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Von diesem Urvolk spalteten sich seit dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend namentlich bekannte einzelne Völker ab. Zu ihnen zählen beispielsweise Inder, Iraner, Hethiter, Griechen und Römer, die wie Sumerer und Ägypter schon vor der Zeitenwende mächtige Reiche von noch heute beeindruckender Größe und Dichte schufen. Davon erstreckte sich das um das angeblich 753 v. Chr. gegründete Rom geformte römische Weltreich vom Schwarzen Meer bis zum Atlantik und vom nördlichen Afrika bis zu Donau, Rhein und den nordwestlichen Inseln. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Arensburg (Residenz auf der Insel Ösel)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 16. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Austeravia (Glesaria, Insel
Ameland)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, 47, Austeravia.
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Beveland (Gau, Bivilandia, Suthbeveland, jetzt zwei
Inseln Beveland in der Provinz Seeland)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 138; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 48, 52, 55, 56, 96, III, 32,
Beveland; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom
7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung
Achilgouwe-Borhtergo, 58 Beveland.
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Buchau (Reichsstift, Residenz). Um 770 gründete
eine fränkische (?) Adlige (Adelinde, Gemahlin Graf Warins) auf einer Insel im Federsee das Damenstift B. 819 erhielt es von
Kaiser Ludwig dem Frommen Güter. 857 war es Eigenkloster Ludwigs des Deutschen,
der es seiner Tochter Irmengard übertrug. 902 wurde es durch Adelindis, der
Tochter des Grafen des Eritgaus neu gegründet. Es galt im Spätmittelalter als
reichsunmittelbar. Seit 1347 hatte die Äbtissin fürstlichen Rang. Seit 1264
hatte B. niemals mehr als 10 Stiftsdamen. Das vor 1415 in einen Säkularstift
umgewandelte Kloster erwarb durch Erweiterung seines Stiftungsgutes und nach
1625 durch Heimfall der Lehnsherrschaft Straßberg ein kleines
Herrschaftsgebiet, zu dem Dürnau (1387) und Kappel (1391), Grodt
(1427/1645-1788, dann an die Grafen von Königsegg-Aulendorf), Kanzach (1442),
Betzenweiler (1510), Streitberg (1700), die Herrschaft Oggelsbeuren mit
Rupertshofen und Ellighofen (1695), das Amt Bierstetten (1788), Moosburg (1792)
und einige Ämter zu Mengen und Saulgau gehörten. Nach 1648 wurde es geschwächt.
Es hatte Sitz auf dem Reichstag und dem schwäbischen Kreistag. 1803 fiel es, 2
Quadratmeilen groß, an Thurn und Taxis und wurde unter seiner Auflösung mit der
Reichsstadt B. zu einem Oberamt zusammengeschlossen, das 1806 an Württemberg
und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam. Straßberg gelangte an
Hohenzollern-Sigmaringen und damit über Württemberg-Hohenzollern 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 169; Zeumer 553 II a 37, 11, II b 61, 2; Wallner 688 SchwäbRK 53;
Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Schöttle, J.,
Geschichte von Stadt und Stift Buchau, 1884; Erzberger, M., Die Säkularisation
in Württemberg 1802-1810, 1902; Beschreibung des Oberamtes Riedlingen, 2. A.
1928; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Baumann,
T., Buchau am Federsee, 1955; Theil, B., Das Damenstift Buchau am Federsee
zwischen Kirche und Reich im 17. und 18. Jahrhundert, Bll. f. dt. LG. 125
(1989), 189ff.; Theil, B., Das (freiweltliche) Damenstift Buchau, 1994; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,
704, 1, 2, 94; Die Urkunden des Stifts Buchau. Regesten 819-1500, hg. v.
Seigel, R. u. a., 2009 (1041 Regesten); Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg.
v. Schiersner, D., 2011; Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
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Chiemsee (Hochstift). Die Inseln des zum
Personennamen Chiemo zu stellenden Chiemsees waren schon spätsteinzeitlich
besiedelt. Vor 770 wurde auf Herrenchiemsee ein Männerkloster gegründet, das
König Karl der Große 788 an den Bischof von Metz und König Arnulf 891 an den
Erzbischof von Salzburg gab. Auf Frauenchiemsee wurde (vor) 782 ein
Frauenkloster gestiftet, das Kaiser Otto I. 969 dem Erzbischof von Salzburg
übertrug. Nach der Zerstörung durch die Ungarn im 10. Jahrhundert wurde 1130
auf Herrenchiemsee ein Augustinerchorherrenstift neu begründet. 1216
(Beurkundung des Vollzugs am 30. 12. 1217) errichtete Erzbischof Eberhard von
Salzburg mit Erlaubnis Kaiser Friedrichs II. hieraus ein Bistum C. mit dem 1130
entstandenen Regularkanonikerstift Herrenchiemsee als Bischofskirche, das nur
zehn Altpfarreien umfasste. Zum Hochstift C. gehörte das Amt Sachrang (1216),
die Pfarrei Sankt Johann in Tirol sowie Güter außerhalb des Bistumssprengels.
1305 verlegte der Fürstbischof seinen Sitz nach Salzburg.
1803/1805/1807/1817/1818 wurde das Hochstift/Bistum innerhalb Bayerns
aufgehoben.
L.: Geiss, E., Geschichte des Benediktinernonnenklosters Frauenwörth,
Deutingers Beiträge 1 (1850), 271ff.; Seidenschnur, W., Die Salzburger
Eigenbistümer in ihrer reichs-, kirchen- und landesrechtlichen Stellung, ZRG KA
40 (1919), 177ff.; Schwaiger, G., Die altbayerischen Bistümer Freising, Passau
und Regensburg zwischen Säkularisation und Konkordat, 1959; Wallner, E., Das
Bistum Chiemsee im Mittelalter (1215-1508), 1967; Moy, J. Graf v., Das Bistum
Chiemsee, Mitt. d. Ges. für Salzburger LK 122 (1982), 1ff.; Störmer,
W./Wallner, E., Chiemsee, LexMA 2 1983, 1812ff.; Kloster Frauenchiemsee
782-2003, hg. v. Brugger, W. u. a., 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 522;
Herrenchiemsee, hg. v. Brugger, W. u. a., 2011; Adelige Damenstifte
Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dornum (Herrlichkeit). Die Herrlichkeit D.
gegenüber der Insel Baltrum gehörte als adlige
Herrschaft zum Fürstentum Ostfriesland.
L.: Wolff 339. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Elsass-Schwaben-Burgund (Ballei des Deutschen Ordens), Elsass
und Burgund. Die Ballei E. (Elsass und Burgund) war eine der 12 Balleien des
Deutschen Ordens im Reich. Zu ihr gehörten die Kommenden Kaysersberg (vor
1295), Straßburg (1278), Mülhausen (1227), Suntheim (1278), Gebweiler (nach
1270) und Andlau (1268), Sumiswald (1225), Köniz bzw. Könitz bei Bern (1226),
Basel (1293), Hitzkirch (1237) und Bern (1226), Beuggen (1226) (Dorf Beuggen
bei Rheinfelden und die Schaffnereien Frick im südlichsten Breisgau und Rheinfelden),
Freiburg im Breisgau (1260/1263) (mit den Dörfern Wasenweiler, Walddorf,
Unterschwandorf und Vollmaringen, Rexingen bzw. Räxingen, Ihlingen bzw.
Illingen, Rohrdorf und Hemmendorf), Mainau (um 1270) (mit der Insel Mainau, Ämtern in der Stadt Immenstadt und der
Reichsstadt Überlingen sowie dem Amt Blumenfeld mit mehreren Dörfern) sowie
Altshausen (1264) (mit dem Schloss Altshausen und einigen Dörfern), Zur
Kommende Altshausen zählten auch die Herrschaft Rohr-Waldstetten bzw. Rohr und
Waldstetten (mit den Flecken Rohr bzw. Unterrohr und Waldstetten und dem Dorf
Bleichen bzw. Unterbleichen), das Schloss Arnegg bzw. Arneck, das Kastenamt in
der Reichsstadt Ravensburg, Schloss und Herrschaft Achberg und das Bergschloss
Hohenfels mit mehreren Dörfern. Als Folge der Verpfändung der Ballei durch den
Deutschmeister an den Hochmeister (1394/1396) erlangte die Ballei weitgehende
Selbständigkeit. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte sie zu den rheinischen
Prälaten der geistlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Zugleich
war ihr Komtur zu Altshausen Mitglied der schwäbischen Grafen der weltlichen
Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Sitz des Landkomturs war von 1410
bis 1806 Altshausen bei Saulgau.
L.: Wolff 195 (dort fälschlich die Herrschaft Rohr-Waldstetten bzw. Rohr und
Waldstetten als eigene Kommende geführt und der reichsritterschaftliche
Marktflecken Herrlingen der Freiherren von Bernhausen im Kanton Donau
aufgenommen); Zeumer 552 II a 37, 3; Rueß, B., Geschichte von Altshausen, 1932;
Haaf, R. ten, Deutschordensstaat und Deutschordensballeien, 1951; Tumler, L.,
Der deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400, 1954; Müller, K.,
Beschreibung der Kommenden der Deutschordensballei Elsass-Schwaben-Burgund im
Jahre 1393, 1958; Millitzer, K., Die Entstehung der Deutschordensballeien im
Deutschen Reich, 1970; Der Deutsche Orden und die Ballei Elsass-Burgund, hg. v.
Brommer, H., 1996.
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Fehmarn (Insel,
Herrschaft, Amt). Die 1075 erstmals genannte, 185 Quadratkilometer umfassende
Ostseeinsel F. (Fembre, Imbria, slaw. Vemorje, im Meer) war im Frühmittelalter
von Slawen bewohnt und wurde seit der Mitte des 12. Jahrhunderts von deutschen
Bauern besiedelt. 1231 gehörte F. zum Herzogtum Schleswig, kam dann an Dänemark
und als dänisches Reichslehen an die Grafen von Holstein. 1636 wurde die
Verbindung des Amtes mit dem Herzogtum Schleswig bestätigt. 1864 wurde die Insel, die um 1320 ein ältestes fehmarisches Landrecht
und 1557 ein neues Landrecht erhalten hatte, von Preußen erobert und 1867 dem
Kreis Oldenburg in Holstein zugeteilt. 1946 kam F. zu Schleswig-Holstein.
L.: Sarauw, Versuch einer geschichtlichen Darstellung des politischen
Verhältnisses der Insel Fehmarn bis zum Jahre
1329, Staatsbürgerliches Magazin 2 (1834), 4 (1836); Voß, J., Chronikartige
Beschreibung der Insel Fehmarn, 1889.
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Flandern (Grafschaft). Der im frühen 8.
Jahrhundert erstmals belegte Name F. (Flachland) bezeichnete vom 9. Jahrhundert
an eine Grafschaft zwischen Schelde, Canche und Nordsee. 843 kam das Gebiet zum
westfränkischen Reich. Die Grafschaft war französisches Lehen der Familie der
Balduine (Kronflandern bzw. Kron-Flandern), von denen Balduin I. Schwiegersohn
Karls des Kahlen war, und reichte im Osten bis Gent und Kortrijk, an der
Nordseeküste bis Boulogne. Unter Arnulf I. (918-965) kam Artois hinzu. 1056
belehnte Kaiser Heinrich III. Graf Balduin V. mit dem nördlichen Land der vier
Ambachten und der Landschaft Aalst östlich der Schelde (Reichsflandern bzw.
Reichs-Flandern), wovon das Mündungsgebiet der Schelde und die Mark Antwerpen
behauptet wurden. 1107 gewannen die Grafen die Schutzherrschaft über das
Hochstift Cambrai. 1191 ging F. über die Erbtochter an einen Grafen des
Hennegaus über. Der Versuch des französischen Königs, F. nach 1214 fester an
sich zu binden, scheiterte 1302 (Niederlage von Kortrijk). 1262 erlangten die
Grafen von F. die Grafschaft Namur. 1384/1385 kam F. mit Artois nach dem Aussterben
der hennegauischen Grafen bzw. des seit 1278 regierenden Hauses Dampierre über
die Erbtochter an das Herzogtum Burgund und 1477 mit Burgund über Maria von
Burgund an Habsburg, wobei Artois zwischen Habsburg und Frankreich umstritten
blieb. 1556 wurde F. der spanischen Linie Habsburgs zugeteilt. Der Norden fiel
1648 an die Republik der Vereinigten Niederlande (Generalstaaten,
(Staatsflandern: Das freie Land von Sluis mit den Städten Sluis, Aardenburg und
Oostburg (Dostburg), dem Amt Aardenburg, einem Teil der Grafschaft Middelburg
und dem Amt Oostburg (Dostburg), der Insel
Cadzand (Razand), Stadt und Amt Ysendyk (Ijzendijke) und der Stadt Biervliet
und das Hulsteramt). Artois und andere flandrische Gebiete kamen 1659/1668/1678
an Frankreich (das Quartier des Freilandes mit den Städten und Kastellaneien
Grevelingen [Gravelingen], Bourbourg und Bergues, das Quartier Cassel mit der
Stadt und Kastellanei Cassel und der Kastellanei Bailleul und das Quartier oder
Land l'Isle oder Lille mit der Stadt und Kastellanei Lille und den Ämtern
Orchies und Douai [Donay]). 1714 gelangte das verbliebene F. mit einem Teil der
spanischen Erbschaft an Österreich, 1794 an Frankreich, 1814 an die Niederlande
und 1830 überwiegend an Belgien.
L.: Wolff 58f.; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) B3; Vanderkindere, L., La formation territoriale des principautés
belges, Bd. 1f. 2. A. 1902; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert,
1908, 7 (Veltem); Sproemberg, H., Die Entstehung der Grafschaft Flandern, 1935,
Neudruck 1965; Geschiedenis van Vlaanderen, hg. v. Roosbroeck, R. van, Bd. 1ff.
1936ff.; Flandria nostra, redigiert v. Broeckx, J. u. a. Bd. 1ff. 1957ff.;
Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, III, 1, 3, 27, Flandrun, Flamingun, Bevölkerungsname;
Domke, H., Flandern, das burgundische Erbe, 1964; Roosbroeck, R. van,
Geschichte Flanderns, 1968; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique,
1972, 117; Allgemene Geschiedenis der Nederlanden (neue Ausgabe), Bd. 1ff.
1980ff.; Berings, G., Flandern, LexMA 4 1989, 514ff.; Nicholas, D., Medieval
Flanders, 1992; Mohr, W., Die Vorgeschichte der Grafschaft Flandern, 1994.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hamburg (freie Reichsstadt, freie Stadt, Land,
Bundesland). H. erscheint erstmals anlässlich des karolingischen Vorstoßes in
das nordelbingische Sachsen. Nach Ausgrabungen der Jahre 2005f. könnte die
Hammaburg im 8. Jahrhundert auf dem späteren Domplatz zwischen Elbe und
Mönckebergstraße am Übergang von der Marsch zur Geest mit einem Durchmesser von
50 Metern errichtet worden sein. Vermutlich ordnete schon Kaiser Karl der Große
804 die Anlegung eines Königshofes und 811 nahe der Mündung der Alster in die
Elbe die Errichtung einer Taufkirche (in Holz) an. Um 825 ließ Kaiser Ludwig
der Fromme das Kastell Hammaburg (auf dem heutigen Domplatz?) erbauen. 831
wurde H. Bischofssitz, 834 Erzbischofssitz des heiligen Ansgar. 845/847 wurde
der Sitz des Erzbistums nach verschiedenen Brandschatzungen durch die Wikinger
von H. nach Bremen verlegt. Im 11. Jh. wurde ein Dom aus Stein errichtet. Unter
den Grafen von Schauenburg (Schaumburg), die 1111 durch Herzog Lothar von
Süpplingenburg bzw. Sachsen mit der Grafschaft Holstein und der Grafschaft
Stormarn belehnt wurden, erfolgte der Ausbau zu einem wichtigen Handelsplatz.
Am 7. 5. 1189 erhielt die seit 1188 von Wirad von Boizenburg als Leiter einer
Siedlergruppe planmäßig errichtete, 1216 mit der Altstadt vereinigte Neustadt H.
um St. Nikolai Handelsrechte, Zollrechte und Schifffahrtsrechte durch Kaiser
Friedrich I. Barbarossa bestätigt. Etwa zur gleichen Zeit erscheint in H.
erstmals ein Rat. 1228 übertrug der Erzbischof von Bremen seine Rechte an der
Altstadt auf den Grafen von Schaumburg (Schauenburg). Unter seiner Herrschaft
entwickelte sich H. rasch zu einem großen Ausfuhrhafen und zeichnete 1270 sein
Stadtrecht im sog. Ordeelbook auf. Um 1300 war bei einer Einwohnerzahl von etwa
5000 Personen weitgehende Unabhängigkeit vom gräflichen Stadtherren, der 1292
der Stadt das Recht der eigenen Rechtssetzung (kore) verliehen hatte, erreicht.
Im 14. Jahrhundert errang die Stadt besonderen Ruhm im Kampf gegen die
Seeräuberei auf der Nordsee (1400 Hinrichtung Klaus Störtebekers) und wurde als
eines der ersten Mitglieder der Hanse zu deren wichtigstem Umschlagplatz
zwischen Nordsee und Ostseeraum (um 1430 etwa 16000 Einwohner). 1392 gelang
zunächst pfandweise der Erwerb der Vogtei über die Stadt. 1375 wurde im Zuge
einer selbständigen planmäßigen Territorialpolitik die Moorburg und 1393 die
Feste Ritzebüttel (Cuxhaven) mit der Insel
Neuwerk erlangt. 1420 musste Herzog Emil von Sachsen-Lauenburg Bergedorf und
die Vierlande an H. und Lübeck abgeben, die das Gebiet bis 1868, als es H.
durch Vertrag allein übernahm, gemeinsam verwalteten. Unter Kaiser Sigmund
wurde die Stadt erstmals als reichsunmittelbar bezeichnet. Seit 1460, als die
Könige von Dänemark an die Stelle der Grafen von Schauenburg traten, galt sie
als Reichsstadt. 1510 wurde sie auf dem Reichstag zu Augsburg für eine
Reichsstadt im niedersächsischen Reichskreis erklärt. 1618 bestätigte das
Reichskammergericht Hamburgs Selbständigkeit und 1768 erkannte auch der König
von Dänemark H. als kaiserliche Reichsstadt an. 1528/1529 wurde in H. die
Reformation eingeführt. Zugleich kam es zu einem neuen wirtschaftlichen
Aufschwung. 1603 wurde das schon 1497 in einer Bilderhandschrift neu gefasste
Recht unter Verwendung der Reformation der Stadt Nürnberg und verschiedener
anderer Quellen reformiert. Im Schutze einer starken Befestigung blieb die
Stadt vom Dreißigjährigen Krieg weitgehend verschont. Seit 1770 hatte H. Sitz
und Stimme im Städtekolleg des Reichstags. § 27 des
Reichsdeputationshauptschlusses erhielt sie 1803 als Reichsstadt. Die Besetzung
durch Dänemark (1801-1806) und durch Frankreich (1806) und die
Kontinentalsperre führten zu einem gewichtigen Rückschlag für die sich seit
1806 als freie Hansestadt bezeichnende Stadt, die wenig später ihren Dom
abriss. Von 1810 bis 1814 war die Stadt als Hauptstadt des Elbe-Departements in
das französische Reich eingegliedert. 1813/1814 verstand sich H. als
selbständiger Einzelstaat. 1815 trat es als Freie und Hanse-Stadt dem Deutschen
Bund bei. Am 28. 9. 1860 gab es sich – nach älteren Rezessen zwischen Rat und
Bürgerschaft von 1410, 1529 und 1712 und einem gescheiterten Verfassungsversuch
vom 11. 7. 1849 – eine Verfassung mit Senat und Bürgerschaft. 1867 trat es dem
Norddeutschen Bund bei und übertrug 1868 die Wehrhoheit auf Preußen, doch erst
1881/1888 wurde es Mitglied im deutschen Zollverein. 1871 schloss es sich dem
Deutschen Reich an. 1919 gründete H. eine Universität. 1921 erhielt es eine
neue Verfassung. 1933 wurde die Bürgerschaft aufgelöst und wurde ein
Reichsstatthalter eingesetzt. Am 16. 1./9. 12. 1937 wurden die preußischen
Städte Altona mit Blankenese, Wandsbek und Harburg-Wilhelmsburg sowie 27
Landgemeinden im Austausch gegen Cuxhaven (mit der Insel
Neuwerk), Geesthacht und einige kleinere Orte eingegliedert. Nach dem Gesetz
über die Verfassung und Verwaltung der Hansestadt H. stellte diese einen
staatlichen Verwaltungsbezirk mit einer Einheitsgemeinde als
Selbstverwaltungskörperschaft dar. Am 3. 5. 1945 wurde H. von Großbritannien
besetzt und der britischen Besatzungszone zugeteilt. Am 6. 6. 1952 erhielt die
seit 1949 der Bundesrepublik Deutschland zugehörige Freie und Hansestadt
Hamburg (Stadtstaat) eine neue Verfassung. 1969 erlangte H. durch Vertrag mit
Niedersachsen zur Schaffung eines Vorhafens wieder einen Teil des Elbemündungsgebiets
mit der Insel Neuwerk.
L.: Wolff 458; Zeumer 554 III a 9; Wallner 707 NiedersächsRK 18; Großer
Historischer Weltatlas II 78 (1450) F/G3, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) C/D1;
Kellenbenz, H., Die Hanse und die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Schroeder 89ff.; Bauer 1, 177; Die Territorien des
Reichs 6, 114; Anderson, C., Hamburgisches Privatrecht, Teil 1ff. 1782ff.;
Hamburgisches Urkundenbuch, Bd. 1 (786-1300), hg. v. Lappenberg, J., 1842, Bd.
2 (1301-1336), hg. v. Stadtarchiv Hamburg, Bd. 3 (Register zu Bd. 2), bearb. v.
Nirrnheim, H., 1953, Bd. 4 (1337-1350), bearb. v. Reetz, J., 1967; Lappenberg,
J., Die ältesten Stadt-, Schiff- und Landrechte Hamburgs, 1845; Westphalen, N.,
Hamburgs Verfassung und Verwaltung in ihrer allmählichen Entwicklung bis auf
die neueste Zeit, Bd. 1f. 2. A. 1846; Baumeister, H., Das Privatrecht der
freien und Hansestadt Hamburg, Bd. 1f. 1856; Stubbe, E., Verfassung und
Verwaltung der hamburgischen Marschgemeinden, Diss. jur. Hamburg 1922; Baasch,
E., Geschichte Hamburgs 1814-1918, Bd. 1f. 1924f.; Wölfle, K., Hamburger
Geschichtsatlas, 1926; Schöffel, J., Kirchengeschichte Hamburgs, Bd. 1 1929;
Reincke, H., Hamburgs Geschichte, 1933; Reincke, H., Das Amt Ritzebüttel, Diss.
phil. Hamburg 1935; Bolland, G., Hamburg, 1938; Bücherkunde zur hamburgischen
Geschichte, hg. v. Möller, K./Tecke, A. Teil 1,2 1939, 1956; Studt, B., Hamburg
1951; Reincke, H., Forschungen und Skizzen zur hamburgischen Geschichte, 1951
(mit Karte der mittelalterlichen Stadtentwicklung); Drexelius, W./Weber, R.,
Die Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg vom 6. 6. 1952, 1953; Bolland,
J., Das hamburgische Ordeelbook von 1270 und sein Verfasser, ZRG GA 72 (1956),
83ff.; Ipsen, H., Hamburgs Verfassung und Verwaltung von Weimar bis Bonn, 1956;
Johansen, P., Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung der Freien und
Hansestadt Hamburg, 2. A. 1967; Bolland, J., Die Hamburger Bürgerschaft in
alter und neuer Zeit, 1959; Hamburgische Burspraken 1346 bis 1594, bearb. v. Bolland,
J., 1960; Die Bilderhandschrift des Hamburger Stadtrechts 1497, erl. v.
Reincke, H., 1968; Grundmann, G., Hamburg gestern und heute, 1972; Hamburg,
Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner, 1888-1980, hg. v. Jochmann, W., Bd.
1f. 1982ff.; Hanf, M., Hamburgs Weg in die praktische Unabhängigkeit vom
schauenburgischen Landesherrn, 1986; Postel, R., Die Reformation in Hamburg,
1986; Stadt und Hafen, hg. v. Ellermeyer, J., 1986; Hamburg im Zeitalter der
Aufklärung, hg. v. Stephan, J./Winter, H., 1989; Das alte Hamburg
(1500-1848/49), hg. v. Herzig, A., 1989; Seegrün, W., Hamburg-Bremen, LexMA 4
1989, 1885ff.; Stadtgeschichte Hamburg, red. v. Schöller, A., 1990; Postel, R.,
Hamburg-Bremen 1974-1989 (Sammelbericht), Bll. f. dt. LG. 126 (1990), 625ff.;
Klessmann, E., Geschichte der Stadt Hamburg, 7. A. 1994; Die Stadt im
westlichen Ostseeraum, Bd. 1 1995, 93; Hamburg-Lexikon, hg. v. Kopitzsch, F. u.
a., 1998; Krieger, M., Geschichte Hamburgs, 2006.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hapsal (gegenüber der Insel
Dagö in der nordöstlichen Ostsee) (Residenz des Bischofs von Ösel-Wieck)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 253. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Helgoland (Insel).
Die auf einem unterirdischen Salzstock ruhende, schon in der Steinzeit bewohnte
Nordseeinsel H. (heiliges Land?) wurde im Frühmittelalter von Friesen
besiedelt. 1402 kam sie an das Herzogtum Schleswig, 1490 durch Landesteilung an
die Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorp bzw. Gottorf. 1714 musste sie an
Dänemark, 1807/1814 von diesem an England abgetreten werden. Durch Vertrag vom
1. 7. 1890 wurde H. vom Deutschen Reich gegen Sansibar eingetauscht und durch
Gesetz vom 15. 12. 1890 dem Reich, durch preußisches Gesetz vom 18. 2. 1891
Preußen einverleibt. Am 18. 4. 1945 wurde der Ort durch Bombenangriffe
vernichtet. Am 18. 4. 1947 versuchte England als Besatzungsmacht vergeblich die
Insel insgesamt mit 6,5 Millionen Kilogramm
Sprengstoff zu zerstören. Am 1. 3. 1952 wurde H. an Deutschland zurückgegeben
und dem Land Schleswig-Holstein zugeteilt (1972 2,09 Quadratkilometer, 2500
Einwohner). Seit 1. 1. 1996 gehört (das durch das Meer gefährdete) H. zum
deutschen Hoheitsgebiet und Steuergebiet.
L.: Sell, M., Das deutsch-englische Abkommen 1890, 1926; Siebs, B./Wohlenberg,
E., Helgoland, Landes- und Volkskunde, 1953; Bahr, M., Helgoland, Fries. Jb. 30
(1955), 203; Lüth, E., Helgoland, 2. A. 1963; Friedrichs, K., Umkämpftes
Helgoland, 1988. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kaiserswerth (Reichsstadt). Ursprünglich auf einer
ihm von Hausmeier Pippin überlassenen Rheininsel (wert) Rinhusen bei Düsseldorf
gründete der angelsächsische Missionar Suitbert 695 ein Benediktinerkloster.
Daneben bestand ein fränkischer Königshof, den Kaiser Heinrich III. zu einer
Pfalz ausbaute. Wahrscheinlich 1181 erhielt der Ort Stadtrecht und wurde im 13.
Jahrhundert Reichsstadt. 1235 verlor er durch Versanden seine Insellage. Seit
Ende des 13. Jahrhunderts war K. mehrfach verpfändet, seit 1424 an das Erzstift
Köln. 1772 kam es nach längerem Rechtsstreit an den Herzog von Jülich und damit
an die Pfalz. Das Stift wurde 1803 aufgelöst. 1806 fiel K. an das Großherzogtum
Berg und 1815 an Preußen. 1946 kam es zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Urkundenbuch des Stifts Kaiserswerth, hg. v. Kelleter, H., 1904; Redlich,
O., Die Bedeutung von Stift und Burg Kaiserswerth für Kirche und Reich, Ann. d.
hist. Vereins NdRhein 115 (1929); Heck, K., Geschichte von Kaiserswerth, 1936;
Kaiserswerth, hg. v. Zimmermann, C./Stöcker, H., 2. A. 1981; Struve, T.,
Kaiserswerth, LexMA 5 1990, 860f.; Grossmann, K., Die mittelalterliche
Gerichtsverfassung und Verwaltungsorganisation in Kaiserswerth nach dem
Stadtrecht aus dem 14. Jahrhundert, 1992; Lorenz, S., Kaiserswerth, (in)
Staufische Pfalzen, 1994, 99; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2,
291. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mainau (Deutschordenskommende, Kommende des
Deutschen Ordens). M. am Bodensee kam 724 aus konfisziertem alemannischem
Herzogsgut bzw. fränkischem Königsgut bzw. alemannischem Herzogsgut an die
Abtei Reichenau. Seit 1241 nannten sich Ministeriale nach M. Aus deren Erbe
überließ Arnold von Langenstein 1271 die Insel
und das davor gelegene Bodenseeufer unter Eintritt in den Deutschen Orden dem
Deutschordenshaus Sandegg im Thurgau. Von 1272 bis 1805 gehörte sie mit der um
1500 erworbenen Herrschaft Blumenfeld im Hegau als Teil der Ballei Elsass und
Burgund (Elsass-Schwaben-Burgund) dem Deutschen Orden. Sie zählte zum
schwäbischen Reichskreis. 1805 fiel sie an Baden. Von Großherzog Friedrich II.
kam das Eigentum an M. 1928 an seine Schwester Königin Viktoria von Schweden
und 1930 an deren Enkel Graf Lennart Bernadotte.
L.: Wolff 195; Wallner 687 SchwäbRK 34; Roth von Schreckenstein, K., Die Insel Mainau, 1873; Babo, W. Frhr. v., Die
Deutschordenskommende Mainau in den letzten Jahrzehnten vor der Säkularisation
und ihr Übergang an Baden, 1952; Feger, O., Die Deutschordenskommende Mainau, 1958;
Egg, E., Geschichte der Insel Mainau, 1958; Das
Urbar der Deutschordenskommende Mainau von 1394, bearb. v. Diefenbacher, M.,
1989. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mecklenburg-Schwerin (Herzogtum, Großherzogtum, Freistaat).
Die Linie Mecklenburg(-Schwerin) des Hauses Mecklenburg entstand bei der
1229/1238 erfolgten Teilung. Bis 1436/1471 beerbte sie die übrigen Fürstentümer
(Parchim, Rostock, Werle, Mecklenburg-Stargard). 1555 (bis 1610) bzw. 1621
entstand durch erneute Teilung das Herzogtum M., das 1695 die Linie
Mecklenburg-Güstrow beerbte. 1701 spaltete sich die Linie Mecklenburg-Strelitz
ab. 1755 schloss der Herzog von Mecklenburg-Schwerin mit den Ständen einen
landesgrundgesetzlichen Vergleich. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste das
Herzogtum ein Gebiet von 129 Quadratmeilen. 1803 erhielt M. durch § 9 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 für seine Rechte und Ansprüche
auf zwei erbliche Kanonikate der Kirche zu Strasburg (Straßburg), die ihm als
Ersatz für den Hafen von Wismar gegeben waren, sowie für seine Ansprüche auf
die Halbinsel Priwall (Priwal) in der Trave (an Lübeck) die Rechte und das
Eigentum des Hospitals Lübeck in den Dörfern Warnkenhagen (Warnekenhagen), Alt
Bukow (Altenbuchow), Krummbrook (Crumbrook) bzw. Brook und denen der Insel Poel. Durch Vertrag vom 6.6.1803 mit Schweden
erlangte M. Wismar, Poel und Neukloster pfandweise (1903 endgültig). 1806 wurde
M. durch Napoleon unter Militärverwaltung gestellt, 1807 aber
wiederhergestellt. 1808 trat der Herzog dem Rheinbund bei, 1815 wurde er zum
Großherzog erhoben. Eine 1849 eingeführte Verfassung wurde 1850 aufgehoben.
1866/1867 trat der Großherzog auf preußischen Druck dem Norddeutschen Bund bei,
1868 dem Deutschen Zollverein. Am 14. 11. 1918 dankte er ab. Der Freistaat M.
gab sich am 17. 5. 1920 eine Verfassung. Zum 1. 1. 1934 wurde M. durch Gesetz
mit dem 1701 abgespalteten Mecklenburg-Strelitz zum Land Mecklenburg vereinigt.
L.: Wolff 441ff.; Zeumer 553 II b 24; Wallner 706 NiedersächsRK 2; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648), III 38 (1789) D/E1;
Strecker, W./Cordshagen, C., Mecklenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Bauer 1, 351; Witte, H., Mecklenburgische Geschichte, Bd. 1f. 1909ff.;
Vitense, O., Geschichte von Mecklenburg, 1920; Hamann, M., Das staatliche
Werden Mecklenburgs, 1962; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder
im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 153ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Norderney (Insel,
zwischen Juist und Baltrum)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, V, 2.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nordstrand (Insel).
Die eingedeichte Marschinsel N. mit 45 Quadratkilometern ist ein Rest der am
11. 11. 1634 durch eine Sturmflut zerstörten Insel
Strand, die 1231 in 5 Harden eingeteilt war und über 50 Kirchen bzw. Kapellen
aufwies. Sie unterstand den Grafen von Holstein. 1652 zog der Herzog von
Holstein-Gottorp (Gottorf) niederländische Deichbaumeister ins Land, die
weitreichende Privilegien erhielten, das ungeschützte Land neu eindeichten und
die Wiedergewinnung des verlorenen Landes begannen. Bis 1867 hatte N.
weitgehende Selbstverwaltung und bis 1900 ein eigenes, 1572 aufgezeichnetes
Landrecht. 1864 kam N. an den Deutschen Bund, 1866 an Preußen und 1946 an
Schleswig-Holstein.
L.: Boysen, K., Das Nordstrander Landrecht von 1572, 1967; Karff, F.,
Nordstrand. Geschichte einer nordfriesischen Insel,
1968. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ösel (Bistum), Ösel-Wieck. 1227 eroberten
deutsche Siedler von Livland aus die schon vor der Zeitenwende von
ugrofinnischen Esten besiedelte Insel Ö. vor der
Rigaer Bucht. 1228 gründete Bischof Albert von Buxhöveden ein zunächst exemtes,
seit 1246/1255 Riga unterstelltes, auch estländische Gebiete (Wieck [Wiek])
umfassendes Bistum mit wechselndem Sitz (Alt-Pernau [Altpernau], Hapsal,
Arensburg). Der Bischof wurde 1521 Reichsfürst. 1559 verkaufte er die Insel an Dänemark. Sein Bruder wurde erster
protestantischer Bischof von Ö. Mit seiner Erhebung zum König in Livland durch
den einen Ostseezugang anstrebenden Zaren Iwan IV. ging das Bistum in Livland
bzw. Estland auf. 1654 kam Ö. an Schweden. 1710/1721 fiel Ö. an Russland
(Gouvernement Livland). 1918 gelangte es an Estland.
L.: Stackelberg, F. v., Die Verwaltung des Bistums Ösel-Wiek im 16.
Jahrhundert, SB Riga 1926; Wittram, R., Baltische Geschichte, 1954; Mühlen, H.
v. zur, Ösel, LexMA 6 1993, 1492; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 580.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Osterland-Föhr (Landschaft). Die Landschaft O. an der
Westküste Schleswig-Holsteins wurde innerhalb Schleswigs weitgehend
genossenschaftlich regiert. Über Preußen (1866) kam sie 1946 an
Schleswig-Holstein.
L.: Hansen, C., Chronik der friesischen Uthlande, 1856; Jensen, C., Die
nordfriesischen Inseln, 1927.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pellworm (Insel).
P. an der schleswigschen Nordseeküste ist ein Rest der am 11. 11. 1634 durch
eine Sturmflut zerstörten Insel Strand. Es
unterstand den Grafen von Holstein. Bis 1867 hatte es weitgehende
Selbstverwaltung. Über Preußen kam es 1946 an Schleswig-Holstein.
L.: Hansen, K., Chronik von Pellworm, 3. A. 1954.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ratzeburg (Fürstbistum, Fürstentum, Land,
bischöfliche Residenz, weltliche Residenz des Herzogs von Sachsen-Lauenburg). 1062
erscheint an der Stelle einer alten wendischen Befestigung die wohl im 11.
Jahrhundert errichtete Burg R. auf einer Insel
im Ratzeburger See anlässlich der Übertragung vom Reich an den Herzog von
Sachsen. Sie war Sitz eines durch Erzbischof Adalbert von (Hamburg-)Bremen und
den slawischen Fürsten Gottschalk zur Missionierung der slawischen Abodriten
1062 auf einem Teilgebiet des Bistums Oldenburg eingerichteten Bistums. Dieses
ging im Slawenaufstand von 1066 unter. 1138/1154 wurde es unter reicher Ausstattung
durch Heinrich von Badwide bzw. Herzog Heinrich den Löwen, der das westliche
Mecklenburg erobert und (1143) eine Grafschaft (Polabien und) R. eingerichtet
hatte, zwischen Travemündung und Elbe neu errichtet (Bischof Evermod). Seit
1170 wurde der Dom erbaut. Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen 1180 (bzw. 1236)
wurde es reichsunmittelbar und wurden die Bischöfe Reichsfürsten. Die
Grafschaft kam nach dem Aussterben der Badwide (1199) 1201 unter der
Oberherrschaft Dänemarks an Albrecht von Orlamünde, 1227 an Sachsen (Askanier)
und wurde 1295/1296 zum Mittelpunkt Sachsen-Lauenburgs. Im 13./14. Jahrhundert
erwarben die Bischöfe ein kleines geschlossenes Herrschaftsgebiet um Schönberg
zwischen Ratzeburger See und Dassower See, wozu (anders als die Stadt R.) die
Dominsel in R. und verstreute Güter kamen. 1551/1554 wurde das Bistum
lutherisch. Der letzte Bischof überließ es dem Herzog von Mecklenburg. Von 1554
an herrschten Administratoren über das Hochstift. 1648 wurde es säkularisiert
und kam als zum niedersächsischen Reichskreis zählendes Fürstentum R. 1653 an
Mecklenburg-Schwerin, 1701 mit an Mecklenburg-Strelitz, jedoch ohne Anteil an
der mecklenburgischen Verfassung. 1869 erhielt das 6,8 Quadratmeilen große,
durch Mecklenburg-Schwerin vom übrigen Mecklenburg-Strelitz abgetrennte
Fürstentum mit 10000 Einwohnern einen eigenen Landtag, der aber erst nach einer
Verfassungsänderung 1906 zusammentrat. Am 1. 10. 1937 kam der Domhof R.
(Mecklenburg) durch das sog. Groß-Hamburg-Gesetz zur Stadt R. (Schleswig-Holstein).
S. Sachsen-Lauenburg, Hannover, Schleswig-Holstein.
L.: Wolff 453; Zeumer 553 II b 42; Wallner 707 NiedersächsRK 19; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, III 22 (1648) E2; Masch, G., Geschichte
des Bistums Ratzeburg, 1835; Hellwig, L., Chronik der Stadt Ratzeburg, 2. A.
1929; Jordan, K., Die Bistumsgründungen Heinrichs des Löwen, 1939; Freytag, H.,
Die Bischöfe von Ratzeburg als Landesherren im Mittelalter, (in) Der Dom zu
Ratzeburg, hg. v. Schreiber, H., 1954; Ratzeburg - 900 Jahre 1062 bis 1962,
zusammengest. v. Landenheim, K./Prillwitz, K., 1962; Kaack, H., Ratzeburg,
1987; Hoffmann, E., Ratzeburg, LexMA 7 1994, 469; Ein Jahrtausend Mecklenburg
und Vorpommern, 1995; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 599, 1, 2, 471, 472.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reichenau (königliches Kloster, Residenz). Um 724
stiftete der Wanderbischof Pirmin auf der ihm von Karl Martell überlassenen
Sintloozesau genannten Insel im unteren Bodensee
eine Benediktinerabtei, die bald wegen ihres Reichtums R. (Augia dives) hieß.
Mit Hilfe König Karls des Großen gelang es dem Kloster 782 sich aus der
Abhängigkeit des Bischofs von Konstanz zu lösen. 981 hatte das Kloster, das
unter den Äbten Hatto (806-822), Walahfrid Strabo (839-848) und Berno
(1008-1049) eines der kulturellen Zentren des Reiches (mit insgesamt 4000
Handschriften) wurde, für den Römerzug mit 60 gepanzerten Reitern höhere
Leistungen zu erbringen als der Bischof von Konstanz. 1123 sind die Welfen als
Vögte nachweisbar, seit 1180 die Staufer, die beträchtliche Teile der im 13.
Jahrhundert zerfallenden Güter erlangten. Die Gewinnung eines weltlichen
Herrschaftsgebiets gelang der gefürsteten Abtei nicht. 1535/1540 verzichtete
der letzte Abt zugunsten des Hochstifts Konstanz auf seine Würde, die Abtei
wurde dem Hochstift Konstanz eingegliedert, 1757 aufgehoben, 1803 mit Konstanz
säkularisiert und Baden einverleibt. 1951/1952 gelangte R. an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 156, 527; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Brandi, K.,
Die Reichenauer Urkundenfälschungen, 1890; Die Kultur der Abtei Reichenau, hg.
v. Beyerle, K., Bd. 1f. 1925; Die Reichenauer Handschriften, hg. v. Holder, A.,
Bd. 1f. 1971; Die Abtei Reichenau, hg. v. Maurer, H., 1974; Borst, A., Mönche
am Bodensee, 1978; Schmidt, R., Reichenau und Sankt Gallen, 1985; Erdmann, W.,
Die Reichenau im Bodensee, 10. A. 1988; Zettler, A., Reichenau, LexMA 7 1994,
612f.; Richter, M., Neues zu den Anfängen des Klosters Reichenau, ZGO 144
(1996), 1; Rappmann, R./Zettler, A., Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft, 1998;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 683, 1, 2, 476; Verblichener Glanz, hg. v. Kreutzer, Thomas, 2007.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rügen (Fürsten, Fürstentum). Die 926
Quadratkilometer große Insel R. in der Ostsee
war vielleicht seit 500 v. Chr. von den germanischen Rugiern besiedelt. Nach
deren Abzug drangen im 7. Jahrhundert n. Chr. slawische Ranen ein. Diese wurden
1168 von König Waldemar von Dänemark unterworfen und christianisiert (Bistum
Roskilde). Die von 1162 bis 1325 herrschenden Fürsten von R. waren Lehnsträger
Dänemarks. 1325 fiel R. beim Aussterben der Fürsten an die Herzöge von Pommern
und zählte später zum obersächsischen Reichskreis. 1534 wurde im Herzogtum
Pommern die Reformation eingeführt. 1648 kam R. an Schweden, 1815 an Preußen,
1945 an Mecklenburg und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik. S. Mecklenburg-Vorpommern, Putbus.
L.: Wolff 404; Wehrmann, M., Geschichte der Insel
Rügen, Bd. 1f. 2. A. 1923; Rudolph, W., Die Insel
Rügen, 3. A. 1955; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 56;
Scheil, U., Zur Genealogie der einheimischen Fürsten von Rügen, 1962; Steffen,
W., Kulturgeschichte von Rügen bis 1815, 1963; Leciejewicz, L., Rügen, LexMA 7
1995, 1091f.; Büttner, B., Die Pfarreien der Insel
Rügen, 2006; Rügen im Mittelalter, hg. v. Reimann, H. u. a., 2011.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Säckingen (Abtei, Residenz). 522 (?, 7. Jh.?)
gründete der irische Mönch Fridolin auf einer später abgegangenen Insel des Hochrheins nördlich Basels auf altem
Siedlungsboden eine klösterliche, wohl von Poitiers beeinflusste Zelle, die
älteste mönchische Niederlassung bei den Alemannen. 878 erscheint die
Frauenabtei Seckinga. Ihre Laienäbte erweisen S. zu dieser Zeit als Königskloster.
Umfangreiche Güter bestanden in Churrätien und in Glarus. Im 11. Jahrhundert
wurde S. Kanonissenstift. 1173 kam S. nach dem Aussterben der Grafen von
Lenzburg unter die Oberherrschaft (Vogtei) der Grafen von Habsburg. Die 1307
gefürstete Äbtissin blieb aber Herrin des Ortes, der vor 1250 Stadtrecht
erhalten hatte. Bis 1805 war S. eine der vier vorderösterreichischen
Waldstädte. 1805/1806 wurde die Abtei aufgehoben und S. kam an Baden und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Waldstädte.
L.: Wolff 41; Malzacher, J., Geschichte von Säckingen, 1911; Vorderösterreich,
hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Jehle, F., Die Geschichte des Stiftes Säckingen,
2.A 1984; Zotz, T., Säckingen, LexMA 7 1995, 1244f. ; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 723, 1, 2, 503;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 542.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sardinien (Insel,
Königreich). Sarden werden bereits am Ende des 13. vorchristlichen Jahrhunderts
in ägyptischen Quellen erwähnt. Seit dem 9. Jahrhundert wurde die nach ihnen
benannte Insel von den Phönikern bzw. Karthagern
besiedelt. 238/237 v. Chr. kam sie an Rom, später an Wandalen (um 456) und
Ostrom (534). Seit dem 6. Jahrhundert gewann der Papst zunehmenden Einfluss in
dem zwischen 803/804 und 1014 von zahlreichen Sarazenenüberfällen heimgesuchten
Land. In der Mitte des 11. Jahrhunderts erlangte Pisa mit Hilfe des Papstes die
Herrschaft. 1297 belehnte der Papst das spanische Haus Aragon bzw. Aragonien
mit der Insel. 1718 kam sie nach dem spanischen
Erbfolgekrieg an Österreich und 1720 von Österreich im Tausch gegen Sizilien an
Savoyen. Dieses bildete als Königreich S. den Kristallisationspunkt für das
1861 entstandene Königreich Italien.
L.: Carta-Raspi, E., Breve storia di Sardegna, 1950; Zeddo, T., La Sardegna nel
primo medio evo, 1956; Zeddo, T., Studi sulla Sardegna medioeviale, 1958; Mori,
A., Sardegna, 1966; Satta-Branca, A., La Sardegna attraverso i secoli.
Leggende, storie, cronacche, 1970; Sanna, S. A., Sardinien-Bibliographie, 1974;
Boscolo, A., La Sardegna bizantina e altogiudicale, 1978; Pauli, R., Sardinien.
Geschichte, Kultur, Landschaft. Entdeckungsreisen auf einer der schönsten
Inseln im Mittelmeer, 1986; Casula, F., La Sardegna catalano-aragonese, 1990;
Simbula, P., Sardinien, LexMA 7 1995, 1378ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Scaldis (Gau gegenüber der Scheldemündung, jetzt
Insel [bzw. südlich der Maas und der
Rheinmündungen], Schaldis) s. Schouwen
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18; Gysseling,
M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 902; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, V, 2, Raumbezeichnung mit dem Flussnamen Schelde.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schleswig-Holstein-Sonderburg (Herzogtum). Sonderburg auf der Insel Alsen erscheint 1253 als Burg und 1257 als Ort.
1461 erhielt es Stadtrecht. Bei der Teilung von 1564 kam es mit Norburg, Arrö
(Aerö), Plön und Ahrensbök an Herzog Johann den Jüngeren, den Stammvater der
Sonderburger Linien, dem zwar die Stände die Huldigung verweigerten, so dass er
nur abgeteilter Herr und nicht an der gemeinschaftlichen Regierung
Schleswig-Holsteins beteiligt war, der aber in seinem Sonderburger Herzogtum
alle Rechte eines regierenden Herren wahrnahm.( Er erwarb 1581 bei der
Aufteilung Schleswig-Holstein-Haderslebens Reinfeld in Holstein, den Sundewitt
sowie die Güter des Rudeklosters und erbaute das Schloss Glücksburg.) Bei
seinem Tod (1622) begründete sein Sohn Alexander die Sonderburger Linie
(Schleswig-Holstein-Sonderburg), Friedrich die Norburger Linie
(Schleswig-Holstein-Norburg), Philipp der Ältere die Glücksburger Linie
(Schleswig-Holstein-Glücksburg) und Joachim Ernst die Plöner Linie
(Schleswig-Holstein-Plön). Das Sonderburger Haus
(Schleswig-Holstein-Sonderburg) spaltete sich weiter auf in fünf Linien, von
denen nur Schleswig-Holstein-Augustenburg (Augustenburg) und
Schleswig-Holstein-Beck (Beck) Bedeutung bekamen. 1667/1668 zog König Friedrich
III. von Dänemark das verschuldete Herzogtum Sonderburg ein. 1866 kam
Sonderburg mit Schleswig zu Preußen, 1871 zum Deutschen Reich. 1920 fiel es mit
Nordschleswig an Dänemark.
L.: Sønderborg slot, hg. v. Norn, O. u. a., Kopenhagen 1963.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (Herzogtum). An Stelle des am 6. 9. 1210
gegründeten, 1538 säkularisierten Rudeklosters erbaute Herzog Johann der
Jüngere, der jüngste Sohn König Christians III. von Dänemark aus dem Hause
Oldenburg, der nach dem Tode Christians III. 1564 von König Friedrich II. ein
Drittel des königlichen Anteils von Schleswig-Holstein (Sonderburg,
Aeroeskoebing [Aerösköbing], Norburg, Plön, Ahrensbök) erhielt, zu dem nach dem
Tod Herzog Johanns des Älteren 1581 noch Rudekloster, Reinfeld, Sundewitt
(königlicher Anteil) und Güter auf der Insel
Arrö (Aerö) kamen, 1582-1587 das Schloss Glücksburg. Johanns Sohn, Herzog
Philipp, erhob Glücksburg zur Hauptstadt seines ihm vererbten Herzogtums S. Als
das Herzoghaus 1779 ausstarb, übernahm der König von Dänemark als Herzog von Schleswig-Holstein
die Güter. S. Schleswig-Holstein-Glücksburg
L.: Kruse, H., Aus der Vergangenheit Glücksburgs, 1925; Brandt, O./Klüver, W.,
Geschichte Schleswig-Holsteins, 8. A. 1981.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schouwen (Gau gegenüber der Scheldemündung, jetzt
Insel [bzw. südlich der Maas und der
Rheinmündungen] in Seeland, Schaldis, Scaldis)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 Scaldis;
Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 902; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen, 1961, V, 2, Raumbezeichnung mit dem Flussnamen Schelde.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Seeland (Grafschaft). Das Mündungsgebiet von
Schelde, Rhein und Maas mit den vorgelagerten Inseln war schon in römischer
Zeit besiedelt. Im späten 7. Jahrhundert verstärkte sich die Einbeziehung in
das fränkische Reich. 1012 erhielten die Grafen von Flandern das Land westlich
der Osterschelde als Reichslehen. Um 1090 verliehen sie die Inseln zwischen den
Scheldearmen an die Grafen von Holland weiter. 1323 verzichtete Flandern
gegenüber Holland auf die Lehnshoheit. Von 1345/1358 bis 1428 war die
Grafschaft S. bei Wittelsbach (Bayern). Mit Holland war S. Führer im Kampf
gegen Spanien, an das Flandern 1556 über Habsburg (1477) und Burgund (1384)
gekommen war. 1587 schloss sich S. der Republik der Vereinigten Niederlande an.
Der festländische Teil Seelands wurde von den Niederlanden 1577 erobert, ihnen
1648 überlassen und bildete bis 1795/1796 als Staatsflandern ein
Generalitätsland. Danach wurde es, 1810 auch das übrige Seeland, von Frankreich
annektiert. 1814 wurden S. und Staatsflandern (Seeländisch Flandern) als
Provinz S. Teil des Königreiches der Vereinigten Niederlande.
L.: Wolff 71; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) B3; Empel, M.
van/Pieters, H., Zeeland door de eeuwen heen, 1931ff.; Lemmink, F., Het
ontstaan van de staten van Zeeland, Diss. Nimwegen 1951; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, (I, 50,) II, 23, 48, 55, 96, Seoland*,
Zeeland; Algemene Geschiedenis der Nederlanden, Bd. 4 1980; Sicking, L.,
Seeland, LexMA 7 1995, 1674f.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sizilien (Insel).
Die bis 241 v. Chr von den Puniern an die Römer gelangte, seit 664/827/902 von
Arabern beherrschte Mittelmeerinsel S. (25426 Quadratkilometer) wurde 1061/1072
(Palermo) von den Normannen erobert und seit 1130 als Königreich bezeichnet.
Durch die Heirat König Heinrichs VI. mit der normannischen Erbtochter Konstanze
(1186) trat das Königreich (Neapel mit) S. in Verbindung zum Reich, fiel aber
1268 mit dem Aussterben der Staufer an Karl von Anjou, 1282 an Peter III. von
Aragon, den Schwiegersohn des Staufers Manfred. Am Ende des Mittelalters wurde
S. eine Provinz des Königreichs Spanien. 1714 gelangte S. an (den Urenkel
Philipps II. von Spanien, Viktor Amadeus II. von Savoyen-)Piemont. Von
1719/1720 bis 1735 gehörte es auf Grund eines Ländertausches (gegen Sardinien)
zu Österreich, kam dann aber durch Ländertausch an das Königreich Neapel und
auf Grund einer Volksabstimmung vom 21. 10. 1860 an das Königreich Sardinien
bzw. das 1861 neu entstandene Italien.
L.: Schillmann, F., Sizilien, Geschichte und Kultur, 1935; Pispisa, E., Regnum
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Sylt (Harde, Landschaft). Die Insel S. wurde im Frühmittelalter von Nordfriesen
besiedelt. Sie bildete eine der 13 Harden der nordfriesischen Uthlande. Seit
dem 13. Jahrhundert stand der Norden der Insel
(Listland) unter der Herrschaft des Stifts Ripen. Von 1386 teilten sich der
König von Dänemark und der Herzog von Schleswig den Besitz der Insel. 1435 kam S. zum Herzogtum Schleswig, doch blieb
List bis 1864 bei Dänemark. Innerhalb Schleswig-Holsteins hatte S. weitgehende
Selbstverwaltung. Mit Schleswig-Holstein gelangte es 1866 zu Preußen und damit
1946 zu Schleswig-Holstein.
L.: Sylt. Geschichte und Gestalt einer Insel,
hg. v. Hansen, M./Hansen, N., 1967.
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Texel (Gau, jetzt Insel
in der Nordsee. Tessel)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21; Gysseling,
M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 956, Tessel; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 95, Texla,Texel’.
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Venedig (Herzog, Stadtstaat). Seit dem Einbruch
der Langobarden in Oberitalien (568) entstanden in dem in römischer Zeit als
Venetia et Istria bezeichneten Gebiet innerhalb vorgelagerter Lagunen am
Nordende der Adria feste Siedlungen auf zunächst auseinanderliegenden Inseln,
die der Herrschaft von Byzanz unterfielen. Nach der Beseitigung des Exarchats
von Ravenna (751) verselbständigte sich der Ort trotz Fortbestandes der
byzantinischen Oberhoheit unter einem dux (Dogen). Bald wurde er zum Haupthandelsplatz
zwischen Ostrom und dem fränkischen Reich. Unter Kaiser Otto dem Großen wurde
eine gewisse Oberhoheit des Reiches anerkannt. Otto III. verlieh dem Dogen
Peter Orseolo II. den Titel dux Venetiae et Dalmatiae bzw. dux Veneticorum et
Dalmaticorum. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts begründete V., das
eben den alten Namen Rialto (ripa alta, hohes Ufer) abgelegt hatte, den
Veroneser Bund gegen den Kaiser von 1164, doch lenkten seine
Auseinandersetzungen mit Byzanz es ab. 1338 könnten rund 160000 Einwohner die
Lagunenorte bewohnt haben. 1339 begann nach dem Erwerb zahlreicher Güter im
Mittelmeer mit dem Gewinn der Mark Treviso die Bildung eines festländischen
Herrschaftsgebiets, das 1404/1405 über Padua, Vicenza, Verona, Brescia und
später fast bis Mailand, Cividale, Alpen, Adda und Po reichte (Feltre, Belluno,
Friaul). 1435 erklärte sich der Doge Francesco Foscari bereit, die
festländischen Erwerbungen, die altes Reichsgut waren, vom Kaiser zu Lehen zu
nehmen. Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts verlor V., das zwecks
Verhinderung der Verlandung 1488 die Umleitung der größten der in die Lagune
einmündenden Flüsse in die Adria beschloss, wichtige Positionen im Mittelmeer
(1462 Lesbos, 1470 Euböa, 1503 Lepanto, Koron, Navarino und Ägina) und mit der
Entdeckung des Seewegs nach Ostindien (1498) auch sein Monopol im Südosthandel.
Seit 1477 gewann es zwar Teile des Herzogtums Mailand und des Hochstifts
Trient, erlitt aber 1509 eine schwere Niederlage gegen Reich, Papst, Spanien
und Frankreich und verlor die neapolitanischen Häfen an Spanien, die Romagna an
den Papst und Riva, Rovereto und Ala an Österreich. 1510 annektierte es die 973
an das Hochstift Freising gelangte Grafschaft Cadore im Osten der Dolomiten.
1566 kam Naxos, 1570 Zypern (Cypern) und 1669 Kreta an die Türken. Seit dem 18.
Jahrhundert wurde V. zunehmend Protektorat Österreichs. 1797 besetzte
Frankreich V. Österreich erhielt das Gebiet östlich der Etsch und Dalmatien,
das übrige Land wurde der Zisalpinischen Republik und 1805 dem Königreich
Italien Frankreichs angegliedert, zu dem 1805 auch noch der östliche Teil und
Dalmatien kamen. 1809 wurden die Departements Passerino (Udine) und Istrien
(Capo d'Istria) mit Frankreichs Illyrischen Provinzen vereinigt. 1815 gelangten
Venedigs Gebiete zusammen mit der Lombardei als Lombardo-Venezianisches
Königreich an Österreich, das sie 1866 an das neue Königreich Italien (1861)
abtreten musste.
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Walcheren (Gau in der Provinz Seeland der heutigen
Niederlande, jetzt Insel, Walcheren).
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1035; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 11, 22, 32, Walcherun, (Walachra,
Walacras, Walichrenses), ‚Walcheren‘.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Walcherun (Gau in der Provinz Seeland der heutigen
Niederlande, jetzt Insel). S. Walcheren.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1035; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 11, 22, 32, Walcherun, (Walachra,
Walacras, Walichrenses), ‚Walcheren‘.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wangerooge (Insel
Wangeroog, östlichste der ostfriesischen Inseln)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46 (Wangeroog), (s.
Wangia). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wieringen (Gau bzw. ehemalige Insel im Nordwesten der Zuidersee, Wirah, Wiron,
Wisaha)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1074; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, Wirah, Wisaha, 49, 95, III, 10
Wiron (Wieringheland), Insel Wieringen, 310
Wisaha. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wirah (Gau bzw. ehemalige Insel im Nordwesten der Zuidersee, Wiron, Wisaha). S.
Wieringen.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1074; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, Wirah, Wisaha, 49, 95, III, 10
Wiron (Wieringheland), Insel Wieringen, 310
Wisaha. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wiron (Gau bzw. ehemalige Insel im Nordwesten der Zuidersee, Wirah, Wiron,
Wisaha). S. Wieringen
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1074; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, Wirah, Wisaha, 49, 95, III, 10,
Wiron (Wieringheland), Insel Wieringen, 310
Wisaha. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wisaha (Gau bzw. ehemalige Insel im Nordwesten der Zuidersee, Wirah, Wiron). S.
Wieringen.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1074; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, Wirah, Wisaha, 49, 95, III, 10
Wiron (Wieringheland), Insel Wieringen, 310.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Fehmarn* (Insel) Schleswig-Holstein (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Helgoland* (Insel) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nordstrand* (Insel) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pellworm* (Insel) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sizilien* (Insel) Guastalla, Habsburg, Italien, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Österreich, Neapel, Parma und Piacenza, Piemont, Sardinien, Savoyen, Spanien (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Texel* (Insel) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Walcheren* (Insel) (Walcherun) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wangerooge* (Insel) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)