken 8 (1860); Sturm, H., Oberpfalz und Egerland,
1964. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Seckendorff (Herren, Reichsritter,
Freiherren). Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts lässt sich die in Franken
begüterte Familie zurückverfolgen. Sie teilte sich früh in die Zweige Aberdar,
Gutend (Gudent) und Rinhofen. Von etwa 1402 bis um das Jahr 1800 gehörten die
S. mit Teilen der Herrschaft Erkenbrechtshausen, neun Zehnteln Gröningen,
Schainbach, Teilen von Burleswagen (Burleswangen), Teilen von Satteldorf,
Elpershofen, Heinkenbusch (Hinkenbusch) und Oßhalden (Osthalten) zu den
bedeutenden fränkischen Rittern bzw. zum Kanton Odenwald (18. Jahrhundert) des
Ritterkreises Franken. Mit Teilen von Hüttenheim, den Rittergütern Sugenheim,
Weingartsgreuth und Rockenbach waren sie außerdem noch im Kanton Steigerwald
(16. bis 19. Jahrhundert) immatrikuliert. Mit Teilen der Herrschaft Obernzenn
(Oberzenn), Unternzenn (Unterzenn) und Empel waren sie Mitglied im Kanton
Altmühl. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten sie auch noch dem Kanton Baunach
(ab etwa 1760) an. Weitere ritterschaftliche Güter waren Oberaltenbernheim,
Unteraltenbernheim, Egenhausen, Trautskirchen, Urphetshofen (Urphetshof) und
Ermetzhofen. Vielfach standen sie im Dienst der Hohenzollern, an die sie auch
Güter abgaben. 1530 führten sie die Reformation ein. 1706 wurde die Linie
Aberdar in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ihre Güter im Kanton Odenwald
fielen außer Gröningen, Schainbach und Burleswagen (Burleswangen) 1808 an
Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 540, 541; Stieber; Roth
von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 55, 57; Winkelmann-Holzapfel 163;
Pfeiffer 196, 197, 198, 212; Bechtolsheim 12, 18, 63; Stetten 11, 22, 37, 183;
Riedenauer 127;Neumaier 83, 102, 160, 191, 192, 194, 199, 239; Meyer, J., Die
Seckendorffer, 1907; Richter, G., Die Seckendorff, Bd. 1ff. 1987ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Seefeld (Herrschaft). S. bei Hollabrunn
in Niederösterreich war im Hochmittelalter Sitz des im 12. Jahrhundert erstmals
erwähnten, ursprünglich hochfreien, vermutlich aus der bayerischen Oberpfalz
stammenden Geschlechts der Kadolte (Kadolz), das sich seit etwa 1160 nach S.
nannte. Um die neu errichtete Burg S. erwarben sie ein ansehnliches
Herrschaftsgebiet, zu dem andere Güter kamen (1192 vom Hochstift Passau
Feldsberg). Nach dem Tod des letzten der Kadolte kurz nach 1268 zog König Rudolf
von Habsburg die Güter größtenteils ein und übertrug sie vor 1282 - vielleicht
wegen der verwandtschaftlichen Bindungen der Burggrafen von Nürnberg/Raabs - an
die Burggrafen von Nürnberg und damit später an die Markgrafen von Brandenburg.
Diese Reichslehen, die von den Burggrafen von Nürnberg bzw. den Markgrafen von
Brandenburg von 1292 bis 1594 an die Kuenringer weiterverliehen und danach an
Johann Wilhelm von Schönkirchen und 1629 an die Grafen zu Hardegg gegeben
wurden, kamen innerhalb Brandenburgs später an Ansbach. Trotz gegenteiliger
Bestrebungen Österreichs blieben die Güter Reichslehen. 1779 verzichtete
Preußen auf die Lehnsherrlichkeit zugunsten Österreichs. 1834 umfasste die
Herrschaft 2273 untertänige Objekte mit über 10000 Personen in 29 Orten.
L.: Herold, P., Die Herren von Seefeld-Feldsberg, 2000; Zehetmayr, R., Urkunde
und Adel, 2010. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sickingen (Herren, Reichsritter). Nach S.
bei Karlsruhe nannten sich Herren von S. Von ihnen trat besonders der
Reichsritter Franz von S. (1481-1523) hervor, der durch Fehden und Kriegszüge
ansehnliche Güter am Mittelrhein erwarb und die Hoffnung der Reichsritterschaft
auf eine eigenständige Stellung im Reich neben Reichsfürsten und Reichsstädten
verkörperte. Seine wichtigsten Burgen waren Landstuhl und Ebernburg. Im 16. und
17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken,
im 18. Jahrhundert mit S. zum Kanton Kraichgau, zum Kanton Rhön-Werra, mit
Sauerburg, Hof Oders (Aders) und Sauerthal (Sauertal) zum Kanton
Mittelrheinstrom, mit Köngernheim zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein und (die Sickingen-Schallodenbach) mit Schallodenbach, Heimkirchen,
Schneckenhausen und Wörsbach zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein sowie mit einem Viertel von Obenheim zum Ritterkreis Unterelsass. S.
selbst kam 1368 an die Pfalz (Kurpfalz), 1806 an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 384; Hölzle, Beiwort 63; Zimmermann 78; Winkelmann-Holzapfel
163; Stetten 23; Riedenauer 127; Neumaier 150; Langbrandtner, H., Die
sickingische Herrschaft Landstuhl, 1991; Handbuch der hessischen Geschichte Bd.
3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 358 (Oberkainsbach
1550). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sickingen-Schallodenbach (Freiherren, Reichsritter). Um
1790 waren die Freiherren von S. mit Schallodenbach, Heimkirchen,
Schneckenhausen und Wörsbach Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. S. Sickingen.
L.: Winkelmann-Holzapfel 163.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Siebenbürgen (Fürstentum, Großfürstentum,
Kronland). Das Gebiet im Karpatenbogen wurde 107 n. Chr. von den Römern, nach
274 von den Ostgoten und Gepiden sowie später von den Petschenegen besetzt, ehe
es an Ungarn kam. König Geisa II. (1141-1161) rief (2000 bis 3000) moselfränkische
Siedler ins Land. König Andreas II. schenkte zunächst 1211 dem Deutschen
Ritterorden das Land Burza (Burzenland), entriss es ihm jedoch 1225 wieder,
nachdem er die deutschen, bald meist als Sachsen bezeichneten Siedler 1224 mit
umfassenden Freiheiten ausgestattet hatte. Zur Abwehr der Türkengefahr wurden
zahlreiche befestigte Kirchenburgen errichtet. 1520 setzte sich die Reformation
durch. Nach dem Zusammenbruch Ungarns und dem teilweisen Anfall an Habsburg
bzw. Österreich 1526 hielten sich die Fürsten von S. geschickt zwischen
Habsburg/Österreich und den Türken und waren faktisch unabhängig, seit 1541
aber zu Tribut an die Türken verpflichtet. 1567 gewann der Fürst die Krone von
Polen. 1583 gewährte er ein bis 1867 gültiges Landrecht. 1595 anerkannte er die
Oberherrschaft des Reiches und übergab 1597 dem Kaiser S. 1604/1605 wurden die
kaiserlichen Amtsträger vertrieben. 1622 wurde Fürst Bethlen als deutscher
Reichsfürst anerkannt und erhielt bis 1624/1626 mehrere Herzogtümer in
Schlesien. 1686 erkannte Kaiser Leopold die von den Türken eingesetzten Apafi
als Fürsten an. 1687 besetzte Herzog Karl V. von Lothringen das Land. 1691
verzichtete der Fürst zugunsten Habsburgs auf die Herrschaft, so dass S.
habsburgisches Gebiet wurde. 1765 wurde S. zum Großfürstentum erhoben. Kaiser
Joseph II. vereinigte S. bis 1790 mit Ungarn. 1848 wurde S. eigenes Kronland
Österreichs, 1867 aber Ungarn eingegliedert. Am 8. 1. 1919 schloss es sich
Rumänien an (1920 verwirklicht), kam 1940 in seiner nördlichen Hälfte mit dem
ungarisch besiedelten Szeklerland (unter Bevölkerungsumsiedlungsmaßnahmen) an
Ungarn und 1944/1947 wieder an Rumänien zurück. Unter der Herrschaft des
Sozialismus siedelten zahlreiche Rumäniendeutsche aus.
L.: Hermann, G. v., Das alte Kronstadt, 1802, Neudruck 2009; Marienburg, L.,
Die Geographie des Großfürstentums Siebenbürgen, 1813, Neudruck 1986;
Urkundenbuch zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen, Bd. 1ff. 1892ff.;
Teutsch, G./Teutsch, F., Geschichte der Siebenbürger Sachsen Bd. 1ff. 1907ff.;
Depner, M., Das Fürstentum Siebenbürgen im Kampf gegen Habsburg, 1938;
Matthiae, A., Siebenbürgen, 3. A. 1962; Teutsch, F., Kleine Geschichte der
Siebenbürger Sachsen, 3. A. 1965; Kutschera, R., Landtag und Gubernium in
Siebenbürgen, 1985; Verus, S., Siebenbürgen, 1986; Gündisch, G., Aus Geschichte
und Kultur der Siebenbürger Sachsen, 1987; Forschungen über Siebenbürgen und
seine Nachbarn, hg. v. Glassl, H./Benda, K., 1987/1988; Horedt, K., Das
frühmittelalterliche Siebenbürgen, 1988; Schaser, A., Siebenbürgen unter der
Habsburger Herrschaft im 18. Jahrhundert, Siebenbürgische Semesterblätter 3
(1989); Köpeczi, B., Kurze Geschichte Siebenbürgens, 1990; Schenk, A., Deutsche
in Siebenbürgen, 1992; Lexikon der Siebenbürgener Sachsen, hg. v. Myß, W.,
1993; Gündisch, K., Das Patriziat siebenbürgischer Städte, 1993; Siebenbürgen
zur Zeit der Römer, hg. v. Schuller, W., 1994; Siebenbürgen zwischen den beiden
Weltkriegen, hg. v. König, W., 1995; Göckenjan, H., Siebenbürgen, LexMA 7 1995,
1840; Arens, M., Habsburg und Siebenbürgen 1600-1605, 2001; Roth, H., Kleine
Geschichte Siebenbürgens, 2. A. 2003, 3. A. 2007, Siebenbürgisch-sächsisches
Wörterbuch, Bd. 9 2006; Moldt, D., Deutsche Stadtrechte im mittelalterlichen
Siebenbürgen, 2008. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Spechtrain bzw. Spechtraingau (Gau zwischen
Inn und Isar, Spehtreino, Spehtraingau,Spechtrain’)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 (Engkofen,
Loizenkirchen bzw. Loitzenkirchen, Geiging, Bach, Pfistersham, Frauensattling,
Oberdießbach, Unterdießbach, Haselbach, Kirchstettenm Reit); Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11, Spehtreio, pagus Spehtreino,
zum Ortsnamen Spechtrein. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Speyer (Hochstift, Residenz des
Bischofs). In der ursprünglich keltischen, an der Mündung des Speyerbachs in
den Rhein gelegenen Siedlung Noviomagus, die den Hauptort der (germanischen,)
um 58 v. Chr. von Caesar unterworfenen Nemeter (civitas Nemetum) bildete, wurde
vermutlich bereits im 3. oder 4. Jahrhundert ein Bischofssitz eingerichtet, der
(nach Untergang und Erneuerung?) 614 mit Bischof Hulderich erstmals bezeugt
ist. Zunächst gehörte er zum Erzbistum Trier, seit 748/780 bis zu seiner Auflösung
1801 zum Erzbistum Mainz. Sein ursprünglich zum alemannischen, dann zum
fränkischen Stammesgebiet gezählter Sprengel reichte von der Hauptwasserscheide
im Pfälzerwald bis zum Neckartal und Murrtal und von Selz und Oos bis zur
Isenach und zum Kraichbach. Wichtigstes Kloster war Weißenburg im Elsass, das
1546 erworben wurde. Schon im 7. Jahrhundert erhielten die Bischöfe reiches
Königsgut im Speyergau (Bienwald an der Grenze zu Frankreich, 8. Jh.?), wozu
weitere Gaben Herzog Konrads des Roten wie Kaiser Ottos des Großen im 10.
Jahrhundert kamen. 1030 wurde der Neubau des Domes begonnen. Zwischen 1050 und
1060 gewann der Bischof das ansehnliche Gebiet um Bruchsal (1056 Lusshardt
[Lußhaardt]) und die Grafschaften des Speyergaus und Ufgaus bzw. Uffgaus. Von
1111 an begann sich allerdings die Stadt S. aus der Herrschaft der Bischöfe zu
lösen, was ihr bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gelang, so dass der Bischof
1371 seinen Sitz in das 784 erstmals genannte und seit 1316 zum Hochstift
gehörige Udenheim an der Mündung des Saalbaches in einen Altrheinarm verlegte.
Das Hochstift des späteren Mittelalters bestand aus zwei Hauptgebieten
beiderseits des Rheins um Bruchsal, Deidesheim, Herxheim, Lauterburg und
Weißenburg. Von 1371 bis 1723 war Udenheim, das zur Festung Philippsburg
ausgebaut wurde, fast ständig Residenz des Bischofs. Danach siedelte der
Bischof nach Bruchsal um. Wegen Brombach, Neckarsteinach, Darsberg, Grein und
Teilen von Langenthal (Langental) war der Bischof um 1790 Mitglied des Kantons
Odenwald des Ritterkreises Franken(, wegen Oberöwisheim das Domkapitel im
Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben). Die linksrheinischen Teile des
zum oberrheinischen Reichskreis zählenden Hochstifts, das am Ende des 18.
Jahrhunderts 28 Quadratmeilen mit 55000 Einwohnern und 300000 Gulden Einkünfte
umfasste, kamen im 17. Jahrhundert (1681-1697) bzw. 1801 an Frankreich, 1816 an
Bayern, die rechtsrheinischen Teile (16 Quadratkilometer) 1802/1803 an Baden.
Von den ritterschaftlichen Gütern fielen Brombach 1808 an Baden und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg, die übrigen Teile an Hessen-Darmstadt und damit
1945 an Hessen. 1817 wurde ein neues, die Pfalz (Rheinpfalz) Bayerns
umfassendes Bistum S. innerhalb des Erzbistums Bamberg errichtet.
L.: Wolff 233; Zeumer 552 II a 10; Wallner 695 OberrheinRK 5; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Winkelmann-Holzapfel 163f.; Stetten 186f.; Remling, F., Geschichte der Bischöfe
zu Speyer, Bd. 1ff. 1852ff.; Remling, F., Neuere Geschichte der Bischöfe zu
Speyer, 1867; Bühler, A., Die Landes- und Gerichtsherrschaft im
rechtsrheinischen Teil des Fürstbistums Speyer vornehmlich im 18. Jahrhundert,
ZGO N.F. 38 (1925); Maass, H., Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte des
Bistums Speyer 1743-70, Diss. phil. Göttingen 1933; Stamer, L.,
Kirchengeschichte der Pfalz, Bd. 1ff. 1936ff.; Doll, A., Das alte Speyer, 1950;
Handbuch des Bistums Speyer, 1961; Bohlender, R., Dom und Bistum Speyer. Eine
Bibliographie, 1963; Drollinger, K., Kleine Städte Südwestdeutschlands. Studien
zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Städte im rechtsrheinischen Teil des
Hochstifts Speyer bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, 1968; Schaab, M.,
Territoriale Entwicklung der Hochstifte Speyer und Worms, (in) Pfalzatlas, Textband,
20. H. (1972); Duggan, L., Bishop and Chapter, The Governance of the Bishopric
of Speyer to 1552, 1978; Meller, J., Das Bistum Speyer, 1987; Fouquet, G., Das
Speyerer Domkapitel im späten Mittelalter (ca. 1350-1540), 1987; Fouquet, G.,
Ritterschaft, Hoch- und Domstift Speyer, Kurpfalz, ZGO 137 (1989); Friedmann,
A., Die Beziehungen der Bistümer Worms und Speyer zu den ottonischen und
salischen Königen, 1994; Andermann, K., Speyer, LexMA 7 1995, 2095f.; Handbuch
der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2, hg. v. Schaab, M., 1995, 481;
Ehlers, C., Metropolis Germaniae, 1996;Krey, H., Bischöfliche Herrschaft im
Schatten des Königtums, 1996; Neumann, H., Sozialdisziplinierung in der
Reichsstadt Speyer, 1997; Gresser, G., Das Bistum Speyer bis zum Ende des 11.
Jahrhunderts, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 612, 1, 2, 541; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 492, 2, 572.
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Steiermark (Mark, Herzogtum, Bundesland).
In das Gebiet zwischen den nördlichen Kalkalpen, dem oststeirischen Hügelland
und dem pannonischen Tiefland, das schon in der Altsteinzeit besiedelt war,
wanderten im 1. Jahrtausend n. Chr. die Noriker ein, mit denen sich später die
keltischen Taurisker vermischten. 15 v. Chr./45 n. Chr. wurde das Land von den
Römern erobert und als römische Provinz Noricum eingegliedert. Nach dem
Durchzug verschiedener Germanenstämme während der Völkerwanderung wurde es seit
582 weitgehend von Slawen (Slowenen) besiedelt. 772 wurde es von Bayern besetzt
und 788 dem fränkischen Reich einverleibt. Nach zeitweiliger Herrschaft der
Ungarn wurde nach der Schlacht auf dem Lechfeld (955) 976 das Herzogtum Kärnten
gebildet. Die zu Kärnten gehörige Kärntnermark (Mark an der Mur 970, marchia
Carantana, karantanische Mark mit dem Mittelpunkt Hengistburg bei Wildon)
unterstand zunächst bis 1035 den Grafen von Eppenstein, dann den Grafen von
Wels-Lambach und seit etwa 1050/1056 den Markgrafen aus dem Geschlecht der
Grafen von Traungau (Otakare) mit dem Sitz Steyr (Styraburg). 1122 wurde sie
mit der Obersteiermark verbunden. Die Markgrafen Leopold (1122-1129) und Otakar
III. (1129-1164) setzten unter Beerbung der Grafen von Eppenstein (1122),
Sponheim (1147, u. a. Mark an der Drau) und Formbach-Pitten (1158) ihre
Herrschaft durch und schufen die nun nach der Burg Steyr benannte
Markgrafschaft S. 1180 wurden beim Sturz Heinrichs des Löwen Obersteiermark und
Mittelsteiermark zum Herzogtum erhoben und damit lehnsrechtlich von Bayern, zu
dem sie zwischenzeitlich gelangt waren, gelöst. 1186/1192 fiel dieses Herzogtum
nach dem Aussterben der Traungauer auf Grund eines Erbvertrages von 1186
(Georgenberger Handfeste) an die verwandten Babenberger. Nach deren Aussterben
1246 kam die 1236 als Reichsland bezeichnete S. 1251 an König Ottokar II. von
Böhmen, 1254 nach Aufteilung durch Vereinbarung an Ungarn (Gebiete zwischen
Enns und Hausruck sowie um Pitten-Wiener Neustadt an Österreich), von 1260 bis
1276 an Böhmen und 1282 durch König Rudolf von Habsburg an Habsburg. Etwa zu
dieser Zeit war auch der innere Ausbau durch deutsche Siedler vollendet. 1311
kam das Sanntal hinzu. 1379 gelangte die S. an die leopoldinische Nebenlinie
Habsburgs, 1411 an den steirischen Zweig mit Sitz in Graz (S., Kärnten, Krain,
Inneristrien, Triest). Dieser gewann bis 1493 alle habsburgischen Länder, von
denen die 1456 um die Grafschaft Cilli und 1482 um das Gebiet von Windischgraz
vermehrte S. durch zahlreiche Einfälle der Türken (seit 1471) und Ungarn
verwüstet wurde. Von 1564 bis 1619 gehörte die S. zu den innerösterreichischen
Ländern (Innerösterreich) mit weitgehender Selbständigkeit. 1585 gründete
Erzherzog Karl die Universität Graz. Im 18. Jahrhundert wurden die Reste der
innerösterreichischen Sonderstellung beseitigt. 1919/1920 kam das südliche, zu
86% von Slowenen besiedelte Drittel der S. (Untersteiermark) an Jugoslawien,
während die übrige S. als Bundesland bei der Republik Österreich verblieb. Von
1938 (22. 5. 1938) bis 1945 war das 3965 Quadratkilometer umfassende Bundesland
Burgenland mit der Hauptstadt Eisenstadt zwischen Niederösterreich
(Niederdonau) und Steiermark (Südburgenland mit Güssing, Jennersdorf, Oberwart)
aufgeteilt. Ab April 1941 unterstand die 1918 von Österreich getrennte
Untersteiermark (erweitert um die Save-Gebiete und sechs oberkrainische
Gemeinden sowie verringert um das Gebiet Prekmurje) rechtstatsächlich dem
Gauleiter der Steiermark als dem Leiter der eingesetzten Zivilverwaltung des
Deutschen Reiches und war damit vorübergehend wieder der S. eingegliedert.
L.: Wolff 27; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) F5; Lechner,
K., Steiermark (Karantanische Mark), (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Schmutz, K., Historisch-topographisches Lexikon von Steiermark, Bd. 1ff.
1822f.; Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, hg. v. Zahn, J. v., Bd. 1ff.
1875ff.; Zahn, J. v., Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter, 1893;
Pirchegger, H., Die Pfarren als Grundlage der politisch-militärischen
Einteilung der Steiermark, (in) Abhandlungen zum Historischen Atlas der
österreichischen Alpenländer, (in) Archiv für österr. Gesch. 102 (1913); Mell,
A./Pirchegger, H., Steirische Geschichtsbeschreibungen als Quellen zum
historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Beitr. z. Erforschung
steirischer Geschichtsquellen 37-40 (1914); Pirchegger, H., Steiermark, (in)
Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1917,
1957; Mell, A., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte des Landes
Steiermark, Bd. 1f. 1929; Heimatatlas der Steiermark, hg. v. hist. Ver. d.
Steiermark, 1946-1949; Mayer, F./Kaindl, R./Pirchegger, H., Geschichte der
Steiermark, Bd. 1ff. 4./5. A. 1958ff.; Atlas der Steiermark, hg. v. d.
steiermärkischen Landesregierung, Redaktion Morawetz, S./Straka, M., 1949-1970,
Erläuterungen 1973; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50,
III, 25, 31, Steiermark, Landname, Stirlant; Pirchegger, H., Die
Untersteiermark in der Geschichte ihrer Herrschaften und Gülten, Städte und
Märkte, 1962; Stock, K., Bibliographien, Sammelbibliographien und andere
geographische Hilfsmittel der Steiermark, 1969; Die Steiermark. Land, Leute,
Leistung, hg. v. Sutter, B., 1971; Paschinger, H., Steiermark, 1974; Das Werden
der Steiermark, hg. v. Pferschy, G., 1980; Woisetschläger, K., Steiermark,
1982; 800 Jahre Steiermark und Österreich, hg. v. Pickl, O., 1992; Amon,
K./Liebmann, M., Kirchengeschichte der Steiermark, 1993; Obersteiner, G.,
Theresianische Verwaltungsreformen im Herzogtum Steiermark, 1993; Ebner, H.,
Steiermark, LexMA 8 1996, 95ff.; Karner, S., Die Steiermark im 20. Jahrhundert,
2000; Binder, D./Ableitinger, A., Steiermark, 2001; Baltl, H., Die Steiermark
im Frühmittelalter, 2004; Moll, M., Die Steiermark im ersten Weltkrieg, 2014.
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Stockerau (Herrschaft). S. (1012
Stockerowe) an der Donau bei Wien kam vom König an das Hochstift Regensburg,
von diesem als Lehen an die Kreuzenstein bzw. Grafen von Formbach und nach
deren Aussterben im 13. Jahrhundert an Österreich. 1748 kaufte es sich frei und
wurde eine eigene Herrschaft. Diese ging in Niederösterreich auf.
L.: Starzer, A., Geschichte der Stadt Stockerau, 1911; Brückner, J., Sozial-
und Wirtschaftsgeschichte des Marktes Stockerau, Diss. Wien 1953; Nikel, H.,
Pfarre und Kirche Stockerau, 1893-1914, 1983.
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Sülchgau (Gau am Oberlauf des Neckars,
Sülchengau, Sulihgouwe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 ([Sülchengau,9
Sulichgouue, Gau am Oberlauf des Neckars, [Kirchentellinsfurt bzw.
Kirchtellinsfurt]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30,
31, 32, Sulihgouwe,Sülchengau’; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften
Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129.
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Sulihgouwe (Sülchengau, Sülchgau) s.
Sülchgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 ([Sülchengau,9
Sulichgouue, Gau am Oberlauf des Neckars, [Kirchentellinsfurt bzw.
Kirchtellinsfurt]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30,
31, 32, Sulihgouwe, ‚Sülchengau‘; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften
Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tannheim (freie Herrschaft). In T.
zwischen Biberach und Memmingen ist um 1100 eine Martinskirche bezeugt, die
1351 dem Kloster Ochsenhausen inkorporiert war. Die freie Herrschaft T. gehörte
über Ochsenhausen dem schwäbischen Reichskreis an. 1803 fiel T. an die Grafen
von Schaesberg, die sich danach Schaesberg-Tannheim nannten und 1806 in
Württemberg mediatisiert wurden. Über Württemberg kam T. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 183; Wallner 687 SchwäbRK 33.
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L.: Wolff 36; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 48 (1300) D1, II 66 (1378) F5, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4; Die Territorien des Reichs 1, 86; Lechner, K., Tirol, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Voltelini, H. v., Immunität, grund- und leibherrliche Gerichtsbarkeit in Südtirol, (in) Abhandlungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Archiv f. österr. Geschichte 94 (1907); Stolz, O., Deutschtirol, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1910; Stolz, O., Geschichte der Gerichte Südtirols, Archiv f. österr. Geschichte 102 (1913); Voltelini, H. v., Welsch-Tirol, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1919; Stolz, O., Politisch-historische Landesbeschreibung von Tirol, 1. Teil: Nordtirol, Archiv f. österr. Geschichte 107 (1923/26); Stolz, O., Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden, Bd. 1ff. 1927ff.; Battisti, C., Dizionario toponomastico Atesino (Oberetscher Namensbuch), 1936-1941; Tiroler Urkundenbuch, hg. v. Huter, F., 1937ff.; Stolz, O., Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol, 1937; Wiesflecker, H., Die Regesten der Grafen von Tirol, 1949ff.; Wopfner, H., Bergbauernbuch, 1951ff.; Sterner-Rainer, S., Tirol, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1954; Stolz, O., Geschichte des Landes Tirol, Bd. 1 1955; Hochholzer, H., Das geschichtliche Raumgefüge der Kulturlandschaft Oberitaliens, 1956; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, Territorialname; Tirol-Atlas, hg. v. Troger, E./Leidlmair, A., 1969ff.; Rambold, J., Vinschgau. Landschaft, Geschichte und Gegenwart am Oberlauf der Etsch, 4. A. 1980; Riedmann, J., Die Beziehungen der Grafen und Landesfürsten von Tirol zu Italien bis zum Jahre 1335, 1977; Grass, N., Zur Stellung Tirols in der Rechtsgeschichte, FS H. Baltl, 1978, 229; Köfler, W., Land, Landschaft, Landtag. Geschichte der Tiroler Landtage von den Anfängen bis zur Aufhebung der landständischen Verfassung 1808, 1985; Geschichte des Landes Tirol, hg. v. Fontana, J., Bd. 1f. 1985f.; Tirol im Jahrhundert nach anno neun, hg. v. Kühebacher, E., 1986; Gelmi, J., Kirchengeschichte Tirols, 1986; Riedmann, J., Geschichte Tirols, 3. A. 2001; Forcher, M., Tirols Geschichte in Wort und Bild, 3. A. 1988; Tirol und der Anschluss, hg. v. Albrich, T., 1988; Laich, M., Zwei Jahrhunderte Justiz in Tirol und Vorarlberg, 1990; Grass, N., Tirol, HRG 4, 1991, 244; Baum, W., Margarete Maultasch, 1994; Das Elsass und Tirol, hg. v. Thurnher, E., 1994; Riedmann, J., Tirol, LexMA 8 1996, 800ff.; Tirol, hg. v. Gehler, M., 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 210; Schober, R., Von der Revolution zur Konstitution, 2000; Schennach, M., Tiroler Landesverteidigung 1600-1650, 2002; Albertoni, G., Die Herrschaft des Bischofs, 2003; Heitmeier, I., Das Inntal, 2005; Schober, R., Tirol zwischen den beiden Weltkriegen, Teil 1f. 2005ff.: Freiheit und Wiederaufbau. Tirol in den Jahren um den Staatsvertrag, hg. v. Fornwagner, C. u. a., 2007; Margarete Maultasch, hg. v. Hörmann-Thurn und Taxis, J., 2007; Feller, C., Das Rechnungsbuch Heinrichs von Rottenburg, 2009; Fasser, M., Ein Tirol - zwei Welten, 2009; Rebitsch, W., Tirol in Waffen, 2009; Oberhofer, A., Der andere Hofer, 2009; Schennach, M., Revolte in der Region, 2009; Abschied vom Freiheitskampf?, hg. v. Mazohl, B. u. a., 2009; Für Freiheit, Wahrheit und Recht!, hg. v. Hastaba, E. u. a., 2009; Tiroler Urkundenbuch, 2. Abt. Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals, Bd. 1 Bis zum Jahr 1140, bearb. v. Bitschnau, M. u. a., 2009, Bd. 2 (1140-1200), 2012; Die Wolkensteiner, hg. v. Pfeifer, G. u. a., 2009; Kern, F., Der Mythos Anno Neun, 2010; Landi, W., Die Grafen von Eppan, 2010. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Trier (Erzstift, Kurfürstentum,
Residenz des Erzbischofs). 16-13 v. Chr. gründete Augustus an wichtigen Straßen
im Gebiet der keltisch-germanischen Treverer an der mittleren Mosel die Stadt
Augusta Treverorum. Sie blühte rasch auf und wurde Hauptort der Provinz
Belgica. 275 n. Chr. wurde sie durch die Franken zerstört, wurde aber danach
vor allem von Kaiser Konstantin zur mit 60000-70000 Einwohnern größten
römischen Stadt nördlich der Alpen wiederaufgebaut (Sitz der Praefectura
Galliarum) und in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Sitz eines Bistums
(314 Bischof Agricius). 475 wurde sie von den Franken erobert, die den
römischen Palast zur Pfalz umwandelten. 843 kam sie zum Reich Kaiser Lothars,
870/879 zum ostfränkischen Reich. 897 wurde T. vom König mit dem Bannforst im
Hunsrück ausgestattet. 902 erlangte der im 6. Jahrhundert und kurz vor 800 zum
Erzbischof (Suffragane Metz, Toul, Verdun) erhobene Bischof die Herrschaft über
die 882/892 von Normannen verwüstete Stadt, 936 das Recht der Königskrönung.
973 gewann er einen Bannforst in der Eifel. 1018 erhielt er den Königshof
Koblenz und Güter im Westerwald, 1139 die Reichsabtei Sankt Maximin vor T. 1197
verzichtete der Pfalzgraf zugunsten des Erzbischofs auf die Hochstiftsvogtei.
Im 13. Jahrhundert wurde der Erzbischof in die Gruppe der Kurfürsten
aufgenommen. Am Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts gelang es, eine
Landverbindung zwischen den Gütern an der mittleren Mosel um Trier und dem
mittleren Rhein um Koblenz herzustellen und die Reichspfandschaften Boppard und
Oberwesel zu gewinnen. 1427 wurden Teile der Reichsgrafschaft Daun, 1452
Manderscheid, 1545 die Grafschaft Virneburg und 1576 Prüm (Personalunion)
erlangt. 1473 gründete der Erzbischof eine bis 1798 bestehende Universität in
T. 1669 wurde ein Landrecht erlassen. Zuletzt umfasste das zum kurrheinischen
Reichskreis zählende Hochstift 151 Quadratmeilen mit 280000 Einwohnern.
1794/1801 fielen die linksrheinischen Güter an Frankreich, 1803 wurden die
rechtsrheinischen Güter säkularisiert und an Nassau-Weilburg gegeben. 1806 kam
hiervon einiges an das Großherzogtum Berg. Das Erzbistum wurde 1801 Mecheln,
1815 Köln unterstellt. Die meisten Trierer Güter kamen 1815 unmittelbar oder
1866 über Nassau an Preußen, das Koblenz zum Verwaltungsmittelpunkt erhob, und
damit 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 82ff.; Zeumer 552 I 2; Wallner 700 KurrheinRK 2; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38
(1789) B2; Die Territorien des Reichs 5, 50; Hontheim, J. v., Historia
Trevirensis diplomatica, Bd. 1ff. 1750; Marx, J., Geschichte des Erzbistums
Trier, Bd. 1ff. 1858ff.; Goerz, A., Regesten der Erzbischöfe zu Trier 814-1503,
Bd. 1f. 1859ff., Neudruck 1969; Knetsch, G., Die landständische Verfassung und
reichsritterschaftliche Bewegung im Kurstaat Trier, 1909; Just, L., Das
Erzbistum Trier und die Luxemburger Kirchenpolitik von Philipp II. bis Joseph
II., 1931; Michel, F., Handbuch des Bistums Trier, bearb. v. Bistums-Archiv
1952; Zur Geschichte der geistlichen Gerichtsbarkeit und Verwaltung der Trierer
Erzbischöfe im Mittelalter, 1953; Ewig, E., Trier im Merowingerreich, 1954;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Geschichte des
Trierer Landes, hg. v. Laufner, R., Bd. 1 (bis 925), 1964; Pauly, F., Aus der
Geschichte des Bistums Trier, Teil 1: Von der spätrömischen Zeit bis zum 12.
Jahrhundert, 1968; Weber, H., Frankreich, Kurtrier, der Rhein und das Reich
1623-1635, 1969; Laufner, R., Die Ausbildung des Territorialstaates der
Kurfürsten von Trier, (in) Vortr. und Forsch. 14 1970; Sperling, W., Der
Trierer Raum in der voramtlichen topographischen Kartographie, Mitteilungsblatt
des dt. Vereins für Vermessungswesen. Landesverein Rheinland-Pfalz 21 (1971);
Holbach, R., Stiftsgeistlichkeit im Spannungsfeld von Kirche
und Welt, 1982; Janck, D., Das Erzbistum Trier während des großen
abendländischen Schismas (1378-1417), 1983; Janssen, F. R., Kurtrier in seinen
Ämtern, vornehmlich im 16. Jahrhundert, 1985; Aufklärung und Tradition,
Kurfürstentum und Stadt Trier im 18. Jh., hg. v. Franz, G., 1988; Bodsch, J.,
Burg und Herrschaft. Zur Territorial- und Burgenpolitik der Erzbischöfe von
Trier im Hochmittelalter bis zum Tod Dieters von Nassau († 1307), 1989; Kerber,
D., Herrschaftsmittelpunkte im Erzstift Trier, 1995; Schieffer, C., Trier,
LexMA 8 1996, 997ff.; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg.
v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Pundt, M., Metz und Trier, 1998; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,
421, 1, 2, 588; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 474; Brommer,
P., Kurtrier am Ende des alten Reichs, 2008; Regesten der Bischöfe und
Erzbischöfe von Trier, hg. v. Anton, H., 2015ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tübingen (Grafen, Pfalzgrafen, Residenz
des Grafen bzw. Pfalzgrafen). In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts bestand
an der Stelle von T. ein alemannisches Dorf. Ihm folgte ein Herrenhof mit
Pfarrkirche. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurde eine 1078 Castrum Twingia
genannte Burg errichtet, nach der sich die Grafen im Nagoldgau und Sülchgau am
Ende des 11. Jahrhunderts Grafen von T. nannten. Sie waren um T., im Nagoldgau
und um Blaubeuren begütert. Spätestens seit 1146 waren diese Grafen an Stelle
der Grafen von Dillingen Pfalzgrafen von Schwaben. Um 1150/1167 beerbten sie
die Grafen von Bregenz (Bregenzer Linie der Udalrichinger), von denen sie die
Grafschaften Bregenz (überwiegend) und Churrätien (bis 1167?) erlangten, die
aber am Beginn des 13. Jahrhunderts durch die Teilung in eine pfalzgräfliche
Linie und eine Linie Montfort wieder getrennt wurden. Zu ihren weiteren Gütern
zählten außer T. Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen sowie der alte Reichsforst
Schönbuch, die Vogtei über Blaubeuren (bis 1277) und außerdem auf Grund
weiblicher Erbfolge Gießen, das 1265 an die Landgrafen von Hessen verkauft
wurde. Mit weiteren Teilungen nach 1219 (Linien Horb bis 1293 [um 1294],
Herrenberg bis um 1391 bzw. 1667, Asperg bis nach 1357, Böblingen bis 1377)
kamen diese Güter an das Kloster Bebenhausen und vor allem an die Grafen von
Württemberg (Asperg 1308, Beilstein 1340). 1342 fiel T. durch Kauf für 20000
Pfund Heller an Württemberg, das 1477 die Eberhard-Karls-Universität in T.
gründete. 1381 wurde die letzte der alten Herrschaften (Herrenberg) veräußert.
1634 starb die letzte Linie auf der in der Mitte des 14. Jahrhunderts
erheirateten Burg Lichteneck im Breisgau aus. Von 1945 bis 1952 war T.
Hauptstadt des Landes Württemberg-Hohenzollern, mit dem es 1951/1952 an
Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 161; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Schmid, L.,
Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen, 1853; Beschreibung des Oberamts
Tübingen, 1867; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882; Haller, J.,
Die Anfänge der Universität Tübingen 1477-1537, 1927ff.; Eimer, M., Tübingen.
Burg und Stadt bis 1600, 1945; Herding, O./Zeller, B., Grundherrn, Gerichte und
Pfarreien im Tübinger Raum zu Beginn der Neuzeit, 1954; Seigel, R., Gericht und
Rat in Tübingen, 1960; Huber, R., Die Universitätsstadt Tübingen, 3. A. 1968;
Jänichen, H., Herrschafts- und Territorialverhältnisse um Tübingen und
Rottenburg im 11. und 12. Jahrhundert, 1964; Der Landkreis Tübingen, Bd. 1ff.
1967ff.; Sydow, J., Geschichte der Stadt Tübingen, Bd. 1ff. 1974ff.;
Festschrift 500 Jahre Eberhard-Karls-Universität Tübingen 1477-1977, hg. v.
Decker-Hauff, H. u. a., Bd. 1ff. 1977ff.; Sydow, J., Bilder zur Geschichte der
Stadt Tübingen, 1980; Die Pfalzgrafen von Tübingen. Städtepolitik, Pfalzgrafenamt,
Adelsherrschaft im Breisgau, hg. v. Decker-Hauff, H. u. a., 1981; Tübingen
1995; Eberl, I., Tübingen, LexMA 8 1996, 1075ff.; Das älteste Tübinger Ehebuch
(1553-1614), hg. v. Schieck, S. u. a., 2000; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 592.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Uetagau (Gau zwischen Saale und Weißer
Elster bzw. weißer Elster, Weta, Weitao). S. Weta.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 Uetagau
(Görschen, Unterkaka, Oberkaka, Cauerwitz, Seiselitz, Casekirchen); Hessler,
W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 155 Weta
(Beuditz, Casekirchen, Cauerwitz, Großgestewitz, Görschen, Graitschen,
Oberkaka, Unterkaka, Punkwitz, Seiselitz); Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 13, Weta, Weitao.
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Ungarn (Land). Die von Donau und Theiß
durchflossene, von den Karpaten umschlossene Tiefebene wurde zunächst von
Illyrern, Jazygen, Thrakern und Kelten bewohnt. 29 v. Chr. besetzte der
römische Prinzeps Augustus Mösien, 11-8 v. Chr. Tiberius Pannonien. Nach
zwischenzeitlichem Zustrom von Germanen wurde das gesamte Gebiet am Ende des 4.
Jahrhunderts von den Hunnen erobert. An ihre Stelle traten bald wieder Germanen
und danach Awaren und Südslawen, die unter König Karl dem Großen in eine
gewisse Abhängigkeit vom fränkischen Reich kamen. In den Jahren nach 881
besetzten Magyaren (Ungarn) aus dem von ihnen spätestens seit dem 5.
Jahrhundert verwendeten Raum zwischen Ural, mittlerer Wolga und Kama die
gesamte Donauebene (895/896 Landnahme im Karpatenbecken). Unter dem sie
einenden Arpaden Geisa (Geza 970/972-997) als Großfürsten wurde das vielleicht
500000 Köpfe zählende Volk christianisiert. Geisas Sohn Wajk (Stephan der
Heilige, 1001 König) heiratete die Tochter des Herzogs von Bayern und
begründete mit Hilfe Bayerns eine strenge Alleinherrschaft. 1001 wurde das
Erzbistum Gran (Észtergom) eingerichtet. Die zwischen 1044 und 1100 entstandene
Lehnshoheit des Kaisers wurde wieder abgeschüttelt. Im 12. Jahrhundert wurden
nacheinander Kroatien, Dalmatien, Galizien und weitere Gebiete im Osten
unterworfen. König Andreas III. heiratete Gertrud von Andechs-Meranien und
sicherte Siebenbürgen mit Hilfe des Deutschen Ordens und herbeigerufener
deutscher Bauern. König Bela IV. (1235-1270) nahm U. zum Schutz gegen die
Mongolen wieder vom Reich zu Lehen. Nach dem Aussterben der Arpaden (1301)
gewann Karl I. Robert von Anjou (1308) den Thron. 1358 wurde die Küste
Dalmatiens von Venedig erworben, 1370 Polen gewonnen (bis 1386). Ludwig der
Große vermählte seine Tochter mit dem Luxemburger Sigismund (1368-1437), den U.
nach schweren Kämpfen 1387 als König anerkannte. Er verlor 1396 an die Türken
die Walachei, Bosnien und Serbien, 1412 an Polen die Moldau und andere Gebiete.
Ihm folgte der mit seiner Tochter Elisabeth vermählte Habsburger Albrecht V.
(1437-1439), dann der nachgeborene Wladislaw (Ladislaus) I. Postumus (1440-1457)
und später der Sohn des zum Reichsverweser gewählten Johann Hunyadi, Matthias
Corvinus (1458-1490). Er gewann 1479 Mähren, Schlesien und die Lausitz von
Böhmen, 1485 Niederösterreich, Oststeiermark und Wien von Österreich. Nach
seinem Tod folgten auf Grund einer Gegenbewegung des Adels Wladislaw II.
(Ladislaus) von Böhmen und dessen Sohn Ludwig. Nach dessen Niederlage bei
Mohacs am 29. 8. 1526 gegen die Türken fiel U. östlich der Linie
Plattensee-Adria (Mitte und Süden) an das Osmanische Reich, im Übrigen auf
Grund Erbrechts und Wahl an Habsburg bzw. Österreich (Westen und Norden).
Gleichzeitig verselbständigte sich (im Osten) Siebenbürgen bis 1687. 1699 kam
ganz U. an Österreich. 1782 wurde Siebenbürgen mit U. vereinigt. Das 1804
errichtete Kaisertum Österreich schloss U. ein. Nach einem Aufstand 1849 wurde
U. einer harten Militärdiktatur unterworfen, die 1867 nach der Niederlage
Österreichs gegen Preußen (1866) durch einen Dualismus Österreich-Ungarn
abgelöst wurde. Am 11. 11. 1918 wurde U. Republik. 1945 verließ etwa die Hälfte
der (1941) 500000 in Ungarn lebenden Deutschen das Land.
L.: Timon, A., Ungarische Verfassungs- und Rechtsgeschichte, 2. A. 1909;
Szekfü, J., Der Staat Ungarn, 1918; Domanovsky, S., Geschichte Ungarns, 1923;
Hóman, B., Ungarns Mittelalter, Bd. 1f. 1940f.; Dokumentation der Vertreibung
der Deutschen aus Ostmitteleuropa Bd. 2: Das Schicksal der Deutschen in Ungarn,
1956; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 51, Ungerland,
Landname, Ungarn, Pannonien; Bogyay, T., Grundzüge der Geschichte Ungarns,
1967; Die Geschichte Ungarns, hg. v. Planényi, E. (ins Deutsche übersetzt von
Alpári, T./Alpári, P.), 1971; Székely, A., Kleine ungarische Geschichte (ins
Deutsche übersetzt von Alpári, T./Alpári, P.), 1974; Halász, Z., Kurze
Geschichte Ungarns (ins Deutsche übersetzt von Köster, G.), 1974; Bogyay, T.
v., Grundzüge der Geschichte Ungarns, 3. A. 1977; Hoensch, J., Geschichte
Ungarns 1867-1983, 1984; Boshof, E., Das Reich und Ungarn in der Zeit der
Salier, Ostbairische Grenzmarken 28 (1986); Adrianyi, G., Beiträge zur
Kirchengeschichte Ungarns, 1986; Südosteuropa-Handbuch, Bd. 5, Ungarn, hg. v.
Grothusen, K., 1987; Die Geschichte Ungarns von den Anfängen bis zur Gegenwart,
hg. v. Hanák, P., 1988; Sugar, P./Hanak, P., History of Hungary, 1990; Hoensch,
J., Ungarn-Handbuch, 1991; Bak, J., Ungarn, LexMA 8 1996, 1224ff.; Fata, M.,
Ungarn, 2000; Molnár, M., A Concise History of Hungary, 2001; Krauss, K.,
Deutsche Auswanderer in Ungarn, 2003; Varga, G., Unganr und das reich, 2003;
Dalos, G., Ungarn, 2004; Borhy, L., Die Römer in Ungarn, 2014.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Utrecht (Herrschaft, Niederstift). Am
Ort einer ehemaligen römischen Militärstation Traiectum (Übergang) ad Rhenum
entstand nach einer wahrscheinlich bereits am Ende des 6. Jahrhunderts
bezeugten Kirche spätestens in der zweiten
Hälfte des 8. Jahrhunderts das Köln unterstellte Bistum U. Der Sitz des
Bischofs wurde zugleich Mittelpunkt einer Herrschaft U., die dem Bischof
zustand (Niederstift U.). 1528/1529 trat Bischof Heinrich von Bayern das
Hochstift U. an Kaiser Karl V. ab. Dieser vereinigte das Niederstift 1536
verwaltungsmäßig mit Holland. 1579 trat das Niederstift als Provinz U. mit rund
25 Quadratmeilen (U., Amersfoort, Rhenen, Wijk-bij-Duurstede [Wyk by
Duurstede], Montfoort, Oberquartier, Niederquartier, Eemland, Quartier
Montfoort) der Union der Niederlande (Generalstaaten) bei. Unter der Herrschaft
Frankreichs bildete es mit einem Teil Hollands das Département Zuiderzee, kam
1815 aber wieder als eigene Provinz an das Königreich der Niederlande.
L.: Wolff 72; Oppermann, O., Untersuchungen zur Geschichte von Stadt und Stift
Utrecht, vornehmlich im 12. und 13. Jahrhundert, Westdt. Zs. 27/28 (1908/1909);
Reese, W., Die Niederlande und das Reich, Bd. 1 (bis 14. Jh.) 3. A. 1943.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vallendar (Herrschaft). V. am unteren
Mittelrhein gegenüber von Koblenz wird anlässlich der Kirchenweihe 836 erstmals
genannt. 1052 gab Kaiser Heinrich III. seinen Königshof zu V. an das Stift
Sankt Simon und Judas in Goslar. Am Ende des 13. Jahrhunderts war der Hof in
den Händen der Herren von Tomburg, im 15. Jahrhundert kam er durch Heirat an
die Burggrafen von Rheineck und die Waldbott von Bassenheim. Im Dorf V.
erlangte 1232 der Graf von Sayn die Herrschaft. Bei der Teilung Sayns 1294 fiel
die Herrschaft V. an Graf Engelbert, dessen Enkel durch Heirat vor 1345 die
Grafschaft Wittgenstein erbte. Durch Verkauf und Rückkauf 1392/1441 kam es zur
gemeinsamen Herrschaft von Sayn-Wittgenstein mit dem Erzstift Trier. In dem
daraus erwachsenden Rechtsstreit erlangte Trier 1681 durch Vergleich die
Landeshoheit über die gesamte Herrschaft und belehnte die Grafen von Sayn mit
der Hälfte, die es 1767 durch Kauf aber wieder erwarb. Über Trier gehörte V.
zum kurrheinischen Reichskreis. Über Nassau und Preußen kam es 1946 an Rheinland-Pfalz.
S. a. Sayn-Vallendar.
L.: Wolff 83, 285; Graafen, R., Vallendar, (in) Berichte zur Deutschen
Landeskunde 33/1 (1964); Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A.
1987; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 629. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Valley (Grafschaft). Vor 1125 wechselte
ein Zweig der Wittelsbacher infolge Heirat Graf Ottos von Dachau mit einer
Verwandten der hochadligen Herren von Sachsenkam (Sachsenkamm) in die
Mangfallgegend. Ihre Güter fielen in der Mitte des 13. Jahrhunderts an die
Herzöge von Bayern, die sie seit 1328 als Lehen vergaben (u. a. an die Herren
von Aham, die Grafen von Taufkirchen (Tauffkirchen), die Grafen von
Arco-Valley). Über Bayern zählte die Grafschaft zum bayerischen Reichskreis.
L.: Wallner 711 BayRK 1.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Veldenz (Grafen, Fürstentum). Nach V.
bei Bernkastel, einem Lehen des Hochstifts Verdun, nannte sich seit 1115
(1134?) ein um 1113/1134 gegründeter Zweig der Grafen des Nahegaus (bzw.
Wildgrafen, Emichonen). Ihm standen die Vogtei über die Güter des Klosters
Tholey und als Lehen der Pfalzgrafen bei Rhein die Vogtei über die Güter des
Klosters Saint Remi in Reims (Remigiusland bei Kusel) und über das Hochstift
Verdun sowie Lehen des Erzstifts Mainz und des Hochstifts Worms zu.
Herrschaftsmittelpunkte waren die Burg Lichtenberg bei Kusel und Meisenheim am
Glan. Die Grafen von V. starben 1259 im Mannesstamm aus. Die Grafschaft V., die
sich bis zu Nahe und Glan erstreckte, fiel durch Heirat der Erbtochter Agnes
1268/1270 gegen Ansprüche der Wildgrafen an die Herren von Geroldseck
(Hohengeroldseck) (jüngere, 1343/1377, 1387/1393 mehrfach geteilte und wieder
vereinte Linie der Grafen von V.), die ihr Lehen zur Landesherrschaft erweitern
und außerdem 1425/1437 noch Anteile an der hinteren Grafschaft Sponheim
gewinnen konnten, und 1419/1438/1444 über die Erbtochter Anna an Pfalz-Simmern
bzw. 1444/1459 Pfalz-Zweibrücken. Von 1543 bis 1694 bestand die Linie
Pfalz-Veldenz, deren Burg V. 1680 von Frankreich, das alte Rechte Verduns
aufgriff, zerstört wurde. Die Güter von Pfalz-Veldenz kamen 1733 größtenteils
an die Pfalz (Kurpfalz). Um 1800 war das Fürstentum etwa 5 Quadratmeilen groß.
Über Bayern kam V. 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 246; Wallner 697 OberrheinRK 23; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D4, III 38 (1789) B3; Fabricius, W., Die Grafschaft Veldenz, ein Beitrag
zur geschichtlichen Landeskunde des ehemaligen Nahegaus, Mitt. d. hist. Ver. d.
Pfalz 33 (1913); Pöhlmann, C., Regesten der Lehensurkunden der Grafen von
Veldenz, 1928; Hübinger, P., Die weltlichen Beziehungen der Kirche von Verdun zu den Rheinlanden, 1935;
Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, Bd. 2 1977, 332; Andermann, K., Veldenz,
LexMA 8 1996, 1450; Dotzauer, W., Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Venaissin (Grafschaft). 1229 trat Graf
Raimund VII. von Toulouse das V. in der Provence links der unteren Rhone
(Carpentras, Venasque, Avignon) im Königreich Burgund an den Papst ab. 1234
erhielt er es als Lehen der Kirche zurück. Nach
dem Aussterben der Grafen beanspruchte Frankreich die Grafschaft. Dem Papst
gelang es aber 1274, die Ansprüche abzuwehren. 1791 annektierte Frankreich die
Grafschaft. 1797 erklärte sich der Papst mit der Entziehung einverstanden.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F5; Moreau, J.,
Dictionnaire de géographie historique, 1972, 286.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Verden (Hochstift, Fürstentum,
Herzogtum, Residenz des Bischofs). V. an der Aller wird 810 erstmals als Ferdi
(Furt) erwähnt. Vielleicht wurde um 785 oder etwas später von König Karl dem
Großen dort ein Bistum gegründet. 985 erhielt der Mainz unterstellte und seit
849 nachweisbare Bischof die Grafenrechte im Sturmigau und das Marktrecht und
Münzrecht für V., das 1192 erstmals Stadt genannt wird. Die erst im 12.
Jahrhundert erkennbare Diözese reichte von V. bis in die Altmark. Das im 12.
und 13. Jahrhundert entstandene weltliche Herrschaftsgebiet der seit dem Ende
des 12. Jahrhunderts in Rotenburg residierenden Bischöfe war sehr klein und
umfasste an geschlossenem Gut nur V., einige Dörfer der Umgebung (1283/1288
Dörverden, Schneverdingen, Visselhövede, Scheeßel, Freibann in Neuenkirchen und
Hellwege) und die Herrschaft Rotenburg an der Wümme. 1566 wurde das Bistum
reformiert. Das Hochstift, das seit 1512 zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis gehörte, kam unter lutherische Administration erst
Braunschweig-Wolfenbüttels, später Dänemarks und Schwedens (1632). 1648 fiel es
als säkularisiertes, später mit Bremen verbundenes Herzogtum an Schweden, wurde
1712/1714 nach hannoverscher Eroberung von Dänemark an Hannover verkauft und
1719 von Schweden abgetreten. 1806 wurde es (mit 24 Quadratmeilen mit 20000
Einwohnern) von Preußen besetzt, 1807 von Frankreich, das es 1810 annektierte.
1813/1815 kam es wieder an Hannover und damit 1866 an Preußen und 1946 an
Niedersachsen.
L.: Wolff 331f.; Zeumer 553 II b 23; Wallner 702 WestfälRK 10; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1;
Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Wichmann, F., Untersuchungen zur ältesten Geschichte des Bistums
Verden, Diss. phil. Göttingen 1905; Siedel, A., Untersuchungen über die
Entwicklung der Landeshoheit und der Landesgrenzen des ehemaligen Fürstbistums
Verden bis 1586, 1915; Müller, E., Die Entstehungsgeschichte der sächsischen
Bistümer unter Karl dem Großen, Diss. phil. Göttingen 1938; Engelke, B., Die
Grenzen und Gaue der älteren Diözese Verden, Niedersächs. Jb. f. LG. 21 (1948);
Der Landkreis Verden, hg. v. Seedorf, H., 1962; Drögereit, R., Dom und Bistum
Verden, 1970; Dom und Bistum Verden an der Aller. Ergebnisse neuer Forschung,
bearb. v. Stellmann, M., 1970; Der Landkreis Verden, bearb. v. Berner, F.,
1972; Geschichte Niedersachsens, hg. v. Patze, H., Bd. 1 1977; Nerger, K.,
Verden unter schwedischer Hoheit, 1986; Fiedler, B., Die Verwaltung der
Herzogtümer Bremen und Verden in der Schwedenzeit 1652-1712, 1987; Vogtherr,
D., Bistum und Hochstift Verden, (in) Geschichte des Landes zwischen Elbe und
Weser, Bd. 2 1995, 279; Schubert, E., Verden, LexMA 8 1996, 1499f.; Geschichte
Niedersachsens, hg. v. Schubert, E., Bd. 2,1 1997; Urkundenbuch der Bischöfe
und des Domkapitels von Verden, Bd. 1f., hg. v. Mindermann, A., 2001ff.;
Immunität und Landesherrschaft, hg. v. Kappelhoff, B. u. a., 2002; Drecktrah,
V., Die Gerichtsbarkeit in den Herzogtümern Bremen und Verden, 2002; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 627,
1, 2, 607. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Verdun (Hochstift, Residenz des Bischofs),
mhd. Virten. Um 350 gründete Sanctinus das stets klein bleibende (ca. 3000
Quadratkilometer) Bistum V. an der Maas. Unter dem merowingischen König
Dagobert I. erhielt es reiche Güter. In der Mitte des 9. Jahrhunderts wurde es
dem Erzbistum Trier unterstellt. 879 kam es zu Ostfranken. 997 bestätigte
Kaiser Otto III. dem Hochstift die Übertragung der Grafschaft V. durch die
bisherigen Grafen (Reichsunmittelbarkeit). Die Vogtei fiel in der Mitte des 12.
Jahrhunderts von den Grafen von Bar an die Stadt V. bzw. an das Patriziat. Das
Bistum geriet danach aber in starke Abhängigkeit vom Papst. Nach dem Aufstieg
Verduns zur Reichsstadt wählte der Bischof Hattonchâtel zum Verwaltungssitz
seines nicht sehr großen, im Kern der Diözese an der oberen Maas gelegenen
weltlichen Herrschaftsgebiets, das bald deutlich von Lothringen abhängig wurde.
1552 besetzte Frankreich, dem Moritz von Sachsen ohne Legitimation die
Schutzherrschaft über das Hochstift eingeräumt hatte, als Reichsvikar die
calvinistisch gewordene Stadt und später das Hochstift. 1648 kamen beide an
Frankreich. Bis 1711 blieb V. als Bistum Trier unterstellt.
L.: Wolff 302; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4; Die Territorien
des Reichs 5, 96; Roussel, N., Histoire ecclésiastique et civile de Verdun, Bd.
1f. 2. A. 1864/1865; Clouet, M., Histoire de Verdun et du pays Verdunois, Bd.
1ff. 1867ff.; Morret, B., Stand und Herkunft der Bischöfe von Metz, Toul und
Verdun, 1911; Hübinger, P., Die weltlichen Beziehungen der Kirche von Verdun zu den Rheinlanden, 1935; (Polenz,
P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 309, Virdunensis, comitatus, pagus,
territorium;) Histoire de Verdun, hg. v. Girardot, 1982; Hirschmann, F.,
Verdun, LexMA 8 1996, 1505ff.; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum,
1997; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im
Saar-Mosel-Raum, 1999, 369 (Verdungau) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 465; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 630, 1, 2, 607; Petry, C., Faire des sujets du roi,
2006. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vernich (reichsunmittelbare Herrschaft).. V., dessen Name auf eine villa eines als Legionär dienenden Römers Varinius in der Nähe des jetzigen Friedhofs Großvernichs bei Euskirchen zurückgeführt wird, erscheint 1145 als reichsunmittelbare Herrschaft. In Groß-Vernich wurde um 1300 eine zweiteilige Wasserburg errichtet. Innerhalb Nordrhein-Westfalens wurde die früher selbständige Gemeinde am 1. Juli 1969 in die Gemeinde Weilerswist im Kreis Euskirchen eingemeindet. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vogtland (Reichsland). Das Gebiet an der
oberen Weißen Elster zwischen oberer Saale und dem Quellgebiet der Zwickauer
Mulde, das nach dem Abrücken der Germanen vom 6. bis 9. Jahrhundert von Sorben
besetzt wurde, wurde seit dem 10. Jahrhundert als Teil des Reiches angesehen.
1122 wurde Plauen kirchlicher Mittelpunkt. Vermutlich setzte bereits Kaiser
Friedrich I. Barbarossa Vögte (Vogtei über Kirchengut Quedlinburgs um Gera?)
als Verwalter ein. Seit 1209 nannte sich ein Geschlecht, das vielleicht aus der
Gegend von Mühlhausen (oder aus der Gegend von Zeitz) stammte, ursprünglich zur
Ministerialität der Welfen gehörte und bereits seit 1122 in Weida die
Reichsrechte verwaltete, Vögte (advocati) von Weida. Die von den Vögten
geleitete Ansiedlung ostfränkischer, bayerischer und thüringischer Bauern nahm
die slawische Vorbevölkerung in sich auf. Den Vögten gelang die allmähliche
Umwandlung ihres Reichsamts in Reichslehen. Ihr Herrschaftsgebiet um Pausa,
Voigtsberg (Vogtsberg), Weida, Gera und Plauen erhielt den Namen V. (1317 woyte
lande, 1343 terra advocatorum). Es erstreckte sich zwischen der oberen Saale
(Ziegenrück, Saalburg, Lobenstein), der Regnitz (Hof), dem Egerland (Asch,
Selb, Adorf), der Pleiße (Werdau, Schmölln), Gera und Ronneburg. In ihm lagen
auch Güter etwa der Grafen von Everstein, der Grafen von Lobdeburg, der Grafen
von Orlamünde und der Markgrafen von Meißen. Seit der zweiten Hälfte des 13.
Jahrhunderts strebten sowohl die Markgrafen von Meißen wie auch die Könige von
Böhmen nach der Herrschaft über das Gebiet. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts
gingen die Güter dem durch häufige Erbteilungen geschwächten Geschlecht zunehmend
verloren (Voigtsberg [Vogtsberg] 1357, Mylau 1367, Wiesenburg bis 1394,
Schönfels-Werdau bis 1398, Weida 1404-1427). 1373 wurden Hof und das
Regnitzland an die Burggrafen von Nürnberg verkauft, 1459/1466 nahmen die
Wettiner (Kursachsen) das V. vom König von Böhmen zu erblichem Lehen. 1466
zogen sie die Herrschaft Plauen von einer als Burggrafen von Meißen titulierten
Linie der Vögte an sich. 1485 kam das V. an die ernestinische Linie der
Wettiner. Nur Güter um Greiz, Schleiz und Lobenstein blieben in der Hand der
von den Vögten abstammenden Grafen von Reuß. 1547 musste Plauen von der
ernestinischen Linie mit anderen böhmischen Lehen an Burggraf Heinrich IV. von
Meißen aus dem Hause Plauen (Heinrich V. von Plauen, Kanzler von Böhmen)
zurückgegeben werden, fiel aber 1559 als Pfand, 1575 endgültig beim Aussterben
der Burggrafen an Sachsen (seit 1602 vogtländischer Kreis) und kam damit von
1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) F/G3;
Biedermann, J., Geschlechts-Register der loeblichen Ritterschafft im
Voigtlande, 1752, Neudruck 1989; Vogel, W., Über den Titel ”Advocatus” der
Herren von Weida, Gera und Plauen, Diss. phil. Jena 1905; Schmid, B.,
Geschichte des Reußenlandes, Bd. 1f. 1923ff.; Leipoldt, J., Die Geschichte der
ostdeutschen Kolonisation im Vogtland, Diss. phil. Leipzig 1927, Mitt. d. Ver.
f. vogtländ. Gesch. und Altertumskunde 26 (1928); Flach, W., Die Urkunden der
Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1930;
Schlesinger, W., Egerland, Vogtland, Pleißenland, (in) Forschungen zur
Geschichte Sachsens und Böhmens, hg. v. Kötzschke, R., 1937; Kötzschke, R., Das
Vogtland als Grenzraum in der deutschen Geschichte, 1940; Wille, H./Pritsche, W.,
Vogtland, 1961; Werner, M., Vogtland, LexMA 8 1996, 1815; Neumeister, P.,
Beobachtungen und Überlegungen zur Herkunft der Vögte, N. A. f. sächs. Gesch.
68 (1997), 1; Billig, G., Pleißenland – Vogtland, 2002; Das nördliche Vogtland
um Greiz, hg. v. Hempel, G. u. a., 2006.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Walchengau (Gau zwischen Walchensee und
Garmisch(-Partenkirchen), Walhogouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 2, 34, 35, III, 28,
29, Walhogouwe, heute Ortsname Wallgau bzw. Walgau.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Waldeck (Grafschaft, Fürstentum,
Freistaat). Die Burg W. (1120 Waldekke) über der Eder im alten Stammesherzogtum
Sachsen kam vor 1180 vermutlich von den Grafen von Ziegenhain an die seit
Anfang des 11. Jahrhunderts nachweisbaren Grafen von Schwalenberg (südöstlich
Detmolds). Sie wurde Mittelpunkt von Gütern um Arolsen, die durch Heirat von
den Herren von Itter angefallen oder aus der Vogtei des Hochstifts Paderborn
gewonnen worden waren. Nach dem Sturz des Lehnsherren Heinrich des Löwen 1180
nannten sich die Grafen auch Grafen von W. Für eine Linie wurde 1219 bzw.
1228/1229 das Gebiet an der mittleren Eder um W. und Korbach von der Grafschaft
Schwalenberg (Schwalenberg-Sternberg) abgetrennt. Umgeben von den Erzstiften
Köln und Mainz sowie der Landgrafschaft Hessen gelang den zum wetterauischen
Reichsgrafenkollegium zugeordneten Grafen bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts
der Ausbau der Herrschaft (1263/1294 Gericht Wildungen, 1288 Burg Lichtenfels
mit Fürstenberg und Sachsenberg, 1414/1415 Gogericht Flechtdorf von den
Padberg). 1349 wurde W. Reichslehen und damit als reichsunmittelbar anerkannt.
1431/1438 kam es in den 1397 entstandenen Linien Landau (südöstlich Arolsens)
und W. unter Landeshoheit und Lehnshoheit Hessens (später Hessen-Kassels). 1495
beerbte die Linie W. die Linie Landau. Danach wurde das seit 1525 allmählich
lutherische W. mehrfach (1507 drei Linien, 1607 zwei Linien) (Eisenberg,
Wildungen) geteilt, errang aber 1625 durch Erbvertrag die zum westfälischen
Reichsgrafenkollegium gehörige, ursprünglich schwalenbergische Grafschaft
Pyrmont an der mittleren Weser und 1639/1648 die Herrschaften Cuylenburg
(Kuilenburg, niederl. Culemborg) und Tonna sowie 1648 die Landeshoheit und 1682
(Georg Friedrich v. W.)/1711 (Hauptlinie) die Reichsfürstenwürde (1719
Virilstimme im Reichsfürstenrat) und wurde beim Aussterben der Linie Eisenberg
unter der Linie Wildungen 1692 vereinigt (seit 1728 Residenz in Arolsen). Das
Haus kam nicht in den Reichsfürstenrat. Es zählte zum oberrheinischen
Reichskreis (Fürstenbank). Durch den Beitritt zum Rheinbund erhielt es, ebenso
wie das für die Zeit von 1805/1806-1813 für einen Bruder des Fürsten
geschaffene Fürstentum Waldeck-Pyrmont, 1807 die Souveränität. Im Januar 1814
gab Fürst Friedrich dem Land eine Verfassung, die jedoch infolge des
Widerspruchs der Stände nicht in Kraft trat. Nach Beitritt zum Deutschen Bund
am 8. 6. 1815 erhielt W. am 19. 4. 1816 eine neue Verfassung. Das Fürstentum
umfasste die 13 Städte Korbach, Niederwildungen, Mengeringhausen,
Sachsenhausen, Rhoden, Sachsenberg, Landau, Freienhagen, Waldeck, Züschen,
Fürstenberg, Altwildungen und Arolsen und die Ämter Eisenberg, Arolsen,
Waldeck, Wildungen und Lichtenfels. 1847 wurde durch Schiedsspruch des
Deutschen Bundes endgültig Hessen-Kassels Lehnshoheit aufgehoben. Im Krieg von
1866 unterstützte W. Preußen, auf das es in einem Akzessionsvertrag 1867 zum 1.
1. 1868 auch die Verwaltung des Landes (z. B. der Justiz mit Amtsgerichten in
Arolsen, Bad Wildungen und Korbach sowie dem zuständigen Landgericht und
Oberlandesgericht in Kassel) übertrug, so dass neben einem preußischen
Landesdirektor der Fürst nur den Ertrag der Domänen, das Begnadigungsrecht, das
Kirchenregiment und ein Zustimmungsrecht zu Gesetzen des fortbestehenden
Landtags behielt. Prinzessin Emma von W. heiratete den letzten König der
Niederlande aus dem Hause Oranien. Am 13. 11. 1918 wurde W. Freistaat
(Waldeck-Pyrmont) mit einer vorläufigen Verfassung vom 15. 4. 1919. 1922 wurde
Pyrmont mit der Provinz Hannover Preußens vereinigt, nach der 1926 seitens
Preußens erfolgten Kündigung des Akzessionsvertrags am 1. 4. 1929 auf Grund
einer Volksabstimmung auch das Hauptland W. (mit drei Landkreisen und rund 60000
Einwohnern) in die Provinzen Hannover bzw. Hessen-Nassau Preußens
eingegliedert. 1945 kam W. als Kreis zu Hessen.
L.: Wolff 268; Zeumer 554 II b 63, 15; Wallner 695 OberrheinRK 9; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Klein 160; Curtze, C., Geschichte und Beschreibung des Fürstentums Waldeck,
1850; Schultze, V., Waldeckische Landeskunde, 2. A. 1929; Bockshammer, U.,
Ältere Territorialgeschichte der Grafschaft Waldeck, 1958; Kissel, R. O.,
Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Engelhard,
K., Die Entwicklung der Kulturlandschaft des nördlichen Waldeck seit dem späten
Mittelalter, 1967; Waldeckische Landeskunde, hg. v. Martin, B./Wetekam, R.,
1971; Klein, T., Waldeck, (in) Mitteldeutschland, hg. v. Klein, T., 1981; Menk,
G., Grundzüge der Geschichte Waldecks in der Neuzeit, Perspektiven und
Perseveranz kleinstaatlicher Politik, Hess. Jb. für LG. 37 (1987); Murk, K.,
Vom Reichsterritorium zum Rheinbundstaat, 1995; Murk, K., Waldeck, LexMA 8
1996, 1946; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 433; Menk, G.,
Waldeck im Dritten Reich, 2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 425.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Walhogouwe(Gau zwischen Walchensee und
Garmisch-Partenkirchen). S. Walchengau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 2, 34, 35, III, 28,
29, Walhogouwe, heute Ortsname Wallgau bzw. Walgau. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Weiskirchen s. Zandt von Merl zu W. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werden (Reichsabtei, Residenz des
Reichsabts). Um (791 bzw.) 800 gründete der heilige Liudger in Nachfolge des
angelsächsischen Missionars Suitbert (um 700) in W. (loco Werithina) an der
Ruhr auf Eigengut eine Kirche. Wenig später
entstand hier ein bedeutendes Benediktinerkloster, das in der zweiten Hälfte
des 9. Jahrhunderts (877) durch Übertragung an das Reich überging (877
Immunität). 931 gewann es das Recht der freien Abtwahl, 974 Marktrecht und
Münzrecht. 1198 wurde der Abt Fürst (princeps) genannt. Die Abtei bildete auf
der Grundlage reicher Güter und Nutzungen am Rhein, in Sachsen und Friesland
(aufgezeichnet in den Werdener Urbaren), deren Vögte im 11. Jahrhundert die
Grafen von Berg, seit 1334 die Grafen von der Mark, seit 1401 die Herzöge von
Kleve-Mark und seit 1648 die Markgrafen von Brandenburg waren, allmählich ein
kleines Herrschaftsgebiet um W. aus. Vom 16. Jahrhundert an gehörte sie zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. 1803 wurde sie mit 2,5 Quadratmeilen
Gebiet säkularisiert und kam an Preußen, 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 334; Zeumer 552 II a 37, 5; Wallner 794 WestfälRK 36; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2;
Kötzschke, R., Studien zur Verwaltungsgeschichte der Großgrundherrschaft
Werden, 1900; Die Urbare der Abtei Werden, hg. v. Kötzschke, R./Körholz, F.,
Bd. 1ff. 1902ff.; Körholz, F., Abriss der Geschichte des Stifts Werden, 1925;
Elbern, V., St. Liudger und die Abtei Werden, 1962; Brand, J., Geschichte der
ehemaligen Stifter Essen und Werden während der Übergangszeit von 1806-1813
unter besonderer Berücksichtigung der großherzoglich-bergischen Justiz und
Verwaltung, 1971; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen
(1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980, 177; Stüwer, W., Die Reichsabtei Werden
an der Ruhr, 1980; Seibert, H., Werden, LexMA 8 1996, 2196f.; Das Jahrtausend der
Mönche, hg. v. Gerchow, J., 1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 699 (Werden und Helmstedt), 1, 2, 622;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 666.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenfels (Grafschaft). Im Loisachbecken
bei Garmisch wurde angeblich von Herzog Otto I. von Bayern die Burg W.
errichtet. Sie wurde Mittelpunkt eines Herrschaftsgebiets des Hochstifts
Freising, das 1249 die Burg sowie unter anderem Garmisch mit Burg Falkenstein
und dem Eibsee sowie 1294 von Berthold von Eschenlohe Partenkirchen und
Mittenwald erlangte. Die Grafschaft verlor an Bayern und Tirol Güter und war im
15. Jahrhundert zeitweise verpfändet. Nach 1632 verfiel die Burg. Seit der
Mitte des 18. Jahrhunderts erhob Bayern Ansprüche auf die Grafschaft, die 1768
vom Reichshofrat zurückgewiesen wurden. Die zum bayerischen Reichskreis
zählende, im 18. Jahrhundert in die Untergerichte Garmisch, Partenkirchen und
Mittenwald gegliederte Grafschaft Freisings kam 1802 mit Garmisch, Wank,
Farchant, Rieß, Hammersbach, Obergrainau, Eibsee, Untergrainau, Partenkirchen,
Wamberg, Graseck, Reintal (Reinthal), Schlattan, Mittenwald, Lautersee, Klais,
Gerold, Kaltenbrunn, Wallgau, Krün, Elmau und Barmsee an Bayern.
L.: Wolff 139; Wallner 712 BayRK 7; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
F5, III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4; Prechtl, J., Chronik der ehemals
bischöflich freisingischen Grafschaft Werdenfels, 1850; Hibler, J., Geschichte
des oberen Loisachtales, 1908; Albrecht, D., Grafschaft Werdenfels, 1955 (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern; Landeshoheit, hg. v. Riedenauer,
E., 1994; Störmer, W., Werdenfels, LexMA 8 1996, 2197f.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Westfalen (Herzogtum, Provinz,
Landesteil). 775 werden die W. (Westfalai) als Teil der Sachsen neben Engern
und Ostfalen erstmals erwähnt. Nach ihnen wurde das seit Beginn des letzten
vorchristlichen Jahrtausends von Germanen und seit dem Abzug der in den Franken
aufgehenden Stämme nach Westen von Sachsen besetzte Gebiet zwischen unterer
Hunte und Ruhr, Senne und Issel benannt. Im 12. Jahrhundert wurde der Name W.
wiederbelebt und auf das Land zwischen Weser und Rhein ausgedehnt, wobei gleichzeitig
Engern als Gebietsbezeichnung schwand. Beim Sturz Heinrichs des Löwen 1180
wurde aus dem südwestlichen Teil Sachsens (östliches Sauerland mit nördlich
angrenzenden Gebieten südlich der Lippe) das Herzogtum W. mit dem Mittelpunkt
Arnsberg gebildet, das (als Herzogtum in W. und Engern) an das Erzstift Köln
kam, das bereits Arnsberg, Werl, Rüthen und die Grafschaft Volmarstein
innegehabt hatte. Das kölnische Herrschaftsgebiet umfasste später nur den Kern
des heutigen W. Im übrigen kam dieser Raum zu den Landesherrschaften der
Bischöfe von Minden, Münster, Osnabrück und Paderborn sowie der Grafen zur
Lippe, von der Mark und Ravensberg (daneben Tecklenburg, Limburg, Steinfurt,
Gemen, Hoya, Schaumburg, Pyrmont, Waldeck, Rietberg, Everstein, Schwalenberg,
Sternberg, Spiegelberg). 1368 wurde von Köln die restliche Grafschaft Arnsberg
erworben. 1444/1449 ging Soest an Kleve verloren und Arnsberg bzw. Brilon wurde
Vorort. Das kölnische, seit 1512 dem kurrheinischen Reichskreis angehörige
Westfalen, ohne Vest Recklinghausen, kam 1803 mit rund 3965 Quadratkilometern
und 195000 Einwohnern mit Ausnahme des an Hessen-Kassel gefallenen Volkmarsen
an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Andere Teile Westfalens fielen an
Preußen, Arenberg, Croy und Salm, während Lippe und Waldeck fortbestanden.
Außer Hessen-Darmstadt, Lippe und Waldeck wurden diese Staaten 1807/1810
beseitigt, wobei westfälisches Gebiet im Norden an das Großherzogtum Berg und
im Süden an Hessen-Darmstadt kam und Napoleon unter anderem aus Braunschweig,
dem größten Teil Hessen-Kassels, hannoverschen und sächsischen Gebieten sowie
den preußischen Stücken Paderborn, Minden, Ravensberg, Münster, Hildesheim,
Goslar, Altmark, Magdeburg, Halberstadt, Hohnstein, Quedlinburg, Eichsfeld,
Mühlhausen, Nordhausen und Stolberg-Wernigerode das Königreich Westphalen mit
der Hauptstadt Kassel bildete. Dieses wurde 1810 um Gebiet Hannovers
vergrößert, zugleich aber durch Abtrennung des Nordwestens (westlich der Linie
Bielefeld-Lauenburg) an Frankreich verkleinert. 1813 zerbrach es. 1815/1816
fiel das heutige W. (westfälische Güter Preußens außer Kleve und Nieder-Lingen
[Niederlingen], Herzogtum W. mit Wittgenstein, weiter Korvei [Corvey] Dortmund
[durch Tausch mit Hannover], Amt Reckenberg, Arenberg, Salm, Steinfurt, Gemen,
Gronau, Rietberg, Rheda, Limburg, durch Tausch mit Nassau-Weilburg Kreis
Siegen) mit Ausnahme von Osnabrück, Lippe und Waldeck an Preußen (30. 4. 1815
Provinz W. [auch mit Oberstift Münster, Vest Recklinghausen, Anholt, Bentheim,
Dülmen, Rheine <Rheina> Bocholt, Horstmar, Neunkirchen
<Neukirchen>, ohne Niederstift Münster], seit 1816 mit Herzogtum W. und
Grafschaften Wittgenstein, seit 1851 mit Lippstadt, zuletzt 20214
Quadratkilometer), am 23. 8. 1946 - zusammen mit (Teilen) der preußischen
Rheinprovinz und Lippe – an das neugebildete Land Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 86; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Seibertz, J., Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums
Westfalen, Bd. 1f. 1839; Seibertz, J., Urkundenbuch zur Landes- und
Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, Bd. 1ff. 1839ff.; (Kleinschmidt, A.,
Geschichte des Königreichs Westphalen, 1893;) Hammerschmidt, W., Die
provinziale Selbstverwaltung Westphalens, 1909; Hartmann, J., Geschichte der
Provinz Westfalen, 1912; Der Raum Westfalen, hg. v. Aubin, H./Philippi, F., Bd.
1ff. 1931ff.; Trende, A., Aus der Werdezeit der Provinz Westfalen (1933);
Braubach, M./Schulte, E., Die politische Neugestaltung Westfalens 1795-1815,
1934; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch 1939-1974, Bd. 3, Rothert, H.,
Westfälische Geschichte, Bd. 1ff. 1949ff., 2. A. 1962; Teilband 2; Wrede, G.,
Die westfälischen Länder im Jahre 1801, Politische Gliederung, Übersichtskarte,
1953; Westfälische Bibliographie, bearb. v. d. Stadt- und Landesbibliothek
Dortmund, Bd. 1ff. 1952ff.; Engel, J., Karten des westfälischen Raums aus dem
16. Jahrhundert, 1957; Le Coq, Topographische Karte von Westfalen im Jahre
1805, 1957; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 10, 12, III,
10, Westfalahun, Volksname, Landname (Westfala); Krauss, G., Geschichtliche
Entwicklung der topographischen Landesaufnahme in den Rheinlanden und
Westfalen, Rhein. Vjbll. 29 (1964); Gemeindestatistik des Landes
Nordrhein-Westfalen. Bevölkerungsentwicklung 1816-1871 und 1871-1961, Beitr.
zur Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen, Sonderreihe Volkszählung 1961, 3
c u. d, 1966; Hömberg, A., Westfälische Landesgeschichte, 1967; Engel, G.,
Politische Geschichte Westfalens, 3. A. 1970; Kunst und Kultur im Weserraum
800-1600, Ostwestfäl. weserländische Forschungen zur gesch. Landeskunde, hg. v.
Stoob, H., 3 (1971); (Berding, G., Herrschafts- und Gesellschaftspolitik im
Königreich Westphalen, 1973; )Leesch, W., Quellen und Erläuterungen zur Karte
„Politische und administrative Gliederung um 1590“ im geschichtlichen Handatlas
von Westfalen, Westfäl. Forschungen 26 (1974); Zur Karte „Gemeindegrenzen
1965“, Westfäl. Forschungen 24 (1972); zur Karte „Gemeindegrenzen 1897“,
Westfäl. Forschungen 26 (1974); Geschichtlicher Handatlas von Westfalen, hg. v.
Hartlieb, A. v./Wallthor, U./Kohl, W., 1. Lief. 1975; Westfälischer
Städteatlas, hg. und bearb. v. Stoob, H., 1. Lief. 1975; Köbler, G., Gericht
und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980,
166ff.; Klueting, H., Die Säkularisation im Herzogtum Westfalen 1802-1834,
1980; Engel, G., Politische Geschichte Westfalens, 4. A. 1980; Geschichtlicher
Handatlas von Westfalen, hg. v. Provinzialinstitut für Westfälische Landes- und
Volksforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 2. Lief., 1982;
Westfälische Geschichte, hg. v. Kohl, W., 1983f.; Klein, H., Kartographische
Quellen zur westfälischen Landeskunde, Zusammenstellung der in Berlin
vorhandenen Bestände des 16. bis 19. Jahrhunderts, T. 2, Spezialkarten und
Register zu den Teilen 1 und 2, Westfälische Forschungen 35 (1985); Engel, G.,
Die Westfalen. Volk, Geschichte, Kultur, 1987; Keinemann, F., Westfalen im
Zeitalter der Restauration und der Julirevolution 1815-1833. Quellen zur
Entwicklung der Wirtschaft, zur materiellen Lage der Bevölkerung und zum
Erscheinungsbild der Volksabstimmung, 1987; Rösener, W., Grundherrschaft und
Bauerntum im hochmittelalterlichen Westfalen, Westfälische Zs. 139 (1989);
Bockhorst, W., Westfalen. Ein Gang durch die Geschichte, 1991; Westfalen und
Preußen, hg. v. Teppe, K. u. a., 1991; Kohl, W., Kleine westfälische
Geschichte, 1994; Engelbrecht, J., Landesgeschichte Nordrhein-Wetfalens, 1994;
Janssen, W., Territorialbildung und Territorialorganisation
niederrheinisch-westfälischer Grafschaften, (in) Hochmittelalterliche
Territorialstrukturen in Deutschland und Italien, 1996, 71; Johanek, P.,
Westfalen, LexMA 9 1998, 22ff.; Klueting, H., Geschichte Westfalens, 1998;
Westfälischer Flurnamenatlas, Bd. 1ff. 2000ff.; Zunker, A., Adel in Westfalen,
2003; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 411; Das Herzogtum
Westfalen. Das kurkölnische Herzogtum Westfalen, hg. v. Klueting, H., 2009.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Westfälisches Reichsgrafenkollegium
(Grafenkollegium). Zu dem 1653 aus dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium mit
Genehmigung des Fürstenrats entstehenden W. gehörten schließlich
Sayn-Altenkirchen (1741 Ansbach bzw. 1791 Preußen), Sayn-Hachenburg (Burggraf
von Kirchberg, danach [1799] Nassau-Weilburg), Tecklenburg (Preußen), Wied,
Schaumburg (Hessen-Kassel und Schaumburg-Lippe), Oldenburg (Gottorp, Gottorf)
(Delmenhorst, [Gottorp, Gottorf]) Lippe, Bentheim, (Steinfurt,) Hoya
(Hannover), Diepholz, Spiegelberg, Virneburg (Löwenstein-Wertheim), Rietberg
(Kaunitz), Pyrmont (Waldeck), (Gronsfeld) Gronsveld (Törring-Jettenbach),
Reckheim (Aspremont), Anholt (Salm-Salm), Winneburg und Beilstein (Metternich),
Holzappel (Anhalt-Bernburg), Blankenheim und Gerolstein (Sternberg [Sternberg-Manderscheid]),
Wittem (Plettenberg), Gemen (Limburg-Styrum, 1801 Bömelberg bzw.
Boyneburg-Bemelberg), Gimborn-Neustadt (Wallmoden), Wickrath (Quadt),
Millendonk (Myllendonk) (Ostein), Reichenstein (Nesselrode), Schleiden (Mark,
1773 Arenberg), Kerpen und Lommersum (Schaesberg), Dyck (Salm-Reifferscheid),
Saffenburg (Mark, 1773 Arenberg), Hallermunt (Platen), Rheineck (Sinzendorf)
sowie Bretzenheim und Regenstein (Rheinstein).
L.: Zeumer 553 II b 63; Kesting, H., Geschichte und Verfassung des niedersächsisch-westfälischen
Reichsgrafenkollegiums, Westfäl. Zs. 106 (1956); Arndt, J., Hochadel in
Nordwestdeutschland. Die Mitglieder des niederrheinisch-westfälischen
Reichsgrafenkollegiums zwischen individuellem Aufstieg und korporativer
Selbstbehauptung (1653-1806), Bll. f. dt. LG. 126 (1990), 185ff.; Arndt, J.,
Das niederrheinisch-westfälische Reichsgrafenkollegium und seine Mitglieder
1653-1806, 1991.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Weta (Gau zwischen Saale und Weißer Elster
bzw. weißer Elster, Uetagau, Weitao)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Görschen bzw.
Großgörschen, Unterkaka, Oberkaka, Cauerwitz bzw. Kauerwitz, Seiselitz bzw.
Seislitz, Casekirchen, Zelchen?).; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen
und hohen Mittelalters, 1957, 155 Weta (Beuditz, Casekirchen, Cauerwitz,
Großgestewitz, Görschen, Graitschen, Oberkaka, Unterkaka, Punkwitz, Seiselitz);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Weta, Weitao. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wetterau (Landvogtei, Reichslandvogtei).
Das Gebiet zwischen Taunus, Vogelsberg, Lahn und Main kam seit 15 n. Chr. unter
römischen Einfluss und wurde um 85 in die Provinz Germania superior einbezogen.
In der Mitte des 3. Jahrhunderts gaben die Römer es an Germanen (Alemannen, am
Ende des 5. Jahrhunderts Franken) preis. Seit karolingischer Zeit erscheint
dann die vom Fluß Wetter ausgehende Bezeichnung Wetter-eiba (2. Hälfte des 8.
Jahrhunderts, Grafschaft gegen Ende des 9. Jahrhunderts, nach 840 bis 1036 in
der Hand der Konradiner), die im 13. Jahrhundert durch W. ersetzt wurde. Nach
1036 zog der König die W. an sich. 1043 gab er einen Teil an Fulda. Anderes
gelangte an die Ministerialen von Arnsburg bzw. Münzenberg. Daneben traten
Grafen bzw. Herren von Nidda, Büdingen, Buchen-Hanau, Selbold-Gelnhausen,
Solms, Nürings, Diez, Nassau, Katzenelnbogen und Eppstein hervor. Bereits
Kaiser Friedrich I. Barbarossa versuchte unter Nutzung alter Rechte, das Gebiet
als Reichsland zu gewinnen. Sein Enkel Friedrich II. bildete eine von König
Rudolf von Habsburg nach 1273 erneut aufgegriffene Reichslandvogtei, welche die
Reichsgrafschaften Isenburg, Hanau, Eppstein, Katzenelnbogen, Nassau, Solms,
Leiningen, Ziegenhain, Wertheim und Wied, die Reichsganerbschaften Friedberg,
Gelnhausen, Kalsmunt, Staden, Lindheim, Dorheim und Reifenberg (Reiffenberg)
sowie die Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar in einem
losen Rahmen zusammenschloss. Seit 1419 wurde das Amt des Reichslandvogts nicht
mehr besetzt. Seine Aufgaben wurden teilweise von dem wetterauischen
Reichsgrafenkollegium wahrgenommen, das im 16. Jahrhundert Stimmrecht im
Reichsfürstenrat gewann. 1803 kamen die einzelnen Herrschaften im Westen an Nassau
und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen, im Osten an Hessen-Darmstadt und
damit 1945 ebenfalls an Hessen.
L.: Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Alber, E., Kurze Beschreibung der Wetterau, 1550; Wettermann, O.,
Bericht von der Wetterau, 1608; Arnoldi, J., Aufklärungen in der Geschichte des
deutschen Reichsgrafenstandes, 1802; Landau, G., Beschreibung des Gaues
Wettereiba, 1855; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23
Wedereiba, Wettereiba, Gau um die Wetter (Obererlenbach und Niedererlenbach
bzw. Erlenbach, Seulberg bzw. Sahlburg, Trais-Horloff bzw. Traishorloff,
Ostheim, Büdesheim); Uhlhorn, F., Grundzüge der Wetterauer
Territorialgeschichte, Friedberger Geschichtsblätter 8 (1927); Mittermaier, F.,
Studien zur Territorialgeschichte der südlichen Wetterau, Mitt. d. oberhess.
Geschichtsvereins N. F. 31 (1933); Glöckner, K., Das Reichsgut im
Rhein-Maingebiet, Archiv f. hess. Geschichte N. F. 18 (1934); Gysseling, M.,
Toponymisch Woordenboek, 1960, 1068; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 21, 29, 44, 92, III, 16, 25, 30, 31; Kropat, W., Reich,
Adel und Kirche in der Wetterau, 1965; Niemeyer,
W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 112; Schwind, F., Die Landvogtei
in der Wetterau, 1972; Herrmann, F., Von der Vorzeit zum Mittelalter, 1989;
Schmidt, G., Der Wetterauer Grafenverein, 1989; Schwind, F., Wetterau, LexMA 9
1998, 46; Geschichte von Wetterau und Vogelsberg, hg. v. Stobbe, R., Bd. 1
1999; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 525.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wettiner (Geschlecht). Die W. stammen
vielleicht von einem 822 genannten Grafen Rikbert in Sachsen oder von Herzog
Burchard (Burkhard) von Schwaben ab. Sie waren vermutlich zuerst im Liesgau und
im Harzgau (erster sicherer Ahnherr Graf Friedrich im Harzgau 875, dessen
Nachkommen mit den aus Schwaben stammenden Burchardingern (Burkhardingern) im
frühen 10. Jahrhundert in Verbindung traten,) begütert, wechselten bis zur
Jahrtausendwende aber in den Hosgau an der Saale. Danach wurden Eilenburg an
der Mulde, um 1030 als Lehen die Ostmark (Niederlausitz) und um 1050 Camburg
erlangt. Noch vor 1100 nannten sie sich nach der Burg Wettin bei Halle an der
Saale. 1089 erhielt Heinrich I. von Eilenburg die Markgrafschaft Meißen als
Lehen. Seit 1123 kam das Erbe des Hauses Groitzsch hinzu (Grafschaft Groitzsch
1143). Nach der Teilung von 1156 in die fünf Teilherrschaften Niederlausitz
(bis 1185), Wettin (bis 1217), Groitzsch (bis 1210), Brehna (bis 1290) und
Meißen wurden die meisten Güter bis 1290 in der Linie Meißen wieder vereinigt,
wobei die Grafschaft Brehna aber an Sachsen, die Grafschaft Wettin 1217 an
Brehna, 1288 an das Erzstift Magdeburg und damit 1680 an Brandenburg und die
Grafschaft Groitzsch durch Verkauf an das Hochstift Merseburg kamen. Markgraf
Heinrich III. gewann im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg 1247/1264
Thüringen. 1307 konnte das gesamte noch vorhandene Gebiet in der Schlacht bei
Lucka gegen König Albrecht von Habsburg verteidigt werden. 1344 wurde die
Grafschaft Orlamünde erworben. 1379/1382 wurde vorübergehend in drei Teile
geteilt (Osterland[, dazu 1353 Coburg], Thüringen[, dazu 1385 Grafschaft
Käfernburg sowie durch Heirat Hildburghausen und Heldburg], Meißen [dazu der
größte Teil des Vogtlands]). Hinzu kamen Gebiete in Böhmen und die Vogtei über
Quedlinburg. Friedrich (IV. bzw.) I. der Streitbare erhielt 1423 nach dem
Aussterben der Askanier als Lohn für seine Hilfe gegen die Hussiten das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der Kurwürde. 1446 kam es zu einer weiteren
Teilung. 1485 wurde in die ernestinische Linie und die albertinische Linie
geteilt.
L.: Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Eberhardt, H., Thüringen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Hofmeister, G., Das Haus Wettin, 1889;
Posse, O., Die Wettiner, 1897; Posse, O., Die Wettiner Genealogie, erg. v.
Kobuch, M., 1994; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1980; Streich, B.,
Zwischen Reiseherrschaft und Residenzbildung. Der wettinische Hof im späten
Mittelalter, 1989; Sachsen, A. Herzog zu, Die albertinischen Wettiner,
Geschichte des sächsischen Königshauses, 1763-1932, 1989; 900-Jahr-Feier des
Hauses Wettin, Regensburg 26. 4.-1. 5. 1989, 1089-1989. Festschrift des Vereins
zur Vorbereitung der 900-Jahr-Feier des Hauses Wettin, hg. v. Polenz, H.
v./Seydewitz, G. v., 1989; Philippi, H., Die Wettiner in Sachsen und Thüringen,
1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Pätzold, S., Die
frühen Wettiner, Diss. phil. Göttingen 1996; Pätzold, S., Die frühen Wettiner,
1997; Marquis, B., Meißnische Geschichtsschreibung des späten Mittelalters,
1998; Blaschke, K., Wettiner, LexMA 9 1998, 50; Leisering, E., Die Rechte der
Wettiner als Reichsfürsten, N. A. f. sächs. Gesch. 69 (1999), 233; Rogge, J.,
Herrschaftsweitergabe, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 213; Weller, T., Die Heiratspolitik,
2004; Rogge, J., Die Wettiner, 2005; Die Wettiner und ihre Herrschaftsgebiete,
bearb. v. Leisering, E., 2006; Gross, R., Die Wettiner, 2007; Wejwoda, M.Kirche und Landesherrschaft - das Hochstift Meißen und
die Wettiner im 13. Jahrhundert, 2007 (Magisterarbeit); Winkel, H., Herrschaft
und Memoria. Die Wettiner und ihre Hausklöster im Mittelalter, 2010; Kaiser,
U., Das Amt Leuchtenburg 1479-1705, 2011.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wettingen (Kloster). Um 1227 stiftete
Heinrich von Rapperswil das Zisterzienserkloster W. an der Limmat. Neben Gütern
in W. und in Uri wurden Güter im Limmattal zwischen Baden und Zürich erlangt.
Seit dem 14. Jahrhundert stand W. unter der Schirmherrschaft Habsburgs, seit
1415 unter dem Schirm der acht alten Orte der Eidgenossenschaft. 1841 wurde es
in der Schweiz aufgehoben.
L.: Wolff 529; Mittler, O., Kirche und Kloster,
1935; Kottmann, A., Die Cistercienserabtei Wettingen 1768-1803, 1959; Hess, L.,
Wettingen, Dorf, Kloster, Stadt, 1972; 750 Jahre Kloster Wettingen 1227-1977,
hg. v. Organisationskomitee des Klosterjubiläums, 1977; Kottmann, A./Hämmerle,
M., Die Zisterzienserabtei Wettingen, 1996; Gilomen-Schenkel, E., Wettingen,
LexMA 9 1998, 52. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wetzlar (Reichsstadt, Grafschaft). Die
Konradiner, die Grafen des Lahngaus waren, errichteten um 914/915 (?) am
Zusammenfluss von Wetzbach und Lahn sowie am Lahnübergang der Straße von
Frankfurt nach Köln auf ehemaligem Reichsgut eine Kirche
und ein Marienstift. Nach dem Aussterben der Konradiner um die Mitte des 10.
Jahrhunderts fiel der Ort W. (1142 Witflaria) an den König. Dieser fügte ihn im
12. Jahrhundert in das Reichsland der Wetterau ein. Zwischen 1165 und 1180
(Privileg Friedrichs I. Barbarossa) wurde W. Stadt. Diese erhielt Frankfurter
Recht und wurde Reichsstadt (1288 Brücke über die Lahn). Die günstige
Verkehrslage zwischen Frankfurt und Köln sowie die Eisenerzverarbeitung und die
Wollweberei führten zu beachtlicher wirtschaftlicher Blüte (mit etwa 6000
Einwohnern), ehe es seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zum Niedergang (1370
Stadtbankrott) kam. Reichsvögte der Reichsvogtei W. waren nach den Herren bzw.
Grafen von Merenberg von 1328 bis 1536 die Grafen von Nassau-Weilburg/Nassau-Saarbrücken,
von 1536 bis 1802/1803 die Landgrafen von Hessen bzw. Hessen-Darmstadt. 1373
wurde zur Abwehr der Grafen von Solms ein Schutzverhältnis mit Hessen
begründet. 1542 wurde die Reformation eingeführt. Von 1693 bis 1806 war W., das
zum oberrheinischen Reichskreis zählte, Sitz des Reichskammergerichts.
1802/1803 (1,4 Quadratmeilen, 6000 Einwohner) verlor es die Reichsfreiheit,
gehörte von 1803 bis 1813 als Grafschaft W. zum Staat des Fürstprimas von
Dalberg (1810 Großherzogtum Frankfurt) und kam 1815 zu Preußen (Rheinprovinz,
seit 1932 Provinz Hessen-Nassau). 1945 fiel es an Hessen.
L.: Wolff 292; Zeumer 554 III a 14; Wallner 699 OberrheinRK 54; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, II 78 (1450), III 22 (1648) D3, III 38
(1789) B3; Die Territorien des Reichs 4, 40; Schroeder 423ff.; Urkundenbuch der
Stadt Wetzlar, Bd. 1ff. 1911ff.; Rau, H., Geschichte der Reichsstadt Wetzlar,
1928; Regel, F., Wetzlar, Herborn, Dillenburg, 1931; Schönwerk, A., Geschichte
von Stadt und Kreis Wetzlar, 2. A. 1975; Uhlhorn, F., Wetzlar und Limburg.
Untersuchungen zur territorialgeschichtlichen Dynamik der Landschaft an der
unteren Lahn, FS T. Mayer, Bd. 2 1955; Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Heitzenröder, W., Reichsstädte und Kirche in der Wetterau, 1982; Hahn, H., Untersuchungen
zur Geschichte der Reichsstadt Wetzlar im Mittelalter, 1984; Felschow, E.,
Wetzlar in der Krise des Spätmittelalters, Diss. phil. Gießen, 1984; Moraw, P.,
Die Städtepolitik Kaiser Karls IV. (1346-1378) unter besonderer
Berücksichtigung von Wetzlar, (in) Mitteilungen des Wetzlarer Geschichtsvereins
31 (1985); Felschow, E., Betrachtungen zur spätmittelalterlichen
Stadtverfassung am Beispiel der Städte Gießen und Wetzlar, Hess. Jb. für LG. 39
(1989); Hahn, H., Altständisches Bürgertum zwischen Beharrung und Wandel.
Wetzlar 1689-1870, 1991; Fahlbusch, F., Wetzlar, LexMA 9 1998, 52; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 673; Schieber, S., Normdurchsetzung im
frühneuzeitlichen Wetzlar, 2008.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wied-Neuwied (Grafschaft). W. ist die jüngere
Linie des Hauses Wied. Ihr unterstand die untere Grafschaft Wied mit der
Residenz in Neuwied. Sie zählte zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis
und zum westfälischen Reichsgrafenkollegium. 1784 wurde sie in den
Reichsfürstenstand erhoben. Ihre Güter, die außer der Stadt Neuwied den
Distrikt mit den Kirchspielen Heddesdorf, Feldkirchen, Bieber (Niederbieber),
Altwied (Wied), Rengsdorf, Honnefeld (Niederhonnefeld) und Anhausen, den
Distrikt mit den Kirchspielen Rückeroth, Dreifelden und Nordhofen und den
Distrikt mit den Kirchspielen Grenzhausen und Alsbach enthielt, fielen 1806 an
Nassau und 1815 an Preußen. Beim Aussterben der Linie Wied-Runkel (1824) trat
W. deren Erbe an.
L.: Wolff 345; Zeumer 554 II b 63, 5; Wallner 703 WestfälRK 25 b; Klein 185;
Wirtz, L., Die Grafen von Wied, Nassauische Annalen 48 (1927), 65; Gensicke,
H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Troßbach, W., ”Im Kleinen
ein ganz wohl eingerichteter Staat”. Aufgeklärter Absolutismus in der
Grafschaft Wied-Neuwied, (in) Journal für Geschichte, 1985, H. 5; Troßbach, W.,
Der Schatten der Aufklärung, 1991.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wildenburg, Wildenberg (reichsunmittelbare,
Herrschaft). Nach der Burg W. bei Siegen (bzw. im Kreis Altenkirchen) nannten
sich seit 1239 Herren von W., die von den Herren von Arenberg abstammten, die
Vögte der Abtei Werden waren. Ihre innerhalb der Reichsritterschaft als
reichsunmittelbar geltende, zwischen Westfalen, Siegen, Sayn und Berg gelegene
Herrschaft kam bei ihrem Aussterben 1418 über eine Erbtochter an die Grafen von
Hatzfeld. 1792 gehörte die Herrschaft W. mit Schloss W. und einigen Dörfern zu
den nicht eingekreisten Reichsteilen und zu dem Kanton Mittelrheinstrom des
Rheinischen Ritterkreises bzw. des Ritterkreises Rhein. 1806 kam sie an das
Großherzogtum Berg (Departement Sieg), 1813/1815 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 347, 503; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A.
1987. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Winterthur (Reichsstadt). An einer
wichtigen Straßenverbindung zum Bodensee lag der gallorömische Ort Vitudurum,
der 294 ein Kastell erhielt. 1180 gewannen die Grafen von Kiburg (Kyburg) die Kirche in W. 1264 gewährte als Erbe Graf Rudolf von
Habsburg das Stadtrecht. Von 1415/1417 bis 1442 war W. Reichsstadt. 1467
gelangte W. (mit vielleicht 400 Haushalten) als Pfand an die Stadt Zürich.
L.: Wolff 519; Ganz, W., Winterthur, 1960; Gamper, G./Gamper, R., Winterthur,
LexMA 9 1998, 241; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 682.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wollin, Wolin (Bistum). Das vom Bischof
von Bamberg und den Herzögen von Pommern 1140 eingerichtete Bistum W. (Bischof
Adelbert), das Pommern bis zur Leba umfasste, wurde 1176 nach Cammin (Kammin)
verlegt.
L.: Wolff 405; Heyden, H., Kirchengeschichte Pommerns, Bd. 1 1957; Herrmann,
J., Wolin, LexMA 1998, 318.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wormsfeld (Gau westlich Worms’, Worms,
Wormsgau, Vuormacensis, Uurmacensis, Vuormazuelde, Uuormaciensis, Wormazgowe,
Wormazweld, Wormacensis, Wormazfeld, Wormesveld, Wormazuelt).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Abenheim,
Dürkheim, Osthofen, Maudach, Freinsheim, Rodenbach, Sausenheim bzw. Susenheim,
Westheim, Dammheim, Strassfeld bzw. Straßfeld, Bornheim, Reichenbach,
Wachenheim, Dannstadt, Kaiserslautern, Albisheim bzw. Alsheim, Nierstein,
Oppenheim, Gimbsheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1091;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, 30, 32, 41, 58,
61, 62, III, 30, 33, Wormazfeld (pagus Wormaciensis, pagus Vangionensium,
Wormazgouwe), ‚Wormsfeld‘, ‚Wormsgau‘, IV, 18; Niemeyer, W., Der pagus des
frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 83 (Boßweiler bzw. Bossweiler, Eppstein,
Ebertsheim, Bretzenheim, Bodenheim, Bingen, Grolsheim); Moreau, J., Dictionnaire
de géographie historique, 1972, 299; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des
frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 455 (976 Wormazvelde), benannt
nach Worms, (u. a. Queidersbach, Reichenbach?); Bauer, T., Die
mittelalterlichen Gaue, 2000 Wormsfeld (Brey?, Oberspay, Niederspay, Boppard,
Bingen, Kempten, Gaulsheim, Ingelheim, Weiler bei Bingen, Gau-Algesheim,
Ockenheim, Genheim, Dromersheim, Laurenziberg, Bubenheim, Appenheim, Grolsheim,
Aspisheim, Engelstadt, Gensingen, Langenlonsheim, Weitersheim, Welgesheim,
Partenheim, Heidesheim am Rhein, Wackernheim, Schwabenheim an der Selz,
Essenheim, Rhaunen, Kirn, Sprendlingen, Gau-Weinheim, Bad Kreuznach,
Pfaffen-Schwabenheim, Pleitersheim, Volxheim, Wöllstein, Schimsheim, Armsheim,
Frei-Laubersheim, Hüffelsheim, Norheim, Wonsheim, Flonheim, Bornheim, Lonsheim,
Wendelsheim, Stein-Bockenheim, Erbes-Büdesheim, Alsenz, Münsterappel?,
Offenheim, Ilbesheim, Gauersheim, Saulheim, Sulzheim, Wörrstadt, Spiesheim,
Eichloch, Bermersheim vor der Höhe, Heimersheim, Albig, Weinheim, Dautenheim,
Wahlheim, Esselborn, Freimersheim, Einselthum, Albisheim an der Pfrimm,
Niefernheim, Harxheim an der Pfrimm, Marnheim, Dreisen, Gundersweiler,
Göllheim, Gehrweiler, Wingertsweiler, Hochstein, Börrrstadt, Winnweiler, Eisenberg
in der Pfalz, Höringen?, Otterbach, Immesheim, Ottersheim, Rüssingen,
Biedesheim, Gundheimerhof, Quirnheim, Lautersheim, Boßweiler, Rodenbach,
Mertesheim, Ebertsheim, Altleiningen, Aschbach?, Wiebelskirchen, Queidersbach).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wormsfeldgau, Worms(gau) (Vuormacensis,
Uurmacensis, Vuormazuelde, Uuormaciensis, Wormazgowe, Wormazfeld, Wormazweld,
Wormacensis, Wormesveld, Wormazuelt, Gau westlich Worms’). S. Wormsfeld
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Abenheim,
Dürkheim, Osthofen, Maudach, Freinsheim, Rodenbach, Sausenheim bzw. Susenheim,
Westheim, Dammheim, Strassfeld bzw. Straßfeld, Bornheim, Reichenbach,
Wachenheim, Dannstadt, Kaiserslautern, Albisheim bzw. Alsheim, Nierstein,
Oppenheim, Gimbsheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1091;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, 30, 32, 41, 58,
61, 62, III, 30, 33, Wormazfeld (pagus Wormaciensis, pagus Vangionensium,
Wormazgouwe), ‚Wormsfeld‘, ‚Wormsgau‘, IV, 18; Niemeyer, W., Der pagus des
frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 83 (Boßweiler bzw. Bossweiler, Eppstein,
Ebertsheim, Bretzenheim, Bodenheim, Bingen, Grolsheim); Puhl, R., Die Gaue und
Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 455 (976
Wormazvelde), benannt nach Worms, (u. a. Queidersbach, Reichenbach?); Bauer,
T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Wormsfeld (Brey?, Oberspay, Niederspay,
Boppard, Bingen, Kempten, Gaulsheim, Ingelheim, Weiler bei Bingen,
Gau-Algesheim, Ockenheim, Genheim, Dromersheim, Laurenziberg, Bubenheim,
Appenheim, Grolsheim, Aspisheim, Engelstadt, Gensingen, Langenlonsheim,
Weitersheim, Welgesheim, Partenheim, Heidesheim am Rhein, Wackernheim,
Schwabenheim an der Selz, Essenheim, Rhaunen, Kirn, Sprendlingen, Gau-Weinheim,
Bad Kreuznach, Pfaffen-Schwabenheim, Pleitersheim, Volxheim, Wöllstein,
Schimsheim, Armsheim, Frei-Laubersheim, Hüffelsheim, Norheim, Wonsheim,
Flonheim, Bornheim, Lonsheim, Wendelsheim, Stein-Bockenheim, Erbes-Büdesheim,
Alsenz, Münsterappel?, Offenheim, Ilbesheim, Gauersheim, Saulheim, Sulzheim,
Wörrstadt, Spiesheim, Eichloch, Bermersheim vor der Höhe, Heimersheim, Albig,
Weinheim, Dautenheim, Wahlheim, Esselborn, Freimersheim, Einselthum, Albisheim
an der Pfrimm, Niefernheim, Harxheim an der Pfrimm, Marnheim, Dreisen,
Gundersweiler, Göllheim, Gehrweiler, Wingertsweiler, Hochstein, Börrrstadt,
Winnweiler, Eisenberg in der Pfalz, Höringen?, Otterbach, Immesheim,
Ottersheim, Rüssingen, Biedesheim, Gundheimerhof, Quirnheim, Lautersheim,
Boßweiler, Rodenbach, Mertesheim, Ebertsheim, Altleiningen, Aschbach?,
Wiebelskirchen, Queidersbach).
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Wörth (Herrschaft, Residenz des
Bischofs von Regensburg). W. an der Donau bei Regensburg, in dessen
Peterskirche um 765/788 eine Übertragung an den Bischof von Regensburg bzw. das
Kloster Sankt Emmeram erfolgte, gehörte schon sehr früh zum Hochstift
Regensburg. Dieses verpfändete W. 1347 an Kaiser Ludwig den Bayern. Das Pfand
wurde 1433 eingelöst. 1803 kam die zum bayerischen Reichskreis zählende
Herrschaft W. an das Fürstentum Regensburg, 1810 fiel sie an Bayern. 1812
erwarb Thurn und Taxis W. und richtete ein bis 1848 bestehendes fürstliches
Herrschaftsgebiet ein.
L.: Wolff 142; Wallner 712 BayRK 10; Janner, F., Geschichte der Bischöfe von
Regensburg, 1883/1884; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 647.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Würzburg (Hochstift, Großherzogtum,
Residenz des Bischofs). 704 wird linksmainisch W. (Virteburh, um 700 Uburzis),
dem bereits in vorchristlicher Zeit bedeutende keltische Siedlungen vorangehen,
als Mittelpunkt eines fränkischen (thüringischen) Herzogtums bezeugt. 741/742
richtete Bonifatius einen in die rechtsmainische Talsiedlung gelegten
Bischofssitz (Bischof Burchard) für Ostfranken ein, der Mainz unterstellt
wurde. Die Diözese reichte vom Thüringer Wald (bzw. südlich von Hersfeld) bis
zur Hohenloher Ebene (bzw. südlich von Schwäbisch Hall) und von Böhmen bis an
Neckar und Spessart. Die Grundlage weltlicher Herrschaft bildeten reiche
Schenkungen Karlmanns und König Pippins (752/753 Immunität). Um 800 ist W. als
Königspfalz belegt. Vor allem von Kaiser Otto II. erhielt W. weitere Güter.
1007 wurde W. durch die Gründung des Bistums Bamberg beschnitten. 1030 war der
Bischof Stadtherr, gegen den sich Stadt (1069 urbani cives, 1147 Juden bezeugt)
und Zünfte von 1248 bis etwa 1400 vergeblich wendeten. 1168 bestätigte Kaiser
Friedrich I. Barbarossa den Bischöfen die herzogliche Gewalt in Franken, doch
kam das Herzogtum nicht zur tatsächlichen Entfaltung. Der Ausbau des zwischen
Eltmann und Gemünden beiderseits des Mains und bis Marktheidenfeld
linksmainisch sowie im Grabfeld, in der Rhön, im Bauland, in Markt Bibart und
(bis 1542) Meiningen begüterten Hochstifts (u. a. 1297 Kissingen) erfolgte in
heftigen Auseinandersetzungen mit den Grafen von Henneberg als
Hochstiftsvögten. 1400 wurden bürgerliche Befreiungsversuche endgültig
unterdrückt. Der Bischof hatte Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat und beim
fränkischen Reichskreis. Durch die Reformation erlitt das Bistum bedeutende
Verluste, die Julius Echter von Mespelbrunn (1573-1617), der Erneuerer der 1410
erstmals gegründeten Universität (1582), wieder wettmachte. 1633 wurde W. mit
Bamberg als Herzogtum Franken an Herzog Bernhard von Weimar als Lehen Schwedens
gegeben, aber bereits 1634 wieder verselbständigt. Im späteren 17. Jahrhundert
zählte der Bischof zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Um 1790
war der Bischof Mitglied des Ritterkreises Franken und zwar außer in den
Kantonen Steigerwald und Baunach im Kanton Odenwald wegen Teilen von
Gollachostheim, Haltenbergstetten, Eichhof, Ermershausen, Eulenhof, Neubronn,
Niederstetten, Oberndorf, Rinderfeld, Streichental, Wermutshausen und Teilen
von Pfahlenheim und im Kanton Rhön-Werra wegen Teilen von Nordheim/Rhön,
Büchold, Teilen von Elfershausen, Mittelsinn mit Aura, Teilen von Obersinn,
Teilen von jeweils Burglauer, Eichenhausen, Leutershausen, Maßbach samt zwei
Dritteln Weichtungen, Poppenlauer und Unsleben. 1802/1803 fiel das 90
Quadratmeilen (mit 262000 Einwohnern und 3 Millionen Gulden Einkünften)
umfassende Hochstift mit 54 Ämtern an Bayern (72 Quadratmeilen), Württemberg,
Hessen-Darmstadt und Leiningen. 1805 kam es von Bayern gegen Tirol, Brixen und
Trient an den Habsburger Ferdinand von Toskana. Unter ihm gehörte es vom 30. 9.
1806 bis 1814 als Großherzogtum W. zum Rheinbund. Durch Grenzbereinigungsverträge
mit den Nachbarländern wurde der Umfang des Gebiets seit 1807 verändert. 1810
kam Schweinfurt hinzu. Am 3. 6. 1814 gelangte W. erneut an Bayern. Das Bistum
W. wurde 1817 erneuert und dem Erzbistum Bamberg unterstellt.
L.: Wolff 99; Zeumer 552 II a 7; Wallner 691 FränkRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, II 22 (1648) E3, III 38 (1789) D4; Riedenauer 129;
Winkelmann-Holzapfel 169f.; Zimmermann, G., Franken, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 98; Neumaier 15, 19f.,
24, 52, 87, 132; Monumenta Boica, Bd. 37ff. 1864ff.; Chroust, A., Geschichte
des Großherzogtums Würzburg. Die äußere Politik des Großherzogtums Würzburg,
1932; Beck, M./Büttner, H., Die Bistümer Würzburg und Bamberg in ihrer
politischen und wirtschaftlichen Bedeutung für die Geschichte des deutschen
Ostens, 1937; Endrich, P./Dinklage, K., Vor- und Frühgeschichte der Stadt
Würzburg, 1951; Herbipolis iubilans, 1200 Jahre Bistum Würzburg, 1952; Bosl,
K., Würzburg als Reichsbistum, FS T. Mayer, 1954; Hofmann, H., Die Würzburger
Hochstiftskarte des Oberleutnants von Fackenhofen 1791, Mainfränk. Hefte 24
(1956); Scherzer, W., Georg Conrad Jung (1612-1691) und die Entwicklung der
Kartographie im Hochstift Würzburg, Ber. zur dt. Landeskunde 25 (1960); Wendehorst,
A., Das Bistum Würzburg, Bd. 1f. 1962ff.; Wendehorst, A., Das Bistum Würzburg,
Freiburger Diözesanarchiv 86 (1966); Schubert, E., Die Landstände des
Hochstifts Würzburg, 1967; Bilz, W., Die Großherzogtümer Würzburg und
Frankfurt, Diss. phil. Würzburg 1968; Bosl, K., Franken um 800, 2. A. 1969;
Lindner, K., Untersuchungen zur Frühgeschichte des Bistums Würzburg und des
Würzburger Raumes, 1972; Schich, W., Würzburg im Mittelalter, 1977; Trüdinger,
K., Stadt und Kirche im spätmittelalterlichen
Würzburg, 1978; Würzburg, hg. v. Wendehorst, A., 1981; Hoffmann, H., Das
Lehenbuch des Fürstbischofs Albrecht von Hohenlohe 1345-1372, 1982; Götz, H.,
Würzburg im 16. Jahrhundert Bürgerliches Vermögen und städtische
Führungsschichten zwischen Bauernkrieg und fürstbischöflichem Absolutismus,
1986; Wendehorst, A., Das Bistum Würzburg, 4 Das Stift Neumünster in Würzburg,
1989; Veith, P., Regesten aus Würzburger Urkunden, 1990; Chronik der Bischöfe
von Würzburg, Bd. 1ff., hg. v. Wagner, U. u. a., 1992ff.; 1200 Jahre Bistum
Würzburg, hg. v. Lenssen, J./Wamser, L., 1992; Link, T., Die Reichspolitik des
Hochstifts Würzburg, 1995; Wendehorst, A., Würzburg, LexMA 9 1998, 377;
Geschichte der Stadt Würzburg, hg. v. Wagner, U., Bd. 1ff. 2001ff.; Schäfer,
D., Geschichte Würzburgs, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 638, 1, 2, 648; Süßmann, J.,
Vergemeinschaftung durch Bauen, 2007; Quellen zur Geschichte des Bürgerspitals
Würzburg 1500-1650, bearb. v. Bergerhausen, H., 2014; Würzburger Ratsprotokolle
1432-1454, hg. v. Fuchs, F. u.a., 2014.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zandt von Merl (zu Weiskirchen)
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Z. mit Münchweiler und
Weiskirchen zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Winkelmann-Holzapfel 171.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zeitz (Burg, Bistum, Residenz des
Bischofs von Naumburg und des Herzogs von Sachsen-Zeitz). Das 968 von Kaiser
Otto dem Großen an der Stelle einer alten slawischen Siedlung (967 Cici) an der
weißen Elster errichtete, Magdeburg unterstellte Bistum Z. mit Gütern um
Altenburg, Z., Weida und Naumburg wurde 1028 zum Schutz vor Wenden und Böhmen
nach Naumburg verlegt (seit 1285 Sitz des Bischofs in Z.). Von 1542 bis 1547
kam die Stiftsregierung von Naumburg nach Z. Von 1653 bis 1716 diente das
Gebiet um Z. zur Ausstattung einer Nebenlinie Sachsen-Zeitz Sachsens. Über die
Provinz Sachsen Preußens kam Z. von 1949 bis 1990 (in Sachsen-Anhalt) an die
Deutsche Demokratische Republik. S. Naumburg, Sachsen-Zeitz.
L.: Wolff 381; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd.1; Poppe, O., 1000 Jahre Stadt und Kirche Zeitz, 1967; Bünz, E., Zeitz, LexMA 9 1998, 518; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,
652. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zwiefalten (Abtei, Reichsabtei). 1089 wurde
die zunächst für Altenburg am Neckar geplante Benediktinerabtei Z. bei
Reutlingen unter Hirsauer Einfluss von den papsttreuen Grafen Kuno (Cuno) und
Luitold (Liutold) von Achalm gegründet. Die Vogtei kam von den Stiftern über
mehrere Inhaber (1093 Welfen, Staufer, Grafen von Hohenberg, Herren von
Emerkingen und von Stein) 1303 an Österreich (Habsburg), 1365 als Lehen sowie
1491 endgültig an Württemberg. Durch zahlreiche Gaben gewann Z. viele Güter (in
29 Orten, Urbar 1425, 800-1180 Hufen) einschließlich der Herrschaft über 26
(bzw. 35) Dörfer (weitere Rechte in 93 Orten). 1751 erlangte die Abtei nach
erfolgreicher Abwehr (1491, 1535, 1570) der Eingliederungsversuche Württembergs
und Zahlung von 210000 Gulden sowie Abtretung dreier Dörfer an Württemberg die
Reichsunmittelbarkeit. Sie war Mitglied im schwäbischen Prälatenkollegium und
beim schwäbischen Reichskreis. Bis zur Säkularisation gehörten ihr die Dörfer
Aichelau, Aichstetten, Attenhöfen (Attenhofen), Baach, Bechingen, Daugendorf,
Dürrenwaldstetten, Emeringen, Gauingen, Geisingen, Gossenzugen, Hochberg,
Huldstetten, Ittenhausen, Kirchen (Kirchheim), Lauterach, Mörsingen, Neuburg,
Oberstetten, Oberwilzingen, Offingen, Pfronstetten, Reichenstein, Sonderbuch,
Tigerfeld, Upflamör, Wilsingen, Zell, die Schlösser Mochental (Mochenthal) und
Ehrenfels sowie viele einzelne Höfe, Häuser und Gefälle in fremden Gebieten und
das Benediktinerinnenkloster Mariaberg bei Gammertingen. 1803 fiel sie mit 3,3
Quadratmeilen bzw. 38 Quadratkilometern und 8000 bzw. 4800 Einwohnern an
Württemberg und wurde aufgehoben. Über Württemberg gelangten die Güter
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 191; Zeumer 552 II a 36, 15; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Zürcher, R./Hell, H., Zwiefalten,
1967; Germania Benedictina V: Baden-Württemberg, 1975; Setzler, W., Kloster
Zwiefalten. Eine schwäbische Benediktinerabtei zwischen Reichsfreiheit und
Landsässigkeit, 1979; Quarthal, F., Kloster Zwiefalten zwischen Dreißigjährigem
Krieg und Säkularisation, Monastisches Leben und Selbstverständnis im 6. und 7.
Saeculum der Abtei, 900 Jahre Benediktinerabtei Zwiefalten, hg. v. Pretsch, H.,
1990; Eberl, I., Zwiefalten, LexMA 9 1998, 733; Weingarten, H., Herrschaft und
Landnutzung, 2006. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Adrazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Aigeltshofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Allmushofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Altenkirchen (zu Braunfels) Nassau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Altenkirchen* (Westerwald) (Amt) Sayn-Altenkirchen, Sayn-Wittgenstein-Sayn (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ansbach* (Ftm, MkGt, Residenz) Altenkirchen, (Althausen,) Auhausen, Bayern, Bayreuth, Berkley, Beuthen, Brandenburg, Brauneck, Crailsheim, Dörzbach, Eichstätt, Erkenbrechtshausen, Feuchtwangen, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Frankenberg, Fränkischer Reichskreis, Freusburg, Geyern, Gröningen, Hausen, Hofer von Lobenstein, Hohenlohe-Brauneck, Hohenzollern, Holtz, Hutten von Frankenberg (Hutten zu Frankenberg), Jägerndorf, Jagstheim, Kitzingen, Langenburg, Lobenhausen, Mainbernheim, Nürnberg, Preußen, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Schwarzenberg, Seefeld, Streitberg, Vestenberg, Waldmannshofen, Weißenburg, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ansbach-Bayreuth* (Ftm, MkGt) Sayn-Altenkirchen, s. Ansbach, Bayreuth (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Auelgau* Sayn, Sayn-Altenkirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Auer von Herrenkirchen* (RRi) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Aufkirchen* (bei Gerolfingen an der Wörnitz in Mittelfranken) (RDorf, RS) Harburg, Oettingen-Spielberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Baden-Württemberg* (L) Aach, Aalen, Abtsgmünd, Achberg, Achstetten, Adelmannsfelden, Adelsheim, Adelsreute, Adelstetten, Albeck, Aldingen, Alfingen, Allerheiligen, Almut, Alpirsbach, Altburg, Altdorf (RDorf), Alteburg, Altensteig, Althohenfels, Altmannshofen, Altshausen, Argen, Arnegg, Aschhausen, Asperg, Aulendorf, Aulfingen, Baar, Bachenau, Baden, Badenweiler, Baindt, Baldern, Ballmertshofen, Balzheim, Bargau, Bartenstein (Ht), Bartholomä, Bauerbach, Baumgarten-Eriskirch, Bebenhausen, Berg, Berlichingen, (Bernau,) Beroldingen, Bettendorf, Bettmaringen, Beuron, Biberach, Binningen, (Bischofsheim,) Blaubeuren, Blumberg, Blumenfeld, Böbingen, Böckingen, Bödigheim, Bodman (zu Bodman,) Bohlingen, Bonfeld, Bonndorf, Bönnigheim, Bopfingen, Börstingen, Braunsbach, Breisach, Breisgau, Bretten, Brochenzell, Bronnbach, Bronnen, Buchau, Buchhorn, Buol, Burgberg, Burkheim, Bussen, Bußmannshausen, Calw, Crailsheim, Dellmensingen, Demmingen, Denkendorf, Dettingen, Deuring, Diersburg, Dießen (rriOrt), Dietenheim, Dilsberg, Dischingen, Donaustädte, Dorfmerkingen, Dornstetten, Dörzbach, Döttingen, Drechsel von Deufstetten, Dunningen, Dunstelkingen, Durlach, Dürmentingen, Ebenweiler, Eberbach, Eberhardzell, Ebringen, Edelfingen, Eglingen, Eglofs, Ehestetten, Ehingen, Elchingen, Ellrichshausen, Ellwangen, Elsenz, Emerkingen, Engen, Enzberg, Eppingen, Erbach, Erkenbrechtshausen, Eroldsheim (Erolzheim), Eschenbach (rriHt), Esslingen, Ettenheim, Ettenheimmünster, Fach, Falkenstein (Ht), Fischbach, Flehingen, Flochberg, Frauenalb, Freiburg (G, RS), Freudenberg, Freudental (rriHt), Friedberg-Scheer, Fürfeld, Gaildorf, Gailingen, Gammertingen, Gärtringen, Geisingen, Gemmingen, Gengenbach (RAbt), Gengenbach (RS), Geradstetten, Geroldseck, Giengen, Glatt, Grafenhausen, Gröningen (Ganerbschaft), Großgartach, Grüningen (rriOrt), Gültlingen, Gundelfingen, Gutenzell, Hachberg, Hafner, Haigerloch, Hanau-Lichtenberg, Hardheim, Harmersbach, Harthausen, Haslach (Ht), Hauenstein, Hausen, Hechingen, Hegau (LGt), Heggbach, Heidelsheim, Heidenheim, Heilbronn, Heiligenberg, Heiligkreuztal, Heinsheim, Heitersheim Helfenstein, Helmstadt (RRi, Ort), Herbrechtingen, Herdwangen, Herrenalb, Herrot (Herroth), Herwart von Bittenfeld (Herwarth von Bittenfeld), Hettingen, Heuchlingen, Hewen, Hilzingen, Hirsau, Hirschlatt, Hochberg, Hofen, Hoffenheim, Hohenberg, Hohenbodman, Hohenfels, Hohenlohe, Hohenlohe-Brauneck, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Öhringen, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Hohenlohe-Weikersheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, (Homberg,) Höpfigheim, Hoppetenzell, Hornbach (Ht), Hornberg (Ht), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Hoßkirch, Hummertsried, Ingelfingen, Isny (Gt), Isny (RS), Ittendorf, Jagstberg, Jagsthausen, Jagstheim, Janowitz, Jungnau, Justingen, Kaltenburg, Kastelberg, Katzenstein, Katzental, Kehl, Kinzigtal, Kirchberg (Gt, Ht), Kirchdorf, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kirchheim am Neckar, Kisslegg, Klettgau, Kocherstetten, Königsbach, Königsbronn, Königsegg, Königsegg-Aulendorf, Konstanz, Konzenberg, Kraichgau, Kranzenau, Krautheim, Krenkingen, Künzelsau, Kürnberg, Lahr, Langenburg, Laufenburg, Lauffen, Laupheim, Lemlin von Horkheim, Lenzkirch, Leupolz, Leutkirch, Leutkircher Heide, Lichtel, Lichtenau, Lichtenberg (Ht), Lichteneck (Liechteneck), Lichtental, Liebburg, Liebenfels, Liebenstein, Limpurg, Limpurg-Gaildorf, Lindach, Lobenhausen, Lossburg, Löwenstein, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Magenheim, Magolsheim, Mahlberg, Maienfels, Mannheim, Marchtal, Margrethausen, Mariaberg, Markgröningen, Marstetten, Massenbach, Mauerstetten, Maulbronn, Mengen, Menzingen, Mergentheim, Messkirch, Michelbach (Ht), Möhringen, Moosbeuren, Mosbach (RS), Mühlhausen (RDorf), Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Munderkingen, Munzingen, Murrhardt, Nagold, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Neckarsulm, Neidlingen, Neipperg, Nellenburg, Neresheim, Neuenburg (RS), Neuenstein (Bg), Neuffen, Neufra, Neuhaus, Neuhausen, Neuneck (Ht), Neuravensburg, Neuweier, Niederstetten, Niederstotzingen, Niefern, Nimburg, Obergriesheim, Oberkirch (Ht), Obernau, Oberschefflenz, Oberschöntal, Obersontheim, Oberstadion, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Obersulmetingen, Oberweiler, Ochsenburg, Ochsenhausen, Odenheim, Odenheim (und Bruchsal), Odenwald, Oeffingen, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Offenau, Offenburg, Oggelsbeuren, Öhringen, Orsenhausen, Ortenau, Oßweil, Ostrach, Ow, Petershausen, Pfedelbach, Pfeil, Pfullendorf, Pfullingen, Plettenberg, Prechtal, Preußen, Quadt, (Quadt-Wickrath, Quadt-Wickrath und Isny,) Racknitz, Ramsberg, Ramsenstrut, Ravensburg, Reibeld, Reichenau, Reichenbach, Reichenstein, Reinsbronn, Reiß von Reißenstein, Reutlingen, Richen, Riedlingen, Riedheim (Rietheim) (Ht), Risstissen, Rodamsdörfle, Rohrdorf, Romberg, Rosenegg, Rosenfeld, Rot an der Rot, Rotenstein, Rothenburg ob der Tauber, (Rothenstein bzw. Rotenstein), Rott, Rötteln, Rottenburg, Rottenmünster, Rottweil, Rüdt von Collenberg, Sachsenheim, Säckingen, Saint Vincent, Salem, Salm-Reifferscheid-Krautheim bzw. Salm-Krautheim, Sankt Gallen, Sankt Georgen im Schwarzwald, Sankt Peter, Sankt Trudpert, Saulgau, Sausenberg, Schalksburg, Schanbach, Scheer, Schelklingen, Schemmerberg, Schenkenzell, Schlat, Schlatt am Randen, Schmalegg, Schmiedelfeld, Schnürpflingen, Schöntal, Schramberg, Schrotzberg bzw. Schrozberg, Schüpfer Grund, Schussenried, Schuttern, (Schütz-Pflummern,) Schwaben, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Schwaigern (Schweigern), Schwarzach (RAbt), Schweinhausen, Schwendi, Schwenningen, Schwetzingen, Schwörstadt, Seibold von Horkheim, Sennfeld (Ht), Sickingen, Siggen, Sigmaringen, Singen, Sinsheim, Söflingen, Speyer, Stadion, Stammheim, Staufen, Staufenberg, Steinegg, Sternegg, Sternenfels, Stetten, Stetten im Remstal, Stettenfels, Steußlingen, Stimpfach, Stotzingen, Straßberg, Straßburg (Hochstift), Stühlingen, Stuttgart, Sulz, Sulzfeld, Talheim, Tannheim, Tengen, Tennenbach, Tessin (RRi), Tettnang, Thüna, Tiefenbach, Törring, Triberg, Trochtelfingen, Tübingen, Überlingen, Ulm (RS), Ummendorf, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Untergriesheim, Unterriexingen, Untersulmetingen, Urach, Urslingen, Urspring, Üsenberg, Uzmemmingen, Vaihingen, Vellberg, Veringen, Waibstadt, Waldburg-Scheer, Waldburg-Zeil-Wurzach, Walden, Waldkirch (G, RRi), Waldmannshofen, Waldsee (Ht, Gt), Waldstädte, Waldstetten, Walldorf, Walldürn, Waltershofen, Wangen (RS), Wartenberg-Rot, Warthausen, Wasseralfingen, Wehr, Wehrstein, Weihersheim, Weil der Stadt, Weiler, Weingarten (RStift, RAbtei), Weinsberg (Ht, RS), Weißenau, Weißenstein, Weißenstein, Wellendingen, Welzheim, Westerstetten, Wiblingen, Widdern, Wiesensteig, Wildberg, Willstätt, Wimpfen, Windeck, Winterbach, Winterstetten, Winzerhausen, Wolfach, Wolfegg, Wöllstein, Württemberg, Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern, Wurzach, Zavelstein, Zazenhausen, Zeil, Zell am Harmersbach, Zimmern, Zobel zu Giebelstadt, Zwiefalten (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Baldenhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Balterazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bamberg* (Hochstift, Residenz) Abenberg, Altaich, Andechs, Ansbach, Babenberger, Baunach (H), Bayern, Boppard, Dornstetten, Egloffstein, Eichstätt, Formbach, Franken (Hztm), Franken (RiKreis) bzw. fränkischer Ritterkreis, Fränkischer Reichskreis, Gengenbach, Giebelstadt, Guttenberg (FreiH, RRi), Hilzingen, Bamberg, Kirchentellinsfurt, Kitzingen, Mahlberg, Nagold, Niederalteich, Oberösterreich, Pfalz-Sulzbach, Reichelsberg, Schlüsselberg, Schuttern, Seinsheim, Speyer, Streitberg, Sulzbach, Thurnau, Truchsess von Wetzhausen, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Zähringen, Zell am Harmersbach (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Baunach* (H, Ka, RiKa, RRi) Auer von Herrenkirchen, Bach, Bamberg, Bamberg (Kloster Michaelsberg bzw. Sankt Michael), Bamberg (Sankt Stephan), Banz (Kloster), Bauer von Eiseneck, Baunach (RiKa)Baunach (RRi),, Beck, Berlichingen, Bibra, Bieberehren, Bildhausen, Birkig, Boyneburg (FH, RRi), Bramberg, Brandenstein, Breidach, Breidenbach, Breitenbach, Brockdorff, Bronsart, Bundorf, Burdian, Dachröden, Dalberg, Dalberg zu Dalberg, Dernbach, Deutscher Orden, Drachsdorff, Ebern (Pfarrei), Ebersberg (Ebersberg genannt von Weyhers), Eberstein (RRi), Ebrach, Echter, Eltz, Erff, Erthal, Exdorf, Eyb, Faust von Stromberg, Franken (RiKreis) bzw. fränkischer Ritterkreis, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Rügheim, Fuchsstadt, Füllbach bzw. Fulpach, Gauberstadt, Gebsattel (RRi), Gemmingen, Geuder, Giech, Goez, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Greifenclau (Greiffenclau zu Vollrads), Greusing, Groß, Günther von Brennhausen, Guttenberg, Hain, Hainach, Harant, Harras, Haslach, Haun, Heddesdorf, Helbe, Heldritt, Hendrich, Herbstadt (Herbilstadt), Herisem, Hessberg, (Hettersdorf,) (Horneck) Horneck von Weinheim, Hutten, Huyn von Geleen, Imhof, Ipt von Ipthausen (Ippt von Ippthausen), Jagstheim bzw. Jaxtheim, Kammermeister bzw. Cammermeister (genannt Camerarius), Karg von Bebenburg, Kehr bzw. Kere, Kemnat, Kirchlauter, Königshofen, Köniz, Köselin, Kotzau, Künßberg bzw. Künsberg, Langheim, Lauffenholz, Lentersheim, Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein (RRi), Lichtenstein zu Geiersberg, Mansbach, Mariaburghausen, Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebneth bzw. Ebnet, Marschalk von Ostheim, Masbach, Memmelsdorf, Merzbach, Milz, Mudersbach, Münster, Neustetter genannt Stürmer, Oberkamp, Obernitz, Ostheim (RRi), Plofelden, Porzig, Rapp von Hausen, Raueneck, Redwitz, Reitzenstein, Reurieth, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rotenhan, Rußwurm, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Römhild, Schafstal, Schaumberg (Schaumburg) (RRi), Schenk von Simau, Schletten, Schmidt von Eisenberg, Schönborn, Schönstätt, Schott von Schottenstein, Schrimpf von Berg bzw. Schrimpff von Berg, Schrottenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Selbitz, Sommerau, Speßhart, Stein zu Nord- und Ostheim, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Sternberg (RRi), Streitberg, Theres, Thüna, Thüngen, Truchsess, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Wetzhausen (Truchsess von Wetzenhausen), Truhendingen, Untereßfeld (Pfarrei), Vogt von Coburg, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von (und zu) Salzburg bzw. Voit von Salzburg, Wechmar, Wehrn, Wiesenthau, Wildenstein (RRi), Witzleben, Wolf von Wolfsthal, Wöllwarth, Würzburg, Würzburg Domkapitel, Zobel von Giebelstadt, (Zollner von Birkenfeld,) Zollner von Brand, Zollner von Rothenstein bzw. Zollner von Rottenstein (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bayerischer Reichskreis* Breiteneck bzw. Breitenegg, Burgrain, Donaustauf, Eggmühl, Ehrenfels, Franken (BaDO bzw. DOBa), Freising, Fürsteneck, Haag, (Hafner-Obernzell,) Hals, Heideck, Hohenburg, Hohenschwangau, Hohenwaldeck, Ismaning, Leoprechting, Maxlrain, Obernberg, Obernzell, Oberpfalz, Ortenburg, Österreichischer Reichskreis, Partenkirchen-Mittenwald, Passau, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Neumarkt, (Pfalz-Oberpfalz), Pfalz-Sulzbach, Pyrbaum, Regensburg (Hochstift), Regensburg (freie RS), Regensburg Niedermünster, Regensburg Obermünster, Regensburg Sankt Emmeram, Reichskreise, Riedenburg bzw. Riedernburg, Rothenberg, Salzburg (EStift), Störnstein (Sternstein), Sulzbach (G), Sulzbürg, Valley, Vichtenstein, Wegscheid, Werdenfels, Wolfstein, Wörth (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bayern* (Hztm, KgR) (Abensberg,) Absberg, Achberg, Aislingen, Albeck, (Altaich,) Altenmuhr, Amerdingen, Amorbach, Andechs, Annweiler, Ansbach (Ftm), Aquileja, Aschaffenburg, Aufkirchen, Aufsess, Augsburg (Hochstift), Augsburg (RS), Augsburg Sankt Ulrich und Afra, Auhausen, Aura, (Auritz,) Autenried, Babenberger, Babenhausen, Bächingen, Baden, Baldern, Baltenstein (Baldenstein), Bamberg (Hochstift), Baunach, Bayerischer Reichskreis, Bayern-Deggendorf, Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut, Bayern-München, Bayern-Straubing, Bayreuth, Bellheim, Benediktbeuern, Berchtesgaden, Berg, Bergrheinfeld, Bergzabern, Berlichingen, (Berlichingen-Rossach,) Bernegger, Berwartstein, Biberachzell, Biberbach, Biberberg, Bibra, Billigheim, Bissingen, Blieskastel, Bogen, Böhl, Bolanden, Boos, Bopfingen, Breiteneck, Breitenstein, Bretzenheim, Brixen, Buchau (riHt), Buchhorn, Burgau, Burgberg, Burghaslach, Burghausen (G), Burgrain, Burgsinn, Burrweiler, Burtenbach, Buxheim, Castell, Cham, Chiemsee, Coburg, Crailsheim (RS), Dachau, Dahn, Dannenfels, Degenberg, Degenfels, Deggendorf, Deutscher Bund, Deutscher Orden, Diemantstein, Diepoldinger, Dierbach, Dießen (G), Dietenheim, Dillingen (G), Dinkelsbühl, Dischingen, Donaustauf, Donauwörth (Reichspflege), Donauwörth (RS), Dörrenbach, Ebersberg (RKl, RRi), Ebrach, Edelstetten, Egerland, Eggmühl, Eglingen, Ehrenfels, Ehrensberg, Eichstätt, Eisenburg, Elchingen, Ellgau, Ellingen, Erbach (Ht, Gt, RGt), Erbendorf, Erkheim, Erlenbach, Eschenlohe, Euerbach, Falken (Ht), Falkenstein (Ht, Gt), Fechenbach, Feuchtwangen, Finningen, Flochberg, Forstner, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Frankenberg, Frankenthal, Frankfurt am Main, Fraunhofen, Freckenfeld, Freiberg (Ht), Freisbach, Freising, Fugger, Fulda, Fürsteneck, Gablingen, Gailenbach, Gailnau, Gebsattel (RDorf), Geisenfeld, Germersheim, Gersfeld, Geyern, Giech, Ginolfs, Glött, Gochsheim, Godramstein, Gommersheim, Gräfenberg, Graisbach, Grettstadt, Grönenbach, Gröningen (Ganerbschaft), Grünenbach, Günzburg, Guttenberg, Haag, Habsburg, Hafenpreppach, (Hafner-Obernzell,) Hagenau (RLV), Hagenbach, Hals, Hanau-Lichtenberg, Harburg (RS), Harthausen, Hassloch, Hatzfeld, Hausen (Ht), Heideck (Ht), Heidenheim (Ht), Heidingsfeld, Heimertingen, Helfenstein (G), Hennegau, Heroldsberg, Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau, Hessen-Pfalz, Hilgartsberg, Hilpersdorf, Hilpoltstein, Hirschberg (G), Hochaltingen, Höchstädt, Hohenaschau, Hohenburg (Gt), Hoheneck (Ht), Hohenems (RRt), Hohenlohe, Hohenlohe-Jagstberg, Hohenlohe-Schillingsfürst, Hohenschwangau, Hohentann, Hohenwaldeck, Holland, Homburg (G), Horbach, Hornbach (Kl), Huckelheim, Hürnheim, Ichenhausen, Iggelheim, Illereichen, Illertissen, Immenstadt, Impflingen, Ingolstadt, Innviertel, Ippesheim, Irsee, Ismaning, Istrien, Jettingen, Jülich, Kaiserslautern, Kaisheim, Kaltenburg, Kandel, Kärnten, Kaufbeuren, Kellmünz, Kemnat (Kemnath), Kempten (gfAbtei), Kempten (RS), Kettershausen, Kirchberg (Ht), Kirchheim am Lettenbach, Kirchheim, Kirchheimbolanden, Kirchlauter, Kitzingen, Klingen, Köln, Königsegg-Rothenfels, Kotzau, Krain, Kulmbach, Küps, Kurfürstenkollegium, Laaber, Landau in der Pfalz, Landshut, Landstuhl, Langenegg, Lasser genannt von Halden, Lauingen, Lauterecken, Laymingen, Leiningen (Gt), Leiningen-Heidesheim, Lemberg, Leoprechting, Leuchtenberg (LGt), Leutkirch, Leutkircher Heide, Leyen, Lichtel, Lichtenberg (Ht), Limpurg, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Löwenstein-Wertheim, Lustenau, Mainberg, Mainbernheim, Mannheim, Markt Taschendorf, Marstetten (Ht, Gt), Medelsheim, Memmingen, Mengersdorff, Mengersreuth, Meranien, Mespelbrunn, Mindelheim, Minfeld, Mistelbach, Mohrenhausen, Mondsee, Mückenhausen, München, Münchweiler, Mundatwald, Münster (Dorf), Neresheim, Neuburg am Inn, Neuburg (Ftm), Neuffen, Neumarkt, Neunhof, Niederaltaich, Niederbayern, Norddeutscher Bund, Nordenberg, Nordendorf, Nordgau, Nördlingen, Northeim, Nostitz, Nostitz-Rieneck, Nürnberg (RS), Obenhausen, Oberbayern, Oberhausen, Obernberg, Oberndorf, Obernzell, Oberösterreich, Oberpfalz, Oberrheinfeld, Oberschwaben, Ochsenhausen, Oeffingen, (Öttinger bzw.) Oetinger, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Flochberg, Oettingen-Spielberg, Oettingen-Wallerstein, Ortenburg, Osterberg, Österreich (Mk), Ostheim (Ganerbschaft), Ottobeuren, Pappenheim, Partenkirchen-Mittenwald, Passau (Hochstift), Peißenberg, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfalz-Birkenfeld, Pfalz-Bischweiler, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Zweibrücken, Pinzgau, Pleystein (Bleistein), Pöllnitz, Preußen, Pückler, Pyrbaum, Rannariedl, Rannungen, Rappoltstein, Raubersried, Raunau, Ravensburg, Rechberg, Redwitz, Regensburg (Ftm), Regensburg (freie RS), Regensburg (Hochstift), Regensburg Niedermünster, Regensburg Obermünster, Regensburg Sankt Emmeram, Reichhartshausen, Reichelberg, Reigersberg, Reipoltskirchen, Remigiusland, Remlingen, Rettenbach, Rheinbund, Rheingrafen, Rheingrafenstein, Rheinland-Pfalz, Rhodt, Riedheim, Rieneck, Rieter von Kornburg (Rieder zu Karnburg), (Robesreut,) Roggenburg, Rohrbach, Roman, Ronsberg, Rothenberg, Rothenburg bzw. Rothenburg ob der Tauber (RS), Rothenfels, Rothenstein, Rottenbuch, Rottershausen bzw. Ratershausen, Rüdt von Collenberg, Rügland, Saargebiet, Sachsen-Coburg und Gotha, Salzburg (EStift), Sandizell, Schafstal, Scharfeneck, Schenk von Stauffenberg, Schlüsselberg, Schmalegg, Schmiechen, Schnodsenbach, Schönborn, Schönborn-Wiesentheid, Schönburg, Schönegg, Schwabegg, Schwaben (LV), Schwäbisch-Österreich, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenberg (Gt), Schweigen, Schweinfurt, Schwindegg, Sechsämterland, Seckendorff, Seeland, Seifriedsberg bzw. Seifridsberg, Seinsheim, Sennfeld, Söflingen, Speckfeld, Speyer, Spielberg, Spitz, Sponheim, Stadion, Stauf, Steingaden, Steinweiler, (Sternstein,) Steyr (Ht), Stiebar von Buttenheim (Stibar von und zu Buttenheim), Störnstein (Sternstein), Stotzingen, Straubing, Streitberg, Sugenheim, Sulzbach (G), Sulzberg, Sulzbürg, Sulzfeld (RDorf), Tann (rriHt), Taschendorf (Markt Taschendorf), Tegernsee, Tettnang, Thannhausen, Thüringen, Thurn und Taxis, Thurnau, Tirol, Tittmoning, Tölz, Toskana, Trauchburg, Trient, Trifels, Trimberg, Truhendingen, Türkenfeld, Tutzing, Ulm, Umpfenbach, Urfersheim, Ursberg, Utzwingen, Valley, Veldenz, Verona, Vestenberg, Vichtenstein, Vils, Voit von Salzburg bzw. Vogt von und zu Salzburg, Vohburg, Vorarlberg, Vorderösterreich, Wachau, Wagegg, Waizenbach (Damenstift), Wald, (Waldbott-Bassenheim bzw.) Waldbott von Bassenheim(, Wallbott von Bassenheim), Waldburg, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldsassen, Wallerstein, Waltenhausen, Wangen, Wartenberg, Wasserburg, Wegscheid, Weißenburg, Weißenhorn, Weißenstein, Welden, Welfen, Wellenburg, Wemding (Ht), Werdenfels, Werdenstein, Wertheim, Wertingen, Wessobrunn, Westerried, Westerstetten, Westheim, Wettenhausen, Wetzhausen, Weyhers, Wiesensteig, Wiesentheid, Wilgartswiesen, Wilhermsdorf (Ht), Windsheim, Winterrieden, Wittelsbach, Wittislingen, Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein (H, Ht, RS), Worms (Hochstift), Worms (RS), Wörth, Wullenstetten, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Zweibrücken (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bendorf (im Kreis Mayen-Koblenz) Sayn-Altenkirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bettelhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Beuren (bei Isny) Leutkircher Heide) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Birnbach (im Kreis Altenkirchen) Sayn-Hachenburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Blankenheim* (im Kreis Euskirchen) (Gt, RGt) Bettingen, Daun, Dollendorf, Erp (Erb), Gerolstein, Heistart, Jünkerath, Kyll, Manderscheid-Blankenheim, Mechernich, Meerfeld, Neuerburg, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Schleiden, Schüller, Sponheim, Sternberg-Manderscheid, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Böhmenkirch bzw. Böhmenkirchen Rechberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bolanden* (H, RG) Appenheim, Bechtolsheim, Biebelnheim, Burglayen, Dannenfels, Dieburg, Dittelsheim, Falkenstein (Ht), Kirchheim(bolanden), Osterspai, Pfeddersheim, Reipoltskirchen, Sponheim (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bregenz* (G) Altdorf (RDorf), Bussen, Leutkircher Heide, Lustenau, Montfort, Montfort-Tettnang, Österreich, Pfullendorf, Sargans, Tettnang, Tübingen, Überlingen, Udalrichinger, Vorarlberg, Waldburg-Zeil, Welfen, Werdenberg, Zeil (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Brunn (bei Emskirchen) Pückler (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Buchenbach* (bei Wüstenrot) (Rri) Bernhausen, Breitschwerdt von Buchenbach (Breitschwert von Buchenbach), Breitschwerdt von und zu Buchenbach, Breuning von Buchenbach, (Imhof bzw.) Imhoff von Kirchentellinsfurt (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Burggrafen von Nürnberg (Abenberg, Altenmuhr, Andechs, Ansbach, Aufkirchen, Bayreuth, Brandenburg, Crailsheim, Egerland, Erkenbrechtshausen, Erlendorf, Errendorf, Feuchtwangen, Frankenberg, Gender von Heroldsberg, Giech, Guttenberg, Heldburg, Heroldsberg, Hildburghausen, Hohenzollern, Kitzingen, Kulmbach, Lobenhausen, Meinbernheim, Nürnberg, Orlamünde, Raabs, Rieder zu Kornburg, Sachsen-Hildburghausen, Schaumberg, Schmalkalden, Sechsämterland, Truhendingen, Vogtland, Weida) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dietkirchen* (bei Limburg) (Kollegiatstift) Hadamar, Nassau, (Nassau-Diez), (Nassau-Dillenburg,) Nassau-Oranien (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eisenbrechtshofen (zu Leutkirch) Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ellerazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ellroth Reipoltskirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Engelboldshofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Engerazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Enkenhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Enzlesmühle Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eschenlohe* (G) Hörtenberg, Partenkirchen-Mittenwald, Werdenfels (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Euskirchen Jülich, Kerpen (Ht, RGt), Lommersum (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Falkenstein (bei Garmisch-Partenkirchen) Werdenfels (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Falkenstein (bei Hofkirchen im Mühlkreis) Rannariedl (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Feldkirchen (am Rhein) Wied-Neuwied (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Franken* (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis Abenberg, Abersfeld, Absberg, Adelsheim, Adelshofen, Adler, Ahrn, Aichholzheim, Aichinger, Aisch, Albini, Albrecht, Aletzheim, Allendorf, Altenheim, Altmühl, Altschell, Ammann von der Laufenbürg (Ammann von der Laufenburg), Amorbach, Ansbach, Appold, Arnim, Arnstein, Artner, Aschaffenburg, Aschbach, Aschhausen, Auer von Aue, Auer von Herrenkirchen, Auerbach, Auerochs, Aufseß, Aulenbach, Aura, Aurach, Auritz, Autenried (RRi), Ayrer von Rosstal, Babenhausen, Bach, Bacharat, Bachstein, Baden, Baldesheim, Baltzhofen, Bamberg (Domkapitel), Bamberg (Dompropst), Bamberg (Hochstift), Bamberg Sankt Michael bzw. Michaelsberg, Bamberg Sankt Klara, Bamberg Sankt Stephan, Banz, Bartenau, Bastheim, Bauer von Eiseneck, Baunach (RRi), Baunach (RiKa), (Bautz zu Oden und Willenbach,) Bayersdorf, Bayreuth, Bebendorf, Beberlohe, Beck, Behaim (bzw. Behem), Behaim von Schwarzbach, Behem, Behr, Benzenau, Berg, Berga, Bering, Berlepsch, Berlichingen, Berlichingen(-Rossach), Bernegger, Bernheim, Bernhold bzw. Bernhold von Eschau, Bernlohe, Bernstein, Bettendorf, Beulwitz, Bibereren bzw. Biberern, Bibergau, Bibra, Bibrach, Bicken, Bickenbach, (Bieber,) (Bieberehren) Biberen, Bildhausen, Birkenfels, Birkig, Bischofsheim, Blümlein, Bobenhausen, Bodeck, Bodenlaube, Bödigheim, Borié, Bose, Botzheim, Bouwinghausen (bzw. Buwinghausen), Boyneburg, Brakenlohe, Bramberg, Brandenstein, Brandis, Brandt, Brandt von Neidstein, Brasseur, Braunsbach, Breittenbach, (Brend bzw.) Brende, Brendel von Homburg, Brinck, Brockdorff, Brömbsen, Brömser von Rüdesheim, Bronnbach, Bronsart, Bruggen, Buchau, Buchenau, Buches von Wasserlos, Buchholz (Bucholtz), Buirette von Oehlefeld, Bunau, Bundorf, Burdian, Burghaslach, Burghausen, Burgsinn, Busch, Buseck bzw. Buseckertal, Buttendorf, Buttlar, (Buwinghausen), Calenberg, (Cämmerer von Worms,) Cammermeister, Campo, Cappel, Cappler von Oedheim genannt Bautz (Cappler von Oedheim), Carben (Karben), Castell, Castell-Remlingen, Clebes von Nelßbach, Clengel, Cleßheim, Colloredo, Comburg, Crailsheim, Creutzburg, Cronheim, Dachröden, Dachsbach, (Dalberg,) Dalberg zu Dalberg, Danckelmann, Dangrieß, Danndorf, Deckendorf, Degenfeld, Dehrn (Dehren), Dernbach, Dettelbach, Didelzheim (Deiselzheim), Diemar, Diener, Dietenhofen, Diether von Anwanden und Schwaich, Dölau (RRi), Dörnberg, Dörzbach, Drachsdorf, Drosendorf, Dürckheim, Dürn, Dürn zu Riedsberg, Dürrigl von Riegelstein, (Dürriegel von Riegelstein), Ebenheim, Eberbach, Ebermann, Ebern, Ebers, (Ebersberg,) Ebersberg genannt von Weyhers (FreiH, RRi), Eberstein, Ebrach, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eckbrecht von Dürckheim, Eckersberg, Ega, Egloffstein, Ehenheim, Ehrenberg, Eichelberg, Eichinger von Eichstamm, Eichler von Auritz, Eichstätt, Ellrichshausen, Ellwangen, Eltershofen, Eltingshausen, Eltz, Ems, Enheim, Enckevoort, Ender, Endtlicher, Enßlingen, Erbach-Fürstenau, Erffa, Erkenbrechtshausen, Erlingshofen, Ermreich, Erthal, Esch, Eschenbach, Eschwege, (Esel,) Esel von Altenschönbach, Estenfeld genannt Behaim, (Eulner,) Eyb, (Fabrici von Cleßheim,) Falkenhausen, Faulhaber, Faust von Stromberg, Fechenbach, Feilitzsch, Felberg, Finsterlohr, Fischborn, Fladungen, Fork, Forster, (Forstmeister,) Forstmeister von Gelnhausen, Forstmeister von Lebenhan, Forstner, Förtsch von Thurnau, Franckenstein bzw. Frankenstein, (Franckenstein zu Ockstadt), Frankenberg, Frankenstein (FreiH, RRi), Frick von Frickenhausen, Fries, Frieß, Froberg-Montjoie, (Frohberg,) (Frohnhoffen,) Fronhofen, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Neidenfels, Fuchs von Rügheim, Fuchs von Wiesentheid, Fuchsstadt, Führer von Heimendorf, Füllbach (Fulpach), Fulda, (Fulpach,) Fürbringer, Furtenbach, Gailing (Gayling), Gailing von Illesheim, Gaisberg, Gans von Otzberg, Gauerstadt, (Gayling,) Gebirg, Gebsattel, Geilber, Geilsdorf (Geylstorff), Geismar (Geißmar), Geldern (RRi), Gersfeld, (Geuder,) Geuder von Heroldsberg, Geyer von Geyersberg, Geyer von Giebelstadt, Geyern, (Geylstorff,) Geypel, Geyso von Mansbach, Giech, Gießen, Gleichen, Gmund, Gnodstadt (Gnodtstatt), Gofer, Goldbach, Goldochs von Beratsweiler, Göler von Ravensburg, Golnitz, Gopp(e von Marezek), Gottesfelden, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Grafeneck, Grafenreuth, Gränrodt, Grappendorf, Greck zu Kochendorf, Greifenclau, Grempp, Greul, Greusing, Grolach, Groschlag, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Groß, Groß von Trockau, Grumbach, Grün, Grünau, Grünrod, Gundelsheim, Günderode, Günther von Brennhausen, Guntzenroth, Guttenberg, Habe, Haberkorn, Haberland, Habermann, Habern, Habsberg, Haideneck, Haider, Hain, Hainach, Hainach zu Hundelshausen, Haller von Hallerstein, Haltermannstetten, Hammerstein, Hanstein, Handschuhsheim, Harant, Harda, Hardenberg, Harras, Harseldt, Harstall, Hartheim, Haslach, Hattstein, Hatzfeld, Haueisen, Haun, Haußlode (Hußlode), Hausen, Haxthausen, Hebele, Hebenhausen, Heddesdorf, Hedinghausen, Heesperg, Heilbronn, Heinold, Heinrichen, Helbe, Heldritt, Helmstadt, Heppenheim, Herbstadt, Herckam, Herda, Herdegen, Heressem, Heringen, Herold, Heroldsberg, Hessberg, Hessen-Kassel, Heßler, Hettmann, Hetzelsdorf, Heubscher, Heusenstamm, Heussen, Heußlein von Eussenheim, Heußner, Heydt, Hingka von Henneberg, Hirnsberg, (Hirsberg,) Hirschaid, Hirschberg I, Hirschberg II, Hirschhorn, Hofer von Lobenstein, Hoffenheim, Hofwart von Kirchheim (Hofwarth von Kirchheim,) Hoheneck, Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Ingelfingen, (Hohenlohe-Jagstberg,) Hohenlohe-Öhringen, Holtz, Hölzel von Sternstein, Holzingen, Holzschuher von Aspach und Harrlach, Holzschuher von Harrlach), Horkheim (Horchheim), Hornberg (rriOrt), Horneck von Weinheim, Hornstein (FreiH), Horschelt, Huckelheim, Hüls von Ratsberg (bzw. Hülsen von Ratsberg), (Hund,) Hund von Wenkheim, Hürnheim, (Hußlode,) Hutten, Hutten von Frankenberg (bzw. Hutten zu Frankenberg), Hutten zum Stolzenberg, Huyn von Geleen, Ilten, Imhoff, (Imhof von Merlach bzw.) Imhoff von Mörlach), Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Ippesheim, Ipt von Ipthausen, Jacob von Holach, Jagsthausen (rriOrt), Jagstheim (RRi), Jahnus von Eberstätt, Jemmerer, Johanniterorden, Jöstelsberg, Kaltenbrunn, Kaltental, Kämmerer von Worms bzw. Cämmerer von Worms, (Kammermeister genannt Camerarius,) (Karben,) Karg von Bebenburg, Karspach, Kehre (Kehr), Kemnat, Kempinsky, Keudell zu Schwebda, Kirchlauter, Kitzingen (S), Kitzingen (Spital), Klinckhart, Knebel von Katzenelnbogen, Knöringen, Kolb von Rheindorf, Königsfeld, Königshofen (RRi), Könitz (Köniz), Köselin, Koßpoth, Köstner, Kotlinsky, Kötschau, Kottenheim, (Kottwitz,) Kottwitz von Aulenbach, Kotzau, Kratz von Scharfenstein, Krauseneck, Krautheim, Kreß von Kressenstein (Kress von Kressenstein), Kresser von Burgfarrnbach (Kresser zu Burgfarrnbach), Küchenmeister, Küchenmeister von Nortenberg, Kühdorf, Külsheim, Kunitz, Künßberg (Künsberg), (Künßberg-Thurnau,) Künzelsau, Küps, (Laineck,) Lamprecht von Gerolzhofen, Landas, Landschad von Steinach, Langen, Langenschwarz, Langheim, Laudenbach, Lauffen, Lauffenholz, (Lautenbach,) Lauter, Lay, Lechner von Lechfeld, Lehrbach, Leinach, Leineck (Laineck), Leiningen von Lemburg, (Lengsfeld,) Lentersheim, Leo, Leonrod, Lerchenfeld, Leubelfing, Leuzenbronn (Leutzenbronn), Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein, Lichtenstein zu Geiersberg, Limpurg, Lindelbach, Lindenfels, Lisberg (Lissberg), Littwag, Lochinger, Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Lonerstatt, Lorsch, Loschwitz, (Löwenstein,) Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lüchau, Lutter, Maienfels, Mansbach, Mansfeld (RRi), Mariaburghausen (Kl), (Markt Taschendorf,) (Marschalk,) Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebnet (Marschalk von Ebneth), Marschall von Ostheim, Masbach, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayenberg, Mayenthal (Mayental), Mayerhofer, Mecherer, Meiningen, Meisenbug, Memmelsdorf, Mengersdorf, Mengersreuth, Merchingen, Merkingen, (Merlau,) Merzbach, Metsch, Metternich, Meyer zu Osterberg, Meyern, Milz, Minkwitz, Mistelbach, Mittelburg, Mock, Modschiedel (Modschiedl), Montmartin, Morgen, Mörlau genannt Böhm, Mörlau zu Münkheim, Mörlbach, Morstein, (Morstein zu Niedernhall,) Mosbach, Mudersbach, Müdesheim, Muffel, Muffelger, Müffling genannt Weiß, Muggenthal, Muhr, Müller zu Lengsfeld, Münch von Rosenberg, Münster, Mußlohe, Muth, Mutisheim, Mylius, Nankenreuth, Neideck, Neidenfels, Neitperger, Neuenstein, Neukirchen, Neunhof, Neustetter genannt Stürmer, Niederstetten, Nordeck von Rabenau, Nothaft, Oberkamp, Oberländer, Obernitz, Ochs von Gunzendorf, Odenwald, Oepp, Oeringer, Oetinger, Offingen (RRi), Öpfner, Ostein, Ostheim (RRi), Ostheim (Ganerbschaft), Ottenberg, Pappenheim, Peterswald (Peterswaldt), Petsch, Peusser von Leutershausen, Pferffelder genannt Großen, Pfersdorf, Pfraumheim genannt Klettenberg, Plankenberg, Plankenfels (Blankenfels), Plassenberg, Plittersdorf, Pöllnitz (Pölnitz), Prandtner, Pretlack, Pückler, Pünzendorf (Puntzendorf), Quadt, (Quadt-Wickrath,) Rabenhaupt, Rabenstein, Racknitz, Raithenbach, Randersacker, Ranhoff, Rapp, Rassler, Ratiborski von Sechzebuhs, Rattenheim, Ratzenberg, Rauber von Plankenstein, Rauche, Rauchhaupt, Rauenbuch, Raueneck, Rauschner, Rechenbach, Rechenberg, (Rechtern) Rechtern-Limpurg, Reck, Reckrodt, Redwitz, Reibeld, Reichenbach (RRi), Reichsritterschaft Franken, Reigersberg, Reinsbronn, Reinstein (Rheinstein), Reitzenberg, Reitzenstein, Reitzheim, Rettersbach, Retzstadt, Reurieth, Reuß genannt Haberkorn, (Reuß-Haberkorn,) Rheinischer Ritterkreis, Rhön-Werra bzw. Rhön und Werra, Ried, Riedern, Riedesel, Riedigheim, Rielern, Rieneck, Rieter von Kornburg (bzw. Rieder zu Kornburg), Rimbach, Rinderbach, Rodenheim, Roder, Roman, Rösch von Gerlachshausen, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rossau, Rothenburg, Rothenhausen, Rothschütz, Rottenbach (Rotenbach), Rüdt von Collenberg, (Rügheim,) Rügland, Rummerskirch (Rumerskirch), Rumrodt, Rüssenbach (Rüsenbach), Rußwurm, Rußwurm auf Greifenstein, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Saint André, Schachten, Schad, Schadt, Schaffalitzky, Schafstal, Scharfenstein genannt Pfeil, Schaumberg, Schauroth, Schechs von Pleinfeld (Schechse von Pleinfeld), Schefer, Schelm von Bergen, Schenk von Arberg, Schenk von Bibert, Schenk von Castell, Schenk von Geyern, Schenk von Hirschlach, Schenk von Leutershausen, Schenk von Rossberg, Schenk von Schenkenstein, Schenk von Schweinsberg, Schenk zu Schweinsberg, Schenk von Siemau (Schenk von Symau), Schenk von Stauffenberg (Schenk von Staufenberg), Schenk von Symau, Schertel von Burtenbach, Schewen, Schirnding, Schlammersdorf, Schleiffraß, Schletten, Schletz, (Schletzberg,) Schlitz, Schlitz genannt von Görtz, Schlüsselfelder von Kirchensittenbach, Schmidberg, Schmidt, Schmidt von Eisenberg, Schneeberg, Schneider, Schnell von Rottenbach, Schnodsenbach, Schoder, Scholl, Schönbeck, Schönberg, Schönborn, Schönfeld, Schönstätt, Schöntal, Schott von Schottenstein, Schrautenbach, Schriebersdorf, Schrimpf von Berg, Schrottenberg, Schrozberg, Schuhmacher, Schuhmann, Schütz, Schütz von Hagenbach und Uttenreut(h), Schutzbar genannt Milchling, (Schwaben,) Schwäbischer Ritterkreis, (Schwaigern,) Schwalbach, Schwarzenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Seibolstorff, Seiboth, Seinsheim, Selbitz, Senft von Suhlburg, Senftenberg, Sengelau, (Senger,) Sicherer, Sickingen, Singer von Mossau (Sänger von Moßau), Soden, Sommerau, Sparneck, Sparr, Specht, Speßhart, Speyer (freie RS), Spick, Spieß, Spork, Stadion, Stadtlengsfeld, Stammler, Starkh, Stauf, Steigerwald, Stein, Stein zum Altenstein, Stein zu Nord- und Ostheim, (Stein zu Ostheim),Stein zu Lobelbach, Stein zu Trendel, Steinau genannt Steinrück, Steinbach, Steinhäußer (Steinhäuser), Steinheim, Steinreut, Stepfferts, Sternberg (RRi), Sternenfels, Stetten, Stettenberg, Stettner von Grabenhof, (Stibar von und zu Buttenheim bzw.) Stiebar zu Buttenheim, Stingelheim, Stockheim, Stör, Streitberg, Sugenheim, Sultzel, Sänger von Moßau, Swerts von Landas zu Weinheim, Talheim, Tann, Tanner von Reichersdorf, Tänzl von Tratzberg, (Taschendorf,) Tastungen, Tetzel, Teucher, Teufel von Pirkensee (Teufel von Birkensee), Theler, Theres, Thinheim, Thon, Thumbshirn, Thüna, Thüngen, Thüngfeld, Thurn, Thurnau, (Torringer,) Trautenberg, Trebra, Treuchtlingen, Trott zu Heusenberg, Truchsess, Truchsess von Baldersheim, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Pommersfelden, Truchsess von Wetzhausen, Trümbach, Truppach, Trütschler, (Überbrick) von Rodenstein,) (Überbruck von Rodenstein,) Überbrück von Rodenstein, Uhl, Ulner, Ulner von Dieburg, (Unteressfeld,) Untereßfeld, Ussigheim, Utterod, Varell, Varrenbach, Vasolt, Vestenberg, (Vogt,) Vogt von Coburg, Vogt von Hunolstein, Vogt von Kallstadt bzw. Vogt zu Kallstadt, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von Rieneck zu Urspringen bzw. Voit von Rieneck zu Urspringen, Vogt (Voit) von Salzburg, Vogt von Wallstadt, Vogtländische Ritterschaft, Vohenstein, Völderndorff, Völkershausen, Volmar, Waischenfeld, Waizenbach (Damenstift), Wald, Waldenburg genannt Schenkern, Waldenfels, Walderdorff (Waldersdorf,) Waldkirch (G), Waldmannshofen, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Walldürn, Wallenrod, Wallenstein, Wallert, Wambold von und zu Umstadt bzw. Wambolt von Umstadt, Wampach, Wangenheim, Warnsdorf, Wasdorf, Wasen, Wechinger, Wechmar, (Wehr,) Wehrenbach, Wehrn, Weibenum, Weiden, Weier, Weiler, Weingarten, Welser, Wemding, Wenk, Wenkheim, Wernau, Wernheim, Weyhers, Wichsenstein, Widdern, Wiener, (Wiesenbeck,) Wiesenfeld (bzw. Wiesenfelden), Wiesenthau, Wiesentheid, Wildenfels (RRi), Wildenstein, Wildsen, Wildungen, Wilhelmsdorf (RRi), Wilhermsdorf, Wilhermsdorf (Ht), Wincler von Mohrenfels, (Windeln,) Windeln zu Lautenbach, Windhausen, Windsheim, Wipfeld, Wirsberg, Wiselbeck, Wittstadt genannt Hagenbach, Witzleben, Wolf von Karsbach, Wolf von Wolfsthal, Wolff von Gudenberg (Wolf von Guttenberg), (Wolfskehl,) Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein zu Sulzbürg, (Wolfsthal,) Wölkern, Wollmershausen, Wöllwarth, Wolzogen, Worms (RS), Woyda, Wrede, Wunschel, Wurm, Wurster von Kreuzberg, Würtzburg, Würzburg (Hochstift), Würzburg (Domkapitel), Würzburg (Jesuitenadministration), Würzburg (Juliusspital), Würzburg (Universität), Würzburg (Sankt Stephan), Würzburg (Stift Haug), Zedtwitz, Zeitlofs, Zeyern, Zink (Zinck), (Zobel,) Zobel von Giebelstadt, Zocha, Zollner von Brand (Zollner genannt Brandt), Zollner von Hallburg (Zollner von der Hallburg), Zollner von Rottenstein, Zorn, Zufraß, Züllenhard, Zurhein, Zweifel, Zwingenberg am Neckar (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Frankreich* Aachen, Aalst, Ahaus, Altkirch, Andechs, Anholt, Annweiler, Ansbach, Aosta, Arenberg, Arles, Artois, Asti, Bar, (Barbelstein bzw. Berwartstein), Barr, Basel (FBtm, Hochstift), Basel (RS), Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Beinheim, Belgien, Bellelay, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Bentinck, Berg, Bergzabern, Berwartstein, Besançon (EStift), Besançon (RS), Biel, Birkenfeld, Blankenberg, Blankenheim, Blieskastel, Bolchen, Bonn, Boppard, Bouillon, Brabant, Breisach, Bremen, Bretzenheim, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Cambrai, Chablais, Chalon, Chatillon, Clermont-en-Argonne, Cochem, Colmar, Cremona, Croy, Dagsburg, Dagstuhl, Dahn, Dann, Danzig, Daun, Dauphiné, Diedenhofen, Dillingen, Dörrenbach, Dreis, Dülmen, Düren, Düsseldorf, Echternach, Eilendorf, Elsass, Elsass-Lothringen, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy, Finstingen, Flandern, Fleckenstein, Florenz, Frankfurt, Freckenhorst, Freiburg, Freudenburg, Fulda, Geizkofler, Geldern, Gemen, Generalstaaten, Genf, Genua, Germersheim, Gerolstein, Giech, Görz, Graubünden, Gronsfeld (Gronsveld), Habondange bzw. Habudingen, Hagenau, Hamburg, Hanau, Hanau-Lichtenberg, Hannover, Helfedange bzw. Helflingen, Hessen, Hessen-Kassel, Hohlandsburg, Holland, Homburg, Horburg, Hörstgen, Hoya, Illyrien, Istrien, Italien, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jülich, Kaiserslautern, Kärnten, Kaysersberg, Kehl, Kempfer, Kerpen, Kleve, Kobern, Köln (EStift), Köln (RS), Koßweiler, Krain, Kranichfeld, Kriechingen, Kronenburg, Kulmbach (Ht, Gt), Küstenland, Laer, Landau in der Pfalz, Leiningen, Lichtenberg, Lingen, Lombardei, Looz-Corswarem, Lothringen, Lübeck, Lüttich, Lützelstein, Luxemburg, Mailand, Mainz, Manderscheid, (Manderscheid-Gerolstein,) Mantua, Mark, Marlenheim, Mechernich, Metz (Hochstift), Metz (RS), Michelbach, Millendonk (bzw. Myllendonk), Minden, Modena, Moers, (Moers-Saarwerden,) Mömpelgard, Monaco, Mühlhausen, Munster, Münster, Münzenberg, Myllendonk, Namur, Nassau, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Neuenburg, Neuwürttemberg, Niederlande, Nizza, Novara, Oberehnheim, Oberelsass, Oberstein, Oldenburg, Oranien, Ortenberg, Osnabrück, Österreich, Ostfriesland, Parma, Pfalz, Pfirt, Piemont, Piombino, Preußen, Provence, Püttlingen, Rappoltstein, Ravenna, Ravensberg, Reckenheim, Reichenweier, Reifferscheid, Reipoltskirchen, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck, Rheingrafen, Rheinischer Ritterkreis (Rhein RiKreis bzw. Ritterkreis Rhein), Rheinprovinz, Richold, Rochefort, Rosheim, Romansweiler (Rumolsweiler), Saarbrücken, Saarburg, Saargebiet, Saarwerden, Sachsen-Lauenburg, Sachsenburg, Saffenburg, Salm, Salm-Anholt, Salm(-Reifferscheid)-Krautheim, Savoyen, Schleiden, Schleithal, Schlettstadt, Schweiz, Sedan, Seeland, Selz, Spanien, Speyer, Stablo und Malmedy, Stein, Steinfeld, Steinfurt, Straßburg, Sundgau, Tecklenburg, Thüringen, Tirol, Toul, Tournai, Trier, Triest, Unterelsass (unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft), Utrecht (Ht), Utrecht (Hochstift), Venaissin, Venedig, Verdun, Vicenza, Vienne, Virneburg, Volterra, Vorderösterreich, Waldstädte, Wallis, Warspach, Wartenberg, Wasselnheim, Weilertal, Weißenburg (RS), Weißenburg (RPropstei), Werd, Westfalen, Westphalen, Wickisau (Willisau), Wickrath, (Wijlre,) Windisch Matrei, Windsheim, Winneburg, Wittem, Wolbeck, Worms, Württemberg, Wylre (Wijlre), Zürich (Ka), Zweibrücken (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Freising* (Hochstift, Residenz) Bayerischer Reichskreis, Bayern, Benediktbeuern, Burgrain, Cadore, Eschenlohe, Hohenwaldeck, Ismaning, Krain, Maxlrain, Niederbayern, Oberösterreich, Österreich, Partenkirchen-Mittenwald, Regensburg, Salzburg (EStift), Scheyern, Tirol, Werdenfels, Wittelsbach (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Freusburg* (Ht) Sayn-Altenkirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Friedewald (im Kreis Altenkirchen) Sayn-Altenkirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gebrazhofen Leutkircher Heide, Schwaben (LV) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Geilenkirchen* (Ht, L, Freiheit, Hlk) Jülich (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gottrazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Grimmelshofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Grünenbach (bei Leutkirch) Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gumpeltshofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Habkirchen* (Gt) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Habsburg* (G, Residenz) Aach (Ach), Aalst, Achberg, Altkirch, Artois, Augsburg (HStift), Augsburg (RS), Baar, Babenberger, Baden (im Aargau), Bayern, Bayern-Straubing, Belgien, Bengel, Besançon, Blaubeuren, Bludenz, Böhmen, Bönnigheim, Brabant, Bregenz, Breisach, Breisgau, Breslau, Brieg, Brixen, Brugg, Buchhorn, Burgau, Burgdorf, Burgund, Burkheim, Bussen, Calw, Cilli, Dann, Den Haag, Deutscher Orden, Deventer, Dietenheim, Dietenhofen, Dillingen, Donauwörth, Dürmentingen, Egisheim, Ehingen, Einsiedeln, Eisenstadt, Elchingen, Elsass, Emerkingen, Engen, Ensisheim, Eppingen, Erbach, Erden (Erlen), Feldkirch, Flandern, Forchtenstein, Freiburg im Breisgau, Freistadt, Friaul, Fricktal, Friedberg-Scheer, Fürstenberg, Fürstenberg-Weitra, Gailingen, Germersheim, Gersau, Glarus, (Glogau-Sagan,) Görz, Gottschee, Graubünden, Graz, Grüningen, Hagenbach, Haigerloch, Hauenstein, Hegau, Hennegau, Hewen, Hohenberg, Hoheneck (Hohenegg), Holland, Homburg, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Innerösterreich, Italien, Kärnten, Kastelberg, Kerpen (Ht, RGt), Kiburg (Kyburg), Kinderbeuern, Kindheim, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Kobersdorf, Königsbronn, Konstanz, Königsfelden, Koßweiler, Krain, Kroatien, (Kufstein,) Kürnberg, Laax, Laufenburg, Lenzburg, Leoben, Limburg, Lommersum, Löwenstein, Lupfen, Luxemburg, Luzern, Mägdeberg, Mantua, Mengen, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münderkingen, Murbach, Namur, Nellenburg, Neuburg am Inn, Niederlande, Niederösterreich, Niederschwaben, Nivelles, Oberelsass, Oberlausitz, Obernau, Oberösterreich, Oberrheinischer Reichskreis, Oels, Oggelsbeuren, Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Overijssel, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfirt, Pleißen (Pleißenland), Přemysliden, Rann, Rapperswil, Ratibor, Rheinfelden, Riedlingen, Romansweiler (Rumolsweiler), Sachsen, Säckingen, Sagan, Salem, Sankt Blasien, Sankt Trudpert, Saulgau, Schaffhausen, Schelklingen, Schlesien, Schwarzenberg, Schweinfurt, Schweinhausen, Schweiz, Schwörstadt, Schwyz, Seeland, Siebenbürgen, Sigmaringen, Staufen, Steiermark, Sundgau, Teck, Tengen, Teschen, Thurgau, Tirol, Tournai, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Ungarn, Unterwalden, Urach-Freiburg, Uri, Urspring, Veluwe, Veringen, Vils, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer, Waldsee, Waldstätte, Wallsee, Warthausen, Wehr, Weilertal, Weitra, Werdenstein, Wettenhausen, Wien, Windische Mark, Winterthur, Wohlau, Zehngerichtenbund, Zips, Zug, Zürich, Zutphen, Zwickau, Zwiefalten (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Haid (bei Leutkirch) s. Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Harff Geilenkirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Haselburg Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hechelmannskirchen Fulda, Langenschwarz (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hedrazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heggelbach Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heimkirchen Sickingen, Sickingen-Schallodenbach (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heinsberg* (H, G) Geilenkirchen, Jülich, Saffenburg, Sponheim (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Helfenstein* (G) (bei Geislingen an der Steige) Blaubeuren, Burgberg, Dillingen, Falkenstein, Fürstenberg, Giengen, Heidenheim, Herbrechtingen, Kaltenburg, Katzenstein, Königsbronn, Leutkircher Heide, Messkirch, Neufra, Sigmaringen, Ulm, Weißenstein, Wiesensteig, Zimmern (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Herlazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Herrenkirchen (RRi) s. Auer von Herrenkirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hessen* (Gt, LGt, L) Albini, Amorbach, Arnsburg, Auburg, Aufenau, Baden, Barchfeld, Battenberg, Berleburg, Berlepsch, Bickenbach, Bidembach von Treuenfels, Bilstein, Bingenheim, Birstein, Boyneburg, Brand, Braubach, Braunfels, Breidenbacher Grund, Breuberg, Büdingen, Burgholzhausen, Buseck bzw. Buseckertal, Butzbach, Camberg, Crumbach, Darmstadt, Dernbach, (Deutscher Orden,) Dexheim, Dieburg, Diepholz, Dietkirchen, Diez, Dillenburg, Dittelsheim, Dünwerde, Eberbach, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Elben, Elfershausen, Engelstadt, Eppstein, Eschwege, Falkenstein, Felsberg, Franken (Hztm), Frankfurt (am Main), Freyensee (Freienseen), Friedberg (in Hessen bzw. in der Wetterau), Fritzlar, Fulda, Fürstenau, Fürstenstein, Gedern, Gelnhausen, Ginsheim, Gleiberg, Greifenstein, Großhessen, Gudensberg, Gundheim, Hadamar, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hatzfeld, Haun, Haxthausen, Heimbach, Helmarshausen, Henneberg-Schmalkalden, Hersfeld, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg, Hessen-Pfalz, Hessen-Philippsthal, Hessen-Rheinfels, Heusenstamm, Hirschhorn, Höchst, Hohensolms, Hohlenfels, Holzhausen bzw. Burgholzhausen, Homburg, Hungen, Hutten, Idstein, Ilbenstadt, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Itter, Kaichen, Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kirchberg, Königstein, Kronberg, Langenschwarz, Laubach, Lehrbach, Lich, Lichtenau, Liebenscheid, Limburg an der Lahn, Lindheim, Lippe, Lissberg, Lixfeld, Londorf bzw. Londorfer Grund, Lorsch, Maden, Mainz, Mansbach, Marburg, Marienschloss, Meerholz, Meisenbug, Melbach, Merenberg, Meschede, Michelstadt, Mühlhausen, Münzenberg, Nassau, Nassau-Hadamar, Naumburg, Neckarsteinach, Neuengleichen, Neuenheerse, Neukirchen, Nidda, Oberhessen, Ockstadt, Offenbach, Ortenberg, Paderborn, Partenheim, Pfalz, Plesse, Preußen, Ramholz, Ratibor, Reifenberg, Reizberg, Rheinfels, Rheingau, Rheinland, Rheinland-Hessen-Nassau, Riedesel, Rietberg, Rödelheim, Rotenburg, Ruchesloh, Rumrodt, Schiffelbach, Schlitz genannt Görtz, Schlüchtern, Schmalkalden, Schönberg, Schönborn, Schönstadt, Schwarz, Seeheim, Seligenstadt, Soden, Solms, Solms-Braunfels, Solms-Rödelheim, Solms-Wildenfels, Speyer, Staden, Starkenburg, Stolberg-Gedern, Stolberg-Ortenberg, Sulzbach (RDorf), Tann, Thüringen, Treffurt, Tübingen, Usingen, Vetzberg, Vilbel, Wächtersbach, Waldeck, Waldkappel, (Wambold bzw. Wambold von und zu Umstadt bzw.) Wambolt von Umstadt, Wehrheim, Weilburg, Weilnau, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wied, Wiesbaden, Wildungen, Wittgenstein, Witzenhausen, Ziegenhain, Züschen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hessen-Kassel* (LGt, KFtm, Kurhessen) Burgholzhausen (Holzhausen), Deutscher Bund, Dünwerde, Frankfurt, Fränkischer Reichskreis, Fritzlar, Fulda, Gelnhausen, Gudensberg, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hersfeld, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Marburg, Hessen-Nassau, Hessen-Philippsthal, Hessen-Rheinfels, Hessen-Rotenburg, Hessenstein, (Holzhausen bzw. Burgholzhausen), Hoya, Hutten, Isenburg, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Kassel, Katzenelnbogen, Kurfürstenkollegium, Lichtenau, Londorf bzw. Londorfer Grundf, Mainz, Mansbach, Marburg, Münzenberg, Naumburg, Neukirchen, Ortenberg, Preußen, Ramholz, Rotenburg, Schaumburg, Schiffelbach, Schlüchtern, Schmalkalden, Solms-Assenheim, Vilbel, Wächtersbach, Waldeck, (Westfalen,) Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westphalen, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Weyhers, Witzenhausen, Ziegenhain (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hillesheim (bei Hennef) Reipoltskirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hohenberg* (bei Schömberg im Zollernalbkreis) (G, Gt) Altensteig, Baden, Bussen, Enzberg, Gültlingen, Haigerloch, Hausen, Kirchentellinsfurt, Mühlheim (an der Donau), Nagold, Österreich, Riedlingen, Schwäbisch-Österreich, Rottenburg, Straßberg, Teck, Triberg, Vorderösterreich, Waldsee, Weilertal, Wellendingen, Werenwag (Wehrwag), Zwiefalten (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hohenfels (bei Imsbach) Bechtolsheim, Bolanden, Gundheim, Pfalz-Simmern, Pfeddersheim, Reipoltskirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hohenstein (bei Kirchensittenbach) Bayern, Nürnberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Holnstein (bei Neukirchen bei Sulzbach/Rosenberg bzw. Sulzbach-Rosenberg) Truchsess (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Holzkirchen (im Kreis Würzburg) Löwenstein-Wertheim (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Illingen* (im Kreis Neunkirchen) (rriHt) Kerpen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Imhof von Kirchentellinsfurt* (RRi) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Jülich* (Gt, MkGt, Hztm, Residenz) Adendorf, Are-Hochstaden, Bayern, Beilstein, Berg, Bergheim, Brabant, Breisig (Brisich), Düren, Düsseldorf, Elmenhorst, Eschweiler, Frechen, Geilenkirchen, Geldern, Gelsdorf (Gelstorf), Gürzenich, Hambach, Heimbach, Heinsberg, Jülich-Kleve-Berg, Kaiserswerth, Kaster, Kerpen (Ht, RGt), Kleve, Köln, Kornelimünster, Lommersum, Mark, Mechernich, Monschau, Neuburg, Neuenahr, Nideggen, Nörvenich, Oberwesel, Odenthal, Pfalz, Pfalz-Neuburg, Ravensberg, Remagen, Rheinprovinz, Schönau, Sinzig, Veluwe, Vlotho, Wetzlar, Wied, Zutphen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kaltenbrunn (bei Garmisch-Partenkirchen) Werdenfels (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kanskirchen Scharfeneck (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kesselbrunn Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchen* (bei Ehingen an der Donau) (rriHt) Remchingen, Zwiefalten (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchengel Ilfeld (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchenlamitz Sechsämterland (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchensittenbach Schlüsselfelder von Kirchensittenbach (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchenstaat Castro, Comacchio, Farfa, Parma, Parma und Piacenza, Piacenza, Ravenna (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchentellinsfurt* (rriOrt) s. Imhoff von Kirchentellinsfurt (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchenthumbach (Kirchentumbach) Oberpfalz (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirchhofen (bei Ehrenkirchen) Sankt Blasien (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kirschenhardthof (Kirchenhardshof) Hochberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kocher* (RiKa) Abtsgmünd, Adelmann von Adelmannsfelden, Adelmannsfelden, Aldingen, Amerdingen, Angeloch, Aufhausen, Bächingen, Backmeister, Baiershofen, Baldeck, Ballmertshofen, Bartenstein, Bartholomä, Beauveau-Craon, Beckers zu Westerstetten, Bemmelberg, Berger, Bernerdin, Bernhausen, Beroldingen, Bertrand, Besserer, Bidembach von Treuenfels, Bissingen, Blarer von Wartensee, Bletz von Rotenstein, Bock, Böcklin von Böcklinsau (Böchlin von Böchlinsau), Bode, Bönnigheim, Bose, (Bouwinghausen,) Breitenbach, Breitschwert von Buchenbach, Breuning von Buchenbach, Bronnen, Buchholz, Burkhardt von der Klee (Burkard von der Klee), Buwinghausen (Bouwinghausen), Chanoffsky von Langendorf, Clengel, Closen, Dachenhausen, Dachröden, Degenfeld, Diemantstein, Diemar, Dorfmerkingen, Drechsel von Deufstetten, Dunstelkingen, Ebersberg, Echter von Mespelbrunn, Elster (Elstern), Eltershofen, Eroldsheim, Eschenbach, Eyb, Faber von Randegg, Fach, Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Fischer von Filseck, Frauenberg, Freudental, Freyberg (Freiberg), Fugger, Gaisberg, Gartner, Geizkofler, Gemmingen, Geradstetten, Göler von Ravensburg, Göllnitz, Grafeneck (Graveneck), Grävenitz, Greifenclau (Greiffenclau zu Vollrads), Großaspach, Grün, Grünwald, Guin, Gültlingen, Gundelsheim, Güssen von Güssenburg (Güss von Güssenberg), Hallweil, Harling, Hausen, Hehl, Heidenopp, Helmstadt, Herman von Hermansdorf, Herter von Herteneck, Herwarth von Bittenfeld, Hess, Heuchlingen, Hochaltingen, Hochberg, Hofen, Hofer von Lobenstein, Hoheneck, Hohenfeld, Hohenheim, Hohenstadt, Hohenstein, Holdermann von Holderstein, Holtz, Höpfigheim, Horkheim (Horckheim), Horneck von Hornberg, Huldenberg, Hürnheim, (Imhof), Imhoff von Kirchentellinsfurt, Jäger von Gärtringen, Jagstheim (Jaxtheim), Junghen genannt Münzer von Morenstamm, Kaltental (Kaltenthal), Katzenstein, Kirchen, Kniestedt, Kroneck, Lang, Laubenberg, Laymingen, Leiher von Talheim, Lemlin von Horkheim, Leonrod, Leutrum von Ertingen, Leyden, Liebenstein, Lierheim, Linck von Kirchheim, Lindach, Lomersheim, Magolsheim, (Marktbissingen bzw. Bissingen), Massenbach, Megenzer von Felldorf, Menzingen, Moser von Filseck, Mühlhausen, Münch, Münchingen, Neidlingen, Nettelhorst, Neuhausen, Nippenburg, Nördlinger, Nothaft von Hohenberg, Oberschöntal, Oberstenfeld, Oeffingen, Oggenhausen, Oßweil, Ostein, Palm, Pappenheim, Paumgarten, Pfaudt von Kürnberg, Pfeil, Pflummern, Pfuel, Plato von Janersfeld, Plieningen, Preysing, Racknitz, Ramsenstrut, Rauch von Winnenden, Rechberg, Reichau, Reichenbach, Reichlin von Meldegg, Reiß von Reißenstein, Remchingen,Rresch von Reschenberg, Rinderbach, Rodamsdörfle, Rott, Rüdinger von Rüdingerfels, Saint-Vincent,) Schaffalitzky von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell), Schanbach, Schell, Schenk von Schenkenstein (Schenk von und zu Schenkenstein,) Schenk von Winterstetten, Schertel von Burtenbach, Schilling von Cannstatt, Schlat, Schmidberg, Schütz-Pflummern, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Schwarzach, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Suhlburg (bzw. Senft von Sulburg), Specht von Bubenheim, Sperberseck, Speth, Stadion, Stammheim, (Stein,) Stein zu Bosenstein, Stein zum Rechtenstein, Steinhäußer von Neidenfels (Steinheuser von Neidenfels), Stimpfach, Stockhammer, Sturmfeder, Sürg von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), Talheim, Tannhausen, Thumb von Neuburg, Thüngen, Thurn und Taxis, Trauschwitz, Trochtelfingen, Ulmenstein, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Urbach, Ursenbeck von Pottschach, Utzmemmingen, Utzwingen, Venningen, Vohenstein, Vöhlin von Frickenhausen, Waldstetten (Unterwaldstetten), Weiler, Weittershausen, Welden, Wernau, Werneck, Westernach, Westerstetten, Winzerhausen, Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wollmershausen (Wolmarshausen), Wöllwarth, Wucherer von Huldenfeld, Zazenhausen, Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Züllenhard (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Laidratz (Laidraz) Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lanzenhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lauben (bei Leutkirch) Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Leutkircher Heide* (freie Leute) Schwaben (LV) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Liezenhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lindau* (am Bodensee) (Ftm, RKl, Reichsstift, RS) Bayern, Bretzenheim, Dornbirn, Gägelhof, Hohenems, Isny, Leutkirch, Leutkircher Heide, Saulgau, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbischer Städtebund, Vorderösterreich (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Löwenhaupt Oberbronn, Reipoltskirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Luttolsberg Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Maggmannshofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Manderscheid* (im Kreis Bernkastel-Wittlich) (Ht, Gt) Bettingen, Blankenheim, Daun (H), Gerolstein, Illingen, Kerpen (Ht), Manderscheid-Blankenheim, (Reipoltskirchen,) Rheinprovinz, Schleiden, Trier (EStift), Wartenstein (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Matzen (bei Argenbühl) Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Meisenheim* (Residenz) Hessen Homburg, Pfalz-Zweibrücken, Preußen, Reipoltskirchen, Veldenz, Zweibrücken (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mengerskirchen Nassau-Dillenburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Merazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mittenwald Partenkirchen-Mittenwald, Werdenfels (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nackendorf Schlüsselfelder von Kirchensittenbach (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nannenbach Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau* (Gt, Hztm) Alsenz, Altleiningen, Ansbach, Arnstein, Beilstein, Braubach, Breidenbacher Grund, Burgundischer Reichskreis, Camberg, Cleeberg, Commercy, Dannenfels, Dernbach, Deutscher Bund, Dietkirchen, Diez, Dillenburg, Dittelsheim, Eberbach, Eppstein, Esterau, Falkenstein (Ht, Ganerbschaft), Flach von Schwarzenberg, Franken (Hztm), Freusburg, Gemünden, Geuder von Heroldsberg, Greifenstein, Grenzau, (Großhessen,) Hachenburg, Hadamar, Hattstein, Heimbach, Heroldsberg, Hessen, Hessen-Nassau, Hohensolms, Hohlenfels, Holzappel, Idstein, Isenburg, Isenburg-Grenzau, Katzenelnbogen, Kehl, Kerpen (Ht, RGt), Königstein (Gt), Lahr, Leiningen, Leyen, Liebenscheid, Limburg an der Lahn, Lommersum, Luxemburg, Mahlberg, Mainz (EStift), Meudt, Molsberg, Nassau-Liebenscheid, Nassau-Oranien, Nassau-Siegen, Neubamberg bzw. Neu-Bamberg, Neuwied, Niederisenburg, Nievern, Oberrheinischer Reichskreis, Oberstein, Ortenberg, Osterspai, Pfalz, Preußen, Reichenstein, Reifenberg, Rheingau, Rheinland-Hessen-Nassau, Rieder zu Kornburg bzw. Rieter von Kornburg, Rüdesheim, Runkel, Saarbrücken, Sayn (Abtei)Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Schönau, Schönborn, Schweighausen, Siegen, Soden, Solms, Sporkenburg, Stein (ruHt), Sulzbach (RDorf), Thüringen, Trier (EStift), Usingen, Vallendar, Vetzberg, Vianden, Wehrheim, Weilburg, Weilnau, Weltersburg, Westerburg, Wetterau, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, (Wettiner,) Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Winden (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Oranien* (F) Beilstein, Breda, Brochenzell, Corvey, Dietkirchen, Dortmund, Fulda (Abtei), Kurrheinischer Reichskreis, Lingen, Luxemburg, Moers, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg, Nassau-Siegen, Oranien, Provence, Sankt Gerold, Spiegelberg, Weingarten (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Usingen* (Gt, Ftm) Altenkirchen, Ansbach, Braubach, Cleeberg, Drachenfels, Eberbach, Eppstein, Freusburg, Hessen-Darmstadt, Idstein, Köln, Königstein, Königswinter, Leiningen, Limburg (an der Lahn)Mainz (EStift), Mensfelden (Münzfelden), Nassau, Nassau-Idstein, Nassau-Ottweiler, Nassau-Weilburg, Pfalz, Rheinbund, Rheingau, Rüdesheim, Saarwerden, Sayn (Abtei), Sayn-Altenkirchen, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Schönborn, Soden, Stein (ruHt), Sulzbach, Usingen, Weilnau, Wiesbaden, Wolkenburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neckar-Schwarzwald-Ortenau* (Neckar) (Ka bzw. RiKa) Albertini, Angeloch, Anweil, Arz, Attems, Barille, Behr von Behrental, Bentzel von Sternau, Berkheim, Bernerdin, Beroldingen, Berstett, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Böcklin von Böcklinsau, Bodeck von Ellgau, Botzheim, Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Bubenhofen, Candel, Closen, Corray, Dachenhausen, Dettingen, Diersburg, Dießen (rriOrt), Dungern, Eck und Hungersbach, Ehingen, Enntzlin, Erlach, Erthal, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, (Frankenberg bzw.) Frankenberg zu Riet (RRi), Frankenstein (Franckenstein), Frauenberg, Freiberg bzw. Freyberg, Fuchs, Gail, Gailing von Altheim (Gayling von Altheim), Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gemmingen, Girger von Grünbühl, Goll (Gollen), Goßbach, Grafeneck, Gremlich von Jungingen, Grünthal, Gültlingen, Gut von Sulz, Habsberg, Hagenmann (Hagemahn), Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Helmstadt, Herter von Herteneck, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), (Höfingen) (Truchsess von Höfingen), Hoff, Hohenberg, Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenheim, Holdermann von Holderstein, Holtz, Hornstein (FreiH), Humpiß von Waltrams (zu Wellendingen), (Hürrlingen,) Ifflinger von Graneck, Imhof von Kirchentellinsfurt (bzw. Imhoff von Kirchtellinsfurt), Jäger von Gärtringen, Janowitz, Karpfen (bzw. Karpffen), Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kirchentellinsfurt, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Kolb von Rheindorf, Landenberg, Landsee, Laymingen, Leutrum von Ertingen, Liebenstein (FreiH), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linden, Lützelburg, Macaire, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Merz von Staffelfelden, Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neipperg zu Freudental, Neuenstein, Neuhausen, Neuneck, Nippenburg, Oberkirch, Offenburg, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Ostheim, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Plato von Janersfeld, Pletz von Rottenstein (Bletz von Rotenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Pürckh, Rammingen, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Rauch von Winnenden, Reckenbach, Reischach, Remchingen, Rieppur bzw. Rüppurr, Ritz, Röder, Röder von Diersburg, Rost, Rotenhan, Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint André, Schauenburg, Scheer von Schwarzenberg, Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmitz-Grollenburg, Schöner von Straubenhardt, Schönfeld, Schott von Schottenstein, Schütz von Eutingertal, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Sigelmann von Delsberg (Sigemann von Delsberg), Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Spreter von Kreidenstein, Starschedel, Stein zum Rechtenstein, Sternenfels, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Sturmfeder, (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein bzw. Syrg von Syrgenstein, Tegernau, Tessin, Themar, Thumb von Neuburg, Truchsess von Höfingen, Tübingen, Türckh, Türckheim bzw. Türkheim, Ulm (FreiH), Unterriexingen, Urbach, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Wächter, Waldner von Freundstein, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallstein, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Wellendingen, Wellenstein, Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Wernau, Westernach, Widmann zu Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen, Witzleben, Wobidezgi, Wurmser von Vendenheim, (Zilhart,) Zimmern, Zorn von Bulach, Zott von Perneck (Zott von Berneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neuburg (bei Feldkirchen-Westerham) Falkenstein (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neuenkirchen (im Kreis Cuxhaven) Hadeln (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neuenkirchen (bei Oldenburg) Oldenburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neuenkirchen (bei Schwanewede) Hannover (Ftm) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neuenkirchen (im Kreis Soltau-Fallingbostel) Verden (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neukirchen* (bei Haunetal) (rriOrt) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neukirchen (bei Mehlingen) Pfalz-Lautern (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neunkirchen (bei Bad Mergentheim) Hohenlohe-Bartenstein, Geyer von Giebelstadt (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neunkirchen* (im Kreis Bernkastel-Wittlich) (Dorf, Ht) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neunkirchen (bei Michelfeld) Comburg (Komburg) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neunkirchen (an der Nahe) Dagstuhl (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neunkirchen (am Sand) Rothenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neunkirchen (im Kreis Siegen-Wittgenstein) Westfalen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neunkirchen (im Westerwaldkreis) Merenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederhofen (bei Leutkirch) Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederkirchen (im Ostertal) Lichtenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis* Aachen, Amblise, Anholt, Aspremont, Blankenheim, Breisig, Cambrai, Diepholz, Dortmund, Echternach, Elsenz, Emblikheim (Emblicheim), Esens, Fagnolle bzw. Fagnolles, Franchimont, Gelsdorf, Gemen, Gerolstein, Gronsveld (Gronsfeld), Hadamar, Hallermunt, Hannover, Hardenberg, Harlingerland, Hasbanien (Hasbain), Herford (FrauenStift), Hoorn (Horn), Hoya, Jülich, Kerpen (Ht, RGt), Kerpen-Lommersum, Kleve, Köln, Kornelimünster, Lippe, Lommersum, Lüttich, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Millendonk (Myllendonk), Minden, Moers, Münster (Hochstift), Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Siegen, Neuenahr, Odenthal, Osnabrück (Hochstift), Ostfriesland, Paderborn, Pyrmont, Ravensberg, Recklinghausen, Reichenstein, Reichskreise, Reifferscheid, Rietberg, Rotenburg (Ht), (Salm,) Sayn, Sayn-Hachenburg, Schaumburg, Schleiden, Schlenacken, Stablo (Stablo und Malmedy), Stedesdorf, Steinfurt, Tecklenburg, Thorn, Varel, Verden, Sayn-Altenkirchen, Vlotho, Weerdt (Werth), Werden, Werth, Wickrath, Wied-Runkel, Winneburg, Wittem, Wittmund (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederschwaben* (RLV) Leutkircher Heide, Schwaben (LV), Vorderösterreich, Wimpfen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nordrhein-Westfalen* (L) Aachen, Adendorf, Ahaus, Alverdissen, Anholt, Appeldorn, Ardey, Arnsberg, Bedburg, Berg, Berleburg, Biesterfeld, Blankenheim, Bonn, Borken, Borth, Brackel, Brake, Brakel, Bühl, Büren, Burtscheid, Canstein, Cappenberg, Corvey, Croy, Detmold, Dinslaken, Dortmund (RS), Dortmund (Gt), Drachenfels, Duisburg, Dülmen, Düren (RS), Düsseldorf, Dyck, Eilendorf, Elmenhorst, Elten, Eschweiler, Essen (RAbtei, RS), Frechen, Freckenhorst, Fredeburg, Fresenburg, Frohnenbruch, Geilenkirchen, Geldern, Gemen, Geseke, Gronau, Gürzenich, Gymnich, Haffen, Hamb, Hamminkeln, Hardenberg, Heinsberg, Heisterbach, Herford (Frauenstift, RS), Homburg (Ht), Hörde, Hörstgen, Horstmar, Huckarde-Dorstfeld, Hückeswagen, Hülchrath, Hünxe, Isenberg-Limburg, Jülich, Kaiserswerth, Kanstein (Canstein), Kerpen (Ht, RGt), Kerpen-Lommersum, Kleve, Knechtsteden, Köln (EStift), Köln (freie RS), Königswinter, Kornelimünster, Kronenburg, Laer, Lembeck, Lemgo, Limburg (Gt), Lippe, Lommersum, Looz-Corswarem, Lüdinghausen, Manderscheid-Blankenheim, Mark, Mechernich, Mehr, Meiderich, Meschede, Millendonk (Myllendonk), Minden, Moers, Monschau, (Myllendonk,) Nassau-Siegen, Neuenheerse, Nörvenich, Odenthal, Padberg, Paderborn, Preußen, Rath, Ravensberg, Recklinghausen, Reifferscheid, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinland, Rheinprovinz, Rietberg, Salm-Anholt, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Schleiden, Schönau, Schwalenberg, Schwanenberg, Siegburg, Siegen, Soest, Steinfeld, Steinfurt, Veen, Velen, Vlotho, Volmarstein, Warburg, Werden, Werl, Werth, Westfalen, Westhofen, Wickrath, Winnenthal, Witten, Wittgenstein, Wolbeck, Wolkenburg, Zyfflich-Wyler (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nürnberg* (BgG, BgGt, RS, Residenzen) Abenberg, Altenmuhr, Altmark, Andechs, Ansbach, Askanier, Aufkirchen, Baunach, Bayern, Bayreuth, Brandenburg, Cadolzburg, Cammermeister, Crailsheim, Egerland, Eichstätt, Erbendorf, Erkenbrechtshausen, (Erlendorf,) (Ervendorf,) Feuchtwangen, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Frankenberg (rriOrt), Fränkischer Reichskreis, Geuder von Heroldsberg, Giech, Gräfenberg, Guttenberg, Haller von Hallerstein, Hamburg, Heideck, Heidingsfeld, Heldburg, Heroldsberg, Hilpoltstein, Hildburghausen, Hohenzollern, Kitzingen, Kulmbach, Lobenhausen, Mainbernheim, Neustadt an der Aisch, Orlamünde, Pfalz, Raabs, Rieter von Kornburg (Rieder zu Kornburg), Rothenberg, Sachsen-Hildburghausen, Schaumberg, Schlüsselberg, Schmalkalden, Sechsämterland, Seefeld, Truhendingen, Vogtland, Weida (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberrheinischer Reichskreis* Bitsch, Bretzenheim, Bundenbach, BurgholzhausenDagstuhl, Diemeringen (Dimringen), Dünwerde, Elsass, Eppstein, Falkenstein (Ht, Gt), Franken (BaDO bzw. DOBa)Franquemont, Friedberg (RS), Fulda (Abtei), Gräfenstein, Greifenstein, Grumbach, Gudensberg, Hanau-Lichtenberg, Hanau-Münzenberg, Heitersheim, Hersfeld (RAbtei),(Holzhausen), Idstein, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Itter, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kaysersberg, Kirchheim (Ht), Königstein (Gt), Kriechingen, Kriechingen-Püttlingen, Kronberg,) Kyrburg, Lahr, Lauterecken, Leiningen-Hardenburg-Dagsburg, Leiningen-Heidesheim, Leiningen-Heidesheim und Oberstein, Leiningen-Westerburg, Lichtenau, Lichtenberg, Lißberg, Lothringen, Mensfelden (Münzfelden), Merenberg, Metz (Hochstift), Moers-Saarwerden, Münzenberg, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg, Nidda, Nomeny, Ochsenstein, Odenheim und Bruchsal (Odenheim) (RPropstei), Olbrück, Österreichischer Reichskreis, Ottweiler, Pfalz-Simmern, Plesse, Prüm, Püttlingen, Reichskreise, Reipoltskirchen, Rhaunen, Rheingrafen, Rheingrafenstein, Rixingen, Rosheim, Saarwerden, Salm, Salm-Kyrburg, Savoyen, Sayn-Wittgenstein, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Schadeck, Schaumburg (Schauenburg ), Solms-Assenheim (Assenheim), Solms-Münzenberg, Speyer (Hochstift), Speyer (freie RS), Sponheim, Staden, Stauf, Straßburg (Hochstift), Türkheim, Waldeck, Wartenberg, Weilnau, Weltersburg, Westerburg, Wetter, Wetzlar, Wild- und Rheingrafen, (Wild- und Rheingrafen zu Stein und Grehweiler), Wittgenstein, Worms (Hochstift), Worms (RS, freie S), Ziegenhain, Zweibrücken (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberschwaben* (RLV) Altshausen, Bayern, Eisenburg, Leutkircher Heide, Marstetten, Memmingen, Niederschwaben, Oberweiler, Salem, Schwaben (LV), Vorderösterreich, Waldburg, Weingarten, Windischgrätz, Württemberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oettingen* (G, F) Aalen, Adelmannsfelden, Ansbach, Aufkirchen, Auhausen, Baldern, Bissingen, Burgberg, Crailsheim, Dagstuhl, Diemantstein, Dinkelsbühl, Dischingen, Eichstätt, Ellwangen, Feuchtwangen, Flochberg, Franken (BaDO bzw. DOBa), Fürstenberg-Weitra, Harburg, Hirschberg (G, Ht), Hohenstadt, Hürnheim, Katzenstein, Neresheim, Neufürstliche Häuser, Nördlingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Oettingen-Oettingen, Oettingen-Spielberg, (Öttingen,) Schwäbischer Reichskreis, Spielberg, Sulzfeld, Utzmemmingen, Wallerstein, Weitra, Wemding (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oettingen-Spielberg* (G, F) Achstetten, Aufkirchen, Hochaltingen, Oettingen, Oettingen-Oettingen, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwendi, Spielberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich* (Mk, Hztm, Kaisertum, Rep) Angleria, Aquileja, Argen, Aschaffenburg, Auschwitz, Baden, Balzheim, Bärnegg, Bayern, Belluno, Berchtesgaden, Berg (Ht), Bergamo, Bergzabern, Bernau, Bernstein (Ht), Berwartstein, Bielitz, Böhmen, Bormio, Bregenz, Breisach, Brescia, Breslau (Hztm), Bretzenheim, Brieg, Brixen, Brochenzell, Bukowina, Burgau, Burgenland, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Burkheim, Buxheim, Castiglione, Castro, Castua, Chiavenna, Cilli, Colloredo, Cosel, Cremona, Dahn, Dalhem, Dalmatien, Daum, Deutscher Bund, Deutschösterreich, Dietenheim, Donaustädte, Eberhardzell, Ehingen, Eichstätt, Eisenstadt, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenstein (Ht, Gt), Feldkirch, Feltre, Fischbach, Flandern, Florenz, Forchtenstein, Freiburg (G, RS), Freie Land, Freising, Friaul, Friedberg-Scheer, Fulda, Fürstenberg (G), Gailingen, Galizien, Gams, Germersheim, Geroldseck (Gt), Görz, Görz-Gradisca, Görz und Gradisca, (Gradiska) Gradisca, Graubünden, Graz, Guastalla, Gutenstein, Habsburg, Haigerloch, Hardegg, Haunsberg, Hegau, Heitersheim, Hennegau, Herzegowina, Hesperingen, Hessen-Kassel, Hilzingen, Hohenems, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Holzappel, Hornstein (Ht), Hultschin (Hultschiner Ländchen), Illyrien, Immenstadt, Innsbruck, Innviertel, (Isenburg,) Isenburg-Birstein, Istrien, Italien, Jägerndorf, Jauer, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jugoslawien, Kärnten, Kaunitz, Kechler von Schwandorf, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Klagenfurt, Kobern, Kobersdorf, Königsegg, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (RVS), Krain, Kranzenau, Kreuzburg, Kroatien, Kuenringer, Kürnberg (Kirnberg), Küstenland, Lambach, Landau in der Pfalz, Lauenburg Hztm, Laupheim, Leyen, Liechtenstein (Ftm), Liegnitz, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Linz, Litschau, Lombardei, Loslau, Löwenberg, Lustenau, Luxemburg, Mägdeberg, Mähren, Mailand, Malgrate, Mantua, Mattsee, Mengen, (Menthor,) Metternich, Mindelheim, Mitterburg, Mondsee, Montfort, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Nassau, Neapel, Neiße, Nellenburg, Neuenburg (RS), Niederlande, Novara, Oberglogau, Oberlausitz, Obernau, Obernberg, Oberschwaben, Obersulmetingen, Oderberg, Oels, Offenburg (RS), Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Padua, Parma und Piacenza, Passau (Hochstift), Pfaffenhofen, Pfalz, Pfeddersheim, Piemont, Pinzgau, Plain, Pöchlarn, Polen, Pongau, Prag, Přemysliden, Preußen, Priebus, Raabs, Rannariedl, Ratibor, Rauchenkatsch-Gmünd, Rechnitz, Rheinbund, Riedlingen, Roggenburg, Rohrau, Rothenfels, Rottenburg, Sachsen, Sachsen-Teschen, Sachsenburg, Sagan, Salzburg (EStift), Sankt Blasien, Sankt Florian, Sankt Gerold, Sankt Pölten, Sardinien, Sargans, Saulgau, Savoyen, Schaffhausen (RS), Schaumburg, Schaunberg, Schirgiswalde, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schönborn, Schönburg, Schramberg, Schwaben (LV), Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenburg (Ht), Schweidnitz, Schweiz, Schwörstadt, Seefeld, Siebenbürgen, Siena, Sigmaringen, Singen, Sizilien, Slowenien, Spanien, Spitz, Sprottau, Staufen, Steiermark, Steinau, Sternberg-Manderscheid, Stockerau, Sudetenland, Südtirol, Tarasp, Teck, Tengen, Teschen, Tettnang, Thann, Thurgau, Tirol, Tittmoning, Toskana, Tournai, Traungau, Treffen, Treviso, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Tschechoslowakei, Turnhout, Ungarn, Veltlin, Venedig, Venetien, Veringen, Verona, Vicenza, Vils, Volterra, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldkirch, Waldsee, Waldstädte, Wallsee, Warthausen, Wasserburg, Waxenberg (Waxenberg-Ottensheim), Weingarten, Weissenau, Welden, Werenwag (Wehrwag), Wernstein, Wiblingen, Wien, Wiener Neustadt, Wildenegg, Wilhering, Winterstetten, Wohlau, Worms (RS), Wurmbrand, Württemberg, Württemberg-Oels, Zehngerichtenbund, Zell am Harmersbach, Zips, Zwiefalten (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ottmannshofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Partenkirchen Werdenfels (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Partenkirchen-Mittenwald* (Gt) Freising (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Preußen* (Hztm, KgR) Absberg, Adendorf, Ahaus, Altenkirchen, Altmark, Anhalt, Anholt, Ansbach, Appeldorn, Ardey, Arenberg, Arenfels, Arnsberg, Arnstein, (Arnstein-Barby bzw. Barby), Auburg, Auersperg, Baden-Württemberg, Barby, Barmstedt, Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Belgien, Bengel, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Berg (G), Berleburg, Bettingen, Beuthen, Bevern, Birkenfeld, Blankenheim, Blieskastel, Blumenthal, Böhmen, Bonn, Boppard, Borken, Borth, Brackel, Brakel, Brand, Brandenburg (Mk), Braubach, Braunschweig-Celle, Braunschweig-Dannenberg, Braunschweig-Grubenhagen, Braunschweig-Harburg, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Oels, Brehna, Breidenbacher Grund, Breisig, Bremen (EStift), Bremen (freie RS), Breslau (Hztm), Breslau (Hochstift), Bretzenheim, Brieg, Broich, Büren, Burglayen, Burtscheid, Calenberg, Camberg, Canstein, Cappenberg, Celle, Cochem, Cosel, Cottbus, Crailsheim, Croy, Culm (Btm, L), (Kulm), Dagstuhl, Dassel, Daun, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Diepholz, Dietkirchen, Dinkelsbühl, Dithmarschen, Doberlug, Dohna, Dollendorf, Dortmund (RS, G), Dörzbach, Drachenfels, Dreis, Duderstadt, Duisburg, Dülmen, Dünwerde, Düren, (Düsseldorf, Dyck, Eberbach, Ebernburg, Ebersberg (RRi, Ht) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Ebstorf, Ehrenburg, Eichsfeld, Eichstätt, Eiderstedt, Eilenburg, Eilendorf, Elben, Elbing, Elbingerode, Elkerhausen, Ellingen, Elmenhorst, Elten, Eltz, Emsland, Erfurt, Ermland, Erp (Erb), Eschwege, Eschweiler, Esens, Essen (RAbtei, RS), Esterau, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenberg, Falkenstein (Ht, Gt), Fehmarn, Feuchtwangen, Finsterwalde, Franken (BaDO bzw. DOBa), Frankenberg (rriOrt), Frankenstein, Fränkischer Reichskreis, Frechen, Freckenhorst, Fredeburg, Fresenburg, Freudenburg (BgGtm), Freusburg, Fritzlar, Frohndorf, Frohnenbruch, Fulda (Abtei), Gammertingen, Geilenkirchen, Geldern, Gelnhausen, Gemen, Gemünden, Gerolstein, Gersfeld, Geseke, Geyern (G), Gimborn-Neustadt, Glatt, Glatz, Glogau, Glückstadt, Goschütz, Görlitz, Goslar (RS), Goslar Sankt Peter, Goslar Sankt Simon und Judas, Göttingen (ruS), Greifswald, Grenzau, Gronau, Gröningen (Ganerbschaft), Gröningen (Ht), Grottkau, Grubenhagen, Grumbach (G), Grüssau, Gudensberg, Gürzenich, Guttenberg, Gymnich, Habsburg, Hachenburg, Hadamar, Hadeln, Haffen, Hafner, Haigerloch, Halberstadt, Hallermunt, Hamb, Hamburg, Hammerstein, Hamminkeln, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hannover, Harburg, Hardenberg, Harlingerland, Hasserode, Hattstein, Haun, Hechingen, Heimbach, Heisterbach, Heinsberg, Heldrungen, Helgoland, Helmarshausen, Henneberg, Herford (Frauenstift, RS), Hersfeld (RAbtei), Herstal, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Rotenburg, Hettingen, Hildesheim, Hohensolms, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Hohnstein, Holzappel, Holzhausen, Homburg vor der Höhe, Homburg (Ht), Hönningen, Hörde, Hörstgen, Horstmar, Hoya, Huckarde-Dorstfeld, Hückeswagen, Hülchrath, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Hünxe, Hutten, Hüttersdorf, Idstein, Ilfeld, Isenberg-Limburg, Isenburg, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Isenburg-Grenzau, Itter, Jägerndorf, Jauer, Jennelt, Jülich, Jungnau, Jünkerath, Jüterbog, Kaiserswerth, Kamenz (Stift), Kanstein (Canstein), Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kehdingen, Kerpen (Ht), Kinderbeuern, Kinheim, Kirchberg, Klettenberg, Kleve, Knechtsteden, Kobern, Köln (EStift), Köln (freie RS), Königsberg, Königstein (Gt), Königswinter, Kornelimünster, Kranichfeld, Kreuzburg, Kreuznach, Kronberg, Kronenburg, Krottorf, Kröv, Kulm, Kulmbach, Kulmerland, Kurmark, Kyll, Laer, Landsberg, Landskron, Langenschwarz, Lauenburg, Lauschied, (Layen) (Burglayen), Lembeck, Leslau, Lichtenau, Lichtenberg, Liebenscheid, Liegnitz, Limburg (Gt), Limburg an der Lahn, Lindschied, Lingen, Lippe, Lixfeld, Lobenhausen, Lohra, Lommersum, Looz-Corswarem, Loslau, Löwenberg, Lübeck (Hochstift), Lübeck (RS), Lüdinghausen, Lüneburg (Ftm), Luxemburg, Machwitz, Magdeburg (EStift), Mainbernheim, Mainz (EStift), Mainz (Rep), Malmedy, Manderscheid, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Mansbach, Mansfeld, Marburg, Mark, Martinstein, Mechernich, Mecklenburg, Mecklenburg-Strelitz, Meerfeld, Mehr, Meiderich, Meisenbug, Memelgebiet, Mensfelden (Münzfelden), Meppen, Merseburg, Merxheim, Meschede, Messkirch, Meudt, Michelbach, Militsch, Millendonk bzw. Myllendonk, Minden, Moers, Molsberg, Monschau, Moresnet, Mühlhausen (RS), Münden, Münster (Hochstift), Münsterberg, (Münzfelden,) Myllendonk, Nalbach, Namslau, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Siegen, Nassau-Usingen, Naumburg, Neiße, Netzedistrikt, Neuenahr, Neuenburg (Gt, Ka), Neuengleichen, Neuenheerse, Neuerburg, Neufra, Neuhaus (Amt), Neumark, Neuwied(, Niederisenburg), Niederlausitz, Niedersachsen, Nievern, Norddeutscher Bund, Nordhausen (RS, ruStift), Nordstrand, Nörvenich, Nürburg, Nürnberg (RS), Oberlausitz, Oberschlesien, Oberstein, Oberwesel, Odenthal, Oderberg, Oels, Oettingen, Olbrück, Oldenburg, Oppeln, Oranien, Osnabrück, Osterburg, Osterland-Föhr, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Osterspai, Ostfriesland, Ostpreußen, Ostrach, Ottweiler, Padberg, Paderborn, Papenburg, Pappenheim, Peitz, Petkum, Pfalz, Pfalz-Simmern, Pinneberg, Pless, Plesse, Plön, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Posen, Potsdam, Preetz, Preuschen, Priebus, Prüm, Quedlinburg, Ramholz, Ranis, Rantzau, Rath, Ratibor, Ratzeburg, Ravensberg, Recklinghausen, Regenstein, Reichenstein, Reifferscheid, Reizberg, Remagen, Rendsburg, (Rhade,) Rhaunen, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck (BgGt), Rheingau, Rheingrafen, Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Rietberg, Risum bzw. Rysum, Rödelheim, Rotenburg, Rüdesheim, Rügen, Rümmelsheim, Runkel, (Rysum,) Saarbrücken (Gt), Saargebiet, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Weißenfels, Saffenburg, Sagan, Salm, Salm-Anholt, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Scharzfeld, Schauen, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schiffelbach, Schleiden, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schleswig-Holstein-Sonderburg, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Schlüchtern, Schmalkalden, Schöller, Schönau (ruHt), Schönau (Kl), Schönborn, Schönstadt, Schraplau, Schüller, Schwanenberg, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenholz, Schweden, Schweidnitz, Schweighausen, Schweppenhausen, Seefeld, Seehausen, Senftenberg, Siegburg, Siegen, Sigmaringen, Simmern bzw. Pfalz-Simmern, Sinzig, Soden, Soest, Solms, Solms-Braunfels, Spiegelberg, Sprottau, Stablo, Stablo und Malmedy, Stade, Stapelholm, Stein (ruHt), Steinau, Steinfeld, Steinfurt (Ht), Stettin, Stolberg, Stolberg-Rossla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stormarn, Stotel, Stralsund, Straßberg, Südpreußen, Sugenheim, Sulau, Sulzbach (RDorf), Sylt, Tann, Tauroggen, Tecklenburg, Teltow, Teupitz, Thüringen, Thurn und Taxis, Torgau, Trachenberg, Treffurt, Triebel, Trier (EStift), Trier (freie RS), Troppau, Uckermark, Ungarn, Usingen, Valangin, Vallendar, Veen, Velen, Verden, Vestenberg, Veringen, Vetzberg, Vianden, Virneburg, Volmarstein, Vorpommern, Wächtersbach, Waldeck, Waldeck-Pyrmont, Waldkappel, Warburg, Wehrheim, Wehrstein, Weida, Weilburg, Weilnau, Weißenburg (RS), Welfen, Weltersburg, Werden, Werl, Wernigerode, Werth, Westerburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westhofen, Westpreußen, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wickrath, Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Wiesbaden, Wildenburg, Wildungen, Winden, Windsheim, Winneburg, Winnenthal, Witten, Wittenberg, Wittgenstein, Wittmund, Witzenhausen, Wohlau, Wolbeck, Wolgast, Wolkenburg, Wunstorf, Wursten, Württemberg-Oels, Ziegenhain, Züschen, Zyfflich-Wyler (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reichenhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reintal (Reinthal) (bei Garmisch-Partenkirchen) Werdenfels (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reipoltskirchen* (RHt) Bolanden, Isenburg, Isenburg-Birstein, Leiningen, Oberrheinischer Reichskreis (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reiskirchen Buseck bzw. Buseckertal (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rheinland-Pfalz* (L) Ahrental (Ahrenthal), Alsenz, Altenkirchen, Annweiler, Ansbach, Arenfels, Arnstein, Bayern, Bechtolsheim, Beckelnheim, Beilstein, Bellheim, Bengel, Bergzabern, Berwartstein, Bettingen, Billigheim, Birkenfeld, Boppard, Braubach, Breisig, Bretzenheim, Bundenbach, Burglayen, Burrweiler, Cochem, Dahn, Dannenfels, Daun, Dexheim, Dhronecken, Dienheim, Dierbach, Dittelsheim, Dörrenbach, Dreis, Ebernburg, Ehrenburg, Eltz, Engelstadt, Erden (Erlen), Erlenbach, Erp (Erb), Esterau, Falkenstein, Frankenthal, Freckenfeld, Freisbach, Freusburg, Gemünden, Germersheim, Gerolstein, Gommersheim, Gräfenstein, Grenzau, Großhessen, Großwinternheim bzw. Groß-Winternheim, Grumbach (G), Gundheim, Guntersblum, Guttenberg, Hachenburg, Hagenbach, Hallberg, Hammerstein, Hanau-Lichtenberg, Hassloch, Hessen, Hessen-Pfalz, Homburg, Hönningen, Horbach, Hornbach, Iggelheim, Impflingen, Ingelheim, Ippesheim, Isenburg-Grenzau, Kaiserslautern, Kandel, Kerpen (Ht), Kinderbeuern, Kinheim, Kirchheim (Kirchheimbolanden), Klingen, Kobern, Köln (EStift), Kreuznach, Kröv, Landau in der Pfalz, Landskron, Landstuhl, Langenau, Lauschied, Lauterecken, Layen (Burglayen), Leiningen-Heidesheim, Lemberg, Lichtenberg, Mainz (EStift), Manderscheid, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Schleiden, Martinstein, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Meerfeld, Merxheim, Meudt, Minfeld, Molsberg, Mommenheim, Mühlenbach, Münchweiler, Neubamberg, Neuenahr, Neuwied, Nieder-Saulheim (Niedersaulheim), Nievern, Nierstein, Nürburg, Oberstein, Oberwesel, Odernheim, Olbrück, Oppenheim, Osterspai, Partenheim, Pfalz, Pfeddersheim, Preuschen, Preußen, Prüm, Reichenstein, Reil, Reipoltskirchen, Remagen, Remigiusland, Rhaunen, Rheineck (BgGt), Rheingrafenstein, Rheinland, Rheinland-Hessen-Nassau, Rhodt, Rohrbach, Saffenburg, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Scharfeneck, Schaumburg, Schönborn, Schüller, Schwabsburg, Schweigen (Schweiger,) Schweighausen, Schweppenhausen, Simmern, Sinzig, Speyer, Stauf, Stein (ruHt), Steinweiler, Trier, Trifels, Vallendar, Veldenz, Virneburg, Wartenberg, Wartenstein, Weltesburg, Westerburg, Wied, Wildenburg, Wilgartswiesen, Winden, Winneburg, Winternheim (Großwinternheim), Wolfstein, Worms (RS), Zweibrücken (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rhön-Werra*(, Rhön und Werra) (RiKa) Abersfeld, Adelsheim, Allendorf, Arnstein (RRi), Auerochs, Aura, Bastheim, Behaim (Behem), Benzenau, Berg (RRi), Berlepsch, Bernstein, Bettenhausen, Bibra, (Bieber,) Bildhausen, Bischofsheim, Bobenhausen, Bodeck, Bodenlaube, Borié, Bose, Boyneburg (FreiH, RRi), Breidenbach, Breittenbach, Brende (Brend), Brinck, Bronsart, Buchenau, Buchholz, Burghausen, Burgsinn, Buttlar, Calenberg (RRi), Cämmerer von Worms bzw. Kämmerer von Worms, Carben, Castell (Gt), Castell-Remlingen, Cleßheim, Creutzburg, (Dalberg), Dalberg zu Dalberg, Degenfeld, Dernbach, Deutscher Orden, Diener, Dörnberg, Drachsdorff, Dürn zu Riedsberg, Ebers, Ebersberg (FreiH, RRi) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Eberstein, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eichelberg, Elm, Eltingshausen, Erffa, Erthal, Eschwege, Exdorf, Fahnenberg, Faust von Stromberg, Fechenbach, Fischborn, Fladungen, Forstmeister von Gelnhausen (Forstmeister zu Gelnhausen), Forstmeister von Lebenhan, Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Frankenstein bzw. Franckenstein, Froberg-Montjoie (Frohberg), Fronhofen (Frohnhoffen), Fulda (Abtei), Gebsattel, Geismar bzw. Geißmar, Gersfeld, Geyso zu Mansbach, Gleichen genannt von Rußwurm (Gleichen) (FreiH, RRi), Gofer, Gopp von Marezek (Goppe von Marezek), Grappendorf, Greusing, Grolach, Grumbach, (Gudenberg,) Günderode, Guttenberg, Habermann, Hain, Hanstein, Hatzfeld, Haun, Hebenhausen, Heddesdorf, (Hettersdorf) Heesperg, Helbe, Heldritt, Herbstadt, Herda, Heringen, Hessen-Kassel, Heßler, (Hettersdorf,) Heußlein von Eussenheim, (Hingka bzw.)Hingka zu Henneberg, Hutten, Hutten vom Stolzenberg, Ilten, (Ingelheim,) Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Jagsthausen, (Jaxthausen), Kalb von Kalbsrieth (Kalb von Kalbsried), Kämmerer von Worms, Karspach, Kere (Kehr), Kempinsky, (Kettschau,) Keudell zu Schwebda, Kotlinsky, Kötschau (Kettschau), (Kottwitz,) Kottwitz von Aulenbach, Küchenmeister, Küchenmeister von Nortenberg, Landas (Landaß), (Landschad,) Landschad von Steinach, Langenschwarz, Lauter, Leinach, (Lengsfeld),) Lochner von Hüttenbach, Lüchau, Mansbach (RRi), Mansfeld (RRi), Mariaburghausen (Kl), Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Meiningen (RRi), (Merlau genannt Böhm), Metsch, Müdesheim, Mörlau (Mörlau genannt Böhm), Müller zu Lengsfeld, Münster (FreiH, RRi), Muth, Neuenburg, Neukirchen, Nordeck von Rabenau, Obernitz, Oepp, Ostheim (Ganerbschaft), Peterswald (Peterswaldt), Petsch, Pfersdorf (Pferdsdorf), Plittersdorf (Plittersdorff), Quadt (Quadt-Wickrath), (Rabenau) (Nordeck von Rabenau), Rapp, Rauche, Reckrodt, Reinstein, Reitzheim, Rettersbach, Riedern, Riedesel, Riedigheim, Rosenberg, Rottenbach, Rüdt von Collenberg, Rumrodt, Rußwurm, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Römhild, (Sänger von Moßau,) Schachten, Schad, Schadt, Schaumberg, Schauroth, Schelm von Bergen, Schenk von Schweinsberg (Schenk zu Schweinsberg), Schewen, Schleiffraß, Schletten, Schlitz, Schlitz genannt von Görtz, Schneider, Schnell von Rottenbach, Schönfeld, Schott von Schottenstein, Schriebersdorf, Schrimpf von Berg (Schrimpff von Berg), Schütz, Schutzbar genannt Milchling, Schwegerer, Seefried, Selbitz, Sickingen, Singer von Mossau (Sänger von Moßau), Soden (FreiH, G, RRi), Soyecourt, Specht, Speßhart, Stadtlengsfeld, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Stein zu Nord- und Ostheim, Stepfferts, Sternberg (RR), Tann (ruHt), (Tann) (RRi), Tastungen, Thon, Thumbshirn, Thüngen, Trimberg, Trott zu Heusenberg, Truchsess von Wetzhausen, Trümbach, Ussigheim, Vasolt, Vitzehagen, Vogelius, (Vogt,) Voigt von Rieneck, Voigt von Rieneck zu Urspringen, Voit von Salzburg (Vogt von und zu Salzburg), Völkershausen, Waizenbach (Damenstift), Wallenstein, Wangenheim, Warnsdorf, Wechmar, Wehrn, Weibenum, Weingarten, Wenkheim, (Werdenau,), Wernau (Werdenau), Weyhers, Wiener, Wiesenfeld (Wiesenfelden), Wildungen, Windeln zu Lautenbach, Windhausen, Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wolf von Karsbach, Wolff von Gudenberg (Wolf von Guttenberg), (Wolfskehl), Wolfskehl von Reichenberg, Wolzogen, Woyda (Woyde), Würtzburg, Würzburg (Hochstift), Würzburg Juliusspital, Würzburg Universität, Würzburg Sankt Stephan, Zeitlofs, Zink (Zinck), (Zobel,) Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Zufraß, Zurhein, Zweifel (Zweiffel) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rotenkirchen Grubenhagen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rothenkirchen (bei Burghaun) Fulda (Abtei), Haun (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen-Eisenach* (Ftm) Altenkirchen, Eisenach, Ernestiner, Sachsen, Sachsen-Coburg-Eisenach, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Weimar-Jena, Sayn-Altenkirchen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sackmühle Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sankt Maximin* (RAbtei) Dhaun, Diedenhofen, Freudenburg, Luxemburg, Molsberg, Namur, Neunkirchen, Trier (EStift) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn* (Abtei, G, Gt) Altenkirchen, (Assenheim,) Bedburg, Bonn, Freusburg, Hachenburg, (Heimbach,) Homburg Ht, RHt, Hülchrath, Langenau, Nassau-Usingen, Neufürstliche Häuser, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Rennenberg, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Wittgenstein, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Solms-Assenheim, Sponheim, Vallendar, Virneburg, Weltersburg, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Winden, Wittgenstein, Wolkenburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn-Altenkirchen* (Gt) Altenkirchen, Ansbach, Freusburg, Hannover, Nassau, Nassau-Usingen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Wittgenstein, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schlüsselfelder von Kirchensittenbach* (RRi) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schöneberg (im Kreis Altenkirchen) Sayn-Hachenburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schönkirchen Seefeld (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schwaben* (RiKreis), Schwäbischer Ritterkreis Abtsgmünd, Achberg, Adelmann von Adelmannsfelden, Adelmannsfelden, Albertini, Aldingen, Allgäu-Bodensee, Altburg, Altmannshofen, Amerdingen, Angeloch, Anweil, Arz (Arzt), Attems, Aufhausen, Backmeister, Baiershofen, Baldeck, Ballmertshofen, Barille, Bartenstein, Bartholomä, Beauveau-Craon, Beckers zu Westerstetten, Behr von Behrental, Bemelberg (Bemmelberg, Bömelburg), Bentzel zu Sternau, Berger, Berkheim, Berlichingen, Bernerdin, Bernhausen, Beroldingen, Berstett, Bertrand, Besserer, Biberachzell, Bidembach von Treuenfels, (Bietingen), (Binningen,) (Bischofsheim,) Bissingen, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Blumegg, Bock, Böcklin von Böcklinsau, Bode, Bodeck von Ellgau (Bodeck und Ellgau), Bodman, Bodman zu Kargegg, Bodman zu Möggingen, Bodman zu Wiechs, (Bömelburg,) Bonfeld, Bönnigheim, Bose, Botzheim, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburg (rriHt), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitenbach, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Breuning von Buchenbach, Bronnen, Bubenhofen, Buchholz, Buol (Boul), Burkhardt von der Klee (Burkard von der Klee), (Buwinghausen), Buxheim, Candel, Chanoffsky von Langendorf, Clengel, Closen, Colditz, Corray, Dachenhausen, Dachröden, Dagstuhl, (Dankenschweil,) Dankenschweil zu Worblingen, Degenfeld, Degenfeld-Neuhaus, Dellmensingen, Dettingen, Deuring, Deuring zu Randegg, Diemantstein, Diemar, Diersburg, Dießen (rri Ort), Donau, Dorfmerkingen, Drechsel von Deufstetten, Dungern, Dunstelkingen, Ebersberg (rriHt), Ebinger von der Burg, Echter von Mespelbrunn, Eck und Hungersbach, Ehingen (RRi), Ehingen (RSähnliche Stadt), Eisenburg, Elster (Elstern), Eltershofen, Endingen, (Entzlin) Enntzlin, Enzberg, Erlach, (Erolzheim) Eroldsheim, Erthal, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fach, Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Fin, Fischer von Filseck, Flehingen, Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, Franken (Ritterkreis), Frankenberg zu Riet RRi, Franckenstein (Frankenstein) (RRi), Fränkischer Ritterkreis, Frauenberg, (Freiberg) (Ht), Freiberg (FreiH, RRi), Freyberg (Freiberg), Fuchs, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg, Gail, Gailing bzw. Gayling, Gailing von Altheim bzw. Gayling von Altheim, Gailingen, Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gammertingen, Gartner, Geizkofler, Gemmingen, Geradstetten, Giel von Gielsberg, Girger von Grünbühl, Göler von Ravensburg, Goll (Gollen), Göllnitz, Goßbach, Grafeneck, (Graveneck,) Grävenitz, Greifenclau, Greith, Gremlich von Jungingen, Grempp von Freudenstein, Gripp von Freudenegg, Gripp auf Storzeln-Freudenach Gripp von Storzeln-Freudenach, Grönenbach, Großaspach, Grün, Grünthal, Grünwald, Guin, Gültlingen, Gundelsheim, Güssen von Güssenburg, Gut von Sulz, Habsberg, Hafner, Hagenmann, Hallweil, Hanxleden, Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Hausen, Hegau (Qu),) Hegau-Allgäu-Bodensee, Hehl, Heidenheim (RRi), Heidenopp, Heinsheim, Helmstadt, Herbrechtingen, Herbsthain, Herman von Hermansdorf, Herter von Herteneck, Herwarth von Bittenfeld, Hess, Hettingen, Heuchlingen, Heuß, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirschhorn, Hochaltingen, Hochberg (rriHt), Hofen, Hofer von Lobenstein, Hoff, Höfingen, Hohenberg (RRi), Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenfreyberg, Hohenheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Höhnstett, Holdermann von Holderstein, Holtz, Horben, Horkheim (Horckheim), Hornberg (RRi), Horneck (Horneck von Hornberg), Hornstein (FreiH, RRi), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Grüningen, Hornstein zu Weiterdingen, Huldenberg, Humpiß (FreiH, RRi), Humpiß genannt von Ratzenried, Humpiß von Waltrams, Hürnheim, (Hürrlingen), Ichenhausen, Ifflinger von Graneck, Illereichen, Illertissen, Imhoff von Kirchentellinsfurt (Imhof), (Imhoff von Untermeitingen,) Imhof zu Untermeithingen, Jäger von Gärtringen, Jagstheim, Janowitz, Jettingen, Jungkenn genannt Münzer von Morenstamm, Kaltenburg, Kaltental (Kaltenthal), Karpfen (Karpffen), Katzenstein, Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kempten (gfAbtei), Killinger, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kisslegg, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Knöringen, Kocher, Kolb von Rheindorf, Königsbach, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (Hochstift), Kraichgau, Kroneck, Kuefstein, Landenberg, Landsee, Lang, Lasser genannt von Halden, Laubenberg, Laupheim, Laymingen, Leiher von Talheim, Leiningen (RRi), Lemlin von Horkheim, Lenz von Lenzenfeld, Leonrod, Leupolz, Leutrum von Ertingen, Leyden, Liebenfels, Liebenstein (FreiH, RRi), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linck von Kirchheim, Lindach, Linden, Lomersheim, Lützelburg, Macaire, Magolsheim, Massenbach, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Menzingen, Merz von Staffelfelden, (Metternich,) (Metternich zu Gracht) (Wolff-Metternich zur Gracht), Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Montfort, Moser von Filseck. Mühlhausen (RDorf), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Neckarbischofsheim, Neidlingen, Neipperg, Neipperg zu Freudental, Nettelhorst, Neubronner von Eisenburg, Neuburg (rriHt), Neuenstein (FreiH, RRi), Neufra, Neuhaus (rriOrt), Neuhausen, Neuneck, (Niederraunau,) Niederstotzingen, Nippenburg, Nördlinger, Nothaft von Hohenberg, Oberdischingen, Oberkirch, Oberschöntal, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Ochsenburg, Oeffingen, Oetinger (Öttinger), Offenburg (RRi), Oggenhausen, Orsenhausen, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Oßweil, Ostein, Osterberg, Ostheim (RRi), Öttinger, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Palm, Pappenheim, Pappus von Tratzberg, Paumgarten, Pfaudt von Kürnberg (Pfaudt von Kürnburg,) Pfeil, Pflügern auf Schrozburg, Pflummern, Pforzheim (Damenstift), Pfuel, Plato von Janersfeld, (Pletz von Rottenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Praßberg, Preysing, Pürckh, Racknitz, Rammingen, Ramschwag, Ramsenstrut, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Ratzenried, Rauch von Winnenden, Raunau, Reckenbach, Rehlingen, (Reich von Baldenstein,) Reichau, Reichenbach, Reichlin von Meldegg, Reischach, Reiß von Reißenstein, Remchingen, Resch von Reschenberg, Reutner von Weil, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Riedheim, (Rieppurr,) Rietheim, Rinck von Baldenstein, Rinderbach, Risstissen, (Ritterkreis,) Ritz, Rodamsdörfle, Röder, Röder von Diersburg, Roll (Roll zu Bernau), Rost, Rotenhan, Roth von Bußmannshausen, Roth von Schreckenstein, Rott, Rüdinger von Rüdingerfels, Rüpplin von Köffikon, Rüpplin von Köffikon zu Wittenwyl, Rüppurr (Rieppur), Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint-André (Saint André), Saint Vincent, Sankt Gallen (RAbtei), Schaffalitzky von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell), Schanbach, Schauenburg (Schaumburg) (FreiH, RRi), Scheer von Schwarzenberg, Schell, Schellenberg, Schenk von Castell, Schenk von Schenkenstein (Schenk von und zu Schenkenstein), Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Scheppach, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schlat, Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmalegg, Schmidberg, Schmitz-Grollenburg, Schönau (FreiH, RRi), Schöner von Straubenhardt, Schönfeld (Schönfeldt,) Schott von Schottenstein, Schuttern, Schütz von Eutingertal, Schütz-Pflummern, Schwäbischer Ritterkreis, Schwaigern, Schwarzach, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Suhlburg (Senft von Sulburg), Senger (Senger zu Rickelshausen), Sickingen, Siegenstein, Sigelmann von Delsberg, Siggen, Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Speyer (Domkapitel), Spreter von Kreidenstein, Stadion, Stammheim, Starschedel, Stein (rriHt), Stein zu Bosenstein, Stein zum Rechtenstein, Steinegg, Steinhäußer von Neidenfels (Steinheuser von Neidenfels), Sternenfels, Stimpfach, Stockhammer, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Stuben zu Dauberg, Sturmfeder, Sulzbach (G), Sulzfeld, Summerau (Sommerau), (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), Talheim, Tannhausen, Tänzl von Tratzberg, Tegernau, Tessin (RRi), Themar, Thumb von Neuburg, Thüngen, Thurn und Taxis, Traun, Trauschwitz, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen (RRi), Türckh, Türckheim (Türkheim), Überlingen, Ulm (FreiH, RRi), Ulmenstein, Ungelter, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Unterriexingen, (Unterwaldstetten,) Urbach, Ursenbeck von Pottschach, Utzmemmingen, Utzwingen, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vohenstein, Vöhlin von Frickenhausen, Vöhlin von Illertissen, Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Volmar, Wächter, (Waldburg,) Waldburg-Trauchburg, (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Wolfegg-Wolfegg, Waldburg-Zeil, Waldburg-Zeil-Zeil, Waldner von Freundstein, Waldstetten, Wallbrunn zu Gauersheim (Wallbrunn), Wallsee, Wallstein, Wangen, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Weittershausen, Welden, Wellendingen, Wellenstein, Welsberg (Welschberg zu Langenstein), Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Werdenstein (FreiH, RRi), Wernau, Werneck, Wertingen, Wessenberg, (Wessenberg zu Aulfingen), Westernach, Westerstetten, Widmann von Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen (Wiederholt von Weidenhofen), Wimpfen (Ritterstift), Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wobidezgi, Wolff-Metternich zur Gracht (Wolff Metternich zur Gracht, Metternich zur Gracht), Wollmershausen (Wolmarshausen), Wöllwarth, Wucherer von Huldenfeld, Wurmser von Vendenheim, Wurster von Kreuzberg, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Yberg, Zazenhausen, (Zilhart,) Zimmern, Zobel von Giebelstadt, Zorn von Bulach, Zotter von Berneck (Zott von Perneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schwaben* (LV) Berg (Ht) Leutkircher Heide, Österreich, Vorderösterreich (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schwanden bei Isny Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sommersbach Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sonthofen (bei Leutkirch) Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Staufer* (Geschlecht) Aalen, Annweiler, Ansbach, Arles, Aufkirchen, Augsburg (Hochstift), Baden, Bauerbach, Bellinzona, Berg, Bopfingen, Breisach, Breisgau, Buchhorn, Burgau, Comburg, Diepoldinger, Dinkelsbühl, Dischingen, Donauwörth (RPflege), Donauwörth (RS), Durlach, Eberbach, Eger, Egerland, Egisheim, Eglofs, Elsass, Esslingen, Everstein, Gengenbach (RAbtei), Giengen, Hagenau, Harburg (RS), Hegau, Heidingsfeld, Heilbronn, Hessen, Hirschlatt, Hohenburg (Kl), Hohenschwangau, Hohkönigsburg (Hochkönigsburg), Immenstadt, Italien, Kaiserslautern, Katzenelnbogen, Kaufbeuren, Kaysersberg, Kempten (gfAbtei), Königstein (Gt), Kronberg, Lauffen, Lauingen, Limpurg, Lombardei, Lustenau, Mengen, Neapel, Neumarkt, Odenheim (RPropstei) (Odenheim und Bruchsal), Oettingen, Ortenau, Pfalz, Pforzheim (Damenstift), Ravensburg (RS), Reichenau, Rosheim, Rothenburg ob der Tauber, Rottenbuch, Saarbrücken (Gt), Salem, Saulgau, Schlettstadt, Schwabegg, Schwaben (Hztm), Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Sizilien, Spanien, Sugenheim, Sulzbach (G), Ulm (RS), Waldburg, Waldenstein, Wallerstein, Wallsee, Warthausen, Weil der Stadt, Weingarten, Weinsberg, Welden, Welzheim, Wertingen, Wimpfen, Winterbach, Wittelsbach, Württemberg, Zähringen, Zwickau, Zwiefalten (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steigerwald* (RiKa) Abenberg, Adelshofen, Aisch, Albrecht, Ansbach, Aschbach, Aschhausen, Aurach, Bach, Bamberg Domkapitel, Bamberg Hochstift, Bamberg Kloster Michaelsberg bzw. Sankt Michael, Bamberg Sankt Stephan, Bastheim, Baunach (RiKa), Bebendorf, Bernheim, Bibergau, Bibra, Bickenbach (RRi), Blümlein, Brakenlohe, Breidenbach, Brömbsen, Brömser von Rüdesheim, Bronsart, Bruggen, Burghaslach, Buttlar, Cammermeister, Chrichton, Crailsheim (FreiH, RRi), Dachröden, Dachsbach, Danckelmann, Dangrieß, Dernbach, Dettelbach, Deutscher Orden, Ebermann, Ebrach, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eckersberg, Egloffstein, Ehenheim, Eichler von Auritz, Enckevoort (Enckevort), Erthal, Esel von Altenschönbach, Franken (RRiKreis), Frankenstein bzw. Franckenstein (RRi), Fränkischer Ritterkreis, Frick von Frickenhausen, Fuchs, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Wiesentheid, Furtenbach, Geldern, Giech, Gießen (RRi), Gnodstadt (Gnodtstatt), Gottesmann zum Thurn, Grumbach, Guttenberg (FreiH, RRi), Haberkorn, Habermann, Hainach, Hainach zu Hundelshausen, Haller von Hallerstein, Heinrichen, (Heppenheim genannt Saal,) Heppenheim, Herbstadt, Hessberg, Heußlein von Eussenheim, Holzschuher von Aspach und Harrlach, Holzschuher von Harrlach, Horschelt, Hutten, Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Jagstheim, (Johannitermeister bzw.) Johanniterorden, Jöstelsberg, Kalb von Kalbsrieth, (Kammermeister genannt Camerarius) (Cammermeister), Kere (Kehr), Kitzingen (Spital), Kitzingen (Stadt), Köstner, Krauseneck, Künßberg (Künsberg), Laihsheim, Lamprecht von Gerolzhofen, Lauffenholz, Lauter, Lechner von Lechfeld, Lentersheim, Limpurg, Lindelbach, Lisberg (Lissberg) (RRi), Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Lonerstatt, Markt Taschendorf, Marschalk von Ebneth (Marschalk von Ebnet), Marschalk von Ostheim, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayenberg, Mayenthal (Mayental), Meyern, Morgen, Mörlbach, Muffel, Muffelger, Münster (FreiH, RRi), Neustetter genannt Stürmer, Nürnberg, Oberländer, Obernitz, Pappenheim, Pöllnitz, Randersacker, Ranhoff, Raueneck (Rauneck), Redwitz, Reichsritterschaft Franken, Reinsbronn, Reitzenstein, Rimbach (Rimpach), Roman, Rösch von Gerlachshausen, Rotenhan, Rothschütz, Rumrodt, Schaumberg, Schefer, Schenk von Simau, Schenk von Stauffenberg, Schertel von Burtenbach, Schlammersdorf, Schlüsselfelder von Kirchensittenbach, Schmidt, Schnodsenbach, Schönborn, Schrimpf von Berg (Schrimpff von Berg), Schrottenberg, Schuhmann, Schutzbar genannt Milchling, Schwarzenberg (Gt, F), Seckendorff, Seefried, Seinsheim, Sengelau, Soden (FreiH, G), Spick, Stadion, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Steinau zu Nord- und Ostheim, Steinheim, Stiebar von Buttenheim (Stibar von und zu Buttenheim), Stockheim, Streitberg, Sugenheim, Tann, (Taschendorf,) Thüna, Thüngen, Thüngfeld, Trautenberg, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Pommersfelden, Vestenberg, Voit von Rieneck (Vogt von Rieneck), Voit von Salzburg (Vogt von Salzburg,) (Vogt von und zu Salzburg), Wechmar, Weiden, Wenkheim, Wernheim, Wiesenthau, Wiesentheid, Wildenstein (RRi), Winckler von Mohrenfels, Windsheim, Wirsberg, Wolf von Wolfsthal, (Wolfsthal,) Wunschel, Wurster von Kreuzberg, Würzburg (Hochstift), Würzburg Jesuiten-Administration, Würzburg Juliusspital (bzw. Julius-Hospital), Würzburg Universität), Würzburg Stift Haug, Zollner von Brand (Zollner genannt Brandt), Zollner von Hallburg (Zollner von der Hallburg) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tauffkirchen (Taufkirchen) Valley (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tautenhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Toberazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Trautskirchen Seckendorff (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Trier* (EStift, RegBez, freie RS) Adendorf, Arenfels, Beilstein, Bengel, Blieskastel, Boppard, Camberg, Cochem, Dagstuhl, Daun, Dietkirchen, Dreis, Echternach, Ehrenbreitstein, Elkerhausen, Eltz, Erden, Frankreich, Gedern, Glatt, Grenzau, Hammerstein, Heimbach, Isenburg, Isenburg-Grenzau, Isenburg-Kobern, Jülich-Kleve-Berg, Kinderbeuern, Kinheim, Kobern, Kröv, Kurfürstenkollegium, Kurrheinischer Reichskreis, Landshut bei Bernkastel, Lebach, Leyen, Limburg an der Lahn, Luxemburg, Maastricht, Manderscheid, Mensfelden (Münzfelden), Metz, Meudt, Michelbach, Molsberg, Mühlenbach, (Münzfelden,) Nalbach, Nassau-Weilburg, Neunkirchen, Niederisenburg, Oberstein, Oberwesel, Odenheim bzw. Odenheim und Bruchsal, Osterspai, Partenheim, Pfalz, Pfalzel, Prüm, Reil, Rhaunen, Rheinprovinz, Sankt Maximin, Sayn-Vallendar, Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein, Schad, Schadeck, Scharfenstein, Speyer (Hochstift), Sporkenburg, Stauf (Ht), Stolberg-Gedern, Toul, Vallendar, Verdun, Virneburg, Wartenstein, Wehrheim, Westerburg, Wildgrafen, Winden, Winneburg, Worms (Hochstift) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ulm* (RS) Albeck, Bayern, Burgau, Dinkelsbühl, Elchingen, Franken (BaDO bzw. DOBa), Helfenstein, Kempten (RS), Konstanz (Hochstift), Leutkircher Heide, Memmingen, Ravensburg, Riedheim, Roggenburg, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbischer Städtebund, Söflingen, Werenwag (Wehrwag), Westerstetten, Wettenhausen, Württemberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Urlau Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Uttenhofen (bei Leutkirch) Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vörden (bei Neuenkirchen-Vörden) Osnabrück (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Waldkirchen (im Kreis Freyung-Grafenau) Passau (Hochstift) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wamberg (bei Garmisch-Partenkirchen) Werdenfels (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wangen* (im Allgäu) (FreiH, RRi, RS) Allgäu-Bodensee, Bayern, Leutkircher Heide, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbischer Städtebund, Württemberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wank (bei Garmisch-Partenkirchen) Werdenfels (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Weipoldshofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Weiskirchen Zandt von Merl (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenfels* (Gt) Freising, Partenkirchen-Mittenwald (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Westfälisches Reichsgrafenkollegium* (Arnstein-Barby,) Askanien, Barby (Arnstein-Barby), Bentheim, Blankenburg, Blankenheim, Bretzenheim, Delmenhorst, Diepholz, Dyck, Edelstetten, Fagnolle (Fagnolles), Gemen, Gimborn-Neustadt, Gronsfeld, Gundelfingen, Hallermunt, Hannover, Hoya, Kerpen (Ht, Gt), Kirchberg (BgGt), Ligne, Lingen, Lippe, Lösenich, Mark, Metternich, Millendonk bzw. Myllendonk, Moers, Nassau-Dillenburg, Nesselrode, Oldenburg, Ostfriesland, Platen (Platen-Hallermunt), Plettenberg, Pyrmont (Ht), Pyrmont (Gt), Rantzau, Ravensberg, Reckheim, Regenstein (Rheinstein), Reichenstein, Rheda, Rheineck, (Rheinstein,) Rietberg, Saffenburg, Salm-Reiffenscheid, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Hachenburg-Kirchberg, Schaesberg, Schaumburg, Schleiden, Schlenacken, Schwarzenberg, Steinfurt, Sternberg, Tecklenburg, Virneburg, Waldeck, Wallmoden, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Wickrath, (Wied,) Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Winneburg, Wittem (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wielazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Willerazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Winterazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wolferazhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wuchzenhofen Leutkircher Heide (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Württemberg* (G, Hztm, KgR) Aach, Aalen, Abtsgmünd, Achalm, Adelmannsfelden, Adelsheim, Adelstetten, Aichelberg, Albeck, Aldingen, Alfingen, Alpirsbach, Altburg, Alteburg, Altensteig, Altmannshofen, Arnegg, Aschhausen, Asperg, Aulendorf, Baden-Württemberg, Baindt, Baldern, Bartenstein (Ht), Bassenheim, Bayern, Bebenhausen, Beroldingen, Biberach, Bidembach von Treuenfels, Blaubeuren, Böbingen, Böckingen, Bodman, Bodman zu Bodman, Bonfeld, Bonndorf, Bönnigheim, Bopfingen, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Braunsbach, Breisgau, Brochenzell, Bronnen, Buchau (RS), Buchau (Reichsstift), Buchhorn, Buol (Boul), Burgberg, Bussen, Bußmannshausen, (Buwinghausen,) Calw, Colloredo, Comburg, Crailsheim (FreiH, RRi), Crailsheim (RS), Degenfeld, Dellmensingen, Demmingen, Denkendorf, Dettingen, Deuring, Deutscher Bund, Dietenheim, Dischingen, Dorfmerkingen, Donaustädte, Dornstetten, Dörzbach, Döttingen, Drechsel von Deufstetten, Dunningen, Dunstelkingen, Dürmentingen, Ebenweiler, Eberhardzell, Ebersberg (rriHt), Edelfingen, Eglingen, Eglofs, Ehestetten, Ehingen, Elchingen, Ellwangen, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Erbach (Ht, Gt, RGt), Erbach-Wartenberg-Roth, Erkenbrechtshausen, (Erolzheim) Eroldsheim, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Fach, Falkenstein (Ht), Fischbach, Freudental, Friedberg-Scheer, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg (G, F, Ftm), Gaildorf, Gärtringen, Geradstetten, Giengen, Grafenhausen, Grävenitz, Gröningen (Ganerbschaft), Großgartach, Grötzingen, Grüningen, Gültlingen, Gutenzell, Harthausen, Hegau, Heggbach, Heidenheim, Heilbronn, Heiligkreuztal, Helfenstein (G), Herbrechtingen, Herrenalb, Herrot (Herroth), Herwarth von Bittenfeld, Heuchlingen, Hewen, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirsau, Hirschberg, Hochberg, Hofen, Hohenberg, Hohenlohe, Hohenlohe-Brauneck, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Öhringen, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Hohenlohe-Weikersheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Horburg, Horn (Hornbach), Hornberg (Ht), Hornstein, Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Hoßkirch, Hummertsried, Ifflinger von Graneck, Ingelfingen, Isny (Gt), Isny (RAbtei), Isny (RS), Jagstberg, Jagsthausen, Jagstheim, Janowitz, Justingen, Kaltenburg, Karpfen, Katzenstein (Ht), Kirchberg (Gt), Kirchberg (Ht), Kirchdorf, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kirchheim am Neckar, Kisslegg (Kißlegg), Kocherstetten, Königsbronn, Königsegg, Königsegg-Aulendorf, Konzenberg, Krautheim (Ftm), Kreuzlingen, Künzelsau, Kurfürstenkollegium, Langenburg, Lauffen, Laupheim, Lemlin von Horkheim, Leupolz, Leutkirch, Leutkircher Heide, Lichtel, Lichtenberg, Liebenfels, Liebenstein, Limpurg, Limpurg-Gaildorf, Limpurg-Speckfeld, Lindach, Lobenhausen, Loßburg, Löwenstein (Gt), Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Magenheim, Magolsheim, Maienfels, Marchtal, Margrethausen, Mariaberg, Markgröningen, Marstetten (Ht), Massenbach, Maulbronn, Mengen, Mergentheim, Metternich, Mömpelgard, Montfort, Moosbeuren, Mühlhausen (RDorf), Mühlheim an der Donau, Munderkingen, Muri, Murrhardt, Nagold, Neckarsulm, Neidlingen, Neipperg, Nellenburg, Neresheim, Neuenburg, Neuenstein (Bg), Neuffen, Neufra, Neuhausen (RDorf), Neuneck (Ht), Neuravensburg, Neuwürttemberg, Niederstetten, Niederstotzingen, Norddeutscher Bund, Obergriesheim, Oberkirch (Ht), Obernau, Oberschöntal, Obersontheim, Oberstadion, Oberstenfeld, (Oberstotzingen,) Obersulmetingen, Oberweiler, Ochsenburg, Ochsenhausen, Oeffingen, Oels, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Offenau, Oggelsbeuren, Oggenhausen, Öhringen, Orsenhausen, Oßweil, Österreich, Ow, Pfalz, Pfedelbach, Pfeil, Plettenberg, (Quadt-Wickrath, Quadt Wickrath und Isny), Racknitz, Ramsenstrut, Ravensburg, Rechberg, Reichenbach, Reichenstein, Reichenweier, Reinsbronn, Reischach, Reutlingen, Rheinbund, Rhodt, Riedlingen, Riedheim (Rietheim), Risstissen, Rodamsdörfle, Rohrdorf, Rosenegg, Rosenfeld, Rot an der Rot, Rotenstein (Ht), Rothenburg ob der Tauber (RS), Rott, Rottenburg, Rottenmünster, Rottweil, Sachsenheim (H), Saint Vincent, Salm, Sankt Georgen im Schwarzwald, Saulgau, Schaesberg-Tannheim, Schalksburg, Schanbach, Scheer, Schelklingen, Schemmerberg, Schenk von Castell, Schlat, Schmalegg, Schmiedelfeld, Schnürpflingen, Schöntal, Schramberg, Schrozberg, Schussenried, Schütz-Pflummern, Schwaben (Hztm), Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Schwäbisch Österreich, Schwaigern, Schweinhausen, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Sulburg (Senft von Suhlburg), Siggen, Sigmaringen, Söflingen, Stadion, Stammheim, Sternberg-Manderscheid, Sterneck, Sternenfels, Stetten, Stetten im Remstal, Stettenfels, Steußlingen, Stimpfach, Stotzingen, Straßberg, Stuttgart, Sulz, Sundgau, Talheim, Tannheim, Teck, Tessin (RRi), Tettnang, Thüna, Thurn und Taxis, Törring, Trauchburg, Triberg, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen, Ulm (RS), Ummendorf, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Untergriesheim, Unterriexingen, Untersulmentingen, Urach, Ursberg, Urslingen, Urspring, Utzmemmingen, Vaihingen, Vellberg, Vorderösterreich, Waldbott-Bassenhaim (Waldbott von Bassenheim), Waldburg, Waldburg-Scheer, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Wurzach, Waldenstein, Waldmannshofen, Waldsee, Waldstetten, Waltershofen, Wangen, Wartenberg-Rot, Warthausen, Wasseralfingen (Alfingen), Weikersheim, Weil der Stadt, Weiler, Weingarten, Weissenau, Weinsberg, Weissenau, Weißenstein (Ht), Welden, Welzheim, Westerstetten, Wiblingen, Wickisau (Willisau,) Widdern, Wiesensteig, Wildberg, (Willisau,) Windischgrätz, Winnenden, Winterbach, Winterstetten, Winzerhausen, Wolfegg, Wöllstein, Wurzach, Würzburg (Hochstift), Zavelstein, Zazenhausen, Zeil, Zwiefalten (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zandt von Merl* (zu Weiskirchen) (RRi) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zwiefalten* (Abtei, RAbtei) Dettingen (RDorf), Emerkingen, Kirchen, Kohlberg, Neuhausen (RDorf), Neuwürttemberg, Reichenstein, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsprälatenkollegium, Württemberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)