Suchtext: Jugoslawien
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Als Mitteleuropa zerbrach. Zu den Folgen des Umbruchs in Österreich und Jugoslawien nach dem ersten Weltkrieg, hg. v. Karner, S./Schöpfer, G., 1990 (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Erzwungene Trennung. Vertreibungen und Aussiedlungen in und aus der Tschechoslowakei 1938-1947 im Vergleich mit Polen, Ungarn und Jugoslawien, hg. v. Brandes D. u. a., 2000 (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien, verf. v. Arbeitskreis Dokumentation in der donauschwäbischen Kulturstiftung, 1998 (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dalmatien (Landschaft, Königreich). Das im ersten
vorchristlichen Jahrhundert erstmals belegte, vielleicht von illyrischen
Delmatern abzuleitende D. bezeichnete ursprünglich das Gebiet zwischen Cetina
und Neretva, später das Gebiet zwischen Kvarner und Drinmündung an der Adria.
Um die Zeitenwende wurde diese Gegend als Provinz D. dem römischen Reich
eingegliedert. Seit dem Ende des 6. Jahrhunderts wurde es innerhalb des
byzantinischen Reiches zunehmend von Slawen besetzt. 1420 kam es an das seit
dem 11. Jahrhundert an ihm interessierte Venedig. 1797 fiel es an Österreich,
1805 an das napoleonische Königreich Italien, 1809 an die illyrischen Provinzen
Frankreichs und 1814 wieder an Österreich. 1816 wurde es Königreich Österreichs.
1920 kam es bis auf einige Italien zugesprochene Reste an Jugoslawien.
L.: Pisani, P., Les possessions vénétiennes de Dalmatie, Le Mans 1890; Pisani,
P., La Dalmatie dé 1797 à 1815, 1893; Voinovitch, C. de, Histoire de Dalmatie,
Bd. 1f. 2. A. 1934; Wilkes, J., Dalmatia, 1969; Rapanic, Z., Dalmatien, LexMA
3, 1984, 444ff.; Wakounig, M., Dalmatien und Friaul, 1990; Schlinker, S., Fürstenamt
und Rezeption, 1999, 30; Clewing, C., Staatlichkeit und nationale Identitätsbildung,
2000. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Friaul (Herzogtum). Das im östlichen
Norditalien (Pordenone, Udine, Görz, Triest) zwischen Karnischen Alpen,
Julischen Alpen und Adria gelegene, zunächst keltisch besiedelte F. ist nach
der römischen Stadt Forum Iulii (zu Ehren Julius Cäsars) benannt. Im 6.
Jahrhundert war es das erste langobardische Herzogtum in Italien, seit 776 fränkische,
828 in vier Grafschaften aufgeteilte Markgrafschaft. Otto der Große vereinigte
976 einen Teil Friauls (Gebiet von Cividale) mit der Mark Kärnten, das übrige
Friaul kam mit Krain und Istrien 1077 unter die Herrschaft der Patriarchen von
Aquileja. 1420 wurde es mit Ausnahme vor allem der Güter der Grafen von Görz,
die 1500 an Habsburg fielen, von Venedig erobert. Mit Venedig kam es 1797 an Österreich,
1866 an Italien. Die Grafschaft Görz fiel 1919 an Italien. 1947 wurde der östliche,
von Slowenen besiedelte Teil Friauls Jugoslawien
zugeteilt.
L.: Wolff 33; Storm, K., Burgen und Städte im mittelalterlichen Friaul, 1940;
Paschini, P., Storia del Friuli, Bd. 1f. 2. A. 1981; Leicht, P., Studi di
storia friulana, 1955; Leicht, P., Breve storia di Friuli, 4. A. 1970; Valussi,
G., Friuli, Venezia Giulia, 1955; Gentilli, J., Il Friuli, i climi, 1964;
Brozzi, M., Il ducato del Friuli, 2. A. 1981; Cervani, R., Friaul, LexMA 4
1989, 915f.; Wakounig, M., Dalmatien und Friaul, 1990; Krahwinkel, H., Friaul
im Frühmittelalter, 1992; Venetien Istituto regionale per la storia del
movimento di liberazioni nel Friuli-Venezia Giulia: Friuli e Venezia Giulia,
1997. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Görz (Grafschaft). 1101 gab Kaiser Otto III.
G. (ital. Gorizia) am Isonzo in Oberitalien an Aquileja. Seit 1107 erscheinen
aus der Familie der Meinhardiner (?) (Stammvater Meginhard [Meinhard] von
Gilching ?, Vogt des Bischofs von Brixen, †
1011) Grafen von G., die ihre teilweise von den um 1125 ausgestorbenen
Lurngaugrafen ererbten Güter um Lienz in Osttirol (Pustertal, Gailtal, Mölltal
und Drautal) mit Vogteirechten des Patriarchats Aquileja am Isonzo, die sie (um
1122) als Lehnsleute der Grafen von Peilstein erlangten, vereinigten (um 1120 Görz?,
1146/1147 Benennung nach Görz). Im 13. Jahrhundert vergrößerten sie die
Grafschaft zu Lasten des Patriarchats von der Wippach bis zum Isonzo. 1249/1253
erbten sie über die Tochter Albrechts III. von Tirol die südliche Hälfte der
Grafschaft Tirol (Etschtal und Eisacktal) und im späten 13. Jh. erlangten sie
die Pfalzgrafenwürde von Kärnten. 1267/1271 wurden die Güter in die 1335/1363
ausgestorbene Tiroler (Meinhard) und die Görzer Linie (Albert) geteilt. Die Görzer
Linie erhielt die Grafschaft G., Gebiete in Istrien und Friaul sowie Allod im
Pustertal von der Haslacher Klause abwärts und in Oberkärnten (vordere
Grafschaft G.), vermochte aber infolge starker Schwächung durch weitere
Teilungen von 1303 und 1323 die 1335/1363 beim Aussterben der Tiroler Linie
entstandenen Ansprüche auf Tirol nicht gegen Habsburg durchzusetzen, sondern
verlor trotz der 1365 erfolgten Anerkennung als Reichsfürsten schon 1374 auch
Gebiete in Inneristrien (Grafschaft Mitterburg), in der Windischen Mark und um
Möttling an Habsburg. 1500 erlosch die Görzer Linie. Ihre Güter (Lienz,
Pustertal) kamen auf Grund von Erbverträgen an Habsburg und damit zum österreichischen
Reichskreis. 1754 erfolgte die Vereinigung von G. mit Gradisca zu einer gefürsteten
Grafschaft. Von 1809 bis 1814 war G. bei Frankreich. 1816 wurde nach der Rückkehr
zu Österreich aus Görz, Triest und Istrien die Verwaltungseinheit Küstenland
geschaffen. 1861 erhielt das Kronland Görz und Gradisca innerhalb Österreichs
eigene Verwaltungszuständigkeit. 1919 fiel G. an Italien. Nach dem zweiten
Weltkrieg (1947) musste Italien einen Teil des Gebiets an Jugoslawien abtreten.
L.: Wolff 34; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G6, III 22 (1648) F5; Czoernig, C. v., Das Land Görz und Gradiska, Bd.
1f. 1873ff.; Mell, A., Görz, (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, 1914; Leicht, P., Breve storia del Friuli, 2. A. 1930; Klebel, E.,
Die Grafen von Görz als Landesherren in Oberkärnten, Carinthia 125 (1935);
Wiesflecker, H., Die politische Entwicklung der Grafschaft Görz und ihr Erbfall
an Österreich, MIÖG 56 (1948); Wiesflecker, H., Die Regesten der Grafen von Görz
und Tirol, Bd. 1f. 1949ff.; Weingartner, J., Die letzten Grafen von Görz, 1952;
Gorizia nel medioevo, Görz 1956; Bozzi, C., Gorizia e la provincia isontina, Görz
1965; Pizzinini, M., Die Grafen von Görz in ihren Beziehungen zu den Mächten im
nördlichen Italien 1264-1358, Diss. Innsbruck 1968 masch.schr.; Dopsch, H., Görz,
LexMA 4 1989, 1564; Stih, P., Studien zur Geschichte der Grafen von Görz, 1996;
Wiesflecker, H., Die Grafschaft Görz und die Herrschaft Lienz, Veröff. Des
Tiroler Landesmuseums 78 (1998), 131; Härtel, R., Görz und die Görzer im
Hochmittelalter, MIÖG 110 (2002), 1; Dopsch, H. u. a., Von Bayern nach Friaul,
Z. f. bay. LG. 65 (2002), 293; Da Ottone III a Massimiliano I. Gorizia e i
conti die Gorizia nel Medioevo, hg. v. Cavazzo, S., 2004. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gottschee, Gotschee (Herrschaft, Grafschaft, Land,
Ländchen), slowen. Kočevje. Das Kulpatal an der kroatischen Grenze wurde
im 14. Jahrhundert seitens der Kärntner Grafen von Ortenburg durch deutsche Bauern
besiedelt. 1363 wird in diesem Zusammenhang G. erstmals genannt. Die zugehörige
Herrschaft mit etwa 3000 Einwohnern kam nach dem Aussterben der Grafen von
Ortenburg 1418 über Bischof Albrecht von Trient, die Grafen von Cilli und
Ladislaus Postumus an Habsburg (1456-1641), das sie meist verpfändete. 1641
gelangte das 1623 zur Grafschaft erhobene Gebiet an die Grafen bzw. Fürsten
Auersperg. 1791 wurde es Herzogtum und folgte Krain. Mit diesem kam es 1918 an Jugoslawien. Die deutschen Siedler wurden 1941
umgesiedelt und 1945 aus Jugoslawien vertrieben.
L.: Wolff 31; Dimitz, A., Geschichte Krains, Bd. 1ff. 1874ff.; Hauptmann, L.,
Entstehung und Entwicklung Krains, 1929; Widmer, G., Urkundliche Beiträge zur
Geschichte des Gottscheer Landes (1406-1627), 1931; Kundegraber, M.,
Bibliographie zur Gottscheer Volkskunde, 1962/3; Hödl, G., Gottschee, LexMA 4
1989, 1612. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Herzegowina (Landschaft, Land). Das Gebirgsland im
Nordwesten der Balkanhalbinsel an der Neretwa (Neretva) zählte in römischer
Zeit zur Provinz Dalmatia und wurde seit dem 7. Jahrhundert von Südslawen
besiedelt. Im Mittelalter gehörte es zum Herrschaftsbereich Kroatiens, Serbiens
und Bosniens. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts erlangte es als H. (Herzogsland
des Stefan Vukčić) eine gewisse Selbständigkeit, wurde aber 1465/1482
von den Türken erobert. 1878 wurde es nach dem russisch-türkischen Vertrag mit
Bosnien von Österreich okkupiert und 1908 annektiert. 1918 kam es zu Jugoslawien, wurde aber nach dessen Auflösung 1995
Teil der Föderation Bosnien-Herzegowinas und der Serbischen Republik.
L.: Cirkovic, S., Herzegowina, LexMA 4 1989, 2189; Dzaja, S.,
Bosnien-Herzegowina, 1994; Haselsteiner, H., Bosnien-Hercegovina, 1996;
Gabriel, K., Bosnien-Herzegowina, 1878, 2003. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Illyrien (Königreich, Provinz). I. ist im
Altertum das von den Illyrern bewohnte Gebiet der östlichen Adriaküste, das von
230 v. Chr. an allmählich dem römischen Reich eingegliedert wurde (167 v. Chr.
Teil der Provinz Gallia cisalpina). Im 4. nachchristlichen Jahrhundert war I.
einer der vier römischen Reichssprengel. 395 kam das Gebiet zur westlichen
Reichshälfte, fiel 537 aber an Byzanz. Im Mittelalter gehörte das Gebiet zu
verschiedenen Herrschaften, von denen Österreich allmählich bestimmend wurde.
1809 musste Österreich Westkärnten, Krain, Görz, Triest, Istrien, Fiume,
Dalmatien und Kroatien an Napoleon I. abtreten, der diese Gebiete als
illyrische Provinzen Frankreich einverleibte. 1814 fielen sie an Österreich zurück,
das aus Kärnten, Krain, Görz, Triest und Istrien 1816 ein Königreich I. bildete,
das 1849 in die Kronländer Kärnten, Krain und Küstenland aufgelöst wurde. 1918
kam das Gebiet weitgehend zu Jugoslawien und
nach 1991/1995 an Slowenien und Kroatien.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 40 c (1806-1812) D/E5, II 46 (1815) G/H4.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Istrien (Markgrafschaft). 177 v. Chr. eroberten
die Römer das Gebiet von I. und teilten es den Provinzen Italia und Illyricum
zu. 539 kam das Gebiet an Oststrom, 788 an das fränkische Reich. 952 fügte es König
Otto I. als Teil Friauls Bayern hinzu, löste es aber 976 als Herzogtum zusammen
mit Kärnten wieder. Seit dem 11. Jahrhundert wurde zu I. das Gebiet um den
Kvarner gerechnet (sog. Meranien). 1058 unterstand I. mit Krain dem Markgrafen
Ulrich von Weimar-Orlamünde. 1077 gab König Heinrich IV. die Markgrafschaft I.
an Aquileja, das I. erst 1209 tatsächlich von den seit 1173 als Markgrafen
herrschenden Grafen von Andechs-Meranien erlangte und bis 1412/1430 an Venedig
verlor. Das von der Markgrafschaft gelöste Inneristrien kam als Grafschaft I. über
die Grafen von Görz 1374/1381 an Österreich, die anderen Gebiete (Küstenland)
1797 (1805 an Italien, von 1809 bis 1815 an Frankreich). Der österreichische
Anteil an I. umfasste die im Jahre 1500 durch das Aussterben der Grafen von Görz
an Österreich gefallene Grafschaft Mitterburg mit den Städten Mitterburg
(Pisino), Biben (Pedena), Galignano, Berschetz, Lovrana und einigen Märkten und
Klöstern und die im Jahre 1400 an Österreich gekommene Herrschaft Castua. 1816
gelangte er als ein Teil des Deutschen Bundes an das Königreich Illyrien Österreichs
und war seit 1849 Teil des Kronlandes Görz-Gradisca-Istrien (Görz-Gradiska-Istrien).
1918/1920 kam I. an Italien, 1945/1947 an Jugoslawien
und 1991/1995 an Slowenien und Kroatien. In der Gegenwart versteht man unter I.
die Halbinsel südlich einer Linie vom Golf von Triest bis zum Kvarner.
L.: Wolff 32; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
G4; Lenel, W., Venezianisch-istrische Studien, 1911; Vergottini, G. de,
Lineamenti storici della costituzione politica dell' Istria durante il medio
evo, 1924f.; Pirchegger, H., Überblick über die territoriale Entwicklung
Istriens, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer,
1, 4, 1, 1927, 488ff.; Ferluga, J., Istrien, LexMA 5 1990, 792ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Jugoslawien (Königreich, Volksrepublik). Im 5./6.
oder 7. Jahrhundert wanderten die slawischen Serben auf die Balkanhalbinsel
ein. Sie wurden im 9. Jahrhundert christianisiert, gerieten aber unter den
Einfluss Bulgariens bzw. Ostroms. Um 1180 erkämpften sie ein unabhängiges Fürstentum.
Dieses fiel 1389/1459 an die Türken. 1830 entstand ein im Zuge von
Freiheitsbestrebungen autonomes Erbfürstentum Serbien unter osmanischer
Oberhoheit, 1878 ein unabhängiger Staat, der sich 1882 in ein Königreich
umwandelte. Diesem schlossen sich 1918 die nordöstlich davon gelegenen Gebiete
des Kaiserreichs Österreich-Ungarn, die auch Italien als Preis für seinen
Eintritt in den Ersten Weltkrieg auf Seiten der Alliierten begehrte, an. Daraus
entstand das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das sich 1929 in Jugoslawien umbenannte. Am 29. 11. 1945 wurde es
Republik, am 31. 1. 1946 Föderative Volksrepublik. Am 10. 2. 1947 wurde sein
Gebiet um Teile Italiens in Istrien und Dalmatien vergrößert, 1954/1975 erhielt
es die Zone B um Triest. Zum 26. 6. 1991 lösten sich Kroatien und Slowenien
durch Erklärung vom serbisch beherrschten J., später auch Bosnien-Herzegowina
und Mazedonien (Makedonien), so dass nur noch Serbien und Montenegro in J.
verblieben. 1999 wurden die albanischen Bewohner des Amselfelds (Kosovo) von
Serben vertrieben, aber durch Kriegseinsatz des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses
zurückgeführt. Am 4. 2. 2003 wurde die Bundesrepublik J. aufgelöst und der
Staat Serbien-Montenegro begründet, der sich 2006 in Serbien sowie Montenegro
auflöste. 2008 trennte sich auch Kosovo mit westlicher Unterstützung von
Serbien. S. Dalmatien, Friaul, Görz, Gottschee, Herzegowina, Illyrien, Istrien,
Kärnten, Krain, Küstenland, Österreich, Steiermark, Triest.
L.: Als Mitteleuropa zerbrach. Zu den Folgen des Umbruchs in Österreich und Jugoslawien nach dem Ersten Weltkrieg, hg. v. Karner,
S./Schöpfer, G., 1990; Suppan, A., Zwischen Adria und Karawanken, 1998; Dérens,
J./Samary, C., Jugoslawien von A bis Z, 2001;
Calic, M., Geschichte Jugoslawiens im 20.
Jahrhundert, 2010. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kärnten (Herzogtum, Bundesland). K. in einem
Alpenbecken an der mittleren Drau war zunächst keltisch (2. Jh. v. Chr. Noriker
[, dann römisch, 15 v. Chr.], 45 n. Chr. röm. Provinz Noricum), etwa ab 590
nach kurzer langobardischer Herrschaft vorwiegend slawisch besiedelt. Das in
der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts errichtete slawische Reich, dessen Bewohner
in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts als Carontani/Carantani (Kosmograph von
Ravenna, Carantana d. h. Zollfeld, zwischen Klagenfurt und Sankt Veit, zu kelt.
caranto, Fels) genannt werden, geriet um 740/750 (743/748) unter die Herrschaft
der gegen die Awaren zu Hilfe gerufenen Bayern. 828 traten bayerisch-fränkische
Grafen an die Stelle der slawischen Fürsten und verstärkten den bayerischen Einfluss
noch. 976 trennte Kaiser Otto II. K. (als eigenes Herzogtum?), zu dem auch die
Steiermark und die Marken Verona, Istrien, Friaul und Krain gehörten, von
Bayern ab. Danach kam es überwiegend an landfremde Große, von 1077 bis 1122 an
die Eppensteiner. Dabei zerfiel das Herzogtum.Bis etwa 1180 verselbständigten
sich die Marken (1035 Karantanische Mark mit Mürztal und Ennstal, 1040 Krain,
Istrien, 1055 Mark an der Mur/Steiermark, 1077 Friaul). Die aus Rheinfranken
stammenden Grafen von Sponheim (Spanheimer) (1122-1269) nahmen nur eine
schwache Stellung ein. 1269 kam K. nach dem Aussterben der Grafen von Sponheim
(Spanheimer) an Böhmen (bis 1276), 1286 an die Grafen von Tirol, 1335 durch
Kaiser Ludwig den Bayern an die Grafen von Habsburg. Sie fügten 1500 die
(Vordere) Grafschaft Görz hinzu, fassten K. mit Steiermark, Krain, Istrien und
Triest zur Ländergruppe Innerösterreich zusammen und setzten in der Neuzeit im
Kampf gegen die Stände ihre Herrschaft durch. 1748 wurden drei Kreisämter
eingerichtet. 1759 löste (Erzherzogin) Maria Theresia die Rechte des Hochstifts
Bamberg in K. (Villach mit Tarvis und Pontafel, Wolfsberg und Bleiburg u. a.)
durch Kauf ab. Von 1809 bis 1814 gehörte Oberkärnten (Villacher Kreis) zu den
illyrischen Provinzen Frankreichs, von 1814 bis 1849 (seit 1816/1825 auch der
Klagenfurter Kreis) zum österreichischen Königreich Illyrien. Danach war das
Herzogtum K. Kronland Österreichs. Ohne Abstimmung kamen 1920 das Miestal/Mießtal
mit Unterdrauburg und Seeland an Jugoslawien und
das Kanaltal (mit 8350 Bewohnern) mit Tarvis an Italien. Im Kärntner Becken
erklärten sich am 10.10. 1920 59 Prozent der Bevölkerung für Österreich. Bei
der Auflösung Jugoslawiens zwischen 1991 und
1995 fielen die jugoslawischen Teile an Slowenien.
L.: Wolff 29; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, III 22 (1648) F5, III 38 (1789) E4; Lechner,
K., Kärnten, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Ankershofen, Frhr. G.
v./Tangl, K., Handbuch der Geschichte des Herzogtums Kärnten, Bd.1ff. 1842ff.;
Aelschker, E., Geschichte Kärntens, Bd. 1f. 1885; Monumenta historica ducatus
Carinthiae 811-1414, hg. v. Jaksch, A. v./Wiessner, H., Bd. 1ff. 1896ff.; Curs,
O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden, Diss.
phil. Göttingen 1908, 4 (Karintana, Karintriche, Karinthia); Erläuterungen zum
Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, hg. v. d. Ak. d. Wiss.
Abt. 1,4, 2,8 1914ff.; Wutte, M., Kärntner Gerichtsbeschreibungen. Vorarbeit zu
dem historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Archiv f. vaterländ.
Gesch. u. Topographie 20, 21 (1921); Wutte, M./Paschinger, V./Lex, F., Kärntner
Heimatatlas, 1925; Jaksch, A., Geschichte Kärntens bis 1335, Bd. 1f. 1928ff.;
Jaksch, A./Wutte, M., Kärnten, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, 1914, 1929; Paschinger, V., Landeskunde von Kärnten 1937; Braumüller,
H., Geschichte von Kärnten, 1949; Paschinger, V., Kärntner Heimatatlas, Bd.1f.
1951ff.; Maier, A., Kirchengeschichte von Kärnten, Bd. 1ff. 1951ff.; Fresacher,
W./Moro, G. u. a., Kärnten, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, 1956; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 51,
94, III, 23, 25, 31, regnum Carentanum, Charentariche, Karintriche (, Kärnten,
Karantanien); Zopp, F., Kärntner Bibliographie, 1961ff.; Moro, G., Zur
politischen Stellung Karantaniens im fränkischen und deutschen Reich, Südostforschungen
22 (1963), 78ff.; Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, 1966; Zöllner,
E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990; Fräss-Ehrfeld,
C., Geschichte Kärntens, Bd. 1 Das Mittelalter, 1984; Neumann, W., Bausteine
zur Geschichte Kärntens, 1985; Bertels, K., Carantania. Beobachtungen zur
politisch-geographischen Terminologie und zur Geschichte des Landes und seiner
Bevölkerung im frühen Mittelalter, Carinthia 177 (1987), 87ff.; Wallas, A., Stände
und Staat in Innerösterreich im 18. Jahrhundert, 1988; Dopsch, H., Kärnten,
LexMA 5 1990, 1002ff.; Stumfohl, R., Kärntner Bibliographie (1976-1980), 1989,
(1981-1985), 1991; Migglautsch, K./Pust, I., Das Kanaltal und seine Geschichte,
1995; Karantanien – Ostarrichi, hg. v. Moritsch, A., 1997; Kärnten,
hg. v. Rumpler, H., 1998; Gleirscher, P., Karantanien, 2000; Die Kärntner
Volksabstimmung 1920, hg. v. Valentin, H. u. a., 2002.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kosovo (Gebiet, Republik). Das ursprünglich von Illyrern, seit dem 3. Jh. v. Chr. von Römern, nach der Völkerwanderung im 6. Jahrhundert von Slawen, seit 1389 von Türken beherrschte Gebiet des sog. Amselfelds, das allmählich von Albanern besiedelt wurde, kam 1912 an Serbien und damit 1918 an Jugoslawien, von dem es sich zum 17. 2. 2008 mit Unterstützung westlicher Mächte unabhängig erklärte. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Krain (F.) (Herzogtum). Die schon
vorgeschichtlich besiedelte Landschaft zwischen Karawanken, oberer Kulpa, Ternovaner
Wald und Uskokengebirge gehörte seit dem späten ersten vorchristlichen
Jahrhundert zur römischen Provinz Pannonien, später zu Italia annonaria und
Illyricum. Vom späten 6. Jahrhundert an wurde sie nach dem Abzug der
Langobarden von Slowenen besiedelt. Im 7./8. Jahrhundert war sie ein Teil des
slowenischen Landes Carantana (Kärnten). Im 8. Jahrhundert kam sie an Bayern
und wurde unter König Karl dem Großen einer Grafschaft der neugebildeten Mark
Friaul zugeschlagen. 820 taucht dann für sie der Name Carniola, 973 die Craina
marcha (zu krajina, Grenze) mit dem Hauptort Krainburg auf. 952 kam sie mit
Friaul zu Bayern, 976 zu Kärnten. Seit 1077/1093 war sie Lehen der Patriarchen
von Aquileja, die aber nur Unterkrain beherrschten. Begütert waren in K. vor
allem die Hochstifte Brixen und Freising. Im 12. Jahrhundert wurde das 1144
erstmals erwähnte Laibach Vorort Krains. Von 1173/1180 bis 1209/1228 waren die
Grafen von Andechs (nach den Grafen von Weimar-Orlamünde, Sponheim und Bogen)
die eigentlichen Herren von K. (Oberkrain). Ihr Erbe traten zunächst die
Babenberger, die Kärntner Linie der Grafen von Sponheim (bis 1264), Böhmen
(1269-1276), 1282 die Söhne König Rudolfs von Habsburg und von 1282 bis 1335
als Pfandberechtigte die Grafen von Görz (Meinhardiner) sowie nach deren
Aussterben 1335 die Grafen von Habsburg mit Kärnten, 1374 auch Windische Mark
(mit Möttling) und Istrien (Grafschaft Mitterburg) an. 1379 kam K. an die
leopoldinische Linie Habsburgs. 1394 wurde, nachdem schon Herzog Rudolf IV.
sich seit 1364 Herzog von K. genannt hatte, K. zum Herzogtum erhoben. Kaiser
Maximilian verband K. mit Steiermark, Kärnten, Istrien, Görz und Triest zur Ländergruppe
Innerösterreich. Zeitweise litt das zum österreichischen Reichskreis zählende
Land stark unter den Einfällen der Türken. 1803 wurden die reichsunmittelbaren
Gebiete Freisings und Brixens einverleibt. Von 1809 bis 1814 war K. dann Teil
der illyrischen Provinzen Frankreichs, fiel danach aber wieder an Österreich (Königreich
Illyrien) zurück. 1849 wurde es österreichisches Kronland. Am 29. 10. 1918 kam
der größte Teil mit Laibach an Jugoslawien,
Innerkrain (Hinterland von Triest, Fiume) an Italien. 1947 fiel auch Innerkrain
an Jugoslawien und damit 1991 an Slowenien.
L.: Wolff 30; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 48 (1300) F1/2, II 66 (1378) H6, II 78 (1450) G4, III 22
(1648) G5; Lechner, K., Krain, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Valvasor, W. v., Die Ehre des Herzogtums Krain, Bd. 1ff. 1869; Dimitz, A.,
Geschichte Krains, Bd. 1ff. Laibach 1874ff.; Schumi, F., Die Herren von Krain
und die Windische Mark, Archiv für Heimatkunde 1 (1882/1883); Mell, A., Die
territoriale Entwicklung Krains vom 10. bis 13. Jahrhundert, 1888; Curs, O.,
Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Villach, Veldes); Hauptmann,
L., Krain, (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der Österreichischen
Alpenländer, 1914, 1929; Hauptmann, L., Entstehung und Entwicklung Krains,
1929; Kos, M., Zgodovina Slovencev, Laibach 1955; Vilfan, S., Rechtsgeschichte
der Slowenen bis zum Jahre 1941, 1968; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas,
1987; Hödl, G., Krain, LexMA 5 1991, 1465ff.; Schlinker, S., Fürstenamt und
Rezeption, 1999, 210; Hösler, J., Von Krain zu Slowenien, 2006. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kroatien (Republik). Das Gebiet zwischen Adria
und Drau wurde nach dem Untergang des weströmischen Reiches (476) im 7.
Jahrhundert von Slawen besiedelt. Ein 924 die Königswürde erlangendes
Geschlecht starb 1091 aus. 1102 kam es zur Personalunion Kroatiens mit Ungarn.
1526/1527 gelangte K. im Gefolge Ungarns an Habsburg bzw. Österreich. 1849
wurde K. mit Slawonien, dem Küstenland und Fiume Kronland. 1867 wurde es Ungarn
unterstellt. 1918 wurde es Teil Jugoslawiens,
von dem es sich zum 26. 6. 1991 verselbständigte. Seit 1. Juli 2013 ist es
Mitgliedstaat der Europäischen Union.
L.: Omrcanin, I., Diplomatische und politische Geschichte Kroatiens, 1968;
Gazi, S., A history of Croatia, 1973; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption,
1999, 30; Sanjek, F., Crkva i krscanstvo u Hrvata, 1988; Steindorff, L.,
Kroatien, 2001. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Küstenland, Litorale (Land, Landschaft, Verwaltungseinheit).
1564 kam bei einer Neugliederung Österreichs K. neben Steiermark, Kärnten,
Krain, Friaul-Görz und Westkroatien zur Ländergruppe Innerösterreich. 1809
wurde es den illyrischen Provinzen Frankreichs zugeschlagen. Nach dem Rückfall
an Österreich 1814 wurde unter Abtrennung des Königreichs Dalmatien und
Kroatien am 3. 8. 1816 das Königreich Illyrien mit der Hauptstadt Laibach
gebildet. Zu ihm gehörten Kärnten, Krain, Görz mit Gradisca (Gradiska), Friaul
und Istrien mit Trient. Von 1849 bis 1918 wurde nach Auflösung des Königreiches
Illyrien aus Görz-Gradisca (Görz-Gradiska), Istrien und Triest ein Kronland K.
mit einem gemeinsamen kaiserlichen Statthalter in Triest gebildet. Nach
1918/1919 kam es zu Italien, 1947 mit Ausnahme von Triest und Teilen von Görz-Gradisca
(Görz-Gradiska) zu Jugoslawien, bei dessen Auflösung
1991 zu Slowenien und Kroatien.
L.: Wolff 35; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) F6.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mitterburg (Grafschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die Grafschaft M. über die vormalige Markgrafschaft
Istrien und das Erzherzogtum Österreich zum österreichischen Reichskreis. 1918
fiel M. an Jugoslawien.
L.: Wolff 32; Wallner 713 ÖsterreichRK 1. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum, Republik).
Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn und March bzw. Leitha)
wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern (Noricum), seit dem 5.
Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen, dann zumindest teilweise
von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von den 788 unter die
Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um 660 im Wienerwald) beherrscht. Nach
dem Tod des bayerischen praefectus Gerold 799 wurde der Kern des späteren Ö.
(zwischen Enns und Wienerwald) als Mark eingerichtet, neben der es eine Mark
Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts (881) wurden die
karolingischen Marken im Südosten von den Ungarn angegriffen und beseitigt
(907). Nach der Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld (955) erscheint 970
erneut ein Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark (Markgrafschaft) den
Babenbergern gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III. vom 1. 11. 996 für das
Hochstift Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998 Ostarriche) erstmals als Name für
ein um Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“,
Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya und
Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch als Austria bezeichnet. Hauptort wurde
zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog der 1138 im Wettbewerb mit dem
welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum deutschen König gewählte Staufer
Konrad III. den übermächtigen Welfen (Heinrich dem Stolzen) das Herzogtum der
Bayern mit der Begründung, dass kein Herzog zwei Herzogtümer gleichzeitig haben
könne, und gab es als Lehen an seinen Stiefbruder, den babenbergischen
Markgrafen Leopold IV., der damit vom Grafen einer Mark zum Herzog des gesamten
Herzogtums (Stammesherzogtums) der Bayern aufstieg. Als sich der seinen Vater
Heinrich den Stolzen beerbende Welfe Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht
abfinden wollte, gab sein um Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I.
Barbarossa, 1156 das Herzogtum Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste
aber im seit dem 19. Jahrhundert so genannten privilegium minus die Mark vom
Herzogtum Bayern und erhob sie zum eigenen, dadurch von Bayern getrennten
Herzogtum (Territorialherzogtum) Ö. (Weiberlehen), in dem der Herzog die grundsätzlich
oberste Gerichtsgewalt innehatte. 1180 wurde auch die karantanische Mark ein
Herzogtum (Steiermark). 1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger Handfeste)
von 1186 das Herzogtum Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an die
Babenberger. 1246 starben die Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer
Erbtochter verheiratete Ottokar II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten
sich 1254 das Erbe. Dabei gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa
dieser Zeit (1252/1254/1264) wurde von der provincia super Anasum (Land ob der
Enns) oder von der Austria superior gesprochen, von wo aus es allmählich zur
Benennung des Herzogtums Ö. als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam,
obwohl beide Länder bis 1806 nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und
weitgehend gemeinsame Wege gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang
Ottokar II. von Böhmen 1260 die Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain,
nachdem schon 1192 und 1198 unter den Babenbergern eine Personalunion zwischen Ö.
und Steiermark bestanden hatte. Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278 belehnte König
Rudolf von Habsburg 1282 seine Söhne mit Ö., das während des 13. Jahrhunderts
zwei eigene Landrechte erhielt, Steiermark und Krain, von denen Krain aber bis
1335/1374 als Pfandschaft an die in Friaul, Istrien und Krain sowie in Tirol
(1248) begüterten Grafen von Görz kam, die auch das Herzogtum Kärnten erhalten
hatten. Von diesen übernahmen die Herzöge von Ö., die (durch Rudolf IV.)
1358/1359 zwecks Angleichung ihrer minderen Rechtsstellung an diejenige der
Kurfürsten das im 19. Jahrhundert sog. privilegium maius als Fälschung
herstellen ließen und 1365 in Wien eine Universität gründeten, 1335 Kärnten,
Teile Krains und der Windischen Mark, 1363/1364 Tirol, 1374 Istrien und weitere
Teile Krains sowie 1500 schließlich die vordere und hintere Grafschaft Görz.
Dazu kamen 1368 der Breisgau mit Freiburg sowie die Reichslandvogtei in
Schwaben und die Reichsgrafschaft Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des
Arlbergs (Feldkirch, Bregenz), 1382 Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume).
1379 wurden diese Gebiete zwischen Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö.
unter der Enns, außer Pitten-Wiener Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige
Länder Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die
leopoldinische Linie wurde ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für
Tirol (und das Gebiet westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die schwäbisch-alemannischen
Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438] Albrecht II.) erlangte
als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter und den Königsthron.
Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des gefälschten privilegium
maius Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam das albertinische Erbe
an die Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im Süden (Friaul) und vorübergehend
im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien und Niederösterreich) Güter
verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien vereinigte die leopoldinische
Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften (einschließlich Burgunds mit rund
2000 Quadratmeilen), die nunmehr in ”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der Enns und Ö. unter der
Enns, Steiermark, Kärnten, Krain) und ”oberösterreichische” Länder (Tirol, Vorderösterreich)
eingeteilt wurden, mit denen Württemberg (von 1519 bis 1534) und das 1477
erworbene Burgund in Personalunion verbunden waren. Dazu kamen 1500 Görz, um
1505 als Gewinn aus dem bayerischen Erbfolgekrieg die drei unterinntalischen
Gerichte Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau und Ortenau
(1551/1556 Lösung des Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische Gebiete
(Ampezzo, Rovereto u. a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex dieses
Hauses Ö. (Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Krain,
Tirol, Vorderösterreich, Württemberg), der im Wesentlichen den 1512
geschaffenen österreichischen Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an
Ferdinand I. Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix
Austria nube (Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem
Tod des Königs von Ungarn 1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern
sowie einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine oberösterreichische
Ländergruppe (mit Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz Innsbruck, eine
innerösterreichische Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain) mit der Residenz
in Graz sowie Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen und dem restlichen
Ungarn und der Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das Elsass an Frankreich
und die Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben der jüngeren Tiroler
Linie, die in der oberösterreichischen Ländergruppe nachgefolgt war, kamen
deren Güter 1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr gelangen in den Türkenkriegen
1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen (Ungarn, Siebenbürgen, Banat,
Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am Ende des um das Erbe der
spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11.
1700) geführten spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei
Verzicht auf Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der)
spanischen Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia und Angleria und
den Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und
Sardinien, das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war, tauschte.
1735/1738 wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729
eingezogenen Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das
Herzogtum Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht
hatte, gegen die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die
Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete
(beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena, Finale, Piombino mit Elba,
Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich angehörten. 1713 erhielt die sog.
monarchische Union in der Pragmatischen Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das
die unteilbare Einheit (unio indivisibilis et inseparabilis), die
Primogeniturnachfolge und die subsidiäre weibliche Erbfolge festschrieb. Erster
gemeinsamer Landesfürst war Karls VI. Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter
der als Auswirkung des Absolutismus das Behördenwesen in der Form sachlich
gegliederter Zentralbehörden reformiert wurde, zugleich aber im schlesischen
Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren
ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II., wurde aus der
monarchischen Union, die vor allem als Folge der Aufteilung Polens 1772 um
Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das Innviertel und
1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des aufgeklärten
Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte Hoheitsrechte der
Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf Zentralbehörden übergingen.
Folgerichtig entstanden ein einheitliches Strafgesetzbuch (1787) und ein für
die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (1811). 1804
erhielt der Staat nach dem Vorbild Frankreichs auch durch die Annahme des
Titels eines erblichen Kaisers von Ö. einen einheitlichen, in seinem Umfang
aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen. Infolge der Kriege mit Frankreich gingen
1797 die (verbliebenen) österreichischen Niederlande und die Lombardei
verloren, doch wurden von der 1797 durch Frankreich aufgelösten Republik
Venedig Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien erworben. Im § 1 des Reichsdeputationshauptschlusses
vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer
Trient und Brixen und die in beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster.
Weiteres kam an Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische
Küstenland und Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet
werden, doch konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit
Berchtesgaden eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile Österreichs
ob der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest abgegeben werden.
1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der Niederlande, Vorderösterreichs
und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich begann die Mitgliedschaft Österreichs
mit seinen ehemaligen Reichsländern im Deutschen Bund als Präsidialmacht. 1816
wurde von Bayern gegen Marktredwitz Vils im Außerfern gewonnen. Im Gefolge der
Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848 eine vom Kaiser durch Oktroi in
Kraft gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am 31. 12. 1851 unter Rückkehr zum
Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder aufgehoben wurde. Nach § 1 der österreichischen oktroyierten
Verfassung vom 4. 3. 1849 bestand zu dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden
Kronländern: Erzherzogtum Ö. ob der Enns, Ö. unter der Enns, Herzogtum
Salzburg, Herzogtum Steiermark, Königreich Illyrien (Herzogtum Kärnten,
Herzogtum Krain, gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca [Gradiska],
Markgrafschaft Istrien und Stadt Triest mit ihrem Gebiet), gefürstete
Grafschaft Tirol und Vorarlberg, Königreich Böhmen, Markgrafschaft Mähren,
Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien (Schlesien), (Königreich Galizien
und Lodomerien [mit den Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem Großherzogtum
Krakau], Herzogtum Bukowina, Königreich Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Ungarn,
Großfürstentum Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke, lombardisch-venetianisches Königreich
(lombardo-venezianisches Königreich), wobei nach dem 5. 3. 1860 diese strikte
Terminologie zugunsten von Königreichen und Ländern aufgegeben wurde. 1859 ging
infolge der Niederlage gegen Sardinien und Frankreich die Lombardei an
Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde erneut eine wenig eindrucksvolle
Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der Niederlage gegen Preußen und
Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu entstandene Italien. Außerdem
musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und der Begründung des
Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog. Ausgleich Ungarn besondere
Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum Ö. die österreichisch-ungarische
Doppelmonarchie (Transleithanien und Zisleithanien, seit 1915 Ungarn und Ö.)
erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine Verfassung hatte, führte dies im Dezember
1867 zugleich in Erweiterung der Reichsverfassung von 1861 zu einer konstitutionellen
Verfassung. Die weitere Entwicklung wurde von den Nationalitätenproblemen
bestimmt. Die sich aus der fehlenden Übereinstimmung von Staat und Nation
ergebenden Spannungen verschärften sich durch die Okkupation (1878) und die
Annexion (1908) Bosniens und der Herzegowina aus dem zuvor osmanisch-türkischen
Herrschaftsbereich. Sie führten schließlich in den durch das Attentat auf den österreichischen
Thronfolger Franz Ferdinand (Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten
Weltkrieg. Nach der militärischen Niederlage und nach dem missglückten Versuch
der Umwandlung Zisleithaniens in einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918)
verzichtete der Kaiser von Ö. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den
Staatsgeschäften. Schon zuvor hatten sich nichtdeutsche nationale Bestandteile
von Ö. abgelöst (Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien).
Neben Tschechen, Südslawen und Ukrainern begründeten am 21. 10. 1918 auch die
deutschen Abgeordneten des Reichsrates als provisorische Nationalversammlung
den eigenen Staat Deutschösterreich (Deutsch-Österreich), in den die deutschen
Siedlungsgebiete Österreich-Ungarns einbezogen werden sollten, dem Deutsch-Böhmen,
Sudetenland, Südtirol sowie kleinere Teile Kärntens und Deutsch-Westungarns
aber verloren gingen und der auf Druck der nichtdeutschen Mächte auf die
Verbindung mit dem Deutschen Reich verzichten und den Namen Ö. annehmen musste.
Am 1. 10. 1920 erhielt die neue Republik Ö. eine Verfassung. 1933/1934 kam es
in ihr zu einem schrittweisen Staatsstreich durch das Kabinett Dollfuß, das am
1. 5. 1934 eine neue Verfassung (ständischer Bundesstaat) erließ, und am 11. 3.
1938 zum 1918 von den Alliierten verwehrten, von dem in Braunau am Inn in Oberösterreich
geborenen deutschen Reichskanzler Adolf Hitler ultimativ geforderten Anschluss
an das Deutsche Reich, dem in einer Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der Österreicher
zustimmten. Durch das Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis 1945 in die
sieben Reichsgaue Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg, Steiermark
und Tirol gegliedert. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö.
wiederhergestellt und wurde durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945
am 19. 12. 1945 die Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete
mit dem Abschluss eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten
Siegermächten gegen Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit.
Wirtschaftlich an Deutschland orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der
Neutralität zum 1. 1. 1995 der Europäischen Union bei. S. a. Habsburg,
Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK
1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78
(1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wurzbach, K. v., Biographisches
Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60 1856ff.; Huber, A./Redlich, O.,
Geschichte Österreichs (bis 1740), Bd. 1ff. 1885ff., Neudruck 1968; Werunsky,
E., Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte, Wien 1894-1938
(Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte.
Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts,
Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen
Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff.,
Neudruck 1968; Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.;
Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche,
Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,] Nöchling, Neuhofen an der Ybbs,
nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A., Handbuch der österreichischen
Rechtsgeschichte, Bd. 1 Österreichische Reichsgeschichte des Mittelalters, 2.
A. 1914; Stolz, O., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte Österreichs,
1951; Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.; Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94, IV, 5,
Ostarrichi, Oriens, orientales partes, orientalis plaga, terra australis;
Goldinger, W., Geschichte der Republik Österreich, Wien 1962; Mitterauer, M.,
Karolingische Markgrafen im Südosten, 1963; Brunner, O., Land und Herrschaft.
Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter,
6. A. 1973; Hohenecker, L./Otruba, G., Von Saint Germain zum Staatsvertrag. Österreich
1918-1955, Wien 1967; Lhotsky, A., Geschichte Österreichs seit der Mitte des
13. Jahrhunderts, 1967; Grass, N., Der Wiener Dom, die Herrschaft zu Österreich
und das Land Tirol, 1968; Österreich im Jahre 1918, hg. v. Neck, R., 1968;
Bauer, R., Österreich. Ein Jahrtausend Geschichte im Herzen Europas, 1970;
Walter, F., Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte von
1500-1955, 1972; Hellbling, E., Österreichische Verfassungs- und
Verwaltungsgeschichte, 2. A. Wien 1974; Lechner, K., Die Babenberger.
Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Wien 1976; Weltin, M., Das österreichische
Land des 13. Jahrhunderts im Spiegel der Verfassungsentwicklung, (in) Vorträge
und Forschungen 23, hg. v. Classen, P., 1977, 381ff.; Sturmberger, H., Land ob
der Enns und Österreich, 1979; Zöllner, E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen
bis zur Gegenwart, 8. A. 1990; Autriche (Österreich), bearb. v. Grass, N.,
1979, (in) Introduction bibliographique à l’histoire
du droit et à l’ethnologie juridique, hg. v. Gilissen,
J., D/4; Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A. 2005;
Simon, W., Österreich 1918-1938, 1984; Bibliographie zur Geschichte der Städte Österreichs,
hg. v. Rausch, W., 1984; Reichert, F., Landesherrschaft, Adel und Vogtei. Zur
Vorgeschichte des spätmittelalterlichen Ständestaates im Herzogtum Österreich,
1985; Österreich im Europa der Aufklärung, Bd. 1, 2 hg. v. Plaschke,
R./Klingenstein, G., 1985; Bruckmüller, E., Sozialgeschichte Österreichs, 1985;
Baltl, H./Kocher, G., Österreichische Rechtsgeschichte, 10. A. 2004; Dieman,
K., Geschichten vom ”Haus Österreich”,
1986; Good, D., Der wirtschaftliche Aufstieg des Habsburgerreiches 1750-1914,
1986; Glatz, F./Melville, R., Gesellschaft, Politik und Verwaltung in der
Habsburgermonarchie, 1830-1918, 1987; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas,
1987; Zöllner, E., Der Österreichbegriff, 1988; Hödl, G., Habsburg und Österreich
1273-1493, 1988; Bihl, W., Von der Donaumonarchie zur Zweiten Republik, 1989;
Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs,
1990; Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am
Beispiel Österreichs, 1990; Österreich im Hochmittelalter, hg. v. Drabek, A.,
1991; Rauchensteiner, M., Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der
erste Weltkrieg, 1993; Scheibelreiter, G., Österreich, LexMA 6 1993, 1520; Österreichische
Geschichte in 10 Bänden, hg. v. Wolfram, H., 1994ff.; Brunner, K., Österreichiche
Geschichte 907-1156, 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996;
Dopsch, H., Die Länder und das Reich, 1999; Österreichische Wirtschafts- und
Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P. u. a., 1999;
Wiesflecker, H., Österreich im Zeitalter Maximilians I., 1999; Scheuch, M., Österreich
im 20. Jahrhundert, 2000; Brauneder, W., Deutschösterreich 1918, 2000; Urban,
O., Der lange Weg zur Geschichte, 2000; Vocelka, K., Geschichte Österreichs,
2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 846; Kulenkampff, A., Österreich und das alte Reich, 2005; Beller,
S., Geschichte Österreichs, 2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u.
a., 2007. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pettau (Mark). Nach älteren Siedlungsspuren
erscheint in römischer Zeit das Legionslager Poetovio an der Drau. Im Frühmittelalter
war der Ort ein Mittelpunkt der Herrschaft Salzburgs im Draugebiet. Die Mark P.
mit dem Vorort Marburg ist vielleicht im 11. Jahrhundert entstanden. Herren von
P., die vergeblich Herrschaft, Burg und Stadt zu gewinnen versuchten, erloschen
1438. Nach einem Verzicht der Schaunberger (1445) unterstand P. uneingeschränkt
Salzburg. 1555 kam das Gebiet zur Steiermark, 1918 zu Jugoslawien
(Ptuj), 1991 zu Slowenien.
L.: Wolff 28; Die mittelalterlichen Stiftsurbare der Steiermark, hg. v. Pirchegger,
I., Bd. 1: Seckau, Pettau, hg. v. Pirchegger, I./Roth, B./Sittig, W., 1955;
Saria, B., Pettau, Entstehung und Entwicklung einer Siedlung im
deutsch-slowenischen Grenzraum, 1965; Pickl, O., Der Funktionswandel der Stadt
Pettau, 1985; Hödl, G., Pettau, LexMA 6 1993, 1989; Kranjc, J., Die Einflüsse
des römischen Rechts auf das Statut von Ptuj (Pettau), FS K. Kroeschell, 1997,
545; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rann (Herrschaft), slowen. Brezice. R. in der
Untersteiermark war Mittelpunkt einer Herrschaft. Sie gehörte von 1043 bis 1493
dem Erzstift Salzburg. Danach kam sie an Habsburg, 1918 zu Jugoslawien und 1991 zu Slowenien.
L.: Wolff 28; Tiller, V., Brezice z okolico (Rann und Umgebung), 1938.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Serbien (Königreich, Staat, Land) s. a. Jugoslawien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Slowenien (Republik). Das Gebiet östlich der oberen
Adria wurde im 7. Jahrhundert von Slawen besiedelt. Seit dem Ende des 8.
Jahrhunderts war es Teil des fränkischen Reiches bzw. des deutschen (römisch-deutschen)
Reiches (Heiligen römischen Reichs) (Kärnten, Steiermark, Görz, Krain). Seit
1848 forderten die slawischsprachigen Bewohner eine besondere
Verwaltungseinheit innerhalb Österreichs. 1918 löste sich der slowenische
Nationalrat von Österreich. Die an das Königreich der Serben, Kroaten und
Slowenen gefallenen Teile von Krain, Kärnten und Steiermark bildeten mit Teilen
Ungarns (Prekmurje, Übermurgebiet) das Verwaltungsgebiet S. 1920 kam das
westliche Innerkrain an Italien. 1941 wurde Oberkrain (ohne Laibach) mit den
ehemals kärntnerischen und steirischen Gebieten dem Deutschen Reich, Unterkrain
mit Laibach Italien und das Übermurgebiet Ungarn zugeteilt. Nach 1945 wurde S.
um Teile Julisch-Venetiens vergrößert in Jugoslawien
wiederhergestellt. 1991 löste es sich von Jugoslawien
ab.
L.: Vilfan, S., Rechtsgeschichte der Slowenen, 1968; Wolfram, H., Die Geburt
Mitteleuropas, 1987; Steindorff, L./Stih, P., Slovenen, LexMA 7 1995, 2008f.;
Griesser-Pečar, T., Das zerrissene Slowenien 1941-1946, 2003; The Land
Between, hg. v. Luthar, O., 2008. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steiermark (Mark, Herzogtum, Bundesland). In das
Gebiet zwischen den nördlichen Kalkalpen, dem oststeirischen Hügelland und dem
pannonischen Tiefland, das schon in der Altsteinzeit besiedelt war, wanderten
im 1. Jahrtausend n. Chr. die Noriker ein, mit denen sich später die keltischen
Taurisker vermischten. 15 v. Chr./45 n. Chr. wurde das Land von den Römern
erobert und als römische Provinz Noricum eingegliedert. Nach dem Durchzug
verschiedener Germanenstämme während der Völkerwanderung wurde es seit 582
weitgehend von Slawen (Slowenen) besiedelt. 772 wurde es von Bayern besetzt und
788 dem fränkischen Reich einverleibt. Nach zeitweiliger Herrschaft der Ungarn
wurde nach der Schlacht auf dem Lechfeld (955) 976 das Herzogtum Kärnten
gebildet. Die zu Kärnten gehörige Kärntnermark (Mark an der Mur 970, marchia
Carantana, karantanische Mark mit dem Mittelpunkt Hengistburg bei Wildon)
unterstand zunächst bis 1035 den Grafen von Eppenstein, dann den Grafen von
Wels-Lambach und seit etwa 1050/1056 den Markgrafen aus dem Geschlecht der
Grafen von Traungau (Otakare) mit dem Sitz Steyr (Styraburg). 1122 wurde sie
mit der Obersteiermark verbunden. Die Markgrafen Leopold (1122-1129) und Otakar
III. (1129-1164) setzten unter Beerbung der Grafen von Eppenstein (1122), Sponheim
(1147, u. a. Mark an der Drau) und Formbach-Pitten (1158) ihre Herrschaft durch
und schufen die nun nach der Burg Steyr benannte Markgrafschaft S. 1180 wurden
beim Sturz Heinrichs des Löwen Obersteiermark und Mittelsteiermark zum
Herzogtum erhoben und damit lehnsrechtlich von Bayern, zu dem sie
zwischenzeitlich gelangt waren, gelöst. 1186/1192 fiel dieses Herzogtum nach
dem Aussterben der Traungauer auf Grund eines Erbvertrages von 1186
(Georgenberger Handfeste) an die verwandten Babenberger. Nach deren Aussterben
1246 kam die 1236 als Reichsland bezeichnete S. 1251 an König Ottokar II. von Böhmen,
1254 nach Aufteilung durch Vereinbarung an Ungarn (Gebiete zwischen Enns und
Hausruck sowie um Pitten-Wiener Neustadt an Österreich), von 1260 bis 1276 an Böhmen
und 1282 durch König Rudolf von Habsburg an Habsburg. Etwa zu dieser Zeit war
auch der innere Ausbau durch deutsche Siedler vollendet. 1311 kam das Sanntal
hinzu. 1379 gelangte die S. an die leopoldinische Nebenlinie Habsburgs, 1411 an
den steirischen Zweig mit Sitz in Graz (S., Kärnten, Krain, Inneristrien,
Triest). Dieser gewann bis 1493 alle habsburgischen Länder, von denen die 1456
um die Grafschaft Cilli und 1482 um das Gebiet von Windischgraz vermehrte S.
durch zahlreiche Einfälle der Türken (seit 1471) und Ungarn verwüstet wurde.
Von 1564 bis 1619 gehörte die S. zu den innerösterreichischen Ländern (Innerösterreich)
mit weitgehender Selbständigkeit. 1585 gründete Erzherzog Karl die Universität
Graz. Im 18. Jahrhundert wurden die Reste der innerösterreichischen
Sonderstellung beseitigt. 1919/1920 kam das südliche, zu 86% von Slowenen
besiedelte Drittel der S. (Untersteiermark) an Jugoslawien,
während die übrige S. als Bundesland bei der Republik Österreich verblieb. Von
1938 (22. 5. 1938) bis 1945 war das 3965 Quadratkilometer umfassende Bundesland
Burgenland mit der Hauptstadt Eisenstadt zwischen Niederösterreich
(Niederdonau) und Steiermark (Südburgenland mit Güssing, Jennersdorf, Oberwart)
aufgeteilt. Ab April 1941 unterstand die 1918 von Österreich getrennte
Untersteiermark (erweitert um die Save-Gebiete und sechs oberkrainische
Gemeinden sowie verringert um das Gebiet Prekmurje) rechtstatsächlich dem
Gauleiter der Steiermark als dem Leiter der eingesetzten Zivilverwaltung des
Deutschen Reiches und war damit vorübergehend wieder der S. eingegliedert.
L.: Wolff 27; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) F5; Lechner,
K., Steiermark (Karantanische Mark), (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Schmutz, K., Historisch-topographisches Lexikon von Steiermark, Bd. 1ff.
1822f.; Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, hg. v. Zahn, J. v., Bd. 1ff.
1875ff.; Zahn, J. v., Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter, 1893;
Pirchegger, H., Die Pfarren als Grundlage der politisch-militärischen
Einteilung der Steiermark, (in) Abhandlungen zum Historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, (in) Archiv für österr. Gesch. 102 (1913); Mell, A./Pirchegger,
H., Steirische Geschichtsbeschreibungen als Quellen zum historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, Beitr. z. Erforschung steirischer Geschichtsquellen 37-40 (1914);
Pirchegger, H., Steiermark, (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, 1917, 1957; Mell, A., Grundriss der Verfassungs- und
Verwaltungsgeschichte des Landes Steiermark, Bd. 1f. 1929; Heimatatlas der
Steiermark, hg. v. hist. Ver. d. Steiermark, 1946-1949; Mayer, F./Kaindl,
R./Pirchegger, H., Geschichte der Steiermark, Bd. 1ff. 4./5. A. 1958ff.; Atlas
der Steiermark, hg. v. d. steiermärkischen Landesregierung, Redaktion Morawetz,
S./Straka, M., 1949-1970, Erläuterungen 1973; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 50, III, 25, 31, Steiermark, Landname, Stirlant;
Pirchegger, H., Die Untersteiermark in der Geschichte ihrer Herrschaften und Gülten,
Städte und Märkte, 1962; Stock, K., Bibliographien, Sammelbibliographien und
andere geographische Hilfsmittel der Steiermark, 1969; Die Steiermark. Land,
Leute, Leistung, hg. v. Sutter, B., 1971; Paschinger, H., Steiermark, 1974; Das
Werden der Steiermark, hg. v. Pferschy, G., 1980; Woisetschläger, K.,
Steiermark, 1982; 800 Jahre Steiermark und Österreich, hg. v. Pickl, O., 1992;
Amon, K./Liebmann, M., Kirchengeschichte der Steiermark, 1993; Obersteiner, G.,
Theresianische Verwaltungsreformen im Herzogtum Steiermark, 1993; Ebner, H.,
Steiermark, LexMA 8 1996, 95ff.; Karner, S., Die Steiermark im 20. Jahrhundert,
2000; Binder, D./Ableitinger, A., Steiermark, 2001; Baltl, H., Die Steiermark
im Frühmittelalter, 2004; Moll, M., Die Steiermark im ersten Weltkrieg, 2014.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Triest (Stadt, reichsunmittelbare Stadt Österreichs,
Kronland). Die seit dem 2. vorchristlichen Jahrhundert römische Stadt Tergeste
wurde 178 v. Chr. mit dem römischen Istrien verbunden. Seit dem 6. Jahrhundert
war sie Bischofssitz. 787/788 kam sie zum fränkischen Reich. Im Mittelalter
gewann sie Selbständigkeit gegenüber dem Bischof, der die Stadtherrschaft im
10. Jahrhundert (948) gewonnen hatte, gelangte aber 1202 durch Vertrag an
Venedig. 1382 schloss sie sich nach wechselnden Herrschaftsverhältnissen
Habsburg an. 1797, 1805 und 1809 besetzte, Frankreich die Stadt. 1809 wurde sie
an die illyrischen Provinzen Frankreichs gegeben, kam aber 1814 an Österreich
zurück, das sie 1815 seinem Königreich Illyrien zuteilte, 1818 in den Deutschen
Bund aufnehmen ließ, 1849 - um der italienischen Unabhängigkeitsbewegung
entgegenzukommen - zur reichsunmittelbaren Stadt erklärte und 1867 mit seinem
Umland zu einem eigenen Kronland erhob. Am 31. 10. 1918 wurde T. von Italien
besetzt und ihm 1919 abgetreten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es von den
Alliierten besetzt. 1945 sollte es internationaler Freistaat werden (1947
Territorio Libero di Trieste, mit 831 Quadratkilometern und 371000 Einwohnern),
wurde aber 1954 an Italien zurückgegeben. Sein zugehöriges Hinterland wurde
zwischen Italien ([Zone A] im Norden und Westen) und Jugoslawien
([Zone B] im Süden) aufgeteilt.
L.: Wolff 35; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Tamaro, A., Storia di Trieste, Bd.
1f. 1924; Nepitello, S., Storia di Trieste, 1934; Zahorsky, A., Triest.
Schicksal einer Stadt, 1962; Bloise, D. u. a., La magistrature cittadine, 1982;
Cammarosano, P., Triest, LexMA 8 1996, 1003f.; Fogar, G., Trieste in guerra,
1999; Valdevit, G., Il dilemma Trieste, 1999; Sluga, G., The Problem of Trieste
and the Italo-Yugoslav Border, 2001. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tschechoslowakei (Land). Das Gebiet zwischen Erzgebirge
und Waldkarpaten verselbständigte sich als Folge des seit 1848 erstarkten
tschechischen Nationalgedankens am 28. 10. 1918 von Österreich. Die Tschechen,
die 1938 43 % der Bevölkerung des Landes bildeten (23 % Deutsche, 22 %
Slowaken), nahmen entgegen dem Selbstbestimmungsrecht der Völker die Herrschaft
über ganz Böhmen, Mähren und das Kronland Schlesien Österreichs (Österreichisch-Schlesien)
in Anspruch und besetzten das ganze sudetendeutsche Gebiet. 1919/1920 kamen vom
Deutschen Reich das Hultschiner Ländchen, von Österreich Gebiete bei Gmünd und
um Feldsberg, von Ungarn die Slowakei und Karpatenrussland hinzu. Das Gebiet um
Teschen wurde mit Polen geteilt. Am 29. 9. 1938 wurden die sudetendeutschen Gebiete
auf Druck Adolf Hitlers an das Deutsche Reich abgetreten. Weitere Teile kamen
am 2. 11. 1938 an Polen und Ungarn. 1939 erklärte die Slowakei als deutscher
Schutzstaat ihre Unabhängigkeit. Am 14./15. 3. 1939 gliederte Hitler das
Restgebiet als Protektorat Böhmen und Mähren dem Deutschen Reich an. 1945 wurde
aber die T. unter Austreibung von 2,83 Millionen Deutschen bis auf die an die
Sowjetunion gelangte Karpatenukraine im alten Umfang wieder hergestellt. Zum 1.
1. 1993 löste sich die T. in Tschechien (Tschechische Republik, Tschechei) (mit
Eger, Karlsbad, Pilsen, Budweis, Aussig und Prag im früher böhmischen und Olmütz
und Brünn im früher mährischen Gebiet) und in die Slowakei auf. S. Böhmen,
Hultschin (Hultschiner Ländchen), Jägerndorf, Mähren, Österreich, Schlesien,
Sudetenland, Teschen.
L.: Bretholz, B., Geschichte Böhmens und Mährens, Bd. 1ff. 1921ff.; Kuhn, H.,
Handbuch der Tschechoslowakei, 1966; Hoensch, J., Geschichte der
Tschechoslowakischen Republik 1918-1965, 1966; Koralka, J., Tschechen im
Habsburgerreich, 1991; Lenk, R., La Tchéchoslovaquie de Masaryk à Havel.
Geschichte der Tschechoslowakei 1918 bis 1992, 1996; Erzwungene Trennung.
Vertreibungen und Aussiedlungen in und aus der Tschechoslowakei 1938-1947 im
Vergleich mit Polen, Ungarn und Jugoslawien, hg.
v. Brandes D. u. a., 2000. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Amselfeld Jugoslawien, Kosovo (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bosnien-Herzegowina Herzegowina, Jugoslawien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bulgarien Jugoslawien, Ungarn (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dalmatien* (Lschaft, KgR) Andechs, Cilli, Dachau, Illyrien, Jugoslawien, Küstenland, Meranien, Österreich, Österreich-Ungarn, Südtirol, Ungarn, Venedig (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Friaul* (Hztm) Aquileja, Görz, Istrien, Jugoslawien, Kärnten, Krain, Küstenland, Österreich, Venedig (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gottschee* (Ht, Gt, L, Ländchen) Auersperg, Cilli, Jugoslawien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Herzegowina* (L, Lschaft) Jugoslawien, Österreich, Österreich-Ungarn (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Illyrien* (KgR, Prov) Istrien, Jugoslawien, Kärnten, Krain, Küstenland, Österreich, Triest, Windisch Matrei (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Jugoslawien* (KgR, Volksrep) Dalmatien, Friaul, Görz, Gottschee, Herzegowina, Illyrien, Istrien, Kärnten, Kosovo, Krain, Kroatien, Küstenland, Mitterburg, Österreich, Slowenien, Steiermark, Triest (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kärnten* (Hztm, BundesL) Aquileja, Auersperg, Cilli, Deutschösterreich, Dietrichstein, Eppenstein, Freising, Friaul, Gurk, Habsburg, Harrach, Illyrien, Innerösterreich, Istrien, Jugoslawien, Khevenhüller, Klagenfurt, Krain, Küstenland, Lavant, Liechtenstein (Ftm), Niederösterreich, Ortenburg, Österreich, Österreich-Ungarn, Otakare, Přemysliden, Sankt Blasien, Salzburg (EStift), Slowenien, Sponheim, Steiermark, Tirol, Traungau, Treffen, Verona, Welfen, Windisch-Matrei, Wurmbrand, Zähringen, Zisleithanien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kosovo (Gebiet, Republik)Jugoslawien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kroatien* (Rep) Andechs, Cilli, Dachau, Herzegowina, Illyrien, Istrien, Jugoslawien, Küstenland, Meranien, Österreich, Transleithanien, Ungarn (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Küstenland* (L, Lschaft) Görz (Gt), Illyrien, Istrien, Jugoslawien, Kroatien, Österreich (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Makedonien (Mazedonien) Jugoslawien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mazedonien (Makedonien) Jugoslawien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Montenegro Jugoslawien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich* (Mk, Hztm, Kaisertum, Rep) Angleria, Aquileja, Argen, Aschaffenburg, Auschwitz, Baden, Balzheim, Bärnegg, Bayern, Belluno, Berchtesgaden, Berg (Ht), Bergamo, Bergzabern, Bernau, Bernstein (Ht), Berwartstein, Bielitz, Böhmen, Bormio, Bregenz, Breisach, Brescia, Breslau (Hztm), Bretzenheim, Brieg, Brixen, Brochenzell, Bukowina, Burgau, Burgenland, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Burkheim, Buxheim, Castiglione, Castro, Castua, Chiavenna, Cilli, Colloredo, Cosel, Cremona, Dahn, Dalhem, Dalmatien, Daum, Deutscher Bund, Deutschösterreich, Dietenheim, Donaustädte, Eberhardzell, Ehingen, Eichstätt, Eisenstadt, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenstein (Ht, Gt), Feldkirch, Feltre, Fischbach, Flandern, Florenz, Forchtenstein, Freiburg (G, RS), Freie Land, Freising, Friaul, Friedberg-Scheer, Fulda, Fürstenberg (G), Gailingen, Galizien, Gams, Germersheim, Geroldseck (Gt), Görz, Görz-Gradisca, Görz und Gradisca, (Gradiska) Gradisca, Graubünden, Graz, Guastalla, Gutenstein, Habsburg, Haigerloch, Hardegg, Haunsberg, Hegau, Heitersheim, Hennegau, Herzegowina, Hesperingen, Hessen-Kassel, Hilzingen, Hohenems, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Holzappel, Hornstein (Ht), Hultschin (Hultschiner Ländchen), Illyrien, Immenstadt, Innsbruck, Innviertel, (Isenburg,) Isenburg-Birstein, Istrien, Italien, Jägerndorf, Jauer, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jugoslawien, Kärnten, Kaunitz, Kechler von Schwandorf, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Klagenfurt, Kobern, Kobersdorf, Königsegg, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (RVS), Krain, Kranzenau, Kreuzburg, Kroatien, Kuenringer, Kürnberg (Kirnberg), Küstenland, Lambach, Landau in der Pfalz, Lauenburg Hztm, Laupheim, Leyen, Liechtenstein (Ftm), Liegnitz, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Linz, Litschau, Lombardei, Loslau, Löwenberg, Lustenau, Luxemburg, Mägdeberg, Mähren, Mailand, Malgrate, Mantua, Mattsee, Mengen, (Menthor,) Metternich, Mindelheim, Mitterburg, Mondsee, Montfort, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Nassau, Neapel, Neiße, Nellenburg, Neuenburg (RS), Niederlande, Novara, Oberglogau, Oberlausitz, Obernau, Obernberg, Oberschwaben, Obersulmetingen, Oderberg, Oels, Offenburg (RS), Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Padua, Parma und Piacenza, Passau (Hochstift), Pfaffenhofen, Pfalz, Pfeddersheim, Piemont, Pinzgau, Plain, Pöchlarn, Polen, Pongau, Prag, Přemysliden, Preußen, Priebus, Raabs, Rannariedl, Ratibor, Rauchenkatsch-Gmünd, Rechnitz, Rheinbund, Riedlingen, Roggenburg, Rohrau, Rothenfels, Rottenburg, Sachsen, Sachsen-Teschen, Sachsenburg, Sagan, Salzburg (EStift), Sankt Blasien, Sankt Florian, Sankt Gerold, Sankt Pölten, Sardinien, Sargans, Saulgau, Savoyen, Schaffhausen (RS), Schaumburg, Schaunberg, Schirgiswalde, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schönborn, Schönburg, Schramberg, Schwaben (LV), Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenburg (Ht), Schweidnitz, Schweiz, Schwörstadt, Seefeld, Siebenbürgen, Siena, Sigmaringen, Singen, Sizilien, Slowenien, Spanien, Spitz, Sprottau, Staufen, Steiermark, Steinau, Sternberg-Manderscheid, Stockerau, Sudetenland, Südtirol, Tarasp, Teck, Tengen, Teschen, Tettnang, Thann, Thurgau, Tirol, Tittmoning, Toskana, Tournai, Traungau, Treffen, Treviso, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Tschechoslowakei, Turnhout, Ungarn, Veltlin, Venedig, Venetien, Veringen, Verona, Vicenza, Vils, Volterra, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldkirch, Waldsee, Waldstädte, Wallsee, Warthausen, Wasserburg, Waxenberg (Waxenberg-Ottensheim), Weingarten, Weissenau, Welden, Werenwag (Wehrwag), Wernstein, Wiblingen, Wien, Wiener Neustadt, Wildenegg, Wilhering, Winterstetten, Wohlau, Worms (RS), Wurmbrand, Württemberg, Württemberg-Oels, Zehngerichtenbund, Zell am Harmersbach, Zips, Zwiefalten (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich-Ungarn* (Doppelmonarchie) Deutschösterreich, Italien, Jugoslawien, Ungarn, Zisleithanien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Serbien Habsburg, Herzegowina, Jugoslawien, Kosovo, Österreich, Ungarn (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Serbien-Montenegro Jugoslawien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Slowenien* (Rep) Illyrien, Istrien, Kärnten, Jugoslawien, Krain, Küstenland, Pettau, Rann (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steiermark* (Hztm, BundesL) Admont, Babenberger, Bärnegg, Bayern, Burgenland, Cilli, Deutschösterreich, Dietrichstein, Eppenstein, Freising (Hochstift), Habsburg, Harrach, Innerösterreich, Jugoslawien, Kärnten, Krain, Küstenland, Lavant, Leoben (Ht), Liechtenstein, Niederösterreich, Oberösterreich, Österreich (Mark), Österreich-Ungarn, Otokare, Perg, Pettau, Přemysliden, Salzburg (EStift), Schwanberg, Seckau, Slowenien, Stainz, Steyr, Traungau, Wallsee, Wildenstein (Ht), Windische Mark, Windischgrätz, Zisleithanien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Triest* (S) Habsburg, Illyrien, Istrien, Jugoslawien, Kärnten, Krain, Österreich, Österreich-Ungarn, Südtirol, Steiermark (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ungarn* (L) Andechs, Bernstein (Ht), Beuthen, Böhmen, Breslau (Hztm), Burgenland, Cilli, Cosel, Eisenstadt, Eppenstein, Forchtenstein, Galizien, Glogau, Güns, Habsburg, Hornstein (Ht), Jauer, Jugoslawien, Kobersdorf, Königsegg-Rothenfels, Kroatien, Löwenberg, Mähren, Murbach, Niederösterreich, Oberglogau, Oels, Österreich, Passau (Hochstift), Perényi, Přemysliden, Rechnitz, Siebenbürgen, Slowenien, Steiermark, Transleithanien, Tschechoslowakei, Wien, Wohlau, Zips (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)